Badiſche Volkszeitung. Abonnement: Ghit 90 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg. In ſerate: E 6, 2. Die Colonel⸗Zeile.. 20 Pfg. Auswärtige Inſerate. 25„ Die Reklame⸗Zeile 60„ der Stadt Mannheim und Umgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſeuſte und verbreitetſte Zeitung in Maunheim und Amgebung. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. — Für unverlaugte WMWanuſkripte wird keinerlei Gewähr geleiſtet. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Maunheim““ Telephon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten Redaktion Expedittoœen Filiale(Friedrichsplatz) E G, 2. 341 577 218 815 27. Januar Hag. Mittwoch, (Abensonitt. N Politische Cebersicht. Mannheim, 27. Januar 1904, Die Sozialdemokraten und die Herero⸗redite. Die ſozialdemokratiſche Reichstagsfraktion hat ſich am vorigen Dienstag bekanntlich der Abſtimmung enthalten. Das ſchien manchem ein Fortſchritt gegenüber den ſonſt geübten Bräuchen, und hier und da wurde es ſogar ganz direkt als eine Konzeſſion an den Reviſionismus gedeutet. Der„Vorwärts“ leugnete das zwar in einer recht unglücklichen Erklärung ab, aber es ſcheint doch wirklich ſo geweſen zu ſein; denn nun meldet ſich der Proteſt der Unentwegten. In der letzten Generalverſamm⸗ lung des Zentralbereins für den Kveis wurde einſtimmig folgende Reſolution beſchloſſen: „Die Generalverſammlung des ſozialdemokratiſchen Wahl⸗ vereins für Teltow⸗Beeskow⸗Storkow⸗Charlottenburg kann ſich mit der Haltung der Reichstagsfraktion gegenüber der Forderung zur Unterdrückung des Aufſtandes der Hereros nicht einverſtanden er⸗ klären. Von vornherein ſteht ſie auf dem Standpunkt, daß ſich die Vertreter unſerer Partei in keinem Falle der Abſtimmung enthalten ſollen. In dem beſonderen Falle hält die Verſammlung die prin⸗ gipielle Verweigerung aller Forderungen, die zur Fortſetzung der Kusbeuteriſchen, gemeinſchädlichen, kapitaliſtiſchen Kolonialpolitik dienen, für geboten. Namentlich kann ſie keinen Grund dafür ein⸗ ſehen, Mittel zur Unterdrückung eines Volkes zu bewilligen, das um ſeine von räuberiſchen Kapitaliſten bedrohte Exiſtenz kämpft. Die Verſammlung ſpricht daher den Wunſch aus, die Fraktion möge ihre Stellung einer nochmaligen Prüfung unterziehen und die geforderten Geldmittel in der dritten Leſung verweigern.“ Derr eigentliche Urheber dieſer Kundgebung war der Ver⸗ kreter des Kreiſes, der Abg. Zubeil. Er betonte, daß die in Parteikreiſen ſehr mißfällig aufgenommene Aenderung in der Haltung der Fraktion gegenüber der Kolonialpoltik eine Art Ueberrumpelung darſtelle. Hätte die Sitzung der Reichstags⸗ fraklion nicht am Montag bei ſchwacher Beſetzung ſtattgefunden, ſo wäre ſicherlich ein anderes Reſultat herausgekommen. Man mfüſſe deshalb alle Mittel in Bewegung ſetzen, um die Fraktion zu ihrer alten Haltung zu bekehren. Die Verſammlung ſchloß ſich dieſen Ausführungen an und ſtimmte der Reſolution ohne Widerſpruch zu. Der Bericht ſpricht wohl für ſich ſelbſt. Und der Schankwirt Zubeil iſt gewiß ein ehrenwerter Mann. Zwiſt unter den württembergiſchen„Genoſſen“. An zwei Orten zugleich iſt in der württembergiſchen Sozial⸗ demokratie eine innere Kriſis zum Ausbruch gekommen. In Stuttgart entzweiten ſich, wie wir ſchon berichteten, die Genoſſen über die Taktik bei den letzten Gemeindewahlen, bei denen ſie trotz großer Stimmenzahl mit der Mehrzahl ihrer Kan⸗ didaten unterlegen waren und lediglich ihren volksparteilichen Bundesgenoſſen zum Sieg verholfen hatten; in Gmünd kam es ſoweit, daß Genoſſe Klaus, der 1895 Reichstagskandidat war und beinahe ein Mandat erobert hätte, durch Verſammlungs⸗ beſchluß gegen eine ſtarke Minderheit aus der Partei aus ge⸗ ſchloſſen wurde, weil er die Parteidisziplin mit Füßen trete. An beiden Orten gab es nach der„Allg. Ztg.“ erregte Auftritte. Der Vorſitzende der Stuttgarter Parteforganiſation, Hey⸗ mamn, warf der Redaktion der„Tagwacht“ vor, ſie fabriziere Artikel für den„Vorwärts“, um ſie dann als„auswärtige“ Stimmen abzudrucken und auszuſchlachten. Man wiſſe ja, wie ſolcher„Theaterdonner“ gemacht werde. Darauf der Chefredak⸗ teur der„Tagwacht“, Keil:„Das iſt gelogen; haben Sie Be⸗ weiſe?“ Heymann hatte ſie natürlich nicht, erwiderte aber doch, er ſei nicht ſo dumm, auf dieſe Leimrute zu gehen, ſprach von einer„Politik der krummen Wege“ u. dgl. m. Demſelben Hey⸗ mann warf der Genoſſe Sperka, Reichstagsabgeordneter für Böblingen,„gemeine Denunziation“ und„ſchikanöſe Verdäch⸗ tigung“ einzelner Genoſſen vor: kurz, ein Klein⸗Dresden mit allen Lieblichkeiten. Der Gegenſatz von Reviſtoniſten und Ortho⸗ doxen trat in der Sache inſofern hervor, als man dem ſtädti⸗ ſchen Komitce, an deſſen Spitze der reviſioniſtiſch angekränkelte Genoſſe Heymann ſteht, Kompromißpolitik ſtatt„reiner“ ſoziali⸗ ſtiſcher Agitation vorgeworfen hatte. Auch Genoſſe Klaus in Gmünd ſcheint ein Opfer ſeiner reviſioniſtiſchen Neigungen ge⸗ worden zu ſein. Einen Aufruf zugunſten der Deutſchen Kriegervereine in Südweſt⸗Afrika, deren Mitglieder ſämtlich Haus und Hof verlaſſen mußten und zum Kampf gegen die Hereros ein⸗ berufen ſind, hat der Vorſtand des Preußiſchen Landes⸗Krieger⸗ verbandes an ſeine Mitglieder erlaſſen. Derſelbe lautet: „In Deutſch⸗Südweſtafrika kämpfen unſere deutſchen Brüder, unter ihnen unſere zur Fahne einberufenen Kriegervereins⸗ kameraden, den Verzweiflungskampf gegen tauſendfach überlegene Horden gut bewaffneter rebelliſcher Eingeborenen. Se. Majeſtät der Kaiſer hat ſofort die nötigen Hilfstruppen entſendet, aber ſchwere Sorge laſtet auf uns, was bis dahin aus den hart bedrängten Kame⸗ raden und ihren Familien werden wird. Viele Kameraden haben bereits Hab und Gut verloren, manche werden ihr Leben für Kaiſer und Reich hingeben müſſen. So iſt bereits mit unter den erſten unſer hochverdienter Kamerad, der Vorſitzende des Kriegervereins Wind⸗ huk, Leutnant d. R. der Schutztruppe Raimund Bohſen, im Kampfe gegen die Hereros bei Okahandja gefallen. Kameraden, wie wir immer ein Herz zeigten für Bedrängte, ſo werden wir jetzt unſere deutſchen Brüder und Kameraden im fernen Afrika nicht im Stiche laſſen. Wir bitten für ſie um Gaben, die jeder nach ſeinen Verhält⸗ träge an den Vorſtand des Preußiſchen Landes⸗Kriegerverbandes, welchem durch Kyffhäuſerbeſchluß die Kriegervereine in Deutſch⸗Süd⸗ weſtafrika bis auf weiteres angeſchloſſen worden ſind, einzufenden. Auch die kleinſte Gabe iſt willkommen. Wir werden in der„Parole“ über die von den deutſchen Kriegervereinen eingegangenen Gelder quittieren, ſie vorläufig hier deponieren und, ſobald die Zeit ge⸗ kommen, eine möglichſt ſchnelle und ſachgemäße Verwendung beran⸗ laſſen. Wie im verfloſſenen Sommer für die durch Hochwaſſer ge⸗ ſchädigten Kameraden in Schleſien die VBeiträge verwendet worden ſind, ſo ſollen auch diesmal die von den Kriegervereinen geſammelten Gelder ausſchließlich für die Mitglieder der Kriegervereine Südweſt⸗ afrikas Verwendung finden. Berlin, den 28. Januar 1904. Vorſtand des Preußiſchen Landes⸗Kriegerverbandes. v. General der Infanterie z.., Vorſitzender.“ Internationaler A beitsmarkt. (+) Das Jahr 1903 ſchloß mit einer recht ungünſtigen Wendung auf dem internationalen Arbeitsmarkte. Die wirtſchaftliche De⸗ preſſion in den Vereinigten Staaten von Nord⸗ amerika führte zu zahlreichen Zahlungseinſtellungen, Lohntedu⸗ gierungen und Arbeiterentlaſſungen, Betriebe, die vereinzelt bis zu 800 Arbeiter beſchäftigten, Der Spitz, wurden bankerott, andere Betriebe wurden kurzer Hand geſchloſſen, weil der Weiterbetrieb unrentabel geweſen wäre. Die Arbeitslöhne an den Hochöfen wurden beträcht⸗ lich bis zu 17 Proz. und mehr hertbgeſetzt, auch die Maſchinenbauer mußten ſich eine merkliche Lohnherabſetzung gefallen laſſen. Die Kriſe äußert ſich bis jetzt noch am ſchärfſten in der Stahl⸗ und Eiſen⸗ induſtrie, dehnt ſich aber auch ſchon auf den Bergbau, die Textil⸗ induſtrie und das Baugewerbe aus. Nicht ganz ſo trübe wie in den Vereinigten Staaten ſah während des Dezember der Arbeitsmarkt in England aus. Indeſſen iſt auch hier gegenüber den ſchon ungünſtigen Vormonaten eine weitere Verſchlechterung eingetreten. Die Ziffer der Arbeitsloſen ſtieg von 6,0 Proz, im November auf 6,7 Proz. im Dezember. Ganz anders machte ſich die Abnahme der Erzeugung beſonders in der Roheiſeninduſtrie nachteilig auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar. Außerdem war auch die Lage im D t. getwerbe, beſonders in der Baumwollſpinnerei, kritiſch. Im Berg bau dagegen war zwar die Beſchäftigung nicht ſo gut wie im Vor jahre, aber doch immerhin beſſer als im Vormonat. Sehr erhebli waren die Lohnherabſetzungen. Für nicht weniger als 367 400 Ar⸗ beiter ſind Lohnminderungen verzeichnet worden, denen nur 10 0 Arbeiter mit einer Lohnbeſſerung gegenüberſtehen. Die Lohnminder ung betrug für ſämtliche betroffene Arbeiter 18 500 Pfund Sterlin pro Woche. In Frankreich hat die Arbeitsloſigleit gleichfalls zugenommen. Sie ſtieg indeſſen nur von 11,8 Proz. im Novemb ig war die Geſchäftslage in einem des Beſchäftigungsgrades ſtatt. Gut beſchäftigt war das Metall⸗ gewerbe und die Buchdruckerei. Wenn ſo in drei hauptſächlichen Induſtrieländern der Beſchäftigungsgrad während des Dezember ſich verſchlechterte, ſo fehlte es doch andererſeits auch nicht an ver niſſen gern geben khisd, und erſſichen dee Käne zaben, eieeee een Lee e ee eer aen ee aber immerhin ſtetige Beſſerung der wirtſchaftlichen 5 in Deutſchland, die einem großen Teil des internat Arbeitsmarkts ein, relativ wenigſtens, freundliches Gepre liehen. Auch in den Deutſchland wirtſchaftlich naheſtehende bieten von Oeſterreich⸗Ungarn und der Schweiz Stimmungsbilder aus dem bad. Landtag (Von unſerem Spezialkorreſpondenten.) 55 8 Sechs Tage lang wogte die Juſtizſchlacht. Während die bi erſten in wechſelndem Chorgeſang zwiſchen Volksvertretung un Regierung dahinliefen, kam am fünften und ſechſten Tage friſches Leben in das hohe Haus, indem die Parteien das erſte grö Vorpoſtengefecht lieferten und die feindlichen Poſitionen auszt ſchaften ſuchten. Ohne allen Zweifel, am ſchlechteſten hat dabe Sozlaldemokratie abgeſchnitten. Um ſogleich dem Vorwurf als ob auch Ihr Referent„Klaſſenjuſtiz“ triebe, die Spitze brechen, bemerke ich, daß der Abg. Eichhorn ſo manches in Die Fortſchritte der Himmelskunde 1905 Die Himmelskunde hat im vergangenen Jahr aus ſich heraus keine weltbewegende Entdeckung hervorgebracht. Der Fortſchritt hat ſich mehr auf ebenen Bahnen vollzogen und iſt immerhin bedeutſam genug geweſen. Außerdem aber hat die Aſtronomie aber wie alle Naturwiſſenſchaften eine lebhafte Erſchütterung erlitten durch die großen Neuheiten, die aus der phyſikaliſchen und chemiſchen Forſchung hervorgegangen ſind, nämlich durch die Beobachtung der Körper⸗ ſtrahlen und vorzüglich durch die Erkenntnis über die Eigenſchaften des Radiums. Wenn weitſichtige Gelehrte ſehr bald nach der Ent⸗ deckung dieſes Körpers die Anſicht hatten und äußerten, daß dorther eine Umwandlung der Naturwiſſenſchaften hervorgehen würde, ſo hat dieſe Prophetie bereits ihre Beſtätigung in weitreichendem Um⸗ fang gefunden. und Annahmen im Zuſammenhang mit den Tatſachen der Radium⸗ forſchungspon Grund aus ändern müſſen, und darunter auch ſolche, die bisher als faſt unumſtößliche Geſetze gegolten hatten. Daß es eeinen metalliſchen Stoff geben ſollte, der unverändert eine Tempe⸗ ratur über der ſeiner Umgebung bewahrte, würde noch vor kurzer Friſt als ein Widerſpruch gegen die Unmöglichkeit eines Perpetuum mobile und gegen den Grundſatz, daß aus Nichts Nichts entſtehen kann, aufgefaßt worden ſein. Es iſt noch fraglich, ob auf der Sonne Radium vorhanden iſt, aber ein höchſt bedeutſames Experiment von William Ramſay, dem großen Chemiker, der ſeit der epochemachenden Entdeckung des Argon eine Großtat auf die andere gehäuft hat, ſcheint anzuzeigen, daß es recht gut der Fall ſein kann. Jeder weiß heute, daß Radium eine Phosphorescenz erzeugt, daß es eine photo⸗ graphiſche Platte durch außerordentlich dicke Schichten hindurch be⸗ einflußt und daß es auch auf die Gewebe des menſchlichen Körpers llebhaft und zerſtörend einwirkt. Der Zuſammenhang mit aſtrono⸗ miſchen Fragen iſt zunächſt auf dem Gebiet der Sonnenforſchung ge⸗ ben. Im Jahr 1868 wurde im Sonnenſpektrum eine Linie nach⸗ „die etwas ſtärker brechbar als die berühmte Natriumlinie Auch die Himmelskunde wird viele Vorſtellungen ſunächſt als D bezeichnet wurde. Bis 1895 blieb die Bedeutung dieſer Linie unbekannt, da ſie in dem Spektrum irdiſcher Stoffe nicht aufgefunden werden konnte, und man nannte den ſie erzeugenden Körper daher einfach Sonnenſtoff oder Helium. Im letztgenannten Jahr aber wurde feſtgeſtellt, daß ein Mineral namens Cleweit Gaſe abgibt, in denen das Helium enthalten iſt. Im vorigen Jahr hat dann Ramſay in einem für alle Zeiten klaſſiſchen Verſuch ermittelt, daß ſich die von erhitztem Radium ausgeſtrahlten Gaſe nach einiger Dieſe Neuigkeit kann ſchon in der Zeit in Helium verwandeln. nächſten Zukunft zu großen umwälzenden Folgen führen. Es iſt ſchon kürzlich darauf hingewieſen worden, daß nunmehr die viel⸗ beſprochenen Rechnungen von Lord Kelvin über das Alter der Sonne hinfällig geworden oder, wie ſich ein Aſtronom neulich ausgedrückt hat, nicht den Atem, mit dem ſie ausgeſprochen, oder das Papier, auf das ſie geſchrieben wurden, wert geweſen ſind. Wenn das von einer Leiſtung geſagt werden darf, die einen der größten, wenn nicht den hervorragendſten lebenden Naturforſcher zum Urheber gehabt hat, ſo iſt dieſe Tatſache ſchon als Symptom beachtenswert. Im übrigen haben ſich die Sonnenbeobachtungen im letzten Jahr ſehr weſentlich mit der auffallenden Wiederbelebung der Sonnentätigkeit beſchäftigt, die nach einem beſonders ſtarken Minjmum der Flecken⸗ häufigkeit eingetreten iſt. Außerdem iſt ein ſcharfſinniger Verſuch gemacht worden, die Songenparallage nach dem bekannten Deppler⸗ ſchen Prinzip zu beſtimmen durch deſſen Anwendung zur Berechnung der mittleren Geſchwindigkeit der Erde in ihrer Bahn. Ein merk⸗ würdiger Umſtand iſt in den widerſprechenden Ergebniſſen zu er⸗ blicken, zu denen die Unterſuchungen über einen etwaigen Zuſammen⸗ hang zwiſchen dem Verlauf der Sonnentätigkeit und der Witterungs⸗ erſcheinungen auf der Erde geführt haben. Während von der einen Seite verſichert wird, daß ſich eine große Uebereinſtimmung im Gang der Sonnenflecken und im Gang der Witterung, namentlich des Regenfalls, zeige, haben die Berechnungen auf Grund mehr als ſechgigjähriger Beobachtungen an dem Obſervatorium von Green⸗ wich das gerade Gegenteil erwieſen. Man wird dadurch zu dem Schluß genötigt, daß in dieſer Beziehung entweder die Beobachtung noch nicht mit genügender Vollſtändigkeit oder die rechneriſchen Zu⸗“ ſammenſtellungen in fehlerhafter Weiſe gemacht ſein müſſen. Aller⸗ dings hält ein Teil der Aſtronomen die Frage in vernein em ſchon für entſchieden. Hervorzuheben iſt noch, daß im vorigen Jah wieder der ſogenannte Vishop'ſche Ring um die Sonne beo worden iſt, und zwar zuerſt in der Schweiz, ſpäter aber auch it Amerika und in anderen Gegenden. Der Bishop'ſche Ring wur dem Forſcher, deſſen Namen er jetzt trägt, 1883 zuerſt wahrgeno und bald mit dem großen Vulkanausbruch in der Sundaſtraß Zuſammenhang gebracht, alſo auf die Gegenwart von feinem Vul ſtaub in den höheren Schichten der Atmoſphäre zurückgeführt, Wiedererſcheinen dieſes Sonnenrings läßt ſich ſomit erklären die Vulkanausbrüche, die ſeit 1902 auf den weſtindiſchen Inſeln gefunden haben. 725 Ueber den Mond iſt diesmal wenig zu berichten. Di matiker ſind noch mit Bemühungen beſchäftigt, die Mond verbeſſern; die bisherigen Ergebniſſe dieſer Arbeiten ſind w geeignet, in einer allgemeinen verſtändlichen Sprache erörtert werden. Auch die Frage nach dem genauen Durchmeſſer des Mo bleibt noch zu entſcheiden. Die neuen Beobachtungen von So finſterniſſen haben gezeigt, daß manche auffällige Irrtümer in d die Sonnenfinſterniſſe vorausgeſagten Zeiten hineinkommen d Annahme, daß der beleuchtete Mond und der dunkle Mo gleichen Durchmeſſer haben. Für den Halbmeſſer des Mondes noch im Nautiſchen Almanach für 1905 drei verſchiedene Wert gegeben, einer für gewöhnliche Zwecke, einer für Sternbedeckun einer für Finſterniſſe. Uebrigens iſt im vorigen Jahr eine groß 0 Arbeit über die Bewegungen des Mondes von Simon Neweomb in 2. Seite. General⸗Anzeiger. Mannheim, 27. Januar. kurgen parlamentariſchen Leben gelernt hat, und daß er mit ruhigem Gewiſſen ſagen kann:„An dieſer blamablen Niederlage metner Partei trage ich keine Schuld!