Badiſche Volkszeitung. Abonnement: Wa g 70 Pfeunig monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg. Inſerate: E 6, 2. Die Colonel⸗Zeile... 20 Pfg. Auswärtige Inſerate.. 25„ Die Reklame⸗Zeile.. 60„ Unabhä der Stadt Mannheim und AUmgebung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbreitetſte Zeilung in Mannheim und Amgebung. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. —. Für unverlaugte Manuſeripte wird keinerlei Gewähr geleiſtet.. ngige Tageszeitung. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Apreſſe: „Journal Mannheim“ Telephon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten Nedaktſoernn Gpedittoong Filiale(Friedrichsplatz) E 6, 2. 841 377 21¹8 81¹5 110. aee Montag 7. Marz 904. 2 Rrrrr Feldmarſchall Graf Walderſee iſt am Samſtag abend 8 Uhr ſanft an Herzlähmung entſ chlafen. Schon am Nachmittag war ſein Zuſtand beſorgniserregend, gegen 2 Uhr ließ die Herztätigkeit nach, der Patient zeigte große Schwäche und lag mit geſchloſſenen Augen, als wenn er ſchlummerte. An ſeinem Bette verſammelten ſich die Familien⸗ angehörigen; von den Aerzten waren Profeſſor Dr. Orth und Oberſtabsarzb Dr. Müller zugegen. Gegen Abend wurde der Pulsſchlag immer geringer, und um 8 Uhr trat Herzlähmung ein; der Graf verſchied ohne jeden Todeskampf. Auch Fürſt Henckell von Donnersmarck, der mit dem Grafen Walderſee eng befreundet war, traf abends in Hannover ein und begab ſich ſofort an das Krankenbett. 2 Graf Alfred Walderſee gehörte einer Familie an, die dem preußiſchen Heer hervorragende Offiziere gegeben hat. 1832 ge⸗ boren, wurde er im elterlichen Hauſe und ſpäter im Kadetten⸗ hauſe erzogen und kam 1850 als Offizier in die Garde⸗Artillerie. Er hatte die Aufmerkſamkeit ſeiner Vorgeſetzten bereits auf ſich gezogen, als er 1865 Adjutant des General⸗Feldzeugmeiſters Prinzen Karl von Preußen, des Bruders des Königs Wilhelm wurde, in deſſen Umgebung er dann den Krieg gegen Oeſterreich und die Schlacht von Königgrätz mitmachte. Noch während des Feldzugs wurde Graf Walderſee in den Generalſtab verſetzt und zum Major befördert, um nach dem Friedensſchluſſe General⸗ ſtabsoffizier beim neugebildeten 10. Armeekorps in Hannover zu werden. Er gewann hier das volle Vertrauen des genialen Generals v. Voigts⸗Rhetz, der das Korps kommandierte und wurde von ihm warm empfohlen. Seine Kommandierung als Militärattachee in Paris im Januar 1870 bedeutete eine An⸗ erkennung, der als zweite die Ernennung zum Flügeladjutanten des Königs folgte. Nach zwanzigjähriger Dienſtzeit hatte Graf Walderſee die Stufen der militäriſchen Laufbahn bis zum Oberſtleutnant durchmeſſen. Kurz vor Ausbruch des Krieges reichte er dem König eine Denkſchrift über das franzöſiſche Heer eein, welche geradezu meiſterhaft die Eigenart der Armee ſchil⸗ dDderte und die Strategie und Taktik darlegte, die ſie in einem Als dienſttuender Flügeladjutant begleitete Graf Walderſee den König in den Krieg gegen Frankreich und konnte an den großen Schlachten teilnehmen, welche Deutſchlands Einheit begründeten. Aber er war nicht nur Zeuge der Greigniſſe, ſondern auch durch das Vertrauen des Königs Wilhelm berufen, ſelbſt wirkungsvoll in den Gang der Begebenheiten einzugreifen, nachdem er am 2. Januar 1871 zum Generalſtabschef der Armee⸗ Abteilung des Großherzogs von Mecklenburg⸗Schwerin ernannt worden war. Den Offtzier belohnte das Eiſerne Kreuz 1. Klaſſe, den ſoldatiſchen Diplomaten die ganz außergewöhnliche Aus⸗ zeichnung ſeiner Ernennung zum Geſchäftsträger in Paris nach dem Abſchluß des Friedens. Auf dem heißen Boden ſeiner neuen Stellung bewährte ſich Walderſee ſo ſehr, daß man den zuerſt gefürchteten Geſchäftsträger im Auguſt 1874 nicht ohne Bedauern ſcheiden ſah. Walderſee übernahm auf zwei Jahre das Kom⸗ mando des 13. Ulanen⸗Regiments in Hannover, deſſen Uniform er ſeitdem mit Vorliebe getragen hat. 1873 folgte ſeine Er⸗ nennung zum Stabschef des X. Armeekorps, welche Stellung der Verſtorbene dann unter dem Prinzen Albert von Preußen neun Jahre innegehabt hat. 1881 wurde er Generalquartier⸗ meiſter des Großen Generalſtabs in Berlin, wo er als erſter Mitarbeiter des Feldmarſchalls Grafen Moltke ſteben Jahre lang gewirkt hat. Und als im Jahre 1888 der Feldmarſchall ſeinen Abſchied erbat, ging ſein Amt gleichſam als ſelbſtverſtändlich auf Welderſee über. Ueberraſchenderweiſe erfolgte ſchon im Jahre 1891 ſeine Ernennung zum kommandierenden General des IX Armeekorps in Altona. Wenn damals eine Trübung ſeines Verhältniſſes zum Kaiſer eingetreten war, ſo gelangte Walderſee in ſeiner neuen Stellung doch bald wieder in den Vollbeſitz des kaiſerlichen Wohlwollens, wie ihm und der Welt ausdrücklich die Kabinetisordꝛe bezeugte, mit der er 1898 zum Generalinſpekteur der II1. Armee⸗Inſpektion ernannt wurde. Anfang Auguſt des Jahres 1900 wurde Graf Walderſee zum Oberbefehlshaber der verbündeten Truppen in China er⸗ nannt, und er führte den Oberbefehl während des Boxerauf⸗ ſtandes vom September 1900 bis 4. Juni 1901. Seine Wirk⸗ ſamkeit trug viel zur baldigen Beendigung der chineſiſchen Wirren und zur Aufrechthaltung des guten Einbernehmens zwiſchen den Mächten bei. Als Walderſee heimkehrte, wurde er herzlich be⸗ grüßt und zur Vollendung ſeiner Aufgabe beglückwünſcht. Namenklich in den Hanſaſtädten fand er jubelnden Empfang und dankbare Anerkennung. Am 8. April 1902, ſeinem 70. Geburtstag, empfing er zahlloſe Glückwünſche aus Deutſchland und auch aus allen Teilen der übrigen Welt, denn er hatte in China die Sympathien der dort verkretenen Truppen dreier Erd⸗ teile gewonnen. Seit dem 14. April 1874 war Graf Walderſee mit einer Amerikanerin, der Witwe des Fürſten Noer, Marie Eſther, der Tochter des Rentiers David Lee in Newhork, vermählt. Miß Marie Eſther Lee kam in jungen Jahren nach Europg. Hier lernte ſie der Prinz Frie drichvon Holſtein, ein Onkel der jetzigen Kaiſerin Auguſte Viktoria, kennen. Der Prinz war viel gereiſt, zu jener Zeit fünf Jahre Witwer und ſchon 63 Jahre alt. Mit nicht geringen Schtvierigkeiten kam die Ehe des Prinzen mit Miß Lee zuſtande. Kaiſer Franz Joſef ermöglichte ſie. Er machte nämlich den Prinzen zum Fürſten von Noer, denn der Prinz leiſtete auf ſeine An⸗ kwartſchaft als Mitglied der Familie Holſtein⸗Auguſtenburg aus Liebe Oberſtleutnant geſchaffen; am 3. Nobember heiratet Fürſt die Miß L damals 26 Jahre alt war. Das Paar reiſte, und ſein Eheglück war nach einem halben Jahre zu Ende, denn am L. Juli 1865 wurde die heutige Gräfin Walderſee zu Beyrut in Syrien Witwe. Sie lebie dann viel in Paris, wo ſie Graf Walderſee, der hier interimiſtiſcher deutſcher Geſchäftsträger war, kennen lernte. Als die Fürſtin den Grafen heiratete, war ſie ſchon eine Dreißigerin, Walderſee war damals Oberſt. Die Gräfin iſt bei der deutſchen Kaiſerin ſehr be⸗ liebt. Sie iſt proteſtantiſch und ſehr fromm. Sie hält auf Gebets⸗ übungen ſehr viel und begeiſtert ſich für Stöcker, die Berliner Stadt⸗ miſſion und ähnliches. Als ſie noch in Berlin lebte, beherbergte ihr Haus einen politiſchen Zirkel, der bekanntlich auch das Augenme Bismarcks auf ſich zog. Der verſtorbene Feldmarſchall hatte eine Schweſter, Gräfin Amalie, die als verwitwete Gräfin Pfeil in Breslau lebt, ſo zwei ältere und einen jüngeren Bruder. Der älteſte Graf Georg fiel als Oberſt im Jahre 1870 bei Le Bourget, der zweite, G Friedrich, ſtarb 1902 als Generalleutnant, ſein jüngerer Bru Graf Franz iſt Vize⸗Admiral à la suite der Marine. Durch Ehe des letzteren mit Helene v. Wilamowiß ⸗Möllendorf ter Feldmarſchall Graf Walderſee in ein entferntes Verwandtſchaftsv hältnis zu Mommſen, denn eine Tochter des berühmten Gelehr Marie Mommſen, hat den bekannten Philologen Ulrich, v. Wilamo⸗ witz⸗Möllendorf, einen Couſin der Gräfin Helene, geheiratet 1 Hannover, 6. März. Der Kaiſer richtete folgen⸗ des Beileidstelegramm an die Gräfin Walde Berlin, Schloß, 9 Uhr 58 Min. In herzlicher Anteilnah gedenken ich und die Kaiſerin Ihres jähen Verluſtes, 85 wiſſen, was Sie in dem zu Gott Heimgegangenen beſaßen und loren haben. Mit mir trauert die Armee, die zu ihm an ö zu dem berufenen Führer in ernſt⸗kriegeriſcher Zeit. ihn ihm einen bewährten alten Freund. Gott tröſte und Sie. Wil helm R.„ Zahlreiche Beileidstelegramme von Mitg der königlichen Familie, deutſchen Fürſten, ausländif 77 el ſchern, dem Reichskanzler Grafem Bülow, bielen Freun Verehrern des Verewigten laufen ein. Mittwoch m der Trauerfeier im Hauſe, erfolgt die Ueberführung nach der Bahn zur Beiſetzung auf dem Gute non W. * Neffen in Neversdorf(Holſtein). Sozialdemokratiſcher Parteitag für Bad cch. Offenburg 6. 9 Der ſozialdemokratiſche Parteitag für Baden, bei dem durch ca. 95 Delegierte vertreten ſind, wurde geſtern n ½% Uhr in der„Neuen Pfals“ nach einer Begrüßungsanſprache Genoſſen Dreyfus⸗Offenburg durch den Vorſitzenden des Lan vorſtandes Pfeiffle⸗ Mannheim eröffnet. konnte, auch der Antrag wurde einſtimmig angenommen. Der erſte Punk ordnung:„Wahl des zung der Buͤreaus, der Mandatprüfungskommiſſi nd glatte Erledigung. 2 L U Verzicht. Am 28. September — eeeeeeeeeeeeee Kriege beobachten würde. 5 5 f* 2 1 Die Jamilie von Horſt. Roman von E Karl. Nachdruck verboten. (Jortſetzung). Wenn ihr Gatte mit vieler Mühe erreicht hatte, daß ſie das Bett verließ, lag ſie den Tag über auf der Chaiſelongue, ohne das ntin⸗ deſte Intereſſe für irgend etwas zu vervaten. Nur wenn ein Brief von Ruth kam, lebte ſie für einen Augenblick auf; ja ſie ſchrieb ſogar lange Briefe an ſie, war das Mädchen doch das Bindeglied zwiſchen ihr und dem unglücklichen, und doch nur um ſo heißer geliebten Sohn. Dier Oberſtleutnant ahnte, daß Ruth ſeinen Befehl, nichts von dem Verſtoßenen zu berichten, nicht befolgte, aber er ſah auch, daß ſeine Frau ihre Lebeuskraft aus dieſen Briefen ſchöpfte. Darum ſchwieg er und berührte mit keiner Silbe ihren Inhalt. Er wußte nicht, was oder wo ſein Sohn war, er wußte ebenſowenig von Ruth. Er hatte beide aus ſeinem Herzen geriſſen; ſie waren tot— und an Tote denkt man wohl, vielleicht mit blutigen Tränuen, aber ſie haben aufgehört, für ihn zu exiſtieren. 64 Sein anderer Sohn war fern, hatte als Adjutant viel zu tun und ſchrieb ſelten; ſo konzentrierte ſich all ſeine Lebensfähigkeit auf ſſein Weib. Er trug ſie, er verhätſchelte ſie wie ein Kind, und als der Sommer ſtarke Hitze brachte, unter der ſie in der engen Wohnung ſehr litt, fuhr er jeden Nachmittag mit ihr ins Freie. Die Fahrten berſchlangen mehr, als die Mieterſparnis an der kleinen Wohnung ausmachte, aber ſo war die Horſtſche Sparſamkeit beſchaffen. Inm Winter endlich begann Frau von Horſt ſich zu erholen. Ein paar ihrer alten Betaunten, darunter Oberſt von Lenz, kamen matt beklagte die arme Familie kief und ließ ſich daher durch lei it nicht abſchrecken. ntlich behe So bildete ſich ein von Rudis Schulden ab. Hannemann und die anderen Gläubiger waren ſchon befriedigt, Oberſt von Lenz hatte erſt einen Heinen Teil erhalten. Er bat, Herr von Horſt möge ſich Zeit gönnen, nahm aber, was er ihm ſchickte, denn er ſah, daß der alte Mann danach lechzte, die unſelige Geſchichte zwiſchen ihnen aus der Welt zu ſchaffen. Es war ein ſchöner Apriltag, faſt ſo warm, wie der, an dem Rudi zum letzten Mal als Gaſt bei ſeinen Eltern geweſen und mit Oberſt bvon Lenz zuſammengettoffen war. Zum zweiten Mal war der April ſeitdem eingekehrt, und der alte Herr dachte daran, während er die Tür ſeiner Wohnung öffnete. Frau Konſtanze ſaß in dem lleinen Wohn⸗ und Speiſezimmer, deſſen Fenſter nach der Straße, einer ſtillen Seitenſtraße, gingen, und las einen Roman. In der danebenliegenden Küche klapperte die alte Chriſtine anit dem Gerät, das ſie mittags benutzt hatte und nun reinigte, und auf dem Tiſch vor dem Sofa ſtand bereits die Kaffekanne unter einem geſtickten Kaffeewärmer. Der Sofabezug ſah ſohr verblichen aus, und der Teppich unter dem Tiſch ließ den Bllrdfadengrund mehr als nur ahnen. In vielen Kleinbürgerhäuſern ſah es eleganter aus, und doch lag ein Hauch von Vornehmheit über dem Ganzen, der von den Menſchen ausging. Frau Konſtanze war die elegante Dame auch in dem faſt ärmlichen ſchwarzen Wolltleide, das ſie ktrug, und des Oberſtleutnants weißes, gramdurchfurchtes Haupt ſaß auf einem ſtraff aufgerichteten Körper. Er trat auf die Gattin zu und küßte ihr die Wange. Run, Schatz, ſo vertieft, was haſt Du denn da Schönes?