—— — »Luft ging, ſo hoch wie der Hintermaſt. Madiſche Volkszeitung. Abonnement: c0 55 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich⸗ durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ gufſchlag M..49 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 8 Pfg. In ſerate: Die Colonel⸗Zeile.. 20 Pfg. Auswärtige Inſerate. 28„ Die Reklame⸗Zeile 60 E 6, 2. der Stadt Mannheim und Umgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſeuſte und verbreitelte Zeitung in Mannheim und Almgebung. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. — Für unverlangte Manuſkripte wird keinerlei Gewähr geleiſtet. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Maunheim“ Telephon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerel⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten Medattloœtnn, Expeditionn Filiale(Friedrichsplatz) E 6, 2. 341 377 21¹8 815 Nr. 81. Der Krieg. Die Seeſchlacht vor Tſchemulpo. 4(Von unſerm Korreſpondenten.) Kk. London, 17. Febr. Nunmehr liegt auch der Bericht eines Augenzeugen über die Seeſchlacht vor Tſchemulpo vor. F. A. Makenzie ſchreibt in der 5Daily Mail“: . Sobald die Japaner ihre Truppen gelandet hatten, ſandten ſie eine den Kriegszuſtand proklamierende Note an den tuſſiſchen Kommandanten der beiden ruſſiſchen Kanonenboote mit dem Hinzufügen, ſie würden die Ruſſen angreifen, wenn ſie nicht vor Dienstag Mittag den Hafen verlaſſen hätten. Die Note ging leichzeitig den übrigen fremden Kriegsſchiffen zu. Dienstag früh 7 Uhr hielt der Kommandant des„Wariag“ eine Konferenz mit den engliſchen, franzöſiſchen und italieniſchen Kommandanten an Bord der„Talbot“ ab, und bat um deren Schutz beim Ver⸗ kaſſen des Hafens, was jedoch abgelehnt wurde. Der„Wariag“ 85„Korietz“ warfen ihr Holzwerk und Ballaſt ab, und machten 5 lar zum Gefecht. Die Beſatzungen kamen an Deck und ſangen die ruſſiſche Nationalhymne, während die Muſik dazu aufſpielte und die Mannſchaften hurra ſchrieen. So dampften ſie hinaus. Die franzöſiſchen, engliſchen und italieniſchen Offiziere und Mannſchaften drängten ſich auf ihren Decks und ſtießen laute Hurrarufe aus. Ein britiſche Dampfbarkaſſe überbrachte dem 5 7 Admiral einen Proteſt gegen deſſen Vorgehen kurz dor der Aktion. Die japaniſche Flotte, kommandiert von Contre⸗ üdmiral S. Uriu, lag jenſeits der Inſel Nodolmietwa, zehn Kilo⸗ meter von den fremden Schiffen entfernt. Ziehn Minuten von zwölf Uhr feuerte der japaniſche Panzer⸗ kreuzer„Aſama“ den erſten Schuß auf die nahenden Ruſſen ab, und erſt nach dem dritten Schuſſe, ſieben Minuten ſpäter, ant⸗ wortete der Ruſſe. Die Schußweite betrug 8000 Yd. Die japa⸗ Riſche Flotte formierte Schlachtlinie, und um Mittag war ihre ganze Flotte im Kampfe. 85 ununterbrochen, hauptſächlich gegen den„Wariag“ gerichtet. ie Rüſſen manövrierten ſchnell, um das Feuer zu vermeiden, Allein fünf Geſchoſſe trafen den„Wariag“ in ſchneller Folge, während das japaniſche Shrapnelfeuer die Beſatzungen vom Deck geradezu wegfegte. Eine einzige Bombe tötete oder verwundete alle Mannſchaften mit Ausnahme derjenigen am Vorderturm⸗ geſchütz. Eine andere Bombe traf einen Teil des hinteren ſechs⸗ Jölligen Geſchützes faft auf der Waſſerlinie und brachte deſſen unition zum Explodieren, die in einer Rieſenflamme in die Eine dritte Bombe demolierte die Vorderbrücke, und ſetzte deren Trümmer in Flammen, ſodaß der„Wariag“ faſt fünf Minuten lang das Feuer ganz einſtellen mußte. Zwei Shrapnels trafen das Schiff an der Waſſerlinie, eine drang mitten in dasſelbe, während ein viertes das Oberdeck gerade am Vordermaſt durchſchlug. Beide Brücken waren inzwiſchen zertrümmert und einer der Schornſteine demoliert. Die Szene an Bord war unbeſchreiblich. Das Schiff 225 eine lebendige Höllel Die rotglühenden Geſchoſſe berbrannten das Fleiſch der Mannſchaften furchtbar und das hlen von Geſchützſchilden ſetzte die Beſatzung zwecklos dem Feuer des Feindes aus. Obwohl wie betäubt und faſt bewußt⸗ ſos von dem furchtbaren Donner und Getöſe arbeiteten die 1——— trotzdem ungeſtört fort. Ein ruſſiſcher Leutnant ſagt:„Ueberall war Blut, Blut, Das Feuer der Japaner war ſchwer Donnerstaa, 18 Februar igog. —— (Abendblbitt. Eien Leiber und zerfetztes Fleiſch. Es war ein furchtbares nden.“ Der„Korietz“ war nur wenig mitgenommen; ſeine Be⸗ mannung ſcheinbar unverletzt. Er wurde ſehr gut gehandhabt, drehte abwechſelnd ſeine Achtzöller abfeuernd, während der „Wariag“ ſehr geſchickt hinter der Inſel Schutz ſuchte. Da zer⸗ ſchlug eine Bombe des„Wariags“ Steuer und ſo beſchloß der Kapitän in den Hafen zurückzukehren, um dem Untergange oder der Wegnahme durch den Feind zu enigehen. Er ward indeſſen durch die Notwendigkeit, bei ſeinem langſameren Genoſſen zu bleiben, in ſeinen Bewegungen gehindert. Beide Schiffe gingen in den Hafen zurück. Der„Warfiag“ ankerte an 500 Meter nahe der„Talbot“, der„Korietz“ etwas weiter ab. Beide feuerten während ihres Rückzuges auf die Japaner, welche das Feuer ein⸗ geſtellt hatten. Beim Nahen der Ruſſen machten die fremden Kriegsſchiffe klar zum Gefecht, und ſobald die der Vernichtung geweihten Schiffe vor Anker gingen, ſandten alle ſofort Aerzte und Ambu⸗ lanzen an Bord derſelben Um 4 Uhr flog der„Korietz“ in die Luft. Eine Rieſenflammenmaſſe ſtieg wohl 100 Pards in die Luft, und während der Donner der Exploſionen erſtarb, klang die ruſſiſche Nationalhymne über das Waſſer. ** Der Torpedo⸗Nachtangriff auf die ruſſiſche Flotte. Weiter kommen heute Berichte japaniſcher Augenzeugen (meiſt Seeoffiziere) über den Nachtangriff der japani⸗ ſchen Torpedo⸗Zerſtörer auf die ruſſiſche Flotte vor Port Arthur. Sie bringen einige neue und intereſſante Facta: Die Torpedozerſtörer formierten, ſo berichtet Schiffs⸗ leutnant Takimura, in fünf Flotillen, und verließen Admiral Togo in der Nacht des 8. Februar, etwa 8 Kilometer vor Port Arthur. Flotille 1, 2, 3 gingen gegen Port Arthur, 4 und 5 gegen Dalny vor,—8 beſtanden aus zuſammen zehn Zerſtörern. Sie fanden die Ruſſen faſt genau in den ihnen ſignaliſierten Stellungen. Jeder Zerſtörer ſeuerte zwei Torpedos, die erſte Flotille zur Linken, 2 und 3 zur Rechten der Ruſſenflotte vorgehend. Die Boote waren bis auf—600 Pards an die Ruſſen herangekommen, ehe ſie eine Bewegung auf den ruſſiſchen Schiffen bemerkten. Der erſte Schuß der„Inazuma“ verſagte, ſie drehte ruhig um, und feuerte zum zweiten Male. Auf den ruſſiſchen Schiffen brach eine Pamik aus, als der Angriff begann und einige Zeit verging, bevor ſie das Feuer erwiderten. Als dann aber ihre Geſchütze zu ſpielen begannen, war der Geſchoßhagel furchtbar. Obwohl alle Scheinwerfer auf die Japaner geſtellt waren, blieb das Zielen der Ruſſen ſo ſchlecht, daß auch nicht ein einziger Zerſtörer auch nur einmal getroffen wurde. Um etwa 2 Uhr hörte das Feuer der Zerſtörer auf, und dieſe gingen wieder auf das hohe Meer hinaus. Beim Auslaufen ſuchten ſie die ruſſiſchen Torpedoboote, und eröffneten Feuer auf ſie, erhielten aber keine Antwort. Sie erreichten unbehelligt und unbeſchädigt die Hauptflotte. Dann dampfte die vereinte japa⸗ niſche Flotte nach Dalny, fand aber dort keine Spur ruſſiſcher Schiffe. Die japaniſchen Zerſtörer feuerten nicht die weit ſchwächeren 14zölligen Torpedos der Torpedoboote, fondern 18⸗ zöllige Torpedos, deren Wirkung eine weit furchtbarere iſt. Blut, äbgetrennte Glieder, zer⸗ eriſehen Jungliberalen und die Wahlrechtsreform. Der Landesverband der jungliberalen Vereine Bayerns r. d. Rh. hat in ſeiner letzten Vorſtandsſitzung folgenden Beſchluß einſtimmig gefaßt:„Die Würzburger Jungliberalen haben bei der Abfaſſung ihrer Reſolution zum Wahlgeſetz überſehen, daß die relative Mehrheit und die Wahlkreiseinteilung nicht die einzigen und wichtigſten Mängel ſind, die von unſerem Stand⸗ funkt aus dem Wahlgeſetzentwurf anhaften. Wir ſtellen aus⸗ drücklich feſt, daß der Landesverband der jungliberalen Vereine Bayerns r. d. Rh. ſeinerzeit vor allen politiſchen Parteien zum Wahlgeſetz prinzipiell Stellung genommen hat, indem er im Verfolg der Beſchlüſſe des Mannheimer jungliberalen Ver⸗ tretertages nicht nur das direkte, ſondern das allgemeine und gleiche Wahlrecht, wie es im Reiche ſeit 33 Jahren gilt, auch für Bayern verlangt hat. Wenn ſich auch leider keine der Fraktionen im Landtag bei den bisherigen Verhand⸗ lungen dieſer Forderungen annahm— auch die Sozialdemokraties hat krotz des in Ausſicht geſtellten„flammenden Proteſtes des ganzen Volkes“ dieſe alte liberale Grundforderung, die ſie in ihr Programm übernommen hat, verleugnet, weil ſie glaubt, durch Nachgiebigkeit gegen das Zentrum den Liberalen einige Mandate abnehmen zu können!—, ſo halten wir Jungliberale doch unbedingt daran feſt. Das wichtigſte Volksrecht, das die Reichsverfaſſung dem Deutſchen gebracht hat, das allge⸗ meine undgleiche Wahlrecht kann und darf den Staats⸗ Die bay bürgern in den Einzelſtaaten nicht mehr vorenthalten werden. Wenn der bayeriſche Staatsbürger mündig iſt, um im Reiche über die einſchneidenſten Fragen mitzuentſcheiden, ſo kann niemand ihn auf die Dauer von dieſem Recht in ſeinem engeren Vaterlande ausſchließen. Ein großer Teil der politiſchen Unzufriedenheit, die heute ihren direkten Ausdruck in den Wahlen zum Deutſchen Reichstag findet, hat ihre Grundurſache ohne Zweifel in den künſtlichen und gefährlichen Wahlſyſtemen der Einzelſtaaten, die eine Berührung der höchſten Gewalt mit allen Elementen des Volkes in kurzſichtigſter Weiſe verhindern. Gerade Bayern kann den ſchweren Druck der Zentrumsherrſchaft nur durch das allgemeine Wahlrecht, durch Freiwerden aller Volkskräfte, abſchütteln. Die jetzige„ſogenannte“ Wahl⸗ reform aber bringt uns kein allgemeines und kein gleiches Wahl⸗ recht, ſie bringt uns als Verbeſſerung nur die direkte Wahl. Damit ſchafft ſie aber die politiſche Entrechtung Tauſender von Staatsbürgern nicht aus der Welt! Wir erſuchen deshalb die liberale Fraktion des Landtages, neben der Bekämpfung der dem Majoritätsprinzip direkt zuwiderlaufenden relativen Mehrheits⸗ wahl, auch unſere Geſichtspunkte bei den Beratungen im Plenum in entſchiedener Weiſe zur Geltung zu bringen und auf Beſeitig⸗ ung der einſchränkenden Beſtimmungen des Entwurfs zu dringen.“ Parlamentsbrief. [1 Berlin, 18. Febr. Heute konnte im Reichstag nach Annahme der Reichsſchulden⸗ ordnung in dritter Leſung der Reſt des Etats des Reichsamts des Innern in zweiter Beratung erledigt werden. Die Forderung für die Baugenoſſenſchaften veranlaßte den Abg. Singer(Soz.), Anſprüche geltend zu machen, die kurz ausgedrückt als autihaus⸗ eeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeen e Zum ruf ſeh⸗japaniſchen Ariea. Eeine Engländerin in Tibet. Aus London wird uns berichtet: e unternehmende Frau iſt die engliſche Miſſionärin Miß Annie wlor, der es gelungen iſt, ſich in dem ſo ſchwer zugänglichen Tibet lederzulaſſen. Sie ging im Jahre 1892 allein nach Tibet. Sie ach mit drei chineſiſchen Führern auf; aber einer von dieſen ſtarb, zer zweite kehrte um und der dritte verſuchte ſie zu ermorden. Sie der Stadt Lhaſſa bis auf 120 Meilen nahe; nur wenige Euro⸗ ſind weiter gelangt. n ſie Glück hatte, und unter offenem Himmel auf bloßem Schnee, wenn ihr keine andere Wahl blieb. Seit acht Jahren lebt ſie im humbital, in Hatung, wo ſie einen Medizinladen hat, der„Hatung iginhalle“ heißt. Dort hat ſie jetzt ihre Schweſter, Miß Suſette „Taylor, beſucht. Das Chumbital liegt zwiſchen den Staaten Sikkim und Bhutan und iſt von beiden Orten durch mehrtägige Märſche zu erreichen. Eine chineſiſche Poſtſtation iſt, wie Miß Tay⸗ lor berichtet, das erſte Zeichen der Anſiedelung auf tibetaniſchem Gebiet. Erſt nach vielfachem Ueberſchreiten eines brauſenden Stromes auf Brücken aus rohen Tannenſtämmen ohne Geländer und pachdem man einen Föhrenwald paſſiert hat, erblickt man Natung. Dieſer Handelsmarkt iſt der Wohnort zweier europäiſcher Anſiedler, der Miß Taylor und eines engliſchen Beamten im chineſiſchen Zoll⸗ dienſt; letzterer iſt von China angeſtellt worden, da es an die größere Redlichkeit des Europäers glaubt. Die Reiſende erzählt manches Intereſſante von dem Tibetaner, den ſie im allgemeinen als freund⸗ lich ſchildert. Zu ſeinen vielen ſeltſamen Sitten gehört die, zur Begrüßung die Zunge herauszuſtrecken an Stelle des europäiſchen Händedrucks. Während Miß Taylor in Natung war, machte ſie viele Ausflüge in die Nachbarſchaft.„Einmal begleitete uns eine„anni“ oder Nonne in kurzen, dunkelroten Gewändern und kurzgeſchnittenen Haaren. Sie war entſetzt darüber, daß wir um das heilige Gebäude in der„ungläubigen“ Art zu gehen begannen, nämlich mit dem Tempel zu unſerer Linken. Während der ganzen Zeit, wo ſie bei uns war, ſang ſie einen fortlaufenden Geſang.“ Ein anderes Mal, als Miß Tapylor ein ſchwarzes Zelt aus loſe gewebter Nat⸗Wolle Sie ſchlief in Höhlen, unter einem Zelt, beſichtigte, das ſeltſamerweiſe den Regen abhält, aber das Licht durch⸗ läßt, fand ſie die Herrin des Hauſes eifrig mit dem Spinnrocken be⸗ ſchäftigt. Dieſe wurde aber bald unruhig über die europäiſche Klei⸗ dung ihrer Beſucherin— die Schweſter von Miß Taylor, die Miſ⸗ ſionärin, trägt immer einheimiſche Tracht,— und ſo verließen ſie ſie bald.„Ein wenig weiter auf dem Wege ſahen wir ein Bad im Freien. Es beſtand aus einer hölzernen Wanne, die von einem Bach aus durch Bambusröhren geſpeiſt wurde. Neben denſelben war ein Scheiterhaufen, in dem große Steine erhitzt wurden, die dann in das Gefäß gelegt wurden. Eine Nonne und zwei kleine Knaben nahmen ein Bad.“ Der Ankunft von Gäſten in Yatung folgen ſofort Beſuche von den oberſten Würdenträgern im ganzen Glanz der reichen chine⸗ ſiſchen Brokatſtoffe und barbariſcher Schmuckgegenſtände. Ihr Beſuch wird durch Khatajs oder Ehrenſchärpen und durch ähnliche Geſchenke angekündigt.„Der eine Beſucher hatte ein fehr ſchönes ſilber⸗ getriebenes Gebetsrad, das, wenn er einmal aufhörte, es zu drehen, ſofort von einem ſeiner Diener ergriffen, und gedreht wurde, damit keine einzige koſtbare Minute verloren ginge.“ Am folgenden Tage erwiderte Miß Tahlor den Beſuch; ſie ſaß auf koſtbaren Matten und trank tibetaniſchen Tee aus Staatstaſſen aus Wurzelholz, mit kunſt⸗ voll gearbeiteten Silberdeckeln und Unterſchalen. Die Stellung der Frau in Tibet iſt außerordentlich gut; wie eine tibetanſſche Dame Miß Taylor verſicherte, iſt das weibliche Geſchlecht dort ebenſo gut daran, wie das männliche in Indien. Das tibetaniſche Klima iſt außergewöhnlich kalt,— 36 Grad Reaumur iſt nichts ſeltenes. Der Winter iſt ſehr lang und der Sommer ſehr heiß, obgleich Tibet auf demſelben Breitengrad wie Kairo liegt. Allerdings beträgt die durchſchnittliche Höhe des Landes über dem Meeresſpiegel nicht viel weniger als die des Mont⸗Blanc. Ueber das ganze Hochland fegen ſehr kalte Winde, und die Luft iſt ſo trocken, daß ſie ihre Eigenſchaft als Elektrizitätsleiter verliert, und man ſagt, daß die„mit Schafs⸗ fell bekleideten Bewohner lange elektriſche Funken geben, wenn ſie ſich leitenden Stoffen nähern.