8 abiſche Volkszeitung. Abonnement: Giſte 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 20 Pig. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ auſſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pig. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile. 30 Pfg. Auswärtige Inſerate„„ 28„ Die Reklame⸗Zeile 60„ E 6, 2. der Stadt Mannheim und Umgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geltſenſte und verbreiteiſte Zeilung in Manuheim und Amgebung. Schluß der Jnſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. — gZür unverlangte Manuſkripte wird keinerlei Gewähr geleiſtet.. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſeꝛ „Journal Mannheim““ Telephon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau An⸗ nahme v. Druckarbeiten 843 Redaktion„ 377 Exvedition„„„ 2¹8 Flliale(Friedrichsplatz) 818 E 6, 2. r i: Freitag, 4. März 904. * L Politische Aebersichl. »Maunheim, 4. März 1904, Eine rückſtändigere Auffaſſung dom Weſen und der Bedeutung der Preſſe, als die ba diſche Berfaſſungskommiſſion ſie hat, wird anderswo kaum mehr öffentlich vertreten. Im Stillen überſetzt ja noch mancher Gewaltige in ſtaatlichen und ſtädtiſchen Dienſten das Wort„Journaliſt“ mit„Zeitungsſchmierer“; öffentlich aber läßt er ſich doch nicht gern auf ſolchen Gedankengängen ertappen. Die Mitglieder der badiſchen Verfaſſungskommiſſion aber ver⸗ künden urbi et orbi, Berichte an die Preſſe über ihre Ver⸗ handlungen und Beſchlüſſe ſollten vorerſt nicht mehr an die Pireſſe gegeben werden, um—„eine endgiltige Einigung nicht zu erſchweren“. Alſo darüber ſcheinen alle Mitglieder der Kommiſſion, Liberale, Klerikale und Sozialdemokraten, vor⸗ läufig einig zu ſein, daß die Preſſe der Friedensſtörer iſt, der einem Zuſtandekommen der Wahlreform am gefährlichſten wäre! Fürwahr, ein beachtenswerter Fingerzeig, wie die poli⸗ hiſche Entwicklung Badens endlich auf eine durchaus geſunde Grundlage zu ſtellen wäre! Man ſperre der Preſſe den Zu⸗ kritt zu allen politiſchen Verhandlungen, in erſter Linie zur Kammer. Bei der gegenſeitigen Wertſchätzung, muſterhaften Selbſtbeſchränkung und überlegenen Einſicht unſerer Landboten werden dann alle ſtrittigen Fragen zweifellos in kürzeſter Friſt zu allſeitiger Befriedigung erledigt ſein. Nur über die vollen⸗ deten Taten unſerer badiſchen Geſetzgeber aber werde der böſen Preſſe fürderhin ein ſummariſcher Bericht erſtattet! Der Beirat für Arbeiterſtatiſtik krat am Mittwoch zu einer Sitzung im ſtatiſtiſchen Amt zuſam⸗ men. Der ſtellvertretende Vorſitzende, der ſonſt nicht gerade als Arbeiterfreund bekannte ſächſiſche Miniſterialdirektor Dr. Fiſcher, widmete nach einem Bericht des„Vorwärts“, dem verſtorbenen Präſidenten Dr. Wilhelmi einen warm empfundenen Nachruf. Rachdem die neugewählten Mitglieder, die Abgeordneten Trim⸗ born und Pauli, vorgeſtellt und Ergänzungswahlen zu den Ausſchüſſen ſtattgefunden, wurde ein Antrag des württembergi⸗ ſchen Miniſterialdirektors Dr. v. Schicker beraten, durch welchen die Zuverläſſigkeit arbeitsſtatiſtiſcher Erhebungen geſichert wer⸗ den ſollte. Der Antrag wurde abgelehnt. Ueber die Arbeits⸗ zeit im Fleiſchergewerbe wurde beſchloſſen, zunächſt noch weitere mündliche Erhebungen einzuleiten. Zu dieſen mündlichen Er⸗ hebungen ſoll eine Anzahl Meiſter und eine gleiche Anzahl Ge⸗ ſellen geladen werden. Erſt wenn die Ergebniſſe dieſer Ver⸗ nehmungen vorliegen, ſollen die Organiſationen befragt werden. In einem Referat wurden Mitteilungen über die Erhebungen betreffend die Arbeitszeit in gewerblichen Fuhrwerksbetrieben ge⸗ macht. Einig war man ſich darüber, daß dieſe Erhebungen fort⸗ geſetzt werden müſſen, um eine Beſeitigung der ſchlimmſten Miß⸗ ſtände herbeizuführen. Welche Schritte hier unternom H den follen, ſoll der Ausſchuß, dem die men wer⸗ Beiträge zur Frauenfrage. Berein Frauenbildung⸗Frauenſtudium, Abteilung Mannheim. Die nächſte Veranſtaltung des Vereins wird ein Vortrag ſein, den Herr Dr. Max Ernſt Maher, Privatdozent in Straßburg, über„Die Reform des Strafrechts und die deutſche Frau“ halten wird. Redner' und Thema, beide bieten Intereſſe. Der Redner, weil er ein Mannheimer iſt, deſſen vor einigen Jahren hier gehaltener Vortrag über„Recht und Gerechtigkeit“ Probe fein⸗ fühligen Könnens und ausgedehnten Wiſſens gab, das Thema, weil die geplante Reform des Strafrechtes von einſchneidender Bedeutung für das deutſche Volk ſein wird. Die Frauen haben naturgemäß nicht nur die allgemeinen, ſondern auch Sonderintereſſen hierbei zu vertreten. Um dies erfolgreich tun zu können, iſt die Rechtskommiſ⸗ ſion des Bundes deutſcher Frauenvereine beauftragt, eine orien⸗ tierende, vorbereitende Schrift für die Vereine zu verfaſſen. Der Vortrag des Herrn Dr. Mayer, der Mittwoch, 9. März, nachmittags 7½5 Uhr präzis im Saale der Loge Carl, L 8, 10, ſtattfindet, wird die Gebiete, welche die Reform wohl in erſter Linie umfaſſen ſollte, ſchildern. Für Vereinsmitglieder iſt der Vortrag frei; für Nichtmit⸗ glieder beträgt der Eintrittspreis 1 A. EK. Gemeinſame Erziehung von Knaben und Mädchen. Ueber dieſes Thema referierte geſtern abend auf Veranlaſſung des Kaufmänniſchen Vereins vor einem zahlreichen Auditorium im Bernhardushof Herr Univerſitätsprofeſſor Dr. W. Rein⸗Jena. Anknüpfend an den alten Satz, daß man in Deutſchland durchſchnittlich 200 Jahre brauche, um eine Reform durchzuſetzen, 100 Jahre um die theoretiſche Grundlage dieſer Reform zu ſchaffen und abermals 100 Jahre, um das Durchgekämpfte in die Wirklichkeit zu überſetzen, wies ngelegenheit überwieſen wurde, vorſchlagen. Was in bezug auf die Straßenbahnarbeiter geſchehen ſoll, wird durch Beſchluß in der nächſten Sitzung feſt⸗ geſtellt werden. Ueber die ſozialdemokratiſchen Ketzergerichte urteilt die„Voſſ. Ztg.“ ſcharf und treffend: Erſt Bernſtein, dann Göhre und jetzt Schippel. Herrn Eduard Bernſtein hat die Sozialdemokratie auf ihrem Parteitage das Recht entzogen, ſeine Meinung ſo zu äußern, wie es ihm im Intereſſe der Wiſſenſchaft und der Partei für gut erſcheint. Er hat lange und eifrig ge⸗ kämpft; dann aber hielt er nicht für geboten, mit Luther zu ſprechen:„Hier ſtehe ich, ich kann nicht anders.“ Er fügte ſich, wenn er auch ſeither vorſichtig und auf Umwegen gegen den Stachel zu löken verſucht. Im Dresdener Trianonſaal trieb das ſozialdemokratiſche Konzil die„Reviſioniſten“ zu Paaren; es wurde gelehrt, daß die Wiſſenſchaft ihre Grenzen am Partei⸗ intereſſe habe; es wurde dekretiert, daß man an einzelnen Blättern mitarbeiten dürfe, an andern nicht; folgerichtig müßte ein Inder der verbotenen Schriften aufgeſtellt wer⸗ den; die Reſolution Bebel⸗Kautsky⸗Singer legte Ziel und Taktik der Partei mit der Kraft eines Glaubensſatzes feſt, und es fehlke nur noch der ausführliche Syllabus der Irrtümer mit dem ſtereotypen Schluß:„Anathema sit!“ Und ſie unterwarfen ſich faſt alle, alle, die die Reſolutionen für Unſinn und Humbug hielten. Deshalb konnten ſie nicht nur Mitglieder der Partei bleiben, ſondern auch ihre Mandate behalten. Der eine Göhre mußte daran glauben, weil er ſo voreilig war, in dem Gewiſſens⸗ konflikt aus dem Reichstag auszuſcheiden. Nachträglich beſann er ſich eines andern; wenn die Braun, Bernſtein und Genoſſen Abgeordnete bleiben, weshalb nicht er auch? Und er war ebenſo bereit, ein frei gewordenes Mandat anzunehmen, wie die Wähler bereit waren, es ihm zu übertragen. Aber die hohe Parteileitung wollte es anders, ſelbſt auf die Gefahr hin, daß das Mandat verloren gehe. Und Göhre wurde gezwungen, auf die Kandidatur zu verzichten. Jetzt kam die Reihe an Herrn Schippel. Wieder erhob ſich Herr Kautsky, der vom Grafen Bülow nicht übel mit dem Großinquiſttor verglichen wurde. Und wieder hat die ſozialdemokratiſche Kurie geſprochen. Und wieder wird Herr Schippel ſich gehorſam fügen, mannhaft zurückweichen und am Mandate kleben.... Wenn dergleichen in einer bürgerlichen Partei geſchähe, wäre von Gewiſſenszwang, Tyrannei, Maulkorb die Rede. Die ſozialdemokratiſche Reichstagsfraktion aber brandmarkt in aller Form die Ausführungen ihres Mitgliedes als Irrlehre und verlangt, daß er ungeſäumt ſeine Irrtümer ab⸗ ſchwöre. Wenn Herr Schippel noch ferner über Zollfragen redet oder ſchreibt, darf er ſie nur in einer„jede Mißdeutung aus⸗ ſchließenden Weiſe behandeln“, will ſagen, nur in Ueberein⸗ ſtimmung mit den Anſchauungen der Mehrheit. Eigentlich hälte die Fraktion dem„unerträglichen Zuſtand“ dadurch ein Ende machen müſſen, daß ſie ſich Herrn Schippels entledigte. Aber dazu fehlt es ihr an der nötigen Entſchloſſenheit. Denn ſte weiß, daß damit der Stein ins Rollen käme und die lange drohende Spaltung der Partei zur Tatſache würde. Deshalb begnügt ſie ſich mit der moraliſchen und geiſtigen Zwangsjacke, die ſie ihrem ketzeriſchen Mitgliede anlegt. Und Herr Schippel ird ſich dieſe Prozedur gefallen laſſen, ganz gewiß. Redner darauf hin, daß mit der Wiedererrichtung des Reiches in Deutſchland ein neues Leben erwacht ſei, ſo daß man ſagen könne: Es iſt eine Luſt zu leben. Aus dem gewaltigen Umſchwung und dem Streben nach Vildung entſprang die Frauenemanzipation und namentlich die Bildungsfrage. Dieſe ſteht geradezu im Mittelpunkte der ſozialen Frauenfrage für die mittleren und höheren Stände. Die Bildungsfrage der Frauen kam jedoch erſt recht in Fluß, nachdem für dieſelben unſere Univerſitäten geöffnet worden waren. In launiger Weiſe fügt Redner hinzu, daß von all den Befürchtungen, die man deswegen gehegt hatte, bis jetzt nichts eingetreten iſt und die Univer⸗ ſitäten doch noch ſtehen. Dieſe Frauenbewegung hat dazu geführt, unſere Augen über die Grenzen hinwegſchauen zu laſſen, wie andere Staaten die Frauenfrage gelöſt haben. Vor allem iſt es Amerika, das mit einer gemeinſamen Erziehung der Knaben und Mädchen beginnt und ſo die letzteren mit den Knaben auf ein e Bildungsſtufe ſtellt. Dieſes Syſtem iſt aus den praktiſchen Verhält⸗ niſſen herausgewachſen und man hat im Laufe der Jahre die beſten Unterrichtserfolge erzielt. Deutſchland war nur darauf bedacht, tüchtige Beamte zu erziehen, aber um die Frauenbildung kümmerte ſich der Staat nichts. Darum ſind wir auch mit dem Mädchenſchul⸗ weſen zurückgeblieben. Erſt mit dem Tode der Königin Luiſe trat eine ſtärkere Bewegung hervor. Gemiſchte Schulen beſitzen außer den Vereinigten Staaten Schweden, Nortvegen, Finnland, Dänemark, Holland und die Schweig. Auch bei uns in Deutſchland iſt das ge⸗ meinſchaftliche Syſtem das vorherrſchendſte, denn von 5 Millionen Kinder, welche die Schule beſuchen, werden 3½ Millionen gemein⸗ ſchaftlich unterrichtet. Von Nachteilen dieſes Unterrichts hat man nichts gehört. Redner kommt nun auf die verſchiedenen Einwände zu ſprechen, die betreffs des gemeinſchaftlichen Unterrichts erhoben (Abendblitt.) „Neviſioniſten“ ſicher wüßten, Wenn die daß ſie auch nur die Hälfte deß ſezialdemokratiſchen Wähler, auch nur ein Drittel hinler ſich hätten, ſie wären längſt alleſamt aus der Partei ausgetreten, in der die Herren Bebel und Kautsky das Regiment führen. Uns ſo folgt eine perſönliche Auseinanderſetzung der andern. Wer iſt jetzt„der Nächſte dazu“? Vielleicht Dr. Davide Er hat mit ſeinem Werk über die Landwirtſchaft und mit ſeinen jüngſten Aufſätzen über die politiſche Macht und die Revolution die heiligſten Gefühle der marxiſtiſchen Orthodoxie verletzt. Uebet kurz oder lang wird auch ſeine Stunde ſchlagen, wenn er nicht ſeinen„Reviſtonismus“ revidiert oder geheim hält. Zu den waſſerwirtſchaftlichen Vorlagen. Man ſchreibt der„Natl. Corr.“ aus parlamentariſchen Kreiſen: Die Erklärung des Miniſters der öffentlichen Arbeiten Herrn Budde in der Sitzung des Abgeordnetenhauſes dom 2. März gehört zu einem jener merkwürdigen Ereigniſſe, an welche wir nachgerade in Behandlung der wichtigſten öffentlichen Fragen gewöhnt ſind. Der Reichskanzler, Graf Bülow, hatte am 24. Februar auf ſeiner Soiree jedem Abgeordneten, der es hörem wollte, mitgeteilt, daß die waſſerwirtſchaftlichen Vorlagen den Abgeordnetenhauſe am 1. bis 2. März zugeſtellt werden wür den, alſo zeitig genug, um in die erſte Leſung derſelben eintreten zu können. Daraufhin hatten im Abgeordnetenhauſe zwiſchen Ver⸗ tretern der großen Fraktionen Verabredungen dahingehend ſtakt⸗ finden können, ob es nicht möglich ſei, die erſte Beratung der zu erwartenden Vorlagen in aller Kürze zu führen, um damit die Etatsberatungen nicht zu ſehr zu unterbrechen; es ſollte danm die Kommiſſion gewählt werden, deren Mitglieder ſich während der Oſterferien in die umfangreiche Materie einarbeiten und miß der Beratung gleich nach den Oſterferien beginnen könnten. Da⸗ mit wäre jeder Zeitverluſt ausgeſchloſſen worden. Daß die Königl. Staatsregierung von dieſer Möglichkeit keine Kenntnis erhalten oder genommen hat, iſt bei ihrer fehlenden Fühlung mit den Parlamenten wohl anzunehmen und mag zu ihrer äußer lichen Entſchuldigung dienen. Jedenfalls, wenn die Urſache deng Nichteinbringung der Vorlagen wirklich durch die Erwägu „daß damit eine unerwünſchte Unterbrechung der dringli⸗ eß Etatsberatung vermieden werden ſolle“, geſchehen iſt, ſo iſt dieſe fehlende Fühlung von ſehr unerwünſchten Folgen begleitet ge⸗ weſen. Die Erklärung des Reſſortminiſters auf Grund eines Miniſterialbeſchluſſes zeigt großes diplomatiſches Geſchick: ſie erfolgte ohne jede vorherige Mitteilung an das Haus, daß eine wichtige miniſterielle Erklärung in Ausſicht ſtehe, ſo zeitig zu Beginn der Sitzung, ohne daß die Mehrzahl der Abgeordneten ihre Plätze hätten einnehmen können und unter der Unruhe dieſer ihre Plätze ſuchenden Mitglieder, ſo daß ſie im Hauſe vollkommen verklang. Eine Antwort konnte demnach nicht erfolgen. Des Reichskanzler ſteht mit dieſer neuen, gegen ſeine beſtimmte Ver⸗ ſprechung herbeigeführten Zeitbeſtimmung unwiderſprochen da⸗ Wann für ihn nun ſein berechnetes„ſeinerzeſt“ eintritz, wiſſen wir nicht. Die Einbringung der Vorlagen iſt alſo von Oſtern nicht zu erwarten, ſo viel wiſſen wir. Wie leicht es danm aber ſein wird, die ganze Beratung hinzuziehen, ſchon nach dem Willen weniger Kommiſſionsmitglieder, bis die Erledigung der Vorlagen parlamentariſch unmöglich wird, davon gibt die frühere diplomatiſche Altion vollgültiges Zeugnis. Die werden. Dem Referenten gelang es jedoch vollſtändig, alle diesbe⸗ züglichen Bedenken zurückzuweiſen und zu zerſtreuen. Die Knaben werden durch die Anweſenheit der Mädchen mehr in ihrem Chavakter gefeſtigt und angeeifert, während die Mädchen ihrerſeits doch in Bildung nicht hinter den Knaben ſtehen wollen und auf eine tiefe und gründliche Bildung bedacht ſind. Das gemeinſchaftliche Syſtem bedeute alſo eher eine Förderung der Sittlichkeit. Zum Schluſſe ſeiner Ausführungen bat Redner die Damen, die Frauenvereine in ihren Beſtrebungen zu unterſtützen. Alle Familienbäter, Erzieher und Lehrer, denen die Sorge um das Wohl ihrer Kinder am Herzen liegt, ſollten hier mithelfen und ihre Stimme abgeben, damit wir eine gemeinſame Erziehung erreichen und wir in ſtttlicher Beziehung Herr werden der dunklen Schatten, welche auf unſer Volksleben in den letzten Jahrzehnten geſallen ſind. Neun Theſen über die neue Frauentracht. Von Dr. Adolf Thiele(Chemnitz⸗Kappel)!) 1. Die neue Frauentracht iſt nicht die neue Tracht der Fran —„neue Mode“, ſondern die Tracht der neuen Frau. 2. Grundlage aller Kleidung iſt der geſunde, kräftige, normale Körper. Seine Schultern und in zweiter Linie ſeine Hüften tragen ohne Schädigung innerer lebenswichtiger Organe die ganze Kleidung. Belaſtung der Schultern(3. B. Druck der Hoſenträger des Mannes) hat noch keine Lungenſpitze tuberkulös oder zur Tuberkuloſe dis⸗ ponfert gemacht. 