“ Sie nannte einen vielgeleſenen Roman einer Modeſchriftſtellerin und fügte hinzu:„Es iſt recht erheiternd, ich wurde lebhaft an meine Hofdamenzeit erinnert. Ach, waren das ſchöne Tage!“ „Na, na,“ ſcherzte der Mann, während er ſie an den Kaffeetiſch führte,„damals hatteſt Du mich doch nicht! Wie können das ſchöne ttern Tage geweſen ſein?“ 75 Sie ſah ihn freundlich an. „Nein, Dich hatte ich noch nicht, aber ich war jung, ur amel hinig mir voller Geigen.“ Sie ſeufßzte, der Mann und rührte langſam in ſeinem Kaffee, es pi 1864 wurde der„Fürſt von Noer“ Weeeeeeeeeeeeee— In jedem Quarkal zahlte der Oberſtleutnant eine kleine Summe Eine 310 heraus. hen ihnen, der ifie Namen ſie doch nie ausſprachen. „Ich habe unten noch ein Weilchen zu tun, darf ich Dich zum Spaziergang abholen?“ „Ich weiß nicht, Herbert,“ meinte Frau Konſtanze zögernd bin ſo müde— und ich müßte mich auch noch umziehen.“ „Na, da ziehe Dich um, liebes Kind. Ich glaube wirkli⸗ ſitzeſt zu viel ein, ein klei ntir den Gefallen, Altche! Frau Konſtanze lächelte, ſie mußte immer en ein e⸗ beten werben. 8 5 5 „Nun, wenn Du es willſt, Herbert, Du weißt ja, ich ſo gern etſwas zuliebe.“ Sie reichte ihm die Hand, die er küßte. 80 55 Es läutete draußen, und man hörte gleich darauf eine M ſtimme im Flur.„Etwa Beſuch? ſagte der Oberſtleutnar drießlich.„Es wäre ſchade um den Spaziergang“ „Herr Oberſt von Lenz!“ meldete Ehriſtine. Gle ſchüttelte man ſich in dem ſogenannten„Salon“ die Hände. „Aber Sie lehen ja charmant aus, gnädige Frau,“ lon alte Freund,„Sie haben ordentlich roſige Wangen bekommer „Nicht wahr?“ rief Horſt lebhaft.„Meiner Frau bekomt neue Stärkungsmittel gut. Habe ordentlich ein Machtwor ehe ſie ſich entſchloß, es zu gebrauchen. Man nahm Platz und tauſchte noch ein paar Redensarten entſtand eine kleine Pauſe. Der Oberſt ſchien etwas qu Herzen zu haben und doch das erſte Wort zu ſcheuen. Endlich begann er im gewöhnlichen Unterhaltungston: „Haben Sie Nachrichten von Ihrem Sohne Rudi?“ Es war, als habe plötzlich eine Bombe eingeſchlagen. Ehepaar verſtummte, Frau Konſtanze wurde ſchneebleich un „Ich habe keinen Sohn Rudi mehr!“ fu —„Doch, doch,“ begli tigt von ihm erhalten, der mich — WenN-örusefeer: Sne. Maffnßeim, 7. Mürz. Dagegen erforderte die Beratung über Punkt 2 der Tagesord⸗ Volksſtimme“ einzuverleiben.— Die Reſolution Breiten⸗ williger Verzug der Steuerzahlung nachzuweiſen ſer. Entgegen⸗ nung:„Berichterſtattung über den„Volksfreund“(das ſozialdem. Organ in Karlsruhe)“, den Reſt der Nachmittagsſitzung und einen Teil der heutigen Vormittagsſitzung. Den Geſchäftsbericht erſtattete der Verleger des„Volksfreundes“, Eugen Geck⸗Karlsruhe. Vom K. Juli d. J. ſoll der„Volksfreund“ in eigener Druckeret erſcheinen. In der Debatte ſprachen ſich einige Redner für Gründung weiterer ſozialdemofratiſcher Organe aus, wovor aber die meiſten Redner warnen. Referent Geck wies darauf hin, daß in Württemberg auf 400 000 ſogz. Stimmen ein Parteiorgan komme, während in Baden ſchon auf 36000 Stimmen ein ſolches komme. Er bitte die neuen Projekte auf 10 Jahre zurückzuſtellen. Der„Volksfreund“ habe im abgelaufenen Jahre zum erſten Mal einen Gewinn gebracht. Der Abonnentenſtand erhöhte ſich von 6800(Ende 1902) auf 8900 Ende 1908; die ſelbſtändigen Filialen von 77 auf 92. Aus der Debatte, die ſich um techniſche und redaktionelle Angelegenheiten drehte, heben wir nur einige charakteriſtiſche, beſonders den Reviſionismus betr. Wendungen der einzelnen Diskuſſionsredner hervor. Leyh⸗Mann⸗ heim beſchwert ſich über die kleinlichen Angriffe der Vorredner über den„Volksfreund“. Dreesba ch⸗Mannheim entgegnet, daß es nicht Sache des Vorſitzenden ſei, die geiſtige Höhe der Reden zu regeln. Faas⸗Pforzheim meint, es ſei doch überflüſſig, alle die Klagen gegen den„Volksfreund“ nochmals vorzubringen, das hieße doch „Reyiſioniſten nach Mannheim bringen.“ Kie s⸗ ing⸗Kehl wirft dem Redakteur Kolb vom„Volksfreund“ ſeinen reviſioniſtiſchen Standpunkt vor und ſagt:„Wer ein Sozialdemokrat ſein will, kann es nur ſein auf Grund unſeres Pragramms, ſonſt möge er draußen bleiben.“ Engler⸗Freiburg: Man könne von einem Redakteur nicht verlangen, daß er anders ſchreibe, als es ihm ſein Gewiſſen vorſchreibt; die Redakteure beeinfluſſen zu wollen, wäre ganz undemokratiſch. Redner kommt auf die Reſolution 130 des Dresdener Parteitages zu ſprechen(d. k. die Reſolution gegen die Reviſioniſten) und ſagt ironiſch:„Wenn Sie die Abſtimmung ge⸗ ſehen hätten.“ Daß dieſer in fernaliſchen Hetze wegen des Dresdener Parteitages in der Partei ein Ende gemacht wurde, ſei ein wahres Glück geweſen. Man ſollte weniger kritiſieren und mohr mifarbeiten. Hug⸗Pforzheim fragt, ob wohl der Landesvorſtand dem Redakteur Kolb ſeinen rebiſioniſtiſchen Standpunkt etwas herab⸗ ſtimmen werde. Einer vom Vorſtandstiſch: Dervandesvorſtand beſtehe ja aus lauter Repiſioniſten, mit dem ſei alſo nix. Er wünſche, daß in Pforzheim auch einige derartige Reviſioniſten wären, wenn die auch es Maul nicht ſo weit aufriſſen, die Hauptſache ſei, daß ſie arbeiteten. Horter⸗ Mannheim vertritt die merkwürdige Anſchauung, daß der Reviſionismus in Baden immet mehr verſchwin⸗ den werde, je mehr die Gewerkſchaftsbewegung erſtarke. Kol b⸗ Karlsruhe: Die Rede Kieslings habe gezeigt, daß die perſön⸗ Iiche Gehäſſigkeit einen ſolchen Grad erreicht habe, daß ſie in dem Andersdenkenden nicht mehr den Parteigenoſſen ſähe. Wenn man einmal nicht mehr ſeine Meinung vertreten dürfe, dann würde er allerdings aus der Partei austreten. Gerade die, welche ſich Revo⸗ Iutionäre nennen, ſeien undemokratiſch. Seien Sie(zu den Radikalen gewandt) doch endlich einmal duldſam. Gerade an der Unduldſamkeit der einen Seite kranke die Partet. Der„Volksfreund“ gedeihe überall da, wo die Genoſſen aufhörten, gegen ihn zu hetzen. Kolb wünſcht ſodann, daß die Genoſſen nicht immer nur Perſönliches über Pfarrer, Beamte, Offigiere ete. an den„Volksfreund“ berichteten. Jeden Dreckeines Jeden aufzurühren, das müſſe auf⸗ hören. Der Revſſionismus werde immer mehr an Ausbreitung ge⸗ winnen, je mehr die Gewerkſchaften erſtarkten und je mehr die Leute Praktiſch arbeiten würden. Zum Schluß der Beratung iſt eine Reſo⸗ Iution Breitenfeld eingelaufen, daß der Geſchäftsbericht des „Volksfreundes“ genehmigt werden ſolle, und daß derſelbe im Geiſte der auf dem Dresdener Parteitag hinſichtlich der Taktik ge⸗ faßten Beſchlüſſe gehalten werde. Dreesba h⸗Maanheim: Mit „derſelbe“ ſei wohl der„Volksfreund“ gemeint, der nicht mehr revi⸗ ſioniſtiſch, ſondern rodikal gehalten werden ſolle. Im Schlußwort tritt Kolb⸗Karlsruhe dem Reichstagsabgeordneten Eichhorn gegenüber, der behauptete, daß der„Volksfreund“ an Artikeln mangele, welche das Klaſſenbewußtſein der Arbeiter erzeugen ſollen. Es fehle in Pforz⸗ heim vielfach an dem Mann, der die Maſſen führen könne. Der Radi⸗ kalismus des Abg. Eichhorn habe in den letzten Jahren merklich abgenommen und er glaube, in 2 Jahren werde Eichhorn ganz auf ſeiner Seite ſtehen. Man ſehe es ja auch beim Bürger⸗ gusſchuß, ſo lange die Genoſſen draußen ſeien, ſchimpften ſie, wenn ſie aber drinnen ſeien, da ſähen auch ſie, daß ſie micht mit dem Kopf durch die Wand rennen kön⸗ nen. Er werde immer ſeine eigene Meinung zum Ausdruck bringen (Zuruf: Angelegenheit Göhre), auch im Fall Göhre.(Zuruf: Genoſſe Mehring.) Im Falle Mehring ſei er vom Landesausſchuß auf⸗ gefordert worden, nichts mehr zu bringen.(Zuruf: Das hätten Sie eben mitteiten ſollen.) Ich bin kein feiger Kerl, ich habe immer meine Meinung verfreten.(Zuruf: Aber wiel) Adolf Geck⸗Offenburg: Alſo par ordre de mufti ſei Kolb gezwungen worden, nichts mehr über Mehring zu ſchreiben, das ſei allerdings eine höchſt verwunder⸗ liche Maßnahme des Parteivorſtandes. Dreesba ch⸗Mannheim meint, daß man über den Fall Göhre wohl geteilter Meinung ſein könne. In der Reichstagsfraktion ſei man darüber auch ſehr geteilter Meinung geweſen, wurde doch der betreffende Beſchluß mit 28gegen 28 Stimmen gefaßt.(11l)— Nunmehr wurde! üder die Anträge 31—38 zur Preſſe abgeſtimmt. Es finden die Anträge An⸗ nahme, nach welchen für den„Volksfreund“ eine Preßkommiſſion zu wählen iſt, die Berichte über die parlamentariſchen Verhandlungen zu erweitern ſind, in Pforzheim ein Expedient für den„Volksfreund“ anzuſtellen und die„Volksſtimme“ in Mann heim in das Eigentum der Landesorganiſation zu überführen iſt. Dreesbach⸗Mannheim(Direktor der„Volksſtimme“) ruft, der Landesvorſtand ſolle ſich nur ſofort auf die Wege machen, um die Er zog einen Brief aus der Taſche und reichte ihn dem Oberſt⸗ leutnant, der aber abwehrend den Kopf ſchüttelte und das Papier ſo heftig zurückwies, daß es faſt zu Boden gefallen wäre. „So muß ich Ihnen das Schreiben vorleſen,“ ſagte der Oberſt, „denn ſein Inhalt geht auch Sie an.“ Und er entfaltete ruhig den Brief und las ihn, während Horſt die Fäuſte ballte und ingrimmig vor ſich hinſtarrte: „Hochberehrter Herr Oberſt! In der dunkelſten Stunde meines Lebens habe ich mich un⸗ wiſſentlich an Ihrem Eigentum vergriffen, und Sie haben gnädig die äußerſte Schmach von mir abgewendet. Sie haben damals meinen Worten— daß ich leben wolle, um meine Tat zu ſühnen — wohl kaum Glauben geſchenkt. Umſtand aber, daß Diejen Zutrauen zu meiner ſpäteren Leiſtung Sfä haben, um mir das Geld zu leihen, mag Ihnen Bürgſchaft für den Ernſt meines Strebens ſein. Das Ziel desſelben iſt Ihre und meiner Eltern Vergebung. Wann Sſe weiter von mir hören werden, kann ich noch nicht angeben, aber es wird beſtimmt geſchehen, wenn ich am Leben und leiſtungsfähig bleibe. Geſtatten Sie, hochverehrter Herr Oberſt uſw.