“ Einige Bräuche ſind merkwürdig altertümlich. Die Geſichter der Männer haben einen ſpärlichen Bartwuchs, viele Haare ſind ſorgfältig mit der Zange ausgezogen worden. Die Leute haben verſchiedene Arten, ihre Toten zu be⸗ handeln. Sie pflegen die Leichen in Stücke zu hacken und liegen zu laſſen, damit ſie von wilden Tieren gefreſſen werden. Die Lamas werden in ſitzender Stellung beerdigt, die Kniee an das Kinn ge⸗ bunden und die Haare ausgerupft. Ruſſiſche und japaniſche Volksbildung. Ein Londoner Blatt ſchreibt: Japan hat nur eine Bevölkerung von 47½ Millionen und ein Flächengebiet von 417 297 qkm, wohingegen Rußland etwa 140% Millionen Einwohner auf einem Flächenraum von 22 470 004 akm hat. Trotzdem hat Japan in ſeinen Schulen mehr Schüler als Rußland. In den japaniſchen Elementarſchulen befinden ſich nach der neueſten verfügbaren Statiſtit 4 302 623 Kinder, in Rußland nur 4 198 594 Kinder, oder 92 vom Tauſend in Japan gegen 32 vom Tauſend in Rußland. Die Zahlen für höhere Schulen und Univerſitäten ſind ebenfalls viel höher für Japan als für Rußland. Die erſten Lehrer der japaniſchen Flotte. Vor 38 Jahren be⸗ ſtand die ganze japaniſche Flotte, die heute ſo mächtig geworden iſt, aus einem Kanonenboot, das mit einem alten 32 Pfünder mit glattem Lauf bewaffnet war, und aus drei eiſernen Dampfern mit Maſten und Spieren. Auf Bitten der japaniſchen Regierung gingen im Jahre 1866 aus England ſechs Inſtrukteure und ſechs Offiziere, unter Führung von Kommandeur, ſpäter Admiral Richard Tracey nach Japan, um die Japaner im Schiffsweſen zu unterrichten. Von dieſen Inſtrukteuren lebt nur noch einer, der dem Vertreter eines Londoner Blattes über ſeine Erfahrungen folgendes erzählte: Ich erwartete immer, die Japaner würden Wunder im Seeweſen leiſten; ich unter⸗ richtete lieber 15 Japaner als 3 Engländer. Sie waren immer ſehr eifrig, und ſie haben außerdem eine wunderbare Gabe, Wiſſen zu er⸗ werben. Die engliſchen Inſtrukteure in Japan waren erſtaunt, bei ihren Schülern gar keine Kenntniſſe des Seeweſens vorzufinden. Ihr Ehrgeiz zeigte ſich aber deutlich darin, daß mehrere ſogenannte japaniſche Autoritäten ſich den Titel„Admiral“ zugelegt hatten, obgleich ſie nie zur See geweſen waren. In Jedo wurde das Skegee⸗College für Offiziere und Kadetten gegründet, und 30 bis 40 Kadetten ſowie 30 ältere Offiziere im Alter von 25 bis 45 Jahren beſuchten es. Zuerſt hatte man große Schwierigkeiten, da die Japaner 2. Seſte. General⸗Anzeiger. Mannheim, 18. Februar. agrariſche bezeichnet werden können. Die Arbeiter und unteren Beamten, die in den mit Unterſtützung von Reichswegen herge⸗ ſtellten Wohnungen Unterkunft finden, ſollen, wie der Führer der Sozialdemokraten nebenbei verlangte, nicht in die Gewalt ihrer Brotherren gebracht werden. Der Staatsſekretär des Innern Dr. Graf v. Poſadowsky legte dar, daß die dauernden ſozial⸗ politiſchen Zwecke, die ſeine Verwaltung durch Unterſtützung der Baugenoſſenſchaften zu verfolgen ſtrebe, nur erreicht werden könnten, wenn das Reich Herr über Grund und Boden bleibe und die Häuſer nicht in das Eigentum der Genoſſen frei übergingen. Die Freiheit der Arbeiter werde durch die Vertrüge mit den Ge⸗ noſſenſchaften nicht verkürzt. Er hoffe, nach Oſtern dem Reichstag eine Denkſchrift vorzulegen darüber, was in den deutſchen Bundes⸗ ſtaaten zur Verbeſſerung der Wohnungen der Arbeiter ſchon ge⸗ ſchehen iſt, was die Landesverſicherungsgeſellſchaften zur Unter⸗ ſtützung des Wohnungsbedürfniſſes der arbeitenden Klaſſen ge⸗ leiſtet haben und was an Material zur Beurteilung fernerer Wünſche vorliegt. Das Mitglied der freiſinnigen Vereinigung Schrader verfolgt ſeit Jahren die Politik, die jetzt im weſent⸗ lichen vom Reich adoptiert wurde, er ſprach ſich auch bei dieſer Ge⸗ legenheit über ſeine Erfahrungen aus, dann wurde die Erörterung für geſchloſſen erklärt und der Titel bewilligt. Die Veſprechung über den Poſtetat wurde beim Titel des Gehaltes des Staatsſekretärs eröffnet durch den württembergiſchen Zentrumsführer Gröber, der in nicht zu ſchwer zu erkennender Abſicht— nämlich, um der Sozialdemokratte zuvorzukommen— eine große hiede zu Gunſten der Beamten und beſonders der Unter⸗ beamten vom Stapel ließ. Die Berechtigung der Stellung, welche der Staatsſekretär Kraetke in ebenſo ſein Wohlwollen gegen die Beamten wie ſein Intereſſe für den Dienſt voll und ganz bekun⸗ detem Sinne einnahm, erhielt eine gewichtigte Stütze dadurch, wie der Vertreter der Sozkaldemokraten, Abg. Singer, auch in dieſem Jahre verſuchte, alles, was ſich in Poſtunterbeamtenkreiſen an Untzufriedenheit anſammeln kann, parteipolitiſch zu fruktifizieren. Wie auf die Wünſche des Abg. Gröber ging der Staatsſekretär auch auf die Beſchwerniſſe des Abg. Singer ausführlich ein. Von nati⸗ onalliberaler Seite ſprach mit eindrucksvoller Sachkenntnis der Abg. Paßhig. Im allgemeinen erkannte er die Verdienſte, die ſich die Poſtverwaltung auch um das Wohl der Unterbeamten erworben hat, an; für abgeſchloſſen konnte aber auch er die Aufbeſſerung der Gehälter nicht anſehen und hinſichtlich des Wohnungsgeldzuſchuſſes gab uer ſehr beachtenswerte Anregungen, ebenſo für das Verſamm⸗ lungsrecht der Poſtbeamten. Fortſetzung der Beratung des Poſt⸗ etats Donnerstag 1 Uhr. ——— Deutsches Reich. * Maunheim, 18. Febr.(Die„Volksſtimme“) ge⸗ fällt ſich in keiner Rolle ſo gut, wie in der des Phariſäers: Herr wie dante ich Dir, daß ich nicht bin wie die Zöllner und„General⸗ Anzeiger“ uſw. Wir hatten und haben nicht die Abſicht, dies Privatvergnügen durch Polemtt zu ſtören. Nur eine ganz beſcheidene Anfrage: Iſt die„Volksſtimme“ nicht auch der Mei⸗ nung, ein Blatt, das ſich beim offenkundigen De⸗ peſchendiebſtahl ertappen ließ, ſollte ſich lieber nicht zum Richter über die wenigſtens ehrlich bezahlten Nach⸗ richten anderer Blätter aufwerfen!? Hockenheim, 17. Febr.(Herr Hauptlehrer A. Steinz erſucht uns, unter Berufung auf das Preßgeſetz, um Aufnahme folgender Berichkigung: „Bezugnehmend auf Ihren Arlikel in Nr. 76 vom 15. Februar 1904,„Schwetzinger Wahl“ betr., wonach ich„angebliche Ausſprüche eines nat.⸗lib. Wahlmannes über Neu⸗ und Altlußhetmer ſoz.⸗dem. Wahlmänner frei erfunden hätte“, erkläre ich folgendes: Der nat.⸗lib. Wahlmann Herr Stadtrechner Louis Pflaum von hier äußerte ſich in einer hieſigen Wirtſchaft nach dem Wahlſieg der nat.⸗lib. Partei dahin,„ſie hätten die„Loſſemer“ Wahlmänner herumgebracht; es hätte ihn allerdings Geld gekoſtet.“ Dieſe Aus⸗ ſagen können jederzeit zeugeneidlich erhärtet werden. Ich weiſe des⸗ Halb den Ausdruck„Verleumder“ mit aller Entſchiedenheit zurück.“ Nachdem Herr Stein mit ſeinem Namen ſelbſt hervor⸗ getreten iſt, wird er wohl auch nichts dawider haben, wenn wir, der Vollſtändigkeit halber, den Brief im Wortlaut veröffentlichen, den er nach der Wahl an Herrn Stadtrechner Pflaum ge⸗ ſchrieben hat: Lieber Freund Pflaum! Ich erlaube mir zwar noch die Anrede. Sollteſt Du mir, wie ich geſtern hörte, die Freundſchaft kündigen, ſo tut es mir leid. Der keine Kommandoworte hatten, und man entſchied ſich grundſätzlich, die Kommandoworte der britiſchen Marine zu benutzen. Ueberdies lernten die Offiziere und Kadetten engliſch und arbeiteten täglich 5 bis 6 Stunden. Einige Offiziere baten darum, auch noch außer⸗ halb der Stunden Anleitungen über andere Dinge zu bekommen“. Damals vermerkte das japaniſche Volk den Beſuch der Fremden fehr übel und die Offiziere des Skegee⸗College organiſierten deshalb für ihre Lehrer, wenn ſie durch die Straßen Jedos gingen, eine Sicher⸗ heitswache. Erſt ſpäter erfuhren die engliſchen Inſtrukteure, daß jeder beim Ausgehen von drei Soldaten begleitet war, die mit einem kurzen Schwert und mit einem doppelhändigen Schwert bewaffnet waren. — Die Eiſenbahn zum Kriegsſchauplatz. Eine Fahrt auf der transſibiriſchen Bahn, die er in Begleitung von ruſſiſchen Soldaten gemacht hat, ſchildert der Engländer John Foſter Fraſer, der Autor eines vielbeachteten Buches„The Real Sibiria“. Die über 6000 Meilen lange Linie, die urſprünglich 1600 Millionen Mark und weitere 400 Millionen für Verbeſſerungen koſtete, zeigt keine große Ingenieurleiſtungen. Bei Annäherung an einen Hügel beſchreibt das Geleiſe einen Halbkreis um ihn herum.„Zwiſchen Moskau und Irkutsk,“ ſchreibt Fraſer,„konnte ich mich jeden Morgen raſieren; aber öſtlich vom großen Baikalſee bin ich ſtändig von einem Ende des Wagens zum anderen geſchleudert worden.“ Der gewöhnliche Perſonenverkehr iſt jetzt eingeſtelll. Die blauen Wagen der erſten Klaſſe, die gelben der zweiten, die grünen der dritten und die grauen der vierten ſind alle vollgeſtopft mit ruſſiſchen Soldaten, die nach der Mandſ hurei eilen.„Sibirien, im Frühſommer ein Blumen⸗ garten, iſt jetzt ein Schneeland. Die Kälte beträgt—32 Grad Reaumur. Wenn der Wind über die Steppen fährt, hat man das Gefühl, als ob die Backen mit tauſend Nadeln geſtochen würden. In dem einſamen Land liegen die Städte Hunderte von Meilen ent⸗ fernt, und dann oft 6 bis 8 Meilen von der Station.. Ich bin mit den ruſſiſchen Truppen gereiſt. Beſſer geartete und freund⸗ lichere Menſchen werde ich nie treffen. Wenn Halt gemacht wird, gehen die Leute gern auf den Bahnſteig, und während einer auf einer Ziehbarmonika ſpielt, ſingen und tanzen die anderen. Jede ſind froh, daß ſie gewonnen haben. Trumpf, den ich in Altlußheim ausſpielte, war nicht gegen Deine Perſon, ſondern nur gegen die natl. Partei gerichtet. Hätte ich eine Ahnung, daß ſich die Sache ſo abſpielte, ſo hätte ich Deinen Namen nicht genannt. Geſtern 4 Uhr fuhr ich nach Altlußheim zu Ballreich. Der lachte und ſagte:„Dem Pflaum habe ich's mal geſagt.“ Als ich ihm darüber Vorhalt machte, meinte er, er habe hoch gehabt. Von Verklagen oder Volksſtimme iſt keine Rede, die Die Sache in Altlußheim iſt erledigt. Mit Gruß Stein. Dazu bemerken wir noch, daß Herr Pflaum auf direkte Anfrage nochmals beſtreitet, die von Stein be⸗ hauptete Aeußerung getan zu haben. Da ein Proteſt gegen die Wahl tatſächlich ergangen iſt, ſo kann man der Wahlprüfungskommiſſion die weitere Aufklärung des Sach⸗ verhalts überlaſſen. * Berlin, 17. Febr.(Die Hauptverſammlung des fächſiſchen nationalliberalen Landes⸗ vereins) wird Sonntag, 28. Februar, in Leipzig abge⸗ halten. Als erſter Gegenſtand auf der Tagesordnung ſteht der Antrag des nationalliberalen Vereins zu Zittau, welcher die Verlegung des Vorſtandsſitzes von Leipzig nach Dresden be⸗ zweckt. (Die Zahl der Arbeitsloſen in Krim⸗ mikſchau) iſt noch immer ſehr hoch; ſie beträgt nach neueſter Zählung 1103. Namentlich der Betrieb der Webereien hat wegen des ungünſtigen Geſchäftsganges noch nicht voll wieder auf⸗ genommen werden können. Viele Arbeiter haben daher der alten Heimat den Rücken gekehrt. Unter den Zurückgebliebenen wächſt die Erbitterung, zumal der Textilarbeiterverband jetzt ſolchen Familienvätern, deren Frauen Arbeit gefunden haben, nur noch 8 Mark Unterſtützung für die Woche zahlt, die bisher bewilligten 2 Mark Wochenzuſchuß aber ſtreicht. E GZum Fall Schippeh) erklärt der Sozialdemo⸗ krat Rühle im„Harb. Volksbl.“, daß Schippel ſich in der Redaktion der„Chemnitzer Volksſtimme“ in ſehr abfälliger Weiſe über die damals eben beginnende von der ſozialdemokratiſchen Partei eingeleitete und betriebene Wucherzollproteſtbewegung ausgeſprochen und ſie als einen Unſinn bezeichnet hat. Nachdem Schippel aber am Vormittag ſich unter unverhohlener Bekun⸗ dung ſeines abweichenden Standpunkts in ſehr deſpektierlichen Worten über den„Proteſtrummel“ ausgeſprochen, hat er nach Rühles Behauptung am Abend in eigener Perſon die Chemnitzer Sozialdemokraten zu„flammendem Proteſt“ gegen die Zoll⸗ politik aufgefordert. —(Der Leipziger Aerztekonflikt.) Die von der Regierung eingeleiteten Vergleichsverhandlungen zwiſchen der Ortskrankenkaſſe und den Kaſſenärzten ſind, wie gemeldet, ge⸗ ſcheitert. Die Kreishauptmannſchaft hatte vorgeſchlagen, die freie Aerztewahl unter der Bedingung und mit der Einſchrän⸗ kung einzuführen, daß einem Arzte, der ſich zur Kaſſenpraxis meldet, die Zulaſſung bis zur Dauer eines Jahres ſolange ver⸗ peigert werden kann, als in demjenigen Teile des Kaſſengebietes, in dem der Bewerber wohnt oder ſich niederlaſſen will, eine hin⸗ reichende Anzahl von Kaſſenärzten bereits vorhanden iſt und in einer anderen Gegend ein Mangel an ſolchen beſteht. Hiermit erklärten ſich die Kaſſenärzte einverſtanden; auch in der Honorar⸗ fiage waren ſie zu weſentlichen Zugeſtändniſſen bereit. Der Regierungsvorſchlag lautete: Erhöhung des Fixums pro Kaſſen⸗ mitglied und Jahr von 4,50 Mk. auf 6 Mk., wogegen die Aerzte bei Wegfall aller Extravergütungen eine Erhöhung auf 8 Mk. proponierten, während ſie früher für jedes ledige Mitglied 4 Mk. und für jedes verheiratete 12 Mk. verlangt hatten. Dagegen lehnte der Kaſſenvorſtand die Regierungsvorſchläge rundweg ab, da er befürchten müſſe, daß mit ihrer Akzeptierung ein dauernder Friede nicht erzielt werde. An Honorar wollte die Kaſſe nur 1 Mk. mehr alſo 5,50 Mk. anſtatt bisher 4,50 Mk. zahlen.— Wenn die Kreishauptmannſchaft nochmals zu einer Verhandlung einlädt, da„vielleicht doch noch Mißverſtändniſſe bei Abgabe der Erklärungen untergelaufen ſein könnten“, ſo hat das kaum mehr als formalen Wert. Badiſcher Landtag. 30. Sitzung der Zweiten Kammer. B. Karlsruhe, 18 Februar. Präſident Dr. Gönner eröffnet die Sitzung um halb 10 Uhr. Die Generaldebatte über das Budget des Miniſteriums des Innern wird fortgeſetzt. Fehrenbach(Zentr.): Politiker ſind es nicht, die zu dem Antrag Moh Stellung neh⸗ men(). Lehmann hat von dem Beichtſtuhl in wegwerfendem Tone geſprochen. Wahlen und Politik haben mit der Beicht nichts zu tun. Ich verwahre unſern Klerus gegen den verletzenden Vorwurf, daß er den Beichtſtuhl mißbraucht.(Bravo im Zentrum.) Vom Mini⸗ ſterium habe ich anerkannt, daß es bei den letzten Wahlen Reſerve beobachtet hat: weiter nichts. So vorſichtig bin ich, daß ich nicht vorzeitig Lob ausſpreche. Von einem Lob waren meine Bemerkungen weit entfernt. Der Wahlausfall wird hoffentlich der Regierung und den Parteien eine Lehre ſein. Daß der Miniſter mich perſönlich verletzt hat, davon habe ich nichts gemerkt.(Wurde auch nicht be⸗ hauptet!) An dem reichen Fond von Scherzhaftigkeit, den der Miniſter beſitzt, haben auch wir unſere Freude. Allein ſein Humor iſt häufig in der Lauge der Satyre gebeizt und dieſe Beige iſt nicht immer zu⸗ träglich. Das Wort vom„maßvollen Fortſchritt“ iſt ein Motto, dem alle Parteien folgen können. Cs ſcheint mir aber fraglich, ob die Regierung auf den Bahnen eines maßvollen Fortſchritts gewandelt iſt. Jedenfalls wird ſie gut daran tun, ihre politiſchen Grundſätze nicht in Parteiſtiefel einzuzwängen. In andern Ländern wie Preu⸗ ßen, ſpricht man doch auch nicht von Homogenität der Grundſätze in den Miniſterien. Von den Räten verlangen wir nur Tüchtigkeit int Amte und ſtrenge Zurückhaltung. Wie ſie politiſch denken iſt uns gleichgiltig. Hoffentlich übt das Wort des Mintſters auch nach der Richtung eine Wirkung aus, daß ſich nicht Veamte oſtentativ an die Spitze des Guſtav⸗Adolfvereins ſtellen. Wenn wirklich keine Geſin⸗ nungsriecherei getrieben wird, dann wird wohl auch die Ueber⸗ wachung politiſcher Verſammlungen aufhören, dann werden die Dienſtbeſcheide wohl auch keinen ſo großen Wert auf die politiſche Tätigteit der Viſitierten legen. Die Art, wie ſich der Miniſter gegenüber Wacker geäußert hat, war die andere Seite ſeiner Ironie. Wenn ich ſofort erwidert hätte wäre ich maſſiwer geworden; aber nach der zweiten Rede des Miniſters bin ich überzeugt, daß er es nicht ſo bös gemeint hat. Die Aenderung der Kreisverfaſſung halte ich für wünſchenswert. Die Haltung der natl. Partei, die dem Vater der⸗ ſelben, Lamey, Rückſicht ſchuldig zu ſein glaubt, verſtehe ich wohl. Aber derartige Geſichtspunkte müſſen in der Politit ausſcheiden. Es ſind ſchöne Ziele, die ſich der Miniſter des Innern geſteckt hat; eine gerechte, unabhängige Verwaltung, eine Reotſton der Ver⸗ faſſung und der Wahlkreisordnung. Möge es ihm gelingen, das Pro⸗ gramm durchzuführen! Dann wird es am Schluß heißen: Das Mini⸗ ſterium des Innern iſt biel beſſer ausgefallen, als es den Anſchein gehabt hat.