7CCC. S n (Badiſche Volkszeitung) Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſeuſte und verbreitelte Zeitung in Maunheim und Amgebung. Schluß der Jnſeraten⸗Aunahme ſür das Mittagsblatt Morgens 9 uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. — Für unverlaugte Mauuſkripte wird keinerlei Gewähr geleiſtet. Ahonnement: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 20 Pig. monatlich, burch die Poßt bez. incl. Poſt⸗ auſſchlag M..49 pro Quartal. Einzel⸗Rummer 5 Pig. In ſerate: E 6. 2. Die Colonel⸗Zelle 20 Pfg. Auswärtige Inſerate„„ 28„ Die Reklame⸗Seile* 80 1 der Stadt Mannheim und Umgebung. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Maunheim“ Telephon⸗RNummern: Direktion u. Buchbaltung 1449 Druckerei⸗Bureau An⸗ nahme p. Druckarbeiten 841 MRedaktion 377 Expeditioa,n 4J18 Filiale(Friedrichsplatz) 818 E 6, 2. Nr. 121. Samstag, 12. März 00g. (J. Abensblatt.) Die heutige Abendausgabe umfaßt im ganzen 24 Seiten. Politische Wochenschal. Graf Bülows Diplomatenkunſt, die am liebſten geräuſchlos arbeitet, hat wieder einen ihrer ſtillen, kleinen Triumphe gefeiert. Als ev im vorigen Jahre dem Zentrum die Freude machte, ſich für die Aufhebung des§ 2 des Jeſuitengeſetzes ein⸗ zuſetzen, da mußte er hinterher die peinliche Entdeckung machen, daß ſeine Forderung im Bundesrate nicht durchzudrücken ſei. Dieſe Niederlage wettzumachen, iſt der Kanzler in aller Heimlich⸗ keit bemüht geweſen, und irgend eine Regierung— man wird ſie nicht allzu weit zu ſuchen haben— hab ihm den Gefallen getan, ihr Votum zu ändern. Nun iſt's erreicht, freilich um den Preis, daß die majoriſierten Mittelſtaaten ihr abweichendes Votum vor aller Oeffentlichteit feſtſtellen. Nun, man kann den bedeutungsloſen§ 2 ohne Schmerz ziehen ſehen. Nicht gleich⸗ giltig aber iſt die grundſätzliche Frage, ob der Bundesrat Be⸗ ſchlüſſen eines Reichstags Geſetzeskraft verleihen kann, nachdem dieſer Reichstag längſt aufgehört hat zu ſein. Für den vor⸗ liegenden Fall iſt das von keiner praktiſchen Bedeutung, denn der Reichstag würde— hier ſowohl wie in der Diätenfrage, wo Graf Bülow auch einen Umſchwung der„maßgebenden“ An⸗ ſchauungem bewirkt haben ſoll— wohl jederzeit bereit ſein, den Beſchluß ſeines Vorgängers zu wiederholen. Um der möglichen Folgen willen ſollte aber der Reichstag darauf beſtehen, daß der Bundesrat in ſolchen Fällen auch die Zuſtimmung der inzwiſchen neugewählten Volksvertretung einholt. Sonſt könnten wir ja eines Tages durch die erbauliche Nachricht überraſcht werden, der hohe Bundesrat habe einem Beſchluß des Reichs⸗ tags von Anno dazumal zugeſtimmt, von deſſen Mitgliedern vielleicht tein Dutzend mehr am Leben iſt. Einen rührſeligen Komödienſchluß hat das ungariſche Parlamemt dem widerlichen Spektakel gegeben, den dort ein kleines Häuflein wilder Oppoſitionsmannen ſeit Jahresfriſt aufführte. Das täppiſche Miniſterium Khuen⸗Hederwary war der Obſtruktion zum Opfer gefallen, auch Graf Tisza konnte ährer anfangs nicht Herr werden und mußte dieſe Karrikaturen des Parlamentarismus gewähren laſſen. Da hieß es in den letzten Tagen plötzlich, Tisza ſei nunmehr„entſchloſſen“. Der Entſchluß beſtand darin, daß die Zügel der Hausordnung ſtraffer angezogen werden ſollten. Und ſiehe da, ehe noch der Antrag eingebracht war, bat die vordem ſo kodesmutige Obſtruktion um gut Wetter, das ihr großmütig gewährt wurde. Regierungspartei und Oppoſition ſind„tiefgerührt ob ſolcher Wiederfindung“, und ſammeln berits zu einem„Ehrengeſchenk“ für den Braven, der den Entſchluß zur Abrüſtung im Parla⸗ mept verkündete. Kein Menſch wird dieſe Komödie, wie ſie da aufgeführl wurde, ernſt nehmen, aber was hinter den Kouliſſen vorgegangen iſt, um die Obſtruktion mürbe zu machen, wird man diesmal wohl nicht erfahren. Dazu macht das Ganze viel zu ſehr den Eindruck des abgekarteten Spiels. Noch immer iſt man über die Vorgänge auf dem Kriegs⸗ ſchauplatze recht mangelhaft unterrichtet. Die Meldung engliſcher Blätter, die Japaner hätten Truppen im Rücken von 12 ——— Die Fortſehritte der Volkserziehung in Japan. In einer Rede über den„Einfluß der Geiſteskraft auf die Geſchichte“, die Ende vorigen Jahres großes Aufſehen erregte, ſagte der berühmte Gelehrte Norman Lockher nach einem Vergleich zwiſchen der Univerſitätsbildung in England einerſeits und in Deutſchland und Amerika andererſeits:„Noch wunderbarer als dieſe Beiſpiele iſt die intellektuelle Anſtrengung, die Japan gemacht hat, nicht etwa nach einem Krieg, ſondern zur Vorbereitung eines ſolchen.“ Dieſe Worte wurden vor Ausbruch des Krieges geſprochen, verdienen aber jetzt in die Beachtung zurückgerufen zu werden, derm die Ereigniſſe der letzten Wochen haben deutlichere Begriffe davon gegeben, daß ſich in Japan in wenig mehr als 30 Jahren ohne Blutvergießen eine Revolution vollzogen hat, durch die ſich ein orientaliſches Volk von keineswegs erfreulicher Originalität in eine mächtige Nation, ausgerüſtet mit europäiſcher Bildungsart und im Beſitz aller Mittel der modernen Ziviliſation, verwandelt hat. Es iſt wohl lohnend, einmal die Ge⸗ ſchichte der japaniſchen Volkserziehung während der letzten Jahr⸗ zehnte zu betrachten. Die moderne japaniſche Geſchichte hebt mit dent Jahr 1868 an. 31 Jahrhunderte lang war nach dem Urteil eines hervorragenden Kenners japaniſcher Verhältniſſe Confucius der Lehrer und geiſtige Herrſcher in Japan geweſen, und die buddhiſtiſchen Prieſter waren die Träger ſeines Regiments. Der Wechſel begann mit der Ankunft engliſchſprechender Amerikaner 1853 und dem Ein⸗ greifen deb Cnigländer ſolter 1858, in welchem Jahr der engliſch⸗ jabaniſche Vertrag geſchloſſen wurde. Nach beiteren zehn Jahren, 1868, wurde dann eine proviſoriſche Unterrichtsbehörde in Kioto ge⸗ ſchaffen, 1871 der Mombuſcho, das Staatsamt für Volkserziehung unter dem Vorſitz eines Miniſters. Im folgenden Jahr wurde das erſte Unterrichtsgeſetz gegeben, bei deſſen Veröffentlichung der Kaiſer folgende Mitteilung ergehen ließ:„Alle Kenntnis, die zur Ausbildung von Beamten, Landwirten, Mechanikern, Handwerkern, Aerzten uſw. für ihre Berufe notwendig iſt) wird durch Lernen erworben. Es wird Port Arthur gelandet, iſt bis jetzt nicht beſtätigt worden. Man wird annehmen dürfen, daß die Bewegungen zu Lande überhaupt ſehr langſam vorwärts ſchreiten, da das allmählich eintretende Tauwetter die Wege dort in einen Zuſtand verſetzt, wovon man ſich kaum eine Vorſtellung machen kann. Auch zur See wird nur herüber und hinüber geſchoſſen, anſcheinend ohne großen Erfolg. Doch iſt den ruſſiſchen Meldungen, das Feuer der Japaner habe ſtets nur„geringe Beſchädigungen“ angerichtet, nicht zu trauen. Erfährt man doch auch jetzt enſt, daß die Hafen⸗ einfahrt von Port Arthur tatſächlich geſperrt war! Ob die Flotte ſich nun aufs hohe Meer hinaus wagen wird? Inzwiſchen gehen die Japaner daran. das eroberte Korea nach ihrer Weiſe zu„reformieren“, das heißt vor allen Dingen alle Beziehungen zu Rußzland rückgängig zu machen. Die Parlamentswoche. (Von unſerm Korreſponventen.) )(Berlin, 11. März. Es war ein ſtimmungsvoller Auftakt, dieſes Urteil in Sachen Proſper Arenbeug um die Wende der Woche. Ein blutgieriges Scheuſal, corrupt und pervers bis zum letzten Bluts⸗ tropfen, ward, weil ſich Sachverſtändige und wiſſenſchaftliche Senate um ihn bemühten, als unzurechnungfähig erkannt und flog, von gut dreſſierten Wärtern und beſſeren Cigarxren geleitet, im Eilwagen in die ſchöne Rheinebene, da ſein Geſchlecht begütert iſt. Die in ihren heiligſten Empfindungen, die in dem natürlichen Gefühl für Recht und Billigkeit getroffene Volksſeele aber begann entrüſtet halb und halb ſchmerzlich bewegt darüber nachzuſinnen: was wohl aus den Inſaſſen unſerer Zuchthäuſer würde und aus den armen Teufeln, die die immer noch mit einer Binde über den Augen abgebildete Frau Juſtitia auf den Galgen ſchickt, wenn auch ihrer ſich ſo viel weiſe, hochgelehrte und begüterbe Männer annähmen. Da man aber nun einmal beim Fragen war, fragte man weiter: wie iſt es möglich, daß dieſer jungen⸗ hafte Schwachſinnige, dem nach dem Zeugnis der Sachverſtän⸗ digen jedes Gefühl für das Sittliche fehlte, Offizier werden konnte? Wie durfte es geſchehen, daß man ihn, deſſen Weſen doch wohl in Münſter genug erkannt worden war, gar in den veranbwortungsvollen Kolonialdienſt übernahm? Es iſt be⸗ zeichnend, daß auf alle dieſe Fragen, die in der letzten Woche jeden einzelnen von uns— auch die unpolitiſchen Leute— tief⸗ innerlich bewegt haben, juſt das Centrum ſich ausſchwieg. Die Herrſchaften, die ſonſt ſo tapfer ſchmähen konnten, agierten mit einemmale die Rolle des beliebten Bürgers Haaſe, der von nichts nicht weiß. Nur die wackere„Kölm Volksgtg.“ blickte toäumeriſch aus blauen Augen in die„Welt, die ſie nicht mehr verſtand“ und meinte im göttlicher Unbefangenheit: dieſer Prinz Proſper Aren⸗ berg müſſe doch wohl ganz verteufelt geſchickte und mächtige Für⸗ ſprecher gehabt haben, daß er das alles ſo mit heiler Haut— nur ein bischen ſchwachſinnig, aber nicht unheilbar!— durch⸗ machen durfte. Man wird feſtſtellen dürfen, daß noch nie eine Partei, vom der äußerſten Rechten bis zur radikalſten Demokratie — bei einem Standal, der in erſter Reihe ſie anging, mit ſolcher Unverfrorenheit die Oeffentlichkeit irre zu führen verſucht hat. Dieſer Fall Arenberg iſt nämlich ein Centrumsfall. Nicht nur, weil des Häftlings Proſper einflußreicher Vetter der Prinz Franz Maria Aſſiſi von Arenberg iſt; nicht blos, weil der Pfleger 2 des Entmündigten der Rechtsanwalt und Centrumsabgeordwete am Zehnthof iſt: auch noch aus einem anderen, weit kiefer greifenden Grunde, und da die klerikale Preſſe, die ſonſt dach ein leidliches Erinnerungsvermögen hat, anſcheinend ſich auf nichts mehr beſinnen kann, ſcheint es uns ein nützlich Werk, ihr ein wenig das Gedächtnis zu ſchürfen. Die Colonialverwaltung hat, zum mindeſten was ihre militäriſchen Dezernenten angeht, dieſen degenerierten Prinzen ja nicht gutwillig und freudig übernommen. Sie hat ſich— Leute, die es wiſſen könnten, haben es uns ver⸗ bürgt— ernſtlich genug geſträubt. Aber ſchließlich fügte ſie ſich dem Rückſichten„höherer Politik“. Prinz Franz Maxia Aſſiſi, dem das Centrum als ſeine Kolonialautorität verehrt, ſtand jg mit ſeinem gewichtigen Wollen hinter dem entarteten Vebter. Der durfte bei Leibe nicht brüskiert werden; den mußte man, ſchon um das Centrum bewilligungsfreudig zu machen, bei gutet Laune erhalten. Und ſo ward um des heimiſchen parlamen⸗ tariſchen Schachergeſchäftes willen der Tollwütige auf Afrikg losgelaſſen; das iſt die Do ut des Politik von heute! Aber der Fall Arenberg iſt ja nur der Auftakt geweſen; es kraf ſich wunder⸗ bar gut, daß die verbündeten Regierungen dann um die Mitz⸗ der Woche die Schutzwehr gegen das Eindringem der Sö hn Lohalass niedergeriſſen. Auch das iſt gewiß nicht aus Liehe zu den ſchwarzem Geſellen geſchehen; aber man, braucht das Centrum. Unſerer Regierung hat ſich nach und nach doch eine gar zu mechaniſche Auffaſſung von Parlament und Parteien bemächtigt. Da wird operiert, als ob das politiſche Leben eiß Schachbrett wäre; wer zur Stunde aber die größte Zahl von Mandaten hat, dem gibt man ſich zu eigen; dem zahlt man Zug für Zug jedes kärgliche Zugeſtändnis mit Gratifikationen auf Koſten der Allgemeinheit: das ſind die politiſchen Caſſageſchäf, von heute! Aber dieſe ſcheinbar kühle, verſtandesgemäß rechnende Politik iſt in Wahrheit eine Phantaſiepolitik. Indeß ſie mühſau lümmerliche Kartenhäuschen pappt, zerrt ſie an den Grundlagen unſerer ſtaatlichen Einheit. Dieſer unheilvolle Bundesvals beſchluß vom letzten Mittwoch iſt ja nur gegen ſtarke Minder heiten innerhalb der hohen Körperſchaft zuſtande gekommen und ſchon heute zeigt es ſich, ein wie unendlich gefährliches Ding es um Majoritätsbeſchlüſſe im Bundesſtaat iſt. Jetzt gehen d⸗ unterlegenen Einzelſtaaten hin und ordnen die Angelegenheit auf dem Wege der Landesgeſetzgebung. Gewiß— auch darum ſtür! das Reich noch nicht ein; der ſtattliche Bau, der gottlob nun ſchon vierunddreißig Jahre zuſammenhält, kann noch ganz ander Püffe vertragen. Aber es kommen bei ſolchem Anlaß doch allerle! zentrifugale Kräfte empor, und es iſt nur natürlich, wenn de⸗ Partikularismus, den wir doch alle nach Kräften einſchnüre wollen, ſo neue Nahrung erhält. Herr von Endres, der im Reichstage ungemein beliebte bayeriſche Militärbevollmäch tigte, hat dieſer Tage in einer Rede, die ihn als Perſönlichket von ſtarker Eigenart enchüllte, erklärt:„Im Offizierkorps gib; es keinen Partikularismus.“ Das hat im Reichstage einem tiefen Eindruck geweckt und wird auch außerhalb des Parlaments patriotiſchen Gemütern nachklingen. Aber deshalb bleibt es doch eine Tabſache, daß draußen im Volk eine ganze Portion von et eibtem und nicht immer erfreulichem Partikularismus lebt. Den ſollte eine kluge Regierung nach Kräften abzutragen ſich mühen; die do ut des⸗Politik von heute ſcheint uns dazu ebem nich gerade geeignet zu ſein. Das Thema vom Partikularismus hat auch ſonſt im die Reichstagsdebatte dieſer Woche, die im übrigeg daher beabſichtigt, die Ergiehung derark im Volk zu verbreiten, daß es kein Dorf mit einem ohne Unterricht aufgewachſenen Mitglied geben darf.“ Im Jahr 1898, alſo 26 Jahre nach dieſem Erlaß, wurden von 7 925 966 ſchulpflichtigen Kindern 4062 418 in Schulen erzogen, die nach europäiſchem Muſter eingerichtet waren, und wenn nur die Knaben in Betracht gezogen werden, ſo betrug die Zahl der in europäiſcher Art unterrichteten Schulkinder ſogar über 82 v. H. In demſelben Jahr, in dem jener Erlaß des Mikado erging, wurde die bekannte„Weltgeſandtſchaft“ ausgeſchickt, die aus 49 hervor⸗ ragenden Japanern beſtand, darunter dem Prinzen Iwakura und dem Marquis Ito. Die Geſandtſchaft war beſonders dazu beſtimmt, Beobachtungen über das Unterrichtsweſen in Europa und Amerika zu ſammeln. Die Ausſendung japaniſcher Studenten in fremde Länder zum Studium moderner Verfahren und Ideen iſt ſeitdem von den japaniſchen Unterrichtsbehörden häufig veranlaßt worden, obgleich dieſe Maßnahme in den letzten Jahren weſentlich eingeſchränkt wor⸗ den iſt, da mittlerweile genügend gebildete Japaner zur Bekleidung bon Stellen als Univerſitätslehrer und ähnlicher Poſten zur Ver⸗ fügung ſtehen. 1873 ſtudierten 250 Japaner im Ausland auf Koſten der Regierung, 1895 nur noch 11. In etwa gleichem Verhältnis iſt die Zahl der ausländiſchen Lehrer an den japaniſchen Staatsinſtituten geſunken, obgleich ſie insgeſamt geſtiegen iſt, wenn alle öffentlichen und brivaten Erziehungsanſtalten in die Berechnung eingeſchloſſen werden. Die Erfolge Japans auf dem Gebiet der Hochſchulerziehung und des techniſchen Unterrichts können nur durch Betrachtung der Schritte verſtanden werden, die behufs der Sicherung eines befrie⸗ digenden Syſtems für den Schulunterricht ergriffen wurden. Japan ſcheint ſich vollkommen davon übergeugt zu haben, daß bedeutende Fortſehritte in den höheren geiſtigen Leiſtungen nur euwartet werden können, wenn ſie durch eine genügende Elementarbildung vorbereitet werdert. Die japaniſchen Elementarſchulen zerfallen in zwei Grade, gewöhnliche und höhere. 1901 beſtanden 26857 ſolche Schulen ntit faſt 100 000 Lehrern und über 4½ Millionen Zöglingen. Für ihre Unterhaltung gibt der Staat 35 Millionen Mark jährlich aus. Faſt 5000 ᷑dieſer Schulen gewähren einen beſonders ergänzenden Unter⸗ richt von mehr borgeſchrittenem Inhalt, worin den Knaben die 777 eee eeeeeeeeeeeee, Grundbegriffe der Wiſſenſchaft, ſoweit ſie für die landwirtſchaftliche Praxis und die Induſtrie in Betracht kommen, beigebracht werden, während Mädchen genauere Belehrung in Haushalt und Handarbee erhalten. Nach einem Erlaß der japaniſchen Regierung vom Auguſt 1900 iſt der Unterricht in allen öffentlichen Elementarſchulen durch⸗ aus frei. Außerdem hat noch das Volk die Schulen freigebig unter⸗ ſtützt. Im Jahr 1896 hatten die freiwilligen Spenden für die öffentlichen Schulen bereits die Höhe von über 3 Millionen Maxz erreicht. Ferner erhielten die Schulen in einem einzigen Jahr 16 Millionen Hektar Land, 14000 Bücher und faſt 18 000 Stiſa Apparate. Der Uebergang von den öffentlichen Elementarſchulen zu Uni⸗ berſitäten wird durch zwei Klaſſen von Schulen vermittelt, die ge⸗ wöhnlichen Mittelſchulen und die hohen Schulen. Wie in einigen europäiſchen Ländern werden dieſe Schulen für das japanilſche Volt dadurch noch anziehender gemacht, daß ihre Zöglinge eine gewiſſe Beborzugung beim Militärdienſt erhalten. Der Beſuch einer ge⸗ wöhnlichen Mittelſchule befreit von—3 Jahren des Militärdienſtes, und der einer hohen Schule gibt den Studenten das Recht, nicht vor dem 21. Jahr ins Heer eintreten und dann nur ein Jahr als Frei⸗ willige dienen zu dürfen. Auch der Uebergang aus der niederen in eine höhere Schule iſt möglichſt erleichtert. Wer eine Mittelſchule durchgemacht hat, kann ohne Prüfung zu einer Hochſchule zugelaſſen werden, und wer von dieſer ein Abgangszengnis erhalten hat, kann wieder ohne Prüfung eine Univerſität beziehen und wird außerdem als voll qualifiziert für ein öffentliches Amt betrachtet. 