1 Badi itung. Abonnement: e 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich⸗ durch die Poſt bez. incl Poſt⸗ aufſchlag M..49 pro Quartal. Einzel⸗Nummer d Pig. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Auswärtige Inſerate. 25„ Die Rellame⸗Zeile, 60„ E 6, 2. der Stadt Mannheim und Umgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſeuſte und verbreileſte Zeitung in Rannheim und Amgebung. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. — Für unverlangte Manuſkripte wird keinerlei Gewähr geleiſtet. — (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Abreſſeꝛ „Journal Manuheim“ Telephon⸗Nummern: Direktſonu Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau An⸗ nahme v Druckarbeiten 841 E 6. 2. Redaktioon 377 Exbedioeoen Filiale(Friedrichsplatz) 815 Vr. 101. Dienstaag, 1. März 904. 2 (Abensblatt.) Politische Uebersicht. Maunheim, 1. März 1904. Der Abſchluß des deutſch⸗italieniſchen Haudelsvertrages bedeutet auf alle Fälle einen erfreulichen Erfolg unſerer Politik. Und nicht nur auf wirtſchaftlichem Gebiet. Man wird in der nächſten Zeit wieder mit mehr Wärme vom Dreibund ſprechen und, wie man getroſt hinzufügen darf, auch mit mehr Berechti⸗ gung. Unter dieſem Geſichtswinkel wird das glücklich vereinbarte Abkommen auch in Italien geſehen. Die„Tribung“ ſpricht von der„geradezu europäiſchen Bedeutung“ dieſes erſten Abſchluſſes, dem nun hoffentlich verſchiedene andere folgen werden, und die ⸗Patria“ rühmt die ausgezeichneten Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Italien und meint, die Bande der Freundſchaft und des Bündniſſes würden ſich nun immer enger geſtalten. Es gehört in denſelben Zuſammenhang, wenn— wie der Draht meldet— der römiſche Vertreter der Turiner„Stampa“ einem Mitarbeiter der„Agenzia Stefani“ gegenüber die wachſende Feſtigung des Dreibundes geprieſen und erklärt hat, man werde wohl bald allgemein zu der Ueberzeugung kommen, daß Graf Goluchowski und Tittoni den Wunſch hätten, in guter Freund⸗ ſchaft zu leben. Wenn übrigens Graf Bülow, wie gewöhnlich, auf einige Tage im Frühjahr nach Venedig komme, werde Tittoni ihm einen Beſuch abſtatten; auch werde während der Mittelmeer⸗ fahrt des Kaiſers Wilhelm im April eine Zuſammenkunft des⸗ ſelben mit dem König Viktor Emanuel ſtaktfinden. Veröffent⸗ licht wird das neue Vertragsinſtrument zunächſt noch nicht wer⸗ den: man will— ſo berichtet man der„Tgl. Roſch.“ aus Rom— die Verhandlungen mit den anderen Möchten nicht erſchweren. Mitte März beginnen dann die Verhandlungen Italiens mit der Schweiz und ſpäter die mit Oeſterreich. 5 Laudabiliter se subjeeit. Er hat ſich löblich unterworfen, Herr Göhre nämlich. Ueber die Verſammlung am Sonntag, die über die Kandidatur für Zſchopau⸗Marienberg entſcheiden ſollte, wird dem „Berl. Tgbl.“ berichtet:„Die Kandidatur Göhre beſchäftigte am Sonntag eine ſtark beſuchte ſozialdemokratiſche Parteiverſamm⸗ lung in Gelenau, in der Göhre ſelbſt das Referat hatte. 36 Orte waren vertreten. Vom Vorſitzenden wurde das Verhalten der Parteiinſtanzen, beſonders des Chemnitzer Agitations⸗ komitees, ſcharf kritiſiert. Dann nahm Göhre, der mit brauſen⸗ den Hochs empfangen worden war, das Wort. In dreiviertel⸗ ſtündiger Rede legte er die Entwickelung der Kandidaturfrage dar und dankte den Genoſſen des 20. Wahlkreiſes, daß ſie den Mut gehabt hätten, ihm die Kandidatur anzutragen, trotz der Vor⸗ gänge, die ſich an ſeine Perſon knüpften. Jedoch habe er den uAnerſchütterlichen Entſchluß gefaßt— wenn auch mit ſchwerem Herzen— die Kandidatur abzulehnen, und zwar im Intereſſe der Einigkeit der Partei. Starker, beinahe keinſtimmiger Proteſt erſcholl aus der Verſammlung, die erſt nach zweiſtündiger Debatte ſich dazu verſtand, an Stelle Göhres den von ihm ſelbſt vorgeſchlagenen Photographen Pinkau⸗ Leipzig mit 25 von 36 Stimmen— es wurde nach Ortſchaften abgeſtimmt— als Kandidaten aufzuſtellen. Göhre bleibt bis zum Wahltage im Kreiſe, um für die Wahl Pinkaus zu agi⸗ tieren.— Dieſe Agitationstour i Noviziat zu betrachten, das Göhre zu abſolvieren hat, um wieder völlig zu Gnaden angenommen zu werden. Im übrigen iſt der Vorgang ein ſchlagender Beweis dafür, welche Fortſchritte der „Militarismus“ im Parteiſtaate der Genoſſen macht: jede Individualität, auch die ganzer Wahlkreiſe, wird zu Gunſten der Disziplin mit allen Mitteln unterdrückt. Das iſt die Freiheit, die„ſie“ meinen. Die Ruſſen⸗Debatte des preußiſchen Abgeordnetenhauſes wurde geſtern im Reich s⸗ tage fortgeſetzt und beendet. Nicht unberechtigt war daraus vor allem der Vorwurf, den Abg. Müller⸗Meiningen an die Adreſſe der Miniſter Hammerſtein und Schönſtedt richtete: ſie hätten ſich dadurch, daß ſie nicht bereits am 19. Januar im Reichstage erſchienen ſeien, zu Helfershelfern der Sozialdemo⸗ kratie gemacht und es mit verſchuldet, wenn dieſe eine wilde Agitation ins Land getragen hatte. Als Vertreter der national⸗ liberalen Partei kam Dr. Sattler zum Wort, um in längerer Rede nachzuweiſen, wie auch die letzen Zweifel gebannt ſeien, die nach der Abgeordnetenhaus⸗Verhandlung etwa beſtehen geblieben, ob in allen Punkten nach Geſetz und Recht verfahren wurde. Die von den Miniſtern gegebene Aufklärung ließe die Behauptungen von ſozialdemokratiſcher Seite als Gebilde der Phantaſie oder Uebertreibungen erſcheinen. Der Redner hebt hervor, wie die Bemühungen der Regierung, Klarheit zu gewinnen, von der Sozialdemokratie nicht unterſtützt wurden. In dieſer Richtung kätig zu ſein, wäre deren Pflicht geweſen. Daß die erſte Aus⸗ weiſung, auf die Bebel am 19. Januar Bezug genommen, nicht im ruſſiſchen Intereſſe erfolgte, ſei keine Stütze für die Behaup⸗ tung, die preußiſche Regierung leiſte der ruſſiſchen„Schergen⸗ dienſte“. Abg. Dr. Sattler faßte ſeine ebenſo klaren wie maß⸗ vollen Ausführungen dahin zuſammen, um die unerhört ſcharfen Angriffe nicht unwiderlegt ins Land gehen zu laſſen, ſei es nötig geweſen, daß die Miniſter auch im Reichstage ſprachen. So gut wie nichts ſei von den Vorwürfen übrig geblieben. Auch dieſer Fall beweiſe, daß Recht und Geſetz in Deutſchland herrſchen. Abg. Dr. Spahn vom Zentrum ſprach ſich im Grunde nicht viel anders aus, als der Vorredner. Die Antwort, die er ver⸗ diente, erteilte dem Abg. Bebel der Reichskanz ler ſelbſt. Alle Regierungen haben ein dringendes Intereſſe daran, ſich gegenüber der anarchiſtiſchen Propaganda zu unterſtützen. Die Aufenthaltserlaubnis iſt widerruflich. Die Bedingungen ſtellen deutſche Behörden feſt. Sie ſtehen nicht im Widerſpruch mit der nationalen Ehre. Der Reichskanzler ſtellt feſt, es ſeien in den letzten fünf Jahren nur notoriſche Anarchiſten ausgewieſen. Zu beſtreiten, daß die wegen Schriftſchmuggels verklagten Perſonen Sozialdemokraten ſeien, wäre ebenſo vermeſſen, wie zu behaup⸗ ten, die terroriſtiſchen und anarchiſtiſchen Brandſchriften ſeien Kuckuckseier von Spitzeln. An Kühnheit der Erfindung über⸗ treffe dieſe Bebelſche Behauptung noch die von dem Kaiſerſchloß in Pichelswerder. Von Maßnahmen gegen ruſſiſche Liberale oder gar deutſche Staatsangehörige ſei keine Rede. Harmloſe ruſſiſche Studenten würden hier ebenſo liberal behandelt wie eigen⸗ ländiſche. Die Entſcheidung darüber, unter welchen Bedingungen Ausländer das deutſche Gaſtrecht in Anſpruch nehmen könnten, ſteht der Regierung und nicht den Nihiliſten und ihren deutſchen Beratern von der Sozialdemokratie zu. Kein Land der Welt i ſt wohl als ſo eine Art von Komiſche Szenen aus dem Tuſiter Aurpfuſcher⸗Prozeßz. Vor dem Landgericht Tilſit wird ſeit Ende voriger Woche gegen den Hypnotiſeur Schröter verhandelt. Die Verhandlungen gaben wiederum ein abſtoßendes Bild von den Praktiken dieſer Herren, wie ſie leider noch ſo zahlreich ihr ſchädliches Gewerbe treiben. An dieſer zelle wollen wir nur die wahrhaft hochkomiſchen Szenen wieder⸗ geben, wie ſie ſich am zweiten Verhandlungstage ergaben. Das Augenglas des Naturapoſtels. Gleich im Anfang der Verhandlung wird das Augenglas herbei⸗ geſchafft, das der Angeklagte angeblich nach ſeinen Angaben hat eigens ſchleifen laſſen. Es iſt nichts als ein ſchwaches Vergrößer⸗ ungsglas, bezogen aus einer optiſchen Fabrik, mit ſilbernem Rahmen, an dem die Organe des menſchlichen Körpers in der Reihen⸗ folge aufgeſchrieben ſind, wie der Angeklagte ſie angeblich auf der Regenbogenhaut durch hellere oder dunklere Farbe ſieht. Der Ange⸗ Hagte wird nun bezüglich ſeiner angeblichen Kenntniſſe auf die Probe deſtellt. Er will den vorgeführten Kranken ausfragen. Es wird ihm aber geſagt, daß dies ganz überflüſſig iſt; er habe ja angegeben, in dem Abklopfen und Abhorchen bewandert zu ſein. Damit könne er ohne weiteres die Krankheit, um die es ſich handle, erkennen. Der Angeklagte klopft nun mit wiſſenſchaftlicher Miene auf der linken Bruſtſeite des bis zu den Hüften entkleideten Mannes herum. Auch ſieht er dem Kranken mehrfach ſcharf in die Augen. Als ihm darauf Kreisarzt Dr. Behrendt lächelnd das„Augenglas“ reicht, wehrt der Angeklagte ab. Das brauche er gar nicht. Nach längerem Klopfen bemerkt ſchließlich der Angeklagte, er müſſe betonen, daß die Per⸗ kuſſion(Abklopfen) kein ſicheres Mittel zur Erkennung der Krank⸗ heiten ſei. An der Lunge leide der Mann jedenfalls nicht; er lehne es aber ab, ſich über den Zuſtand zu äußern. da er infolge der Haft ſeine frühere Sicherheit verloren habe. Die Sachverſtändigen erklärten darauf einhellig, daß Schröter bewieſen habe, daß er nichts von der Perkuſſion und Auskultation berſteht. Das habe er durch ſein einſeitiges Klopfen und Nichtan⸗ wendung des Horchens bewieſen. Es habe ſich übrigens um einen ſehr leichten Fall gehandelt, der aus dent Klopfen ſchon erkennbar iſt. — Vorſ.: Was iſt es denn?— Sachv.: Ein typiſcher Fall von Lungenblähung.(Große Heiterkeit.) Außerdem habe der Mann ein Unterſchenkelgeſchwür.— Angekl.: Das konnte ich doch nicht durch die Perkuſſion feſtſtellen.— Sachv.: Sie haben ihm ja auch tief in die Augen geſehen, alſo die Augendiagnoſe angewendet, durch die man ſogar bei Eulen Beinbriſche feſtſtellen kann.— An⸗ gekl.: Es ſei ihm gelungen, bei einem Patienten durch ſie feſtzu⸗ ſtellen, daß er an Krätze litt und mit Perubalſam behandelt wurde. — Profeſſor Puppe: Das wird wohl mehr eine Naſen⸗ als Augen⸗ diagnoſe geweſen ſein, denn Perubalſam riecht ſehr markant.(Heiter⸗ keit.)— Vorſ.: Angeklagter, hat denn die Iris(Regenbogenhaut des Auges) auch eine Linie für Perubalſam?(Heiterkeit.)— An⸗ gekl.: Ja, die ſieht braun aus.— Sachverſtändiger Prof. Puppe: Und wie kam es, daß Sie das Being ſchwür des vorgeführten Patien⸗ ten in der Iris nicht angedeutet ſuhen?— Angekl.: Ich habe ja nicht geſagt, daß ich es nicht bemerkt habe.(Große Heiterkeit.) Im rechten Auge war deutlich ein charakteriſtiſches dunkles Zei⸗ chen in der oberen Schenkelhälfte zu ſehen.(Heiterkeit.)— Profeſſor Puppe: Und an welchem Bein müßte dann das Geſchwür ſitzen?— Angekl.: Am linken.— Dr. Lengnick: Er hats am rechren.(Stürmiſche Heiterkeit.) Der Angeklagte erklärt dann, daß im Zuhörerraum ein ehema⸗ liger Patient ſitze, dem er eine richtige Diagnoſe geſtellt habe. Der Mann wird vorgerufen. Schröter habe ihm eine frühere Ge⸗ ſchleclskrankheit aus der Iris geleſen.— Vorſ.: Waren Sie je geſchlechtskrank?— Zeuge: Gottje, nein, niemals.(Heiterkeit)— Der Angeklagte beharrt dabei, daß die Augen⸗Diagnoſe eine große Wiſſenſchaft ſei! Einer Aufforderung, die Anwendung des Augenglaſes zu zeigen, weicht der Angeklagte aus. Das könne man ſich doch denken.— Dr. Schlößer: Das ſchon, aber er möchte es von ihm lernen.— An⸗ gekl.: Da hätten Sie früher kommen müſſen.(Heiterkeit.) Bei der Vibrationsmaſſage meint der Angeklagte: Die„Schulmedizin“ wende würde einen ſolchen Unfug von Schnorrerei und Schmuggelei dulden. Der ganze Lärm rühre daher, daß die Sozialdemokratie mit Hilfe der Nihiliſten ihren phantaſtiſchen Zukunftsſtaat ver⸗ wirklichen wolle, und gern Hansdampfpolitik nach außen probiere. Dazu zu helfen, wird ſich die deutſche Regierung nicht verleiken laſſen. Selten iſt wohl früher in knapperer und ſchlagenderet Weiſe die Taktik der Sozialdemokratie auf ihren wahren Grund zurückgeführt worden, als es hier in der Rede des Reichskanzlers geſchah. Die Miniſter des Innern, der Juſtiz und der Staats⸗ ſetretär des Auswärtigen vervollſtändigten durch ihre Schluß⸗ worte die Niederlage der Sozialdemokratie. Zum Wahlrecht der Haudlungsgehülfinnen⸗ Gegen den Beſchluß der Reichstagskommiſſion für Kaufmannsgerichte, gemäß Antrag Trimborn auch den weiblichen Hülfsperſonen im Handel das Stimmrecht bei den Wahlen zu den künftigen Kaufmannsgerichten zu geben, wen det ſich eine Eingabe des Verbandes Deutſchen Handlungsgehülfen zu Leipzig an den Reichs⸗ tag, von deren Inhalt auch dem Bundesrat und den Handels⸗ kammern Kenntnis gegeben wird; zugleich fordert dieſe 62 400 Mitglieder zählende Berufsgenoſſenſchaft alle kaufmänniſchen Vereine auf, ſich ihter Eingabe anzuſchließen. Der Verband führt u. a. aus: „Praxis und Theorie machen einen Unterſchied zwiſchen männ⸗ lichen und weiblichen Handlungsgehülfen, inſofern die Praxis von den männlichen Handlungsgehülfen den Nachweis einer gewiſſen Vor⸗ bildung, den Nachweis einer erfüllten Lehrzeit Zeugnis uſw. fordert und die Tradition glücklicherweiſe die Erwählung eines Berufs, des kaufmänniſchen Berufs, als Lebensaufgabe von den männlichen Handlungsgehülfen verlangt. Die Handlungsgehülfen wollen nicht, daß den weiblichen Kreiſen, die weder genügend kaufmänniſch ausge⸗ bildet ſind, noch den Beruf als Lebensaufgabe betrachten, Einfluß auf die Wahlen zu den Kaufmannsgerichten geſtattet wird, um ſo mehr, als die Aufgaben des Kaufmannsgerichts ſo weitgehend ſind, daß ſie die volle Kenntnis der kaufmänniſchen Wiſſenſchaft unbd Praxis und ebenſo bei den Wahlen die klare Erkenntnis von der Befähigung des Kandidaten vorausſetzen.“ 5 Stimmungs bilder aus dem bad. Candtag.“) (Von unſerem Spezjalkorreſpondenten.) XXVII. 5 Die Generaldiskuſſion über das Miniſterium des Innern führte in ihrem zweiten Teile infolge eines offenſiven Vorgehens des Abg. Obkircher zu Debatten, die man ſeit einem Menſchenalter im Lande Baden„Kulturkampfpaukerei“ zu nennen pflegt. Wiun wollen uns in dieſem und den nächſten Kapiteln ſtrikte an die Tages⸗ ordnung halten, zumal ſich Gelegenheit genug bieten wird, ſowoht das genannte Thema in eine leidenſchaftsloſe Behandlung zu nehmen, als auch dem Abg. Obkircher gerecht zu werden. Indem wir alſo alles ausſcheiden, was hüben und drüben in dieſer Richtung geſprochen wurde, fahren wir mit einer Kritik der Haltung der Zentrumsfraktion in Sachen„Miniſterium des Innern“ fort. Der Chef der Zentrumsfraktion Fehrenbach ſuchte am erſten Tage der Debatte den Abg. Wacker zu kopieren, uneingedenk des „) Der Artikel mußte Raummangels halber leider nochmals zurückgeſtellt werden. D. R. ſie erſt an ſeit Oertel ſie benützt habe; dieſer ſef kern Argk Sach.: Doch, er war ſogar Profeſſor in München. Charak⸗ teriſtiſch iſt, daß der Angeklagte immer über„magnetiſche“ Maſſage ſpricht, der Wert liegt nur in der Maſſage. Die vom Angellagten verwendeten homöopathiſchen Mittel ſeien ohne Wert geweſen, es handelte ſich ja faſt nur um verdünnten Lakritzenſaft.— Angell. Nun der iſt jedenfalls weniger ſchädlich als Ihr Ehinin.(Heiter⸗ keit.)— Vorſ.: Jedenfalls bekommt man kein Ohrenſauſen.