Badiſche Volkszeitung. Abonnement: 90 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg. Inſerate: E 6, 2. Die Colonel⸗Zeile... 20 Pfg. Auswärtige Inſerate. 25 Die Reklame⸗Zeile. 60 „ Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbreitelſte Zeitung in ekannheim und Amgebung. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. 5— Jür unverlaugte Manuſkripte wird keinerlei Gewähr geleiſtet. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „„Journal Mannheim“. Telephon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten Redaktin Expedition Filiale(Friedrichsplatz) E 6, 2. 341 877 218 815 Der Krieg. Die Seeſehlacht von Port Arthur. Zwei ruſſiſche Kreuzer genommen! „Die Ereigniſſe entwickeln ſich weit raſcher, als das ein wenig verſchlafene Europa angenommen hatte. Dem Vorpoſten⸗ gefechte eines Torpedoangriffes iſt raſch der Ernſt einer großen Seeſchlacht gefolgt, deren Verlauf, ſoweit die Nachrichten bisher reichen, für die Ruſſen auch nicht günſtig geweſen Ar ſein ſcheint. Es wird darüber gemeldet: *New⸗Mork, 10. Febr.(Telegramm.) Depeſchen aus Tſchifu melden: drei ruſſiſche Kriegs⸗ ſchifſe wurden von den Japanern bei Port Arthur mit Torpedos beſchoſſen und auf den Strand geſetzt. Die Nachricht bezieht ſich vermutlich auf den ſeit geſtern bekannten Torpedoangriff und würde beweiſen, daß die Be⸗ ſchädigungen der ruſſtſchen Schiffe gerade ſchwer genug waren; wenn ſie auf den Strand laufen mußten, ſind ſie natürlich kampfunfähig. Weiter heißt es: * Paris, 10. Febr.(Telegramm.) Die Blätter melden aus Port Arthur: fünfzehn japa⸗ niſche Panzerſchiffe beſchießen ſeit geſtern früh Port Arthur, die Forts erwidern das Feuer. Die geſamte ruſſiſche Flotte iſtausgelaufen; eine See⸗ ſchlacht iſt im Gange. * New⸗Mork, 10. Febr.(Telegramm.) Wie Reuter aus Tſchifu meldet, nahm Japan die beiden ruſſiſchen Kreuzer Warjag und Korejez weg. Sie wurden nach Tſchemulpo eingebracht. Darnach müßte alſo Tſchemulpo, der Hafen der Loreaniſchen Hauptſtadt Soeul, in den Händen der Japaner ſein. Von den beiden eroberten Schiffen gehört der geſchützte Kreuzer Wavjag mit der Pallada in eine Klaſſe, er iſt 1899 vom Stapel gelaufen, 6570 Tonnen groß, hat 580 Mann Be⸗ ſatzung und eine Armierung von 12 15 Ztm. Schnellfeuer⸗ kanonen, 12 von 7,5 Ztm., 6 von 4,7 Itm., 2 von 3,7 Itm. und 2 Maſchinenkanonen. Korejez iſt ein ungeſchlltzter Kreuzer älterer Bauart, Stapellauf 1886, 1200 Tonnen, 330 Mann Beſatzung, und nur in der Mittelartillerie moderne Schnellfeuerkanonen(). Der Gefechtswert des Schiffes iſt nicht groß geweſen. Das von den japaniſchen Torpedobooten vorgeſtern nacht beſchädigte Panzerſchiff Retwiſan iſt das Schiff, das kurz nach ſeiner Fertigſtellung auf der größten amerikaniſchen Werft 1902 vom Prinzen Heinrich von Preußen in Philadelphia beſucht und eingehend beſichtigt wurde. Der Retwiſan hatte damals bereits ruſſiſche Beman⸗ nung. Gegenüber den ruſſiſchen Offizieren und ſpäter dem eigenen Gefolge ſprach ſich Prinz Heinrich äußerſt anerkennend über die Gefechtsſtärke des modernen Panzerkoloſſes aus. Und ein einziger, gut gezielter Torpedoſchuß macht der ganzen Herr⸗ lichkeit ein Ende! Die Japaner haben von dieſer, bei den europäiſchen Marinen neuerdings etwas in Mißkredit geratenen Waffe ſchon im chineſiſchen Kriege mit Erfolg Gebrauch gemacht und ihre damaligen Erfahrungen offenbar beſtens verwertet. Schiffe Mttwoch, 10. Februar 904. (Aiittaablatt. Japaniſche Operationen. London, 9. Febr. Der Kriegsberichterſtatter des„Dailh Telegraph“ meldet in einer aus Nagaſaki vom Samstag datierten, vom Zenſor zurückgehaltenen Depeſche, die ruſſiſche Flotte ſei bor einigen Tagen von Port Arthur ausgelaufen und habe Trans⸗ portſchiffe mit einer ruſſiſchen Diviſion nach dem Palufluſſe geleitet. Die Diviſion ſei dort gelandet worden und habe tatfächlich Nord⸗ korea beſetzt. Das habe Japans Geduld erſchöpft und heute (Samstag) habe es Schiffe nach— das Wort iſt vom Zenſor ge⸗ ſtrichen, es lautete vermutlich Maſampho— geſandt, wo in den Morgenſtunden Marinetruppen gewiſſe ruſſiſche Handelsſchiffe, darunter„Schicka Mandſchuria“ und ein für den Kohlentransport nach Port Arthur gechartertes Schiff, beſchlagnahmten. Widerſtand wurde nicht geleiſtet, Die Dampfer werden von den Japanern be⸗ wacht. Wie verlautet, wurden auch auf See zwei ruſſiſche weggenommen und nach Saſebo gebracht. Die japaniſche Regierung gibt Erlaubnisſcheine an die Kriegsbericht⸗ erſtatter aus. Die„Daily Mail“ erhält eine Meldung aus Tſchifu, wonach gegenwärtig 60 japaniſche Transportdampfer unterwegs ſind, um an berſchiedenen Punkten Koreas von Maſampho und Fuſan im Süden, bis Yunſan Mokpho und Tſchemulpo im Weſten Truppen zu landen. Söul ſoll darauf ebenfalls beſetzt werden. Die Landung findet unter der Deckung einer Torpedoabteilung ſtatt. Das japaniſche Hauptgeſchwader iſt in der Richtung auf Port Arthur unter⸗ wegs. Was die Wegnahme der oben erwähnten ruſſiſchen Dampfer anbelangt, ſo deutet die Depeſche an, es handle ſich wohl um ſoge⸗ nannte Walfiſchfänger, die in Wirklichkeit in der Straße von Koreg Spionendienſte taten und wohl auch beſtimmt waren, Kabel durch⸗ zuſchneiden. Die„Daily Mail“ warnt im voraus vor feſtländiſchen, angeblich japaniſchen Depeſchen, die aus ruſſiſchen Fabriken falſcher Nachrichten hervorgehen würden. Havarie des ruſſiſchen Erſatzgeſchwaders. p. Paris, 9. Jebr. Der hieſige ruſſiſche Marineattachee er⸗ klärte es für bedauerlich, daß. das aus 14 Schiffen beſtehende ruſſiſche Geſchwader, das nach Oſtaſien unterwegs ſei, infolge Havarie bei Biſerta und Port Said auf⸗ gehalten worden ſei. Außerdem gehöre zu dem Geſchwader der 20 Jahre alte Kreuzer Dimitri Donskoi, der nur 14 Knoten laufe und die anderen Schiffe zwinge, ihr Tempo zu mäßigen. Es werde nötig ſein, das Schiff zurückzuziehen. Belagerungszuſtand in Port Arthur. Petersburg, 9. Febr. Wie das Ruſſiſche Handels⸗Tele⸗ graphen⸗Bureau meldet, iſt heute Nacht angeſichts des Erſcheinens der Japaner vor Port Arthur der Belagerungszuſtand erklärt worden. Japan erwirbt weitere Kriegsſchiffe. H. Mailand, 9. Febr. Ein Genueſer Blatt meldet aus Santiago de Chile, daß Japan die chileniſchen Kriegs⸗ ſchiffe„Capitan Prat“,„Macabuco“ und„Almirante Condell“ erworben hat und daß die Fahrzeuge mit Munition und Lebens⸗ mitteln ausgerüſtet in wenigen Tagen in See ſtechen werden. 2 Die Jamilie von Horft. Roman von E Karl. Nachdruck verbolen. (Fortſetzung). Ein tiefes, ſchmerzliches Stöhnen brach aus der Bruſt des un⸗ glücklichen Mannes. „O Ruth, Verſucherin, wie ſchwer machſt Du's mir. Vielleicht, wenn ich Dir nachgebe, werde ich einſt der Stunde fluchen, in der Du mir die reinigende und erlöſende Waffe aus der Hand nahmſt. Ich kann ja, wenn überhaupt, nur als Geächteter aus meinem Vater⸗ hauſe gehen, verachtet und allein.“ 5 In Ruths Geſicht kam und ging die Röte, und ihre Bruſt hob und ſenkte ſich vor Erregung; ſie kämpfte ſichtbar einen ſchweren Kampf'— 2* + 2— „Rudi—, ſprach ſie endlich zögernd,„nicht allein!— Ich will mit Dir gehen— wenn es Dich tröſtet.“ Der junge Mann legte ſeine Hände auf die Schultern der neben ihm Sitzenden und ſah in ſprachloſem Erſtaunen in ihr geſenktes Geſicht. „Du, Ruth, willſt mit mir gehen in eine ungewiſſe, ſorgenvolle Zukunft?“ „Ich liebe Dich, Rudi!— brach es von den Lippen des Mädchens. Aber dann bedeckte Ruth wie in tiefer Scham das Geſicht mit beiden Händen und brach in Tränen aus. Es blieb eine Weile ſtill im Zimmer. Ruth ſchluchzte leiſe, und der Mann war vor Ueberraſchung ſprachlos. „Denke nicht ſchlecht von mir, Rudi, weil ich ſo, aller Sitten entgegen, mein Herz offenbare. Wäreſt Du in Glück und Anſehen auf der Bahn weitergegangen, die Du Dir vorgezeichnet hatteſt, ſo hätte ich nie den leiſeſten Anſpruch auf Dich gemacht. Ich hätte 42) ſtill zur Seite geſtanden und mich Deines Glückes gefreut. Ich ußke ja, daß Du nur kühle, freundſchaftliche Zuneigung für mich fühlteſt, und ich war viel zu ſtolz, um zu betteln oder durch unlautere Künſte erſchleichen zu wollen, was mir nicht freiwillig ge⸗ boten ward. Aber, Rudi, heute liegen die Verhältniſſe anders. Wir ſind heute wie zwei Menſchen, die außerhalb der Geſellſchaft und ihrer Schicklichkeitsgeſetze ſtehen. Du biſt für die Deinen und Deine bishevige Welt ein Geſtorbener.— Ich komme, Dich dem Grabe zu entreißen, ich verlange Dein Unſterbliches, Dein beſſeres Selbſt, das bisher verſchüttet war unter einem Geröll glänzender Kieſelſteine. Laß mich verſuchen, es zu erwecken. Lebe, Rudi!— Lebe für mich!“ Der Mann ſchlang ſeinen Amm um das zuſammengeſunkene Mädchen und drückte ſeine Lippen auf ihre Stirn. ö „O Ruth, welch ein Schatz iſt Dein Herz! Und ich beſaß dieſen Schatz und wußte es nicht. Aber überlege wohl, wird Deine Liebe vorhalten, wenn Du der Mißachtung begegneſt? Du kannſt mich ſelbſt nicht achten und willſt um meinetwillen die Verachtung der Welt tragen! Man wird immer Steine auf Dich werfen, wenn Du mir folgſt.“— „Ich habe dafür noch keinen feſten Plan, ich hatte noch keine Zeit der Ueberlegung. Ich fühlte nur, daß ich einen Frevel hindern, daß ich Dich retten müßte; das löſte mir die Zunge. Und Rudi— um Mißberſtändniſſen vorzubeugen— ich will nicht, daß Du mich heiraten ſollſt; ich will nur Deine Freundin und Beraterin, ich will Dir Mutter und Schweſter in einer Perſon ſein, denn Du brauchſt einen Menſchen, der zu Dir hält, wenn Du in dem neuen Leben, das Deiner wartet, nicht verzagen ſollſt.— Lernſt Du einſt mich ſo lieben, daß Du mich zum Weibe begehrſt, ſo will ich es werden, wenn nicht, dann bleibt es bei der Freundſchaft. Ich bin zu ſtolz, um mich aus Mitleid oder Pflichtgefühl nehmen zu laſſen. Mein eigener weiblicher Inſtinkt wird mich über den Zuſtand Deines Herzens unterrichten“ Rudi beugte ſich nieder und küßte ihre Hände, dann ſprang er auf und begann im Zimmer hin und her zu ſchreiten. Ruth folgte ihm ſchweigend mit den Augen, ſie ſah, in welchem Seelenkampf er jetzt rang. 5 77 Abreiſe des japaniſchen Geſandten aus Petersburg. J6Berlin, 9. Febr. Die Abreiſe des japaniſchen Ge⸗ ſandten aus Petersburg ſoll nach Meldungen, die der hieſigen japa niſchen Legation vorliegen, morgen Abend nach Berlin erfolgen. Hier dürfte der Geſandte am Donnerstag eintreffen. Einberufung zur Fahne. 1. Wien, 9. Febr. In Oeſterreich und Ungarn weilende Militärpflichtige, die ruſſiſche Untertanen ſind, erhielten telegra⸗ phiſche Ordre und müſſen ſofort in ihre Truppenkörper einrücken. r. Petersburg, 9. Febr. Von allen Kompagnien werden 18 Mann eingezogen zwecks raſcher Bildung neuer für Oſtaſien beſtimmter Regimenter. 5 H. Dresden, 9. Febr. Zwei hier weilende japaniſche Stabsärzte erhielten Geſtellungsordre nach Tokio. Folgen des Kriegs auf dem deutſchen Markt. * Köln, 10. Febr. Die„Köln. Volksztg.“ ſchreibt: Das Solinger Gewerbe wird durch den Krieg zwiſchen Rußl und Japan nicht unweſentlich in Mitleidenſchaft gezogen werden. Mehrere Meſſerwaren ausführende Firmen Solingens haben ihr Hauptabſatzgebiet in Oſtaſien; ein Walder Ausfuhrhaus fi Kleineiſenwaren unterhält Geſchäftsverbindungen mit Japan, un auch eine Dortmunder Sägefabrik führt durch ruſſiſche Vermittelun Waren nach Oſtaſien aus. Die Kriegsgefahr allein ſchon hatte das Geſchäft beeinträchtigt; jetzt, wo der Krieg ausgebrochen, wird Geſchäftsverkehr in Solingen zum Teil vo ſtändig lahmgelegt werden. Das ſollten diejenigen Börſen blätter bedenken, welche bei ihren Beſchwichtigungsverſuchen Leſern einzureden ſuchen, der Krieg in Oſtaſien berühre uns nicht. Deutſche Poſt nach Japan. 5 Berlin, 9. Febr. Die deutſche Poſt nach Jap wird bis auf weiteres nicht über Sibirien, ſondern über Amerika, die Poſt nach Schanghai, Kiautſchou und Tſchifu über Suez geleitet. Für die chineſiſche Provinz Petſchili(Peling, Tientſin, Tongku, Tſchinwangtau) werden die Sendungen nach wie vor über Sibirien befördert. 775 5 Die Stimmung in Petersburg. Wie man der„Köln. Zig.“ meldet, war man in Petersb nirgends auf den Ausbruch der Feindſeligkeiten vorbereitet und ſah vielmehr den Kriegszuſtand als noch nicht gegeben an. Gan überraſchend traf daher auch die Meldung von dem Vo der japaniſchen Torpedoboote auf das ruſſiſche Ge ſchwader von Port Arthur ein. Die Beſtürzung war erkl' licherweiſe nicht gering und das Unglück ruft naturgem gemeine Teilnahme hervor, erregt jedoch auch weſentlich bisher friedfertige und ruhige Stimmung der Bevölkerung, ſich in Aeußerungen des heftigſten Unwillens und der Entrü gegen Japan Luft macht. Dem Bittgottesdienſt i: Winterpala ſt wohnten der Hof und die militäriſchen Wür denträger, ſowie das geſamte Offizierkorps der Garniſon vo Petersburg bei, dagegen war die anfänglich verbreitete Nach ticht, daß das diplomatiſche Korps ebenfalls gelade ſei, falſch. * Peter sburg, 9. Febr. Im Winterpalais verſam melten ſich heute nachmittag die Würdenträger, Hofchargen un die geſamten Offizierkorps der Garniſonen in Petersbu Zarskoje⸗Sſelo, Gatſchina und Petershof zur Teilnahme an vom Kaiſer befohlenen Bittgottesdienſt. In feierliche Zuge begab ſich der Kaiſer, die Kaiſerin⸗Mu führend, gefolgt von den ſämtlichen Mitgliedern des kaiſerli Hauſes, zur Kirche im Winterpalais. Der Kaiſer machte Es ppär ein Kamßf zwiſchen Tod und Leben! Wer wurd Sieger bleiben? Hier lockte das ſchöne, blühende Leben und ſtreckte tauſend Ar nach ihm aus, dort drohte der anerzogene Ehrbegriff, der gebiet ſeinen Tod forderte, dem Abtrünnigen mit Schmach und Verachtu Helle Schweißtropfen perlten auf der Stirn des Mannes, und im finſterer ward der Ausdruck ſeines Geſichts. 