“ Frau Konſtanze hatte ſich in den Stuhl zurückgelehnt und preßte ihr Tuch dor die Augen. (Jortjetzung folgt.) Repviſionsbericht“ diskutiert. baſch wird in veränderter redaktioneller Faſſung angenommen. Längere Zeit nimmt ſodann die Beratung über Punkt 3„Er⸗ richtung einer eigenen Druckerei“ in Anſpruch. Dreesdach⸗ Mannheim demerkt, daß die Errichtung einer eigenen Druckerei ſchon auf dem vorjährigen Parteitag genehmigt wurde. Süßkind⸗Mannheim ſtellt den geſchäftsordnungsgemäßigen Antrag, eine Kommiſſion zu wählen, welche das Organiſationsſtatut beraten und in der Nachmittagsſitzung darüber berichten ſoll. Der An⸗ trag fand Annahme. Ueber die Vorarbeiten zur Errichtung einer eigenen Druckerei berichtet Pfeiffle⸗Mannheim. Hiernach wird der Betrieb der Druckerei am 1. Juli d. J. aufgenommen. Die Druckerei wird in einem eigens hierzu zu errichtenden Gebäude untergebracht. Die Geſchäftsführung ſoll in Form einer offenen Han⸗ delsgeſellſchaft wahrgenommen werden. Mehrere Stunden wird ſodann über Punkt 4„ eſchäfts⸗ und Kaſſenbericht des Landesvorſtandes und Den Bericht des Vorſtandes erſtattete Pfeiffle⸗Mannheim, aus dem hervborzuheben iſt, daß die ſozialdem. Stimmenzahl bei den letzten Reichstagswahlen von 50 000 auf 72 000 Stimmen geſtiegen iſt. Die Zahl der Mitglied⸗ ſchaften beträgt 96 mit 6350 Mitgliedern. Die Reichstagswahlen erforderten 30 985„ Die Landtagswahlen hätten den gehegten Erwartungen nicht entſprochen, ſei ja Pforz⸗ heim verloren gegangen und auch Schwetzingen und Weinheim, auf die man große Hoffnungen ſetzte, ſeien nicht gewonnen worden. In der Gemeindeverwaktung habe die Sozkaldemokratle Fortſchritte ge⸗ macht, ſo ſeien drei ſozialdemokratiſche Hürgermeiſter und Bürger⸗ ausſchußmitalieder in 56 Orten I. Klaſſe 18, II. Klaſſe 77 und III. Klaſſe 724 gewählt. Neuorganiſationen ſind gegründet worden in Lichtenau, Adelsheim, Radolfzell, Knielingen, Oberkirch, Befertheim, Leimen und Handſchuhsheim. Aus der Debatte iſt hervorzuheben, daß der Antrag eingebracht wurde, der Landesvorſtand möüchte in dieſem Jahre eine Gemeindevertreter⸗Verſammlung einberufen. Brüſtle⸗Schwetzingen beſpricht die Parteiverhältniſſe und die Landtagswahl im Wahlkreis Schwetzingen⸗Laden⸗ burg. Dort ſeien das Partei⸗Intereſſe mit Füßen getreten und die Beſchlüſſe der Partei in gröbſter Weiſe verletzt worden, Es ſei hier zum Ausdruck gelangt, daß es für gewiſſe Sozialdemokraten eine Meinung für die Oeffent⸗ lichkeit und eine Meinung für die Nicht⸗Oeffentlichkeit gäbe. Adolf Geck⸗ Pforzheim nimmt die Pforzheimer Genoſſen gegen die ihnen gemachten Vorwürfe in Schutz. Die Pforzheimer Verhältniſſe ſeien ganz eigenartig und würden ſich erſt zum Beſſern wenden durch die Eingemeindung von Brötzingen.(GEichhorn ruft dazwiſchen: Das verliert dann der Landkreis.) Das iſt ja dann deine Sache. Die Genoſſen in Pforzheim hätten ſich durch die Taktik der Gegner ein⸗ lullen laſſen. Die Nationalliberalen erklärten, der Wahlkreis ſei für ſie verloren und die Genoſſen hätten das geglaubt. Mit der Haltung der Preſſe ſei er nicht einyerſtanden, ſie ermangele der Objektivität wie auch der Gerechtigkeit, wie beſonders im„Falle Mehring“, den der Redner ausführlicher beſpricht. In der weiteren Debatte wurde auch die Errichtung eines Parteiſekretariats angeregt. Der Landesvorſtanderklärte, ſowohl Bernſtein ſpie Mehring ſeien im„Falle Mehring“ zu Worte gekommen, gegen die Aufnahme der Erklärung Mehrings habe der Vorſtand nichts ein⸗ zuwenden gehabt, wohingegen Kolb⸗ Karlsruhe erklärte, ihm ſei vom Landesvorſtand die Weiſung zugegangen, in dem„Falle Mehring“ die Polemik einzuſtellen, womit guch die Mehring'ſche Er⸗ klärung in den Papierkorb fiel. Aach der Mittagspaufs erſtattet Dr. Franchk⸗ Mannheim Be⸗ richt über die Kommiſſionsſitzung wegen des Organiſations⸗ Entwürfs, der mit unpeſentlichen redaktionellen Abänderungen debattelos einſtimmig angenommen wurde. Den Bericht der Landtagsfraktion erſtattete Ge⸗ noſſe Robert Kramer⸗Mannheim, Referent hält es für ange⸗ bracht, daß alle 2 Jahre ein gedruckter Bericht über die Tätigkeit des Landtags vorgelegt wird. Die Erwartung, daß die ſozialdem. Partei um einige Mandate reicher in die Kammer einziehe, ſei leider nicht eingetreten. Die Wahl in Schwetzingen⸗Laden⸗ burg habe gllgemein im Lande und hei den Parteigenoſſen Unfriede erregt, da die dortigen Genoſſen gegen die auf dem letzten Parteitag gefaßten Beſchlüſſe handelten. Kramer bringt weiter in ſeinem ſächſiſch⸗altenburgiſchen Dialekt die„ollen Kamellen“ aus dem Land⸗ tag vor, wobei ſich unter den Genoſſen lebhafte Privatgeſpräche ent⸗ ſpinnen. Ein Teil der Delegierten hält ſich außerhalb des Saales auf. Kramer ſpricht u. a. auch über die Verſumpfung der Etats⸗ Debatten und ſagt hierbei:„Sie wiſſen ja alle, was eine General⸗ debatte iſt.(Sehr richtig.) Eine Genergldehatte iſt das, wo jeder Redner ſüber alles ſprechen kann, eine Spezialdebatte iſt das, wo alle Redner über das Einzelne ſprechen können, wodurch ſich die Debatten ſo berflucht in die Länge ziehen“.(Heiterkeit.) Nachdem der Referent unter großer Unruhe ſich noch über manches„drüber ver⸗ breitet“ hatte, wurde in die Beratung der einzelnen Anträge einge⸗ treten, Horter⸗Mannheim hatte einen Antrag eingebracht, die ſoz Landtagsfraktion ſolle die Regierung befragen, wer die Ver⸗ ſtärkung der Polizei bei dem Pforzheimer Maurerſtreik bezahlt habe. Abg. Sichhorn erklärte, daß eine ſolche Anfrage verſpätet ſei, und beſchwert ſich, daß die Genoſſen die Fraktion ſo wenig unterſtützen. Lediglich Querulanten beläſtigten die Abge⸗ ordneten. Betreffs der Wahlreform⸗Vorla ge führte Eich⸗ horn aus, daß die natl. Fraktion lediglich ſich fünr die direkte Wahl ausgeſprochen habe, da ſie immer mehr vom Centrum überflügelt wurde. Nach den Ausführungen des„Wahrheitsminiſters“ Schenkel habe man eine recht reaktionäre Wahlrechtsvorlage erwartet. Dies ſei nicht eingetroffen. Im Gegenteil weiſe die Vorlage eine Reihe von Verbeſſerungen auf: das direkte Wahlrecht, die verbeſſerte Wahlkreis⸗ einteilung, die relative Mehrheit. Jedoch ſei es nicht ganz ohne Cautelen, oder wie man heute ſage„Gegengewichte“ abgegangen, als da ſeien: Carrengzeit der Staatsangehörigkeit, Carrenzzeit der An⸗ ſäſſigkeit, die Nichtwahlfähigkeit der Steuerreſtanten. Dieſe Ver⸗ ſchlechterungen ſeien allein ſchon ausſchlaggebend für die Stellung⸗ nahme der ſoz. Fraktion. Hinzu käme noch die Reorganiſation der 1. Kammer, deren Witglieder vermehrt werden ſollten, wenngleich man nicht leugnen könne, daß im Gegenſatz zu den früheren„landes⸗ herrlichen Standesmumien“ die 1. Kaminer moderniſiert werden ſolle. Wollte man ſich auf den prinzipiellen, nicht auf den praktiſchen Standpunkt ſtellen, ſo hätte man mit der Vorlage nichts mehr zu tun. Man bürfe aber nicht vergeſſen, welche Bedeutung die direkte Wahl für die Sozialdemokratie habe. Die Partei habe alle Veranlaſſung, wenn es irgend möglich ſei, für die Vorlage einzutreten. Die ſozial⸗ demokratiſche Fraktion habe ſich auf den Standpunkt geſtellt, bis an die äußerſte Grenze an der Vorlage mitzuarbeiten. Nicht nur das praktiſche ſondern auch das ethiſche Moment komme hierbei in Frage, um die direkte Wahl habe das Volk ſeit Jahrzehnten gekämpft, ein Scheitern der Vorlage würde das Volk einfach nicht verſtehen. In der Kommiſſion habe die Regierung ſchon weſentliche Zugeſtändniſſe gemacht, ſo eine Herabſetzung der Karrengzeit für die Staatsange⸗ hörigkeit und Anſäſſigkeit, wie weiter die Regierung erklärt habe, daß die Steuerteſtanten nur dann nicht wählen dürften, wenn ihnen bös⸗ kommen habe die Regierung guch bei der Frage der Armenunter⸗ ſtltzung bewieſen, inſofern als unter„unverſchuldete Armenunter⸗ ſtützung auch die Arbeitsloſigkeit fallen ſolle. Wenn es noch gelänge, die Karrenzzeit entweder für die Staatsangehörigkeit oder für die Anſäſſigkeit noch weiter herabzuſetzen, könne die Frage an die fozial⸗ demokratiſche Fraktion herantreten, ob ſie für die Vorlage eintreten ſolle. Die direkte Wahl wiegt uns ſchwerer, als die unſchädlichen Kautelen, die die Arbeiter nicht treffen. Jedenfalls käme es aber garnicht ſoweit infolge der Stellung der Nationglliberalen und des Zentrums, die ſich jetzt aufs hohe Roß ſetzten und plötzlich prinzipielle Bedenken hätten, daß näm⸗ lich die Rechte der 2. Kammer beſchnitten werden, Das ſei lediglich ein Deckmantel für die Gegnerſchaft gegen das direkte Wahlrecht. Zum Schluß ſeiner Ausführungen bedauert Eichhorn, daß die Kammer Dreesbach und Geck verloren habe. Wendie ſoz. Fraktion aber trotzdem nicht unter den Schlitken gekom⸗ men ſei, ſo ſei das mehr ihrem Glück, als ihrem Talent zu ver⸗ danken. Wenn Miniſter Schenkel heute über die Soziademokratie herziehe, morgen ſie als eine berechtigte Partei hinſtelle, deren Ver⸗ treter er im Landtag nicht miſſen möge, und dann, wenn ihm die Nationalliberalen an den Hals ſprängen, wieder auf die Sozialdemo⸗ kraten ſchimpfe, ſo ſeien das glückliche Umſtände, die ihnen alkerdings Erfolge verſchaffen müßten.— Arbeiterſekretär Müller⸗Mannheim nimmt die Schwetzinger Genoſſen in Schutz. Es ſei nicht geeignet, ſich durch Parteibeſchlüſſe von vornherein feſtzulegen. Die Verhältniſſe im Wahlkreiſe ſeien aber ganz eigenartig gelagert geweſen, ſodaß das Vorgehen der Schwetzinger Genoſſen durchaus gerechtfertigt war. Abg. Dreesbach⸗Mannheim erklärt, daß die Wa hImänner in Schwetzingen ihre Pflicht verletzt hätten. Wenn ſo etwas nochmals vorkomme, müſſe die Parteileitung ganz entſcheidende Schritte ergreifen. Des weiteren tritt Dreesbach den Ausführungen Eichhorns zur Wahlrefſorm⸗Vorlage bei; ſelbſt unter einigen Erſchwerungen müſſe man das direkte Wahlrecht durchzu⸗ bringen ſuchen. Wenn eine Vermehrung der Abgeordneten der großen Städte eintrete und die Totalerneuerung der Kammer eingeführt werde, ſo ſeien das große Vorteile, daß mancher kleine Nachteil in Kauf genommen werden könne. Aufgabe der Sozialdemokratie müſſe es ſein, die Verantwortung für das Scheitern der Vorlage auf die Häupter derer zu bringen, welche die Vorlage zum Scheitern bringen. Kolb⸗Karlsruhe führt aus: Die Haltung der Fraktion ſei jetzt durchaus reviſioniſtiſch. Eichhorn habe ſich heute bei ſeinen Aus⸗ führungen über die Wahlreform⸗Vorlage auf den Standpunkt Voll⸗ mars in ſeiner Rede auf dem baheriſchen Parteitag in Ludwigs⸗ hafen geſtellt.„Die Prinzipien hochhalten kann jeder Eſel.“ Er verſtehe die Geheimniskrämerei der Verfaſſungs⸗ kommiſſion nicht und bedauere, daß dieſe die ſozialdemokratiſche Fraktion mitgemacht habe. Die Preſſe habe ein Recht darauf zu erfahren, was in der erfaſſungskommiſſion verhandelt wird. So⸗ dann kommt Kolb auf die Vorgänge bei der Landtagswahl in Mannheim zu ſprechen. Süßkind ſei da als Kandidat aufgeſtellt worden mit Dreesbach. Einige Tage ſpäter ſei in der „Volksſtimme“ eine Erklärung Süßkinds erſchienen, worin dieſer er⸗ klärte, daß er die Wahl ablehne. Da ereignete ſich das eigentümliche Schauſpiel, daß der Genoſſe Süßkind trotzdem ſich wieder aufſtellen ließ, ſodaß Dreesbach ablehnte. Das Vorgehen Süß⸗ kinds habe im ganzen Lande großen Unwillen erregt. Auch das Auftreten Süßkinds im Landtag könne ihm durchaus nicht gefallen, Süßkind verwechſele hier das Parlament vielfach mit einer Volksverſammlung. Roſch⸗Lörrach meint, Kolb hätte dieſe Anrempelung unterlaſſen ſollen. Süßkind⸗Mannheim berwahrt ſich gegen die Vorwürfe Kolb's. Die Geſamtbevöl⸗ kerung Mannheims ſei mit ſeinem Auftreten im Landtag voll zufrieden. Hier iſt wohl der Wunſch der Vater des Gedanken. D. Red.) — Der„rote Apotheker“ Lutz⸗Karlruhe wirft Kolb Mandats⸗ haſcherei vor. Kolb habe ſich in ſo unverfrorenen Weiſe gecußert, SBB(Die weiteren Worte Lutz's gehen in der großen Unruhe der Verſammlung verloren. Dreesbach ruft den Redner zur Ordnung.) Unter großem Lärm erklärt der rote Apotheker weiter, daß es eine unbeliebtere Perſon als Kolb im ganzen Wahlkreis nicht gebe. Kolb ſollte ſich mehr um ſeinen„Volksfreund“ bekümmern.— Kolh⸗ Karlsrußhe verwahrt ſich gegen den Vorwurf der Mandats⸗ haſcherei, Lutz habe ihn da wohl mit ſeiner eigenen Perſon ver⸗ wechſelt. Unter großer Unruhe und Zwiſchenrufe:„Schenken wir uns! erhält Kramer⸗Mannheim das Schlußwort. Die Anträge, daß über die Tätigkeit der Fraktion im Landtag in Flug⸗ oder Broſchürenſormat Berichte herausgegeben werden mögen, werden an⸗ genommen, ebenſo der oben erwähnte Antrag Horter betreffend den Maurerſtreik in Pforzheim. Infolge der vorgerückten Zeit wurden die noch zur Beratung ſtehenden Anträge von der Tagesordnung abgeſetzt und dem Landes⸗ vorſtand der Partei zur Berückſichtigung empfohlen. So fiel auch der Antrag Dr. Frank⸗Mannheim untern Tiſch, welcher Antrag die Gründung von ſozialdemokratiſchen Jugendvereinen fordert.