(Heiterkeit und Beifall im Zentrum.) Dr. Wilckens(natlib.) widerſpricht der Auffaſſung, als ob das Miniſterium Eiſenlohr ein Parteiminiſterium geweſen ſei. Schon damals wurde die Ver⸗ waltung nach den Grundſätzen der Gerechtigkeit ausgeübt. Auch wir wollen kein Parteiminiſterium, aber eine gewiſſe Färbung muß jede Regierung haben, ſonſt ſinkt ſie auf das Niveau einer Bezirks⸗ verwaltung herab. Mit der Erklärung des Miniſters betr. die Verwaltungsmaxime bin ich zufrieden. Da die Sozialdemokraten ſich offen als Republikaner belennen, kann man es der Regtierung nicht übel nehmen, wenn ſie von deren Verwendung im Staats⸗ dienſt abſieht. Es mag ſein, daß ſich der Miniſter etwas ſcharf über Wacker ausgeſprochen hat; aber in der Bezeichnung„Partet⸗ agitator“ erblicke ich nichts Verletzendes. Daß die Wahlrechts⸗ vorlage einen entſchiedenen Schritt vorwärts bedeutet, wurde auch von den Sozialdemokraten, wenigſtens in der Kommiſſion, an⸗ erkannt. Lobeshymnen habe ich nicht geſungen. Ob eine Ver⸗ ſtändigung erzielt wird, hängt von dem weiteren Entgegenkommen der Regierung ab. Die Ausſichten ſind allerdings nach den Er⸗ klärungen des Miniſters in der Kommiſſion gering. Die Hoffnung brauchen wir aber nicht aufzugeben. Die Karenzzeit ſcheint mir gerechtfertigt, ſofern ſie von 2 auf 1 Jahr reduziert wird. Die ſcharfe Kritik Eichhorns hat die Erſte Kammer nicht verdient, jeden⸗ falls iſt es nicht richtig, daß ſie bisher dem Fortſchritt im Wege ſtand. Ein ſtarkes Stück iſt das Verlangen Eichhorns, daß ſich die Bürgermeiſter politiſch nicht betätigen ſollen. Nach den Vorgängen auf dem Dresdener Parteitag war es ein gutes Recht des Miniſters, einmal zu ſagen, was er über die Sozialdemokratie denkt. Der Verfaſſungseid verpflichtet uns, an der weſentlichen Grundlage der Verfaſſung, an der konſtitutionellen Monarchie, feſtzuhalten. Auch ich bin kein Freund von Byszantinismus, aber es gibt heute auch einen Byzantinismus nach unten, der noch viel ſchlimmer iſt, als der Byzantinismus nach oben.(Sehr richtig!— Unruhe bei den Sozialdemokraten.). Auf den Zolltarif will ich nicht näher ein⸗ gehen, da ſchon auf dem letzten Landtag 8 Tage lang darüber debattiert worden iſt. Das Zahlenmatevrial des Finanzminiſters Buchenberger, der mir eine größere Autorität iſt, als der Aſſeſſor Hecht, konnte damals nicht wiederlegt werden. Die Schwierigkeiten einer nachträglichen Aenderung des§ 18 des Zolltarifs verkenne ich nicht; aber ich möchte betonen, daß wenn die Verbrauchsabgaben aufgehoben werden, wir einem Schlagwort zum Opfer fallen. Ein Preisrückgang wird nicht eintreten, da der Zwiſchenhändler die Differenz in die Taſche ſteckt. Dagegen wird eine namhafte Steigs⸗ rung der Umlagen mit Sicherheit eintreten. Ein„Verrat“ oder ein„Verſtoß gegen Treu und Glauben“ könnte die Aufhebung des 8 13 des Zolltarifs nicht genannt werden. Es handelt ſich ja nicht um einen Kompromiß. Die ewigen Rekriminationen Venedehs können dem Zuſammenſchluß der liberalen Parteien nicht förder⸗ lich ſein. Ich erinnere an die Einführung der gemiſchten Schule, an unſer Kirchenſteuer⸗ und Beamtengeſetz, die gewiß einen Fork⸗ ſchritt darſtellen. Den Fabrikinſpektor Bittmann kenne ich ſeit Jahren als einen tüchtigen, gerechten Mann, der ſeine Stelle gewiß sur Zufriehenheit aller ausfüllen wird. Man ſollte ihn zum mindeſten eine Zeit lang im Amte walten laſſen, ehe man ihn mit Angriffen überhäuft. Die Tendenz des Erlaſſes der Bad. Landes⸗ verſtcherungsanſtalt war fedenfalls nicht zu tadeln. Den Städten; die äuf dem Gebiet der Sozialpolitik dem Staat weit vorausgeeill ſind, darf man nicht Rückſchritt zum Vorwurf machen. Auf dem CCCCCCCCCC 8 Statiön, ob groß oder klein, hat ihr Buffet. Und wenn man von der Kälte durchfroren iſt, ſucht man dieſe Erfriſchungsräume gern auf — obgleich ſie gewöhnlich überhitzt und von einem nicht appetit⸗ reizenden Geruch erfüllt ſind— wirft man den Pelz ab und taut ſich durch zahlreiche Taſſen des prächtigen, bernſteinfarbigen ruſſiſchen Tees mit Zitronenſaft auf. Im Zuge wird viel Wodka getrunken, die Offtzisre ſpielen viel Karten, der Fremde wird gaſtlich bewirtet. Das Glas wird zum Ueberfließen gefüllt; ruſſiſche Offiziere halten es für Knickerei, wenn der Wein nicht überfließt. In allen großen Städten unterwegs ſind große militäriſche Niederlaſſungen. Der Baikalſee iſt jetzt gefroren, und man fährt in Schlitten darüber. In das Eis geſteckte Bäume zeigen den Weg, und alle acht Meilen findet man eine Halteſtelle, wo man Nahrungsmittel erhält. Die Beköſtigung der Soldaten auf dem Wege zum Kriegsſchauplatz kann kaum als beſonders gut bezeichnet werden. Morgens erhält er Tee und Schwarzbrot; mittags gibt es„Borſchtſch“, eine Suppe aus roten Rüben mit einem Stück Fleiſch, und abends gibt es wieder Tee mit Schwarzbrot. Der Unterſchied zwiſchen der Sommer⸗ und Winterkleidung beſteht nur in einem ſchweren, loſe ſitzenden Ueber⸗ rock, der nachts als Bettdecke dient. Ein paar Meilen von Blago⸗ weſchtſchensk fand ich eine verlaſſene Stadt. Da waren Straßen neugebauter, aber unbewohnter Häuſer, da waren große Kaſernen, aber kein einziger Menſch darin. Da waren Stallungen für Tauſende von Pferden, aber kein einziges Tier; es gab große Militärküchen, aber kein Eſſensgeruch ſtieg auf. Es war ein Lager, das die Ruſſen für einen etwaigen Krieg mit Japan gebaut hatten, den man ſeit fünf oder ſechs Jahren für unvermeidlich hielt. Die Bahn nach Port Arthur verläßt die transſibiriſche VBahn an der kleinen Station Kitaiski Rasjesd, dem„Tor Chinas““ Die transmandſchuriſche Linie unterſcheidet ſich von der ſibiriſchen Hauptlinie. Ab und zu iſt eine Strecke gut beſchottert, aber gewöhnlich ſchüttelt und ſtampft ſie. Das Reiſen geht langſam. Das Land iſt nicht einladend. Wenn nicht bitterliche Kälte herrſcht, wird im Sommer der heiße reizende Sand aus der Wüſte Gobi aufgeblaſen. Elende und rohe Städte und Dörfer, die in den letzten drei Jahren entſtanden ſind, werden ſichtbar. Mongoliſche oder Mandſchudörfer gibt es nicht, denn die Eingeborenen ſind je i8 Meilen auf beiden Seiten der Bahn ver⸗ trieben. Dieſe Vorſichtsmaßregel bezweckt, daß während des Krieges die Mandſchus die Bahn nicht zerſtören können. Ueber die ganze Dſungarei ſind Koſakenſtationen verteilt, rohe Gebäude aus Ruten⸗ flechtwerk mit Türmen, damit die Koſaken das Kommen der chineſi⸗ ſchen Räuber beobachten können. Dieſe halb barbariſchen Kofaken ſind Leute mit harten Geſichtern. Langhaarige Schafsfellmützen und Schafspelze laſſen ſie noch wilder erſcheinen. Aber ich habe unter ihnen gelebt, an ihren Lagerfeuern geſchlafen, bin beim Zubereiten der Suppe abends zu ihnen gekommen und habe nirgendwo gaſt⸗ freundlichere Menſchen gefunden..“ aͤgesneuigkeſten. — Die Heldin von Aaleſund. Man ſchreibt der„Nat. Ztg. aus Ehriſtiania vom 13. Febr.: Szenen aus der Brandnacht gibt es immer noch ſehr viele. Tych iſt eine, die von der heldenhaften Rettungsarbeit eines Dienſt⸗ mädchens Lerichtet und verdient, weiteren Kreiſen bekannt zu werden. Anna Aure diente bei einer 80jährigen Witwe Depold. Gegen 6 Uhr morgens mußten ſie in der Eile aus dem Hauſe flüch⸗ ten was der alten Frau außerordentlich ſchwer fiel, da ſie ſtark an Aſthma zu leiden hat. Anna hätte leicht ihre eigenen Sachen retten können, wenn ſie, wie ſo viele andere Dienſtmädchen es taten, da⸗ rauf bedacht geweſen wäre und die Herrſchaft für ſich ſelber hätte ſorgen laſſen wollen. Doch das Mädchen dachte nur an die alte Frau und ließ ihr eignes bißchen Hab' und Gut brennen. Als man auf der Flucht aus der Stadt zuſammen mit vielen anderen bis zur „Grabkapelle“ gekommen war und man jetzt vor der Notwendigkeit der Ueberſteigung einer bedeutenden Höhe ſtand, fühlte die alte Frau ſich gänzlich erſchöpft und ſagte zu dem Mädchen:„Laß mich hier und ſieh', daß Du ODich ſelber retteſt!“ Das Feuer war ihnen auf den Ferſen und jeder dachte nur noch an ſich ſelber. Anna aber antwortete ihrer Frau beck:„Ich verlaſſe Sie nicht, ich will Sie retten!“ Mit der tapferen Anna als Stütze gelang es der ſchwachen Der Erzählungen über einzelne * . Manibeii, 18. Februar. hadben auch mich gereizt. General⸗Anzeiger. 8. Seite. Webiet der Wohnungsfrage geſchieht heute ſchon ſehr viel; gegen⸗ nAber Lehmann iſt zu bemerken, daß die Zwangsenteignung für gemeinnützige Unternehmen nach dem Enteignungsgeſetz zuläſſig iſt. Die Aenderung unſerer Kreisverfaſſung in der vom Miniſter ungedeuteten Richtung würde ich für ſehr bedenklich halten. Wenn die 11 Kreiſe in 4 zuſammengelegt werden, iſt Selbſtverwaltung nicht mehr möglich. Auf dieſe legen aber die Kreiſe den größten Wert.(Sehr richtig!) Die Organiſation hat ſich ſeit 50 Jahren Dewährt. Nicht aus Pietätsrückſichten gegen Lameh, ſondern aus ſachlichen Gründen, bekämpfen wir die Aenderung des jetzigen Zu⸗ ſtands. Den ſchwachen Kreiſen kann auf andere Weiſe, durch Staatsdotation u. dergl. geholfen werden. In den heutigen Zeit⸗ läufen erſcheint es mir ſehr bedenklich, an der Heereseinrichtung zu rütteln, die uns ſeither den Frieden bewahrt hat und die Gewähr bieiet, daß wir der Zukunft ruhig entgegenſehen dürfen.(Bravo! bei den Nationalliberalen.) Venedey(dem.) betont, daß er ſich nicht einſeitig auf den Standpunkt der Konſtanzer Aerzte geſtellt habe. Dr. Goldſchmit hat meine Stellung zur Ver⸗ faſſungsvorlage mit Ironie und Spott behandelt. Warum? iſt mir unerfindlich. Ich habe lediglich unſern Standpunkt vertreten, von dem wir nicht abgehen werden. Die großen Parteien ſagen, ſie ſeien mit uns in der Grundfrage einig, ſprechen aber gleichwohl von einem Entgegenkommen der Regierung. Tatſächlich kann von einem Fort⸗ ſchritt keine Rede ſein. Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, als ob etwas vorgeht(Dr. Wilckens: Nein, nein, es geht nichts vor!) Nun die Ausführungen Goldſchmits mußten Bedenken er⸗ regen, dagegen haben die Wilckens' ſchen Ausführungen ſehr wohl⸗ tuend berührt. Wenn in andern Staaten das Zweikammerſyſtem beſteht, ſo iſt das kein Grund für uns, unſere Einrichtung für gut zu finden. Hätten wir ein parlamentariſches Regime, ſo würden wir die Konſequenzen ziehen, allein wir leben in einer konſtitutionellen Monarchie und haben daher keinen Einfluß auf die Stellenbeſetzung. Wir müſſen leider zuſehen, wie ſeit Jahren alle Verwaltungsſtellen mit Nationalliberalen beſetzt werden. Die großen Erfolge des Liberalismus ſind in den 60er Jahren erzielt worden, als ein Unter⸗ ſchied zwiſchen Demokratie und Nationalliberalismus nicht beſtand; ſpäter, als die Nationalliberalen ſpezifiſch nationalliberale Politik trieben, iſt von Fortſchritt keine Rede mehr. Ich muß dies ſagen, weil ich durch die Lobſprüche auf die guten alten Zeiten provoziert worden bin. Die von Wilckens genannten Geſetze möchte ich nicht als natlib. Errungenſchaften bezeichnen, ſie wiegen jedenfalls bei weitem die Rückſchritte nicht auf, die z. B. in der Frage der Ge⸗ meindeordnung gemacht wurden. Von einem parlamentariſchen Syſtem iſt bei uns nicht die Rede. Bei uns wird im allgemeinen ſchneidig und gottesfürchtig nach dem Grundſatz: Sie volo sie jubeo! regiert. Der Reichstag war vollkommen im Recht, wenn er bei Beratung des Zolltarifs von ſeinen verfaſſungsmäßigen Rechten Gebrauch machte. Dr. Goldſchmit ſcheint aus der Geſchichte nichts gelernt zu haben, ſonſt hätte er nicht Dämme gegen die Sozial⸗ demokratie verlangt, alſo die Regierung ſcharf gemacht. Dagegen muß aufs ſchärfſte Proteſt erhoben werden. Geh. Oberreg.⸗Rat Dr. Glockner legt die Stellung der Regierung zum Streit der Konſtanzer Aerzte und Krankenkaſſen dar und äußert ſich zu einigen Fragen ſanitärer Muſer(dem.): Mir iſt jede Hoffnung auf eine politiſche Verſtändigung mit dem Miniſter geſchwunden. Wenn ſchon wegen der politiſchen Geſinnung eine Differenzierung eintritt, ſo kann man nicht mehr von„liberal“ ſprechen. Eine Regierung, die ſo handelt, iſt nicht liberal. Man be⸗ denke die Konſequenzen! Die Sozialdemokraten müßten dann aus den Gewerbegerichten und aus dem parlamentariſchen Leben entfernt werden. Ueber die Ausführungen Wilcken's betr. die Wahlrechtsfrage habe ich mich ſehr gefreut. Sie zeigen, daß Badens Volksver⸗ ſretung in der Hauptfrage einig iſt. Dr. Goldſchmit's Ausführungen Sein Vortrag über die republikaniſche Staatsverfaſſung iſt mir ganz unverſtändlich. Ich hege eine große Shympathie, ich möchte ſogar ſagen, Verehrung für unſern Landes⸗ fürſten, aber dieſe Fragen müſſen hier ausſcheiden. rechtsvorlage von der nationalliberalen Partei anders behandelt wird, habe ich das Gefühl, daß eine Annäherung zwiſchen der dem. und natlib. Partei nicht bloß möglich, ſondern tatſächlich eingetreten iſt. Redner kommt wiederholt auf den Zolltarif zu ſprechen und hält dann eine gründliche Abrechnung mit dem Abg. Kopf, der ſich einen unglaublichen perſönlichen Ausfall geleiſtet und auf dieſem Gebiet den Rekord erreicht habe. Für den ungeheuerlichen und tatſächlich unwahren Vorwurf, als hätte ich mich um die Oktroifrage in Offen⸗ burg herumgedrückt, fehlt mir der parlamentariſche Ausdruck. Ueber meine Stellung herrſchte völlige Klarheit. Ich habe einige Tage vor der betr. Bürgerausſchußſitzung in öffentlicher Verſammlung mich gegen das Oktroi ausgeſprochen. Zu allem Ueberfluß habe ich noch in einem Schreiben an den Bürgermeiſter in Offenburg meine Stellung zum Oktroi dargelegt. Ich muß es den Kollegen im Hauſe überlaſſen, was ſie zu dieſem Verhalten Kopfs zu ſagen haben. Kopf(perſönlich) erklärt, daß er mißverſtanden worden ſei; er habe nur die Abgaben auf Bier und Wein im Auge gehabt und nur ſeinem Befremden Ausdruck geben wollen, daß Muſer in jener entſcheidenden Bürger⸗ ausſchußſitzung gefehlt habe. Auch in Offenburg habe man ſich darüber gewundert und im demokratiſchen Lager habe es einen Krach abgeſetzt.