(Große Heiterkeit.) Der Angeklagte behauptet weiterhin, er ſei ſehr ſtark magnetiſch. Ein Uhrkettenkompaß wird ihm ſofort angeboten; der Angeklagte lehnt aber auch dieſen Verſuch ab; erklärt auch ſpäterhin nicht dazu ſich herzugeben. Es kommt dann ein bei ſeiner Niederlaſſung er⸗ laſſenes Zirkular zur Verleſung: er werde Veitstanz, Aſthma, ver⸗ kehrte Geſchlechtsempfindung, Nervenleiden uſw. nach biochemiſchen, phrenologiſchen, meßmeriſchen, hydrothevapeutiſchen, pſychologiſchen ꝛe⸗ Grundſätzen heilen. Der Heilmagnetismus ſei das natürliche Univer⸗ ſalheilmittel für alle Krankheiten. In der fortgeſetzten Beweisaufnahme gelangte ein Fall zur Sprache, in dem der Angeklagte Schröter auch die Methode des ſoge⸗ nannten„Lehmpaſtors“ Felke in Repelen bei Mörs zur An⸗ wendung gebracht hat, und zwar an der Kutſchersfrau Emma Schlemo, die am linken Fuß ein Leiden hatte. Frau Schlemo wandte ſich an den Angeſchuldigten. Schröter beſah den Fuß und meinte darauf, es fei nur eine Kleinigkeit, er werde den Fuß bald geſund machen. Er verordnete ihr Lehmumſchläge, um die Hitze aus dem Fuß herauszuziehen. Frau Schlemo gebrauchte die Lehmumſchläge, ohne daß irgend eine Beſſerung eintrat. Dann rief ſie den Angeſchuldigten wieder zu ſich. Er beſah ſich den Fuß und meinte, die Krankheit müſſe von innen herausgetrieben werden Er berordnete deshalb der Patientin Luiſen⸗Quellwaſſer Zugleich gab er ihr auch ein Pulver, das ſie gemiſcht mit dem Quellwaſſet und auch rein einzunehmen hatte. Nach etwa ſechs Wochen brach 2. Seſte. Meneval⸗UHutefeer. Mannbeim, 1. März. Denkzettels, den dieſer einſt„leitende und jetzt„leidende“ Fraktions⸗ chef erhalten hatte. Er ſuchte ſich zunächſt mit Hilfe der Reichstags⸗ wahlziffern an das Herz des Miniſters heranzuſchleichen bezw. hecan⸗ zuſchmeicheln. Es ſchien jedoch, als ob die hohe Mitgift der Zen⸗ trumspartei keinen ſonderlichen Eindruck auf den Reſſortchef des Innern mache; denn auch ohne tiefere Kenntnis der Phrenologte konnten wir in ſeinem durchgeiſtigten, idealgerichteten Antlitze die Worte leſen:„Ich müßte nicht im Miniſterium des Innern groß geworden ſein, wenn ich nicht wüßte, wie dieſer Mammon zufſammen⸗ gebracht wurde.“ Auch als der Abg. Fehrenbach dazu überging, „einige hierhergehörige Fälle zu erörtern“, klang es faſt wie eine Entſchuldigung, daß der Redner überhaupt noch toage, das Licht der Sonne zu ſchauen und an den Maßnahmen der Regierung Kritit zu üben. Immer und immer wieder konnte man zwiſchen den Worten hören und zwiſchen den Zeilen leſen:„Aber deswegen keine Feind⸗ ſchaft: entwickle Dich nur brav in der Richtung, wie Du ſeiner Zeit uangefangen haſt, und wie ich es Dir heute zu allem Ueberfluß noch einmal au's Herz lege, und alles, alles wird wiedet gut.“ Während auf den früheren Landragen bei der Generaldebatte über das Miniſterium des Innern„Fraktur“ geſprochen wurde, iſt ſeit dem Jubiläumslandtag die Blumen⸗ und Bilderſprache zu Ehren gekommen; dieſer ſchöͤne neue Brauch des hohen Hauſes hat's auch dem Landtags⸗Spezialkorreſpondenten angetan. Doch der geneigte Leſer des„Generalanzeigers“ hat ſchon lange etwas gemerkt—— Wenn ein liebebedürftiges Dirndel im Begriffe iſt, eine ſtandes⸗ und vernunftgemäße Ehe einzugehen, iſt ihr nichts unangenehmer, als wenn ein früherer Liebhaber ſich einſtellt u. ſie vom Pfade der Tugend abzulocken ſucht. In ſolcher Gemütsverfaſſung ſchien uns die kleine Erzellenz zu ſein, als ſie dem Abg. Fehrenbach antwortete. Der Korb, den ſie ſpendete, war freilich an eine andere Adreſſe ge⸗ richtet; man muß den Ton gehört haben, welcher die Muſik machte: „Der Herr Abg. Fehrenbach hat nun aber doch einige Fälle an⸗ eführt, in benen es nicht ſo ganz korrekt zugegangen ſein ſoll. Ein Fall betrifft die Gemeinde Scheringen, Amts Buchen; dort ſoll der Amtsvorſtand den als Wahlmann gewählten Bürgermeiſter zur Wahl in einer beſtimmten Richtung dadurch haben veranlaſſen wollen, daß er für dieſen Fall einen Zuſchuß zum Schul⸗ oder Rathausbau in Ausſicht geſtellt habe. Der Herr Abg. Fehrenbach hat geſagt, er glaube dies nicht; in ähnlicher Weiſe, nur ſchärfer, hat ſich bei der erſten Mitteilung des Falles ein Parteiagitator in ſeiner Rede zu Gunſten des Zentrumslandidaten ausgedrückt; er ſagte in der Wahlverſammlung etwa folgendes:„Er habe mit Bedauern ge⸗ hört, daß der Amtsvorſtand von Buchen dem Wahlmann und Bürger⸗ meiſter in Scheringen in Ausſicht geſtellt habe, es werde die Gemeinde bei liberaler Wahl einen ſolchen Zuſchuß erhalten. Zwar glaube er dies noch nicht, wenn aber der Amtsvorſtand es wirklich getan habe, dann müſſe ſchärfſte Beſtrafung eintreten. Redner habe zwar dann großes Mitleid mit dem Beamten, aber dieſe Empfindung müſſe turlücktreten vor der großen Gefahr, die durch ſolches Eingreifen der Beamten entſtehe.“ Nun hätte aber jener Parteiagitator gewiß beſſer gekan, ſich zunächſt beim Oberamtmann zu erkundigen, ehe er eine ſolche Anſchuldigung, auch in diefer Form, öffentlich erhob. Dann hätte er erfahren, daß die Anſchuldigung durchaus unwahr iſt.“ Ehe wir mit der Erzählung der tragikomiſchen Dinge, die da kommen ſollten, fortfahren, müſſen wir ein„interim klebat aliquid“ einſchieben. Als der andere Schlachttag graute, ſchickten die ſechs Demokraten einen von ihren 3 Führern, nämlich den Abg. Ven e⸗ deh, ins erſte Treffen. Dieſer Landſtänd liegt ſeit Jahren droben im Seekreis in ſchwerem Kampfe mit ſeinen politiſchen Gegnern. Zum Beichtvater, der löſt und bindet, iſt er ebenſo wenig geſchaffen, wie zum Beichtkinde, das Reue und Leid erweckt. So erfreut er ſich denn des Rufes, daß niemand ſo gut wie er über die Sünden, welche die nationalliberale Partei in der jüngſten Vergangenheit begangen, Auskunft zu geben vermag. Da er auf dem letzten Laudtag nicht mit dabei war, kann er ſich augenſcheinlich noch nicht ſo recht in die neue Zeit ſchicken, wie ſeine Freunde Heimburger und Muſer. Manch eine Philippita hatte er weiland gegen den Miniſter Eiſenlohr ge⸗ halten, und jetzt fand er, abgeſehen von der Zugluft an der großen Flügeltüre,„eine Abendglocke nur“. Er, der Volkstribun im guten Sinne des Wortes, der gewohnt war, bei dieſem Gegenſtande der Tagesordnung einen„angeſchwollenen Gebirgsbach“ durch den Saal rauſchen zu hören, ſah ſich auf einmal in„eine ideale Schäferland⸗ ſchaft mit ruhig dahingleitendem Bache verſetzt. Als er gar hörte, wie der Miniſter ſich mit der„ihm eigenen kauſtiſchen Fronſe in einer Perſiflage des früheren Chefs der vereinigten oppoſitionellen Armada erging, da ging dies unferem Abgeordneten, in dem noch der altdeutſche Gefolgsmann ſteckt, ſo nahe an's Herz, daß er die Nacht üder ſich unruhig auf ſeiner Lagerſtätte hin⸗ und herwarf—„ja ſol im von Hagenen immer weſen widerſeit“— und am anderen Morgen den Abg. Fehrenbach ſo ſcharf machte, daß er durch einen Zwiſchenruf ankündigte:„Es kommt noch!“ Als wir die oben citierten Worte des Miniſters mitanhörten, dachten wir gleich an ſein Selbſtbekenntnis auf dem letzten Landtag: „Ich habe vielleicht als Politiker die Note„ungenügend“ verdient, die mir da und dort, namentlich in den Zeitungen erteilt wird.“ Daß er ſich verhauen habe, ſtand bei uns feſt, nicht aber, wie er ſich wieder heraushauen werde. Ebenſo geſpannt waren wir auf Fehren⸗ bach:„Es kommt noch!“ Leſer des„General⸗Anzeigers“, der du bis zu dieſem Entwick⸗ kungsſtadium der Tragödie gefolgt iſt, laß dir kurz erzählen, daß die Löſung des Knotens wie in einem Sathrſpiele erfolgte. Die beiden hohen Kontrahenten luden nämlich die ganze Sündenſchuld auf einen außerhalb des hohen Hauſes ſtehenden Journaltſten, der mit der Bemerkung, Schenkel habe Fehrenbach auf den Sand geſetzt, Unfrieden zwiſchen das Reſſort des Innern und die Leltung des Centrums habe ſäen wollen. Nachdem ſie weldlich dieſen ad hoe heraufbeſchworenen Prügelknaben traktiert hatten, ſprach der Mini⸗ ſter— natürlich„unvorbereitet, wie er ſich hatte“— von dem „Oberamtmann“ Wacker, und der Abg. Fehrenbach erteilte mit der ihm eigenen Schönredekunſt dem zerknirſchten Sünder die Abſo⸗ lutton. Dieſes charakteriſtiſche„Es kommt noch“ zeigte uns, wie richtig wir gleich von vornherein den derzeitigen Centrumschef ein⸗ geſchätzt haben. Gerne hätten wir unſer Urteil korrigiert, wenn er — was wir erwartet— etwa ausgeführt hätte, daß und inwiefern der Abg. Wacker ſeiner Zeit etwas mehr als ein Wahlagitator ge⸗ weſen ſei, und wenn er dieſe Gelegenheit beim Schopfe ergriffen hätte, um eine höhere Auffaſſung von ſeinem Fühteramte zu be⸗ kunden, und um zu dem derzeitigen Regierungs⸗ und Parteipro⸗ gramm— die er beide mit gleicher Liebe zu umfaſſen ſcheint— auch nur einen einzigen eigenen Gedanken hinzuzufligen.„Es kommt nochſßn- Schon bei der allgemeinen Juſtizdebatte hatten wir den Ein⸗ druck, daß das Centrum nicht von ungefähr ſich ſo brav aufſpiele, daß es ſeine geheimen Hintergedanken habe. Dieſer Eindruck iſt durch die Generaldebatte über das Miniſterium des Innern weſent⸗ lich verſtärkt worden. Doch gehören wir nicht zu denen, die der Anſicht ſind, daß es erſt neuerdings dieſe taktiſch wohlberechnete Reſerveſtellung einnehme. Seit zwei Landtagen erleben wir das⸗ ſelbe Doppelſpiel. Vor dem Landtage von 1901/02 ließ der General⸗ wahlfeldmarſchall zu Offenburg, vor dem Landtage 1908/04 zu Raſtatt Reden vom Stapel, die für die kathol, Volks⸗ und Wähler⸗ kreiſe berechnet waren. Nach Tiſche las man's anders. Da wurde der Regierung nach allen Regeln der Kunſt der Hof gemacht, nur mit dem Unterſchied, daß der wirkliche Geheime, wie es ſcheint, ein Haar barin gefunden hat, den Volkswahlfeldmarſchall und Regie⸗ rungsflügeladfutant in einer Perſon zu ſpielen. Merken denn die Treueſten der Treuen, die ſich heute noch im demokratiſchen Lager befinden, nicht, wohin die Reiſe geht? An uns iſt es nicht ſpurlos vorübergegangen, wie der derzeitige Fraktionschef des Zentrums dem tief gefühlten Bedauern Ausdruck gegeben, daß die konſervative Partei auf dieſem Landtage nicht mehr bertreten ſei. An dem Pro⸗ blem, das hier angeſchnitten wurde, ſind im Lande Baden ſeit Blit⸗ tersdorffs Zeiten bis in unſere Tage nicht nur Centrumschefs, ſondern auch Miniſter geſcheitert.——— — Veulsches Reich. B. Karlsruhe, 29. Febr.(Der Volksverein)— die Demokratie— hielt geſtern abend eine gut beſuchte öffent⸗ liche Verfammlung ab, in welcher Landtagsabgeordneter Muſer aus Offenburg über„Die Trennung der Kirche vom Staat“ ſprach. Der Redner behandelte das Thema in einem anderthalb⸗ ſtündigen feſſelnden Vortrag. Muſer verlangt völlige Aus⸗ ſchaltung des konfeſſionellen Religionsunterrichts aus dem Lehr⸗ plan der Staaksſchule und für dieſe eine Moral⸗ und Sitten⸗ lehre gleichmäßig für alle zu künftigen Staatsbürgern zu erziehen⸗ den Kinder. An der Lböſung dieſer großen Kulturaufgabe müßten alle wahrhaft liberalen Parteien mitwirken. Allein, was Baden betreffe, ſo könne man ſich zur Zeit hierbei nur auf die Demokraten und Sozialdemokraten verlaſſen. Die National⸗ liberalen gefallen ſich noch in der Kloſterſtürmerei, die, abgeſehen davon, daß ſte illiberal ſei das Uebel, das man bekämpfen wolle, nicht an der Wurzel faſſe. Profeſſor Dr. Boehtlingk, der in der Diskuſſion ſprach, glaubte aus dem Vortrag des Ab⸗ georbneten Muſer entnehmen zu müſſen, daß dieſer ſich hinſicht⸗ lich des konfefftonellen Uebels in der Schule nur gegen die römtſch⸗katholiſche Kirche gewandt habe, ſo daß er in der Haupt⸗ fache mit ſeinem Vorredner völlig einverſtanden ſein könne. Muſer entgegnete aber, daß er im Gegenſatz zu Prof. Böhtlingk Fuß an verſchiedenen Stellen auf. Schröter verſuchte den im Juß befindlichen Eiter auszudrücken. Als ihm dies nicht gelang, brachte er das Baunſcheidt⸗Inſtrument an, das, an den Fuß angeſetzt, jebes⸗ Mal eine Anzahl kleiner Einſchnitte berurſachte. Dieſes Inſtrument, das„Lebenswecker“ genannt wird, ſetzte er etſva fünf⸗ bis ſechsmal an berſchiedenen Stellen des Fußes au. Hierbei hatte die Pattentin erhebliche Schmerzen. Alsdann beſtrich er den Fuß mit dem mehrfach erwähnten„Baunſcheidt⸗Oel“ und verband ihn. Der als Sachverſtändiger anweſende Dr. Iöwenſtein bezeichnete die Be⸗ handlung mit der Felkeſchen Methode ebenſo wie alle übrigen Sach⸗ verſtändigen als verfehlt, denn durch die Lehmpackungen ſowie durch die Anwendung des„Lebensweckers“ ſei die Gefahr heraufbeſchworen worden, daß die Tuberkuloſe ſich vom Fuß aus auch den anderen Organen mitteilte, Die Operation ſei das einzige richtige geweſen. Die Zeugin bekundet, daß ſte vor der Lehmanwendung auf Anord⸗ Rung des Angeklagten Kumſtblätter auf das kranke Bein legen mußte. Vorſ.: Kumſt? Das iſt ja Kohl.(Heiterkeit.) Vorſ.: Ich be⸗ merke das nur für die Herren Sachverſtändigen, die nicht von hier ſind.(Erneute Heiterkeit.) Es folgt dann die Vernehmung mehrerer von dem Angeklagten vorgeſchlagener Entlaſtungszeugen. Seine Tante, eine Frau v. Röder, verweigert ihr Zeugnis. Dagegen tritt die Bäckermeiſters⸗ fretu Behreudt aus Tilſit warm für den Angeklagten ein. Sie litt im Juni 1900 an heftigen Zahnſchmertzen, von denen ie bie Zahnärgte, welche ſich aufſuchte, nicht befreien konnten. Sie nfultierte deshalb Schröter, der darauf zwei Gläſer Waſſer vor ſte Hinſtellte und über eins längere Zeit ſeine rechte Hand hielt, um, wie er ſagte, das Waſſer zu magnetiſieren. Die Zeugin mußte dann das magnetiſierte Waſſer trinken, und während dieſer Zeit ſtreichelte ihr Schröter die Wangen. Vorſ.: Na und? Zeugin! Da war der Schmerz mit einem Schlage weg.(Heiterkeit.) 0 dem folgenden Fall des Bäckermeiſters Otto Häſe iſt dem Angeklagten eine fahrläſſige Körperberletzung zur Laſt gelegt. Der Beuge litt an Geleukrheumatismus und an ſchwerer Atemnot. entnommen, nteinke, Häſe habe ſchon zu vlel Salz eingenommen, und dieſes müſſe hürch das Salz beſeitigt werden. Der Angeklagte erklärt, daß er die Louis Kuhneſche Methode der Sitzbäder angewendet und ſeines Erachtens einen Erfolg erzielt habe, während die Sachverſtändigen behaupten, daß durch die Bäder zunächſt ein Kehlkopfkatarrh und ſpäterhin die Lungenentzündung entſtanden ſei.— Pribatdozent Dr. Salzer⸗München richtet an den Angeklagten die Frage, ob er mit dem„Augenglas“ den Salizylgenuß bei dem Patienten feſtge⸗ ſtellt habe, was dieſer bejaht.— Sach.: Vorher hatten Sie aber den Patienten nach den Rezepten der Aerzte gefragt und daraus daß von dieſen Salizyl verordnet worden war. (Heiterkeit.) Augendiagnoſe bei Hämorrhoiden. Der folgende Fall, der zur Erörterung gelangt, betrifft die Muſikerfrau Auguſte Zimmermann die ſeit längeren Jahren an ſchmerzhaften Hämorrhoiden leidet. Nachdem ſie den Dr. Caha⸗ nowitz aufgeſucht hatte, eine Heilung ihres Leidens aber infolge der verordneten kalten Umſchläge nicht eingetreten war, wandte ſie ſich im September 1901 an den Augeſchuldigten. Dieſer unterſuchte ſie durch ſeine bereits öfter geſchilderte Augendiagnoſe. Er ſagte ihr alsdann, ſie wäre durch und durch verdorben. 8 (Helterleit.) Schröter verſchrieb ihr dann weiße Pulber, ein Fläſch⸗ chen mit weißen Tropfen, eine Stange Lakritzen und Simonsbrot. Angeklagter Schröter benennt Dr. med. Georg v. Langsdorff in Freiburg im Breisgau als Sachverſtändigen, Staatsanwalt Tolki bemerkt jedoch, daß er nicht für deſſen Vernehmung eintreten könne, der Dr. v. Langsdorff im Prozeß gegen das Blumenmedium UAnna Rothe eine etwas merkwürdige Rolle geſpielt habe. Im Anſchluß daran teilt der Staatsanwalt mit, daß ein Magnetopath Katzke fortgeſetzt das Gericht mit Zuſchriften beſtürme, in denen er um ſeine Vernehmung als Sachverſtändiger erſuche, widrigenfalls er ſich beim Reichs⸗ und Landtage beſchweren würde. Man einigt ſich ſchließlich auf die Ladung des bekannten Nervenarztes Dr. Albert Moll, worauf nach Vernehmung eines weiteren Zeugen die Verhandlungen bertagt wurden. ſich als Politiker überhaupt nicht gegen einzelne Konfeſſionen wende, der Glaube oder Nichtglaube ſei Sache jedes Einzelnen. Von Prof. Böhtlingk ſei er in dieſer Beziehung falſch verſtanden worden, denn er verlange mit ſeinen Freunden nicht nut die Aus⸗ ſchaltung der römiſch⸗katholiſchen, ſondern auch die jeder andern, alſo auch der evangeliſchen Kirche aus der Staatsſchule. Die Ausführungen des Abg. Muſer wurden jeweils mit ſtarkem Beifall aufgenommen. Die Verſammlung war erſt nach Mitter⸗ nacht zu Ende. * Pforzheim, 29. Febr.