“ Wohl aber hat ſich einer von den neuen Vertretern der Stadt Mannheim ſo aufgeſpielt, daß man in große Verlegenheit kommt, ob man mehr über das hohle und ſeichte Geſchwätz oder über den rüben Ton ſich verwundern ſoll. Da wir den Fall, um den es ſich handelt— Landesgefängnis Mannheim be⸗ kreffend— nicht in allen ſeinen Stadien kennen, müſſen wir zwar das Urteil uns vorbehalten, aber, einmal angenommen, es ſei hier nicht alles in der Ordnung: wie ganz anders hätte der Abg. Drees⸗ bach in dieſem Falle gehandelt! Nun begreifen wir in der Ferne, warum dieſer Veteran der ſozialdemokratiſchen Partei nicht meht mitmacht, nun verſtehen wir, warum der nationalliberale Verein von Mannheim ſich ſo energiſch zu Gunſten der Verhältniswahl in den größeren Städten ins Zeug gelegt hat. Soviel für heute, denn am Schluſſe werden wir verſuchen, mittels eines elektriſchen Schein⸗ werfers die Kampfpoſitionen der verſchiedenen Paxteilager zu be⸗ leuchten. Indem wir dazu übergehen, das Facit der ſechstägigen Debatte in halh ſo viel„Stimmungsbildern“ zu ziehen, müſſen wir noch eine allgemeine, den Kammerjuriſten gewidmete Bemerkung vorausſchicken. Sieben Anwälte und ſechs Richter traten auf den Plan. Nur drei Mauerblümchen ſtanden noch beſcheiden im Hintergrund. In des Lethe ſtillen Strom verſanken alle die guten Vorſätze, welche beim Be⸗ ginn der Seſſion auf die Abkürzung der Geſchäfte gerichtet waren. Auch die Generalſtäbler der Regierungsbank brannten vor Kampf⸗ begierde, allen voran ihr Chef, manchmal uneingedenk des Wortes: Mminima non curat praetor. Wie dem aber auch ſein mag, das muß man den Juriſten laſſen: Die bekannte Definition„Kolleg iſt einer, vor dem man ſich in acht nehmen muß“, trifft auf ſie nicht zu; ſie beſitzen Korpsgeiſt und Standesgefühl, und nur inſofern kam„a biſſele Falſchheit“ zum Vorſchein, als ein Richter meinte:„Ich kann die Gefühle des Bezirksjuſtizbeamten begreifen, der 2. Klaſſe fahren muß und die roten Plüſchpolſter der 1. Klaſſe, in die der Be⸗ Zürksverwaltungsbeamte ſteigt, nur von ferne betrachten darf“. Doch beginnen wir zunächſt mit denjenigen, die 3. Klaſſe fahren. Da begegnen uns zunächſt die Aktuarinciptenten. Ihre Zahl iſt beinahe Legion. Es wurde jedoch nicht nur über ihre Vermehrungs⸗ fähigkeit, ſondern auch über ihr Bildungsniveau geklagt. Jener Schwetzinger Incipient gelangte zu einer gewiſſen GBerühmtheit, twelcher ſchrieb:„Das Schöffengericht erklärt ſich für unan ſt än⸗ dig und verwirft die Sache vor dle Strafkammer.“ Dabei beſtehen noch Eiferfüchteleien zwiſchen den verſchiedenen Kategorten, indem namentlich die Notariatsineipienten in den Augen ihrer Kollegen von der Juſtiz als minderwertig gelten. Die Regierung beabſichtigt, wie ein Kommiſſetr erklärte, ſchon in nächſter Zeit„die Türe enger zu ſchließen“, d. h. die Anforderungen hinſichtlich der Vorbildung zu ſteigern. Auch die etatmäßigen Subalternbeamten haben ihre Schmerzen; ſie klagen, um von ihren vielen Wünſchen nur einen herauszugreifen, hauptſächlich über die ſogenannten „Qualifikationsberichte“ und„Konduitenliſten“, die alljährlich ein⸗ geforbert werden, und beneiden ihre Kollegen, die im Verwaltungs⸗ Hienſte tätig ſind und ſeit 1901 von dieſer im finſtern ſchleichenden Jeme befreit ſind. Die Behauptung, daß in dieſer Richtung ein idealeres Verhältnis bei der inneren Verwaltung vorliege, ſcheint uns zwar nicht hinreichend geklärt zu ſein; doch nehmen wir die Erklärung eines Regierungskommiſſärs, daß an dieſer„Einrich⸗ tung“ feſtgehalten werben müſſe, nicht allzu tragiſch und hoffen wenigſtens, daß, was dem ſozial gerichteten Präſidenten des Innern recht iſt, den human geſinnten Präſtdenten der Juſtig billig fein möge. Dabei können wir eine Bemerkung nicht unterdrücken“ Wir haben ſelten den Abg. Frühauf ſo warm bei der Sache geſehen, als an dem Tage, wo er die Beſchwerden und Wünſche dieſer Beamten⸗ kategorie verfocht. Mag er auch in ſeiner Weiſe die Farben gleich etwas dick aufgetragen haben: jedenfalls hätte ſeine Verteidigung vonſeiten der Intereſſenten alles andere eher perdient als den Undank des Vorſtandes des Gerichtsſchreiberverbandes, der ſich ſpornſtreichs zu dem Abg. Binz verfügte und ihn bat, doch um Gotteswillen dem Juſtizpräſtdenten mitzuteilen, daß der Vereins⸗ borſtand keinen Teil an dieſer„Moritat“ habe. Solche, gelinde geſagt, ſubalterne Auffaſſung hätte unſeres Erachtens der wackere Bexichterſtatter nicht, wie er es getan, zu ſeiner eigenen machen ſollen, ohne wenigſtens ein Wort der Kritik hinzuzufügen; denn worden. In Portugal iſt ein Geſetzentwurf zur Annahme der Greenwicher Zeit als Einheitszeit bereits durchgegangen. Wir kommen nun zu den Planeten. Vom Mars iſ- eine neue Karte pon dem erfahrenen Veobachter Antoniadi herausgegeben wor⸗ den, auf der viele von Schiaparelle gezeichnete Kanäle fehlen. Großes Aufſehen haben die Verſuche don Maunder und Lane gemacht, die derrauf ſchließen laſſen, daß die Marskanäle überhaupt nur auf optiſcher Täuſchung beruhen. Der Glaube an die Marskanäle iſt dadurch noch nicht überall beſeitigt aber doch ſehr erſchüttert worden. Die Suche nach Aſterpiden iſt durch die gewöhnlichen Mittel, nament⸗ lich der Photographie, fortgeſetzt worden und hat wie immer eine Roihe von Erfolgen erzielt, ſo daß kaum eine Woche ohne die Ent⸗ deckung eines kleinen Planeten vergehen. Gegenwärtig ſind 512 dieſer Himmelskörper bekannt. Im ganzen wird ihre Zahl auf über 5000 veranſchlagt, und es ſipt ſchon ernitliche Zwelfel daran geäußert worden, ob es nicht eine Arbeitsverſchwendung iſt, ihnen allen nach⸗ ugehen. Nur der kleine Planet Eros hat unter ihnen eine größee edeutung gewonnen, einmal wegen ſeines Helligkeitswechſels und dann wegen der Möglichteit einer neuen Beſtimmung der Sonnen⸗ parallaxe, die ſchon berſucht worden iſt, deren Ergebniſſe aber noch knicht zur Veröffentlichung gekommen find. Mit dem Saturn ſcheinen ſich die Aſtronomen im letzten Jahr verhältnismäßig wenig abgegeben 152 haben. Profeſſor Barnard in Amerika, Profeſſor Denning in Eng⸗ und und Profeſſor Brenner in Dalmatien beobachteten weiße Flecke uuf der Planetenkugel. Die Hoffnung, ſte zu einer genauen Be⸗ ſtümmaung der Umdrehungszeit des Saturn benutzen zu können, hat ſich nicht in befriedigendem Grade erfüllt. Andere Arbeiten haben erwieſen, daß merkliche Aenderungen im Ringſyſtem des Saturn in den letzten 28 Jahren nicht eingetreten ſind. Unſere Kenntnis vom Uranus und Neptun hat keine nennenswerte Erweiterung im vorigen Jahr erfahren. Unter den Kometen iſt an erſter Stelle der von Giacobini am 15. Januar in Nigza entdeckte zu nennen, der während einiger Zeit im abendlichen Zwielicht ſogar für das bloße Auge ſichtbar war, aber der Sonne zu nahe ſtand, um ſtärker hervorzutreten; bei ſeinem Uebergang in die füdliche Halbkugel wurde ſeine Erſcheinung beträcht⸗ licher. Der von Grigg in Neu⸗Seeland am 17. April entdeckte Koimet iſt in unſeren Gegenden überhaußt nicht ſichtbar geworden. Drittens Wurde am 21, Jul von Borelli in Marfſeilles ein Komet enldeckt, für ſolche Dinge hat die ſozial erregte Gegenwart ein ſcharfes Ohr, und das iſt es, was ſie bei jener chetoriſchen Frage des Abg. Obkircher empfindet:„Was iſt ein freitoilliger Regierungs⸗ kommiſſär?“ Parlamentsbrief. IBerlin, 26. Jan. Im Reichstag wurde die ſozialpolitiſche Generaldiskuſſion in Anknüpfung an den Titel des Etats Gehalt des Staatsſekretärs des Innern zu⸗ nächſt von einer Reihe nichtſozialdemotratiſcher Redner fort⸗ geführt. Der antiſemitiſche Abg. Werner trat für die„Auch⸗ arbeiter“ des Handwerkerſtandes ein und veranlaßte den Staats⸗ ſekretär des Innern dazu, eine früher von ihm im Zuſammen⸗ hang mit einer Erörterung der Frage des Befähigungsnachweiſes getane Aeußerung vor weiterer Mißdeutung in Schutz zu nehmen. Der freiſinnige Volksparteiler Dr. Mug dan, der ſelbſt Arzt iſt, wies an der Behandlung ſeiner Standesgenoſſen ſeitens der durchaus in den Händen der Sozialdemokratie liegenden Leitung der Krankenkaſſen nach, wie wenig in vielen Fällen die ſich als die Arbeiterpartei als ſolche aufſpielende ſozialdemokratiſche Partei das Intereſſe der Arbeiter wahrnimmt. Auch berechnete et, ähnlich wie im vorigen Jahre der nationalliberale Abgeordnete Freiherr von Heyl, daß die Sozialdemokratie trotz ihrer 3 Mill. Stimmen noch lange nicht die Mehrzahl der Arbeiterwähler aus⸗ machte. Der größte Teil der letzteren halte zu anderen Parteien. Bevor Frhr. von Heyl heute dazu kam, ſeinen ſozialpolitiſchen Standpunkt darzulegen, um ihn ebenſo den Erfahrungen von Krimmitſchau wie gegenüber den ſozialdemokratiſchen Nörgeleien zur Anerkennung zu bringen, ſprach für das Centrum das jüngſte Mitglied des Hauſes Erzberger, gegen die Sozialdemokratie, wie ſie am Tage zuvor im Abgeordneten Fiſcher zu Worte ge⸗ kommen war, ſowie der ſächſiſche Bundesbevollmächtigte Br. Fiſcher über Krimmitſchau. Die Sozialdemokratie vermochte dadurch, daß ſie Referate der ſächſiſchen Regierung mit demon⸗ ſtrativem Lachen aufnahm, nichts zur Entkräftung der ihr unan⸗ genehmen Kritik beizutragen. Für die Reichspartei trat Abg. Gamp für Beſchleunigung der Handwerkerenquete ein und ſtellte eine darauf bezügliche Reſolution für heute Abend in Ausſicht. (Das ſpärlich beſuchte Haus konnte ſich nicht enthalten, auszu⸗ tufen:„Noch eine?“) Häufig durch Lachen und ungezogene Zurufe der Sozialdemokraten unterbrochen, hielt doch Abg. Gamp tapfer 1 Stunde auf der Rednertribüne aus. Nach einigen Widerlegungen formeller Natur hinſichtlich der Aeußerungen des Abg. Gamp bezüglich des Krankenkaſſengeſetzes vom Regierungs⸗ tiſche aus, folgten dann perſönliche Bemerkungen des Abg. Molkenbuhr. Fehr. b. Heyl ſchloß die Sitzung um halb 7 Uhr. Im preußiſchen Abgeordnetenhaus wurde heute die Generaldebatte zum Etat geſchloſſen. Das ungemein Charakteriſtiſche der diesmaligen Generaldebatte zum Etat war die von ſeiten der Konſervativen provozierte Ausein⸗ anderſetzung zwiſchen den Konſervativen und Nationalliberalen. Graf Limburg⸗Stirum hatte am Samstag den Vorſtoß gegen die Nattonalliberalen unternommen, ſich dann klug und vorſichtig zurückgezogen, dem Frhrn. v. Zedlitz die Führung übergeben und dem konſervativen Abgeordneten Irmer die Rolle einer Art Blaſe⸗ balges erteilt, um die Verſtimmung zwiſchen Freikonſervativen und Nationalliberalen in lodernden Flammen zu erhalten. Die eſtrigen und heutigen Ausführungen der Abgg. Frhr. v. Zedlitz, 1 5 und Dr. Arendt, die abſolut garnichts mehr mit dem Etat, ondern ſich lediglich in öder Parteipolemik bewegten, fanden ſchlagfertige Entgegnung und Zurückweiſung durch äußerſt wirkungsvolle Reden der drei nationalliberalen Abgeordneten Dr. Sattler, Dr. Friedberg und v. Eynerm. Nicht nur den unerträglichen Ton der Ueberhebung, mit gerade Frhr. b. Zedlitz ſich in die Partei⸗Verhältniſſe der Nationalliberalen miſchte und als deren Mentor aufzutreten ſich anmaßt, charatteriſterte Abgeordneter Dr. Sattler burch⸗ aus zutreffend, ſondern ſtellte auch die Tatſache feſt, daß die Angriffe von ſeiten der Konſervbativen ausgingen und daß die Liberalem allen Grund haben, vor der Rückſtändigkeit der Kon⸗ ſervativwen zum Kampf zu rufen. Ad absurdum führte Dr. Sattler die lächerliche Behauptung der Konſervativen, der Liberalismus ſei völlig abgeſtorben und auch als parlamentari⸗ ſcher Faktor eigentlich wertlos, durch den Hinweis ſchon auf die Erſcheinung, daß im Abgeordnetenhauſe die nationale Politik in den Oſtmarken und in Schleſten ohne die Mitwirkung der Nationalliberalen gar nicht ausgeführt werden könnte! Abg. Frhr. v. Zedlitz motivierte heute ſeine früheren und jetzigen Angriffe mit der Macht des Gewiſſens, das ihm die Feder der Polemik gegen die Nationalliberalen geſchärft habe. Das der bald zu leichter Sichtharkeit kam und eine auffallende Aehnlichkeit mit dem Perr neſchen Kometen von 1902 erhielt. Auf Photographien geigte er einen zwei Grad langen Schweif; ſpäter entwickelten ſich mehrere Schweife. Sein Spektrum wies einen Gehalt an Kohlen⸗ waſſerſtoff auf. Auffallend wenig Stoff zur Erörterung haben im vorigen Jahr die Meteore und Sternſchnuppenfälle geliefert. Während in den vor⸗ ausgegangenen Jahren die Aufmerkſamkeit auch der Laien durch die Prophezetungen der Sachverſtändigen mit Vezug auf ein großartiges Auftreten der November⸗Meteore aus dem Sternbild des Löwen erregt war, ſind nach den damaligen Mißerfolgen im vorigen Jahr wohl auch die meiſten Aſtronomen in den betreffenden Nächten ruhig zu Bett gegangen. So kam es, daß ein ſchöner Sternſchnuppenfall am 15. November nur von wenigen beobachtet wurde. Bezüglich der Fixſterne iſt eine große Zahl von Arbeiten er⸗ ſchlenen, die im allgemeinen aber nur einen Fortſchritt auf gebahnten bedeuten. Himmelskarten und Sternkatatloge haben ihren ewöhnlichen Fortgang genommen. Erwähnenswert ſind die Unter⸗ den von Gore über Wechſel in der Helligkeit der Sterne ſeit dem zehnten Jahrhundert. Der Forſcher hat 47 Beiſpiele aufgeführt, in denen eine ſehr erhebliche Aenderung, ſei es durch Zunahme, ſei es durch Abnahme der Größe des betreffenden Firſterns im neuen Jahrtauſend ſtattgefunden haben mutz. Verſuche zur Ermittlung von Sternparallaxen, die ein Mittel zur Feſtſtellung der Entfernung von Fixſternen gibt, ſind vielfach unternommen worden, jedoch müſſen die Ergebniſſe dieſer äußerſt ſchwierigen Beobachtungen beſonders kri⸗ tiſch behandelt werden. Profeſſor Chandler, bekannt durch eine Reihe vorzliglicher Meſſungen. hat neuerdings den Stand der Sormen⸗ parallaxe auf 8,8 Sekunden ermittelt, was einem mittleren Abſtand der Erde von der Sonne von 148 972 800 Klm. entſprechen würde. Von aſtronomiſchen Perſonalien des Jahres 1903 bleibt noch zu erwähnen, daß der als Aſtronom und Meteorologe berühmte James Glaisner ſtarb, desgleichen der Aſtronom Deichmüller in Bonn und der durch ſeine aſtronomiſchen Photographien weltbekannte Proſper Hench in Paris, und daß Profeſſor Hermann Struwe in Königsberg von der Königlichen Aſtronomiſchen Geſellſchaft in London mit der goldenen Medaille für ſeine Arbeit über die Trabanten des Saturn ausgezeichtet wurde. klang großartig ſchön, büßte aber die Lauterkeit und Reinheit des Tones ſofort ein, als dieſer Gewiſſensdrang ſich zu der Forderung verſtieg, bie Nationalliberalen ſollten durch„Wahl⸗ tſchaft“ das libetale Element aus ihrer Partei aus⸗ und dann, ja vielleicht dann wird Frhr. v. Zedlitz den Nationalliberalen verzeihen. Ungemein wohlwollend und groß⸗ mütig! Aber Abg. Dr. A8 15 dberg ſondierte das Gewiſſen des Freiherrn v. Zedlitz ſehr genau und gab die von den Partei⸗ freunden und der geſamten Linken mit lebhaften Beifallsrufen aufgenommene Verſicherung, den Charakter als liberale Partei würden ſich die Nationalliberalen weder nehmen laſſen, noch ſich desſelben ſelbſt entkleiden. Dem Spiegelbild, welches Abg. Dr⸗ Friedberg Herrn Freiherrn v. Zedlitz über ſein zweideutiges Ver⸗ halten vorhielt, wagte letzterer perſönlich nicht mehr gegenüber zu treten, ſondern ſchickte ſeinen Parteifreund Dr. Arendt vor, um die Welt zu der Ueberzeugung zu bringen:„Dies Kind— kein Engel iſt ſo rein!“ Mit großer Schlagfertigkeit und vielem Humor richtete ſich dann ſchließlich Abg. v. Eynern neamentlich gegen den konſer⸗ vativen Abg. Dr. Irmer, der vergeblich ſich bemühte, die Schuld an der ganzen Auseinanderſetzung von den Konſervativen abzu⸗ wälzen und auf die Schultern der Nationalliberalen zu ſchieben, von deren Rednern dies ganze Parteigezänk beklagt wurde.„Es iſt unſere Aufgabe,“ ſo ſchloß Abg. v. Eynern ſeine Mahnung, „mit Rückſicht auf den gemeinſchaftlichen Gegner, dieſe Partei⸗ Differenzen zu vergeſſen und das hervorzuheben, was uns eint“.— Der eigentliche Etatsſtoff wurde heute, am letzten Tage der Generaldebatte, faſt gar nicht berührt. Es ſprachen außer den genannten Abgeordneten noch Abg. Dr. Porſch und der Pole Skarlinski.— *** In der Budgetkommiſſion des Reichstags erhielt heute vor Eintritt in die Tagesordnung Herr Abg. Dr. Beumer das Wort, um folgende Erklärung abzugeben: „Der Herr Abgeordnete Bebel hat in der Sitzung der Budget⸗ kommiſſion vom 20. Januar ds. Is. mir die Berechtigung zu der An⸗ nahme beſtritten, daß ein Teil der Preſſe denjenigen Mitgliedern der Kommiſſion, die die ſozialdemokratiſche Reſolution betreffend die Wurmkrankheit der Bergleute ablehnen, falſche Motive unterſchieben werde. Wie berechtigt meine Annahme war, zeigt der Bexricht des „Vorwärts“, der in ſeiner Nummer vom 22. Januar 1904 inbezug auf meine Ausführungen wörtlich folgendes ſchreibt:„Abg. Beumer (natl.) war natürlich auch gegen die Bewilligung— Zechenbeſitzen ſind nicht wurmkrank— hielt es aber für angebracht, auf die„groß⸗ artigen Wohlfahrtseinrichtungen“ der weſtfäliſchen Kohlenkönige hin⸗ zuweiſen.“ Dieſer Bericht beſtätigt durch die Unterſtellung falſcher Beweggründe vollſtändig meine damals aufgeſtellte Vermutung und zeigt, in welcher Weiſe ein Teil der Preſſe über die Kommiſſionsver⸗ handlungen des Reichstags zu berichten keinen Anſtand nimmt.“ Das ungewöhnliche Maß von Roheit und Gefühlloſigkeit, das in ber vom„Vorwärts“ beliebten Unterſtellung falſcher Beweggründe liegt, machte dieſe in ruhiger und objektiver Weiſe vom Abg. Dr. Beumer abgegebene Erklärung notwendig und ſie war umſo erfreulicher, als jene falſche Unterſtellung auch die Abgeordneten der anderen bürgerlichen Parteien trifft, die, wie der Abg. Dr. Beumer gegen jene ſozialdemokratiſche Reſolution geſtimmt haben, die doch ſchließlich nur in demonſtrativer Weiſe ausgebeutet wird. Deutsches Reich. * Berlin, 26. Jan.(Der Kolonfaldirekbor Stübel) hat nach der„Voſſ. Zig.“ infolge der jüngſten Er⸗ örterungen über die e e und der einſtimmigen Streichung der Etatspoſition für Kommiſſionszwecke durch die Budgetkommiſſton, ſein Abſchiedsgeſuch eingereicht.„Dr. Stübel wünſcht nur noch den Kolonialetat vor dem Reichstag zu ver⸗ treten, ehe er aus ſeiner Stellung ſcheidet. Es darf angenommen werden, daß die neuerlichen Vorgänge in der Budgetkommiſſion und ihre öffentliche Beſprechung nur einen Entſchluß gereift haben, den Dr. Stübel ſchon vorher erwogen hatte.