2 Die Lampe begann zu kniſtern und düſter zu brennen, d Ruth ein rettender Gedanke. Sie erhob ſich aus der Sofaecke der aus ſie ihn angſtvoll betrachtet hatte, und öffnete die Fe läden; es mußte ſchon Tag ſein. 5 Und es war Tag. Ueber der erwachten Erde lag der ganze Zauber des Frühlin Wie Perlen hingen die Tropfen des nächtlichen Regens an der grünen Blättchen der Bäume und Sträucher, wie Edelſteine ten ſie im Sammetgrün der ſproſſenden Wieſen. 5 Gleich einem bräutlichen Schleier lag zarter Morgenne der erfriſchten Erde, in fleckenloſem Blau wölbte ſich der darüber, und tauſend Lerchenkehlen ſchienen der Erwachten Morgengruß zu ſenden. 25 Dort aber, wo eine Lücke in den buſchigen Anlagen den in die Ferne frei gab, erhob ſich aus roſigen Wölkchen eben d hende Sonnenball und ſandte ſeine Strahlen wie ſiegreiche He ſcharen über die vom Dunkel der Nacht befreite Flur. Ruth ſtieß beide Fenſterflügel auf, daß die friſche Morgenlu mit dem Lerchenſang zugleich in den dumpfen Raum flutete, wendete ſich leuchtenden Auges an den Mann: 5 „Blicke hinaus, Rudi— das iſt Dein neues Leben.— 3 Du noch an Tod und Grab denken?“ Und der Mann ſah hinein in die leuchtende Morgenpracht ihm die Augen übergingen; dann ſank er zu den Füßen de chens, das aus unendlicher Liebe ſeine Retterin geworden wi die entſetzliche Spannung dieſer furchtbaren Nacht löſte ſich in tätige Tränen auf 2 Seſte. Wenerambwuzeiee Maninheim, 10. Februar. ernſteſten Eindruck, welcher bei der Rückkehr aus der Kirche noch mehr hervortrat. Bevor der Kaiſer nach den inneren Gemächern zurückkehrte, begrüßte er die Palaſtgrenadiere, aus⸗ gediente Militärs aus der Zeit Nikolaus J. in der Uniform jener Zeit. aus und alle Anweſenden ſtimmten enthuſtaſtiſch mit ein. Ohne eine Anſprache an die Verſammelten zu richten, verließ der Kaifer ſodann die Säle. Vor dem Winterpalais hatte ſich eine große Menſchenmenge angeſammelt, die dem Kaiſer begeiſterte Hul⸗ digungen darbrachte. Die Stimmung in Frankreich. Paris, 9. Febr. Die Meldung über den Angriff auf die ruſſiſchen Kriegsſchiffe vor Port Arthur hat in franzöſiſchen Kreiſen einen ziemlich deprimierenden Eindruck hervor⸗ gerufen. Die Blätter heben hervor, daß die Japaner, wie ſie die biplomatiſchen Beziehungen ohne Rückſicht auf die üblichen inter⸗ nationalen Regeln abgebrochen, ſo auch die Feindſeligkeiten ohne Be⸗ ohachtung der diesbezüglichen Formalitäten eröffnet haben. Der „Temps“ ſchreibt: Der Angriff auf die ruſſiſchen Kriegsſchiffe ſei mitten im Frieden erfolgt, ſobald eben die Japaner gewußt haben, daß die in Italien gekauften beiden Kreuzer in den japaniſchen Gewäſſern eingetroffen waren. Aus dem franzöſiſchen Miniſterrat. Paris, 9. Febr. Mitteilung, welcher darauf verzichtet, in der Kammer eine Anfrage bezüglich des ruſſiſch⸗japaniſchen Konflikts zu ſtellen. Ferner führte Miniſterpräſident Combes aus, daß er einigen Deputierten der Mehrheit, die ihn aufſuchten, um ſich mit ihm über die Lage zu beſprechen, die Verſicherung gegeben habe, daß die Regie⸗ rung gegebenenfalls dem Parlament alle Auskünfte erteilen würde, die zur Aufklärung dienen könnten. Dieſe Verſicherung zerſtreute alle Befürchtungen, die hinſichtlich der Abſichten der Regierung für die Zukunft beſtehen konnten und gab Anlaß, daß man gegenwärtig auf eine öffentliche Beſprechung der oſtaſiatiſchen Angelegenheiten ver⸗ gichtete. Die Haltung Frankreichs. London, 9. Febr. Der Pariſer Vertreter eines Blattes hört, die franzöſiſche Regierung habe im Einklang mit den anderen Großmächten beſchloſſen, gleich bei dem Ausbruch von Feind⸗ ſeligkeiten Truppen in China zu landen, um die chine⸗ ſiſche Neutralität zu ſichern. Die Haltung Englands. *Paris, 9. Febr. Der„Temps“ ſagt in einer anſcheinend aus offiziöſer Quelle ſtammenden Mitteilung: Die engliſche Regiepung iſt durchaus entſchloſſen, entſprechend ihren Zuſagen eine ſtrikte Neutralität zu beobachten. Der Zwiſt iſt demgemäß lokaliſiert. Lord Lansdowne habe im geſtrigen Miniſterrate wörtlich erklärt:„Ich habe die Gewißheit erlangt, daß nunmehr keinerlei Interbention möglich wäre, dieſelbe würde vön Japan nicht angenommen werden; und ſobald die Feindſeligkeiten einmal begonnen haben, wird nichts anderes übrig bleiben, als ihnen freien Lauf zu laſſen.“ Der„Temps“ erfährt ferner, daß der hieſige ruſſiſche Militärattachee geſtern geſagt habe: Da die Japaner den Krieg haben wollen, werden ſie ihn haben und dies gründlich. Eine amerikaniſche Ente. Der„Aſſoctated Preß“ wird aus Petersburg von 2,30 Uhr nachmittags gemeldet: Laut Mitteilung der Admiralität ſind bei dem Angriff der Japaner gegen Port Arthur 11 japaniſche Kriegs⸗ ſchiffe und 1 rufſiſches untergegangen. 7 Ruſſen ſind getötet, zahlreiche verwundet. Port Arthur ſteht in Flammen. (Dazu meldet Reuter aus Nowyork: Eine Unterſuchung über die angeblich offizielle Nachricht der„Aſſociated Preß“ aus Petersburg ergab, daß ſie auf keinerlei Grundlage beruht.— Man weiß ja längſt, daß die„Aſſociated Preß“ die größte Lügenfabrik der Welt iſt. Sich ſo bei Beginn der Ereigniſſe gleich um allen Kredit zu bringen, iſt allerdings eine ganz ungeſchäftsmäßige Unvorſichtig⸗ keit. D..) Aus der Nommiſſion für die Aaufmannsgerichte. *Berlin, 9. Febr. Die Kommiſſion hatte das letzte Mal über den§ 5 beraten, der die Zuſtändigkeit behan⸗ delt. Einbezogen wurden gemäß einem Antrage Müller⸗Meinin⸗ gen noch die Anſprüche aus einer Vereinbarung, durch welche der Handlungsgehülfe oder Handlungslehrling für die Zeit nach Beendigung des Dienſt⸗ oder Lehrverhältniſſes in ſeiner gewerb⸗ lichen Tätigkeit beſchränkt wird. Dementſprechend wird der letzte Abſatz in§ 5 geſtrichen, der die Einbeziehung dieſer Streitpunkte(Konkurrenzklauſel uſw.) in die Zu⸗ ſtändigkeit der Kaufmannsgerichte ausſchloß. In der heutigen Sitzung der Kommiſſion wurde der 8 6 beraten und Abſatz 1: von der Kompetenz zwiſchen Kaufmanns⸗ und ordentlichen Ge⸗ richten ſowie Abſatz 2: Schiedsverträge angenommen, letzterer in ſeinem zweiten Abſatz in folgender Faſſung, die vom Abg. Dr. Müller⸗Meiningen herrührk und mit einem Amen⸗ dement des Abg. Dr. Trimborn verſehen wurde:„Verein⸗ barungen, durch welche der Entſcheidung der Kaufmannsgerichte künftige Streitigkeiten, welche zu ſeiner Zuſtändigkeit gehören, entzogen werden, ſind nichtig.“ Die 88 7 und 8— Zuſammen⸗ ſetzung und Koſten— wurden ohne Beſprechung genehmigt. Die§s 9 und 10 handeln von den Vorſitzenden der Kaufmanns⸗ gerichte und deren Qualifikationen, Beſtätigung uſw. Dabei erklärte der Bundesbevollmächtigte für Bayern, Sachſen und Mürttemberg, daß, wenn das aktive oder paſſive Wahlrecht den Frauen gegeben würde, die betreffenden Regierungen das Geſetz ſcheitern laſſen würden. Dagegen traten die Abg. Dr. Müller⸗Meiningen(Frſ. VBp.) und Dr. Dove(Frf. Bg.) ſcharf auf, Graf v. Pofadobosky ſchloß ſich der Er⸗ klärung des bayeriſchen Vertreters für Preußen an. Mit 7 gegen 6 Stimmen wurde die Frage des paſſiven Wahlrechtes eeeeee „Und was nun?“ „Du mußt das Haus verlaſſen, ehe es darin lebendig wird; Du mußt, ſo früh es ſchicklich iſt, zu Deinem Oberſt gehen und ihm ſagen, daß Du nach reiflicher Ueberlegung entſchloſſen biſt, zu tragen, was man über Dich verhängt, daß Du verſuchen willſt, in einem anderen Berufe ſelbſt die Schuld zu tilgen, die Du auf Dich geladen haſt, ſtatt ſie Deinem alten Vater aufzubürden. Dann mußt Du den Gläubiger, der Dich geſtern von der Schwelle Deiner Wohnung ſcheuchte, ſchriftlich an Deinen Vater weiſen; er wird jetzt, da für ihn nichts mehr zu holen iſt, mit ſich reden laſſen; Du mußt Deine Zivilgarderobe einpacken und, falls der Oberſt von einer gericht⸗ lichen Verfolgung abſieht, was ich hoffe, ſobald es irgend angeht, abreiſen. Ich denke nach Dresden.“ Ruth hielt das Haupt des Geliebten an ihr Herz gedrückt und ließ den Sturm ſeiner Gefühle ſich ſänftigen, und es dauerte auch nicht lange, bis Rudi ſeine Haltung wiederfand. „Ich gelobe Dir Ruth,“ ſagte er, von den Knien zu ihr auf⸗ blickend,„zu leben, bis Gott der Herr mich ruft, und meine ganze Manneskraft daranzuſetzen, mich Deines Vertrauens zeigen.“ (FJortſetzung folgt.) Die Grenadiere brachen in begeiſterte Hurrarufe Im heutigen Miniſterrate machte Miniſter Deleaſſé von der geſtrigen Unterredung mit Cochin wert zu zu ungunſten der Frauen entſchieden und der§ 9 in folgender Faſſung angenommen: Die unberänderten Abſätze 1 und 2 lauten:„Für jedes Kaufmannsgericht ſind ein Vorſitzender und mindeſtens ein Stellvertreter desſelben ſowie die erforderliche Zahl von Beiſitzern zu berufen. Die Zahl der Beiſitzer ſoll min⸗ deſtens 4 betragen. Die Vorſchriften des§11 des Gewerbe⸗ gerichtsgeſetzes finden auf die Mitglieder der Kaufmannsgerichte entſprechende Anwendung. mehreren Abteilungen(Kammern) beſtehen, können mehrere Vor⸗ ſitzende beſtellt werden.“ An die Stelle des Abſatzes 3 der Re⸗ gierungsvorlage trat folgende Faſſung: Zum Mitgliede eines Kaufmannsgerichts ſoll nur berufen werden, wer das fünfund⸗ zwanzigſte Lebensjahr vollendet und in dem der Wahl voran⸗ gegangenen Jahre für ſich oder ſeine Familie Armenunter⸗ ſtützung aus öffentlichen Mitteln nicht empfangen hat oder die empfangene Armenunterſtützung zurückerſtattet hat. Als Bei⸗ ſitzer ſoll nur berufen werden, wer im Bezirk des Gerichts ſeit mindeſtens 2 Jahren ſeine Handelsniederlaſſung hat oder be⸗ ſchäftigt iſt. Perſonen, welche zum Amt eines Schöffen unfähig ſind, können nicht berufen werden.“ Deutsches Reſeh. .6. Karlsruhe, 9. Febr.(Der Böhtlingkproze), der für morgen vor dem hieſigen Schöffengericht angeſetzt war, iſt vertagt worden, weil der„Bad Preſſe“ zufolge der Privatbeklagte Profeſſor und Prälat Heiner in Freiburg gegen die gerichtliche Anordnung ſeines perſönlichen Erſcheinens Be⸗ ſchwerde eingelegt hat. * Berlin, 9. Febr.(Der Landwirtſchaftsrah) der hier tagt, nahm einſtimmig eine Reſolution an, in der in Hinblick auf den wünſchenswerten engeren wirtſchaftlichen Zuſammenſchluß der europäiſchen Staaten die Gründung eines mitteleuropäiſchen Wirtſchaftsvereins freu⸗ dig begrüßt wird, ferner die Notwendigkeit ausgeſprochen wird, in den neu abzuſchließenden Zolltarifverträgen eine Beſtimmung aufzunehmen, nach der die von den bertragſchließenden Staaten einander eingeräumten Vergünſtigungen dritten Staaten nicht auf dem Wege allgemeiner Meiſtbegünſtigung, ſondern nur auf Grund gleichwertiger tarifariſcher Gegenkonzeſſionen zugeſtanden werden dürfen. Die Reſolution bittet ſchließlich den Reichs⸗ kanzler dringend, das landwirtſchaftliche Gewerbe wenigſtens für 1905 vor großen Schäden zu bewahren und alle mit längerer als dreimonatlicher Kündigungsfriſt ablaufenden Handelsver⸗ träge unverzüglich zu kündigen. * Bremen, 9. Febr.(Deutſch⸗Südweſtafrika.) Der Lloyddampfer„Darmſtadt“ mit dem Truppentransport iſt heute nachmittag um 1 Uhr wohlbehalten in Swa⸗ kopmund eingetroffen. Ausland. Schtweden.(Aenderung des Wahlrechts.) Die Regierung legte heute dem Reichsrate einen Geſetzentwurf vor betr. die Erweiterung des Stimmrechts bei den Wahlen zur zweiten Kammer. Es ſoll jeder mindeſtens 25jährige Mann wahlberechtigt ſein, der in den letzten drei Jahren Staatsſteuern und Gemeindeſteuern bezahlte und ſeiner Militärpflicht genügte. Die Wahlen finden proportionell ſtatt. — Sitzung des Bürgerausſchuſſes vom Dienstag, 9. Zebruar. (Schluß.) Aenderung des Regulativs für den Betrieb der ſtädtiſchen Desinfektionsanſtalt. Stb. Teſcher führt aus, daß die Mehrheit ſeiner Parteifreunde gegen die Vorlage ſtimmen würde. Redner beklagt ſodann, daß das Krematorium nicht geheizt werde, ſodaß man ſich dort leicht erkälte, Stb. Schneider ſpricht ſcharf gegen die Vorlage, die er als eine künſtleriſche Machination(Redner wollte wohl künſtliche ſagen. D. Red.) zur Erhöhung der Einnahmen der Stadt bezeichnete. Stb. Zeiler erklärt, er ſtehe heute, was ja ſelten vorkomme, guf dem Standpunkt des Sto. Pfeifle und des Sto.⸗V. Fulda. Er könne alles unterſchreiben, was dieſe beiden Redner heute geſagt haben. Er ſtehe der Vorlage ſehr unſympathiſch gegenüber und möchte dringend bitten, es bei den heutigen Preiſen zu belaſſen. Speziell möchte er aber als Mitunterzeichner des Antrags bitten, von einer Erhöhung der Feuerbeſtattungstaxen abzuſehen. Er müſſe ſagen, daß er ſehr erſtaunt geweſen ſei darüber, daß die Feuerbeſtattungstaxen ebenfalls erhöht werden ſollten. Er glaube, daß die Stadt die Feuer⸗ beſtattung doch eher befürworten ſollte, denn dieſelbe ſei bekannter⸗ maßen für die Stadt das günſtigſte Syſtem, ſchon deshalb, weil es für die Beerdigungen einen ſehr geringen Platz einnehme. Wenn das Wachstum der Städte ſo weiter gehe, würden dieſe bald nicht mehr wiſſen, wo ſie mit den Friedhöfen hin ſollen. Redner ſtimmt ſodann den Ausführungen des Sto. Teſcher bezüglich der Aufſtellung von Oefen in dem Krematorium zu; noch notwendiger ſei aber die Heizung der Leichenhalle, woſelbſt zwar zwei Oefen aufgeſtellt ſeien, die aber nicht geheizt würden. Die israelitiſche Leichenhalle ſei viel ſchöner und würdiger ausgeſtattet. Bürgermeiſter Martin ſagt die Heizung der Leichenhalle und des Krematoriums zu, obgleich man da verſchiedener Anſicht ſein könne. In die beiden Hallen gehe man doch mit Hut und Mantel und ſei deshalb die Gefahr der Erkältung bei der Hefzung dieſer Räume viel größer als wie jetzt. Was die Art der Verſenkung des Sarges in die Gruft anbelange, ſo bitte er den Stb. König, ihm die Stadt mitzuteilen, in der die Verſenkung des Sarges in der von ihm ange⸗ gebenen Weiſe erfolge. Er ſtimme der Anſicht völlig zu, daß die jetziae Art der Verſenkung keine würdige ſei. Nachdem noch Stb.