— Der internationale Kongreß ſoll auch dieſes Jahr beſchickt wer⸗ den, hierzu wird delegiert Genoſſe Pfeiffle⸗Mannheim. Zum Vorort wird wiederum Mannheim beſtimmt, die Neuwahl des Vorſtandes bleibt dem Vorort überlaſſen.— Der nächſte Parteitag findet wie in dieſem Jahr in Offenburg ſtatt. Zuerſt war Karlsruhe als Ort des nächſten Parteitages beſtimmt worden. Da aber die Auszählung von der Verſammlung angezwei⸗ felt wurde, fand eine neue Durchzählung ſtatt, welche obiges Re⸗ ſultat hatte, Infolge dieſer erneuten Abſtimmung zweifelte Abg, Dreeshach auch ed n die entenfel d⸗eſo⸗ tion(betr. Haltung des„Volksfreund“) an. Die erneute Al ſtimm⸗ ung hatte aber das nämliche Reſultat wie die erſte, nur daß ſich das Stimmenverhältnis inſofern änderte, als ſich diesmal mehr Dele⸗ gierte an der Abſtimmung beteiligten. Die Reſolution wurde mit 41 gegen 31 Stimmen angenommen. 5 Mit einem Hoch auf die internationale Sozialdemokratie ſchloß Abg. Dreesbach um 6 Uhr nachm. die Verfammlung. 0 — Parlamentsbrief. IJ Berlin, 5. März. Fortſetzung der Militärdebatten im Reichstag. Die Höhe, auf welche die Debatte am erſten Tage gelangte, braucht nicht überſchätzt zu werden. Gleichwohl wird nicht be⸗ ſtritten werden können, daß heute am zweiten Tage der Debatte dieſe Höhe auch nicht annähernd erreicht wurde. Am erſten Tage ſprach Bebel. Dieſen kennen zu lernen und zu hören, hat noch immer einen gewiſſen Reiz. Er fällt weg, wenn ſtatt ſeiner einer der kleineren Geiſter der Sozialdemokratie ſpricht, ſei es ſelbſt der Abg. Gradnauer. Dieſer beanſpruchte in den erſten Stunden des heutigen Tages den Hauptanteil der zur Ver⸗ fügung ſtehenden Zeit für ſich und ſeine Wiederholungen alt⸗ bekannter Geſchichten in der Zurichtung des„Vorwärts. Der — 5 625 * Mannheim, 7. März. Weneral⸗Anzeicger. Seite. Rede des ſozialdemokratiſchen Sprechers, die an Länge der des Abg. Bebel vom Tage zuvor nichts nachgab, gingen voraus ſolch der Antiſemiten Werner, der im ganzen dem befkrat, was der Kriegsminiſter und der konſervative Redner ausgeführ hatten. m Polen Mielzynski, der die leidige Klage wieder⸗ holte, man verbiete den Soldaten den Gebrauch der polniſchen Sprache, ankwortete der Kriegsminiſter v. Einem, den Polen werde ihre Sprache und ihre Religion gelaſſen; es werde nur perlangt, daß ſie ſich als gute Preußen fühlten— aus der Armee müſſe die politiſche Agitation herausbleiben. Abg. Schrader von der freiſinnigen Vereinigung nahm ſeinen Standpunkt dahin wahr, daß er ſagte, Nationalitätenkämpfe dürften nicht mit klein⸗ lichen Mitteln geführt werden. Die Forderungen, die Abg. Gradnauer(Soz.) beſonders unterſtrich, waren folgende: Die Zahl der Sozialdemokraten in der Armee wird immer mehr zunehmen, deshalb muß der Kriegsminiſter mit ihnen rechnen(). Die Abſchließung bei der Vorbereitung für den Offizierberuf muß aufgehoben, die einjährige Dienſtzeit für alle Soldaten ein⸗ geführt werden ete. Der Kriegsminiſter erhob ſich nicht, als Gradnauer geredet hatte. Nachdem der ſächſiſche Militärbevoll⸗ mächtigte den ſozialdemokratiſchen Redner in einem Punkte, den er aufgeſtellt, berichtigt hatte, erhielt als Sprecher der national⸗ liberalen Partei Abg. Beumer das Wort.— Die Rede folgt weiter unten.— Abg Eickhoff(freiſ. Vp.) nahm ſcharfe Stellung gegenüber der Zurückweiſung jüdiſcher junger Männer ſeitens mancher Regimenter. Gegen 5½7 Uhr wurde ein Antrag auf Vertagung angenommen. Montag: Fortſetzung der Be⸗ ratung des Militäretats bei Titel 1. a Dr. Beumer(nl.): Ich beabſichtige nicht, auf die allgemeinen Fragen einzugehen, Wie: die Mißhandlungen, der Luxus in der Armee, die Uniforms⸗ änderungen. Die Stellung meiner Fraktion iſt von Dr. Sattler klar und präzis dargelegt worden. Wir Nationalliberale haben nicht das Bedürfnis, ebendieſelben Dinge zwei⸗ und dreimal zu behandeln. Auch wir laſſen uns die Freude an unſerm Heer nicht verderben durch tendenziöſe Verallgemeinerungen. Aus den zuſammengebrochenen, ſittlich verwahrloſten Exiſtenzen, die jeder Stand aufzuweiſen hat, macht man doch dem Stande als ſolchem auch keinen Vorwurf(ſehr richtig!) und den paar Leutnantsgigerln, die dem Abg. Müller⸗ Meiningen auf der Friedrichſtraße begegnet ſind, kann man doch gleich ein paar Dutzend Zivilgigerl gegenüberſtellen, die hier— ich meine ſelbſtverſtändlich außerhalb dieſes hohen Hauſes(Heiterkeit) herden⸗ weiſe anzutreffen ſind. Auch Schlußfolgerungen aus dem Baudiſ⸗ ſinſchen Roman zu ziehen, lehnen wir ab. War das Bilſeſche Mach⸗ werk eine nach der Seite der Darſtellung ſehr ſchlechte Photographie der Wirklichkeit, ſo iſt der Baudiſſinſche Roman ein Phantaſiegemälde, bei dem Senſationsmacherei und Spekulation auf die Lüſternheit den Pinſel geführt haben.(Sehr gut!) Ueber derartige Angriffe ſteht unſere Armee völlig erhaben da.(Lebhafter Beifall.) Der Abg. Müller⸗Fulda hat geglaubt, uns einen Vorwurf daraus machen zu ſollen, daß wir die Wiedereinſtellung der 725 neuen Unteroffizierſtellen beantragt haben. Nun der Kriegs⸗ miniſter hat in der Kommiſſion ausgeführt, daß die Mißhandlungs⸗ frage auf das engſte mit dem Manquement der Unteroffiziere zu⸗ ſammenhänge, und wir ſind der Meinung, daß diejenigen, die eine Vermehrung des Unteroffizierperſo⸗ nals nicht wollen, die Verantwortung für eine weitere Fortdauer der Mißhandlungen über⸗ nehmen(hört, hört!) Wenn entgegnet worden iſt, die beantragte Vermehrung ſei zu gering, um damit den Mißhandlungen zu ſteuern, ſo verſtehe ich ſolche Logik nicht.(Sehr richtig!) Wenn weiter ge⸗ ſagt worden iſt, wir haben ja Zeit, die Sache beim neuen Quin⸗ quennat zu regeln, ſo hat darauf ſchon ein durch ſeine Schlagfertig⸗ keit bekanntes Mitglied der verbündeten Regierungen mit Recht er⸗ widert, daß er, wenn es heute in ſeinem Hauſe brenne, nicht über⸗ morgen mit dem Löſchen anfange.(Heiterkeit.) Was die Klagen des Abg. Dr. Gradnauer anbelangt, der ſich über den Kommentar des Inſtruktors Eſtorff beſchwert hat, wonach ein Schimpfwort noch nicht von vorneherein als Beleidigung anzuſehen ſei, ſo möchte ich doch darauf hinweiſen, daß die Genoſſen, die ſich auf dem Dresdner Parteitag mit ſo liebenswürdigen Schimpfereien beehrten, ganz derſelben Anſicht zu ſein ſcheinen, denn ſie ſitzen ja heute alle wieder vergnügt und verträglich zuſammen. Wie ging es in Dresden zu? Da iſt— ich will ſtarke Schimpfwörter mit Rückſicht auf die uns zuhörenden Damen nicht zitieren Khört, hört!)— die Rede von Lüge und Verleumdung. Da ſagt Auer: „Zum Deibel, was iſt dem guten Auguſt in den Leib gefahren. (Heiterkeit.) Er hat erzählt, daß ihm eine Laus über die Leber ge⸗ laufen iſt. Das mag ein ſehr unangenehmes Gefühl ſein(große Heiterkeit), aber dafür können wir doch nichts.“(Erneute Heiterkeit.) Da ruft Göhre inbezug auf Auer:„Der verleumdet uns alle.“ Da heißt es:„Beſtritten ſind dieſe Bemerkungen zuletzt nur von Stadt⸗ hagen, was bekanntlich keine Beſtreitung iſt,“ worauf Auer:„Kinder, laßt doch genug ſein des grauſamen Spiels, das hält ja kein Viech Kus.“ Da ſagt Ledebhour zu Bernſtein:„Wer har das geſagt?“ Bern⸗ ſtein:„Ich brauche keine Namen zu nennen.“ Ledebour:„Dann ver⸗ dächtigen Sie, bitte nicht.“ Bernſtein:„Ach Genoſſe Ledebour, mit Ihnen ſpreche ich ja überhaupt nur ſehr wenig.“ Ledebour:„Und ich mit Ihnen gar nicht.“ Bernſtein:„Das mögen Sie halten wie Sie wollen.“(Stürmiſche anhaltende Heiterkeit, ſo daß der Redner längere Zeit nicht weiterſprechen kann.) Eine wichtige Frage iſt die des Wechſels der Regimenter in den kleinen Garniſonen, namentlich den Grenzgarniſonen. Der Kriegsminiſter hat in der Kommiſſion eine vertrauliche Antwort ge⸗ geben, auf die ich hier naturgemäß nicht eingehen, von der ich aber doch ſo viel ſagen kann, daß ſie bei uns die Gewißheit erweckt hat, daß er mit klarem Auge die Gefahren eines zu langen Belaſſens eines und desſelben Regiments in einer kleinen Garniſon erkennt und daß wir deshalb Abhilfe erwarten dürfen. Ich ſage dies, weil in weiten Kreiſen des Landes berechtigte Bedenken beſtehen.(Sehr richtig!) Wenn z. B. in Mörchingen ein und dasſelbe Regiment ſchon 13 volle Jahre ſteht, ſo geſchieht doch den jüngeren Offizteren ein Unrecht. Es iſt für manches Regiment in einer Großſtadt ſehr gut, N. 8 einmal in eine kleine Garniſon, namentlich aber in eine Grenzgar⸗ niſon zu kommen, damit es auch he Verhältniſſe kennen lernt. (In idem gegenwärtigen Kriegsminiſter, daß er alle Umſtände ſorgfältig erwägt. Der von mir mit Unterſtützung meiner Fraktionsgenoſſen geſtellte, jetzt als Reſo⸗ lution vorliegende Initiatibantrag hat, wie mir zahlloſe Zuſchriften bezeugen, im Lande freudigſte Zuſtimmung gefunden. Auch im Haufe iſt keine Partei, die dem Antrage nicht wohlwollend gegenüberſteht, und der Freiſinnigen Volkspartei hat er ſogar ſo gut gefallen, daß ſie ihn mit Schnellzugsgeſchwindigkeit in eine Reſolutſon zum Militär⸗ etat umzuwandeln ſich veranlaßt ſah.(Heiterkeit.) Auch die geſamte Preſſe hat den Antrag begrüßt. Unſern braven Jungen beim Militär ſoll im Falle guter Führung wenigſtens einmal im Jahre Gelegen⸗ heit gegeben werden, Vater und Mutter, Bruder und Schweſter Freunde und lie in der Heimat wiederzuſehen, aber weiterhin ſoll auch die igehörigkeit unſeres Volkes mit der Armee geſtärkt werden. gukt!) Nur ein Blatt hat ſich gegen den Antrag ausgeſrrochenn, jemand der wohl ſchreiben kann, aber nicht leſen gelerut hat.(Heit.) Die Grenzboten ſchreiben:„Die National⸗ liberalen wollen ein Soldaten, wenn auch nicht Sonntags ein Huhu in den Topf, ſo doch einen regelmäßigen Urlaub gewähren ohne ob die Haltung und Ausbildung des einzelnen die Ausbildung der Truppe bei der ſo kurzen D 1 aten ſind doch keine Mutterſöhnchen. Urlaubserteilung iſt Sache der Kommando⸗ behörden. Nach dienſtlichen Rückſichten den Urlaub durch Reichstags⸗ reſolutionen feſtzulegen, das wäre der beſte Weg zur Parlaments⸗ Rückſicht darauf, Marmes das verdient oder armee. Dann hätten wir ſtatt des„Königsurlaub“ den„Reichstags⸗ urlaub“.(Stürmiſches Gelächter.) Das ſtreift doch zu nahe an die Bürgerwehr. Wir hoffen hier auf ein unumwundenes Nein.“ Was imputiert uns der Konfuſionarius der Grenzboten?(eiter⸗ keit.) Wir wollen den Soldaten Reich Surlaub erteilen? Kann der Mann nicht leſen?(Stürmiſche Heiterkeit.) Steht meinem Antrage:„und im Falle der Urlaubserteilung“? freie Reiſe wird nur denen gewährt, denen von ihrem Vorgeſetzten Urlaub exteilt worden iſt. Der arme Soldat, auch wenn er ſich gut geführt und Urlaub erhalten kann, iſt gezwungen, in der fernen Gar⸗ niſon zu bleiben, während ſein reicherer Kamerad nach Hauſe unter den Weihnachtsbaum reiſen kann. Daß das ſchmerzliche Härten und manche heimliche Tränen mit ſich bringt, das brauche ich hier nicht erſt darzulegen.(Sehr richtig!) Unſere Soldaten ſind doch keine Mutterſöhnchen, nein, gewiß nicht, aber ſie haben das Herz auf dem rechten Fleck und ſehnen ſich einmal nach der Heimat, um ihren Lie⸗ ben die arbeitsharte Hand zu drücken.(Sehr gut!) Wenn der Grenzbotenſchreiber dafür kein Gefühkl hat, kann er mir leid tun. Auch die Vertreter der verbündeten Regierungen wiſſen, wie gut bei Muttern der Weihnach hen und das Oſterei ſchmeckt und wie ſüß in der Heimat der Pfi aien duftet. Das Gefühl iſt in den Herzen aller Kreiſe, auch der ärmſten des Volkes vorhanden. Des⸗ halb tun wir hier ein Werk der Menſchenliebe, was dem deutſchen Gemütsleben zu gut kommt.(Lebhafter allſeitiger Beifall.) Deutsches Reich. * Mannheim, 6. März.