“ Folonial⸗ direktor Stübel hat die Leitung der Kolonialverwaltung im Auguſt 1900 übernommen, nachdem Anfang Juni 1900 der frühere konſervative Reichstagsabg. v. Buchka auf ſeinen An⸗ trag von ſeinem Poſten enthoben worden war. Auch Kolonial⸗ direktor v. Buchta hatte nur etwa 2 Jahre an der Spitze der Kolonialverwaltung geſtanden. Vor ſeiner Ernennung zum Kolonialdirektor war Dr. Stübel Geſandter in Chile. Weiteren Kreiſen war er bekannt geworden aus ſeiner Tätigkeit aus Samoa, wo er von 1882 bis 1887 als deutſcher Konſul in Apia fungiert hatte. — Gur Reichstagserſatzwahl in Eſchwege⸗ Schmalkalden) entnehmen wir einem Bericht des„Eſchw, Tagebl.“, daß die Bündlergeſpalten ſind. Es ſtimmten in einer Vertrauensmännerverſammlung der Bündler 17 für den konſervativen Kandidaten v. Chriſten, 22 für den Anti⸗ ſemiten Raa b. Bei der letzten Wahl hatten nur 7 Vertrauens⸗ männer für v. Chriſten geſtimmt, 21 für den antiſemitiſchen Kandidaten. Nach dem„Eſchweger Tagebl.“ iſt von einer grö⸗ ßeren Anzahl von Vertrauensmännern und Mitgliedern des Bundes der Landwirte gegen jenen Beſchluß bei der Bundes⸗ leitung in Berlin und bei der Provinzialleitung ſofort Pro⸗ teſt eingelegt,„weil ſolcher nur mit einer geringen Majorität und unter dem Eindruck der unberechtigten Anweſenheit der Führer der antiſemitiſchen Sache, der Herren Liebermann d. Sonnenberg und Raab, zuſtande gekommen ſei, auch weite Kreiſe von Landwirten an der Kandidatur des Herrn v. Chriſten unent⸗ wegt feſtzuhalten beabſichtigen.“— Die„Deutſche Tageszig“ verheimlicht das Stimmenverhältnis und berichtet nur, daß Raab von der Vertrauensmännerverſammlung aufgeſtellt ſei. — Gaufmannsgerichte.) Zugunſten der Vor⸗ lage über die Kaufmannsgerichte hat der Verein det Arbeit⸗ geber⸗Beiſitzer des Gewerbegerichts Berlin folgende Entſchließung gefaßt:„Der Vetein der Arbeitgeber⸗Beiſitzer des Berliner Ge⸗ werbegerichts hat mit großer Genugtuung Kenntnis von dem Entwurf über das Kaufmannsgericht genommen und erblickt darin eine Förderung unſerer ſozialpolitiſchen Geſetzgebung. Der Verein erwartet, daß der vorliegende Entwurf in kürzeſter Zeit zum Geſetz erhoben wird.“ — Zum Scherl'ſchen Spar⸗Lottoprojekt) Auch die Schöneberger Stadtverordnetenverſammlung will in ihrer nächſten Sitzung gegen das Scherlſche Spar⸗ und Lottoprojekt proteſtieren.— Der Königs berger Magiſtrat hat ſich nun auch noch dieſer Tage mit dem Scherlſchen Spar⸗ Iſtem beſchäftigt. Der Magiſtrat will ſeine Bedenken in einem Rundſchreiben niederlegen und dieſes an alle provinzialen Sparkaſfenverbände verſenben.— Wo bleibt Berlin? —(Der 28. ordentliche Adelstag) findet am Donnerstag den 25. Februat, vormittags 10 Uhr, im gtoßen Saal der Kriegsakademie zu Berlin ſtatk. Nach den Verhand⸗ . Mannheim, 27. Januar. Weneral⸗Anzeiger 3. Seiſe. kungen iſt ein gemeinſames Eſſen abends um 7 Uhr im Kaiſer⸗ hof für die Mitglieder der Deuiſchen Adelsgenoſſenſchaft mit ihren Damen und Gäſten. Zwei Tage vorher, am 28. Februar, wird eine Generalverſammlung des Zentral⸗Hilfsvereins der Deutſchen Adelsgenoſſenſchaft veranſtaltet. —(Als die„Nordiſche Waſſerkante“) die wir neulich als die große„unbekannte“ Geldſpenderin für die ſozialdemokratiſche Parteikaſſe bezeichneten, wird uns von befreun⸗ deter Seite, die mit den dortigen Verhältniſſen vertraut iſt, das Hamburger ſozialdemokraiſche Parteiorgan genannt. Dieſes ſowohl wie der„Vorwärts“ wirft alljährlich große Zuſchüſſe ab. Aus Stadt und Land. * Maunheim, 27 Januar 1904. Siebzehnter Jahresbericht des Wöchnerinnen⸗Aſyls„Luiſenheim“ über das Jahr 1903. (Wegen Raummangels zurückgeſtellt.) Dem vor einiger Zeit erſchienenen Jahresbericht dieſer Anſtalt entnehmen wir nachſtehende Angaben. Es fanden 954 Geburten ſtatt, darunter 16 Mal Zwillinge. Seit Beſtehen des Wöchnerinnenaſyls erblickten 6324 Kinder in dem⸗ ſelben das Licht der Welt. Auf der Abteilung für Frauenkrank⸗ heiten fanden ſeit März, ſeit eine ſolche in dem neuen Anſtaltsge⸗ bäude eröffnet iſt, 82 Frauen behufs Vornahme von Operationen Aufnahme. Um der neuen Anſtalt auch dem Namen nach den Charakter einer Frauenklinik zu geben, hat unſere Großherzogin Luiſe der unter ihrem Protektorat ſtehenden Anſtalt den Namen„Lufſenheim“ verliehen, welchen dieſelbe neben der bisherigen: Bezeichnung führt, Das Wöchnerinnenaſyl Luiſenheim iſt im Berichtsjahre Zweig⸗ verein des Badiſchen Frauenvereins geworden; es iſt ihm dadurch die Ehre zu Teil geworden, als Teilglied der großen Inſtitution zu wirken, die ihre kulturelle Miſſion über unſer ganzes Heimatland in ſo viel verzweigter Weiſe erſtreckt und die den Geiſt edler menſch⸗ licher Arbeit und menſchlicher Hilfe im Sinne und den Anregungen Unſerer Fürſtin folgend, in vorbildlicher Weiſe betätigt. Da die ſtatutariſche und finanzielle Organiſatioin des Vereins, die ver⸗ tragsmäßig der Stadt Mannheim gegenüber feſtgelegt iſt, nicht gang im Einklang ſteht mit den Statuten des Badiſchen Frauen⸗ vereins, mußte durch in dankenswerter Weiſe gewährte Miniſterial⸗ erlaſſe eine Anpaſſung ermöglicht werden. Das neue Anſtaltsgebäude hat ſich in den 10 Monaten des Beſtehens und Benutzens in ſeiner ganzen Anlage, in ſeinen maſchi⸗ mellen und techniſchen Einrichtungen in jeder Beziehung bewährt und in Planlegung und Ausführung als ſehr zweckmäßig erwieſen. Lokalhiſtoriſch intereſſant iſt die in dem Berichte erwähnte Tat⸗ ſache, daß in unſerer Stadt ſchon früher einmal eine öffentliche Ent⸗ bindungsanſtalt und Hebammenſchule beſtanden hat. Jene Anſtalt war, wie in Oeſer's„Geſchichte der Stadt Manheim“ geſchildert wird, auf die Anregung des hervorragenden Arztes und Geburts⸗ helfers Franz Anton May und auf Wunſch der Kurfürſtin Eliſabeth Auguſta, die ſelbſt die Leiden eines unglücklichen Kindbettes zu er⸗ tragen gehabt hatte, von Karl Theodor 1766 geſtiftet; ſie war am Heidelberger Tor, dem ſogenannten Gleßhaus gegenüber, war mit 12 Betten ausgeſtattet und war ein Aſyl für hilfsbedürftige Frauen und gleichzeitig Hebammenſchule. Im Jahre 1805 wurde das In⸗ ſtitut nach Heidelberg verlegt, wo May als Profeſſor der Geburts⸗ hilfe dasſelbe als Univerſitätsentbindungsanſtalt weiter leitete. Die heutige Heidelberger Frauenklinik iſt aus dieſer von hier verlegten, urſprünglich ebenfalls rein geburtshilflichen Anſtalt hervorge⸗ gangen. Im Berichtsjahr haben die Schweſtern der Anſtalt in 158 Fa⸗ milien und 3860 Pflegetage Privatwochenbettpflege ausgeübt, die Anſtalt hatte dadurch eine Einnahme von nahezu 12 000 Mk. Auf Grund einer von hochherziger Seite erfolgten Stiftung eines Peu⸗ ſionsfonds werden von jetzt ab die Schweſtern bei Arbeitsunfähigkeit oder Alter nach einer gewiſſen Dienſtzeit eine Penſion bekommen. Außer dieſem Kapital wurden beim Einzug in die neue Anſtalt reiche Geldgeſchenke in Höhe von 10 000 Mk. ſowie andere wertvolle Zutweiſungen dem Inſtitut übergeben; von Seiner Königl. Hoheit dem Großherzog aus der Großherzog Friedrich Jubiläumsſtiftung 1200 Mk., von Ihrer Königl. Hoheit der Großherzogin reiche Geld⸗ geſchenke ſowie andere wertvolle Zuweiſungen. Außerdem wurde die geſamte Inneneinrichtung des großen Operationsſaales, ſowie die geſamte Zimmereinrichtung des dirigierenden Arztes, ſowie das Wohnzimmer der Oberin, des Speiſeſaales der Schweſtern und vieles Andere geſtiftet. Die laufenden Ausgaben betrugen etwa 54000 Mk. Die Aus⸗ gaben für die neue Inneneinrichtung der neuen Anſtalt betrugen 45 000 Mk. Die letzteren Ausgaben wurden gedeckt durch die Ein⸗ nahmen des Bazars in ungefährer Höhe von 39 000 Mk. und durch den Ueberſchuß beim Verkauf des alten Hauſes M 3, 5 über die Hypothekenſchulden, die noch auf ihm ſtanden, und der etwa 7000 M. betrug. Die laufenden Ausgaben wurden gedeckt durch die Mit⸗ gliedsbeiträge von ca. 7200, durch den Beitrag der Stadt von 5000, des Kreiſes 2000, Bezahlung der Schweſtern in Privatpflege ca. 12 000, Verpflegungsgelder der gynäkologiſchen Station und der Be⸗ zahlung des allgemeinen Krankenhauſes ca. 8000 Mk., durch die Be⸗ dahlung von 2 Freibetten von je 700 Mk., des Reingewinns der Silberlotterie mit ca. 7200 Mk. und den im Laufe des Jahres über⸗ wieſenen, einmaligen Geſchenken von wohltätiger Seite. Die Aufnahme der Frauen ſelbſt erfolgt bekanntlich voll⸗ ſtändig unentgeltlich. Von der Neueinrichtung einer zahlenden Ab⸗ teilung erſter oder zweiter Klaſſe auf der geburtshilflichen Station machten 22 Frauen Gebrauch. Aus dem Jahresbericht geht hervor, daß das Inſtitut in ſeiner erweiterten Wirkſamkeit und dem großen vielberzweigten Betriebe, in jeder Beziehung auf eine ſegensreiche Wirkſamkeit zurückſehen kann. Der Bericht zeigt aber auch, daß der Wohltätigkeitsſinn unſerer Stadt ein ganz hervorragender iſt, der im Stande war und für die Folge im Stande ſein wird, eine ſo große hamunitäre und ſoziale Schöpfung zu halten. * Statiſtik der Reichsausländer. Nach den Feſtſtellungen der bolizeilichen Meldeſtelle haben ſich Ende vorigen Jahres zuſammen 3419 Reichsausländer in hieſiger Stadt einſchließlich der Vororte auf⸗ hehalten. Auf die einzelnen Nationalitäten verteilen ſich dieſelben wie folgt: Oeſterreich⸗Ungarn: Verheiratete 351 mit zu⸗ ſammen 1203, Ledige 436, zuſammen 1689 Perſonen. Italien: Verheiratete 189 mit zuſammen 356, Ledige 158, zuſammen 514 Perſonen. Schweitz: Verheiratete 141 mit zuſammen 448, Ledige 165, zuſammen 613 Perſonen. Rußland: Verheiratete 38 mit zufammen 110, Ledige 49, zuſammen 159 Perſonen. Frank⸗ teich: Verheiratete 30 mit zuſammen 98, Ledige 41, zuſammen 184 Perſonen. Niederlande: Verheiratete 26 mit zuſammen 92, Ledige 35, zuſammen 127 Perſonen. England: Verheiratete 10 mit zuſammen 28, Ledige 14, zuſammen 42 Perſonen. Ame⸗ Belgien: Verheiratete 4 mit zuſammen 9. 184 Perſonen. Ledige 18, zuſam Hofj ſtatt. ka: Verheiratete 36 mit zuſammen 90, Ledige 44, zuſammen fängerverbandes zugute kommt. 102 700 M. Grieche n⸗ mit zuſammen 6, Ledige 3, zuſammen 9 Perfonen. Im land: Ledige Perſonen 1. Türkei: Ledige Perſonen 1. ganzen 3419 Perſonen. 5 Kunſtgewerbeverein Pfalzgau. Der geſtrige Vortragsabend im Kaſtnoſaale war nur ſchwach beſucht. Herr Karl Meißner, Kunſtſchriftſteller aus Dresden, hatte das Thema gewählt„Vom guten und ſchlechten Bauen“. Auf zwei Lichtbilder⸗ apparaten zeigte der Redner zu gleicher Zeit die ſchlichte, ſtilgerechte Bauart älterer Zeit und die Stilſünden unſerer Gegenwart. Zu⸗ nächſt führte der Vortragende ſeine Hörer in das Innere der Wohn⸗ ungen von einſt und jetzt. Einſt war der alte brauchbare Küchen⸗ ſchrank, der einem verzierrätlichten, weniger Raum bietenden Schranf Platz machen mußte. Das„alte“ Sopha mit ſeinen gemütlichen runden Ecken iſt faſt einem ſolchen nicht mehr ähnlichen gewichen. Bei der Ausſtattung der Wohnungen wird alles reich verziert, man will mehr ſcheinen, als man iſt. Der Vortragende führte dann eine große Reihe Häuſer aus der früheren Bauart und aus der jetzigen Periode der Stilhetzer vor. Er geißelte die überflüſſige Schmuckform, das Geſchnörkel, das Draufſpießen und Drankleben, die Giebelchen, Erkerchen und Türmchen, mit denen man imponieren will, und führte dann zur Abwechslung die Rückſeite einer Häuſerreihe vor, die vorn von Stilſünden ſtrotzten. Die beſte Wohnungsreform wäre. ſich wieder daran zu gewöhnen, nach rückwärts zu wohnen, nach dem Garten zu, was viel gefünder iſt. Auch die Farbe muß wieder mehr zu ihrem Rechte kommen. Gründe für das heutige ſchlechte Bauen ſind die Haſt, mit der die Häuſer gebaut werden, um dem rieſigen Andrange zu den Städten zu genügen, das Bauſpekulanten⸗ weſen, welches die Bodenpreiſe in die Höhe ſchraubt, die Flächen ausnutzt und an einen recht kräftigen Zins denkt. Unſere mittleren Bau⸗ und Baugewerkſchulen bedürfen einer gründlichen Reform. Gegenüber unſeren Bauordnungen müßte nach größerer Bewegungs⸗ freiheit geſtrebt und bei Neubauten durch beſtimmenden Einftuß äſthetiſcher Sachverſtändiger(wie in München) energiſch zur Beſſe⸗ rung geſchritten werden. Die Lichtbilder erläuterten den Vortrag beſtens, und war dieſer für jeden Zuhörer, ob Fachmann oder Laie, allgemein verſtändlich. Reicher Beifall lohnte die kunſterzieheriſchen Anregungen, die aufklärten, ohne kleinlich zu belehren. *Naturheilberein. Wir machen auf den Donnerstag abend 729 Uhr ſtattfindenden Vortrag im Hotel National über„Die Reform⸗ bedürftigkeit unſeres heutigen Anſtaltsweſens“ beſonders aufmerkſam. Literar⸗hiſtoriſche Vorträge im Kauftnänniſchen Verein. Herr Univerſitätsprofeſſor B. Litzmann⸗Bonn ſprach geſtern abend in dem aus Anlaß des Geburtstages des deutſchen Kaiſers feſtlich geſchmückten Saale des Bernhardushofes über:„Shake⸗ ſpeare und das deutſche Drama im 18. Jahr⸗ hundert.“ Shakeſpeare iſt in der deutſchen Literatur und Dichtung im 17. Jahrhundert vollſtändig ſpurlos vorübergegangen, trotzdem ſeine Dramen wiederholt über die deutſchen Bühnen gingen. Dieſe Dramen waren in der damaligen Zeit nicht einmal dem Namen nach recht bekannt. Dieſer Zuſtand dauerte noch lange Zeit fort und zwar bis in das 18. Jahrhundert hinein. Im Jahre 1726 weiß ein ſehr viel geleſenes Konverſationslexikon nicht viel mehr über Shakeſpeare zu ſagen, als daß er 1564 geboren, ſchlecht aufgezogen und kein Latein verſtund, aber in der Poeſie es ſehr hoch brachte. Doch in den Städten, die in unmittelbarer Berührung mit der eng⸗ liſchen Kultur ſtanden, war man über Shakeſpeare etwas beſſer unter⸗ richtet, ſo namentlich in Hamburg, das viele Beziehungen mit Shakeſpeare'ſchen Dichtungen hatte. Doch 1741 tritt Shakeſpeare mit einem Schlag in den Vordergrund. Ein Deutſcher, der auf eng⸗ liſchem Boden Shakeſpeare kennen lernte, machte den Verſuch, ſeine Werke in Deutſchland mehr zur Geltung zu bringen. Es war dies der preußiſche Geſandte am britiſchen Hofe Kaſpar Wilhelm von Berk, der 1741 die deutſche Ueberſetzung des Trauerſpiels„Jultus Cäſar“ veröffentlichte. Die Bedeutung dieſer erſten Ueberſetzung iſt nicht gering anzuſchlagen, denn durch ſie wurde Shakeſpeare Gegen⸗ ſtand der literariſchen Diskuſſion in Deutſchland. Es lag nun ein Probeſtück vor, an dem man anknüpfen konnte. Auch Leſſing wurde durch die Shakeſpeare'ſchen Dramen angezogen und gibt ſeinem Empfinden über dieſelben in ſeinen literariſchen Briefen Ausdruck. 1762 gab Wielandt die erſte deutſche Ueberſetzung der Shakeſpeare⸗ ſchen theatraliſchen Werke heraus. Wielandt hat dabei ganz will⸗ kürlich den Tert gekürzt oder geändert. Als erſter Verſuch ift das Werk von monumentaler Bedeutung. Nun ſchien bald die Stunde gekommen, wo die Wiedereinführung Shakeſpeare'ſcher Werke auf der deutſchen Bühne einſetzen mußte, denn die meiſten Leute waren durch die Vorgänge der letzten Jahrzehnte vorbereitet worden. Es kam nur darauf an, den richtigen Mann zu finden, der zugleich mit einem idealen Wollen auch mit einem poſitiven Können einzu⸗ ſetzen vermochte. Und ein ſolcher fand ſich in den 70er Jahren des 18. Jahrhunderts. Es war dies der damalige 32jährige Friedrich Ludwig Schröder, der damalige Leiter der Hamburger Bühne, welcher die Shakeſpeare ſchen Werke heimiſch machte. 1776 war ein Freuden⸗ jahr für Hamburg, denn da wurde Shakeſpeares„Hamlet“ zum erſtenmal gegeben. Das Stück mußte dreimal hintereinander wiederholt werden, eine ſolche Aufnahme fand das Werk.„Hamlet“ erlebte einen Erfolg, wie ihn noch niemals ein ernſtes Drama ver⸗ zeichnen konnte. Das Hauptverdienſt an dieſem Erfolg iſt jeden⸗ falls den Darſtellern zuzuſchreiben. Durch dieſen großen Erfolg ermutigt, machte ſich Schröder auch hinter die anderen Shakeſpeare⸗ ſchen Dramen. Acht Wochen nach„Hamlet“ erſchien„Othello“ uſtw. Doch Schröder hatte nicht mit den Nerven der Hamburger, noch weniger mit denen der Hamburgerinnen gerechnet. Je mehr ſich die Vorſtellung der Kataſtrophe näherte, deſto unruhiger wurde das Publikum, Ohnmacht auf Ohnmacht erfolgte. Man ging davon oder wurde ſchließlich hinausgetragen. Später folgten der„Kaufmann von Venedig“, ſowie„König Lear“ und„Heinrich IV.“ Letztere Stücke wurden vom Publikum ſehr lau aufgenommen.— Für die geiſtreichen und gediegenen Ausführungen erntete Redner von dem wohl wegen verſchiedener Feſtlichkeiten etwas ſchwach beſetzten Hauſe reichen Beifall. 25 9 5 Zum Chorſüngerverbands⸗Maskenball. Wie aus dem In⸗ ſeratenteil erſichtlich, findet der diesjährige, in allen Kreiſen des Mannheimer Publikums ſeit einer Reihe von Jahren ſo ſehr beliebte „Chorſängerverbands⸗Maskenball“ am Samstag, den 13. Februar, wie üblich, in ſämtlichen Räumen des Apollo⸗Etabliſſements(Badner Der Tanzluſt zu genügen, werden während des Balles ziwet vollbeſetzte Orcheſter abwechſelnd im unteren und oberen Saale in Aktion treten. Unter gütiger Bewilligung des Intendanten Herrn Hofrat Dr. Baſſermann wird das geſamte Ballettperſonal, von der Meiſterin Frl. Robertine einſtudiert, ein dem Feſt entſprechend exquiſites Ballett⸗Divertiſſement zur Aufführung bringen, dirigiert von Herrn Chordirektor Rich. Bärtich. Der Glückshafen des Maskenfeſtzs wird wie alljährlich, ſo auch dieſes Jahr den Anhängern Dr. bieten; es kommt eine große Anzahl Gewinngegenſtände zur Ver⸗ lofung. Und, last not least, die Prämiierung der drei ſchönſten Damenmasken findet um Mitternacht ebenfalls wie in den Vorfahren wieder ſtatt. I. Preis: 1 goldene Damenuhr. II. Preis: 1 goldenes Damen⸗Armband. III. Preis: 1 pr. Perlmutter⸗Opernglas.