Badiſche Volkszei Abonnement: Gadisch eitng) 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 20 Pig. monatlich, bdurch die Poßt bez incl Poſt⸗ aufſchlag Mr.4 pro Quartal. Einzel⸗Rummer 8 Pig⸗ Inſerate: E 6. 2. Die Colonel⸗Zeile.. 80 Pfg. Auswärtige Inſerate 25„ Die Meklame⸗Zeile„. 0„ Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſeuſte und verbreitelſte Zeitung in Maunheim und Amgebung. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr, —Für unverlaugte Manuſkripte wird keinerlei Gewähr geleiſtet. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſez „Journal Mannheim““ Telephon⸗Nummern: Direktion u. Buchbaltung 1449 Druckerel⸗Bureau An⸗ nabhme v. Druckarbeiten 841 Redaktion 1„„„ 877 Expedttion 2 6 6 2* 2¹ Filiale(Frievrichsplatz) 818 E 6, 2. Nr. 145. Samstaa, 6 März 904. (1. Abendblatt.) Die heutige Abendausgabe umfaßt im ganzen 9 20 Seiten. Politische Wochenschau. Der häusliche Zwiſt im Lager der Sozialdemokratie hat der Dreimillionen⸗Partei den erſten, fühlbaren Verluſt gebracht. Die Einbuße eines Mandates iſt zu verſchmerzen, wenn man deren noch achtzig hat; unverhältnismäßig höher aber iſt, darüber wird kein Schelten und Renommieren hinwegtäuſchen, der moraliſche Eindruck der Niederlage im 20. ſächſiſchen Wahlkreiſe. Daß ſie ihr gerade im roten Königreiche beigebracht Pde ds wird die Sozialdemokratie doppelt ſchmerzhaft empfinden. Da vor allem glaubten die Genoſſen ſo feſt im Sattel zu ſitzen, daß alles Gezänk um Akademiker und Reviſioniſten dem Vor⸗ marſch der Partei auch nicht den geringſten Abbruch tun könne. Nun hat es ihr doch Abbruch getan, gerade im roten Sachſen! Der Sieg, den die Diktatur des Radikalismus in der Partei erkang, indem ſte den weichherzigen Göhre zum Verzicht auf ſeine Kandidatur bewog, hat zu einer Niederlage der Partei als ſolcher geführt. Das dürfte vielleicht ſogar den Diktator Bebel etwas uügchdenklich ſtimmen, und zweifellos wird es die Widerſtands⸗ kraft der drangſalierten Repiſioniſten erheblich ſtärken. Nieder⸗ lagen vor dem Feinde ſind ſchon manchem Tyrannen gefährlich geworden. Nur mit gemiſchten Gefühlen verfolgt man die Agitation, die unverantwortliche Stellen eben jetzt für eine weitere Ver⸗ mehrung der Schlachtflotte einzuleiten beginnen. Man weiß, daß die aus dem Flottengeſetz von 1900 geſtrichenen Auslandskreuzer, 6 große und 7 kleine, für 1906 nachgefordert werden ſollten. Statt deſſen wird die Forderung eines dritten Doßpelgeſchwaders, das ſind 16 Linienſchiffe, 1 Flottenflagg⸗ ſchiff und 2 Reſerve⸗Schiffe, erhoben; zwei ſolche Doppel⸗ geſchwader, die ununterbrochen und periodiſch ergänzt werden ſöllen, ſieht der Flottenplan von 1900 vor. Was an dieſen Gerüchten wahres iſt, iſt nicht feſtzuſtellen; höchſt unangenehm aber berührt die Begründung. Es ſollen nämlich inzwiſchen „Erfahrungen“ gemacht worden ſein, die ein drittes Geſchwader von Linienſchiffen ſtatt der Kreuzer als wünſchenswert er⸗ ſcheinen ließen. Man will vermutlich glauben machen, dieſe „Erfahrungen“ ſtammten aus dem oſtaſiatiſchen Kriege. Das iſt natürlich dummes Zeug. Dort ſind Erfahrungen, die uns über den zweckmäßigſten Schiffstyp Aufklärung gäben, noch gar nicht gemacht worden, und können gründlich auch dann erſt ge⸗ macht werden, wenn es zu einem Kampf von Schlachtſchiffen gegen Schlachtſchiffe kommt. Zum Spazierenfahren werden der⸗ arkige Schiffe ja ſo wenig gebaut wie zum Stillliegen im Hafen, ufd daß ſie beſchädigt werden, wenn ein Torpedo an ihrem Körper platzt, das wußte man bereits. Erfahrungen, die unſern Flottenplan umſtoßen müßten, waren da alſo nicht zu holen, ſie könnten nur unabhängig vom Ausbruche des Krieges gemacht worden ſein, dahingehend, daß der Flottenbauplan von 1900 übereilt und unzweckmäßig war. Das wäre gerade keine Ent⸗ deckung, die das Vertrauen in unſre leitenden Kreiſe zu ſtärken geeignet wäre. Tatſache iſt ja, daß man zu Beginn unſrer Flottenreform mit Größenverhältniſſen glaubte auskommen zu 505 ff ſechs Johren 5775 Aafer ſtolzeſtes Schlachtſchiff viel⸗ leicht gar das gefechtsſtärkſte Schlachtſchiff der Welt, ſteht heute längſt nicht mehr in der erſten Reihe, auch unſer Schiffsbau iſt darüber hinausgegangen, ohne daß wir mit den 13 000⸗Tonnen Schiffen der Braunſchweig⸗Klaſſe auch nur entfernt an der Spitze marſchierten. Gerade aber, weil die Anſichten auf dieſem Gebiete ſo ungemein raſch wechſeln, ſollte man doch nicht mit Neuforde⸗ rungen in einem Augenblicke kommen, wo die Probe auf das Exempel erſt noch bevorſteht! Schließlich ſind die 38 Linien⸗ ſchiffe, die der Flottenplan von 1900 vorſteht, doch auch kein Pappenſpiel, und ein zwingender Grund, dieſen ganzen Plan vorx Beendigung des ruſſiſch⸗japaniſchen Krieges über den Haufen zu werfen, liegt ſchwerlich vor. Die Kriegslage läßt ein weſentlich verändertes Bild immer noch nicht erkennen. Vermutlich iſt Port Arthur weit mehr zuſammengeſchoſſen, als die ruſſiſchen Berichte es wahr haben wollen; aber einen entſcheidenden Erfolg haben die Japaner weder hier noch an andern Punkten ſeither mehr errungen. Die „große Landſchlacht“ muß einmal wieder um 14 Tage vertagt werden, was ihr und den Kriegskorreſpondentem ſchon öfter paſſiert iſt. Die Vermutung hat etwas für ſich, daß die Japaner die Jalu⸗Linie gar nicht zu forcieren gedenken, ſonderm daß ſie in Niutſchwang, alſo im Rücken der ruſſiſchen Stellung, zu landen beabſichtigen, um die Ruſſen zum Rückzug zu zwingen; daß dieſer Landungsplan aber der Eisverhältniſſe wegen bisher nicht durchzuführen war. Die Natur macht den Japanern einſt⸗ weilen noch mehr zu ſchaffen als die Ruſſen. Parlamentariſche Nachleſe. (Von unſerem Korreſpondenten.) )(Berlin, 26. März. In Berlin ſind die Parlamente in die Ferien gegangen; am letzten Sonnabend machte der Reichstag Schluß; bis in die Mitte der Woche quälte ſich noch das preußiſſche Ab⸗ geordnebenhaus. Dann entflohen auch die preußiſchen Volksboten zu den heimiſchen Penaten und nun haben wir im Reich wie im dem führenden Bundesſtaat, die beide ihr Etats⸗ jahr mit dem erſten April beginnen, den nämlichen Uebelſtand: das neue Finangzgeſetz iſt noch nicht zuſtande gekommen und hüben wie drüben muß man ſich zunächſt mit Nobgeſezen behelfen. Das iſt, wenn es auch nicht gerade der Uebel größtes iſt, auf keinen Fall ein beſonders erfreuliches Ergebnis der bis⸗ herigen Parlamentskampagne und ſo iſt es nicht weiter verwun⸗ derlich, daß dem chroniſchen Leiden dieſer Zeitläufte, der parla⸗ mentariſchen Miſére, in den letzten Tagen wieder recht eifrig nachgegrübelt worden iſt. Tatſächlich ſind die Volksboten im Reich und in Preußen mit leeren Händen in die Oſtervakanz gezogen. Man hat die Wintermonate, die doch die eigentliche Saiſon der Parlamente darſtellen, mit den beliebten„uferloſen Etatsplaudereien“ vertrödelt; das bischen, was wirklich zuſtande gebracht ward, verlohnt kaum der Erwähnung. Das Weſent⸗ lichſte ſtecktt noch in den Kommiſſionen oder ſoll noch erſt— wie die Börſennovelle im Reich und die waſſerwirtſchaftlichen Vorlagen in Preußen— an die Pforten der hohen Häuſer pochen. Auch ohne ſich ſonderlicher prophetiſchen Begabung zu berühmen, wird man ſchon heute ſagen dürfen: wenn in neun oder zehn Wochen(denn lange nach Pfingſten ſind die Erwählten des Volks nun einmal nicht ulammenzuhalten“ zum Noben, Kehr⸗ aus geblaſen wird, dann wird wieder mancherlei unter den Tiſch gefallen ſein und vielleicht juſt das Bedeutſamſte und Beſte. Ob Diäten⸗, Tage⸗ oder Anwpeſenheitsgelder— der Name tut ja nichts zu Sache— dem ſteuern würden? Man ſollte e wünſchen, wenn man's als zur Skepſts abgekühlter Lebens⸗ pilgrim auch nicht gerade ſtürmiſch hoffen mag. Aber vor⸗ läufig hat es, ſcheint's, mit den Diäten noch gute Wege. Die „Südd. Reichskorr.“, die in manchen Stücken immerhin als reichsoffizöſes Sprachrohr geltem darf, hat erſt dieſer Tage deut⸗ lich und vernehmlich abgewinkt. Und ſo bleibt kaum ein anderer Rat, als ſich in Geduld zu faſſen und wie Frau Nora auf das Wunderbare zu warten Die Parlamente ſind in die Ferien gegangen, aber die Er⸗ regung, die dieſe verhängnisvollen Märztage weckten, wirkt noch nach. Das Auflöfungsmärchen des„Vorwärts“ an das ſichdas ſozialdemokratiſche Zentralorgan umſo zäher klam merte, mit je beſſeren Gründen es von der„Nordd. Allg. Zig.“ immer wieder zerſtört ward und der Abſchied der vierzehn aus⸗ gewieſenen Ruſſen, der den„Vorwärts“ zu ſüßlicher Rü ſeligkeit und weinerlicher Lyrik begeiſterte, iſt, wenn man dem engſten Kreiſe der politiſchen Leute abſieht, nirgends be⸗ achtet worden. Die Aufhebung des§2 frißt noch imme an den Gemütern; darüber kommen die Tauſende und Ab tauſende nicht hinweg und ganz Wunderſames wiſſen die Män⸗ ner, die jetzt im Dienſte der evangeliſchen Bewegung die deutſchen Gaue durchziehen, von den aus der Tiefe der Volksſeele a wallenden Empfindungen, von ehrlichem Lutherzorn und be ſterter Hingabe an die Ideale des Proteſtantismus, deſſ Zeugen wurden, zu erzählen. Die konſervative Partei freil wieder umgekehrt. Die Rede, die der Herr v. Heydebrand und von der Laſa am vorigen Mittwoch im preußiſchen Abgeordnetem⸗ haus gehalten hat, iſt— wie jetzt offenbar wird— nur ei Konzeſſion an die immerhin proteſtantiſchen Traditione Partei geweſen. Die äußerſte und letzte dagu. Um über die kirchenpolitiſche Stellung der konſervativen Partei ſchaffen“, iſt dieſe Rede von Parteiwegen als Flugbla breitet worden; gleichzeitig aber hat der derzeitige Fü deutſchkonſervativen Partei, der Landesdirektor de Brandenburg und Sohn des von Olmütz her alle⸗ ins Herz geſchriebenen Miniſters Frh. von Manteuff einen Warnungsbrief wider den Evangeliſchen Bund an den“ zum Abrüſten ein: dem Unwillen ſei nun Genüge geſchehe ſchließlich ſeien S 2 und Jeſuiten wohl nicht halb ſo ſchlimm, Es ſtimmt durchaus zu dieſer nachgerade„geklärten“ kirchen⸗ politiſchen Stellung den Konſervativen, daß ſie bei de Reichstagsſtichwahl im Kreiſe Lüneburg Nationalliberalen zu Gunſten des beim Zentrum hoſpitierenden Welfen in den Rücken gefallen ſind. Die„Deutſche Tages zeitung“, die bis in die letzten Tage eifrig für den Welfen die Werbetrommel gerührt hat, ſpricht es mit zyniſcher Offenheit auch aus.„Wir können es“, ſchreibt das Organ des M a. D. Endell,„den Konſervativen und den Mitgliedern Bundes der Landwirte nicht verdenken, wenn ſie ſich nicht ſchließen konnten, für den Nationalliberalen zu ſtimmen, ins⸗ beſondere da Frhr. v. Wangenheim eine recht ſympathiſche Per ſönlichkeit iſt und in ſeinen wirtſchaftspolitiſchen Anſchauunge⸗ mae ee ieeeeee Aönnen, die heute als rückſtändig gelten.„Kai iedrich III.“, —— rückſtändig gelten aiſer Friedrich Pforzheimer Brief. Von unſerm Korreſpondenten.) 5 1. Die zu Ende gehende Winterſaiſon hat eine ſolche Fülle geiſtiger und künſtleriſcher Genüſſe geboten, wie ſie unſere Stadt in früheren Jahren nicht aufzuweiſen hatte. In den letzten Monaten ſchloß ſich Vortrag an Vortrag, daneben fanden zahlreiche Konzerte und Theateraufführungen hervorragender einheimiſcher und aus⸗ wärtiger Kräfte ſtatt, und der überaus rührige Kunſtgewerbeverein leiſtete Vorzügliches in künſtleriſchen und kunſtgewerblichen Dar⸗ bietungen. Beſonderen Dank verdient der Kaufmänniſche Verein, deſſen reichhaltiges und vielſeitiges Vortragsprogramm, ebenſo wie ſeine franzöſiſchen„Conférences“ allgemeinen lebhaften 5 ˖ f der Konkurrenz mit ſich bringen, die Pflege der idealen Güter des Beifalls bei ſeinen mehr als 1200 Mitgliedern ſich erfreuten. Der bekannte Nietzſcheforſcher Dr. Horneffer ſammelte für die von ihm beranſtalteten philoſophiſchen Vorträge ein auserleſenes Publikum um ſich. Den größten Anklang vollends fanden die kürzlich ins Leben gerufenen„Volkstümlichen Vortragskurſe“ in allen Kreiſen der Bevölkerung. Nicht weniger als 700—800 Teilnehmer haben ſich dazu eingefunden; und allgemein beſteht der Wunſch, daß ieſe Veranſtaltungen in den künftigen Jahren fortgeſetzt und er⸗ eitert werden mögen. Das iſt denn auch nach dem unerwartet günſtigen Ergebnis des erſten Verſuches beſtimmt zu erwarten. Weniger äußeren Erfolg hatten dagegen die von privater Seite unter⸗ nammenen Volkskonzerte aufzuweiſen, was um ſo mehr zu bedauern iſt, als hier in uneigennützigſter Weiſe dem Volke wirklich te Am ſo dankbarer aber zeigten ſich die Kreiſe ihre muſikaliſchen und theatraliſchen Be⸗ dürfniſſe meiſt nur in der nahen Reſidenz glauben befriedigen können, dafür, daß ihnen Kunſtgenüſſe bereitet wurden, wie von den Stuttgarter Hofſchauſpielern in einem Cytlus von fünf Vorſtellungen, von einigen Mitgliedern des Karlsruher Hoftheaters— ſo hatte u. a. Waſſermann Beyerleins„Zapfenſtreich“ arrangiert— in zahlreichen Aufführungen unſeres verhältnismäßig recht tüchtigen Saiſon⸗ theaters, vom Muſikverein, von Röhmeher in ſeinen Kammermuſikabenden u. a. Der Kunſtgewerbe⸗ bverein hat unlängſt eine höchſt intereſſante hiſtoriſche Uhrenausſte[lung veranſtaltet, die durch anziehende Vorträge erläutert wurde. Alles in allem genommen war es faſt des Guten zu viel, das uns diefen Winter geboten ward. Aber es gereicht unſerer gewerbtätigen Stadt ſicherlich zur Ehre, daß ihre Bürgerſchaft mitten im Drang, den die ſteigenden Anforderungen des Weltmarktes und Lebens nicht nur nicht aus den Augen verliert, ſondern in ſo hohem Maße betätigt.— Auch im Rathaus ging es dieſen Winter beſonders lebhaft zu. Der alte, einſt ſchneidige, mit der Zeit aber wirklich ſenil ge⸗ wordene Kämpe Auguſt Kayſer hat ſich mit allen Kräften be⸗ müht, unſerm Oberbürgermeiſter das Leben ſauer zu machen. Die ſchwerſten Geſchütze wurden aufgefahren; Munition ſollten liefern die Tiefbauamtsäffäre, die Brötzinger Eingemeindungsfrage und wie immer, der Voranſchlag. Jetzt nachdem alles das glatt erledigt iſt, kann man wohl ſagen, daß die Geſchoſſe abgeprallt ſind und im Rück⸗ ſchlag die gegneriſche Stellung ſtark erſchüttert haben. Kahſers An⸗ hang ſchwindet zuſehends; in den weiteſten Kreiſen der Bürgerſchaft bricht ſich immer mehr die Erkenntnis Bahn von den großen Aufgaben unſerer vortwärtsſtrebenden Stadt, die in früheren Jahrzehnten unter einem unglückſeligen Sparſyſtem ganz und gar bei Seite geſetzt worden waren, jetzt aber in guten Händen liegen. Das über verſchwenderiſche Wirtſchaft im Rathauſe, wobei übri letzter Zeit wiederholt das Mannheimer Stadtoberhaupt ge unſrige im Sinne Kayſerſcher Knauſerpolitik(11) ausgeſpielt wird ſchon durch die Tatſache illuſoriſch, daß wir von all Städten der Städteordnung die zweitniedrigſte mit 47 3 haben.(Freiburg hat die niedrigſte mit 40 3 Einwirkungen des ruſſiſch⸗japaniſchen Krieges auf un 8 duſtrie haben ſich glücklicher Weiſe bisher nicht in dem Maße zeigt, wie man anfangs befürchtete. Eine größere Fabrik, de Sendungen nach Ausbruch des Krieges in Rußland zum Teil mehr angenommen wurden, mußte allerdings vorü ergehen Betrieb etwas einſchränken. Im übrigen aber verlau eine Störung unſerer Induſtrie eingetreten ſei. Vie Reichsbankſtelle, die wir dank der vereinten Bemü Stadt und der Handelskammer wohl auch bald erhalten n längſt hat auch die Reichspoſtverwaltung ein eneue POo im Oſten der Stadt(Altſtadt) geſchaffen. So zeigen ſich [Reichsbehörden berechtigten Wünſchen gegenüber zug Könnte man das nur auch von der badiſchen Stac regierung ſagen! Allgemein iſt die Mißſtimmung über d dauernde Zurückſetzung, die wir von Karlsruhe her erfahren. Bahnhof, wie man ihn ſich hier wün le gewerbeſchule, kein Langdericht! Be⸗ die unſere Stadt im Lande e 10 2. Seite. reneral⸗Muzeiger. Mannheim, 26. März. den Konſervativen und den Bündlern weit näher ſteht, zals Herrn Dr. Jänecke.