(Die Eingemeindung von Brötzingen.) Nach mehr als fünfſtündiger Sitzung hat der Bürgerausſchuß heute nachmittag mit überwiegender Majorität die Eingemeindung des Dorfes Brötzingen beſchloſſen. Drei Viertel der Stadt⸗ verordneten ſtimmte dafür, ein Viertel dagegen. Ganz zur gleichen Zeit beriet die Gemeindeverſammlung von Brötzingen über denſelben Gegenſtand und ließ telephoniſch den mit großet Mehrheit erzielten Beſchluß der Eingemeindung aufs hieſige Rathaus melden. Die Verhandlungen des Bürgerausſchuſſes waren zum Teil ſehr lebhaft, in beiden Lagern ſpielten die Mannheimer Verhältniſſe bei der Einverleibung von Neckarau eine große Rolle. Faſt allgemein herrſcht die größte Befriedigung über die endliche Erledigung einer ſchon lang ſchwebenden und nachgerade brennend gewordenen Frage; be⸗ ſonders die Brötzinger Bevölkerung hat das heutige Ergebnis mit Jubel aufgenommen. Nunmehr geht die Angelegenheit un⸗ verzüglich an die Großh. Regierung, die einen entſprechenden Antrag binnen kurzem den Landſtänden unterbreiten wird, ſodaß di. Vereinigung der beiden Gemeinden auf 1. Januar 1905 er⸗ 111 wird. Pforzheim wird dann gegen 88 000 Einwohnet zählen. Konſtanz, 29. Febr.(Die klerikal⸗demo⸗ kratiſche Freundſchaft) die auch noch über die letzten Landtags⸗ und Bürgerausſchußwahlen in Konſtanz vorhielt, hat einen ſchlimmen Stoß erlitten. Das Konſtanzer Zentrumsblatt hebt in vorwurfsvollem Ton hervor, daß in der letzten Sitzung der Konſtanzer Stadtverordneten, der erſten nach den Stapt⸗ derordnetenwahlen, die Demotraten und Sozialdemokraten gegen den im übrigen mit großer Mehrheit angenommenen Vorſchlag des Stadtrats ſtimmten, dem Kloſter Zoffingen als Beitrag zu ſeinem Neubau das beſcheidene Sümmchen von 5000 M. zuzuwenden. Venedey, der Landtagsabgeordnete von Konſtanz, begründete dabei ſeine ablehnende Haltung mit ſeiner prinzipiellen Gegnerſchaft gegen konfeſſionelle Schulen, was das erwähnte Zentrumsblatt zu folgender Gloſſe veranlaßt:„Da ſcheinen ja die vereinzelten Stimmen prinzipiell denkender und beſonnener Zentrumsmänner, welche zur Landtagswahl zwiſchen einem Demokraten und Liberalen nicht mitwirkten und anläßlich der Stadtverordnetenwahlen vor einer Koalition mit Sozial⸗ demokraten und Demokraten warnten, leider nur allzu raſch ihre Rechtfertigung gefunden zu haben“. Die von Zentrums Gnaden im Landtag und auf den Rathäuſern Sitzenden mögen ſich alſo vor dem Groll der„prinzipiell denkenden und beſonnenen Zentrumsmänner“ in acht nehmen! * Berlin, 29. Febr.(Zur zweiten Beratung des Militäretats) im Reichstage haben die National⸗ liheralen(Frhr. v. Heyl u. Gen.) den Antrag bei den fortdauernden Ausgaben Kap. 14 Tit. 1 geſtellt:„Der Reichstag wolle beſchließen, die verbündeten Regierungen zu erſuchen, in Erwägung darüber einzutreten, inwieweit die Gewinnung einer ausreichenden Zahl von Unteroffizieren füß Armee und Flotte durch Ueberbürdung der einzelnen infolge ungleichmüßiger Verteilung der dienſtlichen Obliegenheiten und durch unzulängliche Löhnungsverhältniſſe erſchwert iſt, um tunlichſt bald Verbeſſerungsvorſchläge an den Reichstag gelangen zu laſſen.“ —(In der Pirnaer Duellaffärei über die wit ſeinerzeit berichteten, iſt nunmehr die Verhandlung auf ben nächſten Donnerstag vor dem Kriegsgericht der 32.(3. fächſi⸗ ſchen) Diviſton in Pirna anberaumt worden. Es ſind etwe 40 Zeugen geladen. Die Verhandlungen ſind nicht öffentlich * Leipzig, 29. Februar.(Nationalliberalet Landesverein für das Königreich Sachſen.) Das Ergebnis der außerordentlichen Tagung, wie wir bereits in der Morgen⸗Ausgabe mitgeteilt haben, war: Leipzig bleibt der Sitz des Vorſtandes. Die Mehrheit freilich, mit der der Antrag Zittau auf Verlegung der Leitung nach Dresden abgelehnt wurde, war gering. An der Abſtim⸗ mung betefligten ſich 112 Mitglieder. Von dieſen ſtimmten 59 für Leipzig, 53 für Dresden, ein knappes Ergebnis zu Gunſten Leipzigs, das bei Abhaltung der Verſammlung außerhalb Leip⸗ zigs wohl nicht einmal erzielt worden wäre. Es war nach dem „Leipz. Tagebl.“ deutlich zu erkennen, daß unter den National⸗ liberalen der öſtlichen Hälfte Sachſens die Neigung für Dres⸗ den, unter denen des Weſtens die Stimmung für aiſ vor⸗ herrſcht. Die Gründe dieſer Erſcheinung ſind weniger in der geographiſchen Lage der beiden Hauptſtädte Sachſens, als in einer tiefgehenden Meinungsverſchiedenheit zu ſuchen, welche der Vertreter Zwickaus nach dem Beifall, welchen er mit ſeiner Be⸗ merkung fand, treffend zu kennzeichnen ſchien. Im Weſten Sachſens, ſo führte er aus, ſei man mehr national⸗ liberal, im Oſten mehr national⸗ iberal geſinnt.(Da ſich unter den 59 für Leipzig Stimmenden 45 aus Leipzig ſelbſt befanden, ſo trug der Parteivorſtand Bedenken, die Leitung weiter zu behalten. Von den Dresdener Vertretern wurde dem⸗ gegenüber betont, daß der gefaßte Beſchluß unter allen Um⸗ ſtänden Beachtung finden müſſe. Der Parteivorſtand erklärte ſich darauf zur Weiterführung der Geſchäfte bereit. Dem Kaſſen⸗ bericht war zu entnehmen, daß die Einnahmen 8938 Mk. und die Ausgaben 8124 Mk. betrugen, ſodaß ein Kaſſenbeſtand don 859 Mk. verblieb. Es folgte hierauf eine nichtöffentliche Sitzung. Badiſcher Landtag. 37. Sitzung der Zweiten Kammer. B. Karisruhe, 1. März. Präſident Dr. Gönner eröffnet die Sitzung um ½10 Uhr und berlieſt ein Dankſchreiben der Frau Finanzminiſter Buchenberger für die Teilnahme der 2. Kammer. Die Spezlalberatung über das Budget des Mini⸗ ſteriums des Innern wird fortgeſetzt. Dr. Schneider(natl.) tritt warm für die von den Abg. Süßkind und Lehmann angegriffenen Bürgermeiſter Dehouſt von Friedrichsfeld und Direktor Hofmann⸗ Seckenheim ein. Dr. Woygoldt(natl.) betont, daß man von der Volksſchule für die Bekämpfung der Tuber⸗ kuloſe nicht zu viel erwarten dürfe. In erſter Linie iſt es Aufgabe —— Mannßefm, 1 Marz. General⸗Anzeſger, 3. Sefte. der Erwachſenen, energiſch den Kampf gegen die Tuberkuloſe auf⸗ zunehmen. Redner zollt der Tätigkeit des Geh. Rats Battlehner und des Bad. auf dieſem Gebiet hohe Anerkennung. Wir haben alle Urſache, dem Bad. Frauenverein, um den uns die gange Welt beneidet, für ſeine ſegensreiche Tätigkeit zu danken. Eme große ſoziale Bedeutung hat auch die vom Bad. Frauenverein ein⸗ geführte Kochkiſte erlangt. Hauſer(natl.) kommt wiederholt auf den Streit der Konſtanzer Aerzle mit den Krankenkaſſen zu ſprechen. Frühauf(freiſ.) daß die Aerzte, deren Beſtrebungen Sympathie verdienen, im Hauſe nicht vertreten ſind; denn nur ſo könnte man einen objek⸗ tiven Einblick in den Streit gewinnen. Redner fragt an, wie weit die Unterſuchung gegen den Bezirksbaukontrolleur in Wolfach ge⸗ diehen iſt. Die Feuerſicherheit in den Hotels läßt vielfach ſehr zu wünſchen übrig. Man ſollte darauf dringen, daß in den größeren Hotels in jedem Zimmer eine imprägnierte Leine und ein Zentral⸗ alarmapparat angebracht wird. Auf dem Bezirksamt Karlsruhe ſei es ſchwer, Auskunft zu holen, man ſollte daher einen Auskunfts⸗ beamten anſtellen. Eichhorn(Soz.): Die Bürgerausſchußſitzungen ſollten im Intereſſe der Arbeiter abends(1) einberufen werden. Redner polemiſiert gegen die Abg. Dr. Schneider und Dr. Binz, der ſtets eine Dummheit ſage, wenn er das Wort ergreife(Der Präſident ruft den Redner zur Ordnungl) und gegen den Miniſter Schenkel und äußert ſich dabet wiederum ſehr deſpektierlich über die Tätigkeit des Geh. Rats Battlehner und des Bad. Frauenvereins in der Tuberkuloſebekämpfung, die zwar ihr Gutes habe, aber nicht genüge. Die Anzeigepflicht der Aerzte ſei ſelbſt von Prof. Brauer in Heidelberg für ungenügend erklärt worden. Eine Poſition zur Bekämpfung der Tuberkuloſe würde zweifellos einſtimmige Annahme finden. Die Kochkiſte iſt auch eine Einrich⸗ kung, die auf den grünen Tiſch zurückzuführen iſt. Die Arbeiter⸗ frauen haben gewöhnlich gar keine Zeit zum Kochen. Das beſte Mittel in dieſen Dingen, auch gegen die Schnapspeſt, iſt und bleibt die Hebung der ſozialen Lage. Hoffentlich wird der Miniſter dem Unfug der„Bad. Preſſe“, Gemeindebeamte für ihre Reklamezwecke zu benützen, ſteuern. Die Tatſache kann nicht beſtritten werden. Gegenüber der Behauptung des Miniſters, daß man nicht nach der politiſchen Geſinnung der Rekruten frage, verlieſt Redner ein Schrei⸗ ben der Erſatzbehörde Pforzheim, worin erſucht wird, feſtzuſtellen, ob ein Rekrut N. N. in der Sozialdemokratie eine Rolle ſpielt bezw. mit den Sozialdemokraten oder Anarchiſten in Fühlung ſteht.(Hört, hört!) Venedey(Dem.) bringt einen Ukas des Bezirksamts Ueberlingen zur Sprache, wodurch kinem Küfer in Meersburg die Errichtung einer alkoholfreien Wirt⸗ ſchaft unter Androhung von Gewalt unterſagt wurde. 5 Monate ſpäter wurde vom Miniſterium die Konzeſſion allerdings erteilt, aber der Mann war bereits ſchwer geſchädigt. Redner gibt ſeiner Em⸗ bpörung Ausdruck über die politiſche Geſinnungsriecherei bei der Retrutenaushebung, die eines freien, liberalen Staates unwürdig ſei. Kramer(Soz.) — auf der Tribüne ſchwer verſtändlich— bemerkt, daß er ſelbſt ſchon von der Erſatzbehörde in Waldshut um ein Zeugnis für ſeinen Neffen angegangen worden ſei.(Heiterkeit.) Er habe daraufhin ein ſo gutes Zeugnis ausgeſtellt, daß die Behörde mißtrauiſch wurde.(Heiterkeit.) Wittum(natl.) gibt zu, daß eine Anzahl von Wohnungen in Pforzheim den moder⸗ nen Anforderungen nicht entſpricht; aber ſie ſtellt noch nicht einmal den 12. Teil aller Wohnungen dar. In den nächſten Jahren werden ganze Straßenzüge niedergeriſſen, weil ſie in die Enzkorrektion fallen. So werden die Wohnungsverhältniſſe von ſelbſt beſſer. An dem ſozialen Elend ſind die Arbeiter vielfach ſelbſt ſchuld. Junge Leute, die keinen Groſchen erſpart haben, heiraten manchmal, mieten ein Zimmer und kaufen ein Bett auf Abſchlagszahlung. Kurze Zeit darauf ſtellen ſich Kinder ein, ohne daß der Verdienſt größer wird und das Elend iſt da. An dieſem Unglück ſind die Leute ſelbſt ſchuld. Die Städte leiſten in neuerer Zeit in der Arbeiterwohnungsfürſorge ſehr viel. Seit 37 Jahren ſtehe ich im Kampfe gegen die Sozialdemo⸗ kratie, nicht aus Sport, ſondern aus patriotiſchem Pflichtbewußtſein. Nach der Rede des Miniſters vom 22. Februar aber werde ich dieſen Kampf einſtellen.(Heiterkeit bei den Sozialdemokraten.) Ja ich be⸗ greife, daß darüber Freude in Israel herrſcht.(Große Heiterkeſt.) Mögen die Genoſſen der Herren Singer und Bebel im Hauſe immer⸗ 55 vertreten ſein! Miniſter Schenkel: Schon ein anderer hervorragender Führer der natlib. Partei, Baſſermann, hat am Sonntag meine Rede einer Kritik unter⸗ gogen, die ich heute im„Mannh. Gen.⸗Anz.“ wörtlich vorfinde.(Red⸗ ner verlieſt die betr. Stelle.) In dieſer Kritik iſt aber ein weſentlicher Satz weggelaſſen.„Ich habe geſagt, die Sozialdemokratie iſt„z um großen Teil“ eine berechtigte Bewegung. Es tut mir ſehr leid. daß der hervorragende Parlamentarier Baſſermann dieſem Hauſe nicht angehört, ſonſt müßte er wiſſen, daß ich mich nicht ſo geäußert habe, wie der Bericht des„Mannh. Gen.⸗Anz.“ ſagt, der auf keiner Grundlage ſteht und von einer Tragweite iſt, die unter Um⸗ ſtänden für mich ſehr bedenkliche Folgen haben könnte. Ich möchte daher dieſe Gelegenheit ergreifen und betonen, was ich ſchon früher geſagt habe: Ich möchte die Sozialdemokratie hier nicht miſſen, weil es beſſer iſt, wenn ſie hier ihre Anſchauung vertritt, als wenn ſie nur draußen unkontrollierbar wirkt, wenn ſie hier Rede und Antwort ſtehen muß, als wenn ſie draußen hetzt. Ich habe geſagt: Nach⸗ dem ſie einmal da iſt, muß man ihr den Weg öffnen, damit ſie ſich zußern kann. Ihre Programmforderungen ſind zum Teil ganz berech⸗ ligt, daher iſt auch die ſozialdemokratiſche Bewegung teilweiſe ge⸗ kechtfertigt. Daraus erklärt ſich auch, daß die Sozialdemokratie zu meinem größten Bedauern(Heiterkeit) einen ſo großen Umfang an⸗ genommen hat. Wenn Baſſermann und der mir ſonſt ſo wohlgeſinnte Abg. Wittum meine Rede im Zuſammenhang leſen und dies alles in Betracht ziehen, dann werden ſie gewiß ihre Vorwürfe zurück⸗ giehen. Die Sozialdemokraten werden ſich wohl hüten, meine ganze Rede. durch Maueranſchläge zu verbreiten. Denn wenn ſie alles bringen, dann wird man die Rede richtig dahin auslegen, daß ich die Sozialdemokratie als eine ſtaatsgefährliche Partei anſehe, der ich möglichſt wenig Anhänger wünſche.(Abg. Eichhorn: Ein frommer Wunſchl!) Der Miniſter erwiedert ſodann auf die Wünſche und An⸗ kregungen der einzelnen Redner und betont gegenüber Eichhorns ver⸗ letzender Kritik, daß der Bad. Frauenverein mit der Tuberkuloſe⸗ bekämpfung erſt den Anfang gemacht habe und noch nicht ſo weit ſei, wie der unentwegte Eichhorn, der alles mit ſeiner ſchneidigen Kritik deruntermache, wünſche. Die Zivilverwaltungsbehörden ſind zweifel⸗ 10s berechtigt, über die politiſche Geſinnung der Geſtellungspflichtigen der Militärverwaltung Auskunft g1t geben, die ein großes Intereſſe daran habe, zu wiſſen, ob ein Soldat eine hervorragende Rolle in —5 Sozialdemokratie ſpielt. Dagegen findet eine Unterſuchung über 15 52 Lachen bei den„„„ ihm das nicht Ubel, da ich ſeit dem Dresdener Parteitag weſß⸗ daß Ausdrücke, wie Dummheit, Schandkerl, Bube zu den unentbehrlichen Beſtandteilen des ſozialdemokratiſchen Sprachſchatzes gehören. Dr. Wilckens(utl.) geſteht offen, daß die Rede des Miniſters mißverſtändlich war. Die unglückliche Faſſung konnte nach Außen hin den Eindruck erwecken, als ob der Miniſter die Sozialdemokratie als eine im Rahmen der heutigen Staats⸗ und Geſellſchaftsordnung berechtigte Bewegung anſieht. Ich habe die Sache weniger tragiſch aufgefaßt, weil es in der Hitze des Gefechts ſeſbſt ein ſo herborragender Redner wie der Miniſter ſich einmal in der Wahl des Ausdrucks vergreifen kann. Im übrigen iſt die Stellung des Miniſters zur Sozialdemokratie hinlänglich bekannt durch die Durlacher Rede, die ja das Mißfallen der Sozjaldemokratie erregt hat.(Durchaus nicht! bei den Soz) Jedenfalls hat der Miniſter das Mißverſtändnis heute im weſent⸗ lichen beſeitigt. Wir von der nationalliberalen Partei ſtehen auf dem Standpunkt, daß die Sosjaldemokratie als berechtigte Partei ſo lange nicht anzuerkennen iſt, als ſie auf internationalem Boden ſteht und antimonarchiſch iſt. Die Art und Weiſe, wie die Erhebungen über die Rekruten veranſtaltet werden, können auch unſern Beifall nicht finden(Bravo!), weil dadurch von vornherein die militäriſche Carriere eines jungen Mannes in unkbilliger Weiſe verdorben werden kann. Frühauf(freiſ.) und Muſer(Demokr.) vroteſtieren energiſch gegen die Erklärung des Miniſters bezüglich der Erkundigung über die Rekruten, die mit der Sozialdemokratie in diametralem Gegenſatz ſtehe. Auch Berichterſtatter Fehrenbach betont in ſeinem Schlußwort, daß es beſſer geweſen wäre, weny Miniſter Schenkel die geſtrige Erklärung nicht abgegeben hätte. Die Regierung hat es ſich ſelbſt zuzuſchreiben, wenn man in Zukunft beik fhren Erklärungen die kritiſche Sonde anwendet. Die Anfrage der Erſatzbehörde beim Abg. Kramer war eine polizeiwidrige Dummheit die nicht vorkommen dürfte. Durch derartige Maßnahmen nimmt man den Rekruten, die doch in der ſozialdemokratiſchen Nartej keine Rolle ſpielen können ihre Naivität und Freude am Militärdienſt. Auch ein Hauptmann muß es unangenehm empfinden, Leute in der Fompaanie zu wiſſen, die mit einem politiſchen Stichma behaftet ſind. Schon im militäriſchen Intereſſe ſollte die Regierung zu der⸗ artigen bedauerlichen und gefährlichen Auskünften die Hand nicht; bieten.(Lebhafter Beifall auf allen Seiten des Hauſes.) Nach einer perſönlichen Bemerkung des Abgeordneten Lauck kwird die Beratung um 3/2 Uhr abgebrochen. Fortſetzung Donners⸗ tag vormittag halb 10 Uhr. Nus Stadt und Tand. * Mannheim, 1. März 1944. Das ſtädtiſche Budget für 1904. III. Etal des Roſengartens. Im Voranſchlag für den Roſengarten ſind die Geſamteinnahmen auf% 158 257 veranſchlagt worden. Die Ausgaben betragen dagegen: Auf Einrichtungen zum Schutz und zur Verſicherung gegen Feuersgefahr 5 8 Für das Aufſichts⸗ und Dienſtperſonal, Saaldiener⸗ Garderobefrauen, ſtändige Arbeiter ete. Honorare bei muſikaliſchen und ſonſtigen Veranſtaltungen Auf das Gebäude und den Garten 5 Für Einrichtungsgegenſtände, Ausſchmückung, Vekannt⸗ machungsgebühren, 2 5* Heizung und Beleuchtung„ Allgemeiner Verwaltungsaufwand 8* 5 Zinſen und Paſſivkapitalien* 8* ** * 3 620 22 888 24 200 16 580 8 000 29 630 4250 Abgang und Rückerſatz 1 1 550 Sonſtige Ausgaben 5 5„* Frneuerunasfond durch Llbeche⸗ibungen: Ab ſchrerbe⸗ a Herſlellungs koſten ſchreibung l. 0% A. 2477 400 24 774 62 600 3 130 165 000 8 250 70 000 8 500 80 000 1500 30 000 3 000 5 000 40⁰ Ge enſtand Gebäude Heizungs⸗ und Lüſtungsanlage Beleucheungsanſagge Beſtuhlung, Tiſche Orgelanlag⸗ Re aurations⸗ und Küchenge ſchrr, Porzellan, Kupfer, Suber ꝛe Küchen⸗ und Reſtaurations⸗ 7 8 Auftüge, Bierpreſſio⸗ en, Eisſchränke, Vorhänge, Porſieden, Teppſche, Raſſ n⸗ einrichtungen, Thealerdelora⸗ tionen 10 6 000 50 554 M 48 989 M. 1 565 60 000 2900 000 Hiervon können aufgebracht werden Es fehlen ſomit Summa der Ausgaben Ferner können nicht anfzebracht werden: Ber aus M. 2 900 000 Wert des Gebändes ſamt Einrichtung 579 420 Wert des Gelandes (12876 àm à M. 45) zuſ. M. 3 479 420 hieraus 4% Amortiſation: 1% aus M. 3 479 420 2. 