— Separierte Familienlogen können bei Herrn Sido(Badner Hof) vorgemerkt werden. Die Eröffnung der Säle erfolgt punkt 7 Uhr. Ende des Balles 4 Uhr. Eintrittskarten, und zwar Herrenkarten à M. 4, Damenkarten à M. 3, ſind in den üblichen Vorverkaufs⸗ ſtellen zu haben. Alles Nähere noch durch Plakate an den Anſchlags⸗ fäulen.— Bemerken wollen wir noch, daß der Ueberſchuß des Feſtes den K der Penſions⸗ und Sterbekaſſe des allgemeinen Deutſchen Chor⸗ Es merden aus dieſer Kaſſe gegen wärtig 208 alte und dienſtunfähige Chormitglieder mit lebensläng Pahrlich, meine Herren, wir dürfen wohl ſagen, mit gutem Erfe der Fortung während der Tanzpauſen eine angenehme Abwechslung Peſten. Hochgeebrt und hochgeachtet ſteht das Reick da und nimt Jaiſer Wilßelms. Wir Deutſche ſind und fühlen und müſſen des wohltätigen Zweckes, den der hieſige Lokalverband mit der Ab⸗ haltung dieſes Feſtes verfolgt, iſt es recht wünſchenswert, daß auch dies Jahr ein recht zahlreiches Publikum durch den Beſuch dieſes Feſtes, das Angenehme mit dem Nützlichen verbindend, ein Scherflein zur Unterſtützung und Erhaltung einer äußerſt ſegensreichen In⸗ ſtitution beiſteuert. Allen Freunden eines fröhlichen Feſtes und ge⸗ ſunden Humors iſt der Beſuch dieſes Maskenballes beſtens zu empfehlen. 5 85 * Der Verein ehem. bad. gelber Dragoner hielt am 24. Jauuar in ſeinem Lokal zum Eichbaum die diesjährige ordentliche General⸗ verſammlung ab. Der 1. Vorſitzende, Herr Tritſchler, ſprach ſeine Freude über das Blühen und Gedeihen des Vereins aus und widmete unſerm oberſten Kriegsherrn ein Hoch, in das die Au⸗ weſenden begeiſtert einſtimmten. Der Schriftführer, Herr Lutz er⸗ ſtattete den Rechenſchaftsbericht für das abgelaufene Vereinsjahr. Darnach beträgt das Geſamtvermögen des Vereins 821 /, 76 3³ Die Vorſtandswahl hatte folgendes Ergebnis: Herr Karl Tritf ch⸗ ler, 1. Vorſitzender, Herr Karl Hirzler, 2. Vorſitzender, Herr Joſef Nies, Kaſſier, Herr Karl Lutz, Schriftführer. Die Herven Friedrich Boos, Stefan Dörr, Georg Dihm, Georg Wagner, Johann Ih le, Adolf Ludäſcher Beiſitzende, Philipp Bar z, Alex. Decker, Reviſoren. 5 * Die Glaſer⸗Innung Mannheim errichtet eine Annahmeſtelle für Lehrlinge, welche das Glaſerhandwerk erlernen wollen. Durch Angliederung der Innung an den Gewerbeverein und Handwerker⸗ Verband Mannheim, ſowie an den Verband Süddeutſcher und an den Zentralverband deutſcher Glaſer⸗Innungen in Berlin, iſt den jungen Leuten Gelegenheit zu einer zeitgemäßen Ausbildung geboten und ein weites Feld für ihre ſpätere Tätigkeit eröffnet. Anmel. dungen ſind an den Obermeiſter Joſeph Gbert, F 5,§ zu vichten * Großfeuer in der Vorſtadt Neckarau. Heute mittag kurg nach 12 Uhr brach in der Aktien⸗Geſellſchaft für Soil⸗ induſtrie Großfeuer aus. Dasſelbe entſtand in dem längs der Bahn ſich hinziehenden langgeſtreckten niedrigen Bau, in welchem ſich ein Teil des Rohſtofflagers befindet. Das Feuer zerſtörte jedoch nur einen Teil dieſes Gebäudes und konnte durch die angeſtrengten Bemühungen der Neckarauer Feuerwehr und der 4. Compagnie (Neckarvorſtadt) aus Mannheim auf ſeinen Herd beſchränkt werden. Gegen 2 Uhr war jede Gefahr beſeitigt, werm auch das Feuer an einzelnen Stellen noch fortglimmte, ſo ſuchte man dieſem durch Ein⸗ reißen des ſtehengebliebenen Mauerwerks Einhalt zu gebieten. Auf welche Urſachen die Entſtehung des Feuers zurückzuführen und wie hoch der angerichtete Schaden iſt, konnte bis jetzt noch nicht feſtgeſtellt werden, doch dürfte letzterer immerhin ziemlich bedeutend ſein. Betrieb des Etabliſſements erleidet durch den Brand keinerlei Störung. 5 1 Aaiſers Geburtstagsfeier in Mannheim. Nach Schluß der in den hieſigen Kirchen abgehaltenen Feſt⸗ gottesdienſte fand auf dem Meßplatz über dem Neckar die Parade ſtatt. Hierzu hatte ſich eine viel hundertköpfige Menge eingefun welche mit ſichtlichem Intereſſe dem glänzenden militäriſchen Sch ſpiele folgte. Nachdem die Fahnenkompagnie unter klingendem Spiel auf den Paradeplatz angerückt und die Truppen ſich in Paradeſtellung formiert hatten, hielt der Regimentskommandeur, Herr Oberſt b. Specht, eine Anſprache an das Regiment. In kurzen Worten wies er auf die Krankheit unſeres Kaiſers hin, ſowie auf ſeinen heutigen Geburtstag, den er in voller Geſundheit wieder begehen könne. Mit dem Wunſche, daß dem Monarchen noch eine lange ſegensreiche Regierung beſcheert ſein möge, brachte er ein drelfaches Hurrg auf Kaiſer Wilhelm II. aus, worauf die Regimentskapelle die Kaiſer⸗ Nachmittags halb 2 Uhr begann im„Roſengarten“ das offizi Feſteſſen, an dem zirka 200 Perſonen teilnahmen. Das Eſſen fan in dem feſtlich erleuchteten Garderobeveſtibul ſtatt, deſſen nach de Friedrichsplatz zu gehende Fenſter mit blauem Fahnentuch berhäng worden waren. Eine geſchmackvolle Dekoration von Blaktpflanzen Lorbeerbäumen durchzog das langgeſtreckte Veſtihule, und gab einen anheimelnden, gemütlichen Eindruck. Es zeigte ſich, daß dieſe Raum für ſolche feſtliche Veranſtaltungen, ſich in borzüglicher iſe eignet. Die Tafelmuſik ſtellte die Grenadierkavelle, unter de— munteren Weiſen raſch eine frohe Stimmung durch die Feſtperſam lung ging. 15 5 Nach dem vierten Gang erhob ſich der Kommandeur des h Grenadierregiments, Herr Oberſt von Specht, um den offizielle Toaſt auszubringen. Der Redner führte folgendes au 11 Meine Herren! Ueberall in unſerem großen deutſchen Vat lande, ja allüberall wo Deutſche wohnen und wo die deutſche klingt, herrſcht heute Feſtjubel und Feſtfrende; gilt es doch, K Geburtstag zu feiern. Und in dieſem Jahre, meine Herren, wir den Allerhöchſten Geburtstag mit ganz beſonderer Freu der Kaiſer von einer nicht unbedenklichen Krankheit wieder neſe ganz wieder hergeſtellt iſt. Banger Druck, ſchwere Sorge legte vor kurzem auf unſere Gemüter, als die Kunde plötzlich zu ne drang, der Kaiſer iſt krank, der Kaſſer hat operiert werden müſſe Gott ſei Dank, daß dieſe ſchwere Sorge von uns genomme Kaiſer Wilhelm iſt wieder vollſtändig geneſen, ſeine Stimme wwieder ſo hell, ſo klar, wie je zuvor, wovon ich mich ſelbſt überzeug durfte, als ich zum Neufahrsempfang nach Berlin befohlen wa In dieſer ſchweren Zeit hat ſich aber ſo recht gezeigt, was Kai Wilhelm ſeinem deutſchen Volke gilt, wie er von ihm gelieb wie das Volk an ihm hängt. Auch im Ausfande hat es ſich geze wie die Völker der ganzen Welt Kaiſer Wilhelm hochſchätzen hochverehren. In den Preßſtimmen des In⸗ und Auslandes konnte man dies in jenen trüben Tagen mit Stolz leſen. Kaiſer Wilhel bollendet heute ſein 45. Lebensjahr und befindet ſich im 16. Je ſeiner Regierung. Schon in jungen Jahren, gleich ſeinem gro Ahn Friedrich dem Großen zur Regierung bernfen, hat er vor erſten Tag ſeiner Regierung an eine außergewöhnlich große Ar kraft und Arbeitsluſt in den Dienſt des Vaterlandes geſte Sehen wir uns doch um in der Welt, nach rechts, nach link den Blick ſcht zu ſcheuen. obektiv denken uns iſt es doch Norden oder Süden, wohin wir auch laſſen, wir brauchen uns nirgends glaube, jeder, der gerecht iſt und und will, der muß zugeben: bei ſeinen Platz inmitten der Völker der Erde ein. Und daß iſt, danken wir in erſter Linie mit der Tatkraft und weiſen ſein auf unſeren Kaiſer, um den uns die Völker auf dem E beneiden. Am heutigen Tage nun, dem Geburtstag Sr des Kaiſers, wünſchen und bitten wir den allmächtigen Goft, ſer auch fernerhin beſchützen möge, daß er ihm eine lange geſegnete Regierung vei iebten deutſchen Vaterlan 08. Wir ab licher Penſion unterſtützt; ebenſo ſind ſeit Beſtehen der an Sterbegeldern ausgezahtt worden. Si 5 verſammelt h0 Seſffc 2* 2——* Mffcnhelm 27. Jannar. daß wir die Gläſer erheben und rufen: Se. Maj. Kaiſer Wilhelm, er lebe hoch! Begeiſtert ſtimmte die Feſtperſammlung in ders Hoch auf das Reichsoberhaupt ein und die Muſik intonierte die Nationalhymne. Küche und Keller des Reſtaurateurs des Roſengartens, des Herrn Feilbach, boten ganz vorzügliche Dinge. Das Menu war folgendes: Königinſuppe.— Zanderſchnitten mit Krabbentunke.— Ochſenrückenſtück. Baerner Tunke. Ballonkar⸗ koffel.— Gansleber mit Trüffel in Madeiraſülze,— Kapaunen. — Salat— gekochtes Obſt.— Kaiſerbombe.— Nachtiſch. Pfalz, heſſen und Umgebung. VLudwigshafen, 27. Jan. Einen beachtenswerten Sieg hat unſere ſtädtiſche elektriſche Straßenbahn gegenüber der Straßenbahn der pfälziſchen Eiſenbahnen davougetragen. Bekanntlich ließ die Pfalzbahn ſchon ſeit Jahren zwiſchen hier und Mundenheim mehrere Aecumulatorenwagen laufen, welche, da ſie einem dringenden Ver⸗ kehrsbedürfnis entſprachen, ſtets eine ſehr gute Frequenz aufzuweiſen hatten. Dies hat ſich jedoch ſeit der im September erfolgten Inbe⸗ triebfetzung der ſtädtiſchen Elektriſchen weſentlich geändert. Die Freguenz der Motorwagen der pfälziſchen Eiſenbahnen hat in letzter Zeit dermaßen abgenommen, daß ſich die Pfalzbahndirektion beran⸗ laßt ſieht, den Motorwagenberkehr zwiſchen hier und Mundenheim ab 1. Februar gänzlich einzuſtellen. „Hochheim, 25. Jan. Als geſtern drei Arbeiter an der hieſigen Mainſchleuſe beſchäftigt waren, ſtürzten alle drei in den Main. Während es zweien gelang, ſich zu retten, iſt der 24 Jahre alte, ſeit kurzem verheiratete Maurer Roth ertrunken. » Offenbach a.., 26. Jan. Der Maurer Georg Praſch, der ſich wegen Blutſchande in Unterſuchungshaft befand, hat ſich erhängt. Gerichtszeſtung. * Mannheim, 26. Jan.(Schöffengericht.) Weihnachten ohne Chriſtbaum mußten die Eheleute Reſerveführer Georg Geter hier feiern, da die Ehefrau des Taglöhners Karl Kuhn, Babette geb, Lehr aus Böhl, den Chriſtbaum in der Nacht vom 28. auf 24. Dezember den Erſteren entwendet hatte. Urteil wegen Dieb⸗ ſtahls 3 Tage Gefängnis. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Bilſe, der Verfaſſer des viel erörterten Romans„Aus einer kleinen Garniſon“, hat ſich, wie der„Berl. Cour.“ ſchreibt, mit einem Bühnenwerke eingeſtellt.„Wahrheit“, ſo iſt das neue Drama betitelt, das in dieſen Tagen im Verlage von Guſtav Schur in Berlin erſcheinen wird.(Wann ſoll Bilſe dieſes Opus geſchrieben haben? D. Red.) Heueſte Hachrichlen und Telegramme. Orivat-Telegramme des„General-Hnzeigers“. * Darmſtadt, 27. Jan.(Frkf. Ztg.) Das Bef in den des Prinzen Franz Ludwig von Battenberg, der vor längerer Zeit an den Folgen eines Magenleidens und einer Operation litt, hat ſich in der vergangenen Nacht weſentlich verſchlimmert. Heute wurde ein Profeſſor aus Heidelberg herbeigerufen. „ Darmſtadt, 27. Jan. Infolge Genuſſes offenbar verdorbener Bohnenkonſerven ſind drei Damen in der Kochſchule des Alice⸗Frauenvereins erkrankt, 2 davon ſind geſtor⸗ ben, die britte iſt auf dem Wege der Beſſerung. * Köln, 27. Jan. Die„Köln Ztg.“ meldet: Kardinal⸗ Erzbiſchof Dr. Fiſcher wurde vom Kaiſer heute aus beſon⸗ derem Vertrauen als lebenslängliches Mitglied in das Her⸗ renhaus berufen. * Marburg, 27. Jan. Der Profeſſor der Rechte, Geheimrat Lehmann, iſt heute im Alter von 52 Jahren geſtorben. * Berlin, 27. Jan. Der Kolonialdirektor Stübel hat nach einer Meldung der„Fkf. Ztg.“ kein Abſchiedsgeſuch eingereicht, beabſichtigt auch nicht dies zu tun.(ſ. Deutſches Reich. D. Red.) » Berlin, 27. Jan. Der Kaiſer teilte heute dem Vor⸗ ſtande des preußiſchen Landes⸗ und Kriegerverbandes mit, daß er zum Ehrenvorſitzenden desſelben den Kronprinzen ernannt habe. * Berlin, 27. Jan. Bei der Reichstagserſatzſtichwahl in Osnabrück haben die Sozialdemokraten Wahlent⸗ haltung proklamiert. *Wien, 27. Jan. Der ungariſche Abgeordnete Viktor Pich⸗ Ler iſt heute hier geſtorben. Miniſter Dr. Buchenberger. * Karlsruhe, 27. Jan. Im Befinden des Finanz⸗ miniſters Dr. Buchenberger iſt eine weitere Beſſerung nicht zu verzeichnen. Der Patient fühlt ſich ſehr ſchwach und verbrachte die vergangene Nacht ſehr unruhig. Die Temperatur beträgt 36,86.(Frkf. Ztg.) Zum Brand von Aaleſund. Hamburg, 27. Jan. Das für Aaleſund beſtimmte Hilfsſchiff„Phoenicia“ meldet aus Ulſire: Eintreffen vor Aalefund heute früh erwartbar. Unterwegs alles vorbereitet, ſodaß nach Ankunft ſofort mit Aufnahme, Bekleidung und Verpflegung der Notleidenden begonnen werden kann. An Bord der„Phoenicia“ in⸗ zwiſchen zwei große Hoſpitäler hergeſtellt, eines für Frauen und Kinder, eines für Männer; zuſammen 104 Betten. *» Hamburg, 27. Jan. Der Dampfer der Hamburg⸗Amerika⸗ Linie,„Phoenicia“, iſt mit der Hilfsexpedition für Aaleſund heute vormittag um 8 Uhr in Aaleſund angekommen. Sofort nach der Ankunft traten der Bürgermeiſter und die Vertreter der Stadt mit den Vertretern der Hamburg⸗Amerika⸗Linie zu einer gemeinſchaft⸗ lichen Sitzung zuſammen, an der auch der Abgeſandte des Kaiſers Wilhelm, Flügeladjutant Kapitän Grummet, teilnahm. *Aaleſund, 27. Jan. Von dem Kreuzer„Prinz Hein⸗ rich“ wurden heute wiederum Decken und Proviant ans Land ver⸗ bracht. Die Verteilung geht an mehreren Stellen der Stadt vor ſich. Der Hafen iſt anläßlich des Geburtstages des deutſchen Kaiſers reich mit Flaggen geſchmückt. * Bremen, 27. Jan. Der Hilfsdampfer„Weimar“ des Nordd. Lloyd iſt geſtern ſpät wohlbehalten in Aaleſund eingetroffen. Mit der Verteilung der Decken und Vorräte wurde ſofort begonnen. Zum Aufſtand in Deutſch⸗Südweſtafrika. Braunſchweig, 27. Jan. Nach einem den„Braunſchw. Neueſten Nachr.“ zugegangenen Telegramm, welches am 26. Januar in Karibib aufgegeben und über Vigo⸗Emden expediert iſt, hielt ſich bis geſtern Mittag das belagerte Okahandja. Das von dem Prokuriſten der Firma Necke und Voigt's aufgegebene Telegramm lautet:„Mit einigen geretteten Kleidungsſtücken befinden wir uns munter auf Jeſte Okahandja.“ * Berlin, 27. Jan. In dem amtlichen Telegramm aus Swakopmund heißt es weiter: Reparaturen bei Khan dauern mindeſtens noch 4 Tage. Ich boffe dann Bahnverbindung mit Karibib erhalten zu können. Arbeiten hinter Khau vor⸗ läufig eingeſtellt. Treffe Vorbereitungen, von dort zu Juß vorzu⸗ ſtoßen. *Berlin, 27. Jau. Ein Telegramm aus Swakopmund beſagt: Aus Otjimbing we wird gemeldet: Die Baſtarde ſind treu. Am Ort 35 Gewehre. Kronwitter erſchlagen. Laut ſicherer Nachricht aus Okahandja kann Zülow auf Wochen aushalten. Verſuch, mit Karibib Verbindung zu erhalten, wegen Bahnſtörung bei Waldau vereitelt. Sechzehn Menſchen ermordet, 70 vermißt. * Bremen, 27. Jan. Der Dampfer des Norddeutſchen Llohd „Darmſtadt“ iſt mit dem Truppentrausport füür Südtpeſtafrika geſtern morgen wohlbehalten vor Madeira angekommen. An Bord iſt alles wohl. Der Dampfer ergänzte dort ſeinen Kohlenvorrat und ſetzte im Laufe des Tages ſeine Reiſe fort. Nußland und Japan. London, N. Jan. Der„Times“ wird aus Peking vom 26. ds. Mts. gemeldet: In Freitag ſandte Prinz Tſching, der in großer Angſt darüber iſt, daß China bei dem Aus⸗ bruche von Feindſeligkeiten zwiſchen Rußland und Japan wider ſeinen Willen in dieſelben verwickelt werden könnte, den Miniſter des Auswärtigen zum frauzöſiſchen Geſandten Dubail mit der Anfrage, ob Frankreich eine Vermittlerrolle zwiſchen Rußland und Japan gemeinſam mit England und Ame⸗ rika übernehmen wolle. Am Samstag ſandte Prinz Tſching an den engliſchen Geſandten Satow einen Beamten mit dem gleichen Auftrage. Geſtern benachrichtigte Dubail den Prinzen, ſeine Regderung ſei geneigt, ihre guten Dienſte anzubteten und ſich zu be⸗ mühen, gemeinſam mit England und den Vereinigten Staaten einen modus vivendi herzuſtellen. Der britiſche und der amerikaniſche Geſandte klärten, in vollſtändiger Uebereinſtimmung handelnd, die Chineſen über die Schwierigkeit auf, zwei Mächten eine Vermitte⸗ lung anzubieten, die keine von beiden offen wünſchte und die die eine bereits als unannehmbar bezeichnete. Prinz Tſching gebe zu, daß die Anregung, die übrigen Mächte zu einer Vermittelung aufgufordern, vom ruſſiſchen Geſandten ausgegangen ſei. Rußland habe ſomit bei den Chineſen durch die Bekänntgabe ſeines Wunſches, eine Vermittelung anzunehmen, die Japan nicht annehmen könne, einen Vorteil erlangt; es wäre ein müßiges Beginnen, zu beſtreiten, daß China durch dieſen Schachzug Rußland beeinflußt habe. Sum Geburtstag des Naiſers. * Berlin, 27. Jan. Am heutigen Geburts⸗ tage des Kaiſers prangt Berlin in feſtlichem Sch mu cke. Heute morgen fand im Schloſſe großes Wecken ſtatt. Während die Muſik ſpielte, trat der Kaiſer, umgeben von Generalen, an das Fenſter des Schloſſes, vor dem eine große Menge die Auffahrt der Gratulanten erwartete. Um 9 Uhr nahm der Kaiſer die Glückwünſche der kaiſerlichen Familie entgegen, dann die des engeren Hofes, des kaiſerlichen Haupt⸗ quartiers und der Kabinettschefs. Darauf empfing der Kaiſer im Pfeilerſaale des Königlichen Schloſſe die Gratulation der hier eingetroffenen Fürſtlichleiten, der Prinzen und Prinzeſſinnen des Königlichen Hofes, der Hofchargen und Gefolge. Berlin, 27. Jan. Um 10% Uhr vormittags fand in der Schloßkapelle ein feierlicher Gottesdienſt ſtatt, an dem auch die Kaiſerin teilnahm. Anweſend waren der König der Belgier, der König von Sachſen, das Großher⸗ Jogspaarvon Baden, der Großherzog von Mecklenburg⸗ Schwerin und viele andere deutſche Fürſten und Prinzen und Prinzeſſinnen. An dem Gottesdienſt ſchloß ſich die Gratu⸗ lationskur im weißen Saale an. Der Reichskanzler ging als erſter vorbei. Der Kaiſer wechſelte mit ihm freundliche Worte, desgleichen mit den Botſchaftern Italiens, Oeſterreich⸗ Ungarns, Rußlands, Englands, der Türkei, Spaniens etc. und den Präſidenten der Parlamente. Nach der Gratulationskur begab ſich der Kaiſer mit Gefolge zu Fuß unter lebhaften Kund⸗ gebungen der Menge nach dem Zeughaus zur Ausgabe der Parole, die wie alljährlich lautete:„Es lebe der Kaiſer und König.