“ Das iſt echte bündleriſche Nationalpolitik! Um fünzig Pfennige höhere Kornzölle, und die Welt mag drüber in Stücke gehen! Wirtſchaftliche Wochenſchau. (+) Die Frühjahrsbelebung in Induſtrie und Handel hat ſchon in der erſten Hälfte des März, weit mehr aber noch in der zweiten recht bemerkenswerte Fortſchritte gemacht. Geradezu bezeichnend iſt der Umſchlag der Konjunktur im oberſchleſiſchen Induſtriegebiet, wo bis Ende Februar die Beſchäftigungs⸗ und Abſatzverhältniſſe noch ſehr viel zu wünſchen übrig ließen. Der Kohlenverſand, der noch bis Ende Februar geringer war als im Vorjahre, ging in die Höhe und erreichte in der erſten Hälfte des Monats März 77 867 Doppelwaggons gegen 66 298 im Vorjahre. In der zweiten Hälfte des Monats hat die Beſſerung noch weitere Fortſchritte gemacht. In gleich günſtiger Weiſe hat ſich die Lage im Eiſengewerbe berändert. Auf dem Roheiſenmarkt iſt eine empfindliche Knappheit eingetreten, die zum Anblaſen neuer Hochöfen führte. In Trägern, Blechen, Röhren gingen die Aufträge flott ein; ebenſo liegen faſt in allen Gießereien derartig umfangreiche Beſtellungen vor, daß ohne jede Einſchränkung der Betriebe voll gearbeitet werden kann. Auch die Maſchinenfabriken und Eiſenkonſtruktionswerkſtätten haben einen kräftigen Zuwachs an Beſchäftigung zu verzeichnen. Wenn auch nicht mit der gleichen Schärfe, ſo zeigt ſich doch auch in den andern Induſtriezentren eine ausgeſprochene Belebung des Geſchäftsgangs. Nur die Bezirke der Teytilinduſtrie machen eine Ausnahme, da hier im allgemeinen Veränderungen des Beſchäftigungsgrades nicht vorgekommen ſind. Für viele Gewerbe bringt auch die Nähe der Oſter⸗ feiertage ſehr viel zu tun. Das gilt vor allem von den Schneidern, die augenblicklich in weitem Umfange Ueberſtunden machen, um alle Oſteraufträge pünktlich erledigen zu können. Die freund⸗ liche Witterung der letzten Tage hat aber auch auf den Beſchäftigungs⸗ grad im Baugewerbe überaus belebend eingewirkt. Nimmt man hinzu, daß in der Landwirtſchaft die Frühjahrsarbeiten in vollem Umfange aufgenommen ſind, ſo darf die Entwicklung der diesjährigen Frühjahrsſaiſon als wider Erwarten erfreulich bezeichnet werden. Noch vor wenigen Wochen hatte man angeſichts der Börſenpanik, die dem Ausbruch des ruſſiſch⸗japaniſchen Krieges auf dem Fuße folgte, eine matte Frühjahrsſaiſon befürchtet. Die Entwicklung des Beſchäftigungsgrades in der zweiten Hälfte des März hat dieſer peſſimiſtiſchen Auffaſſung ein Ende gemacht. politische(lehersicht. Maunheim, 26. März 1904, Zu der Konferenz im Reichsjuſtigamt über die Enklaſtung des Reichsgerichts berichtet das„Tagebl.“, die Verhandlungen erſtreckten ſich ausſchließlich auf die Frage der Entlaſtung der Zivilſenate des Reichsgerichts. Die Frage der Entlaſtung der Strafſenate ſtand nicht zur Debatte. Die Mehr⸗ heit der Konferenz ſprach ſich für den von der Regierung empfohlenen Weg aus: ſie empfahl die Erhöhung der Rebiſionsſumme von 1500 auf 3000 Mk. Die Herauf⸗ ſetzung dey Reviſionsſumme auf 3000 Mk. würde etwa 285 bis 30 pCt. der jetzt beim Reichsgericht anhängig gemachten Reviſions⸗ bverfahren fortfallen laſſen. Die Vermehrung des ſchon jetzt an 90 Köpfe zählenden Zivilrichterperſonals am Reichsgericht wurde allgemein als zweckwidrig bezeichnet. Auch die verſchiedentlich angeregte Beſchränkung des mündlichen Verfahrens vor den Senaten wurde in Uebereinſtimmung mid den Reichsgerichts⸗ praktikern, die auf das mündliche Verfahren beſonderen Wert legen, von der Konferenz verworfen; man war übrigens über⸗ zeugt, daß durch eine ſolche Maßnahme eine nennenswerte Ent⸗ laſtung nicht herbeigeführt werden würde. Die ebenfalls empfohlene Ausſcheidung vom Zivilſachen, die nicht auf Grund reichsrechtlichen, ſondern landesrechtlicher Beſtimmungen an⸗ hängig gemacht worden ſind— wie zum Beiſpiel Streitſachen auf dem Gebiete des Berg⸗ oder des Waſſerrechts— auch die Ausſcheidung ſolcher Rechtsſtreitigkeiten wurde nicht als zweck⸗ entſprechend angeſehen. Zur Abſtimmung über g 2 im Bundesrat. Iſt über das ganze Jeſuitengeſetz im Bundesrat abgeſtimmt worden? Zu dieſer Frage ſchreibk der„Hann. Cour.“ zukreffend: Nach der Auskunft des Hamburger Senats, daß der Hamburger Vertreter im Bundesrate gegen die Aufhebung des ganzen Jeſuitengeſetzes, aber für Aufhebung des§ 2 geſtimmb habe, würde alſo, was bisher unbekannt war, im Bundesrat über die Aufhebung des ganzen Jeſuitengeſetzes abgeſtimmt worden ſein, was aber abgelehnt wurde. Dieſe Annahme kann doch wohl nicht richtig ſein, denn der ———————ä— Herausgeber des kürzlich bei Winter in Heidelberg erſchienenen „Bilderatlas zur badiſch⸗pfälziſchen Geſchichte“, Prof. Wild, Pforz⸗ heim mit ſeiner hiſtoriſch hochbedeutenden Schloßkirche, deren Chor Jahrhunderte lang für die badiſchen Fürſten die letzte Ruheſtätte hildete, vollſtändig vergeſſen hat. Oder war der Verfaſſer der Meinung, Pforzheim liege in Württemberg? Pforzheim muß ſich eben ſelber helfen, ſo gut es geht. Wenn es trotz alledem mächtig aufblüht, ſo verdankt es dies dem geſfunden Bürgerſinn, der in ſeinen Mauern wohnt und der durch unſere groß⸗ zügigen Induſtrieverhältniſſe ſich von aller Engherzigkeit freizumachen gewußt hat. Zuſehends wird auch das äußere Bild unſerer Straßen und Plätze immer freundlicher; insbeſondere bauen ſich die an der Peripherie entſtehenden Quartiere in ſehr anſprechendem Stile aus. In der inneren Stadt wird demnächſt durch die Um⸗ wandlung des ehemaligen Bohnenbergerſchen Gartens in eine öffent⸗ liche Anlage ſeitens der Gemeindeverwaltung eine neue Erholungs⸗ ſtätte geſchaffen. Auf demſelben Grundſtück wurde vor einiger Zeit eine Krippenanſtalt eröffnet, die Luiſenkrippe, die ſich als Froße Wohltat erweiſt. Ebenſo verdienſtlich iſt die ſeit dieſem Winter beſtehende Volksküche nebſt Volksheim auf dem Markt⸗ platz, deren Räume ſich bereits als zu klein erweiſen. Hier wird ein guter Mittagstiſch einſchließlich alkoholfreiem Getränk zu 30—40 3 geboten, Stellenloſe zahlen etwa die Hälfte, arme Lehrjungen noch weniger; arme Krante werden ganz unentgeltlich geſpeiſt. Gemeinſinn und Wohltätigkeit leiſten in Pforzheim Hervor⸗ Kkagendes. Ihnen iſt es zu danken, daß uns hierorts der Anblick nackten Elends und tiefer Armut erſpart bleibt. Bundesrat hatte es doch nur mit dem Ankrag des Reichskages auf Aufhebung des§ 2 zu tun, und konnte alſo die Abſtimmung nicht auf 8 1 ausdehnen. Das hätte er nur gekonnt, wenn er ſelbſt dem Reichstage hätte eine Vorlage machen wollen; davon aber war bisher nicht die Rede. Immerhin könnte es in Betracht gezogem worden ſein, weil es zweifelhaft geworden war, ob der Bundesrat berechtigt ſei, jetzt noch dem alten Beſchluß des ver⸗ floſſenen Reichstages Geſetzeskraft zu verleihen. Deutsches Reich. * Berlin, 25. März.(Die ſächſiſchen Bündler) haben kürzlich große Heerſchau in Sachſen gehaltew und dabei tapfer auf die Liberalen losgeſchlagen. Ein beſonders kühner Necke, Herr Major von Losn, ſprach ſogar von der vollſtändigen Zertrümmerung des Liberalismus bei den letzten Reichsbags⸗ wahlen. Was aber dieſe Wahlen aus dem Bunde, vor allem aus dem Direktorium desſelben, den Herren Dr. Röſicke, Dr. Oertel und Dr. Diedrich Hahn machte, das wagte Major v. Loön nicht über die Zunge zu bringen. Wenn dieſe Herren immer ſolche Siege erfechten, dann kann ſich der Liberalismus eine„Zer⸗ trümmerung“ nach dem Rezepte des Hervn Major v. Loém recht gut gefallen laſſen! Eine Wunderdoktorin vor Gericht. (Von unſerem Korreſpondenten.) S. u. H. Berlin, 25. März. Das Fräulein„Doktor“. Unter großem Andrange des Publikums begann heute die Ver⸗ handlung gegen die Naturheilkundige Fräulein Minna Kube aus Charlottenburg und die praktiſchen Aerzte Dr. Adolf Schleſinger und Dr. Fred Colemann. Der Prozeß, der beſonders Mediziner und Naturheilkundige ſowie deren Anhänger intereſſiert, findet ſeines Umfangs wegen im großen Schwurgerichtsſaale ſtatt. Den Vorſitz führt Landgerichtsdirektor Hoffheinz, die Anklagebehörde vertritt Staatsanwaltſchaftsrat Walter, die Verteidigung liegt in den Händen der Rechtsanwälte Juſtizrat Wronker und C hodezies⸗ ner, Dr. Werthauer und Juſtizrat Sello. Es ſind gegen 40 Zeugen und 15 Sachverſtändige geladen; zu den letzteren gehören unter anderen die Profeſſoren Dr. Landau, Schwenninger, Dührßen, Sanitätsrat Dr. Grochtmann und eine gange An⸗ zahl praktiſche Aerzte. Es handelt ſich um zwei Fälle der fahr⸗ läſſigen Körperverletzung, begangen durch unzweckmäßige Behandlung bon Kranken, und um einen Fall der fahrläſſigen Tötung aus der⸗ ſelben Urſache. Die Angeklagte Kube, die durch ihr Auftreten und ihre Ausdrucksweiſe den Eindruck einer vollendeten Dame macht, gab än, daß ſie 1868 in Freienwalde geboren ſei und dort die Gemeindeſchule beſucht habe. Ihr Vater ſei Kaufmann geweſen und jetzt Bademeiſter in Charlottenburg. Sie habe ſich früh für die Naturheilkunde ausgebildet, aber dieſe erſt ausgeübt, nachdem ſie viele Jahre hindurch bei bekannten Profeſſoren Borleſungen der Anatomie, Diagnoſe, Gynäkologie und anderen Zweigen der ärztlichen Wiſſenſchaft gehört. Dann habe ſie bei Natur⸗ ärzten Praxis geübt und hierauf erſt die Heilanſtalt„Hephata“ in Charlottenburg als Leiterin übernommen. Im Anfang 1892 habe ſie das Unglück gehabt, wegen fahrläſſiger Tötung zu einer Geldſtrafe von 900 Mark verurteilt zu werden. Sie habe ſich geſagt, daß ihr im Wiederholungsfalle das Gefängnis drohe; ſie habe die verantwort⸗ liche Leitung der Anſtalt nicht länger übernehmen wollen, und daruaf ſei der Mitangeklagte, praktiſcher Arzt Dr. Schleſinger als Leiter in die Anſtalt eingetreten. Die Anſtalt arbeitete während der Tätigkeit des Dr. Schleſinger mit Verluſt, deshalb ſei das Verhältnis mit ihm gelöſt worden und an deſſen Stelle der Mitangeklagte Dr. Colemann eingetreten. Während der Wirkſamkeit des Dr. Colemann ſei auch eine Frau Schubert als Patientin in die Anſtalt gekommen. Dr. Colemann habe ſie unterſucht, ein Unterleibsleiden feſtgeſtellt und Maſſage angeordnet. Dies habe ſie ausgeführt und ausführen müſſen. Eine Verantwortuig könne ihr dafür nicht aufgebürdet werden. Ganz gleich liege es mit den beiden Fällen der fahrläſſigen Körperverletzung, in denen die beiden angeklagten Aerzte in je einem Falle eine falſche Behandlung angeordnet und dadurch die betreffenden Patientinnen geſchädigt haben ſollen. Die angeklagten Aerzte. Der Angeklagte Dr. Schleſinger gab an, daß er mit einem Fixum von 3000 Marik bei der Anſtalt als dirigierender Arzt ein⸗ getreten ſei, wofür er an vier Nachmittagen in der Woche Sprech⸗ ſtunden abzuhalten hatte. Es habe bald mit ſeiner Honorierung ge⸗ hapert, und deshalb habe er das Verhältnis wieder gelöſt. Er habe die Ueberzeugung, daß Fräulein Kube auch ſelbſt nach eigener Diag⸗ noſe behandlet habe.— Der dritte Angeklagte Dr. Colemann erklärt, daß er bei ſeinem Eintritt in die Anſtalt ſtreng betont habe, daß er ſich ausſchließlich die Direktion vorbehalten habe. Die Patientin, die bei dem ihn berührenden Anklagefall in Betracht komme, habe eine Geſchwulſt im Unterleibe gehabt, die er nicht gerade für bösartig hielt. Er habe Fräulein Kube beauftragt, die Patientin ſorgfältig zu unterſuchen und ihm ſofort Beſcheid zu geben, wenn ihr Zuſtand ſich verſchlimmere.— Präſ.: Herr Doktor! Halten Sie es mit Ihrem ſtandesgemäßen Pflichtgfühl vereinbar, daß Sie eine der Damen in der Anſtalt mit der Beobachtung einer ſo Erkrankten betrauen?— Angekl.: Ja, denn dieſe Damen und beſonders Fräulein Kube ſind ſo geſchult, daß man ihnen das ruhig übertragen darf.— Auch in dem zweiten ihm zur Laſt gelegten Falle behauptet der Angeklagte, völlig pflichtgemäß behandelt zu haben. Die Zeugenvernehmung begann mit der Abhörung des Fräulein Ansbach, die jetzt im 21. Lebensjahre ſteht und flehentlich um Ausſchlu ß der Oeffent⸗ lichkeit bittet, da ihr die Ausſage über ihre geſchlechtliche Er⸗ krankung höchſt fatal ſei. Sie bekundet, daß Fräulein Kube ſie zunächſt ganz ſelbſtändig unterſucht und daß dann erſt Or. Schle⸗ ſinger diagnoſtiziert habe. Weiterhin hebt die Zeugin aus ihrer Kurverordnung noch hervor, daß ſie täglich eine Stunde unbekleidet beioffenem Fenſter auf der Chaiſelongue liegen mußte, obwohl ſie 40 Grad Fieber hatte. Die folgende Zeugin, Frau Thiel, bekundet, daß auch ſie von Frl. Kube diagnoſtiziert worden ſei und daß dieſe ſie auch zweimal„geſtrichen“ habe, bei welcher Prozedur der Tumor im Leibe der Patientin von der Angeklagten entdeckt wurde. Längere Zeit nimmt hierauf die Vernehmung einer Reihe von Entlaſtungs⸗ zeugen in Anſpruch, unter denen ſich auch ein vegetariſcher Leutnant befand. Dieſer, Leutnant Pariſius aus Düſſeldorf, bekundet, daß er infolge Ueberanſtrengung in der Turnanſtalt in den Knieen eine Schwäche bekam, die ihm Dr. Schleſinger durch Maſſage beſeitigt habe. Er habe Luftbäder nehmen und eine ſtrenge Diät einhalten müſſen, die 4 Monate lang nur aus Schrotbrot und Obſt beſtanden habe. Die Behandlungsmethode habe ihm ſo gut gefallen, daß er ſie bis jetzt beibehalten habe. Vorſ.: Sie ſind alſo jetzt noch vollſtändiger Vegetarier? Zeuge: In beſtimmten Grenzen, ja. Vorſ.: Nun, mit bölliger Abſtinenz wird man ja auch wohl im Offizierkorps nicht weit kommen,(Heiterkeit.) Ein anderer Zeuge behauptet, daß das Fieber ſeines Kindes infolge eines magnetiſchen Experiments des Angeklagten Dr. Schleſinger von 40 auf 37 Grad zurückgegangen ſei. Vorſ.: Das wäre ja ein Wunder! Angekl. ein magnetiſches Experiment 5 borzuführen, wenn man mir nur geſtatten wollte, einige Apparate herbeizuſchaffen. Vorſ.: Es wäre das ja ſehr intereſſant, auch für die hier anweſenden Herren Mediziner, ein ſolches Experiment hier zu ſehen. Aber diesmal iſt es leider nicht mehr möglich.——— Ich kann ja nicht ſagen: Vielleicht das nächſte Mal!(Große Heiter⸗ keit.) Nachdem dann noch die Mitbeſitzerin der Charlottenburger An⸗ ſtalt, Fräulein Schultze, und mehrere Maſſeuſen über den inneren Betrieb der Anſtalt vernommen worden waren, wurde die Verhand⸗ lung um 8 Uhr abends auf morgen vertagt. Ganswindts„blecherne Lerche“ vor Gericht. Zweiter Tag, sh. Berlin, 25. März. Nach Eröffnung der Sitzung durch den Vorſitzenden Landgerichts⸗ Direktor Lauffer wenden ſich die Erörterungen den von G. über ſeinen Flugapparat und den von ihm erlaſſenen Aufrufen und Einladungen zur finanziellen Beteiligung an ſeinem Unternehmen zu. Der An⸗ geklagte ſucht auch hier darzulegen, daß er kein Schwindler, ſondern zu den in ſeinen Aufrufen enthaltenen Angaben und Verſprechungen durchaus berechtigt geweſen ſei. Die Anteilſcheine, die ausgegeben wurden, lauteten auf 100—1000&4. Er ſei voll davon überzeugt geweſen, daß der Flugapparat eine koloſſale Zukunft habe und namentlich für militäriſche Zwecke von unberechenbarer Bedeutung ſei. Daß er mit ſeiner Erfindung nur ſo langſam vor⸗ wärts gekommen, ſei darauf zurückzuführen, daß ihm allerlei Hinder⸗ niſſe bereitet und Knüttel zwiſchen die Füße geworfen wurden. Am 3. Oktober wandte er ſich mit einer f Immediateingabe aa den Kaiſer. Sie wurde dem Kriegsminiſterium überwieſen, dies gab ſie an den Grafen Walderſee ab, von dort ging die Sache an das Eiſen⸗ bahnregiment. Dann äußerte ſich der Oberſt Knappe, noch bevor das Modell beſichtigt worden war, dahin, daß die Abteilung ein Eingehen auf die Sache nicht für nötig halte, weil das Hauptmoment der Er⸗ findung, der ſelbſttätige Motor, fehle, und die Abteilung es ablehnen müſſe, auf eine Erfindung ſich einzulaſſen, mit der man, wie es in der Immediateingabe hieß, in acht Tagen vom Nordpol zum Südpol fahren könne. Auch dem kühnen Gedanken des Herrn Ganswindt, einen Pulver⸗Motor zu erfinden, näher zu treten, lehne die Ab⸗ teilung ab. Es erging daraufhin vom Kriegsminiſterium der Beſcheid an., daß eine ſtaatliche Beihilfe zur Förderung ſeiner Erfindung nicht befürwortet werden könne. Alsdann wandte ſich G. an das Geheime Zibilkabinett, von dort wurde die Sache direkt an den Generalſtabschef abgegeben und Graf b. Schlieffen ordnete an, daß der Apparat Vertretern des Kriegs⸗ miniſteriums uſw. vorgeführt werden ſolle. Dieſe Vorführung fand am 7. Februar 1890 ſtatt. Das Eiſenbahnregiment wurde zum Be⸗ richt aufgefordert; er ging dahin, daß der Apparat nicht dazu angetan ſei, die Militärverwaltung zu einer Förderung des Unternehmens zu veranlaſſen. Darauf erhielt G. vom Generalſtabschef v. Schlieffen den Beſcheid, daß er mit Intereſſe von dem Flugapparat Kenntnis genommen habe, daß er aber für militäriſche Zwecke leider nicht ver⸗ wendbar ſei. Da der Angeklagte G. zur weiteren Verbeſſerung und zur Herſtellung des Pulver⸗Motors keine Mittel mehr hatte, wandte er ſich mit einem Geſuch an das Zivilkabinett, ihm mindeſtens die Unkoſten der Vorführung zu erſetzen. Darauf erhielt er einen ſehr ablehnenden Beſcheid und das Zivilkabinett be⸗ deutete ihm, daß es die Angelegenheit für endgültig erledigt betrachte. Der Erfinder auf der Geldſuche. 