(Präſident Dr. Gönner: Das iſt keine perſönliche Bemerkung— Heiterkeit). Nach weiteren perſönlichen Bemerkungen der Abg. Hergt, Muſer, Venedey wird die Beratung um ½2 Uhr abgebrochen. Fortſetzung: Samstag 9 Uhr und Bericht über die Nachwahl in Schwetzingen. Aus Stadt und TLand. * Mannheim, 18. Februar 1904. »Für das Volkskonzert im Roſengarten, welches nächſten Sonn⸗ zag, nachmittags 3 Uhr, im Nibelungenſaal ſtattfindet, iſt nun⸗ mehr das Programm feſtgeſetzt und bereits im Inſeratenteil dieſes Blattes veröffentlicht worden. Außer Geſamtchören der vier ver⸗ einigten hieſigen Geſangvereine trägt jeder Verein noch zwei Spegial⸗ chöre vor, ferner ſind Liedervorträge der Hofopernſängerin Frl. Hilda Schöne und des Konzertſängers Herrn Adolf Müller von Frankfurt vorgeſehen. Der Kartenverkauf für das Volkskonzert iſt ein ſehr flotter und dürfte wohl ein ausverkauftes Haus zu er⸗ warten ſein. Veortrag. Der in unſerem geſtrigen Mittagsblatt angekün⸗ digte Vortrag des Herrn Stadtvikar Schüſſelin über das Thema: ——— e Frau, ſich noch ein Stück den Berg hinauf weiter fortzuſchleifen; als man aber die letzte Höhe des mehr als 150 Meter hohen Berges erklimmen ſollte, verſagten die Kräfte der Alten vollſtändig. Doch Anna wußte Rat. Sie nahm die Frau auf ihren ſtarken Rücken und trug ſie über das Feld und den Berg auf der anderen Seite hinab zum Tal. Hier endlich glückte es dem tapferen Mädchen, die alte Frau unterzubringen. Leute, die den Weg über die ſteile Höhe kennen, begreiſen nicht, wie es dem Mädchen möglich war, das ſchwierige Rettungswerk glücklich zu vollenden; manche jungen Leute, die ebenfalls in dieſer Richtung flüchteten, hatten vollauf mit ſich ſelber zu tun, dem Feuer auf dieſem Wege zu entrinnen. So hat das Mädchen eine Pflichttreue, einen Mut und eine Tapfer⸗ keit bewieſen, die es rechtfertigen, daß man ihren Namen mit An⸗ Seit die Wahl⸗ „Er d⸗ oder Feuerbeſtattung“ findet, um mehrfach ge⸗ äußertem Wunſche nachzukommen und angeſichts des zu erwartenden Beſuches nicht im Saale des Evangel. Vereinshauſes, ſondern im Saale des Saalbaues, N 7, 7 ftatt, was wir hiermit gerne berichten. Erwähnen wollen wir noch, daß der bei freiem Eintritt ſtattfindende Vortrag in allgemein verſtändlicher Form gehalten ſein wird. * Schweſter Godoleva Oberin. An Stelle der vor 3 Wochen verſtorbenen Oberin Gorgonia iſt vom Mutterhaus in Oberbronn Schweſter Godoleva, welche ſchon ſeit Januar 1887 dem Hauſe D 4, 4 als tüchtige und in weiten Kreiſen der Stadt bekannte Krankenſchweſter angehört und ſchon eine geraume Zeit die kränk⸗ liche Oberin Gorgonia vertreten hat, am vorigen Sonntag— 14. Februar— zur Oberin der Niederlaſſung der Niederbronner Schweſtern in D 4 beſtimmt und geſtern am Aſchermittwoch feierlich in ihr Amt eingeführt worden. Aufſtellung einer Büſte. An dem Neubau der Firma Fr. Dröll, Q 2, 1, wurde geſtern eine künſtleriſch wohlgelungene Marmorbüſte des Gründers des Geſchäfts, des verſtorbenen Herrn Friedrich Dröll, aufgeſtellt. Die Büſte wurde angefertigt in dem hieſigen kunſtgewerblichen Atelier von Auguſt Köſtner. Apolſo⸗Theater. Das neue Enſemble, welches geſtern abend erſtmals auftrat, verrät nicht nur eine geſchickte Zuſammenſtellung der einzelnen Nummern, ſondern bietet auch wirklich erſtklaſſige moderne Leiſtungen. Das Haus war trotz Aſchermittwoch, wo es gar viele vorziehen zu Hauſe zu bleiben, gut beſetzt. Im neuen Programm iſt namentlich die Damenwelt teils durch Geſang oder turneriſche Darbietungen ſtark vertreten. Gleich die erſte Nummer, die Soubrette Cleo'Oſterrode, machte durch ihre elegante Vortragsart einen günſtigen Eindruck. Die Schiller⸗Troupe produziert ſich mit großer Verve, Firigkeit und halsbrecheriſchen Evolutionen an den Silberringen. Das internationale Duett Les Ariſtocrates, zwei hübſche Damen, erfreute die Anweſenden durch ſeinen Geſang und vornehme Vortragsweiſe. Ein komiſcher Jongleur iſt Mr. Sarno, der ganz gute und anerkennenswerte Leiſtungen bringt. Der Hand⸗, Kopf⸗ und Spring⸗Akrobatiſche Akt der 4 Dankmar's zeigt von tüchtigem Können. Ihre Leiſtungen ſind von großem Intereſſe und enthalten viele neue Trics. Auch der diesmalige Humoriſt, Ewald Treffer, bildet eine ausge⸗ zeichnete Nummer und er verdient mit vollem Recht den Namen eines Blitz⸗Verwandlungsmenſchen. The 3 Unites, eine ganz tolle Nummer, erregten mit ihrer Driginalpantomime Miſhaps wahre Lachſalven. Der Royal Bioscop bringt neue Bilder, von denen wir beſonders hervorheben wollen„Schwimmende Pferde“,„Der tragiſche Tod einer pflichtvergeſſenen Mutter“,„Ein Tonkünſtler“,„Stiergefecht“ u. ſ. w. Auch der Hauskapelle ſei lobend erwähnt. Ein Beſuch des ſehr decent gehaltenen Familien⸗ programms iſt daher nur zu empfehlen. Der Aufſtand der Hereros in Deutſch⸗Südweſt⸗Afrika, welcher jetzt mit dem Krieg zwiſchen Rußland und Japan in dem Vorder⸗ grunde des Intereſſes ſteht, hat uns veranlaßt, mit einem erſten kartographiſchen Inſtitut ein Abkommen zu treffen, um unſre ver⸗ ehrlichen Abonnenten in die Lage zu ſetzen, für einen geringen Bruch⸗ teil des ſonſtigen Wertes eine genaue und überſichtliche Weltkarte anſchaffen zu können. Das Intereſſe an auswärtigen und außer⸗ europäiſchen Dingen iſt gerade in dieſer Zeit ein ſo tiefgehendes, daß der Zeitungsleſer heutzutage oft genug gezwungen iſt, die Karte zu Rate zu ziehen bei den ihm täglich entgegentretenden neuen Namen, die im Vordergrunde des Intereſſes ſtehen. Unſere Weltkarte er⸗ möglicht es, ſich ſchnell über alle Ereigniſſe der Weltpolitik an de Hand derſelben zu orientieren. Vermöge ihrer Größe und Ueber⸗ ſichklichkeit iſt es leicht, auf ihr auch ſolche Orte ſchnell zu finden, welche auf den etwa dem Einzelnen zur Verfügung ſtehenden Atlanten nur auf den Spezialkarten verzeichnet ſtehen. Ebenſo kann man aber durch dieſe große Weltkarte ſich eine beſſere Vorſtellung über die Beziehungen und Verbindungen der einzelnen Länder mit den gerade im Vordergrunde des Intereſſes ſtehenden Gegenden machen. Auf der Karte iſt nicht nur Europa mit beſonderer Sorgfalt ausgeführt, ſondern auch jeder Weltteil nach dem neueſten Stande der Forſchung, ohne die Ueberſichtlichkeit zu beeinträchtigen, berück⸗ ſichtigt worden. Demgemäß wird dieſe überſichtliche neue große Welkkarte für jeden Zeitungslefer äußerſt wertvoll ſein; ſie bildet zugleich für Bureaus, Arbeits⸗ und Geſchäftszimmer einen ange⸗ nehmen Wandſchmuck. Die neue Weltkarte iſt 126 Centimeter breit, 89 Centimeter hoch, in 8 Farben auf holzfreies Papier gedruckt und mit Stäben und Oeſen zum Aufhängen verſehen. Wir liefern die⸗ ſelbe unſern bisherigen, ſowie neu hinzutretenden Abonnenten gegen die geringe Vergütung von 1 ¼. Für auswärts zuzüglich Porto. Nichtabonnenten können dieſelbe zum Preiſe von 6 e beziehen. Der Athleten⸗Verein Mannheim beſchloß in ſeiner letzten Sitzung, in dieſem Jahre Fahnenweihe abzuhalten und iſt die Lie⸗ ferung der neuen Fahne bereits der bekannten Bonner Fahnenfabrik in Bonn a. Rh. übertragen, deren Entwürfe den größten Beifall fanden. * Das geſamte Alteiſenmaterial der ſtädtiſchen Compoſtfabrik wurde an die Firma Karl Klebe, Eiſen⸗ und Rohproduktenhandlung hier verkauft. * Heber unſere Oſt⸗ und Weſtmarkenpolitik ſpricht Samstag, 20. dſs., abends 9 Uhr Herr Amtsrichter Altendorf⸗ Mainz, in einer vom Alldeutſchen Verband in die„Stadt Lück“ einberufenen öffentl, Verſammlung. Daß dieſes Thema gegenwärtig von beſonderem In⸗ tereſſe iſt, brauchen wir nicht weiter zu betonen. Der Zutritt zu dieſem Vortrag iſt für jedermann frei. Nus dem Grossberzogtum. Weinheim, 17. Febr. Am geſtrigen Faſtnachtsdiens⸗ tag ging es hier trotz des ſchlechten Wetters äußerſt lebhaft zu. In der Hauptſtraße zwiſchen Rodenſteinbrunnen und Marktplatz ſtockte wiederholt der Verkehr. Schöne Masken waren aber nicht zu ſehen, um ſo mehr unäſthetiſche zum Teil abſcheuliche Geſtalten, die leider mit jedem Jahr zunehmen. Nach Einbruch der Dunkelheit begann ein lebhafter Verkehr von Maskengruppen in den Wirt⸗ ſchaften.— Wie man hört, wird nun auch der zweite Arzt von Hemsbach, Herr Dr. Hausmann, ſich hier niederlaſſen, der⸗ ſelbe ſoll das Anweſen des früheren Bezirksarztes, Herrn Medigzinal⸗ rats Schellenberger, in der Eiſenbahnſtraße käuflich er⸗ worben haben. Weinheim wird ſodann fünf Aerzte haben. BC. Karlsruhe, 17. Febr. Nach Mitteilung des Oberſchulrats hat der Großherzog mit Staatsminiſterial⸗Entſchließung vom 21. Januar d. Is. der Gymnaſial⸗Abteilung der Höheven Mädchenſchule in Karlsruhe endgültig alle Berechtigungen eines mit normalem Lehrplan eingerichteten Gymnaſiums verliehen. Der Stadtrat nahm mit lebhafter Befriedigung hievon Kenntnis und erſuchte den Großh. Oberſchulrat, nunmehr auch die Schritte einzu⸗ leiten, welche zur Erlangung der Anerkennung der Berechtigungen des Karlsruher Mädchengymnaſiums auch durch die übrigen deutſchen Bundesſtaaten etwa noch erforderlich ſein ſollten. oc. Zell a.., 17. Febr. In Biberach konnten die Schuhmacher Ehriſtian Gießler Eheleute das ſeltene Feſt der diamantenen Hochzeit begehen. Der Großherzog bedachte das Jubelpaur mit einem Geldgeſchenk von 50., die Gemeinde mit einem ſolchen von 30 M. Der Erzbiſchof ſandte ein herzliches Glückwunſchſchreiben und ein Erbauungsbuch. * Vom Schwarzwald, 17. Febr. In Schönwald(A. Tri⸗ berg) wütete am Montag ein Schneeſturm mit furchtbarer Heftigkeit. Die Straßen wurden verweht; die Poſt von Triberg mußte in Schönwald bleiben, die von Furtwangen blieb aus. Ein Aſpänniges Laſtfuhrwerk nach Triberg blieb im Schnee ſtecken; di die Pierde mußten ausgeſpannt werden. Es gab Schmeewelen gon K Kaſinoſaal Rattfinde Meter Höhe. Am Montag Nachmittag fielen in 4 Stunden bet 2 Grad Wärme 60 Emtr. Schnee. Die Temperatur wechſelte faßt alle—3 Stunden, was noch ſelten beobachtet wurde. Der Bahß ſchlitten, welcher freie Bahn bis zur Eſcheck machen ſollte, kehrte un⸗ berrichteter Dinge zurück, da er im Holzhauer Dobel ſtecken blieb unz mit 8 Pferden nicht mehr von der Stelle zu bringen war. D Schaufler mußten in Tätigkeit treten, damit nur gewendet wer werden konnte. Dies kam ſeit Menſchengedenken nicht vor. Pfalz, Heſſen und uumgebung. * Landau, 17. Febr. Heute nacht zwiſchen 12 und 1 Uhr fin der gerichtsbekannte 20 Jahre alte Tagner Eugen Krebs von 9 der am Tage als Maske ſchon verſchiedene Wirtſchaften unſicher ge⸗ macht und die Gäſte beläſtigt und bedroht hatte, in der Wirtſcha „Zum Luxhof“ ohne alle Urſache Streit an. Der 27 Jahre alt Fuhrwerksbefitzersſohn Karl Apfel von hier, den er gleichfalls an rempelte, erhielt von Krebs einen Stich in die Bauchhöhle, der di Leber verletzte. Die Verletzung iſt lebensgefährlich. Apfel wurde ins Spital verbracht, der Meſſerheld durch die Schutzmannſchaft ver⸗ haftet. * Bellheim, 17. Febr. Das Warenhaus von Karl Heinrich, mitten im Dorfe an der Hauptſtraße gelegen, brannte heute f 2 Uhr vollſtändig nieder. Die Warenvorräte ſind ſämtlich verbrannt Das angrenzende Wohnhaus von N. Fieger, Sattler, wurde durch die Feuerwehr gerettet, ebenſo auch das angrenzende Magazin mi landwirtſchaftlichen Maſchinen und Geräten. Aus der Pfalz, 17. Febr. Der von den pfälziſchen Kaſſenärzten ſeit Monaten gegen die Krankenkaſſe geführte heftige Kampf wegen Einführung der freien Aerzteld und höherer Honorierung hat eine friedliche Beilegu gefunden. Die Aerzte, die, weil ſie die ihnen von der Vereinigun pfälziſcher Krankenkaſſen gemachten Zugeſtändniſſe nicht für aus reichend erachteten, ihr Verhältnis zu den Krankenkaſſen auf den heutigen 17. Februar gekündigt hatten, haben ſich nachträglich doch noch zu einer Verſtändigung bereit finden laſſen. Das Uebere kommen iſt auf der Grundlage erfolgt, daß von den Kaſſen ein Kopftaxe von 4 Mark und die Einführung von Schiedsgerichten einzige Juſtanz für Regelung von Streitigkeiten, ſowie die Aufnahm einer bezüglichen Klauſel in die abzuſchließenden Verträge zu geſtanden wird. Die von den Aerzten zunächſt geforderte unein⸗ geſchränkte freie Aerztewahl hat von den Kaſſen mit Rückſicht au die in der Pfalz obwaltenden Verhältniſſe nicht zugeſtanden werden können; ſie wurde deshalb nur in dem bisherigen Umfange bewilligt. Gleichzeitig hat man ſich dahin geeinigt, daß die abzuſchließenden neuen Verträge eine Gültigkeitsdauer von mindeſtens 5 Jahre haben müſſen und die in Anſpruch genommenen Spezialärzte in Weiſe entſchädigt werden, daß ſie an der den Kaſſenärzten gewähr Pauſchalentſchädigung von 4 Mark partizipieren. * Höchſt a.., 17. Febr. Ein Akt gemeiner Roheit wurde der Nacht zum 14. d. Mts. an der Bismarck⸗Statue im hieſigen Stadtgarten verübt. An den Reiterſtiefeln wurden beide Sporen und am Pallaſch die Troddel mit Gewalt abgeſchlagen. Von denen die dieſe Heldentat vollbracht haben, fehlt noch jede Spur. Di Polizeiverwaltung hat eine Belohnung von 200 M. auf Ermitte der Täter geſetzt. Die abgeſchlagenen Bronzeſtücke lagen, bis einen Sporen, am Tatort. 5 Gerichtszeitung. * Mannheim, 16. Febr.(Strafkammer II.) Vorſitzen der: Herr Landgerichtsdirektor Waltz. Vertreter der Gr. Stgats behörde: Herr Ref. Bollig. 1. Der 24 Jahre alte Eiſendreher Aurel Becker aus Kirnbach der drei Arbeitern die Fahrräder ſtahl, wird zu 2 Jahren Gefängn verurteilt und verliert die Ehrenrechte auf 3 Jahre. 5 2. Der 18 Jahre alte Bäcker Eugen Philipp aus Götzingen der ſeinem Meiſter, dem Bäcker Karl Heuberger, Backformen und 8 Pfund Lebkuchenteig im Werte von 12 M. ſtahl, erhält 3 Mongte Gefängnis. Verteidiger:.⸗A. Dr. Bernheim 3. Meſalliniſche Leidenſchaft beſitzt die verehelichte Henri Ritzinger aus Idſtein, die wegen Kuppelei und gewerbsm ßiger Unzucht angeklagt iſt. Sie gab in einem Briefe ganz offen zu, daf ſie ihrem Manne die Treue nicht hält, weil ihr ein Mann nüge. Alſo ging ſie auf Abenteuer aus. Sie betrieb eine geberei“, Wenn die Milch⸗, Fleiſch⸗„ Gemüſe⸗, Kartoffel Weinlieferanten kamen, um Geld einzukaſſteren, dann ſpußte ſi Leute zu beſtimmen, auf andere Zahlungsmittel einzugehen, a der reguläre Geſchäftsverkehr kennt. In einigen Fällen, wo Reize nicht zogen, ſchickte ſie die bei ihr logierende Kellnerim Auguſte Käuffer als„Unterhändlerin“ vor. Der Staatsanwalt beantragte für die Kuppelei 6 Monate Gefängnis, für die Gewerbsunzuch Wochen Haft. Der Verteidiger, Rechtsanwalt Dr. Köhler, be antragte die Freiſprechung ſeiner Klientin. Unzucht gegen Entgel ſei noch keine gewerbsmäßige Unzucht und bezüglich der Uebertretun liege ſchlimmſtenfalls Verjährung vor. Was die Kuppeletanklag anbelange, ſo ſtellten die wenigen und nicht einmal zweifellos wieſenen Einzelhandlungen noch keine Gewohnheitsmäßigkeit dar Jedenfalls gehe die Abſicht der Angeklagten auf eine Entlohnung ni daraus hervor und es fehle deshalb an dem Requiſit des Ei nutzes. Das Gericht trat der Auffaſſung der Verteidigung b ſprach die Angeklagte frei. * Mannuheim, 17. JFebr.(Strafkammer.) Vorſitze Herr Landgerichtsrat Ketterer. Vertreter der Großh. St behörde: Herr Staatsanwalt Baumgartner. 8 .). In grauenerregender Weiſe hat ſich der 48 Jahre Merſeburg gebürtige Hauſierer Franz Schultze in den Jahr 1898 und 99 an ſeiner damals 13 Jahre alten Tochter verg Er band dem Kinde die Füße zuſammen und hing es dann an auf, worauf er an dem Kinde unzüchtige Handlungen vornah Dem Scheuſal kam das Gutachten des Bezirksarztes zu gute, der Schwindſucht des Angeklagten als mildernden Umſtand für def Exzeſſe bezeichnete. Schultze war bisher auch nicht vorbeſtraft. D Urteil lautete auf 1 Jahr 6 Monate Gefängnis und 4 Jahr verluſt. 