it den Nach hierguf Auge⸗ darin liegb die epochemachende Bedeutung— wenigſtens für Pit Volk in der Lehre Europas deſſen Kriegskunſt bereits ſo⸗ im Offenſiv⸗Kriege zu ſchlagen; und zu ſchlagen nicht ſeiner fähigkeit beſitzt, als das europäiſch⸗aſiatiſche Miſchvolk, dem es einiger hochintelligenter, ſtehender Heerführer, unfähig mehr zu leiſten, als ſie bisher ge⸗ dieſes Krieges etwas anderes als dieſe„Maſchine“ zu machen, bpunkten verwandt werden konnten. ſo muß offenbar jedesmal wieder mit ruſſiſchen Niederlagen gerechnet werden, ſo oft ſich gleich günſtige Umſtände und Vor⸗ den längſt ſignaliſierten und angeblich gegenwärtig bei Ta ku⸗ ihre Umzingelungstaktik wiederholen. Die dritte Armee unter Wien perſönlich kennen lernte, und wie er durch Hans Richters Vermittlung von dem Meiſter zu den erſten Feſtſpielproben nach Bahreuth berufen wurde. Wagner war in fröhlichſter Geburtstagsſtimmung und begrüßte mich herzlich. werden, da ſchon am Nachmittag unſere Arbeiten auf der Bühne beginnen ſollten. kanzlei, einem kleinen Häuschen in der Nähe von Wagners Wohnhaus, mit den ſchwerf drei Abpne(Badiſche Volkszeitung.) 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 8 Pfg. Inſerate: E 6, 2. Die Colonel⸗Zeile. 20 Pfg. Auswärtige Inſerate. 25 Die Reklame⸗Zeile 60 der Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbreiteiſte Zeitung in Mannheim und Amgebung. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. — Für unverlaugte Manuſfkripte wird keinerlei Gewähr geleiſtet. (Maunheimer Volksblatt.) Lelegramm⸗Abreſſe; „Journal Maunheim“ Telephon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 341 Redaktian. Expedition 4218 Filiale(Friedrichsplatz) 815 E 6, 2. r. 206. Mittwoch, 4. Mai 4. Die Aämpfe am Jalu. (Von unſerem Korreſpondenten.) Kk. London, 3. Mai. „Ein Volk gelber Raſſe hat ein weißraſſiges geſchlagen“ die engliſche Preſſe— der am Jalu gefallenen Entſcheidung. Zweifellos: der Beweis iſt erbracht worden, daß ein rein aſiati⸗ weit erlernt hat, daß es fähig iſt, die numeriſch ſtärkſte der europäiſchen Großmächte auf deren eigenem Grund und Boden Ueberlegenheit wegen, ſondern weil es eine größere Anpaſſungs⸗ entgegentritt. Ich nahm geſtern Gelegenheit mit einer ganzen Reihe von in London lebenden Ruſſen der verſchiedenſten Lebens⸗ und Geſellſchaftsſtellungen über die Ereigniſſe und deren Folgen zu ſprechen. Sie waren alle einig(ſo uneins ſie ſonſt in ihren Schlußfolgerungen waren) in dem einen Punkte, daß wir die ruſſiſchen Truppen, ſo wie der Kampf am Jalu ſie uns gezeigt, während des ganzen Krieges wiederſehen würden: abſolut zu⸗ berläſſige, willige Kampfmaſchinen in den Händen ihrer Führer, aber weiter nichts! Und dieſe Führer mit alleiniger Ausnahme ganz auf der Höhe der Wiſſenſchaft wohnt waren, noch in alten Traditionen ſteckend, nicht nur, ſon⸗ dern aus Ueberzeugung an ihnen feſthaltend, unfähig auch ſchon deßhalb, aus dem nicht zu unabhängigen Handeln und ſelbſt⸗ ſtändigen Denken erzogenen ruſſiſchen Soldaten noch im Laufe die am Sonntag vor allem deshalb verſagte, weil ſie für Maſſen⸗ wirkung eingerichtet, auch nur in Maſſenformation nach längſt militär⸗wiſſenſchaftlich überwundenen Grundſätzen und Geſichts⸗ Wenn das aber richtig iſt, bedingungen für die japaniſche Heeresleitung ergeben. Einige der intelligenteſten, milttäriſch gebildeten Ruſſen erklärten mir ganz rückhaltlos, daß der ruſſiſche Soldat von heute nicht mehr den Anforderungen unſerer modernſten Kriegsführung entſpreche. Die kommenden Operationen der Japaner ſind immer noch etwas verſchleiert. Selbſt die angeblich beſt⸗ informierten Stellen und Quellen widerſprechen einander. General Okus zweite Armee(Armeekorps) befindet ſich auf ſchan ihre Truppen landenden Transportſchiffen. Sie warte⸗ ten bekanntlich vor Tſchemulpo auf die Entſcheidung am Jalu. Oku's Aufgabe wäre, die Stellung der Ruſſen bei Foenhuan⸗ tſchoen auf deren rechten Flanke zu umgehen, und möglichſt von der Straße nach Liauyang abzuſchneiden, während die nach⸗ drängenden Garden mit der 2. und 12. Deviſion unter Kuroki General'''i' ſoll unweit Niutſchwang oder auf der Halb⸗ inſel von Liautung landen. Sie ſoll Oku auf ſeinem Vor⸗ marſche gegen Liauhang die Hand reichen. Die vierte Armes iſt für Wladiwoſtok(5) beſtimmt, und noch in der Mobiliſterung begriffen. Die zweite Armee des Feldmarſchalls Baron Oku ſetzt ſich zuſammen aus: 1. Diviſion Tokio unter Prinz Fiſchimi⸗ 1 (Abendolatt.) Der große Kriegsrat in Tokio beſ chloß angeblich in ſeiner Sitzung vom 24. April das geſamte mobiliſierte Offenſivheer Japans auf 320 000 Mann zu bringen. Tſjulantſchoen. Zehn Jahre ſinds her, da wehte gleichfalls das ſiegreiche Banner der aufgehenden Sonne über Tſjulantſchoen: Am 25. Oktober 1894 hatten die Japaner unter dem Feldmarſchall Yamagata in Perſon die Chineſen aus der auch von jenen für uneinnehmbar gehaltenen Flußfeſte nach blutigem Kampfe ver⸗ trieben, wie ſie ihre gelben Vettern aus Koreg hinausgefegt hatten. Damals, wie heute hatten die Japaner damit begonnen, zuerſt die gegneriſche Flotte unſchädlich zu machen. Auch der Feldzugsplan, der am Sonntag den Japanern den erſten Landſieg gegen die Ruſſen brachte war faſt bis auf die kleinſten Einzelbeiten derſelbe. Nur ein Novum kam dazu: die Ver⸗ wendung einer Flußdampfer⸗Flotille... Wie damals, beſchloß der japaniſche Generaliſſimus heute, ſofort die Verfolgung des Feindes nach Antung im Süden und Foenhuantſchoen im Nord⸗ weſten auf der Straße nach Mukden aufzunehmen, damals, wie jetzt fanden ſeine Untergenerale Antung geräumt und nieder⸗ gebrannt. Als General Tſutami's Brigade einige Tage ſpäter vor Foenhuantſchoen eintraf in dem Glauben, der Feind werde dort zum Schutze der alten Mandſchu⸗Kaiſerſtadt verzweifelten Widerſtand leiſten, fand er zur allgemeinen Ueberraſchung auch dieſes im Brand geſteckt, und geräumt. Werden die Ruſſen auch dieſem Beiſpiele folgen? Die neue ruſſiſche Anleihe wäre nach Brüſſeler und Pariſer Meldungen bereits effektuiert, und dem ruſſiſchen Finanzminiſter die vereinbarte Baarquote von 400 000 000 Fres. ausgehändigt worden. An der Londoner Börſe wurde das hingegen beſtritten, und der Erfolg der Anleihe als durch die geſtrige Niederlage am Jalu ernſthaft gefährdet hingeſtellt. Nicht als werde Rußland das gewünſchte Geld nicht erhalten, wohl aber in dem Sinne, daß die unterhandelnden Finanziers jetzt nicht mehr zu den günſtigen Bedingungen der vorigen Woche abzuſchließen bereit, und weſentlich ſchwerere aufzuerlegen entſchloſſen ſeien. Wo blieben die Koſaken Miſchtſchenkos während der Sonntagsſchlacht? Die Koſaken General Miſchtſchenkos ſcheinen während der Schlacht plötzlich wie im Erdboden verſchwunden zu ſein. Weder der japaniſche noch die ruſſiſchen Berichte ſprechen von ihren Taten. Und doch hätten ſie eine außerordenklich wichtige Auf⸗ gabe zu erfüllen gehabt: die linke Flanke General Saſſulitſch's vor jener Umgehung zu ſchützen, die dem ganzen Heere und ſeiner Stellung verhängnisvoll werden ſollte. War die geſamte Kavallerie nach Tſchanſchoen und Wiwoen entſandt, um den Vormarſch der 5. und 6. Diviſion aufzuhalten, die jetzt, ohne Widerſtand zu finden, nach den heutigen Berichten aus Spul auf der Straße gen Mukden ihren großen Flankenmarſch ruhig fortſetzen, der auch das Lager von Liauyang im Rücken faſſen und unhaltbar machen ſoll? Oder waren ſie alle zum Wacht⸗ dienſt an die Küſte der Koreabay entſandt, um einer gleichzeitigen Landung der ſchwimmenden japaniſchen neuen Diviſion vorzu⸗ beugen? Fönghwangtſchöng. Fönghwangtſchöng, wohin ſich die Ruſſen vom Jalu zurück⸗ ziehen, wird in einer Korreſpondenz der„Nowoje Wremja“ folgendermaßen geſchildert: „Die Wege haben den Charkter unſerer Vizinalwege, doch ge⸗ ſtaltet ſich deren Benutzung infolge der vielen ſteilen Steigungen und Abhänge ungemein ſchwierig; außerdem iſt der Grund ein außerordentlich ſteiniger. Die örkliche Bevölkerung iſt zwar ver⸗ pflichtet, die Wege inſtand zu halten, kommt aber dieſer Ver⸗ pflichtung nicht nach. Erwägt man ferner, daß zu dieſen Un⸗ zulänglichkeiten Ueberſchwemmungen, Austreten der Flüſſe und Mangel an Brücken und Furten treten, ſo läßt ſich von den Verkehrsverhältniſſen leicht eine richtige Vorſtellung gewinnen. Für den Transport von Frachten benutzen die Chineſen rieſige, ungemein ſchwerfällige Fuhren mit maſſiven, eiſenbeſchlagenen Rädern. Vor dieſe Fuhren werden je nach der Jahreszeit drei bis acht Pferde, Ochſen oder Mauleſel geſpannt. Während des letzten Krieges mit Japan verſuchten die Chineſen, leichtere Ge⸗ ſpanne zu benutzen, doch bewährten ſie ſich nicht. Die wichtigſte Verkehrsader iſt unſtreitig die ſogenannte Große mandſchuriſche Straße, die von Mukden nach Port Arthur führt, demnmächſt kommen in Betracht die Straße aus Korea vom Jalu nach dem Ljao⸗ho und weiter nach Peking oder Mukden. Alle Straßen haben das Ausſehen bis zu 4 Meter tiefer Laufgräben von 10—40 Meter Breite. Eine andere Straße aus Korea führt von Tatungon über Takuſan, Sſuan, Simu⸗tſchen und Chai⸗ tſchen nach Sjaotſjao⸗mjao(280 Werſt). Dieſe Straße iſt beſonders reich an ſteilen Abhängen und ſteinigen Stellen. Die Strecke von Fönghwangtſchöng nach Simu⸗tſchen bietet beſon⸗ ders große Verkehrshinderniſſe. Die Straße zieht ſich anfangs durch das Tal eines Zufluſſes des Fluſſes Schahe und nimm dann ihre Richtung in das Tal des Ljao⸗ho⸗Syſtems. Bei Täler ſind an vielen Stellen nur wenige Meter breit, außerdem hat man auf der ſich durch die Täler hinziehenden Straße viele ſteile Steigungen zu überwinden, denen häufig ſchroffe Abhänge folgen. Dieſe ungünſtigen Verkehrsverhältniſſe waren im letzten Kriege mit Japan die Haupturſache des langſamen Vormarſches der japaniſchen Truppen. Aus dieſer kurzen Beſchreibung der wichtigſten Straßen geht nach der Meinung des Korreſpondente deutlich hervor, daß die ruſſiſchen Truppen große Schwie keiten zu überwinden haben. Seßzhaftigkeit der Ruhrbergleute. (4) Die beabſichtigte Stillegung vieler kleinerer und mittl⸗ Zechen im ſüdlichen Ruhrgebiet würde nicht eine ſo allgemein regung hervorgerufen haben, wenn nicht gerade in den betro Revieren eine verhältnismäßig hohe Zahl der Arbeiter auch üh Grund⸗ und Hausbeſitz verfügte. Im allgemeinen wogt im Ruhr becken die Arbeitermaſſe in gewaltigen Scharen hin und her. Ne einer Mitteilung aus dem Verwaltungsbureau des Bochumer All Knappſchaftsvereins hatte der Verein 1903 einen Zugang von 149 6 und einen Abgang von 123 723 Mitgliedern! Auch die Eiſen⸗ Stahlwerke verzeichnen außerordentlich hohen Ar 0 wechſel, manchmal bis zu 50—60 Proz. Mit der Verſchlechter der Konjunktur läßt auch in der Regel der Arbeiterwechſel u So wechſelten 1900 auf 100 Ruhrbergleuten 120, 1901 nur noch und 1902 nur 92, eine Ziffer, wie ſie ſo niedrig ſeit einer Reihe von Jahren nicht beobachtet wurde. Für 1903 iſt aber, da die Arbeit legenheit ſich allgemein etwas beſſerte, auch der Arbeiterwechſel wiede geſtiegen. Der Wechſel iſt aber nach Aufſichtsrevier und Zechen mo⸗Miha; 2. Diviſton, General Nagoya: 4. Diviſion Oſaka.— CCCͤ ĩͤbTTTTTTTTT eeee 25 Felix Mottſs Er nn run en 75 an Bichard Wagner. Felix Mottl iſt während ſeines Aufenthaltes in Amerika unter die Schriftſteller gegangen. Im Sonntagsblatt der„New⸗Jorker Staatsztg. veröffentlicht er„Bahreuther Erinnerungen“, in denen er erzählt, wie er ſchon in ſeiner allerfrüheſten Jugend ein Ver⸗ ehrer der Wagnerſchen Kunſt wurde, wie er Richard Wagner in „Am 22. Mai,“ ſchreibt er,„dem Geburtstage des Meiſters, kam ich in Bayreuth an und warf mich ſofort in Feſttoilette, um bangen Herzens meinen Antrittsbeſuch in Wahnfried zu machen. Scherzhaft nannte er mich, da ich in Frack und weißer Kravatte erſchienen war, den„Grafen Almaviva“ und meinte, mein Frack müßte bald mit dem Arbeitsrock vertauſcht Außer mir waren noch als muſikaliſche Aſſiſtenten Angeſtellt Seidl, Fiſcher, ein Herr Zimmer und ein junger Grieche Namens Lalas. Wir wohnten in der ſogenannten Nibelungen⸗ ns noch Kapellmeiſter Riemenſchneider geſellte. In zunächſt die verſchiedenen Stellungen ter feſtgeſetzt. Die damaligen Bühnen⸗ ten, um die eminenten gegeben ſind, v hildes Wagen ich und Fiſcher übernahmen. Schuldige dann wie gekränkt daſaß, ſo kam er, klopfte ih ungeſehen, das Ganze leiteten. Den idl, während Wellgundes und Flotz⸗“ 22 Aufmerkſamkeit, mit welcher Wagner dieſe Proben leitete, läßt ſich nicht beſchreiben. Es wird mir ewig unvergeßlich bleiben, wie er jede Bewegung ſelbſt vormachte. Alles, was er zeigte, war ſchau⸗ ſpieleriſch ſo beſtimmt und charakteriſtiſch, daß er jedem, der an dieſer Probe teilnehmen durfte, ſofort einleuchten mußte. Dieſe Behendigkeit, Friſche und Elaſtizität war nicht genug zu bewundern. Da war keine Verſenkung geöffnet, über die er nicht zum Schrecken des Maſchinenmeiſters Brandt hinwegſprang. Wiederholt ſetzte er ſich ſelbſt in die Maſchine, welche Alberich von der Spitze des Riffes in raſendem Tempo in die Tiefe führte, um dem ettvas furchtſamen Karl Hill Mut zu machen. Einmal ließ er ſich ſogar auf einem Schwimmwagen herumführen, um auch das zu verſuchen. An einem beſonders heißen Nachmittage hatten wir eine Probe des erſten Aktes der„Walküre“. Ich hatte es übernommen, das Zeichen zum Aufſpringen der Tür(„Siehe, der Lenz lacht in den Saal“) zu geben. Ich ſah den Meiſter auf der Bühne herumgehen, als ob er etwas ſuchte. Sofort fragte ich ihn, ob ich ihm mit etwas dienen könnte, worauf er ſagte, daß ihm ein Glas Bier ſehr erwünſcht wäre. Ich lief in die gegenüberliegende Reſtauration und kehrte bald ſtolz mit einem Kruge zurück. Inzwiſchen war aber der Moment gekommen, wo die Tür hätte aufſpringen ſollen, was, da ich nicht dabei war, unterblieb. Als ich ankam, donnerte mich der Meiſter mit den Worten an:„Sind Sie hier als Kellner angeſtellt? Sie haben das Zeichen auf der Bühne zu geben. Trinken Sie Ihr dummes Bier ſelbſt!