8 Der Angeklagte ſchildert dann in ſehr lebhafter Darſtellung die Schtvierigkeiten, die er auf Schritt und Tritt bei dem Ausbau ſeiner Erfindungen zu überwinden gehabt. Der Angeklagte G. geht an der Hand der vom Vorſitzenden ihm vorgehaltenen 5 Einzeldarſtellungen des Kriminalkommiſſars Rucks 81 ſeine einzelnen Erfindungen durch und ſucht unter Hinweis auf zahl⸗ reiche zur Verlefung gebrachte, ihm günſtige Gutachten von techniſchen Sachverſtändigen nachzuweiſen, daß er keineswegs ein Schwindler ſei und Herr Rucks in unverantwortlicher Weiſe über ihn falſche Nach⸗ richten verbreitet habe. Er hält jede einzelne Bemerkung über Herrn Rucks, die in ſeinen Flugblätern enthalten ſeien, aufrecht. 7 Der Angeklagte Doſt erklärt kurz, daß er das ihm zur Laſt gelegte Flugblatt als Mitglied des Schutzkomitees und langjähriger Teilhaber, der 20 000 hinein⸗ geſteckt habe, veröffentlicht habe. Er habe darin nur Tatſachen nrit⸗ geteilt. Auch Angeklagter Schröder beſtreitet, ſich durch Veröffentlichung des Flugblattes ſtrafbar ge⸗ macht zu haben. Nach der Mittagspauſe wird der Verleger des Berliner Tage⸗ blatts, Rudolf Moſſe, als Zeuge vernommen. Er ſoll in ſeinen Blättern gegen die Ganswindt'ſchen Erfindungen agitiert haben. Zeuge erklärt, er habe nie einen Sachverſtändigen zu Ganswindt geſchickt. Angekl..: Ich möchte wiſſen, welche Mittel und Wege Herr Moſſe gewählt hat, um zu prüfen, ob meine Erfindungen an⸗ greifbar ſind? Zeuge Moſſe ſerklärt, hierüber keine Auskunft geben zu können. Ueber die Natur der Ganswindt'ſchen Erfindungen könne er aus eigener Anſchauung nichts wiſſen. Ob ſeine Redakteure ihre Angriffe auf Grund von ſachverſtändigem Urteil gefällt haben, wiſſe er nicht. Der nächſte Zeuge, Rechtsanwalt Ullſtein, „Berliner Morgenpoſt“, Blatte das Material zu Verleger der kann gleichfalls nicht angeben, ob ſeinem den Angriffen gegen Ganswindt von der Polizei geliefert wurde. Der Angeklagte G. wirft dem Zeugen „Dreiftigkeit“ vor, worauf der Vorſitzende ihn erſucht, ſich zu mäßigen Angekl. Ganswindt behauptet, das Inſerat ſei von Ullſtein zurückge⸗ wieſen worden, weil es zu gering bezahlt war. Der folgende Zeuge iſt Kriminalkommiſſär Rucks⸗ Schöneberg, derſelbe, der den eine vernichtende Kritik der Ganswindt'ſchen Erfin⸗ dungen enthaltenden Bericht an die Staatsanwaltſchaft abgab, auf Grund deſſen Ganswindt ſeinerzeit verhaftet wurde. Die Inſerals Ganswindts, in denen er dem Publikum für eine Einlage von 10%, innerhalb verhältnismäßig kurzer Zeit 2000% Gewinn in Ausſicht ſtellte und worin er erklärte, daß bald„„ jede halbwegs anſtändige Familie im Beſitze einer Flugmaſchine ſein werde, habe ſeinen Verdacht, daß hier ein Schwindel vorliege, beſtärkt, u. dann habe er den erwähntenBericht verfaßt. Vorſ.: Standen Sie mit der Preſſe in irgend welcher Beziehung? Zeuge Rucks: Ich erkläre unter meinem Eide, daß ich weder vorher noch nachher der⸗ artige Beziehungen hatte und daß ich vollkommen unbeeinflußt und ganz allein die Ermittelungen in Sachen Ganswindt geführt habe Staatsanwalt Mittag: Haben Sie jemals an Ganswindt gerichtete Briefe geöffnet? Zeuge: Nein. Vorſ.: Wiſſen Sie etwas über das Verſchwinden eines Wertpacketes, enthaltend Photographien ete., das Ganswindt an den franzöſiſchen Kriegsminiſte ſandte? Zeuge: Ich weiß nur, daß eines Tages große Plakate mit dem Verſprechen einer Belohnung von 1000 für Ermittelung des Diebes an den Anſchlagſäulen erſchienen. Ich merkte ſofort daraus, geſucht werden könnte und hielt Ueber die Einzelheiten ſeines er habe den Ganswindt wiederholt daß der Dieb doch nur in Frankreich das ganze Plakat nicht für ernſthaft, Berichtes befragt, erklärt Zeuge, befragt, weshalb er dann nicht mit Dr. Schleſingers Ich bin gern bereit, dem Gerichtshof ſeiner Flugmaſchine oder ſeinem udt habe ihm Luftautomobil fertig werde. geant⸗ X I 8 Mannheim, 26. März. Weneral⸗Anzeiger, 3. Seite. wortet, das Geld dazu gehe nur ſehr ſpärlich ein und die Konſtruktion einer ſolchen Maſchine erfordere viel Zeit. Der Zeuge wird dann über die die einzelnen Erfindungen Gans⸗ twindts kritiſierenden Stellen ſeines Berichts vernommen, wie über das Fahrrad, den Tretmotor ete. und gibt an, daß er ſeine Kritik auf Grund der Verichte von Polizeibeamten verfaßt habe, die dieſe Er⸗ findungen in Funktion ſahen. Verteidiger Ullrich: Welchen An⸗ halt haben Sie denn für die Behauptung Ihres 8 daß Gans⸗ twindt, wenn ein Sachverſtändiger zu ihm kam, die„Bude“ zumachte und erklärte, er müſſe jetzt erfinden? Zeuge Rucks: Ich verließ mich da auf die Angaben mir be⸗ kannter hochachtbarer Perſonen. Vert. Ullrich: Und welchen Anhalt haben Sie für Ihre Behauptung, daß Ganswindt daraufhin ar⸗ beite, ſich für verrückt erklüren zu laſſen und ſeine Familie dabei in Sicherheit zu bringen? Zeuge Rucks: Das weiß ich auch von Leuten, die es mir glaubwürdig er⸗ zählten. Zeuge Landwirt Sudeck iſt einer der Gründer des 1902 ent⸗ ſtandenen Schutzkomitees für die Ganswindt'ſchen Erfindungen, das den Angriffen der Preſſe entgegentreten ſollte durch Erwiderungen, Klarſtellungen und durch Heranziehung des Publikums zu eigener An⸗ ſchauung und durch Gewinnung von Kapitaliſten. Vorſ.: Sind Sie ſelbſt Techniker, ſo daß Sie die Erfindungen taxieren konnten? 3 Zeuge: Die Erfindungen ſind ſo einfach, daß ſelbſt der Laie ſie beurteilen konnte. Zeuge erklärt, es ſei für ihn zweifellos, daß das Wans windt ſche Prinzip des Luftſchiffs tadellos funktionieren mußte. 55 Schutzkomitee ſeien auch verſchiedene Baumeiſter tätig. Vert. Dr. Schwindt: Halten Sie Ganswindt für einen fleißigen Menſchen? Zeuge: Gewiß— nae ch den Modellen zu urteilen, muß er ſehr gewiſſenhaft gearbeitet haben, wie ich überhaupt Ganswindt, den ich ſeit 10 Jahren kenne, für ſehr gewiſſenhaft halte. Dr. Schwindt: Glauben Sie, daß Ganswindt ee war⸗ auf dem beſchrittenen Wege ſein Ziel zu erreichen? ſonſt wäre die Zeuge: Gewiß. wahnſinnige Enuergie, mit der er arbeitete, nicht zu erklären. Zeuge Phyſiker Heitgen erklärt, die Verſuche Ganswindts ſeien ſehr intereſſant geweſen. Er⸗ örterungen über die Erfindungen ſei Ganswindt nicht aus dem Wege gegangen. Zeuge Bär, Mitglied des Schutzkomitees und Teil⸗ haber Ganswindts, erklärt, lediglich aus großem Intereſſe für die Sache u ohne Hoffnung auf beſonderen Gewinnſt die Ganswindtſchen Unternehmungen unterſtützt zu haben. Der Zeuge beurteilt die Per⸗ ſönlichkeit Ganswindts ſehr günſtig und erklärt, daß er mit einem bon Ganswindt konſtruierten Fahrrad vorzügliche Erfahrungen gemacht habe. Es wird ſodann die Verhandlung auf Samstag vertagt. Ein Prozeß aus d e e (V. Tag.) F. Heilbronn, 25. März. Der Vormittag wurde faſt ganz ausgefüllt mit der Begründung der Anklage durch Oberſtaatsanwalt Hartmann. Er betonte, daß die An⸗ geklagten in vollem Umfange der Anklage ſchuldig zu ſprechen ſeien. Bei Begehung der Straftaten ſeien die beiderſeitigen Einſätze gleich⸗ wertige geweſen: Otto habe in pekuniärer Hinſicht mehr geleiſtet, Kaiſer habe Branchekunde, Erfahrungen und die Früchte ſeines Treubruches in die Wagſchale zu legen gehabt. Straferſchwerend komme bei Otto beſonders in Betracht ſeine Vorſtrafe, ſeine Autorität gegenüber dem jüngeren Kaiſer, ſowie ſeine Kenntniſſe als Apo⸗ theker, die er in betrügeriſcher Abſicht verwertete; bei Kaiſer der Umſtand, daß er mehrfach ſeine Eigenſchaft als Reſerveoffizier be⸗ Aaere dem Militärfisus gegenüber ausſpielte, um das Vertrauen esſelben zu täuſchen. Ferner, daß er als Reſerveoffizier am beſten wiſſen mußte, wie ſchwer unter Umſtänden die Truppen des XIII. Korps im Fall einer Mobilmachung geſchädigt würden. Strafmildernd wird angeführt ſeine Erbitterung über ſeine Entlaſſung, ſowie die Schädigungen, welche das Geſchäft beider durch den Prozeß erlitten Hat und noch erleidet. Der Oberſtaatsanwalt beantragte daher, gegen beide Angeklagte auf je 1 Jahr Gefängnis und 3. Jahre Ehrverluſt zu erkennen. Der Vertreter der Nebenklage, Rechtsanalt Dr. Gumbel J, begründete dieſe und ſtellte die Höhe der feſt⸗ zuſetzenden Buße dem Gericht anheim. Die Firma Knorr hatte ihren Perluſt auf 10 858 M. angegeben, während Otto u. Kaiſer ihren Geßwinn aus der betr. Fabrikation auf 2957 M. berechnet hätten. Der Nachmittag brachte die Vorträge der Verteidigung, die faſt Stunden in Anſpruch nahmen..⸗A. Roſengavrt verteidigte den Angeklagten Kaiſer bezüglich der Anſchuldigung der Diebſtähle und des unlauteren Wettbewerbs und forderte Freiſprechung..⸗A. Dr. Kleine plaidierte für den Angeklagten Otto ebenfalls auf Freiſprechung, event. eine geringe Geldſtrafe und Rechtsanwalt Dr. Gumbel II bat um Freiſprechung des Angeklagten Kaiſer von der Anſchuldigung des vollendeten und verſuchten Betrugs. Badiſcher Candtag. 51. Sitzung der Zweiten Kammer. B. Karlsruhe, 26. März. Präſident Dr. Gönner eröffnet gegen 10 Uhr die Sitzung. Arbeitskammern. Zur Beratung ſteht der Antrag Eichhorn u. Gen. betr. die Ertichtung von Arbeitskammern, der vom Abg. Horſt Sog.) begründet wird. Eine geſetzliche Vertretung der Arbeiter ſei notwendig, nachdem andere Berufsſtände, Gewerbe und Handel, längſt eine ſolche bekommen und die ſoziale Geſetzgebung eine un⸗ geahnte Entwicklung genommen hat. Die Arbeitskammern hätten ſich über alle Geſetze gutachtlich Zu äußern und Beſchwerden über alle die Arbeiterſchaft berührenden Fragen entgegenzunehmen. Was die Organiſation der Kammern anbelangt, ſo wäre das Land in mehrere Bezirke einzuteilen. In erſter Linie wäre es allerdings Sache des Reichs, etwas zu tun; wenn aber innerhalb 2 Jahren von Seiten des Reichs nichts geſchieht, dann ſollte der badiſche Staat für ſich allein vorgehen. Auf dieſem Standpunkt ſtehen ja auch die national⸗ lüberale Partei und das Zentrum. Mögen ſie zeigen, daß es ihnen ernſt iſt mit ihrem Wohlwollen für die Arbeiterſchaft. bei 5 Miniſter Schenkel erllärt, daß die Regierung bereit iſt, im Bundesrat daß die Arbeiter eine geſetzliche Vertretung bekommen. Im Hin⸗ blick auf die Antwort des Staatsſekretärs für das Reichsamt des Innern auf die Interpellation Trimborn u. Gen. im Reichstag, daß die Reichsregierung bereit iſt, eine geſetzliche Arbeitervertretung zu ſchaffen, liegt zurzeit für die badiſche Regierung kein Anlaß vor, ſchon jetzt eine Entſchließung in dieſer Frage zu treffen. bisher hat die Großh. Regierung dafür geſorgt, daß in allen die betreffenden Fragen Vertreter der Arbeiterſchaft gehört teilt 9 75 daß ein Antrag, ˖„„ Schon fluß begonnen, ſo waren alle auten Vorſätze bergeſſen, 1. Die Regierung möge im Bundesrat dahin wirken, daß von Reichswegen baldmöglichſt eine geſetzliche Arbeitervertretung im Sinne der kaiferlichen Botſchaft vom 4. Februar 1890 ge⸗ ſchaffen wird. 2. Die Regierung möge, falls vom Reich nicht bald ein erartiges Geſetz erlaſſen wird, die Angelegenheit tunlichſt bald 1 5 geſetzlich regeln. Dr. Binz(natl.) begründet dieſen Antrag. Wir wollen es zunächſt dahingeſtellt ſein laſſen, ob vom Reich eine ausſchließliche Arbeitervertretung oder eine gemeinſame Organiſation von Arbeitgebern und Arbeitnehmern ge⸗ ſchaffen werden ſoll. Auch halten wir es nicht für angängig, dem Reich eine beſtimmte Friſt zu ſetzen. Nur wenn die Bemühungen des Reichstags fruchtlos bleiben ſollten, wünſchen wir eine landesgeſetz⸗ liche Berufsorganiſation für die Arbeiterſchaft. Daß der Reichstag in der jetzigen Seſſion noch einen entſprechenden Geſetzentwurf ver⸗ abſchiedet, erſcheint ganz ausgeſchloſſen. Eichhorn(Soz.): Abg. Binz hätte ſich ſeine Advokatenkniffe ſparen könen.(Präſi⸗ dent Dr. Gönner rügt dieſen Ausdruck.— Es kommt zu einer erregten Auseinanderſetzung zwiſchen dem Präſidenten und dem Abg. Eichhorn.) Eichhorn(fortfahrend): Sie wollen ſich nur um unſern Antrag herumdrücken. Schon vor zwei Jahren wurde unſer Antrag mit den gleichen, nichtigen, formellen Gründen abgelehnt. Auch die Reichsregierung hat ſchon ein Dutzend Jahre Gelegenheit gehabt, ſich mit der Sache zu beſchäftigen. Aber es geſchieht nichts Poſitives, weil man den Arbeitern keine Vertretung gönnt. Es hat 8 an dem guten Willen gefehlt, auch hier im Hauſe.(Abg. Zehnter: Das müſſen wir uns doch verbitten!— Präſident Dr. Gönner erſucht Eichhorn, ſich zu mäßigen.) Der neueſte Fabrik⸗ inſpektionsbericht hat geradezu ſkandalöſe Dinge aufgedeckt, die eine geſetzliche Arbeitervertretung geradezu zur Notwendigkeit machen. Die Gewerbegerichte und der Landesgewerberat ſind keine Arbeiterver⸗ tretungen. Wir hoffen darum, daß unſer Antrag einſtimmig ange⸗ nommen wird. Wenn Sie unſern Antrag niederſtimmen, dann ge⸗ ſchieht es nur deshalb, weil Sie, wie ich zufällig von Einem Ihrer Führer gehört habe, ſich nicht an den ſozialdem. Triumphbogen ſpannen laſſen wollen. Hoffmann(Dem.) erklärt namens ſeiner Parteifreunde, daß ſie für den ſozialdem. An⸗ trag und falls dieſer abgelent würde, für den Antrag Zehnter u. Gen. ſtimmen werden. Zehnter(Ctr.): Die Art, wie Eichhorn den ſoz. Antrag vertrat, kann der Sache der Arbeiter nicht förderlich ſein. Wir haben allen Anlaß, gegen ein derartiges Auftreten energiſch Proteſt zu erheben. Eichhorn ſpielt ſich hier als Bebel auf(Heiterkeit), als ob er einen ſozialdem. Partei⸗ tag vor ſich hätte. Er will ſich damit außerhalb des Hauſes einen billigen Triumph verſchaffen, damit er nachher ſich rühmen kann: dieſen habe ich es wieder einmal geſagt! Er kennt weder die Rechte des Präſidenten, noch die der Mitglieder des Hauſes. Mit ſouveräner Verachtung ſchreitet er über alles weg. Das charakteriſiert die Art und Weiſe, wie die Sozialdemokratie das Recht Anderer reſpektiert. Die vorwürfige Materie iſt noch nicht genügend geklärt, als daß man heute ſchon eine Entſcheidung treffen könnte. Solche Dinge können nicht vom grünen Tiſch aus geregelt werden. So einfach liegen die Verhältniſſe nicht, wie die Sozialdemokratie meint, die die weit⸗ gehendſten Anträge ſtellt und die Ausführung anderen überläßt. Das iſt alſo ſozialdem. Praktik. Eine landesgeſetzliche Organiſation wäre nur ein unvollkommenes Bild von der kaiſerlichen Botſchaft. Was könnte denn ein badiſches Arbeitskämmerlein ausrichten? Welchen Einfluß hätte es auf die Reichsgeſetzgebung? Unſer Antrag iſt ſachlich 9115 durchaus gerechtfertigt. Wenn Eichhorn ein einſtimmiges Votum wünſcht, dann braucht er nur ſeinen Antrag zurückzunehmen. Obkircher(ntl.): Wenn Gichhorn den Zehnter'ſchen Rat befolgen würde, läge kein Anlaß zu weiteren Ausführungen vor. Es hatte von vornherein den An⸗ ſchein, daß die Dehatte kurz ſein würde, da in der Hauptſache alles einig iſt. Eichhorns Vorgehen hat aber eine Abkürzung der Debakte unmöglich gemacht. wir darauf, daß er auch ſpäter vollzogen wird. Lediglich das war der Grund, warum wir zu einer andern Faſſung gekommen ſind. Ein Unterſchied zwiſchen beiden Anträgen beſteht ſachlich gar nicht; nur in der Form iſt er erheblich. Wir müſſen uns dagegen verwahren, daß uns der gute Wille fehlt. Nach weiteren Ausführungen der Abg. Süßkind, Lutz(Soz.) und Zehnter(Ztr.) über die Marp'ſehe Theorie, erklärt Wittum(utl.), der materiell mit den Ausführungen der Abg. Dr. Binz, Zehnter und Obkircher einverſtanden iſt, daß er es geweſen ſei, der die Aeußerung getan habe, er laſſe ſich nicht vor den ſozialdemokratiſchen Triumph⸗ wagen ſpannen. Er ſei nämlich der Anſicht, daß die Errichtung von Arbeiterkammern Sache des Reichs iſt und wir uns in Baden von den Sozialdemokraten nicht die Piſtole auf die Bruſt ſetzen zu laſſen drauchen. Im übrigen wolle er ſich's überlegen, ob er nicht künftig 8. Klaſſe, ſtatt., von Pforzheim nach Karlsruhe fahren ſolle; dann könne er wenigſtens überzeugt ſein, keinem ſozialdemokratiſchen Landesboten zu begegnen.(Heiterkeit.) Nach kurzen Ausführungen der Abgg. Eichhorn(Soz.), Obkircher (ntl.) und Fehrenbach(Ztr.) der betont, daß das Zentrum nur aus ſachlichen Gründen zu einer anderen Faſſung gekommen ſei, erhält Dr. Binz(ntl.) das Schlußwort. Der Antrag Eichhorn und Genoſſen wird mit 3180 gegen 11 Stimmen(Sozdem. und Freiſ.) abgelehnt und ſodann der Antrag Zehnter und Genoſſen einſtimmig angenommen. Franz(nutl.) berichtet ſodann über die Petition der Gemeinden Neuenburg und Steinenſtadt um Erweiterung des Fußübergangs bei der Station Neuenburg(A. Müllheim) zu einem fahrbaren Uebergang. Die Kommiſſion beantragt empfehlende Ueberweiſung zur Kenntnisnahme. Oberbaurat Engler beſtreitet das dringliche Bedürfnis und weiſt auf die Konſequenzen hin, ſtellt aber im übrigen eine wohlwollende Erwägung in Ausſicht. Dr. Blankenhorn(ntl.) tritt warm für den Wunſch der Petenten ein. Der Kommiſſionsantrag wird angenommen und 1 Sihinig um 12 Uhr geſchloſſen. Nächſte Sitzung: Montag, 11. April, nach⸗ mittags 4 Uhr. Tagesordnung: Budget der Künſte und Wiſſenſchaften und der Hochſchulen. Heimkehr und fröhliche„„„ Nus Stadt und Cand. »Mannheim, 26. März 1904. Betrachtungen über die Budgetberatung im Bürgerausſchußz. 