2. Der 20 Jahre alte Kaufmann Rudolf Scherer aus G winkel brach in der Nacht vom 19. zum 20. Januar d. J. in Bedürfnishäuschen am Marktplatz ein und ſuchte in der Kabin Wartefrau nach Mammon. Seine Mühe war umſonſt und er w obendrein noch erwiſcht. Einſchließlich einer Betrugsſtrafe von Wochen, die er vor dem Schöffengericht davongetragen, wurde eine Gefamtſtrafe von 8 Wochen Gefängnis erkannt. * Strafkammer. Wir erhalten folgende Zuſchrift: in der Ausgabe vom 5. Februar unter Rubrik Gerichtszeit Fall Andreas Eder, Brühl betr. u. a. veröffentlicht, daß ei wiſſer Mafſott aus der Pfalz den Eder durch Wechſel lationen um nicht weniger als 50 000 M. geprellt hätte. den Tatſachen in keiner Weiſe entſpricht, bitte ich um Bericht Die Angelegenheit trug ſich folgendermaßen zu: Ich, Adam ſott jr., Kaufmann aus Muterſtadt, habe dem Andreas Eder Brühl im Jahre 1900, auf ſein ſpezielles Verlangen, vor H Notar Brunner in München Hypotheken verkauft und ein ode Tage ſpäter den Gegempert von Eder in Wechſeln erhalten, Hhpothelen ruhten auf Münchener Grundſtücken. Andreas E hatte die Einträge längere Zeit im Beſitz und ſind dieſelben an Des plötzlich in München ausgebrochenen Geländekrachs ni Zuge gekommen und durchgefallen. Ich habe in der Angelege vollkommen korrekt gehandelt. Hochachtungsvollſt ü. Maſſott Cheater. Kunſt und iſfenſ Konzert Schüller und Lion. In dem Ko Laura Schüller, unter iger Mitwirkung von Fi Lion, welches am Fre 19. Febr., abends he eheHGHNHH 2500000T0 poſitionen: Bach, Toccata und Fuge⸗D⸗moll; Beethoven, 32 Varla⸗ tionen C⸗moll; Chopin, zwei Preludes und Scherzo⸗H⸗moll; ferner Schubert, Dem Unendlichen, Du biſt die Ruh und Ungeduld; Brahms, Unbewegte laue Luft, Sapphiſche Ode, Von ewiger Liebe; Hugo Wolf, Alle gingen, Herr zur Ruh, Sie blaſen zum Abmarſch, Der Mond hat eine ſchwere Klag erhoben, Verſchling der Abgrund meines Liebſten Hütte. Herr Fritz Vögelh hat in freundlicher Weiſe die Klavier⸗ begleitung übernommen. Kleine Mittetlungen. Böclins Bild„Von Piraten in Brand geſetzte Burg“ iſt für 65 000 M. vom Wallraf⸗Richartz⸗ Muſeum in Köln angekauft worden. Die Geldſumme iſt zum Teil durch hohe Zeichnungen ſeitens Kölner Bürger aufgebracht worden. — Das vor dem Erſcheinen beſchlagnahmte Buch des Redakteurs Arnold aus Oſchatz„Aus allerlei Garniſonen“ iſt, wie dem„Berl. Tageblatt“ aus Dresden gemeldet wird, wieder frei⸗ gegeben worden. Geſchäftliches Ein Bahy ſicher aufzufüttern,— dazu gehört neben Pünkt⸗ lichkeit und Sauberkeit ein Nährmittel, das ihm angenehm ſchmeckt — alſo von ihm gern genommen wird—, und das ihm in jeder Hinſicht gut bekommt, alſo weber Drüſen noch Ausſchläge, noch Ver⸗ bauungsſtörungen verurſacht,— vielmehr ſeine Körverzunahme regelmäßig fördert, alle Organe(Knochen, Muskeln, Fett, Blut) kräftigt und ſein Wohlbefinden ungetrübt erhält. Allen dieſen An⸗ forderungen entſpricht— wie ſich ſeit 30 Jahren tauſendfach be⸗ währt hat— nichts ſo gut, wie das bekannte und beliebte„Neſt le⸗ Meh!“,— ein„Milch⸗Zwieback⸗Pulver“, welches lediglich aus beſter Schweizermilch, Weizenzwieback und Zucker zuſammengeſetzt. von unbegrenzter Haltbarkeit, Sterilität und ſtets gleicher Qualität iſt. In ihm beſitzt jede Mutter eine tadelloſe Beikoſt für ihr Baby,. die ihm ſelbſt im Hochſommer und auf Reiſen gute Geſundbeit ſichert. 43 Citerariſches. *„Für Alle Welt“. Ueber das Thema„Gicht und Rheumatis⸗ mus“ verbreitet ſich in dem neueſten(12.) Hefte der illuſtrierten Zeitſchrift„Für Alle Welt“(Preis des Vierzehntagsheftes 40 Pfg. Deutſches Verlagshaus Bong& C., Berlin W. 57) der als popu⸗ lärer mediziniſcher Schriftſteller rühmlichſt bekannte Dr. med. Lewinski in allgemein verſtändlicher und vorzüglich aufklärender Weiſe. Die beiden großen neuen Romane„Familienſklaven“ von Max Kretzer und„Der Vertrauensmann“ von Paul Blumenreich ſind ſo recht dazu geeignet, das Intereſſe des Leſerkreiſes an der ſeit Jahren ſo beliebten Zeitſchrift in höchſtem Maße zu erregen. Von dem prächtigen und mit feinſtem Verſtändniſſe ausgewählten Bilder⸗ ſchmuck des neueſten Heftes verdienen die wundervolle Kunſtbeilage „Endlich zum Schluß“, nach einem Gemälde von E. Zimmer, ſowie die kulturhiſtoriſch feſſelnden Studien aus dem Leben der Japaner und aus dem weltſtädtiſchen London den allgemeinſten Veifall. Heueſte Nachrichten und Telegramme. Orivat-Telegramme des„General-Hnzeigers“. * Frankfurt a.., 18. Febr. Der Magiſtrat beſchloß die Errichtung eines Völkermuſeums, welchem zunächſt der Be⸗ ſtand des ſtädtiſchen hiſtoriſchen Muſeums, ſowie eine Sammlung der anthropologiſchen Geſellſchaft in Frankfurt a. M. einverleibt werden ſollen. Bremen, 18. Jebr. Der Senat veröffentlicht einen Staatsvertragsentwurf zwiſchen Preußen und Bremen wegen Er⸗ weiterung der Hafen⸗Verkehrsanſtalten in Bremerhaven und des aus dieſem Anlaß vorzunehmenden Austauſches von Gebieten bei Bremerhaven und Fiſcherhude(Kreis Achim). Ausgetauſcht werden Gebiete von rund 610 Hektar. Bremen zahlt eine Million zu. * Minden, 18. Febr. Im Gemeindekollegium wurde heute der Antrag auf 3000 Unterſtützung für Aaleſund mit den Stimmen der Sozialdemokraten, des Zentrums und einiger Liberalen abgelehnt, da es nicht angängig ſei, zu ſolchem Zwecke Gemeidemittel zu bewilligen. Hier müſſe die öffentliche Wohltätigkeit eingreifen.(Fkf. Ztg.) *Haag, 18. Febr. Der Beſchluß in der Venezuela⸗ Angelegenheit wird anſtatt am 27. bereits am 22. Februar bekannt gegeben werden. * Konſtantinopel, 18. Febr.(Wien. Korr.⸗Bur.) Die letzten vom Schauplatz der Albaneſenbewegung eingelaufenen Depeſchen beſagen, daß in Miakowe, welches von Albaneſen vom Stamme Haſi bedroht wird, nur 3 Bataillone ſtehen. Der Kampf ſoll fortdauern. Schenſi Paſcha ſteht mit 5 Bataillonen und Artillerie bei Inenic, 10 Kilometer nord⸗ weſtlich von Makowa, wahrſcheinlich um eine Umgehung der Albaneſen durchzuführen. Die übrigen Streitkräfte ſcheinen in derſchiedenen Orten verteilt zu ſein. Deutſcher RNeichstag⸗ 85. Sitzung.) wW. Berlin, 18 ebruar. In der fortgeſetzten Beratung des Poſtetats bei Titel„Staats⸗ ſekretär“ ſpricht Dröſcher(konſ.) ſeine Anerkennung aus über die Verme hrung der Poſtaſſi⸗ ſtentenſtellen und wünſcht eine gleichmäßige Bemeſſung des Erholungsurlaubes nach gleichen Beſtimmungen, an die die Urlaub erteilenden Beamten gebunden ſein ſollen. Er wünſcht ferner eine angemeſſene Entſchädigung der Beamten für den Nacht⸗ „ienſt und den Fortfall der Druckſachenbeſtellung, ausgenommen Zeitungen, an den Sonntagen. . 4.* Berlin, 18. Febr. In der Kommiſſion des Reichstags zur Beratung des Geſetzentwurfs über die Kau fmannsgerichte vies Staatsſekretär Graf Poſadowsk h nachdrücklich darauf An, daß die verbündeten Reglerungen der Verleihung des aktiven Bahlrechts an die Frauen ablehnend gegenüber ſtehen und daß die Aufnahme einer ſolchen Beſtimmung das Scheitern des Geſetzes zur Folge haben würde. Nach längerer Diskuſſton wurde das aktive Wahlrecht der Frauen mit ſehr großer Majorität ingenommen, ebenſo die Herabſetzung der Alters⸗ grenze auf 21 Jahre angenommen. *** Berlin, 18. Febr. In der Budgetkommiſſkon des Reichstages brachte bei dem Titel, welcher Weittel ker die Waſſerlei⸗ tungsbauten in Saargemünd, Straßburg, St. Apold, Diedenhofen und Metz fördert, Gröber(Zentr.) die Waſſerverhältuiſſe im Stadtkreiſe Metz ſei die Zahl der Typhuderkrankungen bis Ende Auguſt 1908 auf 24, im Landkreiſe Metz auf 118 ange⸗ wachſen. Die Beunruhigung ſei alſo nicht grundlos geweſen. Schon im Jahre 1895 habe der Generalſtabsarzt auf die ſanitären Ge⸗ fahren in Metz und Umgegend auf Grund der mangelhaften Waſſer⸗ verhältniſſe hingewieſen. Die Verſchlimmerung desZuftandes im Jahre 19083 ſei gewiſſermaßen ein Tropfen geweſen, der die längſt gefüllten Becher überfließen ließ. Gegenüber Gröber erklärt von Gallwitz, die Bouillonquelle bilde nicht die einzige Urſache der Beſorgnis, ſie bilde aber eine der Quellen für die Krankheit und es ſei Pflicht der Militärverwaltung geweſen einzugreifen. Redner weiſt ferner auf die günſtigen Ergebniſſe der von der Militärverwaltung getroffenen Maßnahmen hin. Die Zahlen ſeien gegen früher bedeutend zurück⸗ gegangen, dann aber plötzlich geſtiegen. Da ſei ein energiſches Ein⸗ areifen nötig geweſen. Der Titel wird ſchlielich bewilligt. Der Krieg. Ein ruſſiſches Negierungskommunique. Petersburg, 18. Febr.(Ruſſ. Telegr.⸗Agenkur.) Ein Regierungslommunique beſagt:„Acht Tage ſind verfloſſen, ſeit Rußland von tiefer Entrüſtung über den Feind ergriffen wurde, der die Verhandlungen plötzlich abge⸗ brochen hat und darauf ausging, durch einen verräteri⸗ ſchen Angriff einen leichten Erfolg in dem lange gewünſch⸗ ten Kriege zu erringen. Die ruſſiſche Bevöllerung wünſcht mit begreiflicher Erregung ſchleunige Revanche und erwartet mit fieberhafter Spannung die Nachrichten vom fernen Oſten. Die Einigkeit und die Macht des rufſiſchen Volkes beſeitigen den Zweifel, daß Japan die verdiente Züchtigung für ſeine Verräterei erhalten werde und dafür, daß es den Krieg heraus⸗ gefordert hat, während unſer angebeteter Herrſcher den Frieden allen Nationen zu bewahren wünſcht. Die Umſtände der Feind⸗ ſeligkeiten zwingen uns, mit Geduld Nachrichten über die Erfolge Unſerer Truppen abzuwarten, die nicht vor entſcheiden⸗ den Handlungen des ruſſtſchen Heeres eintreten können. Die entfernte Lage des angegriffenen Gebietes und der Wunſch des Kaiſers, den Frieden zu erhalten, ſchufen die Unmöglichkeit, Kriegsvorbereitungen mit langer Hand im Voraus zu kreffen. Es wird jetzt ſicher Zeit bedürfen, um Japan Schläge zu ver⸗ ſetzen, die der Macht Rußlands würdig ſind. Indem Rußland ſparſam mit dem Blute ſeiner Kinder umgeht, beſtrebt, der Nation, die den Kampf anmaßend herausgeforbert, die ver⸗ diente Züchtigung zu erteilen, muß es die Ereigniſſe geduldig abwarten, in der Gewißheit, daß die Armee dieſe Herausfor⸗ derung hundertfach rächen wird. Die Landoperationen liegen noch in ferner Zukunft. Wir können nicht bald Nach⸗ richten vom Kriegsſchauplatze haben. Unnützes Blutvergießen iſt der Größe und Macht Rußlands unwürdig. Das Vater⸗ land bekundet ſo große Eintracht und Opferwilligkeit zum begen der nationalen Sache, daß jede vom Krtiegsſchauplatze ein⸗ treffende wahre Nachricht ſofort der ganzen Nakion gehören ſoll. Vom Kriegsſchauplatz. Petersburg, 18. Febr. Der Generalquartiermeiſter Pfug meldet: Der Generalſtab Juanſchikai''s teilte den Trup⸗ pen mit, China bewahre Neutralität. Zur Aufrechterhaltung der Ordnung ſendet China 2500 Mann nach Tſintſchoufu' In Inkou herrſcht Ruhe. Es wird beſtätigt, daß Tunguſenbanden von den Japanern zu gleichzeitigen Angriffen gegen die Bahnlinte aufgeſtachelt werden. Am Jalu iſt alles ruhig. Patrouillen melden, auf 50 Werſt vom Jalu kein Feind. Es wird gemeldet, der Dampfer⸗ verkehr Schanghai⸗Nagaſaki werde demnächſt wiedereröffnet. Petersburg, 17. Febr. Das Miniſterium des Aeußern erhielt ein Telegramm des Befehlshabers des franzöſiſchen Kreuzers „Pascal“, nach welchem der„Pascal“ Tſchemulpo verließ, um den ruſſiſchen Geſandten Pawloff, die Befehlshaber der Kriegs⸗ ſchiffe„Warhag“ und„Korejetz“, ſowie 16 Offiziere und 268 Mann der Beſatzung und 62 ruſſiſche Untertanen in Schanghat zu landen. »London, 18. Febr. Ein Tientſiner Telegramm des„Stan⸗ dard“ berichtet, dort ſei geſtern eine Privatdepeſche aus Port Arthur mit der Meldung eingelaufen, daß die ruſſiſche Flotte in See gegangen ſei. London, 18. Febr. Das Reuterſche Bureau meldet aus Tokio vom 17..: Hier iſt das Gerücht verbreitet, daß die Ruſſen die koreaniſche Grenze überſchritten. Köln, 18. Febr. Die„Köln. Ztg.“ meldet aus Tſchemulpo vom 17..: Bei dem Gefecht in Tſchemulpo ſind von der Beſatzung des ruſſiſchen Kreuzers„Warjag“ und des Kanonenbootes„Kore⸗ jetz“ gefallen und ertrunken 456 Mann, darunter 17 Offiziere. Von den Ueberlebenden, die heute an Bord des franzöſiſchen Kreuzer„Pascal“ nach Schanghai abgingen, wurden 265 Mann, darunter 15 Offiziere, vom„Pascal“, dem engliſchen Kreuzer„Tal⸗ bot“ und dem italteniſchen Kreuzer„Elba“ gerettet. Newhork, 18. Febr. Nach einer Meldung aus Tokio hat das Marinedeportement Grund zu glauben, daß es der Kreuzer „Bojarin“ war, der am 14. Februar vom Torpedozerſtörer „Kayatiri“ getroffen wurde.— Einer Meldung aus Tſchifu vom 18. Februar zufolge wurde das Kabel zwiſchen Port Arthur und Tſchifu geſtern durchſchuitten. London, 18. Febr. Nach einer Meldung des„Daily Tele⸗ graph“ aus Nagaſakti vom Montag ſind in den Häfen von Moji, Nagaſaki und Kobe Artillerie und Infanterie einge⸗ ſchifft worden. Weitere Truppen gehen noch ab. Demſelben Blatt wird aus Nagaſaki vom Montag gemeldet, daß der Hafen bon Nagaſaki in Verteidigungszuſtand geſetzt iſt und die Minen gelegt find. 5 Das Hauptguartier des Kaiſers von Japan. Peking, 18. Febr.(Reuter.) Der Kaſſer, die Räte und die Mehrheit des Kabinets werden ſich wahrſcheinlich etwa am 20. Februar nach Kioto begegeben, wo vorübergehend das kaiſerl. Hauptquartier aufgeſchlagen werden ſoll, und dann nach Hir o⸗ ſchina gehen, um bei der Einſchiffung der Truppen zugegen zu ſein. 0 Zur Neutralität China's. London, 18. Febr. Dem Reuterſchen Bitreau wird über Newhork aus Tokio gemeldet: An maßgebender Stelle heißt es: Japan habe in ſeiner durch den amerikaniſchen Geſandten in Tokio auf die Note des Staatsſekretärs Hah gegebenen Antwort ſich mit der Neutralität Chinas, mit Ausſchluß der in Netz zur Sprache. Generglmalor von Gallwiz ertlärte, Mandſchurel die von den Ruſten beſetzt iſt einveslanden erllärt. Japan behalte ſich das Recht vor, ſedes Vorgeden Rußlands, wodurch die Neutralität Chinas verletzt werde, durch ein entſprechendes Vorgehen ſeinerſeits auszugleichen. Volkswirtschalft. Frankenthaler Brauhaus, Frankenthal. Der Beſchluß vom 6. d. Mts. das Aktienkapital um M. 200 000 auf M. 800 000 zu erhöhen, kommt jetzt in der Weiſe zur Durchführung, daß die Neu⸗Emiſſion den alten Aktionären im Verhältnis von 1 zu s für die Zeit vom 17. d. M. bis 4. n. M. zu 135 Proz. zum Bezuge angeboten wird; das Agio iſt ſofort, die reſtlichen 100 Proz. bis ſpäteſtens 1. April zu⸗ züglich Zinſen vom 1. Oktober 1903 zu erlegen. Verwertung von Spitzen übernimmt die Frankenthaler Volksbank Akt.⸗Geſ. Die Brauerei hat in den letzten Jahren regelmäßig 7 Proz. Dividende verteilt. Rarlgruber Stadtanleihe. Die Beſchaffung des von der Stadt gemeinde Karlsruhe aufzunehmenden, zu 3½ Prozent verzinslichenn Kapitals im Nennwerte von 8 Millionen Mark wird einem Kon⸗ ſortium, beſtehend aus der Bank für Handel und Induſtrie in Darm⸗ ſtadt, der Bankfirma W. H. Ladenburg e Söhne in Mann⸗ heim, der Badiſchen Bank in Mannheim, der Nattonal⸗ bank für Deutſchland in Berlin, ſowie den Bankfirmen Robert War⸗ ſchauer& Co. und Delbrück Leo& Co. in Berlin zum Kurs voff 98,08 übertragen. Das Städtiſche Hafenamt Karlsruhe teilt uns mit: Die Schiff⸗ fahrt hierher wurde infolge Niederwaſſer und Froſt am 28. Januat eingeſtellt und iſt erſt ſeit 5. d. Mts., nachdem der Rhein geſtiegen war, wieder eröffnet worden. Die Zufuhren ſind derart, daß alle Ausladevorrichtungen in Betrieb ſind. Mit der Bahn treffen täglich beträchtliche Mengen Talgüter, hauptſächlich Holz und Eiſen, dier ein, ſo daß der vorhandene Schiffsraum nicht ausreichte und einige Kähne in Mannheim angenommen und zur Aufnahme der Tal⸗ ſendungen leer hierher geſchleppt werden mußten. Magbeburger Lebens⸗Verſicherungs⸗Gieſellſchaft. In der Ab⸗ teflung für Lebensverſicherung waren im Jahre 1903 zu erledigen 6991 Anträge über 28 782 509 Mark Kapital und 19 084 Marz Rente. Ausgefertigt wurden 5731 Policen über 28 178 959 Mark Kapital und 18 484 Mark Rente. Der reine Zuwachs des Ver⸗ ſicherungs⸗Beſtandes betrug 1718 Policen über 10 897 089 Matt Kapital und 8208 Mark Rente, ſo daß letzterer ſich Ende 1903 auf 75 417 Policen über 220 384909 Mark Kapital und 395 782 Mark Rente belief.— In der Abteilung für Unfallverſicherung erhöhte ſich die Prämieneinnahme auf a. 737 000 M. und der Verſicherun 8⸗ beſtand auf rund 116 Millionen Mark auf den Todesfall, 297 Mill⸗ Mark auf den Invaliditätsfall und 94 Tauſend Mark tägliche Ent⸗ ſchädigung für vorübergehende Erwerbsunfähigkeit. Deutſche Hypothekenbank. Der Aufſichtsrat hat beſchloſſen, für das Jahr 1903 die Verteilung einer Dividende von 7 Prog. wie in den Vorfahren der au fden 19. März cr. einzuberufendeſt Generalverſammlung vorzuſchlagen. Der Reingewinn beträgt nach Abzug von 625 000 M.(304 000 M. i..) für Agiovortrag un ſonſtige Zurückſtellungen 1923 000 M.