“ Sodann fand Familiendiner im Schloſſe ſtatt, worauf der Kaiſer eine Ausfahrt unternahm, wo er vom Pub⸗ likum ſtürmiſch begrüßt wurde. * Stuttgart, 27. Jan. Der König hat dem Kai⸗ ſer ſeine herzlichſten Glückwünſche telegraphiſch übermittelt. Nach dem Feſtgottesdienſt fand heute vormittag für die hieſige und die Kannſtadter Garniſon eine Paroleausgabe ſtatt, bei der der König das Hurra auf den Kaiſer ausbrachte, während in den Anlagen eine Batterie den Kaiſerſalut abgab. Im Neſtdenz⸗ ſchloſſe findet heute abend Galatafel ſtatt. * Wien, 27. Jan. Zur Feier des Geburtsfeſtes des deutſchen Kaiſers fand in der deutkſchen Bot⸗ ſchaft ein Frühſtück ſtatt, zu welchem außer den Herren der Botſchaft der bayeriſche und ſächſiſche Geſandte mit den Herren der Geſandtſchaft ſowie die Vorſtände der hieſigen deutſchen Vereine geladen waren. * Rom, 27. Jan. Der Geburtstag des Deut⸗ ſchen Kaiſers wurde geſtern abend durch ein Feſtmahl im deutſchen Künſtlerverein begangen. * Petersburg, 27. Jan. Geſtern abend hatte der deutſche Botſchafter mit Gemahlin zur Vorfeier des Geburtsfeſtes des deutſchen Kaiſers gegen 300 Mitglieder der deutſchen Kolonie um ſich verſammelt in den feſtlich geſchmückten Räumen der deutſchen Botſchaft. * Chriſtiania, 27. Jan. Anläßlich des Geburtstages des deutſchen Kaiſers hatten die öffentlichen und priva⸗ ten Gebäude, ſowie die Schiffe im Hafen Flaggenſchmuck an⸗ gelegt. Aus allen Gegenden Norwegens wird gemeldet, daß überall geflaggt iſt, gleich wie am Freiheitstage. Chriſtiania, 27. Jan. Von hier wurden heute diele Glückwünſche an Kaiſer Wilhel m übermittelt, u. A. von dem polhtechniſchen Verein und von dem Verein der bildenden Künſte. *»Bukareſt, 27. Jan. Aus Anlaß des Geburttages Kaiſer Wilhelms fand in der hieſigen lutheriſchen Kirche ein Feſt⸗ goktesdienſt ſtatt. * Berlin, 27. Jan. Aus Anlaß des Geburtstages des Kaiſers ſind befördert: Zum überzähligen Vizeadmiral die Kontreadmiräle Fritzen, von Prittwitz und Gaffron, zum überzähligen Kontreadmiral die Kapitäne zur See Zaye, Vuellers, Holzendorff und Schleeder. Den Charakter als Kon⸗ treadmiral hat Kapitän z. S. Becker erhalten.(Frkf. Ztg.) 2 *Berlin, 27. Jan. Das„Militärwochenblatt“ meldet: Der Generalinſpekteur der Fußzartillerie, Generalleutnant von Pers bandt, früher Regimentskommandeur in Mannheim, und der Generalinſpekteur und d der des Ingenieur⸗ und Pionierkorps Feſtungen, Generalleutnant Wagner, wurden zu Generälen der Infanterie befördert. Generalleutnant v. Scholl, dienſttuenden Generaladjutant des Kaiſers, iſt unter Belaſſung in dem Verhält⸗ niſſe als Generaladſutant in das Verhältnis der Offiziere z. D. über⸗ getreten. Generalmajor Graf Hohenau wurde zum dienſttuen⸗ den General 3 ſa sufte des Kaiſers ernannt. Oberſt v. Böhm, Kommandant des 1. Garde⸗Ulanen⸗Regiments, wurde mit der Füh⸗ rung der 1. Garde⸗Kavallerie⸗Brigade betraut. Der Major beim Stabe des Königs⸗Ulanen⸗Regiments wurde mit der Führung des erſten Garde⸗Ulanen⸗Regiments betraut. Voſkswirischafl. Reichsbank. In der geſtrigen Sitzung des Zentralaus⸗ ſchuſſes der Reichsbank erklärte Präſident Dr. Koch im Anſchluß an die Wochenüberſicht, daß auf die alle früheren Zahlen überſchreitende Anſpannung am Jahresſchluſſe ein ſehr ſtarker Rückfluß erfolgte. Gegenwärtig betrage die Geſamtanlage von 925 Millionen noch 19 Millionen weniger als 1903 und 32 Millionen weniger als 1901. Die Wechſelanlbage ſei aller⸗ dings gegen 1901 um 13 Millionen Heiner, gegen 1908 und 1902 um 56 bezw. 52 Millionen größer. Reichsſchatzanweiſungen beſitze die Reichsbank 78 Millionen weniger als 1903, auch weniger als in den Vorjahren. Der Metallvorrat mit 932 Millionen ſei gegen 1903 um 18 Millionen größer, gegen 1902 um 84 Mil⸗ lionen geringer, aber erheblich größer als in den Vorjahren. Die fremden Gelder ſeien mit 587 Millionen geringer als in den Vor⸗ jahren; auch die ſteuerfreie Notenreſerve von 223 Millionen ſei um 4 Millionen kleiner als 1903. Der Vorſitzende gab eine ge⸗ naue Darſtellung der Zuſammenſetzung des Geldvorrates und des geſamten Metallvorrates am Jahresſchluſſe und hob hervor, daß die anſehnliche Vermehrung deſſelben im laufenden Jahre aus⸗ ſchließlich aus dem Verkehr ſtamme. Bei dem niedrigen Stande des hieſigen Privatdiskonts(2½ pEt.) im Vergleich mit dem an den auswärtigen Plätzen und den geſtiegenen fremden Wechſelkurſen ſei die eine Beſorgnis eines Ausgangs von Gold ins Ausland nicht zu unterſchätzen. Da auch die Kreditanſprüche an die Reichsbank noch immer hoch ſeien und der politiſche Horizont einige Wolken geige, werde eine Diskontoherabſetzung gegenwärtig, ähnlich wie in der gleichen Zeit des Vorjahres, nicht beabſichtigt. Der Zentralausſchuß erklärte ſich hiermit einverſtanden. Vom Stahlwerksverband. Die erneuten Veratungen in Sachen des Stahlwerksverbandes, diesmal zunächſt unter den Vertretern rheiniſch⸗weſtfäliſcher Werke gepflogen, haben, wie aus Düſſeldorf gemeldet wird, geſtern nachmittag um 3 Uhr im Parkhotel zu Düſſel⸗ dorf begonnen und etwa 4 Stunden gedauert. Zugegen waren elf Vertreter rheiniſch⸗weſtfäliſcher Stahlwerke und leitende Perſonen aus dem Halbzeug⸗, Träger⸗ und Schienenverbande. Den Vorſitz führte Hr. Geh. Kommerzienrat Adolf Kierdorf(Aachen); u. a. nahmen der Geſchäftsführer des Vereins deutſcher Eiſenhüttenleute, Dr. Schroeter, und die Inhaber der Firma Aug. Thyſſen teil. Bef den Beratungen handelte es ſich wiederum in der Hauptſache um die Beteiligung der einzelnen Werke in den verſchiedenen Erzeugungs⸗ gruppen. Wie wir nun hören, haben die Verhandlungen greifbaren Erfolg nicht gehabt, weil drei Werke auf ihren Forderungen be⸗ ſtehen blieben, welche aber bei der Verſammlung Zuſtimmung nicht fanden. Nunmehr ſoll bis zum 5. Februar, an welchem Tage in Köln die Würfel über das Zuſtandekommen des Stahlwerksver⸗ bandes endgültig fallen ſollen, verſucht werden, unter der Hand eine Verſtändigung hinſichtlich dieſer Frage der Betelligungen zu er⸗ erzielen. Die Mehrzahl der anweſenden Vertreter von Stahlwerken war der Anſicht, daß bei dem bisherigen Verlauf der Verhandlungen die Verlängerung des Träger⸗ und des Halbzeugverbandes bis mindeſtens Ende dieſes Jahres angebracht ſein würde⸗ Das Schwebiſch⸗Norwegiſche Conſulat hier, N 2, 4, macht uns die Mitteilung, daß im Bureau deſſelben ein ſoeben erſchienener Ex⸗ port⸗Kalender Norwegens aufgelegt iſt und von Intereſ⸗ ſenten während der Stunden von 10 Uhr vormittags bis 3 Uhr nach⸗ mittags eingeſehen werden kann. Münchener Export⸗Malzfabrik, München. Auf Antrag der Baheriſchen Vereinsbank und der Bankfirma J. L. Finck in Frank⸗ furt ſind M. 500 000 Aktien der obigen Geſellſchaft zur Münchener Börſe zugelaſſen worden. Zu welchem Kurſe die Einführung er⸗ folgen ſoll, geht aus dem im Inſeratenteil enthaltenen Proſpekt nicht hervor. Die Geſellſchaft iſt im April 1901 aus der Firma Max Weiſenfeld, Münchener Export⸗Malzfabrik hervorgegangen. Die Inferierung geſchah derart. daß der Wert des Etabliſſements mit allen Vorräten, Ausſtänden ete. mit M. 871 186 angenommen wurde, wovon M. 263 886 Paſſiva in Abzug kamen, ſodaß ſich der reine Uebernahmspreis auf M. 607 300 ſtellte. Die Deckung geſchah mit M. 496 000 durch Aktien und M. 11 800 in bar. Das Aktien⸗ kapbital wurde auf N. 500 000 feſtgeſetzt. Der Reingewinn des Unternehmens ſtellte ſich in den letzten Jahren des Privatbetriebs auf M. 70 685 bezw. M. 36 233 und M. 52 722. Für das 17% Monate umfaſſende erſte Geſchäftsjahr 1901/02 wurde er nach M. 11850 Abſchreibungen mit M. 83 440 ausgewieſen, wovon M. 51041 als Dividende von 10,21 pCt. p. r. t. gleich 7 pCt. p. a. verteilt wurden. In 1902/08 betrug der Gewinn einſchl. M. 18 174 Vortrag nach M. 9205 Abſchreibungen(1 pEt. auf Immobilien, 10 pCt. auf Maſchinen und 25 pCt. auf Säcke) M. 76 119, wovon M. 40 000 als Dividende von 8 pCt. verteilt und M. 27 891 vor⸗ getragen wurden. Für 1903/04 hat die Geſellſchaft ihre Malz⸗ produktion faſt vollſtändig zu normalen Preiſen verkauft; der Malz⸗ abſatz war in den erſten fünf Monaten um 7000 Zentner höher als im gleichen Zeitraum des Vorjahrs. Wie groß Produktion und Abſatz in den letzten Jahren tatſächlich waren, und wie groß die Leiſtungsfähigkeit des Etabliſſements iſt, gibt der Proſpekt nicht an⸗ In der Bilanz figurieren die mit M. 250 914 Hypotheken belaſteten Immobilien mit M. 557 776, Maſchinen mit M. 34 276. Dieſen Poſten ſtehen M. 21055 Abſchreihungen gegenüber. Die Vorräte ſind mit M. 101 009 bewertet, in bar und Bankguthaben waren bei Schluß des Geſchäftsjahrs M. 67 947 vorhanden, bei Debitoren M. 185 693 aus, während Kreditoren M. 97 488 zu fordern atten. Diskuntogeſellſchaft Berlin. Zu unſerer Notig im Handelsteil der Nr. 40 bemerken wir, daß auch in Mannheim das Bezugsrecht auf die neuen Aktien der Geſellſchaft ausgeübt werden kann und zwar bei der Rheiniſchen Kreditbank dahier. Telegramme: Hamburg, 27. Jan. Die braſilianiſche Bank für Deutſchland eröffnet am 1. Februar eine neue Zweigniederlaſſung in Porto Alegro, welche in derſelben Weiſe wie die bereits in Rig de Janeiro und in St. Paolo beſtehenden, alle Arten des Bankgeſchäfts pflegen wird. 3½ Bagern,„ 101.45 10145 3„„„„ 9180 9180 4 bayer..⸗B.⸗A. 104.20 104 20 4 Heſſen 105.— 105.10 3 Gr. Heſſ. St.⸗A. von 1896 89 05 89.50 3 Sachſen. 90.25 90 25 4 Mh. St⸗A. 1899—— 101.25 B. Ausländiſche. 5 90er Griechen 40.25—-—— Aec. Böſe, Berlin 4 884 682½%/ 3½% Pr. Bod.⸗Er. 4%„„„1907 102.75 102.75 i„„„ alte 97.50 97.45 3½„„„ 1904 38.75 96.75 3½% Rh..⸗B. C. O 9 50 8 5 4% Sttsaar. It Eif. 72.65 72 77 31½% Pr.Pfbr..1905 96.—.— 31ſf„„„ 1908 986.20 96.20 4ee„„„1908 101.60 101.6 Hyp.⸗Pfd. unk. 12 102.90 102.90 Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. Deutſche Bank Distonto⸗Commd. 193 80 194 1 Frankf. Oyp.⸗Bank Mannfeim, 27 Jafar. Weverül Anzeiger. 5. Seite wurde. Bahnen zeigten feſt. Lombarden ſchwach. Ausländiſche behauptet. heſſer. Concordia ebenfalls niedriger. Frankfurter Effektenborſe. (Grivat⸗Telegramm des General⸗Anzefgers.) W. Frankfurt, 27. Jan. belebtem Geſchäft ruhig und die Kurſe konnken ſich auf allen Gebieten gut behaupten. Später traten Befeſtigungen ein und woren einzelne Bankaktien höher. Eiſenaktien im weiteren Verlaufe feſter und belebt, da man immer noch auf günſtigen Verlauf des Skahlwerkverbandes hofft, umſo mehr eine Einigung in der Quotenfrage erzielt ruhige Haltung. Pfälziſche Bahnen Inländiſche Fonds abgeſch Ruſſen etwas niedriger, Induſtriewerte behauptet und ſtill. Ani Schluß ſtill. Schluß⸗Kurſe. (Telegramm der Continental⸗Telegraphen⸗Com Reichsbank⸗Diskont 4 Prozent. . 4 bad. St.⸗A. 101 30 16135 104.80 104 800 Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerf. Waah. 82 90 82 85 Heidelb. Cementw. 124 99 124 90 Anilin⸗Aktien 482 90 432 80 Cb. br. Griesbeim 235 20. 236 60 Höchfter Farbwerk 70.— 870.— Vereinchem. Fabrik 250.— 250.— Chem Werte Albert 204 40 204 50 Accumul.⸗F. Hagen 174.— 172.— 68.— 69— Alla. Elek.⸗Geſellſch 221.87 221.25 Helios„—.——.— Schuckert 104 40 104 9 Lahmener 92 50 91.50 Alla.⸗G. Siemens 140— 140— Aktien deutſcher und ausländiſcher Transport⸗Auſtalten. Ludwh.⸗Berbacher 219.— 20— Martenburo⸗Mlw. Pfälz. Marbaßn r rure 137 50 187 90 Pfälz. Nordbahn 129— 30 15 Südd. Etſenb.⸗Geſ. 124 50 124 50 Hamburger Packet 110 40 110— Nordd. Alond 104.19 104 60 Oeſt.⸗Ung. Staatsb. 144 20 144 10 Oeſterr. Süd⸗Lomb. 26.10 15.0 —.— Wechſel. un Kurze Sicht 2 77 Reichsmark% Vor. Kurs Heut. Kurs Vor. Kurs Heut.Kurs Amſterdam hfl. 100 3— 169 55 169 69— Belgien.. Fr. 100 3— 8125 5125 8 Italien... Le. 100 5— 81.825 81.30— London. Eſt. 1 3— 20.48 20.48— Madrid.. Pf. 100 5———— New⸗Pork ⸗Dll. 100———— Paris.. Frr. 100 8— 81 40 81425— Schweiz Fr. 100 3½ 81 083 81.10— Petersburg.⸗R. 100 4½—— Trieff r 10 Wien Kr. 100 3½ 85.386 85.373— DDin...—— 2 Staatspapiere. A. Deukſche. 2⁵ 27. 34½ Oſch. Reichsanl 108— 10%80s italien. Rente „„„„ 10, 80 102.3 1 Oeſterr. Holdr. „„„ 9210 92 05 4½ Oeſt. Silberr. 31½ Pr Staats⸗Anl. 102.6%%.70 41½ Oeſt. Papierr. ſ½„„„ 102.0 102 70 4½ Porta. St.⸗Anl. 9185 92053 dto. äuß. 31½ Bad. St.⸗Obl.fl. 99 80 94.80 1 Ruffen von 188 91 Jruſſ. Staatsr. 1894 4 ſpan. ausl. Rente Türken Lit). 4Ungar. Goldrente 4„ Kronenrente 5 Na.. Gold⸗A. 1887 4 Eaupter uniſteirte 5 Mexikaner äuß. 3 95 inn. 4½ Cbineſen 1898 5 Bulgaren Verzinsl Looſe. 3 Oeft. Loofe v. 1867 Tftrkiſche Looſe Karkakt. Bweibr. ichbaum Mannß. Mh. Mkt.⸗Brauerei Seilinduſtrie MWolff Meltz z. S. Speyer Walzmſthle Ludw. Fabrradw Kleyer Maſch. Arm. Klein Maſchinf. Gritzner Schnellprf. Frkthl. Oelfabrik⸗Aktien Spin.Web. Hüttenh. Zellſtoff Waldhof Lementf. Karlſtadt Lederw. St. Ingbert———Friedrichsh. Bergb. VBergwerks⸗Aktien. Bochumer 190 70 191.50] Weſterr. Alkali⸗A. Buderus 712 80 112—] Oberſchl. Eiſenakt. Concordia 323 80 315 80] Ver. Könias⸗Laura Gelſenkirchner 21— 21450 Deutſch. Luxemb. V. Harvener 206 50 205 20 Oeſterr. FLit. B. Fot hardbahn FJura Simplon Schweiz. Centralb. Schwei⸗, Nordoſtb. Ner. Schwz. Bahnen Ital. Mittelmeerb. „Meridirnalbahn Nortbern prefer. „ Nordweſth.———— va Veldee Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. 4% Frk. Aun.⸗Pföb. 101.80 101 80 40% N. K. V. Pfdbr.05 100 80 100 8 900 19˙0 101.80 19%½87 aJ6 Mf. BypB. Pfdb. 101 40 101.40 435⁰ 99.50 99.5 98.— 96— 4% Pf. B. Pr.⸗Obl. 103.20 108 8ʃ 31/% Pf. B Pr.⸗O. 99 98 170— 4% Mh. Pf. Br. 1902 100 50 100.55 b cb8. 32 f KhO. 31/ Rbein. Weſtf. .⸗G ⸗B. 1910 102.80 102.80 4% Pr. Pfdbr.⸗Bk.⸗ 101 75 101.75 95.75 95.7; Deutſche Reichsbk. 153— 158.70 Badiſche Bank 120— 120.— Berliner Bank 98 7 98 55 Derl. Handels⸗Geſ. 180 10 189 50 Darmftädter Bank 144 10 143 50 223.30 223.60 Deulſche Gen ⸗Bk. 100.— 600.— Dresdener Benk 156 20 155 9ʃ 201— 201.— 15180 151.— 125 95 125 20 Frkf. Hyv.⸗Creduv. Nationalbant Pr Pfdbr.⸗Bk.⸗ Fyp.⸗Pfph. unk. 3½ Pr Medbr⸗Bf⸗ Hyp Pfd. unk. 12 3½ Pr.Mfdür⸗gk. Hyv.⸗Pfd. Kom.⸗ Obl. unfündb. 12 %Ctr Bd. Pfd. 1 90 19%— 2 unk 07 4% 1 Pfobr. v. 01 unk. 10 4%„ Pfdbr..Og unk. 12 3½„G Pfobr.gs 89. 94 3%„ Mfd. 93¼6 4%„ Com.i bl. v. I. unt 10 305 17 Com.⸗O 15 .87. unt. vl 3%„ Com.⸗Obl. v. 96008 Oeſt. Länderbank „Kredit⸗Anſtalt Pfälziſche Bank fälz, Hyv.⸗Bank Rbein. Kreditbank Mhein. Hyp.⸗B M. Schaaffh. Bankver. Südd. Bank Mhm. Wiener Ban kver. D. Effekten⸗Bank Bank Ottomane Mannheimer Verf.⸗ cheſellfchaft Die Börſe war lei wenig Montan wenig verändert. 11295 114.25 abgeſchwächt. Mexikaner lin ſchwächer. —8 Monate 25, 27. 103 65 108.80 102.85 102.90 101. 0 101.20 101.20 101 20 — 69275 32.— 98.10 98.80 87.3ʃ 83— 100.50 100.10 99 85 99 65 105 89 105.80 101 30 101.350 28 85 26 80 90.— 86.80 156 20 156.50 136.60 185.45 162.— 162.20 150.— 150.— 86.— 114— 114— 135.— 189. 236 20 286 50 101.60 99— 16.— 217— 158.— 158.— 118.80 118 80 246.— 243— 111.60 113 75 127.— 127.— 53 —— 978 60 280— 10075 99 50 236.50 286.— 86.70 85.70 198.— 191.— 98.— 146.— 145 30 100.80 100.60 97.— 97.— 100.20 100.20 101.40 101 40 109.90 102.90 1038.40 103.40 108.25 108.20 98.80 98.80 97.10 97.10 105.— 108.— 99.50 99.5⁰ 99.90 99.90 113.50 118 50 212 80 218.— 176.— 10— 191.50 191.85 189.89 139.80 192.20 192.— 116 75 147.— 104.50 104.5% 184.— 185 50 104 70 104 60 116.60 116.30 477 April⸗Auktion 77¾, ſtetig. Frankfurt a.., 27. Januar. Kreditaltien 218.—, Staats⸗ 10 60, Gottbardbabn 192.—, Disconto⸗Fommandit 194—,. Laura 235.—, Gelſenkirchen 218 50, Darmfkädter 143 80, Handetsgeſellſchatt (59—, Dresdener Bank 155 89, Deutſche Bank 223.50, Bochumer 191.—, Northern—.—. Tendenz: ſtill. Nachbörſe. Kreditaktien 9183—, Staatsbahn 144 10, Lombaroen 15.60, Disconto⸗Commandit 194—. Berliner Effektenbörſe. (Privat⸗Telegramm des General⸗Anzeigers.) . Berlin, 27. Jan. Die Börſe eröffnete ruhig, doch ziemlich feſt. Die vorliegenden Nachrichten aus Oſtaſten führten wohl zu weiterer Zurückhaltung. Da jedoch aus London ein friedlicher Artikel der„Temps“ ſignaliſiert wurde war die Börſe freundlich geſtimmt, beſonders Lokalwerte. Banken feſter. Im Montanmarkt blieben die widerſprechenden Meldungen über den Stahlwerksverband ohne Eindruck. Die Börſe war haupt⸗ ſächlich mit der zu Ende gehenden Ultimoſchiebung zum Satze von—3½g befeſtigt. Auch die bevorſtehende Prämienver⸗ teilung dürfte einflußlos ſein da in keinem Markte Anzeichen für größere Nachfrage oder Angebot ſich bemerkbar machte. Heimiſche Fonds feſt; fremde preishaltend. Bahnen ſehr ſtill. Kanada ſtetig. Schiffahrtsaktien behauptet. Große Berliner Straßenbahn vernachläſſigt. Weiterhin ruhig, Paris und Lon⸗ don abwarlend. Bei Beginn der zweiten Börſenſtunde waren Banken weiter gut gehalten. Fonds ſtill und leilweiſe unregel⸗ mäßig. Eiſenaktien beſſer. Kohlenaktien ſchwankend. In dritter Börſenſtunde Tendenz befeſtigt. Banken und Montan weiter anziehend. Induſtriewerte des Kaſſamarktes meiſt beſſer. Eiſenwerte meiſt weiter höher gefragt. Zementaktien abge⸗ ſchwächt. Baltimore und Ohio per Kaſſe 85,10 in freiem Ver⸗ kehr zu 85,40 bis 85,50 lebhaft umgeſetzt. 4 Berlin, 27. Januar. Schlußcvurſe. Ruſſennaten 2186.— 216.