“ 35 Solche Aufwallungen waren bei ihm nichts Seltenes. Als ich einmal bei ihm zu Tiſch geladen war, ſprach ich das Wort Sieg⸗ linde mit der falſchen Betonung auf der zweiten Silbe aus, was ihn ſehr erzürnte und zu heftigen Ausfällen gegen die Oeſterreicher, die jeden Sinn für die deutſche Sprache verloren hätten, veranlaßte. Solche Ausbrüche dauerten aber nicht lange. Sah er, daß der reun auf die Schulter und ſagte:„Na, Kindchen, ſo Jetzt wollen wir wieder gute Freunde Die Genauigkeit und Wagner war überhaupt bon einer unausſprechlichen Güt liebte es, nach der Arbeit mit ſeinen Künſtlern im gemütliche⸗ Geſpräche zuſammen zu ſitzen. Dann kam auch ſein nie verſiegender Humor zur Geltung. Als es einſt bei einer ſolchen Verſammlung in der Theaterreſtauration ziemlich ſpät geworden war, erſchien er plötzlich auf der oberen Galerie. Er hatte ein Bärenfell um f. Schultern gelegt, trug einen Helm auf dem Kopf und ein in der Hand und ſang von oben die Worte des Nachtwächters unter:„Hört, Ihr Leut', und laßt Guch ſagen!!!!!! So berging die Probegeit in ernſter Arbeit und heiterer holung. Eine unendliche Heiterkeit und ein ſeltener Uebermut über uns alle gekommen. Wilhelmj war nicht nur der meiſterh Führer der Geigen, ſondern auch der Erſte im Erdenken und Au; führen von luſtigen Streichen. Eine Einladung, die er an f Orcheſterkollegen ergehen ließ ler hatte ein großes Faß vortr lichen Weines aus Wiesbaden kommen laſſen), hatte für einige durſtigen Muſiker bedenkliche Folgen. Von anderen geſe lichen Veranſtaltungen erinnere ich mich eines Roſenfeſtes, der Meiſter Frau Materna zu Ehren in Wahnfried gab, un jeder Eingeladene verpflichtet war, Frau Materna durch Ue einer Roſe zu huldigen. Dafür gab ſie dann im Garten der„ ein Abendfeſt mit Gulaſch und Pilſener Bier, wobei die laſſenheit den höchſten Grad erreichte. Raſch war eine bude aufgeſtellt, auf der wir die Produktionen h Komödianten improviſierten. Bei dieſer Gelegenheit ſ Lehmann mit dem Deſſauer Balletmeiſter Fricke ei 1 „Pas de deux“ fanzen, das von mir am Klavier und Levi auf der großen Trommel begleitet wurde. An ſtille konnte man oft von den Höhen der Theater⸗Reſtauration den töchter⸗Geſang in die Nacht hinaus hören. Die Damen Lilli 3 mann, Marie Lehmann und Lammert hatten ihren Dreigeſang 777 ein⸗ einer ſol . die Male 2. Seite. General⸗Anzeiaer. Mannheim, 4. Mai. außerordentlich verſchieden. Die ſüdlichen Reviere bleiben in der Regel unter dem Durchſchnitt, hoch über derſelben ſtehen die neueren Bergbaubezirke. Seit Jahren ſteht das Revier Oberhauſen an der Spitze des Arbeiterwechſels, wechſelten dort doch pro Jahr auf 100 Belegſchaftsmitglieder 133—149 Mann! Im Revier Ober⸗ hauſen ſind dann wieder regelmäßig die Zechen„Deutſcher Kaiſer“ und„Neumühl“(Firma Thyſſen) hervorragend mit mehr als 200 wechſelnder Arbeiter pro 100! Die Regelmäßigkeit dieſer Erſchein⸗ ung legt den Schluß nahe, der ſicherlich ungeſund hohe Arbeiterwechſel habe ſeinen Grund in mißlichen Betriebsverhältniſſen. In den Ar⸗ beiterperſammlungen wird auch behauptet, jene Zechen zeichneten ſich durch unbefriedigende Behandlung der Arbeiter aus, daher„gingen ſie laufen“. Von Bedeutung ſind aber wohl auch die Wohnungsver⸗ hältniſſe der Belegſchaften. Die Leute ſind ſo gut wie völlig beſitz⸗ los, tauſende Ausländer logieren in den ſogenannten„Zechenkolonien“ (Werkswohnungen), die ihren beabſichtigten Zweck, die Belegſchaften ſeßhaft zu machen, nicht erfüllen. Nach der neueſten Zählung, die nur bis 1900 reicht, aber auch das heutige Wohnungsbild ziemlich genau widerſpiegelt, waren 26 245 Wohnungen im Zechenbeſitz, gegen 10 525 im Jahre 1895. Von der Belegſchaft wohnten in Zechen⸗ häuſern 1895 erſt 12,5 Proz. 1900 ſchon 21,1 Proz. Aber gerade im Repier Oberhauſen, wo der ſtärkſte Arbeiterwechſel herrſcht (1900 149 pro 100), waren auch die relativ meiſten Belegſchafts⸗ mitglieder Einwohner von Zechenhäuſern, nämlich 32,4 Proz.] Die Bezirke Witten und Hattingen mit dem geringſten Prozent⸗ ſatz der Kolonieeinlieger(5,2—6,8 Proz., nur das unbedeutende Revier Werden hatte die noch geringere Zahl von 4,4) wieſen im ſelben Jahre auch einen tief unter dem Durchſchnitt gebliebenen Belegſchaftswechſel auf. Auch die Reviere Dortmund J, 11 und III, in denen 27 bis über 30 Proz der Belegſchaft Zechenhäuſer be⸗ wohnten, ſtehen hinſichtlich des Belegſchaftswechſels faſt regelmäßig weit über dem Durchſchnitt. Noch auffallender iſt, daß z. B. die Zeche „Deutſcher Kaiſer“ eine regelmäßig annormale hohe Fluktuation der Belegſchaft hat, obwohl 1900 ſchon 79,9 Proz. der Arbeiter in Zechen⸗ häuſern, trotzdem hat dieſe Zeche faſt die höchſte Zahl wechſelnder Ar⸗ beiter von allen Ruhrgruben. Jedenfalls iſt dieſe Tatſache merkwürdig genug, um über den Wert der Zechenkolonien zum Nachdenken anzu⸗ regen. Der intime Zuſammenhang der Werkdisziplin mit der Beauf⸗ ſichtigung der Zechenwohnungen erklärt die Erſcheinung; ſobald der Arbeiter auf der Zeche gekündigt wird oder kündigt, beginnt auch kon⸗ traktlich die auf nur 14 Tage fixterte Kündigungsfriſt der Wohnung. Infolgedeſſen kann man bei jedem Monatsſchluſſe beobachten, wie manchmal ganze Häuſerreihen leer werden und gleich darauf wieder durch die neuen Arbeiter bezogen werden. Die drückenden Aufſichts⸗ beſtimmungen vereiteln den Zweck der Wohnüungserbauer, einen dauernden Arbeiterſtamm zu bekommen. Anders liegt es in den wenig mit Zechenkolonten bebauten älteren Revieren, wo ſtatt deſſen eine weit über den Geſamtdurchſchnitt ſich erhebende Zahl von Arbeitern ſich im Beſitz bon eigenen Häuſern befindet. 1878 hatten von 100 Ruhrbergleuten noch 11,55 eigene Häuſer, 1898 waren es nur noch 10,07. 1900 ſind nur in 5 Bezirken die Eigentümer gezählt worben, es waren 9,4 pro 100, eine Zahl, die auch für das ganze Becken ziemlich zutreffen wird. Der Eigentümer werden es alſo prozentual immer weniger. Im Revier Hattingen, dem von der Zechenſtill⸗ legung am meiſten bedrohten Diſtrikt, gleich 11,6 Proz.! Dagegen be⸗ ſaßen in dem nördlichen, neuen Revier Herne nur 0,8 Prog. Haus⸗ beſitz. Aus dieſer Verſchiedenheit der Seßhaftigkeit erklärt ſich zur Genüge, daß Stilllegungen im Süden die größte Erregung hervor⸗ rufen, während die geplante Außerbetriebſetzung(zunächſt teilweiſe) der Zeche„Alſtaden“ bei Oberhauſen mit ziemlichem Gleichmut von der Belegſchaft aufgenommen wird. Für dieſe handelt es ſich nur um eine Wechſelung der Arbeitsſtelle, für jene auch um den Verluſt eines Anweſens. Politische Uebersieht. Maunheim, 4. Mai 1904 Der Reichstag hielt ſich geſtern bei Fortſetzung der Beratung des Etats längere eit bei der Frage auf, die geſtern vom nationalliberalen Abg. k. Paaſche angeſchnitten worden war. Das heißt, ob es lich empfehle, die 17½ Millionen erhöhter iiee guch noch auf die Zölle zu übernehmen. Der Reichsſchaß⸗ ſekretär hielt eine ſeht bewegliche Rede zu Gunſten ber Ent⸗ laſtung der Einzelſtaaten. Er kam dabei auch darauf zu ſprechen, daß ſte ihre Kulturaufgaben nicht erfüllen und ihre Beamten nicht ausreichend beſolden könnten. Nach dem Frhrn. von Stengel traten für Bayern Ritter von Burkhardk, für Würt⸗ temberg Miniſterialdirektor von Schneider, für Baden Mini⸗ ſterialdirektor von Scherer, für Sachſen⸗Weimar Geheimer Legationsrat Dr. Paulßen in die Schranken. Abg. Dr. Paaſche von der nationalliberalen Fraktion ſprach heute in dem Sinne, es möge bei den Beſchlüſſen der Budgetkommiſſton bleiben. Der Reichsſchatzſekretär habe ihm ſein Konzept ver⸗ dorben dadurch, daß er die Einnahmen aus den Zöllen als ſchwer ſteigerungsfähig bezeichnete. Die Zuſchußanleihe ſei verfaſſungswidrig; ſie zu beſeitigen ſei alſo nötig. Darüber hinaus aber ſei ez erwünſcht, vor allem für Klarheit zu ſorgen. Ein endloſer Streit um die Kündigung der Handels⸗ verträge entſpann ſich von neuem. Die Kündigung min⸗ deſtens des argentiniſchen Vertrages verlangte Abg. v. Kar? dorff. Weder von rechts noch von ſeiken der freiſtnnigen Vereinigung verzichtete man darauf, am Gebrauch von Waffen Gefallen zu finden, die bei den Zolltarifverhandlungen in Uebung gehalten wurden. Das Plenum trat dem Antrage der Budgetkommiſſion wegen der Erhöhung der Matrikularbeiträge bei. Um 6 Uhr war die zweite Berakung des Etats erledigt. Die Verkündigung wurde von Bravos begleitet. Die Wahl des Reichstagsabgeordneten Dröſcher ungültig. Die Reichstags⸗Wahlprüfungskommiſſion hat, wie ſchon gemeldet, die Wahl des konſervativen Abg. Dr. Dröſcher einſtimmig für ungültig erklärt. Abg. Dr. Dröſcher gelangte im vorigen Juni in Stichwahl mit dem Sozlaldemokraten; aber er erhielt nur 28 Stimmen mehr als der nationalliberale Kandidat, der frühere Abgeordnete und Vizepräſident Büſing; die Feſtſtellung des Ergebniſſes der Wahl vom 16. Juni b. J. ſchwankte mehrere Tage. Der einſtimmige Beſchluß der Wahlkommiſſion beweiſt, daß bedeutende Unregel⸗ mäßigkeiten bei Abgabe der Stimmen für Abg. Dröſcher vor⸗ gekcmmen ſein müſſen, ohne welche vorausſichtlich Büſing zur Stichwahl gelangt wäre. Wir hoffen aber, Büſing in nicht zu ferner Zeit wieder im Reichstag begrüßen zu können. Aufhebung der Salzſteuer. Von konſervativer Seite wurde am Montag im Reichstag darauf hingewieſen, wie man ſchon in den ſiebziger Jahren für Aufhebung der Salzſteuer eingetreten ſei. Liberalerſeits iſt man in dieſem Sinne ſchon Ende der ſechziger Jahre tätig geweſen. 1872 wurde wiederholt der Antrag auf Abſchaffung der Salz⸗ ſteuer von liberaler Seite geſtellt. Zur nächſten Seſſion des Reichstags hatte eine Kommiſſion des Bundesrats die Auf⸗ hebung der Salzſteuer in Erwägung gezogen, und der Reichs⸗ kanzler legte am 24. Mai 1873— alſo jetzt vor mehr denn 30 Jahren— dem Reichstag den Bericht der Kommiſſion vor, worin dieſe als Erſatz der Salzſteuer eine Erhöhung der Tabak⸗ beſteuerung und die 1889 vom Reichstag abgelehnten Stempel⸗ abgaben von Börſen⸗ und Schlußſcheinen vorſchlug. Handelsvertragsverhandlungen mit Belgien. Die Handelsvertragsverhandlungen, welche ſeit einiger Zeit zwiſchen den diesſeitigen Vertrauensmännern mit ſolchen der belgiſchen Regierung in Brüſſel gepflogen werden, verſprechen nach einer bereits kurz mitgeteilten Meldung der„Natl. Corr.“ bald zum Abſchluſſe zu gelangen. Da Belgien ein hervorragend leiſtungsfähiger Induſtrieſtaat iſt, würde das Gelingen eines befriedigenden neuen handelspolitiſchen modus vivendi mit ihm immerhin von nicht unweſentlicher Bedeutung ſein. Zur Reichstagserſatzwahl in Frankſfurt a. O. ſchreibt die„Nationalliberale Korreſpondenz“: Aus Frank⸗ furt an der Oder kommt die erfreuliche Kunde, daß die Vorſtände der Ordnungsparteien ſich einmütig auf die Kandidatur Baſſermanns geeinigt haben. Wir begrüßen dieſen Entſchluß aufs freudigſte und erkennen gern die enkgegen⸗ kommende Haltung der rechtsſtehenden Parteien im Wahlkreiſe Frankfurt a. O. an, deren politiſche Einſicht und Entſagung das Zuſammengehen aller bürgerlichen Parteien ermöglicht hat. Ob freilich in dieſe Einigung nicht von außerhalb der Apfel der Zwietracht hineingeworfen wird, taucht als eine Frage auf, die nach dew heutigen Ausführungen der„Deutſchen Tagesztg.“ leider in bejahendem Sinne beantwortet zu werden ſcheint. Wenigſtens gibt ſich die„Deutſche Tagesztg.“ alle erdenkliche Mühe, die Anhänger des Bundes der Landwirte von den in Frankfurt g. O. getroffenen Abmachungen loszulöſen und auf eine agrariſch⸗antiſemitiſche Kandidatur vorzubereiten. Wir hoffen jedoch, daß dieſe Wühlereien der„Deutſchen Tagesztg.“ leinen Einfluß auf den gefaßten Beſchluß der bürgerlichen heimer Parteien üben, die ihren Wahlkreis und die Vorbedingungen, unter denen der Sozialdemokratie der Wahlkreis wieder entriſſen werden kang, am beſten kennen. Sollten jetzt neue Schwierig⸗ keiten entſtehen, die die Wahl Baſſermanns gefährden und den Wahlkreis wiederum der Sozialdemokratie ausliefern, ſo tragen hierfür das Organ des Bundes der Landwirte und die hinter ihm treibenden Kräfte die Verantwortung.— Zur Erſatzwahl in Frankfurt a. O. ſchreibt die„Nat.⸗Ztg.“ u..:„Man könnte es faſt als eine glückliche Fügung bezeichnen, daß Baſſermann ſür ein Mandat zur Verfügung ſtand. Er iſt der Mann, mit deſſen Proklamterung zum Kandidaten die vereinigten Liberalen des Wahlkreiſes Frankfurt⸗Lebus den Konſervativen eine goldene Brücke bauen konnten. Gleich bei der erſten Nachricht über die von der Wahlprüfungskommiſſion beantragte Ungültig⸗ keits⸗Erklärung des ſozialdemokratiſchen Mandats wurde der Name Baſſermann in dieſem Sinne bon ernſten Politikern aller bürgerlichen Parteirichtungen in Frankfurt⸗Lebus genannt. Eine zweckmäßigere Löſung der Perſonenfrage gab es in der Tat nicht, wennſchon Geheimrat Schwabach ſo gut wie Feliſch um des Kompromiſſes willen ausgeſchaltet werden mußte.“— Die Sozialdemokraten haben als Kandidat Dr. Heinrich Braun wieder aufgeſtellt. S r Deutsches Reich. * Mannheim, 4. Mai.(An die Jungliberalen Vereine) hat der Vorſttzende des Landesverbandes, Land⸗ gerichtsrat Scherer, folgende dankenswerte Aufklärung ge⸗ langen laſſen: Um unrichtige Zeitungsnotizen zu berichtigen, beehre ich mich mitzuteilen, daß der Unterzeichnete auf eine perſönliche Gnladung als Vertreter des Landesverbandes der Verſammlung der junglibe⸗ ralen Vereine Baherns r. d. Rh. in Nürnberg angewohnt hat. Die Herren Kölſch und Kiby waren im Einverſtändnis mit dem Vorſtand des jungliberalen Vereins Karlsruhe als deſſen Vertreter daſelbſt. Die Mitteilung eines Redners in Ettlingen von einem Zuſam⸗ menſchluß der jungliberalen ſüddeutſchen Ver⸗ bände beruht auf einem Mißverſtändnis und entbehrt jedes tatſächlichen Hintergrundes. Das iſt ſehr erfreulich, denn daß man in Mannheim, und wohl auch anderswo in Baden, für die Wiedererrichtung der Mainlinie kein Verſtändnis haben würde, braucht wohl nicht erſt verſichert zu werden. Es ſei daran erinnert, daß die Mit⸗ teilung über dem„ſüddeutſchen Verband“ im Organe Boehk⸗ lingks, des Protektors der Karlsruher Jungliberalen, in der „Badiſchen Landeszeitung“ geſtanden hatte, und zwar als eine Aeußerung des Profeſſors Fiſcher vom Jungliberalen Verein Karlsruhe. * Berlin, 3. Mai.(Eine Konferenz über Süd⸗ afrika) fand heute beim Kaiſer ſtatt. An ihr nahmen der Reichskanzler, der Kriegsminiſter, der Generalſtabschef v. Schlieffen und Kolonialdirektor Stuebel teil. (Der Enthüllung des Jung⸗Wilhelm⸗ D enHmals) wohnten der Kaiſer, der Kronprinz, die Herren des Hauptquartiers, die Kabinettschefs, die Miniſter Dr. Studt, v. Hammerſtein, v. Rheinbaben und andere bei.— Das von Profeſſor Brueth geſchaffene Denkmal ſtellt Kaiſer Wilhelm I. als Jüngling in der alten Uniform der Garde⸗ füſillere dan.— Nach der Enthüllung ſtattete der Kaiſer dem Reichskanzler, der heute Geburtstag hat, einen Beſuch ab. —(In die Kommiſſion zur Vorberatbung der waſſerwirtſchaftlichen Vorlage) entſendek die nationalliberale Fraktion die Herren Abgg. Wallhrecht, Schmieding, v. Eynern, Seydel(Hirſchberg), Hirſch(Eſſen), doch iſt vorgeſehen, daß, ähnlich wie in der Budgetkommiſſion, ein Wechſel der Mitglieder inſoweit eintritt, als es flir die Erörterung einzelner Teile und Punkte angemeſſen erſcheint. Für ein derartiges vertretungsweiſes Eintreten ſind die Herren Abgg. Dr. Brandt, Glatzel, Dr. Voltz, Fritſch, Puttfarken, Reimnitz, Dr. Röchling, Dr. v. Campe, Hehe, Meyer(Diepholz), Dr. Schultz(Bochum) und Zuckſchwerdt in Ausſicht genommen, Der Almer Bi ſeprozeßz (Von unſerm Korreſpondenten.) sh. Ulm a.., 8. Mat⸗ Vor dem hieſigen Schöffengericht fand heute der von den mili⸗ täriſchen Kreiſen innerhalb und außerhalb Württembergs mit Spannung erwartete Beleidigungsprozeß ſtatt, den der Oberſt a. D. Hüger, jetziger Badekommiſſar von Bad Königs⸗ born bei Unna i.., gegen den früheren Lokalredakteur der„Ulmer Zettung“, Richard Schönfelder, etzt Redakteur des„Mann⸗ Generalanzeiger“, angeſtrengt hatte. Die Vertretung des wohl denken. Ich entſinne mich, daß ich einmal— es war in der Todesberkündigung Brünhildes in der„Walküre“— ganz entrückt auf der Bühne ſtand und lauſchte. Der Eindruck dieſer feierlichen Szene überwältigte mich ſo, daß mir hellen Tränen in die Augen kamten. Wagner, der mich bemerkt hatte, kam zu mir und ſagte lächelnd:„Was ſind das für Sentimentalitäten? Die Rührung überlaſſen wir denen da draußen(dem Publikum), wir hier oben wiſſen, wie das gemacht wird, und müſſen den Kopf hoch halten!