3. Schwächliche, entartete(auch infolge Alters!), verwachſene krante Geſtalten brauchen außer ihrer beſonderen Kleidung Hilfs⸗ Art als Stützen, Heben, Halter, Binden, Gürtel, korſetts. „ *) Aus dem Februar⸗Heft die Monatsſchrift Die neug Frauentracht(Verlag von Georg D. W. Callwah in München) — 2. Sefte. Wereral-Mmefcer. Marnßeim, 4. März. Vorlagen ſollen nach der Mitteilung des Miniſters drei einzelne Geſetzentwürfe enthalten: über die Regelung der Waſſerverhält⸗ niſſe an der oberen und mittleren Oder; über gleiches an der unteren Oder⸗Havel⸗Spree; über einen neuen Geſetzentwurf betr. die Herſtellung und den Ausbau von Waſſerſtraßen. Wahr⸗ ſcheinlich wird die Regierung erklären, das ſei ein einheitliches Ganze. Ueber die früheren Vorlagen wurde Gleiches erklärt, und wo iſt in dieſer neuen Vorlage dieſes frühere„einheitliche Ganze“ geblieben? Jedenfalls ſind die Vorgänge, wie ſie ſich am 2. März im Abgeordnetenhauſe abgeſpielt haben, nicht hin⸗ derlich, daß die parlamentariſche Zeit zum tiefen Bedauern des Reichskanzlers nur zur Exledigung des erſten und zweiten Geſetzentwurfes ausreichen könnte. Nach den Erfahrungen, welche die„Anhänger der Regierung“ in der Kanalfrage gemacht haben, dürften für ſie weitere Ueberraſchungen nicht zu den Unmöglich⸗ keiten gehören. Die Kommiſſton zur Vorbereitung der Reviſion des Strafproz ſſes nimmt am 8. März ihre Arbeiten wieder auf. Zunächſt iſt der Strafbefehl Gegenſtand der Beratung, ſoweit er nicht ſchon in der letzten Tagung durchberaten worden iſt. Dann folgen die Beſtimmungen über Strafverfügungen und Strafbeſcheide, wobei insbeſondere die Frage zur Er⸗ wägung ſteht, bis zu welchem Zeitpunkte die Polizeibehörde ihre Strafverfügung und die Verwaltungsbehörde ihren Strafbeſcheid zurücknehmen kann. Sodann iſt zu beraten über die Strafvoll⸗ reckung. Die Kommiſſion hat Stellung zu nehmen zu der 57 ob mit Rückſicht auf die Rebiſion des Strafgeſetzbuchs ſchon heute eine geſetzliche Regelung des Strafvollzugs angezeigt iſt und eb über den Vollzug der einzelnen Strafarten ſich ergänzende Be⸗ ſtimmungen empfehlen. Hier wirft Theorie und Praxis eine Reihe von Fragen auf, namentlich in Rückficht der Trennung der Ge⸗ fangenen nach der Strafart, dem Geſchlecht, dem Alter, der Trennung der Vorbeſtraften und den zum erſten Male Inhaftierten. Einzelhaft oder gemeinſame Haft, die Art der Verbüßung der Feſtungshaft, der Gefängnisarbeit, nesnentlich Beſchäftigung von Gefangenen für Privatunternehmer, Selbſtbetöſtigung und Selbſtbeſchäftigung, der ſchriftliche Verkehr der Gefangenen, Vergünſtigungen, Belehrungen und Disziplinarſtrafen, endlich die Ausgeſtaltung der Vorſchriften über die Unterſuchungshaft und deren Anrechnung auf die Strafhaft: alle dieſe Fragen werden wohl in den Rahmen der Beratung gezogen werden. Der nächſte Abſchnitt, der zur Diskuſſion ſteht, behandelt die Vorſchriften des Gerichtsverfaſſungsgeſetzes über die Oeffenr⸗ lichkeit. Soll die Oeffentlichkeit im Verfahren vor dem Amts⸗ richter ohne Zuziehung von Schöffen, im Verfahren wegen Be⸗ leidigungen und gegen jugendliche Perſonen, ſchulpflichtige Kinder, ausgeſchloſſen oder eingeſchränkt werden? Nach Erledigung dieſer Materien wird die Kommiſſion in die höchſt wichtige Frage der Zuziehung von Laien zur Rechtſprechung eintreten. Hier tritt in den Vordergrund die viel umſtrittene Frage der großen Schöffengerichte an ſtelle der Straftkammern und der Zu⸗ ſammenſetzung dieſer Schöffengerichte, die Frage der Beibehaltung oder Beſeitigung der Schwurgerichte; für den Fall der Beibehaltung der Schwurgerichte iſt zu erwägen, wie groß die Zahl der Ge⸗ ſchworenen ſein ſoll und wie das Ablehnungsrecht zu geſtalten iſt. In den Reichstagsverhandlungen ſtand u. a. die Errichtung von Schöffengerichten anſtelle der Strafkammern im Vordergrund des Kampfes. Die preußiſche Juſtizverwaltung gab dabei dem Zweifel Ausdruck, ob nicht in einzelnen Landesteilen der Monarchie es an dem nötigen Schöffenmaterial mangeln werde. Angeſichts der Wichtigkeit und Schwierigkeit dieſer Materie iſt kaum anzunehmen, daß die Kommiſſion in der diesmaligen neunten Tagung, für welche eine Woche vorgeſehen iſt, zu Ende kommen wird. Bemerkt ſoll noch werden, daß die Reichstags⸗ kommiſſion 1900/1901 ſich ſehr lebhaft über die Frage, ob die Strafkammer mit drei oder fünf Richtern zu beſetzen ſei, unter⸗ hielt und im weſentlichen an dem Fünfmänner⸗Kollegium feſt⸗ hielt, während die verbündeten Regierungen mit Rückſicht auf die Berufung die Einführung der Dreirichterſtrafkammer verlangten; e8 war dies einer der Hauptſtreitpunkte zwiſchen Regierung und Reichstag. Die Einführung von Schöffengerichten an ſtelle der Strafkammern wurde in der Kommiſſion nicht beantragt, ebenſo wurde das Schwurgericht beibehalten. Heutsekbes Reich. * Berlin, 3. März.(Der frühere Oberbürger⸗ meiſter Hegelmaier) von Heilbronn hat in einer Zuſchrift an den Gemeinderat auf die fernere Beibehaltung des Bürgerrechts ſeiner Heimatſtadt verzichtet mit der Erklärung, daß er es für keine Ehre anſehen könne, noch länger ein Heilbronner zu heißen, nachdem er trotz ſeines Rücktritts, während er ſich behufs Wiederherſtellung ſeiner Geſundheit in einer Heilanſtalt befinde, aus Anlaß der Wahl ſeines Nach⸗ folgers in Heilbronn mit öffentlichen Verunglimpfungen und Beleidigungen überſchüttet worben ſei. eee. er insbeſondere gegen —(Aus München) meldet der Draht, daß Landtags⸗ Präſident von Orterer und Dr. Heim nicht unbedentlich erkrankt ſeien. *Leipzig, 3. März.(In Sachen Göhreh wirft die „Leipz. Volksztg.“, gegenüber einer Erklärung des Genannten im„Vorwärts“, dem Herrn Paſtor a. D. Unwahrheiten und andere ſchöne Dinge vor. Es handelt ſich bei dieſem Streite um eine Erklärung, die Göhre früher über die Haltung der ſozialdemokratiſchen Parteipreſſe in Sachen der Harden⸗Ver⸗ öffentlichungen eingenommen hat und die ſich beſonders auf die „Leipziger Volkszeitung“ bezogen haben ſoll. Die letztere be⸗ merkt hierzu,„daß, wenn Göhre ſich noch einmal„erdreiſten“ ſollte, die„Leipziger Volkszeitung“ in unwahrer Weiſe anzu⸗ tempeln, ihm die gebührende Antwort gegeben würde“. Man kann nun geſpannt ſein, ob Herr Göhre dieſe Dreiſtigkeit be⸗ ſiten wird. Damit übrigens der Sache ein gewiſſer Humor nicht fehle, haben die„Genoſſen“ im Mittweidaer Reichs⸗ kagswahlkreiſe ſich darüber entrüſtet, daß auf Göhre ein Zwang hinſichtlich der Nichtannahme der Kandidatur für Marienberg⸗ Zſchopau ausgeübt worden iſt. Es ſind das dieſelben„Ge⸗ noſſen“, die den Paſtor a. D. nach ſeiner Mandatsniederlegung im eigenen Wahlkreiſe nicht wieder aufſtellten. Uebrigens ſoll Göhre von der Berliner Parteileitung als Entſchädigung für ſeinen Verzicht für ſpäter eine Kandidatur verſprochen worden ſein. Der Aurpfuſcber⸗Prozeß Schröter. (Siebenter Verhandlungstag.) (Von unjerem Korreſpondenten.) sh. Tilſit, 2. März. Nach Eröffnung der Sitzung gelangt der Fall einer Frau Giedat aus Tilſit zur Verhandlung, die ſo ſchwer an Darm⸗ ſchwindſucht leidet, daß geſtern ihre Vernehmung im Krankenbette erfolgen mußte, zu welcher der Angeblagte in einer Droſchke hin⸗ befördert wurde. Schröters Diagnoſe lautet zunächſt auf Mag n⸗ leiden. Er magnetiſierte die Zeugin und verordnete ihr dann weiße Pulver und Körner. Darauf trat eine furchtbare Diarrhöe ein, die Schröter als die„Heilkriſis“ bezeichnete. Das„abgeſchlackerte“ Od. Der folgende Fall betrifft die unverehelichte Poſad o wSREH aus Tilſit, die am Magen und Kopf litt und durch die magnetiſche Behandlung des Angeklagten von ihrem Kopfleiden befreit worden ſein will. Auf Befragen ſchildert ſie die Manipulationen des An⸗ geklagten. Er ſei in einiger Entfernung von ihrem Körper mit den Händen auf⸗ und niedergefahren und habe dann„ſchlackernde“ Be⸗ wegungen mit den Händen gemacht, als ob er etwas von ihnen ab⸗ ſchütteln wollte. Schröter erklärt dazu, daß die durch ſein Magne⸗ tiſieren aus dem Körper herausgezogenen Krankheitsſtoffe, das„Od“, an ſeinen Händen hingen, und wenn er mit dem Magnetiſteren fertig ſei, müſſe er das Od abſchlackern, ſonſt könne er ſich mit der betr. ffen⸗ den Krankheit anſtecken. Beiſitzer Landgerichtsrat Mirtſch: Der Angeklagte ſagte, daß er die Odſtoffe fortſchleudere, um nicht ange⸗ ſteckt zu werden. Er wirft ſie doch aber einſach in die Stube. Fürch⸗ tet er da nicht, daß ſie umherfliegen und der Umgebung gefährlich werden können? Er immuniſtert doch die Stoffe vor dem Abſchütteln nicht? Angekl.: Wir Magnetiſeure haben beſtimmte Vorſchriften und wir glauben, daß es genügt, wenn wir die Odſtoffe ab⸗ ſchlackern. Mehr kann ich dazu nicht ſagen. Der Angeklagte, der heute mit kurzgeſchnittenen Haaren erſchienen iſt, erklärt hierauf, daß er immer hinfälliger werde. Er habe jetzt die ſiebente Nacht nicht geſchlafen und glaube nicht, daß er die furchtbare Aufregung, in der er ſich fortgeſetzt befinde, noch lange aushalten werde. St. A. Tolki: Dann bitte ich um eine kürzere Verhandlungsdauer, denn wenn der Angeklagte glaubt, daß er der Verhandlung nicht mehr zu folgen vermag, ſo bleibt uns garnichts andres übrig, als nur vor⸗ mittags zu verhandeln. Vorſ.: Wenn die Sitzungen aber noch weiter verkürzt werden, ſo muß eine vollſtändige Aenderung des Geſchäftsplans der Strafkammer Platz greifen und der Prozeß weſentlich länger dauern. Angekl.: Auch ich habe ſelbſtver⸗ ſtändlich das lebhafteſte Intereſſe, daß der Prozeß ſo ſchnell als mög⸗ lich zu Ende geht. Vielleicht könnten wir uns darauf einigen, daß die Sachverſtändigen ihre fortwährenden Zwiſchenfragen unterlaſſen. (Heiterkeit.) Sehr eingehend wurde hierauf der Fall der jetzt elfjährigen Toch⸗ ter des Mühlenbauers Naujoks in Coadjuthen verhandelt. Das Mädchen var als Kind von drei oder fünf Jahren in die Szieße ge⸗ fallen und litt ſeitdem an Krämpfen. Schröter gab der Frau drei kleine Fläſchchen mit weißen Pillen, welche mit 1, 2 und 3 bezeichnet waren und verordnete, daß die Kranke morgens, mittags und abend⸗ je fünf Pillen einnehmen ſollte, und zwar morgens aus dem Fläſch⸗ chen 1, mittags aus dem Fläſchchen 2 und abends aus dem Fläſch⸗ chen 3. In den folgenden Tagen gab Frau Naujols dieſer Anord⸗ nung entſprechend ihrer Tochter Pulver und Medizin ein. Nach der erſten Hingabe der Tropfen verlor das kranke Kind die Beſinnung, auch ſtellten ſich häufiger Krämpfe ein. Auch bekam das Kind eine heftige Diarrhöe. Als Schröter dies ſah, ſo belundete Fau Naujols, rief er aus: Es iſt der Kriſis, der Kriſis muß raus! (Große Heiterkeit.) Hierauf erhielt das Kind die Schröterſche Me⸗ dizin nicht weiter. Eine ganze Zeitlang lag es aber faſt beſtändig beſinnungslos, unartikulierte Laute von ſich gebend. Der Angeklagte exklärt hierzu, daß er bei ſeinem zweiten Befuche bei Naujoks be⸗ merkt habe, daß dieſe dem Kinde neben den von ihm verordneten Mitteln auch noch andere Arzneien eingegeben hätten, durch die offenbar die Verſchlimmerung in dem Zuſtande der Kleinen herbei⸗ geführt worden ſei. Daraufhin habe er jede Verantwortung für das Gelingen ſeiner Kur abgelehnt und dies der Mutter auch ſofort er⸗ Härt. Frau Naujoks gibt dies zu, indem ſie bemerkt, die andere Medizin ſei von ihr in der Schweiz(offenbar von einem dortigen Kurpfuſcher) bezogen worden. Sie habe dafür ca. 33 Mark bezahlt, die Medizin habe auch nichts geholfen.(Heiterkeit.) Weiterhin be⸗ ſtreitet der Angeklagte, daß er in Coadjuthen Extrablätter ver⸗ breitet habe, um ſeine Wunderkuren anzupreiſen. Sachv. Dr. Sommer erklärt, daß es das einzig richtige geweſen wäre, das lei⸗ dende Kind einer Heilanſtalt für Epileptiſche zu überweiſen Als unheimlicher Zauberer ſpielte ſich der Angeklagte in dem nun folgenden Falle der Tiſchler⸗ frau Auguſte Büttner von Kawohlen auf. Die Frau leidet ſeit Jahren an Nervoſität und war dieſerhalb vor längeren Jahren von Dr. Pieck in Tilſit behandelt worden. Im Sommer 1901 wandte ſie ſich ihres nervöſen Zuſtandes halber und auch, weil ſie Huſten und Kratzen im Halſe hatte, auf Empfehlnug ſtatt an einen Arzt an den Angeklagten. Sie mußte auf Schröters Geheiß den Mund auf⸗ Schröter ſah in den Mund hinein und rief entſetzt, der Hals wäre voller Geſchwüre. Mit ihr wäre es ſchon am letzten, ſo ſchlimm ſei es noch mit keiner ſeiner Patienten geweſen.(Heiter⸗ keit.) Als die Büttner ihn fragte, was es denn für eine Krankheit wäre, ſagte er:„Tuberkuloſe“. Die Zeugin hat ihm darauf erwidert: Wenn ein Rind tuberkulös iſt, muß es doch ſterben, oder aber geſchlachtet werden. Was geſchieht nun wohl mit mir?(Hei⸗ terkeit.) Schröter ſagte darauf, ſie müſſe auch ſterben, wenn ſie nicht täte, was er ihr ſagen würde; wenn ſie aber verſpreche, an ihn glau⸗ ben zu wollen, dann würde er ihr helfen. Schröter verordnete darauf eine Kühlung des Unterleibes, welche täglich dreimal je 20 Minuten ſtckttfinden ſollte, und gab ihr zwei Düten mit weißen, körnerartigen Kügelchen, welche Frau Büttner einnehmen ſollte. Außerdem ſollte die Patientin zweimal wöchentlich zu ihm kommen. Eine gedruckte Vorſchrift, die ihr Angeklagter mitgab, ordnete die Diät. Die Pa⸗ tientin will dann wahrgenommen haben, daß der Huſten und das Kratzen im Halſe nach ließen. Als Frau Büttner das dritte Mal zu Schröter kam, gab er ihr wiederum weiße Kügelchen, da die vorher erhaltenen aufgehraucht waren. Nachdem Frau Büttner dieſe Kügel⸗ chen etwa einen Tag gebraucht hatte, will ſie infolge des Genuſſes derſelben ſchwer krankgeworden ſein. Es wurde ihr bald kalt, bald warm, Mund und Hals ſchwollen an, und ſie hatte das Ge⸗ fühl, als ob ſie erſticken müſſe. Sie ſetzte deshalb das Einnehmen der Kügelchen aus. Nach einigen Tagen waren die geſchilderten Er⸗ ſcheinungen vergangen, und Frau Büttner begab ſich nunmehr zu Schröter, um ihm von dem Vorfall Mitteilung zu machen. Dieſer machte ihr Vorwürfe, daß ſie ihm nicht ſogleich teregraphiert⸗hätte. Er meinte, es wäre die Kriſis geweſen, und ſte hätte ſterben können. Darauf ließ er aus einem Rohr kurze Zeit warmen Dampf in den Hals der Frau Büttner, was dieſe angenehm empfand. Gleichzeitig gab er wiederum weiße Kügelchen, die ſie noch einige Zeitlaug gebrauckte. Bei dem zweiten Beſuche hatte Schröter der biel Mühe gehabt, ſich von der Anſteckung durch ihre Odſtoffe zu kurieren. Nachdem das Einnehmen der Kügelchen und die Kühl⸗ ungen etwa drei Wochen lang ſtattgefunden hatten, ohne daß der nervöſe Zuſtand ſich beſſerte, meinte Schröter, die Patientin önne bielleicht den Bandwurm haben, und gab ihr eine Flaſche mit einer ſchwarzen, dicken Flüſſigfeit, die ungemein bitter ſchmeckte, und eine Flaſche Palmöl. Der Anweiſung des Angeſchul⸗ digten gemäß trank Frau Büttner zunächſt die Flaſche mit der ſchwarzen Flüſſiakeit und ſodann das Palmöl. Es ſtellte ſich darauf eine heftige Diarrhöe und heftiges Erbrechen ein, ſie konnte mehrere Tage lang nichts eſſen, indem ſie alles, was ſie zu ſich nahm, ſofort wieder ansbrechen mußte; ſie fiel auch wiederholt in Ohnmacht. Als Frau Büttner bei dem nächſten Beſuche Schröter davon Mitteilung machte, meinte er, dann müſſe doch kein Bandwurm bei ihr ſein. Darauf„maanetiſierte“ er die Patientin, indem er mit den Händen über ihren Körper ſtrich und die Hände dann hin und her ſchlackerte; dabei ſagte er, er merke, wie ſeine Kraft von ihm zu ihr hinüberſtröme. Frau Büttner hatte indeſſen bei dieſer Prozedur keinerlei Empfindungen. Als ſie ſich entfernte, begleätete ſie Schröter zum Flur und ſagte zu ihr:„Er habe es nicht leicht, er habe auch mit Geiſtern zu tun, ſeine Kunſt ſei eine Art Zauberei.