(Jugendbewegung.) Am geſtrigen Samstag fand in Neckarau eine vom jungliberalen Verein Mannheim einberufene Verſammlung ſtatt zwecks Gründ⸗ ung einer jungliberalen Ortsgruppe. Amtsrichter Dr. Koch eröffnete die Verſammlung mit einer Begrüßungs⸗ anſprache, worauf Redakteur Chriſtmann über„Zwecke und Ziele der Jugendbewegung“ ſprach. In der Diskuſſion er⸗ griffen u. a. Rechtsanwalt Klein und Fabrikant Eſch, letzterer namens des natl. Vereins Neckarau, das Wort. Aus der Vorſtandswahl gingen folgende Herren hervor: 1. Vorfſ.: Poſtpraktikant Zopf, 2. Vorſ.: prakt. Arzt Dr. Sauer, Schriftführer: Kaufmann Weidner, Kaſſierer: Kaufmann Tegen, Beiſitzer von Neckarau: Gutsverwalter Jacob Zahn, Landwirt Jacob Orth jr. und Landwirt Peter Weidner, Beiſitzer von Mannheim: Rechtsanwalt Klein und Redakteur Chriſtmann. Als Vereinslokal wurde das Gaſthaus„zum Engel“ beſtimmt; die erſte Vereinsverſammlung findet Samstag, den 19. März, ſtatt. * Schwetzingen, 6. März. Herr H. A. Wittmann ſendet uns mit Bezug auf den Artikel in unſerem Blatte Nr. 105 eine Berichtigung, der wir folgendes entnehmen: Auf die im „Mannheimer Generalanzeiger“ Abendblatt Nr. 105 erfolgte Mitteilung über den Rücktritt des Unterzeichneten habe ich folgen⸗ des berichtigend zu erwidern: Die„Weinſteuerhinterziehungs⸗ geſchichten“, durch welche ich in Unterſuchung ſtand, haben folgen⸗ den Tatbeſtand aufzuweiſen: Ich wurde bei Einführung der Schaumweinſteuer, die ja für private und Wirtſchaftskeller rück⸗ wirkend eingeführt wurde, wegen 50 Flaſchen Schaumweins, die nicht nachverſteuert waren, zur Strafe herangezogen, und trotz⸗ dem die Denunziationen in der gemeinſten Weiſe weitergingen, konnte man wir, nachdem man Nachforſchungen in der Pfalz und Baden über meine Weinbezüge eingezogen hatte, auch nichts zur Laſt legen, als daß ich wegen„nicht rechtzeitmäßiger An⸗ meldung“ in Ordnungsſtrafen verfällt wurde. Das Großh. Bezirksamt hat am 15. Oktober b.., nachdem ich meine Straf⸗ beſcheide demſelben vorlegte und zur weiteren Einſichtnahme die Akten von der Steuerbehörde erhalten mit Schreiben vom 20. November v. J. Nr. 25 583 mir als ſtellvertretender Bürger⸗ meiſter betr. mitgeteilt, daß es keinen Grund hätte, disziplinär gegen meine Perſon varzugehen und auch das Gemeinderats⸗ kollegium, nachdem ich um Enthebung meiner Stelle als ſtell⸗ vertretender Bürgermeiſter und Gemeinderat gebeten habe, hat mir ſein volles Vertrauen und Solidaritätserklärung kund ge⸗ tan. Als dann gegen meine Perſon in der„Volksſtimme“ zwei Artikel erſchienen, die von nationalliberalen Säulen und patrioti⸗ ſchen Hurraſchreiern ſprachen und ſonſtige Uebertreibungen ent⸗ hielten und von denen Niemand im Zweifel war, daß der Ver⸗ faſſer nicht in ſozialdemokratiſchen Reihen zu ſuchen iſt, hielt ich es unter meiner Würde, Antwort zu geben. Daß ich nicht mehr Mitglied des hieſigen Nationalliberalen Vereins bin, wird jeder, der die Art und Weiſe, durch welche Herr M. Baſſermann hier von der Kandidatur und der Vorſtandſchaft des Vereins weggedrängt wurde, begreiflich finden; übrigens iſt es ſtadt⸗ bekannt, daß ich in dieſer Hinſicht nicht allein ſtehe, ſondern Geſellſchaft aus beſten Kreiſen habe. Die Behauptung, ich ſei aus Furcht vor der Verhandlung der nächſten Bürgerausſchuß⸗ ſitzung zurückgetreten, wird jedem, der mich kennt, lächerlich vor⸗ kommen. Beſtimmend für meinen Rücktritt waren vielmehr die gemeinen Hetzereien, die man auch auf die übrigen Mitglieder des Kollegiums übertrug. Ich hätte daher meine Stelle ſchon früher niedergelegt, ich wollte aber den Anſchein vermeiden, als obh dies im Hinblick auf die oben erwähnte Unterſuchung ge⸗ ſchähe, zu dieſer Anſicht kann nach der angegebenen Verfügung des Bezirksamts niemand mehr kommen, weiter beſtimmend war, daß außerdem es vorkam, daß Beſchlüſſe des Kollegiums, die mitunter jemand unangenehm berührten, bei deren Abſtimmung ich oft nicht zugegen war, auf meine Anregung zurückgeführt wurden und mir dadurch ungerechtfertigte Feindſchaft zu⸗ gezogen haben. .0. Karlsruhe, 6. März.(Staatsminiſter v. Brauer.) Ein badiſches Blatt brachte geſtern die Mit⸗ teilung, wonach in Abgeordnetenkreiſen und auch auf Grund brieflicher privater Nachrichten die Anſicht beſtehe, daß Staats⸗ miniſter von Brauer wegen ſeiner leidenden Geſundheit nicht mehr auf ſeinen Poſten zurückkehren werde. Demgegenüber ſei hervor⸗ gehoben, daß im Befinden des Staatsminiſters eine fortſchreitende befriedigende Beſſerung eingetreten iſt und daß zuverläſſigen Mitteilungen zufolge der Herr Staatsminiſter von Brauer bereits nach Oſtern die Amtsgeſchäfte wieder übernehmen dürfte. B. Freiburg, 6. März. 8 (Reichs⸗ und Landtags⸗ abgeordneter Schüler in Ebringen hat ſein Amt als Bürgermeiſter, wegen Ueberhäufung mit Geſchäften, niedergelegt. * Berlin, 6. März.(3Zur Abendtafel beim Kaiſer) waren geſtern geladen: Reichskanzler Graf Bül o w und Generaldirektor Wiegand vom Norddeutſchen Lloyd. nicht in Alſo die —(Gouderneut Leutweinh meldet vom 8. Febr, daß Oberſt Dürr mit dem Stabe und dem Verſtärkungs⸗ transport am 4. Februar in Okahandja eingetroffen iſt⸗ Am gleichen Tage hatte Hauptmann Puder mit je einer Kom⸗ pagnie von der Schutztruppe und dem Seebataillon ſüdlich von Klein⸗Barmen ein Gefecht mit bereits von Kapitänleuknant Gygas geſchlagenen Hereros. Der Feind wurde nach Weſten zurückgeworfen. Er wird, ſoweit der Pferdemangel es zuläßt, berfolgt. Seine Verluſte ſind unbekannt. Diesſeitige Verluſte: tot: Unteroffizier Zöllner, Reiter Mygitta, beide von der Lande wehr, Unteroffizier Saar, Unteroffizier Waleziak, Reiter Amfk. Leicht verwundet: Reiter Wegner, rechter Unterarm. Die Leiche des im Gefecht bei Groß⸗Barmen am 19. Februgn (ſiehe Telegr. vom 26. Febr.) vermißten Reiters Max Müllet vom Eiſenbahndetachement iſt aufgefunden. 1 Ausland. Amerika.(Krieg mit Deutſchland.) Aus Waſhington, 6. ds. wird gedrabtet:(Senat) In Erwiderung auf verſchtedene zu gunſten der Vermehrung der Flotte vorgebrachte Argu⸗ mente führte der demokratiſche Vertreter für Georgia, Senator Clay, aus er ſehe keine Notwendigkeit einer ſtarken Streitmacht, um die Vereinigten Staaten vor einem Krieg zu bewahren. Kein Land be⸗ kämpfe die Monroedoktrin. Er glaube, es beſtehe keine Gefahr eines Krieges mit Deutſchland. Nichts werde wahrſcheinlich die anderen Mächte ſo beunruhigen, wie eine ungeheure Flotte, die ſich aus vielen ehrgetzigen Männern zufammenſetze. Aus Stadt und Land. *Maunheim, 7. März 1904. Dem nichtetatmäßigen Lehrerperſonal an der Ge⸗ werbeſcherle ſoll nach einer dem Bürgerausſchuſſe zugegangen ſtadträtlichen Vorlage zu ihren ſeitherigen Bezügen eine freiw Zulage von 100 Mark pro Jahr gewährt werden, ſobald ſie ei jährige Dienſtzeit an der hieſigen Gewerbeſchule hinter ſich haben * Gehaltsaufbeſſerungen der unſtündigen Lehrkräfte an der hieſigen Volksſchule und an der höheren Töchterſchule. Wie aus einer vom Stadtrat dem Bürgerausſchuſſe unterbreiteten Vorlage herbor⸗ geht, richteten unterm 20. Nov. v. J. die unſtändigen Lehrer und Lehrerinnen das Erſuchen an den Stadtrat wegen Aufbeſſerung ihrer Bezüge. Der Stadtrat hat die Wünſche der Lehrer aber nur teil⸗ weiſe erfüllen können. Nach ſeiner dem Bürgerausſchuſſe zuge⸗ gangenen Vorlage ſollen die unſtändigen Lehrer in Zukunft erhalten: a) vor der Ablegung der Dienſtprüfung 1300, p) nach der Ab⸗ legung der Dienſtprüfung 1400, e) nach drei weiteren Jahren 1460. Außerdem iſt den Unterlehrern und Unterlehrerinnen, welche drei Jahre lang an der hieſigen Volksſchule tätig waren und zugleich die Dienſtprüfung beſtanden haben, zu der karifmäßigen Vergütung eine weitere Zulage von je 100% zugewieſen. Die Durchführung des Tarifs erfordert zunächſt folgenden Mehrauf⸗ wand: 1. für Erhöhung der Anfangsgehälter von„/ 1260 auf Mark 1300 für 37 Lehrkräfte A/ 40,, 1480. 2. für Lehrer und Lehrer⸗ innen, welche die Dienſtprüfung beſtanden und mindeſtens 3 Jahre hier tätig ſind: für 66 Lehrkräfte à/ 100,% 6600. Zuſammen bro Jahr„¼ 8080. Die Erfüllung der ſämtlichen Wünſche der un⸗ ſtändigen Lehrer und Lehrerinnen hätte die Stadtkaſſe um jährlich % 37 500 belaſtet.— Die unſtändigen Lehrerinnen der höheren Mädchenſchule ſollen vom 1. Januar 1904 ab die geſetzlichen Ver⸗ gütungen, wie ſie für die Elementarlehrerinnen an den Volksſchulen beſtimmt ſind, bewilligt werden, nämlich: vor Ablegung der Dienſt⸗ prüfung, 1260, nach Ablegung der Dienſtprüfung oder der dieſe bertretenden Prüfung/ 1360, nach 3 weiteren Jahren 1460. Lehrerinnen, welche die beiden Prüfungen beſtanden haben und mindeſtens drei Jahre lang an der Höheren Mädchenſchule wirken, ſollen zu obigen Vergütungen— analog den Feſtſetzungen für die unſtändigen Lehrkräfte an der Volksſchule— eine weitere Zulage von // 100 erhalten. 2. liegende Zeit iſt außerdem den bereits im Vorjahre hier beſchäfl ken Lehrerinnen eine einmalige Remuneration von je 100% anzuweiſen. Der dadurch entſtehende laufende Mehraufwand für das Jahr 1904 beträgt„/ 2900, wozu für Remunerationen/ 900 kommen. * Rebiſion des ſtädtiſchen Gehaltstarifs. Dem Bürgerausſchuß iſt nunmehr die Vorlage des Stadtrats wegen Reviſion des ſtädtiſchen Gehaltstarifs zugegangen. Infolge Mangels an Raum können wir dieſe Vorlage erſt in unſerer Abendnummer zum Abdruck bringen, Zur Schulorganiſationsfrage. Wie die„Allgem. deutſche Lehrerzeitung“ mitteilt, hat ſich der Leipziger Lehrerverein nach ein⸗ gehender Erörterung nahezu einſtimmig für eine Volksſchulorgani⸗ ſation nach den Grundzügen des Mannheimer Sonderklaſſenſyſtems ausgeſprochen. Der Magiſtrat der Stadt Leipzig hatte zwei Schul⸗ rektoren und einen Lehrer nach Mannheim entſandt, welche die Mannheimer Einrichtungen in mehrtägigem Aufenthalt gründlich ſtudierten. Das Ergebnis dieſer Studienreiſe war ſo günſtig, daß auf Grund des Berichtes der Delegierten die Leipziger Lehrerſchaft zu dem obigen Beſchluſſe gekommen iſt. Jun der hieſigen Ortsgruppe des Alldeutſchen Verbandes hielt kürzlich Herr Amts Altendorf⸗Mainz einen öffentlichen Vortrag über„Unſere Oſt⸗ und Weſtmarkenpolitik“, Einen reinen Nationalſtaat, ſo führte Redner aus, gibt es nirgends. Italien und die Niederlande mit je 99,8 Proz. eigener Raſſe kommen dem Ideal am nächſten. Frankreich hat 3,3 Proz. Volksfremde; in Deutſch⸗ land ſind unter 56% Millionen Einwohnern 52 100 000 Deutſche = 92,5 Prog., d. i. jeder 18. Einwohner iſt ein Nichtdeutſcher, An erſter Stelle unter den Fremden ſtehen die Polen mit 3½ Millionen, dann die Franzoſen mit 228 000 und die Dänen mit 143 000. Danach läßt ſich die Bedeutung der Polenfrage für das gefamte Deutſche hermeſf Redner zeigte die Verteilung der Polen in den öſtlichen Provinzen. Aber auch am Niederrhein in den Kohlen⸗ rebieren nimmt ihre Zahl beſtändig zu. Die polniſche Bewegung ſucht nun alle polniſchen Elemente national zu organiſieren; ſie tritt ſengegenſatz verquickt er mit Selbſt der deutſche Katholit n wahrer Katholik; denn wirklich katholiſch lann nur ein Pole ſein. Deutſch beten iſt für ihn gleichbedeutend mit proteſtantiſch beten. So lange die Welt ſein wird, wird der Pole nicht des Deutſchen Bruder ſein, ſagt ein polniſches Sprichwort. Nach einem geſchichtlichen Ueberblick ſchilderte Redner dann die Politik Preußens den Polen gegenüber. Durch eine verſöhnliche Polititk waren ſie nicht zu gewinnen. Bei jeder Gelegenheit haben ſie ſich iſt in ſeinen Augen k ſchen getreten, denen ſie doch die Errettung aus den volniſchen und die kulturelle Hebung ihres Volkes verdanken. Da hloß ſich die preußiſche Regierung, dem Vordringen der Polen durch eine deutſche Koloniſation des Oſtens entgegenzutreten. Das Anſjedlun geſetz wurde geſchaffen. Mit den dadurch ber⸗ fügbaren Staatsmitteln werden womöglich polniſche Güter aufgekau zerſchlagen und