“ Es war überhaupt ein ihm eigener Zug, Momente der ſtärkſten Er⸗ griffenheit mit einem Scherzwort zu unterbrechen. Tagesneuigkeſten. — Hie Wagner— hie Berlioz! Unter den franzöſtſchen Muſik⸗ kritikern hat ſich aus Anlaß der Hundertjahrfeier für Berlioz ſeit einiger Zeit ein Streit entſponnen, zu dem das kürzlich erſchienene Buch von Julien Tierſot„Hector Berlioz und die Geſellſchaft ſeiner Zeit“ den Anlaß gegeben hat. Tierſot hatte darin nämlich das Ver⸗ halten von Liszt und Wagner Berlioz gegenüber in ſehr ſcharfer und ungerechter Weiſe gekennzeichnet. Daraufhin ſcheinen ſich nun zlwei Parteien gebildet zu haben, eine Liszt⸗Wagner⸗ und eine Ber⸗ Hog Partei. Der franzöſiſche Muſikkritiker Jean Chantavoine ſucht nun in der ſoeben erſchienenen„Revue hebdomadaire“ die gegen Wagner und Liszt erhobenen Angriffe zu entkräften. So wird Liszt 3. B. von Tierſot Undankbarkeit gegen Berlioz vorgeworfen, der ihm den Weg in Paris geebnet hatte, während Liszt beſtrebt geweſen wäre, Berlioz aus ſeiner ſchwer erkämpften Poſition zu vertreiben. Dem hält nun Chantavoine folgende Tatſachen entgegen, die freilich nicht ſehr zu Gunſten der franzöſiſchen Komponiſten ſprechen: Liszt, der als Pianiſt in Paris gefeiert wurde, hatte mit ſeinen eigenen Werken dort einen ſchweren Stand, aber Berlioz tat nichts, um ihn dem Verſtändnis des Publikums näher zu bringen, im Gegenteil ſuchte er dieſe Schwierigkeiten zu verſchärfen. Liszt verkannte nie, was er Verlioz verdankte. Beweis: er übertrug mit kaum zwanzig Jahren die„Symphonie fantaſtique für Klavier, veröffentlichte ſie auf ſeine Koſten und ſpielte ſie auf allen europäiſchen Tourneen, Auch der„Benvenuto“ wurde in Weimar aufgeführt.. Zum Dank dafür drückt ſich Berlioz, der auf Halsvy eine Lobeshhmne zu ſingen wußte, bor einer Kritik Liszt'ſcher Konzerte. In einem Brief an die Fürſtin Wittgenſtein ſpricht er von Liszt verächtlich als von „dem mir bekannten Muſiker, der ſich einbildet, auch ein Komponiſt zu ſein“. Eines Abends, als Liszt im Saale Erard die Aufführung eine ſeiner ſymphoniſchen Dichtungen dirigierte, verließ Berlioz oſtentatib den Saal. Auch Wagner aber ſoll nach Tierſots Meinung bei Berlioz viel auf dem Kerbholz haben. Zunächſt ſollte die Aufflihrung vom„Tannhäuſer“ in der Pariſer Oper der Anlaß zur Zurückſtellung der„Trojaner“ von Berlioz geweſen ſein“, ein Angriff, der ſich von ſelbſt widerlegt, da ja der„Tannhäuſer“ nur dreimal geſpielt wurde. Ueberdies hatte bekanntlich Wagner am wenigſten dazu getan, dieſe Aufführung zu Stande zu bringen. Das Hauptverdienſt daran gebührte der Fürſtin Metternich. Dann ſoll Wagner die Werke von Berlioz kritiſtert haben, ohne ſie gekannt zu haben. Dieſer Vorwurf bezieht ſich auf einen Brief Wagners an Lisst aus dem Jahre 1855, in dem Wagner Liszt darum bat, ihm die Symphonie von Verlioz zu leihen, da er dieſe gern in der Par⸗ titur kennen lernen würde. Die Folgerung, daß Wagner Berlioz' Werke überhaupt nicht kannte, wenn er ſie auch noch nicht in der Partitur geleſen hatte, iſt wohl kaum angebracht. Ob dieſer Streit mit dieſer Argumentation nun ein Ende hat, iſt freilich noch nicht abzuſehen. Immerhin ſcheint auch in dieſem Fall Berlioz der alte Satz wieder anwvendbar„Gott ſchütze mich vor meinen Freunden!“ — Ausgrabungen im Reiche der Inkas. Die Nachrichten von der Wiederauffindung des Schatzes der Inkas haben das Intereſſe wieder auf die merkwürdige Kultur im Reiche der Inkas gelenkt, die die Spanier bei ihrer Landung in Südamerika vorfanden und voll⸗ ſtändig zerſtörten. Der Vandalismus der ſpaniſchen Soldaten und der Fanatismus der Miſſionare ging ſo weit, daß nichts mehr von jener alten Kultur übrig blieb, alle Spuren der früheren und ver⸗ hältnißmäßig vorgeſchrittenen Ziviliſation ſich verwiſchten. Seit einiger Zeit ſſt man nun bemüht, über dieſe zerſtörte Kultur mehr 0 — * Licht zu gewinnen. In den letzten Jahren hat der Archäologe Bandelier und ſeine Frau mit Unterſtützung des amerikaniſchen Muſeums für Naturgeſchichte intereſſante Forſchungen an der Weſt⸗ küſte Perus und auf dem Hochplateau Boliwias unternommen, deren Ergebniſſe in dem letzten Heft der„Revue“ veröffentlicht werden. Eine große Rolle ſpielt bet den Inkas der Totenkultus. Hier⸗ über haben die Nachgrabungen auf den Friedhöfen Perus Aufſchluß gegeben. Um die Toten vor allen Angriffen der Elemente zu be⸗ wahren, trafen die Inkas die größten Vorſichtsmaßregeln. Für ihre Totenſtädte wählten ſie ſehr trockene Orte, und da ſie jedes Fleckchen beſtellbaren Bodens dem Ackerbau nutzbar machten, wurden die Toten immer in der Wüſte oder am Abhang eines ſteilen Felſens beerdigt⸗ Die Gräber ſind beſonders ſorgfältig von dem Ehepaar Bandelier durchforſcht worden. Man ſieht ſie gewöhnlich in Gruppen geordnet. Sie enthalten manchmal nur eine einzige Leiche, manchmal drei und mehr in runden oder viereckigen Gruben, deren Tiefe 60 Zentimeter bis zu 4 Meter beträgt. Sie ſind mit geflochtenem Schilfrohr be⸗ deckt, um den durchſickernden Sand aufzuhalten. An den neben den Toten liegenden Gegenſtänden und den Bändchen, die die Mumie ein⸗ hüllen, erkennt man den Rang der Beſtatteten. Mehrere dieſer Gegenſtände werfen ein Licht auf die urſprünglichen peruaniſchen Induſtrien. Die Kunſt, Stoffe zu weben und ſie mit Stickereien 3¹ verzieren, war bei den Inkas ſehr ausgebildet. Die meiſten Mumien haben das übliche Kleidungsſtück, den Poncho, den man ihnen für die lange Reiſe ins Jenſeits mitgab. Außerdem verſorgte man ſie mit einem Säckchen, das Koka und andere Nahrungsmittel enthielt. Gewöhnlich befinden ſich die Leichen in hockender Stellung, die die alten Peruaner beim Ausruhen einnahmen, und die ewige Ruhe ſollte der Ruhe bei Lebzeiten ähnlich ſein. Neben dem Toten befinden ſich im Grabe Gegenſtände, die gleichſam Zeuge ſeines Daſeins vor dem Tode ſind. Selbſt die Armen werden dieſer Grinnerungen nicht be⸗ raubt. Man fand viele Kinder ausgeſtreckt in einer kleinen Wiege mit dem letzten Spielzeug in der Hand. In den Gräbern der Frauen ſieht man Arbeitskörbe aus Binſengeflecht, die Wolle, Nähzeug, * —EF.. 8 Mannheim, 4. Mai. Seneral⸗ Anzeiger 3. Seite. Hägers führt Rechtsanwalt Dr. Hartmann⸗ Ulm. Der Klage liegt ein Artikel der„Ulmer Ztg.“ zu Grunde, die den Oberſt a. D. Hüger, der bei Gelegenheit des Bilſeprozeſſes mit ſeinen Beſchwerden über ihm widerfahrene angebliche Rechtsbeugungen der militäriſchen Gerichte und Ehrengerichte wiederum an die Oeffentlichkeit getreten war, einen„Ulmer Bilſe“ und„eine Querulantenſeele“ nannte. Seine Beſchwerden hatte Oberſt a. D. Hüger, der als preußiſcher Offizier das Württemb. Feldartillerieregiment König Karl No. 13 kommandierte, in einer im Jahre 1902 erſchienenen ſenſationellen Broſchüre niedergelegt, betitelt:„Meine Erlebniſſe in der Militärrechts⸗ u. Offizierehrengerichtspflege!. Darin ſchildert Hüger anſchaulich den mehrjährigen Kampf, den er als Kommandeur des erwähnten Regiments teils mit ſeinen Unter⸗ gebenen, teils gegen ſeine Vorgeſetzten und gegen die militäriſche Berichtsbarkeit hat führen müſſen. Dieſer Kampf iſt aus den un⸗ bedeutendſten Urſachen entbrannt. In dem Regimente des Oberſten herrſchte gegen dieſen unter den Offizieren eine gewiſſe Mißſtim⸗ mung, die dadurch hervorgerufen war, daß Oberſt Hüger jeden ein⸗ zelnen Dienſtzweig ſcharf kontrollierte. Er geriet dabei in Kolliſion mit dem Hauptmann Schmahl von der dritten Batterie, der ſeinen Anordnungen paſſiven Widerſtand entgegenzuſetzen wußte. Haupt⸗ mann Schmahl wich einer Ausſprache mit Oberſt Hüger durch ver⸗ ſchiedene Beſchwerden beim Brigadekommandeur General von Witzendorff aus und dies war der Anfang der tragiſchen Kon⸗ flikte. Man muß die aktenmäßige Darſtellung in der erwähnten Broſchüre kennen lernen, um den erbitterten Kampf zu verſtehen, den Oberſt Hüger jahrelang gegen ſeine Vorgeſetzten und gegen die militäriſchen Gerichte mit großer Zähigkeit führte. In der Bro⸗ ſchüre werden dem kommandierenden General vo n Lindequiſt, den Generalen Witzendorff, Caemmerer und Davidſon, dem bekannten Oberſt Keim u. ſ. w. böſe Dinge geſagt und ſelbſt der frühere Chef des Militärkabinets, Generaloberſt bon Hahnke kommt darin nicht ohne ſchwere Vorwürfe weg. Beſchwerden des Oberſten an den Kaiſer und den König von Württemberg blieben ergebnislos, ſie trugen ihm ſogar ſeinen Abſchied ein und ein ehren⸗ gerichtliches Verfahren, das Hüger ſchließlich gegen ſich beantragte, endete damit, daß ihm das Recht zum Tragen der Uniform aberkannt wurde. Es blieb nun Hüger nichts anderes übrig, als die Flucht in die Oeffentlichkeit, die er mit der erwähnten Broſchüre und mit gwei vom Abg. Lenzmann⸗Hagen überreichten Petitionen an den Reichstag unternahm, in denen er in flammenden Worten den Reichstag zum Einſchreiten gegen die ihm widerfahrenen Rechts⸗ beugungen aufforderte, in denen er auch dem früheren Kriegsminiſter von Goßler unangenehme Dinge ſagte und darauf hinwies, daß alle Perſonen und Behörden, die in ſeiner Broſchüre gegen ſie er⸗ hobenen Beſchuldigungen ruhig hätten auf ſich ſitzen laſſen. In der heutigen Verhandlung, der weder Oberſt Hüger, noch der Angeklagte, Redakteur Schönfelder beiwohnten, erklärte der Rechts⸗ beiſtand des Beklagten, daß dieſer den Wahrheitsbewei⸗ für ſeine Behauptungen, daß Oberſt Hüger eine„Querulantenſeele“ und ein zweiter Bilſe ſei, antreten wolle. Das Gericht beſchloß nach längerer Erörterung, zunächſt zu ſeiner Orientierung die er⸗ wähnte Broſchüre des Oberſten Hüger zu ſtudieren und zu dieſem Zweck wurde die Verhandlung auf unbeſtimmte Zeit ver⸗ kagt. Aus Stadt und Cand. * Maunheim, 4. Mai 1964. * Den Expreſgutſendungen muß ab 1. Juli 1904 auf Grund der neuen Beſtimmungen des einheitlichen deutſchen Eiſenbahn⸗Per⸗ ſonen⸗ und Gepäcktarifes, Teil I, auf fämtlichen deutſchen Bahnen eine Eiſenbahnpaketadreſſe— ähnlich der Poſtpaket⸗ adreſſe— beigegeben werden, die der Abſender zu beſchaffen und auszufüllen hat. Weitere Aenderungen der Beſtimmungen über die Auflieferung von Expreßgut treten nicht ein. Die Eiſenbahnpaket⸗ adreſſen dürfen durch alle Druckereien nach dem vorgeſchriebenen Muſter ohne beſondere Erlaubnis der Eiſenbahnverwaltung herge⸗ ſtellt werden. Muſter zu Eiſenbahnpaketadreſſen können bei dem Material⸗ und Druckſachenbureau der Großh. Generaldirektion der Badiſchen Staatseiſenbahnen eingeſehen und von dieſem Bureau be⸗ gogen werden. Aus der Handelskammer. Für den Rheiniſchen Ver⸗ kehr iſt am 2. Mai 1904 ein neuer Perſonen⸗ und Ge⸗ päcktarif in Kraft getreten. Die Fahrkarten nach Stationen des Rheiniſchen Verkehrsgebiets nördlich von Mainz und zwar ſo⸗ wohl Karten für einfache wie für Hin⸗ und Rückfahrt können nun⸗ mehr wahlweiſe über alle drei verkehrsberechtigten Wege über Lud⸗ wigshafen oder Lampertheim⸗Friedrichsfeld⸗Darmſtadt benützt werden. Dagegen iſt der Weg über Darmſtadt⸗Frankfurt nur noch gegen Zulöſung von Ummwegskarten benützbar. * Die Wiederbeſetzung der Stelle des Direktors der ſtädtiſchen Gas⸗ und Waſſerwerke. Der bisherige Direktor der Städtiſchen Gas⸗ und Waſſerwerke, Herr Chriſtian Beher, hat bereits im ver⸗ gangenen Jahr nach mehr als 30jähriger verdienſtvoller Tätigkeit gmit Rückſicht auf ſeine angegriffene Geſundheit die Verſetzung in den Ruheſtand nachgeſucht. In Anerkennung der langjährigen treu geleiſteten Dienſte des Herrn Direktors Beher glaubte der Stadtrat der Erfüllung ſeines Wunſches nicht entgegentreten zu dürfen Da es außerdem wünſchenswert erſchien, bei der bevorſtehenden Ueber⸗ nahme des Elektrizitätswerkes in eigene Regie für den Fall der Angliederung der Verwaltung desſelben an die Direktion der Gas⸗ amd Waſſerwerke eine Perſönlichkeit an der Spitze dieſer Werke zu 1 aben, welche theoretiſche und praktiſche Erfahrungen auf dem Gebiet Kämme und andere Toilettenartikel enthalten. Unter anderem wurde ein vollſtändiger Webſtuhl entdeckt. In vielen Fällen enthält der Korb reich verzierte Spindeln aus Holz mit verſchiedenen Farben bemalt oder mit Schnitzereien und Holzbrandmalereien. Einige Stoffe haben ihre glänzende Friſche behalten. Auch die ausgegrabenen Tapiſſerien ſind prächtige Exemplare. Einige können es in den Fi⸗ guren, Vögeln, Tieren oder geometriſchen Muſtern mit berühmten Teppichen oder Gobelins aufnehmen. Die Teppiche ſind meiſtens aus Alpaka⸗ oder Vigognewolle. Beſonders eigentümlich iſt bei dieſen Mumien der hinzugefügte falſche Kopf, den man im Innern mit Seekräutern und Blättern ausgeſtopft hat. Augen, Mund und Lippen waren durch einen weißen Faden bezeichnet und die hölzerne Naſe oft weiß gefärbt. Oft ſtellte man dieſe wichtigen Teile des Geſichts auch durch kleine Kupfer⸗ oder Goldfragmente dar, die ge⸗ ſchickt ausgeſchnitten waren. In anderen Fällen gab man der Mumie eine Maske aus einem einzigen Stück, ganz aus Silber. Eine Lage roter, blauer oder gelber Farbe ſtellt die Hautfarbe dar, und die Baare ſind braun bemalte lange Faſern. Dieſe falſchen Köpfe ſind kit Bändchen am Körper befeſtigt. Zweifellos liegt dieſer ſeltſamen Eitte der Gedanke zu Grunde, daß dem Toten dadurch die Phhſiog⸗ ie bewahrt werden ſollte, die er vor der Beerdigung hatte, und auf dieſe Weiſe wenigſtens bildlich dem zerſtörenden Werk der ſehr gelungene Ausflüge gemeinſam veranſtaltet wurden, 2⁴ der Elektrizität beſitzt, ſo beſchloß der Stadtrat, dem Antrag des Herrn Direktors Beher ſtattzugeben, richtete jedoch an denſelben das Erſuchen, die Geſchäfte bis zur Gewinnung eines geeigneten Nach⸗ folgers weiterzuführen. Als der nach dem Ergebnis der angeſtellten ſchriftlichen und mündlichen Erhebungen zweifellos geeignetſte Be⸗ werber mußte der derzeitige Direktor der ſtädtiſchen Gas⸗, Elekeri⸗ zität⸗ und Waſſerwerke in Baden⸗Baden, Herr Joſef Pichler, gelten. Herr Pichler iſt 40 Jahre alt, er ſtudierte von 1883 bis 1888 an der techniſchen Hochſchule in Graz und legte daſelbſt die beiden Staatsprüfungen im Ingenieurbaufach ab. Von 1888 bis 1893 war er in Stellung bei Herrn Ingenieur Smreker hier, während welcher Zeit er mit der Projektierung und Ausführung mehrerer Waſſerwerke beſchäftigt war. Von 1898 bis 1898 hatte er die Stelle als Direktor der ſtädtiſchen Gas⸗ und Waſſerwerke in Rends⸗ burg inne, um auf 1. April 1898 die Leitung der Gas⸗ und Elektrizitätswerke in Baden⸗Baden zu übernehmen, woſelbſt ihm im Jahre 1900 auch der Betrieb des Waſſerwerks unterſtellt wurde. Zu den einzelnen Punkten des Vertrags iſt zu bemerken: Der Ge⸗ halt bewog ſich im Rahmen derjenigen Bezüge, welche auch den übrigen Amtsvorſtänden zugebilligt ſind und iſt nicht höher als er im Allgemeinen auch von den übrigen Bewerbern verlangt wurde. Dabei iſt zu berückſichtigen, daß das Einkommen des