34.794 Geſamtfehlbetrag M. 175 536 *** Im Voranſchlag des Hoftheaters * 17 „ 139 177 für das Rechnungsjahr 1. September 1904/05, der dieſes Jahr erſt⸗ mals gemeinſchaftlich mit dem ſtädtiſchen Etat im Bürgerausſchuß zur Beratung gelangt, werden präliminiert: 1. Im Hoftheater: A. Abonnementsvorſtellungen 220; B. Suspendu⸗Vorſtellungen: 1. Benefize⸗Vorſtellungen 4, 2. Abendvorſtellungen mit Gäſten und an Feiertagen 15, 3. Abendvorſtellungen mit hieſigem Perſonal an Wochentagen 8, 4. Sonntag⸗ Nachmittags⸗ Vorſtellungen 16, 5. Vor⸗ mittags⸗Vorſtellung(Faſtnacht) 1, 6. Enſemble⸗Gaſtſpiel⸗Vor⸗ ſtelungen 4; C. Volks⸗ Vorſtellungen 12; D. Volks⸗Vorſtellunaen au Einheitspreiſen 10. 2. Im Neuen Theater: Außer Abonnement 100, Zuſammen 390 Vorſtellungen. n dem 8 Bericht der Jue en an die Theaterkommiſſion wird ausgeführt: Ebhe ich in die Beſprechung desſelben eintrete, möchte ich, gege re due der vielfach zum Ausdruck gekommenen Meinung, 5 ſta uſchuß laſſe ſich weiter herabſetzen. kurz ausführen, letzten 10 Jabren dieſer 8 bat ſteigen müſſe haben die 100 Im Thegterſahre1 1804750 dem letzten meines Vorgängers, des Herrn Intendanten Praſch, war ein außerordentlicher Zuſchuß er⸗ forderlich von M. 114 800. Seitdem ſind aus ſozialen Gründen folgende Mehrausgaben nok⸗ wendig geworden: 1. Erhöhung der Gehalte des Orcheſter⸗, Chor⸗, Ballet⸗ und Arbeiterperſonals aufgrund des Bürgerausſchuß⸗ beſchluſſes vom 21. Februar 1899 M. 19 500; 2. Ruhegehalte an Ar⸗ beiter, Bürgerausſchußbeſchluß vom 17. Juli 1900 M. 3000; 4. Ver⸗ mehrung des Arbeiterperſonals zwecks Gewährung freier Tage 3600 Mark; 4. Gehalt eines Maſchiniſten, deſſen Anſtellung durch den Bühnenumbau notwendig wurde M. 1500; Summa M. 27 600. Hie erzzu 5 Mehraufwand für die Beleuchtung durch Einführung des elektr. Lichtes im Hoftheater: jetzt pro Abend M. 118.96, früher pro Abend M. 56.14, alſo jetzt mehr M. 62.82“ 290 Vorſtellungen rund M. 15 2003 im ganzen M. 160 600. Dieſe Mehrerforderniſſe laſſen ſich nicht durch Mehr⸗Einnahmen ausgleichen, weil eben dieſe letzteren vollſtändig abſorbiert werden durch die ſich ſtets ſteigernden Anforderungen des Publikums an die künſtleriſchen des Theaters, durch höhere Forderungen der engägierten, wie der gaſtierenden Künſtler, durch höhere Autoren⸗ honorare u. a. m. Während für das Jahr 1903/04 für das Hoftheater und dad „Neue Theater“ im Roſengarten zwei getrennte Budgets aufgeſtellt wurden, iſt der Betrieb beider Theater diesmal in ein einziges Bud⸗ get zuſammengezogen. 855 Die bis jetzt verfloſſene Spielzeit iſt zu kurz, um ein abſchlie⸗ ßendes Urteil über die künſtleriſchen, techniſchen und finanziellen Reſultate des ſo bedeutend ausgedehnten Theaterbetriebes zu er⸗ möglichen. Bis jetzt haben ſich jedenfalls die von mancher Seite daran geknüpften hohen finanziellen Erwartungen nicht erfüllt. So 5 Suspendu⸗Vorſtellungen bis jetzt teilweiſe weſentlich ge⸗ 5 ringere Einnahmen gebracht, als im Voranſchlag für das laufende Theaterjahr vorgeſehen ſind. Der Beſuch der Sonntag⸗ Nachmittags⸗ vorſtellungen leidet unter den am gleichen Tag ſtattfindenden Vor⸗ ſtellungen im„Neuen Theater“. Für die Suspendu⸗Vorſtellungen mit eigenen Kräften fehlt es, wie ſchon früher erwähnt, an einer größeren Anzahl zugkräftiger Stücke, auch ſcheint die Theaterluſt des Publikums ſich in den Abonnementsvorſtellungen zu befriedigen, Tageseinnahme in der Woche aber ebenfalls ungenügend iſt Die Vermehrung der Vorſtellungen gegen den Betrieb in den letzten 5 FJahren um 52 Prozent, dazu die Kaim⸗ und die billigen Abonne⸗ mentskonzerte, die Militärkonzerte im Nibelungenſaal und manches andere haben offenbar an unſer Publikum zu große ae geſtellt; es wird mit Geduld abgewartet werden müſſen, b ſich hier das Gleichgewicht einfindet. Vorſtellungen zu Einheitspreiſen ſind pro 1904/08 10, ſt bisher 8, vorgeſehen. Unſere Oper betreffend, muß von der weiteren als künftl notwendig erkannten Vermehrung des Orcheſterperſonals in d Jahre wegen Mangel an Mitteln Abſtand genommen werden, Da Gleiche iſt der Fall mit der Bühnenmuſik. Von allen Seften wir di Notwendigkeit der Einſtellung von—10 Bühnenmuſikern anerke Die in Ausſicht geſtellte Erhöhung der Gagen der Mitglieder de Orcheſters und des Chorperſonals wird von der Intendanz nach lauf des nötigen Materials in einer beſonderen Eingabe behandel werden. Die notwendige Summe iſt dann noch weiter einzuſtellet Im„Neuen Theater“ im Roſengarten haben ſich die nahmen der Sonntagsvorſtellungen befriedigend entwickelt. Eine weitere Ausbildung des Overetten⸗Betriebes im„Neuen Theater“ bei gleichzeitigem Spielen im Hoftheater würde eine Er⸗ weiterung des Perſonals erfordern. Jetzt wirken in jeder Operette zahlreiche Kräfte von Oper und Schauſpiel mit, ſo daß an ſolchen Abenden die Auswahl von Stücken für das Hoftheater eine äußerſt beſchränkte iſt. 8 Durch die Vorbereſtung zu Opernvorſtellungen im Hofth ſind die Sänger und Sängerinnen zu ſehr in Anſpruch genom als daß von ihnen, durch das ganze Jahr, ein gleichzeitige dieren von Oberettenpartien verlangt werden könnte. Auch foll die Proben. Nur durch das Engagement von mehreren Operott kräften(Operettendiva, Tenor, Kapellmeiſter ete.) könnte der Oper tenbetrieb im„Neuen Theater“ lebhafter e werd wären weitere Mittel einzuſtellen. Der Voranſchlag pro 1904/05 zeigt gegen d Hefſengen von 1908 folgende Veränderungen. Mindereinnohmen: Dage nahme M. 10 700, ab höhere Abonnementseinnahme M. 2 Summa M. 8 700; Mehrausgaben: Gehalte M. 26 weniger Tageskoſten M. 23 000, bleiben M. 3050, Diverſes 50 Mehrerfordernis M. 11 800. Der Voranſchlag pro 1904/05 ſchließt mit: Geſamtauz M. 881 300, Geſamteinnahmen M. 688 500, ſo daß ſich eine Un länalichkeit ergibt von M. 147 800, welcher Betrag auß ordentlichen Zuſchuß der Stadtkaſſe zu decken ſein wird. Für den Fernſprechverkehr mit verſchiedenen niederl diſch Orten ſind die Tagesdienſtſtunden abends bis 9½% und 10 lih längert worden. Welche Orte in den Niederlanden in Betrach men, kann am Telegrammannahmeſchalter oder telephoniſch werden. 5 Awothelenpreiſe. Wir leſen in den in Achevn erſchel „Mittelbad. Nachr.“: Wie wir hören, wurde die hieſige Al um den Preis von 315 000 M. verkauft. Vor einigen Jahren ſie um 210 000 M. übernommen. Und jetzt dieſer enorme Pr⸗ der unterdeſſen entſtandenen Apotheke in Kappelrodeck! Woh denn dies noch führen, wenn es ſei weiter geht? * Badiſche Rothe Krenz⸗Lotterie. Beſtimmt nächſten Samskag, den 5. März er., morgens 8 Uhr beginnt die Ziehung der Badiſ Roten Kreuz⸗Lotterie in Karlsruhe, wie dies feſtgeſetzt wurde. W. ſich ein Anrecht an das Große Los erwerben will, der verſch baldigſt ein oder mehrere Loſe à 1., Porto und Liſte 25 Pf welche bei allen Los⸗Verkaufsſtellen und der General⸗Agentur Stürmer, Straßburg i.., Langſtr. 107, jetzt noch zu haben Verein Frauenbildung—Frauenſtudium, Abteilung Ma beim. Der hieſige Kaufmänniſche Verein veranſtaltet kommen Donnerstag, 3. März, abends halb 9 Uhr, im Saale des hardushofes“ einen Vortrag des Herrn Profeſſor W. R über„Gemeinſame Erziehung von Knaben und Mädchen“. in Meimar ſtattgehabten Generalverſammlung des Vereins Fr bildung—Frauenſtudium, am 30. Mai 1900, hat Profeſſ das gleiche Thema behandelt und ſich damals den warmen Dank Zuhörer erworben. Freudig begrüßte er den erſten praklffſch ſuch auf dieſem Gebiete; es war das Eintreten eines Mä die Prima des Pforzheimer Ghmnaſiums. Von allen Knaben und Mädchen an höheren Schulen zumeiſt gefördert. Mannheimer Abteflung des Vereins Frauenbildung ſtudium hat dies insbeſonders für die hieligen Verhältniff wünſchenswertes Bildungsmittel betrachtet. Für die Mitgliede Vereins dürfte der Vortrag von großem Intereſſe ſein und der Kauf; männiſche Verein hat ſich in liebenswürdiger Weiſe bereit erklärt, den Eintrittspreis für Mitglieder des Vereins Frauenbildm Frauenſtudium von e/.50 auf 1 herabzuſetzen. Die ſind in dem Geſchäftszimmer des Kaufm! Vereins, 10 11 —12 Uhr und von—6 Uhr erhältlich. * Vortrag. Morgen Mittwoch Abend wird He [Schüſſelin im„Blauen Kreuz“, Q 1 Nr. halten, dem ein den ernſten Be Kreuzes“ angepaßtes Thema z1 beralich i Eintritt 4. Selle. Wruerallmitetger. Mannfſeim 1. März. Akademiſcher Vortrag. Im Kaſinoſaale hielt geſtern abend vor einer ziemlich zahlreichen Zuhörerſchaft Herr Prof. Dr. C. Kin⸗ dermann aus Heidelberg den erſten ſeiner angekündigten Vor⸗ träge, in welchem er„die wirtſchaftlichen Kriſen und ihre Heilung“ beſprach. Der Redner, der noch von ſeinen früheren Vorträgen hier in beſtem Andenken ſteht, behandelte ſein Thema in überaus geiſtreicher und allgemein verſtändlicher Wetſe. Das moderne Volks⸗ und Wirtſchaftsleben zeige Zuſtände des Gleichgewichts und der Schwantungen— Krankheiten dürfe man nicht ſagen, denn dieſer Ausdruck wäre falſch— und eine ſolche Schwankung bildeten die Jahre von 1899 bis 1903. Aber nicht über ganz Deutſchland und nicht auf alle Induſtrien habe ſich dieſe Schwankung erſtreckt, nament⸗ lich habe ſie ſich in Berlin und Weſtfalen gezeigt, aber auch unſer Baden wurde in Mitleidenſchaft gezogen; die Kriſis habe ſich vor⸗ wiegend gezeigt in der elektriſchen Induſtrie, im Bankweſen, Berg⸗ Detu, Baugewerbe, in der Textil⸗ und Maſchineninduftrie, in geringe⸗ rem Maße machte ſie ſich in den andern Induſtrien bemerkbar. Der beſte Barometer für eine wirtſchaftliche Schwankung ſei der Arbeits⸗ märkt, hier mache ſie ſich viel früher bemerkbar als beiſpielsweiſe an der Börſe, die oft das Beſtreben habe, gewiſſe Papiere zu halten Aild deshalb viel ſpäter die Schwankung anzeige, während ſie ſich auf dern Arbeitsmarkt ſchon längſt fühlbar gemacht habe. Redner belegte ſeine diesbezüglichen Ausführungen mit einer ganzen Anzahl Ta⸗ bellen, die jedem Beſucher beim Eintritt in den Saal überreicht wur⸗ den und welche ein genaues Studium der wirtſchaftlichen Schwank⸗ ungen ermöglichen. Der Vortragende ging dann auf die näheren und entfernteren Urſachen der Kriſen ein, welche er in objektive und ſubjektive Schwankungen zerlegte, und bei welchen hauptſächlich polt⸗ tiſche Momente oft von ausſchlaggebender Bedeutung ſind. Daß die elektriſche Induſtrie vorzugsweiſe von der Kriſis betroffen worden, ſei auf das rieſige Anwachſen derartiger Unternebmungen und ihrer Kapitalien zurückzuführen, aber auch oft mangelnde Vorausſicht ſei⸗ tens der Unternehmer trage das ihre zu einer Kriſis bei, nicht zuletzt der oft raſch wachſende Optimismus. Redner gab dann noch zum Schluß ein kurzes Reſumee ſeiner Betrachtungen und ſchloß ſeine Ausführungen unter lebhaftem Beifall der Zuhörer.— Der nächſte Vortrag findet am Montag, den 7. März, ſtatt. Freireligtöſe Gemeinde. Wie wir dem uns zugegangenen Jahresbericht carguen, vetrug die Kopfzahl der Gemeinde am 31. Detz. 1903 1918. Die Zahl der den Religionsunterricht beſuchenden Kinder iſt 411(232 Knaben und 179 Mädchen) gegenüber 386 im Vorjahre. Das Vermögen der Gemeinde beträgt M. 55 388.78. »»Militärverein. In der am Samstag abend abgehaltenen Mit⸗ gliederverſammlung gedachte der Vorſitzende, Herr Ulm, der in den letzten Wochen dahingeſchiedenen Vereinsmitglieder Lucas Kühner, Flory, Conrad Winkler und Philipp Groß, indem er den⸗ ſelben einen ehrenden Nachruf widmete, während ſich die Anweſenden zu Ehren der Verſtorbenen von ihren Sitzen erhoben. Sodann er⸗ innerte Redner daran, daß vor 23 Jahren, am 27. Februar 1881, der damalige Prinz Wilhelm mit der Prinzeſſin Auguſta von Schles⸗ wig⸗Holſtein den Bund fürs Leben ſchloß. Das Hoch des Rediiers gält dem deutſchen Katſerpaar und freudig ſtimmte die Verſammlung in dasſelbe emm. Den unterhaltenden Teil des Abends bildeten Cou⸗ plets, vorgetragen durch Herrn Kunz, ferner ſang ein Quartett des te beſtehend aus den Herren Winkler, utheis, Coblenz und Engel, mehrere Lieder und ernteten die Sünger durch den künſtleriſchen Vortrag ihrer Lieder ſtürmiſchen Beifall. Klaviervorträge des Herrn Salomon trugen das ihre zur Belebuüng des Abends bei. * Der Verein der Katſergrenabiere(110er) hielt am Samstag, den 27. d.., eine Abendunterhaltung mit Ball ab. Vereits kurz nach 8Uhr füllten ſich die oberen Säle des Ballhauſes mit Famtlien⸗ angehörigen und Gäſten, an der Spitze der letzteren der Kommandeur des hieſigen Grenadierregiments, Herr Oberſt v. Specht, mit emer großen Anzahl Offiziere. Gegen 9 Uhr begann nach einem flotten Eröffnungsmarſch und einer Begrüßungsanſprache durch den erſten Vorfitzenden die Abwicklung des gediegenen und reichhaltigen Pro⸗ gramms, das ſich eines lebhaften Beifalls ſeitens der zahlreichen ühörerſchaft erfreute. Ganz vorzüglich wirkten neben heiteren und ernſten Solis zwei hervorragende Duetts,„Die genialen Hausknechte“ und„Der ſpäte Urlauber“. Den Gipfel des Amüſements bildeten jedoch zwei vom Vereinsmitgliede, Herrn K. Otſchenaſcheck, in tadelloſer Weiſe einſtudierte Theaterſtückchen„Augen links“ und „Schwarze Rekruten“. Insbeſondere die letztere Groteskſzene mit unſeren ſchwarzen Militärbrüdern aus dem fernen Afrika erweckte einen fortwährenden Beifallsſturm. In dieſer gehobenen Freudes⸗ ſtimmung begann dann kurz nach 11 Uhr ein wohlgeordneter und flotter Tanz. Die Beteiligung— es waren etwa 150 Paare bei der Pblonaiſe— war eine äußerſt lebhafte und hielt Männlein und Weiblein bis zur frühen Morgenſtunde zuſammen. * Eine Umwälzung auf dem Gebiete des Beleuchtungsweſens dürfte eine Erfindung darſtellen, welche wir geſtern abend in dem Geſchäfte des Herrn Inſtallateurs Peter Bucher, I. 6, 11, zu beſichtigen Gelegenheit hatten. Es iſt dies das Gasglühlicht mit ab⸗ wärts brennendem Glühkörper, alſo gerade entgegengeſetzt der jetzigen Beleuchtungsart. Das Licht, welches ſehr ſchön und hell iſt, leuchtet ohne Cylinder, da es ähnlich dem elektriſchen in einer ſog. Birne brennt, es verurſacht keinerlei Schattenbildung nach unten und beſitzt dabei größte Schonung der Glühkörper. Ein Hauptvorteil der neuen Beleuchtungsart iſt aber die nicht zu unterſchätzende Gaserſparnis, welche ſogar bis zu 30 pCt. beträgt, und die namentlſch bei größeren Lokalen ſehr ins Gewicht fallen dürfte. Dabei karin dieſe neue Be⸗ leuchtungsart auf jedem beliebigen Brenner angebracht werden. Herr Bucher hat, ſo viel uns bekannt, bis jetzt die Alleinvertretung dieſes neuen Lichtes. oe, Heidelberg, 29. Febr. Die kaiſerl, ruſſiſche Geſandtſchaft teilte dem akademiſchen Direktorium unſerer Univerſität mit, daß die an der Univerſität Heidelberg ſtudierenden Ruſſen nicht ſtellungs⸗ pflichtig ſind und ſich nicht nach ihrer Heimat zu begeben haben. oc. Karlsruhe, 29. Febr. Wie wir hören, wird am 14. März im großen Muſeumsſaal von Damen und Herren der hieſigen Geſell⸗ ſchaft eine Theateraufführung veranſtaltet, deren Reinertrag für ge⸗ meinnützige Zwecke, beſonders für die Volksbibliothek des Badiſchen Frauenvereins verwendet werden ſoll. Die Höchſten Herrſchaften haben ihre Teilnahme in Ausſicht geſtellt. BC. Aus dem Markgräflerland, 29. Febr. Der Bau der Heil⸗ ſtätte für weibliche Lungenkranke, welche die Landes⸗ verſicherungsanſtalt Baden neben der bereits beſtehenden gleichartigen Anſtalt für männliche Lungenkranke Friedrichsheim, oberhalb Marzell. am füdlichen Abhange des„Blauen“ erſtellen läßt, nebſt dem dazu gehbrigen Wohnhauſe des dirigterenden Aerztes