— Letpziger Bank.00.00 Nuſſ. Anl. 1902——— gnerg⸗Märk. Bank 158.80 138.60 3% 0% Neichsanl. 102 80 102.80 Kr. Syp.⸗Act.⸗B.——.— 2% Reichsanleihe 92 20 92.10] D. Grundſchuld⸗Z.———.— 3¼ Bd...⸗Obl. 00—.— Dunamii Truſt 163 25 166.7 Bad. St.⸗A. 104 80 104.80 Bochumer 191.50 191.70 %% Bayern 10%.¼50 101˙5%% gonfolidatſon 498 50 420.— Zpr. ſähſ. Rente 90 30 90.20 Dortmunder Union 83.10 8s 60 1Heſſen 104 80 105. Gefſenkirchener 213 90 214.60 Heſien 90.— 90.—Harpener 204.70 905.80 Itaſtener 103.80 10gf 90 Hibernta 205.70 907 10 18g0er Looſe 156 10 156.40 vauraßſitte 285.60 23660 Lübeck⸗Büchener—.——.— Wurm⸗Revier 141 60 142. Narienburger e 155 50 156 80 Oſtpr. Sidbahn—.——.— Staatsbabhn⸗Aktien 144.20 144.4 Lombarden 15 90 Canada Pacific. Sh. 119.50 118.7 Heidelb. Str. KB..— 0 Kreditaktien 21249 2912 80 Berl. Handels⸗Geſ. 158.90 59.1 Darmetädier Bank 143.40 148 40 Deufſche Bankak. 223.— 223.0 Dise. Comm. Aktien 193.30 193 90 Drasdener Bank 155.60 156.10 Schalk, G. u. F⸗V. 480.— 461.— Clekt. Licht u. Kraft 110.80 Weſſerr Alkaliw. 230.50 230.20 Aſcherslehen N. W. 1; 155.— Steinz. Friedrichsf. 259.50 270.— Hanſa Dampfſchiff. 19170. Mollkämmerei⸗Ak. 153— 156— 4 Pfbr. Rh. W. BCr. 101 60 101.60 MNannh.⸗Rh. Tr. 61 50 Fannengteßer 161— 131.— Hörder Bergw. 183 75 185.— Privat⸗Diskont 2., W. Berlin, 27. Jenuar.(Telegr.) Nachbörſe. Credit⸗Aftien 212 60 212 9 Lombarden Staatsbahn 144.80 144.40 Diskonto⸗Comm. 15.0 18.50 108.50 194.— Berliner Produktendrſe. Berlin, 27. Jan.(Tel.) Produktenbörſe. Das reichliche argentiniſche Weizenangebot hatte den Druck der feſten amerikaniſchen Berichte ſowie des kälteren Wetters aufgehoben. Ten⸗ denz träge bei geſtrigem Preisſtand und mäßigen Umſätzen. Rog⸗ gen auf fehlendes ruſſiſches Angebot befeſtigt. Hafer⸗Abſatz in leichter Beſſerung begriffen. Mais feſter mangels friſcher Zu⸗ fuhren. Rübö!l behauptet. Spiritus ungehandelt. Wetter: ſchön. ö Berlin, 27. Januar.(Telegramm.)(Produktenbörſe.) Preiſe in Mark pro 100 Kilogramm frei Berlin netto Kaſſe.) 23. 27. Weien per i: 166 75 166 95⁵5 i 168.— 167.78 ett.———— Roggen per Mte 18 75 184 75 e 186.75 186 75 ———— Wüfe? e Maft,e. 126 75 126 50 Per ñ ß 129.50 129.50 Mass 8 110— 110.— per FJuli 2 0 5 4* 5 1190.— 110.— Rübst zer!?!: 46 20 46 20 per Oktbr.. 3* 2 48 80 46.90 Spiritus 70er loes 8 2* 0 Weifeemeh!kk 22.50 2².50 Regesäm 8 17.60 17.5⁰ per Jezemberr—.——.— ver Mai„„—.——.— W Chicago, N. Januar.(Telegr.) Anfangskurſe. 26. 27. Weizen per Mai 8975 8926 ſtetig Mais per Mai 495% 49˙/ ſtetig Schmalz per Mai.52.52 Pork per Mai 13.40 18.40 Kaffee. Hamburg, 27. Januar. Schlußkurſe. Kaffee good averag Jantos per März 39½, per Mai 40—. Baumwolle and Petrolen m. Bremen, 27. Januar. Petroleum. Standard White loco.— Baurzwolle 77.25. Stetig. Etſen und Metalle. Amſterdam, 27. Januar. Zinn Banea loeo 77—, Zinn Banca Glasaow, 27. Januar.(Anfang.) Roheiſen mized numbers warrants ver Kaſſa—.—, per Monat—, ſeſt. Cleveland, 27. Jan(Anfang.) Roheiſen per Kaſſa 42/4—, per Monat 42/5—, feſt. London, 27. Jan.(Anfang.) Kupfer p. Kaſſa 56.10.—, Kupfer Monate d8.6, feſt.— Zinn p. Kaſſa 12.10.—, Zinn 8 Monate 129.—.—, ſeſt.— Blei waniſch 1111.8, Blei enaliſch 11.16.8, ruhig. Zink gewöhnlich 21.12.8, Zink ſpezial. 21.17.8, ſtetig. Queckſilber—. Viehmarkt in Mannheim vom 25. Jau. Amtlicher Be⸗ kunge, aut ge babn 144 20. Lombarden 15 80, Egypter—.—, 4 ½ ung. Goldrente durch Deutſches Reichspatent geſchützte Erfindung der den überaus wohltätigen Einfluß, welchen die in der Ray Hände ſchon nach wenigen Waſchungen ein zartes und weißes Aus Wohlbehagen. Konſiſtenz direkt verblüfft. machen, Sie werden von der wohltätigen Wirkung überraſcht ſei Ausſtellung des Deutſchen Gaſtwirts⸗Verban des, verbunden mit Armee ⸗Verpflegung, Volks⸗ Ernährung Hygiene ete., findet unter dem Protektorat des Kronprinzen des deutſchen Reiches in der Zeit vom.—14. Februar d. J. in Berli 5 in den Geſamträumen des Etabliſſements„Neue Welt“ ſtatt. Nach uns gewordenen Nachrichten wird dieſe Ausſtellung ungewöhn ich Dimenſionen annehmen. 5 Fachkreiſen als leiſtungsfähig und äußerſt reell bekannte Firm Küchen⸗Einrichtungen für Hotels, Reſtaurants und Cafés, in g hervorragender Weiſe vertreten ſein. Ar Lokales, Provinzielles u. Gerſchtazeſtung: l..: Georg Chriſtmann, für Feuilleton, Kunſt, Volkswirtſchaft und den übrigen, red richt der Direktion.) Es wurde bezahlt für 50 Ka. Schlachaewicht: 38 Ochſen a) vollfleiſchige, ausgemäſtete höchſten Schlachtwerthes ältere 59— 2 M. e) gering genährte—00 M. 711 Färfſen (Rinder) und Kübe: 3) vollfleiſchige, ausgemäſtete Färfſen, Rinder höchſten Schlachtwerthes 70—72., d) vollfleiſchige, ausgemäſtete Kübe höchſten Schlachtwertbhes bis zu 7 Jahren 6—61., e) ält ausgemäſtete Kühe und wenig gut entwickelte jüngere Kühe, Färſe und Rinder 58—70., d) mäßig genährte Kühe, Färſen u. Rinde 54—k8., e) gering genährte Kühe, Färſen und Rinder 45—50 M. 134 Kälber: a) feine Maſt⸗(Vollm.⸗Maft) und beſte Saugkälbe 85.00., b) mittlere Maſt⸗ und gute Saugkälber 88—00 Wi., e) g einge Saugkälber 80—0., d) ältere gering genährte(Freſſer 00—00 M. 12 Schaſe: a) Maſtlämmer und jüngere Maſthamme —70., b) ältere Maſthammel 00—65., e) mäßig genährt Hammel und Schafe(Merzſchafe)(000 M. 1187 Schwerz e a) vollfleiſchige der feineren Raſſen und deren Kreuzungen im Alter bis zu 1/ Jahren 52—00., b) fleiſchige 51—00.,) gering entwickelte 50—00., d) Sauen und Gber 00—00 M. Es wurde bezahlt für das Stück: 000 Luxuspferde: 0000—0000., 00 Arbeitspferde: 000—000., 000 Pferde zum Schlach⸗ ten:(—-000., 00 Zucht⸗ und Nutzvileh: 000—000 M, 00 Milchkühe: 00)—000., o00 Ferkel:.00—00.0 M. 3 Ziegen: 10—20 Mk., 0 Zicklein:—0., G Lämmer —0 M. Zufammen 2109 Stück. Handel mit Grosvieh und Schweine mittel; Kälber lebhaft. Laudes⸗Produkten⸗Börſe Stuttgart. Börſendericht vom 25. Jan. 1904, mit eteilt von dem Vonſitzenden Fritz Kreglinger Im Wocheyverlauf unterlagen die amerikantſchen Märkte für Weizen größeren Schwankungen, doch blieb das europßiſche Getreide⸗ ſchäft davon unbderührt, Argentinien brachte ſtärkeres Angebot bei etwas ermäßiaten Preiſen. Rußland feſt, wie bisher. Hier iſt vuhiges Geſchäft, Preiſe vorwöchentlich Der diesfäbrige Frühjahrs⸗Fruchtmarkt ſindet am Montag, den 8. Februar ds. Js. von 0 Uhr vormittags ab im Lokal der Landes⸗ produktenbörſe(Stadtgarten) in Stuttgart ſtatt. Muſter ſind ſpäteſtens bis Samstag, den 6. Februar vormittags an das Sekretariat der Börſe einzuſenden. Wir notieren per 100 ke frachtfrei Stuttaart, je nach Qualität und Lieferzeit: Weizen württemberg. M. 1700—17.80, fränkiſcher 17.10 17.80, niederbayer Ia M. 00.— 00, Rumänier, Ia M. 18.25 bis 18.50, Ulka M. 18.00—18.25, Saxonska M. 18.75—00.00, Roſtoff Azima M. 00.00— 00.00, Walla⸗Walla M. 00 00— 00.00, La Plata M. 18.50—18.75, Amerikaner M. 18.50— 00.00, Kalifornier M. 00.00—00.00. Kernen: Oberländer M. 17.25—175, Unterländer M. 17.00—17.25. Dinkel 1100—12.0½ Roagen: württembergiſcher M. 145—15.00, nordd. M. 00.00-00 00, rufſüſcher M. 15.25—.5 Gerſte: württemb. M. 15.00—(.00, Pfälzer(nominell) M..00 bis(.00, bayeriſche M. 15.00— 16.00, Tauber M. 16.00—16.98, ungariſche M. 00.00—00.00, kaliforn. prima M. 00.00—.00. Hafer: Oberländer M. 18.00—13 50, Unterländer M. 11.25—12 28, Unterländer M. 00.00—00.00, ruſſiſcher M. 00.00—00.00. Mais Mixed M. 00.00— 00.0% La Plata geſund 12.00—12.25, Pello (.—09.00, Donau 00.00—00,00. Kohlreps 00.00-0% 0. Mehl⸗ vreiſe pro 100 kg inel. Sack: Mehl Nr. 0 M. 28.50—29.00, Nr. M. 26.50—27.00, Nr. 2 M. 25.00—25.50, Nr. 3 M. 28.50— 24.00, Nr. 4 M. 20.50—21.00, Suppengries M. 28.50—29.00, Sack Kleie Wik..00. 5 Ueberſeeiſche Schtffahrts⸗Nachrichten. New⸗Pork, 23. Jan. Drahtbericht der Amertcan Line, Sout⸗ hompton. Der Schnell⸗Dampfer„Philadelphia“, am 16. Jan. v Southampton ab, iſt heute bier angekommen. Southampton, 3. Jan.(Drabtbericht der Amerkan Southampton). Der Schnelldampfer„New⸗York“, am 16. Jan von Mew⸗Mork ab, iſt heute hier angekommen. 5 New⸗ork, 26. Jan. Drahtbericht der Red⸗Star⸗Line, Ant⸗ werpen. Der Daempfer„Zeeland“, am 13. Jan. von Antwerven ab. iſt heute bier angekommen Mitgeteilt durch das Paſſage⸗ und Reiſe⸗Bureau Gund⸗ lach& Bärenklau Nachf. m Mannheim, Bahnhofplatz Nr. direkt am Hauptbahnhof. Geſchäftlieches. Ein großer Gewinn für die Schönheitspflege iſt d Seife, welche bekanntlich aus Hühnerei hergeſtellt wird. Du enthaltene Eiſubſtanz auf die Haut ausübt, erhalten Tein ſehen. Eine Waſchung mit Ray⸗Seife bereitet ganz beſonder Wenige Reibungen genügen, um einen brächtige Schaum zu erzeugen, der burch ſeine Weichheit und eigenartig Säumen Sie nicht, einen Verſuch z * Eine große Kochkunſt⸗ und fachgewerbli Der Platz Mannheim wird durch die Gebrüder Schwabenland, Spezial⸗Haus für gediege Veramwortlich für Polillk: Chefrebakteur r. Paul Haris, aktionellen Teil: Georg Chriſtmann, für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Karl Apfel. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei. G. m. b..: Gruſt Müller. 2 2 Cal fornischer Feigen-Syrup cRLIFoRMA SVRUG OF Fidos Bergoestellt von der 3 OCALIFORNIA Fid SYRUP COMPANx. letzt nur verkauft unter der neuen Schutzmer GfFIG ist ein angenehmes natürliches Abfährmittel von hervorragendem Wohlgeschmack und ausserordentlicher Wirkung, erprobt bei Erwachsenen und Kindern. Freis pro ¼ Flasche Mark.30, ½ Flaschs Mark 1. 50. Der Name„ ATTAVTG tst besonders 811 allein das urs zeren Apotheke. peclell Modg Callbent Bestandteile: 8 Sprup Co. parat) 78, Auszug aus den bürgerlichen Standesbüchern der Geborene: 15. d. Küfer Joh. Jak. Marquardt, e. S. Emil. 19. d. Tagl. Gg. Konr. Bätz, e. S. Aug. 14. d. Mag.⸗Aub. Karl Frdr. Schäfer, e. T. Luiſe Marie. 15. d. Diener Kornel. Manz, e. S. Frdrch. 15. d. Kanalbauuntern. Jak. Benedum, e. T. Kath. 18. d. Rang. Joh. Dollianu, e. T Marie. 12. 5. Kfm. Frz. Karl Hoffmann, e. S. Karl Theod. Heinr. Franziskus. 19.§. Schloſſ. Hch. Frdr. Veith, e. T. Luiſe Eliſ. 18. d. Tagl. Pel. Stroh, e. T. Klara. 16. d. Schloſſer Jog. Mart. Rückert, e. T. Erna Marg. 17. d. Schrein. Ernſt ee e. T. Luiſe Friedr. 17. d. Glaſer Hch. Lange, e. T. Dora Selma. 15. d. Zimmerm. Job. Gg. Manlbelſch, e. S. Gg. Edg. 17. d. Tagl. Val. Leonh. Mundo, e. T. Anng Marg. 17. d. Kfm. Leop. Schmitt, e. S. Wilh. Aug. 17. d. Schiff. Phil. Biffer, e. S. Haus. 12 d. Metallſchi. Frz. Kuhn, e. Annd Maria. 17 8 San Karl Derbogen, e. 285 Jak. Gg. 8. d. Spengl. Pet. Fritz, e. T. Kath. Eliſ. 18. d. Heiz. Mich. Hinkelbein, 4 T. Kathar. 16, d. Kutſch. Frdrch. Fink, e. T. Paula Eliſ. 8. d. Kaſſendien. Joh. Pet. 0 07 e. S. Joh. Gg. Hch. 14. d. Hd r. Joſefus Lambrecht, e. T. Kath. 17. d. Me 655 Joh. Alb. Lenz, e. T. Johanna Auguſte. 15. d. Friſeur Joſ. Frdr. Stauber, e. T. Emilie Luiſe Joha. 16. 17 80 Karl Aug. Eiſenbarth, e. S. Karl Guſtav udwig 15. d. Schmied Karl Wilh. Brandt, e. S. Karl Joſ. 18. d. Ausl. Frz. Mohr, e. T Glif. 20. d. Küfer G05 Osk Dolch, e. T. Suſ. Eliſe. 17. d. Cement. Ludw. Glas, e. S. Rud. Jul' 19. d. Tagl. Mich. Bröllochs, e. S. Jul. 17. d. Tanzlehr Hch. Ungeheuer, e. T. Luiſe Matilde. 16. d. Tünch. Aug. Frick, e. S. Aug⸗ 19. d. Ofenſ. Hch. Nickel, e. S. Hch. 20. d. Reiſ. Wilh. Häberle, e. S. Wilh. Frdr. 20. d. Fuhrm. Frdr. Gottl. Heiß, e. S. Aug. Guſt. 21. d. Buchdr. Herm. Neubof, e. S. Alb. 16. d. Maſchinenmeiſter Joh. Frdr. Rentz, e. T. Erna. 16. d. Wagenf. Gervas 17 e. S. Joh. 2, d. Wagn. Wilh. Höhn, e. Eug. Otto. 18, d. Direkt. Emil Frdr. Müßig, e. 08. Hans Frdrch. 18. d. Schloſſ. Frz. Burgmann, e. S. Frz. Fritz Alb. 16. d. Tagl. Gg. Frdr. Eichinger, e. T. Kath. Berta. 17. d. Fuhrm. Jof. Ferd. Doth, e. T. Paula Anna. 19. d. Kondit. Ant. Kettemann, e. T. Maria Kath. 21. d. Kfm. Jul. Ohnhaus, e. T. Elſe. 19., d. Kfm. Jak. Damm, e. S. 590 Ludw. 18. d. Sigm. Stumpf, e Otto Sigm. 18. d. Opernſ. Welh. Junior, e. T. Lise 22, d..⸗A. Jak. Bender, e. T. Marie Elſe. 19. d..⸗A. Frdr. Seidel, e. S. Aug. 20. d. Metallſchl. Konr. Seibert, e. S. Friedr, 21, d. Tagl Leop. Segner, e. S. Leop. 17. d. Schmied Andr. Frdr. Güntöner, e. T. Emma. 20. d. Archit. Gg. Hch. Enders, 5 T. Eleonore Anna Marig. 17, d. Kaufm. Rob. Garloff e. S. Fritz. 20. d. Hdlr. Joh. Bapt. Rettenmaier e. T. Marie Kath. 22. d. Koch Karl Rob. Rommel e. T. Pauline Matilde. 20. d. Metallformer Nikol. Dawo e. T. Amanda Marie. 24. d. Tagl. Mart. Rohrman me. T. Helene. 21. d. Maurer Frz Juthmacher e. S. Alwin Victor Kaver. 24, d. Bureaudicner Johs. Paul Schewe e. S. Paul Richard. . d. Fuhrmann Karl Schweinſurth e. S. Heinrich. 20. d. Tagl. Alb. Gottmann e. S. Heinrich. 22, d. Kauſm. Irdr. Müller e. S. Friedrich. 22, d. Schneider Chriſt. Hch. Hermann e. S. Robert. 28. d. Lagerbeamten Gg. Schuſter e. S. Frz. Joſ. 23. d. Fenblnacder Frz Hch. Deichmann e. S. Hch. Karl. 19. d. Tagl. Peter Römer e. S. Karl Joh. 24. d Weichenwärter Aug. Herrmann e. S. Pius Antonius. 22. d. Bürſtenmacher Gg. Scherb e. T. Karol. Roſa. 21. d. Schneider Karl Gaugel e. T Pauline Marie. 22. d. Magazinarb. Gg Fiſcher e. T. Anna Eliſ. 23. d..⸗A. Emil Mei ermann e. S. Irz. Xaver. 28. d. Packer Eduard Kotz e S. Karl. 20, d. Briefträger Karl Lamade e. T. Clementine. 24. d..⸗A. Paul Lor. Gryger e. S. Hermann. 24. d. Schreiner Hch. Oechsner e. T Joha. Auguſta. 24. d. Maurer Jak. Knapp e. S. Friedrich. 25 d. Schneider Wilh. Treber e. T. Iſabella. 25. d. Müller Ludw Riegger e. S. 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Sophie Margareta Schnarr, Würzburg. Grabow u. Franziska 9. Peter Pfiſter, Hilfsarbeiter u. Philippine Kempf, Waldhof. 9. 218 ranz Klein, Muſiker, Waldhof u. Eva Kilthau, Käferthal. 14. Kosmos Hoffmann,.⸗A. und Kath. Reis. Käſerthal. 16. Joh. Jak. Oeſt, Landwirt und Katharina Diefenbach, Käferthal. Januar Geborene. 7. d. Schloſſer Eduard Dubail, Waldhof e. S. Eduard. 8. d..⸗A. Johann Bapt. Ingold, Waldhof e. S. Hrch. 15. d. Tagl. Guſtav Peter Erdel, Waldhof e..⸗Guſtav. 0. d..⸗A. Adam Schneider, Waldhof e. T. Roſa. 9. d. 57. 0 Joh. Gleißner, Kaferthal e. S. Otto Rich. 9 ⸗A. Gg. Ad. Helfert, Käferthal, e. S. 55 Nik. Tagl Joſ. Hyazinth Knopp, Waldhof e. T. Anng. A. Philipp iſcher. Waldhof e. T. d. d. d. 9. d 95 Joſeph Zink, Waldhof e. T. 14. d A. Joh. Wilo. Hotz, Waldhof e. T. Anma. 13. d. Seccteee Jak. Dietz, Waldhof e. S. Emil. 15. d. Drahtzieher Joſ. Kretzler, Wal' hof e. S. Hrch. 13. d. Maurer Lorenz Geiger, Käferthal, e. T. Marie. 1J. d. Tiefbauarb Karl Klemmer, Waldhof e. S. Johann 16. d. Maurer Chriſt. Gleißner, Käferthal e. T. Luiſe. 15. d..⸗A. Karl Krug, Waldhof e. S. Jakob. 19. d. Grabarb Joh. Schwöbel, Käferthal e. S. Gg. 20. d. F⸗A. Benedikt Heck, Waldhof e. T. Eliſab. 17. d. Eiſendreher Joh. Etiermann, Waldhof e. S. Hrch. 20. d..⸗A. Peter Chriſtimann, Käferthal e. T. Anna Eliſ. 20. d. Schloſſer Emil Greiner, Waldhof e. S. Peter. 17. d. Kfm. Ernſt Schultz, Waldhof, e. S. Joſ. Chr. Willy Januar. Geſtorbene. 8. Lina, T. d. Eiſenh. Fror. Amann, Waldhof, 4. M. a. 12. Michael, S. d. Ofenarb. Michael Oſtertag, Käferthal 2 J. M. Konſtantin Vlunt..⸗A., Waldhof, 45 J. 7 M. a. 16. Joh. Mich., S bi Keſſelſchm. Adam Menz, Käferthal, M. 16 T. a. 102 S. d..⸗A. Joh. Dupal, Waldhof, 5 J. 10 M 10 d. .„ Jak. Volz, Tagl., Waldbof, 49 J. 3 M. 17 T. a. Kath., T. d. Landwirt Joſeph Freund, Käferthal, 1 J. 9 M. 21 T. a. 9. Thekla, T. d..⸗A. Johann Hörner, Waldhof, 9 M 23 T. a. Philipp Schließmann, Metzgermeiſter, Käferthal, 46 J. 4 M. 16 T. a 21. Marg. 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Januar 1904 in Kraft getreten iſt. Zur Erläuterung, ſowie über die Ausführung des Geſetzes wird bemerkt: I. Unter„Kindern“ verſteht das Geſetz Knaben und Mädchen unter 13 Jahren, ſowie ſolche Knaben und Mädchen über 13 Jahren, welche noch zum Beſuch der Volksſchule verpflichtet ſind.(§ 2 d. R. Geſ.) II. Von Wichtigkeit iſt die im Geſetz getroffene Unterſcheidung zwiſchen eigenen und fremden Kindern: Als„eigene Kinder“ gelten: 1. Kinder, die mit bezw. von, demjenigen welcher ſie beſchäftigt oder ſeinem Ehegatten und zu deſſen Hausſtand ſie gehören: a) bis zum Zten Grad verwandt ſind(Kin⸗ der, Enkel, Urenkel, Geſchwiſter, Neffen, Nichten mit Eltern, Großeltern, Ur⸗ großeltern, Tanten und Onkel); an Kindesſtatt angenommen oder bevor⸗ mundet ſind; e) den obengenannten Perſonen zur geſetz⸗ lichen Zwangserziehung überwieſen, vor⸗ ausgeſetzt jedoch, daß ſie mit Kindern vorbezeichneter Art(lit. a und b) zu⸗ ſammen beſchäftigt werden.(§S 3 Abſ. 1 des R. Geſ.) Dieſen eigenen Kindern ſind gleichgeſtellt, wenn auch nicht in jeder Beziehung: 2i. Kinder, welche für Dritte beſchüftigt wer⸗ den und zwar: a) in der Wohnung oder Werkſtätte der Eltern, des Vormunds.ſew.(vergl. vorſtehend Ziff. 1 lit.—c) in der Weiſe, daß ſie die entweder von ihnen ſelbſt und durch Vermittelung der Eltern, des Vormunds.ſew. angenommenen Ar⸗ beiten ſelbſt verrichten, während die Eltern, den Vormund.ſew. anderer Be⸗ rufsarbeit nachgehen.( 3 Abſ. 3 d. R. Geſ.) beim Austragen von Zeitungen, Milch und Backwaren in der Art, daß dieſelben den Eltern, dem Vormund u..w. bei der Ausführung der von dieſen für einen fremden Betrieb übernommenen Aus⸗ tragearbeit helfen, ſodaß die Beſchäf⸗ 5 tigung nicht unmittelbar durch den Un⸗ ternehmer, ſondern durch die Eltern, den Vormund..w. erfolgt.(§ 17 Abſ. 1 85 d..Gef.) Als„fremde Kinder“ gelten alle übrigen Kin⸗ der.