Herrn Pichler als Direktor der gegenüber den hieſigen doch verhältnismäßig kleineren Werke in Baden⸗Baden die Höhe des hier vorgeſehenen Anfangs⸗ gehaltes nahezu erreicht. Daß Herr Pichler für die Erwerbung der untviderruflichen Anſtellung ſowie des Anſpruches auf Ruhegehalt und Hinterbliebenen⸗Verſorgung die Anrechnung der in Baden⸗Baden ſowie eines Teils der in Rendsburg zugebrachten Dienſtzeit ver⸗ langt, kann nicht als unbillige Forderung bezeichnet werden. Ueber den Rahmen der Dienſt⸗ und Gehaltsordnung hinausgehend iſt nur die Beſtimmung, daß der volle Aktivgehalt bis zum Betrag von M. 12 000 als anrechnungsfähig für die Bemeſſung des Ruhegehaltes ſowie des Witwengeldes gilt, während die Dienſt⸗ und Gehalts⸗ ordnung als Höchſtſatz den Betrag von M. 10 000 vorſieht. Da jedoch auf die Gewinnung einer erſten Kraft abgehoben wurde und bei der Größe der hieſigen Betriebe ſowie bei der Wichtigkeit der in Ausſicht ſtehenden Unternehmungen auch abgehoben werden mußte, ſo glaubte der Stadtrat ſich dieſem Verlangen gegenüber nicht ablehnend ver⸗ halten zu ſollen. Der Stadtrat ſtellt für die nächſte Bürgeraus⸗ ſchußſitzung folgenden Antrag:„Verehrlicher Bürgerausſchuß walle dem mit Herrn Direktor Joſef Pichler in Baden⸗Baden abgeſchloſ⸗ ſenen Dienſtvertrag ſeine Zuſtimmung erteilen“. * Zur Unterbringung des Leihamts im Zeughauſe. Nach einem Bericht des Hochbauamts iſt die vom Bürgerausſchuß unterm 4. Juni 1903 für den Umbau der Räume für das Leihamt einſchließlich der Einrichtung eines elektriſchen Aufzugs, der elektriſchen Beleuchtung und Ergänzung des Mobiliars genehmigte Summe von M. 26 000 unzureichend. Da auch die Leihhauskommiſſion die Vornahme der nachträglich beantragten Arbejten und Einrichtungen dringend be⸗ fürwortete, glaubte der Stadtrat ſeine Zuſtimmung nicht verſagen zu ſollen. Er hat ſich auch damit einverſtanden erklärt, daß der Betrag bon M. 800 für Herſtellung des Fußbodens im Annahmeraum als⸗ bald aufgewendet wird, da durch Zurückſtellen dieſer Arbeit bis nach erfolgter Genehmigung einmal der Fortgang der Bauarbeiten un⸗ gebührlich verzögert worden wäre und ſich andererſeits durch eine nachträgliche Herſtellung Mehraufwendungen ergeben hätten. Die weiter angeforderte Summe beträgt M. 12 000. Der Jahresaufwand an Zins und Amortiſation hiefür beläuft ſich auf M. 600, welche der Stadtkaſſe als weitere jährliche Belaſtung verbleiben, da dieſer Summe Einnahmen nicht gegenüberſtehen. Die Mittel ſollen den verfügbaren Beſtänden des Anlehensfonds entnommen werden. Nachdem auch die Finanzkommiſſion in der Sitzung vom 18. April 1904 die Vorlage gutgeheißen hat, ſtellt der Stadtrat zur nächſten Bürgerausſchußſitzung folgenden Antrag:„Verehrlicher Bürgeraus⸗ ſchuß wolle die zur Wiederherſtellung des Zeughauſes weiter er⸗ forderliche Summe von M. 12 000 aus Anlehensmitteln mit einer Verwendungsfriſt von 5 Jahren bewilligen.“ 00 Die Führung der Sanitätskolonne teilt uns zur Berichtigung ungenauer Angaben mit, daß während der Ztägigen Pferderennen die Sanitätswache dreimal in Anſpruch genommen wurde und zwar einmal am Samstag beim Fall des Herrenreiters Langen, Schlüſſel⸗ beinbruch und Rippenquetſchung. Die erſte Hilfe wurde geleiſtet von den Sanitätern Kaiſer und Knapp. Der Verletzte wurde nach der Sanitätsſtation verbracht und daſelbſt von Herrn Dr. Seubert weiter⸗ behandelt. Ferner am Samstag, Verletzung eines 10jährigen Knaben; leichte Kopfwunde durch Schlag, Verband durch Sanitäter Knapp, und ſchließlich am Sonntag, Verletzung eines gjährigen Knaben durch Fall am Neckardamm. Schwere Kopfwunde, Notver⸗ band, Transport nach der Sanitätsſtation durch Sanitäter Zirkel. Daſelbſt weitere Behandlung: Nähen der Wunde und Verband durch Heilgehilfen Möllert. Am Dienstag kein nennenswerter Fall. * Die Erſchließung der Langen Rötter als Baugebiet. Es wird uns geſchrieben: Die nordöſtliche Ecke unſerer Stadt, wir meinen jenes Gebiet, zwiſchen der ehemaligen Zimmer ſchen Fabrik und den Hauptfeld des künftigen Baugebietes ſein. zwiſchen Stadtrat und den Eigentümern der Langen Rötter⸗Gewann ſind nunmehr beendigt und wird bereits eine der nächſten Bürgeraus⸗ ſchußſitzungen die Vorlage bezüglich Herſtellung der Straßen bringen, Das Terrain der bekannten Zimmer ſchen Fabrik iſt von einem Kon⸗ ſortium erworben und werden hierfür ebenfalls zur Zeit die Straßen⸗ pläne ausgefertigt, ſo daß man hofft, bis Winter mit Niederlegung der Fabrikbauten zu beginnen. Soweit wir unterrichtet ſind, wird uns die Zukunft auf dieſe beiden neuen Terrains ein impoſantes Stadtviertel erſchließen, ſich würdig zur Seite ſtellend den Schweſter⸗ ſtadtteilen Gontardsgut, Rheinpark ete., ſo daß der mit Unrecht ſo ominöſe Namen„überm Neckar“ wohl bald zur Vergangenheit gehören wird. Das ganze Baugebiet wird auf die Höhe der Käferthaler⸗ ſtraße aufgefüllt, von ſchönen breiten Straßen durchzogen, teils mit offener, teils mit geſchloſſener Bauweiſe, ſo daß wir uns in dieſer Hinſicht dem öſtlichen Stadtteil anſchließen, doch mit dem Vorteil, daß keine Geſchäftsbeſchränkung ſtattfindet. Es dürfte ſomit das ganze Baugebiet zu dem berufen ſein, was uns in den letzten Jahren am meiſten fehlte, günſtige und gut gelegene Bauplätze für den mikt⸗ leren Bürgerſtand und andererſeits nur wenige Minuten entfernt von dem Mittelpunkt der Altſtadt. Der in den„langen Rötter“ ge⸗ legene Teil der Zimmer'ſchen Fabrik, ca. 3400 Quadratmeter, ſoll bereits an einen bekannten tatkräftigen Herrn weiter verkauft ſein, ſo daß auch nach dieſer Richtung ein vielverſprechender Anfang vor⸗ handen iſt. 75 * Oeffentliche Bitte. Auch heuer richtet die Vereinigung gzur Erwirkung von Sommerurlaub und Beſchaf⸗ fung billigen Landaufenthalts für Angeſtellte des Handelsſtandes durch Aufruf an die Prinzipalität die Bitte, den Angeſtellten des Handels und der Induſtrie einen ange⸗ meſſenen Erholungsurlaub zu gewähren. Möge dieſer berechtigten Bitte auch in dieſem Jahre weitgehend Rechnung getragen werden, erwächſt hierdurch doch auch den Firmen ein Nutzen, indem die Ange⸗ ſtellten durch einen Urlaub geſtärkt und erfriſcht mit neuer Kraft, größerer Freudigkeit und wärmerem Intereſſe an die Arbeit zurück⸗ kehren. 5 * Mannheimer Altertumsverein. Wie aus unſerem Inſeraten⸗ teil erſichtlich, findet am nächſten Samstag der erſte diesjährige ſchon wiederholt und namentlich auch im vorigen Jahre wieder zw Uhr erfolgt die Abfahrt nach Darmſtadt: dort wird, dan Meuthen⸗Nannheim einſtimmig wiedergewählt. Ferner wurden zeugen verſichern, haben in Lahr die an den Straßen angebrachten neuen Kaſernen— dürfte wohl in den nächſten Jahren mit ein Die Verhandlungen!; denn bekanntlich ſollen wir die Erdbeeren vor dem Gebrau Sommerausflug ſtatt, und zwar auf freundliche Einladung des Hiſtoriſchen Vereins für das Großherzogtum Heſſen, mit dem ſonderer Erlaubnis des Großherzogs, zunächſt das Großh. Kabinets⸗ muſeum beſichtigt, dann wird man ſich durch den prächtigen Wald nach dem reizend gelegenen Jagdſchloß Kranichſtein begeben, deſſen Veſichtigung viel Intereſſantes bietet, und eine geſellige Vereinigung auf dem ſtädtiſchen Oberwaldhaus wird den Schluß machen. Da der Ausflug dem Altertumsforſcher und Kunſtkenner wie auch dent Naturfreund viel Schönes zu bieten verſpricht, kann derſelbe den Vereinsmitgliedern und ihren Angehörigen beſtens empfohlen werden; auch Gäſte ſind willkommen. * Schiller⸗Verein deutſcher Frauen, Ortsgruppe Mannheim. Der in Ausſicht genommene Vortrag von Fräulein v. Milde, der durch Geſangsvorträge(Chöre) eingeleitet wird, findet im Konzert⸗ ſaale des Hoftheaters ſtatt. Die Plätze der einen Längsſeite des Saales werden für die Mitglieder der Ortsgruppe Mannheim reſerviert ſein. während diejenigen der anderen Hälfte für das Publikum zum Preiſe von 2 Mark zu haben ſind. Es empfiehlt ſich, ſich rechtzeitig um die⸗ ſelben umzutun, da ſelbſtverſtändlich die frühzeitigſten Reflektanten — die Sitze werden in der Reihenfolge der Nachfrage vergeben— den erſten Anſpruch haben. Billets für Mitglieder ſind gegen Vor⸗ zeigung der Mitgliedskarten am Donnerstag und Freitag von 11—1 Uhr bei Frau Hoftheaterintendant Sofie Baſſer⸗ mann, Q 7, Nr. 1, in Empfang zu nehmen. Nach dieſem Termin und auch abends an der Kaſſe, werden keine Freikarten mehr ab⸗ gegeben und allenfalls noch verfügbare Plätze zum Verkauf gebracht. Karten gegen Entree zu 2 Mark werden bis Samstag in den üblichen Geſchäftsſtunden in der Hofmuſikalienhandlung von K. F. Heckel und abends an der Konzertkaſſe des Hofthegters zu haben ſein. Eben daſelbſt wird eine beſchränkte Anzahl von Steh⸗ plätzen zum Preiſe von 50 Pfg. zum Verkauf gebracht. 5 * Die Sektion J1 der Weſtdeutſchen Binnenſchiffahrts⸗ Berufs⸗ genoſſenſchaft hielt am 22. April ihre diesjährige ordentliche 18. Sektionsverſammlung im Sektionsbureau Luiſenring 15 hier ab. Herr Direktor Meiſter eröffnete die Verſammlung mit kurzer Begrüßungsanſprache. Zu Beiſitzern wurden die Herren Direktor Schleicher und Eugen Fiſchel⸗Heilbronn, zu Schrift⸗ führern die Herren Joſ. Bornhofen und D. Duven⸗Mann⸗ heim berufen. Anweſend waren 13 Mitglieder mit zuſammen 405 Stimmen. Die Tagesordnung wurde wie folgt erledigt. Aus dem erſtatteten Geſchäftsbericht iſt erwähnenswert: Die Sektion umfaßte Ende des Jahres 1903 957 Betriebe. Unfälle kamen 178 zur An⸗ meldung, von denen 65 entſchädigungspflichtig geworden ſind. Art der Verletzungen: an Kopf und Geſicht 16, an Armen und Händen 60, an Beinen und Füßen 52, an anderen oder mehreren Körper⸗ teilen zugleich 38, Leiſtenbrüche 4, Tod, Ertrinken uſw. 15, zu⸗ ſammen 178. Der Bericht der Rechnungsprüfungskommiſſion wurde zur Kenntnis gebracht und einſtimmig dem Vorſtand Decharge erteilt. Zur Vorprüfung der Jahresrechnung für 1904 wurden gewählt die Herren Direktor W. Heizler, J. Gutjahr und W. Meuthen, zu Stellvertretern die Herren F. Schott, Hch. Vogt und Paul Roſehr, ſämtlich in Mannheim. In den Verwaltungskoſten⸗ Voranſchlag für 1905 wurden M. 6300 eingeſtellt. Das ſtatuten⸗ gemäß am 1. Oktober 1904 ausſcheidende Vorſtandsmitglied A. Gutjahr und deſſen Erſatzmann Joſ. Bornhofen⸗Mannheim wurden einſtimmig wiedergewählt. Ferner wurde neugewählt als Vorſtandsmitglied und Schriftführer Herr Eugen Fiſchel⸗Heil⸗ bronn. Für die Amtsperiode 1904/07 wurden zu Delegierten die Herren Direktor Meiſter⸗Mannheim, Direktor Schleich er⸗ Heilbronn, Eugen Fiſchel⸗Heilbronn, ſowie deren Erſatzmänner Direktor Keßler⸗Mannheim, Ludwig Kuhn⸗Mannheim, Wilh. neugewählt zum Delegierten Daniel Weißenburger„Ludwigs⸗ hafen a. Rh., zum Erſatzmann Direktor W. Heigler⸗ Mannheim, Sonſtiges Beratungsmaterial lag nicht vor, weshalb die Verſamm⸗ lung kurz vor 12 Uhr von Herrn Direktor Meiſter geſchloſſen werden konnte. 5 * Auf dem Schlachthofe ſind zur Zeit eine Anzahl Käl ber allererſter Qualität, wie ſie am hieſigen Markte wohl noch nie zum Verkauf ſtanden, aufgeſtellt. Dieſe Kälber(Fleiſchmaſt) ko aus Heiligenrode bei Braunſchweig von einem Züchter, d ſchiedene Male ſchon für hervorragende Zuchtleiſtungen den Ka preis und viele erſte Preiſe erhielt und wurden bon Herrn Metzge⸗ meiſter Peter Hoffmann, O 4, 2, angekauft. * Erdbeben wurden in der Nacht zum Montag etwa um 3 Uhr vereinzelt am Kaiſerſtuhl und in mehreren Orten der Amts⸗ bezirke Lahr und Offenburg wahrgenommen. Die Erſchütterun war ſo groß, daß viele Leute beſtürzt aus den Betten ſprangen in der Meinung, es handle ſich um einen Hauseinſturz. Wie Augen⸗ Laternen ganz erheblich geſchwankt; auch ſtürzten in manchen Häu ſern Bildertafeln, Spiegel und andere Gegenſtände von den Wänden, Porzellanfiguren und Nippſachen von den Gefimſen; ſogar Türen und Fenſter ſprangen auf. Die Aufregung war ziemlich groß, überall ſtanden die aus dem Schlafe geriſſenen Einwohn an den Fenſtern, um ſich nach der Urſache des ungewöhnlichen Ge räuſches zu erkundigen, das mit dem Rollen eines ſchweren Fuhr⸗ werks über das Straßenpflaſter zu vergleichen war. Polizeibericht vom 4. Mai.. 8 88 1. Auf dem hieſigen Viehhof wurde am 2. d. M. nachm ein Pferdehändler aus Frankfurt von einem Pferd auf den U leib getreten, daß er innere Verletzungen davontrug. 2. Verhaftet wurden 5 Perſonen wegen verſchiedener ſtre barer Handlungen. 1 Aus dem Grossherzogtum. *Weinheim, 1. Mai.(Gartenbau⸗Inſtitut.) We wartet nicht mit Ungeduld auf die erſten reifen Früchte im Garten auf die erſten Erdbeeren, wer iſt nicht entzückt, wenn dieſe duf⸗ tenden aromatiſchen Früchte unſeren Tiſch zieren und den Gaum laben. Alt und Jung munden die Erdbeeren vortrefflich, frei gibt es auch Leute, die vom Genuß der Erdbeeren Neſſelſu kommen, doch es ſind ſehr wenige. Wir genießen die köſtlich⸗ beeren entweder roh oder bereiten daraus Saft, Marmelade, Li Wein oder Bowle. Ueber die Kultur der Erdbeeren wollen wi ſpäter zur Zeit der Pflanzung erzählen, heute wollen wir nur richten, daß die neueren Verſuche erwieſen haben, daß das Abr der Erdbeerſtöcke unterbleiben ſoll bis die Ernte der Früchte vo iſt; der Grund hierfür iſt leicht zu finden und iſt folgender: die Erd beere vermehrt ſich außer aus Samen am leichteſten aus den ſich den Ranken bildenden jungen Pflanzenknoſpen, es iſt dies ſo Beſtimmung der Natur. Wenn wir nun fortwährend im Frühj die Ranken abſchneiden, ſo wird die Pflanze fortwährend beſt ſein, neue zu erzeugen und hervorzutreiben. Daß dies eine Schwächung der Pflanze bedeutet, iſt erklärlich, ebenſo daß dad die Ausbildung der Früchte Not leidet. Alſo laſſen wir den R ruhig ihr Wachstum bis die Haupternte der Früchte vorübe⸗ Wenn die Früchte anfangen zu reifen, ſo belegen wir den? rings um die Stöcke mit Moos, Holzwolle, Torfmull, Laubſtreu dergl., daß die Früchte nicht auf der Erde liegen und ſandig waſchen, da ſie ſonſt an Aroma verlieren. Kleine Mitteilungen aus Baden. Von einem Zuge e talbahn überfahren wurde in berfloſſener Nacht zwiſchen und halb 11 Uhr an der Ettlingerſtraße in Karlsruhe 2 Selſes 2 Manffhefm, 4. Mät Schönau wurde der Arbeiter Lais in der mechaniſchen Weberei am Montag von der Transmiſſion erfaßt und am rechten Arm ſo ſchwer verletzt, daß das Glied abgenommen werden mußte.— In Binzen(A. Lörrach) wurde am Montag Vormittag der 44 Jahre alte Landwirt und Maurer K. ir ſeiner Scheuer erhängt auf⸗ gefunden.— In Flehingen brannte das Anweſen der Witſve Rutenacker ab. Das Feuer wurde durch Enkelkind verurſacht. 