⸗V. Fulda u. Oberbürgermeiſter Beck zu der Sache kurz geſprochen hatten, ſchließt die Debatte. Die Vorlage wird mit großer Mehrheit abgelehnt. Der Umbau des Kaufhauſes. St⸗Vſt. Fulda: Wir ſind Alle außerordentlich erfreut über die Vorlage. Wir ſind erfreut, daß die Sache mit dem Kaufhaus dfie Wendung genommen hat, die wir ſ. Zt. wünſchten, als das Uhlmann'ſche Proſekt auftauchte, das uns auf—10 Millionen gekommen wäre. Wir bekommen jetzt ein großes zweckmäßiges Gebäude mit einer ganzen langen Flucht von Verwaltungsräumen, zwei Stockwerke hindurch. Wenn die Läden günſtig verpachtet werden, ſo haben wir Ausſicht, daß die Berzinſung und Amortiſation der Baufumme herausgeſchlagen werden können. Stv. Schweickert gibt ebenfalls ſeiner Freude über die Vorlage Ausdruck. In techniſcher und architektoniſcher Hinſicht bedarf die Sache ſreilich noch eingehender Prüfung Wünſchenswert wäre geweſen, wenn man der Vorlage einen Grundriß beigefügt hätte. Die Länge der Front läßt Unterbrechung durch einen Riſalitbau wünſchen, mit dem man gleich ein Hauptportal verbinden könnte, das einen repräſentablen Zu⸗ gang zum Stadtverordnetenſaal eröffnen ſollte. An der ganzen Breiten⸗ ſtraße iſt kein repräſenkabler Eingang, während auf del andern Seite fünf Eingänge ſind. Im Uebrigen wird zupiel Rückſicht auf die Läden genommen. Man bekommt mehr ein Warenhaus als ein Rathaus. Stv. Weingart iſt der Anſicht, daß man nicht ſo langſam vor⸗ gehen ſolle, wie es im Proſekt vorgeſehen ſei. Man mache nicht ſo viele Etappen, ſondern beginne ſofort mit dem ganzen Umbau, damit Bei Kaufmannsgerichten, welche aus wir möglichſt bald in den Beſitz dieſes prachtvollen und 5 zweckmäßigen Gebäudes kommen. Ich bin auch der Anſicht des Vorredners, daß die lange Faſſade der Breitenſtraße unterbrochen werden ſollte durch einen Giebelbau in der Mitte. Im Stadtverordnetenſgale werden ja wohl auch Feſtlichkeiten ſtattfinden— man braucht nicht immer in den Roſengarten zu gehen— und da ſollte denn auch ein ſchöner Zugang gemacht werden. Hohe Koſten werden da wohl nicht entſtehen. Stv. Levi erklärt namens ſeiner Fraktion ſeine Zuſtimmung zur Vorlage. In Anbetracht der Finanzen der Stadt wollen keine Neu⸗ bauten in ähalichem Stil an der Stelle des Kaufhauſes. Wir möchten anregen, daß der Bau nicht in Etappen in Angriff genommen wird, ſondern daß der Geſamtbau begonnen und dementſprechend durchgeführt wird. Bei der darniederliegenden Bautätigkeit wäre den beteili ausgeführt Kreiſen doppelt gedient, wenn die Arbeit in einem Zuge würde. Anderſeits bewegt uns die Angſt, daß bei einem Verteilen des Baues wieder ſo und ſo viele Abänderungen à la Roſengarten kämen und ſo der Voranſchlag überſchritten würde. Sip. Dr. Alt teilt mit, daß für den Bau eine Kommiſſion geb'ldet wurde, dem die Herren Ludwig, Schweickert, Tilleſſen und ſeine Wenigkeit angehörten. Die Mitglieder dieſer Kommiſſion haben ſich einſtimmig gegen die Herſtellung der Faſſade im Naturſtein ausgeſprochen, wie ſie das Hochbauamt vorſchlägt. Namentlich hat Herr Archilekt Schweickert darauf hingewieſen, daß durch di⸗ Teilung der Horizontale des roten Steines und der weißen Putzfläche der Bau noch erheblich geſtreckter erſcheint als ſeither, niedriger und geſtreckter. Herr Ludwig und ich ſprachen uns dahin aus, daß der Plan entweder im Ganzen anzunehmen oder im Ganzen zurückzuweiſen ſei. Ich bin für die Annahme. Die Stadt Mannheim wird ſich damit ein Monnument errichten, wenn äuch kein monumentum aere perennius. Stp. Bensheimer erklärt ſich Namens der Demokraten für die Vorlage. Perſönlich fragt er, wieviel das Projekt etwa mehr koſten 1005 als der Voranſchlag lautet, ſonſt geht es auch wie beim Roſen⸗ garten. Stv. Tilleſſen äußert ſich kurz zu der Portalfrage. Wenn man einen Hauptzugang von der Breiten Straße anordnen wolle, ſo empfehle es ſich, den Sitzungsſaal nicht in die Längsachſe, ſondern in die Quer⸗ achſe zu legen. Stv. Löwenhaupt findet die Ausführungen der Mitglieder der Kommiſſion zu unbeſtimmt. Auch ſei doch ein Gutachten über den Bau zu erheben. .⸗B. Beck: Nur für die Fagade. Bgrmſtr. Ritter: Es ſind heute nicht die Mittel für die Fagade zu bewilligen. Was die raſchere Ausführung betrifft, ſo haben wir eine 0 freudige Aufnahme der Vorlage nicht erwartet. Jetzt werden wir Alles aufbieten, um den Bau zu beſchleunigen. Die Geſamtkoſten ſind auf 1670000 Mark berechnet. Mehr als die Vorlage wird dem Herrn Bensheimer auch das Hochbauamt nicht ſagen können. Stadtbaurat Perrey führt aus, die lange Fagade beſtehe nur geometriſch. Geſehen werde ſie nicht. Vom günftigſten Standpunkte aus geſehen(eine Photographie, vom Herrſchel'ſchen Hauſe B 1 aufge⸗ nommen iſt zum Beweis aufgehängt) ſchrumpft die Länge ungeheuer zuſammen. Ich halte die Wirkung der nicht unterbrochenen Fagade für richtig und vornehm. Wenn die Herren Wert darauf legen, daß der Haupteingang an die Breile Straße kommt, ſo kann dem noch Rechnung getragen werden. Die Herſtellung der Fagade eilt nicht, ſie iſt ganz unabhängig von dem Umbau. Wenn ich ſage, daß im Ganzen 70000 Kubikmeter umbaut, ſo können die Sachverſtändigen daraus die Ge⸗ wißheit nehmen, daß der Umbau mit einem Aufwand von 20 Mark pro Kubikmeter gemacht werden kann und Sie können die Beruhigung daraus ſchöpfen, daß wir nicht hinterher mit einer Nachforderung von einer halben Million kommen. Der innere Ausbau wird furchtbar billig. Was mehr in die Koſten fällt, das ſind die Läden. Die bringen es nachher auch wieder herein. 5 155 Tilleſſen erſucht in Zukunft bei ſolchen Anlagen Grundriſſe izulegen. „-⸗B. Beck. Mit einfachen Plänen kann der Sachverſtändige nichts anfangen. Er muß hierherkommen und ſich die Pläne anſehen, wozu ihm Gelegenheit gegeben iſt. Stv. Hartmann iſt dem Hochbauamt für die Ausarbeitung der Pläne dankbar. Er möchte bitten, jeder weiteren Anregung bezüglich des Mittelbaues in der Breiten Straße nicht zuzuſtimmen. Es würde hier auch ein bedeutender Koſtenpunkt in die Wagſchale fallen. Ein Mittel⸗ bau müßte von Grund auf ausgeführt werden und damit zerſtören wir das Haus in Dach und Fach. Wir kommen dann an das Projekt hin, welches vor einiger Zeit von dem Hochbauamte ausgearbeitet wurde und welches uns allen miteinander einen Schrecken in Bezug auf die Koſten einjagte. Der repräſentabelſte Eingang iſt gegen den Paradeplatz und dabei wollen wir es belaſſen. Die Läden ſind umge⸗ arbeitet worden, denn ſo wie ſie jetzt ausſchauen, können ſie unter keinen Umſtänden bleiben. Nachdem man nun einmal den Entſchluß gefaßt hat, Läden zu errichten, habe man ja ſchon einen ſchönen Poſten an Verzinſung hereingebracht. 80 000 Mark könnten ſicherlich hereinkommen. er glaube ferner, wenn wir heute die erſte Etappe bewilligen, ſo laſſe die zweite nicht ſehr lange auf ſich warten. Doch muß entſchieden noch mehr an den Plänen gearbeitet werden. Kündigung des 4% igen 8 Willtonen⸗Anlehens der Stadt vom Jahre 1899, Aufnahme eines neuen 38½ hoigen Aulehens im Betrage von 10 Millionen. Q. B. Beck: Was die Tilgungsquote der 8 Millionen betteffe, ſo habe das Miniſterium ſ. Zt. ausgeſprochen, daß bei einem Zinsfuß von 4% die Tilgungsquote auf 1,1%, dagegen bei 3½% 1,2 9% betragen müßſſe. Wir erklärten uns mit dieſer Quote einverſtanden. Redner teilt noch mit, daß eine Aenderung in der Faſſung des ſtadträtlichen Antrages zu erfolgen habe. Die aufzunehmenden 10 Millionen ſollen in zwei getrennten Poſten durchgeführt werden und zwar ſoll der erſte Poſten die zur Tilgung der alken%, 8 Millionenankeihe umfaſſen, der zweite Poſten dagegen die neuaufzunehmenden 2 Millionen. Durnch dieſe Maßregel könne die Erſparnis der 16000 Mark betragenden Keichsſtempelſteuerkoſten für die zur Heimzahlung der alten Anleihe dienenden 8 Millſonen ermöglicht werden. Nachdem zu der Vorlage noch Stv.⸗V. Fulda, Stv. Zeiler und Oberbürgermeiſter Beck geſprochen hatte, wurde dieſe einſtimmig an⸗ genommen. Herſtellung eines Erholungs⸗ und Kinderſpielplatzes für die Schwetzinger⸗Vorſtadt im ſog. Zuchthausgarten. Wir haben die Vorlage des Stadtrats bereits mitgeteilt. Koſtenaufwand beträgt M. 84,320. Stvb.⸗V. Selb befürwortet die Vorlage und beſpricht die Einzelheiten derſelben. Er verweiſt darauf, daß, wenn heute die Vorlage durch Annahme der geſtellten Reſolution gefährdet werde, der Fiskus ſicher ſehr gern von dem Vertrage zurücktreten werde. Oberbürgermeiſter Beck teilt mit, daß folgende Reſolution ein⸗ gelaufen iſt: dDer Bürgerausſchuß ſtimmt dem Antrag des Stadtrates Hetr. die Herſtellung eines Erholungs⸗ und Kinderſpielplatzes für die Schwetzinger⸗Vorſtadt im ſogenannten Zuchthausgarten zu, ſpricht aber die Erwartung und den Wunſch aus, daß die auf dem Plane grün bezeichnete, als Bauplatz vorgeſehene Fläche vorerſt nicht bebaut und ebenfalls als freier Platz benutzt werden ſoll, ſowie daß vor⸗ läufig der dazwiſchen liegende Verbindungsweg nicht hergeſtellt wird.“ Sto. Lamerdin erklärt, daß er mit der Vorlage einver⸗ ſtanden ſei und auch dafür ſei, daß die im Plane grün bezeichnete, als Bauplatz vorgeſehene Fläche als Kinderſpielplatz berwendet werde. Stv. Schmitz begründet die Reſolution und glaubt, daß die Annahme derſelben nicht dazu führen werde, daß der Fiskus bon dem Vertrage zurücktrete. Stb. Eſch hat im Namen der nationalliberalen Fraktion die Erklärung abzugeben, daß ſie die ſtadträtliche Vorlage annehmen werde. Eine Gefährdung der Vorlage durch die Reſolution würde er ſehr bedauern, da in dieſem Falle es wieder Jahre dauern würde, ehe die Sache ihre Erledigung finde. Sicherlich habe ſich der Stadt⸗ rat die redlichſte Mühe gegeben, um ſo viel zu erreichen, als wie nur möglich ſei. Zu begrüßen wäre es aber, wenn auch die als Bau⸗ blatz vorgeſehene Fläche als Spielplatz verwendet werden könne. Stb. Dr. Sickinger begrüßt die Vorlage und ſchildert die Notwendigkeit der Schaffung von freien Plätzen für die Kinder. Der Platz im ſogen. Zuchthausgarten ſei aber zu klein, um nicht nur den kleinen, ſondern auch den größeren Kindern als Spielplatz dienen au können. Er mechte deshalb die Anregung geben, gewillermaken Der — meee igen die inen vohl den nen Idet lkeit mig ſie ert ten kter ich nen Die Uch die ten en⸗ tan hle ter⸗ der au de ine vir nd rn rr Ne Mamfbeict, 10. FJebruer. Weneral⸗Nnzercer⸗ 1 als Ergänzung des Spielplatzes im Zuchthausgarten den freien Platz an der nördlichen Tatterſallſtraße, der jetzt doppelt eingezäunt ſei, 1 für die Schüler der Luiſenſchule freizugeben, die jetzt auf den ge⸗ pflaſterten Schulhof beſchränkt und deshalb in ihrer Bewegungs⸗ freiheit ſehr bengt ſeien. Eine Freigabe dieſes Platzes, die der Stadt keinen Pfennig koſten würde, werde reiche Zinſen tragen. Stv. Weingart ſtimmt der Anregung des Stv. Sickinger zu und bemerkt, daß die Schwetzinger⸗Vorſtadt am ſchlechteſten bezüglich der freien Plätze beſtellt ſei.(Oberbürgermeiſter Beck widerſpricht dieſer Behauptung.) Der Platz am Luiſenſchulhauſe ſei der Schule ebenfalls abgerungen worden, um ihn als Marktplatz benutzen zu können. Zum Schluß befürwortet Redner die Reſolution unter Weg⸗ Jaſſung des Schlußpaſſus. Die Reſolution ſei übrigens bis jetzt von allen Rednern gutgeheißen worden. Bürgermeiſter Ritter bemerkt, die Annahme des Stv. Wein⸗ gart, der Luiſenplatz ſei dem Schulhaus abgerungen worden, ſei unzu⸗ freffend. Der Platz habe früher tiefer gelegen und ſei zu dem Zwecke höher gelegt worden, um einen von der dortigen Bevölkerung gewünſchten Marktplatz zu erſtellen. Bürgermeiſter Martin hält die Reſolution für unmöglich und möchte dringend bitten, ſie fallen zu laſſen. Die Verhandlungen Hhätten jetzt—5 Jahre gedauert und es ſei nicht zu empfehlen, neue Verhandlungen mit der Domänendirektion anzuknüpfen. Redner verweiſt darauf, daß gerade in dieſer Angelegenheit ein außer⸗ ordentlich ſehr weitgehendes Entgegenkommen der Domänendirektion Riaer Se der Stadt Mannheim vorliege, für das man auch von ieſer Stelle aus ſpeziellen Dank ausſprechen müſſe. Die Domänen⸗ direktion habe den Spielplatz für 10 Mark pro Quadratmeter und das für die Bebauung freigegebene Gelände für 15 Mark pro Om. eded mit der unbeſchränkten Erlaubnis, dieſes letztere nach elieben verkaufen zu dürfen. Wenn man jetzt noch einmal Ver⸗ Handlungen mit der Domänendirektion anknüpfen wolle, ſo ſetze man ſich der Gefahr aus, daß die Domänendirektion ſage, jetzt wollen wir nicht mehr. Er erblickt deshalb in der Reſolution eine Gefährdung des ganzen Projekts. Stp. Andreas König bemerkt, daß es unrichtig ſei, wenn Herr Stv. Weingart geſagt habe, daß geſtern ſämtliche Redner der Reſo⸗ lution zugeſtimmt hätten. Er habe dieſer Reſolution geſtern nicht zugeſtimmt. Stv. Weingart entgegnet, daß er das Wort„geſtern“ gar nicht gebraucht habe. Gegenüber den Ausführungen des Bürger⸗ meiſters Martin müſſe er entgegnen, daß von neuen Verhandlungen kein Redner etwas geſagt habe. Neue Verhandlungen mit der Do⸗ mänendirektion ſeien auch gar nicht nötig, denn die Reſolution ſtehe dem abgeſchloſſenen Vertrage nicht entgegen.