1V. Nun einige Worte über die zirka drei T Tage Naberne Spezial⸗ debatte, von der es anfangs ſchien, als ob ſie klein Ende nehmen wollte. (Rufe: Gleichfalls!) 8 Ein Wenn wir einen Antrag einbringen, ſo halten Der Präſident wünſcht den Kollegen glückliche Jeder Tag wurde damit begonnen, daß die einzelnen Frak⸗ tionen ſich gegenſeitig gelobten, die Reden möglichſt einzuſchränken. Aber das iſt leichter geſagt, als getan, und kaum hatte der Rede⸗ Hexenſabath von Wünſchen und Forderungen aller Art ergoß ſich über die Stadtverwaltung, die ſchließlich zu dem Ausweg griff, die Wünſche und Anxegungen größtenteils ſchweigend entgegenzunehmen. Wir wollen heute nicht noch einmal alle dieſe Wünſche, Aureg⸗ ungen und Forderungen aufzählen, da ſie dem aufmerkſamen Leſer unſerer ausführlichen Bürgerausſchußberichte bekannt ſind, er kennt ſie vielleicht auch noch aus früheren Jahren, denn vielfach ſind es Dinge, die alljährlich wiederkehren, wie die Schwalben im Sommer. Bei der Beratung der Einnahmen aus dem Gaswerk kam es zu einer erregten Szene, wie wir ſie im hieſigen Bürgerausſchuß⸗ ſaal noch nicht erlebt haben. Ihr Urheber war der ſozialdemokratiſche Stadtverordnete Süßkind. Er hatte in geradezu unerhörter Weſſe den hochverdienten langjährigen Leiter unſeres ſtädtiſchen Gaswerks, Herrn Direktor Beyer, angegriffen, ohne daß eigentlich ein Wene dazu vorlag, gerade gegen dieſen Mann vorzugehen, denn er war es ja gar nicht, der dem engelgleichen, unſchuldsvollen Arbeiter Walter irgendwie zu nahe getreten war, ſondern das Karnickel bildete der Gasmeiſter. Herr Direktor Beyer hatte nur die Konſequenzen des Verhaltens des Walter gezogen, eine Maßnahme, die unbedingt not⸗ wendig war, wenn nicht die Autorität in dem Gaswerksbetriebe unter⸗ graben werden ſollte. Warum übrigens gerade Herr Beyer, dieſer liebenswürdige, beſcheidene und ſich überall zurückhaltende Mann, ſich des heiligen Zornes der Sozialdemokratie in ſo beſonders reichent Maße zu erfreuen hat, iſt uns nicht recht klar. Nun, Herr Direktor Beher hat als Antwort auf die widerliche Art, wie er im Bürgeraus⸗ ſchuß behandelt worden iſt, ſeine Entlaſſung eingereicht und das Gaswerk bekommt einen neuen Vorſteher. Vielleicht werden in einem Jahre genau dieſelben Leute, die dem ſeitherigen, um das Empor⸗ blühen unſeres Gaswerks hochverdienten Manne das Leben nach Möglichkeit ſauer gemacht haben, ſagen:„Hätten wir doch unſeren Beyer wieder!“ Die ſcharfe Abfuhr, die Stadtverordneter Süßkind von allen Rednern erhielt, wird hoffentlich ihre guten Früchte tragen. Am ſchmerzlichſten war es für Herrn Süßkind, als ſein Fraktions⸗ genoſſe Dreesbach ihn in zwar vorſichtiger aber doch deutlicher Weiſe von ſich abſchüttelte. Herr Süßkind hat von dieſem Tage an auch an den Budgetverhandlungen nicht mehr teilgenommen. Ob nur Zufall war? Einen recht lebhaften Charakter nahmen die Werhandlen ferner an, als der nationalliberale Stadtverordnete Rechtsanwalt Friedrich König den weitverbreiteten Klagen Ausdruck gab, daß die Stadt die Bezahlung der Rechnungen der Handwerker und Lieferanten ungewöhnlich lange hinausziehe. Es iſt ſehr freudig zu begrüßen, daß dieſe Angelegenheit im Bürgerausſchuß zur Er⸗ örterung gebracht wurde, wenn wir auch den Eindruck empfangen haben, daß dieſe Klagen vielfach übertrieben, zum Teil ſogar grund⸗ los ſind. Aber derartige Debatten bilden ſtets ein gutes Ventil, wenn ſich eine gewiſſe Summe von Unzufriedenheit, ſei ſie nun be⸗ 5 rechtigt oder nicht, angehäuft hat. Auch haben ſie auf alle Fälle den Vorteil, anfeuernd auf die Leiter der ſtädtiſchen Aemter zu wirken, den Beſchwerden noch mehr als ſeither den Grund der Verechtigung zu entziehen. Es herrſcht wohl nur eine Stimme in der Bürgerſchaft darüber, daß die entgegenkommenden Aufklärungen und Zuſicher⸗ ungen der Vorſteher des Tiefbau⸗ und Hochbauamtes, der Herr⸗ Eiſenlohr und Perrey, ſehr ſympathiſch berührt haben. Die Handwerke dürfen den beiden Herren ſicher voll vertrauen und ihnen ohne Beſinnen Glauben ſchenken, wenn ſie erklären, daß etwaige von der Handwerkern vorgebrachte Beſchwerden nicht damit geahndet werder ſollen, daß die Beſchwerdeführer keine Arbeit mehr erhalten. Die beiden Herren Stadtbauräte ſtehen ja auch inmitten des rauſchenden Geſchäftslebens, ſo daß ſie die oft ſehr mißliche und wenig beneidenswerte Lage der Handwerker voll kennen und richtig zu be⸗ urteilen wiſſen, viel beſſer als mancher andere, der die Welt vom grünen Tiſche aus durch die trüben Fenſterſcheiben eines Bureaus betrachtet, und Menſchen und Dinge ſo beſchaffen haben will, wie ſie ſich juſt in ſeinem der rauhen Wirklichkeit oft weit entrückten Kopfe malen Die Maunheimer Beamtenkrankenkaſſe E.., e 1885, hielt am 18. ds. Mts. ihre ordentliche Generalverfamm⸗ lung im Nebenzimmer der Reſtauration zum„Roſengarten“, J6, 19, ab. Aus dem durch den Vorſitzenden erſtatteten Geſchäfts⸗ bericht iſt hauptſächlich zu entnehmen, daß das Berichtsjahr äußerſt ſtartes Krankenjahr geweſen iſt und die Kaſſe in finanziell Hinſicht im Berichtsjahr bedeutend ſtärker herangezogen wurde, al⸗ je in einem Jahre zuvor. Mit Freuden hebt er hervor, d ie wohltätigen Wirkungen der Kaſſe wohl allſeits anerkannt was am meiſten das rapide Anwachſen der beweiſen 10 0 Während der Mitgliederſtand am 1. Januar 1903 153 beziffert habe, betrage derſelbe heute 220 und habe mith ſtattliche Zunahme von a44 Prozent zu verzeichnen. Nach Rechnu ablage ſeitens des Rechners und Bericht der Rechnungsreviſt wurden der Vorſtand und Rechner von der Generalverſammlun ſtimmig entlaſtet. Bei der hierauf ſtattfindenden Neuwahl wurd ſcheidenden Herrn Reviſors de Pellegrini, an deſſen Stelle! Reviſor Krönlein trat, wiedergewählt. In warmen bewegten ten bedauerte der Vorſitzende das Ausſcheiden des Herrn de Pe grini, der ſtets aufs wärmſte die Intereſſen der Kaſſe vertreten und ſchloß mit dem herzlichen Wunſche, daß es Herrn de Pelle als Bürgermeiſter bon Triberg recht wohl ergehen möge. Hoch auf den Scheidenden wurde freudigſt eingeſtimmt. Schluſſe dieſes Berichts heben wir noch hervor, daß die Kaſſe lediglich aus Beamten des Staates, der Stadt und aus Priv beamten, die alle ihren Wohnſitz in Mannheim haben müſſen, ſammenſetzt. Die Kaſſe leiſtet außer freier ärztlicher Behandlunt Medikamenten ein tägliches Krankengeld von 2 Mark einſchli Sonn⸗ und Feiertage auf die Dauer von 13 Wochen fü und von 26 Wochen für die zweite Klaſſe. Als Beitrag wer der erſten Klaſſe 2 Mk., von der zweiten Klaſſe 3 Mk. pro Mo außerdem ein einmaliges Eintrittsgeld von.50 Mk. erhoben. 5 Beamten, der noch nicht gegen Krankheit verſichert iſt, kann de Beitritt zu dieſer Kaſſe beſtens empfohlen werden. Nähere Auskun erteilen bereitwilligſt die Vorſtandsmitglieder. Sekretär Katzen maier, Auguſta⸗Anlage 7, Reviſionsbeamter J Schemenauer, U 3, 1 Verwaltungsaſſiſtent Götz, S nahrl * Die badiſche Pferdeverſicherungsanſtalt in Karlsruhe hat eben ihren 25. Jahresbericht herausgegeben. Hiernach erſtreck das Verſiche rungsgebiet der Anſtalt auf Baden, Elſaß⸗Loth Bayern, Heſſen, Hohenzollern, Württemberg und die ganze eig Der Veſtand am 31. Dezember 1903 betrug 11721 Mitgl er insgeſamt 17721 Pferde mit einem Verſicherungswe⸗ 13 216 846 t en Die Zunahm Mſt im enen Jahre 715 Seſſe jahre waren 1174 Pferde zu entſchädigen, nämlich 500 Todesfälle und 674 Unbrauchbarkeitsfälle. Die Geſamtentſchädigungsſumme belief ſich auf 500 044.30 M. Die Schadenfälle betrafen in 752 Fällen gleich 64 Prozent landwirtſchaftliche Betriebe. Die ſeit Gründung der Anſtalt geleiſteten Entſchädigungen betragen für 12 019 Pferde M. 4 982 877. *Ausbau der elektriſchen Bahn Rheintor Brückenaufgang. Man ſchreibt uns: Während der ganzen Budgetdebatte war von dieſem von der ganzen Bevölkerung ſo ſehr gewünſchten Ausbau der Ringbahn nicht die Rede und es tauchen von neuem Befürchtungen auf, als wolle der Stadtrat die Angelegenheit ad calendas graecas bertagen. Nachdem der Stadtverordneten⸗Vorſtand ſo einſtimmig und entſchieden für die Herſtellung dieſer Verbindung eingetreten iſt und ſwir uns nicht denken können, daß der Stadtrat nicht ſeine höchſte Aufgabe darin erblicke, einem ſo autoritativ ausgedrückten Wunſche Rechnung zu tragen, wäre es doch ein Leichtes, die Weſtſtadt zu beruhigen durch die Mitteilung, daß die Bahn gebaut werde. Dieſe Strecke wird ohne Zweifel eine der frequenteſten der elektriſchen Bahn werden; aber es iſt notwendig, mit der Ausführung ohne Zögern zu beginnen, damit ſie mit Eröffnung der Badezeit fertig werde. Unſere Schwimmſchulen werden dadurch der ganzen Bevölkerung der Weſtſtadt ſoviel näher gebracht, daß die Fertigſtellung als eine Wohltat empfunden werden wird. In der Hauptſache kommt aber der ſo lebhafte Verkehr zwiſchen der gewerbreichen Weſtſtadt und Ludwigshafen in Betracht, der eine ſo weſentliche Abkürzung durch die Herſtellung dieſer Verbindung erfahren wird. * Ausſtellung von Schülerarbeiten. Die mit den Schlußprüfungen der hieſigen Volks⸗ und Bürgerſchule alljährlich ſtattfindenden Aus⸗ ſtellungen der Arbeiten der Induſtrieſchülerinnen, der Zeichnungen der Volksſchüler und der Erzeugniſſe der Knabenarbeitsſchule er⸗ freuten ſich bereits an den beiden Prüfungstagen eines außerordent⸗ lichen Beſuches. Um aber der Geſamtheit der hieſigen Bevölkerung den Beſuch dieſer Ausſtellungen zu ermöglichen, ſind dieſelben auch noch am morgigen Sonntag von 11—5 Uhr geöffnet; die beiden erſten ſind in Sälen der Friedrich⸗Schule U 2 und die Aus⸗ ſtellung der Knabenarbeitsſchule in der Turnhalle dieſes Schulhauſes untergebracht. Wir empfehlen den Beſuch dieſer ſehr intereſſanten Ausſtellungen jedermann aufs wärmſte. Anlüßlich der Beteiligung Mannheims au der Deutſchen Stüdteausſtellung in Dresden iſt der hieſigen Stadtverwaltung zur Erinnerung an die Ausſtellung von dem Vorſtand derſelben ein Exemplar der ſilbernen Ausſtellungs⸗Medaille zu⸗ geſandt worden. *Der Pfülzer Dialektabend, arrangiert vom Mannheimer Journaliſten⸗ und Schriftſteller⸗Verein, findet, worauf wir in letzter Stunde noch einmal hinweiſen möchten, heute Abend im Theaterſaal ſtatt. Außer Herrn Ludwig Brechter, eines der populärſten Ta⸗ lente unſeres hieſigen Dialekthumors, werden die Herren Waldeck und Strauß ebenfalls Mannheimer Erlebniſſe ins Reich des Humors ziehen und Herr Wilhelm Köhler, deſſen kauſtiſcher geiſt⸗ reicher Witz im Kreis ſeiner Freunde ſo ſehr geſchätzt iſt, hat, wie be⸗ kannt, in liebenswürdigſter Weiſe verſchiedene Verträge zugeſagt, deren einer betitelt iſt:„Unner Ballettmeedlin“, ein anderer berichtet ſogar vom„Dialektowend in Frankedhal.“ Alles Anſtößige und Pi⸗ kante iſt dieſem, dem echten Pfälzer Humor gewidmeten Abend ebenſo fern gehalten, wie jeder Dilettanttsmus: ſchon die einleitenden Worte des Herrn Prof. Sütterlin von der Univerſität Heidelberg ver⸗ leihen der eigenartig volkstümlichen Veranſtaltung Wert und litte⸗ rariſches Intereſſe und was die ſpeziell in Mannheim noch nicht ſo bekannten Herren anlangt, ſo iſt z. B. Herr Picard⸗Lauterburg ein hochgeſchätzter Mitarbeiter der Straßburger„Herchnia“ und Herm. Haas⸗Klingenmünſter, ein„echter Pfälzer“, ein Rezitator, der neulich in Frankenthal hellen Jubel entfeſſelte. An der Abend⸗ kaſſe ſind noch Karten erhältlich * Verein der Kaiſergrenadiere(110er). In der am 19. März in der„Stadt Lück“ abgehaltenen, zahlreich befuchten General⸗ verſammlung wurde einſtimmig beſchloſſen, die Aufnahme des Vereins in den Badiſchen Militärvereins⸗Verband herbeizuführen und der Vorſtand mit der alsbaldigen Durchführung der hierzu erforder⸗ lichen Schritte betraut. In der gleichen Verſammlung wurde in Folge des Aufrufs der Deutſchen Kolonialgeſellſchaft zur Unterſtützung der durch den Aufſtand im Hererolande betroffenen deutſchen Lands⸗ leute Beſchluß gefaßt, eine Wohltätigkeitsvorſtellung gzu veranſtalten. In dieſer Vorſtellung ſollen lebende Bilder mit be⸗ gleitendem Text, ein größeres Luſtſpiel, ſowie mehrere Muſikſtücke zur Aufführung gebracht werden. Die Veranſtaltung wird am Sonntag, 17. April, abends halb 8 Uhr, im großen Saale des„Bern⸗ Hardushofes“ ſtattfinden. Der Eintrittspreis beträgt pro Perſon 50 3, Der Erlös ſoll nach Abzug der Koſten der Aufführung an die Deutſche Kolonial⸗Geſellſchaft abgeliefert werden. Mit Rückſicht auf den wohltätigen Zweck der geplanten Veranſtaltung rechnet der Verein, der ſich damit eines großen Opfers an Mühe und Zeit unter⸗ zieht, auf eine rege und freundliche Unterſtützung aus allen Kreiſen der Bevölkerung. *Kaiſerpanorama D 8, 13. Das Land Siam mit der Haupt⸗ ſtadt Bangkok und hochintereſſante Szenen bei einer Elefantenjagd gelangt von morgen Sonntag ab im Panorama zur Anſicht. Eine Beſprechung dieſer Serie folgt. Wie uns mitgeteilt wird, bleibt das Kaiſerpanorama bis Ende Mai d. J. geöffnet und werden noch ſehr ſchöne Reiſen zur Vorführung gelangen. * Jonas Bonn f. Wieder hat ein hochangeſehener Bürger unſerer Stadt die Augen zu ewigen Schlummer geſchloſſen. Jonas Bonn gab heute Nachmittag nach längerem Herzleiden ſeinen Geiſt auf. Der Verblichene war eine in allen hieſtigen Geſellſchaftskreiſen wohlbekannte und beliebte Perſönlichkeit. Ein großer Kreis von Freunden und Bekannten umſteht im Geiſte trauernd ſein Ruhebett. Ein edel⸗ und hochgeſinnter Mann iſt mit Jonas Vonn dahin⸗ gegangen, ein Charakter voll lauteren Goldes, erfüllt von echter Nächſten⸗ und Menſchenliebe und aufopferungsfähigem Wohltätig⸗ keitsſinn. Große Verdienſte hat ſich der Verblichene um den„Lieder⸗ kranz“ erworben, an deſſen Spitze er lange Jahre ſtand und den er durch ſeine Tatkraft, ſeinen Weitblick und ſein umfangreiches Wiſſen einer hohen Blüte entgegenführte. Nun ruht der Verblichene aus von ſeiner Erdenfahrt, die ihm reichen Sonnenſchein, aber auch dunkle Schatten brachte. Den Heimgang ſeiner beiden Kinder, die ſchon in zarter Jugend infolge einer tückiſchen Krankheit ins kühle Grab gebettet werden mußten, hat dieſer ſchlichte Mann mit dem tiefen Kindergemüt nie verwinden können und Tränen ſtanden ihm ſtets in den Augen, wenn ihn etwas an ſeine Lieblinge erinnerte. Vor etwa zwei Jahren wurde Jonas Bonn von einem ſchweren Herzleiden ergriffen. Die aufopfernde, liebevolle Fürſorge der ihn unermüd⸗ lich pflegenden treuen Gemahlin vermochte es zwar, dem Kranken Linderung zu verſchaffen, doch die erſehnte dauernde Beſſerung blieb leider aus. Nun hat er ausgerungen, dem müden Wanderer iſt der Stab entſunken. Möge ihm die Erde leicht ſein. Nus dem Grossberzogtum. Seckenheim, 25. März. Der genehmigte Voranſchlag der Gemeinde Seckenheim weiſt an Einnahmen 81873 J nach, denen Ausgaben in Höhe von 174 485% gegenüberſtehen. Durch Bürger⸗ genußauflage und Umlage ſind ſomit 92 612% zu decken. Bei dem vorhandenen Steuerkapital von rund 80 Millionen Mark werden daher— wie früher— 80 3 Umlage erhoben. meteral⸗Mnzeiger Mrannſhelm, 26. Wearz. Heidelberg, 25. März. Wie dem„H. Tgbl.“ mitgeteilt wird, haben die Maler und Tüncher geſtern abend in einer ſtark beſuchten Verſammlung, nachdem im Laufe des Tages gemachte Verſuche einer Verſtändigung von den Unternehmern zurückgewieſen worden waren, mit 126 gegen 5 Stimmen beſchloſſen, die Arbeit heute nieder⸗ zulegen und das Einigungsamt anzurufen. Sport. Automobilſport. Seine Königliche Hoheit Prinz Heinrich von Preußen hat auf der Automobil⸗Ausſtellung in Frankfurt a. M. ein 22 HP Bengz⸗Parſifal⸗Automobil gekauft. *Wannheim, 24. März.(Strafkammer III.) Vorſitzen⸗ der: Herr Landgerichtsdirektor Wengler. Vertreter der Großh. Staatsbehörde: Herr Ref. Dr. Leſer, 1. Der Maurer Johann Fillinger lockte am 15. Februar d. J. ein Kind in den Schwetzinger Schloßgarten und verging ſich dort an ihm. Man erkennt auf ein Jahr Gefängnis. 