(§ 3. Abſ. 2. R. Geſ.) III. Als Werkſtätten gelten auch Räume, welche zum Schlafen, Wohnen oder Kochen dienen, wenn darin gewerbliche Arbeit verrichtet wird, ſowie im Freien gelegene Arbeitsſtellen.(8 18 d. R. Geſ.) IV. Dem Geltungsbereich dieſes Geſetzes ſind un⸗ berworfen die gewerbl. Vetriebe im Sinne der Reichs⸗Gew. Ordn. Ausgenommen ſind hiernach die in 8 6 der Reichs⸗Gew. Ordn. genannten Gewerbe, ferner die Land⸗ und Forſtwirtſchaft, Fiſcherei, Viehzucht und die Dienſtleiſtungen des Geſindes. Unbeſchadet des ſchon in der Reichsgewerbe⸗ ordnung und in den auf Grund derſelben erlaſſenen Beſtimmungen enthaltenen Ver⸗ bots der Kinderarbeit in Fabriken, für Bergwerke, Salinen, Aufbereitungsanſtalten, unterirdiſch betrie⸗ bene Brüche und Gruben, Hüttenwerke, Zimmerplätze und andere Bauhöfe, Werf⸗ ten, nicht blos vorübergehend und in ge⸗ ringem Umfang betriebene Ziegeleien und iber Tag betriebene Brüche und Gruben, Verkſtätten der Kleider⸗ und Wäſchekonfek⸗ tion, ferner ſogen. Motorwerkſtätten, ferner für eine Reihe von geſundheitsſchädlichen Betrieben oder ſonſt ungeeignete Beſchäftig⸗ ungsarten, wie z. B. Steinbrüche, Stein⸗ hauereien, Glashütten, Roßhaarſpinnereien U. dergl., ſowie im Gewerbebetrieb im Um⸗ herziehen und auf öffentlichen Straßen und Plätzen), iſt das Verbot ber Beſchüftigung von Kindern und zwar ſowohl eigener wie fremder Kinder — von der nachſtehend unter Ziffer VI. 1 lit. e und 2 lit. c aufgeführten Ausnahme abgeſehen— durch vorliegendes Reichsgefetz ausgedehnt worden auf: Bauten aller Art, alle Ziegeleien und über Tag betriebene Brüche und Gruben, Stein⸗ Hopfen, das Schornſteinfegergewerbe, der mit dem Speditionsgeſchüft verbundene Fuhrwerksbetrieb, Miſchen und Mahlen von Farben, Arbeiten in Kellereien, auf die Werkſtütten mit Motor⸗(Gas, Dampf, Wind, Waſſer, Luft, Elektrizität...) betrieb, ferner auf die in der unten abge⸗ druckten Anlage zu 8 4 des Reichsgeſetzes bezeichneten Werkſtätten, ſowie auf die Be⸗ ſchäftigung bon Kindern bei öffentlichen theatraliſchen Vorſtellungen und anderen öffentlichen Schauſtellungen, bei welchen ein höheres Intereſſe der Kunſt und Wiſſen⸗ ſchaft nicht obwaltet.(§ 4, 12, 6 und 15 d. R. Geſ.) T. ftemder Kinder(vergl. Ziff. Ik, leßlker Abſatz) vom 12. Lebensjahr ab a) in Betrieben von Werkſtätten, in welchen die Beſchäftigung nicht nach Ziffer y verboten iſt, ) im Handelsgewerbe, in Verkehrsgewerben, in Gaſt⸗ und Schankwirtſchaften(Mäd⸗ chen jedoch nicht bei Bedienung von Gäſten),(§ 5, Abſ. 1 und 8 7 d..Geſ.), mit Austragen von Waren und bei ſon⸗ ſtigen Botengüngen und zwar ſowohl in den vorſtehend unter lit.—d auf⸗ geführten wie auch in den im übrigen unter das Verbot der Kinderbeſchäftigung fallenden Betrieben(vergl. Ziffer V) und in anderen gewerblichen Betrieben (L 8 Abſ. 1 d. R. Geſ.). Jedoch iſt die Beſchäftigung nur mit den in (Beſchäftigung, nicht in der Zeit zwiſchen 8 Uhr abends und 8 Uhr morgens(Nachtarbeit); nicht vor dem Vormittagsunterricht; am Nachmittage früheſtens eine Stunde nach beendetem Unter⸗ richt, nicht über 3, bezw. in den Schulferien 4 Stunden täglich; mindeſtens 2ſtündige Pauſe am Mittag; an Sonntagen überhaupt nicht, aus⸗ genommen mit Warenaustragen und Boten⸗ gängen, jedoch nicht über 2 Stunden, nicht nach dienſtes und nicht in der letzten halben Stunde vor Beginn desſelben.) 2. Eigene Kinder(vergl. Ziffer II, 1 und 2) und zwar: a) vom 12ten Lebensjahr ab in Gaſt⸗ und Schankwirtſchaften(Mädchen jedoch nicht bei Bedienung von Gäſten)(S 116 d. R. Geſ.) ferner mit Austragen von Zeitungen, Milch und Backwaren für Dritte(vergl. oben Ziffer II, 2 lit.).(8 17 Abſ. 1 d. R. Geſ.) vom 10. Lebensjahr ab in Werkſtätten, welche nicht unter das Verbot der Ziff. V fallen; im Handelsgewerbe und in den Verkehrs⸗ gewerben mit Ausnahme der für Ite be⸗ ſchäftigten Kinder(vergl. oben Ziffer 11 2, lit.), welche erſt vom 12ten Lebenz⸗ jahr ab beſchäftigt werben dürfen.(§ 13 Abſ. 1 und 2 d. R. Geſ.) Auch hier(lit. a und b) greifen die gleichen Beſchränkungen wie für die fremden Kinder— — bergl. Ziffer 2 letzter Abſatz— Platz.(8 18, Abf, 1 und 3 und g 17, Abſ. 1 d..Geſ.) e) mit Austragen von Waren und bei ſon⸗ ſtigen Botengängen ohne jede Veſchrünk⸗ ung.(8 17, Abſ. 2 d. R. Geſ.) VII. Die vor Beginn der Beſchäftigung fremder Kinder(bergl. Ziff. II letzter Abſatz) von dem Arbeitgeber zu erſtattende ſchriftliche Anzeige mit Angabe der Betriebsſtätte, ſowie Art des Betriebs iſt in der Stadt Mannheim bei Gr. Bezirksamt— Polizeivirektion— in den Gemeinden des Landbeztrks bei den Bür⸗ germeiſterämtern zu machen. Vor Einhän⸗ digung einer Arbeitskarte für das ind darf dasſelbe vom Arbeitgeber nicht beſchüftigt werden. Anzeige und Arbeitskarte ſind jedoch nicht erforderlich, wenn die Beſchäftigung blos gelegentlich mit einzelnen Dienſtleiſt⸗ ungen erfolgt. Der Arbeitgeber hat die Karte zu ver⸗ wahren, auf amtliches Erfordern vorzulegen und nach rechtmäßiger Löſung des Arbeits⸗ verhältniſſes dem geſetzlichen Vertreter des Kindes auszuhändigen.(8 10 und 11 d. R. Geſ) Geſuche um Ausnahmen von dem Verbot der Beſchäftigung von Kindern bei öffentlichen theatraliſchen Vorſtellungen und anderen öffentlichen Schauſtellungen ſind unter Be⸗ zeichnung der Vorſtellung oder Schauſtellung, bei der die Kinder beſchäftigt werden ſollen, der Tageszeit, zu der die Beſchäftigung ſtatt⸗ finden ſoll, ſowie der Namen und des Alters der Kinder bei Großh. Bezirksamt einzu⸗ reichen, ebenſo Geſuche um Ausnahmen von dem Verbot der Nachtarbeit beim Austragen von Waren und bei ſonſtigen Botengängen in einzelnen Gewerbszweigen,(§ 6, Abf. 2, § 8, Abſ. 2,§ 17, Abſ. 1 d. R. Geſ.) Zur Herſtellung und Abgabe der Muſter von Arbeitskarten ſind nur diejenigen Geſchäfte ermächtigt, welche dazu einen ſchriftlichen be⸗ hördlichen Auftrag erhalten haben! Dieſe Druckereien und Handelsgeſchäfte dürfen bei Strafvermeiden( 360, Ziff. 5 St.G..) Muſter der Arbeitskarten nur an die Bezirks⸗ ämter und Bürgermeiſterämter, niemals an Private abgeben. X. Zuwiderhandlungen gegen die Beſtimmungen über die Beſchäftigung fremder Kinder wer⸗ den mit Geldſtrafe bis zu 2000 Mark, im Falle gewohnheitsmäßiger Zuwiderhandlung mit Gefängnisſtrafe bis zu 6 Monaten be⸗ ſtraft. Ungeſetzliche Beſchäftigung der Kinder an Sonntagen wird mit Geldpſtrafe bis zu 600 Mark, geſetzwidrige Beſchäftigung eigener Kinder mit Strafe bis zu 150 Mark, Ver⸗ nachläſſigung der Anzeigepflicht mit Geld⸗ ſtrafe bis zu 30 Mark belegt. Wir veranlaſſen nunmehr diejenigen Arbeitgeber, welche z. Zt. fromde Kinder beſchäftigen, die vor⸗ VIII. Stadt Mannheim an das Großh. Bezirksamt, in Zulä ſſis iſt die Beſchäftigung den Laudgemeinden an die betr. Bürgermeiſter⸗ 1 Uhr mittags, nicht während des Hauptgottes⸗ geſchriebene Anzeige(ſ. oben Ziff, VII) in der ümter alsbald bei Strafvermelden zu erſtatten. Mannheim, den 6. Januar 1904. Groſh. Bezirksaut: Nefſ. 30⁰5 (Nr. 2948.) Geſetz, betreffend Kinberarbeit in gewerblichen Betrieben. Vom 30. März 1908. Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden Deutſcher Kaiſer, König von Preußen ꝛc. berordnen im Namen des Reichs, nach erfolgter Zuſtimmung des Bundesrats und des Reichstags, was folgt: I. Eiuleitende Beſtimmungen. 9 1. Auf die Beſchäftigung von Kindern in Betrieben, welche als gewerbliche im Sinne der Gewerbeord⸗ nung anzuſehen ſind, finden neben den beſtehenden reichsrechtlichen Vorſchriften die folgenden Beſtim⸗ mungen Anwendung, und zwar auf die Beſchäfti⸗ gung fremder Kinder die§8 4 bis 11, auf die Beſchäftigung eigener Kinder die 88 12 bis 17. 2 Kinder im Sinne dieſes Geſetzes. Als Kinder im Sinne dieſes Geſetzes gelten Knaben und Mädchen unter dreizehn Jahren ſotvie ſolche Knaben und Mädchen über dreizehn Jahre, welche noch zum Beſuche der Volksſchule verpflichtet ſind. 8 8 Eigene, fremde Kin der Im Sinne dieſes Geſetzes gelten als eigene Kinder: 1. Kinder, die mit demjenigen, welcher ſie be⸗ ſchäftigt, oder mit deſſen Ehegatten bis zum dritten Grade berwandt ſind, 2. Kinder, die von demjenigen, welchet ſie be⸗ ſchäftigt, oder deſſen Ehegatten an Kindes⸗ ſtatt angenommen oder bevormundet ſind, Kinder, die demjenigen, welcher ſie zugleich mit Kindern der unter 1 oder 2 bezeichneten Ark beſchäftigt, zur geſetzlichen Zwangser⸗ 7 9 0(Fürſorgeerziehung! überwieſen ſind, ſofern die Kinder zu dem Hausſtande desienigen gehören, welcher ſie beſchäftigt. Kinder, welche hiernach nicht als eigene Kinder anzuſehen ſind, gelten als fremde Kinder. Die Vorſchriften über die Beſchäftigung eigener Kinder gelten auch für die Beſchäftigung von Kindern, welche in der Wohnung oder Werkſtätle einer Perſon, zu der ſie in einem der im Abf. 1 bezeichneten Verhältniſſe ſtehen und zu derxen Habsſtande ſie gehören, für dcitte beſthäftigt werden. 5 II. Beſchüftigung fremder Kinder. Verbotene Beſchäftigungsarten. Bei Bauten aller Art, im Betriebe dorjentgen Ziegeleien und über Tage betriebene Brüche und Gruben, auf welche die Beſtimmungen der 98 134 bis 189b der Gewerbeordnung keine Anwendung finden, und der in dem anliegenden Verzeichnis aufgeführten Werkſtätten, ſovie beinn Steinklopfen, im Schornſteinfegergewerbe, in dem mit dem Speditiousgeſchäfte verbundenen Fuhrwerksbe⸗ teiebe, beim Miſchen und Mahlen bon Farben, beim Arbeiten in Kellereien dürfen Kinder nicht beſchäf⸗ ligt werden. Der Bundesrat iſt ermächtigt, weitere unge⸗ eignete Beſchäftigungen zu unterſagen und das Verzeichnis abzuändern. Die beſchloſſenen Ab⸗ änderungen find durch das Reichs⸗Geſetzblatt zu veröffentlichen und dem Reichstage ſofort oder, wenn derſelbe nicht verſammelt iſt, bei ſeinem nächſten Zuſammentritte zur Kenntnisnahme vor⸗ zulegen, 5 § 5. 885 5 Beſchäftigung im Betriebe von Werkſtätten, im Handelsgewerbe und in Verkehrsgewerben. Im Betviebe von Werkſtätten(§ 18), in denen die Beſchäftigung von Kindern nicht nach 8 4 ver⸗ boten iſt, im Handelsgewerbe(§ 105b Abf. 2, 3 der Gewerbeorbnung) und in Verkehrsgewerben (8 1051 Abf. 1 a. a..) dürfen Kinder unter zwölf Jahren nicht beſchäftigt werden. Die Beſchäftigung von Kindern über zwölf Jahre darf nicht in der Zett zwiſchen acht Uhr abends und acht Uhr morgens und nicht vor dem Vormittagsunterrichte ſtattfinden. Sie barf nicht länger als drei Standen und während der von der zuſtändigen Behörde beſtimmten Schulferien nicht länger als vier Stunden täglich dagern. Um Mit⸗ tag ift den Kindern eine mindeſſens zweiſtündige Pauſe zu gewähren. Am Nachmittage darf die Beſchäftigung erſt eine Stunde nach beendetem Unterrichte beginnen. 8 8 6. Beſchäftigung bei öffentlichen theatraliſchen Vorſtellungen und anderen öffentlichen Schau⸗ ſtellunngen. Bei öffentlichen theatraliſchen Vorſtellungen und underen öffentlichen Schauſtellungen dürfen Kinder nicht befchäftigt werden. Bei ſolchen Vyrſtellungen und Schauſtellungen, bei denen ein höheres Intereſſe der Kunſt oder Wiſſenſchaft obwaltet, kann die untere Verwal⸗ bmgsbebörde nach Anhörung der Schulaufſichta⸗ behörde Ausnahmen zulaſſen, 0 72 8 7. Beſchäftigung im Betriebe von Gaſt⸗ und von Schankwirtſchaften, Im Betriebe von Gaſt⸗ und von Schankwirt⸗ ſchaften dürfen Kinder unter zwölf Jahren über⸗ haupt nicht und Mädchen(8 2) nicht bei der Be⸗ dienung der Gäſte beſchäſtigt werden. Ir Urigen finden auf die Beſchäftigung von Kindern über zwölf Jahre die Weſtimmungen des g 5 Abf. 2 Antpendung. 35 8 8. Beſchäftigung beim Austragen von Waren undbeiſonſtigen 5 Botengängen. Auf die Beſchäftigung von Kindern beim Aus⸗ tragen von Waren und bei ſonſtigen Botengängen in den in 88 4 bis 7 bezeichneten und in anderen getverblichen Betrieben finden die Beſtimmungen des§ 5 entſprechende Anwendung. Für die erſten zwei Jahre nach dem Inkraft⸗ treten dieſes Geſetzes kann die untere Verwal⸗ tungsbehörde nach Anhörung der Schulaufſichts⸗ behörde für ihren Bezirk oder Teile desſelben allgemein oder für einzelne Gewerbszweige ges ſtatten, daß die Beſchäftigung bon Kindern Über zzwölf Jahre bereits von ſechseinhalb Uhr morgens an und vor dem Vormittagsunterrichte ſtatt⸗ findet; jedoch darf ſie vor dem Vormitlagsunter⸗ richte nicht länger als eine Stunde dauern. § 9. Sonntagsruhe⸗ An Sonn⸗ und Feſttagen(§ 105a Abf. 2 der Gewerbeordnung) dürfen Kinder, vorbehaltlich der Beſtimmungen in Abf. 2, 3, nicht beſchäftigt werden. Für die öffentlichen theatraliſchen Vorſtellun⸗ gen und ſonſtigen öffentlichen Schauſtellungen be⸗ wendet es auch an Sonn⸗ und Feſttagen bei den Veſtimmungen des§ 6. Für das Austragen von Waren ſowie für ſon⸗ ſtige Botengänge bewendet es bei den Beſtimmun⸗ gen des§ 8. Jedoch darf an Sonn⸗ und Feſt⸗ tagen die Beſchäftigung die Dauer von zwei Stun⸗ den nicht überſchreiten und ſich nicht über ein Uht nachmittags erſtrecken; auch darf ſie nicht in der letzten halben Stunde vor Beginn des Haupt⸗ gottesdienſtes und nicht während desſelben ſtart⸗ finden. § 10. Anzeige. Sollen Kinder beſchäftigt werden, ſo hat der Ar⸗ beitgeber vor dem Beginne der Beſchäftigung der Ortspolizeibehörde eine ſchriftliche Anzeige zu machen. In der Anzeige ſind die Betriebsſtätte des Arbeitgebers ſoidie die Art des Betriebes an⸗ zugeben. Die Beſtimmung des Abf. 1 findet keine un⸗ wenduung auf eine bloß gelegentliche Veſchäfti⸗ gung mit einzelnen Dienſtleiſtungen. 55 Arbeitskarte. Die Beſchäftigung eines Kindes iſt nicht ge ftattet, wenn dem Arbeitgeber nicht zuvor für das⸗ ſelbe eine Arbeitskarte eingehändigt iſt. Dieſe Beſtimmung findet keine Anwendung auf eine bloß gelegentliche Beſcheiftigung mit einzelnen Dienſt⸗ leiſtungen. Die Arbeitskarten werden auf Antrag oder mit Zuftimmung des geſetzlichen Vertreters durch die Ortspoltzeibehörde desjenigen Ortes, an welchem das Kind zuletzt ſeinen dauernden Auftenhaltsort gehabt hat, koſten⸗ und ſtempelfrei ausgeſtellt; iſt die Erklärung des geſetzlichen Vertreters nicht zu beſchaffen, ſo kann die Gemeindebehörde die Zu⸗ ſtimmung ergänzen. Die Karten haben den Na⸗ men, Tag und Jahr der Geburt des Kindes ſowie lichen Vertreters zu enthalten. Der Arbeitgeber hat die Arbeitskarte zu ber⸗ wahren, auf amtliches Verlangen vorzulegen und nach rechtmäßiger Löſung des Arbeitsverhältniſſes dem geſetzlichen Vertreter wieder auszuhänbigen. Iſt die Wohnung des geſetzlichen Vertreters nicht zu ermitteln, ſo erfolgt die Aushändigung der Arbeitskarte an die im Abſ. 2 bezeichnete Orts⸗ polizeibehörde. Die Beſtimmungen des§ 4 des Geſwerbe⸗ Geſetzbl. S. 356) über die Zuſtändigkeit der Ge⸗ kwerbegerichte für Streitigkeſten hinſichtlich der III. Beſchäftigung eigener Rinder. § 12. Verbotene Beſchäftigungsarten. In Betrieben, in denen gemäß den Beſtimmun⸗ gen des§ 4 fremde Kinder nicht beſchüftigt wer⸗ den dürfen, ſowie in Werkſtätten, in welchen durch elementare Kraft(Dampf, Wind, Waſſer, Gas, Vift, Elektrizität uſw.) bewegte Triebwerke nicht bloß borübergehend zur Verwendung kommen, iſt auch die Beſchäftigung eigener Kinder unterſagt. 8 138. 25 Beſchäftigung im Betriebe von Werkſtätten, im Handelsgewerbe und in Verkehrsgewerben. Im Betriebe von Werkſtätten, in denen die Be⸗ ſchäftigung von Kindern nicht nach§ 12 verboten iſe, im Handelsgewerbe und in Verkehrsgewerben dürfen eigene Kinder unter zehn Jahren überhaupft nicht, eigene Kinder über zehn Jahre nicht in der Zeit gwiſchen acht Uhr abends und acht Uhr mor⸗ ens und nicht vor dem Vormittagsunterrichte beſchäftigt werden. Um Mittag iſt den Kindern eine mindeſtens zweiſtündige Pauſe gzu gewähren. Am Nachmittage darf die Beſchäftigung erſt eine Stunde nach beendetem Unterrichte beginnen. Eigene Kinder unter zwölf Jahren dürfen in der Wohnung oder Werkſtätte einer Perſon, 1 dee ſie in einem der im§ 8 Ab Verhältniſſe ſtehen, für dritte werde den Namen, Stand und letzten Wohnort des geſetz⸗ 15 gerichtsgeſetzes vom 29. September 1901(Reich⸗ Arbeitsbücher finden enlprechende Anwendung. KAn Sonn⸗ und Feſttagen bürfen auch eigene Kinder im Belriebe von Werkſtätten und im Han⸗ delsgewerbe ſowie im Verkehrsgewerbe nicht be⸗ ſchäftigt werben. 8 14. Beſondere Befugniſſe des Bundesrats. Der Bundesrat iſt ermächtigt, für die erſten zwei Jahre nach dent Inkrafttreten dieſes Geſetzes für einzelne Arten der im§ 12 bezeichneten Werk⸗ ſtätten, in denen durch elementare Kraft bewegte Triebwerke nicht bloß vorübergehend zur Verwen⸗ dung kommen, und der im§ 18 Abſ. 1 bezeichneten Werkſtätten Ausnahmen von den daſelbſt vorge⸗ ſehenen Beſtimmungen zugzulaſſen. Nach Ablauf dieſer Zeit kann der Bunbeßrat für einzelne Arten der im§8 12 bezeichneten Werk⸗ ſtätten mit Motorbetrieb die Beſchäftigung eigener Kinder nach Maßgabe der Beſtimmungen im§ 18 Abſ. 1 unter der Vedingung geſtatten, daß die Kinder nicht an den durch die Triebkraft bewegten Maſchinen beſchäftigt werden dürfen. Auch kann der Bundesrat für einzelne Arten der im§8 18 Abſ. 1 bezeichneten Werkſtätten Ausnahmen von bdem Verbote der Beſchäftigung von Kindern unter behn Jahren zulaſſen, ſofern die Kinder mit beſon⸗ ders leichten und ihrem Alter angemeſſenen Ar⸗ beiten beſchäftigt werden; die Beſchäftigung darf nicht in der Zeit zloiſchen acht Uhr abends und acht Uhr morgens ſtattfinden; um Mittag iſt den Kin⸗ bern eine mindeſtens zweiſtündige Paufe zu ge⸗ währen, am Nachmittage darf die Beſchäftigung erſt eine Stunde nach beendetem Unterrichte be⸗ ginnen. Die Ausnahmebeſtimmungen können all⸗ gemein oder für einzelne Bezirke erlaſſen werden. 