(1717 000 M. i..), der nach Abrechnung don Dividende und Tantiemen verbleibende Ueber⸗ ſchuß ſoll mit 188 000 M.(180 000 M. i..) für weitere Reſerveſt und für Unterſtützungen und mit 287 000 M.(218 000 M. 1.) als Vortrag auf neue Rechnung verwendet werden. Kurs blatt der Mannheimer produktenb örſe vom 18. Februar. Weizen bierlönd.—.——17.75[Mateamer-Mixed 12.0— Rpeingauer 17.85——.— 75 Nonau 12.65.——.— „ norddeutſcher 17.75.—„ Va Mfata—.—12.50 „Nnener rhein.—.———.— Kaßfreps, d. neuer—.——28.— „ vuſſ. Azima cwicken— „Alka 1877—1850]Kleeſamen deutſch. 1 125.—188.— 1 18.75.—19.25 5„ Ff 118.—120. „ Saronsſta—.—. nenerRfälzer——. „ Taaanroa 17.75—18 50 5 Luserne 11.—124.— „ rumäniſcher 18.28—19.28„ Nronene. 190.—15.— „ am. Minter——.— 15 Efarfette 31.—.— „ Manikobaf-—— „ Maſla Malla ——4 8. J Leinsl mit caß bei Maggon———43. —.———.— „ Lanſaat—.——18.50] Kübst in an——55. „ Le Plata 15.25—18.75„ ßel Maggon——52 Jernen— 217.75] Am. Metroleum Waß 12 Noggen, vfälz. 14.80—.— fr. mit 20% arqa—25.5 „ neuer—— Iam. Metrol. Maag. „ ruſſiſcher 14.75——] Am. Reirol. in Giſt. 4 „ kumäniſcher—.——.—.ſooxpenettoverzofft0.80 „ norpdeutſcher 15.——.—Ruſſ. Mobel in raß—.——94.29 „ amertik.—.ä—— dto. Maag.—-—29.80 Herſte bierkänd. 14.30—15.— dto. Cift.——19.— „ Afälter 14.75—15.75 Ruſſ. Meteor in Faß—.—24.70 „ üngariſche—————— dto. Magg.—. Fukter 11.75—.— dto. Ciſt.——19.99 Jerſie rum. Brau—.——.— Ruſſ. gewöhnl.in Kaß—.——23.90 Hafer, bad. 12.75—1f.75 dto. Waag.———22.80 „ruſſiſcher 18.75—1. 25 dto. Ciſt.——19.— „norddeutſcher ———.— 0* Rohfyrit, verſteuert—— 181.— Hafer, württb. Aly—.—.— oer Sprit—.—63.— „ amerik. weißer————.— Igoer do. unverſt.——47.— Welzenmehl 2 8 28.— 26.— 924.— 28.— 22.— 20.— Roagenmebl Nr. 0) 22.25 1) 19.78. Weſzen feſt und böber. Rogaen inkändiſcher höher. Gerſtt unverändert. Hofer etwas feſter. Mais höher. Mannheimer Effektenbörſe vom 18 Februar(Offſzieller Bericht.) An der heutigen Börſe waren Banken und Brauereiwerte ziem⸗ lich unverändert. Von Induſtrieaktien blieben geſucht: Emaillierwerke Maikammer zu 98 Proz., Koſtheimer Celluloſe zu 214.50 Prog. und Ver. Freiburger Ziegelwerke⸗Aktien zu 134 Prog. waren: Badiſche Rück⸗ und Mitverſicherungs⸗Aktien zu 215 Mar und Pfälz. Nähmaſchinen⸗ und Fahrräderfabrik⸗Aktien zu 94.75 Prozent. Obligationen. 4½ Bad..⸗G. f. Rhſchiff. Seetransvort 102.— 4½% Rad. Anilin⸗t. Sodaf. 108.80 4e%o Kleinſein, Heidlpg. M. 10.— 5% Bilral. Brauhaus, Ronn 99.— 8 %½e% Speyerer Raubaus Akt.(Geſ. in Speyer 4½% Pfälz. Caamatte u. Tonwerk Jl.⸗cg. Eſſenb. 100.76& 4½% Puß..(G. Zellftoff,. ̃ Pfandbriefe. 4% Rhein. Hyp.⸗B. unk 1909 100.50 bz zu,„„„aalte M. 97 05 b. „„„ unf 1904 97.90 h; 3½,ͤ„„ Kommunal 98.—b: Städte⸗Anlehen. ½ Freiburg l. B. 99.18 b 4% Karlsruhe v. J. 1896 99.10 pr a% Laßr v. J. 1009 g99.0 f d% Ludwigshafen v. 1900 101.40 b⸗ Wat %½% Ludwighafen 100.%08 nd aenene 102.20 2 470 101.40.4% Herrenmühle Gen; 100.— 3½0% 7 99.— N4%% Mannßb. Dampf⸗ %½ Naunb. Oblig. 100 10.00 ſchleppſchbabrte⸗del. 10l.50 0 11* 1 0 1900 199.10 ½ Mannb. Lagerhaus⸗ 14„„ 1585 10.,0 bß% Geſellſchafſ 102.— 91„ 1888 100. 20 h.% Svenerer Ztegelwerke 103.50 8 —58„1398 103.200 3% Südd. Orabeinduſtr. 3½% 0 8 20b Maldt 9½% Atrmatenſer„„„ 1½ Verein chem. Fabriken—— ½ Zellſtoſkiabrit Waldhof 10a.70 G Induſtrie⸗Obligation. 4 9% Akt.⸗Ger. f. Seilindu⸗ kie Fückt. 10 — Keene!. E „ Sree Wanngem, 18 Nebrü ar. weneral„Anzeſaer. allen Gebieten in ſchwacher Haltung bei ruhigem Geſchäft. Schluß-Kurſe. (Telegramm der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie.) Reichsbank ⸗Diskont 4 Prozent. Wechſel. Un Reichsmark Amſterdam hfl. 100 Belgien.. Fr. 100 Itallen.. Le. 100 London.. Lft. 1 3— Madrid. Pf. 100 5— New⸗Vork Dll. 100— Paris.. Fr. 100 8— 81.416 Schweiz. Fr. 100 3½ 81 016 Petersburg.⸗R. 100 4¼½— Trieſt.. Kr. 100— Wien. Kr. 100 8¼ do. m. S.— Staatspapiere. 17 18. 5½ Oſch. Reichsanl 102.20 102.— 5½„„„ 10.80 102 25 „„ 7 90— 389.55 6 101.76 J,1.80 32 102.— 102— 83 5 89 95 g9.65 99.95 99 80 1— .— 5— 169.80 81.266 80.775 20.50 85.816 M. 100.75 10 60 100.85 100 80 105.— 104 80 100.60 100.55 99.50 90.30 104.10 104.10 104.75 104 75 88.85 88 20 89.— 88 5% 100 28 100.30 1900 4 bad. St.⸗A. 3 ˙ Bayern„„ 4 bayer..⸗B.⸗A. 4 Heſſen 3 Gr. Geſſ. St.⸗A. von 1898 8 Sachſen. 4 Mh. St⸗A. 1899 B. Ausländiſche. 5 90er Griechen 88.80 38 50 Kurze Sicht 169.56 91.266 81.725 20.497 — 81866 81.088 85.80 11 2 2 — 2 9 5 ftalien. Rente 4 Oeſterr. Goldr. 4½% Oeſt. Silberr. 4½ Oeft. Papterr 3 Portg. Serie III dto. 1 4 Ruſſen von 1880 4ruſſ. Staatsr. 1894 4 ſpan. ausl. Rente 1Türken Lit P. 4 Ungar. Goldrente 4„ Kronenrente 5 Ng. l. Gold⸗A. 1887 4Egypter uniftetrte 5 Mexikaner äuß. 3 7 inn. 4½ Chineſen 1898 5 Bulgaren Verzinsl. Looſe. 3 Oeft. Looſe v. 1887 3 Türktſche Looſe 2½—8 Monate % Vor. Kurs Heut. Kurs Vor. Kurs Heut.Kurs IIii 17. 18. 101.0—.— 101.60 101.05 100.40 99.85 100.40 100.— 59.60 58 40 91.25 82.80 98.50 97.10 104.5⁰ 100.10 26 85 85 80 85.— 82 80 80.— 152.80 152.— 120.40 117.80 Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerf. Wagh. 79 80 79 80 delb. Cementw. 120 80 117 10 Anilin⸗Aktien 429.— 425.— Ch. Fbr. Griesheim 227— 227.— Huͤchfter Rarhwerk 55— 355. Ver. Kunſtſeide 335— 381.— Vereinchem. Fabrik 249.95 250.25 Chem Werke Albert 199 75 108.50 Aceumul.⸗F. Hagen 169— 163 50 Acee. Böſe, Berlin 66.— 66— Allg. Glek⸗Geſellſch 218.78 208 0 Schuckert' 98 60 97 50 Lahmeier 88 75 87. Allg E⸗G. Stemens 135 90 184 1 Lederw. St. Ingbert—.— Bergwerk Bochumer 183 20 180 10 Buderus 108.10 108 50 Concordia 311 50 209 5% elſenkirchner 204 50 207 80 Harvener 191 60 188%0 Narkakt. Zweibr. Eichbaum Mannß. Mh. Akt.⸗Brauerei Seilinduſtrie Wolff Weltz z. S. Speyer Walzmühle Ludw. Fahrradw Klever Maſch. Arm. Klein Maſchinf. Gritzner Schnellprſ. Frkthl. Oelfabrik⸗Aktten Spin.Web. Hüttenh. Zellſtoff Waldhof Lementf. Narlſtadt Friedrichsh. Bergb. 8⸗Aktien. Weſterr. Alkali⸗A. Oberſchl. Eiſenakt Ver, Königs⸗Laura deutſch. Luxemb. V. 115.— 115.— 161.— 159.- 150.— 130.— 85.— 85.— 112.— 112— 149.9) 148. 284— 2936.40 108.— 126.— 223— 100 80 223.50 81.— Aktien deutſcher und ausländiſcher Transport⸗Anſtalten. Ludwb.⸗Berbacher 218.— 218— arienburg.⸗Mlw.———.— fälz. Maxbahn 139— 189— Nordbahn 28 90 128.— üdd. Eſſenb.⸗Geſ. Hamburger Packet Nordd. Llond Deft.⸗Ung. Staatsb. Oeſt 120 60 120 60 105 40 106 80 104.20 108 10 135 80 184— „Süd⸗Lomb. 24 60 14 80 Oeflerr. Lit. ß. Gotthardbahn Jura Simplon Schweiz. Centralb. Schwei:. Nordoſtb. Ver. Schwz. Bahnen Ital. Mittelmeerb. „Meridienalbahn Lorthern prefer. La— —— 103 80 190.— 189.— 9 50 90— 148.— 148. —— 5 B. Seite. A1tien. Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. 8 Banren Brief Geld j0 Berliner Produktenbörſe. Badiſche Bank—.— 190 5Hr Schroedl, Hdelbg.—.— 203.— 40% F. K. V fobr 0³ 10060 100 60˙ 67.⸗Pfd 13 12 100.60 100.60* 5 19 35. 8 33 Fred. n. Denß., Jäckr.—.—121.50/,„ Schwartz Snener—.— 180.—40% 5 5 1910 10.80 191.87 31% 15 Nbbr⸗l⸗ erlin, 18. Febr. Produktenbörſe. Die ungünſtige Gewbr, Spenerzo—.—189.—. Fitter, chwet. e— deſz mf. Syp B. Gfdb. 104 30 10.5 Hyp Pfd. unk. 12 97.— 97.— Beurteilung der politiſchen Situation hat in Amerika wie auch en. Benk S. olelt Snetder— 12. 2%„„ 239.60 88.50 3½ Pr.fdhr⸗Bk. hier weitere Steigerung der Getreivepreiſe gebracht. Deckungen Pfälz, Bank—.—10„z. Starch, Sſck,—.— 109.50 1% Pr. Bod.⸗r. 96.— 96— Hyp. ⸗Ufd,⸗Kom.⸗ ſowi Mei 1f 55 1155 Rfünn Hyp⸗Rank 2190.—½ Werger, Morms 108.——.—½ Pf. B. Pr.⸗Obl. 102.45 102.25 Obl. unkündb. 12 100.20 100.20 ſowie auch Meinungskäufe förderten das Geſchäft in Lieferungen Pf Ep eu. Kph. 9 85 129.50 1380 ner Ar. v. Oertge—.— 124.—½% Pf. B Pr⸗O. 99 80 99 91 4% Etr Bd. Pfd.n 90 101.— 100 80 wie in fremder Ware, die durchweg höher gehalten waren Reln. un e 1 e VVVVVVV 10240] Inlandsangebot mäßig, infolge vermehrter Ausfuhr. Hafer, Hnyn. 5 ranspor 1.— 102.— unk. 372 588 5 Südd. Bank 108.50 108.— u. Berſicherung. 310.„„„ alte 97 20 97.05 4%„Pfdbr..01 Mais und Rüböl feſt aber ruhig. Spiritus ungehandelt. Wettel Eiſenbabnen 1. 9l.⸗gä. Nhach. Seetr.—.— 104.— B50 ie J0 10210 102.70 ſchön. 0 5 7 5 5 Dampfſchl. 5 Mh..⸗B..O 98.— 98— 40% dbr. v. 0t. 5 Pfälz. e bee 11— 2 annh. Feen 100 10% Sttöonr. et Gif.„ 12 102.80 102.60 Derlin, 18. Februar.(Telearamm.)(Prod uktendo r ſe. Nordhalm 120.50—— Ub. it Seeſchief.⸗Feſ.—.——.— ½ Pr. Pfbr..190% 95 90.90 3½„ Pfdbr.86 Preiſe in Mark pro 100 Kilogramm frei Berlin netto Kaſſe.) Hellr Strabenbahn—. 56.5 Rad. Ritckan. Mitverſ. 215.——.— 31% 1908 96.20 96.20 89 d. 94 96.10 96.10 17 18. —.— 788.—-„1908 101.0 101.6031½ Afd.%g 96.80 96.80 Wei 7 2 5„ Afeurran! 78.„„„„1 2* elien per Mai!;; 17480 178 50 Chem. Indn e. Foniſnental. Nerf.—.— 845.ä—„%„„„1909 101 50 101.50%„ Com.⸗ bl. e 17— 179.50 .⸗G.chem. Induſtr.—.—.— Mannh Nerſtch⸗rung—— 4.— 1ů„„RbO. 95.75 95.77 v..unt 10 104.50 104.50 per Sept.„„ 17780 179 75 Had-Aniken,Sadaſpr. 427.——.—[Oberrh. Rerſ.⸗Gel. 330.— 325.— Rbein. qdenf.%,„Com.⸗O l. Roöggen e 140 25 141.50 Chem. Fab. G denbg. ürtt. Transv.⸗Verſ. 510.— 500.—.⸗C.⸗B. 1910 102.30 102.80.87 unk.91 99.50 99.50 per Nuli 142 50 148.75 Verein chem. Fohriken—.— 250.— Induſirie 4% Pr. Pfdbr.⸗Bk.⸗ 3½%„ Com.⸗Obl. ber Sepft. 143 50 ee 8 8 88 1 Seilinduſtrie 85.——— Hyp.⸗Pfd. unk. 12 103.— 108.— v. 96006 89.90 99.90 Hafen ver Ma:i. 130 25 181 50 5 4 Stamm—.— 225.—[.. 727 5 313 125 5—.— 125.— per Jüii!!! 8 138.— 183.75 VVVV WBauk⸗ und Verſicherungs⸗Artien.•U ereien. N—.— 98.— per ul!!! EV 0 2 55 5 35—.— 182 86 e ee 105.——.— Dentſche Reichsdk. 158— 151.95] Oeſt. Länderbank 108.— 10.50 Räböl ver Ma..... 46.70 46.70 inger Atttenbferbr.—— 47—öſittenß. Spinnret—.— 105.— badiſche Banf 120 3) 120.30]„ Kredit, Anſtalt 200 10 198.— Ottbr. 47.60 47.60 Binger Aktien 85 261.50 ſäbreft Haldu—.— 222.— erliner Bank 80 25 90.. Blälziſche Bank 108.70 103.—Spiritus 70er lbeee Durl. Hof vm. Hagen 105 1 uih Gelt en Paz ferf.— 11 59 Nerl. Kandels⸗Geſ. 150 50 148 60 Nfälk. Hyv.⸗Bank 190.— 189.85 Weiz m bise 5 23.50 28.50 ETTCITTTTCb 85 W 5 11. 5 eutſche Ban 16,50 214.90 Rbein. Fyp.⸗B. M. 190.——. De 9353*00—— , a e„„„ Kleinlein, Heidelberg—.—184.5“ Cfäl:. Näh. u. Faßr. F..75 5 deutſche Gen.⸗Bl. 99.— 99.— Südd. Bank Müm. 108.20 12520—ͤ— Homb. Meſſerſchmitt 89.— ee 11— Dresdener Bank 147 50 145 10 Wiener Bankver. 128.— 126 75 e e ee ee eeeee, e eee ee e 00 200.— D. Gfßerten 020 Peſt, 18. Februar.(Teletzramm.) Getreldemarkt. e ee e 241——— frtf. Hyn,⸗Creditv. 149 20 143 10] Bank Ottomane 111.— 111.20 17. 18. 5 r. Geiſel Mohr 5 80.— Nationalbank 11790 116 40 Mannheimer Verf.⸗ Weizen per April 875 3876 flau 880 881 kaum ſt Brauerei Sinner 246.——.— Zuckerf. Waghäufel 80.50 80. Oberrhein. Bank 95— 94 50 Geſellſchaft 460.— 460 Oubr 8 43—7 80 8 50 851 0— 8 7— 5 5 5 F rter E ektenbörſe Oeſterr.⸗Ung. Bank 115.50 115.50 Preuß. Hypothekb. 112.80 112.— Roggen pet April 704 706 flau 697 698 willig Privat⸗Diskont 3¼ Prozent.„„, Okibr. 690 6 95 690 691 ([Prtbat⸗Telegramm des General⸗Anzeigers.) ne 5 Feb 5 5 55 13 Hafer per April 588 5 84 flau 581 5 89 willig * 9 8 1 3 Gd. M. Fuar. reditaltien 20, a 5. W. Frankfurt, 18. Febr. Auch heute eröffnete die Vörſe n onarden 14 25 Eabpter Aldrnte 1 19 15 45 115 51 850 ſchwach und es waren wiederum politiſche Bedenken, welche die Börſe 99— Sotthardbabn 190.—, Disconto⸗Commandit 182 10, Laura 5 58 5 60 flau 561 562 ſtetig berſtimmten. Ebenſo gaben ſchwaches Wien ſowie Realiſationen und 125 5 11 1³5—, Dandelsgeſellſchal, 000 0 00 000 000 Verkäufe für Norddeutſchland Anlaß zu größerer Zurückhaltung. M e Tenpeh ſchwec, e 5 5 15 11 5⁰ 11ᷣ 60 ſtetig 11 40 1160 ruhg Jerner trug die ruſſiſche Erklärung, daß eine lange Kriegsdauer Nachbörſe. Kreditattien 107/—, Staatsbahn 184.—, Lombarden 5. wahrſcheinlich ſei, zur weiteren Verſtimmung bei. Banken er⸗14.30, Disconto⸗Commandit 181.30. Wetter: Schwacher Regen. öffneten ſchwach. Montanwerte matt und weſentlich niedriger. Bahnen 25 92 8. 81 ruhiger. Oeſterreichiſche Staatsbahn ſchrwach. Deutſche Fonds waren Berliner Effektenbörſe. 25 5 hertelnsmäßig behaubtek⸗ 8 Proz. Reichsanleihe Von 28(Privat⸗Telegramm des General⸗An seigers.) Weizen per März.067ſ%e ruhig.07 0 ruhig ländiſchen Chineſen, Türkenwerte und Ruſſen niedriger. Oeſter⸗ U. Berlin 18 5 Die B8 per Maf.06.—.06 ½ zalciſchungariſche Nerte auf Wien gebeück. Irdulgtewerte gaben f een ene de Hörſe ftand auch bente umer Neafs per Müz.09%% ruhig 405— ruhiz faſt durchweg nach. Ebiſon 4 Progz. niedriger. Die Börſe ſchloß auf em Druck politiſcher Beklemmung. Die geſtrige Meldung von per Mai.087%.04½% 75 einem Zuſammenſloß der Türken mit den Albaneſen wirkte ver⸗ ſtimmend, desgleichen das ruſſiſche Regierungs⸗Kommunique, das darauf hinweiſt, daß die Kriegsoperationen zu Land noch in ferner Zukunft liegen. Banken eröffneten durchweg niedriger. Ruſſen⸗ bank kam auf Petersburg um 7 Ruhel ſchwächer. Montanwerte gleichfalls niedriger. Heimiſche Fonds ſchwächer. 20 Millionen Reichsſchatzſcheine auf den Markt gebracht, welche Heute wurden ſchlank zum Satze des Privatdiskonts Aufnahme fanden. Chineſen und 1902er Ruſſen ½ Prozent ſchwächer. Bahnen und Schiffahrts⸗ aktien niedriger, ſpäter ſehr ſtill. Paris und London abwartend. Montanwerte etwas anziehend. Sonſtiges unverändert. In dritter Börſenſtunde durchweg ſchwach auf flaues Paris wegen dortiger neuerlicher Zwangsverkäufe in Türken. Kaſſamarkt für Induſtrie⸗ werte durchweg ſchwach. Das Anziehen des Privatdiskont hängt mit der Begebung der Schatzanle Berlin, 18. Februar. Schl Buſfennoten 216.— 216.— Nuff. Aul. ſgog—— ½% Meichganl. 102.20 102 20 1% Reichsanleihe 89 90 g0.7 31/ Bd...⸗Obl. 00 100.40 100 7 Bad. Sf.⸗A. 104 70 104.80 %% Bayern 100 60 100 70 apr. fächſ. Rente 88.70 88.— 1 Heſſen 105 19 104 90 Heſſen 88.70 88 40 Ataſtener 101.80 100.90 18g0er Looſe 152.——.— Lüdeck⸗Hſſchener—.——.— Martenburger—.——.— Oſr. Sidbaßn—.——.— Staatsbabn⸗Aktien 135.20 184 50 14.60 — Lomharden Ganada Pacific. Sh. Feldelb. Str. KB. B9.— Treditaktſen 199.50 197 70 Berl. Handels⸗Geſ. 150.70 Darmſtädter Bank 133.40 184 80 Deutſche Bankak. 216 60 218.— Dise. Comm. Aktien 184 40 182— Dresdener Bank 1436.60 144.80 W. Berlin, 18 Februar.( Eredit⸗Akſten 199 25 197 40 Staatsbahn 185.85 133.90 pariſer ihe zufammen. epurſe. Feipziger Bank Rera⸗Märk. Bank Nr. Hyv.⸗Aet.⸗B. , Grundſchuld⸗B. Dynamit Truſt ochemer Fonſfolfdatfſon Dortmumder Untion Felſenkfrchener Harvener Hibernin Laurahiftte Murm⸗Reyier Naßnir Schalk, G. u. H⸗M. Fleft. Licht u. Kraft Weſterr Alkalim. Uſcherslehen M. M. Steinz. Friedrichsf. Hanſa Dampfſchfff. Mollkämmerei⸗Ak. 4Pfbr. Rßĩ. W. BEr. Mannh.⸗Röb. Tr. Fannengießer Hörder Beraw. .00 156.50 161.90 181.40 890 50 79.70 203 50 190.20 191 10 201.40 137.— 147.— 487.— 107.70 2³2.— 154 90 266.— 2 120.— 149.— 101.60 64.50 124 25 129.— 124.— 127 60 Privat⸗Diskont 3¼%, Telegr.) Nachbörſe. Lombarden Diskonto⸗Comm. Börſe. Parſs, 18. Februar. Anfangsfurſe. 3% Rente 96.07 95 85 alſener 100.55 99 55 panier 82.90 82.— Türken D. 80.70 79.20 Türk. Looſe Ottoman Rio Tinto Bankdisk. 3% Londoner Effektenboͤrſe. London, 18. Febr.(Telegr.) Anfangskurſe der Effettenbörſe.) 3 0% Reichs anleihe 88½ 88½ Nio Tinto 5% Chineſen 96%9“ 96 Southern Pak. 4½ o Eßin ſen 87½ 86¼ GSbieago Milw. 2¼ e% Conſels 87— 861 Denver Pref. 4% Italienet 100— 99¼ Atchiſon Pref. 4% Mon. Griechen 41½% 41½ Louisv. Nash. 3 eh Portug. 59%8 59% Union Pak. n 11 77% Tend.: träge. rken 9— 77%] Debeers 4 a% Argentinler 75— 4½ Cbartered % Mexikaner 26½% 26½ Goldfiels 8 0 69— 69— Kandmines end.; träge. 