2. Zum zweiten Male hat ſich die Strafkammer alz Berufungs⸗ inſtanz mit der Anklage gegen einen Unterlehrer wegen verſuchten Betrugs zu befaſſen. Der Angeklagte war im vergangenen Jahre von Friedrichsfeld nach Neulußheim verſetzt worden. In der Liquidation der Umzugskoſten, die er dem Oberſchulrate vorlegte, führte er auch einen Betrag von 12 M. auf, den er dem Taglöhner Kanzler in Friedrichsfeld für Hilfeleiſtung bezahlt haben wollte, während Kanzler in Wirklichkeit nur 5 M. erhalten hatte. Nachträgliche Beanſtandung der Liquidation führte dann zu einer Betrugsanklage, doch wurde der Beklagte vom Schöffengericht freigeſprochen. Auf die Berufung des Staatsanwalts kam die Sache dann vor die Strafkammer, welche das erſte Urteil aufhob und auf 20 M. Geldſtrafe erkannte. Nun erfolgte Reviſion an's Oberlandesgericht mit dem Erfolg, daß die Sache an das Berufungsgericht zurückverwieſen wurde. Heute wurde nun die Berufung des Staatsanwalts verworfen. Es bleibt bei der Frei⸗ ſprechung. Die Koſten hat die Staatskaſſe zu tragen. Es ſei dem Angeklagten nicht widerlegt, daß er der Auffaſſung war, daß er auf Grund der Koſtenverordnung Anſpruch auf die Hälfte des trifmäßigen Betrags, den die Hauptlehrer an Umzugskoſten zu beziehen haben, beſitze. Dieſer ſeiner Meinung nach ihm zuſtehende Betrag war aber durch ordnungsmäßige Belege völlig gedeckt. Objektib falle daher die Rechtswidrigkeit des Vermögensvorteils weg. Immerhin verdiene das Verlangen eines unwahren Anſpruchs eine ernſtliche Rüge und es müſſe der Oberſchulbehörde überlaſſen bleiben, welche Konſequenzen aus dienſtlichem Intereſſe zu ziehen ſeien. Vert.:.⸗A. Dr. Frank. 3. Wegen Gefährdung der Straßenbahn erhält der Taglöhner Karl Bau ſt von hier 20 M. Geldſtrafe. Bauſt war am 4. Dezember b. Is. am Neckarauer Uebergang mit ſeinem Fuhrwderk, während ein Wagen der Elektriſchen von hinterher kam, ohne ſich umzuſehen, plötzlich gegen die Schienen gefahren und hatte dadurch einen Zu⸗ ſammenſtoß verurſacht. 4. Die Berufung des Erdarbeiters Umberto Creſto aus Verong, früher in Neckarau wohnhaft, der vom Schöffengericht wegen Körper⸗ verletzung zu 8 Tagen Gefängnis verurteilt worden iſt, bleibt er⸗ folglos.— Ebenſo geht es dem Maurer Philipp S chränkler aus Hockenheim, der wegen Unterſchlagung vom Schöffengericht 12 Wochen Gefängnis erhalten hatte. Schränkler hatte für Fahrradhändler Geiſt in Schwetzingen ein Rad um 30 M. verkauft, das Geld aber für ſich behalten. Cheater, Runſt ung Wiſſenſchaft. Gr. Hof⸗ und Nationaltheater Mannheim.(Spielplan.) Sonntag, 27. März(Abonn.):„Carmen“.— Montag, 28.(Ab. ): Zum erſten Male:„Liebesmanöbver“.— Mittwoch, 30.(Ab.): Neu einſtudiert:„Ingwelde“.— Sonntag, 8. April, nachm.: „Hänſel und Gretel“. Abends(Ab.): Neu einſtudiert:„Corio⸗ lan“.— Montag, 4. April(Ab. ſuſp., Vorr,);„Lohengrin“. Im Neuen Theater: Sonntag, 27. März:„Dorf und Stadt“, — Sonntag, 3. April:„Barbier von Sebilla“,— Montag, 4. April: „Stiftungsfeſt.“ . Mannheimer Kunſtverein,(Otto Propheter— Walter Firle— Ausſtellerverband Münchener Künſtler.) Den Frühling beginnt der Kunſtverein mit einer reich⸗ beſchickten Ausſtellung. Es iſt erfreulich, daß bei der Reichhaltigkeit der Ausſtellung die Mannheimer Kunſt beſonders hervorragt. Otto Propheters Kunſt zeigt ſich mit einer neuen Sammlung von Porträts wieder in glanzvoller Art. Zunächſt iſt es das Porträt der Frau Großhergogin Luiſe von Baden, das für den Landesfürſten zu malen der Künſtler die beſondere Ehre hatte. Das Bild iſt zweifellos eine vorzügliche Arbeit Propheters. Es iſt mit Einſatz ſeines ganzen Könnens gemalt, das Antlitz auf das Sorg⸗ fältigſte ausgeführt, Koſtüm und Schmuck in prächtigen, doch vor⸗ nehmen, nicht aufdringlichen Farben behandelt. Das ganze Bild durchzieht eine ruhige, feierliche Stimmung, Sehr glücklich iſt auch ein Porträt der Frau Erbgroßherzogin geſtaltet. Die Aehnlichkeit iſt erſtaunlich, Das Colorit löſt in der Verbindung des feinen Grau des Hintergrundes mit dem feinen Grau des Kleides ein intereſſantes Jarbenproblem. Auch die weiteren Portäts des Künſtlers, ein in einfach klarer Weiſe behandeltes Damenbildnis, das ergreifende Porträt der Mutter des Künſtlers, einige mit breiter Pinſelführung gemalte Bildniſſe in engliſcher Manjer und der vielſagende„Kopf der Saharet“ ſind Werke, auf welche die Kunſt Mannheims ſtolz ſein kann. Unter den von auswärts dem Kunſtverein zugegangenen Ge⸗ mälden ragt Walter Firles berühmtes Bild„Die heilige Nacht“ hervor. Firles Kunſt kann als ein gemäßigter Realismus bezeichnet werden. Das Bild iſt ſehr ſauber gemalt und gut aus⸗ geführt. In der meiſterhaft zum Ausdruck gebrachten Steigerung des Lichtes nach dem Haupte des Chriſtuskindes zu liegt die feſſelnde Wirkung dieſes Kunſtwerkes. Von den übrigen von einzelnen Künſt⸗ lern eingeſendeten Arbeiten wollen wir heute noch einige ſehr be⸗ achtenswerte Copien nach Werken der Dresdener Galerie von Eliſabeth Rücker(Weinheim) erwähnen. In geſchloſſener Reihe tritt der Ausſtellerverband Münchener Künſtler auch in dieſem Jahre in unſerem Kunſtverein auf. In einem ruhigen, nicht auf neue Enkdeckungen ausgehenden Schaffen will dieſe Vereinigung Gutes und Gediegenes mehr auf traditionellem Wege leiſten. Was ſie uns bietet, ſind Arbeiten, die ſich nicht erſt ihre Poſition zu erobern brauchen, ſondern die ſich meiſt ſchon in anerkannten Richtungen bewegen; doch hat die Voreinigung dafür Sorge getragen, daß ſie nur durchweg reſpektable Arbeiten vertritt. Auch die diesjährige Kol⸗ lektion zeigt ſolcher Arbeiten genug. Am Lebendigſten gehen diesmal Hugo Kreyſſig mit einem friſchen kräftigen„Sommertag“ und Kurt Rüger mit zwei ſehr flott gemalten Bildern„Zwielicht“ und „Genre“ vor, Auch eine Landſchaft von Fritz Freund iſt ſehr lebendig bewegt. Auguſt Kühles weiß mit zwei Gemälden„Her⸗ renſitz“ und„Innthal“ wieder ſorgfältige Ausführung mit feinem Ton meiſterhaft zu verbinden. Eine angenehme Eleganz und vornehmes Kolorit hat wieder Conſtanze v. Breunin g ihren Arbeiten„Inter⸗ eſſante Lektüre“ und„Stillleben mit Ente“ verliehen. Sehr fein im Ton hat auch Anna Hillermann ein Genreſtück(Bretonin) behandelt. Weniger erfreulich erſcheint W. Krelin g 8„Madonna“. Dagegen entfalten M. Grönvold(„Discours“), Otto Piltz („Der alte Schimmel“ und„Das liebe Böckchen“), Anderſen⸗ Lundby(„St. Anton bei Partenkirchen“ u..), J. V. Carſtens und Kunz L. Adam(Stillleben) in der bekannten Art ihre Meiſterſchaft. Der junge Fritz Rau pp weiſt ſich mit einer Land⸗ ſchaft und einem Seeſtück immer mehr als ein tüchtiger Künſtler aus, der in der Schule ſeines berühmten Vaters Werwolles gelernt hat. Erich Otto Engel erfreut mit einer virtuos gemalten Landſchaft „Märzenſchnee“. Auch die Landſchaften von F. Hecker„Regenſtim⸗ mung“, Eman. Schaltegger(„Halſtätter See“), Fritz Beyer⸗ lein(„Sinkende Sonne“), Jul. Widmann, J. Schrag, J. v. Gietl und Stephanie v. Strechine ſind anerkennenswerte Leiſt⸗ ungen. Unter den Tierſtücken fallen beſonders A. Köſters„Bunke Enten im Abendlicht“, F. Kuithans„Weidende Rinder“ und „Rehe“, Arthur Thieles„Rehe am Sommermorgen“ und Ernſt Meißners„Viehtrieb im Winter“ auf. Ein vortreffliches Seeſtück hat A. Kappis mit ſeinen„Heimkehrenden Bodenſeefiſchern“ der Sammlung beigegeben. Daß dieſe Kollektion auch eine Reihe guter Kleinmalereien ſchmücken, dafür ſorgten u. a. die Künſtler K. Stuhl⸗ müller, Hermann Linde, Theodor Schmidt, Karl Herr⸗ mann, Adolf Bock, Guſt. Wesmer. Unter den anderen größeren Gemälden befindet ſich noch ein intereſſantes Bild„Stadttor in Peking“ von Karl Wuttke und einige gute Blätter„Die Quelle“ und„Am Zaun“ von Auguſt Rieper. Mit der Erwähnung zweier Stillleben von M. Gbersberger und Frhr. v. Engelberger wollen wir unſern Hinweis auf dieſe reichhaltige, gut arrangierte Ausſtellung des Münchener Ausſtellerverbandes beſchließen. Heueſte Pachrichten und Telegramme. Orivat-Celegramme des„General-Hnzeigers“. * Frankfurt, 26. März. Der Vorſteher der Steuer⸗ zahlſtelle 8, Georg Schel d, der ſich geſtern erſchoſſen hat, hat gemeinſchaftlich mit dem Vollziehungsbeamten Heinrich Wagner Unterſchlagungen in der Höhe von etwa 4000 Mark verübt. Wagner wurde verhaftet. Beuthen, 26. März. In der Verhandlung gegen den Redakteur des„Gomoslazak“, v. Wolski wegen Beleidigung des Kardinals Fürſtbiſchof Kopp und der oberſchleſiſchen Geiſtlichkeit, teilte der Vorſitzende mit, daß dem ſtellvertretenden Landesgerichtspräſident geſtern Abend ein Telegramm von Kopp zugegangen ſei, worin dieſer den Strafantrag gegen Wolski zurückziehe. Nach einer kurzen Erklärung des Staatsanwalts verkündete der Vorſitzende, daß der Gerichtshof nach erfolgter Zurück⸗ ziehung des Strafantrags die Einſtellung des Verfahrens beſchloſſen und Kopp die Koſten des Verfahrens auferlegt habe. Algier, 26. März. Nach Nachrichten von Offizieren des geſtern hier eingetroffenen ruſſiſchen Linienſchiffes„Oal jablig“ iſt das ruſſiſche Torpedoboot No. 221 am 9. März auf der Fahrt zwiſchen Port Said und der Sudabucht beim Sturm geſunken. Die Beſatzung wurde vollzählig gerettet. Die Mittelmeerreiſe des Kaiſer! Rom, 28. März. ae Aeußern Tittoni heute früh nach Neapel ahgereiſt. Neapel, 26. März. Der König traf heute vor⸗ mittag 11 Uhr hier ein unter dem Jubel der Bevölkerung und begrüßt von den Behörden. In der Stadt, die im Flaggen⸗ ſchmuck prangt, herrſcht reges Leben. Das Wetter iſt ſchön. *Neapel, 26. März. ſichtigte heute früh das hieſige Aquarium unter Führung von Dr. Dohru, der den Roten Adlerorden II. Kl. erhielt. Zum Kulturkampf in Frankreich. *Paris, 28. März. Die Barnabiten erhielten vor mehreren Tagen auf Grund des Kongregationsgeſetzes den Befehl, das hieſige Kloſter zu verlaſſen. Sie haben ſich jedoch bisher geweigert und ſich im Kloſter ver harrikadier!. Geſtern erſchienen Polizeibeamte vor dem Kloſter und nahmen einen Wachsabdruck vom Schloß des Haupttores. Es heißt übrigens, daß die Barnabiten den Behörden keinen ſonſtigen Widerſtand entgegenſetzen wollten. Sie wurden von ihren An⸗ hängern reichlich mit Lebensmitteln verſehen, die mehrere Wochen ausveichen. Vom UXrieg. Vom Kriegsſchauplatz. Petersburg, 26. März. Der Ruſſ. wurde geſtern aus Lfaujang kelegraphiert: Der Abtei ung des General Miſchtſchenko gingen Meldungen zu, daß die Ja⸗ paner den Vormarſch längs der Linie Mhteeen eingeſtellt haben. Auf Seiten der Japaner macht ſich Unentſchiedenheit bemerkbar. Sie wollen anſcheinend einen Zuſammenſtoß mit den ruſſiſchen Patrouillen vermeiden. Die japaniſche Reiterei geht den Koſakenpatrouillen aus dem Wege und ſprengt bei Begegnung mit letzteren unter Deckung durch Infanterie davon. In Andſchu ſtehen 3000 Japaner, in Paktſchoen 1000. In Tſchinampho ankern gegen 40 japaniſche Transport⸗ und Schlachtſchiffe. Offenbar planen die Japaner, die ruſſiſche Ab⸗ teilung auf dem nördlichen Wege zu umgehen und warten nur die Zuſammenziehung ihrer Armee ab. Aus Tientſin und Tſiantſchufu kraf eine Kompagnie chineſiſcher Soldaten in Begleitung eines Zuges japaniſcher Kavallerie ein. Am 24. März ſtieß eine ruſſiſche Patrouille bei Paktſchoen auf japa⸗ niſche Poſten, auf welche die Koſaken feuerten. Als ſie ſich zurück⸗ zogen begegneten ſie einer japaniſchen Patrouille, auf die ſtie ebenfalls feuerten. Auf Seiten der Japaner wurden 1 Offizier, ein Soldat und ein Pferd getötet. Die Ruſſen hatten keine Verluſte. London, 26. März. Die„Times“ meldet aus Sbul vom 24. März: Der Weg zwiſchen Tſchinampho und Phioengjang wird ſo hergerichtet, daß er ſich gut für Transporte eignet. Eine Heeresabteilung von drei Didiſionen ſteht jetzt faſt vollzählig bereit. Phjoengjang wird ſtark ver⸗ ſchanzt. Die Japaner beabſichtigen augenſcheinlich, dieſen Punkt zu ihrer Operationsbaſis im Norden zu machen. ** 5 London, 26. März. Die„Times“ meldet aus Söul vom 24. März: Marquis Jto hielt am Dienstag im Auswärtigen Amt bei einem Diner eine Rede, die auf die Koreaner einen großen Eindruck machte. Er ſchlderte, wie Japan ſchrittweiſe ſich bom orientaliſchen Weſen losgemacht habe, und bot den Koreanern Japans mühſam gewonnene Erfahrung als Unterſtützung an. Er forderte ſie auf, nicht mehr blos den eigenen Weg zu gehen und für den Vorteil ihres Landes zu wirken. Handelten ſie nach dieſem Rat, ſo würden ſie ihre natjonale Unabhängigkeit behalten, die ſonſt unvermeidlich in eines der Reiche aufgehen würde, die jetzt auf koreaniſchem Gebiet kämpfen.— Am 23. d. wurde Ito zu Ehren in der engliſchen Geſandtſchaft ein Diner veranſtaltet. Am 25. d. reiſt Marquis Ito nach Japan zurück. *Berlin, 26. März. Perſonalveränderungen der kaiſerlichen Marine: Trummler, Korvettenkapitän und Marineattachee bei der Geſandtſchaft in Tokio, in das Hauptquartier der japaniſchen Flotte geſandt; Hopmann, Koruettenkapitän vom Admiralſtabe der Marine, und Ritter Henſchel von Gilgenhaimb, Kapitänleut⸗ nant und Admiralſtabsoffizier beim Stabe des Kreuzergeſchwaders, zum Hauptauartier der'ruſliſchen Marine nach Oſtaſien entlandt. Der König iſt in Begleitung des Der Deutſche Kaiſer be⸗ — 2 * 2 + . 7 el Mühle. Mannheim, 26 März. Weneral Anzeiger. Volkswirtschalt. Telegramme: Waldfiſchbach, 26. März. Die Schuhfabrik Otto Heppe(Moſchelmühle) erſtrebt mit ihren Gläubigern einen Ver⸗ gleich auf 35 pCt. Die Paſſiven belauefn ſich laut„Pirmaſ. Ztg.“ auf über 200 000 l. Hannover, 26. März. Der Aufſichtsrat der Mathil⸗ denhütte,.⸗G., Harzburg, beſchloß, der auf den 7. Mai einzuberufenden Generalverſammlung vorzuſchlagen, für 1908 eine Dibidende nicht zur Verteilung zu bringen. Aus dem Betriebs⸗ gewinn von„ 189 770.50(i. V.„ 92 457.29) ſollen nebſt den zu dieſem Zwecke gemachten Rücklagen die Abſchreibungen erneuert werden, ſodaß für Abſchreibungen im ganzen, 286 282 aufge⸗ wendet werden. Wien, 26. März. Die Einnahmen der Oeſterreichi⸗ ſchen⸗Staatsbahn betrugen in der zweiten Dekade des März 1 468 557, gegen das Vorjahr weniger 17 773 Kr. Die Einnahmen der Oeſterreichiſchen Südbahn betrugen in der zweiten Dekade des Monats März 2 822 247„gegen das Vorjahr weniger 145 353 Kr Kr. Wochenbertcht der Deutſchen Genoſſenſchafts⸗Bank von Soergel, Parriſius u. Co., Kommanditgeſellſchaft auf Aktien. Die Erkenntnis, daß wir mit größter Zuverſicht auf eine fort⸗ ſchreitende Beſſerung der wirtſchaftlichen und induſtriellen Verhältniſſe rechnen dürfen, ließ die deutſchen Börſen auch in der Berichtsperiode ihre Unabhängigkeit von den politiſchen Verhältniſſen und den Vor⸗ kommniſſen in Amerika behaupten. Wenn in den letzten Tagen bei ſtillem Geſchäft die Kurſe auf manchen Gebieten etwas abflauten, ſo bedeutet dies kaum eine Einſchränkung der feſten Grundtendenz, es iſt vielmehr lediglich eine natürliche Folge der hohen Reportſätze, die der Spekulation Zurückhaltung auferlegten. Die Verſteifung der Geldſätze findet ihre Erklärung in den großen Anſprüchen an den Geldmarkt, die der Apriltermin erfahrungsgemäß zu zeitigen pflegt, und es unterliegt wohl keinem Zweifel, daß die Verhältniſſe am Geldmarkt im kommenden Monat bald wieder ein normales Gepräge aufweiſen werden. Man hegt deshalb in dieſer Beziehung keinerlei Beſorgniſſe. Fortgeſetzt finden dagegen die Vorgänge auf wirt⸗ ſchaftlichem Gebiet die Aufmerkſamkeit der Börſe; man verfolgt mit Intereſſe die Entwickelung des Eiſenmarktes, auf dem ſich ſchon die Spuren beginnender Wirkſamkeit des Stahlwerksverbandes in der Steigerung der Unternehmungsluſt bemerkbar machen und ließ ſich die frohe Zuverſicht auch nicht dadurch weſentlich trüben, daß über die Form, in der die genannte Vereinigung ihre Geſchäfte zu führen beabſichtigt, zunächſt Klarheit noch nicht zu herrſchen ſcheint. Der Zuſammenbruch am amerikaniſchen Baumwollmarkt hat nicht einmal die Newyorker Börſe nachhaltig zu alterieren vermocht, geſchweige denn die deutſchen Märkte irgendwie in Mitleidenſchaft giehen können. Ganz unbeteiligt iſt natürlich auch Deutſchland nicht an der zu zahlenden Zeche. Abgeſehen von direkten Verluſten Ein⸗ zelner, wurde auch der deutſche Garnmarkt von den Ereigniſſen in Mitleidenſchaft gezogen. Recht merkwürdig und bezeichnend für amerikaniſche Verhältniſſe erſcheint auch die Haltung, die die Newyorker Börſe aus Anlaß der Entſcheidung über die Northern Securities Co. an den Tag gelegt hat. Während man