“ Nun wurde Frau Büttner miß⸗ trauiſch, meinte, ſte hätte es doch wohl mit einem Schwindler zu tun, und gab die Kur, die etwa drei Monate gedauert hatte, ohne einen Erfolg zu zeitigen, auf. Die Zeugin behauptet darauf, daß während ihrer Anweſenheit im Sprechzimmer ſich auf einmal auf e eine Bewegung Schröters hin die dort befindlichen Appa⸗ DDeeereeee A4. Auf tauſend Frauen, die ihren Körper ſtützen, obwohl er es nicht nötig hat, kommt eine, die ihren Körper pflegt und übt, was das Allernotwendigſte iſt. 5. Optimiſten ſprechen vom„vernünftig konſtruierten“ Korſektt. Das Korſett wird nach Nummern gefertigt und verkauft. Der weib⸗ liche Körper wächſt und verändert ſich aber nicht nach Nummern. Darum gibt es kein„vernünftig konſtruiertes“ Korſett. 6. Das Korſett iſt kein Panzer für die Tugend, ſondern das Präſentierbrett für die— Gedankenloſigkeit. 7. Das Reformkleid unſerer Tage iſt nichts weſentliches für die neue Frauentracht, ſondern nur als erſter entſchiedener„Schritt vom Wege freudig zu begrüßen. 8. Die Kritiker des„Reformkleides“ treffen darum nicht, wie ſie meinen, die neue Frauentracht, wenn ſie das Reformkleid weder für ſchön noch für praktiſch noch für geſund erklären. 9. Hütet euch vor denen, die ein„Reformkleid“ tragen, aber vergeſſen haben, das Koſett abzulegen. Arieg⸗ recht zur See. Von Dr. jur. Franz Ledermann(Berlin). (Nachdruck derboten.) Der Krieg zwiſchen Rußland und Japan iſt geeigne! guch das Intereſſe des Nichtpolttiters im höchſten Grade 1 erregen. Zwei in jeder Beziehung verſchiedene Gegner ſtehen ſich gegenüber. Hier das abſolute Rußland— dort das ſtreng konſtitutionell regierle Japan; auf der einen Seite ein Reich, das es verſtanden hat, ſich in wunderbarer Weiſe innerhalb eines Menſchenalters alle Hilfsmittel moderner Ziviliſation dienſtbar zu machen— und dagegen das moskowitiſche Rieſen⸗ reich, dem es in zwei Jahrhunderten nicht gelungen iſt, die Höhe weſteuropäiſcher Kultur zu erklimmen, das ſich, faſt möchte man ſagen inſtinktiv, bemüht, ſeine Stellung im Oſten zu vergrößern. Endlich hier ein Staat von rieſiger Ausdehnung, mit einer ſeine geographiſche Lage ſelbſt darauf hingewieſen wird, ſeinen Hauptſchutz in einer ſtarken Flotte zu ſehen. Gerade der letzte Umſtand ſollte davor warnen, die mari⸗ timen Erfolge der Japaner für den Ausgang des Krieges allzu hoch zu veranſchlagen. Trotzdem wird bei den ungeheuren Enk⸗ fernungen, die die Landtruppen zu überwinden haben, in den nächſten Wochen der Seekrieg vorausſichtlich noch die Haupt⸗ rolle ſpielen. ö Aus dieſem Grunde erſcheint es angebracht, einen Blick auf die Beſtimmungen des Seekriegsrechts zu werfen, umſo mehr, als ſich zahlreiche darunter befinden, die dem modernen Empfinden nicht entſprechen und die ſich nur hiſtoriſch als letzte Ueberbleibſel einer früheren barbariſchen Kriegsführung erklären laſſen. Um gleich mit dem letzteren zu beginnen, ſo rechne ich hierzu vor allen den Umſtand, daß ſich der moderne Seekrieg nicht auf die kriegführenden Staaten als ſolche beſchränkt, ſondern auch der Untertan als Privatmann in ihm aktiv oder pafſtv eine Rolle ſpielt. Wohl jeder von uns hat mit angenehmem Gruſeln in ſeiner Jugend Seegeſchichten geleſen, die von kühnen Korſaren han⸗ delten, die auf eigene Koſten Kriegsſchiffe ausrüſteten und be⸗ mannten, die dann zum Schutze des Vaterlandes und nicht zum Nachteil der Kaſſe ihres Beſitzers feindlichen Handelsſchiffen auf⸗ lauerten. Nun denn, die Tage der Seeromantik ſind noch nicht ganz vorüber. Noch heute betrachten eine Reihe von Staaten — und darunter befinden ſich ſo bedeutende wie Spanien und die Vereinigten Staaten von Nordamerika— das Kapern als eine durchaus erlaubte Art der Kriegsführung, und die einzige Konzeſſion, die man der Neuzeit auf dieſem Gebiet gemacht hat, beſteht darin, daß durch Beſtimmungen über die Aus⸗ ſtellung von Kaperbriefen, in denen die betreffenden Schiffs⸗ kommandanten ausdrücklich von ihren Regierungen anerkannt werden, dieſe Art der Seeräuberei eine gewiſſe Reglementierung erfahren hat. Zur Ehre der beiden oben erwähnten Staaten ſei übrigens geſagt, daß in dem letzten ſpaniſch⸗amerikaniſchen Kriege keine Partei von ihrem Rechte, Kaperbriefe auszuſtellen, Gebrauch gemacht hat. Wir hatten geſehen, daß die Hauptaufgabe der Kaper, die ihrer Bewaffnung und Ausrüſtung nach für den Kampf mik Schlachtſchiffen wohl meiſtens wenig geeignet ſind, in der Auf⸗ ſuchung und Wegnahme feindlicher Handelsſchiffe beſteht. Damit iſt ſchon eine zweite Anomalie des Seekriegsrechts im Gegenſaßz zu den Beſtimmungen des allgemeinen Völkerrechts hingewieſen, die heute noch von eminent praktiſcher Bedeutung iſt. Wäbrend im Landkriege das feindliche Privateigentum— mit wenigen Ausnahmefällen— frei iſt, bildet es im Seekrieg einen Gegen⸗ ſtand des Aneignungsrechts. Wohl haben einzelne Staaten im Laufe des vorigen Jahrhundert dieſen wenig würdigen Gebrauch durch internationale Verträge zu beſeitigen gewünſcht, aber immer iſt der Verſuch an dem Widerſtand der großen ſeefahren⸗ den Nationen geſcheitert, die auf dieſes Mittel, den Gegner wirk⸗ ſchaftlich zu ſchädigen, nicht verzichten wollten. Einem ein⸗ zelnen Staat iſt es aber ſchwer zuzumuten ohne die gehörigen Garantien von Seiten des Gegners ein derartiges Recht auf⸗ zugeben. Ein intereſſantes Beiſpiel hierfür brachte der letzte deutſch⸗ franzöſiſche Krieg. Bei ſeinem Ausbruch erklärte Preußen, auf die Wegnahme feindlicher Schiffe verzichten zu wollen. Da aber Frankreich— was ihm als der maritim ſtärkeren Macht nicht allzuſehr zu verargen iſt— ſeinerſeits Handelsſchiffe der deutſchen Staaten aufbrachte, ſo ſah ſich Preußen noch Anfang des Jahtes 1871 gezwungen, wirklich der zu dieſem Zweck ent⸗ Frau Büttner übrigens erklärt, er hätte ſich von ihr angeſteckt und Mannbeim, 4 März. General⸗Museider. 3. Seite. rate bewegt hätten, ſo daß ihr ganz unheimlich zu Mute geworden ſei. Der Vorſitzende führt ihr die verſchiedenen im Ge⸗ richtsſaale aufgeſtellten Apparate und Inſtrumente vor und kon⸗ ſſtatiert dabei, daß dieſe mit der Zentrale der Lahmeyerſchen Elektri⸗ zitätswerke in Tilſit verbunden waren. Auf Befragen, wie er den Bandwurm der Zeugin Büttner feſt⸗ geſtellt habe, erwidert Schröter: Auch auf magnetiſchem Wege. Zur Feſtſtellung der Frage, ob ſich Schröter in dieſem Falle der Körper⸗ berletzung ſchuldig gemacht hat, richtet der Vorſitzende an die Zeugin (Büttner) die Frage, ob ſie wirklich behaupten wolle, durch das Mittel eine körperliche Beſchädigung erlitten zu haben, worauf die Frau erwiderte: Mir war, als wenn ich ſterben ſollte. Ich möcht das Mittel nicht nochmal einnehmen und wenn ich noch ſo viele Bandwür⸗ mer hätte.(Heiterkeit.) Die Verhandlung wurde nach weiteren Vernehmungen um 3 Uhr nachmittags auf morgen früh vertagt. Aus Stadt und CLand. * Maunheim, 4. März 1964. *Die Prüfungen im Hufbeſchlag an den Hufbeſchlagſchulen zu Meßkirch, Freiburg, Mannheim, Karlsruhe und Tauberbiſchofs⸗ heim erfolgen in dieſem Jahre am 24. März beginnend bis zum 30. März. Geſuche um Zulaſſung ſind an das Bürgermeiſteramt des Wohnorts des Bewerbers einzureichen. * Titelünderungen für weibliche Eiſenbahnbeamte. Auf An⸗ ordnung des Miniſters der öffentlichen Arbeiten, Herrn Budde, wer⸗ den vom 1. April an die Amtsbezeichnungen der weiblichen Bedien⸗ ſteten im Bereich der preußiſchen Staatsbahnverwaltung wie folgt geändert. Der Titel„etatsmäßige Fahrkartenausgeberin“ wird in „Eiſenbahngehilfin“, der Titel„diätariſche Fahrkartenausgeberin, Telegraphiſtin oder Abfertigungsbeamtin“ in„Eiſenbahnanwärterin“, der Titel„Fahrkartenausgeberin, Telegraphiſtin oder Abfertigungs⸗ beamtin im Probedienſt“ in„Eiſenbahngehilfin im Probedienſt“ um⸗ geändert. Die„Hilfsfahrkartenausgeberinnen, Telegraphiſtinnen oder Abfertigungsgehilfinnen“ haben fortan den Titel„Eiſenbahn⸗ Aushelferin“ zu führen. * Die nüchſte Berufs⸗ und Gewerbezählung wird im Jahre 1905 ſtattfinden. Die Vorbereitungen dazu, die längere Zeit in Anſpruch nehmen, werden demnächſt beginnen. Berufs⸗ und Gewerbezählungen hat es im deutſchen Reiche bisher drei gegeben, die erſte im Jahre 1875, die zweite 1882 und die dritte im Jahre 1895. Ihre Ergebniſſe ſind für die Beurteilung der Entwickelung der gewerblichen Tätigkeit von größter Bedeutung geweſen. Auch nach der nächſten Zählung wird man dafür ſorgen, daß die Ergebniſſe möglichſt bald zuſammen⸗ geſtellt und veröffentlicht werden. * Internationale Hundeausſtellung. Der 1. Karlsruher Kyno⸗ logenklub unter dem Protektorate des Großherzogs und der Groß⸗ herzogin von Baden veranſtaltet vom 28. bis 25. April J. J. in den Räumen der in unmittelbarer Nähe des Karlsruher Bahnhofs ge⸗ legenen ſtädtiſchen Ausſtellungshalle eine internationale Ausſtellung von Hunden aller Raſſen. Die Programme und Anmeldeformulare ſind bereits fertiggeſtellt und verſandt. Die vielfachen Anfragen be⸗ kunden ein äußerſt reges Intereſſe für die Ausſtellung und wird dieſe 35 ſelbſt für alle Intereſſenten befriedigend verlaufen. Zahlreiche Ehren⸗ preiſe ſind bereits geſtiftet, darunter ſehr wertvolle, die die Erwar⸗ kungen des Klubs bei weitem übertroffen haben. Es iſt noch die Stif⸗ tung vieler Ehrenpreiſe in Ausſicht, ſo daß alle Hunderaſſen mit Ehrenpreiſen bedacht werden können. Geldpreiſe werden in den meiſten Klaſſen bei mindeſtens 8 Nennungen ausbezahlt. Bei Nichtauszahlung von Geldpreiſen werden Medaillen gegeben und zwar, abweichend von dem bisherigen Gebrauch, nicht in Etuis, ſondern auf geſchliffenem Stein befeſtigt, eine prachtvolle, jeden Schreibtiſch zierende Gabe. Außerdem wird noch für., 2. und 3. Preis ein künſtleriſch ausgeſtat⸗ tetes Diplom gratis ausgeſtellt. Frachtfreie Rückbeförderung der aus⸗ geſtellten unverkauften Hunde iſt auf den deutſchen Bahnen bewilligt. Die Richterwahl iſt eine ſehr glückliche. Sie zeigt in der kynologiſchen Welt bekannte und bewährte große Kenner der einzelnen Raſſen. Bei der zentralen Lage von Karlsruhe und den günſtigen Eiſenbahn⸗ unſchlüſſen verſpricht die Beſchickung, wie bei den ſchon früher von dem Kynologenklub Karlsruhe veranſtalteten Ausſtellungen, eine ſehr gute zu werden. Die Karlsruher Ausſtellung wird alſo dem Ausſteller Vorteile bieten, wie ſie nur wenige deutſche Ausſtellungen aufweiſen. Die Ausſtellungsleitung hat Herr P. v. Chruſtſchoff, Weſtend⸗ ſtraße 36 in Karlsruhe, übernommen. Programme und Anmeldefor⸗ mulare für die Ausſtellung ſind von Herrn K. A. Fuchs, Lenz⸗ ſtraße 8 in Karlsruhe, zu beziehen. Meldeſchluß unwiderruflich 2. April 1904. * Odenwald⸗Club. Am nächſten Sonntag, den 6. März, begibt ſich zum erſten Male in dieſem Jahr der Odenwald⸗Club auf die Wanderung. Die wenigen Stunden, die am Ruhetage der Woche gur Verfügung ſtehen, richtig auszunützen, daß ſie ein kräftiges Lungenbad werden in Verbindung mit Frohſinn und echter Wander⸗ luſt, hat ſich der Odenwald⸗Club ſtets zur Richtſchnur genommen, die Ausflüge ſo auszuſuchen, daß ſie der Jahreszeit entſprechen, ſich zur Pflicht gemacht. Für nächſten Sonntag iſt die Bitte um hellen Son⸗ nenſchein mit weißglänzender Winterlandſchaft geſtellt, die wohl auch gnädige Erhörung findet. Wenige Minuten nach 6 Uhr bringt die Bahn die Teilnehmer nach Schlierbach, die Neckarfähre ſetzt über nach Ziegelhauſen, dann gehts aufwärts zum Tanzplatz und dem 374 Meter hohen Münchel. Wer ein Frühſtücksbrödchen bei ſich hat, mags hier mit einem kräftigen Schluck verzehren. Sieben Brunnen, Prinzenſitz und Linde, dann Heiligkreuzſteinach ſind die nächſten Ziele. In letz⸗ ſandten Korvette„Auguſta“ von ſeinem Verſprechen zurückzu⸗ teten. Es gelang auch vor der Garonnemündung zwei Segel⸗ ſchiffe und einen Dampfer zu erbeuten, ehe ſie durch überlegene franzöſiſche Streitkräfte gezwungen wurde, einen neutralen Hafen aufzuſuchen. Eine gewiſſe Milderung liegt darin, daß man nach all⸗ gemeinem völkerrechtlichen Brauch denjenigen Schiffen, die ſich beim Ausbruch des Krieges in einen feindlichen Hafen befinden, eine gewiſſe Friſt zum Auslaufen zu geben pflegt. Dies ge⸗ ſchieht in der Regel in der Form, daß die Regierung einen beſtimmten Termin angibt, bis zu dem die Schiffe frei aus⸗ laufen dürfen. So gab Frankreich den deutſchen Schiffen 1870 eine Friſt von 30 Tagen, und ähnliche Beſtimmungen waren in dem zur Zeit beſtehenden Konflikte auch von Seiten Japans N erlaſſen worden; nach einer neueren Meldung ſoll allerdings mit Rückſicht auf das Verhalten Rußlands dieſe Konzeſſion zurückgezogen ſein. Wir haben bei der obigen Erörterung immer vorausgeſetzt, daß ſowohl das Schiff als auch die Ladung dem Feinde gehört. Wie ſteht es nun aber, wenn zwar das Schiff ein feindliches iſt, ſeine Ladung aber dem Angehörigen eines neutralen Stag⸗ tes gehört oder umgekehrt auf einem neutralen Schiff feindliche Güter ſich befinden. Dieſe Frage war lange heiß umſtritten, ganze für verfallen erklärten; heute neigt man allgemein der einzig lohalen Löſung zu, daß in dieſem Falle beide Teile— Schiff und Ladung— getrennt zu behandeln ſind, alſo der neutrale Teil zurückgegeben, mit dem anderen nach Kriegsrecht zu verfahren iſt. Die Entſcheidung derartiger Fragen liegt in den Händen indem einzelne Staaten ſchon, wenn ein Teil feindlich war, das terem Ort dampft das warme Frühſtück. Von Heiligkreugſteinach zum Leonhardskopf und der Stiefelhöhe ſind ca. 320 Meter Steigung zu überwinden, prächtige Rundſicht lohnt aber reichlich die geringe An⸗ ſtrengung. Es fällt dann der Höhenweg langſam zum Lichtenklinger⸗ hof(Klofterruine), um nach kleinem Anſtieg in Siedelsbrunn im be⸗ kannten Gaſthof zum Morgenſtern zu enden. Kaffee und Wein, event. ein kleiner Imbiß, ſtehen zur Verfügung der Wanderer. Inzwiſchen iſt es nahezu 3 Uhr geworden, das Ende der erſten Frühlingsfahrt naht heran. Durch das Spechbachtal wird der§4ſtündige Abſtieg nach Waldmichelbach genommen, wo nach im ganzen 6½ſtündigen gemüt⸗ lichem Marſche das gemeinſame Eſſen mit frohem Sang und erfreu⸗ licher Rede eingenommen wird. Vorausſichtlich wird ab Waldmichelbach die Bahn einen Extrazug zur Verfügung ſtellen, der im Anſchluß an die Hauptbahn die Teilnehmer um 8 Uhr 45 Min. nach Mannheim zurückbringt. Die Wege ſind zumeiſt ſchöne ſandige Wald⸗ und Höhenpfade, die auch bei nicht ganz einwandfreiem Wetter trocken ſind und herrliche Ausblicke bieten. Der Anſchluß an den Odenwald⸗ Club iſt ſehr zu empfehlen, wiegt die große Preisermäßigung bei dieſer Wanderung allein ſchon faſt den geſamten Jahresbeitrag auf. Wir verweiſen bei dieſer Gelegenheit und zum beginnenden Früh⸗ jahr auf das hübſche Wanderbüchlein„100 Ausflüge von Mann⸗ heim“, das jede Buchhandlung vorrätig hat. Die Carnevalgeſellſchaft„Butze⸗Vabbe“ trat geſtern mit einer wohlgelungenen Abendunterhaltung, die im Koloſſeum ſtattfand, her⸗ vor. In einer Begrüßungsanſprache ließ ſich zunächſt Herr Schuler über die Ziele und Zwecke des Vereins aus. Alsdann begann man mit der Ausführung eines reichhaltigen und gediegenen Programms. Die Herren Werner(Bariton), Bergmann(Bariton), Fritz Müller(Tenor) boten prächtige Liedervorträge. Auf humo⸗ riſtiſchem Gebiete erzielte Fräulein Sumalvico und die Herren Welde, Diem, Schenkel und Streckfuß bedeutende Erfolge. Dankbarſte Aufnahme fanden die Vorträge des Quartetts der Herren Baſtian, Müller, Ziegler und Wilhelm. Zwei heitere Stücke„Mannheim bei Nacht“ und„Die wilde Toni“ gingen außerdem über die Bühne, von den Mitgliedern der Truppe Kerſebaum ausgezeichnet gegeben. Der Leiſtungen der Kapelle Blum und der muſikaliſchen Leitung des Herrn Kinna ſei mit gebührendem Lobe gedacht.