(Oberbürgermeiſter Beck: Wir müſſen aber dann 15 M. bezahlen.) Es handelt ſich hier um einen Betrag von 3000 M. Die Sache ſei ſo wichtig, daß man wegen dieſer Summe das Projekt nicht gefährden ſolle. Stb. Gießler iſt auch der Anſicht, daß die Reſolution dem Vertrage nicht entgegenſtehe. Es ſei bei der Annahme der Reſolution abſolut nicht notwendig, neue Verhandlungen herbeizuführen. Selbſt⸗ verſtändlich iſt, daß für die grün bezeichneten Plätze 15 M. bezahlt werden. Stv. Süßkind iſt für die Vorlage und für die Annahme der Reſolution. Es handele ſich hier um eine für die Arbeiterſchaft der Schwetzingervorſtadt ſehr wichtige Angelegenheit. Die Stadt gebe ſo biel Geld für die beſſeren Klaſſen aus, daß die paar Tauſend Mark nicht in Betracht kommen könnten. Bürgermeiſter Martin: Wenn es ſich in der Reſolution nur darum handelt, daß man ſich heute nicht feſtlegen will auf die Be⸗ bauung, ſo ſei die Reſolution erſt recht unnötig, denn der Platz dürfe ja nicht verkauft und nicht bebaut werden, ohne daß der Bür⸗ gerausſchuß ſeine Zuſtimmung gegeben habe. Wenn beſchloſſen werde, daß der Platz liegen bleibe, dann habe auch Herr Bracher das Recht, von der Stadt die Uebernahme ſeines Platzes zu verlangen. Stv. Weingart: Der Herr Oberbürgermeiſter Beck hat den Stadtrat befragt, ob man die Vorlage zurückziehen wolle. So viel er (Redner) bemerkt zu haben glaube, ſeien die Mitglieder des Stadt⸗ rats gegen die Zurückziehung geweſen.(Oberbürgermeiſter Beck ruft: Iſt ganz falſch!) Ich habe geſagt, ſo viel ich bemerkt zu haben glaube. Ich muß annehmen, daß die Zurückziehung nicht ernſt gemeint, ſondern eine leere Drohung war. Ich muß ſagen, wenn der Stadtrat katſächlich dieſe Vorlage zurückziehen wollte, ich an ſeiner bona fidles zweifeln müßte. In dieſer Weiſe kann vom Stadtrat nicht vor⸗ gegangen werden, daß, wenn vom Bürgerausſchuß Wünſche an eine Vorlage geknüpft werden, dieſerhalb die Vorlage zurückgezogen wird. Oberbürgermeiſter Beck: Stb. Weingart hat an der bona lidles des Stadtrats gezweifelt und ihm daher male fides vorgewor⸗ fen. Ich rufe deshalb den Stv. Weingart zur Ordnung. Stv. Weingart: Ich habe das Wort ausgeſprochen und kann es nicht mehr zurücknehmen. HOberbürgermeiſter Beck: zweiten Male zur Ordnung. Stv. Weingart: Ich kann nur erklären, daß ich mit einer Zurückziehung der Vorlage nicht einverſtanden ſein kann. Oberbürgermeiſter Beck: Wir treten hier mit einem feſt abge⸗ ſchloſſenen Vertrage vor den Bürgerausſchuß. In letzter Stunde wird eine Reſolution hereingebracht, über deren Bedeutung und Trag⸗ weite hin und her geſtritten wird, die Einen halten die Reſolution für möglich, die Andern nicht. Ueber die pekuniäre Tragweite der Vorlage kann man ſich vorerſt überhaupt noch kein Bild machen, dieſe Frage muß erſt noch geklärt werden. Auch die rechtliche Trag⸗ weite muß überlegt werden, es muß geprüft werden, ob nicht durch die Annahme der Reſolution die Stadt in die Lage kommt, einen Privatplatz um jeden Preis zu kaufen. Die Sache iſt ſomit nach jeder Richtung hin nicht geklärt und der Stadtrat hat das Recht, in einem ſolchen Falle eine eingebrachte Vorlage zurückzuziehen. Hiermit ſchließt die Debatte. Bei der Abſtimmung wird die Vorlage des Stadtrats ſtimmig angenommen. Es folgt nunmehr die Abſtimmung über die Reſolution durch das übliche Aufſtehen von den Sitzen. Unter den Aufſtehenden be⸗ finden ſich auch die ſozialdemokratiſchen Stadträte. 5 Oberbürgermeiſter Beck: Die Reſolution iſt abgelehnt und wir gehen zum nächſten Punkt der Tagesordnung über. Stb. Süßkind: Ich bezweifle, daß die Reſolution abgelehnt worden iſt und beantrage namentliche Abſtimmung oder Auszählung. Oherbürgermeiſter Beck: Wir nehmen alſo eine Auszählung vor. Bei der Auszählung werden die Stadträte nicht mitgezählt. Das iſt: 37 Stimmen für die Reſolution, 27 Stimmen gegen ieſelbe. Die Verkündigung dieſes Reſultats wird von der Linken mit fſtürmiſchen Bravorufen aufgenommen. Oberbürgermeiſter Beck: Wir wollen jetzt einmal ſehen, wie das Reſultat iſt, wenn die Stadträte mitgezählt werden. Vom Stadtrat ſtimmen 17 Mitglieder gegen die Reſolution und K für dieſelbe. Oberbürgermeiſter Beck: Die Reſolution wäre in dieſem Falle angenommen. Str. Baſſermann: Es gibt in der Städteordnung nirgends eine Beſtimmung, daß der Stadtrat nicht mitgezählt wird. Ich für meine Perſon muß die Reſolution für abgelehnt halten. Es entſpinnt ſich nunmehr eine längere Geſchäftsordnungs⸗ debatte. Sto. Lepi weiſt darauf hin, daß es ſeither Gebrauch war, daß bei Reſolutionen und Wünſchen, die aus der Mitte des Bürger⸗ nusſchuſſes geäußert werden, der Stadtrat nicht mitſtimmt. 5 DOberbürgermeiſter Beck entgegnet, daß der Stadtrat jederzeit as Neſgt gabe. mitgulkzmmen Anen gange Grupben Ich rufe den Stv. Weingart zum 1 1 ein⸗ 235 3 des Bürgerausſchuſſes beſchließen nicht mitzuſtimmen. Es beſlehe kein Zwang. abgeſtimmt worden und es könne ſich jetzt jeder ein Lied darauf machen, wie die Meinung des Bürgerausſchuſſes mit und ohne Stadt⸗ rat iſt. Str. Dreesbach erklärt, daß der Stadtrat nach der goͤbräuch⸗ lichen Uebung nicht über die Reſolution mit abſtimmen dürfe. Der Stadtrat habe natürlich das Recht, darüber zu beſchließen, ob er dem Wunſch des Bürgerausſchuſſes erfüllen wolle oder nicht. 12857 Oberbürgermeiſter Beck: Gegenüber den Ausführungen des Str. Dreesbach iſt das eine Ironie des Schickſals, daß gerade die Stadt⸗ räte der Partei des Herrn Dreesbach mit über die Reſolution abge⸗ ſtimmt haben. Stb. Gießler erklärt, daß er mit der Reſolution einver⸗ ſtanden ſei, aber aus den vom Bürgermeiſter Martin vorgebrachten Gründen dagegen geſtimmt habe, damit der Stadtkaſſe keine Nachteile entſtehen können. Soll der Platz ſpäter bebaut werden, muß ja der Bürgerausſchuß befragt werden. 1l Str. Baſſermann beſpricht die rechtliche Seite der Frage. Gebräuche können unter keinen Umſtänden die Städteordnung ab⸗ ändern. Die Beſtimmungen des§ 33 der Städteordnung, die Redner eingehend mitteilt, ſeien aber ſehr klar und man könne ſich über die⸗ ſelben nicht in den einzelnen Fällen hinausſetzen. Nach der Städte⸗ ordnung ſtimmen bei allen Beſchlüſſen des Bürgerausſchuſſes die Stadträte als vollberechtigte Mitglieder mit ab. Nachdem Sty. Levi und Oberbürgermeiſter Beck nochmals zu der Sache geſprochen, gilt dieſelbe als erledigt. Es folgen die Interpellationen. Zunächſt wird über die Interpellation wegen des Landesgefängnisbaues verhandelt, die von der freiſinnigen Fraktion eingebracht worden iſt. Stb. Teſcher begründet dieſe Reſolution unter Bezugnahme auf die in dieſer Angelegenheit ſtattgefundenen Verhandlungen des badiſchen Landtags. Die Regierung habe eine Unterſtützung gefunden in den etwas ſonderbaren Ausführungen des Abgeordn. Dr. Wilckens. Redner habe ſich die Akten vorlegen laſſen und aus dieſen er⸗ ſehen, daß ſowohl die Anſchauungen des Regierungsvertreters als auch die Darlegungen des Abg. Wilckens der Begründung entbehren und unzutreffend ſind. Er müſſe vor allem fragen, wie der Abg. Wilckens zu dieſer Stellungnahme gegen die Stadt Mannheim komme, ob er ſich einen roten Rock verdienen oder nur eine warme Lanze für die Regierung habe einlegen wollen. Sodann beſpricht Redner noch die Ausführungen der verſchiedenen Regierungsvertreter. Wenn der Stadtrat in dieſer Angelegenheit ſich einer Verſchleppung ſchuldig gemacht habe, ſo ſei es ſeine Pflicht und Schuldigkeit, dies heute unumwunden zu geſtehen, ſei dies nicht der Fall, ſo müſſen die von den verſchiedenen Rednern im badiſchen Landtage gemachten Aus⸗ führungen entſchieden zurückgewieſen werden. Bürgermeiſter Martin bringt in Erledigung der Anfrage des Vorredners den vollſtändigen Eingangsſatz des ſtadträtlichen Schrei⸗ bens vom 30. Juli 1903 zur Verleſung, beruft ſich ſodann auf die den Herten Stadtverordneten mitgeteilte aktenmäßige Darſtellung und bemerkt ſchließlich, daß er dieſe Darſtellung nur bezüglich zweier Punkte ergänzen möchte. Es ſeien im Laufe der Kammerverhandlungen vom Regierungs⸗ tiſche aus zwei Aeußerungen gefallen, die, wenn ſie unwiderſprochen blieben, geeignet dein könnten, auf die Stadtverwaltung ein ſchiefes Licht zu werfen. Aus der einen dieſer beiden Aeußerungen ſei zu ent⸗ nehmen, daß bei der Regierung immer noch die Meinung herrſche, die Stadtverwaltung habe lepiglich, um das Landesgefängnis zu ver⸗ hindern, eine breite Straße quer über das Gefängnisbauterrain in Plan gelegt; die Unrichtigkeit dieſer Annahme ſei ſchon der Budget⸗ kommiſſion gegenüber bei ihrem Beſuch in Mannheim im März 1902 an Hand des aus dem Jahr 1900 ſtammenden generellen Bebau⸗ ungsplans zur Evidenz nachgewieſen worden und dieſer Beweis könne, da der fragl. Plan auch heute noch unverändert vorliege, auf Wunſch jeden Tag wiederholt werden. Weiter ſei vom Regierungstiſch aus geſagt worden, nachdem von der Zweiten Kammer im Februar 1902 der Gefängnisbau beſchloſſen worden ſei, habe das Juſtizminiſterium mit größerem Nachdruck aber⸗ mals eine Anfrage an die Stadt gerichtet, aber keine direkte Antwort erhalten. Redur müſſe Werr darauf legen, demgegenüber zu konſta⸗ tieren, daß der Stadtverwaltung vom 22. September 1901 bis 17. Juli 1902 kein Schreiben einer Staatsbehörde in Sachen des Lan⸗ desgefängniſſes zugegangen ſet. Im übrigen glaube er das Urteil darüber, ob nach dem Akten⸗ inhalt der Stadtverwaltung ein Vorwurf wegen ihrer Geſchäfts⸗ behandlung gemacht werden könne, ruhig dem Kollegium überlaſſen zu können. Oberbürgermeiſter Beck: Den mündlichen Ausführungen des Herrn Bürgermeiſter Martin, der die Verhandlungen über den Bau des Landesgefängniſſes bis heute geleitet hat, habe ich nichts hinzu⸗ zufügen, ebenſowenig der von ihm gefertigten und Ihnen zugegange⸗ nen ſchriftlichen Darſtellung des Aktenmaterials. Die ſtadträtlichen Akten ſelbſt lege ich, damit Jedermann ſich davon überzeugen kann, daß alles bis auf die letzte Zeile der Oeffentlichkeit zugänglich iſt, zur Einſicht der Herren während 8 Tagen im Rathaus offen. Nur ſoweit ich perſönlich— nämlich Zmal, im März 1901 und Januar 1904— bei den Verhandlungen beteiligt war, möchte ich folgendes herbor⸗ heben: ̃ 1. Zunächſt hinſichtlich des Herzogenrieds, obgleich dies ſelbſt mit der Vorgeſchichte des Landesgefängniſſes nichts zu tun hat, möchte ich noch der Vollſtändigkeit wegen dem Bürgerausſchuß folgendes mit⸗ teilen(Redner verlieſt hierauf den Inhalt eines Berichtes an die Domänendirektion wegen Erwerbung des Herzogenrieds und den hierauf ergangenen Beſcheid): 2. Als der Gedanke der Errichtung eines Landesgefängniſſes in Mannheim auftauchte, wurden im Stadtrat große Bedenken gegen dieſes Projekt geltend gemacht. Nach der Erfahrung anderer Städte iſt die Nachbarſchaft einer ſolchen Anſtalt eine üble, welche ſchädigend und belaſtend auf das umliegende Gelände einwirkt und manche Stadt verwünſcht, daß ſ. Zt. eine ſolche Anſtalt errichtet wurde. Erſt in 8 oder 4 Dezennien wird es ſich exweiſen, ob die Stadtverwaltung mit ihren gewichtigen Bedenlen gegen das Projekt Recht hatte, oder ob das Landesgefängnis inmitten der dann vollzogenen Bebauung ſich als unſchädlich erweiſt. Auch wurde der Baugrund als wenig ge⸗ eignet von unſeren techniſchen Aemtern beßeichnet, da er moorig und feucht ſei. Für die Richtigkeit dieſer Vehauptung haben die techniſchen Aemter einzuſtehen. Alle dieſe Bedenken wurden von mir Ende März 1901 mündlich im Juſtizminiſterium vorgetragen. Als dann das Projekt in die Kam⸗ mer gelangte, haben die Landtagsabgerrdneten, die zugleich Stadt⸗ räte ſind, lediglich dieſe Vedenken aufgrund eines in ihrem Beſitze befindlichen Gutachtens des Tiefbouamtes vorgetragen— jedoch ohne Erfolg. Eine ſchriftliche Geltendmochung der ſtadträtlichen Bedenken iſt niemals weder beim Miniſterium, noch bei der Kammer erfolgt, da hierzu keine amtliche Veranlaſſung vorlag, Von dem Momente an, da die Kammer die Erbauung des Lan⸗ desgefängniſſes auf den Herzogenried in Ausſicht nahm, hat ſich der Stadtrat und Buürgerausſchuß auf den Boden der gegebenen Tt⸗ ſache geſtellt. Niemals iſt eine Verzögerung beaßſichtigt worden, und die Angelegenheit wurde in gleicher Weiſe betrieben wie alle anderen. Daß Angelegenheiten, bei denen fortwäbrende Begutachtungen von techniſchen Aemtern und daran anſchkließende Kommiſſionsberatungen nötig ſind, nicht raſch vom Flecke gehen, iſt bedauerlich, aber ſchlecht⸗ bin nicht au änderg⸗ Ueber die Reſolution ſei jetzt mit und ohne Stadtrat 3. Obgleich wir alle auf dem Standpunkt ſtanden, daß der Stadt⸗ gemeinde Mannheim Unrecht geſchehe durch die Verfügung an dis Domänendirektion über den Terrainverkauf. haben wir dies niemals zum Gegenſtande eines Konfliktes gemacht, weil wir ſorgſam jeden Anlaß meiden, in Differenzen mit den Miniſterien zu geraten. 4. Erſt als die Geländeabtretungsfrage immer dringender wurde, habe ich am 18. Januar mit dem Herrn Juſtizminiſter mündlich ver handelt. Er erklärte ſich bereit, das Interdikt hinſichtlich der Ge ländeabtretung aufzuheben, wenn die Stadt ſtatt 5 Proz. ſich mit 4 Proz. für die Straßenkoſten begnüge. Er bat mich um telegraphiſche oder telephoniſche Verſtändigung. Nachdem der Stadtrat in ſeiner nächſten Sitzung auch hierin nack gegeben hatte, telegraphierte ich noch in der Stadtratsſitzung an das Miniſterium dieſe Herabſetzung des Zinsfußes. Damit war die Angelegenheit für uns endgiltig erledigt, da wir in das Wort des Miniſters, die Verfügung zurückzuziehen, nicht den mindeſten Zweifel ſetzten. All' dies ereignete ſich vor der Kammerverhandlung. 5. Ein Konflikt zwiſchen der Stadt und dem Miniſterium lag alſo in keinem Stadium der Verhandlungen, weder in der Sache des Lan⸗ desgefängnisbaues, noch hinſichtlich der Fäkalieneinfuhr vor. Sowohl der ſchriftliche als der mündliche Verkehr zwiſchen Stadtgemeinde und Miniſterium vollzog ſich während der ganzen Verhandlungen in den lohalſten Formen. Wir hielten das Interdikt des Miniſteriums für unberechtigt haben es aber des lieben Friedens willen uns zwei Jahre lang gefallen laſſen; heute iſt es aufgehoben und damit für Uns der Fall erledigt. Die Verhandlungen in der Zweiten Kammer waren aber ge⸗ eignet, ein ſchiefes Licht auf die Stadtgemeinde zu werfen und des⸗ halb war unſerer eigenen Dienſtehre wegen eine Veröffentlichung des Sachverwaltes geboten, Ich bitte dringend die Herren Redner, ſich der tunlichſten Mäßigung in ihren Ausführungen zu befleißigen, da das Gegenteil der Sache der Stadt nichts nützen kann. Stb.