von dem Urteil des Bundesgerichtes, das bekanntlich die Ungeſetzlichkeit und damit die Auflöſung der Geſellſchaft ausſpricht, eine Erſchütterung des Marktes erwartet hatte, vollzog ſich eine ſprunghafte Aufwärtsbewegung der Kurſe. Die Reform des Börſengeſetzes und der Stempelſteuern hat in dieſen Tagen auch die deutſchen Börſenvorſtände und den deutſchen Handelstag beſchäftigt. Wiederum ſind bei dieſen Anläſſen die Un⸗ vollkomenheiten der eingebrachten Novelle ſcharf beleuchtet und die Wünſche formuliert worden, die zur Wiederherſtellung der unter der Herrſchaft des Geſetzes erſchütterten Grundſätze von Treu und Glau⸗ ben im Verkehr und zur Herbeiführung der im allgemeinen Inter⸗ eſſe notwendigen Bewegungsfreiheit der Börſe ausgeſprochen werden müſſen. Die unerfreuliche Kursgeſtaltung der deutſchen Staats⸗ anlehen war bor einigen Tagen in der Budgetkommiſſion des preuß. Abgeordnetenhauſes Gegenſtand einer intereſſanten Erörterung. Es mag hier hervorgehoben werden, daß der Finanzminiſter ſelbſt die Stempelfreiheit der Umſätze in deutſchen Anleihen als ein wertpvolles Mittel zu ihrer beſſeren Klaſſterung bezeichnet hat, eine Anſchauung, die bekanntlich ſchon des öfteren von berufener Seite zum Ausdruck gebracht worden iſt. Wenn die dem Bundesrat vorliegende Stempel⸗ geſetznovelle einen Verzicht auf die Beſteuerung derartiger Umſätze enthält, dann dürfte ihr Wert nicht nur für den gedachten Zweck, ſon⸗ dern auch für die Belebung der Umſätze nicht gering anzuſchlagen ſein. An der Vörſe blieb der Verkehr aus den oben geſchilderten Grün⸗ den begrenzt. Bank⸗Aktien, die zu Beginn der Woche in feſter Haltung verkehrten, ſchließen vernachläſſigt und ohne beſonderen Grund leicht abbröckelnd. Aehnlich war die Tendenz auf demMontanmarkt, auf dem die vorübergehend erzielten Kursbeſſerungen in den letzten Tagen wieder verloren gingen. Auf den übrigen Marktgebieten blieb der Verkehr mangels jeg⸗ licher Anregung ſtill. Selbſt der Rentenmarkt zeigt noch keine Spuren des bevorſtehenden Anlagetermins. Internationale Renten waren auf ſchwächeres Paris in den letzten Tagen nachgebend. Mannheimer Handels⸗ und Marktberichte. Getreide. (Originalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeigers“.) Das Getreidegeſchäft verlief dieſe Woche in ruhiger Haltung bei wenig verſchiedenen Preiſen. Die Kaufluſt blieb ſchwach, weil die Mühlen über ſchwachen Abſatz klagen; indeſſen hofft man, daß mit Beginn des Frühjahres der Konſum beſſer zugreifen wird. Gegen Schluß der Woche hat ſich der Verkehr wieder etwas befeſtigt. Wir notieren: Kanſas 2: M. 18.50—18.75, Laplata⸗Bahia⸗blanca M. 18—19, Rumän. Weizen M. 18.50—19.50, Ruſſ. Weizen Mark 18—19.50, Rufſ. Roggen M. 14.75, Pfälz. Roggen M. 14.75—15, Ruſſ. Hafer M. 14—15, Futtergerſte M. 12.25, Brauergerſte M. 15 bis 17, Mixedmais M. 12.25 inkl. Sack, Laplatamais M. 12.25 inkl. Sack. Alles per 100 Kilo netto, verzollt, bahnfrei Mannheim. Mühlenfabrikate. (Originalbericht des„Mannheimer Generalanzeigers“.) FE. Mannheim, 26. März. Das Mehlgeſchäft war in der ab⸗ gelaufenen Woche durchſchnittlich zufriedenſtellend. Weizen⸗ wie Roggenmehl fanden ſtetig Abnehmer, letzteres wurde zuweilen ſtark gefragt und prompt bezogen. Allen Futterartikeln wurde fortwährend große Aufmerkſamkeit geſchenkt, wovon Kleie be⸗ ſonders geſucht waren. Die Preiſe aller Mühlenfabrikate ſind in den letzten Tagen wieder anziehend. Heute wird notiert: Weizen⸗ mehl Baſis Nr. 0 zu M. 25½, Roggenmehl Baſis Nr. 0/1 zu Mark 20½¼, Weizenfuttermehl M. 119¼, Roggenfuttermehl M. 1284, Gerſtenfuttermehl M. 118/, feine Weizenkleie M..75, Roggenkleie M..85, grobe Weizenkleie M. 9. Alles per 100 Kilo brutto ab Südfrüchte. (Originalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeigers“.) Corinthen: Die Forderungen in Griechenland ſind ziemlich unverändert, eher etwas niedriger als letzte Woche und nur ganz minderwertige Qualitäten ſind billig offeriert. Roſinen: Die Nachfrage iſt vereinzelt eine beſſere und dürften die gegenwärtig verlockenden niedrigen Preiſe Anziehung zu en Abſchllſſen bieten. Dampfäpfel unverändert feſt und preishaltend. Faßäpfel(Aepfelſchnitze) haben ebenfalls etwas angezogen und notieren.50 höher. Der Abſatz in Aepfel waren ſeither, durch die an den Markt gebrachten geringwertigen billigen Orangen, deren Saiſon bald zu Ende iſt, ſtark beeinflußt. Pflaumen(kaliforniſche) ſind unverändert bei guter Nach⸗ frage. Holz. (Originalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeigers“.) Am rheiniſchen Rundholzmarkte hat ſich immer noch kein reger Zug im Handel einſtellen können, weil ſich die Sägeinduſtrie nach wie vor noch große Reſerven im Einkauf auferlegte. Die freien Beſtände in Rundholz blieben klein, weil es an belangreichen Zufuhren fehlte. Namentlich war die Einfuhr auf dem Neckar ſchwach. So ſtand knappes Angebot mäßiger Frage gegenüber, wodurch ein lebhaftes Geſchäft unmöglich war. Bei aller Ruhe im Handel behielt aber die feſte Tendenz die Oberhand am Markte, und, wie die Verhältniſſe liegen, beſteht wenig Ausſicht auf Veränderung in der Haltung des Rundholzmarktes in nächſter Zeit. Heute werden pro rheiniſchen Kubikfuß Waſſermaß frei Mittelrhein 64½—65 3 verlangt, zu welchen Sätzen kleinere Abſchlüſſe gemacht wurden. In Württem⸗ berg ſchnitten die Verſteigerungen im Walde immer noch günſtig ab, denn es wurden daſelbſt die Forſttaxen noch ſtändig überſchritten. Viel zu wünſchen übrig läßt das Geſchäft in rauhen Brettern, worin das Angebot zunimmt, der Verkauf aber ruhig bleibt. Kohlen. (Driginalbericht des„Mannheimer Generalanzeigers“.) Es notieren: Fett⸗ oder Flamm⸗Nußkohlen Korn 1 oder II nachgeſiebt a M. 185—190; dto. Korn III a M. 165—170; Fett⸗ ſchrot und Maſchinenkohlen à M. 142—145; deutſche Anthracit⸗ Nußkohlen Korn II nachgeſiebt à M. 310; engliſche Anthracit⸗ Nußkohlen Korn II nachgeſiebt a M. 390; Deſtillationskoks, ge⸗ brochen, Korn I oder II à M. 280; Fettnußgries à M. 115; alles per 200 Ztr. ab Mannheim. Leinbl. Terpentinbl. Spiritus. Thee. Banille. (Originalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeigers“.) Leinöl. Der Markt iſt entſchieden feſter und ſind die Preiſe um 25—50 Pfg. erhöht. Die Saat⸗Verſchiffungen waren letzte Woche weſentlich kleiner als ſeither. Terpentinöl iſt nicht weiter zurückgegangen und ſind auch die Notierungen für ſpätere Termine(Juni/ Juli) ziemlich unver⸗ ändert geblieben. Spiritus. Mit dem 1. April treten die Erhöhungen füür Feinſprit um 40 Pfg. pro 100 Liter in Kraft; denaturierter Sprit bleibt davon unberührt. Ueber Tee iſt dieſe Woche nichts neues zu berichten, und was Vanille„Bourbon“ anbelangt, ſo bleibt der Abzug zu den gegenwärtig niedrigen Preiſen anhaltend gut und ſind die jetzigen Notierungen außerordentlich billig und ſpekulationsfähig. Tahiti⸗ Vanille: Der Preis für dieſe Provenienz iſt ſ. Zeit zu ſtark in die Höhe getrieben worden, weshalb derſelbe momentan wieder abbröckelt; es ſind viele Inhaber von dieſer Ware am Markt, welche unterm Wert Abgeber ſind. Leder. (Originalbericht des„Mannheimer Generalanzeigers“) Das Geſchäft in feineren Oberledern war auch dieswöchentlich recht lebhaft. Die etwas zahlreicher eingegangenen Ordres betrafen zumeiſt Box⸗Calf und Chevreaux. In letzterem Artikel verkehrt Lack⸗Chevreaux lebhaft. Von Abſchlüſſen gelangten verſchiedene zur Auslieferung; nennenswerte neue Abſchlüſſe konnten noch nicht be⸗ tätigt werden. Petroleum. (Originalbericht des„Mannheimer Generalanzeigers“) Die Preiſe für amerikaniſches Petroleum ſchwächten ſich in der letzten Woche weiter ab. Für laufenden Bedarf wurde ziemlich flott gekauft, während ſich für ſpätere Termine noch wenig Intereſſe zeigt. Notierung heute 22.50 per 100 Kg. verzollt. Wrchenmarktsbericht über den Viehverkehr 5 (Originalbericht des„Mannheimer Generalanzeigers“.) vom 21. bis zum 26. März 1904. Der Rindviehmarkt war mittelmäßig befahren. Der Auftrieb belief ſich auf nur 780 Stück Großvieh. Handel von Schlachtvieh mit guter Qualität flott, geringere Ware ſchleppend. Der Markt wurde geräumt. Vorwöchige Preiſe. Notierungen pro 50 kg Schlacht⸗ gewicht: Ochſen 70—76., Bullen 60—66., Rinder 62—72., Kühe 48—70 M. . 55 155 er. 188 Stück, am 24 cr. 281 Stück zum erkauf. Geſchäftsver lebhaft. Preiſe Pro 50 K lacht⸗ gewicht 80—90 Mark.„„ Auf dem Schweinemarkt waren diesmal 2875 Stück angetrieben. Reger Geſchäftsgang. Preiſe äußerſt billig und unverändert. Be⸗ zahlt wurden für 50 kg Schlachtgewicht 49—51 Mark. Recht lebhaft waren Handel und Verkehr auf dem Milchvieh⸗ markt. Der Markt war mit 56 Stück befahren und bald geräumt. Preiſe recht hoch. 250—500 M. pro Stück. Der Pferdemarkt war mit 161 Stück beſucht. Im allgmeinen mittlere Qualität. Preiſe hoch. Der Handel war insbeſondere mit Schlachtpferden ſehr lebhaft. Schlachtpferde koſteten 80—160., Arbeitspferde 200—1300 M. pro Stück. Der Ferkelmarkt war mit 435 Stück reich beſchickt. Handel flott. —12 M. wurde pro Stück bezahlt. Mannheimer Effektenbörſe vom 26 März.(Offizieller Bericht.) Die Börſe verkehrte heute etwas lebhafter. Höher waren: Badiſche Bank⸗Aktien 121.75., Pfälg. Hypothekenbank 188.25., ferner Durlacher Hof⸗Aktien 289 G.(+ 8 Proz.), Württemb. Transport⸗Verſicherungs⸗Aktien 525., Aktien der Aktien⸗Geſell⸗ ſchaft für Seilinduſtrie 80 G. und Zellſtoffabrik Waldhof⸗Aktien 241 bez. Niedriger notierten: Gutjahr⸗Aktien 98 B. Obligationen. * hauptet. Italien bayer..⸗B.⸗A. 108.80 104— Aktien. Brief Geld . 121 75 Ur. Schroedl, Hdelhg.———. 120.—], Schwartz, Speyer—.— 180.— —.— 180.—[ ,„ Ritter, Schwetz. 25.— „ S. Weltz Speyer 119.— älz. Bank—.— 103—-„.Storch, Sick„—.— 109.80 Pfäalz. Hyp.⸗Bank 718.25„ Werger, Worms 108.——— If. Sp eu. Kdh. Land. 190—1% iorms, Br. v. Oertge—.— 194.— hein. Kreditbank 9 Rhein. Hyp.⸗Bank Südd. Bank Giſenbahnen Pfälz. vudwigsbahn Bauken Badiſche Bank Kred. u. Depb., Zbckr. Gewbk. Speyer 50% Oberrhein. Bank —.— e 190 108.— 102.80][.. Trausport it. Verſicherung. B..⸗G. Rhſch. Sceetr. 98.— —.— 218.—Nannh. Damufſchl. „ Maxbahn 139.—.— 1 Lagerhau8s 107.— „ Nordbahn 128.——.—fh. u. Seeſchiff.⸗Geſ. Hellbr. Straßenbahn—.— 62.— Bad. Rück⸗u. Mitverſ. 205.— 195.— 5„ Aſſelurranz Chem. Judu eit Continental. Verſ.—.— 320.— .⸗Gchem. Induſtr.——.—Nannh. Verſicherung—— 78 dafbr.—.492. Verſicherung 470 Bad. Anil.u. Sodaſpr.—.— 422.— Oderrh VBerſGeſ. 335.— 405 Ehem. Fab. Geidenbg.—.— 157½— Hürtt. Transp.⸗Berſ.—.— 2 Veremchem. Fabriken—.— 260. 33% Verein B. Oelfabrirfen—.— 117.25], Induſtrie. Wſt..⸗W. Stamm 218.——.—.⸗G. f. Seilinduſtrie „„ Vorzug 100 3 7 9 55 Emaillirfbr. Kirrwe Brauereien. Emailw. Maikammer 98.——.— Bad. Brauerei 160.— 129.—[etiuinger Spinnerei 100.——.— Binger Aktienbierbr. 47.—. Hüttenh. Spinneret—.— 105.— Durl. Hof vm. Hagen Eichbaum⸗Brauerei 91.— —.— —.— ——— . 157/.—Koſth. Cell.at. Papierf. Elefbr. Rürl, Worms—.—104.— 11 9 95 25 Ganters Br. Freiburg— 112.—[Oggersh. Spinnerei kleinlein, Heidelderg—.——.— Bfälz. Näh. u. Fahr. F. Homb. Wleſſerſchmitt 85.——.— FPortl ⸗Cement Heidlb. Ludwigshaf. Brauerei—.——.—Berein Freib. Zſegelw. Mannd. Alltenbr. 150.——.—Ger. Speyr. Jiegelw. Pfalzbr. Geiſet Mohr 68.——.— Zellſtofff. Waldhof Brauerei Sinner 239.——.—Zuckerf. Waghäuſel Franlfurter Effektenbörſe. 91.— 90.— e 8 136.— —— 68.— 241. —.— 88.— (Gilbvat⸗Telegramm des General⸗Angeigers/ V. Frankfurt, 26. März. Die Geſchäfksſtille hielt auch heute am Schluſſe der Börſenwoche an, wenngleich für ein⸗ zelne Werte ſich lebhaftes Geſchäft entwickelte. Banken eröff⸗ neten zu behaupteten Kurſen. Handelsbank Bruchteile höhen Rheiniſche Hypothekenbank feſt und 3 Proz. höher. Für Mon⸗ tanwerte ſtellte ſich weitere Befeſtigung ein. Beſonders belebt waren Gelſenkirchener und Laurahütte. Von Bahnen Gotthard ſchwächer. Uebriges ſehr ſtill. Schiffahrtsaktien unverändert. Heimiſche Fonds feſt, ausländiſche zeigten wenig Veränderung. Rumänier ſchwächer. Induſtriewerte lagen ruhig. Schluß⸗Kupſe. (Telegramm der Continental⸗Telegraphen⸗Compagule.) Reichsbank⸗Diskont 4 Prozent. Wechſel. M Kurze Sicht 2½—3 Monate Reichsmark e% Vor. Kurs Heut. Kurs Vor. Kurs Heut.Kurs Umſterdam hfl. 100 16887 168.90 Belgien.. Fr. 100 51.038 81.05 Le. 100 81.083 81.033 London.. Iſt. 20.420 20.43 Madrid. Pf. 100— New⸗Jork Dll. 100— Baris. Fr. 100 81.266 Schweiz Fr. 100 80.85 Betersburg S. ⸗R. 100— Erteſt...Kr. 100— Wien.. Kr. 100 85.— de,„„„ M. S.— Gtaatspapiere. A. Deulſche. 25 286. 95. 256. 3½ Dſch. Reichsanl 101.60 101.70 5 itakten. Rente—.— 101 90 111 0 8 82555 4. Oeſterr, Goldr. 101.10 101.20 „.80 89.85 4½ Oeſt. Silberr. 100,25—.— e 101.45 101.80 410 Oeſt. Papierr. 101.75 1016[8 Portg. Serie III „ 89.90 89.803 dto. 1 3½ Bäd. St.⸗Obl.fl. 99.80 99 800 4 Ruſſen von 1880 „ M. 100.25 100.25 4 ruff. Staatsr. 1894 3%„ 1900, 100.25 100.25 4 ſpan. ausl. Rente bad. St.⸗A. 104.— 104—[1 Türken Lit. D. giſs Bauern,„ 100.75 100.70 4 Ungar. Goldrente 3 89.75 8 95 4„ Fronenrente 5 Ag.. Gold⸗A. 1887 4 Egypter untſteirte 105.— 5 Mexikaner äuß. 100.75 „ fiaun. 0. 44½ Chineſen 1898 86.70 5 Bulgaren 86.— Verzinsl. Looſe. VPAM 7.* 3¹ 53 50.20 88.40 38 93.25 93. 81.80 99.25 99.80 97.90 2„ 1„ 4 Heſſen Gr. Heſſ. St.⸗ A. von 1896 87 90 87.80 3 Sachſen. 88.60 88.40 4 Mh. St⸗A. 1899—— 100.25 B. ändi 152 inviſchz 3 Oeſt. Looſe v. 1867 152.35 1 5 d0er Griechen 39.75— 5 Türkiſche Looſe 128.20 Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerf. Wagh. 82 90 83 25 Spicharz 1606.90 eidelb Cementw. 118.50 118.50 Parkakt. Zweſbr. Anilin⸗Aktien 421.80 422.90 104.30 104.80 188 40 188.30, Pflz. Preßh. u. Spfhr.—.— 116.— 850.— 840.— —.— 80.— —. 127. ——.— 55 —.289.—RNähmfbr. Haid u. Neu 220.850—— —.— 115.— 98.— .— eee 59.10 Pfandbriefe. 4% Rhein. Hyp.⸗B.unk. 1902 100.70 bz 300„ alte M. 96.70 b. 3½%„„„ unk. 1904 97.60 b. 3½„„ Kommunal 97.90 b; Städte⸗Anlehen. ½ Freiburg.H B. 99.15b; 40½ Karlsruße v. J. 1896 92.10 b %% Lahr v. J. 1902 99.10 bz 49% Ludwigshafen v. 1900 101.40 d⸗ 1½%% Ludwighafen 100.50 G ——b 7 100.— bꝛ 3½ e% 5 99.— 30% Mannh. Oblig. 1901 101.—6 4 1900 102.— „ 1585 100.25 N 37 15„ 1888 100.25 B 3„ 1895 100.25 B 3% 0% 1898 100.25 2˙ 3½%0% Mirmaſenſer 99.—0 Induſtrie⸗Obligation. 4½% Akt.⸗Gel.. Seilindu⸗ ſtrie rückz, 10% 12* 100.— 2 4˙½ Bad..⸗G. f. Röſchiff. Seetransport 102.— G 4½% Bad. Anilin⸗u. Sodaf. 105.— B 4% Kleinlein, Heidlbg. M. 100.— G 5% Bürgl. Brauhaus, Bonn 99.— B 4½0% Speyerer Bauhaus Akl.⸗Geſ. in Speyer 101.50 B 4½0% Oberrh. Eleklrizität 97.— bz 4½0% Pfälz. Chamotte u. Tonwerk.⸗G. Eiſenb. 100.75 G 4½ c% Riß..⸗G. Zellſtoff!. Waldhof bei Pernau in Livland 4% Herrenmühle Genz 4½9% Mannh. 5 ſchleppſchtffahrts⸗Geſ. 101.50 G 1½ Mannh. Lagerhaus⸗ Gefellſchaft 4½ Speyerer Ziegelwerke 102.50 B 4½% Südd. Drahtinduſtr. Waldhof⸗Mannheim 102.28 G 4½ Verein chem. Fabriken—.— 101.— G Lederw. St. Ingbert- 109.— 6 2½ Zellſtofffabrit Waldhof 104.70% Ch. Fbr. Griesheim 231.— 381— Höchſter Farbwerk 364.50 64 70 Ver. Kunſtſeide 330.— 380.— Verein chem. Fabrik 259.— 259.— Shem Werke Albert 20.— 200— Aeeumul.⸗F. Hagen 175.— 177.— Aee. Böſe, Berlin 5 Allg. Slek.⸗Geſellſch 910 80 210.20 Schuckert„ 100 80 101— ahmeyer 88— 88— Allg..⸗G. Siemens 188 50 138 50 —.——.— —— Eichbaum Mannh. 156.20 156.20 Mh. Akt.⸗Brauerei 150.— 150.— Setlinduſtrie Wolff 79.90 80.— Walzmühle Ludw. 150.80 151.— Fahrradw. Kleyer 284.— 234.— Maſch. Arm. Klein 102.60 102.30 Maſchinf. Gritzner 206— 204.— Schnellvrf, Frkthl. 160.30 160. Oel fabrik⸗Aktien zellſtoff Waldhof 243.— 242 kriedrichsh. Bergb. 124.70 124.0 Aktien deutſcher und ausländiſcher Transport⸗Auſtalten. Ludwy.⸗Bexbacher 218.— 278.— Marienburg.⸗Mlw.—.—— Pfälz. Maxbahn 139— 189 20 Pfälz. Nordbahn 126.85 126 85 Südd. Eiſenb.⸗Geſ. 122 20 12110 Bamburger Packet 106 90 108 94 Nordd. Lloyd 104 90 104.70 Oeſt.⸗Ung. Staatsb. 136— 186 Oeſterr. Süd⸗Lomb. 14.10 13.90 Nordweſtb. 2 Oeſterr. Lit. B.—— Gotthardbahn 198.— Jura Simplon Schweiz. Centralb. Schweiz, Nordoſtb. Ver. Schwz Bahnen Ital. Mittelmeerb. „Merldionalba rthern prefer. Walose ef Weltz z. S. Speyer 112.— 112. 117.50 117.50 Cementf. Karlſtadt 104.80 104 70 ———.—— Kurſe be⸗ Im weiteren Verlauf war die Tendenz ſehr ſtill ohne nennenswerte Veränderung. Banken und Montan behauptet. Die Börſe ſchloß in Uebereinſtimmung mit den übrigen Börſen geſchäftslos. Baltimore und Ohio abgeſchwächt 78.70—78.80. — Keltes“ General⸗Anzeiger: Mannheim, 26. März. Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. 35/¾ Pr. Pföbr.⸗Bk.⸗ Hyp.⸗Pfd. unk. 12 100.30 3% Pr. Pfdbr.⸗Bk.⸗ Hyp.⸗Pfd. unk. 12 3½ Pr. Pfdbr.⸗Bk.⸗ Hyp.⸗Pfd.⸗Kom.⸗ Obl, unkündb. 12 4% Ctr. Bd. Pfd. 1 90 40% 1 75 99 unk. 09 „ Pfdbr..01 unk. 10 „ Pfdbr..Os unk. 12 „Pfdbr.86 89 ft. 84 „ Pfd. 93/06 7 Com.⸗L bl. v. I,unl 10 „ Com.⸗Oul. .87,unk.91 „Com.⸗Obl. v. 96/06 100.50 100.50 100.60 100.80 191 60 101.80 101.80 101.30 eee, 98.90 57½% Pr. Bod.⸗Cr. 95.90 40% Pf. B. Pr.⸗Obl.—.— 102.— 54½% Pf. B. Pr.⸗O. 99 80 40% Rh. Pf. Br. 1902 100.50 100.70 557 102.— alte 96.70 10 97.6 34½% Rh..⸗B. G. O 97.90 40 Sttsgar. It. Gtf. 70.60 84½ Pr. Pfbr..1905 95.30 95.80 101.80 101 80 96.10 4% Frk. Hyv.⸗Bfdb. 4% F. K. VB. Pfdbr.05 %%„ 0 40% Pf. HypB. Pföb, 100.30 97.— Jo⁰ 97.— 100.20 100.80 100.20 100.80 101.80 101.80 102.10 102.10 102.60 102.60 96.20 97.10 95.80 101.20 101.50 96.10 96.10 97.10 40⁰.*„ . Rhein. Weſtf. .⸗C.⸗B. 1910 102.— 102.— 40% Pr, Pfdbr.⸗Bk.⸗ 3½ Hyp.⸗Pfd. unk. 12 102.60 102.60 104.— 104.— 99.20 99.20 99.60 99.60 Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien Deutſche Reichsbk. 159.75 152.45 Oeſt. Länderbank Badiſche Bank 121.60 121.60]„Kredit⸗Anſtalt Berliner Bank 89.30 Pfälziſche Bank Berl. Handels⸗Geſ. 153 60 153 90 Pfälz. Hyp.⸗Bank Darmſtädter Bank 135 20 135.30 Rhein. Kreditbank Deutſche Bank 215.40 Mhein. Hyp. B. M. Diskonto⸗Commd. 185 50 183.80 Schaaffh. Bankver. Deutſche Gen.⸗Bk. 97.25 Südd. Bank Mhm. Dresdener Bank 148 20 Wiener Bankver. Frankf. Hyp.⸗Bank 200.10 D. Effelten⸗Bank rkf. Hyp.⸗Creditv. 148.50 Bank Ottomane Nationalbank 117.380 Mannheimer Verſ⸗ Oberrhein. Bank 93 50 93 50] Geſellſchaft 470.— Oeſterr.⸗Ung. Bank 115 20 115.20 Preuß. Hypothekb. 111.50 Privat⸗Diskont 3½—39¾ Prozent. Frankfurt a.., 26. März. Kredttaktien 202.90, Staats⸗ bahn 186—, Lombarden 14—, Egypter—.—, 4% ung, Goldrente 99.30, Gotthardbahn 192.—, Disconto⸗Commandit 185 50, Laura 233.—, Gelſenkirchen 212—, Darmſtädter 135.20, Handelsgeſellſchalt 153.50, Dresdener Bant 148.30, Deutſche Bant 215.—, Bochumer 191.—, Northern—.—. Tendenz: ſtill. Nachbörſe Kreditaktien 202 80, Staatsbahn 136.—, Lombarden 18.90, Disconto⸗Commandit 185 10. Berliner Effektenbörſe. (Pribat⸗Telegramm des General⸗Anzeigers.) W. Berlin, 26. März. Die Börſe eröffnete äußerſt ſtill. Die auswärtigen Börſen boten nach keiner Richtung An⸗ regung. Die von Paris und London abhängigen Werte reagier⸗ ten zum Teil auf ſchwächere Haltung der Türken, zum Teil auf amerikaniſche Bahnen. Doch waren die Kursunterſchiede nicht erheblich. Von Lokalwerten wichen Banken nur Bruchteile. Eiſenaktien beſſer gefragt. Kohlenaktien wenig verändert. Der Verkehr im Eiſenbahnmarkt war ganz belanglos; desgleichen in fremden Fonds. Das Schiebungsgeſchäft zum Satze von 5 pCt. zeigt keinen großen Umfang. Später Lokalwerte unverändert. 107.50 202 90 192.30 188.50 138.20 192.90 139.70 102.80 130.50 103.40 110.30 107.50 202.30 102.— 188.— 188.30 190.— 139 80 103.— 129.90 108.10 110.50 148.30 200 10 148.50 117.10 470.— 111.50 Induſtriewerte des Kaſſamarktes udüſtriewerte in Kohlenaktien ruhig, in Eiſenaktien feſt. Califig höheren amerikaniſchen Preiſe befeſtigten den Weizenmarkt umſomehr, aus den öſtlichen Provinzen Konſumaufträge auf ausländiſchen en borlagen, da die Knappheit inländiſcher Zufuhren dem Bedarf Berlin, 26. März. Schlußcourſe. 995 216.05 216.05 92 5 18850 900 iſt ein angenehmes natür⸗ Nuſf. Anl. 1902„Berg⸗Märk. Bank 156.50 1386.5 5 jches Ahffihrm 3½% Neichsanl. 101 90 101.89 ur. 89bp. Ae ⸗G. 2 liches Abführmittel von her⸗ 20 e l 00 100 5 5 99 D.—.——.— 5 vorragendem Wohlgeſchmack 35% Bd.!.⸗Ob 100..30 Pynamit Truſt 167.10 167.50 ohutsmarke nf 4 Bad. St.⸗A. 104.20 104 2 Bochumer 189.80 191.40„abirid“ und außerordentlicher Wir⸗ 30 75. Nen 0 80 Eonſolidation 398.——.— trägt. kung, erprobt bei Erwachſenen pr. ſächſ. Rente 88.30 88 40 Dortmunder Union 79.60—.— f 1 4 Heſſen 104 20 104 10 Geffenkirchener 212.60 212.40 e 5 3 Heſſen 87.90 87.90 Harpener 192.60 1938.20 von Verſtopfung, träger 1 Italfener 10190—.— Stbernig 193.20 193 50 n Verd Stäti 18f0er Looſe 152.20—.— Laurahütte 28150 233.10 E„ ͤ Lübeck⸗Büchener.— 160.70] Wurm⸗Revier 187.75 187.90 1— mangelndem Appetit. Marienburger—.———[Pbönir 155.60 156.—— 55 12 315f Oſtr. Südbahn—.——.— Schalk, G. u. G⸗V. 451 25 458.— NSI 5 In Abpotheken käuflich Staatsbabn⸗Aktien 135.70 136.20 Cleft. Licht u. Kraft 106.— 106 50 15 ½1 Fl. Mk..50, ½ Fl. Mk..50. Lombarden 14— 13.9 Weſterr Alkaliw. 215 10 215.10 SS dee Fiei Gali(Speeiali Mod Callforni Fi Ganara Paeſſe,Sh. 117 10 11 50 Aicgersleken A. dd. 18 40 152 0 Seegnele, Sf. r agren. 1 eeg alteg kee Heidelb. Str.& B. B.—.——.— Steinz. Friedrichsf. 263.— 260 25 EFEE òĩƷV“w. Kreditaktien 202.50 202.90] Hanſa Dampfſchiff. 119.90 119.80 22 2 Lerl. Handels-Geſ. 153.40 159.800 Molltämmerei⸗Al. 146.10 145.— F. Söhrind. Mannheim, 15 135.10 135.10 4 Pfbr. R5. M. BCr. 101 80 101.60 5 9. Paradeplatz. Deutſche Bankak. 215.— 215.— Mannh.⸗Rh. Tr. 64.— 64.— Gegründet 1822.— Telephon 1562. 2214 Disc. Comm. Aktien 185.40 183 90] Kannengießer 125 25 125.— 5 5 Dresdener Bank 148.— 148.101 Hörder Bergw. 131.30 182.— uelen— Gold- und Sitherwaren— Uhren, Privat⸗Diskont 3/%, F 1 d W. Berlin, 26. März.(Telegr.) Nachbörfe. Tauen Sel 8 SWarnt! Eredil⸗Aliien 208.— 202.90] Lombarden 14.— 13900 Die ächten Hereules-Spiralfeder-Corsets tragen alle Staalsbahn 135.70 136.20 Diskonto-Comm. 185.70 186.— entsprechenden Stempel oder Etiquette. Alle auderen weise 5 man, weil minderwertig, zurüek. 17631 Berliner Produktenbörſe. 1 5 „Berlin, 26. März.(Tel.) Produktenbörſe. Die.Mannheimer Verſich. gegen ungeziefer. Vertilgung v. Ungeziefer J. 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Man frage ſeinen Arzt. 21440 28. 26. 5 Weizen dei gan: 176 25 177.25 CCCVTTCC( 177.— 178.— d 174.25 175.50 Roggern der an... 187.— 187.— er uftßß 141— 140.75 DerSe!t! 141 75 141.75 Hafer per Mai„„5 127.50 127.50 Der üuliüiü 131˙75 182.— MWasß FT 112.75 112.78 DNerl!! 113 25 112.25 Rüßbdls ver aae. 44 40 44 50 per ih!!! 45.60 45 50 Spiritus ſder ſo—.——.— 93.25 25.25 o 17.90 17.99 per Dezember e—— per Mai Verantwortlich für Politik: Chefredalteur r. Paul Harms, für Feuilleton, Kunſt, Volkswirtſchaft und den übrigen, redaktionellen Teil: Georg Chriſtmann, für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Richard Schönfelder, für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Karl Apfel. Druck und Verlag der Er. H. Haas'ſchen Buchdruckerei. (G. m. b..' Grnſt Müller. Veberall zu haben , unentbehrliche Zahn-Oreme erhält die Zähne rein, weiss und gesund. 2015 Diimiseh. Spanische Stunden Werden jetzt in der Berlitz- Schule von einem spanischen Lehrer, Setor Don Luis Corbella de Caspe, erteilt. 21295 Prospekt und Probestunde gratis. Man melde sich persönlich oder schriftlich bei der Direktion. The Berlitz-School of Languages, P2, 1, 1 Tr. 2 Zum Osterfeste empfehle Neuheiten in Hasen„ Eier in Chokolade, Marzipan und Fondant, sowie Osteratrappen in grösster Auswahl und lade zum Besuche meiner Speelal-Ausstellung höflichst ein. 22232 B. Wirth, Inhaber: E. Schlosser. Chokolade- Deberwältigende Auswadl. H. Sülabe enlegenteits-Caufpaös felteer Danen-Lonfegtion. Mrosse 22306 Sämtlicher Neuheiten für Frühjahr und Sommer sind eingetrofſen. 2 INE. 7 Oh anter P Sonntag bis 7 Uhr abends geöfinet. Sehr billige Preise. liefer K tadelloser dulide, Aun 885 8 Hierdurch beſtätige ich Herru Hch. Schäfer, Leiter der pöyſikaliſhen Heilanſtalt Mannheim, 1 4, 13 gerne, daß mich derſelbe durch ſeine bei ihm erfolate—5 wöchentliche Kur von meinem ſo ſchmerzhaften Neuralgie lelden bei welchem ſch wicht auſtehen ſteß, verſ nieden⸗ Aerzte zu konfultieren, ohne den geringſten Erſolg gehabt zu haben, vollſtändig befreit hat; ich kann daher nicht uinhin, Herrn Schäfer für ſeine gewiſſenhafte unſd auf⸗ ute kſame Behandlun; meinen Dank auszudrückent und werde nicht unterlaſſen, die einfache Kur des Herrn Schäfer meinen Leidensgenoſſen zu empfehlen. Mannheim, im Oktober 1903. 21054 gez. F. G.., Buchhalter. Todes-Anzeige. Am Freitag Nachmittag verschied In Neckarau abonniert man auf den Marrkeimer ſieneral-Auzeiger (Maunheimer Journal) Amts- und Kreisverkündigungs-latt Ttäglich zweimal erscheinend, zum Preise von 70 Pfg. pro Monat bei Frau Last, Werderstr. 5, und„„ Weber, Dammstr. 40. lioebter Gatte, Bruder, Schwager und Onkel Leichenhalle des israelitischen Friedhofes aus statt. Todes-Anzeige. Freunden und Bekannten die traurige Mitteilung, dass unser innigstge⸗ 22805 22 Bonn Herr. nach langem, schweren Leiden sanft entschlafen ist. Im Namen der trauernden Hinterhliebenen: Frau Sofie Bonmn. Mannheim, den 26. März 1904, Die Beerdigung findet Montag, 28. ds., nachwittags 3¼ Uhr von der Man bpittet höfl. von Condolenzbesuchen absehen zu wollen. nach längerem Leiden unser Mitglied Herr Chefredakteur gean ficharül im Alter von 74 Jahren. 0 Wir werden dem Verblichenen, der zu den Gründern unsres Vereins gehörte, ein ehrendes Andenken bewahren. Mannheimer Journalisten- und Schriftsteller-Verein. IJ..: Dr. MH. C. Gérard, Vorsitzender. Die Beerdigung findet Sonntag, den 27. März 1904, nachmittags 8½ Uhr von der neuen Leichen- 55 halle aus statt. — — bonnement 50 Pfennig monatlich. Trägerlohn 10 Pfennig. Ducch die Poſt bezogen inkl. Poſt⸗ aufſchlag M..91 pro Quartal. Telephon: Redaktion Nr. 377. * Inſerate Die Kolonel⸗Zeile. 20 Pfg. Auswärtige Inſerate 25 Die Reklame⸗Zeile 60 Expedition: Nr. 218. +* 57 Stkanntmachung. Den Ankauf vön Halbblutuuten betr. Ni. 307e8 1. Der Ankauf von preijährigen hannoverſchen Halb⸗ blütunten wird in dieſem Jahre nach Maßgabe der im Anitsblatt vonn 21. März 1902 Nr. 69 be⸗ kannt gegebenen Beſtimmungen, welche beim Bezirksamt und den Bürgermeillerämtern eingeſehen werden können, durch den tech⸗ niſchen Referenten für Pferde⸗ zucht beim Großh. Miniſterium des Junern bewirkt werden. Ziffer y der Beſtimmungen erleidet folgende Aenderung: Für tadellos gehaltene Stuten wird wenn ſie der Prämiter⸗ ungsko mmiſſion bei Gelegenheit der Prämiierungstagfahrten vor⸗ geführt werden, je nach Befund ein Kaufpreisnachlaß gewährt, welcher im Jahre 1905— 10%, im Jahre 1906— 6% und nach Vorſtellung der Stute mit einem zweiten Fohlen 4% des Ueber⸗ nahmepreiſes der Stute be⸗ tragen kann. 3496 ſe Anmeldungen der Beſtel⸗ lungen haben tänaſtens bis zum 1. Mai l. Js. bei dem Bezirksamt 0 erfolgen und müſſen enthalten: 1) Name und Wohnort des Beſtellers, Eine Erklärung, daß der Beſteller mit dieſen Be⸗ ſtimmungen einvertanden und insbeſondere die unter Ziffer Vill und N der⸗ ſelben aufgetührten Ver⸗ pflichtungen durch Aus⸗ ſtellung eines Reverſes ein⸗ zugehen bereit iſt. Die Bürgermeiſterämter werden veranlaßt, dieſes in geeigneter Weſſe zur Keuntnis der Pferde⸗ züchter und Intereſſenten zu bringen und etwaige Anmel⸗ dungen ſpäteſtens bis 1. Mai ds. Js. uns 50 3496 Maunheim, 23. März 1904. Gr. Bezirksamt: ang. 92 Bekauntmachung. Die weltliche Feier der Sonn⸗ und Feſttage 7 betreffend. No. 34514 l. Nach 87 der kandesherrlichengzerorbnung vom 18. Juni 1892 in der 5 der Verorbnung vom 25. Juli 1898 ſind während der mit dem Palmſonntag beginnenden Char⸗ woche nur Müſikauffübrungen epnſten Inhalts geſtattet. Das Splelen der Orcheſtrlons iſt deshalb während dieſer ganzen ei verborn Mannheim, den 22. März 1904. Großh. Be irksamt. Poli eidirektion: Schäſer. gekauntmachung. Deie Beiträge für die lland⸗ und forſtwirt⸗ n Ae cherun n ahre 1908 eeſſend, arbeitsverbienſt von Mark 660 und dem hieraus berechneten ⸗Arbeits⸗Verdienſt von 2 Mark 80 Pfg. Nart 20 Pig. ſtellt ſich der rbeitswert, mit welchem der Anitspezirk an dem Geſamt⸗ Jedarf der bad. landw. Berufs⸗ 4— 0 für 517 I86 eil zu nehmen hat, au 2684000 W. Nach Verhältnis dieſes Arbeits⸗ hat der Bezirk die Summe bon 28874 M. 89 Pfg. aufzu⸗ 00. und es entfallt auf je 100 M. Arbeitswert ein Betrag von 110 Piennig. 3498 Maunheim, 23. März 1904. Begz Bezirtsaint: enJung. Tealihe Acfonunf Aapedung bon Erbreſlen „Nr. 8055. Am 8. Januar 1904 ſtarb zu Maunhein die am 1. Februar 1832 geborene Glifa⸗ betha Ehriſtine geborene Jung. Vitwe des Wagmeiſters Straubert dabier Die⸗ ſelbe war die uneheliche Tochter des Jovann Georg Jung in Beerfelden und der Anna Forl. ſiine Ihrig. 3482 „Die Erben der obengenannten Jacoh Straupert Witwe werden Aufgefordert, ihre Erbrechte binnen drel Monaten von heute ab bei dem unterzeichneten Notariate anzu welden. inheim, 21. März 1904. Or. Motarial Ir?: —5 Frünfahrs- Kontrol-Versammlungen 1904 im Jandwehr⸗Bezirk Maunheim, Stzirk des Haupimeldeamls Mannheim. Es haben zu erſcheinen: In Maunheim 34¹7 (Reitbahn im Großh. Schloß.— Eingang gegenüber L 5, Kurfürſtenſtraße.) All Dispoſition der Erſatzbehörd Mannſchaften ſümtlicher Waffen e Jahresklaſſen 1903 und 1902 der Infanterie. Mittwoch, 6. April 1904, vormittags 9 Ühr. Jahresklaſſe 1901 der Jufanterie mit dem Anfangs⸗ buchſtaben A bis K Mittwoch, 6. April 1904, nachmittags 3 Uhr. Jahresklaſſe 1901 der Iufanterie mit den Anfangsbuch⸗ ſtaben L bis 2 Donnerstag, 7. April 1904, vormittags 9 Uhr. Jahresklaſſe 1900 der Jnfanterie mit den Anfangsbuch⸗ ſtaben A bis Donnerstag, 7. April 1904, nachmittags 3 Uhr. Jahresklaſſe 1900 der Jufanterie mit den Anfangsbuch⸗ ſtaben L bis A Freitag, 8. April 1904, vormittags 9 Uhr. Jahresklaſſe 1899 der Infanterie mit den Anfangsbuch⸗ ſtaben A bis K Freitag, 8. April 1904, nachmittags 8 Uhr. Jahresklaſſe 1899 der Infanterie mit den Anfangsbuch⸗ ſtaben L bis 2 Samstag, 9. April 1904, vormittags 9 Uhr. Jahresklaſſe 1898 der Infanterie mit den Anfangsbuch⸗ ſtaben A bis K Samstag, 9. April 1904, nachmittags 3 Uhr. Jahresklaſſe 1898 der Infanterie mit den Anfangsbuch⸗ ſtaben L bis 2. Montag, 11. April 1904, vormittags 9 Uhr. Jahresklaſſe 1897 der Infanterie mit den Anfangsbuch⸗ ſtaben A bis K Montag, 11. April 1904, nachmittags 3 Uhr. —Jahresklaſſe 1897 der Infanterie mit den Anfangsbuch⸗ ſtaben L bis 2 Dienstag, 12. April 1904, vormittags 9 Uhr. Jahresklaſſe 1896 der Jufanterie mit den Anfangsbuch⸗ ſtaben A bis 5 Dienstag, 12. April 1904, nachmittags 3 Uhr. 5 Jahresklaſſe 1896 der Infanterie mit den Anfangsbuch⸗ deen keben. B 8 9855 Mittwoch, 13. April 1904, vormittags 9 Uhr. Jahresklaſſe 1895 der Infanterie mit den Anfangsbuch⸗ ſtaben A bis K 55 Mittwoch, 13. April 1904, nachmittags 3 Uhr. Jahresklaſſe 1895 der Infauterie mit den Anfangsbuch⸗ ſtaben L bis. Donnerstag, 14. April 1904, nachmittags 3 Uhr. Jahresklaſſe 1894 der Infanterte mit den Anfangsbuch⸗ ſtaben L. bis 2 Freitag, 15. April 1904, vormittags 9 Uhr. Jahresklaſſe 1893 der Infanterie mit den Anfangsbuch⸗ ſtaben A bis K Freitag, 15. April 1904, nachmittags 3 Uhr. Jahresklaſſe 1893 der Infanterie mit den Anfangsbuch⸗ ſtaben L bis 2 Samstag, 16. April 1904, vormittags 9 Uhr. Jahresklaſſe 1892 der Jufauterie amstag, 16. April 1904, nachmittags 3 Uhr. Jahresklaſſe 1891 der Infanterie Montag, 18. April 1904, vormittags 9 Uhr. Jahresklaſſen 1891 bis 1903 der Kavallerie(ausſchließ⸗ lich derjenigen Mannſchaften der Jahresklaſſen 1891 und 1892, welche bei der Frühſahrskontrolverſammlung 1902 bezw. 1903 zur Landwehr II. Aufgebots überführt worden ſind. Montag, 18. April 1904, nachmittags 3 Uhr. Jahresklaſſen 1891 bis 1895 der Feldartillerie Dienstag, 19. April 1904, vormittags 9 Uhr. Jahresklaſſen 1896 bis 1898 der Feldartillerie Dienstag, 19. April 1904, nachmittags 3 Uhr. Jahresklaſſen 1899 bis 1903 der Feldartillerie Jahresklaſſen 1891's 1903 der Jäger ahresklaſſen 1891 bis 1903 der Maſchinengewehrtruppen ahresklaſſen 1891 bis 1903 der Verkehrstruppen(Eiſen⸗ bahn⸗, Luftſchiffer⸗ und Telegraphen⸗Truppen) Jahresklaſſen 1891 bis 1903 des Beterinürperſonals (Fahnen⸗ und Beſchlagſchmiede, Unter⸗Roßärzte) Mittwoch, 20. April 1904, vormittags 9 Uhr. Jahresklaſſen 1891 bis 1898 des Trains leinſchließlich derjenigen Kavalleriſten, welche zur des Trains ent⸗ laſſen find, der Krankenträger und Militärbäcker jedoch aus⸗ ſchließlich derſenigen Maunſchaften der Jahresklaſſen 1891 und 1892 welche bei der Frühjahrskontrolverſammlung 1902 bezw. 1903 zur Landwehr II. Aufgebots überführt worden 8 Mittwoch, 20. April 1904, nachmittags 3 Uhr. Jahresklaſſen 1896 bis 1903 des Trains(einſchließlich derjenigen Kavalleriſten, welche zur Reſerve des Trains enl⸗ laſſen ſind, der Krankenträger und Militärbäcker Dionnerstaa. 