— Die Carnevalgeſellſchaft„Buzze⸗ Babbe“ hat mit dem Verkauf ihrer Sommertagsſtecken begonnen. Letztere— fix und fertig ſchmuckvoll ausgeſtattet— koſten 50 und ſind in der Buchhandlung A. Schenk(Mittelſtr.), ſowie bei W. Becker, Delikateſſenhandlung(Mittelſtraße 160) erhältlich. Es swird ſeitens der Geſellſchaft noch der Wunſch ausgeſprochen, daß ſich bei dem Zug auch Erwachſene, Kindermädchen und größere Geſchwiſter als Begleiter der Kleinen beteiligen mögen. Leiche gelüändet. Heute mittag wurde auf der Ludwigshafener Seite gegenüber dem hieſigen Rheinpark die Leiche einer jüngeren weiblichen Perſon aus dem Rheine gezogen. Nus dem Grossherzogium. *Schwetzingen, 3. März. Geſtern waren mehrere höhere Finanz⸗ und techniſche Beamten zwecks Auswahl eines geeigneten Platzes für ein neu zu errichtendes Finanzamtsgebäude hier. Die Herren beſichtigten, wie die Schw. Ztg. berichtet, verſchiedene Plätze und Gebäulichkeiten, ohne jedoch zu einem endgültigen Abſchluſſe zu kommen. Beſonders geeignet erſchien der an der Marſtallſtraße Ecke Moltkeſtraße gelegene Kimling'ſche Neubau, welcher vermöge ſeiner günſtigen Lage, in der Nähe der Bahn, Poſt uſw. am zweckent⸗ ſprechendſten gefunden wurde. Weinheim, 2. März.(Gartenbau⸗Inſtitut.) Die Zeit iſt da, wo mancher Gartenbeſitzer gerne ein Miſt⸗ oder Frühbeet anlegt um Lattig, Kreſſe, Radies, frühe Gemüſepflanzen und dergl. auszu⸗ ſäen. Doch das vergangene Jahr hatte er damit Mißerfolge, ohne daß er wußte, welche Verſäumniſſe die Schuld daran trugen. Es ſei des⸗ halb heute kurz darauf aufmerkſam gemacht, wie der Laie ein Früh⸗ beet anzulegen und zu behandeln hat. Zur Erwärmung der Frühbeete benutzen wir nur friſchen, ſtrohigen Pferdedünger, der aber mindeſtens 40—60 Emtr. hoch in den Kaſten hereingeſetzt werden muß, anderer Miſt entwickelt wenig und nicht andauernde Wärme. Den Pferdemiſt können wir mit etwas Baumlaub ver⸗ mengen, dann hält die Wärme länger an. Die Erde, die wir auf den Miſt bringen, ſoll gute lockere Laub⸗ oder Kompoſterde ſein, ſie muß mindeſtens 20 Emtr. hoch aufgebracht werden und dann ſoll die Oberfläche noch 20 Emtr. vom Glas entfernt ſein. Wenn die Erde gut durchwärmt iſt, können wir mit der Ausſaat beginnen. Nur Lattig und Kreſſe dürfen wir dick ſäen, doch Radies, Gemüſepflanzen, Karotten nicht, da die Pflänzchen ſonſt geil aufwachſen und ver⸗ kümmern. Wenn die Samen anfangen keimen, müſſen wir die Fen⸗ ſter lüften, ſo oft es ein Sonnenſtrahl erlaubt, aber wir tun es immer auf der der Windrichtung entgegengeſetzten Seite. Nachts bedecken wir die Fenſter mit Matten, Tüchern oder Brettern. Tritt nochmals Kälte ein, ſo muß rings um das Treibbeet ein Miſtdamm geſetzt wer⸗ den, ſo hoch wie die Seitenwände des Kaſtens, der die Kälte abhält. Wollen wir Gemüſepflanzen zum Ausſetzen in das Freie ziehen, ſo müſſen ſie nach und nach abgehärtet werden, indem man immer mehr und länger am Tag die Fenſter hochſtellt und ſpäter tagsüber ganz wegläßt. Ueber das Pikieren der Gemüſepflänzchen und die dadurch erlangten Vorteile wollen wir das nächſtemal hören. Begießen dürfen wir in dieſer Jahreszeit unſere Miſtbeete nur im äußerſten Notfall und dann nur mit lauem Waſſer, bei Sonnenſchein und in den Vor⸗ mittagsſtunden. Weinheim, 3. März. Der ſoeben ausgegebene Jahresbericht des hieſigen Vorſchußvereins e. G. m. u. H. für 1903, der zugleich —... bei Beginn der Feindſeligkeiten'einzuſetzen pflegen; häufig tritt als Berufungsinſtanz noch ein Oberpriſengericht hinzu. Die Priſengerichte entſcheiden auch über die Frage der Kriegskontrebande. Unter Umſtänden unterliegt nämlich auch neutrale Ware der Konfiskation. Dies iſt dann der Fall, wenn ſie ihrem Weſen nach geeignet erſcheint, dem Gegner für die Fortführung des Krieges von Nutzen zu ſein. Der Kreis deſſen, was man als Kriegskontrebande bezeichnet, hat ſich in neuerer Zeit ſehr erweitert. Nicht nur Waffen und Pferde, ſondern auch Kohlen und Getreide pflegt man darunter zu begreifen. Aus dem Geſagten erhellt ſchon, daß den Kriegsſchiffen der im Streite befindlichen Staaten ein allgemeines Unter⸗ ſuchungsrecht bei Handelsſchiffen behufs Prüfung ihrer Ladung und Nationalität zuſteht; hiervon pflegen Kauffarteiſchiffe beſreit zu ſein, wenn ſie von Kriegsſchiffen ihrer Nation be⸗ gleitet werden und dieſe die Bürgſchaft für ſie übernehmen. Fremde Kriegsſchiffe unterliegen ſelbſtverſtändlich in keinem Falle der Durchſuchung. Von Wichtigkeit iſt dies Durchſuchungsrecht endlich noch bei der Blockade. Hierunter verſteht man die Abſperrung einer Küſtenſtrecke durch Kriegsſchiffe oder Strandbatterien unter gleichzeitiger Notifikation an die neutralen Mächte. Ein neu⸗ trales Schiff, das unter Kenntnis dieſer Tatſache einen Durch⸗ bruch verſucht, verfällt der Feſtnahme. Die Blockade muß nach neuerem Seerecht effektiv“ ſein, d. h. dem blockierenden Staate müſſen genügende Kräfte zur Verfügung ſtehen, er darf ſich nicht auf zufällige Feſtnahmen beſchränken. »Mit den letzten Ausführungen haben wir ſchon die Stellung gekennzeichnet, die die Untertanen eines neutralen Staates im Falle eines Seekriegs einnehmen. Wir wollen uns nunmebhr der ſogenannten Priſengerichte, die die kriegführenden Staaten mit der Stellung der Staaten ſelbſt beſchäftigen. die Einladung für die am nächſten Sonntag nachmittags 3 Uhr im großen Rathausſaale ſtattfindende Generalverſammlung enthält, be⸗ zeichnet, wie ſchon kurz gemeldet, das Geſchäftsergebnis als in jeder Hinſicht befriedigend. Die Mitgliederzahl iſt von 1848 auf 1421 geſtiegen, mit 500 779 M. Geſchäftsanteilen, der Geſamtumſatz mit 53 687 013 M. iſt um 11 Mill. gewachſen, der Reingewinn hat ſich von 59 608 M. im Vorjahre auf 67 358 M. geſteigert. Die Einlagen weiſen einen Beſtand von 781 592., die Spareinlagen einen ſolchen von 379 690 M. nach, die Reſerven ſind auf 207 886 M. angewachſen bei einer Zunahme von 29 886 M. Seitens des Vorſtands wird wie ſeither die Verteilung einer 6prozentigen Dividende vorgeſchlagen. Vom 1. Juli d. F. ab wird ſich der Vorſchußverein auch mit der Auf⸗ bewahrung von Wertpapieren und Wertſachen befaſſen, zu welchem Zweck die Anſchaffung eines großen feuer⸗ und diebesſicheren Panzer⸗ Treſſor⸗Schrankes mit doppelt verſchließbaren Safesfächern de⸗ ſchloſſen iſt. »Tauberbiſchofsheim, 3. März. Nachdem auch die Gemeinden Lauda, Dittigheim, Uiſſigheim, Unterbalbach, Grünsfeldhauſen und Zimmern auf die fernere Erhebung des Volksſchulgeldes verzichtet haben, ſind von den 41 Gemeinden des Amtsbezirks Tauberbiſchofs⸗ heim nur noch 12 übrig, welche ſich mit dem Gedanken der Aufhabun dieſer veralteten Kopfſteuer noch nicht befreunden können. *Karlsruhe, 3. März. Aus dem 3. Stock eines Hauſes der Kaiſerſtraße hat ſich heute nachmittag 4 Uhr der 17jährige Sohn einer Witwe herabgeſtürzt und war ſofort tot. Pforzheim, 3. März. Im Gefängnis wurde heute früh einer der in der zuletzt bekannt gewordenen Schnipfleraffaire verhafteten Angeſchuldigten erhängt aufgefunden. Der Selbſtmord dürfte ſchon geſtern abend erfolgt ſein. .c. Freiburg, 3. März. Am 10. April findet hier in der Harmonie der 7. Gautag des Gaues Südweſt des Handlungsgehilfen⸗ Verbandes Südweſtdeutſchlands ſtatt. Gleichzeitig wird der 3. Süd⸗ weſtdeutſche Handlungsgehilfentag abgehalten. Pfdlz, heſſen ungd Umgebung. Zweibrücken. 3. März. In der heutigen Sitzung des Schwur⸗ gerichtes wurde gegen den wegen Meineids angeklagten Peter Geh m verhandelt. Das Urteil lautete unter Annahme mildernder Umſtände auf 1 Jahr 3 Monate Zuchthaus.— Es handelte ſich in der Straf⸗ ſache gegen Gehm um einen Meineid, den er vor dem Schöffengerichte Otterberg in der Privatbeleidigungsklage des kathol. Pfarrers in Otterberg gegen den Redakteur der ſozialdemokr.„Pfälzer Poſt“ ge⸗ leiſtet hatte. In dieſem Blatte war bekanntlich der Pfarrer beſchul⸗ digt worden, voriges Jahr während des Manövers die ihm zugedachte Einquartierung aus dem Pfarrhauſe fortgewieſen zu haben. Tatſäch⸗ lich aber hatte der Pfarrer mehr Einquartierung angenommen, als ihm überhaupt zugedacht war. »Frankfurt, 3. März. Ein gefährlicher Eiſenbahndieb treibt, wie man aus Würzburg berichtet, ſchon ſeit etwa zwei Wochen in den wiſchen Frankfurt a. M. und Nürnberg verkehrenden Bahnzügen ſein Unweſen, ohne daß es den Zugbeamten gelang, ihn zu ertappen. In der vergangenen Woche wurde einer Dame aus Paſſau, die von Frankfurt a. M. nach Ansbach reiſte, aus einem Abteil zweiter Klaſſe die Reiſetaſche nebſt Inhalt entwendet. Die aus der Toilette zurück⸗ kehrende Dame ſah einen Mann durch die Tür verſchwinden. Im geſtrigen Nachtzuge vermißte ein Reiſender, der nach Frankfurt fuhr, Ueberziehr und Reiſedecke, als er nach kurzer Abweſenheit in ſein A⸗ teil zurückkam. Mehrere ähnliche Diebſtähle ſind noch bei der Bahn⸗ berwaltung angezeigt worden. Man nimmt an, daß der Dieb wäh⸗ rend der Fahrt bei einer Steigung aufſpringt und den Zug vor dem Einfahren in eine Station wieder verläßt. Gerichtszellung. Mannheim, 3. März.(Strafkammer IJ.) Vorf.: Herr Landgerichtsrat Ketterer. Vertreter der Gr. Staatsbe⸗ hörde: Herr Staatsanwalt Baumgartner. 1. Der 36 Jahre alte Taglöhner Karl Guſtav Huck aus Görlitz hat ſich mit ſeiner 16jährigen Stieftochter vergangen. Da das Mädchen ſchon vorher verdorben war, erkennt das Gericht nur auf 2 Monate Gefängnis. 8 2. Am 16. Dezember vorigen Jahres benahmen ſich die Tag⸗ löhner Valentin Orih und Rudolf Frick in der Wirtſchaft„zum Schweizerhaus“ ſtreitſüchtig und eröffneten auf den einſchreitenden Wirt Karl Humblett ein Bombardement mit Bierplättchen, Feuer⸗ zeugbehältern und dergleichen. Der Wirt bewaffnete ſich mit einem Dolche und brachte dem Frick drei Stiche, dem Ort einen Stich bei⸗ Frick war 6 Wochen, Orth 3 Wochen arbeitsunfähig. Das Schöffen⸗ gericht hat Orth und Frick wegen Werfens zu je 2 Wochen Haft, den Wirt wegen Körperverletzung zu 6 Wochen Gefängnis verurteilt. Alle drei legten Berufung ein. Der Verteidiger Humbletts(Rechts⸗ anwalt Dr. Gbertsheim) beantragt die Freiſprechung ſeines Klienten. Orth und Frick ſeien, wie ihre Strafliſte beweiſe, ganz ctefährliche Patrone, gegen die in energiſcher Weiſe aufzutreten Humblett berechtigt geweſen ſei. Das Gericht billigte dem Ange⸗ klagten Humblett auch die Auffaſſung der Notwehr zu, war aber der Meinung, daß er doch zu weit gegangen ſei. Die Strafe wurde demgemäß auf 2 Wochen ermäßigt. Die Berufungen der beiden anderen Angeklagten werden als unbegründet verworfen. 3. Der Bauunternehmer Philipp Wetzler aus Reingönheim hat in der Zeit von Juni 1903 bis Januar 1904 58 Arbeitern im ganzen 228.68/ Beiträge zur Kranken⸗ und Invalidenverſicherung aber nicht einbezahlt. Ihn trifft eine Geldſtrafe von 50 Mark. —— —————— Bei Ausbruch eines Krieges wird die Sympathie der nicht am Kriege beteiligten Staaten und Völker regelmäßig einem der Kriegführenden zuneigen. Es wird Sache der Regierung des betreffenden Staates ſein, ſich ſelbſt zu keinem Neutrali⸗ tätsbruch hinreißen zu laſſen und auch Ausbrüche der Volks⸗ leidenſchaft zu verhindern. Lohalerweiſe pflegen daher neutrale Staaten bei Ausbruch eines Krieges ſelbſt eine Neutralitäts⸗ erklärung zu erlaſſen und auch, eventuell unter Hinweis auf beſtehende Geſetze, ihre Untertanen vor der aktiven Beteiligung am Kampfe zu warnen. Zur Wahrung der Neutralität würde es zweifellos nicht genügen, etwa beiden kriegführenden Staaten die gleiche Hilfe angedeihen zu laſſen, vielmehr hat jeder unbeteiligte Staat nicht nur das Recht, ſondern auch die Pflicht, ein Uebergreifen des Krieges auf ſein Gebiet zu verhindern. Zum Gebiet eines Staa⸗ tes in dieſem Sinne gehört übrigens neben dem Landgebiet auch eine Zone von drei Seemeilen von der Küſte aus, die ſog. neutrale Zone.— Aehnliche Tendenzen verfolgt auch die Be⸗ ſtemmung, daß, um Zuſammenſtöße von Kriegsſchiffen in un⸗ zittelbarer Nähe neutraler Häfen zu verhindern, feindliche Parteien nur in Abſtänden von 24 Stunden den Hafen vet⸗ verlaſſen dürfen. Die beiden letzterwähnten Beſtimmungen waren bei einemm kriegeriſchen Ereignis des Jahres 1870 von Belang. Kurz nach Ausbruch des Krieges trafen ſich im Hafen von Habang das preußiſche Kanonenboot„Meteor“ und der franzöſiſche Kreuzer „Bouvet“. Am 8. November verließ der„Bouvet“ den Hafen, und 24 Stunden ſpäter folgte ihm der„Meteor“. Auf der Höhs von Habana trafen ſich beide Schiffe. Das Gefecht 1 anfangs für den Deutſchen unglücklich, bis es ihm gelang, durch einen Schuß den Keſſel des„Boupet“ zu zerſtören. Da abet 4. Seite. MNewrräf- Nunsstaerz ee 4. Wrürz. 1 Ein 14jähriges Mädchen, das von einer Witwe Auguſte Katz auf die Presdener Vank geſchickt wurde, um 800 dort einzu⸗ zahlen, behielt das Geld für ſich und lieferte eine gefälſchte Quittung ab. 671/ konnten wieder beigebracht werden. Die jugendliche Angeklagte, die Rechtsanpalt Kleiu verteibigte, erhält 2 Monate Gefängnis, die ſie aber bei Wohlverhalten nicht absuſitzen braucht, 5. Unter Benützung eines fingierten Namens erſtattete der Aus⸗ läufer Friedrich Hebel ſchriftliche Strafanzeige gegen eine Ar⸗ beiterin wegen eines Verbrechens. Das ſchlechte Stück bringt ihm 4 Wochen Gefängnis ein. 6. Der Kolporteur Auguſt Plantſch aus Stargard, der für den Bilderhändler Wilhelm Ziegler hauſieren ging, verſchaffte ſich mit gefälſchten Beſtellzetteln 11 Paar Bilder im Werte von 120 ¼, die er in ſeinem Nutzen an den Mann brachte. Urteil: 10 Wochen Gefängnis. 7. Schlimme Sittlichkeitsverhältniſſe herrſchen in der Familie des Taglöhners Franz Schulze. Dieſer iſt kürzlich wegen Ver⸗ gehens am eigenen Kinde zu Gefängnis verurteilt worden. Heute haben ſich Schulzes Stiefkinder, der 17 Jahre alte Taglöhner Michael Planz und die 15 Jahre alte Fabrikarbeiterin Marie Planz, ebenfalls wegen verbotener Beziehungen zu verantworten. Als Offizialverteidiger des Mädchens tritt Rechtsanwalt König auf. 52 5 Burſche wird zu 5, das Mädchen zu 8 Wochen Gefängnis verur⸗ teilt. Mannheim, 3. März.(Strafkammer 111.) Vorſ.: Herr Landgerichtsdirektor Wengler. Vertreter der Großh. Staatsbehörde: Herr Ref. Dr. Leſer. 1. Der Schneidermeiſter Johann Günther in Rheinau be⸗ ſtimmte ſeinen Geſellen Jakob Frei aus Zürich, mit ihm in homoſexuellen Verkehr zu treten. Der Geſelle wurde durch die Ge⸗ ſchichten angereizt, ſich an Kindern zu vergeſſen. Der Geſelle erhält 8 Monate, der Meiſter 4 Wochen Gefängnis. 2. Aushülfsweiſe bei dem Wagner Georg Brixner in Schfvetzingen beſchäftigt, beſchwindelte der Blechner Heinrich Bleß um den Betrag von 1 J, unterſchlug den Betrag von 2, 50 3 und entwendete außerdem noch ſeinem Meiſter zwei Beile. Der vor⸗ beſtrafte Angeklagte wird zu 4 Monaten Gefängnis verurteilt.— Der Schreiner Johann Adam Schreckenberger aus Wald⸗ michelbach hat aus dem Magazin der Manufakturwarenhändlerin Franziska Weick in Sandhofen zwei Pfund Wolle im Werte von 7 bis 8 ,¼ geſtohlen. Als rückfälliger Dieb wird der Angeklagte zu 3 Monaten Gefängnis verurteilt. g. Für 5 Mark Geldſtrafe 4 Wochen Gefängnis eingetauſcht hat der Taglöhner Peter Matheis Dörrmann aus Oftersheim. In der Nacht vom 1. zum 2. November v. Is. kam Dörrmann in die Konditorei Villinger in Schwetzingen und forderte den dort ſitzenden Kaufmann Richard Klei auf, ihm einen Schnaps zu zahlen. Als Klei ihn abwies, begehrte Dörrmann auf und wurde daraufhin aus dem Lokal entfernt. Als Klei ſpäter auf die Straße trat, wurde er von Dörrmann mit den Worten angepackt: Zahlſt jetzt einen Schnaps? geſchüttelt und durch Schläge auf den Kopf mißhandelt. Wegen dieſes Vorgangs, den es als groben Unfug auffaßte, wurde Doörrmann vom Bürgermeiſteramt durch Strafmandat mit einer Geldſtrafe von 5% belegt. Dörrmann hatte nun die Marotte, gegen dieſe milde Strafe Einſpruch zu erheben. Das Schöffengericht war aber der Meinung, daß kein grober Unfug, ſondern mindeſtens Nötigungsverſuch, vielleicht aber auch verſuchte räuberiſche Erpreſſung vorliege und verwies die Sache an die Strafkammer. Der Staats⸗ awalt beantragt heute die Verweiſung ans Schwurgericht, das Ge⸗ richt ſieht jedoch, da die Behauptung des Angeklagten, Klei habe ihm früher einmal einen Schnaps verſprochen, nicht widerlegt ſei, in der dlung des Angeklagten nur den Tatbeſtand der verſuchten Nöti⸗ g, verurteiſt ihn aber immerhin mit Rückſicht auf die gezeigte Roheit zu einer Gefängnisſtrafe von 4 Wochen. Mit einem un⸗ glaublich dummen Geſicht zieht ſich der Burſche zurück. 