und den Neben⸗ gebäuden, ift der Firma Gottlieb Simon in Müllheim übertragen worden. Das Hauptgebäude mit einer Frontlänge von 188 Metern wird für 130 Betten eingorichtet. Sämtliche Gebäude müſſen bis Spätjahr 1905 fertiggeſtellt ſein. Aus vber Pfalz, 29. Febr. Der geſtern in Grünſtadt ſtatt⸗ gehabte Verbandstag der proteſtantiſchen Arbeiter⸗ vereine der Pfalz war von 30 pfälziſchen Vereinen mit 133 Vertretern beſchickt. Der Verbandsvorſitzende Profeſſor Gümbel⸗ Speher eröffnete die Verhandlungen mit einer Anſprache, in der er als das Ziel der evangeliſchen Arbeitervereine die Erziehung der Arbelter zu aufrichtiger Liebe zu Heimath und Vaterland und Treue in ihrem Veruf be eichnete. Eine vernünftige Bozialreform auf dem Boden der Geſetzgebung erſtrebend, müßten alle Umſturzbeſtrebungen und revolutionären Geſinnungen bekämpft werden. In einem Vor⸗ trage über den Frankfurter Kongreß und die Stellung der pfälziſchen proteſtantiſchen Arbeiterbereine zu dieſem Kongreß ſtimmte der Vor⸗ tragende, Pfarrer Krob⸗Ebertsheim, den Forderungen des Kongreſſes in allen Punkten zu. Es wurde dann eine Reſolution angenommen organiſationen dringend empfohlen wird. Man ſolle auch keinen Anſtoß nehmen, daß man neben katholiſchen Gewerkſchaftsverbänden ſtehe. Aus dem vom Vorſitzenden erſtatteten Jahresbericht geht her⸗ vor, daß der Verband der proteſtantiſchen Arbeitervereine der Pfalz auch im vergangenen Vereinsjahre eine recht erfreuliche Zunahme zu berzeichnen hatte. Der Verband zählt gegenwärtig in 40 Vereinen 6722 Mitglieder. Sport. * Im Preis der Stadt Mannheim(Ehrenpreis und 12 000.) find bei der zweiten Einſatz⸗Zahlung 21 Pferde ſtehen geblieben, es ſind alſo außer Armilla, deren Nennung ungiltig war, noch acht Pferde ausgeſchieden. Nicht gezahlt wurde der zweite Einſatz für Enkreaiy, Echidna, Jlex II. Heintich, Vicepräſident, Luſtig, Sanet Peter und Vasco de Gama I1I. Nachfolgend die Liſte der ſtehen⸗ gebliebenen Pferde: Herrn E. Biſchoff's„Waldgott“ 5j. und„Eddie“ 5j., Herrn K. Beißbarth's„Ararat“ 4j, und„Hardigild“ 4j., Herrn R. Bühler's„Oſtende⸗Expreß“ 5j., Lt. Dodel's„Leopard 1“]., Herrn A. W. Heymel's„Queretaro“ 5j., Herrn C. Kreutzberg's „Blumenmädchen“ 5j., Herrn G. Krieg's„Morel“ 4j., Herrn V. Langen's„Kinkaju“ 6j., Lt. Lipken's„Quitzow“ 5j., Herrn H. Lückes „Nerreiß“., Herrn B. Mautner v. Markhof's„Filigran“., Frhrn. O. v. Richthofen's„Meridian“ 4j., Herrn Fr. Roth's„Franczia“ 5j., Gr. Stauffenberg's„Annette“ 6j., Herrn H. b. Stetten's„Aus⸗ länder“ 5j., Herrn H. Suermondt's„Auguſtin“ 4j., Lt. R. b. Tiede⸗ mann's„Sanet Goar“ 5j., Herrn H. Walter s„Matador 11“ 5j. und Herrn F. Wemmer's„Baron“ 4j. Theaier, Runſt ung(Viſſenſchaſt. Vom Theater. Wie kvir erfahren, gaſtiert Frl. Emmy Deſtinn⸗Berlin demnächſt am hieſigen Hoftheater und zwar am 16. März in„Carmen“, am 18. März in„Cavalleria“ und„Pag⸗ liacei“. Ein intereſſantes Gaſtſpiel iſt weiter für den 22. März geplant, an welchem Tage Mme. Jane Hading⸗Paris in„Frou⸗ Frou“ auftreten wird. An Erſtaufführungen ſind für nächſte Zeit geplant: 10. März„Gaſtfreund“ und„Argonauten“ von Grillparzer, am 14. März wird Grillparzer's„Medea“ wiederholt. Im„Neuen Thegter“ kommt am 11. März„Bruder Strau⸗ beinger“ zur erſten Aufführung. Lange Zeit hat man von Langer's Oper„Der Pfeiffer von Haardt“ kein Sterbenswörtchen mehr gehört; für den 27. März iſt eine Aufführung derſelben in Neueinſtudierung in Ausſicht genommen. Kunſtſalon Hermes, Frankfurt a. M. Die erneute März⸗Aus⸗ ſtellung im Kunſtſalon Hermes, Goethe⸗Eck beim Opernplatz, weiſt Sonderausſtellungen auf von F. Klein⸗Chevalier, Berlin, und Carl Küſtner, München. Eine reichhaltige Auswahl von Einzelwerken unſerer erſten Meiſter vervollſtändigt die umfangreiche Sammlung. Wir nennen neue Gemälde von F. A. v. Kaulbach, F. v. Lenbach, Ed. Grützner, Ad. Hengeler, M. Kuſchel, Hugo Kauff⸗ mann, Franz Stuck, A. Lier f, W. Leibl f, Spitzweg f, Defregger ete. Tito Leſſi, Florenz, ſammelte zwei ſeiner fein durchgeführten Figurenbilder. ——— Heueſie nachrichten und Celegramme. Orivat-Celegramme des„General-Hnzeigers“. * Darmſtadt, 1. März. Der„Darmſt. Ztg.“ zufolge wurde der Großherzog von Heſſen à la suite des erſten Seebataillons geſtellt. * Frankfurt a.., 1. März. Der 23jährige Taglöhner Louis Seipel aus Niederrad verſuchte geſtern abend ſeine ehe⸗ malige Geliebte, die Büglerin Eliſe Hoffmaun, mit einem Revolver zu erſchießen. as Mädchen erhielt einen Streifſchuß. Seipel brachte darauf ſich ſelbſt eine ſchwere Verletzung durch einen Schuß in den Kopf bei. Er wurde ins ſtädtiſche Krankenhaus übergeführt. Würzburg, 1. März. Der Bankier Michael Vorn⸗ berger, Inhaber der Firma F. Benkert E& Vornberger, hat heute morgen gegen 9 Uhr einen Selbſtmordverſuch begangen. Er wurde in die Univerſitätsirrenklinik übergeführt. Der Geſchäfts⸗ leiter verſichert, daß das Geſchäft vollſtändig intakt ſei.(Vergl. auch den Volkswirtſchaftsteil. D. Red.) * Berlin, 1. März.(Reichstag.) Das Haus ſetzt die Beratung des Juſtiz⸗Etats fort. Er ſprachen Abg. Spahn(3tr.), Staatsſekretär Nieberding, Abg. A b⸗ laß(Frſ. Bg.), Haagemann(natl.) Berkin 1. März. Die Budgetkommiſſion des Reichstags ſetzt die Beratung des Militäretats fort und lehnte bei Titel Artillerie und Waffenweſen die Forderung von 316 000 für maſchinelle Einrichtungen in den techniſchen Inſtituten der Infanterie ab. Ferner wurde bei der Forderung von 11 400 000 Mark für die Vervollſtändigung des deutſchen Eiſenbahnnetzes im Intereſſe der Landesverteidigung 800 000 Mk. geſtrichen, die das Reich als S0prozentigen Pauſchalzuſchuß an Preußen für den Ausbau der Bahnlinie Leinefeld⸗Tryſa zahlen ſollte. * Hohenheim, 1. März. Der Vorſtand des Techno⸗ logiſchen Inſtitutes der hieſigen Landwirtſchaftlichen Hochſchule Profeſſor Behrend hat einen Ruf für landwirtſchaftliche Technologie an die neugegründete Techniſche Hochſchule in Danzig angenommen. * Flensburg, 1. März. Die Polizeiverwaltung macht bekannt, daß ſeit dem 26. Februar kein neuer Fakl von ſchwarzen Blaktern vorgekommen iſt, und daß die Er⸗ krankten wie die der Krankheit verdächtigen Perſonen alle iſoliert ſind und auch ſonſt die umfaſſendſten Vorſichtsmaßregeln ge⸗ troffen ſind. Es liege kein Anlaß zu Beſorgniſſen für das Publikum vor. * St. Gallen, 1. März. Geſtern morgen wurde im Glarner⸗Hinterland ein ſtarkes Erdbeben in der Rich⸗ tung von Oſten nach Weſten wahrgenommen.(Fkf. Ztg.) * Venedig, 1. März.(Frkf. Ztg.) Nach etner klerikalen Meldung aus Rom ſind dort Verhandlungen in Vorbereitung wegen Errichtung einer Nuntiatur in Berlin. * Haag, 1. März. Der neue Zolltarif läßt die Rohſtoffe der Induſtrie und des Ackerbaues zollfrei, legt auf Halbfabrikate einen mäßigen Zoll und auf fertige Fabrikate einen Wertzoll von 6 bis 12 pCt. Die Regierung nimmt das Recht für ſich in Anſpruch, die Zölle als Wiedervergeltung zu erhöhen, wenn niederländiſche Produkte im Auslande anders behandelt werden, als die der anderen Länder. Der Ertrag aus den Zöllen des neuen Tarifs wird auf 20 Millionen geſchätzt, was gegenüber den jetzigen Zolleinnahmen ein Mehr von jährlich 9 Millionen bedeutet. Beibehalten wird die zollfreie Einfuhr von Getreide und von land⸗ und gartenwirtſchaftlichen Produkten einſchließlich Mehl und Wein in Fäſſern und Kaffee, des letzteren um eine Verlegung des Kaffeemarktes nach Antwerpen zu ver⸗ hindern. Erhöht werden die Zölle auf Parfümerien, fertige Kleidungsſtücke, Spielkarten und Wein in Flaſchen, herabgeſetzt werden die Zölle auf Papier, Stiche, Photographien und Tabak in Rollen. Der Zoll auf Tabak iſt auf 2,50 Gulden für 100 Kilogramm, der auf Zigarren auf 6 Gulden für das Tauſend feſtgeſetzt. in der den Mitgliedern der Anichluß an die Ariitlicken Gemwerkichalts⸗ ſter General Wannowki iſt ge Petesburg, 1. März. Der ehemalige Kriegsmini⸗ Belgrad, 1. März. Das„Amtsblatt“ veröffentlicht die Enthebung des Oberleutnants Borislaw Gruitſch von dem Poſten als Ordonnanzoffizier des Königs. Gruitſch wird zur Verfügung des Kriegsminiſters geſtellt. Der Kaiſer in Wilhelmshaven. *Wilhelmshaven, 1. März. Der Kaiſer iſt um 10 Uhr auf dem hieſigen Bahnhof eingetroffen. Zum Empfang waren anweſend: Generalinſpekteur der Marine Admiral v. Köſter, Admiral v. Bendemann, Vizeadmiral Didrichſen und Kommandant Kapitän zur See Guelich.— Nach kurzer Be⸗ grüßung fuhr der Kaiſer im Wagen nach dem im Hafen lie⸗ genden Linienſchiff„Kaiſer Wilhelm II.“ Wilhelmshaven, 1. März. Um 119% Uhr begab ſich der Kaiſer vom Linienſchiff„Kaiſer Wilhelm II.“ nach dem Exerzierhauſe, wo um 12 Uhr die Vereidigung der Rekruten erfolgte. Nach einer Anſprache des Geiſtlichen verlas ein Oberleutnant z. S. die Eidesformel. Nach der Ver⸗ eidigung hielt der Kaiſer eine Anſprache, in der er die Rekruten zur treuen Pflichterfüllung ermahnte. Zum Schluß brachte der Kontreadmiral Scheder ein dreimaliges Kaiſer⸗ hoch aus. Die Muſik ſpielte die Nationalhymne. Der Kaiſet fuhr nach dem Seemannshaus, das er eine halbe Stunde be⸗ ſichtigte. Von dort fuhr der Kaiſer nach dem Offtizierskaſino, wo kurz nach 1 Uhr Frühſtückstafel ſtattfand. Der Kriea. Der nächtliche Angriff auf Port Arthur. (Von unſerm Korreſpondenten.) Kk. London, 29. Febr Hier iſt der Bericht der überlebenden Offiziere der ver⸗ ſenkten Dampfer eingetroffen: Leutnant Saito und Toriſaki, welche die verſenkten Dampfer Dſchinſin und Biuſchin Waru kommandierten trafen mit 2 Maſchiniſten und 25 Matroſen in einer chineſiſchen Dſchunke in Tſchifu am 27. Februar ein. Sie waren in 2 Booten trotz der Suchlichter und Scheinwerfer der ruſſiſchen Forts und Schiffe und deren vernichtenden Feuer glücklich aus dem Hafen von Port Arthur entkommen, und nach furchtbaren Entbehrungen und nachdem ſie 16 Stunden lang bis zur Erſchöpfung mit Sturm und Meer gekämpft, fortgeſetzt in Gefahr in den Golf von Petſchili getrieben zu werden, hatten ſie ſchließlich am Spät⸗ abend die Miotao⸗Inſeln erreicht und von den Bewohnern im Austauſch gegen ihre Boote eine Dſchunke erhalten, mit der ſie am 25. Februar in Tengtſchou(weſtlich von Tſchifu) landeten. Die Urſache des Scheiterns jenes Verſuches die Hafeneinfahrt Port Arthur zu blockieren,— erklärten ſie,— war ausſchließlich die furchtbare Blendung, welche die von allen Seiten auf uns gerichteten Scheinwerfer hervorriefen. Dieſe hinderte uns zu erkennen wo wir uns befanden. Ueberdies ſtellte ſich heraus, daß unſere Dampfer für den Zweck zu klein waren. Das witende Feuer des Retwiſan und der Forts tat uns nichts und hinderte uns nicht, wir verloren nur einen einzjgen Mann. Wir gingen ruhig vor Anker ſetzten die Boote aus ſtießen mit den⸗ ſelben ab und ließen erſt darauf den Draht ſpielen, welcher die Schiffe in die Luft ſpreugte. Die Blendung der Suchlichter allein hinderte uns auch die auf uns wartenden Torpedoboote zu erreichen. Vom Friegsſchauplatz. * Petersburg, 1. März. In dem aſtatiſchen Departement des Miniſteriums des Aeußeren werden die durch die engliſche Preſſe verbreiteten Gerüchte über die Vorgänge in Sbul, wie die „Birshewija Wjedomoſti“ meldet, als unbeſtätigt bezeichnet. Die ruſſiſche Regierung fährt fort, mit dem koreaniſchen Geſandten und dem offiziellen diplomatiſchen Agenten zu verkehren, obgleich die koreaniſche Regierung die Verletzung der Neutralftät durch die Fapaner zuließ, was auf Rechnung der Schwäche Koreas geſchrieben wird. Das Vlatt fügt hinzu, daß die Verletzung der Neutralität Koreas durch die Japaner Rußland berechtigt, Anordnungen der koreaniſchen Regierung, welche den ruſſiſchen Intereſſen wider⸗ ſprechen, unbeachtet zu laſſen. Juridiſch exiſtiere noch die Unab⸗ hängigkeit Koreas. »London, 1. März.(Frkft. Zig.) Die„Times“ meldet aus Wei⸗Hai⸗Wei: Die japaniſche Flotte ſei geſtern morgen vor der Küſte von Shantung geſehen worden.— Der„Standard“ meldet aus Tſchifu: Ein japaniſcher Kreuzer und ein Torpedoboot ſeien geſtern früh um 1 Uhr ohne Lichter in den Hafen eingelaufen und bor Tagesanbruch wieder abgedampft. Man glaubt, ſie hätten die Ueberlebenden von dem geſuntenen japaniſchen Torpedoboot, die am Freitag in Tſchifu ankamen, an Bord genommen. Dagegen meldek die„Morning Poſt“ aus Tſchifu, es ſei nicht wahr, daß ein japaniſches Kriegsſchiff geſunken und die Mann⸗ ſchaft in Tſchifu gelandet ſei. * Petersburg, 1. März.(Ruſſ. Tel.⸗Agent) Wie aus Liaujang gemeldet wird, iſt in den Operationen der Japaner Stillſtand eingetreten. Nach der Beſetzung von Jehiofang in Korea beſetzten ſie die Stadtmauern. Eine Abteilung ſteht in der Umgebung von Jehilofang. Die Koreaner melden ungern den Ruſſen die Bewegungen der Japaner. Die Chineſen verſtärken ihre Trupven in Liauho. 10000 Mann unter General Juanſchikai ſtehen bei Jungpingfu, 15000 Mann unter General Ma um Widſchu. In der Provinz Tſchili treffen neue Truppen ein. Die Strafexpedition in Kamerun „Berlin, 1. März. Gouverneur Puttkammer telegraphiert aus Kamerun vom 29. Februar: Die Kolone des Leutnants Nitſſch⸗ mann iſt auf der Zollſtation Nſſanafang ohne Gefecht ein⸗ getroffen, von wo die Aufſtändiſchen nach der Zerſtörung der Niederlaſſung geflohen ſind. Hauptmann Laugfeld ſichert mit einer halben Kompagnie die Baliſtraße und das Gebiet von Reaka. Oberſt Müller trifft an der Spitze einer ſtarken Erpedition am 6. März in Nſſanakang ein. Im Gebiete des Croß⸗ fluſſes iſt alles ruhig. Feindliche Kundgebungen in Rußland. *Petersburg, 1. März.(Frkf. Ztg.) Zwei Proklamationen der ſozialdemokratiſchen Partei werden maſſenhaft berbreitet, die eine für die Intellektuellen, die andere für die Arbeiter. Beide richten ſich gegen den oſtaſiatiſchen Krieg, der als gegen die Arbelter⸗Intereſſen gerichtet bezeichnet wird und nur im Intereſſe einiger Manufakturiſten und der Beamtenklaſſe hervor⸗ gerufen worden ſei.— In Moskau werden maſſenhaft Studenten verhaftet, die gegen die vatriotiſchen Kundgebungen proteſtiert hatten. Die Ueberſchienung des Baikalfees. * Irkutsk, 1. März. Heute vormittag 11 Uhr fuhr der erſte aus 25 Wagen beſtehende Zug in Gegenwart des Miniſters über das Eis des Baikalſees. ** * Port Said, 1. März. 8ruſſiſche Torpedobootk ſind heute Nacht hier angekommen. Der Kreuzer„Aurora“ ſitzt ſeit Mitternacht im Kanal feſt. Sebaſtopol, 1. März. Der mit der Inſpizierung der Schwarzen Meeresflotte beauftragte Vizeadmirat Werſchowsky iſt hier eingetroffen und wird ſofort mit der ichtiaung der Flotte und des Marinetommardos beginnen. wanrem 1 Nurd 5 evermt*„Ansrigerz eeeee, Wendiee Uoſtswirlschaf. Perſonalien. Die Firma C. F. Boehringer u. Söhne, Mannheim⸗Waldhof, teilt uns mit,. 85 ee Adolf Muhle, bis vor kurzem Teilhaber der Firma H. L. Muhle u. Co., Har Kolleltiv⸗Prokura erteilt hat, und daß derſe elbe mi it einem der bis⸗ 4 herigen Prokuriſten gemeinſam zeichnen wird. Telegtram me: * Eſſen, 1. März. Die Rhein. Metallwaren⸗ und Maſchinenfabrik hatte die Firma Krupp wegen angeb⸗ licher Verletzungihres Gebrauchsmuſters Nr. 177966 auf ein Schutzſchild für Feldgeſchütze Klage erhoben. Die Klägerin wurde heute vom Landgericht Eſſen kratenpflichtig abgewieſen. Auf die Widerklage der Firma Krupp wurde die ee berurteilt, in die Löſchung des als nicht ne eu nachgewieſenen N Muſfer 8 zu willigen. * Gſſen, 1. März. Zu der Gründung des Stahlwerk⸗ verbandes erfährt die„Rhein.⸗Weſtf. Ztg.“ noch, daß auch die „Georg Marienhütte“ nicht beigetreten iſt, und daß der Verband auf die Dauer von 3½ Jahren gegründet wurde. Die Verhandlungen werden heute fortgeſetzt. München, 1. Märg Die„Allgemeine Zeitung“ erfährt, daß die Würzburger Bankfirma Benkert u. Vornberger die Gerüchte von ihrer Inſolveng, die geſtern an der Börſe ver⸗ breitet waren, für unbegründet erklärt. Von anderer Seite hört die„Allgemeine Zeitung“, daß die geſtern fälligen Wechſel auf dieſe Firma prompt eingelöſt wurden. In den Geſchäftsräumen der Firma wurde geſtern wie üblich gearbeitet. Newyork, 29. Febr.