8 15. Veſchäftigung bei öffentlichen theatraliſchen Vorſtellungen und anderen öffentlichen Schauſtellungen. Auf die Beſchäftigung eigener Kinder bei öffent⸗ lichen theatraliſchen Vorſtellungen und anderen Ifentlichen Schauſtellungen finden die Beſtim⸗ mungen des§ 6 Anwendung. § 16. Veſchäftigungim Berriebevon Gaſt⸗ und von Schankwirtſchaften. Im Betriebe von Gaſt⸗ und von Schankwirt⸗ chaften dürfen Kinder unter zwölf Jahren über⸗ haupt nicht, und Mädchen(§ 2) nicht bei der Be⸗ dienung der Gäſte beſchäftigt werden. Die untere Verwaltungsbehörde iſt befugt, nach Anhörung der Schulaufſichtsbehörde in Orten, welche nach der jeweilig letzten Volkszählung weniger als zwan⸗ zigtauſend Ginwohner huben, für Betriebe, in welchen in der Regel ausſchließlich zur Familie des Arbeitgebers gehörige Perſonen beſchäftigt werden, Ausnahmen zuzulaſſen. Im übrigen fin⸗ den auf die Beſchäftigung von eigenen Kindern die Beſtimmungen des§ 18 Abſ. 1 Anwendung. § 17. Beſchäftigung beim Austragen von Waren und bei ſonſtigen Botengängen. Auf die Beſchäftigung beim Austragen von Zei⸗ tungen, Milch und Backwaren finden die Beſtim⸗ mungen im§ 8,§ 9 Abſ. 3 dann Anwendung, wenn die Kinder für dritte beſchäftigt werden. Im übrigen iſt die Beſchäftigung von eigenen Kindern beim Austragen von Waren und bei ſon⸗ ſtigen Botengängen geſtattet. Durch Polizeiher⸗ orbnungen der zum Erlaſſe ſolcher berecheigten kann die Beſchäftigung beſchränkt IV. Gemeinſame Beſtimmungen. § 18. Werkſtätten im Sinne dieſes Geſetzes. Als Werkſtätten gelten neben den Werkſtätten im Sinne des§ 105b Abſ. 1 der Gewerbeordnung auch Räume, die zum Schlafen, Wohnen oder Kochen dienen, wenn darin gewerbliche Arbeit ver⸗ richtet wird, ſowie im Freien gelegene gewerbliche Arbeitsſtellen. 8 19. Abweichungen von der Zeit. Beträgt der Unterſchied zwiſchen der geſetzlichen Zeit und der Ortszeit mehr als eine Viertelſtunde, ſo kann die höhere Verwaltungsbehörde bezüglich der in dieſem Geſetze vorgeſehenen Beſtimmungen über Anfang und Ende der zuläſſigen täglichen Arbeitszeit für ihren Bezirk oder einzelne Teile desſelben Abweichungen von der Vorſchrift über die geſetzliche Zeit in Deutſchland(Geſetz vom 12. März 1893, Reichs⸗Geſetzbl. S. 93) zulaſſen. Die Abweichungen dürfen nicht mehr als eine halbe Stunde betragen. Die geſetzlichen Beſtimmungen über die zuläſſige Dauer der e bleiben unherührt. geſetzlichen 20. Beſondere ßolizeiliche Befugniſſe. Die zuſtändigen Polizeibehörden können im Wege der Verfügung eine nach den vorſtehenden Beſtimmungen zuläſſige Beſchäftigung, ſofern dabei erhebliche Mißſtände zu Tage getreten ſind, auf Antrag oder nach Anhörung der Schulauf⸗ ſichtsbehörde für einzelne Kinder einſchränken oder unterſagen ſowie, wenn für das Kind eine Arbeitskarte erteilt iſt(8 11), dieſe entziehen und die Erteilung einer neuen Arbeitskarxte ver⸗ weigern. Die zuſtändigen Polizeibehörden ſind ferner be⸗ fugt, zur Beſeitigung erheblicher, die Sittlichkeit gefährdender Mißſtände im Wege der Verfügung für einzelne Gaſt⸗ oder Schankwirtſchaften die Beſchäftigung von Kindern weiter einzuſchränken oder zu unterſagen. § 21. Aufſicht. Inſoweit nicht durch Bundesratsbeſchluß oder durch die Landesregierungen die Aufſicht ander⸗ weitig geregelt iſt, finden die Beſtimmungen des § 189b der Gewerbeordnung Anwendung. In Privatwohnungen, in denen ausſchließlich eigene Kinder beſchäftigt werden, dürfen Revi⸗ ſionen während der Nachtzeit nur ſtattfinden, wenn Tatſachen vorliegen, welche den Verdacht der Nacht⸗ beſchäftigung dieſer Kinder begründen. 8 22. Zuſtändige Behörden. Welche Behörden in jedem Bundesſtaat unter der Bezeichnung: höhere Verwaltungsbehörde, untere Verwaltungsbehörde, Schulaufſichtsbehörde, Gemeindebehörde, Polizeibehörde, Ortspolizeibe⸗ hörde zu berſtehen ſind, wird bon der Zentral⸗ behörde des Bundesſtaats bekannt gemacht. V. Strafbeſtimmungen. 8 2 Mit Geldſtrafe bis zu zweitauſend Mark beſtraft, wer den§§ 4 bis 8 zutviderhandelt. Im Falle gewohnheitsmäßi ger Juwide erhandlung kann auf Gefängnisſtrafe bis zu ſechs Monate erkannt werden. Der§ 75 des Gerichtsverfaſſungsgefſetzes findet Anwendung. § 24. Mit Geldſtrafe bis zu ſechshundert Mark wird beſtraft: 1. wer dem§ 9 zuwider Kindern an Sonn⸗ und Feſttagen Beſchäftigung gibt; 2. wer den auf Grund des§ 20 hinſichtlich der Beſchäftigung fremder Kinder endgültig er⸗ gangenen Verfügungen zuwiderhandelt. Im Falle gewohnheitsmäßiger Zuwiderhandlung kann auf Haft erkannt werden. § 25. Mit Geldſtrafe bis zu einhundertfünfzig Mark wird beſtraft: 1. wer den§8 12 bis 16,§ 17 Abſ. 1 zuwider⸗ handelt; 2. wer den auf Grund des§ 20 hinſichtlich der Beſchäftigung eigener Kinder endgültig er⸗ gangenen Verfügungen oder den auf Grund des§ 17 Abſ. 2 erlaſſenen Vorſchriften zu⸗ widerhandelt. Im Falle gewohnheitsmäßiger Zuwiderhandlung kann auf Haft erkannt werden. § 26. Mit Geldſtrafe bis zu dreißig Mark werden Arbeitgebern beſtraft, welche es unterlaſſen, den durch§ 10 für ſie begründeten Verpflichtungen nachzukommen. § 27. Mit Geldſtrafe bis zu zwanzig Markt wird beſtraft: 1. wer entgegen der Beſtimmung des§ 11 Abf. 1 ein Kind in Beſchäftigung nimmt oder wird Verzeichnis derjenigen Werkſtätten, in deren etrieb, Waren und von abgeſ hen vom Austragen don ſonſtigen Botengäugen, e 2 Leschalag: werden Bezeichnung der Werkſtätten. IV. Werkſtätten zur Anfertigung von Schieferwaren, Schiefertafeln und Griffeln, mit Ausnahme von Werkſtätten, in denen lediglich das ärben, Bemalen und Bekleben, ſowie die von Griffeln und das Färben, Liniſeren und Einrahmen von Schiefertafeln erfolgt. Werkſtätten der Steinmetzen, Steinhauer. Werkſtätten der Steinbohrer, ⸗ſchleifer oder spolierer. Kalkbrennereſen, Gipsbrennereien. Werkſtätten der Töpfer. Werkſtätten der Glasbläſer, ⸗ätzer, ⸗ſchleifer oder ⸗mattierer, mit Ausn ihme der Werk⸗ ſtätten der Glasbläſer, in denen ausſchließ⸗ lich vor der Lampe geblaſen wird. Spiegelbelegereien. Werkſtätten, in denen Gegenſtände auf gal⸗ vaniſchem Wege durch Vergolden, Verſilbern, Vernickeln und dergleichen mit Metallüber⸗ zügen ver ſehen werden oder in denen Gegen⸗ ſtände auf galvanoplaftiſchem Wege herge⸗ ſtellt werden. Werkſtätten, in denen Blei⸗ und Zinnſpiel⸗ waren bemalt werden. Blei⸗, Zink⸗, Zinn⸗, Rot⸗ und Gelbgießereien und ſonſtige Metallgießereien. Werkſtätten der Gürtler und Bronzeure. Werkſtätten, in denen Blei, Kupfer, Zink oder Legierungen dieſer Metalle bearbeitet oder verarbeitet werden. Metallſchleifereien und ⸗polierereien. Feilenhauereien. Harniſchmachereien, Bleianknüpfereien. Werkſtätten, in denenQueckſilber verwandt wird. Werkſtättedur Herſtellung von Exploſivpſtoffen, behält; Feuerwer Nörpern, Zündhölzern und ſonſt⸗ 2. wer der Beſtimmung des§ 11 Abſ. 8 in An⸗ igen Zündwaren. ſehung der Arbeitskarten zuwiderhandelt. Abdeckereien. 8 28. Die Strafverfolgung der im§ 24 bezeichneten Vergehen verjährt binnen drei Monaten. § 29. Die Beſtimmungen des§ 151 der Gewerbeord⸗ nung finden Anwendung. VI. Die vorſtehenden Beſtimmungen ſtehen weiter⸗ gehenden landesrechtlichen Beſchränkungen der Be⸗ ſchäftigung von Kindern in gewerblichen Betrieben nicht entgegen. § 81. Dieſes Geſetz tritt mit dem 1. Januar 1904 in Kraft. Urkundlich unter Unſerer Höchſteigenhändigen Unterſchrift und beigedrucktem Kaiſerlichen In⸗ ſiegel. Gegeben Berlin im Schloß, den 30. Märs 1903. (L..) Wilhelm. Graf von Poſadowsky, IX. XI. XII. XIII. XIV. XV. Werkſtätten, in denen Geſpinſte, Gewebe und dergleichen mittels chemiſcher Agentien ge⸗ bleicht werden. ärbereien. Lumpenſortierereien. Felleinſalzereien, Gerbereien. Werkſtatten zur Verfertigung von Gummi⸗, Guttapercha⸗ und Kautſchukwaren. Werkſtätten zur Verfertigung von Polſterwaren. Roßhaarſpinnereien. Werkſtätten der Perlmutterverarbeitung. Haar⸗ und Borſtenzurichtereien. Bürſten⸗ und Pinſelmachereien, ſofern mit ausländiſchem tleriſchen Materiale gearbeitet wird. Fleiſchereien. Haſenhaarſchneidereien. Bettfedernreinigungsanſtalten. Chemiſche Waſchanſtalten. Werkſtätten der Maler und Anſtreicher. 80000 Handelsregiſter. Jum Handelsregiſter Abt. B, Band u,.,3.2, Firma„Benz& Gie, Rheiniſche Gasmo⸗ loren⸗Fabrik Aktiengeſell⸗ ſchaft“ in Mannheim wurde geute eingetragen: Fritz Hammesfahr Mannbeim und Joſef Brecht in Manndeim ſind zu Mitgliedern des Vorſtan⸗ des beſtellt und berechtigt, ge⸗ Aeiuſchaſtlich mit einem anderen Hlerzu Ermächtigten die Geſell⸗ Hbaft zu vertreten und die Firma zn zeichnen. 30885 Dle Prokura des Joſef Brecht in Mannheim iſt erloſchen. Mannhbeim, 28. Jauugr 1904. Großh. Amteg richt 1. Konkursutrfahren. do, 1844. In dem Konkurs⸗ Aerfabren üded das Vermögen 8 Malermeiſters Pytlipy Slickel in Rheinau⸗Stengelbof n zur Adnadme der Schluß⸗ vechnung des Verwalters und nErgebung von Einwendungen gegen das Schlußverzeichnis der Vertelung zu derück⸗ e Forderungen Schluß · ſermn deſtimmt auf: Muütmoch 24. Februar 1904, vormittags 1i unr vor dem Gr. utsgerichte hier⸗ leldſt, 2. Stock, Zimmer No. 10. Manndeim, 2 Jauuar 1804. Der Ge ichtsſchreider Großh. Amtsgerichis VI. Modr. 30886 Zwangs-Verſteigerung. Donnerstag, 28. ds. Mis., nahhmltags 2 Uor, Werde ich im Pfandlokal G4, 5 gegen bare Jadlung im Voll⸗ „ckungswege offentlich ver eigern: 10823 Material und Werkzeug für Spen ler eine Badeeintichtung. Model, u. Spezereiwaren. Maunheim, N. Januar 1904. Vartmann, Getichtsvollzieder. * 5 Ireimillige Verſteigerung. 5 recere 28 Jau. 1904, Leſteigere ich im Nuitra e des ern Michael Braun im Pfaud⸗ Seale J4. 8 bier wegzugs alder u* uor nammisads: ardie 1Jo enguſches Le⸗ epult. ugluſch ankendettiſch. 2 eiſerne Judle. 1 großer amertkauiſcher Dauer⸗ brandoſen, verſchiedene Marnnae. plaſten u. Sonſiges. 10 Maunzbeim, 27. Jannar 1804 Lirzler Gerichtsvollfieder. in Zwangs⸗Verſteigerung. Donnerstag, 28. Jan 1904 nachm ttaags 2 Uhr, werde ich im Wiandſokale 2,5 bier, gegen bare Zahlung im Voliſtreckungswege dfſentlic 223 ſteigern: 828 1Nähmaſchine. Mannheim, 27. Jauuar 1904. Hirzler, Gerichtsvollzieher. Aaturheilperein. Donnerstag 28. Jan. 1904, abends hald d Uhr„ im Motel National: *4 N Mitglieder⸗Verſammlung. Bortragdes Herrund Jung: „Das deutige Krankenanſtalts⸗ weſen u. ſeine Reſormbedürftigkeit.“ Eintrit frei. Gäſte willkommen. Niederländische Dampfschiff-Rhederel. Tägliche Personen- und Güterbeförderung zwischen Mannleim-Rotterdam u. vice; versa. Abfahrt von Mannheim: Täglich 19% Uhr mittags. Nänere Auskunſtüdber Passsge und Frachten erteilen die Vertrster: 20621 Roland Küpper& Cie. Mannheim. Rehte ſehr billig Braten 70 u. 80 Pfg. Ragout 40 Pfg. Wald. Haſen ganz und einzeine Teile. Ragont 60 Pfg. Laſauen, Schneyfen, Wildeuten, Welſche, Poularden, Napaunen, Hihnen, Suppenhähner it. in großer Auswadl. 10821 E 1, 5. J. Knab,. dr Beſſereͤerrenwäſche wirdzun Waſchen u. Jügeln angenommen; daſeldſt auj neu Näd. E 2 Sa, 8 St. weon Wufpolteren nüd Wichſen, Reparieren von Mödeln wird deſt veſorgt. Tullaſtr. 19. 8. St. Bekanntmachung. Die Ein öſung von Obligationen der Stadt Maunheim beir. Nr. 80871. Folgende ſtädtiſche Obigationen wurden laut Notatiatsakt auf die deigeſetzten Termine zur Heimzadlung 8 86000, Von dem 3¼% Aulehen des Jahres 18885 rückzahlbar auf 1. Oktober 1904. Lit. A zu 2000 M. Nr. 82, 98, 101, 228, 288, 351, 458, 462. Lit. zu 1000 M. Nr. 28, 74, 88, 91, 184, 248, 338, 382, 891, 408, 481, 506, 618. Lit. C zu 500 W. Nr. 147, 148, 284, 241, 292, 881, 426 4 497. Lit. D zu 300 M. Nr. 5, 186, 201, 208, 211. R. zu 100 M. Nr. 88. Von dem 3¼% Anlehen des Jahres 1118885 rückzahlbar auf 1. Juli 1904. Lit. A zu 2000 M. Nr. 51, 148, 148, 286, 278, 300, 346, 367, 482, 558, 616, 658, 751, 818, 888, 880 925, 1079, 1096, 1104, 1217, 1288. 1269, 1872, 1881, 1414. Lit. B zu 1000 M. Nr. 2, 86, 177, 211, 221, 294, 308, 330, 468, 598. 682, 758, 779, 798, 802, 888, 900, 921, 98, 1048, 1080, 1086, 1154, 1178, 1218, 1888, 1442, 1507, 1886, 1542, 1680, 1758, 1777, 1884, 1921, 1964. 1994. 3029, 044, 2188, 2258. 2811, 2877. Lit. C zu 500 N. Nr. 40, 90, 119, 188, 171, 288, 291, 380, 884, 586, 804, 699. 716, 829, 845, 862, 936, 997, 1149,1151,1212, 1286, 1289, 1887, 1418, 1888, 1594. Lit. D zu 200 M. Nr. 80, 129, 208, 358, 481, 484. 486, 489, 494, 588, 581, 887, 862, 698, 786, 828, 898, 944, 980 Lit. E zu 100 M. Nr. 102, 118, 152, 184. 208, 287, 263, 888, 440, 509, 688, 782, 781, 898, 894, 9058. III. Von dem 3¼% Anlehen des Jahres 1898, rückzahlbar auf 1. Auguſt 1904. Lit. A zu 5000 M. Nr. 137, 181, 194, 219, 246. Lit. B zu 2000 M. Nr. 41, 71, 88, 103, 122, 250, 399, 466, 820, 528, 828, 984. Lit. O zu 1000 N. Nr. 84, 72, 89, 211, 888, 416, 528, 578, 829, 884, 814, 815, 841, 298, 922, 829, 988. 1008, 1188. 1804, 1807, 1401, 1441, 1505, 1777, 1878. Lit. D zu 100 5 28, 489. Jahres 1897, IV. Vom 3½/% Aulehen des J rückzahlbar auf 1. Mai 1904. Lit. A zu 5000 M. Nr. 67, 78, 78, 88, 108, 188. 288. Lit. B zu 2000 M. Nr. 120, 207, 212, 289, 879, 408, 417. Lit. O zu 1000 W. Nr. 43, 133. 181, 211, 422, 829, 848, 849. 188, U18, 918. 878. 987, 1033, 1188, 1208, 1208, 1927, 1848, 1807. 1867, 1871, 1590, 1785. Lit. D zu 500 W. Nt. 6, 18, 64, 88, 114, 145, 399. Lit. K zu 100 M. Nr. 105. V. Bondem 3½% Anlehen des Jahres 1898, rückzahlbar auf 1. November 1904. Lit. A zu 5000 N. Nr. 160, 241. 259. 274. 412, 488. Lit. 8 zu 2000 M. Nr. 5, 84, 222, 874, 298, 811, 419, 488,. 210, 721, 884, 861, 888. Lit. C zu 1000. Nr 40, 85, 88, 570, 597. 908. 820, 858. Lit. D zu— Nr. 14, 86, 188, Lit. E zu 100. Nr. 84, 87, 874, 417, 448. 189, 181, 282, 867, 482, 181, 214, 889, 370, sos, Von der 1908er Bertoſung ſind noch nicht eingelöſt: n. VBou dems 20„Aulehen des Jahres 1885 Lit. B 858 477 zu 1000 M. 5„ 800 b. Von dem 3/% Anlchen des Jahres 1888 Lit. E Nr. 201 zu 10 W. Wantümet: Rard TTTeB c. Von dem Aulehen des Jahres 1895. Lit. B Nr. 791 zu 2000 M. C„ 18s8 und 1010 zu je 1000 M. d. Von dem 3¼% Anlehen des Jahres 1897 Lit. C Nr. 1526 zu 1000 M. „ 123 und 158 zu je 100 M. 0. Von dem 3½%% Aulehen vom Jahre 1898 Lit. D Nr. 884 zu 500 M. 188 Die vorſtehend aufgeſührten Schuldverſchreibungen werden auf die obengenannten Termine, an welchen auch der Zinſenlauf auf hört, gegen Uebergabe derſelben und der noch nicht verfallenen Ansſcheine und Zinsſcheinanwe ungen in Manndeim bei der Stadtkaſſe und bei den auf der Rückleike der Zinsſcheine bezeichneten Einlöſungsſtellen eingelöſt. Für etwa fehlende Zinsſcheine wird der Betrag am Kapital in Abzug gebracht. Manngeim, den 28. Januar 1904. Bürgermeisteramt: N —— Im Rathausſaale zu pertheim werden jedesmal von vormittags 9 Uhr an ver⸗ ſteigert: 208 3 1. Montag, den 1. Februar I. Is. aus den Diſtrikten Untere Wildbahn Abtg. 5 und 6, und Heide Aotg. 16 und 28: 22 Buche, 5 Eiche und 153 Kiefer; *8 Buche, Eiche und 79 Kiefer; Bengel⸗ Reiſig Ru.: 26 Buche, 4 Eiche, 386 Kiefer; Reiſig Wellen: 150 Eiche, 7750 Kiefer; Stöcke Rm.: 18 Buche, 4 Eiche und 127 Kiefer. 2. Dienstag, den 2. Februar I. Is. aus der Sorfwante Wildbahn das Dürr⸗ und Windfallgolz: Scheiter Rm.: 27 Buche, 11 Eiche, 216 Kiefer; Rm.: 43 Buche, 266 Eiche, 241 Kiefer, 5 Linde; Reiſig Wellen: 580 Buchen, 2020 Eiche, 2480 Kiefer, 280 Linde; Stöcke Rm.: 10 Bucde, 1⸗1 Eiche und 70 Kiefer. 8. Donnerstag, den 4. Februar l. Is. aus dem Diſtrikt Untere Wildbahn 12, 5, 16 und 17 und das Dürr⸗ und Windfallbolz der Forſtwartei Heide: Scheiter Rm.: 69 Eiche 200 Kiefern; Knüppel Rm: 76 Eiche, 147 Kiefer; Reiſig Wellen: 18970 Eichen, 90.0 Kiefern; Stöcke Rm: 69 Eiche und 240 Kiefern. Die blau oder rot unterſtrichenen Nummern kommen nicht zur Verſteigerung. Lamperthdeim, den 5. Januar 4901. Großherzogl. Sampertheim. cd a a 1 700 l Scheiter Rm.: Knüppel Rm.: Photographische 8 ee nach jedem auech noch so alten Bide in anerkannt künstl. Ausführung liefern z. Pr. von IEk..50 42/50 em gross Photographische Kunstanstalt Mayer& Stöcker,—— 10. Direkte Aufnahme mnenirelaller. Zahlreiche 8 ..... ͤK Sschreiben. Im verg Jahre 1258 Fider geliefe —— Frachtbriefe 9. 3. gaus de Sudbruätrti. Beste extra ualität orphum-Spfilzen u. Nadeln. 1% Reparaturen sofort. 1 D3. 5, Nrtl. Wchst l. Plänte Fir ſeden Fachmann, sei er Verleger oder Zeitungsbe- amter, Redakteur oder Mit- Predenummern umtenst. dDie Selbſthilfe.. Wi Waee die an den Folgen frügzeitiger Terirrungen 8 0lg Nervöse- Schwäche, Sohlaflosigkeit. wüſtes Topf- Weh, Gemüths- u, Rücken- marks zeſden, laboriren— Dem dier gegebenen dewüährten Arztl Ratd verdanken fährlich Touſende i Herſtellung. Preis sud Couvert 2 Mk. Briefmarken. Zu deziehen durch die Verlagahandlung.Schultze Wien, Aartinstrasse Nr. 71. Der 46 „Zeitungs-Uerlag Tachbiatt für das gesamte Teitungswesen. gerausge · zeben dom Jerein Deutscher Teitungsverleger, Baunsver Leitartikel über prinzipielle und praktische Fragen des Zeitungswesens. Aus der Praxis für die Praxis Rechtspflege, Massrege- zungen uscc. Vereinswesen u. Versamm- lungen, Eründungen, Ver- znderungen, Personalien us.„„„„„„„„ Vermischtes NN Abwehr von Miissbräucben Papierkorb-Offerten usw. Stellenvermittelung. Stellen- angebote.-Gesuche Cewerbl. Anzeigen über Berugsquellen jeder Art. IV. Jahrgang. Nur Postbe- stellungen! Vierteljährl. 2,50 Mk. Anzeigen-Zeilen· preis 30 Pfſg., bei Stellen- Sesuchen 15 PRFE.. Wichtige Tektüre Ardeiternrnr irdelital 1 Nart Artt Drud und Birtied Dr. S. Saas dt Sucbruderü. G. M. K