zuperläſſigen deutſchen Siedlern überlaſſen. Dure das Rentengütergeſetz ſollte ihnen dann ein billiger Kredt gewährt werden. Das Rentengütergeſetz iſt aber auch den Polen zugänglich. Da der Pole viel anſpruchsloſer iſt als der Deutſche, ſo kann er das Geld beſſer ausnützen und ſo kommt es, daß dioeſes Geſetz den Polen mehr zugute kommt als den Deutſchen. Darum hat der Alldeutſche Verband iumer auf eine Aenderung der Geſetzgebung hingedrängt; jetzt iſt ein neuer Entwurf dem preußiſchen Abgeord⸗ * Für die vor dem 1. Januar 1904 zurück⸗ erhoben und ſind in wirtſchaftlichen und politiſchen Gegenſatz zu den — 2. Seiſe. rrrrHTiN rerwerg MNipfffefm. T. Müurz netenhaus zugegangen. Danach iſt in jedem Einzelfall die Genehmig⸗ ung der Anſiedlungskommiſſion notwendig und ſomit eine nationale Wirkung des Geſetzes verbürgt. Durch das Anſiedlungsgeſetz ſind bis jetzt ca. 6000 Familien mit 40 000 Köpfen in völkiſch bedrohtem Gebiet angeſiedelt worden. Aber was ſoll das bedeuten gegenüber 3½ Millionen Polen? Und troſtlos ſind die Zuſtände im Oſten hin⸗ fichtlich der Sprachenfrage. Die amtliche Verkehrsſprache iſt ja deutſch; ſeit Falk iſt auch die Unterrichtsſprache deutſch. Aber was vermag die Schule gegen den Einfluß des Elternhauſes(vergl. Wreſchen) und der katholiſchen Geiſtlichkeit, die ganz auf polntſcher Seite ſteht? Vor Gericht erhalten die Polen einen Dolmetſcher auf Staatstoſten und auf der Poſt Ueberſetzungsſtellen für polniſche Brief⸗ aufſchriften, die Polen haben das Recht, in öffentlicher Verſammlung polniſch zu reden, ſie genteßen alſo Vorrechte, die kein anderer deut⸗ ſcher Staatsbürger hat; das macht die Herren aber nur noch begehr⸗ licher. Wie dies enden ſoll, iſt nicht abzuſehen. Ueber die Weſt⸗ markenpolitik konnte ſich Redner kürzer faſſen. Da iſt überall ein erfreulicher Fortſchritt zu bemerken. So viel iſt erreicht, daß eigentlich niemand mehr ernſtlich wünſcht, wieder franzöſiſch zu werden. Es gilt nur noch, auch den beſſeren Ständen beizubringen, daß die deutſche Kultur ſich wohl mit der franzöſiſchen meſſen kann. Und den reichs⸗ deutſchen Gedanken zu feſtigen, dazu kann jeder beitragen, der in den Ferien in die ſchönen Vogeſen wandert und in freundlichen deut⸗ ſchen Verkehr mit der Bevölkerung tritt.— Herr Direktor Dr. Frck Dankte dem Vortragenden für ſeine Ausführungen und ſprach ſein Bedauern aus, daß der Beſuch nicht ſo war, wie man es bei einem ſolch aktuellen Thema erwarten ſollte. Völkiſche und nationale Fragen finden in Mannheim, der Handelsſtadt, nicht genügende Würdigung, und doch hat der deutſche Handel und die deutſche In⸗ duſtrie von einer Kräftigung des Deutſchtums, wo dies auch ſei, in erſter Linie den Vorteil: Der Handel folgt der Sprache. “ Altertumsverein. Auf den Vortrag des Herrn Dr. A. Hohen⸗ emſer, heute abend halb 9 Uhr, im Hotel National, ſei nochmals beſonders aufmerkſam gemacht. „Arbeiter Fortbildungs⸗Verein. Eingetretener Umſtände halber wird heute abend an Stelle des Herrn Oberlehrers G. Herrigel aus Heidelberg Herr prakt. Zahnarzt J. H. Dietrich aus Heidelberg einen Projektions⸗Vortrag halten über das Thema„Aus nah und fern, aus Natur und Poeſie“. Der Vortrag wird durch ca. 150 Lichtbilder illuſtriert werden und möchten wir nicht verfehlen, darauf aufmerkſam zu machen, daß auch Nichtmitglieder zu dem Vortrag freien Zutritt haben. Im Verein für jüdiſche Geſchichte und Literatur ſpricht morgen Dienstag Abend halb 9 Uhr Herr Rabbiner Dr. Unna hier über„Die Bedeutung der Gutachtenliteratur für die jüdiſche Geſchichtes. Der Vortragende, dem man bekanntlich eine ktete Kenntnis der Geſchichte und Literatur des Judentums nachrühmt, wird gewiß auch dieſes intereſſante Thema zu einem für die Hörer wertvollen und anregendem zu geſtalten wiſſen. Der Verein heißt auch Gäſte willko men. Warnung. Eine Firma in Bucacz(Galizien) hat in letzter wieder in hieſigen Zeitungen die tägliche friſche Lieferung von einſter Natur⸗Sſißrahmbutter und von feinſtem Natur⸗Bienen⸗ Schleuderhonig gegen Nachnahme angekündigt. Eine Unterſuchung der auf dieſe Ankündigung hin bezogenen Krodukte hat, wie ſchon in früheren Jahren, auch dieſes Mal ergeben, daß dieſelben der angekündigten Beſchaffenheit nicht entſprachen. Die Butter, ſowie der Hontg, erwieſen ſich als ſchlechtſchmeckende, unappetitliche Ware. Vor dem Bezug derartiger ausländiſcher Erzeugniſſe muß daher gewarnt werden. Cheater, Runſt und(Piſſenſchaſt. Zweites Konzert des Liederkranz. Es war im Jahre 1898, als wir Lilli Lehmann im Saale der Berliner Philharmonie, wo ſie zur Feier ihres 50. Geburtstages ein Konzert gav das letzte Mal hörten. Seither hat die Künſtlerin in der neuen Welt neue Ehren und Erfolge errangen, und heute, ſechs Jahre ſpäter entzückt ſte noch in gleichem Maße das Publikum. Worin beruht der Zauber, den dieſe ſeltene Künſtlerin in einem Alter, da andere Sängerinnen längſt keinen Ton mehr in der Kehle, noch auf den Hörer auszulben vermag? Seien wir ehrlich: die Stimme an ſich iſt es nicht. Schon 1898, als Frau Lillt Lehmann zwei Löwe'ſche Balladen ſang, er⸗ kannten wir, daß auch ſie dem allgemein menſchlichen Geſchick nicht zu entgehen vermochte. Und wer vorgenern von ihr Schuberts „Erltönig“ hörte, der muß unumwunden zugeſtehen, daß ihre Stimme nicht mehr durch reinen Wohllaut und Fülle zu feſſeln vermag, wobei allerdings zu berückſichtigen wäre, daß Lilli Lehmann niemals eine„Stimmheldin“ im gewöhnlichen Sinne geweſen in Aber als Geſangskünnlerin hat Lillt Lehmann bis jetzt kaum ihres⸗ Alatchen gehabt, und das iſt es, was ſie heute noch in ihren Dar⸗ letungen weit über das Gewöhnliche hinaushebt. Daß dieſe Geſanges⸗ kunſt nichts zufälliges in, ſondern daß ſie ſich darbietet als die Frucht ſteter kanſtleriſcher Arbeit und Selbſtzucht, daß die Künſtlerin jederzeit überzeugt iſt, nur ſo und nicht anders darf der Geſangston gebildet werden; das weiß jeder, der ihr Werk„Metne Geſangs⸗ kunſt“ kennen gelernt. Noch deutlicher aber wird es dem Kenner durch thren Geſang ſelbſt. Es iſt tatſächlich ein ſeltener Genuß, zu hören, wie unfehlbar richtig Lillt Lehmann jeden Ton anſetzt und entwickelt, mit welcher Sicherheit ſie ihre Töne„führt“ und mit welcher Klarheit alle Verzierungen zum Ausdruck gelangen, Möchten doch jene Realiſlen, die da behaupten, es ſei einerlei, wie der Ton ge⸗ bildel werde, wenn er nur klinge, an dieſer Kunſtlerin lernen, wie man in der Geſangeskunſt niemals„fertig“ ſem darf, ſondern immer und immer wieder zu lernen hat: wahrhaftig, die Zahl der vorzeitig ruintierten Stimmen wäre dann nicht Legion. Mit ihrer wunder⸗ baren Technik verbindet Lillt Lehmann einen ſeltenen Grad künſt⸗ leriſcher Intelligenz und ein überaus lückliches Temperament Da⸗ rum blieb auch ihre Repertoire niemals auf ein Rollengebiet be⸗ ſchränkt. Es iſt noch nicht lange her, da ſang Frau Lehmann eine Norma, Donna Anna, Fildelio und Iſolde, alle in gleicher Vollen⸗ dung. Wo ſinden wir heutzutage eine zweite dieſer Art. Nicht als ob die Möglichkeit dazu nicht vorhanden wäre, aber unſere großen Sängerinnen von heutzutage unterziehen ſich gar nicht mehr der Mühe eines ernſten Studiums, ſie geben Stimme, ſolange ſie ſolche beſitzen, ohne darauf zu denken, durch Studium dafür zu ſorgen, daß dieſe nicht vorzeitig zugrunde gehe. Frau Lell! Lehmann ſang vorgeſtern die Arte der Donna Anna aus„Don Juan“ geradezu wunderbar. Das war wahre Kunſt, jene Kunſt, die Die Materie mit ſouveräner Beherrſchung meiſtert. Auch in den Schumann'ſchen Liedern bot ſie Vortreffliches, beſonders empfindungs⸗ voll das reizende Lied„Der Nußbaum“, eines der prächtig em⸗ pfundenſten Lieder Schumanns und eine Perle der Geſangs⸗ Üteratur überhaupt. Weniger befreunden konnten wir uns mit der Art, wie die Künſtlerin den„Erlkönig bot, auch Hugo Wolfs„Heimweh“ denken wir uns weſentlich anders. Vielleicht wollte Frau Lilli Lehmann mit der Aufnahme Wolf ſcher Lieder in ihr Programm der herrſchenden Strömung in der Puege des Liedes ein Zugeſtändnis machen. Ste hätte das vielleicht heſſer Anterlaſſen;— auch mit Rückſicht auf die Wiedergabe des herzigen Wolß'ſchen„Ich hab in Perma einen Liebſten wohnen“— wir wiſſen ja aus der Art der Beurteilung Leo Blechs durch ſie, daß ſie den lodernen nicht hold iſt; und daß ihr innerſtes Weſen ihnen fremd, das bewies die niißglückte Wiedergabe der Lieder Hugo Wolfs. Das ſoll kein Vorwurf für die Künſtlerin ſein; ihre Künſtlerſchaft als Sängerin nehl bet uns deswegen nicht weniger hoch, aber ſie beſchränkt ich wohlweislich auf das ihrem Empfinden am beſten Zufagende ud Hugo Wolf gehört nicht dazu. Lilli Lebmann wird troßz dem als die bedeutendſſe Geſangstünſtlerin unſerer Zeit rückhaltlos an⸗ erkaunt werden, und Manngeim darf es dem„Wederkranz“ auf alle Fälle hoch anrechnen, daß er die ſeltene Künſtlerin hierhergeführt. Nennen wir hier gleich die zweite ſoliſtiſche Kraft des Abends. Herr OGuſikdirektor A. Hänlein, der bedeutende Organiſt und feinfühlige Mufiter ſpielte eine Simphonie für Orgel mit Begleitung des Orcheſters von A. Guilmante dem trefflichen Pariſer Orgelvirtuoſen und talentſerten Konpontſſen. Der deſte Satz dieſer dreifätzigen Simphonie iſt der erfle; er iſt friſch und originell empfunden und de⸗ ſtimmt in der Form Etwas breit und füßlich iſt das Paſtorale und unklar und zerriſſen das Finale Die Wiedergabe des Werkes ſtellt an den Organiſten die höchſten Anforderunsen. Herr Hänlein zeigte ſich allem vollauf gewachſen; die Darbietung des Werkes war ine ganz vorzügliche und verriet die ſonveräne Technik und das echt künſtleriſche Empfinden Herrn Häuleins. Und nun zum Chor des Liederkranzes, Das Programm enthielt drei Chöre mit Orcheſter⸗ hegleitung:„Der Pilof“ von Max Spicker,„Totenaräberbochzeit“ von Pembauer und Schuberts„Deutſche Märſche“, bearbeitet von R. Heuberger. Der Komponiſt des erſten Cbores, Herr Spicker, machte ſeinem Namen alle Ebre; wir haben noch ſelten einen Kom⸗ poniſten getroffen, der Wagner ſo gut„abgeſpickt“ hätte: ganze Partien der Holländerpartitur kamen unverfälſcht zur Wiedergabe Daneben verrät aber die Vertonung der zweiten Strophe— ein Baritonſolo von Herrn Max Schuſter ſehr hübſch geſungen— und der Schluß des Ganzen ein ſtark poetiſches und auch eigen empfin⸗ dendes Talent. Eine überaus charatteriſtiſche Kompoſition iſt Pembauers„Totengräberbochzeit“, voll realiſtiſcher Tonmalerei und doch anſprechender Melodik. Von reizender Wirkung endlich waren die Schubert'ſchen Tänze in Heubergers Bearbeitung. Das Tenorſolo darin ſang der längſt als vortrefflicher Sänger bekannte Herr Nettler mit ſympathiſcher Stimme und guten Ausdruck. Der Nännerchor des Liederkranzes klang äußerſt friſch und kräftig, wenn er auch manchmal den Wogen des Orcheſters nicht völlig ſtandzu⸗ halten vermochte. Alle drei Chöre wurden äußerſt ftimmungsvoll wiedergegeben, und die Sicherheit in der Durchführung der geſtellten Aufgabe ſtellt dem ernſten Borwärtsſtreben des Ver⸗ eins und der gewiſſenhaften und ſtets ſicheren Leitung Meiſter Langers das trefflichſte Zeugnis aus. Den orcheſtralen Teil führte unſer Hoftheater⸗Orcheſter in vorzüglicher Weiſe durch, als beſonders geſungen bezeichnen wir die Wiedergabe des orcheſtralen Teiles der„Totengräberhochzeit“, der in Herrn Langer einen treſflichen Interpreten gefunden. Reicher, wohlverdienter Ber⸗ fall lohnte Chor, Orcheſter und Soliſten. Der Liederkranz aber darf den Verlauf ſeines zweiten Konzertes als einen vollen Erfolg be⸗ trachten, der ſich den früheren durchaus würdig anreiht. Die Klavier⸗ begleitung zu den Liedern Lilli Lehmanns führte ein Herr Linde⸗ mann aus Berlin in feinkünſtleriſcher Weiſe durch. r. Stimmen aus dem Publikum. Vom Vorſtand der Vereinigung der Mannheimer Detall⸗ kaufleute geht uns folgendes zu: Zu dem in einigen Tageszeitungen erſchienenen„Eingeſandt“ erlauben wir uns in tatſächlicher Hinſicht zu bemerken: 1. Es waren nicht nur 8 Teilnehmer in der Verſammlung vom 29. Februgr 1904 anweſend, darunter allerdings die beiden hieſigen Warenhäuſer. 