25 Eaſttand 1440 14.10 188.10 181.40 114— 11—86. 559— 551.— 1221 485/ 477% 145 70. 1208 48— 477½ 144— 70— Schiffahrts⸗Nachrichten. Mannheimer Hafenverkehr vom 17 Februar. Hafenbezirk 1. 5 Schiffer ev. Kap. Schiff Kommt von Ladung per 100 Kg Weber Hildegardt Antwerpen Setrelde 12400 Meibel Harmonie 2 Alſum Korvlen 11900 Kiſſel Roſina Heleng 1 Noiterdam Get etde 3384 Timmermann RNoſalia 2 Meizen 68⁴6 Wafter Marla Johannes Hochheim Kalk 30⁰⁰ Noßwiülller Auna Charlotte Norterdam Stuckgut 7⁴⁰⁰ Salm Fendel 22 Kbln Stckg., Kohl. 5750 Hafenbezirt III. Meiſter Babenia 6 Rubrort Stuckgut 4500 Schwager 5 Motterdam 7 110⁰ Ingenhamm Sudwigs hafen Ruhrort Rohl en 9166 Hafenbezirt IV, Klrſcheſch Nameby 2 Rotterdam Getrelbe 1560 Gutlahr Eliſabelh ochfeld Rohlen 6050 Löhr Talis man olterdam Getreibe 1600 Hafenbezirt N. Ungen Maria Gertrub Ruhrort Kohlen 11806 Nieren Katharina 7 50 5500 Hetverg Nlederrhein 16 Dufsburg 5 92³⁰ Hafenbezirk VI. Wagenhöfer Joſephine Dulsburg Rohlen 9000 Nobhr Ju Spever 1 Speyer Backſteine 320 Boßler liſabeth Eberbach.Steine 1000 Golbberg Eliſe Dutsburg Kohlen 9950 Maab Sophie 1 5 6780 Hafenbezirk VII. Kohler Agalha Worms Kles 120⁰ Heekmann Enillle Nubrort Kohlen 10⁰ ernigen Alvert Dutsburg— bor Benzinger Heuderger 5 Rheinbürth. Kies 560 *** Ueberſeeiſche Dampferfahrten der Hamburg⸗Amerika⸗Linie. D nächſten Abfahrten von Poſt⸗ und Paſſagierdampfern finden ſtatt? Nach Newyork: 20. Febr. Poſtd. Pretoria; 27. Febr. Poſth. Graf Walderſee; 5. März Schnellpd. Blücher; 12. März Poſtd. Pennſylvania; 17. März Schnellpd. Moltke; 19. März Poſtdampfer Patricia; 24. März Schnellpd. Deutſchland; 26. März Poſtd, Belgravia; 2. April Poſtd. Pretoria; 9. April Poſtd. Graf Walder⸗ ſee; 14. April Schnellpd. Blücher; 16. April Poſtd. Bulgaria.— Nach Boſton: 17. Jebr. Poſtd. Bengalia; 5. März Poſtd. Bofnia⸗ — Nach Baltimore: 17. Febr. Poſtd. Bengalia; 5. März Poſtd. Bofnia.— Nach Philadelphia: 28. Febr. Poſtd. Alexandria; 12. März Poſtd. Aſſyria.— Nach Weſtindien; 26. Febr. Poſtd. Schaumburg; 1. März Poſtd. Calabria.— Nach Mexpico: 18. Febr. Poſtd. Galicia; 22. Febr. Poſtd. Ithaka; 22 JFebr. Poſtd. Pring Joachim.— Nach Neworleans: 1. März Poſtd. Acilta.— Nach Oſtaſien: 20. Febr. Poſtd. Marburg; 26. Febr. Poſtd. Armenia; 1. März Poſtd. Straßburg.— Nacß Port Arthur und Wladiwoſtok: 20. Febr. Poſtdampfek Croxdale. 5 Verantwortlich für Politik: Chefredakteur r. Paul Harms, 5 Aür Lokales, Provinzielles u. Gerichtszettung: k..: Georg Ehriſtmann⸗ für Feuilleton, Kunſt, Volkswirtſchaft und den übrigen, redaktionellen Teil: Georg Chriſtmann, für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Karl Apfel. Druck und Verlag der kbr. H. Haas'ſchen Buchdruckerel. G. m. b..: Grnſt Müller. Foulard-Seide — Zolltroſ— Nuster an jedermaen—? 155 Nenne Geueral⸗ Anzeiger. Mannheim, 18. Februar. Die feinödlichen Heerſüßhbrer. 3i Wir führen heute unſeren Leſern in einer Reihe bon Tableaus die einander gegenüberſtehenden Heerführer vor Augen, zunächſt auf Fuffiſcher Seite den Statthalter Alexeje w, den Kriegsminiſter und zum Höchſtkommandierenden in Ausſicht genommenen General Huropatkin und den Vizeadmiral Skrydlow, der au Stelle des Admirals Stark, welcher zur Zeit in Oſtaſien das Kommando hat, chef Generalleutnant Sfacharow, der ſeit und während des Krieges in der Mandſchurei befehligt hat. Wir fügen daran noch ein Bild des Generals Prinzen Louis Napoleon, der zwar noch nicht von ſeinem Standort im Kaukaſus nach Oſtaſien abberufen iſt, aber jeden Tag die Abgangsordre nach dem fernen Oſten erwartet, wo er ſich die erſten kriegeriſchen Lorbeeren holen will. Auch von miniſter Terautſchi. Für das Kommando der Landtruppen konimt in erſter Linie Marſchall Ogama, der in ſeinem ganzen Ausſehen an unſeren Moltke erinnert, in Betracht. Von den Diplo⸗ maten, welche natürlich erſt ſpäter in Aktion zu treten haben, nenne: wir den Miniſterpräſidenten Grafen Katſura, uns Deutſchen und namentlich in Berlin nicht unbekannt, wo er mehrere Jahre getwohnt eadmral YKrydlon- enadaA AN Flelt Stenhalter Adnüral Alexejes Generalledtasnt 5108B Nommandent v. Far Arthes beneral Graf Katsura, Ainister frastdent MHarquis Va magata. . Leun. Ssachareus, ermeraletabschef 2— 7 ſich aber augenſcheinlich den Japanern nicht gewachſen gezeigt hat, bemnächſt den Oberbefehl über die ruſſiſchen Schiffe üdernehmen ſall. Zum Kommandanten von Port Arthur, alſo für den gefähr⸗ lichſten Poſten, iſt Generalleutnant Stöſſel ernannt, aus den ſchweren Tagen von Tientſin noch wohl bekannt, zum Generalſtabs⸗ grünen Tiſche aus dem Kriege zuſchauen zu müſſen, und den Kriegs⸗ Kriegstminister feracotchi. Aamital Togo, Oherst Kofñiandeur d. Floſe. Hrquis Jto Amiral Vamamato, erine * Hinieter den Japanern haben wir eine ſtattliche Reihe bekannter Perſönlich⸗ keiten vor uns, zunächſt den Sieger von Port Arthur, den Höchſtkom⸗ mandierenden der japaniſchen Flotte, Admiral Togo, den Marineminiſter PWamamoto, der es lebhaft bedauert, jetzt vom und ſtudiert hat, und die Marquis Ito und YNamagata, von denen man ebenfalls nicht gerade ſagen kann, daß ſie homines nori wären. Ihre Namen haben einen guten Klang in ganz Europa um man iſt hier wie in Oſtaſien überzeugt, daß jeder der beiden Staates ſein Geſchick in die Hände ſeiner beſten Männer gelegt hat. Baltimore. Von Emil Berdau(Adlershof). (Nachdruck verboken.) Wie ein plötzlich aufflammender Stern am nächtlichen Fir⸗ mament die Fernrohre der Obſervatorien auf ſich lenkt und das Intereſſe von Kreiſen erregt, die ſonſt vielleicht nie einen beſonders süfmerkſamen Blick zum Nachthimmel emportun, ſo lenkt jetzt guch das große Aufflammen, die große Feuersbrunſt Baltimores unſer Intereſſe auf die ſonſt nicht eben viel beachtete Stadt. Es iſt eigentlich kaum zu begreifen, wie die Feuersbrunſt eine ſolche Ausdehnung gewinnen konnte, da Baltimore eines der intereſſanteſten, architektoniſch meiſterhaft angelegten Waſſer⸗ verſorgungsſyſteme aller Städte der Union beſitzt, deſſen Her⸗ ſtellung einſt die enorme Summe von 80 Millionen Mark ver⸗ ſchlang. Durch kunſtvolles Abdämmen zweier Flüſſe, des Jones Fall River und der Gunpowder Creek ſind zwei rieſige, künſtliche Seen gebildet worden: der Lake Roland und der Lake Leven. Erſterer liegt volle 225 Fuß und letzterer 170 Fuß über Fluthöhe. Vom Rolandſee läuft eine ausgemauerte Leitung von vier ameri⸗ käniſchen Meilen und vom Levenſee eine ſolche von ſieben Meilen Länge nach den drei Verteilungsreſervoirs auf dem Druid Hill, bei Clifton und im Oſten der Stadt. Dieſe Verteilungs⸗ keſervoirs faſſen zuſammen die ungeheure Menge von 2500 Mill. Gallonen(etwa rund 8 Milliarden Liter) Waſſer. Von dieſer Waſſermenge verbraucht die Stadt täglich nicht weniger als 170 Gallonen, die durch ein Röhrennetz von über 400 Meilen Länge in die Straßen verteilt werden. Und nun bei dieſer ungeheuren disponiblen Waſſermenge(vom Hafenbaſſin ganz zu ſchweigen!)— dieſe gräßliche Feuersbrunſt! Es klingt ſbie Spott! Aber der furchtbare Sturm(ganz wie bei Aaleſund) und die überreiche Nahrung, die das Feuer fand,— man mußte ſchent Waſſer vor dem daherraſenden Flammenſturm einfach jehen! Reichliche Nahrung findet Feuer in allen amerikaniſchen Städten; ſind es nicht die vielen Holzhäuſer, die noch immer, auch in Baltimore, ganze Stadiviertel oder zum mindeſten einzelne Straßenzüge einnehmen, ſo iſt es die Bauart der Backſteinhäuſer mit ihren Papp⸗ und Schindeldächern und ihren unverankerten leichten Balkenlagen, die ein Ausbrennen und ein Auseinander⸗ ſtürzen und damit Weiterzünden ſo ſehr begünſtigen. Aus ſolchen Holg⸗ reſp. Backſteinhäuſern hat auch in Baltimore der eigentliche Feuerherd zum größten Teil beſtanden, von dem aus dann die lammen durch den raſenden Sturm über die beſſer bebauten iertel geriſſen worden ſind. Der große Exporthandel Balti⸗ ores in Tabak, Baumwolle, Petroleum und Fetten, der zur Anlage von rieſigen Holzſchuppen und Vorratsſpeichern zwingt, iſt ebenfalls mittelbar an der Größe der Feuersbrunſt ſchuld. An Fetten und Petroleum beiſpielsweiſe führte Balkimore im letzten Jahre allein für über 85 Millionen Mark aus; an Baum⸗ olle für über 30 Millionen Mark. Und dieſe und ähnliche Stoffe müſſen doch alle bis zur Verladung in die Dampfer lägern. Und wie lax werden die feuerpolizeilichen Vorſchriften Habei beobachtet und gehandhabt! Das„let go“ in allem, was Kicht direkt mit dem Geldbeutel zu tun hat, werden ſich die Herren Hankees auf die Dauer doch endlich abgewöhnen müſſen. Daß bei der Feuersbrunſt keine Menſchenleben zu beklagen ſind, hat ſeinen Grund darin, daß die Stadtbehörde von Balti⸗ more prinzipiell niemals ihre Erlaubnis zur Errichtung von ſog. tenements oder Mietskaſernen gibt, wie ſie z. B. in Newyork, ihre—8 Stock hoch und mit Einwohnern bis unterm Dach voll⸗ kepfropft, ganze Staptviertel bilden. Das Arbeiters und Klein⸗ bhürgerviertel in Baltimore beſteht faſt nur aus ein⸗ und zwei⸗ 1 Backſteinhäuschen für eine oder zwei Familien. äuschen ſind meiſt durch kleine Gärtchen reſp. Hofräume von einander getrennt. So hatten die Bedrängten Zeit zu fliehen, ehe die Flammen ſie erreichten oder der Rauch und Qualm ſie erſtickte. Für die vielen, durch den Brand Verletzten werden die großen Spitäler, an denen gerade Baltimore verhältnismäßig reich iſt, vorzüglich Sorge tragen. Da iſt vor allen anderen das impoſante John Hopkins⸗Hoſpital. Es bildet einen Teil der großen, gleichnamigen, weltberühmten Univerſität, die von einem reichen Baltimorer Kaufmann John Hopkins(f 1873) mit einem geſchenkten Kapital von drei Millionen Dollar, und zwar aus⸗ drücklich nach deutſchem Muſter, gegründet wurde. Das große Hoſpital wurde 1876 eröffnet und zählt zu den hervorragendſten des ganzen Oſtens der Union. Es bedeckt ein Grundſtück von 12 Acres und beſteht aus im ganzen zwanzig Gebäuden mit über 500 Betten; dazu ausgedehnte Laboratorien und eine Anſtalt zur Ausbildung von Krankenpflegerinnen erſten Grades.— Für Geiſteskrake ſorgt das große Sheppard Aſylum, mit welchem Baltimore an der Spitze der Städte mit ähnlichen Inſtituten ſteht.— Selbſt für die Waiſen und Babies iſt geſorgt durch das vorzüglich geleitete Ready Aſylum und das Wilſon Sanitarium. Aber auch an andern bemerkenswerten Gebäuden iſt Balti⸗ more nicht arm. In ſeinem College of Dental Surgery, das im Jahre 1839 gegründet wurde, beſitzt die Stadt wohl das älteſte zahntechniſche Inſtitut der ganzen Welt, aus dem ſeither Tauſende von geſchickten(auch ungeſchickten!) Dentiſten„in alle Lande“ ausgezogen ſind. Berühmt iſt auch das großartige Peabody Inſtitute, das mib einer Bibliothek, einer großartigen Zeichen⸗ ſchule und mehreren Laboratorien dem Kunſtgewerbe dient. Auch in verkehrstechniſcher Hinſicht iſt Baltimore erwähnens⸗ wert. So iſt es die erſte von allen amerikaniſchen Städten, die das elektriſche Straßenbahnſyſtem offiziell einführte. Lange Jahre diente die Pferdebahn dem Zweck der Straßenbeförderung, dann kamen die Kabelbahnen auf, bis ſchließlich die elektriſchen ſie dauernd ablöſten. Durch die elektriſche Straßenbahn, die meilenweit ins Gelände hinausfährt, iſt Baltimore inſofern ver⸗ größert worden, als ſich die Vorſtädte und Vororte belebt haben und ihren Zuſammenhang mit der„City“ ſchneller betätigen tönnen. Durch zwei mächtige Tunnel unterhalb der Stadt fahren 11 Eiſenbahnen nach allen Richtungen der Unſon. Die Tunnel ſind je 2000 und 1000 Meter lang, und die Züge müſſen ſie in nächſter Zukunft alle auf elektriſchem Wege paſſieren; wenigſtens hat die reiche Baltimore⸗ und Oiho⸗Eiſenbahn ihren Tunnel, der die ganze Stadt von Norden nach Süden unterläuft, ſo eingerichtet. Der eigentliche Schwerpunkt alles Handels von Baltimore iſt das ſogenannte„Baſin“ oder der eigentliche Innenhafen, mit dem der Nordweſt⸗ oder Außenhafen bis in das Herz der Stadi hineingreift. Großartige Dockanlagen und Piers mit ihren Schuppen und Hallen und ihrem Labyrinth von Schienen⸗ ſträngen und ihrem Chaos von Landungs⸗ und Verladevorrich⸗ tungen, Lagerhäuſern und Arbeiterwohnungen geben dieſem Stadtteil ein echt ſeeſtädtiſches Gepräge, und eine nach Tauſenden zählende Schar von Dockarbeitern aller Nationalitäten liefert das entſprechende Milieu, das an Charkteriſtik demjenigen Londons nichts nachgibt. Den faſhionablen Stadtteil bildet Weſtbaltimore, während Eaſtbalkimore mehr dem„Geſchäft“ allein dient. Die feinſten Läden findet man in der Baltimore⸗ ſtreet und der Charles⸗Street, welch letztere det Stadt von Süd nach Nord durchläuft. Dieſe faſt genau die Mitte Einen wichtigen Handelszweig Baltimores hat die Feuers⸗ brunſt nicht vernichten können, denn dieſer liegt unter Waſſer— die Auſternbänke nämlich! Sie liegen in der herrlichen Cheſa⸗ peake⸗Bucht und verſorgen nicht nur Baltimore und die Vororte, ſondern auch Südamerika, Auſtralien und Europa mit Auſtern. In welcher ſchier unerſchöpflichen Unzahl dieſe köſtlichen Schal⸗ tiere hier vorkommen und gefangen werden, kann der Leſer daraus ermeſſen, daß mit den Schalen ganze Fahrdämme und Trottoirs in den Vorſtädten gepflaſtert oder chauſſiert werden. Die Kalkbrennereien der Umgegend verwenden nichts als Auſtern⸗ ſchalen! Und ganze Konſervenfabriken ſtellen nichts her als Auſternkonſerven, die von hier in alle Welt verſchifft werden. Und merkwürdig! Gerade in Baltimore werden in der Union die wenigſten Auſtern gegeſſen! Der Hafen Baltimores wird verteidigt durch das mit modernen Schnellfeuergeſchützen ausgerüſtete Fort Me. Henry, das auf der Südſpitze der Halbinſel Whetſtone Point liegt und die Einfahrt in den Nordweſthafen beherrſcht. Dieſes Fort iſt auch geſchichtlich zu beſonderer Berühmtheit gelangt. Als es im Jahre 1814 von den Engländern bombardiert wurde, dich⸗ tete Francis Scott Key als Gefangener an Bord eines der britiſchen Schiffe das Lied vom„Star Spangled Banner“, das heute zu den begeiſterndſten Nationalliedern der Amerikaner zählt und getroſt die Nationalhymne der Union genannt wer⸗ den darf. Uns Deutſche ergreift das furchtbare Unglüch Baltimores ganz beſonders auch deshalb, weil Baltimore einen guten Teil des amerikaniſchen Deutſchtums umfaßt. Unter den vielen Ab⸗ gebrannten befinden ſich viele deutſche Firmen. Die Einwande⸗ rung Deutſcher hat überhaupt, ſeit ſich eine„Deutſche Geſell⸗ ſchaft“ für deutſche Einwanderer ſpeziell auch in Baltimore ge⸗ bildet hat, ganz bedeutend zugenommen. Die Einrichtungen für deutſche Einwanderer ſind mindeſtens ebenſo vorzüglich, wenn auch nicht ſo großartig, ausgeſtattet, wie diejenigen Newyorks, und den Einwanderern über Baltimore bietet ſich Gelegenheit, ſich gleich im Oſten anzukaufen, da viel urſprünglich von Ameri⸗ kanern bebautes Farmland zu Spottpreiſen zu haben iſt. Mit Deutſchland iſt Baltimore durch regelmäßigen Dampferverkehr verbunden, und zwar nach Bremen wöchentlich und nach Ham⸗ burg alle zwei Wochen; die Ueberfahrt dauert bei gutem Wetter ſelten länger als—10 Tage. Wer die diesjährige St. Louiſer Weltausſtellung beſucht, wird nicht verfehlen, auch Baltimore einen Beſuch abzuſtatten, um die entſetzlichen Greuel der Verwüſtungen, die eine Feuers⸗ brunſt geſchaffen hat, wie ſie bisher kaum ihresgleichen gehaht, mit eigenen Augen zu ſehen, vorausgeſetzt, daß nicht bis dahin amerikaniſche Fixigkeit und Entſchloſſenheit die gröbſten Spuren des Schadens ſchon wieder verwiſcht haben. Geſchäftliches. Die Gewerbe⸗Akademie Friedberg i. H. bei Frantfurt a. M. iſt ein polytechniſches Inſtitut zur Heranbildung von Maſchinen⸗, Elektro⸗, Bauingenieuren und Architekten. Die Stadt Friedberg hat jetzt ein neues Laboratorinm für Elektrotechnik erbaut und der Akademie zur Verfügung geſtellt, ſodaß nunmehr ſelbſt bei einer doppelt ſo ſtarken Frequenz allen Anforderungen beſtens entſprochen werden kann. Als ſtädtiſcher Prüfungskommiſſar und Vorſitzender der Prüfungs⸗Kommiſſion wurde der Geh. Oberbaurat von Weltzien zu Darmſtadt beſtätigt.