1901 gab es in Japan 220 Mittelſchulen und 8 Hochſchulen; die erſteren hatten 3866 Lehrer und faſt 80 000 Schüler, die letzteren 292 Lehrer und 4361 Studenten. Von der Geſamtzahl der Schüler, die eine Mittel⸗ ſchule durchlaufen hatten, gingen 6 auf hohe Schulen über, ein Elftel in die Armee und ein Achtundzwanzigſtel zum Lehrfach. Von den Studenten der hohen Schulen widmeten ſich 55 der Rechtskunde, 127 der Technik, 1469 der Medizin, und 2580 allgemeinen Fächern, die zum Univerſttätsbeſuch vorbereiteten. Obgleich der Grund für eine techniſche Ausbildung ſchon in den Schulen gelegt wird, ſo erfolgt doch der höhere Unterricht erſt auf den Univerſitäten und techniſchen 2. Seite. Nenebal⸗Anzeiger. Mannheim, 12. März. ausſchließlich dem Militäretat gewidmet waren, hinein⸗ geſpielt. Danebem haben Offiziersluxus, das Kreuz der Soldatenmißhandlungen und die neue Erſcheinung der Militär⸗ romane den Stoff zu den Unterhaltungen hergeben müſſen. Man iſt ſehr temperamentvoll geweſen und hab dabei ohne Frage über das Ziel hinausgeſchoſſen: denn die ernſthaften Arbeiten von Beyerlein den Uebungen der Bilſe und Baudpiſſin gleichzuſetzen, vermag nur einer, dem das Weſem poetiſcher Produktion über⸗ haupt nicht aufgegangen iſt. Und ſchließlich iſt mit großem Eifer und vielem Nachdruck das nachdenkliche Problem Sozialdemo⸗ kratie und Heer abgehandelt worden. Dabei hat Herr Beb el einen feierlichen Eidſchwur getan, daß im Falle eines Angriffs⸗ krieges er und die ſeinen bis zum letzten Blutstropfen für das Vaterland eintreten würden. Das ſollte bei Leuten, die den deutſchen Namen tragen, eigentlich ſelbſtverſtändlich ſein. Immer⸗ hin geben wir zu, daß dieſe Worte aus dem Munde Auguſt Bebels unerwartet neu klangen. So nehmen wirs blos auf weiteres denn als ein Zeichen, daß auch der große Beherrſcher der Dreimilltonenpartet dem Wandel unterworfen zu ſein ſcheint. Ueberſchwengliche Hoffnungen ſollte man nicht daran knüpfen. Deutsches heich. * Berlin, 11. März.(Der Rücktritt des„Ge⸗ noſſen“ Göhre) von ſeiner ſächſiſchen Reichstagskandidatur iſt, wie der Reichsbote erfährt, die Folge eines eigenartigen Abkommens, das zwiſchen dem Vertreter des Berliner ſozial⸗ demokratiſchen Porteivorſtandes Reichstagsabgeordneten Geriſch und dem fächſiſchen Agitationskomitee einerſeits und dem Kan⸗ bidaten Göhre und dem Kreiskomitee in Chemmitz andererſeits getroffen worden iſt. Auf Grund dieſes Abkommens erhält „Genoſſe“ Göhre gegen ſeinen Verzicht auf die Kandidatur und „das bindende Verſprechen, bis zum Wahltage im Kreiſe nach Kräften für Pinkau(das iſt der von der Parteileitung prokla⸗ mierte Kanbidat) zu agitieren“, die Zuſicherung, daß ihm bei ſpäterer Gelegenheit„von Parteivorſtanvsſeite eine Kandidatur angetragen werden ſoll“. Da dieſes Abkommen perfekt geworden iſt, ſo erhält nunmehr das Kreiskomitee„die Männer und Groſchen zum Wahlkampfe“, die ihm für die Kandidatur Göhre verſagt worden waren. Trotzdem und alledem können aber die „Genoſſen“ des Wahlkreiſes das diktatoriſche Eingreifen der Parteileitung noch nicht ganz verſchmerzen. Denn eine ſozial⸗ demokratiſche Wählerverſammlung in Olbernhan, in der Göhre für den„offiziellen“ Kandidaten Pinkau eingetreten war, nahm folgende Reſolution an:„Die im Gaſthofe zum Deutſchen Hauſe im Olbernhan tagende öffentliche Volks⸗ und Wählerverſamm⸗ lung erklärt ſich, nachdem ſie Kenntnis von den Vorgängen auf der letzten Kreisverſammlung in Gelenau genommen hat, mit der Berichterſtattung der„Volksſtimme“ und des„Vorwärts“ über dieſe nicht einverſtanden. Der Bericht verſchweigt gänzlich den Inhalb der von verſchiedenen Genoſſen des Kreiſes in der erwühnten Verſammlung gehaltenen Reden; insbeſondere geht aus dem Bericht nicht deutlich hervor, daß die Verſammlung von Anfang bis zu Ende für Genoſſe Göhre eine Vertrauens⸗ kundgebung bildete. Die Kreisberſammlung berzichtete auf die Kandidatur Göhres nicht um deſſen Perſon willem— dazu lag kein Grund vor— ſondern, wie Göhre ſelbſt, um der Einigkeit innerhalb der Partei willen.“ —(Die wationalliberale Fraktion) des Ahgeordnetenhauſes hatten geſtern mit ihren Damen und einer Anzahl von Gäſten einen geſelligen Abend im Feſtſaal des Abgeordnetenhauſes veranſtaltet, der wiederum vom dem herz⸗ lichen perſönlichen und freundſchaftlichen Verhältnis der Frak⸗ tionsmitglieder, ihrer Angehörigen und Freunde uniereinander Zeugnis ablegte. Kurze, aber gedankenreiche, zündende Tiſch⸗ reden würzten das Mahl. Excellenz Hobvecht brachte in hinreißendew Worten den Trinkſpruch auf den Kaiſer aus; humorvoll begrüßte Abg. v. Eynern die Gäſte, Abg. Dr. Hackenberg feierte die nationalliberalen Frauen, der frühere Unterſtaatsſekretär Dr. Fiſcher die nationalliberale Partei und Abg. Dr Satbler den für die Fraktion unermükdlich für⸗ ſorgenden Geſchäftsführer und Schatzmeiſter Abg. Jung⸗ henn⸗ Hanau. Seine waltende Hand leitete auch die Anorv⸗ nungen für den geſtrigen feſtlichen Abend. —(Entlaſtung des Reichsgerichts.) Soweit wir hören, wird die Vorlage wegen Enklaſtung des Reichs⸗ gerichts etwa gegen Ende dieſes Monats dem Reichstage zu⸗ gehen, vorausſichklich alſo erſt nach der Oſtervertagung zur Be⸗ ratung gelangen. Der Nurpfuſcher⸗Prozeſßz Schröter. 0(Vierzehnter Verhandlungstag.) (Von unſerem Korreſpondemen.! sh. Tilſit, 10. März. Aus dem Schluß der geſtrigen Sitzung iſt noch nachzutragen, daß die Zeugin Fräulein Munier, welche das augenkranke Schreib⸗ u Juſtituten. Von Univerſitäten gibt es in Japan zwei, nämlich in Tokio und in Kioto, von denen die exſtere bedeutender iſt. Die Kaiſerliche Tokio⸗Univerſität wurde 1877 begründet, 1886 umge⸗ ſtaltet und 1890 durch ein Landwirtſchaftskolleg erweitert. In den erſten zehn Jahren folgte die Organiſation dem amerikaniſchen Plan, ſeitdem aber mehr deutſchen Vorbildern. Die Univerfität beſteht heute aus einer Univerſitätshalle für allgemeine Vorleſungen und wiſſenſchaftliche Forſchungen, ferner aus beſonderen Collegien für das Studium der Rechtskunde, der Naturwiſſenſchaften, der Technik, der Heilkunde, der Landwirtſchaft und der Literatur, außerdem aus einer Bibliothek, einem botaniſchen Garten, einer Sternwarte, einer Seewarte und zwei Krankenhäuſern. Die Univerſität wird von 2500 Studenten beſfucht und beſchäftigt über 200 Profeſſoren. Rechts⸗ kunde und Ingenieurweſen nehmen etwa je ½ der Studenten für ſich in Anſpruch, Medicin etwa 9, Naturwiſſenſchaft 7 und Land⸗ wirtſchaft 4 v. H. Der Staat gibt für dieſe Univerſitäten im Jahr gegen 3 Millionen Mark aus, nicht viel weniger als Preußen für die Univerſität Berlin oder England für ſeine ſämtlichen Univerſitäten und Collegien, gewiß ein glänzendes Zeugnis für die Entwicklung des japaniſchen Unterrichtsweſens und für die Bedeutung, die von der dortigen Regierung ſeiner Förderung beigemeſſen wird. Beſonders hervorzuheben iſt noch, daß die Studenten an den japauiſchen Uni⸗ verſitäten aus allen Schichten der Geſellſchaft hervorgehen, ſodaß es keinen beſtimmten Stand gibt, der für das Studium vorzugsweiſe herechtigt erſcheint. Es bleibt noch zu erwähnen, daß in Japan 375 Schulen für beſondere Zweige des Unterrichts beſtehen, darunter 60 für Technik, 37 für Landwirtſchaft, 7 für Induſtriezweige, 16 für Handel. Sie haben 3650 Lehrer und faſt 50 000 Schüler. Unter den techniſchen Schulen nimmt die in Tokio den erſten Rang ein. Wenn man bedenkt, daß all dieſe Mittel zur Volkserziehung erſt ſeit 1868 von Grund aus haben geſchaffen werden müſſen, ſo kann man von den Leiſtungen der Japaner nach dieſer Richtung nur mit größter Hochachtung ſprechen. 55 3 5 treu bleiben und an ſeine Heilkraft glauben ſolle. maſchinen⸗Fräulein Käthe Erzberger zu dem Angeklagten geleitet hatte, vor ihrer Vereidigung erklärte, daß ſie ihrer Ausſage noch hinzufügen müſſe, ſie habe ebenſo wie ihre Freundin ſehr ſchlimme Erfahrungen mit den Aerzten gemacht. Gegen dieſen Vorwurf erhoben die Sachverſtändigen Prof. Puppe, Dr. Wolff, Kreisarzt Dr. Behrendt, ſowie das Ge⸗ richt lebhaften Einſpruch. Die Zeugin erklärte darauf, daß ihrer kranken Sehweſter von dem behandelnden Arzt Morphium eingeſpritzt worden ſei, obwohl dieſe flehentlich gebeten habe, ſie zu ſchonen, da ſie infolge des Morphiums eine Verſchlimmerung geſpürt und ge⸗ fürchtet habe, daß ſie davon noch wahnſinnig werden würde. Auch die Eltern und Geſchwiſter hätten ſich an der Morphiumverabfolgung beteiligt. Tatſächlich habe ſich der Zuſtand der Leidenden ſofort ge⸗ beſſert, als man von dem Morphium Abſtand genommen habe. Au⸗ geklagter Schröter: Mit Morphium ſind die Aerzte ja ſehr ſchnell bei der Hand. Vor.: Kunſtfehler kommen ja überall einmal vor. Man darf ſo etwas doch aber nicht einfach verallgemeinern. Der folgende Fall betraf ein ſehr altes Mütterchen, die Witwe Wilhelmine Pruſſeit, die um Weihnachten 1900 an den Augen erkrankte. Sie ſuchte deshalb Schröter auf, der nach Beſichtigung der Augen erklärte, ſie wäre eine alte Frau und hätte ungeſundes Blut, er werde ſie geſund machen. Er verabfolgte ihr drei Fläſchchen mit weißen Körnern gegen Bezahlung von 1 Mark und ordnete an, daß ſie von den Körnern täglich dreimal zu fünf Körnern, an jedem folgenden Tage immer fünf Körner mehr, einnehmen ſollte. Einen Erfolg hatte dieſe Verordnung nicht. Bei einer barmherzigen Schweſter hörte die Zeugin, daß Schröter kein richtiger Arzt ſei und ſie ging deshalb zu Dr. Segall in Tilſit. Dieſer riet ihr zu einer Operation, da wohl infolge granulöſer Augenentzündung bei ihr die Wimpern gegen die Hornhaut gewachſen waren und eine radikale Beſeitigung dieſes Leidens nur im Wege der Operation herbeigeführt wird. Die alte Frau wollte jedoch davon nichts wiſſen, ſondern ließ ſich von der Schweſter die Wimpern ausziehen. Seit dieſer Zeit iſt ſie von dem unangenehmen Gefühl des Scheuerns an den Augen befreit. Nachdem die alte Frau dieſe Ausſagen gemacht und der Sachv. Dr. Segall beſtätigt hatte, daß die von dem Angeklagten verordneten homöopathiſchen Mittel abſolut wertlos geweſen ſeien, da es ſich um eine lokale Entzündung gehandelt habe, ereignete ſich ein intereſſanter Zwiſchenfall. Die alte Litauerin war nämlich nicht zur Ableiſt ung des Zeugeneides zu bewegen. Obwohl der Vorſitzende bat und drohte, erklärte ſie hartnäckig: Ich habe dem lieben Gott meine Seele verſchrieben, wie kann man da noch berlangen, daß ich ſchwöre. Ich bin eine alte Frau, machen Sie mit mir, was Sie wollen. Und wenn Sie mich ins Gefängnis tun, ich ſchwöre nicht! Der Vorſitzende hält ihr vor, daß infolge ihrer Weigerung der gangze Prozeß auf zwei Monate vertagt und ſie während dieſer Zeit in Haft behalten werden könnte. Sie bleibt jedoch dabei, daß ſie bei ihrem Alter nicht mehr ſchwören dürfe. Der Angeklagte bittet darauf, ihm eine Unterredung mit der alten Frau geſtatten zu wollen. Vorſ.: Wir werden ſie einfach morgen wiederkommen laſſen. Aber in Strafe muß ſie genommen werden. Eine Gebetsheilung. Zum Schluß der geſtrigen Sitzung wurde die Krankenpflegerin Amalie Lilienthal aus Tilſit vernommen, die an Bleichſucht, mit der eine ſtarke Abgeſpanntheit verbunden war, litt. Einen Arzt hat dieſe Zeugin überhaupt nicht konſultiert, ſondern ſie ging ſofort zu Schröter, der ihr auch berſprach, ſie in 14 Tagen geſund zu machen. Er verlangte dabei, daß ſie beten undanihnglauben ſolle. Dann verſchrieb er ihr Pillen und Tropfen und überreichte ihr das Rezept in einem verſchloſſenen Kuvert mit der Anweiſung, die Medikamente in einer Drogenhandlung in Tilſit anfertigen zu laſſen. Auch„magnetiſierte“ Schröter die Lilienthal, indem er ſeine Hände an ihren Kopf anlegte, mit denſelben Striche machte und ſie dann nach unten abſchlackerte. Dabei erzählte er, in ihm wäre eine Kraft, die auf andre überſtrömte. Nach ſeiner Anweifung ſollte die Patientin täglich erſcheinen. Sie erſchien jedoch nur noch zweimal, wobei ſie jedesmal magnetiſiert wurde. Dann blieb ſie aus, da ihr die Behandlung zu teuer war. Sie hatte Schröter für die Behandlung am erſten Tage 3 Mark bezahlen müſſen; die beiden nächſten Male je 1 Mark. Die Medizin hatte 3 Mark gekoſtet; irgend einen Nutzen hat die Behandlung nicht gehabt. Der Angeklagte erzählt auf Befragen, die Zeugin ſei weinend und betend zu ihm gekommen. Mittels der Augendiagnoſe und auf Grund einiger charakteriſtiſcher Symptome, ſowie nach allem, was er von den Anverwandten der Patientin erfahren hatte, ſei dieſe religiös⸗wahnſinnig veranlagt war. Nur aus dieſem Grunde habe er von ihr verlangt, daß ſie der Gewohnheit des Betens Er habe ſich ihr gegenüber aber nicht etwa als ein zweiter Heiland aufſpielen, ſondern nur eine gewiſſe heilſuggeſtive Wirkung erzjelen wollen. Die Zeugin beſtreitet demgegenüber auf das Entſchiedenſte, daß ſie in religidſer Beziehung fanatiſch ſei. Zu der heutigen Verhandlung ſind mehrere Schutzleute be⸗ ordert, die die Ordnung im Gerichtsſgale aufrecht erhalten ſollen, da der Andrang des Publikums in den letzten Tagen ein ganz enormer gewopden iſt und die Zuhörer trotz aller Ermahnungen des Vorſitzenden ſehr oft ein unangemeſſenes Betragen an den Tag legen. Nach Er⸗ öffnung der Sitzung wurde nochmals auf den Fall der Kranken⸗ pflegerin Lilienthal zurückgegriffen. Ein Fräulein Richter, die mit der Lilienthal gut befreundet iſt, bekundet, daß von einem religiöſen Wahnſinn bei dieſer keine Rede ſein könne. Die Dame ſei einfach nervös und von der Krankenpflege abgeſpannt geweſen. Der An⸗ geklagte wiederholt, daß er ein Anhänger des Geſund⸗ betens ſei und an die Heilkraft des Gebets inſofern glaube, als durch das Gebet Gemütsbewegungen hervorgerufen würden, die derart ſeien, daß der Heilungsprozeß beſchleunigt werde. Er habe im übrigen ein„homöopathiſches Beten“ berordnet, ſei alſo beſtrebt geweſen, ſie von einem übertriebenen Beten abzubringen. Hierauf wurde die alte Frau Pruſſeit nochmals vorge⸗ rufen. Der Vorſitzende nimmt vor ihr Platz und redet ihr in liebens⸗ würdiger, ſanfter Weiſe zu, doch den Zeugeneid zu leiſten. Sie müſſe den Eid doch ſchließlich ableiſten und könnte vielleicht durch ihre Weigerung einen Menſchen unglücklich machen. Die alte Frau bricht darauf in Tränen aus und erklärt: Sie verſtehe nach wie vor nicht, weshalb ſie ſchwören ſolle. Wenn alle Menſchen ſo wären, wie ſie, brauchte man überhaupt kein Gericht. Auf nochmaliges Zureden leiſtet ſie dann aber den Eid. Damit iſt die Zeugenvernehmung beendet und es folgt das Generalgutachten des Profeſſors Dr. Puppe⸗Königsberg. Der zweite Sachverſtändige Dr. Behrendt⸗Tilſit verbreitete ſich hierauf eingehend über die einzelnen Anklagefälle in Bezug auf ihre mediziniſche Beurteilung. Der dritte Sachverſtändige, Dr. Lengnick⸗Tilſit, erklärt, daß er ſich den Ausführungen der beiden andern Sachverſtändigen vollfommen anſchließe. Auf Befragen beſtätigt der Sachverſtändige dann noch als Zeuge, daß der Angeklagte am 5. Mai v. Is. einen Fluchtverſuch aus der hieſigen Heilanſtalt unternommen hat, indem er im Kor⸗ ridor des erſten Stockes ein Fenſter öffnete, etwa zwei Meter hoch hinabſprang und in Anſtaltskleidern die Königsbergerſtraße entlang lief, wo ihn ein Nachtſchutzmann feſtnahm. Der Sachverſtändige hält den Sprung nicht für einen lebensgefährlichen. St.⸗A. Tolki richtet dann an die Sachverſtändigen die Frage, ob die Bücher, deren ſich Schröter zu ſeiner Belehrung bedient hat, einen wiſſenſchaftlichen Wert beſitzen. Es befindet ſich darunter Bardeleben⸗Häckels„Topo⸗ graphiſche Anatamie. Munks„Pſpchiologie“, ſowwie Schröters be⸗ kanntes Lehrbuch. Profeſſor Puppe: Die Werke ſeien allerdings erſtklaſſige Lehrbücher, er bezweifle jedoch, daß der Angeklagte den Inhalt dieſer Werke vollſtändig beherrſche. Hierauf wird die Sitzung auf Samstag früh vertagt. nachmittag dürfe das Urteil gefällt werden. Samstag Badiſcher Landtag. 