(Reuter.) Mackay, der Präſident der Handelskabel⸗Geſellſchaft, richtete heute ein Rundſchreiben an die Aktionäre, in welchen er ſie auffordert, ihre Aktien zum Umtauſch gegen Anteilſcheine eines neuen Truſt„The Mackay Companies and inveſtment Truſt“ zu depo⸗ nieren, der dazu beſtimmt iſt, für die Entwickelung der Geſellſchaften Sorge zu tragen, die der verſtorbene John v. Mackay gegründet hat, und die Intereſſen derjenigen zu ſichern, welche Kapital in den Unternehmungen haben, mit denen John Mackay vorzüglich verbunden war, die große Mehrheit der Aktien der Handelstele⸗ grankben⸗ Geſellſchaft iſt bereits zu dem genannten Zwecke deponiert worben. »Berlin, 1. März.(Frkf. Ztg.) Die.⸗G. für Cireus⸗ und Theaterbau mit 1 Million Kapital und Niederlaſſung in Fränkfurt g. M. wurde jetzt definitiv gegründet. Sie erwarb 55 Ar Terrain am Hauptbahnhbof in Frankfurt a. M. Beteiligt iſt der Kommiſſſonsrat Schumann. 1»Köln, 1. März. Die„Köln. Ztg.“ meldet zur Grün⸗ dung des Stahlwerkverbandes: In der geſtrigen Sitzung wurde beſchloſſen, den Verband, der bis zum 30. Juni 1907 abgeſckloſſen iſt, ſofort in Kraft treten zu laſſen, ohne Phönix und die weſtfäliſchen Skahlwerke, deren Forderungen übereinſtimmend als maßlos und übertrieben bezeichnet und zurückgewieſen wurden. Phönir iſt indeſſen noch ein etwas günſtigeres Angebot als vorher gemacht worden. Generaldirektor Camp lehnte nicht den Beitritt von +* Phönir endgiltig au, ſondern erklärte, daß er jenes Angebot der am 30. März iſt Berlin ſtattfindenden Generalverſammlung vorlegen werde. Die geeinten Werke kontingentierten nunmehr die ganzen Robſtaßlerzenaniſſe. Der Verband übernimmt zunächfſt nur den Verkauf der Produfte a) Formeiſen, Eiſenbahnmatertal und Halb⸗ zeugerzengniſſe. Die Organiſation wird in der heutigen Ver⸗ handlung feſtaeſetzt und ſofort eingerichtet. Die Entſcheidung über den Sitz fällt in der heutigen Verhandlung. Mit Krubb hat man ſich dahin geeinigt, daß er eine allmählich ſich ſteigernde Beteiliaung erhält, welche bis zum 1. April 1907 die Höhe von 700 000 Tonnen erreicht. Die den Oberſchleſiſchen Werken, Laura⸗ hütte und Friedenshütte zugeteilte Beteiligung beträgt 470 000 Tonnen. Mannheimer Efſſektenbarſe vom 1. März.(Offizieller Bericht.) Obligationen. 11½% Bad..(B. f. Rhſchiff. 8 Scetranspart 102.— G 1%% Rad. Anflin⸗t. Sodaf. 105.80 G 4o Flefnfein, Heidſüg. M. 190.— G 30% Rütral. Rraußaus, Ronn).— B %½% Speyerer Raußaus Akf.⸗Gef. in Speyer 1½0% Nfälz. Cöamatte u. Tonwerk.(G. Eiſenb. 100.75 G 1½ o% Puß..(G. Zell'toff,. Mafdhof bei Pernau in Kivland 1 1% Herrenmüßle Genz %e% pannh. Dampf⸗ ſchleppſchiffaßrts⸗Feſ. 101.90 G ½% Mannh. Lagerhaus⸗ Geſellſchaft 102.— G 1½, Spenerer Ziegelwerke 102.50 B 11,% Südd. Drahtinduſtr. Walphof⸗Mannbeim 102.25 G 11ſ Verein chem. Fabriken—— 4% Zellſtofffabrit Waldhof 104.70 G Pfandbriefe. N Hyp.⸗B.unk 1909 100.0 b: „„„ alſe M. 9n.70 b: „„ unk. 1904 97.80b. 3½„„ Fommmnal 98.—b: Städte⸗Anlehen. 3½ Frefburg i. 8. 9 Karlsruße v. J. 1896 92.10 h: o% Vabr v. N. 1902 99.10% 4% Ludwiasbafen v. 1900 191.%f — Ludwighafen 100.50 100.—h 99.—2 102.— 102.— 100.5 Y. 100.25 N 100.25 VN 100.250 99.—6 99.15h˙ 01.— 100.—G 75%0 3% Mannh. Oblig. 1901 4% 1„ 1900 „ „„ 1888 ** 1895 7% 1898 3˙½6% irmafenſer Induſtrie⸗Obligation. 4½% Akt.⸗Ger. f. Seilindu⸗ ſtrie rückz. 1050%, 100.20 bz Aktien. Banken Brief Gelr Brief Geld Badiſche Bant—1208 ar Schroedl, Adeſbg.———.— Kred. u. Depb., Zbckr.—.— 120.—-]„ Schwartz. Speyer—.— 130.— Gewbk. Speyer 50% f—.— 180.—]„ Nitter, Schwetz. 25.—. Oberrbein. Bunk——.86., S. Weſs Svever 112.——.— Pfälz. Banf—.— 103—„. Storch, Sick„—.— 109.50 Pfälz. Hyp.⸗Bank 188——.—[„ Werger, Worms 103.—— Pf. Sy„U. Kdb. Land. 12.50—— dorms, Br. v. Dertge—.— 124.— 5— 138.—uflz. Preßh. u. Spfbr.—.— 117.— thein. Hyp.⸗Ban——.— Südd. Ban! 108.50 103.— FTramsport ſt. Verſicherung. „Eiſenbahnen g. Al. 8. Rüſch. Seetr. 103.80—.— Pfälz. vudwigsbahn 219.50—.— lannb. Dampfſchl.—. 91.— „ Maxbabn Lagerhaus 107—. „ Nordbahn 129.50—— Ah. u. Seeſ hiff.⸗Keſ.—— Heilbr. Strazenbahn—.— 57.5. gad. e Mitverſ. 20.— 892—5 1 8 ſſeſurranz—.ä——— e—— sontinental. Nerſ. 335.—— Bad. 422.— annh Verſicherung—— 479. u. Sodaſbr.—.— 157—berrb. Verl.(el. 335.— baß. Cbem. Fab. G& Ibenbg. 157.— ürrtt. Transp.⸗Berſ. 510.— 500.— Verein chem. Fabriten 258.75—. Verein D. Oelfabriken—.— 116.50 Wſt..⸗W. Stamm 220.——. Vorzug 106.——.— Induſtrie. .⸗G. f. Seilinduſtrie 81.— 127.— Dingler'ſche Mi hfbr. 8 5 Fmgillirfbr. Kirrweil. Brauereien, emailw. Nafkammer 95.50 Bad. Brauerei.— 182 8660l ettünger Spinnerei 105.— 15— Binger Aktzenbterbr.—.— 47Hüttenh. Spinnere!—.— Durl. Hof vm. Hagen—.— 281.50/ Mübmfbr. Haid u. Neu— 50 Eichbaum⸗Brauerei 157.——.— Loſth. Cell.⸗u. Papierf. 145 55 Clefot. Rün, Worms—.—104:] kannb. Gum. u. Asb. 15——— Ganters Br. Freiburg—.— 112.—] ggersb. Spinneret 5 Kleinlein, Heidelberg—.——. Ufälz, Näh. u. Fabr. F. 91.— 11¹8 8 Homb. Meſſerſchmitt 89.——.—ortl.⸗Cement Heidlb.—. 55 Ludwigshaf. Brauerei—.——.—Verein Freib. Ziegelw.—.— 2 80 M Akttenbr. 150.——. ter. Speyr. Ziegelw.—.— 1 5 Geiſe Mohr 68.——.— Jellitofſt. Waldhof 285— 284. en 33 Waabäulel. 80.0 82.— 1 101.50 Südd. Eiſenb.⸗Geſ. 117 10 117 2 Die Börſe verlief bei geringem Geſchäft ziemlich ſeſt. war vorhanden für die Aktien der Pfälz. Preßhefen⸗ und Spritfabrik zu 117 Proz.(+E. 1 Proz.) und für Dingler'ſche Maſchinenfabrik zu 127 Proz.(+ 2 Proz.). Ein kleiner Poſten Badiſche Aſſekuranz⸗ Aktien ging zu 820 M. pro Stück um. Gtwas niedriger notierten: Brauerei Eichbaum⸗Aktien, 157 B. und die Aktien der Karls sruher Nähmaſchinenfabrik Haid&& Neu, 220.50 B. un⸗ verändert. granlſurter Eſtettendörſe. [Pripat⸗Telegramm des General⸗Angeigers.) W. Frankfurt, 1. März. Beti ſtillem Geſchäft eröffnete die heutige Börſe zu ziemlich feſten Kurſen. Banken konnten ihre Kursverluſte von geſtern ziemlich einholen, doch fehlte es an Anregung, eine beſſere Stimmung aufkommen zu laſſen. Montanwerte feſt auf die Mitteilung, daß der Stahlwerkverband perfekt geworden iſt und auf die Dauer von 3½ Jahren ge⸗ gründet wurde. Das Geſchäft war krotz der lang erwarteten Verhandlungen ruhig. Bahnen geſchäftslos. Staatsbahn und Meridionalbahn ſchwächer. Inländiſche Fonds teilweiſe gut behauptet. Von ausländiſchen Spanier auf Paris matt. kaner behauptet. Ruſſen ſchwächer. Induſtriewerte ungleich⸗ mäßig. Elektriſche Werte ſchwächer. Auch Zement niedriger. Der Schluß der Börſe zeigte bei ruhigem 1 feſte Haltung. Montanwerte ſtill. Sihzluß⸗-Kur fe. (Telegramm der Continental⸗Telegraphen⸗Compaguie.) Reichsbank⸗Diskont 4 Prozent. Wechſel.. in Kurze Sicht 2½—8 Monate Reichsmark%e Vor. Kurs Heut. Kurs Vor. Kurs Heut. Kurz Imſterdam hfl. 100 169.57 1869 50 delgien.. Fr. 100 91.*⁵ 81.2 ktalien.. Le. 100 80.55 80.625 ondon.. ſt. 1 20.465 20.415 Nadrid.. Pf. 100—— Rew⸗Hork„Dll. 100 Harſs,„Fr. 100 Schwelz. Fr. 100 8 betersburg.⸗N. 100 Trieſt,. Kr. 100 Wien.. Kr. 100 do, t. 8 A. Deuiſche. 15 29.*. 10150 5 itaften. Rente 100.50 99.80 1015,0%% Oeſterr. Foldr. 100.75 10070 89 25 1i½% Oeſt. Silberr. 100.40 100.90 11.4 4½ Oeſt. Manierr—— 100.80 10150½ Portg. Serie III 57.80 895,.3 dto. 1 57.10 99.651 Ruſſen von 1880 91.70 99 80 4ruff. Staatsr. 1894—.— 998[4 ſpan. ausl. Rente 77.10 10375½1 Türken Lit P.—— 1003 4 Ungar. Goldrente 98.45 8950⁰ 4 Kronenrente 97.10 10320/ 5 Ma.. Gold⸗A. 1887 104 65 4 Egyyter unifielrte Mexikaner äuß. inn. 0% Cbineſen 1898 5 Bulgaren Verzinsl. Looſe. 8— 3— 5— 8— 5— 3— 37 4. 3½% 85.20 —— 81.875 80 90 81875 80.55 E 1ieienn. 816 Dſch. Reichsanl 107 150 101.70 89 20 101.40 101 55 1½% Bad. St.Obl. fl. 99.65 *1 5„ M. 99.80 5„1900, 99.80 bad. St. A. 104.— 3½ Bayern„„ 19004 7 86 50 (bayer..⸗B.⸗A. 10g 40 Heſſen 104.25 Gr. Heſſ. St.e A. von 1898 87.40 Sachſen. 87.90 Mh. St⸗A. 1899 100 25 .Ausländiſche. Iden Looſe v. 1867 151.60 J90er Griechen 38.— 37.801 Türkiſche Looſe 119.80 5 Aktien induſtrieller Unternehmungen. Zad. Zuckerſ. Wagh. 80— 80— Spicharz 177.40 107.30 deidelb. Cementw. 118 40 117.—Karkatt. Zweibr. 114.— 114.— Antlin⸗Aktien 421.— 421.—Eichbaum Mannh. 159.—- 155.— Sb. Fbr. Griesheim 530.- 938 75 Mh. Akt.⸗Brauerei 150.— 150.— Höchfter Farbßwerk 355.20 55 20 Seilinduſtrie Wolff 81.— 81.— Ver. Kunſtſeide 339. 0 339.—Welt z. S. Speyer 112— 112.— bereinchem. Fabrik 243— 252.— Malzmühle Leudw. 150.— 141.50 Chem Werke Albert 105 30 195—Fahrradw. Kleyer 233 20 233 2 lecumul.⸗F. Hagen 165.50 16575) Maſch. Arm. Klein 98— 98.— lee. Böſe, Berlin—.— 66.— Maſchinf. Gritzuner 3150 216.50 Allg. Elek⸗Geſellſch 208.30 205. 0 Schnellprſ. Frkthl. 158.— 158.— Schuckert„ 9— 97 75 Oelfabrik⸗Aktien 116 50 116.— ahmeyer 84 50 84 50 gellſtoff Waldnof 236— 233.— Allg..⸗G Stemens 134.— 134— Lementf. Karlſtadt 106.20 105.— 195„„ 1* 9 575 Stadts- Anl. 2„* 108.10 100.— 100.— 8730 87.70 Lederw. St. Ingbert—.——— Friedrichsh. Bergb. 119.— 120.— Bergwerks⸗Aktien. Bochumer 180 80 828[ Weſterr. Alkali⸗A. 217.— 216 70 Zuderus 107.10 106 80] Oberſchl. Eiſenakt. 9750 8750 Loncordia 309 306 5, Ner. Königs⸗Laura 214.— 214.— Zelſenkirchner 197 70 196 80 deutſch. Luxemb. B. 78.40 74.— Harpener 184 50 182 80 Aktien dentſcher und ausläudiſcher Trausport⸗Anſtalten. uudwb.⸗Berbacher 215 80 316.50] Oeclerr. Lit. N. Rarienbura⸗Mlw. Jotthardbahn Bfälz. Marbahn Nura Simblon Bfälz. Nordbahn Schweig. Centralb. — 188.50— —.— —.— 187.50 137 30 127— 126 87 Hamburger Packet 107— 107——— Rordd. Lloyd 102 90 102.45 Oeſt.⸗Ung. Staatsb. 184 70 133 80 Oeſterr. Süd⸗Lomb. 138) 13 90 forthern prefer.—.— „ Nordweſtb.———.— La Veloee—. Pfandbrlefe, Priorſtäts⸗Obſigatlonen. Ver. Schwz. Bahnen Ital. Mittelmeerb. 89.— „Meridtonalbahn 139.— 40% Frk. nn.⸗Rfoß. 100 70 100.[% Pr Pfobr.⸗Bk.⸗ „ 100 60 100.%] Hyv.⸗Bfd. unk. 12 100.50 100.50 1970 118 101. ½ Pr d. fdbr⸗Bk.⸗ 4%.Hopch. Pfob. 10 30 101.0 gyp fp. unt, 18 97.— 97.— 0 05 97 60 97.70 115 Pr. Nföhr.⸗Bkf. 1000 Gr. Rod.⸗Fr. 90— 46.— Hyp.⸗Pid. ⸗Kom.⸗ % Pf. B. Pr.⸗Obl. 102 15 102.15 Obl, unkündb. 12 100.20 100.20 1% Yf. BRr.⸗O. 98 80 98 90(% Etr Bd. Pfd. 190 100 20 100.50 %% Nh. Pf. Br. 1902 10% 50 100.50 e%„ 99 4%„„„1907 101 80 101.8 unk. 00 101.40 101.70 3½„„„ alte 93.70 96.74%„ Pfdbr,.0l ½%„„„ 1904 97.8 97.80 unk. 10 101.70 101.80 1½% fih..⸗B. 6. 0 98.— 98— 4%„ Pfdbr..0g 1% Sttsgar. At Siſ.——— unt. 12 102.30 102.30 ½ Pr. Pfbr..1905 95.80 95.80 3½„Pfdobr.gs iſe„„„ 1903 96.— 96.— 89 f. 94 95.— 95.10 „„„1908 101.3% 101.8 3½%½„ Pfd. 9¾6 96.— 95.90 %́ à,„„ 1900 101.50 101 5f%„ Com.⸗ bl. 4„. ibO. 96.25 96.2 v. Lunt 10 103.30 108.20 Mhein. Weſtf. 38½„ Com.⸗O l. B. ⸗G. ⸗B. 1910 102.— 102.—.87, unk. s1 99.30 99.30 1% Pr. Pſdbr.⸗Bk.⸗ 3½„ Com.⸗Obl. Dyp.⸗Pfd. unk, 12 102.80 102.80 v. 96/06 99.70 99.70 Priuat⸗Diskont 8¼. Prozen Kaufluſt Mexi⸗ Schwel. Nordoſtb.—.— b. Serte —— Fraukfurt a.., 1. März. Kreditattien 196.40, Staatz⸗ Dahn 188 75, Lombarden 18 90, Ggypter—.—, 4% ung Goldrente 98 40, Gotthardbahn 195.—, Disconto⸗Kommandit 181 80, Laura 14.70, Gelſenkirchen 196 50, Darmſtädker 138 50, Handelsgeſellſchaft 148 20, Dresdener Bank 144.— Deutſche Bank 215.60, Bochumer 182. 20, Rorthern—.—. Tendenz: ruhig. Nachbörſe, Kreditaklien 197.—, Staatsbahn 133.80, 13.90, Disgonto⸗Commandit 180.—. Verliner Effektenbörſe. (Privat⸗Telegramm des General-Angeigers.) w. Berlin, 1. März. Trotz der geſtrigen ſchwachen Börſen bon Paris und London war die„Börſe feſter auf den glatten Verlauf des heutigen Zahltags und äuf die Meldung, daß der Stahlrwerks⸗ verband perfekt und vorläufig auf die Dauer von 3½ Jahren feſt⸗ gelegt wurde. Hierauf reagierten in erſter Linie Hütten⸗ und Berg⸗ werksaktien. Banken durchweg feſt. Heimiſche Fonds beſſer. Spanier ſchwach. Auch ſonſtige Fonds etwas ſchwächer. Bahnen unregelmäßig. Gotthardbahn behauptet. Meridionalbahn gedrückt, Später Staatsbahn mäßig beſſer. Weiterhin Lokalmarkt gut ge⸗ halten. Internationale Fonds auf Paris ſchwächer. Später Mon⸗ tanwerte mäßig abgeſchwächt. Banken behauptet. In 38. Börſen⸗ ſtunde feſt auf lokale Deckungen. Heimiſche Fonds durchweg gut ge⸗ halten. Ruſſen wenig verändert. Induſtriewerte des ee meiſt ſchwächer, ausgenommen Eiſenwerte. Lombargen Berlin, 1. März. Schlußcnurſe. 2 5 unſſennaſen 216.50 216.50 vefpiger Bank.00.00 Nuſſ. Anl. ſogg—= era-märk. Bankt— Au e Peichsanl. 101 30 101.30 vr. Gor.⸗Act.⸗B... 0% Reichsanleiße 89.10 89 40 d. Grundſchuſd⸗B.— 31/ Bd...⸗Obl. 00—.— 99.80 Pyngmit Truſt 169 75 169.50 Bad. St.⸗A. 108.70 103 90 Hochmmer 179.60 188 30 %½ dſ% Bauern 100.50 100.20 Konſoffdafton 880.50 381.— dwr. ſähſ. Rente 88— 88 10 Dortmunder Unſon 77.0 77.50 Heiſen———. entenkirchener 195.70 197 50 Italfenter 100.— 100.— Ssbernta 181.80 182 60 ISgget Kooſe 151.60 151.— vauraßftte 212 60 214.60 Ultbeck⸗Bilchener—.— 158.—] murm⸗Reyier 136.75 187.95 Martenburger—.—sgrir 144.— 146.50 Oſtpr. Sſtdbaßn—.———Schalk, G. u. G⸗V. 420.— 495.— Staatspaßn⸗Aktien 134.— 184.5 Hlekt. Licht it. Kraft 104.75 104.20 Lombarden 13 50 13.0 Weſerr Alkalfw. 216.30 216 40 Canada Paciftc. Sß. 118 70 112.70 chersleben Al. M. 182.— 158.— Heidelb. Str.&K.B.—.——] Zteinz. Friedrichsf.— Treditaktſen 196 80 197.200 Hanſa Dampfſchiff. 118.— 118 7 Berl. Handels⸗Geſ. 148.00 143.50 Mollkämmerei⸗Ak. 145.— 143.— Darmſtädter Bank 132 70 184.10 4 Pfbr. RH. W. BEv. 101.60 101.80 Deutſche Bankak. 215.10 916.—] annb.⸗Rh. Tr. 64.30 64.50 Dige. Gomm Aktien 181.50 182 10 Kannengießer 124.— 128.ä— Dresdener Bank 143.80 143.50 Hörder Beraw. 195.10 129.— Privat⸗Diskont 3¼%, (Telegr.) Nachbörſe, 196 60 198.— Lombarden 184 20 184.70 Diskonto⸗Comm. Berliner Produktenbörſe. Berlin, 1. März.(Tel.) Probuktenbörſe. Milderks Wetter und flaueres Amerika wirkten hier abſchwächend, obwohl der Platzbeſtand durchweg abnahm und das inländiſche Warenangebot ſehr mäßig war. Weizen ließ 2½, Roggen 1 Mk. nach. Hafer ebenfalls ſchwach. Mais und Rüböl behauptet⸗ Spiritus angehandelt. Die Vorräte haben abgenommen und zwar Weizen um 692., Roggen um 1608., Gerſte um 1742., Hafer um 1934., Mais um 1562 T. Wetter: milde. Berlin, 1. März(Telegramm.)(Brodutten Preiſe in Mark pro 100 Kilogramm frei Berlin netko Vaſße) W. Berlin, 1. März. Erebi!⸗Aftlen Staatsbahn 1080 19.70 161.36 180.— 1 29* Weiten dnm; 182.75 ff 184.— per Sept. 0 0 182 75 Roggen per Mee. 142.50 per uit 145.— per Sept. 16— Hafer per Mai„ 135.25 ver Juli 1388.— Mais per 28 1 1 5 2 116.50 er Julll.1—té- Rüböl Mai 2 0 0 46.— 1 Per Oktbr., 4 2„ 2 0 0 10 47.— 5 Spiritus 7oer loeo„25ͤ2„22„„—..— Weneümeh:!:! 24.50 Roggenmehl 19 50 per Dezember„ eee per Mai E„—. Schiffah vts⸗Nachri chten! Maunheimer Hafenverkehr vom 27. aa Hafenbezirk III. 8 per Schifſer ev. Nap. Schiff Kommt von Ladung gang Badenia 30 Sfrabburg Stückgüter 0 Hiſſel Abederei 26 Antwerpen Saat Nemof Badema 5 Ruhrort Stückgüter 00 Soven 2 Rohlen Hausmaunn er Rheinländer 2 25 5⁰⁰ Banspach Fugen Heilbroͤnn Stelnſaln, 2863 Waibel C. b. Nemmingen 75 1 1902 Karl Guſtav 5 15 Hauck Wilbelm 1 7 1023 Holler Hebwig 25 Seth Adolf 75„. Ruſſel Marig„— 1583 1 Kuſſel 7„ 1864 Hafenbezirk IV. Falley St. Petrus Hochfeld Kohlen 1180 üßig erker 0 al! 28 Buffemer Gott mit uns 2 e Gafenbezirt VI. e ftamps Rud. Hanneſen Ruhrort Kohlen 0 b. Durtten Hoe erat in votis 5 2 5 8 Joffelder i Niedel 8 Gernsbelm Ktes 00 Schneider Friedrich Mbelndürkh.„„„5 500 Schmltt Helena Nbeinhauſen 45 429 Roch Blſtm 1 Rheingönh. Dackſteſnne 00 15 Vom 29. Februar: Hafenbezirk. 