⸗V. Ful da ſpricht ſcharf gegen die Ausführungen der Ver⸗ treter der Regierung im badiſchen Landtage und zollt dem Sto. Süßkind das Lob dafür, daß er die Intereſſen der Stadt Mannheim wahrgenommen habe⸗ Stb. Gießler ſchildert die Vorgänge im badiſchen Landtage und gibt eine Darſtellung des Verlaufs der Angelegenheit auf Grund eines eingehenden Siudiums der Akten. Redner gibt der Hoffnung Ausdruck, daß die Sache nunmehr ihre befriedigende Löſung finden werde. Redner teilt noch mit, daß der Landesgefängnisbau einen villenartigen Charakter erhalten ſolle.(Große Heiterkeit.) Str. Baſſermann: Ich habe der Erbauung eines Landes⸗ gefängniſſes mefnerſeits im Stadtrat immer zuſtiemmend gegenüber geſtanden. Nachdem ich von Stv. Gießler heute höre, daß die ganze Anlage einen villenartigen Charakter erhält, freue ich mich doppe meines bisherigen Verhaltens. Es iſt zu begrüßen, daß dieſer uner quickliche Streit ſein Ende erreicht, denn die Autorität der Behörden wird durch ſolche Verhandlungen nicht gefördert. Wenn wir die G führung der Fäkalien in den Rhein mit einem Millionenprojekt b treiben, ſo tun wir dies nicht zu unſerem Veronzigen, ſondery der No gehorchend im Intereſſe der Geſundheit unſerer Stadt. Wenn u auf dieſem Gebiete eine Stgatsbehörde Schwierigkeiten macht, um auf einem ganz anderen Gebiete Konzeſſionen der Stadt herauszu⸗ ſchlagen, ſo iſt dies ein Verfahren, das ich für abſolut unzuläſſig erachte. Ich hoffe, daß die Regierung in Zukunft nicht mehr ein der⸗ artiges in keiner Weiſe zu billigendes Verfahren einſchlägt. 5 Stv. Süßkind: In demſelben Sinne wie jetzt Herr Baſſer⸗ mann, habe er die Sache im badiſchen Landtage behandelt, nur ſei die von ihm gewählte Form etwas ſchärfer geweſen. 5 Hiermit iſt die Sache erledigt. Auf die Ausführungen des Stv. V. Fulda und des Stv. Gießler werden wir eventuell noch zurück⸗ kommen. Es folgt die von der ſozialdemokratiſchen Fraktion terpellation wegen der Beſchäftigung der Arbeitsloſen. Stb. Kraft führt in langen Ausführungen lebhaft Klag über, daß die Beſchäftigung der Arbeitsloſen in dieſem Winter völlig unzureichende geweſen ſei. Bürgermeiſter v. Hollander tritt dem Vorredner entgege Er verweiſt wiederholt auf die Schwierigkeit der Frage und fügt hinzu, daß die Stadt jetzt keine Beſchäftigung mehr für die Arbeits⸗ loſen habe. 1 Stb. Süß verweiſt auf den ſchlechten Zuſtand der Eiſenbahn⸗ ſtraße im Stadtteil Neckarau, deren Herſtellung ſehr gut durch die Arbeitsloſen erfolgen könne. 5 Bürgermeiſter v. Hollander entgegnet, daß die Abſicht be⸗ ſtanden habe, die Eiſenbahnſtraße herzuſtellen. Als wegen des Be zugs der Angrenzer zu den Straßenkoſten Verhandlungen angekn worden ſeien, hätten aber die Angrenzer erklärt, daß ſie gar kein Intereſſe an der Straßenherſtellung hätten. Ueberhaupt eigneten ſich Straßenherſtellungen nicht als Notſtandsarbeiten, da die Koſten der Straßenherſtellungen von den Angrenzern zu tragen und d natürlich ſich weigern würden, die Koſten für die Beſchäftigung Arbeitsloſen zu tragen. Auch wenn man ſage, daß ein Tei Koſten auf die Allgemeinheit übernommen werden ſollen, werde m Aeßen der Feſtſetzung der Höhe dieſes Zuſchuſſes auf Schwierig oßen. 1 Sty.⸗V. Pfeiffle gibt in ſcharfen Ausführungen ſeinem Be dauern Ausdruck darüber, daß die Stadt für die Beſchäftigung Arbeitsloſen in dieſem Winter in völlig unzureichendem Maße geſor habe. Er zieht eine Parallele zwiſchen den Arbeitsloſen und dem 9 der Stadt veranſtalteten Maskenball im-Nibelungenſaal, auf dem der Herr Oberbürgermeiſter die Polonaiſe eröffnet und das Tanzbein geſchtvungen habe.(Große Heiterkeit, in die auch Oberbürgermeif Beck einſtimmt.) Stb. Schen kerklärt, daß er ſich den Ausführungen des Stv. Pfeiffle in vollem Umfange anſchließen könne. Ueber das Verhal⸗ der Stadt in der Frage der Beſchäftigung der Arbeitsloſen herrſch tatſächlich eine große Unzufriedenheit in der Arbeiterbevölkerung. Di Stadtverwaltung habe in dieſer Angelegenheit ihre moraliſche Pfli⸗ nicht getan.„„„ Stb.⸗V. Fulda bedauert vom demokratiſchen Standpunkte ungenügende Beſchäftigung der Arbeitsloſen und erſucht den Stadt rat der Angelegenheit, ſowie den in der heutigen Debatte gegebene Anregungen ſeine volle Aufmerkſamkeit zu widmen. Damit iſt dieſe Interpellation erledigt und es folgt die Interpellation, welche die 5 geſtellte J 21 Sonntagsruhe behandelt. 8 935 Stb. Levi begründet die Interpellation. Er erörtert die gef lichen Beſtimmungen und unterzieht die ablehnende Haltung Handelskammer und des Stadtrats in der Frage der Einführung völligen Sonntagsruhe in den kaufmänniſchen Großbetrieben ein ſcharfen Kritik, Wie Redner erfahren hat, habe ſich der Stadtrat ſeinem ablehnenden Beſchluß einzig und allein von dem ablehnende Gutachten der Handelskammer leiten laſſen. Redner richtet an Stadtrat das Erſuchen, mitzuteilen, welche plauſiblen Gründe Handelskammer ins Feld geführt hat für ihre ablehnende Haltur Bürgermeiſter von Hollander teilt mit, aus welchen Grünk der Stadtrat es abgelehnt habe, ein Ortsſtatut wegen Einführ völligen Sonntagsruhe zu erlaſſen. Der Stadtrat habe ſich auf Gutachten der Handelskammer geſtützt. Stv. Reinhard nimmt die Handelskammer gegen griffe des Stv. Levi in Schutz, der die Mitglieder der Handels mm der Rückſtändigkeit in ſozialen D beſchuldigt hatte alieder der Handelskammer, die geſetzli + Seie ytknerfimüssfortz Mamſſerm, 10. Febrcr. Sonntagsruhe durch ein Ortsſtatut geſtimmt haben, hätten in ihren Betrieben die völlige Sonntagsruhe ſchon lange eingeführt. Man habe aber die Sonntagsruhe nicht geſetzlich feſtlegen wollen, um ſich kicht der Möglichkeit zu berauben, bei eintretenden dringenden Fällen Ausnahmsweiſe Sonntags arbeiten zu laſſen. Auch habe man ge⸗ glaubt, durch die Erlaſſung eines ſolchen Statuts das Prinzip der Gewerbefreiheit zu verletzen. 5 Sty. Emil Mahyer führt aus, daß er es ſehr wohl verſtehen könne, daß ſich der Stadtrat auf das Gutachten der Handelskammer ſtützt, da dieſe ja die berufene Vertreterin des Handels ſei. Dem⸗ gegenüber müſſe aber doch auch das Votum mit maßgebend ſein, das bon einem großen Prozentſatz der hier anſäſſigen Firmen, der ſich für die Sonntagsruhe ausgeſprochen hat, gefällt worden iſt. Tatſäch⸗ lich ſeien aber auch unter den Firmen, die bei der veranſtalteten Rundfrage die geſetzliche Einführung der Sonntagsruhe abgelehnt haben, eine ganze Reihe, welche die Sonntagsruhe in Wirklichkeit bereits eingeführt und die ſich nur deshalb gegen die obligatoriſche Einführung ausgeſprochen haben, damit kein geſetzliches Hindernis im Wege ſtehe, wenn ſie einmal genötigt ſein ſollten, arbeiten zu laſſen. Redner iſt der Anſicht, daß auch die obligatoriſche Einführung der Sonntagsruhe möglich ſei, unter Berückſichtigung entſprechender Aus⸗ nahmefälle. Er verweiſt darauf, daß früher die Tabakmakler Sonn⸗ kags vom Lande hereinkamen und hier ihre Geſchäfte machten, ſodaß auch die Banken offen halten mußten. Jetzt kommen die Makler Samstags und die neue Ordnung habe ſich ſehr gut eingelebt. Weiter berweiſt Redner auf die Verhältniſſe in England, wo völlige Sonn⸗ tagsruhe herrſche, trotzdem England gewiß eines der arbeitsreichſten Länder ſei. Redner glaubt, daß man den berechtigten Wunſch der Handlungsgehilfen nach Einführung der obligatoriſchen Sonntags⸗ ruhe voll unterſtützen könne mit den Ausnahmen, die durch die prak⸗ tiſche Erfahrung ſich ergeben haben. Es könne einzelne induſtrielle Etabliſſements oder ganze Zweige geben, in denen man die Sonntags⸗ Arbeit abſolut nicht entbehren könnte. Str. Baſſermann: Es könnte aus den Ausführungen des Herrn von Hollander entnommen werden, als wenn der ganze Stadt⸗ rat ſich der Einführung der obligatoriſchen Sonntagsruhe ablehnend gegenüber verhalten habe. Ich lege Wert darauf, feſtzuſtellen, daß dies nicht der Fall war, ſondern daß ein großer Teil für die Ein⸗ führung der obligatoriſchen Sonntagsruhe iſt. Nach meiner Auf⸗ faſſung wird die obligatoriſche Sonntagsruhe unbedingt kommen; das iſt eine ſoziale Forderung, deren Erfüllung man ſich ganz vergeblich entgegenſtellt, naturgemäß mit Ausnahmen, die genau zu bezeichnen ſind. Ich habe die Hoffnung, daß nach Maßgabe der heutigen Ver⸗ handlungen der Stadtrat ſeine Meinung ändert und daß er bald einem Statut zuſtimmen wird, welches die obligatoriſche Einführung der Sonntagsruhe bringt. Ich glaube ſogar, daß die Aenderung in der Meinung des Stadtrats recht bald erfolgen wird.(Lebhafter Beifall.) Styo. Bensheimer ſpricht ſich für die obligatoriſche Sonn⸗ kagsruhe aus. Stb. Teſcher gibt ſeiner Freude über die Ausführungen des Herrn Baſſermann Ausdruck und hofft, daß die angekündigte Aen⸗ derung in der Stellung des Stadtrats recht bald erfolgen möge. Stb. Levi wendet ſich nochmals gegen die Handelskammer. Stvb. Reinhard tritt den Angriffen des Stv. Levi auf die Handelskammer ſcharf entgegen. Die in der Handelskammer ſitzenden Herren hätten für den Handel Mannheims mindeſtens ebenſoviel Verſtändnis wie der Stv. Levi. Wenn man nur ſolche Leute in die Handelskammer wählen würde, wie Herrn Levi, würden die Intereſſen der Stadt Mannheim ſicher nicht ſo gewahrt ſein, wie dies jetzt ge⸗ ſchehe. Sty, Lebi entgegnet ſcharf. Er ſage ſeine Anſicht nach beſtem Wiſſen. Ob dieſe der Stadt Mannheim zum Schaden gereiche, darüber könne der Vorredner heute wohl nicht urteilen, das würde man der Zeit überlaſſen müſſen. Stv. Geh. Kommerzienrat Lanz führt aus, daß er für die Sonntagsruhe ſei, daß er aber von ſeinen 236 Beamten Sonntags 5 Perſonen arbeiten laſſen müſſe, um die einlaufenden telegraphiſchen Beſtellungen zu erledigen. Er habe 14000 Lokomobilen auswärts gehen, dieſe würden gewöhnlich in der Nacht von Samstag auf Sonntag repariert und ſich als notwendig herausſtellende Erſatzteile würden telegraphiſch beſtellt. Dieſe Beſtellungen müſſen ſofort er⸗ ledigt werden, andernfalls ſein Etabliſſement hinter der Konkurrenz zurückbleiben müſſe, Aber wie geſagt, es handele ſich bei 286 Ve⸗ amten nur um fünf Perſonen und dieſe wechſelten ſtets ab. Als Mit⸗ glied der Handelskammer möchte Redner noch mitteilen, daß ſehr viele Mitglieder, die gegen die obligatoriſche Feſtlegung waren, mit ihrem Betrieb die Sonntagsruhe ſchon längſt eingeführt haben. Man ſei gegen die obligatoriſche Feſtlegung geweſen, um im eintretenden notwen⸗ digen Falle die Möglichkeit zu haben, arbeiten zu laſſen. Er erinnere nur an die Schwierigkeiten, die der Induſtrie und dem Handel ſetzt durch die japaniſch⸗ruſſiſchen Ereigniſſe ſehr plötzlich entſtehen könnten; es könnten Dinge auftauchen, die momentane Erledigung verlangten, wenn nicht großer Schaden entſtehen ſolle. Hiermit ſchließt die Debatte. Die vierte Interpellation betrifft die Fäkalieneinfuhr in den Rhein. Die Sache wird jedoch vertagt, da es inzwiſchen 3410 Uhr ge⸗ worden iſt und ſich im Saale nur noch 10 Bürgerausſchußmitglie der befinden. 925— Weiterfübhrung der hößeren Mädchenſchule. Von gut unterrichteter Seite wird uns mitgeteilt: Verſchiedene „Eingeſandt“ in der Tagespreſſe beſchäftigen ſich mit der vor drei Jahren an die hieſige höhere Mädchenſchule angegliederten Oberreal⸗ ſchule. Der ſtrittige Punkt iſt die Weiterführung dieſer Schule, reſp. ihre. Umwandlung aus einer Real⸗ in eine Ober realſchule. Das Aufwerfen dieſer Frage iſt verfrüht; erſt im Herbſt des nächſten Jahres, wenn die in dieſem Herbſt zu eröffnende Ober II durchlaufen iſt, wird ſie akkut. Der Gang der Ereigniſſe bei der Schaffung dieſer Oberrealſchule iſt genau der gleiche, wie bei Knabenoberrealſchulen, Zuerſt wird die untere Stufe, die Realabteilung, bewilligt und aus dieſer wächſt die Oberrealſchule; mit anderen Worten: Unter⸗ und O wird dem Unterbau angeſchloſſen. Um die Primen zu er⸗ halten, muß eine neue Eingabe an den Oberſchulrat gemacht werden. In erſter Linie wird die Bedürfnisfrage in's Gewicht fallen. Bei einer niederen Frequenz, wenn beiſpielsweiſe nur 10 Schüler⸗ innen für die U 1 vorhanden wären, wird die Bewilligung Schwierig⸗ feiten verurſachen, denn leider ſind nicht in erſter Linie die idealen, ſondern die pekuniären Rückſichten auch bei Schulfragen maßgebend. Es wäre ſehr ſchade, wenn durch eine Zufälligkeit— dadurch, daß die erſte U I zu ſchwach beſucht wäre— die ſo kräftig aufblühende Realſchule in ihrer Entwicklung gehemmt würde. Schon in der öſpeiten Realſchulklaſſe werden die Verhältniſſe ganz anders liegen; eine genügend ſtarke U 1 iſt dort mit Sicherheit zu erwarten, da von den 87 Kindern dieſer Altersklaſſe 41 die O III beſuchen. Sollten, was nicht vorausgeſetzt werden darf, im Jahr 1905 die Primen nicht bewilligt werden, ſo wäre das zunächſt ein unabſehbarer Schaden für jene Schülerinnen, deren Bildungsgang plötzlich unter⸗ brochen wird. Sollte der Ausbau zur Oberrealſchule überhaupt, was jedoch höchſt unwahrſcheinlich iſt, nicht geſtattet werden, ſo wäre dies für die ganze Schule höchſt nachteilig, da dieſelbe eine der wichtig⸗ ſten Vorausſetzungen, welche die Eltern an ſie knüpfen durften, nicht erfüllen würde. Theater, Runſt und(iſſenſchaft. Theaternotiz. In dem neuen Luſtſpiele„Maria There⸗ ſia“ von Franz von Schönthan, welches Donnerstag, den 10., hier in Szene geht, ſpielt Frl. Lucie Liſſi die Titelrolle.