43. Sitzung der Zweiten Kammer. B. Karlsruhe, 12. März. Präſident Dr. Gönner eröffnet die Sitzung um halb 10 Uhr. Eingegangen: eine Bitte des Gemeinderats in Altenheim(Offen⸗ burg) betr. die Aufhebung von Kirchenkompetenzen, eine Reſolution des Mannheimer Naturheilvereins betr. die Kurpfuſchervorlage, eine Eingabe der mittleren Brauereien im Handelskammerbezirk Heidel⸗ berg betr. das Bierſteuergeſetz, ſowie eine Einladung des Geh. Rats Reinhard zu einem parlamentariſchen Abend am Dienstag, 22. März, im Muſeum, wobei Bier aus der Staatsbrauerei Rothaus und Wein aus den Staatskellereien in Meersburg zum Ausſchank kom⸗ men, ferner die Akten über die Wahl in Schwetzingen. Zur Beratung ſteht das Gewerbebudget, über das Abg. Neu⸗ haus(Zentr.) den Kommiſſionsbericht erſtattet. Er beantragt Ge⸗ nehmigung ſämtlicher Anforderungen und führt dann aus, daß man in Baden von einem Rückgang des Handwerks nicht ſprechen kann. Sehr zu bedauern iſt, daß der genoſſenſchaftliche Zuſammenſchluß Unter den Gewerbetreibenden ſo ſchwierige Fortſchritte macht. Neuer⸗ dings zeigen ſich erfreuliche Beſtrebungen, die auß Gründung einer Kreditgenoſſenſchaft abzielen. Hoffentlich wird die Bad. Regierung nicht verſagen, wenn die vereinigten Handwerker um Staatsbeihilfe zur Gründung einer Genoſſenſchaftskaſſe nachſuchen. Bihler(Zentr.) führt Klagen darüber, daß bei Vergebung der Arbeiten für den Gymnaſiumsneubau und für die unterirdiſche Telegraphenanlage in Freiburg die dortigen, ſehr leiſtungsfähigen Gewerbetreibenden zu wenig berückſichtig wurden. Auch tadelt man die kurze Lieferungs⸗ friſt. Die großen Zementarbeiten wurden in eine Hand vergeben, was den Wünſchen der vier Handwerkskammern nicht entſpricht. Hofmann(dem.) 5 erwarket vom Regierungstiſch eine die Handwerker beruhigende Er⸗ klärung zu den Ausführungen des Vorredners. Es iſt zu hoffen, daß die Vereinigung des Gewerbe⸗ und Handwerkerverbands zuſtande kommt, dann wird wohl auch der Gewerbeſtand die wünſchenswerte beſſere Vertretung im Hauſe finden. Allerdings wird der Hand⸗ werkerberband ſeine Wünſche betr. den Befähigungsnachweis in den Hintergrund ſtellen müſſen. Auch der Befähigungsnachweis für das Vaugewerbe hat keine Ausſicht auf Verwirklichung. Der nötige Schutz für die Bauhandwerker wird durch eine ſtrenge Baukontrolle gewähr⸗ leiſtet. Eine Reform des öffentlichen Verdingungsweſens iſt dringend notwendig. Arbeiten bis zum Betrag von 500 M. ſollten freihändig im Turnus vergeben werden. Nach dem Herſtellungsort ſollte mög⸗ lichſt wenig gefragt, andererſeits aber müßten unter allen Umſtänden badiſche Erzeugniſſe bevorzugt werden. Bezüglich des Mittel⸗ preisverfahrens empfiehlt Redner den Vorſchlag der Handelskammern, daß Angebote unter 20 Proz. der Schätzung eo ipso ausgeſchloſſen ſein ſollen. Ausgeſchloſſen ſollten auch Bewerber ſein, die notoriſch falſch kalkulieren. Die Zahlung ſollte mindeſtens drei Monate nach der Abnahme erfolgen. Bei Streiks ſollte in ſolchen Fällen die Friſt verlängert werden, wo das Einigungsamt dem Arbeitgeber Recht gibt. Die Landesgewerbehalle bedarf dringend der Reorganiſation. Es ſollte ein volkswirtſchaftlich durchgebildeter Beamter, ein Ingenſeur und ein Kaufmann angeſtellt und dieſen ein ſachverſtändiger Beirat beigegeben werden. Dazu müßte eine Art Landesgewerbemuſeum er⸗ richtet werden. Dies alles kann nur durchgeführt werden nach Er⸗ richtung einer gewerblichen Zentralſtelle, wie ſie in anderen Ländern beſteht. Dr. Binz(natl,) tritt ebenfalls für Beiſeitigung der Mißſtände und Unzulänglichkeiten der Landesgewerbehalle ein. Zwar muß zugegeben werden, daß die Vorſtände eine erſprießliche Tätigkeit entfalten, allein ſie ſtoßen in⸗ folge der mangelhaften Einrichtungen überall auf Widerſtand. Der Frage eines Neubaus muß endlich näher getreten werden. Ein vor⸗ züglicher Bauplatz wäre das Gelände an der Kaiſerſtraße, auf dem die alte Dragonerkaſerne ſtand. Die Entwicklung der Selbſthilfe⸗ organiſationen, über welche Redner einen Ueberblick gibt, laſſe für das Gewerbe nur Gutes für die Zukunft erhoffen. Süßkind(ſoz.) tritt für Abänderung des veralteten Submiſſionsverfahrens ein und empfiehlt die Einführung des Barber'ſchen Mittelpreisverfahrens, mit dem die Handwerker in Mannheim ſehr zufrieden waren. Die Arbeiten für den Mannheimer Gefängnisneubau und für die Wies⸗ locher Anſtalt ſollten tunlichſt nur an einheimiſche Gewerbetreibende vergeben werden. Die Streikklauſel iſt überflüſſig, weil die Unter⸗ nehmer ohnehin gegenüber den Arbeitern im Vorteil ſind. Wenn ſte aber in den Beſtimmungen über die Submiſſion Aufnahme findet, dann müßte zum mindeſten auch ein Normalpreis für die Arbeiter fixiert werden. 25 Venedey(dem.): Auch in Konſtanz wird darüber geklagt, daß berſchiedene Staats⸗ reſſorts Druckſachen in Karlsruhe herſtellen laſſen und daß die Reichspoſtverwaltung die badiſchen Geſchäftsleute zu wenig berück⸗ ſichtigt. Die Handwerkskammern wünſchen eine Vertretung im Bad. Eiſenbahnrat. Die Heranziehung tüchtiger Handwerker ſteht vielfach das Inſtitut der Einj.⸗Freiwilligen im Wege, wodurch die jungen Leute wohl eine gewiſſe Halbbildung erlangen, aber gleichzeitig für den Handwerkerberuf untauglich werden. Miniſter Schenkel: Der Beruf des Handwerkers iſt anerkanntermaßen ein ſchwerer wegen der Konkurrenz des Großbetriebs. Doch wäre es nicht richtig, zu ſagen: Das Handwerk iſt im Niedergang begriffen. Die Hand⸗ werkerfrage iſt in der Hauptſache eine Bildungsfrage. Durch die Gewerbe⸗ und gewerbl. Fortbildungsſchulen ſuchen wir dem Hand⸗ werker die unbedingt notwendige Ausbildung in techniſcher und kauf⸗ männiſcher Hinſicht zu vermitteln. Ein Befähigungsnachweis auf Grund der Angehörigkeit zu einer Zunft wäre vom Uebel Ich freue mich, daß Niemand dafür eingetreten iſt. Den Wunſch Venedeys, daß den Handwerkskammern eine Ver⸗ tretunng im Eiſenbahnrat eingeräumt wird, will ich gerne befür⸗ worten. Mit Freude ſieht die Regierung auf die Beſtrebungen, die auf Vereinigung der Gewerbe⸗ und Handwerkervereine abzielen⸗ Ich wünſche nur, daß der freie Geiſt, der bisher in den Gewerbe⸗ vereinen herrſchte, der herrſchende bleiben möge. Das Genoſſenſchafts⸗ weſen hat ſich in erfreulicher Weiſe entwickelt. Auf dem Gebiete der Kreditgenoſſenſchaften fehlt bei uns nichts. Das Bsdürfnis der Er⸗ richtung einer Genoſſenſchaftsbank vermag ich nicht anzuerkennen; doch will ich gerne die Frage näher prüfen. Die Errichtung von Magazins⸗, Ein⸗ und Verkaufs⸗ und Werkzeuggenoſſenſchaften ließ bis jetzt leider zu wünſchen übrig, nicht ſo ſehr, weil es an Kredit fehlte, ſondern weil die nötige Selbſtloſigkeit nicht vorhanden iſt. Die Regierung wird durch Wanderlehrer das Verſtändnis für dieſe Auf⸗ gaben zu erweitern ſuchen. Der Miniſter zollt dann dem Vorſtand der Landesgewerbehalle Anerkennung und gibt zu, daß die modernen Anforderungen die Kräfte eines Mannes überſteigen. Es wäre daher eine Verſtärkung des Perſonals durch einen Nationalökonomen wohl erwägenswert. Auch die Räumlichkeiten genügen längſt nicht mehr⸗ Die Regierung wird daher demnächſt in die Erörterung der Frage eintreten, wie die Landesgewerbehalle zu einer gewerblichen Central⸗ ſtelle umgeſtaltet werden ſoll. Auch die Platzfrage wurde ſchon er⸗ wogen. Es wird wohl ein Platz in nicht allzu großer Entfernung vom neuen Bahnhof in Frage kommen. Das Verdingungsweſen iſt Mannbeim, 12. März. Weneral⸗Auzeiger 3. Seite. bei uns in einer Weiſe geordnet, die im weſentlichen allen billigen Wünſchen entſpricht. Wir konnten uns bisher nicht entſchließen, den Mechanismus des Mittelpreisverfahrens einzuführen. Augenblicklich ſind wir mit der Neuregelung des Verdingungsweſens beſchäftigt. Das Finanzminiſterium wird unter Sichtung des ungeheuren Materials entſprechende Beſtimmungen erlaſſen. Nach einer perſönlichen Bemerkung des Abg. Gichhonn(ſoz.) wird die Beratung gegen 12 Uhr abgebrochen. Fortſetzung: Montag nachmittag 4 Uhr und Bericht über die Wahl in Schwetzingen. 4** B. Karlsruhe, 12. März. Die Verichte der Budget⸗ kommiſſion über das Budget der Mittel⸗ und Volksſchulen (Berichterſtatter Abg. Obkircher) und des Wa ſſer⸗ und Straßenbaus, des Bergweſens und der geologiſchen Landesaufnahme liegen nun gedruckt vor. Die Anträge Iaẽten auf Genehmigung ſämtlicher Anforderungen. Das Projekt eines O b err hein⸗Kanals war, wie in früheren Jahren, auch diesmal wieder Gegenſtand einer längeren Erörterung in der Budget⸗ kommiſſion. Die Großh. Regierung hatte dem letzten Landtag mit⸗ geteilt, daß Ne unerläßlichen eingehenden Feſtſtellungen und Be⸗ gutachtungen bei den beteiligten Miniſterien noch nicht zum Abſchluß gekommen waren. Ueber den gegenwärtigen Stand der Sache äußerte ſich nun die Großh. Regierung dahin, daß nach Erſtattung des von einer Kommiſſion landwirtſchaftlicher Sachverſtändiger abgegebenen Gutachtens noch eine Aeußerung der techniſchen Oberbehörde über die einſchlägigen techniſchen Fragen, insbeſondere über den Koſtenauf⸗ wand, ſowie die weitere eingehende Begutachtung eines landwirt⸗ ſchaftlichen Sachverſtändigen eingeholt werde. Dieſes letztere Gutachten gelangte zu ſo wenig günſtigen Ergebniſſen, daß es geboten erſchien, in eine weitere Prüfung des Projekts nach den in dem Gutaten in Betracht gezogenen neuen Ge⸗ ſichtspunkten einzutreten. Es wurde demgemäß der diesſeitige tech⸗ niſche Referent für landwirtſchaftliche Angelegenheiten damit betraut, ſich unter Berückſichtigung dieſer neuen Geſichtspunkte, ſowie auf Grund der Ausführungen der techniſchen Oberbehörde und der Er⸗ hebungen, welche von der Großh. Rheinbauinſpektion Freiburg im Jahre 1901 hinſichtlich der vorgeſchlagenen Aenderung des 18g99er Entwurfs gemacht wurden, gutächtlich zu äußern. Dieſes Gut⸗ achten, welches ſich hinſichtlich der wichtigen Fragen der düngenden Wirkung des Rheinwaſſers zum Teil wieder auf das Ergebnis der geitraubenden chemiſchen Unterſuchung von Waſſerproben zu ſtützen und eine Reihe weiterer Erhebungen, insbeſondere über den Durchſchnittsertrag der Wäſſer⸗ und anderer Wieſen in einer größeren Zahl von Gemeinden für einen längeren Zeitraum notwendig gemacht hat, iſt z. Z. noch nicht erſtattet. Sollte es noch während der Dauer des Landtags erſtattet werden können, ſo wird die in Aus⸗ ſicht geſtellte weitere Mitteilung erfolgen. Die Budgetkommiſſion iſt der Anſicht, daß die Entſcheidung in dieſer für einen großen Landesteil hochwichtigen Frage möglichſt be⸗ ſchleunigt werden ſollte und ſtellt den Antrag: „Das hohe Haus wolle an die Großh. Regierung die dringende Bitte richten, auf raſche Erledigung der noch in Gang befindlichen Unterſuchungen hinzuwirken und noch dem gegen⸗ wärtigen Landtag das Ergebnis mitzuteilen.“ ** XR *Mannheim, 12. März. Die Verfaſſungskommiſ⸗ ſion führte geſtern die Beratung der Wahlreformvor⸗ Jagen zu Ende und beauftragte, wie die„Volksſt.“ meldet, den Abg. Obkircher(natlib.) mit der endgiltigen Redaktion des abgeänderten Entwurfes. Nuus Stadt und Land. *Maunheim, 12. März 1904. Bauorduung für die Stadt Mannheim. In der geſtern ver⸗ öffentlichten Reviſion der Bauordnung muß es in Paragr. 48 heißen: In den Gebieten der offenen Bauweiſe dürfen auch Gebäudegruppen deren Frontlänge 35(nicht 25) Meter nicht überſteigt errichtet werden.— Bei Paragr. 100 fällt der letzte Satz„Abſatz 2 kommt in Wegfall“ fort. *Frauenvortrag. Wie aus dem Inſeratenteil erſichtlich, findet am Donnerstag, den 17. d. Mts., im Kaſinoſaale ein öffentlicher Frauenvortrag ſtatt über das Thema: Unterleibsleiden bei Frauen. Referentin iſt die Schriftſtellerin Frau Klara Muche aus Merxheim, elche ſchon ſehr viele öffentliche Vorträge über Frauenleiden in aturheilvereinen gehalten hat und als eine der beſten Vertreterinnen dieſer Methode gilt. *Mannheimer Altertumsverein. Die 6. Monatsverſammlung fand am Montag, den 7. ds., im Hotel National ſtatt, eine ſtattliche Anzahl von Mitgliedern und Freunden des Vereins hatte der Ein⸗ ladung des Vorſtandes Folge geleiſtet. Nach der Eröffnung der Ver⸗ ſammlung machte der Vorſitzende Herr Major Seubert Mitteilung von der in letzter Zeit erfolgten Bereicherung der Sammlungen durch einige intereſſante Zuwendungen, 3. B. eine Auswahl von Erinne⸗ zungen an die Großherzogin Stephanie, die J. M. die Königin von Sachſen dem Verein zur Verfügung geſtellt hat. Darauf ergriff Herr Dr. A. Hohenemſer, der ſchon ſeit dem Jahre 1868 dem Verein als Mitglied angehört, das Wort zu einem etwa einſtündigen Vortrag über„Die Entſtehung und Entwicklung der deutſchen Städte im Mittelalter“. Das intereſſante Thema, das in den letzten Jahr⸗ gehnten die hiſtoriſche Forſchung ganz beſonders beſchäftigt und manche wichtige Probleme geboten hat, die noch ihrer Löſung harren, kann im Rahmen eines ſolchen Vortrags unmöglich eine erſchöpfende Dar⸗ ſtellung erfahren. Hier konnte nur ein allgemeiner Ueberblick über den reichen Stoff gegeben, die wichtigſten Momente der ſtädtiſchen Entwicklung hervorgehoben werden. Der Vortragende verſtand es, die Aufmerkſamkeit ſeiner Zuhörer zu feſſeln, indem er in kurzen, aber kräftigen Strichen die verſchiedenartige Entſtehung der deutſchen Städte im Anſchluß an Kirchen oder Biſchofsſitze, oder an Stellen, die durch ihre Lage den Markt⸗ und Handelsverkehr begünſtigten, die allmähliche Entwicklung und Ausbildung dieſes Marktverkehrs, die Entſtehung der Kaufhäuſer und Gewerbehallen, die Erweiterung der Städte, die Entwicklung des ſtädtiſchen Handwerks und der Zunft⸗ verfaſſung, die Bildung des bürgerlichen Standes neben dem ſtädtiſchen Patriziertum ſchilderte und beſonders hervorhob, welche Bedeutung dieſes Bürgertum für die Geſtaltung der allgemeinen politiſchen Ver⸗ hältniſſe im mittelalterlichen Deutſchland, für die Fortſchritte politi⸗ ſcher Freiheit gegenüber dem Landesherrentum gehabt hat. Eine Reihe anſprechender, zum Teil humorvoller Schilderungen von Sitten und Gebräuchen des bürgerlichen Lebens nach ſeinen Licht⸗ und Schattenſeiten hin, ſchloß den Vortrag, für den dann der Vorſitzende in der ihm eigenen gemütvollen Weiſe im Namen der Zuhörer dankte. * Einkaufsverein der Kolontalwarenhündler. Es wird uns geſchrieben: Angeregt durch das Ueberhandnehmen der Warenhäuſer, Beamten⸗ und Konſum⸗Vereine uſw., haben ſich die Kolonialwaren⸗ Händler faſt aller größeren Städte Deutſchlands in letzter Zeit ent⸗ ſchloſſen, zu denſelben Waffen wie ihre Gegner zu greifen und haben durch Schaffung des gemeinſamen, zentraliſierten Groß⸗Einkaufs teilweiſe jetzt ſchon ſchöne Erfolge errungen. Auch Mainz folgte dieſer Tage und wie wir in Frankfurter Blättern 100 unterzeichneten * 8 fabrik verunglückten Arbeiters Hamſch iſt eine weſentliche Beſſerung Lauß wurde geſtern in ſeinem Stalle von dem ausſchlagenden folge langandauernden Froſtes und niederen Waſſerſtandes der Ver⸗ eiſen erhielt beim Ausſpannen ſeiner Ochſen von einem der Tiere e Vereinsrabattangabe an Herrn F. ſchriftlich zu richten. *Die Gasmeſſermiete— ungeſetzlich. Ein für weitere Kreiſe intereſſanter Fall kam nach dem„Berl. Tagebl.“ vor dem Amtsgericht gu Delmenhorſt zur Verhandlung. Im dortigen Bürgerberein war zur Sprache gebracht, daß man nach den bezüglichen Beſtimmungen des Bürgerlichen Geſetzbuches nicht mehr verpflichtet ſei, für eine von der Gasanſtalt gelieferte Gasuhr Miete zu bezahlen. Eine Reihe von Gasabnehmern beſchloß hierauf, die Sache zum gerichtlichen Austrag zu bringen und für die etwaigen Koſten ſolidariſch zu haften. Einer verweigerte die Zahlung des Mietpreiſes für die Gasuhr, worauf ſeitens der Gasanſtalt der Klageweg beſchritten wurde. Die Gasanſtalt wurde mit ihrem Antrag auf Grund des§ 44as8 des Bürgerlichen Geſetzbuches, wonach die„Koſten der Uebergabe der verkauften Sache, insbeſondere die Koſten des Meſſens und Wägens dem Verkäufer zur Laſt fallen“, koſtenpflichtig abgewieſen. Das Amtsgericht gab ferner der Anſicht Ausdruck, daß ſogar die Rück⸗ erſtattung der ſeit dem Inkrafttreten des Bürgerlichen Geſetzbuches entrichteten Miete für Gasuhren verlangt werden könne. Der Lang'ſche Zither⸗Verein dahier veranſtaltete am verflof⸗ ſenen Montag, den 7. er. in ſeinem Lokale zum„Wilden Mann“ anläßlich des 5. Gründungstages ein Feſteſſen, das ſich ſeitens der Mitglieder eines zahlreichen Beſuches zu erfreuen hatte. Der Vor⸗ ſitzende begrüßte die Anweſenden und warf in kurzen Worten einen Rückblick auf die vergangenen Vereinsjahre. Hierauf dankte derſelbe dem Vereinsdirigenten Herrn Jak. Lang, ſowie den Mitgliedern für ihre ſtete Mitarbeit und ſchloß mit einem dreifachen Hoch auf das ferne Wohl, Blühen und Gedeihen des Vereins. Herr Lang dankte dem Vorſitzenden Herrn Karl Hammel für ſeine ſchönen Worte und überreichte ihm zum Zeichen treuer Mitarbeit eine ſilberne Denk⸗ münze mit der Widmung„für hervorragende Leiſtungen“, worauf ſich derſelbe auf's herzlichfte bedankte. Das Feſt ſelbſt, wobei be⸗ ſonders die Klaviervorträge des Herrn Wenſauer, ſowie die humo⸗ riſtiſchen Vorträge des Herrn Hartmann reichen Beifall fanden, verlief in ſchönſter Weiſe und mußte man ſich nur allzufrüh trennen, mit dem Bewußtſein, wieder mal recht frohe Stunden im Zitherberein verlebt zu haben. * Geſangswettſtreit. Der Geſangverein Frohſinn der Deutſchen Steinzeugwarenfabrik Friedrichsfeld./ B. feiert am 1. Mai ds. Is. ſein 25jähriges Beſtehen, derbunden mit Gefangs⸗ wettſtreit. Am 6. März fand im Gaſthaus zur Krone die Dele⸗ girtenverſammlung ſtatt, wozu ſich Vereine aus Nah und Fern, die ſich an dem Geſangs⸗Wettſtreit beteiligen, zahlreich eingefunden hatten. Es meldeten ſich 35 Vereine zum Wettſtreit an. Mit dem Sängergruß wurden die Vertreter der Vereine begrüßt, worauf der Vorſtand, Herr Töpfermeiſter Heidinger das Programm des geplanten Feſtes bekannt gab. Nachdem der geſchäftliche Teil er⸗ ledigt war, blieb man noch einige Stunden vergnügt beiſammen. Bemerkt ſei noch, daß Herr Fabrikdirektor Otto Hoff mann, Ehrenmitglied des Geſangvereins Frohſinn, die Summe von 500 zu dem Feſte geſtiftet hat, auch die Aufſichtsräte, die Beamten, die Meiſter und Herr Gaſtwirt Frz. Ber linghof, ſtifteten wertvolle Preiſe; ferner erhält jeder teilnehmende Verein einen zu dieſem Feſte beſonders kunſtboll ausgeführten Krug mit Deckel, als An⸗ denken an den Friedrichsfelder Geſangswettſtreit. Den muſikaliſchen Teil übernimmt die 25 Mann ſtarke Feuerwehr⸗Kapelle der Fabrik, ſo daß nichts zu wünſchen übrig bleibt, als ſchönes Wetter. *Apollotheater. Das gegenwärtige Programm iſt mit Recht eines der beſten zu nennen, welches die Direktion in dieſer Saiſon ins Treffen geführt hat. Vor allem iſt es beſonders die Familie Gent, welche eine große Anziehungskraft ausübt. Die Leiſtungen dieſer Künſtler ſtehen weit über das Niveau des Alltäglichen. Am Sonntag finden wie gewöhnlich zwei große Vorſtellungen ſtatt und zwar nachmittags 4 Uhr zu Einheitspreiſen und abends 8 Uhr zu gewöhn⸗ lichen Preiſen. Ein Beſuch iſt beſtens zu empfehlen. Am Dienstag den 15. d. verabſchiedet ſich das gegenwärtige Enſemble. Es iſt dies alſo der letzte Sonntag, an welchem die Familie Geni auftritt. * Das Katſerpanorama hatte ſich dieſe Woche eines ſehr guten Beſuches zu erfreuen. Dazu trug nicht wenig die prachtvolle Serie „Eine Beſteigung des Montblanc“ bei. Von morgen Sonntag ab werden wir die ſchönſten Ozean⸗Schnelldampfer in Hamburg in Cux⸗ hafen beſichtigen. Hauptſächlich werden es die äußerſt prunkvoll aus⸗ geſtatteten Innenräume ſein, die unſer Intereſſe erregen. ſowie Waren⸗Offerten nebſt Proben und Lichtenthäler, 5 5, 11, * Wetter im Schwarzwald. Von der hieſigen Auskunftsſtelle des Schwarzwaldvereins wird uns von der Badner Höhe mitgeteilt: Heute Schneefall, vorausſichtlich morgen auch Aus dem grossherzogtum * Rheinau, 11. März. In dem Befinden des in der Zündholz⸗ eingetreten; die Verletzungen waren nicht ſo ſchwer, als anfänglich vermutet wurde. Berichtigend ſei noch erwähnt, daß der Kanal, in dem ſich der Unfall ereignete, nicht zur Abführung von Waſſer oder nicht mehr gebrauchsfähiger Zündmaſſe dient, ſondern daß dies lediglich ein Ventilationskanal iſt, durch welchen weder Waſſer noch ſonſtige Flüſſigkeiten fließen und nur durch ein vorbeiführendes Rohr, in dem vor Jahresfriſt ein Leck ausgebeſſert worden war, hatte ſich, wie es ſcheint, an einer ganz abgelegenen Stelle noch ein ganz kleiner Reſt des durchgeſickerten Abwaſſers befunden. Sandhofen, 12. März. Der 57 Jahre alte Landwirt Jakob Pferde ſo unglücklich getroffen, daß er einen Rippenbruch und eine klaffende Wunde an der Stirn davontrug. An ſeinem Aufkommen wird gezweifelt. 