57 aeeee RTTVVCCCTCCCCCCVV Ueber die auſßerordentlichen Kredite der Jahre 1903 und 1904 iſt dem Bürgerausſchuß vom Stadtrat eine Vorlage unterbreitet worden, wonach für das Jahr 1904 Aufſwwendungen im Geſamtbe⸗ trage von 7 724 309.65 Mk. vorgeſehen ſind. Hiervon entfallen a) auf Gaswerk, Waſſerwerk, Glektrizitätswerk und Straßenbahn 1896 047.66 Mark; b) für Unternehmungen, für welche ganz oder teilweiſe Erſatz geleiſtet wird, 2 087 800 Markz c) Anlagen, für deren Benützung gewiſſe Gebühren erhoben werden 69 642 Mk.; d) Anlagen, die einen entgeltlichen Ertrag nicht abwerfen 4 200 820 Mark. ee 5 * Plalz, Heſſen Umgebung. * Ludwigshafen, 2. Mai. Eine Neuerung, die ſicherlich dem Handwerkerſtand gute Früchte trägt, iſt mit dem geſtrigen in Kraft getreten. Die Sonntagsſchule für Knaben, welche vom 13. bis zum 16. Jahre in Bayern währt und, wie die Lehrer wohl in ihrer großen Mehrheit einſehen gelernt haben, keine weſentlichen Erfolge gezeitigt hat, iſt nun im geſamten Stadtbezirk für die Knaben aufgehoben worden und der gewerbliche Fortbildungs⸗ ſchulunterricht mit Fachabteilungen an deren Stelle getreten; auch für Frieſenheim und Mundenheim iſt der Unterricht obligatoriſch. Die Stadt hat dadurch ziemlich große Opfer gebracht, denn der Unterricht wird vollſtändig aus ſtädtiſchen Mitteln beſtritten, da der Staat für ſolche Ausgaben kein Geld übrig hat. F. Nenſtadt a.., 3. Mai. Mit den Fundamentierungsarbeiten zur Aufſtellung des Bismarck⸗Denkmals wurde heute be⸗ gonnen. Die Aufſtellung wird am Sterbetag Bismarcks ſtattfinden. Außerdem wird beabſichtigt, hier einen Bismarcksturm gu er⸗ richten und zwar auf dem„Nollen“, einem herrlichen Ausſichts⸗ bunkte nach der Rheinebene. Architekt Dietrich hat bereits ein Projekt ausgearbeitet, wonach der Turm einen Unterbau mit Schutz⸗ maum gegen Unwetter, eine Ausſichtsgallerie und auf der Spitze Feuerſchalen enthalten ſoll, die bei Gedenktagen des Fürſten Ver⸗ wendung finden ſollen. Koften 25 000 Mark. §§Königsbach, 3. Mai. Der Pfälzer Waldverein hatte be⸗ ſchloſſen, auf dem Stabenberg bei Königsbach, 494 Meter hoch, eine Schutzhütte zu errichten und hierfür den Betrag von 1500 Mark aufzuwenden. Nach neueren Meldungen wird nun ſtatt deſſen ein 15 Meter hoher maſſib ſteinerner Ausſichtsturm auf dieſem Berg errichtet, von dem aus man einen herrlichen Aus⸗ blick auf die Weingelände der unteren Haardt und hinüber zum Odenwald hat. ee Weeeeee Geſchäftliches. Byſſus iſt ein poröſes Gewebe, welches ſich vorzüglich ein⸗ geführt hat und allen denen empfohlen werden kann, welche den ge⸗ ſundheitlichen Wert luftdurchläßlicher Wäſche zu würdigen wiſſen. Byſſus bleibt weich und geſchmeidig, kann wie jeder andere Stoff bernäht und gewaſchen werden, reinigt ſich ungewöhnlich leicht. Wer Byſſus trägt, ſchützt ſeine Geſundheit und ſteigert ſein körperliches Behagen. Idealleibwäſche für Offiziere, Seeleute, Forſtleute, Rei⸗ ſende, kurz alle, die dem Witterungswechſel beſonders ausgeſetzt ſind. Verkaufsſtelle: Max Wallach, D 3, 6. Sport. Der Pfülziſche Rennverein ſchreibt an Stelle des zurück⸗ gezogenen Chargenpferd⸗Jagd⸗Rennens mit der gleichen Propoſition ein neues Rennen aus, das am Renntag mittags 12 Uhr ſchließt. * Fünftes Wanderſportsfeſt der Gaue 5, 6, 7 und 8 des Deut⸗ ſchen Radfahrer⸗Bundes in Lahr i. B. Wie uns aus Lahr mit⸗ geteilt wird, hat der Großherzog von Baden das Pro⸗ tektorat über das vom 11. bis 13. Juni in Lahr ſtattfindende 5. Wanderſportsfeſt angenommen. Der Radfahrer⸗ verein Lahr wird im Verein mit dem Lahrer Sadtrat alles aufbieten, um den Sportsfreunden den Aufenthalt in der ſo lieblich gelegenen Feſtſtadt angenehm zu machen. Qualitätsfahrt für Motorräder. Die im Vorjahre gegründete Deutſche Motorradfahrer⸗Vereinigung, mit dem Sitze in Stutt⸗ gart, veranſtaltet in den Tagen bom.—11. Mai auf den ſehr bergigen Straßen des Taunus eine Qualitätsfahrt für Motorräder, die den Zweck hat, in öffentlicher Konkurrenz die Zuverläſſigkeit der perſchiedenen Fabrikate darzutun. Dieſe Fahrt führt von Oberurſel über den Sandplacken ins Weiltal bis nach Winden, von da nach Oberbrechen— Camberg— Eſch hinauf zur Tenne, wieder ins Weiltal und über Schmitten und den Sandplacken zum Ausgangs⸗ bunkte zurück. Die meiſten bedeutenden Fabriken haben zu dieſer Prüfungsfahrt bereits gemeldet. Beſonders iſt es zu begrüßen, daß die Fahrt nicht zum Rennen ausartet, ſondern daß die Teilnehmer geſetzlich zugelaſſene Geſchwindigkeit bei Strafe ſofortiger Aus⸗ ſchließung von jeder Wertung, einhalten müſſen. 75 Nennungen ſind erfolgt und es darf angenommen werden, daß die doppelte Zahl erreicht wird. Im⸗Anſchluſſe an die Fahrt findet in Frankfurt a. M. am Himmelfahrtstage der 1. Deutſche Motorradfahrer⸗Tag ſtatt. Cheater. Funſt und Wiſſenſchaft. Der Muſikverein Mannheim wird im November„Jau ſt 8 Berdammung“ von H. Berlioz und am Charfreſtag die „Mathäus⸗Paſſion von Joh. Seb. Bach zur Aufführung bringen. heueſte Hachrichten ung Celegramme. Orivat-Celegramme des„General-Hnzeigers“. Frankfurt a.., 4. Mai. Geſtern fand hier eine evangeliſche Vertrauensmänner⸗Verſammlung aus dem Großherzogtum Heſſen und der Provinz Heſſen⸗Naſſau ſtatt, welche folgende Reſolution annahm: Die Verſammlung iſt der An⸗ ſicht, daß eine Organiſation auf ſynodaler Grundlage geſchaffen werden muß, welche in ihrem Endziel das ganze evangeltſche Deutſchland umfaßt und den Zweck hat, die Intereſſen der evange⸗ liſchen Kirche kraftvoll im öffentlichen Leben der Nation zur Geltung zu bringen, wobei eine Einbeziehung anderer bereits beſtehender freier Organiſationen in jährlich wiederkehrenden Verſammlungen in Ausſicht zu nehmen iſt. Berlin, 4. Mai. Die Kommiſſion des Reichstages für das Münzgeſetz lehnte alle Anträge auf Abänderung des 50⸗Pfennigſtücks ab. Auch die Reſolution auf Durchlochung wurde nach längeren Verhandlungen abgelehnt. Ein Antrag auf ein 4jähriges Neuprägung von 3⸗Markſtücken wurde mit großer Mehr⸗ heit angenommen.(Frkft. Ztg.) Berlin, 4. Mal. Der Abgeordnete Menk⸗Altona iſt bei der freikonſervativen Fraktion als Hoſpitant eingetreten.(Dahin gehört er auch. D..) * Berlin, 4. Mai. Die Budgetkommiſſion des Reichstages ſetzte die Beratung der Reſolution Müller⸗ Fulda über die Behandlung des Süßſtoffes, der ſich noch im Beſitze von Händlern befindet, heute fort. Es wurde eine Reſolution Paaſche angenommen, wonach der Reichskanzler Ermitt⸗ lungen anſtellen ſolle, ob Fälle vorliegen, in denen Inländer durch die Ausführungen des Süßſtofgeſetzes unverſchuldet beſonders hart beſtraft worden ſind, und falls ſolche Fälle feſtgeſtellt werden, er⸗ wägen ſolle, ob hier eine Erleichterung gewährt werden könne. Die Reſolution Arends über die reichsgeſetzliche Regelung der Grün⸗ dung einer Reichslotterie wurde nach längerer Debatte als ausſichtslos zurückgewieſen. Das gleiche geſchah dem Abg. Speck(Ztr.) mit der Reſolution über die Unterſtellung des o ſt⸗ afrikaniſchen Expeditionskorps unter die Marine⸗ verwaltung. *Eſſen a.., 4. Mai. Wegen Beleidigung des Marineoffizierkorps, begangen durch eine Plauderei in der„Eſſener Volksztg.“ über den Prozeß Hüſſener, wurde Redak⸗ teur Kupper zu 200 Mark Geldſtrafe verurteilt.(Frkft. Ztg.) *Giſenach, 4. Mai. Der Kaiſer iſt heute mittag 12.30 Uhr hier eingetroffen und hat ſich mit dem Großherzog auf die Wart⸗ burg begeben.(Frkft. Ztg.) *Cherbourg, 4. Maf. Der Seepräfekt von Cherbourg ver⸗ urleilte den S chreiber Martin im Marineminiſterium, nach⸗ dem das Marinekriegsgericht die Anklage wegen Spionage gegen ihn hat fallen laſſen, wegen Unvorſichtigkeit im Dienſt zu 60 Tagen Gefängnis. Die Unruhen in Deutſch⸗Südweſtafrika. * Kiel, 4. Mai. Durch Kabinettsordre vom 3. Mai wird Oberſt Dürr von ſeiner Stellung als Führer des nach Südweſtafrika entſandten Marine⸗Expeditionskorps, ent⸗ Oberſt Dürr hoben und Major von Glaſenaßp unter Belaſſung in ſeinem bisherigen Dienſtverhältnis mit der Wahrnehmung der Geſchäfte des Führers des Marineexpeditionskorps be⸗ auftragt. 85 * Berlin, 4. Mai. Die„Meldung der„Trierſchen Ztg.“, daß General von Trotha zum Kommandeur der Trup⸗ pen in Südweſtafrika ernannt wurde, wird beſtätigt. * Berlin, 4. Mai. Ueber das Ergebnis der Kon⸗ ferenz, die der Kaiſer mit dem Reichskanzler, dem Chef des Generalſtabes, dem Kriegsminiſter und dem Direktor der Kolonialabteflung des Auswärtigen Amtes hatten, erfährt das Wolff⸗Bureau, daß beſchloſſen worden iſt, die von dem Oberſten Leutwein erbetene Verſtärkung nach Südweſt⸗ afrika zu ſchicken. Die Leitung der militäriſchen Operationen in Südweſtafrika ſoll an den Generalleutnant von Trotha übertragen werden, während Oberſt Leut⸗ wein die Befugnis als Gouverneur behält. b Der Hrieg. Die japaniſchen Truppen am Yalu und ihre Führer. Die erſte japaniſche Armee beſteht aus der Garde, der 2. und der 12. Infanterie⸗Diviſton. Zur Garde unter General Haſegawa gehören die 1. und 2. Garde⸗Infanterie⸗Brigade mit den Regi⸗ mentern 1 bis 4 zu drei Bataillonen, zu vier Kompagnien, dem Garde⸗Reiter⸗Regiment zu drei Schwadronen und dem Garde⸗Feld⸗ artillerie⸗Regiment zu zwei Abteilungen zu drei Batterien mit je ſechs Geſchützen. Die 2. Diviſion enthält die 3. Brigade mit den Regimentern 4 und 29 und die 15. mit den Regimentern 16 und 30, das 2. Reiter⸗ und das 2. Feldartillerie⸗Regiment. In der 12. Diviſion ſind zuſammengefaßt die 12. Brigade mit den Regi⸗ mentern 14 und 47, die 23. mit den Regimentern 24 und 48 und das 12. Reiter⸗ und 12. Feldarttllerie⸗Kegiment. Jede Diviſton hat ein Pionier⸗Bataillon, Telegraphen⸗Detachement, Brücken⸗ Train und die entſprechenden Hilfsdienſte. Zu bemerken iſt auch, daß das 12. Feldartillerie⸗Regiment aus Gebirgs⸗Batterien beſteht. Anſcheinend verfügt die erſte Armee noch über eine Armee⸗Artillerie⸗ Reſerve, die ſich aus den Regimentern 18. 14 und 15 mit im ganzen 18 Batterien zuſammenſetzt und die 1. Kavallerie⸗Brigade mit den Regimentern 13 und 14, deren Stärke verſchieden auf drei und vier Schwadronen angegeben wird. Ob die zwölf 120m⸗ Haubitzen, die in den Kämpfen um den Nalu⸗Uebergang eine ſo be⸗ deutende Rolle geſpielt haben, außer in Batterien in einen höheren Verband zuſammengefaßt ſind, läßt ſich nicht mit Veſtimmtheit ſagen, engliſche Berichte ſprechen von einem Haubitz⸗Regiment. Die Geſamtſtärke an Kombattanten würde etatsmäßig für die drei Diviſionen auf 42 000 Mann mit 108 Geſchützen zu berechnen ſein, zu denen noch 108 Geſchütze der Artillerie⸗Reſerve und die Haubitzen hinzutreten. Bei einem Anſatz von 10 Prozent Ausfall durch Krankheiten und Marſchverluſte würden die Joraner alſo faſt 38 000 Mann zur Stelle gehabt haben. Führer der erſten Armee iſt Generalleutnant Baron Ku⸗ roki, der in ſeinem Vaterland einen hohen Ruf als Organiſator wie als Feldherr genießt. Man erwartete von ihm reifliche Vor⸗ bereitung ſeiner Maßnahmen und energiſchſte Ausführung. 61 Jahre alt iſt er ein Sohn der alten Kriegerkaſte der Samurai und in der früher üblichen Art erzogen. Bei der inneren Umwälzung Ende der 60er Jahre trat er auf die Seite des Kaiſers und focht 1877 gegen ſeine eigenen Landsleute der Provinz Satſuma, als ſie ſich em⸗ pbörten. Später kam er in deit Generalſtab und wurde 1888 Ge neralmajor. 1894 beim Krieg mit China leitete er zuerſt die Mobil⸗ machungsarbeiten und nahm dann als Diviſtionskommandeur an der Eroberung von Weihaiwei teil. Unter ihm führt Generalmajor Baron Haſegawa die Gardedidviſion, die ihren Erſatz wie in Preußen, aus dem ganzen Reich erhält, und zwar nicht nach der Größe, ſondern nach der Herkunft aus„beſſern Familien“, meiſtens kleinern Grundbeſitzern. Baron Haſegawa iſt 53 Jahre alt. Er wuchs in dem Haushalt des Lehnsherrn ſeines Vaters auf und focht in den Kriegen, welche die Staatsumwälzung begleiteten. Später wurde er in die Militärakademie aufgenommen und rückte dann ſchnell zu den höhern Graden auf. Im chfneſiſchen Feldzuge kommandierte er die 12. Brigade beim Angriff auf Port Arthur und ſpäter die 6, Diviſtion. Aus der Provinz Satſuma ſtammt der Führer der 2. Diviſion Baron Niſhi, auch er ein Sproß des niedern Lehnsadels, der ſeinen Lehnsherrn als Knabe ſchon in den Krieg begleitete. Er trat dann in den kaiſerlichen Dienſt und focht gegen die Bewohner von Satſuma. 1894/95 befehligte er die 2. Brigade bei den Opera⸗ tionen gegen Port Arthur und Weihaiwei. In der Revolution iſt auch General Inouhe zum erſtenmal in den Kampf gekommen, der jetzt die 12. Diviſion befehligt. Er ſtammt aus Chosku und zeich⸗ nete ſich als Major bei der Niederwerfung des Satſumaaufſſtandes aus. Beim Ausbruch des chineſiſchen Kriegs befand er ſich auf einer Reiſe in Europa, kam aber noch rechtzeitig zurück, um am FJeldzug teilzunehmen. Er wurde Chef des Stabes des Generals Oyama, der Port Arthur und Weihaiwei eroberte. Japaniſche Sozialdemokraten. Die japaniſch⸗ſozialiſtiſche Arbeiterpar⸗ tei hat anläßlich des Krieges einen Aufruf an die ruſſiſchen Soztaliſten gerichtet, in dem ſie dieſe ihrer größten Sympathien verſichert und in der Bekämpfung des Militarismus eine ge⸗ meinſame Aufgabe zu erblicken vorgibt. Jetzt ſei die beſte Ge⸗ legenheit gegeben, um gegen den Militarismus und Patriotis⸗ mus zu fechten und dafür zu wirken, daß der Krieg möglichſt bald beendet werde. Wenn ſich ſo die japaniſchen Sozialiſten inbezug auf Heer und Vaterland dem Standpunkte der ruſſiſchen Revolutionäre ſtark nähern, ſo rücken ſie doch in der Frage der Mittel ganz erheblich und in intereſſanter Weiſe von ihnen ab, und man darf wohl ſagen, daß dieſer Teil ihres Glaubens⸗ bekenntniſſes ziviliſierter und menſchlicher iſt, als die Taktik, zu der ſich die ruſſiſchen Revolutionäre bekannten und, wie aus neuen Verbrechen hervorgeht, noch bekennen.„Wir ſind“, ſo heißt es in dem Aufrufe,„weder Nihiliſten noch Terroriſten, ſondern Sozialdemokraten und kämpfen ſtets für den Frieden. Wir verwerfen durchaus militäriſche Gewalt in unſerem Kampfe; wir kämpfen auf friedlichem Wege mit Hülfe der Vernunft und Belehrung. Es mag ſehr ſchwer für euch ſein, auf dieſe Art zu fechten und in Rußland auf friedlichem Wege eine Revolution herbeizuführen, wo es keine Verfaſſung gibt und folglich die Verſuchung nahe liegt, die Regierung durch Gewalt zu ſtürzen. Aber wir alle, die wir für Menſchlichkeit fechten, müſſen deſſen eingedenk ſein, daß der Zweck nicht die Mitteſ heiligt.“ ** 2 Die Kämpfe am Jalu. * London, 4. Mai. Nach einer Meldung des Reuter⸗ ſchen Bureaus aus Soeul ſollen 28 Schnellfeuer⸗ geſchütze, 20 Feldgeſchütze erobert und 30 ruſſiſche Offiziere und 500 Soldaten ge⸗ fangen genommen worden ſein. Viele der letzteren wurden ſpäter von den Japanern in Gebüſchen verſteckt gefunden. Die Angabe, daß 800 Ruſſen getötet und verwundet ſind, wird für zu niedrig gehalten. Die Japaner begruben ihre Toten, pflegten die Verwundeten und beſetzten das eingenommene Gebiet gründlich. Vorpoſten wurden auf die umliegenden Höhen geſchickt.(Frkf. Ztg.) London, 4. Mai. Nach einer Depeſche des„Dailh Chro⸗ nicle“ aus Tokio iſt die Schlacht am Jalu verzögert worden wegen der Schwierigkeit, die Ariſakakanonen über die durch⸗ weichten Straßen zu transportieren. Die Kanonen hätten auch event. den Rückzug decken ſollen. Die gefangenen ruſſiſchen Offiziere ſchreiben den japaniſchen Sieg hauptſächlich der Wirkung der Ariſaka⸗ kanonen zu. Die Japaner halten jetzt auch die rufſiſche Stel⸗ lung in Fönghwangtſchen für unhaltbar. Der Standard⸗Korreſpondent in Petersburg will erfahren haben, daß Kuropatkin die Truppen auch aus der Gegend von Gen⸗ ſan zurückrufe, da er keine kleinen Gefechte wolle. Er ziehe darum alle kleinen Garniſonen ein.