44. Der Gipſermeiſter Friedrich ngelhardt aus Speher iſt bvom Schöffengericht wegen Körperverletzung zu einer Geldſtrafe von 50 Mark verurteilt worden. Engelhardt wurde kürzlich in der Vahn⸗ hofswirtſchaft in Friedrichsfeld von ſeinem früheren Aſſocie, dem Giyſermeiſter Laher und deſſen Freunden in ſtarker Weiſe pro⸗ voziert und ſchließlich mißhandelt. Engelhardt ſetzte ſich kräftig zur Wehr und verabreichte ſeinen Gegnern mit einer allerdings recht gefährlichen Waffe— einer kurzen aus Leder geflochtenen Peitſche, an deren Ende ein kantiges Stück Blei befeſtigt war— ſehr empfind⸗ liche Denkzettel. Engelhardt legte Berufung ein und ſein Verteidiger (.⸗A. Dr. Katz) bezeichnet die Affäre als einen Schulfall von Notwehr. Das Gericht erkennt ſeinem Antrage gemäß auf Frei⸗ ſprechung und da der Staatsanwalt auf Reviſion verzichtet, ſo wird dem Angeklagten auch ſeine Peitſche zurückgegeben,„in der Hoff⸗ nung, daß er nie mehr davon Gebrauch macht, wenn es nicht abſolut twendig iſt“. durch herabfallendes Takelwerk die Schraube des„Meteor“ un⸗ klar geworden war, ſo konnte er dem„Bouvpet“, der jetzt Segel ſetzte, um nach Habana zu entfliehen, nicht ſofort folgen. Als er ihn endlich ſoweit eingeholt hatte, um das Gefecht erneuern zu können, zeigte ein Kanonenſchuß eines ſpaniſchen Kriegs⸗ ſchiffes an, daß der„Bouvet“ die neutrale Zone überſchritten abe und damit gerettet ſei. Verletzt ein Staat ſeine Neutralität durch Begünſtigung r der kriegführenden Parteien, ſo muß er natürlich für die olgen aufkommen. In den ſechziger Jahren, zur Zeit des emerikaniſchen Bürgerkrieges, wurden, trotz des Proteſtes der Nordſtaaten, auf engliſchen Werften eine Anzahl Kreuzer für die Südſtaaten ausgerüſtet. Namentlich einer von ihnen, die „Alabama“, fügte in der Folgezeit dem nordamerikaniſchen Handel ungeheure Verluſte zu, bis es endlich dem Nordſtaaten⸗ kreuzer„Kearſarge“ gelang, ſie auf der Höhe von Cherburg zu vernichten. Nach Schluß des Krieges verlangte Amerika von England für dieſe Neutralitätsverletzung energiſch Schaden⸗ erſatz. England ſah ſich ſchließlich, um nicht ſelbſt mit der trefflich gerüſteten Union in Krieg zu geraten, gezwungen, den Anſpruch anzuerkennen. Es trat ein Schiedsgericht zuſammen, das nach endloſen Verhandlungen 1872 Großbritannien zur lung von 15 Millionen Dollar verurteilte. Seelbſtverſtändlich findet nicht jeder Neutralitätsbruch eine ſo ſtrenge Sühne. So verkauften nach den erſten ſranzöſiſchen derlagen 1870 England und Amerika große Mengen von dfeuerwaffen an Frankreich, ohne ſich an den peutſchen Pro⸗ ſt zu kehren. Schließlich pflegen noch neutrale Staaten in ihre Häfen aüfenden Kriegsſchiffen Kohlen nur bis zum nächſten en Hafen zu überlaſſen und ihre Docks für die Dauer ieges zu Ausbeſſerungen von Kriegsſchiffen der be⸗ Stagten nicht herzugeben. „Die vorſtehenden kurzen Ausführungen haben natürlich diee Materie des Seekriegsrechts in keiner Weiſe erſchöpft. merhin wird der Leſer aus ihnen erſehen haben, daß die ndenen Beſtimmungen recht problemaliſcher Nalur ſind und rder einzelnen Parkeſen eit 5 Zeit ableſen zu können. erfäh Sport. * Gordon⸗Bennet⸗Rennen. In der Sitzung der Gordon⸗Bennet⸗ Commiſſion am 2. ds. Mts. in Berlin wurde das Programm für das Rennen wie folgt feſtgeſetzt: 16. Juni: Abwiegen der Renntpagen. Abends offizieller Empfang im Kurhauſe. 17. Juni: Gordon⸗ Bennet⸗Rennen. 18. Juni: Tourenfahrt über die Renn⸗ ſtrecke; abends Diner im Kurhauſe. 19. Juni: Bahnrennen in Frankfurt a. M. 20. Junf: Internationaler Kongreß der an⸗ erkannten Klubs in Homburg. 21. Juni: Eleganz⸗Konkurrenz⸗ und Blumen⸗Korſo. *Internationale Automobil⸗Ausſtellung in Frankfurt. Für die Automobilausſtellung laufen noch fortwährend Anmeldungen ein, welche aber nicht mehr berückſichtigt werden können, da trotz der be⸗ deutenden Erweiterungen der landwirtſchaftlichen Halle alle verfüg⸗ baren Plätze vergeben ſind. Mit den Anbauten iſt nunmehr be⸗ gonnen worden und die Arbeit ſchreitet rüſtig vorwärts. Die Propinzialſteuerverwaltung hat denjenigen an ſich zollpflichtigen Gegenſtänden, welche für die Ausſtellung beſtimmt ſind und nach be⸗ endeter Ausſtellung wieder ausgeführt werden, Befreiung vom Zoll⸗ eingang zugeſtanden. Ebenſo haben alle Eiſenbahnverwaltungen die frachtfreie Rückbeförderung der hier nicht verkauften Ausſtellungs⸗ gütter zugeſagt. Das Ausſtellungsplakat iſt nach dem Entwurfe des bekannten Kunſtmalers Kneiß⸗München von der Frankfurter Kunſt⸗ anſtalt Kornſand u. Co. hergeſtellt worden. Stimmen aus dem Publikum. Der verehrliche Stadtrat hat vor einigen Tagen einem ſchon lange von den Bewohnern der Schwetzingervorſtadt gehegten Wunſche teilweiſe entſprochen, indem er an der Malzfabrik(Ecke der Schwetzingerſtraße und große Wallſtadtſtraße) eine elektriſche Uhr anbringen ließ. Dieſe Uhr iſt nun derart am Eckhaus angebracht, daß nur den Paſſanten der Schwetzingerſtraße es ermöglicht iſt, die Warum befeſtigte man die Uhr nicht derart, daß man ſie in die Diagonale der entgegengeſetzten Straßenecke mon⸗ tierte unter Benützung eines coniſchen nach hinten ſich erweiternden Gehäuſes; auf dieſe Art und Weiſe wäre den Paſſanten der ganzen Schwetzingerſtraße und großen Wallſtadtſtraße es möglich gemacht, das Zifferblatt ſehen zu können. Wir hoffen, daß dieſe wenigen Zeilen genügen werden, beim Ankauf elektriſcher Uhren in jedem derartigen Falle hierauf bedacht zu ſein, aber daß auch die obig an⸗ gebrachte Uhr durch eine andere im vorgeſchlagenen Sinne erſetzt wird. Bei dieſer Gelegenheit möchte Einſender dieſes die An⸗ bringung einer weiteren elektriſchen Uhr in dem Kreuzungspunkt der Friedrich⸗Karl⸗, Moltke⸗, Seckenheimer⸗, Augarten⸗, Keppler⸗ u. Werderſtraße in Anregung bringen. Gewiß wäre bei Aufſtellung einer Standuhr, die von allen dieſen Straßen aus geſehen werden kann, einem dringenden Bedürfnis Abhilfe geſchaffen, zumal dieſer Platz, bezw. die Straßen daſelbſt mit zu den verkehrsreichſten genannt werden müſſen. Wir geben uns der Hoffnung hin, daß verehrlicher Stadtrat dieſem berechtigten Wunſche näher tritt und für die als⸗ baldige Ausführung Sorge tragen wird. M. B. heueſte Hachrichten und Telearamme. Orivat-TCelegramme des„General-Huzeigers“. * Darmſtadt, 4. März. Gegen den flüchtigen Bankier Scha de erließ der Staatsanwalt einen Steck⸗ brief wegen Betruges, Unterſchlagung und Depotverbrechens. * München, 4. März. Die Kammer der Abge⸗ ordneten nahm einſtimmig den Geſetzentwurf betr. Aus⸗ gaben von Schatzanweiſungen an. * Leipzig, 4. März. Juſtizrat Braubach, ſeit 1896 Rechtsanwalt beim Reichsgericht, iſt geſtern in Kafro auf der Erholungsreiſe geſtorben. *Berlin, 4. März. In dem Wiederaufnahmeverfahren gegen den Prinzen Proſper Arenberg hob das Kriegs⸗ gericht das frühere Urteil auf und ſprach den Ange⸗ klagten frei. * Berlin, 4. März. Die Budgetkommiſſion des Reichstags ſetzte heute die Beratung des Marine⸗ etats fort. Berlin 4. März. Der Prokuriſt Danielowsky der hieſigen Weingroßhandlung von Wachenhuſen und Prutz iſt ſeit dem 28. Februar nach Unterſchlagung von 40000 Mark flüchtig oder hat Selbſtmord verübt. Die Schweſter Danielowskys machte in der Nacht des 22. Februar einen Selbſtmordverſuch und ſtarb bald darauf in der Frauenklinik. Buenos Aires, 3. Märg.(Havas.) Nach amtlicher Meldung aus Montevideo ſchlug die Vorhut des Generals Muniz die Truppen Saravias nach ſechsſtündigem Kampfe gänzlich. Zur badiſchen Wahlreform. * Mannheim, 4. März. Der hieſige Verein der Deutſchen Volkspartei nahm geſtern abend in ſeiner Generalverſammlung Stellung zur badiſchen Verfaſſungs⸗ Aenderung. Das Referat über die Wahlreform hatte der Landtagsabg. W. Ihrig übernommen, der u. a. ausführte: Nicht wie früher komme die Regierung mit Kautelen; was jedoch heute die Regierungsvorlage zum großen Teile unannehmbar mache, das nennt jetzt Miniſter Schenkel Gegengewicht. Zum Nachteile der zweiten Kammer wolle man der erſten Kammer eine höhere Bedeutung geben. Das miniſterielle Gegengewicht beſtände in der Reorgani⸗ ſation der erſten Kammer auf Koſten der Rechte der zweiten Kammer. In Begug auf die Stellungnahme der einzelnen Partetien ſei be⸗ merkenswert die Rede, welche Landtagsabg. Dr. Wilckens auf der am letzten Sonntag in Karlsruhe abgehaltenen nationalliberalen Parteiverſammlung gehalten. Sein Referat ſchloß Herr Ihrig mit der Verleſung der Karlsruher Erklärung des Abg. Wilckens bezüglich der jetzigen Stellungnahme der nationalliberalen Partei zur Wahl⸗ rechtsfrage. Es ſchloß ſich hieran eine lebhafte Diskuſſion. Das Reſul⸗ kat derſelben gipfelte in der einſtimmigen Annahme einer Reſolution, welche nachſtehenden Worklaut hat: „Jede Wahlrechtsreform, welche eine Vermehrung der Rechte der erſten Kammer auf Koſten der zweiten Kammer in ſich ſchließt, iſt für die Demokratiſche Partei un annehmbar. Die Verſammlung iſt überzeugt, daß die Abgeordneten unſerer Partei dieſe Auffaſſung teilen und in dieſem Sinne wirken werden.“ Graf Walderſee ſchwer erkrankt. * Hannoper, 4. März. Generalfeldmarſchall Graf Walderſee iſt, wie der„Hann. Courier“ aus guter Quelle erföhrt ſeit eivigen Tagen bedenklich erkrankt. 5 ird eine beſorgniserregende A b⸗ — Heu⸗ * Hannover, 4. März. Wie bereits gemeldet, beſteht die Erkrankung Walderſee's in Darmſtörung. Sie gibt Anlaß zu ſehr ernſten Bedenken, immerhin darf noch nicht die Hoffnung auf Wendung zum Beſſern aufgegeben werden. Der Krieg. Ein Bombenattentat auf den Miniſter des Answürtigen. * Tokio, 4. März.(Reuter.) In die Wohnungen des Miniſters des Auswärtigen und ſeines Sekretärs wuürden geſtern Bomben geſchleudert. Der Beweg⸗ grund iſt in den Intriguen zu ſuchen, die von der Oppoſitior gegen den japaniſch⸗koreaniſchen Vertrag genährt werden. 5* 5 „ Kairo, 8. März.(Reuter.) Der Miniſterrat faßte den Beſchluß, daß keine der kriegführenden Mächte berechtigt ſein ſoll, Priſen weder durch den Suezkanal, noch in die Häfen und Gewäſſer Egyptens zu geleiten. Infolgedeſſen iſt es für die Ruſſen unmöglich, im Roten Meer beſchlagnahmte Schiffe anders als auf dem Wege über das Kap der guten Hoffnung nach Rußland zu bringen, um dort als Priſe zuerkannt zu werden. Man bermutet, daß dieſer Beſchluß die Ruſſen mit dazu veranlaßt habe, die drei im Roten Meere aufgefangenen engliſchen Kohlendampfer wieder freizugeben. Die ruſſiſchen Kriegsſchiffe in Port Said und Suez ſind mehrmals über die durch die egyptiſchen Neu⸗ tralitätsbeſtimmungen feſtgeſetzte Zeit hinaus dort verblieben. Die Regierung erhob gegen dieſe Tatſache Einſpruch. * Port Said, 3. März.(Reuter.) Fünf ruſſiſche Torpedoboote ſind aus Suez eingetroffen. Drei Torpedoboote, welche ſich in dem mittelländiſchen Meere aufgehalten haben, wurden durch den Sturm ſtark beſchädigt. Sie liefen in den hieſtgen Hafen, haben aber Befehl erhalten, den Hafen zu verlaſſen. Man wird ihnen das Laden von Kohlen verweigern. Ein anderes ruſſi⸗ ſches Torpedoboot hat im Kanal einen Zuſammenſtoß mit emem egyptiſchen Zollkutter gehabt und denſelben zum Sinken gebracht. Die Mannſchaft wurde gerettet. Es verlautet, daß der Kanal mendeſtens 24 Stunden geſperrt ſein wird. 5 Vom Kriegsſchauplatz. * Niutſchwang, 4. März.(Reuker.) Die ruſ⸗ ſiſch⸗chineſiſche Bank hat die Vorbereitungen nach Mukden zu gehen, abgeſchloſſen. Frauen und Kinder be⸗ reiten ſich auf das Verlaſſen des Ortes in der Annahme vor, daß die japaniſche Flotte, ſobald der Fluß in ungefähr 14 Tagen eis⸗ frei wird, zu erwarten iſt, angeſichts der Unmöglichkeit die Küſte hier zu verteidigen. Bis die Witterung den Bau von Gräben und Befeſtigungen geſtattet, ſind die Ruſſen darauf vorbexeitet, ſich auf die Haupteiſenbahnlinie zurückzuziehen und ſich darauf zu beſchränken, im Innern des Landes einen Vorſtoß der Japanet durch ein Gefecht aufzuhalten. Es verlautet, daß die Abſicht vorliegt, die ſchwer zu verteidigende Ebene weſtlich von Tſchekiau wenn möglich zu halten, wegen der Eiſenbahn die Mukden mit Port Arthur verbindet, ſo daß die Linie Haitſching—Lianjang die äußerſte Grenze des Zuriickziehens ſein ſoll. Es ſcheint indeß, daß wegen der exponierten Lage ber Eiſenbahn an dieſem Punkte und des faſt ſicheren Erſcheinens der Japaner, ehe die Witterung das Anlegen der Verteidigungswerke geſtattet, die Ruſſen ganz darauf gefaßt ſind, daß Pork Arthur abgeſchnitten und belagert wird. 8 * London, 4. März. Ein in Peking eingetroffener Paſſagier des bon den Japanern mit Beſchlag belegten ruſſiſchen Dampfers „Argun“ berichtet über Petersburg u. a. folgendes: Er ſah am 18. Februar, als der„Argun“ ſich noch in Saſeho befand, wie ein japa⸗ niſcher gepanzerter Kreuzer von zwei Kriegsſchiffen langſam in den Hafen gebracht wurde. Bald darauf wurde noch ein großer unbekannter Kreuzer nach Saſeho hineingebracht“ Alle Schornſteine, Maſten und Brücken waren weggeſchoſſen. Am 17. Februar wurden die Paſſagiere des„Argun“ nach Nagaſaki ge⸗ bracht. Dort ſahen ſie—4 große Transportſchiffe voll Truppen jeden Tag abfahren; ſo gingen etwa 40 000 Mann, anſcheinend nur Infanterie, in 5 Tagen ab. Die Transportſchiffe fuhren ſtets ohne Eskorte von Kriegsſchiffen ab und ſollen auch ohne eine ſolche Eskorte nach Korea gefahren ſein. Am 24. Februar fuhren die Paſſagiere mit dem deutſchen Dampfer„Stolberg“ nach Tſchifu ab. Bei Weihaiwei hörten ſie, daß an dem Tage ein japaniſcher Kreuzer mit Mann und Maus geſunken ſei. In der Nähe von Tſchifu ſahen ſie ſelbſt einen japaniſchen Torpedojäger nicht weit vom Hafen untergehen. Der kommandierende Offizier und ſiebes Matroſen desſelben kamen nachher nach Tſchifu. —— Ernennungen, Verſetzungen, Zuruhe⸗ ſetzungen ꝛe. 5 der etatmüßigen Beamten der Gehaltsklaſſen H bis K ſowie Er⸗ nennungen, Verſetzungen ete. von nichtetatmüßigen Beamten. Aus dem Bereiche des Großh. Miniſteriums des Innern. — Oberdirektion des Waſſer⸗ und Straßenbaues.— Befördert: zum Dammeiſter: der Dammeiſtergehilfe Martin Wieder⸗ recht in Greffern. — Großh. Gendarmerie⸗Korps.