5 »Eberbach, 11. März. Der 23 Jahre alte Steinhauer Herm. Gerne aus Neckargertach fuhr am 9. Februar mit einem Freunde in einem Nachen auf dem Neckar, wobei dieſelben zu ſchaukeln be⸗ gannen und der Nachen umkippte. Der zweite Inſaſſe konnte ſich retten, während Gerne ertrank. Seine Leiche wurde am Dienstag in Zwingenberg geländet. 5 .C. Karlsruhe, 11. März. Der Betrieb im Karlsruher Rhein⸗ hafen hat ſich im vergangenen Monat wieder ganz erheblich geſteigert, ſo daß zur Zeit überall rege Tätigkeit herrſcht. Dies wird noch mehr der Fall ſein, wenn in den nächſten Tagen durch Schneeſchmelze der Waſſerſtand des Rheins gehoben wird. Obgleich im Januar in⸗ kehr mit Ausnahme einiger Tage vollſtändig ſtockte, ſind bis jetzt doch ganz erfreuliche Reſultate erzielt worden. Der Umſatz im Jahre 1903 betrug in unſerem Hafen 545 000, Tonnen, während der viel länger beſtehende Straßburger Hafen einen ſolchen von 574 000 Tonnen aufzuweiſen hatte, alſo nur ein geringes Mehr. .C. Ettenheim, 11. März. Der Bürgerausſchuß lehnte den Voranſchlag für das Jahr 1904 mit 40 gegen 11 Stimmen ab, bpeil früher beſchloſſene und im Laufe des Jahres zum Vollzug kommende Ausgaben nicht darin aufgenommen ſind. .e. Gengenbach, 11. März. Das zweijährige Söhnchen des Taglöhners Kaſper fiel in einem unbewachten Augenblick aus dem Kinderwagen. Es erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß der Tod nach wenigen Stunden eintrat. oc. Haagen, 11. März. Der 52 Jahre alte Landwirt K. Brenn⸗ mehrere Tritte auf den Unterleib. Anderen Tages wurde der Be⸗ dauernstverte dem„Oberländer Boten“ zufolge durch den Tod von ſeinen fürchterlichen Qualen erlöſt. sch. Freiburg, 11. März. Zu den mannigfachen wohl⸗ „Mittwoch, 16., 7 Uhr(Abonn.):„Im weißen Röß'!“. Don tag, 17., 7 Uhr(Abonn.):„Figaro's Hochzeit“. bvierten Abonnementskonzert am Montag den 14. März wird He boten wurden. ſein Auftreten in Mannheim in beſter Erinnerung ſteht, iſt, nach ein⸗ mittags 3 Uhr eine Führung halten durch die Ausſtellung des Kunft ſtellung nicht weniger wie 8 Jahre hinter Heidelberg her hinkt, eine Kunſt feinſter, eigenſter Art. ihrer Bilder berührt wie ein in ſeltenen, ergreifenden Tönen poniertes Lied unſer Hers. ſtärkſter Einſatz der Kraft und di tung. Zur Errichtung einer Ortsſtiftung für wohltätige Zwoece hat Herr Kaufmann Hermann Krebs der Stadt Freiburg 60,0 0 0 Mark zugewieſen. Dieſe hochherzige Stiftung ſoll die Aufnahme armer Kinder in Heilanſtalten oder Erholungsſtätten ermöglichen. Damit nun die armen Kinder aus der Stadt hier bleiben, hat ſich der Stadtrat mit dem Stifter dahin geeinigt, daß dieſem das vor⸗ mals Biehlerſche Gut auf dem Schloßberg zur lebenslänglichen Nutz⸗ nießung überlaſſen wird.— Nach neueſtem Beſchluß des Stadtrats ſoll der Stuhlingerplatz während der Meßzeit in Zukunft elektriſch beleuchtet werden. Zu dieſem Zwecke werden fünf Vogenlampen dort gufgeſtellt. 5755 Pfalz, Heſſen und Umgebung. * Ludwigshafen, 12. März. Gute Nachvicht erhielt Herr Hof⸗ buchdrucker Auguſt Lauterborn hier von ſeinem Sohne Auguſt aus Deutſch⸗Südweſtafrika. Die am 15. Februar in Okahandja ab⸗ geſtempelte Feldpoſtkarte, die vom gleichen Tage datiert und ver⸗ hältnismäßig raſch eingetroffen iſt, lautet:„Soeben wieder von einer Patrouille nach Großbarmen zurück, fühle ich mich geſund und munter. Von weitem bekamen wir Feuer. Die Zerſtörungen, welche die Hereros angerichtet haben, ſind furchtbar. Jetzt iſt das See⸗ bataillon hier und bekommen wir hoffentlich die Brut bald unter. Trotzdem alles zerſtört iſt, ſchaue ich vertrauensvoll in die Zukunft., Herr Auguſt Lauterborn jun. hat als kriegsfreiwilliger Landſtum teilgenomemn und befindet ſich zurzeit wieder in Windhuk. *Pirmaſens, 11. März. Geſtern abend brach im Lager des Lederhändlers Julius Schohl I. in der Zweibrückerſtraße Feuer aus, das Leder und Materialien im Werte von einigen Tauſend Mark vernichtete. Schohl hat verſichert. * Mainz, 11. März. Geſtern abend kam in ſchwer betrunkene Zuſtand der Schornſteinfeger Gregor aus Niedermende in d „Stadt Worms“ auf der Rentengaſſe. Man riet ihm, ſich ſofort ins Bett zu legen, was Gregor entſchieden verweigerte. Auch als man ihn in ein Bett legten wollte, ſträubte er ſich dagegen und legte ſich auf den Boden, wo man ihn heute morgen tot auffand. 5 Frankfurt a.., 11. März. In der Mädchenhandel⸗Affäre wurde jetzt auch noch der 28 Jahre alte Kaufmann Richard Klaas verhaftet. Klaas hat die Korreſpondenz beſorgt. Den Mädchen wurde vorgeſchwindelt, daß ſie täglich bis zu 60 M. verdienen würden. Jeder Abſchluß brachte 25 bis 30 M. ein. Die bis jetzt vernom⸗ menen Mädchen ſind alle geſtändig; ſie blieben nur kurze Zeit i jenen Häuſern. Es ſteht, wie die„Kleine Preſſe“ meldet, feſt, da die Vermittlung ſich nicht auf gewerbsmäßige Dirnen beſchränkte, es wurden durch verlockende Inſerate auch bisher unbeſcholten Mädchen angeworben. e. Bingen, 12. März. Das vom.—10. Juli d. Is. hier ſtatt findende Verbandsſchießen des Badiſchen Schützenverbande Pfälziſch⸗Mittelrheiniſchen Schützenbundes wird der Großherzog Heſſen, der Protektor des Feſtes, beſuchen.— Der heſſiſche Landta wird am gleichen Tage wie der Großherzog in Bingen zum Beſuch des Feſtes eintreffen.— Die Weinlieferungen für das Schützenfeſt wurden bekanntlich an fünf Binger und zwei Rüdesheimer Firmen vergeben. Die Rüdesheimer Firmen, deren Inhaber Mitglieder de Schützengeſellſchaft Bingen ſind, werden den Rotwein liefern.— A 10. Juli wird der Mittelrheiniſche Sängerbund dem Schützenfeſt g1 Ehren in Bingen ein großes Konzert geben. 15 Sport. 15 * Schwimmſport. Der Erſte Franlfurter Schwimmklub hält jährlich zwei größere Wettſchwimmen ab, von denen das erſte in dieſem Jahre verfloſſenen Sonntag in dem der Neuzeit entſprechend eingerichteten ſtädt. Schwimmbade ſtattfand. Von hieſigen Vereine hatte ſich u. a. auch der Schwimmklub„Salamander“ an dem Feſte beteiligt und gelang es deſſen Mitglied Max Weckeſſer, ſeinen Klub im Jugend⸗Bruſtſchwimmen gegen ſtarke Konkurrenz de 1. Platz zu ſichern. Vorſtehender Verein beſitzt zur Zeit eine Zö. lingsabteilung von ca. 150 Mitgliedern, meiſtens junge Leute, welch erſt verfloſſenen Sommer im Klub das Schwimmen erlernt hahen und wird es ſich der Verein bei ſeinem am 31. Juli d. J. im hieſi Schleuſenkanal ſtattfindenden Wettſchwimmen angelegen ſein laſſ das Können ſeiner Zöglinge vorzuführen. Cheater. Runſt und Wiſſenſchaſt. Gr. Hof⸗ und Nationaltheater Mannheim.(Spielplan.) Sonntag, 13. März, ½7 Uhr(Abonn. ſuſp., Verpflicht.): Pen⸗ ſionsbenefiz:„Aida“. Montag, 14., 7 Uhr(Abonn.):„Med Freitag, 7 Uhr(Abonn.):„Emilia Galotti“ Samstag, 19., 3 Uhr(Abonn ſuſp. 45): Schülervorſtellung:„Wilhelm Tell“. Sonntag, 2 ½3 Uhr(Abonn. ſuſp.): 17. Nachmittagsvorſtellung:„Prinzeſſ Goldhaar“. Abends ½7 Uhr(Abonn.):„Margarethe“, Im Nenen Theater: Sonntag, 13. März, ½8 Uhr:„Stiftung feſt“. Dienstag, 15.: 8. Akademie. Freitag, 19., 8 Uhr:„Brud Straubinger“. Sonntag, 20., ½8 Uhr:„Charleh's Tante“ Viertes Abonnementskonzert zu populüren Preiſen. J Kammerſänger Max Pichler folgende Lieder zum Vortrag bringe Schumann, Geiſternähe, Wer machte dich ſo krank, Alte Laute; Rubinſtein, Der Traum, Die Träne; R. Wagner, Rom⸗Erzählung. Welches Intereſſe die Mitwirkende, Kammerſängerin Erika Wede⸗ kin d, auch in Amerika bereits erweckt hat, geht daraus hervor, daß ſie von einem amerikaniſchen Inpreſario einen Antrag erhielt, in welchem ihr für 25 Konzerte 25 000 Dollar, alſo 100 000 M. ge⸗ Konzert Dr. Leyn, Das Konzert findet wegen anhalt inder Heiſerkeit des Herrn Dr. Leon nicht ſtatt. 5 Profeſſor Karl udel, das Haupt des nach ihm benannten volk tümlichen öſterreichiſchen humoriſtiſchen Geſangsquartetts, das dur⸗ Meldung Wiener Blätter, an einer Schwächung der Sehkraft, hervo gerufen durch Ueberanſtrengung, erkrankt. Führung im Kunſtverein. Im Auftrag des Dieſter weg vereins wird Herr Hauptlehrer Lacroix am Sonntag, nach vereins. Ausgeſtellt ſind Gemälde von Letter Ury, Schramm⸗ au Pietſchmann. Jedermann iſt höflichſt eingeladen. Eintritt frei. . Mannheimer Kunſtverein.(Hedwig Henke Leſſer⸗Urh.) Während Mannheim mit einer anderen Au der Kunſtverein vor kurzem eine Gemälde⸗Kollektion von 84 übernommen, die eine neue, junge Kraft ſogleich zum Worte kommen läßt. Hedwig Henke bietet mit einer Fülle von Landſchafte⸗ Sie beherrſcht eine Stimmun malerei, die ſich in den zarteſten, vornehmſten Farben ergeht. Jed n rom Nichts Grelles, Verletzendes miſcht fi in dieſe Stimmungen— es iſt das geheimnisvolle Halbdunke Waldes, das ſanft verſcheidende Licht des Abends, der zarte B der Morgendämmerung oder die tieſe Schönheit der Sommer was dieſe Kunſt beſonders poeſieboll zum Ausdruck bringt. Sol feine Stimmungen zu voller Wirkung zu bringen, dazu gehör e ſich denn auch 0 be 0 den Gemälden Hedwig Henkes i tätigen Stiftungen der Stadt Freiburg iſt ein Beue hinaugelommen: die jogenannte Hermann Krebs⸗Sti überwindenden Techufk,— Ein S Zeit giel in letzter ., Seiie. Meueral⸗ Muzeiger. Maätinheim, 12. März⸗ Während Hedwig Henke ſich in zart abgetönten Stimmungen bewegt, ſchwelgt dieſer Künſtler in der vollen Buntheit der Farben. Er pber⸗ nachläſſigt die Zeichnung gänzlich und gibt nur Farben, Farben aber oft von wunderbarſter Pracht. Er bevorzugt italieniſche Natur⸗ ſtimmungen bei Sonnenuntergang oder Mondaufgang, glänzende Licht⸗ und Farbenerſcheinungen am Himmel oder auf dem Spiegel des Waſſers. Dieſe Bilder blenden faſt durch die Helle ihrer Farben und ſchrecken zurück, weun man ihre Wahrheit nicht verſteht. Wie der Norden und Süden ergänzen ſich die beiden Sammlungen von Werken einer intereſſanten und neuen Stimmungsmalerei. Ueber noch manches andere Neue berichten wir das nächſte Mal. sr. Oeffentliche Biblivthek im Groſth. Schloſſe. Die am 5. d. M. abgehaltene Generalverſammlung wurde vom Vorſitzenden, Herrn Dr. Aug. Hohenemſer eröffnet. Der Herr Vorſitzende gedachte zunächſt des im vergangenen Jahre verſtorbenen langjährigen Mit⸗ gliedes des Ausſchuſſes, Herrn Hofrats Martin Walleſer, dem für ſeine eifrige Förderung der Bibliothek immer ein treues Andenken bewahrt bleiben wird. Aus dem Jahresbericht des Herrn Vorſitzenden ſei als beſonders bemerkenswert mitgeteilt, daß die öffentliche Biblio⸗ thek auch in dem vergangenen Vereinsjahre wieder eine beſondere Bereicherung erfahren hat. Nachdem ihr in den vorhergegangenen Jahren mehrere bedeutende Bücherſammlungen von ſtädtiſcher und pribater Seite zugeführt worden, wurde ihr auch in dem verfloſſenen Jahre wieder eine größere Bibliothek zur Verwaltung und Mitbe⸗ nutzung übergeben und zwar die über 400 Bände enthaltende Bücher⸗ ſammlung des deutſchen und öſterreichiſchen Alpenvereins, Sektion Pfalzgau: Mannheim⸗Ludwigshafen. Dieſe Bibliothek iſt reich an vorzüglichen wiſſenſchaftlichen und populären geographiſchen Werken, an Karten, illuſtrierten Publikationen und zahlreichen Zeitſchriften und gibt über das Gebiet der Alpenwelt umfaſſenden Aufſchluß.— Der Statiſtik über das vergangene Jahr entnehmen wir folgendes: Beſucht wurde die Oeffentliche Bibliothek im Jahre 1908 von 6563 Leſern, gegen 6161 im Jahre 1902. Ausgeliehen wurden 1903 an Mitglieder 2681 Vände, gegen 2410 im Jahre 1902, an Nichtmit⸗ glieder im Leſeſaale eirca 6700 Bände. Die Mitgliederzahl ſtieg auf 266. Angeſchafft wurden im abgelaufenen Jahre 241 Bände gegen 212 im vorherigen Jahre. Durch Geſchenke und Zuweiſungen erhielt die Bibliothek im Jahre 1903 eirca 600 Bände: die ſchon erwähnte Bibliothek des deutſchen und öſterreichiſchen Alpenvereins mit ca. 400 VBänden und etſwa 200 Bände von Pripaten. Derx von dem Rechner der Bibliothek, Herrn Prof. Dr. Ckaaſen, erſtatteten Jahres⸗ rechnung wurde nach Prüfung derſelben durch die Reviſoren Herren Kaufmann W. Darmſtädter und Hofmufikalienhändler K. Heckel Decharge erteilt. Herr Major z. D. Max Seubert (Vorſtandsmilglied der Bibliothek) ſprach dem Vorſitzenden, Herrn Dr. A. Hohenemſer, dem Rechner, Herrn Prof. Dr. Claaſen, ſowie dem Bibliothekar Max Oeſer(der mit dem vergangenen Jahre 10 Jahre ſeines Amtes waltete) den Dank des Vereins aus. Zuletzt ſei noch erwähnt, daß eine weitere Bereicherung der Vibliothek vorgeſehen iſt. Die Oeffentliche Bibliothek wird bei ihren Erwerb⸗ ungen auf dem Gebiete der dramatiſchen Literatur auch alle auf dem hieſigen Hoftheater zur Aufführung gelangenden Dramen, ſofern ſie in Buchform erſchienen ſind, anſchaffen. Dieſe neu zur Aufführung kommenden Stücke werden ſofort den Leſern zur Verfügung ſtehen. Stiftung. Wie die„Nationalztg.“ erfährt, ſtiftete Wilhelm v. Siemens mit den ihm naheſtehenden Firmen Siemeus u. Halske und Siemens⸗Schuckert⸗Werke für das Muſeum von Meiſter⸗ werken der Naturwiſſenſchaft und Technik in München 50 000 W. Kleine Mitteilungen. Wie aus Darmſtadt gemeldet wird, swurde in der geſtrigen Sitzung der Zweiten Kammer der Antrag des Umbaues des Hoftheaters mit 30 gegen 8 Stimmen angenommen. ö Stimmen aus dem Publikum. Der Maunnheimer Summertagszug! Gerechte Entrüſtung hat ſowohl bei den Eltern wie bei den Kindern die Veröffentlichung des Feurio 11er Rats hervorgerufen, wonach alle die Kinder, welche nicht im Beſitze eines„ſogenannten“ offiziellen Feurio⸗Steckens ſind, von der Teilnahme am Sommer⸗ tagszug ausgeſchloſſen ſein ſollen. Mit welchem Rechte — ſo fragen wir uns— kann der 11er Rat ſo etwas dekretieren? Hat er auf die Fabrikation der Stecken ein Monopol und ſoll der Ver⸗ dienſt an ca. 10 000 Stecken(dies dürfte wohl die Zahl der am letztjährigen Zuge betefligten Kinder geweſen fein) einem Fabrikan⸗ ten allein zukommen? Wir fürchten, der Feurio hat ſich mit dieſem Beſchluſſe die Sympathien eines großen Teils der Bürgerſchaft ver⸗ ſcherzt und wir raten ihm dringend, den Ukas noch rückgängig zu machen, ehe es zu ſpät iſt! Was der Feurio mit Herrn Buchbinder Pohl auszufechten hat, geht doch die Allgemeinheit nichts an.— Auch glaubte der 11er Rat ein Uebriges tun zu müſſen, indem er das uralte eigentliche Sommertagslied:„Schtrieh, ſchtrah, ſchtroh, der Summertag iß do“ uſw. eigens in hochdeutſche Reime moderniſteren ließ.„Das durfte nicht kommen,“ am wenigſten vom Feurio, der ſich doch gerade in unſerer„Mutterſprache“ ſo heimiſch fühlt!