(Frkf. Ztg.) Der letzte Sperrungsverſuch von Port Arthur. Port Arthur, 4. Mai.(Ruſſ. Telegr.⸗Ag.) Die Lage im Rahon iſt unverändert. In dem Nachtgefecht am 3. Mat fenerten die Schiffe und Batterien gegen 2500 verſchiedene Geſchoſſe ab. Der„Jiljak“ feuerte aus einem Maſchinengewehre 3000 Kugeln. Neutralität Chinas. * Petersburg, 4. Mai.(Rufſ. Telegr.⸗Agentur.) Wie die chineſiſche Geſandtſchaft der„Peters⸗ burgskija Wjedomoſti“ mitteilt, erhielt der Geſandte auf ſeine Anfragen über die in der ausländiſchen Preſſe verbreiteten Gerüchte von der Möglichkeit der Verletzung der Neutralität durch China von der Regierung ſowie vont Vizeköngi Juanſchikai die beruhigſten Nachrichten, welche ſelbſt die Möglichkeit einer Wiederholung der Ereigniſſe von 1900 beſtreiten. 8 * Port Arthur, 4. Mai.(Ruſſ. Telegr. Agentur.) Wie der„Nowh⸗Krai“ von der Station Wahendjan gemeldet wird, agitieren die Gegner Rußlands mit dem Vizekönig Juanſchikai und dem General Ma an der Spitze eifrig gegen die Ruſſen. In allen ruſſiſchen Städten, Anſiedelungen und Vazurz verbreiten Wanderredner falſche Nachrichten über die Stärke und die Züge der Japaner und über die böſe Abſicht der Ruſſen gegen China. Dor Zweck dieſer Agitation iſt die Aufreizung der Maſſen gegen Rußland. ** Petersburg, 4. Mai. Auf Befehl des Kaiſers erhiell das im Stillen Ozean befindliche Geſchwader die Benennung„Erſtes Geſchwader der Flotte im Stillen Ozean“. Aus den zur Entſendung dorthin beſtimmten Schiffen wird ein„Zweites Geſchwader der Flotte im Stillen Ozean“ formiert. Kontreadmiral Roſchdeſtwenski, der mit dieſer Formierung betraut iſt, wird zeitweilig im Haupſt marineſtab durch Kontreadmiral Wirenius vertreten. 8 Port Said, 4. Mai.(oteuter.) Das ruſfiſchs Kanonenboot„Capri“ gab 9 Stunden von Brindiſi auf den Dampfer„Oſſinis“ der Penſular⸗ und Oriental⸗Compagnie einen blinden Schuß ab. Der Dampfer wurde 8 Stunden feſtgehalten und durfte dann weiter fahren. Die Poſtſtücke wurden ſortiert. Die Ruſſen verlangten die japanfſche Poft. Doch blieb dieſe unberührt, da ſie zu unterſt lag. SNA Anmeldungen bei dem Sekretariat. Notierungen: Seilinduſtrie 95 bez., Mannh. Gummi 90 B. und Mannheim, 4 Maf⸗ Generul Anzergerd 8. Seſte. Volkswirtschaft. Deutſch⸗niederländiſcher Getreidevertrag. Der Deutſche Handelstag verſendet an die Mitglieder des Deutſchen Handelstags, die deutſchen Getreidebörſen und deut⸗ ſchen Vereine zur Vertretung des Getreidehandels und der Müllerei ein Rundſchreiben über den deutſch⸗niederländiſchen Getreidevertrag. In dem Schreiben heißt es:„Nachdem ſich der Durchführung des deutſch⸗niederländiſchen Vertrags für Teilladungen Schwierigkeiten entgegengeſtellt haben, werden wir zur Herbeiführung einer Ver⸗ ſtändigung auf den 17. Mai d. Is. nach Berlin unſere mit der Ausarbeitung des Vertrags betraut geweſene Kommiſſion und Ver⸗ treter der ruſſiſchen, rumäniſchen, bulgariſchen und türkiſchen Ge⸗ treideausfuhr einladen. Zur Vorbereitung der Verſammlung hat am 28. und 29. April eine Beſprechung zwiſchen Vertretern des Berliner und Mannheimer Getreidehandels einerſeits und Vertretern einiger an der ruſſiſchen Getreideausfuhr ſtark beteiligten Firmen andererſeits ſtattgefunden. In der Beſprechung iſt auch eine Ve r⸗ ſtändigung für die Zeit bis zur Verſammlung vom 17. Mai d. J. herbeigeführt worden.“ An die Handelskammer Mannheim iſt aus dem Bureau des Verbandes ſämtlicher ruſſiſchen Börſen⸗Komitees folgen⸗ des Schreiben eingelaufen: Die Vertreter der Börſenkomitees ſämtlicher ruſſiſcher Häfen hatten ſich, auf Grund eines Beſchluſſes des im November 1908 ſtattgehabten Kongreſſes der Börſenkaufmannſchaft von ganz Ruß⸗ land, zu einer Konferenz verſammelt und haben dabei den von Ihnen zur Einführung vom 1. April d. J. ab vorgeſchlagenen Kontrakt für Geſchäftsabſchlüſſe mit Getreide aus den Häfen des ſchwargen oder Aſowſchen Meeres ſowie der Donau einer ſorgfältigen und allſeitigen Prüfung und Erörterung unterzogen. Bevor die Konferenz jedoch zu einer eingehenden Beſprechung der einzelnen Punkte dieſes Kon⸗ traktes ſchritt, erachtete ſie es für geboten, den unanfechtbaren Grundſatz auszuſprechen, daß jeglicher Vertrag nur das Ergebnis eines freiwilligen beiderſeitigen Uebereinkommens beider beteiligten Parteien ſein kann. Einem derartigen. Uebereinkommen pflegen kürzere oder längere Verhandlungen voraufzugehen, bei denen die eine wie die andere Partei ihre Wünſche äußert und diejenigen Be⸗ dingungen aufſtellt, welche von der anderen Partei angehört und angenommen oder abgelehnt werden. Durch beiderſeitige, auf die Berückſichtigung der berechtigten Intereſſen jeder Partei gerichtete Zugeſtändniſſe wird ſodann die Uebereinſtimmung erreicht, die jedem Vertrage zu Grunde liegen muß. Auf gang anderem Wege iſt der gegenwärtig vorliegende Kon⸗ trakt zuſtande gekommen. Wenn auch die vom deutſchen Handelstage ausgearbeiteten Kontraktentwürfe den ruſſiſchen Börſen mitgeteilt worden ſind, ſo haben doch die Vertreter der ruſſiſchen Exporteure an der Aus⸗ arbeitung dieſer Entwürfe in keiner Weiſe teilgenommen, auch iſt ihre Stimme von den Vertretern des deutſchen Getreidehandels kein einziges Mal gehört worden. Indeſſen können die ruſſiſchen Hafen⸗ börſen nicht hoch genug die Bedeutung anerkennen, die der deutſche Getreidehandel auf dem Weltmarkte ſich erobert hat, und muß das Beſtreben der deutſchen Handelsinſtitutſonen, für Geſchäfte mit ruſſi⸗ ſchem, nach Deutſchland und den Niederlanden einzuführendem Ge⸗ treide ſich eine ſelbſtändige Kontraktform zu ſchaffen, als durchaus berechtigt anerkennen. Wir ſind bereit, mit allen Mitteln und Kräften, ſoweit dadurch unſere Würde und das weſentliche Intereſſe unſeres Handels nicht beeinträchtigt werden, jenem Beſtreben ent⸗ gegenzukommen, ſind aber feſt davon überzeugt, daß der ſicherſte Weg zum Erreichen Ihres Zieles nicht darin beſteht, daß die ruſſiſchen Exporteure zur Annahme des von Ihnen ausgearbeiteten Kontrakts gezwungen werden, was ſie bereits abgelehnt haben, ſondern in einem friedlichen Uebereinkommen, bei welchem durch gegenſeitige Zugeſtändniſſe die berechtigten Intereſſen beider Parteien Befrie⸗ digung fänden. Indem wir dieſen Weg beſchreiten und Ihnen entgegenzu⸗ kommen wünſchen, beehren wir uns, in Ausführung des Ihnen in unſerem Telegramme vom 12./25. d. Mts. mitgeteilten Beſchluſſes, Sie ganz ergebenſt aufzufordern, Zeit und Ort für die Konferenz von Vertretern der deutſchen und niederländiſchen Getreideimport⸗ Börſen und der ruſſiſchen Hafenbörſen in noch zu vereinbarender Zahl beſtimmen zu wollen. Die Vertreter der ruſſiſchen Börſen werden von der Konferenz der Börſenkaufmannſchaft von ganz Ruß⸗ land erwählt werden. Von Ihrem Beſchluſſe bitten wir baldmöglichſt das St. Peters⸗ burger Börſenkomitee benachrichtigen zu wollen. Vorſitzender der Konferenz und der St. Petersburger Börſe; gez. A. Proſoroff. Juduſtriebörſe Mannheim. Das Komitee macht durch Anſchlag bekannt, daß es, wiederholten Anregungen aus Mitgliederkreiſen folgend, beſchloſſen habe, die nächſte Induſtriebörſe am 7. Juni a. e. als einen Spezialtag für die Papierinduſtrie zu arrangieren. Mit dieſer Tagung wird eine Muſterausſtellung verbunden ſein, in der hauptſächlich nur ſolche Gegenſtände vor⸗ geführt werden ſollen, die für die vorgenannte Induſtrie Intereſſe haben. Das Komitee erwartet, daß die Beteiligung an dieſer Aus⸗ lage eine ſehr ſtarke werden wird, und bittet deshalb um baldige Deutſche Eiſenbahn⸗Geſellſchaft.⸗G., Frankfurt a. M. In der heutigen Aufſichtsratsſitzung wurde die Bilanz pro 1908 vorgelegt. Der Gewinn inkl. M. 4517 Vortrag beträgt Mark 215 677. Der auf den 18. Juni einberufenen Generalverſammlung wird vorgeſchlagen, der Reſerve M. 10 558 zu überweiſen; die Tan⸗ tiemen erfordern M. 13 060 und die Dividende beträgt 5 Proz. wie im Vorjahre. Auf neue Rechnung werden M. 4559 vorgetragen. Aktiengeſellſchaft für Bahn⸗Bau und Betrieb, Frankfurt a. M. Die Bilanz pro 1903 ergibt inkl. M. 6219 Vortrag einen Gewinn von M. 102 759. Zu Abſchreibungen werden M. 11 525 verwandt; der Reſervefonds erhält M. 4250; die Tantiemen betragen M. 5176 und die Dibidende wird wieder mit 5 Proz. der auf den 18. Juni einberufenen Generalverſammlung vorgeſchlagen. Telegramme: „Gſſen a.., 4. Mai. Wie die„Rhein. Weſtf. Ztg.“ meldet, ſoll die Gewerkſchaft„Friedlicher Nachbar“ in eine Aktie n⸗ geſellſchaft mit 5 Mill. Mark Kapital umgewandelt werden, dergeſtalt, daß jeder Gewerke für den Kux 5 Aktien à 1000 Mark erhält. Hierüber ſowie über die Erwerbung der„Haſenwinkel“ ſoll eine Gewerkeberſammlung am 13. Mai beſchließen. Mannheimer Effektenboͤrſe vom 4 Mai.(Offizieller Bericht.) An heutiger Börſe waren gefragt: Von Bankaktien: Pfälziſche zu 108.50 pCt., Pfälg. Hypothekenbank zu 192.25 pCt. und Spar und Creditl, Landau, zu 182 pt. Verſicherungsaktien gleichfalls höher. Continentale 385., Mannheimer 495 G.(500.), Ober⸗ rheiniſche 365 G. und Württemb. Transport 570 G. Sonſtige Obligationen. Pfandbriefe. 4˙½ Bad..⸗G. f. Rhſchiff. 4eh Rhein, Hyp.⸗B.unk. 1902 10050 b u. Seetransrort 102.— G 1 5 alte M..7055 4½% Bad. Anflin⸗u. Sodaf. 105.50 B 3 5* 17 376 unk. 1904 97.26 bi4% Kleinlein, Heidlog. M. 10.— G 52½„Kommunal 98.—b: Zeſ Bürgl. Braulaus, Ronn 99.— G Städte⸗Anlehen 1½% Spenerer Baußaus Akt.⸗Geſ. in Spener 101.75 G 3½% Freiburg i. B. 99.15 h41/% Oberrh. Elektrizttät 97.— bz 4% Karlsruße v. J. 1998 92.10 b. 1 55 Pfälz. Ebamotte U. 31% Lahr v. J. 1902 98.50 B] Tonwerk.⸗G. Eiſenb. 100.75 G 4% Ludwigshafen v. 1900 101.4% h4½% Ruß..⸗G. Zellſtoffſ. %% Ludwighafen 100.50%] Waldhof bei Pernau in 195 0 1 Livland 1980 0 101.40 G 2 0 29.5 4% ühle Gen 30½ Maunh. Oblig 1901 102.—64½% Nnunt. Dampf⸗ 4%„„1900 100.80 büJ ſchleppſchſtfabrts⸗Geſ. 108.—G 47 75„ 1886 100.25 fſ%, Mannh. Lagerhaus⸗ 5%„ 1888 100.25 8J Geſellſchaft 101.75 8 2½%„„ 1805 100.5„4% Spenerer Ziegelwerke 102.50 B %%„„ 1898 100.25 /4½% Slidd. Drahtinduſtr. 3½% Pirmaſenſer 99.—] Waldhof⸗Mannheim 101.25 G 41½ Verein chem. Fabriken—.— Induſtrie⸗Obligation. 4½ Zellſtofffabrik Waldbof 104.70 G 4½ 9% Akt.⸗Geſ. f. Seilindu⸗ ſtrie rückz. 105%. 100.— B Aktien. Banken Brief Geld Brief Geld Badiſche Bank 124.—Br. Schroedl, Hdelbg.———.— Kered. u. Depb., Zbckr.—.— 120.60„ Schwartz. Speyer—.— 130.— Gewbk. Speyer 50%—.— 131.—„ Ritter, Schwetz.—— 15.— Oherrhein. Bank—.— 98.—-][, S. Meltz Speyer—.— 115 25 Pfälz. Bank— 108 500„ 3 Storch, Sick,—.— 115.— Pfäfz. Hyp.⸗Bank—.—192 25/„ Werger, Worms 108.—— f. Sp it. Kdb. Land⸗.—— 132.— Rorms, Br. v. Oertge—.— 124.— Nhein. Kreditbank—.—138.20 Pflz. Preßh. u. Spfbr. 116.— Rhein. Hyp.⸗Bank 193 50—.— Südd. Bank 102.90 102.80„ 5 Giſenbahnen B..⸗G. Rhſch. Seetr. 98.ä——.— Pfälz. udwiasbahn 291.——.—Nannh. Dampfſchl..— 9¹.— „ Marbaßn 140.——.—[, Lagerbaus 105.——.— „ Nordbahn—. 181.50 Nö. u. Seeſchiff⸗Geſ.—— Heflbr. Straßenbahn—— 62.— Bad. Rlick⸗ u. Mitverſ..— Chem. Induirie. Semen e, e .⸗G..chem. Anduftr.——.— ng 500.— 495.— Bad. Anil.u. Sodafbr.—.— 448.— Ae— 865.— Cbem. Fab. Gelvendg.—.—53.— Fürtt. Transv.⸗Berſ.—— 570.— Perein chem. Fabriken—— 258.— Induſrie. Verein D. Oelfabriken—— 118.50 Wſt..⸗8.—2382.—.⸗G. f. Seilinduſtrie 106.— Dingler'ſche Miſchfbr. 55 Emalllirfbr. Kirrweil.— Brauereien- Ematlw. Mafkammer—— Bad. Braneret— 181—fttünger Spinneret 100.— Binger Aktienbierbr. 47.——.—Hüttenb. Spinnerei 100.——. Durl. Hof vm. Hagen—.— 240.— Nähmfbr. Hald u. Nen— 220.50 Eichbaum⸗Brauer—.159.— Koſth. Cell.au. Papierf.—.— 120.— Elefbr. Rühl, Worms—.—104.— Mannh. Gum. u. Asb. 90.— Ganters Br. Freiburg—— 112.—Oggersh. Spinnere!——. —— 98.— Kleinlein, Heidelberg———— Pfälz. Näh. u. Fahr. F. Homb. Meſſerſchmitt———.— bortl.⸗Cement Feidlö.—.— 120.— Ludwigshaf. Braueretl—.——.— Berein Freib. Zſegelw.—.— 136.— Mannb. Aktienbr. 150.——.—Ler. Speyr. Ziegelw.—.— 68.— Pfalzbr. Geiſel Mohr 68.——.— Zellſtofff. Waldhoß—.— 258.— Brauerei Sinner 242.— Zuckerf. Wagbäuſel—. 89.75 Frankfurter Effeltenbörſe. (Brivat⸗Telegramm des General⸗Anzeigerz.) (Telegramm der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie.) W. Frankfurt, 4. Mai. Die heutige Börſe war ſchlecht disponiert und beſonders in Eiſenwerten kam es, als die Meldung über weitere ſtarke Beſchäftigung des Stahlwerks⸗ verbandes bekannt wurde, zu neuen Kursſteigerungen. Auch Kohlenwerte wurden in die Bewegung hineingezogen und Banken waren zu bisher bevorzugten Papieren auf Realiſationen ſchwächer, beſonders Schaaffhauſener Bankverein und Dresdener Bank. Andere Banken eher feſter. Bahnen lagen ſtill. Staats⸗ bahn feſter. Inländiſche Fonds behauptet. Ausländiſche Fonds ruhig. Ruſſen, Chineſen ſchwächer, während Türken⸗ loſe höher notierten. Die Haltung der Induſtriewerte konnte ſich bei ſtillem Geſchäft behaupten. Kunſtſeide belebt und weitere 5 Proz. höher. Der Rückgang der Konſols in London und matte Petersburger Kurſe beeinflußten im weiteren Verlaufe die Börſe und machten ſelbe zur Abſchwächung. Die Börſe ſchloß in ſchwacher Haltung. Banken ſchwächer. Montan ruhig. Norddeutſcher Lloyd ſchwächer. 5 Schluß⸗Kurſe. Reichsbank⸗Diskont 4 Prozent. Wechſel. in Kurze Sicht 2½— Monate Reichsmark Vor. Kurs Heut.Kurs Vor. Kurs Heut. Kurs Amſterdam hfl. 100 8— 169.38 169.40—— Belgien... Fr. 100 8— 81.166 81.183—— Italien... Le. 100 8— 81166 81.175— 55 London.. Iſt. 1 8— 20.420 20.417—— Madrid„. Pfſ. 100 5————— New⸗MPork Dll. 1h—————* Baris.... Fr. 100 3— 81.35 81.35——— Schweiz. Fr. 100 8¼ 81.138 81.075— Betersburg.⸗R. 100 4½———— Trieſt... Kr. 100————— Wien... Kr. 100 8½ 85.288 85.288—— do. 9 m. S.—— 9282 Staatspapiere. A. Deutſche. 2 4. 2. 4. 5 italien. Rente 4 Oeſterr. Goldr. ———— 31½, Oſch. Reichsanl 101.80 10190 5 101.60 101.6 101.90 101.95 90.— 89 85 4½ Oeſt. Silberr. 100.55 1.55 8½% br Staäts⸗Anl. 1.68 101 85 47/ OSeſt. wierr.——. 100.60 5i%„„„ 101.50 101.95 Portg. Serie III 65.10 60— 883„„ 90.— 89.90 3 dto. 1 58.80 58.40 % ad.St Botzf. 99.70 99.604 Ruſſen von 1880 99.50 90.55 3½%„ 5 100— 99.90 Aruff. Staatsr. 1894—.——.— 6%„ 1900, 100.— 100.— 4 ſpan, ausl. Rente 82.80 82.60 4bad. St.⸗A. 104— 104.10 1 Türken Lit dDd.———— 31% Bayern„„ 100.05 100.05 4 Ungar. Goldrente 99.30 89.0 5 90.10 90.10 4 Kronenrente 98.05 98.20 17 60 bayer..⸗B.⸗A. 103.75 108.80 1 Heſſen 105.50 105.— 3 Gr. Heſſ. St.⸗ A. von 1896 88.— 88.— Sachſen. 88.80 88.40 4 Mh. St⸗A. 1899 100.15 100 15 B. Ausländiſche. 5 Ag. i. Gold⸗ A. 188 7 4 Egypter uniſteirte 5 Mexikaner äuß. 3 5 inn. 4˙%½ Chineſen 1898 5 Bulgaren 89.80 89.50 Verzinsl. Looſe. g 3 Oeſt. Looſe v. 1860 153.10 158.20 —— —.— 100.95 26 20 26.25 86.60 Pfalz. Nähmaſchinen und Fahrräderfabrit 98 G⸗ 5 g0er Griechen 42.60 42.90 — 106.25 106.10 86.30 Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. 2 440, Frk. Hunrndd „ Frk. Huv.⸗Ufdß. 101.— 101.—34J. Pr. Ofdbr⸗Bk. 4%.K. Pfpdrg 1000 lance cdpnd ant de 100 20 laos 4%.„ 1910 101.70 1916[8iſ, Pr Pedbr.⸗Bk⸗ 5 ehl-Sop B. Pfdb. 102 10 101.48] Hyp.⸗Pid. unk. 12 97.— 97.— 99 35 98.80 3½ Pr.fdbr.⸗Bk.⸗ 10% br. Bod.