— Das Sommerſemeſter begimmt am 19. April er. 36ꝗ3wſtHn— Färberei Printz, Februar. Geueral⸗Anzeiger. 7 7. Selte. ee— 15 Sachsenhäuser I adenbeihülfe. dered 771 osenrant en Amiain ziasinbe) dee 5 Minlos Waschpulver N N NH E 1I M. pfima Apfelwein Eintritt geſucht 11452 von ersten Autoritäten als vorzüglichstes Waschmittel anerkannt glebt blendend weisse u. völlig geruchlose Wäsche Ischont das Leinen in überraschendster Weise 11 Zum tägl. 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Programm: 1. Rheinlied von Lachner. Geſamtchor der 4 vaewe Leitung: Herr Muſikdireklor H. Bieling. 2. Chöre: a)„Stolzenfels am Rhein“ mit Nr und Baritonſolo v. Fritz Neuert. b. Tanz und Gesabgg v. A, Zander; Singverein, Leitung: Herr Chordirektor Joh. Stlarke. 8. Arie der Elisabeth aus„Tannhäuser“ v. R. Wag⸗ teure Halle, grüß ich wieder). Fräulein Hilda Schöne. 4. Chöre: a) Das stille Tal v. Franz M. Boehme. b) Minnelied, für Männerchor bearbeitet von C. Schreiber v. Ad. de la Hale. ae Leitung: Herr Hofkapell⸗ meiſter J Langer. 5, Balladen für Bariton: a) Tom der Reimer, b) Heinrieh der Finkler,(Herr Adolf Müller) v. C. Löwe. 6 Chöre: a) Drei Laub auf einer Linden, Volkslied aus dem 15. aus dem Jahrhundert, bearbeitet von Frauz M. Boehim Sängerbund, Leitung: Herr Muſikdirektor Ph. Bade. 7. Lieder für Sopfan: 3) Es blinkt der Thau von A. Rubinſtein. b) Der Kuss v. L. v. Beethoven, c) Seh Ued von M O. Mosztowsky, Fräulein Hilda Schoene. 8. Chöre: a) Im tiefsten Wald von Wilh. Speidel, b) Liebesscherg von Fr. Silcher, Aledertssel, Leitung: Herr Muſikdirektor Bielſng. 9. Jteder für Bariton: a) Ieh denke oft an's blaue Meer von F. Weingartner. d) Ganz leise v, H. Somme o) Winterlied von H. v. Koß, Herr Adolf Müller. 10. Dankgebet aus den altniederländischen Velks- liedern von Ed Kremſer Geſamtchor mit Orgel, 19 657750 Herr Muſikdirektor Bieling. 30000/117 Der Eintrittspreis betrügt gleichmäßig für alle Plütze 30 Pfg.; überdies iſt von Perſonen über 14 Jahren die vok⸗ ſchriftsmäßige Einlaßkarte zu 10 Pfg. zu löſen. Garde obezwaug nur für Schirme und Stöcle. Der ee der Karten erfolgt bei der Stadt⸗ kaſſe: Donnerstag, 18: ds. Mts., nachmittags—5 Ühr, Freitag, 19. ds. Mis., vormittags—12, na 928 2 Ube, Samstag, 20. ds. Mis., vormittags—12 nach—4 Uhr⸗ Bettstoffe, lrrigator, Pogsgarien, alle zur Wochenbett- und Krankenpfleqg möthegen 55% Haysckeider. Dg. Ysaterstr. 6 Iu Uutr neer Ual-dasn näe het den plank en Täglſch friſche Ia. Frankfurter Bratwürste. 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In dem Konkurs⸗ Perfahren über das Vermögen e Mülers Geers Berg in Schriesdeim iſt zur Anhörung deir Gläuziger über den Antrag, pas Konkursverfahren mangels einner den Koſten des Verfahrens Eiftſprechenden Konkursmaſſe ein⸗ 8 0 die Gläubigerverſamm⸗ Ing auf Bonnerstag, 24. März d.., 5 vormiitags 11 uhr, vor dem Gr. Amtsgerichte hier⸗ ſelbſt, Abt. 8, Zimmer 27, part., einberufen. 3220 Mannheim, 16. Februar 190. Der Gerichtsſchreiber Sroßh. 8 Mohr. Ladung. No. 6515 l. Der am 31. Ok⸗ ber 1878 zu Mainburg(Baiern) Ab, led. Taglöhner Xaper Franz epf, zuletzt wohnhaft in Mann⸗ elm, z. Zt. unbekannt wo, wird heſchuldigt, daß er als beurlaubter Reſerviſt ohne Erlaubnis ausge⸗ Wandert iſt. 3195 enn 8 360 Ziff. .⸗Str.⸗G⸗B. Derſelbe wird auf Anordnung 9is Großh. Amtsgerichts, Abt. 1 Mierſelbſt auf: Mittwoch, den 6. Mpril 1004, vormittags 6 uhr vor das Gr. Schöffengericht hier zur Hauptoerhandlung geladen. Bei unentſchuldigtem Ausblei⸗ ben wirb derſelbe auf Grund Wer ugch 8 472 Abſ. 2 und 3 Slr.⸗P.⸗Ord. von dem Bezirks⸗ egmmando Maunheim ausge⸗ ſiüten Erklärung bom 21. Ja⸗ tntar 1904 verurleilt werden. Mannheim, 12. Februar 1904. Der Gerichtsſhreiber Großherzogl. Amtsgerichts: 85 K. Bernau er. Ladung. No. 7080 l. Der am 14. Ja⸗ Uuar 1871 in Kleingemünd geb. Fabrikarbeiter Karl Roth, zu⸗ litzt wohnhaft in Manuheim z. Z. unbekannt wo, wird beſchul⸗ bigt, daß er als beurlaubter Re⸗ ſerviſt 6 Erlaubnis ausge⸗ 1 8 31 Uebertretung gegen 8 360 Ziff. 3 .sStr.⸗G.⸗B. 3224 Derſelde wird auf Anordnung ds Amtsgerichts— Abt. 11— hlerſelbſt auf: onnersiag, 28. April 1904, vormittags 9 uhr vor das Gr. Schöfſengericht hier zür Hauptverhaußlung geladen. Bei uneniſchuldigtem Ausblei⸗ ben wird 5 auf Grund der llach§ 472 Abſ. 2 u. 3 Str.⸗P. Ord. von dem Bezirkskommando annheim ausgeſtellten Erklär⸗ Ulig vom 29. Dezember 19038 ver⸗ ürteilt werden. Mannhelm, 15. Februar 1904. Der Gerichtsſchreiber Großt. Amtsgerlchts XII: K. Bernauer. Graßh. Jadiſche Staals⸗ Eiſenbahnen. Zum Taärif für den Rhein⸗ ülld Main⸗Umſchlagsverkehr mit Deſterreich vom 1. Novbr. 1901 wird auf 1. März 1904 der Nachtrag U eingeführt. Er ent⸗ bält Aenderungen des Borworts Und der Beſtimmungen üder die Anwendbarkeit des Tarifs ſowie Fywalterungen und Aenderungen Verſchiedener Ausnahmetarife. So⸗ neit hierdurch Frachterhöhungen aͤder Beſchränkungen in der Ab⸗ ſeptigung eintreten, bleiben die ſeftherigen Frachſſätze und Be ümmüungen noch bis 16. April 1904 in Kraft. Der Nachtrag kaun zum Preis von 15 Pfg. zur das Stück von dent dies⸗ ſeitigen Verkehrsdurean ſowie van der Gr. Güterverwaltung Mannheim bezogen werden. Karlsruhe, 14. Februar 1904. Gr. Generaldirektion. 3222 Gold- Ichmuckſachen Jwerden ſchuell, ſauber und 8 dilligſt repartert. 5, 1 Frchtsertt E 5, 1 OC. Fischel. Uhrmaer.% Ein Monat altes Widchen wird in Pflege gegeben.— Zu erfragen Suiſen⸗ reug 55(LEaden.) 2066b Donnerstag, 18. Februar 1904. Belianntmachung. Vom 1. März l1. J8. ab gelangen für die Strecken Friedrichsbrücke(Stadtseite)-Häferthal Friedrichsbrücke(Stadtseite) Waldhof und Tattersall-Neckarau Monatsſtreckenkarten zum Preiſe von M.50 für jede Strecke zur Ausgabe. Dieſe Karten berechtigen zur unbeſchränkten Be⸗ nützung aller fahrplanmäßigen Waägen auf der betr. Strecke. Sie ſind jedoch dad Fahrtberechtigung an Sonn⸗ und Feiertagen ungiltig. Dieſelben ſind ohne Aufforderung des Schaffners dieſem bei jeder Jahrt vorzuzeigen. 8 3— ggeh gleichen Tage ab ſind die Preiſe für Netzkarten wie folgt eſtgeſetzt: 1. Jahreskarten zur Benützung fämtlicher Linien auf beiden Gemarkungen— Maunheim und Lubwigshafen— zum Preiſe voen M. 150.— 2. Desgleichen Monatskarte zum Preiſe von M. 15.— 8. Jahreskarten giltig für alle Linien der Gemar⸗ kung Mannheſm zum Preiſe von.M. 120.— ., Desgleichen Mouatskarten zum Preiſe von M. 12.— Die Preiſe der Zeitkarten für die Gemarkung Ludwigshafen 1 0 bereits mit Wirkung vom 1. Januar l. Js. wie folgt geſetzt: 1. Jahreskarten zur Benützung ſämtlicher Linſen auf der Gemarkung Ludwigshafen zum Prelſe Dnününü 8 M. 90.— 2. Desgleichen Monatskarten zum Preiſe voen M..— Halbjahreskarten gelangen vom 1. März 1904 ab nicht mehr zur Ausgabe. Die Jahreskarten werden mit bellebigem Ausſtellungsdatum ausgegeben. Ste können während ihrer Giltigkeitsdauer einmal verlängert werden. Die Dauer der Berhinderung muß jedoch mindeſſens 14 Tage betragen. Die Monats⸗ und Streckenkarten werden jeweils nur auf den alendermonat ausgeſtellt. Eine Verlängerung oder Rück⸗ vergütung für die Nichtbenützung dieſer Karten findet micht ſtatt. Im Kebrigen verweiſen wir auf die den einzelnen Zeitkarten auf der Rückſeite aufgedrückten Beförderungsvorſchriften. Ausgaveſtellen ſind: s. die Straßenbahnkaſſe Mannheim(Nuitsſtraße) für ſämtliche Zeitkarten, 5 b. die Stadteinnehmerei endwigsbaſen für die gemein⸗ ſamen Zeitkarten Mannheim—Ludwigshafen, ſowie für diejenigen der Gemarkung Ludwigshaſen allein. Die Aus 1 von Monats⸗ bezw. Streckenkarten findet nicht vor dem 25. des Vormonates ſiatk. Mannheim, 10. Februar 1904. Städtiſches Taneeant: öwit. Bekanntmachung. Die Vergebung von Unterrichts⸗ mittel für den Handarbeitsunter⸗ richt betreffend. Zur Abgabe an arnie Schülerinnen der Volksſchule bedarf die Armenkommiſſion für das mii von Oſtern 1904 bis Oſtern 1905 folgende Unterrichtsunttel für den Handarbeitsunterricht, deren Lieferung im Submiſſionswege vergeben werden ſoll: 1. Baumwolle im Auſchlage voen 507.00 Mark 2 Strick⸗ Häckel⸗ u. Nähmaterial im Anſchlage von 200.80„ 3. Sticknigkertal im Anſchlage von 219.80 30000 /105 „ 4. Nähſtofſe int Anſchlage von„ 378 40„ Zuſammen 71365 70 Wärt Angebotsformulare ſind im Bureau der Armenkommiſſion, R 1. 14, III., Zimmer No. 1, in Empfang zu nehmen. Ebenda⸗ ſelbſt können die näheren Leferungsbedingungen nebſt einer Muüſter⸗ kollektion ſämtlicher zu lieſernder Lehrmittel eingeſehen werden. In den Bewerbungen, denen eine Muſterkollektion beizufügen iſt, iſt das Angebot unter Zugrundelegung des Ladenpreiſes in Pro zenten und zwar derart auszudrücken, daß 1) für Baumwolle, 2) für Strick⸗, Häckel, und Nähmaterial, 3) für Stickmaterial, 1) für Nähſtofſe je ein Geſamtgebolſatz aufgeſtellt wird. Anders geſtellte Oſſerten können nicht berück a t werden. Bewerbungen wollen mit der Au rſ„Lieferung von Un⸗ terrichtsmitteln für den Handardeitsunerricht“ verſehen, bis Donuerstag, den 3. März 1904, nachmittags 4 Uhr bei uns eingereicht werden. 30000 /99 Mannheim, den 8. Februar 1904, Armenkommiſſton: v. Hollander. Gögle. Schenker& Cie., Mannneim, Binnenhafen. Centrale Wien I, Nruthorzaſe 17. Spedition u. Spezialdienſte nach Frankreich, Oeſterreich u. Grient. Frachten⸗ und Joll⸗Auskünfte. 12788 Danksagung. Beſtätige hiermit Herrn Och. Schäter, Maunheim, P 4, 13 von ganzem Herzen, daß ich bei ihm eine Kwöchentliche Kur gemacht habe, und finde keine Worte, um Heren Schäfer einen Dauk aus⸗ drücken zu können, denn er gab mit das Leben wieder! Als ich zu ihm kam, befand ich mich in der traurigſten Berfaſſung, die man ſich denken kann. N7 war hochgradig nernös menſchenſchen energielos, ortwährend müde, nicht fähig mich zu beſchäftigen, noch einen Ge⸗ anlen zu faſſen, keine Luſt zum Beruß unzugänglich für jedermann, geſellſchaftlich vollſtändig unbrauchbar, melancholſſch, 0 daß ſich ſogar Selbſtmordgedanken einſtellten. es war die gräßlichſte Ver⸗ faſſung, in die je ein Menſch verfallen kann. Ich verſuchte das letzte und zwar eine Kur bei rru Schkfer, Mann⸗ heim, F 4, 13. Schon nach iatägiger Behandlung trat auffallende Beſſerung ein, ſo daß ich nach 6 Wochen ge⸗ ſund wie ein Fiſch im Waſſer war. Worte ſind überhaupt zu arm, um den Dauk auszudrückeſt, den Herr Schäfer verdient; denn er gab mir tatſächlich das Leben wieder Ich danke Heren Schäſer herzlich für ſeine erfolgreiche und gewiſſenhafte Behandlung, ich kann die Heilmeihode des Herrn Schäfer mit beſtem Gewiſſen allen Leidensgenoſſen aufs wärmſte enipfehlen. 27403/8 Mannheim, im November 1908. F.., Touküuſtler. Wie bleibe ich gesund? Wenn ich den Körper durch den öfteren Gebrauch von Dr. E. Webers Familienthee (diät. Gennpinttel) innerlich rein hälte, damit ſich keine ver⸗ drauchten Stoffe im Körper feſtſetzen können. Bei Magen⸗ leiden iſt er das beſte diät. Genußmitlel, denn er hilft dem Magen die Speiſen zu verdauen, 16775 Nur echt in grünen Cartons mit einem Kopf als Schutz⸗ marke 1. m. Adreſſe E. Weder Dresden⸗A. Hundecke von Dankſchreiben zur Einſicht. Zu haben in Apotheken. Eigemügter: Katgoiiſcheß dtde etal.— Uitantwortſicher Nedatteut: Rarl Rpfel. Druck und Vertried Dr. O. Hägsſſche Buchdrudere, G. m. Atbeitsvergebung. Der innere und äußere Auſtrich des Hochbehälters im Waſſer⸗ turm einſchließlich der vorher⸗ gehenden Reinigung, ohne A e iſt an einen leiſtungsfähigen Unternehmer zu vergeben. Angebote ſind verſchloſſen und mit eßiſprechender Aufſchrift ver⸗ ſehen bis ſpäteſtens Donners tag, 25. Febr. d. Js., vormittags 11 uhr dei uns einzureichen, wo die Eröffnung der eingelaufenen An⸗ ebote in Anweſenheit der er⸗ bacge Bleter ſtattfindet. Nach emEröffnungstermimeingehende Angebote finden keine Berück⸗ ſicdiaung 1 5 14 ie Unterlagen können koſten⸗ los im Zimmers erhoben werden; die Beſichtigung des Hochbehälters wird den Inkereſſenten zu ge⸗ eigneter puun ermöglicht. Mannheim, 15. Februar 1904. Städtiſches Hochbauamt. gez Perrey. Zwaugsverſteigerung. Treilag, 19. Februar 1904, nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal Q 4, 5 hier— ev. am Pfandorte Möbel aller Art, 1 Pianino, Spiegelſchrank, 1 Aktenſchrank, 1 Partie neue Inſtallations⸗ waren, Kanapee, 1 Pferd, eine Dyna momaſchine, 1 Schreibtiſch, Spiegel und anderes gegen Var⸗ Naenzi im Vollſtreckungswege fſeutlich verſteigern. 11459 Mannheim, 18. Februar 1904. Roſter, Gerichtsvollzieher. 85 Fleiwilige Verſteigerung. Dreitag, den 19. Febr. 1904, nachmttags 2 Uhr, werbe ich in Mannheim, im Pfandlokale Q 4, 5, im Auſtrage der Frau Anna Feige Witche hier gegen bare Zahlung freiwil⸗ lig verſteigern: 11455 2 Bettſtellen mit Roſt u. Ma⸗ tratze, 1 Dienſtbotenbett, 1 Steh⸗ pult, 3 Tiſche, 1 Tiſch mit Akten⸗ ſchränkchen und Anderes. Mannheim, 18. Febr. 1904. Zimmer, Gerichtsvollzieher, Waldhofſtraße 19. Iwangs⸗Perſteigerung. Freitag, den 19. Febr. 1904 nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokale 2 5 gegen bare Zablung um Vollſtreckungswege öffent⸗ lich verſteigern: 1 Spiegelſchrank, 1 Verti⸗ kow, 1 Partie Divanrollen, u. Dreherwaren, Dian⸗ füße, Beſchläge, Schlöſſer, 1 Copierpreſſe, 10 Hobel⸗ bänke u. Sonſtiges. Mannheim, 18. Febr. 1904. Zimmer, Gerichtsvollzieher, Waldhofflr. 19. 1, 17. 0J, 17. Grosse Möbel- Versteigerung. In meinem Verſteigerungs⸗ Lokal, Hinterhaus 2. Stock, ver⸗ neigere am 11456 Frkitag, den 19. Kebruar, nachmittags 2 Ahr: 1 Piauino, 1 Püfett, 1 eich. Chiffonnier, 1 Ausziehtiſch, 1Bücherſchrank, 2 vollſtänd. Betten, verſchiedene ſchöne Betten, 1 Schlafzimmer⸗ Einrichtung, Waſchtiſche mit Spiegel, Nachttiſche, 1 Salon⸗Garnitur, ſchöne Tiſche, Stühle, 1 Plüſch⸗ Garnitur, Divan, Kanapee, Bilder, Spiegel, Petroleum⸗ öfen, 1 Teigteilmaſchine und 1 Mehlſieb, 1 Regulator und anderes mehr. NE. Beſichtigung und Vor⸗ verkauf zu Taxpreiſen von morgens 9 uhr ab. 11456 M. Arnold, Auktionator N 3. 11. Telephon 2285. 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Maunheim, 18. Februar 1904. Weber, Gerichtsvollzieher. Zwangsverſteigerung. nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal Q 4, 5 hier gegen bare Aenen im Vollſtreckungswege öffentlich ver⸗ ſteigern: 11458 2 Läuferſchweine, 1 Schreibtiſch und Möbel verſchiedener Art. Manuheim, 18. Februar 1904. Krua, Gerichtsvollzieher. eröfflnen wir neue Kurse. Frospekt gr. Montag Miplom. Fatent. Främ. Metu. ,, 1 6br.Gander. Kaufleute, Beamte, Gewerbe. treibende ete. Damen separat) Sogeiene Söhne u. Töchter erhalten duroh den Besuch ungerer Unisz.- kichts-Kurse gewissenhafte Ausbildung Auswärtige in kürzester Zeit. Verbessert wird jede schlechte Buchführung etc. Gebr. Gander, B 2, Anbein Maschinenschreiben M. 10.— 1000 UeberRNaulblen⸗ bdendweiße Haut, keine Falten, keine Miteſſer bei Ge⸗ brauch.Kuhn's Creme⸗Vional Mk..30 und Bional⸗Seife 50 Pfig., Kuhn's Bional⸗Puder. Echt nur v. Frz. Krounen⸗ 8 Kaiser“'s Brust-Caramellen Malzextrakt in fsster Form. 27 40 not. begl. 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