— Der jetzige Sommertagszug büßt an Originalität infolge der grund⸗ loſen Neuerungen zweifellos ſehr viel ein; es wird dies noch mehr der Fall ſein, als der Zug diesmal nicht durch die Stadt, ſondern„am Ende der Welt“ vorbeiziehen ſoll. F. R. 0** R Beumter als Unternehmer. Die Handels⸗ und Gerichtszeitung ſchreibt: Wer ein Staatsamt bekleidet und für ſeine in dieſem Amte dem Staale zu leiſtenden Dienſte durch den dafür ausgeſetzten Gehalt entlohnt wird, hat auch ſeine ganze Arbeitskraft in den Dienſt ſeines Brotherrn, des Staates, zu ſtellen. Die Gehälter der einzelnen Dienſtklaſſen ſind ſo bemeſſen oder ſollten es doch wenigſtens ſein, daß die Beamten für ihre Dienſtleiſtungen ſich als völlig entlohnt betrachten können, und daß ſie damit unter der gegenwärtigen Wirt⸗ ſchaftsordnung ihre ſtandesgemäßen Lebensbedürfniſſe befriedigen können. Für außergewöhnliche Leiſtungen darf der Beamte neben ſeinem Gehalt auf eine weitere Entlohnung aus Remunerations⸗ und bei außergewöhnlichen Vorkommniſſen auf eine Bethilfe aus Unterſtützungfonds rechnen. Der Beamte iſt alſo im allgemeinen auf einen anderweiten Erwerb nicht angewieſen. Es würde auf⸗ fallen und dem Beamten nicht erlaubt ſein, neben ſeinem Amte noch ein kaufmänniſches Geſchüft oder Handwerk zu betreiben. Der Be⸗ amte ſoll kein Gewerbe betreiben, der Gewerbebetrieb ſoll und iſt den ſogenannten Erwerbsſtänden vorbehalten. In dieſe als ſelbſtverſtändlich erachtete Ordnung unſeres ſozia⸗ len und Erwerbslebens haben nun die Beamten ſeit Jahren durch beſondere Unternehmungen eingegriffen, indem ſte einem Erwerbs⸗ gweige nach dem anderen Wettbewerb boten. Zu ihren diesbezüg⸗ lichen Unternehmungen ſind die Beamten durch eine ganz eigenartige Auffaſſung von Sparſinn und der Sparſamkeit gelangt. Der Spar⸗ ſinn muß ſich in erſter Linie darin betätigen, daß z. B. der Beamte, welcher auf ein beſtimmtes Einkommen angewieſen iſt, ſich mt ſeinen Lebensanſprüchen danach einrichtet, d.., daß er ſich nach der Decke ſtreckt, und daß er durch freiwilligen Verzicht auf dieſe oder jene Be⸗ dürfniſſe Erſparniſſe macht. Dieſe Sparſamkeit iſt eine lobenswerte Tugend, und ſie hat zur Gründung von zahlreichen Beamtenvereinen geführt, die in vieler Hinſicht äußerſt ſegensreich gewirkt und die Beamten kreditwürdig gemacht haben. Sobald ſich aber dle Beamten zu größeren Vereinigungen zuſammengeſchmolzen hatten, verflelen ſie auf den Gedanken, die Tugend der Sparſamkeit auf Koſten anderer au betreiben, indem ſie unter Binweis auf die groze Zahl geſcgoſſener“ Verbraucher von dem Gewerbetreibenden, die ſie mit ihrer Kund⸗ ſchaft zu erfreuen gedachten, ſich Vorteile beim Einkauf ſicherten, die den anderen Verbrauchern nicht gewährt werden konnten. Auf dieſe Weiſe iſt, namentlich auf Betreiben der Beamten, das ſogenannte Rabattſparſyſtem in weitem Umfange eingeführt, durch welches der Kaufmanns⸗ und Handwerkerſtand eine erhebliche Einbuße ſeiner früheren Einnahme erfährt. Es ſind ganz bedeutende Summen, welche auf dieſem Wege der Beamtenſchaft in einem Jahre für ſich auf Koſten der Gewerbetreibenden ſpart. Die Beanten ſind aber hierbei nicht ſtehen geblieben. Sie ſind ſchon längſt dazu übergegangen, eigene Konſumvereine zu gründen, und zu dem Ztvecke eigene Lagerhäuſer zu errichten, d. h. mit anderen Worten: ſie betreiben ſelbſtändig Handlungsgeſchäfte. Was dem ein⸗ zelnen unter allen Umſtänden unterſagt werden würde, treiben die Beamten in ihrer Geſamtheit. Bei dieſen Unternehmungen, die ſich in neueſter Zeit auch auf die Herſtellung und das Vermieten von Wohnungen erſtrecken, ſind die Beamten entſchieden auf Abwege ge⸗ raten, und es ſcheint, da gerade jetzt dieſes Beamten⸗Unternehmerkum ſo üppig ins Kraut ſchießt, an der Zeit, daß dieſem Vorgehen der Beamten ein energiſches Halt und zurück zugerufen wird, damit nicht die darunter leidenden Erwerbsſtände in eine Kampfſtellung gegen das gewinnfüchtige Veamtentum gedrängt werden. Wenn die Beamten erſt durch das Bauen eigener Häuſer ihr Wohnungsbedürfnis befrie⸗ digen, was hindert ſie, bald auch mit Beamtenſchlachthäuſern, Be⸗ amtenbäckereien, Beamtenkleidermagazinen uſw. zu kommen? Die Beamten ſind der Meinung, daß ſie ſich ihre Bedürfniſſe beſſer und billiger befriedigen können, als das beim privaten Unter⸗ nehmertum möglich iſt. Das iſt aber in den meiſten Fällen ein Irr⸗ tum, denn billigere Wohnungen können die Beamtenbauvereine nur herſtellen, indem der Staat ſolche Vereine durch Gewährung billiger Hypotheken unterſtützt, d. h. auf Koſten der Allgemeinheit ihnen Ge⸗ ſchenke zuwendet. Zugegeben nun, die Beamten könnten ihre Bedürf⸗ nisgegenſtände billiger herſtellen oder beziehen, und ſie erzielten durch eigene Unternehmungen bedeutende Gewinne. Welche Folgen könnte das haben? Der Gehalt der Beamten iſt mit Rückſicht auf eine Wirtſchafts⸗ ordnung bemeſſen, wonach der Beamte bei den Gewerbetreibenden ſeine Bedürfniſſe einkauft zu Preiſen, die ſich für alle Verbraucher gleicherweiſe regeln. Würde dieſe Wirtſchaftsordnung von den Be⸗ amten nun durch eigene Unternehmungen umgeſtoßen, und ſtellte man feſt, daß die Beamten dadurch beſſer geſtellt würden, ſo könnte es dahin kommen, daß Anträge geſtellt würden, die Gehälter der Be⸗ amten anderweit nach den veränderten Verhältniſſen feſtzuſetzen und zu ermäßigen. Was z. B. den Wohnungsgeldzuſchuß anlangt, ſo haben wir erfahren, daß dem Reichstag und Landtag Petitionen unterbreitet werden ſollen, wonach diejenigen Beamten, die in den Beamtenhäuſern Wohnung gefunden haben und ſich nun rühmen, daß ſie 15—20 Prog. billiger wohnen, der Wohnungsgeldzuſchuß um eben dieſen Teilbetrag gekürzt wird. Das iſt ein durch die veränderte Lage der Dinge durchaus berechtigter Antrag. Wir erfahren, daß ge⸗ rade die Anträge von denjenigen Beamten geſtellt werden ſollen, die von den Vorteilen, die der Staat einigen wenigen Beamten durch ſeinen billigen Staatskredit zukommen läßt, keinen Gebrauch machen können.„Gleiches Recht für alle“; das ſoll auch hier zum Grund⸗ ſatz erhoben werden. Heueſte Hachrichten und Teleqramme. Orivat-Telegramme des„General-Hnzeigers“. * Berlin, 12. März.(Reichstag.) Auf der Tagesord⸗ nung ſteht der Militär⸗Etat. Es ſprechen die Abg. Kanitz(konſ.), Bebel(ſoz.), Kriegsminiſter Einem, Abg. Stockmann, Ledebour(ſoz.), Schrader(frſ. Vp.), Graf Oriola(natl.). Am Montag Weiterberatung. * Berlin, 12. März.(Frkf. Ztg.) In politiſchen Kreiſen vetlautet, daß zur Niederwerfung des Aufſtandes in Südweſtafrika auch die Entſendung vdon Ka⸗ vallerie beabſichtigt iſt. * Bremerhaben, 12. März. Heute vorntittag halb 8 Uhr traf der Kaiſer hier ein, unt mit dem Llohddampfer„König Albert“ ſeine Mittelmeerfahrt anzutreten. Der Kaiſer wurde vom Prinzen Heinrich, Präſidenten Plate, Vizepräſidenten Achelis und Generaldirektor Wiegand vom„Nordd. Lloyd“ em⸗ pfangen und begab ſich nach herzlichſter Verabſchiedung vom Prinzen Heinrich alsbald an Bord. Der Dampfer berließ um 8 Uhr den Hafen und dampfte bei ruhiger See um 8½ Uhr ſeewärts. * Wien, 12. März. Graf CEzakh, der geſtern abend die Frau eines Geſchäftsreiſenden auf der Straße durch Repolberſchüſſe ſchwer verletzt hat, iſt heute Zur Beobachtung ſeines Gei⸗ ſtesguſtandes dem Ingquiſitionshoſpital des Landgerichtes zu⸗ geführt worden. Zum Ranbmord auf der Zeil in Frankfurt a. M. * Hamburg, 12. Märg.(Frkf. Ztg.) Als Stafforſt heute vormittag in der Arxeſtzelle heftig weinte, wurde er zum Verhör vorgeführt. Er war gziwar zuerſt ängſtlich, es ſchien aber, als wollte er ein Geſtändnis ablegen. Aber während des Verhörs wurde er plötzlich wieder etwas zurückhaltender, als verfängliche Fragen an ihn gerichtet wurden. Nach verlegenem Schweigen erklärte er, daß er überhaupt uicht mehr antworten werde. Darauf wurde er gefeſſelt ius Gefängnis zurlickgeführt. Die Polizei hat keine Zweifel mehr, daß Stafforſt gemeinſam mit Groß den Raubmord ausgeführt hat. Beſonders gravierend iſt, daß Stafforſt leugnet, den Groß zu kennen, während beider Bekanntſchaft erwieſen ſein ſoll. An der goldenen Uhrkette, die bei Stafforſt gefunden wurde, iſt ein neuer Uhrhaken aus ſchlechtem Metall be⸗ feſtigt. Man mmmt an, daß bei dem Raubmord der Uhrhaken ab⸗ gebrochen iſt. Stafforſt wird heute nochmals eingehend vernommen werden. Er iſt ſehr niedergeſchlagen und gibt, ſoweit überhaupt etwas aus ihm herauszubringen iſt, ausweichende und unklare Ant⸗ wort. Ein Geſtändnis hat er noch nicht abgelegt. Die Indi⸗ zienbeweiſe ſind aber ſehr belaſtend. Die Frankfurter Polizei vermutete den Stafforſt in Hamburg, weil er ſchon früher dort geweſen iſt und wegen Diebſtahl, Unterſchlagung und Bettel längere Freiheitsſtrafen verbüßt hat. Er war auch der Hamburger Kriminalpolizei kein Unbekannter. Das Logis von Stafforſt iſt noch nicht ausfindig gemacht. Er behauptet jetzt, er habe keines gehabt, ſich am Tage herumgetrieben und die Nacht bei Frauen⸗ zimmern zugebracht. Kurpfuſcherprozeß Schröter. * Tilſit, 12. Märg. Im Kurpfuſchereiprozeß Schröter be⸗ antragte der Staatsanwalt gegen den Angeklagten 3½ Jahre Gefängnis unter Anrechnung eines Jahres Unterſuchungs⸗ haft, ferner 3½ Jahro Ehrverluſt 2 e Der Krieg. Vont Kriegsſchanplatz. * Port Arkhur, 12. März. graphen⸗Agentur vom 11. März. 243 Durch das Bom⸗ gelitten. Durch eine krepierende Granate wurden ein An⸗ walt, die Tochter eines Oberſten und eine andere Dame ge⸗ tötet, ferner ein Chineſe. Kutſcher wurden verwundet. Der Kommandant General Stöſſel und ſein Stab entgingen auf einer Batterie mit genauer Not der Gefahr durch Granatſplitter verwundet zu werden. Auf dem Goldenen Berge wurden ein Leutnant und ein Soldat verwundet; an der elektriſchen Scheinwerferſtation wei andere Soldaten. Man ſah deutlich daß ein japaniſches Panzerſchff von einem ruſſiſchen Geſchoß getrofſen wurde und ſich darnach langſam entfernte. Die Kanonade war äu⸗ ßerſtheftig. Um 12.45 Uhr verſtummte der Geſchützdonner. Heute iſt alles ruhig. ** 1* * Petersburg, 12. März. Wie der„Ruſſiſche Invalide“ meldet, empfing General Kuropatkkin geſtern 80 vom Stadk⸗ haupte geführte Stadträte, welche ihm ein Heiligenbild dar⸗ brachten, das der General knieend entgegennahm. Für die Dar⸗ bringung dankend, ſagte er unter anderem, der Armee ſtehe eine ſchwere Arbeit bevor, doch ſie ſei bereit, ihre ganze Kraft ein⸗ zuſetzen, um das auf ſie geſetzte Vertrauen zu bewahrheiten. Er bitte die Vertreter Petersburgs, geduldig und ruhig, mit vollem Verttauen in die Kraft Rußlands die weiteren Ereigniſſe abzuwarten. Briefkaſten. Abonnent A. B. Die quittierten Poſtanweiſungen werden ſei⸗ tens der Poſt 1½ Jahr lang als Beleg über richtige Ablieferung der Gelder aufbewahrt. Der Anſpruch an die Poſtverwaltung auf Ent⸗ ſchädigung erliſcht aber ſchon nach 6 Monaten vom Tage der Ein⸗ lieferung der Sendung an gerechnet. Ein Poſteinlieferungsſchein iſt demnach nur 6 Monate lang als bollgiltige Quittung zu be⸗ trachten, obgleich ſich dem Adreſſaten gegenüber die erfolgte Auszah⸗ lung 1½ Jahr lang nachweiſen läßt. Abonnent R. P. Der Ziehtag der Dienſtboten für das erſt⸗ Quartal fällt dieſes Jahr, da der 1. April ein Feiertag iſt, auf den nächſtfolgenden Werktag. Abonnent Nr. 1000. Sie müſſen am 2. April die Wohnung räumen und dem Vermjeter zur Verfügung ſtellen; bezüglich der vorzunehmenden Reparaturen müſſen Sie ſich mit Ihrem Hausherrn verſtändigen. Geſchäftliches. 855 8 Unſerer heutigen Abendausgabe liegt ein Proſßekt der Firma Richard Höpner in Lübeck für die Freiburger Geldlotterig bei, auf welchen wir unſere geſchätzten Leſer hiermit ergebenſt auf⸗ merkſam machen. 10 eeeeeee Verantwortlich für Politik: Chefredakteur Dr. Paul Harms⸗ ür Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitungt i..: Georg Ehriſtmaun, für Feuilleton, Kunſt, Volkswirtſchaft und den übrigen, redaktionellen Teil: Georg Chriſtmann, für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Karl Apfel. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei. Eruſt Müller. J iſt ein angenehmes natür⸗ liches Abführmittel von her⸗ vorragendem Wohlgeſchmack und außerordentlicher Wir⸗ kung, erprobt bei Erwachſenen und Kindern, in allen Fällen von Verſtopfung, träger Verdauungstätigkeit und mangelndem Appetit. In Apotheken käuflich ½ Fl. Mk..50, ½ öl. Mk..30. Bobtandtelle: Syr. Flel Callforn.(Speciali Modo Callfornia Plg Jyrup Co. parat.) 78, Bretr. Senn. liquid. 20, Elix. Caryoph, comp, 8. Weng er die ngue 7 L. Mannheimer Verſt Vertilgung v. Ungeziefer J. Art hilligſt u. Garant. Eberh. Meyer, konzeſſ. Kammerjäger, Mannheim, I 6, 80. 17275 Sportliebenden Herren und Damen Jist dringend zu empfehlen, nach dem Radeln, Turnen, Fechten, Tennis- Spiel eto. den Körper gehörig mit Jrazay Franzbrauntwein einzureſben. Bräzay Franzbranntwein? stürkt die Muskeln, mächt die Haut schmeidig, und beseitigt sofort jedes Gefuhl der Müdigkeit. Preis& pro] Flasche Mk, 2,—, uberall Käuſflich. eeeeeee Stalnal Aller Art Sperlalftät: driginal-Dauuemora-Werkreugstall. Eduard Dünkelberg, Mannhelm Verbiud.Caual linkes Mler 6.— Lelvila.— Berlin. 5 e bardement vom 10. März hat am meiſten die Neuſtadt Auch einige Chineſen und ein N Mannheim, 12. Mäͤrz. eneral- Lruzeiger! 5. Seite,. Volkswirtschaft. Portland⸗Cementwerke Heidelberg und Mannheim,.⸗G., Heidelberg. Der Geſchäftsbericht pro 1908 ſchließt mit einem Bruttogewinn von M. 2 556 072(M. 2 450 527) ab, daran nehmen teil: Vortrag M. 207 450(M. 169 351), Betriebs⸗Gewinn Mark 2332 599(M. 2 274 184), Neben⸗Einnahmen M. 18 023(Mark 7042). An Ausgahen ſtanden gegenüber: Unterhaltung M. 768 697 (N. 688 970), Abſchreibungen M. 368 630(M. 383 637), Unkoſten M. 268 378(M. 309 665), Zinſen, Steuern, Verſicherungen ete. M. 255 402(M. 293 188), ſodaß ein Reingewinn von Mark 594 964(M. 775 066) verbleibt. Der Aufſichtsrat ſchlägt folgende Verwendung des Reingewinns vor: Reſerve M. 39 114 (M. 30 286), Tantiemen M. 111120(M. 97 829), Divpidende 4 Proz.(wie i..)= M. 440 000, Extraabſchreibungen M.— (wie i..), auf neue Rechnung vorzutragen M. 304 780. Die Geſellſchaft arbeitet mit einem Aktienkapital von 11 Mill. Mark (wie i..) und 0,95 Mill. Mark(1,12 Mill. Mark) Obligationen. Zur Gewinn⸗ und Verluſt⸗Rechnung iſt zu bemerken, daß der Be⸗ triebsgewinn einen Mehrertrag von M. 58 465 lieferte. Anderer⸗ ſeits waren für Unterhaltung der Betriebseinrichtungen M. 79 727 mehr aufzuwenden, für Handlungsunkoſten M. 41 287 dagegen weniger, auch für Zinſen, Steuern, Verſicherungen uſw. M. 37 786 weniger. Zu Abſchreibungen, die wieder wie im Vorjahre mit 1 Proz. Beleuchtung und Beteiligung vorgenommen worden, waren Mark 15 007 weniger erforderlich, wonach unter Berückſichtigung des um M. 38 099 größeren Vortrags der Reingewinn den vorjährigen um M. 119 898 überſteigt.— In der Bilanz figurieren das Werk Leimen⸗Heidelberg mit M. 5,59 Mill.(i. V. M. 5,69 Mill.), Mannheim⸗Weiſenau mit M. 2,82 Mill.(M. 3,37 Mill.), Nürkingen mit M. 1,80 Mill.(M. 1,82 Mill.), das Beſitztum Loch⸗ hauſen nur mit M. 339 482, abgeſehen bon der Budenheimer Belei⸗ ligung von M. 68 250. Neben M. 0,95 Mill. Obligationenſchuld und M. 106 250 Reſtkaufſchillinge betrugen die laufenden Verbind⸗ lichkeiten bei Jahresſehluß M. 503 881(M. 422 709), während in Vorräten M. 1,30 Mill.(M. 1 Mill.) vorhanden waren und bei Debitoren M. 2,77 Mill.(M. 2,55 Mill.) ausſtanden, darunter M. 385 440 Bankguthaben. An Reſerve werden M. 1,06 Mill., an Spezialreſerve M. 100 000 ausgewieſen bei M. 11 Mill. Grund⸗ kapital.— Aus dem Geſchäftsbericht ſei folgendes hervorgehoben: Die Verkaufspreiſe gingen im Berichtsfahre allenthalben bveiter zurück und nur durch äußerſte Erſparniſſe bei den Herſtellungskoſten konnte der Ausfall ausgeglichen werden. Von der in der zweiten Jahreshälfte zu erwartenden Fertigſtellung der verſchiedenen neuen Einrichtungen in Leimen erwartet die Verwaltung eine weitere Ver⸗ billigung der Produktionskoſten. Der größte Teil des Mann⸗ heimer Fabrikanweſens konnte mit M. 122 736 Buch⸗ gewinn, der zu Abſchreibungen auf die Heidelberger Immobilien und die Steinbrüche der früheren Mannheimer Fabrit Verwendung fand, verkauft werden. Das in der Nähe von München erworbene Kalk⸗ ſtein⸗ und Tonvorkommen nebſt Ziegelei, worauf noch M. 184 125 hypothekariſche Einträge ruhen, ſoll bis zu einer geeigneteren Ver⸗ wendung durch den Betrieb der Ziegelei nutzbar gemacht werden. Von der anſtelle des loſen Verbandes neugeliederten engeren Intereſſen⸗ Gemeinſchaft, der Süddeutſchen Cementverkaufs⸗ ſtelle G. m. b.., mit dem Sitz in Heidelberg, erwartet die Ver⸗ waltung eine allmählige Geſundung der Verhältniſſe in der Cement⸗ induſtrie, wenigſtens in Süd⸗ und Nordweſtdeutſchland, vorausgeſetzt, daß die noch außenſtehenden norddeutſchen Gruppen ebenfalls Zu⸗ ſammenſchluß finden. An der Verkaufsſtelle iſt die Geſellſchaft 8. Ok. mit M. 125 300 Anteilen beteiligt. Ferner hat die Geſellſchaft bei der neulich erfolgten Umwandlung der Portland⸗Cementfabrik Gebr. Spohun in Blaubeuren in eine Aktiengeſellſchaft mit M. 2,50 Mill. Grundkapital mitgewirkt. Die Aktienbeteiligung der Geſellſchaft be⸗ trägt M. 590 000. Mit zwei Sitzen iſt ſie im Aufſichtsrat des neuen Unternehmens vertreten. Die Mitglieder des Aufſftchtsrats und Vorſtandes haben ferner eine Wohnungsbau⸗Geſellſchaft m. b. H. mit M. 150 000 Kapital und zunächſt 50 Proz. Einzahlung ins Leben gerufen, deren Anteile die Geſellſchaft innerhalb zehn Jahren erwerben wird. Aktiengeſellſchaft für Eiſen⸗ und Vronze⸗Gießerei vorm. Carl Flink, Mannheim. In der am 10 ert. ſtattgehabten Sitzung des Auf⸗ ſichtsrates wurde die Jahres⸗Rechnung pro 1908 vorgelegt. Die⸗ ſelbe ſchließt nach Vornahme der Abſchreibungen in Höhe von Mark 22749.05 mit einem Verluſt von„ 118 778.04. Die Unter⸗ bilanz ſoll dadurch ausgeglichen werden, daß der Vorbeſitzer Herr Direktor Carl Flink der Geſellſchaft 125 Aklien zur Vernichtung gratis überläßt und das Aktienkapital um/ 125 000 herabgeſetzt wird. Der überſchießende Betrag von/ 11 221.96 foll zur An⸗ legung eines Extra⸗Refervefonds Vertwendung finden. Das unbe⸗ f friedigende Ergebnis des abgelaufenen Geſchäftsjahres wurde hervor⸗ gerufen durch die andauernde Depreſſion in der Gießerei⸗Branche und durch den ſcharfen Wetibewerb der Konkurrenz, wodurch die Preiſe ungünſtig beeinflußt wurden. Die Verſicherungs⸗Ahteilung der Dresdner Bank macht durch Unſerat bekannt, daß ihr Prämientarif für Ausloſungs⸗Verſicherung flür den Monat April er. erſchienen iſt. Derſelbe enthält u. a. die Prämien⸗Sätze für Badiſche 4 Proz. 100 Thaler⸗Loſe, Freiburger 15 Francs⸗Loſe von 1860, Aufſſig⸗Teplitzer Eiſenbahn⸗Aktien(Sil⸗ ber), Hamburger 4 Proz. Staats⸗Anleihe von 1900. Weſtfäliſche Bankkommandite Ohm, Hernekamp u. Co., Komm.