— Eine Gar⸗ nitur von Rococokoſtümen aus dem Atelier von Cahn und Dabid in Düſſeldorf, welche anſtelle der dem Altertumsverein überwieſenen hiſtoriſchen Koſtüme für den Fundus des Hoftheaters angeſchafft worden ſind, kommt hierbei erſtmalig zur Verwendung. Ebenſo wird eine neue Möbelgarnitur, welche die Firma Heinrich Scharpinet geliefert hat, zunt erſten Male in Gebrauch genommen. Der Proſepkt, den kajſerlichen Garten von Schönbrunn mit der Gloriette darſtellend, iſt von Herrn Direftor Auer entworfen und von Herrn Hoftheater⸗ maler Remler gemalt. Heueſte Hachrichten und Telegramme. Orivat-Telegramme des„General-Hnzeigers“. *Berlin, 10. Februar. Den Morgenblättern zufolge fand in Odeſſa und Kiſchenew ein ſtarkes Erdbeben ſtatt. Berlin, 10. Februar. Die„Voſſ. Ztg.“ meldet aus Kiel: Das Marinekriegsgericht verurteilte den Matroſen Kaukſchus wegen tätlichen Angriffs auf einen Obermaat zu 3 Jahren und 1 Monat Gefängnis— Dasſelbe Blatt meldet aus Graz: In Kronau(Oberkrain) wurde ein heftiges Erdbeben verſpürt. Kattowitz, 9. Febr. Auf der Strecke Dombrowa,⸗Kielce entgleiſte ein Perſonenzug zwiſchen den Stationen Malogoſſa und Cheziny. Vier Perſonen wurden getötet(nach einer anderen Meldung fünf. D. Red), 33 ſchwer verletzt. Die Verletzten wurden mit einem Extrazug nach Radom in das dortige Kranken⸗ haus geſchafft. Petersburg, 10. Febr. In dem ruſſiſchen Gouvernement Jyelekjeleze hat ſich ein Eiſenbahnunglück ereignet. 3 Wagen eines gemiſchten Zuges ſtürzten eine Böſchung hinab. 5 Paſſagiere wurden getötet, 30 ſchwer verwundet. Sydney, 9. Febr. Der bekannte Dowie iſt in Auckland angekommen. Er erklärt, er wolle die FTreimaurer vernichten. Seine Finanzkalamität und die Verlegung Zions auf eine Südſee⸗ inſel ſei erlogen. Er verbleibe im April in Auſtralien, beſuche daxauf Indien, Italien, Frantreich, England und die Schweiz und gehe dann heim. Er habe ſogar am Zarenhofe Anhänger.(Frkf. Ztg.) Der Brand in Baltimore. New«⸗Pork, 9. Jebr. Die Vertreter der Verſicherungsgeſell⸗ ſchaften ſtellen ihren Verluſt auf fünfundſiebzig Millionen Dollars feſt. Die ſtädti chen Behör en erklären, Hilfe von außerhalb ſei unnötig. Die Aufräumung des Schutts, die eine mehrmonatliche Arbeit erfordern dürfte, hat ſchon begonnen, obgleich an manchen Stellen noch helle Flammen aus den Ruinen ſchlagen. Der Krieg. Diplomatiſche Verhandlungen. *Berlin, 10. Febr. Mehrere Morgenblätter melden: Geſtern fand in der Berliner japaniſchen Geſandtſchaft ein Diner ſtatt, an dem der Finanzminiſter, der Staatsſekretär des Reichspoſtamts und der Reichsbankpräſident Dr. Koch teilnahmen. Vei demruſſiſchen Botſchafter fand gleichzeitig ein größeres Diner ſtatt, an dem der Reichskanzler, der öſterreich⸗ungariſche und franzöſiſche Botſchafter teilnahmen. Franzöſiſche Maßnahmen. London, 9. Febr. Reuter meldet aus Tientſin: In Schanhaikwan wird ſtündlich das Eintreffen eines franzöſiſchen Transportſchiffes erwartet, das ein Bataillon franzöſiſcher Soldaten von Tonking dorthin bringe, um die Forts zu beſetzen, welche die Ruſſen räumten. Es heißt, daß heute früh die Trikolore über die Jorts gehißt wurd, die nur von einer einzigen Schildwache bewacht wurde. Der in Schanhaikwan ſtationſerte britiſche Offizier erhob gegen die franzöſiſche Okkupation Proteſt. Der General Ventrie, der die britiſchen Truppen in Nordchina befehligt, begab ſich heute nach Schanhaitwan. Die Haltung Frankreichs. Paris, 10. Febr. Nach dem Miniſterrate hatte der Marine⸗ miniſter eine Beſprechung mit dem Generalſtabschef zur Feſt⸗ ſtellung der Inſtruktion für das franzöſiſche Geſchwader im fernen Oſten. Alle Schiffe dieſes Geſchwader werden Befehl erhalten, die franzöſiſchen Gewäſſer nicht zu verlaſſen. Die Haltung Italiens. * Rom, 9. Febr.(Deputiertenkammer.) Bei Be⸗ ratung der Forderung von 5 891 000 Lire für die Ausgaben für die italieniſche Garniſon in China für 1908 bis 1904 führt Miniſter⸗ präſident Giolitti auf verſchiedene Anfragen aus, Italien könne die Erfüllung der vom Lande übernommenen Verpflichtungen nicht unterlaſſen. Keine Macht würde mehr mit Italien verhandeln, wenn letzteres ſeine Verpflichtungen nur dann erfüllen würde, wenn es ſeinen Vorteil dabei findet. Es iſt nicht richtig, daß die auswärtige Politik der parlamentariſchen Kontrolle entzogen ſei. Das Parlament iſt auch hier Richter über die von der Regierung verfolgte Richtung und könne und müſſe ihr, wenn es dieſelbe nicht billigt, ſein Ver⸗ krauen verweigern. Ich erkenne die von Guicciadini betonte Not⸗ wendigkeit an, daß Italien ſich in dem ruſſiſch⸗japaniſchen Streite neutral verhält und ſich darauf beſchränkt, alle An⸗ ſtrengungen zu machen, damit der Friedensſchluß erreicht, oder wenigſtens der Streit lokaliſiert werden könne. Bezüglich etwaiger Verwickelungen dieſes Kampfes auf dem europäiſchen Orient iſt jedes Urteil verfrüht. Die Regierung läßt kein nationales Intereſſe aus dem Auge. Die Regierung wird, ſobald es die Ereigniſſe erlauben auf eine Herabminderung der zur Be⸗ ratung ſtehenden Forderung bedacht ſein, ſie kann ſich aber nicht lediglich vom materiellen Vorteil leiten laſſen und den ernſten Problemen der internationalen Politik, wie jene ſich im Gelben Meere abſpielt, nicht intereſſenlos gegenüberſtehen. Das Haus genehmigte darauf gemäß dem Antrag des Redners die Forderung. * Rom, 10. Febr. Wie gemeldet wird, ſind Verhandlungen eingeleitet, um einen höheren Offizier nach dem fernen Oſten zu ſenden, der an den militäriſchen Operationen teilnimmt. Die Haltung der Vereinigten Staaten. Waſhington, 10. Febr.(Reuter.) Die Vorſchläge des Staatsſekretärs Hay an die Mächte waren urſprünglich auf die Aufrechterhaltung der offenen Tür in der Mandſchurei gerichtet. Die Abſicht erweiterte ſich ſpäterhin zu dem Voxrſchlage der Aufrechterhaltung der Integrität Chin as und jetzt iſt die Beſchränkung der Feindſeligkeiten auf ein möglichſt kleines Gebiet ins Auge gefaßt. Es heißt, daß die Vorſchläge Hay's über die Beſchränkung des räumlichen Gebietes der Operationen die Form von Noten an die ruſſiſche und japaniſche Regierung angenommen haben, während die Neutralmächte zugleich erſucht werden, an die Kriegführenden ſich in gleichem Sinne zu wenden. Der Vorſchlag ſoll bereits günſtige Aufnahme gefunden haben. Die Note Hays an die Mächte ſoll, wie verſichert wird, in ſich ſchließen, daß weder Rußland noch Japan geſtattet werden ſolle, einen GEinfall in das eigentliche China gu machen. *Waſhington, 10. Febr. Das Kabinett beſchloß, im ruſſiſch⸗japaniſchen Kampfe abſolute Neutrali⸗ tät zu bewahren. Vom Kriegsſchauplatz. * Petersburg, 9. Febr. Die„Ruſſiſche Tel.⸗Agent.“ meldet aus Wladiwoſtok vom 9. Februar: das Küſten⸗ gebiet, das Kwantunggebiet, Wladiwoſtok, Port Arthur und das längs der Linie der oſtchineſiſchen Bahn enteignete Land iſt in Kriegszuſtanderklärt worden. *London, 9. Febr. Reuter meldet aus Schanghai dom 9. ds., dort verlaute, der am Sonntag von Schanghai abge⸗ gangene ruſſiſche Poſtdampfer„Mongolia“ ſei auf der Höhe der Küſte von Schantung von den Japa⸗ nern genommen worden. * London, 9. Febr.(Reuter.) In Tſchemulpo wurden geſtern einige tauſend japaniſche Truppen ausgeſchifft, obgleich zwei ruſſiſche Kriegsſchiffe anweſend waren. * London, 9. Febr. Das Reuterſche Bureau meldet aus Port Arthur vom 8. Febr. Statthalter Alexejew trifft Maßnahmen zur Unterſtützung der japaniſchen Flüchtlinge in Port Arthur und Dalnif bis zur Ankunft der drei Schiffe, welche ſie nach Japan bringen ſollen, von denen das erſte heute hier erwartet wird. Eine Nachrichtenzenſur iſt hier errichtet worden. Die Stadt wird jetzt auch von Leuten anderer als japaniſcher Nationalität verlaſſen. Die Seeſechlacht von Port Arthur. Der Flottenkampf. London, 10. Febr. Dem„Reuterſchen Bureau“ ging nn⸗ Newyork folgende Depeſche vom 9. Februar zu: Der Dampfer „Kolumbia“ der von Port Arthur in Tſchifu eingetroffen war, be⸗ fand ſich zur Zeit des japaniſchen Angriffs auf der Rhede von Port Arthur. Montag abend 11 Uhr wurde der erſte Knall einer Torpe⸗ doexploſion verſpürt. Die Ruſſen brachten ſofort(1) Schein⸗ werfer in Tätigkeit und eröffneten das Feuer. Der Angriff dauerte indeſſen in Zwiſchenräumen die ganze Nacht fort. Am Dienstag bei Tagesanbruch ſah man, daß zwei ruſſiſche Schlachſchiffe und ein ruſſiſcher Kreuzer auf den Strand geſetzt waren. Der Kreuzer lag ſtark auf der Seite. Kein Schiff hat Beſchädigungen oberhalb der Waſſerlinie. Das ruſſiſche Fort feuerte am Morgen auf die etwa 3 Meilen entfernt liegende Flotte, die das Feuer erwiderte. Darauf lichteten die ruſſiſchen Schiffe die Anker und kreuzten um die Rhede herum. Die Japaner kamen bis auf drei Meilen heran. Die Seeſchlacht begann. Die Japaner feuerten auf die Schiffe und die Forts, welche das Feuer erwiderten. Die japaniſchen Geſchoſſe trafen die ruſſiſchen Schiffe nur unbedeutend. Das Feuer der Ruſſen erreichtendie gegneriſchen Schiffenicht. Wäh⸗ rend der Kampf im Gange war, fuhr die„Kolumbia“ davon, ſah aber ſpäter noch, wie die japaniſche Flotte anſcheinend unbeſchädigt in der Richtung nach Dalnh abfuhr. Die Offitziere der„Kolumbia“ ſagen, die Zahl der angreifenden Schiffe habe 16 oder 17 betragen. Die Dampfer„Funtſchou“ und„Dalny“, die am 9. Februar durch die japaniſche Flotte hindurchgefahren ſind, berichten, daß ſie aus 6 Schlachtſchiffen, 4 Kreuzern 1. Klaſſe und 6 anderen Schiffen be⸗ ſtände und bis 18 Meilen von Port Arthur in ſüdöſtlicher Richtung ſich bewegte. 3 japaniſche Kreuzer fuhren am Dtenstag 10 Uhr vor⸗ mittags in Port Arthur in Sehweite an der ruſſiſchen Flotte vorbei. Letztere lichtete die Anker und brach zur Verfolgung auf, kehrte aber eine halbe Stunde ſpäter wieder zurlick. Nach einem weiteren Telegramm aus Tſchifu ſind die außer Gefecht ge⸗ ſetzten ruſſiſchen Schiffe die Schlachtſchiffe„Poltowa“, „Zäſarowitſch“ und der Kreuzer„Bogatyr“. Die auf dem Strandliegenden Schiffe blockieren die Hafen⸗ einfahrt und machen den Kanonenbooten die Hafenaus⸗ fahrt unmöglich. Ferner hindernſie die Schlacht⸗ ſchife und Kreuzer, zur Kohleneinnahme in den Hafeneinzufahren.(Eine höchſt fatale Situation! D..) * Petersburg, 10. Febr. Nach einem weiteren Tele⸗ gramm Alexejews beſchoſſen 15 japaniſche Schiffe Port Arthur. Die Feſtung antwortete. Das Geſchwader lich⸗ tete die Anker, um an dem Kampfe teilzunehmen. Nach ein⸗ ſtündigem Bombardemenk ſtellten die Japaner das Feuer ein und dampften ſüdwärts ab. Auf Seiten der Ruſſen ſind 2 Offiziere und 54 Mann verwundet, 10 Mann tot. Die Kriegsſchiffe Poltawa, Diana, Afkold und Nowik erlitten je eine Beſchädigung. New⸗Mork, 10. Febr.(Reuter.) Ueber den Kampf bei Port Arthur wird aus Tſchifu weiter gemeldet: Der japaniſche Vizeadmiral Togo befehligte das angreifende Geſchwader, das aus den geſchüßten Kreuzern Tcchitoſe, Kaſagi, und Joſchino beſtand.(4900—4200 Tonnen groß, 21 Seemeilen Geſchwindigkeit.) Dieſes nahm im Kreis außerhalb der Rhede Stellung und zog das Feuer der Ruſſſſen auf ſich. Dann ſtießen ſie zur japanfſchen Hauptflotte. Darauf dampften alle japaniſchen Schiffe zum Angriff auf die ruſſiſchen Panzerkreuzer heran. Die Hauptflotte beſtand aus 2 Diviſionen. Es waren bei das Flaggſchiff Mikaſa, das Linienſchiff Aſahty,(je 15 400 Tonnen, die ſtärkſten Schlachtſchiffe der Welt), Fudſchi (12 600 Tonnen), Schikiſchina(15 000 Tonnen) und Hatſuſe 45 200 Tonnen), ferner die Schiffe Onatſching und Tabuma. Die zweite Diviſion, welche Abmiral Kamimura an Bord des Panzerkreuzers Izumo(9900 Tonnen) befehligte, beſtand aus 3 Panzerkreuzern(von gleicher Größe und 20—21 Meilen Geſchwindigkeit). Der Torpedvangriff. Petersburg, 10. Febr. Nach einem Telegramm des Statthalters Alexejew halten alle 3 bei dem nächtlichen Torpedoangriffe beſchädigten Schiffe ſich auf Wafſer. Keſſel und Maſchinen ſind nicht beſchädigt. Auf Seiten der Ruſſen wurden 2 untere Militärs getötet, 5 ſind ertrunken, 8 verwundet. Waſſerſtandsnachrichten vom Monat Februar, Pegelſtationen Datum: vom Rhein: B. 8. 7. 3. 9. 10. Bemerkungen. Konſtanz 27 7FFF Waldshut. 80 11 86 1,85 2,%% 2,00 Hüningen.[,51 1,84 1,42 ,80 Abds. 6 Uhr Keh! 2,88 2,81 2,40 2,32 2,39 2,73] N. 6 Uhr Lauterbuerg 6394 3,92 3,94 Abds. 6 Uhr Maxau.. 682 4,04.98 3,98 4,12 2 Ubr Germersheim. 3,82 3,77 38,81.-P. 12 Uhr Man beim 33,82 01 3,95 3,94 3,77 4,24 Morg. 7 Uhr Mainz J0,75 1,47 J,50 1,56 1,58.