— Befördert: Köninger, Joſef, Gendarm in Lahr, zum Vizewachtmeiſter, Im Civildienſt angeſtellt: 5 Schwer, Simon, Gendarm in Külsheim, als Steueraufſeher in Meßkirch. Verſetzt: die Gendarmen: Remme, Karl, von Konſtang nach Stockach, Rünzi, Albert, von Mannheim nach Weinheim, Lohner, Karl, von Gerlachsheim nach Oſterburken. Zu ruhegeſetzt: Eiſele, Karl, Wachtmeiſter in Ettenheim. Geſtorben:„„ Hergz, Heinrich, Gendarm in St. Georgen(Schwarzwald). „ gonnen. Umſatzproviſionen 984 346 ,/(951 610. Mannfſeim, März. Meweral⸗Mufeſorr D. Berm Golkswirtschaft. Eſſener Kreditanſtalt. Die Entwicklung der Anſtalt hat in ihren einzelnen Zweigen erfreuliche Fortſchritte gemacht, was aus der Er⸗ höhung der Umſatzziffer von 2,5 auf 2,7 Milliarden erſichtlich iſt. Die Zweigniederlaſſungen, denen ſeit November v. Is. die Agentur Wanne hinzugetreten iſt, vermochten zufriedenſtellende Erträgniſſe zu liefern. Ebenſo hat die Duisburg⸗Ruhrorter Bank, an der die Kreditanſtalt bekanntlich mit einem Drittel des Aktienkapitals be⸗ teiligt iſt, das erſte Jahr nach ihrer Neugeſtaltung mit Erfolg zurück⸗ gelegt und den daran geknüpften Erwartungen entſprochen. Die Komanditbeteiligung bei den Bankfirmen C. Baſſe in Lüdenſcheid und Ernſt Oſthaus in Hagen haben gute Rente ergeben. Der ge⸗ ſamte Reingewinn der Bank für 1903 beläuft ſich auf 3 768 155 Mark(8 499 135). Nach Zuweiſung von 100 000 an die Rücklage für laufende Rechnung, 50 017& an den Unterſtützungs⸗ fonds, 343 960/ Gewinnanteilen wird, wie ſeit Jahren 8 pCt. Dividende auf das erhöhte Kapital von 36 Mill. Mark verteilt mit 2 880 000%/(2 640 000& auf 33 Mill. Mark), worauf ein Gewinnvortrag von 389 178 ,/(862 306%/) verbleibt. Der Schleſiſche Bankverein in Breslau erzielte pro 1908 einen Reingewinn von 2 556 178 ½/(i. V. 2 398 809), woraus eine Dividende von 6½ pCt. wie im Vorjahre verteilt werden ſoll, dem Reſervefonds II ſollen 400 000/ überwieſen und zu Ab⸗ ſchreibungen auf Commanditen⸗Grundſtücke 100 000% verwandt werben. Als Vortrag wurden 111505 gebucht, das Wechſel⸗ Conto ergab 582 581, das Effekten⸗Conto 617 015 /, Zinſen 792 058 /, Proviſionen 441 442, Commanditen 625 215 /¼, Verſchiedenes 16 328 W. Württembergiſche Vereinsbank in Stuttgart. Die Bilanz ergibt für das Geſchäftsjahr 1903 einen Reingewinn von 2 404 888% leinſchl. 676 764/ Vortrag vom Vorjahre). Der Aufſichtsrat hat beſchloſſen, der am 22. März ſtattfindenden Hauptverſammlung(wie in den Vorjahren) die Verteilung einer Dividende von 7 pEt., ferner eine Zuweiſung von 50 000„/ an den Belohnungs⸗ und Ruhe⸗ gehaltsbeſtand und von 200 000 an die außerordentliche Rücklage vorzuſchlagen, wodurch die Geſamtrücklagen auf 6 Millionen Mark ſich erhöhen. Nach Beſtreitung der Gewinnanteile verbleibt ſodann ein Gewinnvortrag von 708 018. Württembergiſche Bankanſtalt, vorm. Pflaum u. Co. in Stutt⸗ gart. In der Sitzung des Aufſichtsrates wurde auf Grund der vor⸗ gelegten Bilanz beſchloſſen, der auf den 22. März einzuberufenden Hauptverſammlung die Verteilung einer Dividende von 7 PEt. auf 6 Mill. Mark Grundkapital 42 die Aktie, wie für eine Reihe Vorjahre vorzuſchlagen. Der Reingewinn beträgt, ein⸗ ſchließlich des Vortrags 778 978(im Vorjahr 774001 ,/), davon erhält die Sonderrücklage 60 000. Für den Belohnungs⸗ und Ruhegehaltsbeſtand werden 28 000%/ verwendet und, nach Aus⸗ zahlung der Gewinnanteile, reſtliche 209 629„ auf neue Rechnung vorgetragen. Die beiden Rücklagen betragen nunmehr zuſammen 1380 000 A. Bochumer Bauk. Der Geſamtumſatz der Bank im abgelaufenen Jahr ſtieg von 160 auf 188 Mill. Mark. Einſchließlich 11467%/ (13 237%) Vortrag ſtellt ſich der Rohertrag auf 441 649 ½(i. V. 393 932 /¼), wovon Zinſen 274 325%/(255 889), Gebühren 122 617,(99 417) und Wertpapiere ſowie Gemeinſchafts⸗ geſchäfte 33 240%(25 419) erbrachten. Die Unkoſten und Steuern erforderten 96 280/(96 968), ſo daß ein Rein⸗ gewinn verbleibt von 345 869/(296 964 J/), die wie folgt verwandt werden ſollen: Rücklage 1 17 000%(15 000 //), Gewinn⸗ anteile 29 568/(20 497.), 5½ pEt.(5 pt.) Dividende gleich 275 000%(250 000 /) und Vortrag 23 801&l. Die Zweig⸗ anſtalt in Recklinghauſen war zum erſten Male ein volles Geſchäfts⸗ jahr in Tätigkeit und entſprach den Erwartungen vollkommen; die in Dortmund hat erſt mit dem 1. Februar d. J. ihre Tätigkeit be⸗ Nach dem Vermögensausweiſe betragen bei 5 000 000% Aktienkapital und 291000%/ Rücklage die Verbindlichkeiten, abge⸗ ſehen von 918 215/(908 375) Avalen und Bürgſchaften, die einen entſprechenden Gegenvoſten unter den Vermögenswerten haben, insgeſamt 3 241306(3 432 745). Ihnen ſtehen gegenüber an leicht greifbaren Mitteln 4 438 388,(4 287 164), ferner 116 624%(222 726 ¼/) Beteiligungen und 4033 094/(4 283 320 Mark) Ausſtände, von denen etwa 3 400 000%/ gedeckt ſind. Die Höhe des Bankguthabens(i. V. 282 000%/) wird dieſes Mal nicht angegeben. Deutſche Anſiedlungsbank. Der Abſchluß für 1903 ergibt einen Gewinn von 419 300%/(426 767. Hiervon werden dem Reſervefonds überwieſen 13 975/(16 868.), an die Direktion 7276,(9488), an den Aufſichtsrat 11 642(15 180%/) Tantiemen verteilt, ferner wieder 8 pCEt. Dividende gleich 240 000%½ ausgeſchüttet, dem Beamtenfonds wieder 6000 /, zu⸗ geführt und 140 406/(139 796 /) auf neue Rechnung vorge⸗ tragen. Nach dem Geſchäftsbericht hat die Bank im abgelaufenen Jahr 9678 Morgen erworben und 10 051 Morgen verkauft; es ver⸗ blieb ein Reſtbeſitz bon 14 473(14846) Morgen.. Der General⸗ Verſammlung wird die Erhöhung des Aktienkapitals um 1 Million Mark vorgeſchlagen. Frankfurter Bank. Der Geſchäftsbericht führt aus, daß die Erhöhung des Zinsfußes bewirkte, daß ſich einerſeits die Erträgniſſe des Diskonto⸗ und Lombardgeſchäftes auf 1428 744(1 148 434 Mark) erhößten, andererſeits aber auch die Zinsvergütung für Bar⸗ guthaben auf 288 677,(247 761 /) ſteigerten. Das Erträgnis der eigenen Effekten beträgt 206 248 //(822 208 /¼/). Zinſen aus Wechſeln erbrachten 856 623(670 492), Zinſen aus Vor⸗ ſchüſſen gegen Unterpfänder 572 121/(477 942), Depot⸗ und Die allgemeinen Ver⸗ waltungskoſten betragen 457311(442 044), Staats⸗ und Gemeindeſteuern 137 073/(181 496). Einſchließlich 1 165 980 Mark Vortrag(1 247 288 /) ergibt ſich ein Reingewinn von 2 950 144%(2 890 490), der wie folgt verwendet werden ſoll: 8½ pCt. Dividende(wie i..) gleich 1 530 000 /, Penſions⸗ fonds 40 000%(wie i..), Beamten⸗Wohlfahrtskaſſe 30 000%/ (). Tantiemen des Aufſichtsrates und des Vorſtandes 178 987, (154 560%), 1176 156/(1 165 929%/) ſollen auf neue Rechnung vorgetragen werden. Der Umſatz betrug 5828 Mill. Mark (6101 Mill. Mark), er iſt ſeit einer Reihe von Jahren im Rückgang begriffen. Bei 18 000 000/ Aktienkapital betragen die Reſerven .80 Mill. Mark. An Noten der Bank waren Ende Dezember 1903 noch 74 860 fl. und 209 300 ½/, zuſammen 387 631(i. V. 479 705) ͤin Umlauf. Deutſche Effekten⸗ und Wechſelbank in Frankfurt a. M. Der in 1908 erzielte Reingewinn von 1 758 183 M.(i. V. 1847 095.) ermöglicht, eine Dividende von 4½ Proz.(4 Proz.) in Vor⸗ ſchlag zu bringen, wobei ein Vortrag von 84 398 M. auf neue Rech⸗ nung verbleibt, nachdem, insbeſondere mit Rückſicht auf die ſeit Beginn des neuen Jahres emgetretenen allgemeinen Verhältniſſe, ein Betrag von 170 000 M. zur Abſchreibung gelangt iſt. Zu dem Rohgewinn von 2 454 401 M.(2 106 488.) haben beigetragen Wechſel 646 724 M.(564 091.), Sorten und Zinsſcheine 44940 Mark(86 928.), Gemeinſchaftsgeſchäfte 172 824 M.(117 088 Mark), Wertpapiere 800 184 M.(586153.), Gebühren 385 327 Mark(316 474.), Zinſen 370 496 M.(402 517.), Vortrag aus dem Vorjahr 88 901 M.(88 231.), Anderſeits waren er⸗ forderlich für Unkoſten 619 561 M.(619 467.), Steuern 77 573 Mark(125 688.), Abſchreibungen auf zweifelhafte Forderungen nur 4082 M.(14 238.). Der Rücklage werden 88 469 Mark (68 198.) überwieſen. Der Mehrbeſtand an eigenen Wertpapteren um rund 8 Mill. Mark gegenüber dem Vorjahr(im ganzen 8,07 Mill. Mark) ſetzte ſich zur Hauptſache aus reinen Anlagewerten, Staats⸗ vapieren und Eiſenbahnſchuldverſchreibungen zuſammen, und zwar zur Hälfte aus deutſchen Staatsanleihen; ſeit Beginn des neuen Jahres ſeien davon etwa 2 Mill. Mark wieder zur Abwickelung ge⸗ kommen. Die Forderungen an Schuldner(25,46 Mill. Mark), ſowie die laufenden Akzepte(13 Mill. Mark) ſeien bis auf einen un⸗ weſentlichen Betrag gedeckt, und zwar nahezu ausnahmslos durch Wertpapiere. Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Boden⸗Kredit⸗Bank in Köln. 10 Mill. Mark Aproz. Hypotheken⸗Pfandbriefe, Reihe IX A, früheſtens künd⸗ bar zum 1. April 1912, und 10 Mill. Mark Aprog. Hypotheken⸗Pfand⸗ briefe, Reihe VII A, früheſtens kündbar zum 1. Januar 1908, welche kürzlich an der Berliner Börſe zur Einführung gelangten, ſind jetzt und zur Preisfeſtſetzung an der Kölner Börſe zugelaſſen worden. Bochumer Bergwerks⸗Geſellſchaft. Aus der Generalverſamm⸗ lung ſind noch folgende Einzelheiten nachzutragen. Aktionär Lilien⸗ thal bemängelte, daß trotz der um 90 000 T. erhöhten Betetligung die Geſellſchaft ſchlechter gearbeitet habe als im Vorjahre. Der Arbeiter⸗ mangel ſei dafür eine eigentümliche Begründung. Trotz der Zu⸗ zahlung uns trotz der Neubauten von ſeither zuſammen M. 1% Mill. ſeien die Abſchreibungen wieder ſehr hoch gegriffen. Die Verwaltung erwiderte, derartige Abſchreibungen ſeien notwendig. Es ſei heute mehr erreicht, als vor 3 Jahren zugeſagt wurde. Gegen die Ver⸗ hältniſſe ſei man machtlos. In 1906 würden die Förderkoſten ſinken und das Bergwerk völlig rekonſtruiert ſein. Wann die erſte Divi⸗ dende gezahlt werden könne, ſei noch nicht zu ſagen. Im laufen⸗ den Jahr hoffe man die volle Förderung von 405 000 Tonnen zu er⸗ reichen. Dem Vorhaben, die für den Ausbau noch erforderlichen M. 680 000 allmählich dem Betriebe zu entnehmen, widerriet Aktionär Schrödter. Die Abſchreibungen ſeien zu hoch und nicht richtig be⸗ rechnet. Seinem daraufhin geſtellten Antrage, die Bilanzgenehmigung und Entlaſtungserteilung auszuſetzen, wurde ent⸗ ſprochen. Bei den Aufſichtsratswahlen erhielten die ausſcheidenden Herren Schultz, Grimberg, Frentzen 975, 975 und 1119 Stimmen, die Kandidaten der Oppoſition Schrödter, Lilienthal und Ephraim 754, 761 und 601 Stimmen. Für den verſtorbenen Herrn von Hanſemann und den zurücktretenden Dr. Ruſſel wurden Geheimrat Schoeller und Miniſterial⸗Direktor a. D. Hoeter gewählt. Union,.⸗G. für Bergbau, Eiſen⸗ und Stahlinduſtrie in Dort⸗ mund. Die in der Aufſichtsratsſitzung vorgelegte Halbjahrs⸗ bilanz ergibt einſchließlich des aus dem Jahre 1902//08 ſtammen⸗ den Vortrages von 164 180 M. und nach Abzug der Schuldzinſen und Unkoſten einen Rohgewinn von 1 528 935 M. Die am 31. Dezember 1902 gezogene Halbjahrsbilanz, welche einen Gewinnvortrag nicht aufwies, ergab 1 526 914 M. Rohgewinn. Erſt in der Jahresbilanz können allerdings Beſtandsaufnahme und die verſchiedenen Abrech⸗ nungen Verückſichtigung finden. An unerledigten Aufträgen lagen am 81. Dezember 102 232 T. im Verkaufswerte von 11994 777 M. vor; am 1. Februar betrugen ſie 114 112 T. im Verkaufswerte von 12 877 546., gegenüber 116 289 Tonnen im Verkaufswerte von 18 994301 M. am 1. Februar 1903. Der Aufſichtsrat genehmigte ferner den Vertrag, welchen der Vorſtand kürzlich mit der Firma Henſchel& Sohn in Kaſſel wegen des Verkaufs der Hen⸗ richshütte abgeſchloſſen hat, ſowie das derſelben Firma gemachte Angebot bezüglich des Steinkohlenbergwerks Carl Friedrich Erbſtolln. Kreditverein Neviges. Die Hauptverſammlung genehmigte ſämtliche Vorſchläge der Verwaltung; ſomit gelangen 7 Proz. Divi⸗ dende, zahlbar ab 1. April d.., zur Verteilung; M. 13 000 wer⸗ den der Rücklage II, M. 5000 dem Ruhegehaltsbeſtand überwieſen und M. 3247 auf neue Rechnung vorgetragen. .⸗G. für Bleicherei, Färberei und Appretur vorm. Heinrich Prinz Nachfolger, Augsburg. In der Generalverſammlung waren 28 Aktionäre mit 834 Stimmen vertreten. Die Verſammlung beſchloß die ſofortige Auszahlung einer Dividende von 6 Proz. Der Antrag auf Erhöhung des Aktienkapitals um 500 000 Mark wurde unter der Bedingung genehmigt, daß die jungen Aktien den Beſitzern der alten Aktien zum Kurſe von 110 Prozent angeboten werden. Die hiebei nicht unter⸗ gebrachten Aktien werden von einem Konfortium zum gleichen Kurſe übernommen. Die Zahl der Aufſichtsratsmitglieder wurde auf vier feſtgeſetzt und Herr Ludwig Reh(Zöſchlingsweiler) neugewählt, während dr turnusmäßig ausſcheidende Herr Heinrich Buz ein⸗ ſtimmig wiedergewählt wurde. Vom amerikaniſchen Eiſenmarkt meldet Iron Age, der Handel ſuche nach einem Grund für den etwas auffälligen Ankauf von 100 000 To. Standard⸗Beſſemer⸗Roheiſen auf Lieferung im März⸗ April zu 13 Doll. ſeitens des Stahl⸗„Rings“. Es überraſchte, daß ein ſo bedeutender und erwünſchter Käufer eine Preiserhöhung um 25 Cts. bezahlten ſollte in einer Zeit, wo Erz im Ueberfluß vor⸗ rätig iſt. Dividenden. Der Aufſichtsrat der Voigtländer u. Sohn Akt.⸗Geſ. in Braunſchweig ſchlägt für 1903 als Dividende 7 Proz. (i. V. 5½ Proz.) vor.— Die Akt.⸗Geſ. Hotel Diſch in Köln ſchlägt für 1903 8 Proz.(i. V. 4 Proz.), der Aufſichtsrat der Rheiniſchen Möbelſtoffweberei in Barmen die Ver⸗ teilung von 10 Proz. Dividende vor gegen 8 Proz. im Vorjahre.— — Die Breslauer Baubank beantragt für 1903 7 Prozent Dividende wie im Vorjahre.— Die Preußiſche Lebensber⸗ ſicherungs⸗Akt.⸗Geſ. in Berlin ſchlägt für 1903 17½ Prozent(i. V. 12 Proz.), die Union Akt.⸗Geſ. für See⸗ und Fluß⸗Verficherungen in Stettin 20 Proz.(wie i..) gleich M. 30 Dividende vor.— Die Berliner Dampfmüh⸗ len Akt.⸗Geſ. in Berlin ſchlägt für 1903 4 Proz.(wie i..) Dividende vor. Gladbacher Baumwollmanufaktur, München⸗Gladbach. In der Gläubigerverſammlung wurde mitgeteilt, daß die Spinnerei Gebr. Hofmann in Krimmitſchau mit ihrer 18 000„/ betragen⸗ den Forderung dem Moratorium nicht beitrat. Da die Gläubiger die Uebernahme dieſes Betrages ablehnten, erklärte der Direktor, er werde morgen den Konkurs anmelden. Chemiſche Fabrik auf Aktien vorm. E. Schering in Berlin. Die Geſellſchaft erzielte in 1903 einen Bruttogewinn von 972 538.,. Nach Abſchreibungen von 288 757,(261 099) wird eine Di vi⸗ dende von 15 pCt.(i. V. 10 pCt.) auf die Aktien und von 4½% PpCt.(wie i..) auf die Vorzugsaktien verteilt. Krefelder Teppichfabrik,.⸗G. in Krefeldb. Nach 33 668/ (i. V. 48 697 /¼) Abſchreibungen blieben für 1903 13 928%½ (53 777 /) Reingewinn, woraus 4 pet.(i. V. 0 pt.) Dividende auf 300 000/ Aktienkapital verteilt werden ſollen. Telegram me: * Belgrad, 4. März. Die Bruttoeinnahmen der ſer⸗ biſchen Monopolverwaltung betrugen im Januar Fres. 2 640 069; davon wurden für den Dienſt der Staatsſchuld ver⸗ wendet 875 550 Franes. Hannover, 4. März. Der Aufſichtsrat des Aplerbecker Aktienvereins beſchloß, der am 30. April ſtattfindenden Gene⸗ ralberſammlung 4 Prog. Dividende vorzuſchlagen. Darmſtadt, 4. März. Die Konkurseröffnung über das Vermögen des Bankiers Schad iſt nunmehr erfolgt. Der Sohn desſelben, Prokuriſt Otto Scha d, wurde verhaftet.(ſ. auch letzte Nachrichten. D..) Köln, 4. März. Die„Köln. Volksztg.“ kann beſtimmt ver⸗ ſichern, daß die an der geſtrigen Berliner Börſe verbreiteten Gerüchte, die Gelſenkirchener Bergwerksgeſelkſchaft ſoll mit der Gewerkſchaft„Deutſcher Kaiſer“, Mülheimer Bergwerksverein u, dem Schalker Gruben⸗ u. Hüt⸗ Concordia tenverein verſchmolzen werden, ſoweit die Dewerrſchaß „Deutſcher Kaiſer“ in Frage kommt, vollſtändig aus der Luf gegriffen ſind. Damit dürften auch die weiteren daran ge⸗ knüpften Vermutungen in ſich zuſammenfallen. Mannheimer Effektenbörſe vom 4. März.(Offizieller Bericht.) Bei ſtillem Verkehr notierten heute: Bad. Anilin⸗ und Sebeh fabrik⸗Aktien 422 Geld, Brauerei Schwartz⸗Aktien 130 Geld Badiſche Aſſecuranz⸗Aktien 840., 880 B. und Koſtheimet Celluloſe⸗Aktien 118.50 G. Obligationen. Pfandbriefe. 4˙% Wb. N. N. f Weciſf. 40% R B. unk 1902 100. 0 h:. Seefransvo.—0 3 e alte M. 96.70 b: 4½% Bad. Anſlin⸗t. Sodaf. 105.80 3½„„„ unk. 1904 97.50 h24% Kleinlein, Heſdlbg. M. 190.— 3½„„ Kommunal 98.—b5% Bürgl. Braubaus, Bonn 99.— Städte⸗Anlehen. e ee Akt.⸗Geſ. in Speyer % Freſburg i. B. 99.18b/4½% Pfälz. Chamate u. 4% Karlsruhe v. J. 1896 92.10 b Tonwerk.⸗G. Eſſenb. 100.78 U 3 e% Lafr v. J. 1909 99.10h: 4½% Ruß..⸗G. Zellſtoff, 15 4% Ludwiashafen v. 1900 101.4 0 Maſdhof bei Pernau in „ 3½% Ludwighafen 100.50 Livland 101. 100 17 Hergeemuſle Gen 100.— 1* 54½% Mannh. Dampf⸗ 3% Mannh. Oblig. 1901 102.—0 ſchleppſchiffahrta⸗Geſ. 101.90 0h 1„„ 1900 102.