21. April 1904, vormittags Uhr. Amts⸗ und Kreisverfündigungsblatt. amstag, 26. März 190g. Jahresklaſſen 1891 bis 1903 der Mannſchaften des preußiſchen Gardekorps aller Waffen Jahresklaſſen 1891 bis 1895 der Fußartillerie Donnerstag, 21. April 1904, nachmittags 8 Uhr. Jahresklaſſen 1896 bis 1903 der Fußartillerie Freitag, 22. April 1904, vormiktags 9 Uhr. Jahresklaſſen 1891 bis 1903 der Pioniere Freitag, 22. April 1904, nachmittags 3 Uhr. Jahresklaſſen 1891 bis 1903 des Sanitätsperſonals (Sanftätsmannſchaften und Krankenwärter) Jahresklaſſen 1891 bis 1903 der Marine. Samstag, 23. April 1904, vormittags 9 Uhr. Jaeesgaſen 1891 bis 1903 der Zahlmeiſteraſpiranten ahresklaſſen 1891 bis 1903 der Büchſenmachergehülfen Jahresklaſſen 1891 bis 1903 der Arbeitsſoldaten Samstag, 23. April 1904, nachmittags 3 Uhr. Jahresklaſſe 1891 der (Geburtsjahr 1871) Montag, 25. April 1904, vormittags 9 Uhr. Jahresklaſſe 1892 der Erſatz⸗Reſerve aller Waffen (Geburtsjahr 872) Montag, 25. April 1904, nachmittags 3 Uhr. Jahresklaſſe 1893 der Erſatz⸗Reſerve aller Waffen (Geburtsjahr Dienstag, 26. April 1904, vormittags 9 Uhr. Jahresklaſſe 1894 der (Geburtsjahr 1874) Dienstag, 26. April 1904, nachmittags 3 Uhr. Jahresklaſſe 1895 der Erſatz⸗Reſerve aller Waffen (Geburtsjahr 1875) mit den Anfangsbuchſtaben A bis 1. Mittwoch, 27. April 1904, vormittags 9 Uhr. Jahresklaſſe 1895 der Erſatz⸗ maſtel aller Waffen (Geburtsjahr 1875) mit den Anfangsbuchſtaben L. bis 2 Mittwoch, 27. April 1904, nachmittags 3 Uhr. Jahresklaſſe 1896 der Erſatz⸗Reſerve aller Waffen (Geburtsjahr 1876) mit den Anſangsbuchſtaben A bis I Donnerstag, 28. April 1904, vormittags 9 Uhr. Jahresklaſſe 1896 der Erſaß⸗ Reſerve aller Waſfen (Geburtsjahr 1876) mit den Anfangsbuchſtaben L bis 2 „Donnerstag, 28. April 1904, nachmittags 3 Uhr. Jahresklaſſe 1897 der Erſaß Reſerve aller Waſfen (Geburtsjahr 1877) mit den Anfangsbuchſtaben A bis K Freitag, 29. April 1904, vormittags 9 Uhr. Jahresklaſſe 1897 der Etſah⸗ Reſerve aller Waffen (Geburtsfahr 1877) mit dem Anfangsbuchſtaben L. bis 2 Freitag, 29. April 1904, nachmittags 3 Uhr. Jahresklaſſe 1898 der Erſatz⸗Reſerve aller Waffen (Geburtsjahr 1878) mit den Aufangsbuchſtaben& bis R Samstag, 30. April 1904, vormittags 9 Uhr. Jahresklaſſe 1898 der Erſatz⸗Reſerve aller Waffen (Geburtsſahr 1878) mit den Anfangsbuchſtaben I. bis 2 Montag, 2. Mai 1904, vormittags 9 Uhr. 5 Jahresklaſſe 1899 der Erfah⸗ Reſeroe aller Waffen (Geburtsjahr 1879) mit den Anfan sbuchſtaben A bis Montag, 2. Prai 1904, nachmittags 3 Uhr. Jahresklaſſe 1899 der Erſatz⸗Reſerve aller Waffen (Geburtsjahr 1879) mit den Anfangsbuchſtaben L bis Dienstag, 3. Mai 1904, vormittags 9 Uhr. Jahresklaſſe 1900 der Erſatz⸗Reſerve aller Waffen (Geburtsjahr 1880) mit den Anfangsbuchſtaben& bis 1 Mittwoch, 4. Mai 1904, vormittags 9 Uhr. Jahresklaſſe 1900 der Erſatz⸗Reſerve aller Waffen (Geburtsjahr 1880) mit den Anfangsbuchſtaben L. bis 2 Mittwoch, 4. Mai 1904, nachmittags 3 Uhr. Jahresklaſſe 1901 der Erſaß⸗Reſerve aller Waffen (Geburtsjahr 1881) mit den Anfangsbuchſtaben A bis Donnerstag, 5. Mai 1904, vormittags 9 Uhr. „Jahresklaſſe 1901 der Exſatz⸗Reſerve aller Waffen (Geburtsjahr 1881) mit den Anfangsbuchſtaben L bis Jahresklaſſe 1902 der Erſatz⸗Reſerve aller Waffen (Geburtsjahr 1882) 75 Jahresklaſſe 1903 der Erſatz⸗Reſerve aller Waffen (Geburtsjahr 1888) Donnerstag, 5. Mai 1904, nachmittags 3 Uhr, Im Vorort Neckarau(Marktplatz). Jahresklaſſen 1891 bis 1895 der Jufanterie von Freitag, 6. Mai 1904, vormittags 9 Uhr. Neckarau Freitag, 6. Mai 194, nachmittags 3 Uhr. 5 Neckarau Samstag, 7. Mai 1904, vormittags 9 Uhr. JDahresklaſſen 1891 bis 1903 der Erſatz⸗Meſerve aller Waffen falte zur Dispoſition der Erfatzbehörden entlaſſenen Mannſchaften ſämtlicher Waffen von Neckarau Samstag, 7. Mai 1904, nachmittags 3 Uhr. Im Vorort Käferthal(Platz vor der evangel. Kirche). Jahresklaſſen 1891 bis 1903 fämtlicher Waffen(mit Ausnahme der Infanterie) 72 bis 1903 der Erſatz⸗Reſerve aller Jahresklaſſen 1891 en 8 Alle zur Dispoſttion der Erſatzbehörden emlaſſenen Mannſchaften ſämtlicher Waffen von Hüferthel Montag, 9. Mai 1904, vormittags 9 Uhr. Jahresklaſſen 1891 bis 1903 der Infanterie von Küferthal Montag, 9. Mai 1904, nachmittags 3 Uhr. 5 In Vorort Waldbof(Plaßz vor der Spiegelfabrif) Jahresklaſſen 1891 bis 1903 der Jnfanterie von Wald⸗ hof, Atzelhof und Luzienberg 5 Dienstag, 10. Mal 1904, vormittags 9 u Jusalaſen 180 t 100 e übrigen Waffen . Jah Waſjen Mannſchaften ſämtlicher Waffen von Waldhof, Luzienberg Mannſchaften von Sandhofen, Jahresklaſſen 1891 bis 1903 der Oekonomie⸗Handwerker Erſatz⸗Reſerve aller Waffen Waſ Erſatz⸗Neſerve aller Wafßen militär⸗ Grſareſerur Jahresklaſſen 1896 bis 1908 der Jufauterie von Netkatan Jahresklaſſen 1891 bis 1903 aller übrigen Waſſen von 5 gegenstünden empfchlen wir in unserem leuen Bankgebäude Lit. D 4 Kr. 9 bis 0 verabfolgt oder auf Wunsch augesandt. verſteigern wir auf unſerm Bureau 1i4. Jahrgang. Alle zur Dispofttion der Erſabbehörden entlaſſeng Atzelhof und Dienstag, 10. Mai 1904, nachmittags 3 Uhr. In Saudhofen(Schulhof). Jahresklaſſen 1891 bis 1903 der Infanterie von Sand⸗ hofen, Kirſchgartshauſen, Sandtorf und Schaarhof Mittwoch, 11. Mai 1904, vormittags 101„ Uhr. e 1891 bis 1903 aller übrigen Waffen Waf ahresklaſſen 1891 bis 1903 der Erſatz⸗Reſerve aller 0 en 8 Alle zur Dispoſition der Erſatzbehörden entlaſſenen Kirſchgartshauſen, Saudtorf und Schaarhof Mittwoch, 11. Mai 1904, nachmittags 3 Uhr. In Feudenheim(Alter Friedbofß. Jahresklaſſen 1891 bis 1903 fämtlicher Waffen 1891 bis 1903 der Erſatz⸗Reſerve aller en Alle zur Dispoſttion der Erſatzbehörden entlaſßenen Mannſchaften von Feudenheim 55 Freitag, 13. Mai 1904, vormittags 9¼ Uhr. Jahresklaſſen 1891 bis 1903 ſämtlicher Waffen 555 1891 bis 1903 der Erſatz⸗Reſerve aller affen Alle zur Dispoſttion der Erſatzbehörden eutlaſſenen Mannſchaften von Wallſtadt und Ilvesheim Freitag, 13. Mai 1904, nachmittags 3 Uhr. In Ladenburg(Schulhof). Jahresklaſſen 1891 bis 1903 ſämtlicher Waffen, 1891 bis 1903 der Erſatz⸗Reſerve aller affen, Alle zur Dispoſttion der Erſatz⸗Behörden entlaſſenen eee von Neckarhaufen und Schriesheim amstag, 14. Mai 104, vormittags 10 Uhr. Jahresklaſſen 1891 bis 1903 ſämtlicher Waffen, 10 W 1891 bis 1903 der Erſatz⸗Reſerve aller affen Alle zur Disposttion der Erſatz⸗Behürden entlafſenen Mannſchaften von Ladenburg Samstag, 14. Mai 1904, nachmittags 3 Uhr. In Seckenheim(Im Garten des Schlößcheus). Jahresklaſſen 1891 bis 1903 ſämtlicher Waffen(mit Ausnahme der Infanterie) Jahresklaſſen 1891 bis 1903 der Erſatz⸗Reſerve aller 1 N, Alle zur Dispoſition der Erſatz⸗Behörden entlaſſenen Mannſchaften von Seckenheim, Rheinau, Stengelhof und Nelaishaus Montag, 16. Mai 1904, vormittags 9½ Uhr. Jabresklaſſen 1891 bis 1903 der Infanterie von Setken · heim, Rheinau, Stengelhof und Relaishauns Dienstag, 17. Mai 1904, vormitlags 9½ Uhr. eſervr- Päſfe und Aviensbeor devungen find mitzubringen. Die Jahresklaſſe jeden Mannes findet ſich auf der Vorderſeite des Militär- bezm. Erſaßzreſerue⸗Naſſes verzeichnet. 55 Anentſchuldigtes Lehlen und Grſſcheinen zu 5 unrichtigen Bantrolverſammlung werden be⸗ raft. Die Leute haben mit ſaubeven Füßten zuy Ron⸗ trolverſammlung zu erſcheinen, da au fämtl. Maun⸗ ſchaften Fuß meſſungen vorgenommen werden. Bezirks⸗Kommaudo Mannheim. Nr. 7478 M. Vorſtehende Bekanntmachung des Bezirke⸗ kommandos Mannheim wird den Bürgermeiſterämtern des JBezirks(mit Ausnahme der Stadt Mannheim) hiermit zur Kenntnis gebracht mit der Verfügung, dieſelbe den Mann⸗ ſchaften der Gemeinden durch mehrmaliges Ausſchellen, An⸗ ſchlagen am Rathauſe, an Fabriken und größeren Etabliſ⸗ ſements bekannt zu geben, daß dies geſchehen, iſt dem Haupt⸗ meldeamt Mannheim zum 5. Mai ds. Is. mitzuteilen. Bei ungünſtiger Witterung wollen die betreffenden Bürgermeiſterämter für Sicherſtellung eines bedeckten, zur Aufnahme von 300 Mann genügend großen Raumes, Sorge tragen. 8417 Mannheim, den 19. März 1904. 8 Großherzogliches Bezirksamt: Süddeutsche Baul Zur Aufbewahrung von Werthpapieren und Werth⸗ die nach den neuesten Erfahrungen der Vechnik erbaute Stahlkammer. In dieser Stahlkammer vermiethen wir eisermeschrank Mcher Gafes) unter Selbstverschluss der Miether und Mit⸗ verschluss der Bank in verschiedenen Grössen. Zur ungestörten Handhabung mit dem Inhalte dieser Saſes stehen den Miethern im Vorsaale des Tresors verschliessbare Kabinette zur Verfügung. Die Bedingungen werden an unseren Schaltern unentgeltlich 12650 Die Direktion. Dung⸗Perſteigetung.! Dung Perſteigerung. Montag, 28. märz de. 88., Dienstag, 29. März 1904, pormettags 10 uhr vormittags 9 Uhr im ſtädtiſchen Bauhoſe U 2 No. 5 das 1 Pferden pom 28. März ds. Is, bis inkl. 28. Apiil ds. Is. in Wochenabtellungen 30060/19⸗ Mannteim, 22. März 190. Städtiſche resklaſſen 1891 bis 1903 der Erſatz⸗Neſerve aller 7 Fuhr⸗ u. Cutsverwaltung: „ me Bekanntmachung. No. 4079. Auf Antrag des Konkursverwalters Georg Fiſcher in Maunheim als Verwalters des Vermögens der Erbin und Gemeinſchuldnerin Witwe Helene Weiler geb Wolf in Manſthein wurde durch Beſchluß Großh. Aintsgerichts VII dahier vom Heutigen über den Nachlaß des am 18. November 1903 in Mann⸗ heim verſtorbenen Wirtes Joſef 98 5 gemäß 8 1981 B..⸗B. die Nach⸗ ſaßverwaltung angeordnet. 300 Mannheim, den 24. März 1904. Der Gerichtsſchreiber Groſth. Amtsgerichts: Schweinfuürth. Auuflurg⸗ Terfahren. Nr. 3253. Das Konkursver⸗ fahren über den Nachlaß des Wirts Friedrich Wagner in Mannheim wurde durch Beſchluß Großh. Amtsgerichts Mannheim von Heutigen nach Abhaltung des Schlußtermins und vollzo⸗ gener Schlußverteilung aufge⸗ hoben. 3499 Manuheim, 22. März 1904. Der Gerichtsſchreiber Gr. Auitsgerichts XIII: Handelsregiſter. Zum Handelsregiſter Abt. B, Band I,.⸗3. Firma „Haaſenſtein& Vogler Aktiengeſellſchaft“ in Mann⸗ heim als Zweigniederlaſſung mit dem Hauptſitz in Berlin wurde heute eingetrag D ſie Geſahttpr dae 5 51, ira des Carl 70 75 1 0 Ge Carl Heinrich Johannes Behrens in Berlin iſt Einzelprokura erteilt. Der bisberige Prokuriſt Sigis⸗ mund Richter, Kaufmann in Berlin iſt zum Vorſtandsmitgliede beſtellt. 3501 Maunheim, 24. März 1904. Grußh. Amtsgericht J. Bekauntmachung. Die Abhaltung der Wochenmärkte betr. Nr. 10791J. Wir bringen hiermit zur Kenntnis, daß—— wegen des auf nächſten Donnerstag fallenden Feier⸗ tags der Bauptwochen⸗ markt ſtatt an dieſem Tage ſchon am Mittwoch abgehalten wird. Auf dem Marktplatz der Neckarvorſtadt wie der kleinen Planken wird am Donnerstag dagegen Markt abgehalten werden. Der übliche Fiſchmarkt findet wie in den früheren Jahren am Charfreitag 1 von—8 Uhr auf dem Hauptmarktplatz wie jenem der Neckarvor⸗ ſtadt ſtatt. 5000%%% Mannheim, 24. März 1904. Bürgermeiſteramt: Ritter. Schieß. Vergebuug von Sielbaumateriglien. No. 2756. Die Lieſerung nach⸗ ſtehender Sielbaumaterialien zur Herſtellung von Sielbauten in der Hochufer⸗ und Sandhofer⸗ ſtraße in Waldhof, ſowie in Käferthal ſoll öffentlich vergeben werden und zwar: 1. 725,000 Ziegelſteine, 800 loim. Steinzeugfohlſtücke Cl. VII, 290 lfdm Steinzeugröhremi in verſchiedenen Lichtweiten, 15 Stlick ſchiefwinkli ge Ab⸗ zwe ge. 3. 70,0) uͤg Portlandzement. Die Bedingun igen liegen auf dem Tiefbauamt Ltera L 2, 9 zur Einſicht auf und können Angebotsſormutare und Maſſen⸗ verzeichniſſe gegen Erſtattung der Vervielfältigungskoſten von dort bezogen werden. Angebote ſind verſiegelt und mit eülſprechender Aufſchrift ver⸗ ſehen, dent Tiefbauamt bis zum Montag, den 11. April l. Is,, vormittags 11 uhr einzuliefern, woſelbſt die Er⸗ öffun 1g der eingelanfenen Ange⸗ bote in Gegenwart der etwa er⸗ ſchienenen Bieter ſtattfinden wird. Nach Eröffnung der Ver⸗ dingungsverhandlungeingehende Angedote werden nicht mehr an⸗ geuommen. 195 Zulſchlagsftiſt: Se 8 Wochen. Maunßeim, is. März 1904. Tleſbauamt. Tüchtige Kleidermacherin nimmt noch Kunden an in und 0 dem Hauſe. 3158b Bekanntmachung. Verkauf der Arbeiter⸗ badekarten betreffend. Nr. 106491. Vom 1. April 1904 ab findet der Verkauf der Arbeiter⸗Badekarten nicht mehr durch das Sekretariat der Kom⸗ miſſion rbeiterverſicherung R 1, 14, ſondern durch die ſtädt, Fußre und Gutsverwaltung Lit U2 Nr. 5 ſtatt. Die Verkaufszeit dauert an Samstagen bis vormittags 1 Uhr und nachnuttags bis 8 Ubr, während an den übrigen W erk⸗ tagen der Verkauf der Arbeiler⸗ badekarten in den geordneten —vormittags von —12 Uhr und nachmittags von —7 Uhr erfolgt. Zum Bezug der Arbeiterbade⸗ larten ſind berechtigt: Arbeiter, Arbeiterfrauen, weibliche Dienſt⸗ boten, welche in der Stadtige⸗ meinde Aannheim ihren Wohn⸗ ſitz haben. Die Badekarten wer⸗ den bis zu 3 Srück an einzelne Per onenabge⸗ empelt abgegeb en, dürfen aber nur von dem Ab⸗ holenden ſelbſt oder von deſſen auf den Karten genau bezeich⸗ neten, mit dem Abholenden in häuslicher Gemeinſchaft zu⸗ ſammenlebenden Familienange⸗ hörigen benützt werden. Die Badekarten haben eine Gülligkeitsdauer von 8 Tagen. Der Umtauſch der ungültig ge⸗ wordenen Kakten iſt jedoch ge⸗ ſtattet. 30000/08 Mannheim, den 28. März 1904. Bürgerineiſteramt: Ritter. Schiruska. Bekauntmachung. Die he beiee der Gebi ände betreffend. Das Protokoll über die neue Einſchätzung der Gebäude der Gemarkung Maunheim zur Steuer iſt während der drei Wochen vom 23. März bis mit 16. April 1904 im Geſchäftszummer des Großh. Stellerkommſſſärs für den Bezirk m⸗Stadt in chloß linker Flügel öffentii ch aufgelegt. Einwendungen gegen die Schätzung können während dieſer Friit bei dem Großh. Steuer⸗ kommiſſär mündlich oder ſchrift⸗ lich vorgebracht werden. Spätere Einwendungen dagegen ſind nicht zuläſſig. 30000%/09 Mauuheim, den 25. März 1904. Das Bürgermeiſteramt. Ritter. Sekauntmachung. No. 8087. Für die Dauer der Sperre der Ladenburger⸗ ſtraße zwiſchen Mannheimer⸗ und Waſſerwerkſtraße in Käferthal haben die Fuhr⸗ werke ihren Weg über die Waſſerwerkſtraße, Friedhof⸗ weg und Poſtſtraße zu nehmen. Die Benützung der Feld⸗ wege für den Durchgangsver⸗ kehr iſt verboten. 3000%01 Mannheim, 24. März 1904. Tielbauamt. Ackeruerpachtung. Monſag, 28. März 1904, vormittags 11 Uhr, verpachten wir auf unſerem Bureau, Bauhof U 2, 5, nach⸗ verzeichnete ſtädt. Grundſtücke auf gjährigen Zeitbeſtand: In der 49. Gewann, Maun Lagerh⸗Nr. 7877 2616 qm. In der 74. Gewann, Lagerb.⸗Nr. 8439= 1662 am Maunheim, 24. März 1904. Städt. Gutsverwaltung: Krehs. Zwangs⸗Verſteigerung. Montag, den 28. März 1904, aachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal 4½ 5 gegen bare Zahlung un Vollſtreckungswege öffent⸗ lich verſteigern: 12652 1 Nähmaſchine, 17 Bände Meyers⸗- Converſations⸗Lexi⸗ kon(neu), 1 Bücherregal u. ſonſtige Gegenſtände, ſowie Möbel aller Art. Mannheim, 26. März 1904. Zollinger, Gerichtsvollzieher. — 15 Zwangs⸗Verſtei erung. Montag, den 28. März l. Is., nachmittags 2 Ur werde ich im Pfandlokal Q 4. hier gegen bare Zahlung 17 Vollureckungswege öffeutlich ver⸗ ſteigern: 12645 ſieben Läuferſchweine. Maunheim, 26. März 1904. Krug, Gerichtsvollzieher. Figlischer Bar-Wuchs befördert bei jungen Leuten raſch einen kräftigen Bart u. verſtärkt dünn gewachſene Bärte. Glas .— 11333 Medieina-Drog. 2. roten Keus Th. von Eichſtedt. NA, n 2. Zügelaufen eine Rehpinſcherhündin, (trächtig). Abzuholen gegen Ein⸗ rückungsgebühr u. Futtergeld.“e7h Querſtraße 5. 3. Stock. Rheindammſtr. 32, Hinths. empfellt i ie uniibertreffliche Aanl Damen-Jak( ts, Saccos, Boleros, Blousenjacken, baner Inding Staubmäntel, Kostümröcke, Blousen, Unterröcke, Morgenröcke, Mädchen- u. Knaben-Garderobe. Auswahlsendungen stets gerne zu Diensten. Telephon 2724. Löwenbräu, S Abonnement für Geneigteim Beſuche hochachtungsvoll ſind an folgenden Orten An Die Kaſten befinden ſich übernommen und heute eröffnet habe. Zum Ausſchauk gelaugt das ſo ſehr belieble Zähringer Schwetzingen, ſowie garaniert reine Weine. 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Strassenbahn, Industriehafen, 21975 Eigentümer Katholiſches Bürgerhoſpital.— Verantworlicher Redakleur: Karl Apfel.— Druck und Vertrieb Dr. H. e Buchdrückeel G. Mm. b. H. Wur