-P. 12 Uhr VVVVVßF• 2,30 2,84.87 10 Uhr Kaulb.52 2,52 2,62 2,72 2,76 2 Uhr Koblenz 15 3,03 8,14 8,24 10 Uhr Kön J,77 2,01 3,01 8,17 8,48 2 Uhr Nühtet in 2,51 2,75 6 Uhr vom Neckar: Mannheim.42 4,84 4,24 4,18 4,00 4,73 V. 7 15 Heilbronnn J2,55 2,18 2,10 1,88 2,8 V. 7 Uhr — e lee eee eee 9 Mannheim, 10 Febru ar. GeneralAnzeiger, B. Seite. zu ſehen, Deutſcher Reichstag. (27. Sitzung.) W. Berlin, 9. Februar. Am Bundesratstiſche Staatsſekretär Dr. Graf v. Poſatowsky. Vor Eintritt in die Tagesordnung ſtellt Gröber(Str.) verſchiedene Aenderungen in dem ſtenographiſchen Bericht über die Rede des Abg. Frohme(Soz.) vom 4. d. M. feſt. Sodann wird die Beratung des Etats des Reichsamts des Innern beim Kapitel„Reichsgeſundheitsamt“ fortgeſetzt. Müller⸗Sagan(fr. Vp.) fordert für die Veter inärärzte Verleihung des Doktortitels. Unterſtaatsſekretür Hopf erwidert, das Reich ſei in dieſer Frage nicht zuſtändig. Württembergiſcher Bundesbevollmüchtigter Schicker tritt den geſtrigen Ausführungen des Abg. Müller⸗Meiningen über die Geheimmittel entgegen. Er bleibt aber, da er leiſe ſpricht, unverſtändlich. Präſident des Reichsgeſundheitsamtes Köhler beſtreitet die Berechtigung der Ausführungen des Vorredners, daß in der biologiſchen Abteilung der Formaligmus überwiege. Graf Reveutlow(wirtſch. Vg.) betont gegenüber den geſtrigen Aeußerungen des Abg. Scheidemann, daß eine Tätigkeit als Kavallerieoffizier nicht abſolut lähmend zu wirken brauche. Dies ſei vielmehr der Fall bei Leuten, die berufsmäßig über Dinge ſprechen, von denen ſie nichts verſtehen. Mit der Einführung des Fleiſchbeſchaugeſetzes für die Hausſchlachtungen würden gerade mindererwerbsfähige Landwirte und Arbeiter ſtark belaſtet. Graf Bernſtorff(Welfe) erkennt die Leiſtungen der biologiſchen Abteilungen und die daraus ent⸗ ſtehenden Vorteile für die Forſt⸗ und Landwirtſchaft und für den Obſt⸗ bau an. Bedauerlicherweiſe komme aber über die Arbeiten nichts Authentiſches an die Oeffentlichkeit. Staatsſekretür Dr. Graf v. Poſadowoky ſagt weitgehende billige Veröffentlichungen der Arbeiten dieſer Ab⸗ teilung zu. Wallau(natl.) hält eine genaue Kontrolle des geltenden Fleiſchbeſchaugeſetzes für ſehr angebracht. Die Beſtimmungen über die Hausſchlachtungen ſei Sache der Einzelſtaaten. Wenn die Hausſchlachtung kontrolliert werden foll, muß die obligatoriſche Viehverſiche ung Hand in Hand gehen, Dröſcher(konſ.): Einfuhr von Lebensmitteln bedeute eine vermehrte Die Kont olle der Hausſchlachtungen erfreulicher Eine vermehrte Gefahr für die Volksgeſundheit. den kleinen Leuten. Die deutſche Viehzucht ſei in eiſe fortgeſchritten. Dihlem(Ztr.) beſchwert ſich über den Beſchauzwang für die Hausſchlachtungen in Heſſen und die hohen Gebühren dafür. Kulerski(Pole) hält es für eine Kautſchukbeſtimmung, daß nach der neuen Prüfungs⸗ ordnung für Mediziner der von der Prüfung ausgeſchloſſen wird, der ſich ſtrafrechtliche oder ſittliche Verfehlungen zuſchulden kommen ließ. In manchen Kreiſen gehöre die Zugehörigkeit zum polniſchen Volk zu den ſittlichen Verfehlungen. Redner iſt gegen eine Verſtgatlichung der Apotheken. Horn(Soz.) iſt für die obligatoriſche Fleiſchbeſchau und verlangt energiſche hygieniſche Schutzmaßnahmen für Landa rbeiter. Staatsſekretür Dr. Graf v. Poſadowsky Nach§ 24 des Fleiſchbeſchaugeſetzes ſeien die Bundesregierungen wohl befugt, Ausnahmen zuzulaſſen und auch für Hausſchlachtungen die obligatoriſche Fleiſchbeſchau vorzuſchreiben. Gegen den Gedanken, dit Koſten für die Fleiſchbeſchau auf die Staats⸗ oder Reichskaſſe zu übernehmen, müſſe er entſchieden Verwahrung einlegen. Die Regierung werde die Werkſtätten und die Verhältniſſe der Arbeiter wohlwollend unterſuchen. Graf Kanitz(konſ.) will bereitwillig für beſſere Arbeitsperhällniſſe der Glasarbeiter ein⸗ treten. Er bedauert den augenblicklichen niedrigen Preisſtand für Schweine, fordert Abſchaffung der Mahl⸗ und Schlachtſteuer und aus⸗ reichenden Schutz der Landwirtſchaft und Viehzucht, Stauffer(wirtſch. Ver.) Deutſchland ſei in der Lage, ſeinen Bedarf an Fleiſch ſelbſt zu decken. Darauf möge beſonders beim Abſchluß von Handelsverträgen ſpeziell mit Rußland Rückſicht genommen werden. Dr. Pagſche(ntl.) verlangt ein Morgen 1 Uhr Weiterbergtung. Die Führer und Soldaten des Arieges, * Berlin, 9, Fehr. Angeſichts der Lage im fernen Oſten exhält ein ſoeben bei Harper erſchienenes Werk des amerikaniſchen Senators Beveridge,„The Russian Advauce“, in dem der unparteiiſche und ſachkundige Ver⸗ faſſer ſich ausführlich mit der Erörterung dieſer Probleme und der Charakteriſtik der im Vordergrund ſtehenden Perſönlichkeiten beſchäf⸗ tigt, ein beſonderes Intereſſe. Senator Beveridge entwirft ein be⸗ merkenswertes Charakterbild von dem Admiral Alexe je w, dem Vizekönig des Zaren im fernen Oſten.„Er macht den Eindruck von faſt abnormer Lebhaftigkeit.. Sein Leben iſt mit jugendlicher Begeiſterung der wachſenden Macht Rußlands gewidmet. Ex iſt gegen 50 Jahre alt und voll von nervöſer Energie. Sein Schritt hat etwas Ungeſtümes. Die ganze Vewegung des Mannes zeugt von Gntſchloſſenheit. Sein Geſpräch iſt ein Ausdruck der Kraft. Seine Haltung iſt, ſelbſt wenn er bei der Unterhaltung ſitzt, voll geſpaunter Aufmerkſamkeit. Alexejew iſt unterrichtet, ſehr offen und zögert nie, eine Antwort zu formulieren und ſeine Meinung ganz geradezu zu ſagen. Seine Tage ſind voller Arbeit, und auch die meiſten ſeiner Nächte ſind voller Arbeit.“ Es liegt etwas Beſonderes und ſehr Auffallendes in der kraftvollen Energie dieſer Vertreter Rußlands im fernen Oſten. In ſeiner Unterhaltung war Admiral Alexejew durch⸗ aus offenherzig. Unter den ruſſiſchen Beamten in Oſtaſien iſt nach ihm der bedeutendſte General Grodeko w, der Gouverneur von Oſtſibirien und der Mandſchurei und Befehlshaber der ruſſiſchen Landmächte unter Admiral Alexejew.„Er iſt kurz von Statur, breit⸗ ſchulterig, kahlköpfig, vollbärtig, nervös im Sprechen. Kraft, Energie, Eifer, Herrſchſucht— dieſen Eindruck macht er auf den Ve⸗ obachter. Er war Offizier unter Skebeleto. Er weiß alles über Afghaniſtan, das er ganz durchwandert und durchſchritten hat.“ Grodekow iſt ein fleißiger Arbefter, aber er hat wenig vom Büreau⸗ kraten an ſich. Eine Audienz bei ihm wird ſofort gewährt, ohne Umſtände oder Formalitäten. Ein anderer ruſſiſcher Militär von Bedeutung iſt General Cierpitsky, der den Feldzug gegen die Tſchuntſchuſen leitete und der„Kitchener Rußlands“ genannt wird. Seine Methoden waren äußerſt draſtiſch:„Er rückte an der Spitze ſeiner Truppen ins Feld. 3000 Räuber wurden in noch nicht ſechs Wochen getötet, 2000 wurden gefangen genommen und die übrigen gerſtreut und wie wilde Tiere gejagt.“ Motto iſt:„Was Cierpitstys Deine Hand zu tun findet, tue mit aller Deiner Kraft. Von dem ruſſiſchen Heere ſpricht Beveridge mit der höchſten Achtung. Die Beziehungen zwiſchen Offizieren und Manuſchaften ſind gut. „Der väterliche und kindliche Geiſt herrſcht bor. Fälle, daß gewöhn⸗ liche Soldaten den Offizieren als Kammerdiener dienen, waren häufig zu beobachten; aber man bemerkte kein auffallendes Beiſpiel von Härte. Andererſeits ſah man mehr als einmal gewöhnliche Sol⸗ daten in pertraulicher und ſelbſt humoriſtiſcher Unterhaltung mit einem General.“ Die Soldaten werden gelehrt, nicht auf den Sold ſondern ihre Dienſte als eine heilige Nflict au leiſen „Wir bezahlen unſeren Soldaten tatſächlich nicht 3., aber man lehrt ſie, zu glauben,— und ſie glauben es auch,— daß es ihre Pflicht iſt, einen Teil ihres Lebens Rußland, dem Zaren und dem König der Könige im Himmel zu opfern. Wir halten es für einen Fehler, Soldaten zu bezahlen. Es bringt einen Kräntergeiſt in den ſoldatiſchen Dienſt des Landes.“ Gegen die Japaner haben ſie einen tiefen Haß, und der Konflikt zwiſchen beiden Völkern iſt nicht nur der von entgegengeſetzten Intereſſen, ſondern auch der einer zugeſpitzten Raſſenantipathie. Eine Unterhaltung zwiſchen einem ruſſiſchen Offigier und ſeinen Soldaten, aus der Zeit nach dem Chinakriege, die mitgeteilt wird, kennzeichnet dieſe Emp⸗ findungen ſehr deutlich.„Der Offizier, der ſich aus ſeinem Fenſter lehnte, ſagte zu den verſammelten Soldaten:„Nun, Burſchen, ſeid Ihr froh, daß dieſer Feldzug vorbei iſt?“ Die Soldgten antworteten wie gewöhnlich im Chor:„Ja, Herr Oberſt, aber wir ſind gern bereit wieder zu kämpfen.“ Oberſt:„Wenn der Japaner kommt, werdet Ihr Euch von ihm verhauen laſſen, oder werdet Ihr ihn verhauen?“ Soldaten im Chor:„Was! dieſe Affen uns verhauen? Nie, Herr Oberſt!“— An phiſiſcher Kraft iſt der ruſſiſche Soldat dem Japaner überlegen. Der Verfaſſer erzählt von ruſſiſchen Reitertruppen, die über einen Fluß ſchwammen, der ſchon im Gefrieren war, während ein britiſches Regiment umkehrte, weil es zu kalt war. Die Ge⸗ ſchichte illuſtriert die ruſſiſche Tollkühnheit. Die Leute ſind kräftig und gewohnt, mit wenig auszukommen, ſo daß ſie nicht ein ſo rie⸗ ſiges Verpflegungsweſen brauchen, wie die britiſche Armee, und ſie marſchieren vorzüglich. Auch ihre Pferde ſind gewöhnt, auszu⸗ dauern. Andererſeits wird auch der Mut der Japaner ſehr bereitwillig anerkannt, ſelbſt von ruſſiſcher Seite.„Ja, natürlich werden ſie kömpfen; daran kann man nicht zweifeln,“ ſagte ein junger ruſſiſcher Offizier, der von dem Mulden⸗Feldzuge zurückkehrte. Ueberall, bei jeder Gelegenheit und bei allen Nationen hört man die japaniſche Ritterlichkeit laut und höchlichſt preiſen, ſelbſt von ihren ärgſten Feinden, und ganze Bücher voll Geſchichten könnten ge⸗ ſammelt werden, die ihren Mut und ihre Ritterlichkeit illuſtrieren.“ Auch die Organiſation der Japaner wird als vorzüglich geſchildert.„Die japaniſche Armee iſt eine Maſchine, die nach deut⸗ ſchem Muſter erbaut, aber bis in die geringſten Einzelheiten voll⸗ kommen iſt und in vorzüglicher Kleinkunſt die beſondere Fähigkeit der Japaner für Genauigkeit und Vollkommenheit im Kleinen zeigt. Die japaniſche Armee iſt wie eine Taſchenuhr gebaut und jeder japa⸗ niſche Soldat iſt ein Teil dieſer Maſchine, wie eine Schraube, eine Feder oder ein Rad; aber jeder Soldgt kann auch in einen anderen Teil dieſes einfachen und dennoch komplizierten⸗Mechanismus ver⸗ wandelt werden.“ Ein wenig überraſchend iſt die Behauptung von Beveridge, daß der Japaner im Privatleben mehr ißt als der große Ruſſe.... Der Verfaſſer gibt zu, daß der Konflikt zwiſchen Japan und Rußland ſchon ſeit Jahren unvermeidlich war. Aber die allge⸗ neine Meinung derer, die im fernen Oſten Japan freundlich geſinnt, ſcheint die zu ſein, daß Japan zu lange gewartet hat Im Jahre 1901 wäre ſeine Zeit geweſen. Schon in den Jahren 1901 und 1902, als Beveridge im Lande reiſte, rückten ruſſiſche Tpuppen ſtetig zur koreaniſchen Grenze vor, und ruſſiſche Begmten gaben zu, daß ſie beſtimmt waren, das Land zu beſetzen. die Wichtigkeit Koreas für das Gedeihen Japans wurde von einem japaniſchen Staatsmann folgendermaßen draſtiſch ausgedrückt:„Es iſt wie ein Pfeil, deſſen Spitze nach unſerem Herzen zielt.“ Aus Stadt und Cand. Mannheim, 10. Februar. * Ernennung,. Der Großherzog hat an Stelle des zum Land⸗ gerichtspräſidenten in Waldshut ernannten Oberlandesgerichtsrats Dr. Otto Kern den Oberlandesgerichtsrat Hermann Oſer zum Mitglied des Kompetenzgerichtshofs ernannt. *Verein Frauenbildung⸗Frauenſtudinm, Abteilung Maunheim. Es ſei hiermit darauf aufmerkſam gemacht, daß die nächſte Mitglieder⸗ verſammlung des Vereins Donnerstag, 11. ds. Mts., nach⸗ mittags halb 5 Uhr, im Hotel National ſtattfindet, Die Tagesordnung enthält u. a. die Beſprechung mehrerer Petitionen des„Bundes“ an geſetzgebenden Körverſchaften und einen Bericht über die Rechts⸗ ſchutzkonferenz in Dresden. »Verein gegen Haus⸗ und Straßenbettel. Im Monat Januar erhielten Unterſtützung durch Gewährung von Mittageſſen, 31 Perſonen, Abendeſſen, Obdach und Frühſtück 64 Perſonen, zuſammen 595 Perſonen, gegen 62 Perfſonen im vorigen Monate Daß Unterſtützungslokal befindet ſich nach wie vor in 8 1, 11. * Großer Maskenball im Saglbau⸗Fheater. Nur noch wenige Tage trennen uns dom heurigen großen Maskenfeſt im Saalbäu, das alle bisherigen derartigen Veranſtaltungen an Glanz übertreffen wird. Alle Säle werden für den fröhlichen Mummenſchanz geöffnet, drei vorzügliche Ballorcheſter unter Leitung des Kapellmeiſters Becker von der Kapelle Petermann ſorgen dafür, daß der Göttin Terpſichore imunterbrochen gehuldigt werden kann. Verſchiedene Ueberraſchungen ſind geplaat, die den Reiz des Maskenfeſtes, das als„Venetianiſcher Carneval“ gedacht iſt, noch erhöhen werden. Jeder Beſucher der Sagalbaufeſte früherer Jahre ſweiß ja wie gemütlich es dort zuging. Ganz Maunheim gibt ſich an dieſem Tage ein Stelldichein und Jeder und Jede verläßt befriedigt den Ball im Saalbau. Die Direltion macht beſonders darauf aufmerkſam, daß für Nicht⸗Maskierte keinerlei Sporteln zu entrichten ſind, Ferner ſind 9 wertvolle Preiſe für die ſchönſten und originellſten Masken ausgeſetzt und zwar 3 Damen⸗ preiſe: Eine goldene Damen⸗Uhr, ein goldenes Bracelet und eine goldene Broche. 38 Herxenpreiſe; Ein ſilberner Spazierſtock, 2 Flaſchen und 1 Flaſche Sect. Drei Gruppeupreiſe: 50 /, 30 und 20„. 0 Ferner iſt Confetti⸗ und Schlangenwerfen geſtattet, Um Mitternacht wird ein großer Maskenumzug abgehalten werden, und es ſind eine Anzahl von Seetbuffets aufgeſtellt. Wegen lauſchiger benetianiſcher Seufzerlauben wolle man ſeine Beſtellung recht bald bei Aug. Kremer, Hoflieferant, Pfälzer Hof und im Saalbau aufgeben, da die Nachfrage eine ſehr lebhafte iſt, * Blumenzucht. Nichts erſchöpft die Pflanze in ihrem Werde⸗ prozeß mehr, als die Bildung von Samen. Willſt Du alſo Samen nicht ernten, willſt Du alſo von Deinen Pflanzen— man denke an die Rofen— nur ſchöne Blumen erzielen, ſo verhindere, daß die Pflanze Samen bilde. Schneide alſo, ſobald die Blume verblüht, ſorgſam alle abgeblühten Blumen ab. dieſe Weiſe bleibt der Pflanze viel, ſehr viel Kraft erhalten. Sie wird ſich von jetzt ab beſſer entickeln und wird im kommenden Jahre noch einmal ſo ſchön und ſo reichlich blühen. Im übrigen ſieht es umordentlich aus, wenn die abgewelkten Blüten an den Pflanzen bleiben. * Für die Bedürftigen in Aaleſund ſind von der Firma Courad Tack u. Cie., Schuhwarenfabriken in Burg bei Magdeburg, mit Ziveigniederlaſſung hier, Q 1, 8, in hochherziger Weiſe 300 Paar Stiefel und Schuhe und 60 Paar Gummiſchuhe geſpendet worden. Ein twpeiteres Beiſpiel für die große Teilnahme, die das Unglück in den maßgebenden Kreiſen hervorruft,. * Amerikauiſcher Schwindel. Die„Darmſt. Zeitung“ ſchreibt: Unter der Bezeichnung Intern. State⸗Department of Medicine ge⸗ Auf langen bis nach Deutſchland Proſpekte, welche eine angeblich neue und in ihren Erfolgen großartige Heilmethode beſprechen und zur Benutzung des Inſtituts einladen. Die Behandlung geſchieht brieflich und die Arzneien werden unter Berechnung von 50 Mark verſandt. Nach den Proſpekten müßte es ſich um ein bedeutendes Inſtitut handeln, nach den beigefügten Abbildungen dasſelbe über großartige bauliche Herſtellungen verfügen. Die eingezogenen igunge haben ergeben, daß die Leiter des Inſtituts John Walter Sulliban Die japaniſche Anſicht über Howell, William Sullivan Howell und E. Hicks Gard ſind, daß das Inſtitut aber in Chicago unbekannt iſt und nur aus zwei Zimmern in einem Hotel beſteht. Von angeſehener Seite wird das Unter⸗ nehmen, wie jedes andere briefliche Heilberfahren, für ein ſchwindel⸗ haftes gehalten, vor dem gewarnt werden muß. Gerichtszeltung. * Zum Straſprozeſſe Eulenberg, Von Herrn Rechtsanwalt Dr. Köhler, dem Verteidiger des Friedrich Wilhelm Eulenberg ſenior, erhalten wir folgende tatſächliche Berichtigung: 1. Es iſt nicht wahr, daß die engere Familie meines Vollmachtgebers— die verheirgteten Söhne Otto und Willh führten geſonderte Haushaltungen, wohnten in ganz anderen Straßen als die Eltern und kamen mit dieſen weig zuſammen—„auf großem Juße“ lebte, wozu„die Mittel wohl nicht auf ehrliche Weiſe erworben ſein konnten“. Herr Gulenberg Bater verdiente als Weinreiſender 150—200/ monatlich, er iſt mit einem Kapitalvermögen von„ 16 000 vor 5 Jahren nach Mannheim ge⸗ kommen, er hat es durch eine Hhpotheke verloren— dieſe Tatſache iſt durch Cibilakten des hieſigen Landgerichts erweislich— und nur eine gute Einrichtung iſt ihm als der beſcheidene Reſt früheren Wohl⸗ ſtandes geblieben. In der Hauptverhandlung vom./4. ds. Mts. hat kein einziger Zeuge etwas von dieſem Leben auf großem Fuß behauptet und nur Herr Wachtmeiſter Heller hat die durchaus Wahrheit entſprechende Angabe gemacht, daß die alten Eulenbergs ſehr gut eingerichtet ſeien. 