⸗Fr. 95.70 95.70 fer 1 Hyp.⸗Pfd.⸗Kom.⸗ 5 A zang 10 a] De unied 0 f 20% Pf..Pr.⸗O. 99.390 99 354% Etr. Bd. Pfd. 1 90— 10L.0 4% ltb. Pf. Br. 1004 100.f0 100.50 10 10 99 5 0„ 1907 102.30 102.30 unk. O8 102.— 102. 9* 5 3%„„„ alte 9670 03 704% Pfdbrev.9 9700„„„ 180 972 unf. 10 102.40 102.40 175„„„ 1914 88.75 98.75 4%„ Pfdbr..03 40% Rh..⸗B..O 98.— 98.— unk. 12 102.80 102.80 4eſo Sttsgar. It.Giſ. 71 10 71.—%½„ Pfdbr.8e 15 31% Ur. Pfbr. B. 1908 95.— 95.— 89 u. 94 95.90 95.90 %½%„ 1900 98.50 85.50 b%„ Pfd. 96/06 98.10 96.10 4%„„1908 101.50 10.5 4%.„ Com.⸗L bl. e%„„„ 1909 101 50 101.50 v. Iunk 10 104.— 104. 31ſ½„„„KbO. 96.40 96.108½„ Com.⸗Orl. 3½% Rhein. Weſtf..87. unk.91 99.30 99.30 .⸗C.⸗B. 1910 102.— 102.—3½„Com.⸗Obl. 4% Pr. Pfdbr.Bk⸗ v. 8006 99.90 99.80 Hyp.⸗Pfd. unk. 12 102.50 102.50 5 Aktien dentſcher und ausländiſcher Transport⸗Anſtalten Judwh.⸗Bexbacher 220.— 220.10 Oeſterr. Lit. B. 109.——. Südd. Eiſenb.⸗Geſ. 128— 123— 107 30 107 10 108.10 108 4 Schwetz. Nordoſtb.———. Ver. Schwz. Bahnen Ital. Mittelmeerb. Meridionalbahn 143.80 143.70 Marienburg.⸗Mlw.—.——.— Gotthardbahn——— Piälz. Maxrbahn—.— 139 50 Jura Simplon—— Pfälz. Nordbahn 181— 181.— Schweiz. Centralb.———. Hamburger Packet Nordd. Lloyd Oeſt.⸗Ung. Staatsb. 187 60 188 10 Oeſterr. Süd⸗Lomb. 18 70 18.90 Northern prefer.——.— 0 Nordweſtb. 104— 104— La Veloce—.— Privat⸗Diskont 3½1—3/ Prozent. 5 Fraukfurt a.., 4. Mai. Kreditaktien 202.—, Staats⸗ bahn 188.—, Lombarden 18 75, Egypter—.—, 4% ung. Goldrente 99 60, Gotthardbabn 191.— Disconto⸗Commandit 184 40, Laurg 241.25, Gelſenkirchen 214 20, Darmſtädter 183—, Handelsgeſellſchaft 158,25, Dresdener Bank 155—, Deutſche Bank 216.30, Bochumer 198.50 Northern—.—. Tendenz: feſt. Nachbörſe. Kreditattien 201.40, Staatsbahn 188.10, Jombarden 18.90, Disconto⸗Commandit 188.60. 5 Berliner Effektenboͤrſe Bribai⸗Tilegramm des General⸗Angeigersg wW. Berlin, 4. Mat. Uebereinſtimmend mit dem ge 5 N der Weſtbörſen und Steigerung der engliſchen Kon auf dortige Geldflüſſigkeit erbffnete die Börſe in fremd Fonds, wie in Türken und Spaniern beſonders beſſer. heute ſetzten 1902er Ruſſen höher ein. Bahnen zumeiſt Nur„Dresdener Bank und Schaaffhauſenſcher Bankverein niedriger. Im Montanmarkt waren Türken 2½ Proz. höher, angeblich auf Käufe für Wiener Rechnung. Auch ſonſtige Kohle aktien ſowie Hüttenaktien feſt. Bahnen anfangs durchweg ver⸗ nachläſſigt, nur amerikaniſche auf Newyork feſt. Dresdener Bank unregelmäßig. Schaaffhauſenſcher Bankverein weiter nachgebend. Montanwerte unweſentlich verändert. Bahne umſatzlos. In zweiter Börſenſtunde durchweg ruhig. Ku unverändert. Gerüchtweiſe verlautet nach Londoner Priva depeſchen, daß Niutſchwang von den Japaner genommen Tendenz ſchwächer auf vorſtehende Gerüchte. In dritter B ſenſtunde ſchwächer. Tendenz ruhig. Ruſſen unverändert. duſtriewerte des Kaſſamarktes ruhig und in Eiſen⸗ und Stahl⸗ werten recht feſt. Sonſt wenig Geſchäft. Bevorzugt große Berliner Straßenbahn, heute zum erſten Male 13,55 gehandel Berlin, 4. Mai. Schlußcourſe. Ruſſennoten 216.05 216.— Lefptiger Bank.00 Ruſſ. Anl. 12———.— Berg⸗ärk. Bank 1858.90 16 3½% Reichsanl. 101.90 102.10] Mr. Hyp.⸗Aet.⸗Hg. 30% Reichsanleihe 90.10 90.10 D. Grundſchuld⸗B.—.— 62 Bd. S Obl.00 10“ 40 100.— Dynamt Trufß—.— 1894 4 Bad. St.⸗A. 104.20 104.10] Hochumer 190 90 192.40 3½% Bayern 100.10 100.—] Gonfolldation 408.70 41160 opr. ſächſ. Rente 88 60 88 4, Dortmunder Unton 84.70 86.50 4 89. 105.10] Gelſenkirchener 212.70 214 28 8905 88.10 88.10] Harvener 156˙60 107.4 Italteſter( 196.40 19 1880er Kooſe 153.50 158.30] gaurahütte 24˙20 340. bübeck⸗Büchener—.——.— Furm⸗Revier 141.— 141.50 Narienburger——[Voöntr 161.50 16 —.— Oſtpr. Südbahn—.—Schalk, G. u. G⸗B. 466.75 Swatsbahn⸗Aktien 187.30—.— Clekt. Lichf u. Kraft 110.60 Lombarden 13 80 Weſterr Alkaliw. 232.— Ganada Paeifte. Sh. 116.20 Aſchersleben Al. W. 155.25 155 Heidelb. Str.& B. B.—.—Steinz. Friedrichsf. 236.75 267.5 Kreditaktien 201.— 201.40] Hanſa Dampfſchiff. 125.10—. Berl. Handels⸗Geſ. 153.20 158.— Wollkämmerei⸗Ak. 146.50 14 Darmftädter Bank 187.70 188.—4 Pfbr. Nh. W. BEr. 101.60 101. Deutſche Bankak. 216.20 216.50] Mannh.⸗Rh. TTr.—.——7 Dise. Comm. Aktien 188.90 183.60 Kannengießer 186.— 187. Drosdener Bank 164.80 164.— Hörder Beraw. 144.90 1460 Privat⸗Diskont 3%., W. Berlin, 4. Mai.(Telegr.) Nachbörſe. Credit⸗Altien 200.90 201 40 Lombarden 18.60 1 Staatsbahn 187.50 187.70] Diskonto⸗Comm. 183.60 188, Berliner Produktenboͤrſe. Berlin, 4. Mai.(Tel.) Produktenbörſe. Ohne A rezung vom Auslande nahm der heutige Verkehr einen ruhi Verlauf. Die Preiſe für Brotgetreide konnte ſich auf eit Deckungsbegehr behaupten. Hafer und Mais ruhig. Rüböl Spiritus ungehandelt. Wetter: ſchön. Berlin, 4. Ayril.(Telegramm.)(Produkte 1 bör Preiſe in Mark pro 100 Kilogramm frei Berlin netto Kaſſe.) Twich dooſ, 13880 13.— 15 Wiien—88 172 50 //( 172.50 „„ Roaggenn 184.— per Julie 183 75 186 80 %%/ ½½½½ ͤ 121.50 127.50 , 108.75 5 er IAl!f 109.— Maaf, 42 5⁰0 er Oftbr,„ 44.— Splttus oer los—.— inmelktkt Roggenmedgkkk per Dezember—.— ver Mai 6. Seite. General⸗Anzeiger. Mannheim, 4. Mai. Viehmarkt in Mannheim vom./. Mai. Amtlicher Be⸗ xicht der Direktion.) Es wurde bezahlt für 50 Ko. Schlachgewicht: 69 Ochſen a) vollfleiſchige, ausgemäſtete höchſten Schlachtwerthes höchſtens 7 Jahre alt 72—75., 5) junge fleiſchige, nicht ausge⸗ mäſtete, und ältere ausgemäſtete 70—72., e) mäßig genährte junge, gut genährte ältere 00—00., e) gering genährte jeden Alters 00—00 M. 69 Bullen(Farren): a) vollfleiſchige höchſten Schlachtwerthes 60—63., b) mäßig genährte jüngere u. gut genährte Altere 57—60., c) gering genährte)—00 M. os Färſen: Minder) und Kühe: a) vollfleiſchige, ausgemäſtete Färſen, Rinder chſten Schlachtwerthes 70—72., b) vollfleiſchige, ausgemäſtete ühe höchſten Schlachtwerthes bis zu 7 Jahren 60—66., e) ältere ausgemäſtete Kühe und wenig gut entwickelte jüngere Kühe, Färſen und Rinder 60—70., d) mäßig genährte Kühe, Färſen u. Rinder —62., e) gering genährte Kühe, Färſen und Rinder 45—52 M, 349 Käl ber: a) feine Maſt⸗(Vollm.⸗Maſt) und beſte Saugkälber 90.00., b) mittlere Maſt⸗ und gute Saugkälber 00—85., c) ge⸗ ringe Saugkälber 80—00., 4) ältere gering genährte(Freſſer) 00—00 M. 4 Schafe: a) Maſtlämmer und jüngere Maſthammel 00—70., b) ältere Maſthammel 00—65., e) mäßig genährte Hammel und Schafe(Merzſchafe) 00—60 M. 1832 S chwein e: ) vollfleiſchige der feineren Raſſen und deren Kreuzungen im Alter bis zu 1¼ Jahren 51—00., b) fleiſchige 50—00.,) gering entwickelte 00—50., d) Sauen und Eber 00—00 M. Es wurde bezahlt für das Stück: 469 Luxuspferde: 1200—4000., 923 Arbeitspferde: 300—1800., 149 Pferde zum Sch lach⸗ ten: 60—150., 709 Zucht⸗ und Nutzvieh: 300—700., 70 Stück Maſtvieh: 400—800 Mk., 0 Milchkühe: 000—000., 900 Ferkel:.00—00.00., 2 Ziegen:—15 Mk., 2 Zick⸗ lein:—0 M. Ovämmer: 00 M. Zuſammen 4750 Stück. Der Haudel mit Nutz⸗ und Zuchtvieh war bei hohen Preiſen etwas langſam, es wurde jedoch beinahe ausverkauft. Der Handel mit Luxuspferden dagegen war ziemlich gut; mit Arbeitspferden ſogar flott und wurde vollſtändig ausverkauft. Basdiſcher Landta 66. Sitzung der Zweiten K ammer. B. Karlsruhe, 3. Mai. (Schluß.) Miniſter Frhr. v. Duſch erklärt, daß ein Plan noch gar nicht fertig iſt und auch nicht bis zur Vorlage des Nachtragsetats vorgelegt wperden kann. Dem Nachtrag einen weiteren Nachtrag nachzuſchicken, beſteht keine Geneigtheit. So dringend iſt die Sache nicht, daß eine Reſolution gefaßt wird, die bedenkliche Konſequenzen haben kann. Eichhorn(Soz.) ſtimmt dem Antrag zu. Kopf(Ztr.) glaubt, daß die Poſition des Miniſteriums gegen⸗ über der Stadt Pforzheim durch Annahme des Antrags weſentlich krſchwert wird. Die Sache könne ruhig noch einige Jahre ſchlum⸗ mern. Er könne daher dem Antrag nicht beitreten. Dr. Wilckens(natl.) weiſt darauf hin, daß bereits Pläne vor⸗ kiegen. Die Bedenken Kopf's ſind nicht begründet. Die Kammer ſollte dem Antrag zuſtimmen. Miniſter Frhr. v. Duſch betont, daß keine Pläne vorliegen. Er werde in dem Staatsminiſterium nicht durchdringen. Zehnter(Ztr.) ſpricht ſich gegen den Antrag aus. Dr. Binz(natl.) kann nicht annehmen, daß die Reſolution den Intereſſen Pforzheims entſpricht; er ſtimme daher gegen die Meſolution. FJehrenbach(Ztr.) glaubt ebenfalls, daß durch eine Forcierung des Antrags der Stadt Pforzheim wenig gedient iſt. Die Antrag⸗ ſteller mögen ihren Antrag zurückziehen und ſich mit dem Erfyolg, 15 ſie im Hauſe erzielt haben, begnügen. Eichhorn(Soz.) bemerkt gegenüber dem Miniſter, daß er gar kein Bedenken tragen würde, um den Wünſchen der Kammer Nach⸗ druck zu verſchaffen, event. auch das Budget zu verweigern. Dr. Wilckens(natl.) bringt einen Zuſatz in Vorſchlag, die Megierung möge, falls Pläne nicht vechtzeitig fertiggeſtellt werden können, bis zum nächſten Budget eine entſprechende Vorlage machen. Zehnter(Ztr.) und Heimburger(Dem.) vermiſſen in dieſem Vorſchlag den Beizug der Stadt Pforzheim zu den Koſten. Wittum(natl,) zieht hierauf ſeinen Antrag Zuxück. Dr. Heimburger(Dem.) weiſt auf Mißſtände in der Bau⸗ gewerkeſchule hin: Heizung, Lüftung und Reinigung laſſen zu wün⸗ ſchen übrig; die Räumlichkeiten genügen nicht mehr; der Direktor ſollte von den 5 Räumen, die er für ſich in Anſpruch nimmt, 3 für Unterrichtszwecke abgeben. Das Lehrperſonal müßte vermehrt wer⸗ den. Auch wird über die Unzulänglichkeit der Lehrmittel geklagt. Die Schule ſei überhaupt zu groß geworden, als daß ſie ein Mann leiten könnte, der zudem noch Nebenämter bekleidet. Das Ver⸗ hältnis des Leiters dieſer Anſtalt zum Lehrkörper iſt ein außer⸗ ördentlich mißliches, ein förmlicher Kriegszuſtand, über den ſich ereits die Schüler aufhalten. Es müßte hier Wandel geſchaffen, sor allem eine gewiſſe Aufſicht hergeſtellt und den Lehrern eine größere Selbſtändigkeit gegeben werden. Errichtung einer zweiten Baugewerkeſchule wäre vielleicht in Erwägung zu ziehen. Miniſter Frhr. v. Duſch iſt über dieſe Beſehwerden überraſcht. Es ſei auffallend, daß man ſich nicht an den Gewerbeſchulrat oder das Miniſterium gewandt habe.(Die Beſchwerden Heimburgers ind doch nicht neu!) Der Direktor iſt ſchwer krank; es iſt alſo nicht zer Zeitpunkt, ſich über ſeine Eigenſchaften zu unterhalten. Fach⸗ Ränniſche Viſitationen werden vielleicht in Erwägung gezogen. Lehmann(Soz.) regt die Verlegung der Maſchinenbaufachſchule zach Maunheim an, eventuell ſollte in Mannheim eine ſtaatliche In⸗ enieurſchule errichtet werden. Große Koſten erwachſen daraus dem gate nicht. Das Bedürfnis iſt zweifellos vorhanden. Miniſter Frhr. v. Duſch kann angeſichts der Finanzlage kein Herſprechen abgeben. Möglicherweiſe kann ein Staatszuſchuß für die Mannheimer Ingenieurſchule in Betracht kommen. Harſch(natl.) anerkennt die Leiſtungen der Baugewerkeſchule. Die Schüler werden mit Hausaufgaben überbürdet. Manche müſſen käglich über Mitternacht aufbleiben und haben Sonntags keine Ruhe. Eichhorn(Soz.) bringt ähnliche Beſchwerden vor. Süßkind(Soz.): Der Stadt Mannheim iſt es hauptſächlich barum zu tun, daß die Ingenieurſchule unter Staatsaufſicht kommt; gach einem Staatsbeitrag fragt ſie weniger. Dr. Gold ſchmit(ntl.) widerſpricht der Behauptung Süßtinds, vaß die Baugewerkſchule faſt ausſchließlich bon Karlsruhern beſucht wird, Von einer Wegverlegung einzelner Abteilungen aus der Karlsruher Baugewerkeſchule könne keine Rede fein. Pfefferle(ntl.) wünſcht Uebernahme ſämtlicher Perſonalkoſten. der gewerklichen Fortbildungsſchul en auf die Staatskaſſe. Es handle ſich nur um einen Betrag von 16000 M. für ca. 100 Schulen (Bravol) Schneider⸗Pforzheim(ntl.) erſucht die Regierung, dem kauf⸗ männiſchen Verein Pforzheim den früheren Beitrag von 1200 M wieder zuzuwenden. Auch die Handelsſchule bedürfe des vollen früheren Juſchuſſes bon 1000 M. Dr. Heimburger(Dem.) wünſcht Einführung obligatoriſcher Handelslehrkurſe für Mädchen und beſſere Fachausbildung der Lehmann(Sogz.) tritt für Schaffung einer neuen Organiſation des Handelsſchulweſens ein. Miniſter Irhr v. Duſch ſtellt einen bezüglichen Geſetzentwurf zn Ausſicht. Sämtliche Poſitionen werden angenommen. Schluß der Sitzung: 2 Uhr. Donnerstag 9 Uhr: Geſetzentwurf belr, Eingemeindung von Brötzingen nach Pforzheim aund ſogialdemokratiſche Interpellationen betr. Maifeier und Ausweiſung rufſiſcher Studenten. Die Niltyes W. G Landes⸗Produkten⸗Börſe Stuttgart. Börſenbericht vom 2. Mai 1904, mit eteilt von dem Vorſitzenden Fritz Kreglinger. Die Lage im Getreidegeſchäft hat ſich nicht geändert. Obſchon Nordamerika für Weizen ſteigende Preiſe notiert, iſt der Markt hier ruhig bei ſteigender Tendenz. Wir notteren per 100 kg frachtfrei Stuttgart, je nach Qualität und Lieferzeit: Weizen würktemberg. M. 1800—18.25, fränkiſcher 19.00 18.25, niederbayer ſa M. 00.— 00, Rumänier, Ia M. 18.75 bis 00.00, Ulka M. 18.25—18.75, Saxonska M. 00.00—00.00, Roſtoff Azima M. 00.00—00.00, Walla⸗Walla M. 00.00—00.00, La Plata M. 18.50—18.75, Amerikaner M. 00.00— 00.0„ Kalifornier M. 00.00—00.00. Kernen: Oberländer M. 18.25—18.50, Unterländer M. 17.75—18.00. Dinkel 11.50—12.50. Roggen: württembergiſcher M. 14.50—15.00, nordd. M. 00.00—00.00, ruſſiſcher M. 15.00—15.25. Gerſte: württemb. M. 00.00—00.00, Pfälzer(nominell) M. 40.00 bis 00.00, bayeriſche M. 00.00—00.00, Tauber M. 00.00—00.00, ungariſche M. 00.00—00.00, kaliforn. prima M. 00.00—00.00. Hafer: Oberländer M. 13.50—14.00, Unterländer M. 12.00—12.25, Unterländer M. 00.00—00.00, ruſſiſcher M. 00.00—-00.00 Mais Mixed M. 00.00— 00.00, La Plata geſund 12.25—12.50, Yellow 00.00—00.00, Donau 00.00—00,00. Kohlreps 00.00—00.00. Mehl⸗ preiſe pro 100 kg inel. Sack: Mehl Nr. 0 M. 29.00—.50, Nr. 0 M. 27.00—27.50, Nr. 2 M. 25.50—25.00, Nr. 3 M. 24.00—24.50, Nr. 4 M. 21.00—21.50, Suppengries M. 29.00—29.50, Sack Kleie Mk..00. Schiffahrts⸗Aachrichten. Mannheimer Hafenverkehr vom 29. April. Hafenbezirk I. Schiffer ev. Kap. Schiff Kommt von Ladung per 100 Kg. Maternus Maunheim 43 Rotterdam Getr. Stckgt. 