2. Es hatten die ſämtlichen Mitglieder der Vereinigung Mannheimer Detailkaufleute, nämlich 69 Firmen, worunter lediglich 2 Waren⸗ häuſer, eine Einladung zu dieſer Verſammlung mit der ausdrück⸗ lichen Mitteilung erhalten, daß die Tagesordnung darin beſtehe, Stellung zu nehmen zur Vorlage des Warenhausſteuergeſetzes. 3. Dieſe Verſammlung mit der obenbezeichneten Tagesordnung war berufen, nachdem in einer früheren Verſammlung bei gelegentlicher Beratung der gleichen Frage ein dahingehender Wunſch der Mit⸗ glieder und zugleich das Erſuchen um Abhaltung eines Referats aus⸗ drücklich ausgeſprochen war. 4. Eines Kommentars zu obigen Tat⸗ ſachen enthalten wir uns. Bei der Ausführlichkeit des Referats, der Debatte ſowie der Zeitungsreferate müſſen wir uns auch ein Eingehen auf die Frage ſelbſt verſagen. Infolge des durch die„Ein⸗ geſandt“ uns ausgeſprochenen Wunſches einiger unſerer Mitglieder wird zudem eine erneute Verſammlung der Vereinigung Mannheimer Detailkaufleute ſtattfinden, um auch den Vertretern von Gegen⸗ anſichten wiederholt Gelegenheit zur ausgiebigen und nachdrücklichen Geltendmachung ihres Standpunktes zu geben. Deueſte Nachrichten und Celegramme. Orivat-Telegramme des„General-Hnzeigers“, Die 2. Reviſion des Dreyfus⸗Prozeſſes. * Paris, 6. März. Der Kaſſationshof hat geſtern das Reviſionsbegehren für zuläfſig erklärt und eine ergänzende Beweisaufnahme angeordnet, die vor der Strafkammer des Kaſſationshofes zu führen iſt und ver⸗ mutlich erſt im Spätſommer beendet ſein wird. Vor Auguſt werden die vereinigten Kammern des Kaſſationshofes kaum dazu kommen, ihr ſachliches Urteil darüber zu fällen, ob das Urteil von Rennes zu beſtätigen oder zu vernichten ſei; im letztern Falle, ob der Angeklagte freizuſprechen oder vor ein neues Kriegsgericht zu verweiſen iſt.— Das Urteil vom Samſtag war alſo erſt rein formaler Natur, es wurde mit vollkommener Ruhe aufgenommen. Frau Dreyfus, die zugegen war, wurde kaum bemerkt. 52* Der Krieg. Bombardement auf Wladiwoſtok. * Wladiwoſtok, 6. März.(Ruff. Telegr.⸗Agentur.) Heute nachmittag von 1 Uhr 5 Min. ab bombardierten fünf japaniſche Schiffe 55 Minuten lang die Stadt. * Petersburg, 6. März. Die Ruſſ. Telegr.⸗Agentur meldet über das Bombardement von Wladiwoſtok ausführlicher: Nachmittags 1 Uhr 25 Min. näherten ſich fünf feindliche Panzerſchiffe und zwei Kreuzer von der Askoldinſel her der Küſte des Uſſurigolfes gegenüber der Patroklos⸗ und Sobolbucht. Die Schiffe nahmen Gefechts⸗ ſtellung ein und eröffneten aus allen weittragenden Geſchützen ein gut unterhaltenes Feuer aus einer Entfernung von acht Werſt von der Küſte auf Küſtenfords, Batterien und Stadt. Die Geſchoſſe richteten keinen Schaden an. Die meiſten der feindlichen Geſchoſſe, ungefähr 200 krepierten nicht, obgleich ſie mit Lyddit geladen waren. Unſere Batterien, bei denen ſich Kommandant General Woronetz, Brigadekommandeur Artamanow und die übrigen Befehlshaber befanden, ant⸗ worteten nicht und warteten ab, ob der Feind ſich nähere. Nach⸗ dem das Feuer 55 Minuten gedauert hatte, zog ſich der Feind um 2 Uhr 20 Minuten in der Richtung nach der Askoldinſel zurück. Dort erſchienen gleichzeitig zwei feindliche Torpedoboote und zwei weitere beim Kap Maidel. Die feindlichen Schiffe waren mit Eis bedeckt. Der für uns verluſtloſe Angriff koſtete den Feind über 200 000 Rubel. Die meiſten Geſchoſſe waren ſolche aus 6⸗ und 123ölligen Geſchützen. Die Bepölkerung, die don einem wahrſcheinlichen Bombardement benachrichtigt worden war, nachdem das japaniſche Geſchwader am Horizont geſichtet war, bewahrte Ruhe. Petersburg, 3. März. Statthalter Alexejew richtete heute aus Mukden folgendes Telegramm an den Kaiſer: Ich melde Ew. Majeſtät, daß der Kommandant der Feſtung Wladiwoſtot mitteilt, daß heute früh 8 Uhr 50 Min. füdlich von der Askoldinſel 7 Schiffe geſichtet wurden, daß dieſe Schiffe um 9 Uhr 45 Min. als Ktiegsſchiffe erkannt wurden, die ihren Kurs auf die Askoldinſel hielten. Gegen Mittag befand ſich das feindliche Geſchwader in der Mitte zwiſchen der Küſte und der Askoldinſel auf die Uſſuribucht zu⸗ fabrend außer dem Bereiche des Zeuers. Um 1 Uhr 30 Min. nach⸗ mittags eröffnete der Feind das Feuer. In dem feind! lichen Geſchwader befinden ſich wahrſcheinlich 2 Kreuzer erſter Klaſſe Vom Kriegsſchauplatz. * London, 5. März. Dem Reuterſchen Bureau wird aus Tokio über Newyork gemeldet: Ein öſterreichiſcher Dampfer, der in Hakodate ankam, teilte mit, daß das ruſſiſche Wladiwoſtok⸗Geſchwader am 29. Februar Wladiwoſtok verlaſſen habe. Man vermutet, daß es in den nördlichen Gewäſſern kreuzt mit der Abſicht, japaniſche Dampfer abzufangen.— Auf demt⸗ ſelben Wege meldet Reuter aus Söul, daß zwanzig Mitglieder der Hauſierergilde ſich eidlich verpflichtet haben, alle Beamten zu töten, die ein Bündnis mit Japan begünſtigen ſollten. Der japaniſche Geſandte teilte der koreaniſchen Regierung ſofort mit, daß, wenn die Regierung die Verſchwörer nicht verhaften laſſe, japaniſche Beamte dies tun wür den. Hierauf wurden vier Rädelsführer ver⸗ haftet.— Die Ruſſen, die kürzlich von Andſchu nach Palt⸗ ſchoen zurückkehrten, ſollen von Paktſchoen aus noch weiter nach Norden zurückgehen. Wladiwoſtok, 7. März. Es beſtätigt ſich, daß der Dampfer der freiwilligen Flotte„Jekatorinoslaw“, der am 4. Februar hier auslief, von den Japanern vor der Kriegserklärung beſchlag⸗ nahmt worden iſt. London, 7. März. Der Korreſpondent der„Dally Mail“ telegraphiert aus Tſchifu von geſtern:„Ich komme ſoeben von Tſchinampo und Pbjoenjang zurück, wo große Vorbereitungen für die auszuſchiffenden japaniſchen Truppen getroffen ſind. Eine ſtarke Infanterie⸗Abteilung iſt ſchon dort. Die Hauptmacht mit dem Generalſtab foll nächſte Woche eintreffen. Doch höre ich, es werde kein Vormarſch unternommen werden, bis 100,000 Mann in Phioenjang beiſammen ſind. 25 *Port Arthur, 7. März.(Ruſſ. Telegr.⸗Agentur.) Hier in Wladiwoſtok iſt alles ruhig. In der vergangenen Nacht wütete ein Schneeſturm. Allmählich kommen die wirklichen Verluſte der Japaner zutag. Der„Schanghai⸗Merkur“ peſtätigt die Meldung, daß in der Schlacht bei Tſchemulpo der japaniſche Kreuzer„Takat⸗ ſchiho“ vernichtet und der Kreuzer„Aſana“ ſtark beſchädigt wurde. Bei der erſten Beſchießung von Port Arthur ſet, wie verſichert wird, ein japaniſches Schiff langſam geſunken. Das Admiralſchiff mußte bugſiert werden. Wie dem Oſtaſiatiſchen Lloyd aus Tokio gemeldet wird, wurde dem japaniſchen Schiff„Schikiſchimo“ bei der Be⸗ ſchießung von Port Arthur durch ein ruſſiſches Geſchoß der Schorn⸗ ſtein weggeriſſen. Außerdem wurden die Maſchinen des Schiffes gerſtört. *London, 7. März. Das Reuterſche Bureau meldet aus Hingkou: Der Umſtand, daß aus dem ruſſiſchen Polizei⸗ und Militär⸗Hauptquartier in Niutſchwang Ausrüſtungsgegenſtände fortgeſchafft werden, ferner, daß auf der Eiſenbahnſtation alles un⸗ nötige, vollendete Material entfernt wird und daß die ruſſiſch⸗chine⸗ ſiſche Bank ihr Silber wegſchickt, ſcheint darauf hinzubeuten, daß die Ruſſen dieſen Platz räumen. Die ruſſiſch⸗ chineſiſche Bank traf Vorkehrungen, dem franzöſiſchen oder einem anderen Agenten die Wahrung ihrer Intereſſen zu übertragen. In hier eingetroffenen ruſſiſchen Privatbriefen heißt es, daß bei dem jüngſten Zuſammenſtoß auf koreaniſchem Ge⸗ biete zwiſchen dem alu und Pöngfang die Ruſſen die Japaner mit überlegenen Stteitkräften geſchlagen haben, aber ſelbſt ſchwere Verluſte erlitten. Die Flüchtlinge aus Port Arthur berichten, die Arbeit an dem Dock, wo der Cäſaro⸗ witſch repartert werden ſollte, wurde eingeſtellt. Der fremde Ingenieur, der den Retwiſan heben wollte, verließ Port Arthur, nachdem dieſer Verſuch mißglückt ſei. Es beſtätigte ſich, daß die Befeſtigungen bon Port Arthur durch das Feuer der Japaner beträchtlichen Schaden erlitten haben. Waſſerſtandsnachrichten vom znengl März. Datum: Pegelſtationen vom Rhein: 2— 3. 4.. 6. 2 Bemerkungen⸗ Konſtan: J44 290 7 Maldsbut 2,17 2,16 2,04 2,02 2,04 1,99 Oüningen ,77 1,72 ½6 159 Abds. 6 Uhr KeyJ. J42,58 2,48 2,43 2,37 2,88 2,38] N. 6 ihr Lauterburg J,80.69 3,2 8, 8 Abds. 6 Uhr Maxau. 44,00 3,92 3,85 3,77 8,70 8,67 2 Uhr Germersheim 3,78 8,65.-P. 12 Uhr Man beim. 3679 8,09 3,59 3,51 3,37 8,30[Morg. 7 Uhr Mainz.„„„%„% i0 1,50 1½48 82.-P. 12 Uhr Bingen 28 2,2 18 10 Uhr Kaulbßß 268 54 248 2,84 227 2 Uhr Koblenz 36,10 2,5 10 Uhr Kölnn J6,58 6,81 8,18 2,99 2,88 2 Uhr Nuhrort 3,7 2,97 2,75 6 Uhr vom Neckar: Mannheim.92 3,82 3,72 8,61 8,51 8,43 V. 7 Uhr Heilbronn 1448.40 1785.30 V 7 Uhr Verantwortlich für Polittk: Chefrevakteur Wo. Paul Haums, ür Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: k..: Georg Chriſtmann. für Feuilleton, Kunſt, Volkswirtſchaft und den übrigen, redaktionellen Teil: Georg Chriſtmannt, für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Harl Apfel. Druck und Verlag der Pr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei. G. m. b. G. Gruſt Müller. ———— 1 Für Nonzerte und Theater TBERT. 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Alles dies bürgt für die 5 2 Verſteigerung. Dienstag, den 3. März 1992, nachmittags 2 Uhr zu Oggersheim(Pfalz) im »nrünen Baum“ werden im Konkurſe des Ludwig Meeß II, Bäcker daſelbſt, zu eigen verſte.⸗ gert: Steuergemeinde Oggersheim: 1. Pl.⸗Nr. 247 zu 0,0 ts ha und Pl.⸗No. 247½ zu 0,016 ha 2 Wohnhauſer, No. 4 der Kratz⸗ gaſſe und No. 2 der Dürkheimer⸗ ſtraße mit Scheuer, Stall, Back⸗ haus, Schweinſtäuen und Hof— g Bäckerei und Spezereihand⸗ ung. 2. Pl.⸗No. 903 Acker in der 23. Gewann über der alten Straße gegen Ruchheim zu 0,502 ha. 3. Pl.⸗No. 25058 Acker in der Kuhweide über dem Zwerggraben zu 0,171 ha. 4. Pl.⸗No. 2505b Acker ebenda zu 0,068 ha ee 4. März 1904. K. b. Notariat 1. Neiſer, Notarlatsverweſer. z1ase Den Nachlaß der 7 115 Philippine aape, Kaufmanns⸗ witwe hier betr. Fahrniſſe⸗Jerſteigerung. Montag, 7. März er., mittags 2 Uhr zu Litera D 4, 14 hier 2 Stiegen hoch, werden öffentlich gegen Bar⸗ zahlung verneigert: 1 Kaſſenſchrank, 2 Garnituren Polſtermödel, 2 funde Tiſche, pol. Tiſch, 4 Vetten, cömplett, 2 einfache Waſch tiſche, 3 tannene Tiſch en, 6 Rohr⸗ u. Strohſſühle. 2 große Spiegel mit pol. Rahmen, 2 kl. Spiegel, Sekretär, tan. Schrauk, eiſ. Kaſſette u. g. m. Mannbein;, 4. März 1904. Bekauutmachung. Wi⸗ 1 unſere An⸗ nahmeſtellen für Spareinlagen in den Vonſtädten Neckarau, Waldhof und Küferthal zur Ei zahlreichen Benützung in rinnerung. 300 0/145 Gleichzeitig machen wir darauf aufmerkſam, daß die Summe, die bei dieſen Annahmeſtellen von einem und demſelben Ein⸗ leger während einer einwöchigen Abrechnungsperiode eingelegt werden darf, auf Mk. 200 erhöht worden iſt. Mannheim, d. 3. März 1904. Stüdt. Sparkaſſen⸗Kommiſſion. Der 52 (gez.) Herſchel. Großh. Bad. Staats⸗ Eiſenbahnen. e1ro⸗ Am 10. März 19,4 tritt ein neuer Teil II1 zum deutſch⸗ franzöſtſchen Gütertarif über Elſaß⸗Lolhringen in Kraft. Er hat gegen bisher eine weſentliche Einſchränkung er⸗ fahren. Nähere Auskunft er⸗ teilt die Station Mannheim. Karlsruhe, 4. März 1⸗04. Er. Generaldirektion. Akkerperpachtung. Samstag, 12. Mor 1904, vormittags 11 utzr verpachten wir auf unſerem Burean, Bauhof, U 2, 5 das ſtädt. Grundſück LIgb. Nr. 88 100 au der Hubeuſtr ße Waldho im Maße von 3854 qm öffentſich an den Meiſtotetenden, 30000/148 Mannheim, 3. Mürz 1904 Städt, Gu sverwaltung: rebs. HKitten Glas, Porzellan ꝛc.