— 4½% Mannb. Lagerhaus⸗ %½%„„ 1685 190.25 5 Geſellſchaft 102.— %»„888 10.5 4½ Spenerer Ziegelwerke 108.80 8 %%„1805 109.25 U4½%% Südd. Draßtindnſtr. 3½%„„ 1898 109.25% Wafdßhof⸗Mannbeim 102.28 3½% Pirmaſenſer 99.—641½ Verein chem. Fabriren—— Induſtrie⸗Obligation. 4% Zellſtofffabrit Waldhof 104. 70% 4½% Akt.⸗Geſ. f. Seilindu⸗ ſtrie rückz. 105%, 100.20 B Aktien. Banken Brief Geld Brief Geld Radiſche Bank 120 50 120.40J Br. Schroedl, Hdeſbg.—— gred. u. Deyb., Zhckr.—.—120.—, Schwartz, Speyer—.— 180.— Fewbf. Svener 60% E—.— 130.—„ Nitter, Schwez. 25.— Oberrpein. Bank—.88.—], S. Weltz Svever 112.—— dfälz. Banr—108.—, 2Storch, Sick,—.— 109.80 Pfälz. Hyp.⸗Bank 188——.—][, Weraer, Worms Pf. Sp.⸗ u. Kdb. Land. 180—129.50 Rorms, Vr. v. Oertge.— Rhßein. Kreditbank— 188.—Pflz. Preftß. u. Spfbr.—.— 117. Nhein. Hyp.⸗Bank 183——.— Transvort 5 108.— Südd. Bank 108.50 103.— u. Verlcherung. Giſenbahnen g..⸗G. Nhſch. Keetr. 108.50—— Pfälz. Ludwiasbahn 219.50—.—Nannß. Damwpfſchl.—.— 91.— „ Marbaßn 189.——.—„ Fagerbaus 107.—,— „ Nordbahn 129.50—.— ff. u. Seefchiff.⸗Heſ..— Seflbr. Strasenbahn—— 57.50 Had. Rück⸗t. Mitverf. 20.——. „ Aſſeſurran; 850.— 840. Fhem. Indudrie⸗ Tontfnental. Perſ. 325.——.— G..chem. Induſtr.—.—.— Fannh. Verſicherung—— 470. ,e Deerrh. Kerte. 38.— 888.— (bem. Fab. Gldenba. 7. 452— dürtt. Tranau-⸗Verſ. 510.— 500.— Nerein chem. Fabriken 258.75—.— ürtt Tn nerein D. Oelfabriken—.— 116.50 Induſtrie. wſt. Ned Slamm 220.——.—.⸗G. f. Seilinduſtrie 81.— 7 „ Vorzug 106.——.— Dinglereſche Mſchför.—— 127 1* 0 1—.—— Fmalllirfbr. Kirrweil. Brauereien. Fmailw. Maikammer 95.50—.— Bad. Brauerei—.—132.86 ſttlinger Spinnerei 105.— Binger Aktienblerbr. 47.——.—Hüttenb. Spinnere!—.— 105.— Furl. Hof vm. Hagen—.— 231.50 Rähmfbr. Haſd u. Neu 220.50 7 ſichbaum⸗Brauerei 157.——.— Loſth. Cell.u. Papferf.—.— 118.80 Glefer. Kael, Marms—.—104.7: Mannf, Gam u. Aeb. 63.—— Ganters Br. Freiburg—.— 112.—[Oggersh. Spinnere.——. Kleinlein, Heidelberg—.——.—Bfälz. Näh. u. Faßr. F. 91.— Homb. Meſſerſchmitt 89.——.—Fortl.⸗Cement Heidlb.—.— 118.— Ludwigshaf. Brauere!—.——.— Verein Freib. Ziegelvb.—.— 135.80 —— 69.— 285.— 284.— 80.50 80.7 Mannb. Aktienbr. 150.——.—er. Speyr. Ziegelw. Pfalzbr. Geiſel Mohr 68.——.—. Zellſtofff. Waldhof Brauerei Sinner—.— 242.— Zuckerf. Waghäuſel Frankfurter Effektenbörſe. [(Privat⸗Telegramm des General⸗Angzeigers.) wW. Frankfurt, 4. März. Nachdem die Liquidakionen der auswärtigen Börſen beendet und im allgemeinen gut verlaufen ſind, beſonders an der Pariſer Börſe, worauf man Befürch⸗ tungen hegte, ebenſo die Meldung von Genua, das die im Um⸗ lauf befindlichen Gerüchte widerruft, eröffnete die heutige Vörſe feſt. Im Vordergrund ſtanden Montanwerte. Gelſenkirchener ſetzten ihre Steigerung fort bis 6 Proz. höher. Man brachte Fuſionsgerüchte mit der Steigerung in Zuſammenhang. Au übrige Eiſen⸗ und Kohlenwerte ſehr feſt veranlagt. Banken bei ruhigem Verkehr feſt. Deutſche Bank belebt. Bahnen ſtill. Inländiſche Anleihen zeigten ſtille Haltung bei feſter Tendenz Ausländiſche Fonds feſt. Spanier auf Paris 1 Proz. beſſer Ebenſo Chineſen und öſterreich⸗ungariſche Renten belebter. In⸗ duſtriewerte ruhig. Im weiteren Verlaufe ſchwächer, beſon⸗ ders Montanwerte auf das Dementi, daß von dem Gerüchte betr. Verſchmelzung einzelner Gewerkſchaften mit der Gelſen⸗ kirchener Bergwerksgeſellſchaft ſich nicht bewahrheitet. Schluß ſchwächer. Gelſenkirchener nach 212,20 2½ Proz. niedriger⸗ Uebriges ruhig. Achluß⸗Kurſe. (Telegramm der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie.) Reichsbank⸗Diskont 4 Prozent. Wechſel. m Kurze Sicht 2½—8 Monate Reichsmark% Vor. Kurs Heut.Kurs Vor. Kurs Heut.Kun Amſterdam hfl. 100 3— 169.42 169.40 gelgien... Fr. 100 8— 81.166 81.166 stalien.. Le. 100 5— 80 588 80.625 ondon.. Lſt. 1 3— 20.450 20.450 Nadrid.. Pf. 100 5ß——— New⸗MYork ‚Dll. 10o0——— aris.. Fr. 100 8— 81.38 81816 Schweiz.. Fr. 100 3½ 80 888 80.875 betersburg.⸗R. 100 4½—— Trieſt... Kr. 100—— Wien Kr.—5 3½ 85.116 85.05 do.„1 m. Bergwerks ⸗Aktien. 184 70 185 80 Weſterr. Alkali⸗A. 217 80 217.8 107 50 108.10 Oberſchl. Etſenakt. 98.40 97 308.50 310 Ver. Rönigs⸗Laura 217.— 218. 204— 21220 Deutſch. Luxemb. V. 78.60 78. 186.50 188.4 n iirrrnnn Bochumer Biderus Gelſenkirchner Harpener 6. Seite. — 4 101.25 101.25 89 60 101.25 101.25 89.75 99.70 99.90 100.— 104.20 100.40 90.20 108.20 104.25 8 31½Dſch. Reichsanl 101.25 375 101.25 89.50 101.15 101 20 89 65 99.60 99.80 108 70 100.25 89.20 108.20 104.25 37/*** 8 5„Bad. St.⸗Obl. fl. „1900, bad. St.⸗A. 1* Bayern, 4 bayer..⸗B.⸗A. 4 Heſſen 8 Gr. Heſſ. St.ͤ A. von 1896 8 Sachſen. 4 Mh. St⸗A. 1899 B. Aus län diſche. 5 90er Griechen 2 87.75 88.10 87.70 88.— 100.40 37 50 38.20 Vad. Zuckerf.Wagh. 80.— 79.50 Heidelb. Cementw. 118.50 118.— nilin⸗Aktien 421.— 422.50 Ch. öFbr. Griesheim 230— 980.50 öchſter Farbwerk 356.— 355.80 er, Kunſtſeide 327.— 827.— Vereinchem. Fabrik 250.— 250.— Chem. Werke Albert 197.— 198.20 Aecumul.⸗F. Hagen 165.50 166.— Ace. Böſe, Berlſn 64.— 60.— Allg. Elek.⸗Geſellſch 207.20 208.— Schuckert ⸗ 98 40 98 30 Jahmeyer 84— 84.50 Allg..⸗G.Siemens 134 50 184.— Lederw. St. ungbert-——.— ſudwh.⸗Berbacher 217.50 217.50 Marienburg.⸗Mlw.—.——.— Pfälz. Maxbahn 138— 189— Pfälz. Nordbahn 125.75 125.75 Südd. Giſenb.⸗Geſ.—.— Hamburger Packet 106 80 ordd. Lloyd 102.10 ſt.⸗Ung. Staatsb. 185— ſterr. Süd⸗Lomb. 14.— „ Nordweſtb.—.— 4/ FIrk. Oyp.⸗Pfdb. 100.70 100.0 40.K. B. Pfdbr.O5 100.80 100.60 %„„ 1910 101.80 101.80 eend. 101.50 101.40 2 0 2*— 97.90 87.70 3½ Pr. Pfohr.⸗Bk.⸗ 84½½% Pr. Bod.⸗Cr. 96.— 96.— Hyp.⸗Pfd.⸗Kom.⸗ 104.15 102.15 Obl, unkündb. 12 1/% Pf. B Pr.⸗O. 98 90——40% Ctr. Bd. Pfd. 90 Aeſogth. Pf. Br. 1902 100.50 100.50 4%„„ 99 4%„„„1907 101.90 101.90 unk. 09 „„„ alte 96.70 98.70 4%„ Pfdbr..01 „1904 77.50 97.5 unk. 10 81½% Rh..⸗B. C. O 98.— 98.— 4%„ Pfdbr..08 %% Sttsgar. It Giſ. 69.— 69.30 unk. 12 81½ Pr. Pfbr..1905 95.80 95.80 3½„Pfbbr.86 biſs„„„1908 96.— 95.80 89 d. 84 4%„„„1908 101.50 101.60 3½„ Pfd. 9806 „„1909 101 50 101.50 4%„ Com.⸗bl. 3ů0„„KboO. 96.25 96.25 v. 1, unt 10 1½ Rhein. Weſtf.%½„ Com.⸗Orl. .⸗C.B. 1910 102.— 102.—.87, unk. 91 4% Pr. Pfdbr.⸗Bk.⸗ 3%„ Com.⸗Obl. v. 96006 Hyp.⸗pfd. unk. 12 102.80 102.80 Deutſche Reichsbe. 151.— 150.50 Badiſche Bank 120.30 120.80 Berliner Bank 87.20 87.20 Berl. Handels⸗Geſ. 149 30 149 20 Darmſtädter Bank 184 10 184 20 entſche Bank 216.20 217.— stonto⸗Commd. 181 70 182 80 Deutſche Gen.⸗Bk. 97.75 97.75 Dresdener Bank 144 80 144 60 rankf. Hyp.⸗Bank 199— 199.— rkf. Hyp.⸗Creditv. 14,50 149.50 ationalbant 115.20 115.20 berrhein. Bank 92— 92.— err.⸗Ung. Bank 115.35 115 50 Privat⸗Diskont Für Brauereien und Malztabriken. Chemiker übernimmt inſeiner ſrelen Zeit chemiſche und uukro⸗ ſkopiſche Betriebskontrole. Malz⸗ und Bieranalyſen, ſowie alle einſchlägigen Unterſuchungen an Ott und Sielle, wenn Ein⸗ richtung vorhanden. Gefl. Ofſer. U. N. S. 2827 a. d. Exped. d. Bl ee eeeeeeeee Hyp. General⸗Anzeiger. Mannheim, 4. März. —— —————— Staatspapiere. A. Deutſche. 5 italien. Rente 4 Oeſterr. Goldr. 44½% Oeft. Silberr. 4½ Oeſt. Papierr. 8 Portg. Serie III dto. 1 4 Ruſſen von 1880 4ruſſ. Staatsr. 1894 4 ſpan. ausl. Rente 1 Türken Lit. D. 4 Ungar. Goldrente Kronenrente 5 Ag. l. Gold⸗ A. 1887 4 Egypter uniſteirte 5 Mexikaner 5 äuß. inn. 4˙% Chineſen 1898 5 Bulgaren Verzinsl. Looſe. 3 Oeſt. Looſe v. 1867 8 Türkiſche Looſe Aktien induſtrieller Unternehmungen. Spicharz Parkakt. Zweibr. Eichbaum Mannh. 155.— Mh. Akt.⸗Brauerei 150.— Seilinduſtrie Wolff 81.— Weltz z. S. Speyer Walzmühle Ludw. Fahrradw. Kleyer Maſch. Arm. Klein Maſchinf. Gritzner Schnellprf. Frkth Oelfabrik⸗Aktien Zellſtoff Waldhof Cementf. Karlſtadt Friedrichsh. Bergb. Aktien deutſcher und ausländiſcher Transport⸗Anſtalten. Oeflerr. Lit. B. Gotthardbahn Jura⸗Simplon Schweiz. Centralb. Schweiz, Nordoſtb. Ver. Schwz. Bahnen Ital. Mittelmeerb. „Meridionalbahn Rorthern prefer. La Veloce Pfandbriefe, Prioritäts⸗Opligationen. 32/% Pr. Pfobr.⸗Bk.⸗ Hyp.⸗Pfd. unk. 12 8½ Pr. Pfdbr.⸗Bk⸗ ⸗Pfd. unk. 12 Bank⸗ und Verſichernngs⸗Aktien. Oeſt. Länderbank „Kredit⸗Anſtalt Pfälziſche Bank bfälz. Hyp.⸗Bank Rhein. Kreditbank Rhein. Hyp.⸗B. M. Schaaffh. Bankver. Südd. Bank Müm. Wiener Bankver. D. Effekten⸗Bank Bank Ottomane Mannheimer Verſ.⸗ Geſellſchaft Preuß. Hypothekb. 35/1% Prozent. 1. 158.— 3. 100.— 101 100 70 100.80 100.80 100.40 57.60 58 1) 56 60 57.20 91.60—.— 76.90 77.90 98.70 97.40 103.10 100.——.— 25 90 84.95 151.80 119.80 151.40 119.— 107.— 114.— 155.— 150.— 81.— 112— 150 80 282.— 98.— 213— 158.— 116.— 288.— 105.95 121.— 107.— 114.— 112.— 151.— 239.— 98.— 218.— 118.— 283.— 105.95 124.— 194.80 —.— 194.30 —.— 100.50 97.— 100.50 97.— 100.20 100.50 100.20 100.50 101.50 102.— 102.10 102.15 102.40 102.50 96.20 95.90 95.10 95.90 103.20 103.20 98.90 98.90 99.80 99.80 105.50 105.50 198.— 198.40 102.50 102.50 188.— 188.— 138.10 134 40 188.— 188.— 188 25 163.25 102.70 102.70 127.80 128.90 102.80 102.80 107.60 108.— 460.— 460.— 109.80 110.25 Frantfurt a.., 4 März Kredita tien 198.20, Staats? bahn 135 20, Lombarden 13 90, Egypter—.—, 4% ung Goldrente 98 60. Gotthardbahn 19 50, Disconto⸗Commandit 182 30, Laurg 17.50, Gelſenkirchen 207 70 Darmſtädter 134—, Handelsgeſellſchaf 149 20, Dresdener Bank—.— Deutſche Baub 216.50, Bochumer 185.50 Northern—.—. Tendenz: feſt. Nachbörſe. Kreditaktien 198—, Staatsbahn 135.—, Lombarden 14.—, Disconto⸗Commandit 180.—, Berliner Effektenbörſe. (Privat⸗Telegramm des General⸗Angeigers.) y. Berlin, 4. März. Die Börſe eröffnete in Feſtigkeit für Lokalwerte. Auch heute ſtanden Gelſenkirchener im Vor dergrunde der Spekulation. Es heißt wieder, daß Käufe für heimiſche Rechnung ausgeführt wurden. Kohlenaktien durchwegs ſehr feſt, wodurch die anfangs ſchwächer liegenden Hüttenaktien beeinflußt wurden. Bahnen recht feſt. Ruſſenbank feſt. Heimiſche Fonds weniger verändert. Spanier auf Paris 9 pCt. höher Chineſen und Türken feſt. Bahnen kaum verändert. Schiffahrtsaktien anregungslos. Zu Beginn der zweiten Börſenſtunde Gelſenkirchener 212, Harpener 188, Hibernia 188. Banken unverändert, desgl. Fonds und Bahnen. Weiterhin Stillſtand in ſämtlichen Märkten. Kurſe unverändert. Nur Konſolidation 1½ pet. höher. In zweiter Börſenſtunde ſchwächer auf Gewinnrealiſierungen im Montanmarkte. Induſtriewerte des Kaſſenmarktes unregelmäßig. Berlin, 4. März. Schlußcogurſe. Ruſſennoten 216.10 218.30 Leipzſaer Bank.00.00 Ruff. Anl. 1902—.——. herg⸗Märk. Bank-——.— 3½ o% Reichsanl. 101.50 101 6 Nr. Hyp.⸗Act.⸗B.—.——.— goſ, Reichsanleihe 89 40 89.50] D. Grundſchuld⸗B.—.——.— 97/ Bd..⸗Obl. 00 10).——.— Dynamit Truſt 162.60 162.60 Bad. St.⸗A. 104.— 104.—] Bochumer 188 50 184.10 ½% Bayern 100.50 10,2 Conſolidation 386.— 392.— gpr. ſächſ. Rente 88.10 88 2 Dortmunder Union 79.90 73.50 4 Helſen—..Gelſenkirchener 205.70 211.5% Heſſen 87.50 87.60 Garpener 186.— 187.10 1 Italiener—.— 100 30 Sibernia 185.20 187.— 18g0er Looſe 151.40 15140 Hauraßbütte 216 60 217.— Hilheck⸗Büchener—.——.— Nurm⸗Revier 136.— 138 50 Marienburger—.——.—aznir 149.50 148 7 Oſtwr. Siidbahn—.——.— Schalk, G. u. 5⸗N. 440.— 442.80 Staatsbahn⸗Aktien 135.10 185.10 Flekt. Licht u. Kraft 104.20 104.20 Lombarden 13.90 18 70 Weſterr Alkaliw. 216.70 216 50 Canada Pacifie. Sh.—.— 113.1Iſchersleben Al. W. 152.50 152.50 Heſdelb. Str.&.B.—.——.— Steinz. Friedrichsf.—.—— Kreditaktſen 198.40 198.—] Ganſa Dampfſchiff. 119——.— Berl. Handels⸗Geſ. 149.40 149.70] ollkämmerei⸗Ak. 142 25 143.50 Darmſtädter Bank 138.60 184.—4 Pfhr. Rh. W. BCr. 101.60 101.60 Deutſche Bankak. 216.10 216.50 Mannb.⸗Rh. Tr. 65 Dige. Gomm. Aktien 181 90 181.70] Kannengießer 128.50 129.— Dresdener Bank 144.10 144.401 Hörder Bergw. 128 60 129.50 Privat⸗Diskont 3¼%,. W. Berlin, 4. März.(Telegr.) Nachbörſe. Credit⸗Akiten 198 40 197.50 Lombarden 18.90 18.70 Staatsbahn 135,10 135.20 Diskonto⸗Comm. 181.90 181.— Berliner Produktenbörſe. * Berlin, 4. März.(Tel.) Produktenbörſe. Günſtige Berichte über den Stand der Winterſaat führten zur Verflauung und auch die geſtrige amerikaniſche Haltung wirkte hier abſchwächend. Das Angebot drängte zwar nicht, doch mußte Weizen 2½, Roggen 1½ Mark nachgeben. Die argen⸗ tiniſche Wochendepeſche blieb eindruckslos, obwohl Abladungen durch Bahnarbeiterſtreiks kleiner als in der Vorwoche waren. Hafer träge, Mais im Einklang mit Amerika flau. unbderändert. Spiritus ungehandelt. Wetter: rübe. Berlin, 4. März.(Telegramm.)(Produktenbör ſe.) Preiſe in Mark pro 100 Kilogramm frei Berlin netto Kaſſe.) Peſt, 4. März.(Telegramm.) Getreidemarkt. 3. 4. Weizen per April 871 8772 ruhig 861 8662 flau 9„Oktbr. 852 8 53 845 8 45 Roggen per April 687 689 ruhig 683 684 flau 0„ Oktbr. 689 6 90 681 6 82 Hafer per April 581 582 ruhig 5 75 5 76 flan „„ Dübr. 886 587 5 80 581 Mais per Mat 5 50 551 544 545 Juli 5 61 562 ruhig 5 56 557 flau 5 000 000 000 000 Rüböl ber Nov. 00 00 00 00„ Kohlraps per Aug. 11 60 11 70 ſtetig 1150 11 60 willig Wetter: Regendrohend. Ltverpool, 4. März.(Anfangsurſe.) 3. 4. Weizen per Mai.09— ſtetig.08 ½ ſietig per Juli.08 5J..08 0/ Mais per März.01½ willig 401— ruhig per Mai.03%8.03˙½ Viehmarkt in Mannheim vom 3. März. Amtlicher Be' richt der Direktion.) Es wurde bezahlt für 50 Co. Schlachgewicht: 01 Kälber: a) feine Maſt⸗(Vollm.⸗Maſt) und beſte Saugkälder 80⸗00., b) mittlere Maſt⸗ und gute Saugkälber 75—00., e) ge⸗ einge Saugkälber 70—00., d) ältere gering genährte(Freſſer) 00—00 M. 50 Schafe: a) Maſtlämmer und jüngere Maſthammel 00—70., b) ältere Maſthammel 00—85., c) mäßig genährte Hammel und Schafe(Merzſchafe) 00—60 M. 1033 Schwein e: à) vollfleiſchige der ſeineren Raſſen und deren Kreuzungen im Alter bis zu 1¼ Jahren 50—51., b) fleiſchige 49—50., c) gering entwi ckelte 48—49., d) Sauen und Gber 00—03 M. Es wurde bezahlt für das Stück: 000 Luxus p ferde: 0000—-0000., 00 Arbeitspferde: 000—000., 000 Pferde zum Schlach⸗ ten: 00—000., 00 Zucht⸗ und Nutzvieh: 000—000., o0 Milchkühe: 000—000., 492 Ferkel:.00—12.00., 9 Ziegen: 10—20 Mk., 11 Zicklein:—4., 1 Lämmer: —0 M. Zuſammen 1897 Stück. Handel mit Schweine mittel; Kälber gedrückt; ausverkauft. Ferkel nicht neberſeeiſche Schiffahrts⸗Nachrichten. (Drahtbericht der Holland⸗Amerika⸗Line New⸗Hork, 2. März. von Rotter⸗ Rotterdamh. Der Dampfer„Rotterdam“, am 20. Febr. dam ab, iſt heute hier angekommen. Mitgeteilt durch das Paſſage⸗ lach& Bärenklau Nachf. in Mannheim, direkt am Hauptbahnhof. Laut telegraph. Nachricht iſt der Dampfer„Großer Kurfürſt“⸗ am 2. März wohlbehalten in New⸗Vork angekommen. Mitgeteilt durch Ph. Jak. GEglinger in Mannheim alleiniger für's Großberzogtum Baden konzeſſionierter Generalage des Norddeutſchen Lloyd in Bremen. * 1.* Ueberſeeiſche Dampferfahrten der Red Star Line. Antwerpen⸗ Newyork⸗Dienſt. D. Vaderland, am 28. Febr. in Antwerpen von Newhork angekommen. D. Vaderland, am 27. Febr. von Antwerpen nach Newyork abgegangen. D. Zeeland, am 27. Febr. von Newyors nach Antwerpen abgegangen. D. Kroonland, am 29. Febr. in Ant⸗ werpen bon Newyork angekommen. D. Finland, am 1. März in Nebpork von Antwerpen angekommen. Nächſte Abfahrten von Ant⸗ werpen nach Netwyork: D. Kroonland 5. Märg 3 Nm., D. Zeeland 12. März 10 Vm., D. Finland 19. März 2 Nm., D. Vaderland 26. März 9 Vm., D. Kroonland 2. April 2 Nm., D. Zeeland 9. April 9 Vm.— Antwerpen⸗Philadelphia⸗Dienſt. D. Switzerland, am 23. Febr. in Philadelphia von Antwerpen angekommen. D. Belgen⸗ land, am 24. Febr. von Antwerpen nach Philadelphia abgegangen. D. Rhynland, am 26. Febr. in Philadelphia von Antwerpen ange⸗ kommen. D. Switzerland, am 26. Febr. von Philadelphia nach Ant⸗ werpen abgegangen. Nächſte Abfahrten von Antwerpen nach Phila⸗ delphia: D. Switzerland 14. März 12 Mitt., D. Rhynland 28. März 3 Nm., D. Belgenland 6. April 4 Nm., D. Switzerland 20. April 3 Nm.