⸗ Gef, auf Aktien in Dortmund. Der im Geſchäftsjahre 1903 erzielte Rohgewinn beträgt, einſchließlich des Vortrages, M. 432 560; davon ſind abzuſetzen die Geſchäftsunkoſten und Abſchreibungen auf Gebäude uſw. mit M. 180 704(im Vorjahre M. 190 720), ſo daß M. 251856 M. 144 813) als Reingewinn verfügbar ſind.(Im Vor⸗ jahre wurden M. 50 000 auf Vekeiligungen und M. 38 419 auf Schulden abgeſchrieben.) Wie bereits mitgeteilt, ſollen 4½% pCt. Dividende(4 pCt.) auf das Grundkapital von M. 3 000 000 ausgezahlt, ſodann der geſetzlichen Rücklage M. 12 439(M. 6632) zugeführt, als Gewinnanteil der perſönlich haftenden Geſellſchafter M. 29 085(M. 1804) und des Aufſichtsrats M. 3504(M. 300) verwandt und der beſonderen Rücklage M. 46 266 überwieſen werden. Als Gewinnvortrag auf neue Rechnung verbleiben dann M. 20 562. Ein netter Konkurs. Die Nutzholzhandlung Wilhelm Koehne in Berlin hat geſtern den Konkurs angemeldet. Die lange geführten Verhandlungen, um einen gütlichen Vergleich herbei⸗ zuführen, ſind geſcheitert. Die Schulden ſollen 17 Millionen Mark betragen. Jedoch ſind ſo wenig greifbare Vermögensteile vor⸗ handen, daß vom Konkursverwalter die Zahlung eines Koſtenvor⸗ ſchuſſes von 15 000 M. eingefordert werden mußte! Pfülziſche Spar⸗ und Kreditbauk vormals Landauer Volksbank im Landau in der Pfalz. Der Bericht bemerkt, daß im Jahre 1903 pwieder mehr Ruhe im Geſchäftsleben eintrat und ſich mehr Zuver⸗ ſicht und Geſchäftsluſt geltend machten, wenn auch gerade der Haubt⸗ geſchäftszweig des Platzes, der Weinhandel, zur Zeit ſchwer zu leiden hat.— Kreditforderungen traten wieder zahlreicher an die Bant heran, ſo daß dieſe die ihr reichlich zu Gebote ſtehenden flüſſigen Mittel faſt während des ganzen Jahres gewinnbringend berwenden konnte. Der Umſatz betrug 149 Mill. Mark gegen 138 Mill. Mark im Vorjahre. Der Reingewinn betrug 251148 M.(234.993.), wozu noch 8693 M. Vortrag kommen. Vorgeſchlagen wird die Ver⸗ Lweilung von 7 Proz. Dividende(%½ Proz.) mit 245 000., der Penſionsfonds erhält 3200., 400 M. dienen gemeinnitzigen. Zwecken und 6242 M. werden vorgetragen Würzm Gebr. Abreſch, Neuſtadt a. H. In auf Immobilien, je 10 Proz. auf Maſchinen, Mobilien, elektriſche bverdient ſo viel Anträge des Vorſtandes genehmigt. Nach reichlichen Abſchreibungen erfolgt eine Dividenden verteilung von 7 Proz. Norddeutſcher Lloyd. In der geſtrigen Sitzung des Auffichtsrats des Norddeutſchen Lloyd wurde von dem Vorſtande der Rechnungs⸗ Abſchluß nebſt Gewinn⸗ und Verluſtrechnung des Jahres 1908 vor⸗ gelegt. Die Betriebsüberſchüſſe betragen 26 511000 M. 63 19 410 000.), davon erbrachten die einzelnen Abteilungen: Aſſe⸗ kurranz 72 000., transatlantiſche Fahrt 19 023 000 M.(i. Vorj. 12 017 000.), Reichspoſtdampfer⸗Linien 1110 000 M.(980 000), europäiſche Fahrt 752 000 M.(425 000.), Nebenbetriebe Mark 1512 000(1668 000.), Intereſſen⸗Rechnung 261000 M. (371 000.), Prämienüberſchüſſe 3 386 000 M.(8 612 000.) und ſonſtige Einnahmen 375 000 M.(316 000.). Dagegen er⸗ forderten Zinſen und allgemeine Unkoſten 4 490 000 M.(4 125 000 Mark), Abſchreibungen 14 100 000 M.(12 610 000.), Ueberwei⸗ ſungen an die Rücklage und den Verſicherungsbeſtand 1 750 000 M. (2 456 000.). Der Aufſichtsrat beſchloß, der Hauptverſammlung, die auf den 11. April einberufen iſt, die Verteilung einer Divi⸗ dende von 6 Proz.(i. V. 0) vorzuſchlagen. Vereinigte oberſchleſiſche Walzwerke. Die geſtrige Generalver⸗ ſammlung beſchloß im Hinblick auf die nach Zuſtandekommen des Stahlwerksverbandes allgemein zu konſtatierende Feſtigkeit eine wei⸗ tere Erhöhung der zwiſchenzeitlich ſchon erzielten, bereits auf⸗ gebeſſerten Preiſe. Der Stand ſowohl der Spezifikationen als auch der Schlüſſe gewährleiſten den Werken für die Zeit, für welche gewohnheitsmäßig verkauft wird, volle Beſchäftigung. Mainzer Volksbank. Der Aufſichtsrat der Mainzer Volksbank hat beſchloſſen, die Verteilung von 6 Prozent Dividende(wie i..) vorzuſchlagen. 5 Eſſener Kreditanſtalt in Eſſen a. d. Ruhr. Die Hauptverſamm⸗ lung, in welcher 71 Aktionäre 21974 Stimmen bertraten, genehmigte den Jahresabſchluß und Geſchäftsbericht und erteilte der Verwaltung Entlaſtung. Die auf 8 Prog, feſtgeſetzte Dividende iſt ſofort zahlbar. Telegram me: *Wien, 11. März.(W..) Die Bilanz der Anglo⸗ Oeſterreichiſchen Bank weiſt einen Reingewinn von Kr. 3 336 818 auf. Der Generalverſammlung wird vorgeſchlagen, von dem nach Abrechnung der Tantiemen verbleibenden Betrag in Höhe von Kr. 3 268 027 eine Dividende von 14 Kr. pro Aktie zu berteilen, Kr. 200 000 dem Reſervefonds zuzuweiſen und Kr. 268 027 auf neue Rechnung vorzutragen. Newhork, 11. März.(Reuter.) Die Pennſhlvania⸗ Eiſenbahn beendete die Vorarbeiten mit einer Unternehmerfirma bezüglich des Tunneldurchſtiches unter dem Hudſon nach Ne w⸗ Mork. Dieſer Durchſtich foll ungefähr 20 Millionen Dollars koſten. Bremen, 11. März. Die Bremer Filiale der Deutſchen Bank und die Bremer Bank, eine Filiale der Dresdner Bank, haben von der Aktiengeſell⸗ ſchaft„Weſer“ eine Aproz. Anlei he, zurückzahlbar zu 168 von 1909 an in Höhe von 2 Mill. übernommen, die zum freihändigen Verkauf gelangen wird. Berlin, 11. März. Heute fand die Sitzung des Ver⸗ waltungsrats der Preußiſchen Zeutral⸗Bodenkredit⸗ Akt.⸗Geſ. ſtatt. Es wurde beſchloſſen, der Generalverſammlung die Verteilung einer Dividende von 9 pCt, für 1903 vorzuſchlagen. Die Generalverſammlung wird auf den 15. April einberufen. Vom 24. März ab gelangt der Jahresbericht zur Verteilung. 8 Stettin, 12. März. Der Auſſichtsrat der Näh⸗ maſchinenfabrik Stoewer,.⸗G., beſchloß für das ab⸗ gelaufene Jahr 5 pCt. Di vidende gegen 6 pCt. im Vorjahre vor⸗ zuſchlagen. Frankfurt, verſammlung der bvorm. Heinri den Anträgen der Verwaltung gemäß einſtimmig genehmigt und Heren Dr. Richard Wirth als Mitglied des Auffichtsrates wieder gewählt. Die Dividende von 15 pCt. iſt ſofort zahlbar. Frankfurt a.., 12. Märg. Mark 10 625 000 4 pt. Eiſenbahn⸗Renten⸗Obligationen der Ungari⸗ ſchen Agrar und Rentenbank⸗Aktien⸗Geſell⸗ ſchaft, die zum Handel und zur Notierung an der hieſigen VBörſe zugelaſſen worden ſind, werden am 17. März durch die Deutſche Effekten⸗ und Wechſelbank und die Allgemeine Elſäſſiſche Bankgeſell⸗ ſchaft zu 19 Proz., zur Subſkription gebracht. Mannheimer Handels⸗ und Marktberichte. Getreide. (Originalbericht des„Mannheimer Generalanzeigers“.) In der abgelaufenen Woche hat ſich nicht viel Neues auf dem Getreidemarkt zugetragen. Die Offerten von den verſchiedenen Ex⸗ bortländern ſind ziemlich unverändert. Von Nordamerſka lagen wenig Offerten bor. Wir notieren: Kanſas 2 M. 18,78, Laplata⸗Bahta⸗ blanca M. 18,75—19,.—, Rumän. Weizen M. 19,00—20,.—, Ruſſ⸗ Weizen M. 18,00—19,50, Pfälz. Roggen M. 15,—, Ruſſ. Roggen M. 15,.—, Ruſſ. Hafer M. 14,00—15,.—, Futtergerſte M. 12,25, Braugerſte M. 15,— bis 17.—, Mixedmais M. 19,.—, Laplatamais M. 12,.—. Alles per 100 Kg. netto, verzollt, ab Mannheim. Mühlenfabrikate. 8 (Originalbericht des„Mannheimer Generalanzeigers“.) E. Mannuheim, 12. März. Die fortwährenden Preisſchwank⸗ ungen an den größeren Getreidebörſen haben eine Lähmung des ganzen Mehlgeſchäfts bewirkt. Bei fallender Tendenz hatten die Käufer im Laufe der Woche alle Urſache, zu füürchten, daß jeder neue Tag weitere Preisermäßigung bringe und bei ſteigender, daß der kommende Tag billigere Notierungen, als vorher da waren, zu ver⸗ zeichnen habe. Die Kaufluſt war deshalb auf ein Minimum geſunken, es wurde nur der allernötigſte Bedarf gedeckt. Seit den letzten Tagen ſcheint indeſſen die Tendenz wieder etwas beſſer zu werden und ſich die Kaufluſt heute wieder zu heben. Futterarktkei waren Igegen mehr geſucht. Es wurden alle Sorten gekauft, ſowohl Futtermehl, wie alle Arten Kleie und ſtärker bezogen wie bisher, ſo daß ſämtliche Lager ziemlich geräumt ſind. Die heutigen Notierungen find: Weizenmehl Bafis Nr. 0 M. 26, Roggenmehl Bafts Nr. 0/1 M. 20½, Weizenfuttermehl M. 11½, Roggen⸗ futtermehl M. 12½, Gerſtenfuttermehl M. 11½%, feine Weizenkleie M..75, grobe Weizenkleie M. 9, Roggenkleie M..60, alles per 100 Kilo brutto mit Sack ab Mühle. Südfrüchte. 12. März. Die heute ſtattgehabte General⸗ Aktionäre der Adler⸗Fahrradwerke ch Klehyer hat den Jahresabſchluß für 1902/08 1 55 Ac in od beſſere Stimmung für die nächſte Zeit. Dampfäpfel ſehr feſt, die Preiſe für beſſere Marken ſind ca. als möglich ausgenuht zu Generclberſanmkung krurden ſärtlicge elligen Rreiſen erſckeint ein Riſtta in aut wi werden, denn bei derart ausgeſchloll weiteren Preisrückſchlag von M..—(für disponible Ware) er⸗ fahren und ſind für Lieferung ab Juli bereits Offerten bon Mark 1. heutigen Notierungen dürfte in den nä anzukommen ſein; es hat vielmehr den Anſchein, als würde ſich der gegenwärtig hohe Preis trotz ge behaupten können, zumal die Zufu ving und die Veſtände überall auf ein Minimum ſchmolzen ſind. 40 Pfg. höher und iſt es nicht ausgeſchloſſen, daß für Lieferung ab Mai ein weiterer Aufſchlag eintritt. ſprit) geht man allgemein mit der Abſicht um, den Preis, wemt irgend möglich, zu halten. Bourban dringend zu Deckung empfohlen werden. heuer in ſo ſchöner Qualität vor, daß ſie der Bourban V. ſehr ähnlich iſt; der Preis für Seychellen V. iſt um M..— bis M. 10.— per leg je nach Länge billiger. ſtänden nicht zu verſtehen, weshalb die Tahiti Vanille, welche doch nur als Surrogat gelten kann, bei den heutigen Preiſen über⸗ haupt noch Käufer findet. 5 ſtimmter Marktlage. gollt. belief ſich diesmal auf 800 Stlick Großvieh. flott. Preiſe ſeit Wochen konſtante Höhe. bverkauft. Notierungen für 80 Eg Schlachtgewicht: Ochſen 70—75., Bullen 58—66., Rinder 60—72., Kühe 48—70 M. Verkauf. Schlachtgewicht 75—90 M. Reger Geſchäftsgang. Preiſe billig und unverändert, Bezahlt wurden für 50 leg Schlachtgewicht 49—51 M. markt. Der Markt war mit 59 Stück mittelmäßig befahren und bald geräumt. Preiſe recht hoch. meinen mittlere Qualität. mit Schlachtpferden recht lebhaft. Mark, Arbeitspferde 200—1000 M. pro Stück. —12 wurden pro Stück bezahlt. immer noch keine günſtige Entwickelung. nis für den Verkehr bildet, das iſt die hohe Preislage, infolge deren der Einkauf vorerſt noch auf die Verſorgung mit Bedarf beſchränkt wird. Bisher hatte der Verſandt von hier aus nach dem Mittel⸗ und Niederrrhein nur ſchwachen Umfang. Hobelbretter hatten andauernd feſte Lage bei ſtabiler Preislage. Im Rundholzgeſchäft bildete außer⸗ ordentliche Feſtigkeit das charakteriſtiſche Merkmal. aktionen hat es bisher noch nicht kommen können, zumal die Lang⸗ holzhändler im Preis nicht das geringſte Entgegenkommen zeigten und die Sägewerke nicht willens waren, zu bewilligen. Kubikfuß Waſſermaß gefordert. lebhaft. Der Verkehr in farbigen Ledern geſtaltete ſich etwas ruhiger⸗ Lackchebreaux in prima Ware iſt begehrt. Roßleder in leichterer Ware findet ſchlanken Abſatz. Die feſt. Größere Abſchlüſſe konnten nicht betätigt werden. etwas ſpeniger z ſtark begehrt. lichen Preisaufſchlag zurückzuführen, da deshalb meiſt größere Mengen Verkaufsgeſchäfts in dem neuen wenig bekannt. Korn 38 à M. 165—1 bis 145; deutſche Antracit⸗Nußkohlen Korn 2 nachgeſiebt a engliſche Antracit⸗Nußkohlen Korn Deſtillationscoks gebrochen Korn 1 oder 4 M. 115; alles per 200 Ztr. ab Mannheim. nur ganz geringe Kursveränderungen vorgekommen. 50 8 4% Rhein. Hyp.⸗B.unk 19„BO b:. Seetrans 102.— Origfnalbericht des„Mannheimer Generalangeigers“) 37 91 44%½% Bad. Anſlin⸗u. Sodaf. 105.80 G Corinthen und Roſinen. Die Situation iſt noch under⸗ 3 8„unk.1904 97.75 U4% Kleinſein, Heidlig. M. 100—- G ändert andauernd geſchäftslos, eine Erſcheinung, welche ſich alljährlich 3½„„ Kommunal 98.—bz3% Bürgf. Braußaus, Ronn 99.— B in dieſer Zeit wiederholt, die Produktionsländer dagegen verheißen Städie⸗ulehen. 4e Spenerer Maubaus 7½ Frelburg k. B. 4% Karlsruße v. F. 1898 92.10 ß̃: Terpentinöl hat wider Erwarten in den letzten Tagen einen 79.—. M. 78,— eif Rotterdam am Markt. Weſentlich unter den Monaten ſchwerlich er Kaufluſt bis Maf/ Juni hinaus hren aus alter Ernte ziemlich ge⸗ zuſammenge⸗ 1 Spiritus: Für Weinſprit ſind die Preiſe für April⸗Lieferung Für denat. Spiritus(Brenn⸗ Ueber Tee iſt nichts beſonderes zu berichten. Der Wert von ächtern e Vanille iſt immer noch unverändert nieder und kann uur Sehchellen Vanille kommk Es iſt unter dieſen Um⸗ Petroleum. 1 (Originalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeigers“) 5 Das Geſchäft in der bergangenen Woche verlief ruhig bei unbe⸗ Notierung heute/ 28.60 per 100 Kg. ver⸗ Wochenmarktsbericht über den Viehverkehr vom 7. bis zum 12. März 1904. ([Originalbericht des„Mannheimer Generalanzeigers“) Der Rindviehmarkt war mittelmäßig befahren. Der Auftrieb Handel und Umſatz Der Markt wurde gus⸗ Kälber ſtanden am 7. März 204, am 10. März 24 1 Stück zum Geſchäftsverkehr recht lebhaft. Preiſe hoch; pro 50 leg Auf dem Schweinemarkt waren diesmal 2584 Stück angetrieben. Recht lebhaft waren Handel und Verkehr auf dem Milchvfeh⸗ 250—500 pro Stück Der Pferdemarkt war mit 204 Stück gut beſucht. Im allge⸗ Preiſe hoch. Der Handel war beſonders Schlachtpferde koſteten 80—160 Der Ferkelmarkt war mit 430 Stück reich beſchickt. Handel flott, 8 8 ⸗ BII (Originalbericht des„Maunheimer General⸗Anzeigers“) Das Geſchäft mit ſüddeutſchen Schnittwaren zeigte bis jetzt Was ein großes Hemm⸗ dem notwendigſten Unter M. 120 ſind heute die 100 Stück 67 12 1 Ausſchußbretter frei Schiff Mittelrhein kaum erhältlich. Zu großen Traus⸗ die Forderung der Eigner Frei Mittelrhein werden heute 68 Pfg. per rhein. 5 Leder. (Originalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeigers“.) Verfloſſene Woche war das Geſchäft in feineren Oberledern Preiſe für Chevreaux und Boxealf liegen Kohlen. 5 Origknalbericht des„Mannheimer Generalanzeigers“) Im allgemeinen iſt zur Zeit lebhafte Nachfrage in faſt ſämtl. edarfsſorten. Wenn dies zwar in Hausbrandkohlen gegenwärtig utreffend, ſo ſind doch hauptſächlich Induſtriekohlen Dies letztere iſt aber mehr auf den mit Nm 1. April „durch das Inkrafttreten des Kohlenkontors zu erwartenden weſent⸗ Vorrat bezogen werden. Ueber die eigentliche Geſtaltung des Rahmen ab 1. April iſt bis heute nur Es notieren: Fett⸗ oder Flamm⸗Nußkohlen Korn 1 er 2 nachgeſiebt à M. 185—190; Fett⸗ oder Flamm⸗Nußkohlen 70; Fettſchrot und Maſchinenkohlen à M. 142 M. 310j 2 nachgeſiebt a M. 3907 2 à M. 230; Fettnußgries 4 Mannheimer Effektenbörſe vom 12. März.(Offizieller Bericht.!) An der Börſe fand heule wenig Geſchäft ſtatt; auch ſind 7 Obligationen. Pfandbriefe. 410% Bad..⸗J. e. 5 Afkl, Geſ. in Spener 101.50 00.b4½% Oberrh. Eleperizität 97.— 93 M. 2 per 100 Kilo höher; dieſe Steigerung wird zweifellos auch auf 30% Vaßr v. J. 1902 99.10 b⸗ 44% Pfalz Ciamotte u. Faßäpfel(Aepfelſchnitze) übergreifen, da Untergebote in baen v. 0 9⁴ 80 52 40 8 ieN Amerika keine Beachtung fanden.%60% Eudwighaſfen 100.B0% ardhoß bel n 10 7 Pflaumen(kalfforniſche) ſind jetzt ſtärker angeboten, bei 42%„ 100.—b: Lipland 01.— unberänderten Preiſen; ſerbiſche Pflaumen ſind billiger geworden und 0. 9. 1 eerrenmüßle Genz 5 finden daher wieder Beachtung. 3% Mannh. Oblig, 1901 101.—6 4½% Mannb. Dampf⸗ In Aprikoſen und Birnen ſind die Vorxäke ſehr redugierk. 47*„„ 1900 8 ſchlenpſchſffahrts⸗Geſ. 101.50 ö; Leinol, Terpentinbl, Spiritus. Thee, Bauille. 9 1885 190825%½% Mannh, Lagerhaus. (Oriainalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeigers“) 30% 2 1 85 1933 Geſellſchaft 102.—8 Leinöl: Die Tendenz iſt im allgemeinen feſter. Seit einigen 310 9% 551 100.25 J. 4˙% Spenerer Ziegelwerke 102.50 Tagen offerieren die Oelmühlen auf Lieferung bis Dezember zu den%% Mirmaſenſer 60— zee Südd Drahindufr. gleich niederen Preiſen als für greifbares Hel. Der letzige MWoment aznd ne Waldhof⸗Wannze 464 5 Ne e hieuzſe feſt. Induſtriewerte des Kaf 85 5 98 0 ramm ental 0 eſt. Nrief Gielr Brief Geld 85 1 1 98 Sded de— 9225 Neichsbanke Disko; Berlin, 12. März. Schlußevurſe⸗ 5 e mMuſſennoten 216.80 216.30 Keipziaer Baurtr 90.00 0,00 5 F 5 18 95.— Wechſel⸗ Puſſ. Anl. 1902——— nerg⸗Märk. Baunk 155.— 135.50 —— og.— S. Welg Speyer 1122— in Kurze Sicht 257 2½% o% Meichsanl. 10160 101.40 Pr. Sup. alct.B.———.— —.— 103.—„ Störch F 5 ee, Reichsmark% Vor. Kurs Heut.Kurs Vor. Kurs Heut.Kurs 21%5 Neichsanleihe 89.70 89.70 D. Grundechuld⸗B. 183———, Werger, Worms 108.——.— Amterdam l 3— 169.26 169.95— bl.00—.— e Dpuamit Truſt 1* d 5 e e ee eeee 188.50 187.20 bübent 188.50 138.— Bflz Preſh. u. Spfbr. 117.— 16.— Flaſten. Je. 100— 802 80%%— 8 2u%% Navern 100.70 100.80 Konſofdatton. 38.70 892.— Röhein. Hyp.⸗Bank 183.——.— 5 jVVVV 5 25 Ipr. ſächſ. Rente—.— 88.30] Derkmunder Unlon 79.— 80,40 5 Tvansport ondon.. Lſt. 1 8 2 9. 4 Helſe 104.90 105.—[ irch.— 20850 Südd. Bank 103.50 103.—fff. Verſicherung. Madrid. Pf. 100——— 150 8 deee 295 Mew⸗Nork D— 5—— Heſſen 87.80 87.80 Harpener 187.80 189.20 Giſenbahnen 9.⸗G. Röſch. Seelr⸗ 10150 0 70 81 266 81.283—— 1 Itaſiener—.——.—Hibernfe 187.— 188.40 Pfälz. eudwigsbahn 219.50—.—Nannh. Dampſſchl...—**TV 80.90 55—. ISager Looſe 151.60 151.90 Lauraßütte 219.60 212.30 Marbabhn 139.———„„ Lagerbane 107.——.—f betersb— blbeck⸗Büchener—.——— Rurm⸗Revier 136.75 186.60 Nordbahn 129.50—.—Nh. U. Seeſchiff.