ꝛc. wird beſtens beſorgt. 10010 * 5 0 4 ⸗Brennerei. Takter ſallſtraße 24 0 5 Ang. Für die vielen Beweise berzlichster Teilnahme an dem uns betroffenen Ver- luste, sprechen wir hiermit unseren herz- lichsten Dank aus. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:? Leop. Loeb, b J, ga 25.9 Todes⸗Anzeige. Freunden und Bekannten machen wir hiermit tief betrübt die Mitteilung, daß heute Morgen mein lieber teuerer Gatte, unſer guter Vater, Sohn, Schwiegerſohn und Neffe Herr Conrad Stieler, Kaufmann nach kurzem, ſchwerem Leiden ſanft entſchlafen iſt. Die trauernden Hinterbliehenen. Heidelberg, 5. März 1904. Die Beerdigung findet in Mannheim von der VLeichenhalle aus, am Dienstag, den 8. März, morgens 11 Uhr, ſta Beim diesſeitigen Amte iſt alsbald eine Technikerſtelle neu zu beſetzen. Bewerber, welche im Straßenbauweſen Erfahrung beſitzen und durch⸗ aus ſelbſtſtändig ſind, wollen ſich unter Vorlage von be⸗ glaubigten Zeugnisabſchriften und etwaiger Referenzen ſo⸗ wie Angabe ihrer Gehalts⸗ anſprüche bis längſtens Samstag, 19. März d. J. beim unterzeichneten Amte melden. 30000%/151 Mannheim, 4. März 1 0,, Das ſtädt. Tiefbauamt. Reisender. Jünge er Maun zum Be⸗ relſen eingeführter Landlouren ſofort geſucht. Offerten unter Nr. 11977 an die Exped. ds. Bl. 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Mannheim, Luisenbad Augartenstr. 68 775 Die Beerdigung findet Dienstag Nachmittag ½ Uhr von der Friedhofkapelle aus statt. 8 72 Wchkommoden, Nachttiſche, gelſ rante, Trummegug an Fahrrädern jeden Systems Reparature werden prompt ausgeführt. richtungen aufmerkſam; ferner ſolge! ſoli Möbrt: 8 2 2 8 „ale Arten eee en, Spezialgeschäft ur Fahrradzubehörteile alte deer e e W. Sehiekel, P7, Ha. Beſonders mache aut einige] Schl fzimmer u. Küchenein⸗ Stiihle, Tißne e. 106 Musterlager der Draiswerze G. u. b. N. Waldhof. Kirechenstrasse 8. EVVCCCCCCCCTCCCbCCbCbbbbbbbPbbbbTbbbb 2 8. Selte. eee ee ——....—— 2 Hof-lnstrumentenmacher 4 9 lessler 2 P 6, 2 2 Spozlalltät: 210 U. Reparaturen. 2 brösste Auswahl in Mus Kinstrumenten jeder Art. 3 Silugste Bezugsquelle von Saiten in allen Qualitäten. 8 DDDD öS SDdDSDSDDDꝰοον ονσνοον eιαοαν /νοννσσ DSSN Großh. Hof⸗ u. Nationaltheater in Mannheim. Montag, den 7. März 1904. 34. Vorſtellung. Abonuement D. Lumpaci ee oder: Das liederliche Kleeblatt. Zauberpoſſe mit Geſang in 3 Abteilungen von Neſtroy. Muſik von Adolf Müller. Dirigent: Theodor Gaulé.— Regiſſe ur: Emil Hecht. Perſonen: Stellarius Feenkönig Fortuna, Beherrſcherin des Glücks Brillantine, ihre Tochter e Beſchützerin der wahren Liebe Miſtifax, ergrauter Hilaris, ſein Sohn Fludribrus, luſtiger Sohn eines Magiers Lumpaei Vagabundus, der liederliche Geiſt, Schutzpatron aller Schuldenmacher und lumpigen Haushalter Leim, Tiſchlergeſelle Zwirn, Schneidergeſelle. nierim, Schuſtergeſelle Pantſch, Wirt in Ulm Faſſel, in einer Brauerei Sepherl. e irer iſchlergeſelle 8 Strudel, Gaſtwirt zum goldenen Nockerl Karl Eruſt. 0 . Han. v. Rothenberg. Adelheid Fiſcher. Ella Eckel nann. Paul Tietſch. Alexander Kökert. Eduard Jachtmann in Wien 5 Mathias Voigt. oi deint Tiſchlermeiſter in Wien emann Jacobi. eppi, ſeine Tochter 8 Toni Wuiltels. Gertrude, Haushälterin bei bobelmann Ida Schilling. Resl, Magd daſelbſt Paula Schultze. ackauf, in Rrag„Miichard Eichrodt. in Maler Karl Welde. Schneidergeſellen 8(Grorg Beuer Bediente(Fugo Schövl. 5»(Felix Krauſe. err Baron von Windwachtel„»Philipp Weger. err Baron von Papillon. 1 Karl Lobertz. err Baron von Luftig Emil Vanderſtetten 5 5 1 8 Julie e amilla 3 Cuife a Laura,) ihre Töchter„(Ida Kattner. Wirtin einer unweit Wien Eliſe Delank. Hannerl 0 JF˙LAly Douecker 5 nger B Ge e Der Schulmeiſter 8 5„Heinrich Brentano. Zimmergeſellen. Zunſtmeiſter. Marktweiber. Reiſende. Magter. Deren Söhne. Nymphen. Genien. Bauern. Händelsleute. Volk. Die Handlung geſchieht in Ulm, Wien und Prag. Zauberer. Furien. Gäſte. Einlagen im T. Akt: „ Bouquet-Walzer, getanzt vom Corps de Ballet. 4. WMrand pas de deux, Fernande Robertine und Sophie] Jaroſch. Anfang 7 Uhr. Faſſene: öſſug.! 2 Uhe, Ende nach 10 uhr. Nach der 2. Abteilung findet eine größere Pauſe ſtatt. Kleine Eintrittspreiſe. Vorverkauf von Billets in der Filiale des General⸗Anzeigers, Friedrichspl. 5. Dienstag, den 6. Marz 1904. 0. Volks⸗Vorſtellung. Maurer und Schloſſer. 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Reihe ab M..—. 05 Vorstandsmitgliede Herrn qakoh Klein, zu baben. . 1. 5(0 2 Fen an muss die 10 Geni's— 888 Aadten um zu beurteilen, was menschliche Kraft, Aus-⸗ dauner u. Geschieklichkeit zu leisten im Staude ist. N Jeden Ahend inm Apollo-Theater. Anfang der Vorſtellung 3 uhr. 21691 Saalbau-FTheater. Heute 8 uhr Abends Fortſetzung der drosson intern. Ringkampikonkurrenz Siegesprämie 3000 Mark. Heute Montag ringen folgende Paare: 21689 Jean Terry, Belgien gegen Heinrich Eberle, Deutſchland. Theo Lemmerz, Köln gegen Peyronſe, der Löwe von Valence. Flerrard de bolossg, genen Uſck van den Berg, doua 8 Auf reten von 5 5 erſtklaſſigen—— 1 Nasinosdal Maunheim. 5 Mittwoch, den 9. März 1904, abends%½ Uhr Zweites Konzert des Frankfurter Trio der Herren Karl Friedberg(Klavier) Konzertmeister Adolf Rebner Violine),& J Hegar(Oello). 21555 68 Eintrittspreis Mark.—, Karten für Schüler und 10 Schälerinnen Stenplatz und Gallerie Mk..— Kartenrerkauf in der Hofmusikalienhandlung K. Ferd.& Heckel, Musikalie: Th. Sohler u. abends an d. Kasse. G nern. Musii Verein. 0* Proben zu„Parsifal“ finden mieht statt. 2er(Club Maunkeim. Freitag, 25. März 1904, abends 9 Uhr im Lokal⸗(zur Fechtſchule CO, 15) ordenlliche General⸗Berſammlung. Tagesordnung: 1. Jahresbericht. 2. Rechnungsablage. 3. Vorſtandswahl. Zu zahlreicher Beteiligung ladet ein 21687 Der Vorſtand. Akademische Vorträge. Montag, 7. März 1904, abends präcis 8½ Uhr, im Kasino-Sasle 21626 S. UoOrtrag des Herrn Professor Dr. C. Kindermann, Heideiberg über „ie wirtschaltlichen Krisen und ihre Heilung.“ Eintrittskarten à 1 Mk. zu den noch stattfindenden 2 Vortägen sind auf dem Bureau des Kaufmännfscheu Vereins und abends am Eingang des Saales zu haben. Kaufmännischer Verein E, V. Börsenvorstand. Handelskammer für den Kreis Mannheim. Arbeiler⸗Forſbildungs⸗Herein J 5,. Montag, den 7. März a.., abends präzis ½9 luhr, im oberen Sagale der Centralhalle 2, 166: 9099% projektions-Vartrag 10 des Heren prakt. Zahnarzt G. J. Dietrich aus Heidelberg, über: „Aus nah u. fern, aus Natur u. Poeſie“ illuſtriert durch ca. 150 zum Teil kolorierte Lichtbilder. Hierzu laden unſere verehrl. Mitglieder und deren Ange⸗ Hörige höfl. ein und bitten um zahlreiches Erſcheinen. Weintritt frei. Der Vorſtand. im Musensaale des Rosengartens. 5 Herr Fritz Kreisler à. Wien(Violne) 5 2 Ffäulein 8igne de Rappe aus Stockholm(Cesang). -dur, Mozart. 2 (Herr Fritz Kreisler.) 3. Arie a.& (Frl. S. de Rappe)— 10 Minuten Pause. Nach Richard Wagners Bear-⸗ Stehplätze auf dem Balkon M..— Eintrittskarten sind in der ee eee K. Ferd. Heckel, bei dem g E 2, 4/5, sowie abends an der Kasse( auch in den Musikalienhandlungen Th. Sohler, Parade- I) und Just. 0 9 2. Konzert für b) Chrysantheème, Délibes. Preise der Plätze: Logen: I. Reihe M..—, II. Reihe M..—, III. Reihe 5 l. Reihe M. 1 05 III. Reihe 3 62 1..50. Estrade M..50. Sperrsitze im Saal.— 10. Reihe II 5.—. Sperr- 213838 90 N Werein Mannheim(E..) Donnerstag, 10. März 1904, abends 3½ uhr im Saale des Bernharbushofes Humoriſtiſche Vorleſung des Herrn Intendant Aloys Praſch aus Berlin von z. Teil ungedruckten Gedichten und Proſaſkizzen nenerer Autoren Eudwig Fulda, Nubolf Presber, Peter Roſegger u f..) Für Nichtmlitglieder ſind Ta⸗ geskarten à Mk..50 in unſerem Bureau, in der Hofmuſikalien⸗ handlung K. Ferd. Heckel, in der Muſikalienhandlung Th. Sohler und in der Buchhandlung von Brockhoff& Schwalbe hier, ſowie in der Baumgartner'ſchen Buch⸗ ee in Lubwigshafen b. zu haben. Die Karten ſind beim Eintrilf in den Saal vorzuzeigen.(Die Tageskarten abzugeben) Di e Saaltüren werden punkt ½% Uhr geſchloſſen.— Ohne Karle hat Niemand Zutritt. Kinder ſind vom 2 eſuche der Vorleſien ausgeſchloſſen. Der Vorſtand. Miederländische Dampfschif-Rhederei. Tägliche Personen- und Güterbelörderung zwischen Mannheim-Rotterdam u. vice- versg. Abfahrt von Mannheim: Täglich 13%½ Uhr mittags. 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März d.., abends 8 ¾ Uhr in das Caffe oper C 3, 21/22 hoͤflichft eingeladen. Tagesordnung: 1. Ausſchußwahlen. 2. Geſchäftsbericht pro 1903. 3. Entlaſtung des Rechners. Mannheim, den 12. Februar 1904. Der Vorſitzende: Lescher. Verein für jüd. Beschichte U. Literaty. Dienstag, den 8. März 1904, abends! 76 Uhr im großen Sagal der Auguſt Lamceh⸗Loge hier C 4, ortrag des Herrn Rabbiner Dr. Unna hier über: De Jecentung der autachteniteralur für die jüdische Geschichte. Wir laden hierzu unſere verehrl. Mitglieder und ihre Famtlien gehörigen höflichſt ein. Gäſte ſind willkommen. 169 Der Vorstand. Tamzinſtitut J. Schröder. Heute Montag obend findet keine Tanzſtunde ſtatt Mittwoch abend werden ſämtliche Schüöler in das Neben. zimmer des Reſtaurant zum„Alten Fritz“ böflichſ ein. geladen wegen wichtiger Angelegenheit. 21696 Hochachtend: J. Schrö zder. Meine Wohnung u. Buveau befindet ſich vonheute an Dalbergstrasse 24. Karl Klebe, Eisen, Metalle, Rohprodukte. 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Wouene und seidene Vorhänge, Portieren, Teppiche, Felle, ebenfalls Gardinen und Decken etc. sind sehr aufnahmefähig für feine Staubteilchen und alle Arten von Mikroben und Bacillen, Wenn auch durch Ausklopfen und Bürsten die Unreinlichkeiten zum Teil wieder entfernt werden, so bleiben doch immer feine Schmutzteilchen in den angeführten Gegenständen haften, die, jemehr diese unsauberen Körper sich einnisten, zerstörend für Farbe und Stoff sowohl, als aueh gesundheitsschädlieh wirken. Zu entfernen sind derartige Schmutzteilchen nur gründlich durch ein Lösungs-Verfahren und zwar liegt es im Interesse der Sachen, ein solches zu benutzen Faser neutral wirkt. Ein solches Verfahren ist unsere chemische Reinigung. Dass bei dieser Reini- gung eine Desinfection vorgenommen wird und zwar derart, dass sämtliche lebenden Krankheitskeime getötet werden, ist noch ein besonderer Vorzug. Unsere chemische Reinigung empflehlt sich daher bei Zimmer-Ausstattungen aus lolgenden Gründen: 1. Weil sie für Stoff und Farbe ohne Nachteil ist. 2. Weil die Gegenstände viel länger in gutem gebrauchsfähigem Zustande bleiben. 3. Weil dadurch dem Ordnungssinn, dem Geschmack und dem persönlichen Wohlbehagen Rechnung getragen wird. Färberei Gebr. BRöve Bedeutendstes Eta Mannheim, N 2, 6. Sqchöne ſaſt neue Podeſt⸗Treppe billig zu verk ufen, 11985 2 i Laden 2 2 Dienstmädehen- Kleiden 50 in Druelckattun Saumwolle S Sjamosen von an. Lucw. Feist, Pgf. eeeee lerke, Abbruchs⸗Materigſien, 9 77 Pflaſterſteine zt. abzugeben Baugelle U 4, 9. 11642 Mg. Uumzug ſehr bill g zu verk., ſch. Plüſch⸗Sofa m. 4 Seſſel, (oliv), einf. Sofa, Ausziehtiſ Vriefſchr. ꝛc. K J, 9, Laden. 2806) 55 ſchönes vollſtändig, Betl und 1 Sofa z. verk. 29 9b Jungbuschstr. 7, 4. St. Piahiuo, güt erh., zu verkaufen, 30050.. 2 pari⸗ ferlel-Gimff Nulssher-Gummi 2 neue ungebrauchte, lange Mäntel bill gſt gelegenheits⸗ halber zu perkguſen. Näheres unter Nr. 11938 durch die Expedition d. B. Wegen Umzug groser eichen. 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