2. Es iſt nicht wahr, daß Eulenberg Vater jemals die Verwertung irgend eines von ſeinen Söhnen geſtohlenen Gegenſtandes beſorgt habe. Auch für eine derartige Annahme hat die Hauptberhandlung abſolut keinen Beweis ergeben. 3. Nach Ihrem Sitzungsherichte ſoll auch in der Wohnung der alten Eulen⸗ bergs„eine Menge von Diebsgut gefunden worden“ ſein. Das iſt nicht der Fall. Frau Eulenberg Mutter war niemals wegen der Sache in Unterſuchung und ihrem Ehemann wurde ſchon in der An⸗ klageſchrift Hehlerei nur bezüglich folgender Gegenſtände vorgeworfen: eine Sparbüchſe, ein Paar Manſchettenknöpfe(man kauft ſie beß Schmoller für 90—99, Anmerkung des Einſenders), eine Vorſteck⸗ nadel(faſt wertlos), 15 alte Münzen(Wert zuſammen höchſtens 10.) und eine ſilberne Uhr(ſeit vielen Jahren Eigentum Culen⸗ bergs). Bezüglich aller dieſer Gegenſtände wurde ein Beweis dafür, daß ſie geſtohlen ſeien, nicht erbracht mit Ausnahme der Spür⸗ büchſe. Der Gerichtshof nahm aber bezüglich dieſes Gegenſtandes mit der Verteidigung an, es ſei nicht feſtgeſtellt, daß Eulenberg die Büchſe in ſeiner Wohnung überhaupt geſehen habe und kam desheill zu einem freiſprechenden Urkeil. Geſchäftliches. Aypetitmangel macht ſich bei Kindern im Entwicklungsſtad oft bemerkbar. Die Folge iſt dann blaſſes Ausſehen, mangeln Munterkeit. Eine höchſt beachtenswerte Anwendung findet hier di Somatoſe. Ausnahmslos macht ſich nach dem Gebrauch derſe eine ſehr beträchtliche Steigerung des Appetits bemerkbar, Die Mütte⸗ ſollten daher nie verfehlen, in ſolchen Fällen zur Somatoſe zu greifen, der Erfolg wirg ein eclatanter ſein. Die Fabrik biät. Nährmittel R. Kufeke in Bergedo angeregt durch das ſich bemerkbar gemachte Bedürfnis, den Bedrängten in Aaleſund 1000 Doſen ihres Kufeke⸗Kindermehles durch die Ham⸗ burg⸗Amerika⸗Linie koſtenfrei zur Verfügung geſtellt. (ͤãͤ ͤ ͤvddbVbbbbTbTbTbTTbTTTTbTTTTTTTTTT—— Verantwortlich für Politik: Chefredakteur Wr., Paul Harms, für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: l..: Georg Ehriſtmann für Feuilleton, Kunſt, Volkswirtſchaft und den übrigen, redaktioneller Teil; Georg Ehriſtmgun, für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Karl Apfel. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdrucerel, G. m. b..: Eruſt Müller. 55 ——— —— Für Konzerte und Theste 35 N. BIETTEN die angenehmsten Bonbo 3 8 Ihr porzüglieher Geschmaelt 0 1120 ihre Unschädlichkeit machen sie in jeder Haushaltung ellebd, Malztropon schefft LEBENSKRAFT Wenn Sie müde u, abgespannt sind, durch geistige oder Körperliche Anstrengung, können Sie sich keine gSrössere Erxfrischung verschaffen, als durch Finreibung mit Jrazay Frauzbranntwein Auch ein warmes Bad, in welches eine genügende Quantität Brazay Franzbranntwein gegossen wird, hat eine überaus erfrischende und belebende Wäkung. Preis pro 8 Flasche Mk. 2,—, überall käuflich, Myrrholln-Seffe unübertroffene Schönkefts- ung Gesundheits-Selte, vi W Kerztlick empioklenge Kinder-Seile, 7 3 5 155 Sider 80.. Frögſt. lich in Apofheken, Bragerlen und Parfümerien wi d icht fette yrrhelig-Gtscerin, Erfoig: Welsse, zarte Hände, Ae Beste Haut-Pflege-Mattel. 25 Inübertroffen bel Brachd ehinll Dlarrhoe Darmkats eeeee e 2—45 Verſteigerung. Mittwoch, 24. Febr. 1 und die 1u del 1 1 Wei den We 3361, Lit. O Nr. 92646, bis u welche am 23. dſs. Mts. nicht ausgelöſt ſind, gegen Bar⸗ zahlung öffentlich verſteigert. Die Mpeen, Gold⸗ und Silber⸗ pfänder kommen Freitag, den 26, dſs. Mts., nachmitlags von 2 Uhr ab, zum Ausgebot. Das Verſteigerungslokäl wird um ½2 Uhr geöffnet. Kinder dürfen in bas Verſteiger⸗ ungslokal nicht mitgebracht werden. Maunnheim, den 8. Febr. 1904. Städt, Leihhausverwaltung. Hofmaunn. Fahrnis⸗Perſteigerung. Aus dem Nachlaſſe des 1. Kutſchereibeſitzers NWaul Kinzler hier, verſteigert der Unterzeichnete im Auftrag der Erben und mit igung Großherzoglichen Notariats am 11128 PFreitag, 12. Februar ds. Is., machmittlags 2 Unr inder Wirtſchaftzum Eichbaum“ Friedrichſtraße Nr. 79 hier, nach⸗ Verzeichnete Fahrniſſe gegen Bar⸗ zahlung, als: 2 Pferde, 3 Chaiſen, dabei ein Landauer, 1 Bordwagen, 1 Prit⸗ ſchenwagen, verſchiedene Pferde⸗ geſchirre, 1 Häckſelmaſchine. Ferner: 1 Schrank, 1 Tiſch, 1 Spiegel, 1 Ofen, 1 Bett, 1 Ka⸗ berſchiedene Herrenkleider. Scheuer der Wirtſchaft Roſe“ circa 50 Centner Kleeheu. Steigerer werden hiermit höf eingeladen. Neckarau, den 5. Februar 1904. Breunig, Waiſenrat. Fahrnis⸗Verſteigerung. Den Nachlaß der f Johaun Kreiner Ehe⸗ leute hier betr. Mittwoch, 10. Februar 1904, Donnerstag, 11. Febr. 1904, jeweils morgens 10 uhr und mittags 2 Uhr im Sterbehauſe Nr. 24, Pflü⸗ gersgrundſtraße Nr. 24 werden öffentlich gegen Baar⸗ zahlung verſteigert: 11144 Küchengeſchirr, Küchenſchrank, Anricht, Gasherd, Spezereiwaren aller Axt, Büchſenfleiſch, Con⸗ ſerven, Früchte, Godaren Faß Häring, Ständer Bohnen, Stän⸗ der Sauerkraut, Käſe⸗Glocken, Eſſenzen ꝛc. 2c. Laden⸗Einrichtung heſtehend aus Theken, Regale, Waagen ꝛc., Büreau⸗Einrichtung: Schreibtiſch, Copirpreſſe, Schreib⸗ ſeſſel, amerik. Briefſchränkchen, Schreibmaſchine u. mehr kompl. Betten, Kommode, Nachtſtuhl, Fleiderſtock, Bilder, Etagere, Hausapotheke, Spiegel in Gold⸗ kahmen, Vorhänge, Schreibtiſch, Nähmaſchine, mehrereChiffoniere, Schreibſtühle, Converſations⸗ lexlcon, Gewehre, Piſtolen und Revolper, 1Herd, Koffer, 2ſchläfr. Bett, Pianino, Lampen, 24 wert⸗ volle Humpen, ſteinerne Töpfe, ferüge, Glashumpen, Punſch⸗ dowle, Plüſchgarnitur und 6 Fauteuils, rot gepreßt, Auszieh⸗ liſch, Weißzeugſchrank, Kleider⸗ ſchrank, Büffet, Vertikov, Divan, Spiegelſchrank, Ovaltiſch, Rohr⸗ ſeſſel, Stühle, Eßſervice, Caffee⸗ ſervlce, ſilb. Löffel, Bilder ꝛc. ꝛc. Mannheim, Februar 1904. Waiſenrat Karl Becker K 3, 17. K à, Hente Mittwoch, 10. Febr. 1904, nachmittags 2 uhr in unſerm Lokal K à, 12 Fortſetzung der Wiken⸗Jerſteigerung Als: Möbel⸗ und Vorhaugſtoffe, Damenmäntel⸗, Kleider⸗ und Blouſenſtoſſe, Herren⸗Anzüge⸗ und Hoſenſtoffe, Wäſche, Hüte, Schirme, Fächer und 11216 Medizinalweine. Theodor Michel, Waiſenrat, Julius Kuapp, Auktiongtor. Mübel⸗Herſteigerung. Mittwoch, den 10. dſs. Mits., nachmittags 2 uhr aufangend, verſteigere ich in meinem Lokale 5, 4 folgende Gegenſtände: 4 kompl. Betten m. boh. Haupt, pol. u. lack., 2 ff. Vertikow, 4 Chiffoniers pol. u. kack. 3 Küchen⸗ ſchränke. Auszieh⸗ Schreib⸗ und ändere Tiſche, 2 Divan, 4 Kom⸗ moden, 2 Waſchkommoden mit Marmor u. Spiegelauſſatz, 2 lack. Waſchtiſche, Nachttiſche mit und ohne Marmor, Kinderbettl., Stühle, 1 Gasherd, Bilder, Spiegel und Portiéren. 11188 L. bohen, Aultionat. J2.22. häßlic ſind alle Hautunreiniakeiten und Hautausſchläge, wie Mit⸗ eſſer, Finnen, Geſichtspickel, Haut, köte, Puſteln, Blütchen ꝛc. Daher gebrauche man nur: Aerſchuefe ** 180 28 Carbol⸗Teerſchwefel⸗Seift von Bergmann& Co., Nadebeul mechter Schutzmarke: Steckenpferd. St. 50 Pfg. bei: Stern⸗Apotheke, J 3. 1. Engel Apotheke, Neckarvorſtadt. Adler⸗Apotheke, H 7, 1. Luiſen⸗Apotheke, G 8. 4. 2088 Notkarau: Fr. Dreiß Kathar.⸗Str.39 Sunatorium Nordrach. Nordrach im bad. Schwarzwald Hr. Hettiſger. Selafea dar Lungenkranke. Pfoſpefrel, Die Verwaltung. u; Sountag, den 6. März 1904, abends 8 Uhr im Nibelungensaal des Rosengartens. Eyang. demeindeabend Die Feſirede hält Herr Geh. Kirchenrat Profeſſor P. Baſſermaun bon Heidelverg. Muſikaliſche Darbietungen durch die vereinigten Kircheuchöre, dem Poſaunenchor und durch Soliſten. Eine Eintrutskarte zu den Emporen und der Galerie koſtet incl. der ſtädt. Ingreſſo⸗Karte 10 Pfg., die Ausgabe der Karten erfolgt J. Zt. durch die verſchledenen evang. Vereine au ihre Mitglieder und Freunde, ſowie Sonntag. den 23. Februar in den Sakriſteien der Kirſſen nach den Hauptgottesdienſten. Eine Eintrittskarte in den Saal koſtet inel. der ſtädt. Jugreſſo⸗ Karte Mrk..—. Die Tiſche im Saal ſind je für 8 Perſonen. Alle erwachſenen Gemeindeangehörigen ſind freundl. eingeladen. Maunheim, im Februar 1904. Das Komitee: Irl. Anna Reiſt, Frau Julia Lanz, Frau Soſie Baſſer⸗ maun, Fri. Johanna Bürckel, Frau Anua Ladenburg, Frau BerthaRöchling, Frau Hel. Rochling, Frau Anng Rümelin, Herren: Stadipfarrer Ahles, Staptpfarrer Achtnich, Robert Baſſermann, Kommerztienrat Baum, Friedrich Bender, Wilh. BVerrer, Ober⸗Inſpektor Buch, Hermann Dyckerhoff Adolyh Eiſele, Dr. Fror. Engelhorn, E. F. Geber, Geh. Hof⸗ rat Haug. Stadtrat Hch Hartmann, Stadtpfarrer Hitzig, Nudolf Kramer, Jullus Kreitmair, Pfarrer Kühlewein, Stadtrat Hch. KLöwenhaupt, Max Naderhoff, Gruſt Reichert, Kirchenrat Ruckhaber Stiadtvlkar Sauerbrunn, tadt⸗ pfarrer v. Schvepffer, Geh. Kommerzlenrat Scipio, Major 3. D. Scubert, Stadtpfarrer Simon, Proſeſſor Wendling. herzuchen die Schepelers Java-Raffee anerkangt Verzüglieh und preisweri. Chocoladenkaus d 6, 3, Neiczelbergersir. Juh. A. Pielz. Jhee und Nakao in allen Preislagen. 17909/4 Teuerwerkskörper en gros M. Borgenicht, Mannheim E&, 5 Telephon 2743. 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Am Namen der trauernden Hinterbliebenen: Maria Eckert Wwe. Todes- liche Mutter, Pochter, Schwester und Schwägerin uim 25, Lebensjahre nach schwerem, sechswöchentlichem, mit Um stille Teilnakme bittet Mergentheim-Mannheim-Brooklyn-München. mittags um 4 Ur von der Leichenhalle aus statt, 20994 Mannheim, 10. Februar. ehnt. 55 Apricosen. 78 Pfg. Weiß⸗ u. Notweine à 45 u. 60 Pfg. im Faß und Flaſchen. Beſſert Klaſcheuweine ſür Confirmatisnen von Baſtian⸗Endingen, Seyler⸗Deidesheim und Stunn⸗Rüdesheim empfiehlt 1226 F. Hellwig, D 2,14. Obsthalle Thomae. Frische Treibhaus-Trauben Spanische Trauben Canada-Reinetten, Calville Frische Tomaten Radieschen, Chicorée Kopfsalat, Maronen Obst- und 1802b Gemilsekonserven. SSSSSoSees Prima ausgelaſſenes Jchwtinefett 0 per Pfund 60 Pfg. Ganzes Schweinefelt 9 25 90 Friſcher Spethk per Pfund 60 Pfg. empfiehlt 11133 0 0 Albert imhoff, 0 0 88800808 — Hoflieferant— K 1, 8, an der W Telephon 756. 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Februar, nach- Tel⸗p on 1578 * 20988 Geduld ertragenen Leiden, ——.— 2 P Kaiserauszug 00 bei 5 Pfund 25 Pfg. ———— Pflaumen per Pfund von 2 1 Pfg. an, Dampfäzfel zer Pfund bon 3 7 Pfg. gh. Pfirsiche. Gemischtes Obst gutt frutt) von 2 pig. per Pfg. an. boeeshutter. Weines Schweinefett u 4 pig an. Backöl per Liter 55 Pfg. Dosenfruüehnte Klrschen. 42 Pfg. Reineelauden. 55 ufg. Birnen. Birnen. Mlrabellen. 70 Pfg. Orangen, 10 S 20 Pig. 10 Sitronen, sehr schöne gesunde Frucht. Frische Aepfel per Pfd. 18 u. 20 ptg. Johann Schreiber. empfiehlt dem geehrten Publikum ee Kaisermehl 0 bei 5 Pfund 70 Plg. Brünellen. Apricosen. Aepfel. Estol. Rinderfett. Küchelöl per Liter 65 Pfg. Hefe. Eier. Erübesr. Heidelbeer. 85 Pfg. 70 Pfg. Pflaumen. Preiselbeer. 43 Pfg. 37 Pfg. 45 Pfg. Margarine. eee Backmehl 1 8 dei 5 Pfund 65 Pfg. Ungarisches Walzenmehl ger pfund 2 pig. ———— aan eeeeeeeee EP 20987 Friſche Trinkeier. Melange. 60 Pfg. auserlesene, schöne, frostfreie Ware. Stück 45 Plg. 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Perſonen: Hans Sachs, Schuſter, N Veit Pogner, Goldſchmied, Wilhelm Fenten. Kunz Vogelgeſang, Kürſchner, SBruno Bernhard. Konrad Nachtigall, Spengler, Hugs VPyiſin. Sixtus Beckmeſſer, Stadtſchreiber, ZKarl Marx. Fritz Kothner, Bäcker, Joachim Kromer. Balthaſar Zorn, Zinngießer,—Georg Maikl. Ullrich Eißlinger, Würzkrämer, 2 Adolf Peters. Auguſtin Moſer, Schneider, 2Hugo Schödl. Hermann Ortel, Seifenſieder, Georg Harder. Hans Schwarz, Strumpfwirker Karl Welde. Hans Foltz, Kupferſchmied, Gotthardt Deckert. Walther von Stolzing, ein Ritter aus Franken 5 Friebrich Carlen. David, Sachſen's Lehrbube Alfred Sieder. Eva, Pogner's Tochter Hilda Schoene. Magdglena, in Pogner's Dienſten Betty Kofler. Ein Nachtwächter 8„Franz Schippers. Haus Sachs 8 Theodor Bertraut. Würger und Frauen aller Zünfte. Geſellen. Lehrbuben⸗ Mädchen. Volk. Nürnberg, um die Mitte des 16. Jahrhunderts. —— Kaſſeneröſfnung ½ Uhr. Anfang 6 lihr. Ende 11 Ahr. 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