⸗Heſ.—.— 4— 8 2 Martenburger.——,asznir 150.— 151 60 Heilbr. Straßenbahn—.— 62.— Bad. Nück⸗n. Maltverſ. Wier er⸗ 100 8% 85.033 85.083 2 Oſtpr. Südbahn—.———Schalk, G. u. H⸗V. 445.— 445.— „ Aſſelurran; 850.— 840.— Wien Kr.* 825 5 Staatsbabn⸗Aktien 185.70 138.40 Klekt. Licht u. Kraft 104.— 104.— 150f 5 eeee 5 Combarden 1870 18.80J Megerr Alkafw. 217.50 219.% ł .⸗G..chem. Anduſtr.—.—.—Mannh. Verſicherung—.— 460.—; Sh. 112. 10 Acchers W. 184 50 154.2 Had. Anilau. Sodaför.—.—422.— Oberrh. Verſ.⸗Gef. 55 Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. 8985 8 112.10 Büae fe 1 5 6— 555 20 ee 2 5 Württ. Transp.⸗Berſ.—— 510.—] Peulſche Reichsbr. 152.— 151.7] DOef. Länderbank 106.— 105.50 Kreditaktien 200.10 201.20 Hanſa Dampfſchiff. 118.70 119.50 enrn 11850 Jaduſteie. IBadiſche Bank 120.50 120.60] Kredit⸗Anſtalt 200.— 200.5 Derl. Handels⸗Geſ. 150.30 151.50] Wollkämmeref⸗nlt. 14470 145.5 Verein ee Al.⸗G. f. Seilinduſtrie 81.— 80.— Berliner Bank 88.— 88.50 Pfälziſche Bank 102. 102.20 Darmſtädter Bank 18320 133.50 4 Pfbr. Rß5. W. BEr. 101.60 101.60 Wft. MeW. Ftaum 106.——.— Dinglereſche Mſchför.—.——.— Berl. Landels⸗geſ. 151.— 15130 Pfälz. Hyp⸗Bank 188.— 188.— Dentſche Bankaf, 216.10 51.200 Nannhnh. Tr..— 603.50 Vorzug Tmaillirſbr. Eirrweil.—.——.—Darmſiädter Bank 133 80 13390 Rhein. Kreditbank 138.40 138.49[ Dise. Comm. Aktten 182— 183 40 Kannengießer 127.— 129.30 Brauereien⸗ Gmailw. Makammer 93.——.—Deutſche Vank 213.40 217.0 8110 5 M. 1355 180 Dreßdener Bank 144.50 145.501 Hörder Beraw. 130.80 181.78 7 1 92.75—.—Fitfir 8 ef 105.ä——.— Diskoento⸗Commd. 182 20 183 20 Schaaffh. Bankver. 188 90 1329 5 8 Binder Akttenbierbr. 47%—.—Oſlenß. Sunmerel—.— 105.— Deutſche Gen⸗Bk. 98.75 98.— Südd. Bank Möm. 193.80 102.50 Petbat Biekon 879e Durl. Hof vm. Hagen—.— 231.500 Nähmfhr. Hald u. Neu 220.50—.— Dresdener Bank 145— 145.40] Wiener Bankver. 129.80 129.70 W. Berlin, 12. März.(Telegr.) Nachbörſe. Eichbanm⸗Braueret 157.——.— Loſtb. Cell⸗. Paperf.—.— 115.— Frankf. Ouo.⸗Bant 19980 109 80 b. Effelten⸗Bank 193.— 108.10 Credit⸗Artien 200, 20 301 50 Lombarden 18.60. 18.9092 Clefbr. Rübl, Worms—.—102.— Nannßb. Gum. u. A8b. 93.—.— Felf, Oyp.⸗Ereditv. 148.50 148 50] Bank Ottomane 108.— 108.50 Staatsbahn 188.70 186 40 Diskonto⸗Comm. 182.40 183.30 Ganters Br. Freibura—— 112.—Oagersb. Spinnere!k.——.— 115.20 350 eeee 00 Kleinlein, Heidelberg—— Bfälz. Näß.u. Fahr. F. 91.—— surheen. Ban 98.20 83 20 elellſcha 8* 960 Oerichmt 89.——.— Bortl.⸗Cement Heldlb.—.— 118.— Oeſterr⸗Ung. Bank 118.20 115.10 Preuß. Hypothekb. 111.20 111.— Berliner Produftenbörſe. Ludwigshaf. Brauere!i———.— Verein Freib. Ziegelw.—.— 136.— ibai⸗Disr 3/ N Berlin, 12. März.(Tel.) Produktenbörſe. Feſtere aus⸗ Mannb. Aktienbr. 150——.— Ber. Speyr. Ziegelw. 69.— 8 198 Privat Diskont 8% 200.60, Staats ländiſche Berichte beeinflußten den Markt nur bei Eröffnung Im Pfalzbr. Geiſel Mohr 68.—— Jellſtofff. 5 1805— barn 50 11 0 8 Fold ete weiteren Verlaufe war die Tendenz matt, da ſich bei geringerem Brauerei Sinner—.—242.— Zuckerf. Waghäuſe 80.50 80.„Lombarden„Egypter—.—, Konſum überwiegendes Angebot zeigte. Offerten in fremder Ware 1. 99—, Gotthardbahn 194.—, Disconto⸗Commandit 182 90, Laura 98 222.50, Gelſenkirchen 207 50, Darwſtädter 188 80, Handelsgeſellſchaf lauteten unrentabel. Inländiſche Zufuhren reichlicher. Der Mehl⸗ 5 Rifurter Effektenbörſe„5 151 50, Dresdener Bank 145.59, Deutſche Bank 217.50, Bochumer 187.20 umſatz belibt ſchwächer. Hafer und Maßs ruhig. Rüböl träge. ra 0 Northern—.—. Tendenz: feſt. Spiritus ungehandelt. Wetter: bedeckt. (Pripat⸗Telegramm des General⸗Anz eigers.) Nachbörſe. Kreditaktien 200 90, Staatsbahn 136.20, Lombarden Berlin, 12. März.(Telegramm.)(Pro duktenbörſe.) 5 5 1 13.60, Disconto⸗Commandit 183.40, Preiſe in Mart pro 100 Kilogramm frei Berlin netto Kaſſe.) W. Frankfurt, 12. März. Der Schluß der Börſen⸗ 1 9 11. 12 voche ſtand unt f er Geſchäftsſtille bei ben 7 8 Wei 5.25 wWoche 1 feſten d 5 Abe a Berliner Effektenbor E. ei zen 5 129 5 1835 feſter 5 85 W eröffne en feſt en(Pribat⸗Telegramm des General⸗Anzeigers.) per Sepft... 177 2⁵ 177.50 beſſere Wiener Kreditaktien bis Schluß behaupten. Montan⸗ Berlin 12. März. Die Bö öffnet dlicher Roggen per Ma: 139.25 138.25 werte beliebt und höher. Von Schiffahrtsaktien Norddeutſcher V. Berlin, 12. März. Die Börſe eröffnete freun ich per Full: 142 50 141.75 Fpan 175 515 befriedigenden Abſchluß auf Feſtigkeit der Fonds infolge der geſtrigen Pariſer Anre⸗„% 143 25 142.50 5 Lloyd auf Dividendenerklärung und den befriedigenden gung im dorkigen Anlagemarkt wegen der Zurückziehung der Hafer ver Ma!: 4475 130.25 ſeſter. Bahnen ruhig. Von heimiſchen Fonds kam auch heude Einſchränkungsmaßnahmen im Handel mit franzöſiſchen Ren⸗[Nais per 9 1 123*ͤ 119 25 feſte Tendenz zum Ausdruck. Ausländiſche Fonds ſtill. Tür⸗ ten. Ferner wirkte die Steigerung von Laura günſtig auf den 567 Auli 23 114.25 kenwerte ſehr feſt auf Paris. Spanier ebenfalls höher. In⸗ geſamten„Dieſelbe ſteht im Zuſammenhange Rüböl ver Mai:iei: 45.60 duſtriewerte waren ſtill und Kurſe behauptet. Im weiteren mit den vorliegenden Verichten aus Oberſchleſten, daß die Ve⸗ bper Oktbr.. 46 66 ütt ſtände abgenommen haben und Roheiſen gefragt wird. Banken Spiritus 7oer loe—.— Verlaufe Montanwerte feſt und ſteigend, beſonders Laurahütke gleichfalls recht feſt. Eiſenmarkt gut gehalten bei mäßig an⸗„* 1860 auf günſtige Nachrichten über den Eiſenabſat.] ziehenden Kurſen. Schiffahrtsaktien preishaltend. Große— 5 ßß feſt und ruhig. Schiffahrt feſt. I 8Berliner Straßenbahn unverändert. Gegen Schluß Tendenz ner Mal„„—— 4 8 E 4 35 eeeeeeeeeeeeeee ee en eee F1—— 1. Pres qner Bank Zu billigsten Tagespreisen alle Sorten 1 5 7 1 12 5 2 bresten, Belli. Hamburg. Bremen, London, Nürnberg. fürtt. Hannovet. Wuhrkohlen 1 Büleckghurg. Defmold. Mannneim, Chemnitz. ZWiekau. plauen l. V. in prima dualität frei vors Haus.—„ Wersicherungs-Abteilung. 21788— 5 Unssr prälnien-Taftf für Ausſo Amgmet, Reichenk-In Friedrichsfeld Unser Prämien-Tarif für Auslosungs-Versicherungen, Ceovr: Tusenrha 27. kernsprecher 285. umfassend die im April 1904 er. zur Verlosung gelangenden versicherungsfähigen aadbonniert man auf den Wertpapiere, ist heute erschienen und wird allen Interessenten auf Wunsch zugesandt. 155 7 Bresdner Bank, Föorbandd, DeutschenBucharncker g Maunkeimer Gieneral Auzeiger rrrrr—«ð5.B3nͤ ßñ——————— SDS—— e e Bezirksverein Mannheim. Saalbau-Theater.(Manuneimer Journal) Heute Sountag, 13. März, abends 8 Uhr 94 0 5 9 5 Todes Anzeige. Amts- und Kreisverkündigungs- Blatt 2 Unseren verehrl. Mitgliedern zur gefl. Kenntnis, 2 5 Peyrouse und Heinrieh Eberle Teehniker dess gestern wittag J1 Uhr unser langjähr. Mitglied Tächlich zweimal erscheinend, zum Preise bper Löwe don Valence PDeutſchland. Fisenkonstruxtionen K Joh Laiser vVon 70 Pfg. Ppro Monat weete Ae 1 Aushilfe per ſofort ge⸗ err he ffa +. L 5 f fucht. Offerten mit Angaben in Alter von 37 Jahren mit Tod abgegangen ist vis--vis dem Gasthaus„zur Krone. Mirk var den gerg, gegen Aimable de la Calmette, bisberiger Tatigteit und Ge.ſ Die peeral 7„Jbaltsanſpril rbeten unt. Die Beerdigung findet Sonntag nachm. 3 Uhr Holland. Frankreich. N. 285 8 7 5 6 dition von der Leichenhalle des Friedhofes in Ludwigs- Es wird bis zur Eutſcheidung gerungen. dief 8 Bla 1123 Ee hafen aus statt U. ersuchen wir unsere Mitglieder, 5 15 ſiges Schif⸗ 77 recht zahlreiche Beteiligung an derselben dem + 5 0 Für ein hieſtges Schiſſ⸗ Ferstorbenen die letzte Ehre exweisen zu wollen. Die heutige Nachmittags⸗Vorſtellung fällt aus. wir ein tüch⸗ Maunheim, den 12. März 1904. 5 5 a 757 1882 Der Vorstand.—F25 1 Bei Frauenleiden, Bleichsucht(Schwächezu-O Akquiſiteur e Hausentwäſſerungen ständen—Blutarmut) leistet 18486/5 beſonders mit der Getreide⸗ 3 kundſchaft am Platze und 5 Somatose auswärts bekannt, zum bal⸗ 15 ſowie Cloſetanlagel digen Eintritt zu engagieren 7 85 0 9. 115 1 5 1 baac 0 hia be⸗ bilig ausgeſihrt. nexvorragende Dienste. 8 Atereen u. Nr. 12058 an gSangverein Typograp 1 5 8 ausgeführt 6 Eisen- Somatose mit—95 FEisen verbessert das Blut, be-die Expedition ds. Blattes DTAHHSAITZNA. Georg Schmalz, Bauunternehmer, wWirkt Kräftezunahme und Fleischansatz. Jur Führung einer Schweine⸗ Seckenheimerstrasse 38 4701 5 eine durch⸗————ç.— )ͥ ᷣ 5 er Todles HAnzeige 88 Unsere Mitglieder setzen wir hierdurch in geſucht. Dieſelbe muß unbedingt[ 8 870 Danſt ſagung. im Pleiſchaushauen dean Kenntnis, dass unser langjähriges Miiglied Dan Kksagung. 8 ſein. Zu erfragen K 1,11, 2. St. 1 Für die vielen Beweise Herzlicher Teilnahme 1 uür die vielen Beweiſe herzlicher Telnahme bei dem Geſ. p. 1 März, 1. Npril u. ſof⸗ an dem uns 80 traurigen, schmerzlicben Verluste 885 en e Verluſte unſeres unvergeßlichen gute Köchinnen, Zim.⸗ u. Haus unserer innigstgeliebten Gattin und Mutter Sohues, Bruders und Schwagees miſdch. f. 5. beſt. Hänſer Mann⸗ 9 2 1— veimg. Fran Schilze, Stellen. mit Tod abgegangen ist. Frau Anna Korwan 1 8 Zie almüller hermiktlung, N 4, l. 2412b 5 0 8 ASbtliches, brades Wrädchen Die Beerdigung ändet Senntag nachm. 3 Uhr geb. Stammnitz Lehramtspraktikant E A d geſ focern 11515 Bar de sugen wir auf diesem Wege unsern innigsten Dank. ſagen wir unſern innigſten Dank. 32970 Wc 5. St. den Verblichenen recht zahlreich nach seiner letzten Hermann Korwan Im Namen der tiektranernden Hinterbliedenen: Ein Ner. 0 aãd 0 Rauhestätte zu geleiten. Familie Korwan 4 0 Heinrich Fiegelmüller. fleißiges en 21882 Der Vorstand. Familie Stammnitz. eeeee zu ki. Famife p. J. Aprit 400 Näheres T 6. 20, J. soteb — 1 —B11221 18 — 5 2 Reichsanzeiger. Abonuement 50 Pfennig monatlich. Trägerlohn 10 Pfennig. Durch die Poſt bezogen inkl. Poſt⸗ aufſchlag M..91 pro Quartal. Telephon: Redaktion Nr. 377. Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt. Inſferate Die Kolonel⸗Zeile Auswärlige Inſerate Die Reklame⸗Zeile 20 Pfg. 25 2 Expedition: Nr. 218. Oſterzeit. Die Vereinigung mehrerer Pakete zu einer Poſtpaketadreiſe iſt für die Zeit vom 27. März bis einſchl. 3. April im inneren deutſchen Verkehre nicht geſtattet. Auch für den Auslandsverkehr empſiehlt es ſich im Juntereſſe des Publ kums, während dieſer Zeit zu jedem Pakete beſondere Begleitpapiere auszufertigen. Berlin W 66, den 9. März 1904. Der Stagats⸗Sek ſe är des Nel s⸗Poſtames. Im Auftrage. Gieſeke. Mheinſchiffahrt. Am 24 d. Mts. findet durch das 2. Pionierbataillon in Speyer eine größere Ponto⸗ nierübung bei Speyer ſtatt, wobei in der Zeit von 10 bis 12 Uhr mittags eine voll⸗ ſtändige Ueberbrückung des Rh ins vorgenommen wird, ſo daß für die paſſierenden Schiffe und Flöße beſondere Vorſicht geboten exſcheint. Stromwachen ober⸗ und unterſtrom werden in ge⸗ nügender Entfernung die Flußfahrzeuge benachrich⸗ tigen und mit entſprechenden Weiſungen verſehen, welchen gemäߧ4 Ziffer 9 der Rhein⸗ ſchiffahrtspolizeiordnung un⸗ bedingt Folge zu geben iſt. Manuheim, 8. März 1 04. Gr. Rheinbau⸗Inſpektion. Kupferſchmid. 3367 Bandelsregiſter. Zum Handelsregiſter, Abt B, Band V,.⸗Z. 15, wurde heute eingetragen: „Lungenheilſtätte Stammberg“, Geſellſchaft mit beſchräukter Haftung, Mann⸗ heim. Gegenſtand des Unternehmens iſt: die Erbauung und der Be⸗ trieb einer Heilſtätte für weib⸗ liche, heilbare Lungenkranke aus den minderbemitteften Klaſſen, denen Gelegenheit geboten wer⸗ den ſoll, Geſundheit und Arbeits⸗ fähigkeit durch eine Kur unter ärztlicher Aufſicht wiederzuge⸗ winnen. Die zu erbauende An⸗ ſtalt iſt zunächſt für ſolche weib⸗ liche Lungenkranke, welche im Amtsbezirk Mannheim wohnen. Unheilbare oder ſolche Kranke, die durch die Natur ihres Leidens oder inſolge anderer Unſtände den Heilerſolg zu ſtören geeignet find, ſollen in die Anſtalt nicht aufgenommen werden. Die Geſellſchaft bezweckt nicht die Erzielung eines Nutzens für die Geſellſchafter, ſondern ſie will dem Gemeinwohl dienen. Das Stammkapital beträgt 100,000 Mark. Geſchäftsführer iſt: Dr. med. Max Schütz, pr. Arzt in Schriesheim, Geſellſchaft mit beſchränkter Haſtung. Der Geſellſchaftsver⸗ trag iſt am 29. Januar 190; und 5. März 1904 feſtgeſtellt. Die Geſellſhaft wird durch einen oder mehrere Geſchäftsflührer ver⸗ tweten. Sind mehrere Geſchäfts⸗ ſchä tsführer beſtellt, ſo erfolgt die Vertretung der Geſellſchaft und Zeichnung ber Firma durch zwei Geſchäftsſührer oder einen Geſchäftsführer und einen Proku⸗ riſten oder einen Geſchäftsführer und ein hierzu beauftragtes Mit⸗ glied des Aufſichtsrats, oder einen Prokuriſten und ein hierzu beauf⸗ tragtes Mitglied des Aufſichts⸗ zats oder durch zwei Prokuriſten. Bekanntmachungen der Geſell⸗ ſchaft erfolgen im deutſchen 3583 Mannheim, 8. März 1904. GEr. Amtsgericht I. 2 51* Zwaugsverſteigerung. Montag, den 14. März 1904, nachmittags 2 uhr werde ich im Pfandlokal hier gegen bare Zahlung im Voll⸗ treckungswege öffentlich ver⸗ eigern: 122˙4 1 Grammophon u. Möbel verſchiedener Axt. unheim, 12 März 1904. Dingler, Gerichtsvollzieher, L 2, Ga. 21870 4 Treppen, ein möbl. Zimmer an „13 lein ſichtigt und bei der 2 Fräulein bitlig z verm. 3848 Bekanntmachung. Die Liſte der Wahlberech⸗ tigten liegt vom 12. bis 20. März 1904 im Geſchäfts⸗ zimmer der Handelskammer, D 3, 14, während der üb⸗ lichen Geſchäftsſtunden zur Einſicht der Beteiligten öffent⸗ lich auf. Späteſtens bis zum 28. März 1904 ſind bei Ausſchlußvermeiden 1. etwaige Einſprachen gegen die Aufnahme in die Liſte oder die Uebergehung in derſelben, 2. etwaiger Verzicht auf das Wahlrecht auf Grund des Axrt. 5 Abſ. 2 des Geſetzes mit den erforderlichen Be⸗ ſcheinigungen bei der Han⸗ delskammer anzumelden. Die in mehreren Wahldiſtrikten Wahlvberechtigten werden auf⸗ gefordert, bei Vermeiden des Ruhens des Stimmrechts binnen gleicher Friſt ſich zu ekklären, in welchem Diſtrikt ſie ihre Stimme abgeben wollen. 21854 Maunheim, 11 März 1904. „Die Handelskammer für den Kreis Mannheim: Lenel Dr. Emminghans. Graßh. Ladiſche Skaals⸗ Eiſenhahuen. Ab 15. März 1904 werden im Donau⸗Rhein⸗ und Main⸗ Umſchlagstarif für Mineral⸗ wafſerſendungen überſeeiſcher Beſtimmung ermäßigte Fracht⸗ ſätze im Rückpergiltungsweg eingeführt. Nähere Auskunſt erteilt die Gr. Güterverwaltung Mannheim. 21889 Karlsruhe, 10. März 1904. Gr. Generaldirektion, Großherzoglich Sadiſche Slankseiſenbahnen. Zum Ausnahme Tarif für Holz ꝛc., Teil IV Heft Nr. 4 des lüddeutſch⸗öſterreichiſch⸗ungariſch. Verbandes iit der Nachtrag It, gültig vom 1. April ds. Is. er⸗ ſchienen. 21879 Karlsruhe, 9. März 1904, Großh. Geueraldirettibn. Zwengs⸗Verſſeigerung. Ne. 1955. Im Wege der Zwangs⸗ vollſtreckung ſoll das in Manm⸗ heim belegene, im Grundbuche von Manuheim, zur: Zeit der Ein⸗ kragliug des Berſteigerungsver⸗ merkes auf den Namen des Frirdrich Jakob Hartiteher, Bauunternehmer in Maunheim eingeiragene, nachſtehend be⸗ ſchriebenen Grundſſück am Montiag, den 9. Mai 1904, vormittags 9½ Uhr durch das unterzeichneie Notariat — in deſſen Dienſträumen in Mannhelm 15&, 3, verſteigert werden. 8 Der Verſteigerungsvermerk iſt aim 18, Dezember 1903 in das Grundbuch eingetragen worden. Die Elnſicht der Mitteflungen Grundbuchante, ſowie der üb⸗ rigen das Grundſtück betreffenden Nachweiſungen, insbeſondere der Schätzungsürkunde iſt jedermann geſtaltet. Es ergeht die Aufforderung, Rechte, ſoweft ſie zur Zeit der Eintragung des Verſte gerungs vermerkes aus dem Glundbuch nicht erſichtlich waren, ſpüteſtens im Verſteigerungsterunue vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzunielden ünd, wenn der Gläubiger e glaubhbaft zu machen, widrigen⸗ falls ſie bel des eringnen Gebots nicht berück⸗ erteilung des Verueigungserlöſes dem An⸗ ſpenche des Gläubigers u. den itb⸗ rigen Rechten nachgeſetzt werden. Diejenigen, welche ein der Ver⸗ ſteigerung entgegenſtehendesRecht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Ein⸗ ſtellung des Verfahreus hervei⸗ zuführen, widrigenfälls für das Mecht der Verſteigerungserſös an die Stells des verſtelgerten Gegen⸗ ſtandes tritt. Beſchreibung des zu verſteigernden Grundſtückes: Grundbuch don Mannßeim Baud 34, Heft 39, Beſtandsver⸗ zeichnis J. 8 Lagerbuch⸗Nr. 2408, Flächen⸗ Inhalt 2 ar os qm Hoflatte an der 14. Querſtraße Nü, 388, neu Bürgermeiſter Fuchsſtraße der. 33a. Hlerauf ſteht ein dkreiſtöck ges Wohnbaus mit 1⸗Eſſen betoſit⸗ tem Keller u. vierſtöckigem Aboft⸗ anbau, 21877 geſchätzt zu 36 000 Mk. Maunheim, 26. Februar 1804. Großh. Notarat III. als Vollſtreckungsgericht. Dr: Elſaſſer. Hypotheken Privatſchätzung 60% von 4% an verimittelt billigſt. 12868 Meinrien Wirsch, Deethovenſtraße 8. Waldhof, Samstag, 12. Mär. Bekanntmachung. Kreisverſammlung pro 1904 betr. No. 25146 J. Ich bringe hiermit zur öffentlichen Kennt⸗ nis, daß die Kreisverſammlung des Kreiſes Mannheim(Aemter Mannheim, Schwetzingen und Weinheim) am Freitag, den 8. April 190a, vormittags 9 Uhr beginnend, auf dem Rathaus dahier zur regelmäßigen Tagung und Erledigung untenſtehender Tagesordnung zu⸗ ſammentreten wird. „Die Sitzungen ſind öffentlich und lade ich die Kreisan⸗ gehörigen zur Teilnahme ergebenſt ein. Die H. H. Bürgermeiſter des Kreiſes werden erſucht, dies in ihren Gemeinden bekannt zu geben. Mannheim, den 7. März 1904. Der Kreishauptmann des Kreiſes Mannheim, Lang⸗ ——— BVerzeichnis . 