— American Line. Southampton⸗Cherbourg⸗Newyork⸗ Dienſt. D. St. Paul, am 28. Febr. in Southampton von Newyork angekommen. D. St. Louis, am 28. Febr. in Newyhork von Sout⸗ hampton angekommen. Nächſte Abfahrten von Southampton nach Newhork: D. St. Paul 5. Märs mittags, D. Meſaba 12. März mitt. D. St. Louis 19. März mittags. — Verantwortlich für Politik: Chefredakteur Dr. Paul Harms, rür Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: i..: Georg Chriſtmann, für Feullleton, Kunſt, Volkswirtſchaft und den übrigen, redaktionellen Teil: Georg Chriſtmann, für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Karl Apfel, Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei. G. m. b..: Eruſt Müller. und Reiſe⸗Bureau Gun d⸗ Bahnhofplatz Nr. 7. 8. 4. Weizen per Mai 179.— 176.— Pir Ful!! 180.50 177.50 e FFHHCC 169.25 176— Roggen per'lit 140.25 139.— per Juli 143.— 142.— 8 V 143.50 142 50 Gaßeee 182 75 131.50 186.50 185.75 Mais per aa!: 114.— 118.— 140 50 11350 ee 45 80 45.80 e e,, 46.80 46.80 Spiritus oer loe,,dd—.——— Weizenmehtt!t! 24.— 24.— Roggenmeh!l! 19.10 18.90 er*—.— per Dezember ner Mai 8 . Coclistellter Ceppieli- Maus 4, J. Stores— Rouledux— Beff⸗Decken— S Hell DIEe E EIOHKEII Dorhänge— Dorfièren. 90 DSERTRTFf TANACHATMUNGEN SHRDIlleni Pitragen— Brise bises Beff-Decorafionen 8 SITeE ll. ——— Alle Nähmaschinen werden gründlich repariert. Joſ. Kohler, Mechaniker, 8 a 4, 13. 111¹ʃ6 8 —9*— NMähmaſchinen repar. gut, billig unter Garantie M. 2 W I* 2. St. — 2 ... ͤ TTTTTT = Frrrh,. e X. K D. DN ²⁹•] * 5 Fah ſchein zu löſen, oder ſeine Abonnementskarte oder ſein Wechfelgeld zuläßt und die Fahrgeldſicherheit bei Abounement 80 Pfennig monatlich. Trägerlohn 10 Pfennig. Durch die Poſt bezogen inkl. Poſt⸗ aufſchlag M..91 pro Quartal. Telephon: Redaktion Nr. 377. Amts⸗ und Kreisverlündigungsblatt. Inſeras Die Kolonel⸗Zeile. 20 Pſ⸗ Auswärtige Inſerate 25„ Die Reklame⸗Zeile 60„ —— Expedition: Nr. 218. Den Vollzug des Bau⸗Unfall⸗ Verſicherungs G ſetzes betr. Ne. 230841. Nach Mitteilung des Vorſtandes der Bau⸗ rks⸗Berufsgenoſſenſchaft werden die auf die Regie⸗ re dezuglichen Beuimmungen des Bau⸗Unfall⸗Ver⸗ ficherungs⸗Geſetzes immer noch nicht in genigender Weiſe beachtet. Nag eſondere werden nicht ſelten die Voklage der vorgeſchriebenen Regiebau⸗Nachweiſungen und der Unfallanzeigen entweder unter⸗ laſſen oder verſpätet erſtattet und dadurch ſtrafendes Einſchreiten der Berufsgenoſſenſchaft gegen die Beteiligten nötig gemacht. Wir ſehen uns daher neuerdings veranlaßt, darauf aufmerk⸗ ſam zu machen, daß alle Baubefliſſenen(Maurer, Zimmerleute, Steinhauer, Gipſer, Tüncher, Blechuer, Bauglafer, Inſtallateune, Tapeziere ꝛc.), mögen ſie für ſich allein als Kletumeiſter 55 oder als Unternehmer mit Gehiifen Bauarbeiten, wenn auch für noch ſo kurze Zeit ſind, längſtens diunen 8 Tagen den zeichneten Bevörde auzumelden. Dieſelbe Verpflichtung liegt auch deufenigen Unternehmern ob, welche in Folge de des Betriebs, oder aus ſonſtigen Hründen im Kataſter der erufsgenoſſeuſchaft gelöſcht wurden, ſobald ſie wieder verſicherungspflichlige Bauarbeiten übernehmen. Weiter machen wir darauf aufmerkſam, daß für Bauarbeiten, welche ohne Uebertragung an einen gewerbsmäßigen Unternehmer unter Beſchaffung der Materialien vom Bauherrn ſelbſt durch birekt im Taglohn oder Akkord angeſtellte Arbeiter ausgeführt werden(Regiebauarbeiten) langſtens binnen drei Tagen nach Ablauf eines jeden Kalendermonats beim Bürgermetſteraumt, in der Stadt Mannheim bei Großherzogl. Bezirksant, Nach⸗ weiſungen gemäߧ 24 des Bau ⸗Uufall⸗Verſicherungs⸗ Geſctzes vorzulegen ſind. Der Genoſſenſchaftsvorſtand kann wegen Nichtbefolgung dieſer Borſchriften nach 88 146 und 147 des Gewerbe⸗Unfall Verſicherungs⸗ Geſetzez vom 30. Jum 1900 in Verbindung mit 8 46 des Bau⸗ Unfall⸗Verſicherungs⸗Geſetzes vom 30 Juni 1900 Oronungs⸗ krafen bis zu 300 Mark bezw., wenn die Nachweiſungen unrichtige tatſächliche Angaben enthalten, Ordnungsfrafen bis zun 500 Mart erkennen. 382⁴ Mannheim, den 2. März 1904. Bezirksamt: k. A. Jung. Bekanntmachung. Die Betriebs⸗ und Verkehrsord⸗ nung für die ſtädtiſche Straßen⸗ bahn betr. No. 23569 Il. Mit Zuſtimmung des Stadtrats und nach Vollziehbarkeitserklärung durch Großh. Herrn La des⸗ kommiſſär erhalten die 88 12, 14, 20, 25, 38, 39, 42 der Verkehrs⸗ und Betriebsorodnung für die ſtädtiſche Straßen⸗ bahn Mannheim folgende 5 12. Der Fahragaſt hat nach Eintritt in den Wagen unter Angabe des Eudziels ſeiner Fahrt beim Schaffner einen ausführen, veipflichtet Betrieb bei der unter⸗ ſeinen ſonſtigen Fahrtausweis vorzuweiſen; der gelöte een gilt auch für die Fortſetzung der Fahrt in einen mfeigewagen. Das ift abgezählt bereit zu halten, zum Wechſeln i der Schaffner nur inſoweit verpflichtet, als es ſtarkem Verkehr nicht beeinträchtigt wird. Auf Verlangen des Dienſtperſonals ſind die Fahrtaus⸗ weiſe auch während der Fabrt vorzuzeigen. Perſonen, welche im Wagen ohne giltigen Ausweis betroffen werden, haben die Taxe vom Ausgangspunkte des Wagens an nachzuzahlen, wenn ſie nicht glaubhaft machen können, wo ſie eingeſtiegen ſind. 8 14. Das Umſteigen kann nur an den vom Schaffner be⸗ zeichneten Umſteigſtellen in den nächſt ankommenden, noch nicht beſetzten Waſen erfolgen. Weiterbejörderung kann nur, ſoweit Platz vorhanden, gewährleiſtet werden. Diejenigen Fahrten, bei denen ein Umſteigen erforder⸗ lich iſt, müſſen auf dem kürzeſten Wege zurückgelegt werden. Wenn das Dienſtperſonal der Straßenbahnen die Gültigteit eines Umſtetgefahrſcheines beanſtandet, iſt das⸗ ſelbe verpflichtet. Nachzahlung zu verlangen. Der Fahr⸗ gaſt hat in dieſem Falle Nachzahlung zu leiſten und etwaige Beſchierde bei dem Straßenvahnamt vorzubringen, 2 0. In den von Straßenbahnlinten durchzogenen Straßen dürfen keine Fuhrwerke verkehren, die mit hrer Ladung die Höhe von 4,500 m vom Straßen⸗Niveau an gerechnet überſteigen oder dis breiter ſind als 2,40 m. Au genommen von dieſer Vorſchrift iſt die Straßenunterführung beim ſtädtiſchen Glektrizitätswerk und der Neckarauer Uebergang. Dieſe beiden Stlraßenſtrecken dürfen von Fuhrwerken, deren Ladung, von den Schienen gemeſſen, höher als 40 m iſt, nicht befahren werden. Während des Befahrens dieſer Ueber⸗ bezw. Unterführungen mit hochbeladenen Wagen dürfen ſich oben auf letzteren Menſchen nicht aufhalten. 5 Die Motorwagen und die Anhängewagen dürfen an der größten Aus adung eine Breite von 2,00 m nicht über⸗ ſchreiten. Die Lauge der Wagen beträgt zwiſchen Puffern gemeſſen 8,5 bis 90% m, meyr als ein Anhängewagen iſt für einen Zug im Stadtverkehr nicht geſtattet. Nach den Vororten Käſerthal und Neckarau dürfen vom Bahnhof Neckarvorſtdt bezw. vom Talterſall ab auch Züge mit zwei Anhängewagen gefahren werden. Bei Diennfahrten zur Beſörderung von Auhängewagen vom und zum Depot dürfen auch innerhalb der Stact Züge mit mehr als einem Anhängewagen gefahren werden. Jeder Motorwagen muß eine kräftig und ficher wir⸗ kende Gebrauchsbremfe und eine elektriſche Notbremſe erhalten. Jeder Wagen muß im Innern genügend erlluchtet ſein, muß ſerner auf der Stirrwand der vorderen Plattfſorm 155 Beleuch ung der vor den Wagen befiudlichen Straßen⸗ trecke eine R flektorlampe und oben auf der rechten Seite des Wagendaches eine Signallaterne beſitzen. Die Bezeichnung der einzelnen Linten bat bei Tag durch farbige Streckenſchilder, ber Nacht durch farbige Lampen. die nuf dem Plattformdach befeſtigt ſind, zu geſchehen. Jeder Wigen muß mit einer fortlaufenden Nummer derſehen ſein, welche im Innern des Wagens und an der Außenfeite desſelben leſerlich angebracht ſein muß, ebenſo muß an jedem Wagen die Anzahl der Sitz⸗ und Stehplätze. melche er enthält deutlich ang ſchrieben ſein. JIu jedem Straßenbahnwagen muß ein Auszug aus dem Tart⸗ und der Verkehr ordnung angeſchlagen ſein. 8 8 Der Wagenführer iſt für die ſichere und vorſchriſts⸗ mäßtge Leitung ſeines Wagens oder Zuges allein verant⸗ wortlich und darf während der Fahrt den ihm angewleſenen Platz nicht verlaſſen. Er hat ſeine ganze Aufmerkfamkeit auf die Führunz des Wagens zu richten und darf ſich nicht Er darf unter kein er die Regulier⸗ Schaffner, Der Wagenführer ſetzten Fayrzeiten Die zuläſſige der beim Wagen die 0 Nebenbahuſirecken, nicht überſichtlich lich eintreten. Eimmündungen dann, ſindlichen Straßen⸗ Der W̃ ſo rechtzettig zu geben, daß kehrenden Perſonen und die zeitig genug auf die aufmerkſam werden. iſt unterfagt. verboten, zu machen. Freitag, 4à. M Bedienung des Controlleurs, der ſonſtigen ele richtungen des Wagens, ſowie der Bremſe Beim Verlaſſen des Wagens an der en Umſtanden einem Fahrgaſt die triſchen Ein⸗ überlaſſen. und Steuerkurbel abnehmen und dem hat die durch den Fahrplan feſtge⸗ und Fahrgeſchwindigkeiten Fahrgeſchwindigkeit beträgt: a. 12 Kilometer pro Stunde in folgenden Straßen: Mittelſtraße von der zum Koloſſeum, die Friedrichsbrücke, Breiteſtraße, Jungbuſchſtraße vom Marktplatz bis zum Lurſenring, jähringerſtraße und Baynhofſtraße, im ſchmalen Teil der Heidelberger⸗ und Rheenſtraße, Rheinbrücke und auf dem Neckarauer Uebergang. b. 15 Kilometer pro Stunde, und o nicht namentlich aufgeführten Straßen. 18 Kilomeler pro Stunde auf der Neckarauer Land⸗ ſtraße vom Fuße der ſüdlichen(Neckarauer) Brücken⸗ rampe ab bis zur Schulſtraße in Neckarau. 25 Kilometer pro Stunde auf Strecken mit eigenem Bahnkörper und auf ſolchen zur Betriebsgemeinſchaft mit der ſüddeutſchen Eiſenbahngeſellſchaft gehörigen welche von den Dampfzügen mit der gleichen Geſchwindigkeit befahren werden. Geſchwindigkeit muß ermäßigt werden: a. Wenn Menſchen, Tiere oder der Bahn bemerkt werden, iſt und derartige Hinderniſſe plötz⸗ b. Vor Straßenkreuzungen und beim Paſſieren von von Seitenſtraßen, ganz beſonders wenn das Gleis auf emer Gehwegſeite und nicht in Straßenmitte liegt; und Gleisſtrecken, ſowie bei der Einfahrt in Kurven, Weichen und Gleiskreuzungen. 8 44. genführer hat die Signale mit der Alarmglocke Annäherung des Straßenvahnwagens Die Signale werden gegeben: a. Wenn der Wagen in Vewegung geſetzt werden ſoll. b. beim Paffieren von Straßenkreuzungen und nicht überſichtlichen Biegungen. e. Sobald Hinderniſſe auf der Bahn bemerkt werden. Jede mißbräuchli ge Verwendung des Glockenſignals Beſonders iſt es dem Wagenführer von dieſem Signal bei Annäherung an unbewachte, oder ſcheu werdende Mannheim, 27. Februar 1904. Großh. Bezirksamt. Polizeidirektion: Schäfer. Endſtation muß zu verbleiben hat, übergeben. 8 einzuhalten. Ackerſtraße(18. Querſtr.) bis auf der in allen unter Abſatz a Die andere Hinderniſſe auf oder wenn die Bahn bei in Reparatur be⸗ die auf dem Fahrdamm ver⸗ Führer von Fuorwerken früh⸗ Pferde Gebrauch 3819 Sekauntmachung. Leichenſchan betr. Nr. 23863 I. Es wirdp hier⸗ mit zur oöffeutlichen Kenntnis ebracht, daß wir den biöherigen Heſchenſchen Stelloeeite Wil⸗ helm Duttenhöfer wohnhaft H 5, 16 zum Lei enſchauer für den I. Dlurtikt, umfaſſend Lit. A, B, C, D, E, F, G ſüdlich der Jungbuſchſtraße und deren Ver⸗ längerung, quer durch das Haſen⸗ gebiet, neuſt den daſelbſt liegen⸗ den Schiffen ernannt und ver⸗ pflichtet haben. Manuunheim, t. März 1904. Gr. Bezi tsamt: Zoeller. Bekauntmachung. Milzbrand betr. Nr. 23331 J. Wir bringen hier⸗ mit zur öſfentlichen Keunkms, daß im Stalle des Landwirts Jot aun Schreckenberger in Neckar⸗ hauſen der Milzbrand an eine n Stück Rindvteh feſtgeſtellt wor⸗ den iſt. Stallſperre iſt verfügt. Mannheim, den 3 März 1903. Großh. Bzinksamt: Zoeller. Bekauntmachaug. Den Gerichts voll⸗ zieher dienft betr. Hilfsgerichtsvollzieher Noe, Inhaber des Zuſtellungs⸗ biſtrikts V, wohnt jetzt M 5, 2. Mannheim, 2 März.4. Gr. J. J..: Dr. Ettle. 3322 Honkurgs⸗Berfahren. No, Scz. Das Nonkurs⸗ verfahren über das Vermögen des Inſtallateus Jakob Kehn in Mannheim wurde durch Beſchluß Er Amsge⸗ uchts vom heut gen nach Abhalten des Schlußtermins und nach Vollzug der Schluß⸗ verteilung aufgehoben. Mannheim, 2. Febr. 1904. Der Gerichtsſchreiber Gr. Amtsgerichts III: Mohr. 3320 Vereinsregiſter. Zum Vereinsregiſter Vand 1 .⸗Z. 28,„Verein der Hunde⸗ reunde Mannheim!“ in Mannheim wurde heute einge⸗ tragen: 3321 Durch den Beſchluß der Mit⸗ gliederverſammlung vom 19. Ja⸗ nugr 1904 wurden die 88 2, 12, 18 und 20 der Satzung geändert. Mannheim, den 1. März 1904. 3318 3307 mit den Fahraäuen unterhalten. Eigentümer Katholiſches Bürgerbofpffal.— Verantworlicher Redakleur: Na Sugfih. Mentsgericht I. Aufgebot. No. 2056. Katharine Breyer, Dienſtmädchen in Ludwigs urg hat das Aufgebot zweſer Piand⸗ znefe der Rhein. Hyp.⸗Banf Mannheim— Serie 83 lit. D. o. 9033 und 9034 Uber je 200 Mark de 1899— beautragt. Der Juhaber der Urkurden wird her⸗ mit aufgeſordert, ſpäteſtens in dem auf Freitag 14. Ok ober 1904, vormittage%1, uhr vor dem Gr. Antsgerichte hier⸗ ſelbſt, III. Stock, Zimmer 15, auberaumten Aufge otstermine ſeine Rechte anzumelden und die Urlunden vorzulegen, widrigen⸗ alls die Kraftloserklärung der Urkunden erſolgen wird. Mannheim, den 1. März 1904. Der Gerich sſchre ber Großh. Ausgerichts 1: Mohr. 3323 Sie kaufen bei mir für Ihren Sohn zu 21615 zur Nonfirmation, wie Sie ſolchen in keinem Con⸗ currenzgeſchäft finden werden. Ffanz Jos. Heisel E I, 6, Breitestrasse H 1, 2 3, 7 Breitestrasse. Jungbuschstr. 1* Zum Waſchen und Bi eln wird angenom men. 11811 Fran Dörr, Mittelſtr. 84, 2 Tr. Parkettböden w. gem. u. abgeh. Jow. Aufpol. u. Wichſen.Möbeln. 117 G. Rampm ier, U 2, 8. 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M. an Unſerer Kaſſe vorm. von—11 Uhr, in Baſel, Berlin, Geuf, Leipzig, Mannheim,(Baden⸗ Bden, Karloruhe, Ronſtanz, Freiburg, Heidel⸗ barg, Offenburg, Stia bur i. Elſ.), München, Siuttgar, Heilbronn, Ulm, Reu liugen) Pforz⸗ heim und Wiesvaden bei den bekannten Stellell. Frankfurt a.., 8. März 1904. 21617 Direktion der Deutschen Vereinsbank. in Mannheim. Wir beehren uns, die Herren Aktionäre unſerer Geſell⸗ ſchaft zu der am Dienstag, den 29. März d.., nachmittags 3/ Uhr, in unſerem Geſchäſtslokal, B 4, 9/10, ſtattfindenden 7. ordentlichen General⸗Verſaumlung ergebenſt einzuladen. 21628 Tages⸗Ordnung: 1. Vorlage von Bilanz, Gewinn⸗ und Verluſtrechnung und des Giſchäftsberichtes. 2. Beſchlußfaſſung über die Verleilung des Rein⸗ ewinnes. 3. Entlaſtung des Vorſtandes und des Aufſichtsrates Unſere Herren Aktionäre werden gemäߧ 14 des Geſellſchaftsvertrags erſucht, ſich über den Beſitz ihrer Aktien bis ſpäteſtens 25. März ds. Js. in Maunheim bei der Kaſſe der Geſellſchaft „ Worms„„ Fliliale der Süddeut⸗ ſchen Bank, „ den Herren Straus& Co., „ der Deutſchen Effekten⸗ u. Wechſelbant, „ Dresduer Bank, Saar bei den Herren Lazard, Brach& Co., bei der Wiesbadener Bauk Herren S. Bielefeld& Söhne „ Karlsruhe Frautfurt a. M. „Verlin 2 „St. Johann a. d. „ Wiesbaden oder bei einem Notar auszuweiſen und dagegen eine Eintrittskarte in Empfang zu nehmen.— Bilanz, Gewinn⸗ und Verluſtrechnung, die Bemerkungen des Aufſichtsrates und der Geſchäftsbericht liegen in unferen Geſchäftsräumen zur Einſichtnahme aus. Mannheim, den 3. März 104. Der Aufsichtsrat. 20 2 5 Höhere Privat-Handels-Sehule zu Hannheim, O 7, 19. mit Lehrplan einer höheren Handels-Lehranstalt. Ausblidung in sämtl. kaufmänn. Lehrfächern u. Fremdsprachen. Vebungskontor. Prospekte kostenfrei. Schulleitung: Dr. Symann. 4 12809/2 Bekaunimachung⸗ Dle Fr doline Harus⸗ genſis⸗Stiftung beir. Nr. 7430 1 Aus der von Heren Generalkonſul S. 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