5„ Hänthes W. Egan 16 Notterbam Stllekgut 1750ͤ0 Witt Anna Maria Nubrort Koblen 4 Janſen Marta Samelt Rotb Regina Alfum Kobien 6500 Kompers Nii Sameli Phospha: 2787 Nooben Thereſta 5 2 3200 Abler Induſtrie 91 Köln Stückgnt 170 Verantwortlich für Politik: Chefredakteur lor⸗ Paul Harm ür Lokales, Provinzieſles u. Gerichtszeltung: i..: Georg Chriſtma für Feuilleton, Kunſt, Volkswirtſchaft und den übrigen, redaktio Teil: Georg Chriſimann, flür den Inſeratenteil und Geſchäftlich Karl 21 Dd nd der Ur. G. 9. Seite. General⸗Anzeiger. Mannheim, 1. März. Stellungnahme der Vereinigung Mann⸗ heimer Detail⸗Naufleute zur Vorlage der Warenhausſteuer. II. In der geſtern abend im„Hotel Kaiſerhof“ ſtattgehabten Ver⸗ fammlung der Mannheimer Detailkaufleute zwecks Beſprechung der Warenhausſteuer⸗Vorlage hatte Herr Rechtsanwalt Dr. Seelig das Referat übernommen; derſelbe führte etwa folgendes aus: Die Vorlagen eines Geſetzentwurfs zur Einführung der Waren⸗ hausſteuer durch die badiſche Regierung an die zweite Kammer ver⸗ anlaßt die Frage, nach der Wirkſamkeit und Berechtigung der Waren⸗ häuſer, ihr Verhältnis zum Ladenhandel, der Zweckmäßigkeit einer Warenhaus⸗Sonderſteuer aufzurollen. Von den ſogenannten Mittel⸗ ſtandspolitikern, die zum Schutz des Kleinhandels in den alten Formen die Warenhausſteuer befürworten, werden die Warenhäuſer als volks⸗ wirtſchaftlich verwerflich und unberechtigt dargeſtellt, ihr Weſen foll in unlauterem Wettbewerb, ihre Tätigkeit im Verkauf ſchlechter Waren beſtehen und ihre Wirkung die völlige Zerreibung des Laden⸗ hanbels ſein. Indem man den Geſamtumſatz der Warenhäuſer durch den Normalumſatz des Ladengeſchäfts dividiert, gelangt man zu der Zahl der aufgeſaugten Kleinbetriebsexiſtenzen und empfiehlt auch erforderlichenfalls die völlige Erdroſſelung der Warenhäuſer, wenn Es die Bedrängnis des Ladenhandels verlangt. Demgegenüber iſt zu betonen, daß das Warenhaus ein natür⸗ liches und notwendiges Ergebnis der modernen Wirtſchaftsentwick⸗ lung darſtellt, und wertvolle volkswirtſchaftliche Momente gebracht Hat. Es hat auch für den Konſumenten, die Induſtrie und das An⸗ geſtelltenperſonal unverkennbare Vorteile im Gefolge gehabt. Redner 55 ſodann auf die wirtſchaftlichen Vorteile der Warenhäuſer näher ein. Daraus ergibt ſich, daß der unlautere Wettbewerb nicht das Weſen der Warenhäuſer ausmachen kann. Das Syſtem der Lock⸗ Artikel wird überſchätzt. Würden die Warenhäuſer Schundwaren verkaufen, ſo hätte dies das Publikum gerade bei Größe und Umfang des Betriebes längſt gemerkt. Der Großbetrieb dürfte an ſich zu größerer Solidität tendieren. Das Syſtem von Lockartikeln wird auch in anderen Branchen zum Beiſpiel der Kolonialwarenbranche, wo Zucker, Salz, zum Teil auch Kaffee und Petroleum, im Wirts⸗ gekwerbe, wo oft die Speiſen ohne Gewinn verabfolgt werden, ange⸗ wandt. So gibt das Warenhaus einzelne Awtikel(meiſt Stapel⸗ artikel) mit minimalem oder keinem Verdienſt. Zum Teil beruht dies auf der modernen Fabrikationsweiſe. Gegen unreelle Prak⸗ tiken wäre der Kampf mit den entſprechenden Geſetzesbeſtimmungen wunlauterer Wettbewerb, Betrug) zu führen. Mit Schleuder⸗ und Ramſchbazaren, Auktionslagern, Reſte⸗ und Partiegeſchäften ſind die Warenhäufſer keineswegs identiſch. Schon früher haben Hauſiergewerbe, Wanderlager, Verſandt⸗ geſchäfte die Lage des Ladengeſchäfts beeinträchtigt, Conſumvereine, Offsiersvereine machen ihm auch in der gleichen Weiſe Konkurrenz, wie ſchließlich jeder modern geleitete kapitalkräftige Betrieb. Aber eine Notlage des Ladenhandels kann gleichwohl nicht als bedingungs⸗ los und allgemein anerkannt werden, und vielfach ſind die Urſachen der Notlage auf Seiten des Ladenhandels ſelbſt zu ſuchen. Die Statiſtik lehrt eine eminente Vermehrung des Kleinhandels in den letzten zehn bis zwölf Jahren, alſo gerade in der Zeit des Emporblühens der Warenhäuſer. Hand in Hand damit geht meiſtens eine Steigerung des durchſchnittlichen Einkommens. Mancher Klein⸗ betrieb iſt aus den kleinſten Anfängen zu einem hervorragenden Spezialgeſchäft angewachſen, ſehr viele Spezialgeſchäfte machen auf ihrem engeren Gebiet dem Warenhaus die wirkſamſte Konkurrenz, und überbieten es ſogar. (Aus den„Luſtigen Blättern“.) ö uchthausdirektor(Verbrecher entlaſſend):„Und nun leben Sie 900 und führen Sie ſich gut Auf Wiederſehen meine Herren!“ Ein guter Kerl.„Alſo Willy, weil Du die Woche artig warſt, darfſt Du heute nach dem Zoologiſchen Garten, Dir die Eskimos anſehen.“—„Darf ich ihnen auch meinen Leberthran mitnehmen, Mutter?“ Troſt in der Statiſtik. Gde:„Du, Lude, wat is unjeſünder: Bergwerksarkei oder Typhus?“— Lude:„Na ick follte meinen: Typhus!“— Ede:„Nee, umjekehrt: Von den Bergarbeitern ſterben e mal alle, aber von den Typhuskranken ſterben blos acht Streug geſchäftlich. Braut(deren Verlöbnis vom Bräutigam zückgängig gemacht wurde):„Und ſomit gebe ich Ihnen auch die Briefe zurück, die Sie an mich gerichtet haben.— Kaufmann:„Brauch' ich gar nicht; ſie ſind alle kopirt. Und nach Maass. 5 Alle Reparaturen.* Damenbe dienung. Felnuste Empfehlungen. Mayscheider ö 3, J, aal, Maf l Suanatorium Nordrach, Norbrach im bad. Schwarzwalb Pellaspalt gan Lungenkrauke. Alanſtalt für toſp.frei. Die Verwaltung. 15725 erſtreut. inkonſequent und Stückwerk bleibt, wenn ſie nicht alle Großbetriebe, UNTEEEI- Aber es iſt eine begründete Forderung, daß der Ladenhandel nicht zerrieben werden darf. Im Kampf zwiſchen den alten und neuen Formen find doch auch dem erſteren Vorzüge vor den letzteren nicht abzuſprechen. Abgeſehen von dem ſozialpolitiſchen Vorteil, der in der möglichen Erhaltung völlig ſelbſtändiger Exiſtenzen liegt, hat der Kleinhandel die Möglichkeit der Dezentraliſation des Verkaufs und damit die Schaffung mancher Bequemlichkeiten für den Käufer. Die Warenhausſteuer ſoll nun in dieſen Kampf und Ent⸗ wicklungsgang zu Gunſten des Ladenhandels regulierend eingreifen. Sie ſoll ſozialpolitiſch wirken. Dem Weſen der Steuer iſt dieſe Wirkung an ſich fremd. Die Steuer ſoll durch ihre Erträgniſſe dem Staat die Erfüllung ſeiner Aufgaben ermöglichen. Der Staat bemißt die von ihm verlangten Opfer in der Regel nach der Leiſtungsfähig⸗ keit der Zahler; für die Gemeindeſteuern iſt das Prinzip von Leiſtung und Gegenleiſtung maßgebend. Dieſen Maßſtäben entſprechen nun die ſchon eingeführten und geplanten Warenhausſteuern nicht. Ueberall beſtimmt ſich vielmehr die Höhe der Steuern nach äußeren Momenten, der Größe des Umſatzes, Zahl der Branchen oder Waren⸗ gruppen, der Filiale des Perſonals, Größe des benutzten Raums und bezahlten Mietzinſes, auch eine Gewinnverzichtſteuer iſt vorgeſchlagen worden. Es iſt nun bezeichnend, daß von den Regierungen bei der Motivierung der Steuer ſtets die größere Leiſtungsfähigkeit der Warenhäuſer als Baſis bezeichnet wird, während ſchon die Ausge⸗ ſtaltung der Steuer zeigt, daß eine Bedrückung oder Beſeitigung des Steuerzahlers beabſichtigt iſt. Dies widerſpricht dem Prinzip der Gerechtigkeit der Steuererhebung. Ungerechtfertigt aber erſcheint es, ohne Rückſicht auf die wirkliche Steuerkraft nach äußeren Momenten mit der Größe des Umſatzes kombiniert mit der Zahl der Warengruppen die Steuerhöhe zu beſtimmen. Die Steuer iſt nicht nur ungerecht, ſondern auch unzweckmäßig und unwirkſam. Dies haben die Erfahrungen überall gelehrt, wo die Steuer eingeführt wurde, ſo in Preußen, Bayern, Sachſen, und haben die Befürworter der Steuer ſelbſt zugeben müſſen. Die Warenhäuſer wälzen die Steuer ab. Die Abwälzung erfolgt teils auf den Konſumenten, zum größeren Teil auf die Lieferanten. Hier⸗ durch wird die Induſtrie geſchädigt. Sie führt darüber lebhafte Klage, ſo in Preußen. Der Fabrikant hat 2 bis 2½ Prozent Umſatz⸗ ſteuer zu gewähren, dies fällt ſchwer hei den täglichen Gebrauchs⸗ und Bedarfsartikeln, die als Maſſenartikel fabriziert werden, und äußerſt kalkuliert ſind. Die Folge iſt die Erhöhung der Normal⸗ preiſe und dadurch die Schädigung der kleineren Abnehmer, wenn nicht Qualitätsverringerungen beliebt werden. Die Steuer bleibt ungenügend, wenn ſie nicht zur Erdroſſelungs⸗ ſteuer ausgedehnt wird. Ueberall waren ihre Folge eine Steigerung des Betriebs um die Steuer durch die Größe des Betriebs weniger fühlbar zu machen, bei den Häuſern, die ſich zu Spezialgeſchäften umwandelten, eine intenſivere Bearbeitung des eingeengten Gebiets, alſo überall Conzentration und Verſtärkung der Konkurrenz. Die Steuer bleibt aber auch inkonſequent, wenn ſie nicht alle Großbetriebe auf dem Gebiet des Kleinhandels, insbeſondere die großen Spezialgeſchäfte umfaßt. Das Centrum verlangt denn auch dieſe Ausdehnung. In der Tat bilden ſich bei der Umſatzſteuer auch Warenhäuſer pielfach zu Spezialgeſchäften um. Verkannt wird aber bei jedem Pofulat, daß gerade vielfach die reellſten und tüchtigſten Geſehäfte, Mittelſtand im beſten Sinn des Worts ſich in der denkbar ſolideſten Weiſe zu großen Spezialgeſchäften entwickelt haben. Das Spezialgeſchäft iſt gerade für alle Zeit die erfolgreichſte und wirk⸗ ſamſte Konkurrenz des Warenhauſes. So verleiht die Steuer be⸗ ſtehenden gut fundierten Geſchäften ein Monopol, während ſie auf⸗ ſtrebende Kräfte zurückdrängt. Die großen Warenhäuſer haben ſomit alle Veranlaſſung, den Geſetzgebern der Steuer dankbar zu ſein. Am meiſten ſpricht gegen die Steuer, daß ſie nach ihrer ganzen Art Die Zucht.„Für Trakehnen ſollen mehr„Kaltblüter“ ange⸗ ſchafft werden.“—„Das wird auch nichts helſen, denn bei den Trakehner Schulzuſtänden kommt ſelbſt der kälteſte Kaltblüter in Hitze.“ Im Eifer.„Denken Sie, Frau Nachbarin, genlern kommt mein Mann um 5 Uhr in der Frühe total betrunken nach Hauſe! Dem hab' ich aber den Standpunkt klar gemacht! Das hätten Sie hören müſſen! Na, Sie können ſich denken, ich war einfach ſprachlos.“ Aus München. Dame:„Iſt mein Mann vielleicht bei Ihnen?“ — Wirt:„Wie ſchaut er denn aus?“— Dame:(nach der Uhr ſehend) „Elf Uhr und Salvatorſaiſon... da wird er wohl ſchon recht heiter ausſchau'!“ Dee Königsberger. Ede:„Du, wer war denn eejentlich Kant?“ Lude:„Ick gloobe det muß eener von de Marine jeweſen ſein. Sieh mal an de Litfaßſäule, da ſteht er ja:„Water⸗Kant.“— Ede: „Wird ſchon ſtimmen.“ Ausbruch.:„Wie konnten denn die vielen Magdalenen aus dem Stift entſpringen?—.:„Sie haben wahrſcheinlich Hilfe gehabt von Zuhäitern.“—.:„Na, da muß ſich das Magdalenen⸗ ſtift auch Zuhälter anſchaffen.—.:„Nanu?“.: Ja, ich meine zuverläſſtae Leute, die die Zellen und Gitter ordentlich zuhalten. R erRI Richt nur die des Handels ſondern auch die der Induſtrie, Groß⸗ handwerker, Großbanken und Großgrundbeſitzer trifft. Die Waren⸗ häuſer ſind nur eine be t des n en Großbetriebs. Die Conſequenz iſt die Aufhebung der Gewerbefreiheit und der Frei⸗ zügigkeit, ſie führt wie Kohn mit Recht ſagt, zur Rückbil dung der Geſetzgebung, zum geſchloſſenen ſtädtiſchen Gewerbe des Mittel⸗ alters. 55 Es ſoll auf die techniſchen Schwierigkeiten, die Möglichkeit der Abwälzung auf die Angeſtellten, die mit dieſer Steuer verbunden ſind, im Einzelnen nicht näher abgehoben werden. Die Nachteile der Steuer zeigen ſich einmal da, wo die Vorteile des Warenhausſyſtems liegen, dann aber auch für den Ladenhandel, dem man helfen will, ſelbſt. Die Beſeitigung des Warenhauſes wird ihre Rückwirkung auf die ärmeren Bevölkerungsklaſſen, durch deren Lebenshaltung die Warenhäuſer gehoben war, nicht verfehlen. Die Induſtrie damit aber auch der Arbeiter, Kleinfabrikant, Heimarbeiter würde den Wegfall des Warenhauſes ſchwer empfinden, wie ſie jetzt ſchon durch die Steuer erheblich geſchädigt iſt. Die Induſtrie räumt dies ein und wendet ſich daher gegen die Steuer. Durch die Ver⸗ billigung der Produktion und des Warenvertriebs wird die Konkur⸗ renzfähigkeit auf dem Weltmarkt verſtärkt, wie ſich dies bei der eng⸗ liſchen und amerikaniſchen Induſtrie zeigt. Die Steuer wird alſo dieſe Konkurrenzfähigkeit herabmindern. Vor allem aber iſt der ſchwerſte Schaden vom Standpunkt des Kleinhandels darin zu er⸗ blicken, daß die Beſteuerung den Kleinkaufmann von wirklichen Schutz⸗ und Verbeſſerungsmitteln ablenkt, und in ihm falſche Vor⸗ ſtellungen und unerfüllbare Erwartungen erweckt. Der Kleinkauf⸗ mann verläßt ſich auf die Staatshilfe in einer Form, wie ſie ihm niemals nützen kann. Er wird dadurch vom Weg der Selbſthilfe abgezogen. Allein auf dieſem Weg ſind aber in erſter Linie die Mittel zur Beſſerung der wirtſchaftlichen Lage des Kleinhandels zu ſuchen und zu finden. Als ſolche Mittel kommen in Betracht, der Zuſammenſchluß zu Genoſſenſchaften, die Beſeitigung des dezen⸗ traliſierten Einkaufs und Verkaufs durch Bildung von Einkaufs⸗ genoſſenſchaften und Warenhäuſern genoſſenſchaftlicher Art. Die Betriebsart des einzelnen Geſchäfts muß die intenſivſte und rationellſte werden. Die Auslegung und Darbietung der Ware muß in günſtigſter Weiſe geſtaltet, ein größtmöglichſtes Entgegen⸗ kommen den Bedürfniſſen des Publikums und dem Publikum ſelbſt gezeigt, alle modernen Hilfsmittel, insbeſondere die Reklame müſſen benützt werden. Für beſſere Vorbildung theoretiſcher und praktiſches Art iſt zu ſorgen. Das Standesbewußtſein und Solidaritätsgefühl des Kleinkaufmanns iſt zu heben, die Intereſſengegenſätze hintanzu⸗ ſetzen. Vor allem ſind die kaufmänniſchen Organiſationen und Vereinsbildungen zu fördern. Für Schaffung von Credit und gute Creditorganiſation iſt Sorge zu tragen. Hier kann auch die Staats⸗ hilfe wirkſam einſetzen. Es hat die Warenhausſteuer von der geſamten Wiſſenſchaft, den Handelskammern und dem Handelstag Deutſchlands einmütig und entſchiedene Verurteilung erfahren. Mit Recht hat der Handels⸗ miniſter Möller hervorgehoben, daß es verkehrt wäre, wenn man dazu übergehen wollte, die Intelligenz zu beſteuern und zu bedrücken, und Finanzminiſter Buchenberger betont, daß eine Strömung ver⸗ werflich iſt, die darauf gerichtet iſt, gegen unbequeme Konkurrenz⸗ geſchäfte vorzugehen, oder ſie zu vernichten. So erſcheint die geplante Steuer ungerecht und unwirkſam, in ihren Conſequenzen zu fürchten, und nur geeignet zur Ablenkung von den wirklichen Mitteln, und dem richtigen Weg zur Beſſerung vor⸗ handener Mißſtände und Notſtände: Man kann nur wünſchen, daß Baden von ihr verſchont bleiben möge. eeeeeer eeeeeekcce un Abfentia. Der Rentier Paul Kauſemack aus der Man teuffelnraße hat ſich in ſeiner Strohwittwerzeit bereden laſſen, eine Jagd mitzumachen. Aber ungeübt, wie er war, verfehlt er grund⸗ ſätzlich Alles, wonach er zielt, und trifft nur ein O jekt das im All⸗ gemeinen als wenig jagdbar gilt: einen braven Storch, der ſich auf der Wieſe tummelt. Aber ſo ganz ohne Trophäe will er doch nicht heimkommen und ſo nimmt er die Beute mit nach Hauſe— Am nächſten Morgen ſagt er zu ſeiner kleinen Tochter:„Elſe, geb' doch mal raus auf den Balkon, da iſt ein Storch!“— Elie(ungläubig lächelnd):„Aber Papa! ein Storch,— wo Muttchen verreiſt iſt!“ Im Eifer des Gefechtes. Vertei iger leines Einbrechers); „Völlig ungerecht iſt der meinem Klienten gemachte Vorwurf der Arbeitſcheu. Bedenken Sie, meine Herren Geſchworenen, die Stärke der eiſernen Kaſſentür, die ſchlechten Einbruchswerkzeuge, die miſerable Beleuchtung durch eine einzige Kerze, und Sie werden ſich ſagen; dieſer Mann ſcheute keine Arbeit!“ Wanenzeichen. Musterschutz. ete. Patent-Venwerkung ETTSC2 BERLINN.WV.6. 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Nach dem oben angeführten Geſetzes⸗Paragr, iſt Jeder⸗ mann, der in einem Skeuer⸗ diſtrikt erſtmals, od. nach dem ſeine Steuerpflicht geruht hat, erſtmals wieder ein ſteuer⸗ pflichtiges Einkommen aus Arbeit oder Dienſtleiſtung be⸗ zieht, ſofern das Einkommen nicht aus einer ee fließt, verpflichtet, innerhalb 14 Tagen vom Beginn der fraglichen Thätigkeit bei dem Unterzeichneten ſchriftlich od. mündlich die erforberliche Er⸗ klärung abzugeben. Hierauf werden die Steuer⸗ pflichtigen mit dem Anfügen aufmerkſam gemacht, daß Zu⸗ widerhandlungen unnach⸗ fichtlich durch die im Artikel 26 des Einkommenſteuerge⸗ ſetzes ausgeſprochenen Strafen geahndet werden. 84 Mannheim, 1. März 1904. Der Großh. Steuerkommiſſar für den Bezirk Mannheim⸗Stadt. Bekaunkmachung. Am 7. März d. J. wird mit dem Austragen der Beorderungen und Paß⸗ nolizen in der Stadt Maun⸗ heim und in den Vororten Waldhof, Käferthal und Neckarau begonnen. Sümtliche Reſerviſten, Laudwehrleete l. u. Auf⸗ gebots, ſowie alle Erſatz⸗ keſerviſten werden hierdurch augewieſen, geeignete Vor⸗ kehrungen zu treffen, daß ihre Militär⸗ bezw. Erſatz⸗ zeit den Soldaten, welche die Beorderungen pp. aus⸗ tragen, zugänglich ſind. ußerdem wird darauf ſämtliche Maunſchaften des Beurlaubtenſtaudes den Weiſungen der vorerwähn⸗ ten Soldaten ſoweit ſich dieſelben auf das Aus⸗ händigen der Beorder⸗ ungen pp. beziehen, nach⸗ zukommen haben. Bezirks⸗Kommando Maunheim. Nr. 5138 M. Vorſtehende Be⸗ kanntmachung bringen wir bier⸗ mit zur öffentlichen Kenntnis. Mannheim, 25. Februar 1904. Großh. Bezi ksamt: Dr. A. Jung. Wufgebot. Nr. 1741. Haupklehrer Nied hier hat das Aufgebot a) der Pfandbriefe der Rheiniſchen Hypothekenbank Manaheim Lit. O. 8. 