1 7 Gegenſtände, welche in der am Freitag, den 8,2 pril 1904, vormittags 9 Uhr beginnenden XXXIX. Sitzung der Kreisverſammlung zur Verhandlung kommen. 1. Wahl des Vorſitzenden, ſeines Stellvertreters und zweier Sekretäre. 2. Geſchäftsbericht des Kreisausſchuſſes im Allgemeinen.— Dienſtvertrag mit Kreisſekretär Heiden. Die landwirtſchaftliche Kreiswinkerſchule.(Bericht des Sonderausſchuſſes.) Die Förderung des Obſtbaues. Hagelverſicherung. Die Förderung der Viehzucht. „Die Förderung des Unterrichts in weiblichen Handarbeiten und Ausbildung von Arbeitslehrerinnen. „Kochkurſe und Haushaltungsunterricht. „Errichtung von Volks⸗ und Schülerbibliotheken. Unterſtützungen zu ſonſtigen Unterrichtszwecken(Bau⸗ gewerkſchüler ꝛc.) Landarmenpflege. „Verpflegung armer Augenkranken. Fürſorge für Wöchnerinnen und deren Kreispflegeanſtalt Weinheim, „Kreiserziehungshaus Ladenburg. 3369 Angehörige. 16. Kreisarmentinderpflege(Bericht des Sonderausſchuſſes). 17. Unfall⸗, Kranken⸗, Invaliditäts⸗ und Altersverſicherung der Kreisbedienſteten. Kreisſtraßen und Kreiswege⸗ Verbeſcheidung der Kreisrechnung und der einzelnen Fondsrechnungen pro 1903(Mündlicher Berlcht der Rechnungsprüfungskommiſſton). „Kreisvoranſchlag pro 1904. 0 einer Anzahl Vertrauensmänner(Schätzer) für die Norddeutſche Hagelverſicherungsgeſellſchaft. 22. Wahl der Rechnungsprüfungskommiſſion. 23. Aufſtellung der Bezirksratsvorſchlagsliſten. Melianntmachung. Erſatzgeſchäft pro 1904 betr. Nr. 5660Ml. Die Muſternng der Militärpflichtigen des Ansbebungsbeziirs Mannheim findet am.,., 10., 11., 2., 16., 17., 18., 21., 22., 23., 24., 25., 26. März, 5. 6, 7½.,., 11., 12., 13., 14., 15., 16 18., 19., 20. And 21. April I. Is. jcwells vormittags 3 1. begiunend im großen Sgale des Ballhauſes, Schloß, Inhier ſtatt. Es haben zu erſcheinen: 3. Dounerstag, 10. März 1904. Die Pflichttgen des Jahrgangs 1882 aus der Altſtadt Maun⸗ heim, d. h. mit Ausſchluß der Vororte Käferthal, Neckarau und Waldhof, deren Familiennamen mit dem Buchſtaben und I anfängt. 4. Freitag, 11. März 1904. e, 27 Die Pflichtigen des Jahrgangs 1882 aus der Altſtadt Mann⸗ heim, d. h. mit Nusſchluß der Vororte Käferthal, Neckarau und Waldhof, deren Famkliennamen mit dem Buchſtaben in und I. anfängt. 5. Samstag, 12. März 1904. Die Pflichtigen des atrgenge 1882 aus der Altſtadt Mann⸗ heim, d. h. init Ausſchluß der Vororte Näferthal, Neckarau und Waldhof, deren mit dem Buchſtaben J, N, N, D, F, A und aufängt. 6. Montag, 14. März 1904. Die Pflichtigen des Jahrgangs 1882 aus der Altſtadt Mann⸗ heim, d. h. unt Ausſchluß der Vororte Käferthal, Neckarau und Waldhof, deren Famtſſennanien mit dem Buchſtaben& anfängt. 7. Dienstag, 15. März 1904. Die Pflichtigen des Jahrgangs 1882 aus der Alliſtadt Mann⸗ heim, d. h. mit Ausſchlüz der Vororte Küferthal, Neckarau und deren Fumilſennamen unt dem Buchſtaben, T,. 8. 997 8. Mittwoch, 16. März 1904. Die P 1110 des e alls der Altſtadt Maun⸗ heim, d. h. mik Ausſchluß der Vororte Käzerthal, Neckarau und Waldhof, deren Famiſſennamen mit dem Buchſtaben autängt, ſowie die Pflichtigen des Jahrgangs 1883 aus der Altſtadt Mann⸗ Leim, d. h. mit Ausſchluß der Vororte Käferthal, Neckaran und G ane Familiennamen mit dem Buchſlaben A, 18 und anfängt. 9. Donnerstag, 17. März 1904. Die Pflichtigen des Jahrgangs 1888 aus der Altſtadt Maun⸗ 5 0 d. h. mit Ausſchlüß der Bororte Käferthal, Neckarau und aldhof, deren Famfſiennamen mit dem Buchſtaben 2, E e. aufängt. 85 3275 10. Freitag, 18. März 1904 Die Pflichligen des Jahrgangs 1863 aus der elltſfadt Maunheim, d. h. mit Ausſch uß der Vororte Käferthal, Neckarau und Waldheß, deren Familiennamen mit den Buchſtaben A und aufängt. und W 11. Montag. 21. März 1904. Die Pflichtigen des Jahrgangs 18u½ aus der erltſtadt Maunheim, d. h. mit Ausſchluß der Vororte Käſerthal, Neckärau und Waldhof, deteu Familiennamen mit den Buchſtaben D, N, , O und E gnjängt. Wanfängt, ſowie die Pflichtigen des Jahrgangs 1882 aus den VBororten Käferthal u. Waldhof. 12. Dienstag, 22. März 1904. Die Pflichtigen des Jahrgangs 13833 aus der Altſiadt Maunheſn, d. h. mit Ausſchluß der Vororte Kaferthal, Neckarau und Walshof, deren Familienngmen mit dem Buchſtaben., I, u. W aufäugt. 85 13, Mittwoch, 23. März 1904. Die Pflichtigen des Jahrgangs 1333 aus der Altſtadt Mannheim, d. h. mit Ausſchluß der Vororte Käferthal, Neckarau und Waldhof, deren Famillennamen mit dem Buüchſſaben amängt. 3 1904. ſtabdt Maunheim, 17 innit Ausſchluß , der anfängt, ſowie Jihres— 14. Donnerstag, 24. März 1904. Die Pllichtigen des Jahrgangs 1883 aus der Altſtadt Maunheim, d. h. mit Ausſchluß der Vororte Käſerthal, Neckarau und Waldhof, deren Fammliennamen mit dem Buchſtaben., U, und anfängt, ſowie die Pflichtigen des Jahrgangs 1884 aus der Altſtadt Maunheim d. h. mit Ausſchluß der Vororte Käferlhal, Neckarau und Waldhof, deren Familiennamen mit dem Buchſtaben K, und is anfälgk. 15. Freitag, den 25. März 1904. Die Pflichtigen des Jahrgaugs 1384 aus der Altſtadt Maunheim, d. h. mit Ansſchlüß der Vororte Käſerthal, Neckarau und Waldhof, deren Familiennamen mit dem Buchſtaben B8 u. 12 aufängt,. 16. Samstag, 26. März 1904. Die Pflichtigen des Jahrgangs 1884 aus der Altſtadt Mautheim, d. h. mit Ausſchluß der Vororte caſerthal, Neckarau und Waldho, deten Familiennamen mit vem Blichſtaben F, Gn, und N aufängt. 17. Dienstag. den 5. April 1904. Die Pflichtigen des Jahrgaugs 1884 aus der Alltſtadt Mann⸗ heim, d. h. lik ee der Vororte Käferthal, Neckarau und G anfat 118 Famitiennamen mit dem Buchſtaben Z, O, P' und anfängt. 18. Mittwoch, 6. April 1904. Die Pflichtigen des Jahrgangs 1884 aus der Altſtadt Mann⸗ heim, d. mit Ausſchluß der Vororte Käferthal, Neckarau und Waldhof, deren Familiennamen mit dein Buchſtaben und anfängt. 19. Donnerstag, 7. April 1904. Die Pflichtigen des Jahrgangs 1884 gus der Altſtadt Maun⸗ geim, d. h. min Ausſchluß der Vororte Käferthal, Neckarau und Waldhof, deren Fa ilienngmen mit dem Buchſtaben 1. anfäugt, und bie Pflichtigen der Jahrgänge 1882, 1863, 1884 aus den Gemelnden Jlvesheim und Neckarhauſen. 20. Freitag, 8. April 1904. Die e des Jahrgangs 1884 aus der Altſtadt Mann⸗ heim, d. h. mik Ausſchluß der Vororte Käferthal, Neckarau und Walbhof, veren Familiennamen mit dem Buchſtaben M anfängt, ſowie die Pflichtiigen des Jahrgangs 1882 aus dem Vorort Neckarau. 21. Samstag, 9. April 1904. Die Pflichtigen des Jahrgaugs 1864 aus der Altſtadt Maun⸗ ſeim, d. h. mit Ausſchluß ber Vororte Käferthal, Neckarau und Waldhof, deren Familiennamen mit dem Buchſtaben is aufängt, ſowie die Pflichtigen der Jahrgänge 1882, 1863 und 1884 aus der Gemeinde Ladenbunrg. 29. Montag, II. April 1904. Ein Teil der Pflichtigen des Jahrgangs 168 aus der Alt⸗ N er Vokorte Näferthal, Neckaran 901 eeeeeee 0 111 aufäugt, ſowis die Pflichtigen der Jahrgäuge 1882, J un 16684 aus der Gemeinde Wallſtadt. 23. Dienstag, 12. April 1904. Der Reit der Pflichtigen des Jahrgangs 188 4 aus der Alt⸗ ſtapt Maunheim d. 0 Ausſchluß der Vororte Käferthal, Neckarau und Waldhof, deren Familtennamen ult dem Buchſtaben 24. Mittwoch, 13. April 1904. Die Pflichtigen des Jahrgaugs 1834 aus der Altſtadt Maun⸗ heim, d. h. iit Ausſchtuß der Vororte Käferſhal, Neckarau und Waldhof, deren Fa nitlenngſnen mit dem Buchſtaben D, und die Pflichtigen des Jahrgangs 1884 aus dem Vor⸗ ort Reckarnn, 25. Donuerstag, 14. April 1904. Die Pflichtigen des d 1684 alts der elltftabt Maun⸗ hein, d. h. ſizit Ausſchluß der Vororte Käferthal, Neckarau und Waldhof, Lerelt Familſennamen mit dem Buüchſtaben d aufängt und die Pflichligen der Jahegänge 1862, 1883 und 1664 aus der Gemeiude Schrieshelm. 26. Freitag, 15. April 1904. Die Pflichtigen der Jahrgänge 1882, 1833 und 1334 aus der 5 27. Samstag, 16. April 1904. Die Pflichtigen der Jahrgänge 1882, 1888 upd 1884 aus ber Gemeinde Sandhoſen. 28. Montag, 18. April 1904. Die Pflichtigen der Jahrgänge 1382, 1863 und 1884 aus der Gemeinde Seckeuheim und dem Ortsteil Rheinau. 29. Dienstag, 19. April 1904. Die Pflichtigen der Jahrgänge 1883 aus den Vovorten Käferthal, Wald hof und Neckarau. 30. Mittwoch, 20. April 1904. Die Pflichtigen des Jahrgangs 1884 aus den Bororten Köferthal und Wauldhof, 31. Donnerstag, 21. April 1904. Zugänge und Gefangene. Am Freitag, 22. April 1904, Burm. 8¼ Uhr findet die Verbeſcheidung der rechtzeitig eingekommenen e⸗ Hamatlonsgeſuche ſtatt und haben die Beteiligten an diefem Tage wiederholt zu erſcheinen, desgletchen die Herren Bürger⸗ 9008 falls an dieſem Tage Reclamattouen aus ihrem Orte zur Verbeſcheidung kommen. Am Samstag, 28. April 1904, Vorm. 8/ Uhr begiunt die Loſung der Pflichtigen des Jahrgangs 1384, ſowie der Pflichtigen älterer Jahrgänge, ſoweit ſolche ohne ihr Ver⸗ ſchulden noch nicht geloſt baben. Jedem Militärpflichtigen iſt das perſöntiche Erſcheinen im Loſuügstermin üperlaſſen.—5 Für die Nichterſchtenenen wird durch ein Mitglisd der Erſatz⸗ kommiſſion geloſt werden. Jeder Militärpflichtige, gleichviel ob er ſich im., a. oder 3. Militärpflichtjahr befindet, darf ſich im Muſterungstermin frei⸗ willig zur Aushebung melden, ohne daß ihm hieraus ein beſon⸗ deres Recht auf die Auswahl der Waffengauung oder des Trup⸗ pen⸗(Mafine) Teils erwächſt. Durch die freiwillige Meldung verzichten die Militärpflichtigen auf die Vorteile der Loſung und gelangen in erſter Linie zur Aushebung. Die Pllichtigen haben zur Muſterung in veinlichem und nüchternem Zuſtande zu erſcheinen. Wer durch Kraſikheit am Erſcheinen im Muſterungstermine verhinpdert iſt, hat ein ärztliches Zeugms mindeſtens 2 Tage vor dem Terſue unter Beifügung der Porfadung anber einzukeichen. Dasſelde iſt, wenn der ausſtellende Arzt nicht Staassarzt iſt, bür⸗ germeineramtlich zu beglaubigeg. Militärpflichtige, weſche in den Terminen vor den Erſatz⸗ behörden nicht pünktlich erſcheinen, können, ſofern ſie nicht dadurch zugleich eine härtere Strafſe verwirkt haben, mit Geld bis zn 30 Mark oder Haft bis zu 3 Tagen beſttaft werden. Anßſerdem können ihnen von den Frfatzhehörden die Vopteſſe der Lofung enitzogen werden(8 267 7290 8 Wer ſich der Geſtellung böslich entzieht, wird als unſicherer Dienſipflichtiger behandelt, er kann außerterminlich gemuſtert und zum Dienſt eingeſſellt werden. Die Pflichtigen der Jahrgänge 1882 und 1888 ſowie früherer Jahrgänge habeß ihre Loſungsſcheie mitzubeingen. Die Bürgermeiſterämter werde beauftragt, vieſe Ver⸗ fügung in ihven Gemeinden ortsüblich wiederholt bekaunt zn wmamen. Die Keuntnidnahme und der Vollzug iſt fofort hierher an⸗ zuzeigen. 2 85 3 erren Bürgermeiſſer felbſt haben mit den Pflichtigen Ortes inm Muſtetungstermine zu erſcheinen. Mannheim, den 26. Februar 1901. Der Givnvorſitzende der Erſankommiſion des Aushebungs⸗ Bezirts Bannſeiin: 5 Dr. A. Jung⸗ 3275 NA. Jahrgang. Mufgebot. No 2799. Der Rechtsanwalt Dr. Guſtav Hecht in Mannheim hat als Verwalter des Nachlaſſes des ain 11. September 1903 in Maunheim verſtorbenen Agenten Phikipp Fink das Aufgebots⸗ verfahren zum Zwecke der Aus⸗ ſchließung von' Nachlaßgläubi⸗ gern begutragt. Die Nachlaßgläubiger werden daher aufgefordert, ihre Forder⸗ ungen gegen den Nachlaß des verſtorbelſell Agenten Philipp Fink hier, ſpäteſtens in dem auf Donnerstag, 5. Mai 1904, vobmittags 10 Uhr vor dem Amtsgerichte hierſelbſt, J. Stock, Zimmer 7, anberaum⸗ ten Aufgebotstermine bei dieſem Gericht anzumelden. Die Aumieldung hat die An⸗ gabe des Gegenſtändes und des Grundes der Forderung zu ent⸗ halten. Urkundliche Beſveisſtücke ſind in Urſchrift oder in Abſchrift beizufügen. 3370 Die Nachlaßgläubiger, welche ſich nicht melden, können, unbe⸗ ſchadet des Rechtes, vor den Ver⸗ bindlichkeiten aus Pflichtterls⸗ rechten, Vermächtniſſen und Auf⸗ lagen berückſichtigt zu werden, von den Erben nür inſoweit Be⸗ friedigung verlangen, als ſich nach Befriedigung der nicht aus⸗ geſchloſſenen Gläubiger noch ein Ueberſchuß ergiebt. Auch haflet ihnen jeder Erbe nach der Teilung des Nachlaſſes nur für den ſeinem Erbteil entſprechenden Teil der Verbindlichkeit. Für die Gläubiger aus Pflicht⸗ teilsrechten, Vermächtniſſen und Auflagen ſowie für die Gläubiger, denen die Erben unbeſchränkt haften, tritt, wenn ſie ſich nicht melden, nur der Rechtsnachteil ein, daß jeder Erbe ihnen nach der Teikung des Nachlaſſes nur für den ſeinem Erbteil ent⸗ ſprechenden Teil der Verbindlich⸗ keit haftet. Maunhelm, 10. März 1994. Dar Gerlchtsſchreſ ber Großh. Am sgerichts 183: Mohr. Bekanutmachung. No. 250961. Die Akilen⸗Ge⸗ ſellſchaft für Anilin⸗Fabrikation in Berlin beabſichtigt, die Ab⸗ waſſer der von ihr auf Gemar⸗ kung Brühl zu erſtellenven Fabrik in den Rheiſt zu leiten. Wir bringen dies zur öffent⸗ lichen Kenntnis mit der Auffor⸗ derung, etwaige Einwendungen bet dein Bzirksamte over dem Gemeinderat Seckenheim binnen 14 Tagen vom Ablauf des Tages an vörzubringen, an welchent das dieſe Bekanntmachung euthal⸗ tende Amtsverkündigungsblatt ausgegeben wurde, wibrigenfalls alle picht auf privatrechtlichen Titeln beruhenden Einwendun⸗ gen als verſüumt gelten. Die Beſchreibungen und Pläne liegen während der Einſprachs⸗ friſt auf den Kanzleien des Be⸗ zirksamts und des Gemeinderats Seckenheim zur Eiiſicht oſſen. Mannſeim, den 8. März 1904. Wezirksamt: r. A. Jung. 38866 G* 8, 31. 8, 21. Grißet Möbelverkauf. Ju ſehr billigen Preiſen verkaufe gegen bare Zahlung folgendes: mehrere hochmo⸗ derne Schlafzimmer⸗Gin⸗ richtungen, Büffets in eichen und nußbaum, Aus⸗ ziehtiſche, Vertikom, Taſchendivane, Spiegel⸗ ſchränke, Waſchkommoden und Nachttiſche mit Mar⸗ mor; ferner eine größere Partie eiuzelger Bettſtellen, Schränke, bitlige Schreib⸗ tiſche, alle Arten Stühle, einige moderne Trümme⸗ aux und ſonſt verſchiedenes. Kirch euſtraße 3. Shinheif verleiht ein zartes, reines Geſicht, roſiges, jugendfriſches uusſehen, weiße ſammetweiche Haut und bleudend ſchöner Teint. Alles dies bewirkt nur: Radebeuler Steckenpferv⸗ Lilienmilch⸗Seife von Bergmann& Co., Radebeul mit echter Schußmarke: Stecken⸗ pferd. à St. 50 Pfg. bei: Dr. E. Stutzmann, Joſ. Brunn Nf. Seiſenghauß Moritz Oettinger Nach⸗ folger, F 2, 2. Eruſt Gummich, D 3, 1. Valentin Fath, L 15, 9. Heinrich Seel, Schillerplatz. Edmund Meurin, P 1, 8. Steru⸗Apatheke, I 3, 1. Mohren⸗Apotheke, 0 3, 5. Engel⸗Apothele, Neckar⸗Vorſindt, Abler⸗Abßotheke, II 7, 1. Walbhof⸗Apotheke(Walphof) e ufſen⸗Apothele,& 8, 4. *** Jritz Dreiß, Kathari 89. 20⁰ Eigentümer Katholiſches Bürgerhoſpital.— Verantworlicher Nedakleur: Narl Apfel.— Druck und Vertrieb Dr. H. Haas ſche Buchdruckerei G. AI. — 8. Seite. General⸗Auzeiger Herren-Anz 12 ug Herren-Anzug 1. 16 Mannheim, 12. März. Herren-Anzug 1 22 Herren-Anzug 1. 30 aus guten, soliden Stoffen und bieten letztere, durch vorzügliche Verarbeitung mit Rosshaar, ein Ersatz für Mass. Herren-Paletot Herren-Paletot „ 20 42 in wunderbaren, gediegenen Stoffen. in feinen Knaben-Anzügen Knaben-Anzüge Tnaben-Anzüge für das Alter von—6 lahren für das Alter von—12 lahren ee in Blusen- und Roll.Fagon. Reich Ssortiertes Lager Sommer-Moden 1904. Von meiner zweiten Einkaufsreise dieser Saison zurück zeige den Empfang FTeilzender Neuheiten für Frühjahr und Sommer 1904 hiermit ergebenst an. 13205,7 Ich führe wie bekannt am hiesigen Platze die grössten Lagerbestände in Damen- und Kindergarderoben und dürfte die Besichtigung der Vorräte sowie der grossen Schaufenster-Ausstellungen vor beabsichtigtem Einkauf sehr lohnend sein. Mas F 1, 10 Nartetstrasse 8 Verkaufsraume, parterre und l. Etage Telephon Nr. 2724. (Fitren Fie Riel? JIſbprilien und Zwleker mit Orystallgläsern „Gressner's SRzauage aus 8 gagal aee den en b. BergerYsStalleer scheuern à. Glänzendwerden per Paar Mk..— der Beinkleider u. ermöglicht angenehmes Sitzen. Preise für gowöhnliche Grössen Mx. .50 bia Mk..50 pro Stück. Bestellungen mit Massangaben eder Papierausaehnitt dex Sitz- Hlüche an Gedr. Eressnar, Berlin-· Schöneberg, Sedanstr. 23fl. Zahl reiobe Anerkennungsschrelb. Gerantle kür jahrelange Halt- daxkeit. 217238 Isometrepsläsern per Paar Mk..— empfehlen Dergnaun& Makland Inh.: Anton Bergmann Optikor, Sperialist für genau und ut Sitzende Brillen und Zwicker. 21807 Flanken, E I, 15. Zieglein, Tmanden- Schwarz, in modernen Ausführungen mit gutem Futter schr vorteilhaft zu erwerben und gebe ich dieselben zu enorm billigen Preisen Foile, Natte, Satins, Alpaeeas l. 8. u. hatte ich Gelegenheit, grosse Partien reinwollener Herren-Wegten in weiss Piqae v. Phantasig- „317 7 Herren-Hosen ——— IbMSHsad dueg Fuepiend omnß In Nnaben-Paletots 1 750 elegants Machart. Knaben-Kapes grau mit Kaputze länge 60 3⁰⁰ von Mk. an 21838 (Karstr. ab, es sind streng moderne Sachen wie ebenso vorteilhafte Partien in 21867 Nuabenauzüge nur prima Ware und 6 Hand,⸗Oruckereien zum Selbſtdrucken von Schau⸗ TCudwig Töſ zun fenſter⸗Auszeichnungen. 21 Mittelſtr. 51½63. Mutelft. 1½s. friſche Schlachtung verkauſt dill. ee Le außer dem Hauſe. 3158b 4. 5 3. Stock, liekert ſchnell und billig Qr. B. Seicis Icie ee 8. m. b. 5. Verlobungs⸗Hnzeigen Was dit Familie über Kalhreiner's Malzkaffer ſagt! „Lathreiner's Malzkaffee iſt mir der liebſte Morgen⸗ trunk!“ ſagt der Vater. „Kathreiner's Malzkaffee enthebt mich maucher Sorge um die gate Ernährung der Kinder!“— ſagt die Mutter. Und die Kinder felbſt?— die ſagen immer nur:„Mama, bitte, noch eine Taſſe!“ ——