9900 Gtlles 775 8 5— 5800 Saul K. v. Erlanger Antwerpen Getreide 2550 Stückgu*0 0 Faau 1. Rotterdam Cheater, Runſt und(Oifſenſcan. Hochſchule für Muſik in Mannheim. Der im Herbſt vorigen Jahres der Benützung übergebene Vortragsſaal hat durch Aufſtellung einer neuen Orgel eine weſentliche Bereicherung erfahren. Die⸗ ſelbe iſt nach den Dispoſitionsangaben des Herrn Muſikdirektor A. Hänle in in röhrenpneumatiſchem Syſtem als das 818te Werk von der beſtens bekannten Orgelbaufirma G. F. Steinmeyer u. Co. in Oettingen in Bayern gebaut. Sie enthält 9 klingende Stimmen, die ſich auf zwei Manuale und Pedal verteilen. Außerdem beſitzt das Werk alle Arten von neuzeitlichen Koppelungen nebſt einer Anzahl Kollektivzüge, Schwellwerk u. ſ. w. In dieſer Beſchaffenheit eignet ſich dieſe Orgel nicht nur zum Vortrag von Orgelkompoſitionen jeglicher Art, ſondern naturgemäß auch für Studiumszwecke. Des ferneren dient die neu erſtellte Orgel auch zur Begleitung von Chören, In⸗ ſtrumental⸗ und Geſangſoloſtücken, ſowie zum Zuſammenſpiel mit Orcheſter. In demnächſt ſtattfindenden Konzerten wird das neue Werk in ſeiner verſchiedenartigen Verwendbarkeit zur Vorführung gelangen. Die Hochſchule für Muſik hat mit Erwerbung dieſes ſtatt⸗ lichen Werkes einen weiteren bedeutſamen Schritt in der Vervollkomm⸗ nung ihrer Einrichtungen getan; ſie hat hiermit eine Erweiterung ihrer inſtrumentalen Hilfsmittel erreicht, die in dieſem Falle ſowohl inſtruktiven Zwecken dient, wie ſie fernerhin den Aufführungen der Hochſchule für Muſik glanzvoll⸗feierliche Unterſtützung gewähren wird. Im Verein mit vier neuerdings angeſchafften Büſten unſerer großen muſikaliſchen Meiſter— Bach, Händel, Mozart, Beethoven—(nach den Originalen im Leipziger Gewandhaus für die Hochſchule für Muſik angefertigt) bildet die neue Orgel einen würdigen Schmuck des Vortragſaales. Ueber Herrn Muſikdirektor Hänlein, welcher beim fünften Konzert des Landauer Muſikvereins mitwirkte, das am 1. Mai unter Leitung des Herrn Muſikdirektors Walter⸗ Choinanus ſtattfand, ſchreibt der„Landauer Anzeiger“!:„Der Künſtler erwies ſich ſowohl als Soliſt, wie in der Begleitung als ein Meiſter ſeines Faches, der in der Auffaſſung der Werke alter und moderner Tonſetzer gleich hervorragend iſt. Die Wiedergabe der Bach'ſchen Toccata in D⸗moll war wahrhaft bewunderungswürdig; die techniſchen Schwierigkeiten wurden von Herrn Hänlein mit fabel⸗ hafter Gewandtheit überwunden. Welch prächtige Klangwirkung der Künſtler der Orgel zu entlocken verſteht, zeigte er in dem wuchtigen Lisgt ſchen Präludium und Fuge über B⸗A⸗C⸗I und in dent backenden Choralvorſpiel von Brahms Über:„O Welt, ich muß dich laſſen“. Alle Feinheiten der Regiſtrierung traten ſowohl in dieſen beiden Werken als auch beſonders in dem entzückenden Hirtenſpiel „Heilige Nacht“ von Bartmuß hervor“. Frankfurter Schauſpielhaus. Spielpla.) Dienstag, 3. Mai, abends 7 Uhr:„Champerays Leiden“. Mittwoch, 4. Mai, abends 7 Uhr„Dorf und Stadt“ Donnerstag, 5. Mai, abends 7% Uhr: „Othello“. Freitag, 6. Mai, abends 7 Uhr:„Nathan der Weiſe“. Samstag, 7 Mai, abends 7 Uhr: Zum erſten Male.„Salomel. Hierauf:„Wann wir altern“. Zum Schluß: Die Empfehlung“ Sonntag, 8. Mai, nachmittags 3½ Uhr:„Zapfenſtreich“. Abends 7 Uhr:„Salome“. Hierauf:„Wann wir altern“. Zum Schluß: „Die Empfehlung“. Montag, 9. Mai, abends 7 Uhr:„Champerahs Leiden“. Barbier von Bagdad. Die kürzlich durch verſchiedene Blätter gehende Notiz, wonach in der bevorſtehenden Aufführung des Barbier von Bagdad von Peter Cornelius in Weimar zum erſten Male auf die Originalpartitur zurückgegriffen wird, iſt inſofern irreführend, als bereits im Jahre 1881 Felix Mobtl eine Bearbeitung auf Grund derſelben vorgenommen hat. Die Originalpartitur ſelbſt iſt nach dem Urteil maßgebender Kreiſe unbrauchbar für eine Aufführung und dürfte lediglich noch hiſtoriſchen Wert beſitzen. Man wird alſo wohl oder übel jedesmal zu einer Bearbeitung greifen müſſen, wie es borausſichtlich auch jetzt in Weimar geſchehen wird. Von einer „Umwertung der Barbierwerte“, wie hier und da zu leſen war, iſt alſo keine Rede. Ueberdies exiſtiert bereits ſeit 1875 ein Klavier⸗ auszug(K. Hoffbauer), der unmittelbar auf die Originalpartitur zurückgehe, aber durch den neuerdings von Otto Singer bearbeiteten überholt worden iſt.(C. F. Kahnt Nachfolger, Leipzig.) Kleine Mitteilungen. Die 9. Kuunſtaus ſtellung der Berliner Sezeſſion wurde geſtern Mittag in Berlin mit einer Anſprache des Präſidenten Max Liebermann ſeierlich eſöffnet. Profeſſor v. Leubach, ſo wird uns auch München, 3. Mai tele⸗ graphiert, verbrachte die letzte Nacht weniger gut. Er iſt ſehr matt; zeſtweilig beſteht Benommenheit. Stimmen aus dem Oublitum. Im Namen der freien Vereinigung Mannheimer Wirke werden wir um Aufnahme folgendex Zuſchrift gebeten: Als voriges Jahr Herr Polizeidirektor Schäfer in einer Denkſchrift die Schäden des Wirtsgewerbes behandelte, wollte es ſcheinen, als ob die angeführten Ratſchläge zu deren Beſeitigung bei den betreffenden Kreiſen wenig Anklang gefunden hätten. Dagegen ſpricht jedoch das Programm der vor kurzem ins Leben getretenen„Freien Vereinigung Mann⸗ heimer Wirte“, die in der kurzen Zeit ihres Beſtehens ſoweit in ihrer Mitgliederzahl erſtarkt iſt, daß ſie daran denken kann, die Beſeitigung der ſchädigenden Einflüſſe in Angriff zu nehmen. Die Beſtrebungen dieſer Vereinigung gipfeln darin: Daß 1) die Bedürfnisfrage bei Neuerrichtung von Wirtſchaften eingeführt wird; 2) Vollkonzeſſion für alle Wirtſchaften gewährt wird; 3) Einführung einer einheitlichen Feierabendſtunde; 4) Wegfall der Transferierungs⸗Taxe; 5) den Flaſchenbierhandel gleich den Wirtſchaften mit der Konzeſſionstaxe zu belaſten; 6) dey Ausſchank von Branntwein in Läden zu verbieten. Außerdem erhält jedes Mitglied in beſtimmten Zeitabſchnitten eine Hafenbezirk VI. Lohnert Barbara Jernsheim Ries 500 Zeh Wilhelm 5 5 1400 Biedermann Heuberger 6 5 850 Benzinger 5 25 5³⁰ Ockert Karl 75 40⁰ Schmitt Delene 450 Schmitt II. Eliſabeth Hirſchhorn Steine 30⁰ Hammersdorf Johanna 5 75 1000 Dewald Nauchen 8 155 850 Krieger Wilhelm Eberbach 1100 Schmitt 6 Wilhelm 5 5 1000 Ries Kätche Gernsheim Kies 50⁰0 Hornig Baumann 2 Altrity Backſteine 90⁰ Hauck 0 7 17 9 50⁰ Waſſerſtandsnachrichten vom Monat Mai. Pegelſtattionen Datum: vom Rhein: 29. 30. 1. 2. 2. 4. Bemerkungen Konſtanz 3,70 3,09 Waldshut. 3,14 3,02 2,99 2,97 2,99 Hüningen. 2,77 2,89 2,66 2,58 2,53 Abds. 6 Uhr Keh! 5 3,12 3,05 2,98 2,98 N. 6 Uhr Lauterbung 44,69 4,58 4,58 4,46 4,35 Abds. 6 Uhr Maxau. 4,72 4,72 4,5 4,51 2 Uhr Germersheim„ 4,76 4,66 4,46 4,39.-P. 12 Uhr Man heim 5 4,7 4,25 4,17 4,11 Morg. 7 Uhr Mmnß; 1,70 1,77 1,57.-P. 12 Uhr Wügnn J341 2,38 2,31 2,22 10 Uhr D 2,78 2,71 2,62 2,54 2 Uhr Koblen?!/ 82 2,81 2,4 10 Uhr iri 2,95 2,88 2,79 2 Uhr Nührert 242 2,36 2,34 2,26 6 Uhr vom Neckar: Mannſemnm 4,36 4,24 4,16 4,10] V. 7 Uhr Heilbronn 0,97 0,93 0,95 0,85 0,90] V. 7 Uhr iſte der notariſchen Zechpreller, um ſich gegenſeitig bor Schaden zu ſchützen. Ebenſo wird die Errichtung einer Rechtsſchutzſtelle von großem Werte ſein. Für tüchtiges Aushilfsperſonal wird dadurch Sorge getragen werden, daß ſolches durch den 1. Vorſitzenden, Herrn Schweikart, Alphornſtr. 17, vorgemerkt wird, welcher alles Wettere veranlaſſen wird. Veramtwortlich für Politik: Chefredakteur Ipr. Paul Harms, für Fenilleton, Kunſt, Volkswirtſchaft und den übrigen, redaktionellen Teil: Georg Chriſtmann, für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Richard Schönfelder, für den Juſeratenteil und Geſchäftliches: Karl Apfel. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei. S. m. b..: Eruſt Müller. Für Konzerte und Theater TBENIT. ABIETTE die angenehmsten Bonbons. Ihr poxzüglicher Geschmack und ihre Unschädlichkeit machen sie in jeder Haushaltung beliebt. In allen Apotheken à Mk. 1. 18868 // Bestandteile: Suce. Liquir. Gummi arab. Sacch. Ol. Menth Sport- und Reise-Blusen- Stotte für Damen. Solideste Qual. Grösste Auswahl am Platze bei J. Gross Nachf.., Markt. 28286/1 à. d. Bergstraße Hotel-Reſt. Bauer“. ganz der Beuxeit entſpr. eingerichtet. Pensſon v. m..50 an. Alles näh. franko. Fr. Cheſß, neuer Bel. uus Wird nach dem Urteil ärztlicher Autoritäten am besten durch 5 Roos flatulin- PIen erzielt, die sich auch bel Blähungen, Säurebildung u. 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Durch die Poſt bezogen inkl. Poſt⸗ aufſchlag M..91 pro Quartal. Telephon: Redaktion Nr. 377. Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt. Inſerate Die Kolonel⸗Zeile 20 Pfg. luswärtige Inſerate 25„ 60. Zeile Expedition: Nr. 218. Nr. 94. Mittwoch, 4. Mai 1904. Bekanntmachung. Die Ernennung der Bezirksrats⸗ mitglieder für den Amtsbezirk Mann⸗ heim betr. Auf Grund der Vorſchlagsliſte der Kreisverſammlung und in Gemäßheit des§ 2 des Verwaltungsgeſetzes vom 5. Oktober 18683(in der Faſſung des Geſetzes vom 1. März 1884) ſowie des § 5 der Verordnung über die Ernennung der Bezirksräte vom 2. Juli 1864 wurden mit Eulſchließung Großh. Miniſteriums 3 Innern vom 18. April 1904, Nr. 16357 an Stelle der am April 1904 Ausgetretenen als Bezirkstäte für den Amtsbezirt Maunheim auf die Dauer vom 1. April 1904 bis dahin 1908 er⸗ nannt die Herren: 1. Joſeph Leonhard, Stadtrat und Vorſitzender der Handwerks⸗ kammer in Maunheim, 2. Emil Magenau, Kaufmann und Stadtverordneterin Mannheim 3. Paul Bilfinger, Regierungsbaumeiſter in Mannheim, 4. Lupwig Höfer, Bürgermeiſter in Ilvesheim, 5. Heinrich Betz, Bürgermeiſter in Ladenburg. Auf Grund des 8§ 9 des Verw.⸗Geſ. und§ 1 der Verordnung Großh. Miniſteriums des Inuern vom 20. Nuguſt 1864 wurde der Amtsbezirk Maunheim in ſolgendet Weſſe unter die einzelnen Mitglieder des Bezirksrals zur vorzugsweiſen Tätigkeit verteilt. I. Diſtrikt: Llt. A, B, C, D und Stadtteil Lindenhof dem Herrn Bezirksral Magenau hler, II. Diſtrikt: Lit. E, P, G, H, J, K mit Jungbuſch und Mühlau denm Herrn Bezüksrat Guſt. Mayer⸗Di kel hier, III. Diſtrikt: Lit. L, M. N, 0 und öſtliche Stadterweiterung dem Herrn Bezirksrat Georg Selb hier IV. Diſtrikt: Lit. P, Q, R, S, 1, U dem Herrn Bezirksrat Georg Kallenberger hier, V. Diſtrikt: Stadtleil rechts des Neckars innerhalb der alten Gemaxkungsgrenze guit täferthal und Waldho; dem Herrn Bezirksrat Joſeph Leonhard hier, Schwetzinger Vorſtadt und Neckarau dem Herrn Bezirksrat Paul Bi finger hier, VII. Diſtrikt: Ladeuburg, Schriesheim, Neclarhauſen dem Herrn Bezirksrat Heinri Be in Ladenburg, VIII. Diſtrikt: Ilvesheim, Wallſtadt und Seckenheim mik Rheinau Nr. 41818 J. VI. Diſtrikt: dem Herrn Bezirksrat Ludwig Höfer in Ilvesheim, IX. Diſtrikt: Feudenheim, Saudhofen mit Kirſchgartshauſen und Saudtorf dem Herrn Bezirksrak Jakob Rihm in Feudenheim. Mannheim, den 21. April 1904. Großherzogl. Bezirksamt: Lang. 3776 Oberrheinfsche L 1. 2 Centrale Mannheim I, 2 Niederlassungen in Basel, Freiburg i.., Heidelberg, Karisruhe, Strassburg l. Els. Fillalen in Baden-Baden, Bruchsal, Mülhausen J. E. u. Rastatt. . Hröffnung von laufenden Rechnungen und provislonsfreien Check-Conten. Hinlösung von Coupouns and xküeckzahlbaren Effekten. Einzug von Wechseln auf die ganze Welt zu festen, billigen Sätzen und alle sonstigen Bankgeschäfte. 16112½ Meine Wohnung befindet s ch jetzt L. 7, e Telephon 2385. K. Waldbauer, 28268 prakt. Arzl. 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Gelichtsvollzieher Friedrich Bräuninger wurde auf 1. Mai d. J. zum Großh. Alutsgericht Mauuheim verſetzt und hat heute den Dlenſt überno nmen. Er beſorgt Geſchäte des Zuſtel⸗ lungsdiſtrikts VI(bisher Gerichts⸗ vollzieher Fränzle) und wohnt % 20/11 Gerichtsvollzieher Fränzle hat an Stelle des verſetzten Gerichtsvollziehers Schmidkden Zuſtellungsdiſtrikt III übernommen. 3778 Mannheim, 2. Mai 1904. Großh. ee I. Dr. Ettle. 3777 Den Gerichts⸗ vollzieherdienſt beim Amtsgericht Mann⸗ heim betr. Nr. 4431. Gerichtsvoll⸗ zieher Julius Kinzer wurde auf Ende ds. Mts. zum Amts⸗ gericht Mannheim verſetzt und hat heute den Dienſt über⸗ nommen. Er beſorgt die Geſchäfte des Zuſtellungsdiſtrikts. (bisher Gerichtsvollzieher Noe) und wohnt Werder⸗ ſtvaße 3, 3. Stock. Mannheim, 30. April 1804. Gr. Amtsgericht 1 3774 Dr. Gttle. Heffenlliche Zuſtelung einer Nr. 1861 Klagk. Die & Jonuas, Weinhandlung, offene Handelsgeſellſchaft zu Stuttgart, klagt gegen den Joh. Rampmeier, zuletzt Wirt Rebſtock in Waldhof, zur Zeit an unbekannten Orten, aus Weinkauf vom 23. Februar 1904— mit dem Antrage.— auf Verurteilung desſelben zur Zahlung von 5½ Mk. 20 Pfg an Klägerin. Die Klägerin ladet den Be⸗ klagten zur mündlichen Ver⸗ handlung des Rechlsſtreits vor das Großh. Amtsgericht zu Mannheim Abt, V. auf: Donnerstag, 14. Juli 1904, vormittags 9 uhr. um Zwecke der öffentlichen Zuſtellung wird dieſer Aus⸗ zug der Klage bekannt ge⸗ macht. Mannheim, 30. April 1904. Der Gerichtsſchreiber Gr. V: ohr. Ladung. No. 18260 I1. Der am 9. Februar 1870 zu Neufra geborene, ledige Bierbrauer Avolf Maier, zuletzt wohnhaft in Feudenheim, z. Zt. unbekannt wo, wird beſchuldigt, daß er als beurlaubter Erſatz⸗ teſerviſt ohne Erlaubnis ausge⸗ iſt. 3 ebertretung gegen 8 860 Ziff. 3.⸗Str.⸗G.⸗B. Derſelbe wird auf Anordnung des Großh. Amtsgerichts Abt. 11 hierſelbſt auf: 3737 Montag, den 18. Juni 1904, vormittags 3½ uhr vor das Gr. Schöffengericht hier zur Hauptverhandlung geladen. Bel unenkſchuldigtem Ausble⸗ ben wird derſelbe auf Grund der nach§ 472 Abſ. 2 u. 3 Str.⸗ .⸗Ord. von dem Bezirkskom⸗ mando Mannheim ausgeſtellten Erklärung vom 16. April 1904 verurteilt werden. Mannheim, 27. April 1904. Der Gerichtsſchreiber Großherzogl. Amtsgerichts: Seiler. Holzwolle, 22157 im Verbrauch 8 Pack⸗ material; ſowie Holzwollſeile, ballen⸗ u. Waggu delſe zu billigſt. Tagespreiſen. Stets größtes Lager in 18 verſchied. Sorten. Herm. Sehmitt& Co., 27 22(Heidlbgſir)— Tel. 2703. Firma Liebmaun 4. Jahrgang. Im Kommiſſionsverlag von Julius Hermann's Buchhand⸗ lung hier, 0 3, 6, iſt ſoeben erſchienen: Chronik der Hauptſtadt Maunheim für das Jahr 1902. (III. Jah gang.) Im Auftrage des Stadirats bearbeitet von Dr. Friedrich Walter. (Gegen 300 Seiten Text, 12 Al ſtattu händlern zum L igshafen en noch bis 1900 und 1901 abgegeben. bildungen, aden reis von 2 auswärts 2,50 Mk. vornehme Druckaus⸗ „uxr Pec N. — Zu gleichem! e is auf weiteres auch die beiden erſten Jahrgänge 30000%263 Jahresfeier Freiherrlich von Hövel'ſchen Stiftung. Nr. 32. Nach den Satzungen der Freiherrlich von Hövel'ſchen Sliftung ſoll alljäk Schluſſe des Se Prüfung der weib Stif linge, die Ausſtellung ihrer Ar⸗ beiten, die Prämienvekteilung an die männlichen und weiblichen Stiftlinge, ſowie die Verteilung von Ausſtattungspreiſen vorge⸗ nommen werden. Die diesjährige Prüſung der weiblichen Stiftlinge und Ausſtellung deren Arbeiten finde: Samstag, 7. Mai ds. Is., vormittags 11 Uhr, die Prämien⸗ und Preis⸗ verteilung Sonntag, 8. Mai ds. Is., nachmittags 4 uUhr ſtatt. 30000/69 Die Feierlichkeit wird im Saale der Kleinkinderſchule N 6 Nr. 9 abgehalten werden. Maunheim, den 26. April 1904. Der Stiftungsrat der Freiherrlich von Hövelſchen Stiftung. Zwangsnerſteigerung. Donnerstag, den 5. ds. Mts., nachmittags 2 Uhr, werde ich im Pfandlokale 4, 5 gegen bare Zahlung im Voll⸗ Ureckungswege öffentlich ver⸗ ſteigern: 13846 Eine Laden⸗Einrichtung, 1Pferd, 1 Nähmaſchine und ſonſtiges Möbel. Fer ſer freiwillig im Auf⸗ trag des F. Stöppler hier: Ein aufgerüſtetes Beit, 1 Tiſch, 3 Rohrſtühle, 1 Spiegel und ein Nachttiſch. Maunnheim, den 4. Mai 1904. Hartmann, Gerichtsvollzieher. F 2,17. 5 217 Paul Vollmer (ris--Tis der Oonditorei Preiseng.] Spezial⸗Geſchäft für 12889 Damenfrisieren u, Haar- pflege, Haararheiten in feinster Ausführung. (Telephon. Aufträge erbitte Papierholg. Jeſelſohn No. 2449) Hechte 90 Pig. Bachiorrellen Fluß⸗Rhein⸗UAnd Weſerſaln Schellfiſche ꝛc. Reh u. Geflügel in großer Auswahl 2 1, 5, 9 Kna Breiteſtraße, dem Rathaus gegenüber. Telephon 299. 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