74, No. 07211 über 500 Mark, dd. 1. Febr. 3209 1896, 5 Lit. D. 8. 75, No. 08720 über 200 Mark, dd. 1. Juli 1556 und Lit. E. S. 74, No. 1018, über 100 Mari, dd. 1. Febr. 1896, b) der Aktie der Rheiniſchen Creditbank Mannheim Serie X No. 9885 über 1000., dd. 24. Januar 10½%, bean⸗ tragt. Der Inhaber der Ur⸗ kunden wird aufgeforbert, ſpäteſtens in dem auf Freitag, 30. Sept. 1904, vormittags ½12 Uhr vor dem Gr. Amtsgericht hierſelbſt.. Stock, Zimmer 10 anberaumten Aufgebots⸗ termine ſeine Rechte anzu⸗ melden und die Urkun en Kiaftloserklärung dei Ur⸗ kunden erfolgen wird. Mannheim, 2. Febr. 1904. Der Gerichtsſchreiber Gr. Amtsgerichts 1: Mohr. 327 Kindesſſalt anzun Off unt. Nr. 2534b an die Erped. dſs. Bits. Ein Ki d(diser. Helk.) wud in gute Pflege gen. Näh. große Merzelur. 4½ 8. St. 1s.. —̃— 4 Bekaunlmachung. Verkauf von Mai⸗ marktloſen ſan Sonn⸗ und Feſttagen betr. Nr. 18900 fl. Auf Antrag des landwirtſchaftlichen Bezirksver⸗ eins und des badiſchen Reun⸗ dereins haben wir gemäߧ Sda Abſ. 2 Gew.⸗Ordu. zugelaſſen daß die Loſe der diesfährigen Maimarkt Lotterſte während der Zeit vom 1. März ds. Is. bis zum Ziehungs ag 6. Mat) auch an Sonn⸗ Und Fenutagen(aus⸗ genommen am Cyarfreitag und Oſterſonntag) von 11 Uhr Vor⸗ mittags an innerhalb des Amts⸗ bezirks auf öffenilichen Wegen, Straßen, Plätzen, oder an auderen öffentlichen Orien feilgeboten werden dürfen. 3182 Mannheem, 4. Februar 1904. Großherz gl. Bezirksamt: ekiion: chä er. Bekanntmachung. Die Bürgermei er⸗ wahl in Wall⸗ ſtadt betr Nr. 19329. Landwirt Peſer Hecker von Wallladt iſt bei der am 12. d. Mts. atit⸗ gehabſen Bür ermei erwal als Bürgermeiſter der Ge⸗ meinde Wallſtadt gewahlt und heute verpuich en worden. Mannoeim, 27. Fe r. 1904. Großh. Bezirksamt: Lang. 3905 Bekapntmachung. Die Bürgermeiſter⸗ wabdl in Ilves⸗ heim betr. Nr. 21646. Bürgermeiſter Ludwig Hoefer in Ilves⸗ heim wurde bei der am 9. ds. Wits. ſtattgehabten Bür⸗ germeiſterwahl wiedergewählt und heute verpflichtet. 50 Maunheim, 27. Febr. 1904. Großh. Bezirksamt: a ig. Wohnungsnachweis des Mietherve eins. Vermittielung von Famelten⸗ Wonungen und üröblirten Zimmern. 20161 Maunnheim, L 14, 7. Geſchäliszent: 11—12 Vorm. für Anſeldungen,—8. Uhr Nachm. für Nachfragen, Sonn⸗ tags 11—12 Uhr. Vorm. Für Mitglieder unentgeltlich, ſür Nichtuniglieder u. Berlnierher mäßige Veigütung. Auskunft u. Fociunlare be deucheſchäftsſtellen des Miethervereins: I. 14, 7 (§ Kratz), 8 3, 10(Al beilerſekre⸗ tariat), K 1, 17(Volksbureau), 2. Qllerſtr. 13(M. Köhl) und Schwetzingerſtr. 69(G. Eger). aufmämsgb/ N W GN f 7 Wperein Geehrten Handlungshäu⸗ sern empfehlen wir unſeie Vermittlung auch b. Beſetzung von Lehrlingsvakanzen. Der Vorſtaud. Garantiert friſche Landeier befert der Verbanud der badi⸗ ſchen andwirtſcha tlin. Kon⸗ umpvere ne in Karlsruhe vom hieſigen Lager in Karſon à 60 und 30 Stück an die Konſu⸗ thenten. 11689 Beſtellungen werden auf dem Gelreidehnreau, 0 4, 1 Teleph. 1078 entgegengenommen. Hemden nach Maß unter Garantie Ur vorzügl. Schnitt nud Sitz werden billigſt ange⸗ fertigt. Maßnahme u. 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Der Stellvertreter des letzteren iſt Herr Guſtav Mößinger, Fleiſchermeiſter in Mannheim 5308 Mannheim, 27. Febr 1904. Großh. Bezirksamt: Dr. A. Jung. Konkurguerfahren. No. 1845. Nach Abhaltung des Schlußtermius und Vor⸗ nahme der Schlußverteilung wurde durch Beſchluß Großh Amtsgerichts daſelbſt vom 26. d. Mis. das Konkursver⸗ fahren über das Privatver⸗ mögen des Kaufmanns Max Keller in Mannheim aufgehoben. 3880 Mannbeim, 27. Febr. 1904. Der Gerichtsſchre ber Grogh. Amtsgerichts II. Mobr. Frehertlch Jon Höbel ſche Sliflung. Nr. 11. 30000/13 Die Stiftlinge obiger Stif⸗ tung werden hiermit auf⸗ defordext, beglaubigte Zeug⸗ niſſe über ihr Verhalten im Stiftungsfahr April 9i3 bis 19 4 bis ſpäteflens am 2. April ds. Is. anher einzureichen. Säumige Stiftlinge können bei der Verteilung der Preiſe nicht berückſichtigt und außer⸗ dem wegen Unfolgſamkeit durch den Stiftungsrat zur Rechenſchaft gezogen werden. Mannheim, 26 Febr. 1904 Der Stiftungsrat. Fleiherrlich von Höbelſche Stiftung. Bekanntmachung. I. Nr. 12, In der Freſherrlich von Hövelſſchen Seif ung⸗ Induſteſchule für unbe it telte, der Volksſchule entlaſſene hieſige Bürgerstöchter der chlin⸗ lichen Konfeſſion werden im Ayril d Is. einige Plätze ſrei. Dies wird mit den Anfügen bekannt gegeben, daß Geſuche üm Auſmahinſe ſtiftungsfäyiger Mäd⸗ chen unter Voflage von Geburts⸗ und Schulzeugniſſen dürch die Eltern bezw. Vormünder bis Eude März ſind. Aus der Abteilung IIN der Fieiherrlich von Hövel'ſchen Stiftung ſind in dieſem Jahre drei Ausfattungspreiſe zu je 850 Mark zu vergeben. Bewerhungszähige ſind unbe⸗ mittelte Burgersköchter der Stadt Maunheim welche das 18.Lebens⸗ jahr zurückgelegt durch einen reluen ſittlichen Lebens⸗ wandel ſich auszeichnen undeinen badiſchen Stgatsaugeyörigen hei⸗ raten. Bergleicher Würdigkeiterhalten lene den Vorzug, welche ſich in der 2. Abteilung der Suftung ausgeblider haben. Bewerberinnen haben ihre Ge⸗ 12 55 Uüter Auſchluß eines Tauf⸗ cheines, eines Verſwögenszeng⸗ niſſes und eines Leumundzeug⸗ niſſes bis Ende März ds. Is. einzureichen. 30000/81 Maunheim, 27. Februar 1904, Stiſtungsrat. Belpgchikfenfelt⸗ Auf 1. April l. Is. iſt bei der unterzrichneten Kaſſe eine Gehilfenſtelle zu beſetzen. Bewerber wollen ſich unter genauer Darlegung ihres Bildungsganges und ihrer ſeitherigen Beſchäftigung ſowie unter Beifügung von Zeugnisabſchriflen, die nicht zurückgegeben werden, ſchrift⸗ lich bei uns melden. 800% Anfangsgehalt 1200 bis 1400 Mark. Mannheim, J. März 1904. Stadtkaſſeꝛ Röderer. degen müssige Vergütung Arbeiterinnen über ſecszehn Jahre, welche ein Hauẽ⸗ Ferleiken ir weſen zu beſorgen haben, ſind auf ihren Antrag eine halbe 4 5 Stunde vor der Mutagspauſe zu entlaſſen, ſofern dieſe nicht Fräcke. mindeſtens ein und eine halbe Stunde bettägt, Wöchnerinnen dürfen während vier Wochen nach ihrer Engelnorn& Sturm Niederkunft überhaupt nicht und während der folgenden 1 5 0 5, 4/5. 12066 Wochen nur beſchäftigt werden, wenn das Zeugnis eines ee approbierten Arztes dies für zuläſſig erklärt, 0 ee Bekanntmachung. Die Ausdehnung der 88 135—139, .139b der Gewerbeordnung auf die Werkſtätten der Kleider⸗ und Wäſche⸗ konfektion betr. Kachſtehend bringen wir die Kaiſerliche Verordnung Betreffs vom 31. Mai 1897 in der durch No. 21542 J. die Kaiſerliche Verordnung vom 17. Januar 1904 zur Ab⸗ änderung der obengenannten Verordnung bewirkten Faſſung zur Kenntnis der beteiligten Gewerbetreibenden mit dem An⸗ fügen, daß die Beſtimmungen der Kaiſerlichen Verordnung vom 17. Februar 1904(.⸗G.⸗Bl. S. 63) am 1. Juli ds. Js. in Kraft treten und durch geſperrten Druck kenntlich gemacht find. Wir machen insbeſondere auf die neuen Beſtimmungen der§ 1 Ziff. 2 u. 3 und§ 6 Abſ. 3 aufmerkſam und fordern diejenigen Gewerbetreibenden, auf deren Betrieb die genannten Verordnungen Anwendung finden, auf, binnen 4 Wochen ihren Betrieb unter Angabe der Betriebsſtätte bei Gr. Bezirks⸗ I. amt anzumelben. Mannheim, 27. Februar 1904. Großh. Bezirksamt. Neff. Verorönung betreffend die Ausdehnung der§8 188 bis 139 und des 189b der Gewerbeordnung auf die Werkſtätten der Klelder⸗ und Wäſche⸗Konfektion vom 31. Mai 1897. Wir Wilhelm, von Gottes Guaden, Deutſcher Kaiſer, Rönig von Preußen ꝛꝗc. verordnen im Namen des Reichs, nach erfolgter Zuſtimmung des Bundesrats, auf Grund des§ 154 Abſatz 4 der Gewerbe⸗ ordnung unter Hinweis auf§ 146 A ſatz 1 Bif, 2 und 8 149 Abſatz 1 Ziff. 7 a. a.., was folgt: . Die Beſtimmungen der 68 135 bis 139, 5 139 b der Gewerbeordnung finden mit den aus dem Folgenden ſich er⸗ gebenden Abänderungen Anwendung: 1. auf Werkſtätten, in welchen die Anfertigung oder Be⸗ arbeitung von Männer⸗ und Ruabenkleidern(Röcken, Hoſen, Weſten, Mänteln und bergl.) im großen erſolgt, 2. auf Werkſtätten, in welchen Frauen⸗ und Kinderkleidung (Mäntel, Kleider, Umhänge und dergleichen) im großen oder auf Beſtellung nach Maß für den per⸗ ſönlichen Bedarf der Beſteller angefertigt oder bearbeitet wirb, auf Werkſtätten, in welchen Frauen⸗ und Kinderhüte beſetzt(garniert)h werden, auf Werkſtütten, in welchen die Anfertigung oder Be⸗ ärbeitung von weißer und bunter Wäöſche im großen erfolgt. 85 (§ 165 der Ser Kinder unter dretzehn Jahren dürfen nicht beſchäftigt werden. Kinder über dreizehn Jahren dürfen nur beſchäfligt werden, wenn ſte nicht mehr zum Beſuche der Volksſchule verpflichtet ſind. Die Beſchäftigung von Kindern unter vierzehn Jahren darf die Dauer von ſechs Stunden täglich nicht Überſchreiten. Junge Leute zwiſchen vierzehn und ſechszehn Jahren 0 nicht länger als zehn Stunden täglich beſchäftigt werden. 8. (§ 136 der ewerbeordnung.) Die Arbeitsſtunden der jugendlichen Arbeiter(8 2) dürfen nicht vor fünfeinhalb Uhr Morgens beginnen und nicht uͤber achteinhalb Uhr Abends dauern. Zwiſchen den Arbeitsſtunden müſſen an jedem Atbeitstage regelmäßige Pauſen Se werden. Für fugendliche Arbeiter, welche nur ſechs Stunden käglich beſchäftigt werden, muß die Pauſe mindeſtens eine halbe Stunde betragen. Den übrigen jugendlichen Arbeitern muß minbeſtens Mittags eine einſtündige ſowie Vormkttags und Nachmittags je eine halbſtündige Pauſe gewährt werden. Eine Vor⸗ und Nüchmittagspauſe braucht nicht gewährt zu werden, wenn enk⸗ weder Mittags eine einundeinhalbſtündige Pauſe gewührt wird, oder die jugendlichen Arbeiter täglich nicht lünger als acht Stunden beſchäftigt werden und die Dauer ihrer durch eine Pauſe nicht unterbrochenen Arbeitszeit am Bor⸗ und Nachmittage je vier Stunden nicht überſteigt. Während der Pauſen darf den jugendlichen Arbeitern eine Beſchäftigung in dem Werkſta tb trieb überhaupt nicht und der Aufenthalt in den Arbeitsräumen nur dann geſtattet werden, wenn in demſelben diejenigen Teile des Betriebs, in welchen jugendliche Arheiter beſchäftigt ſind, für die Zeit der Pauſen völlig eingeſtellt werden, oder wenn der Nuf⸗ enthalt im Freien nicht tunlich und andere geeignete Auf⸗ enthalisräume ohne unverhältnſsmäßige Schwierigkeiten nicht beſchafft werden können. An Sonn⸗ und Feſttagen, ſowte während der von dem ordentlichen Seelſorger für den Katechumenen⸗ und Konftr⸗ manden⸗, Beicht⸗ und Kommunionunterricht beſtimmten Stunden dürfen jugendliche Arbeiter nicht beſchäftigt werden. 8 4. (§ 137 der Gewerbeordnung.) Arbeiterinnen dürfen nicht in der Nachtzeit von achtein⸗ halb Uhr Abends bis fünfeinhalb Uhr Morgens und am Sonnabende ſowie an Vorabenden der Feſttage nicht nach fünfeinhalb Uhr Nachmittags beſchäftigt werden. Die Beſchäftihung von Arbeiterinnen über 16 Jahre darf die Dauer von elf Stunden täglich, an den Vorabenden der Sonn⸗ und Feſttage von zehn Stunden nicht überſchreiten. Zwiſchen den Atbeitsſtunden muß den Arbeiterinnen eine mindeſtens einſtündige Mittagspauſe gewährt werden. 1a. Jahrgang. ———————————ñ(—' 8 6. (§ 138 der Gewerbeordnung.) Sollen Arbeiterinnen oder jugendliche Arbeiter beſchäftigt werden, ſo hat der Arbeitgeber vor dem Beginne der Be⸗ ſchäftigung der Ortspolizeibehörde unter Angabe der Werkſtätte eine ſchriftliche Anzeige zu machen. Der Arbeitgeber haf dafür zu ſorgen, daß in den Wekk⸗ ſtatträumen, in welchen jugendliche Arbeiter beſchäftigt werden, an einer in die Augen fallenden Stelle ein Verzeichnis der jugendlichen Arbeiter unter Angabe des Beginns und Endes ihrer Arbeitszeit und unter Angabe der Paufen ausgehängt iſt. Ebenſo hat er dafür zu ſorgen, daß in den betreffenden Räumen eine Tafel ausgehängt iſt, welche in der von der Landes⸗Zentralbehörde zu beſtimmenden Jeſſune und in deut⸗ licher Schrift einen Auszug aus den eſtimmungen dieſer Verordnung enthält. § 6. (§ 188 der Gewerbeordnung.) „Ueber die im 8 4 Abſatz! und 2 feſtgeſetzte Zeit dürfen Arbeiterinnen über ſechszehn Jahre an echszig Tagen fit Jahre beſchäftigt werden. Dieſe Beſchäftigung darf dreizehr Stunden täglich nicht überſchreiten und nicht länger als bis zehn Uhr Abends dauern. Hierbei kommt jeder Tag in Anrechnung, an welchem auch nur eine Arbeikerin über die nach§ 4 zuläſſige Dauer der Arbeitszeit hinaus beſchäftigt iſt. Gewerbetreibende, die Arbeiterinnen über ſechszehn Jahr auf Grund der vorſtehenden Beſtimmungen über die im 8 4 Abſ. 1, 2 feſtgeſetzte Zeit hinaus beſchüftigen, ſind verpflichtet, an einer in die Augen fallenden Stelle det Werk⸗ ſtätte eine Tafel auzzuhüngen, auf der jeder Tag, au dem Ueberarbeit ſtattfindet, vor Beginn der Ueberarbeit einzutragen iſt. 70 (§ 139 ber b Wenn Naturereigniſſe oder Unglücksfälle den regelmäßigen Betrieb einer Werkſtätte unterbrochen haben, ſo können Aus⸗ nahmen von den vorſtehend vorgeſehenen Beſchränkungen auf die Dauer don vier Wochen dürch die untere Verwaltungs⸗ behörde auf längere Zeit durch die höhere Verwaltungsbehörde zugelaſſen werden. Wenn die Natur des Betriebs oder Rückſichten auf die Arbeiter in einzelnen Werkſtätten es erwünſcht erſcheinten laſſen, daß die Arbeitszeit der Arbetterinnen oder jugendlichen Arheiter in einer anderen als der durch§s 3 und 4 Abſ. 1 und 3 vorgeſehenen Weiſe geregelt wird, ſo kann auf beſon⸗ deren Antrag eine anderweite Regelung hinſtchtlich der Pauſen durch die untere Verwaltungsbehörde, im Uebrigen durch die höhere Verwaltungsbehörde geſtattet werden. Jedoch d fen in ſolchen Fällen die lugendlichen Arbeiter nicht länger als ſechs Stunden beſchäftigt werden, wenn zwiſchen den Arbeits⸗ ſtunden nicht Pauſen von zuſammen mindeſtens einſtündiger Dauer gewährt werden. Die auf Grund vorſtehender eee zu kreffenden Verfügungen müſſen ſchriftlich erlaſſen werben. 88. Auf Werkſtütten, in welchen der Arbeitgeber ausſchließ⸗ lich zu ſeiner Familie gehörige Perſonen beſchüftigt, finden die vorſtehenden Beſtimmungen keine Anwendung. 8 9. Dieſe Verordnung tritt mit dem 1. Juli 1897 in Kraft. Urkundlich unter Unſerer Höchſſeigenhändigen Unterſchrift und beigedrucktem Kafſerlichen Juſtegel. 330 Gegeben Neues Palais, den 31. Mai 1897. V..) Wilhelm. von Boettlcher. Bekanntmachung. No. 1994. Die Anmeldung derjenigen Knaben und Mädchen, welche an Oſtern d. Is. in die Bürgerſchule eintreten ſollen findet in der Zeit vom 29, Februar bis 6. März jeweils nachmittags von—4 Uhr in der Aula der Hriedrichsſchule U 2(Emgang von ber Reckarfeite) ſtatt. In der angegebenen Zeit ſind auch diejenigen Kinder anzumelden, welche von einer Klaſſe der Volksſchule in eine ſolche der Bürgerſchule übertreten ſollen. Später erfolgende Nebertrittsmeldungen haben keinen Anſpruch auf Berückſicht gung. Gemäߧ 2 des Elementarunterrichtsgeſetzes vom 16. Mat e9s werden alle diejenigen Kinder in die epften Klaſſen aufgeuommen, die in der Zeit vom 1. Juli 1897 bis einſchließlich 30. Juni 1898 geboren änd. Kinder, welche nach dem 30. Jum 898 geboren ſind, können zum Schulbeſuch nicht zugelaſſen werden. Bei der Anmeldung iſt ſowohl für die hier geborenen, als für die auswärts geborenen Kinder der Impf⸗ und Geburtsſchein vorzulegen. Für hier gebo ene Kinder werden die vom Standes⸗ amte beglaubigten Einträge in den hier üblichen Familien⸗ Stammblichern als Grſatz für die Geburtsſcheine angeſehen. Das Schulgeld beirägt für jedes Kind 28 Mark pro Jahr. 30000/7 Mannheim, den 1. Februar 1904. Das Volksſchulrektorat: Dr. Sickinger. Uberrheinische Bank b1. 2 Lentale Mannhein 12 Anlässlich der Weltausstellung in St. Louis empiehlen wir unsere Oreditbhriefe auf Nordamerika, Mexiko, Oaneda, für einzelne Plätze sowohl als auch für Rundreisen. 15112/8 Eigentügter; Rathötliſces VBütaetosſoltal.— Vekantwortlichet Nebakteul: Narf Npftl.— Druc und Bertrlcd Dr.. Dans ſche Nur Bar deld onn Hausentwäſſerungen ſowie b Abaug auszahlbar! Lose versendet General-Debit J. Stürmer, und alle ee Losegeschäfte. Cloſetanlagen der Neuzeit, werden prompt und billig ausgeführt. Georg Schmalz, Seckenbeimer- trasse 38. 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