— A c —— — 1 adiſche Volkszeitung. Abonnement: edi 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile. 20 Pfg Auswärtige Inſerate. 25„ Die Reklame⸗Zeile 60„ E 6, 2. der Stadt Mannheim und Umgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwlf Mal. Geleſenſte und verbreitelſte Zeitung in Mannheim und Amgebung. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. —2 Füͤr unverlaungte Mauuſkripte wird keinerlei Gewähr geleiſtet.. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗ Adreſſe: „Journal Maunheim“ Telephon⸗Nummern: Dtrektion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 341 Nedaktion 377 Expeditioaa:n 4218 Filiale(Friedrichsplatz) 815 E 6, 2. Ny. 220. Donnerstag, 19. Mai 1004. * (2. Nittagblatt.) New⸗Yorker Allerlei. [(Von einem Mannheimer.) 5 e Im Mai 1904. Das alte Lied der Wohnungsfrage wird ſo ſicher zu Anfang des Frühlings angeſtimmt, wie das Pfeifen der Spatzen und der Ge⸗ ſang der Katzen auf den Dächern. Hier in der großen Metropole iſt die Schwierigkeit eine paſſende Wohnung zu finden größer denn in irgend einer anderen Großſtadt. Daher auch die Sitte, daß ſogar bemittelte Leute es vorziehen in Hotels und ſogen.„Appartment⸗ houſes“ zu wohnen. Man zahlt eine gewiſſe Summe für einige ganz⸗ oder halb⸗ möblierte Zimmer, geht zum Mittageſſen und Abendeſſen ins Reſtau⸗ rant oder den gemeinſamen Speiſeſaal des Hauſes; das Frühſtück wird oben ſerviert oder ſelbſt bereitet. Man verzichtet auf die An⸗ nehmlichkeit einer abgeſchloſſenen Häuslichkeit, hat ſich dafür aber mit keinem Hausherrn zu ſtreiten, braucht ſich mit den Arbeitsleuten nicht herumzuzanken und— last not least— iſt nicht gezwungen, ſich eigene Dienſtboten zu halten. Nur der vermag zu ermeſſen, was das heißt, der je mit der Notwendigkeit des Dienſtbotenſuchens ſich hier abgeben mußte.— Es iſt hier eine größere Plage, als ſonſtwo und hat man endlich einen männlichen oder weiblichen Bewerber um die freie Stelle vor ſich ſtehen, ſo gehen dem Durchſchnittsmenſchen mit nicht ganz ſchwindelfreier Geiſtesgegenwart die Augen über ob all der Anſprüche: Sonnkag frei; na, natürlich hie und da; aber nein jeden Sonntag, wenn auch nicht immer den ganzen Tag, ſo doch von 6 Uhr ab. Mein Gott Dienſtboten haben doch ebenſo gut ihre„Ver⸗ wandten“ wie Madame und dann geht Carrie oder Gladys oder Jennie jeden Sonntag früh zur Kirche. Fromm ſind ſie alle. Ver⸗ ſchwiegen wird nur, daß ſich die gute Donna ſchon Samstag abend im Sonntagsſtaate zur Kirche aufmacht, während die Herrſchaften im Theater ſind. Friſch geſtärkt im Vertrauen auf Gottes gütige Ver⸗ gebung kommt ſie dann Sonntag früh zurück„von der Kirche“, das Gebetbüchel in der Hand. Aber in der Woche muß die angeſtrengte Jee doch wenigſtens 2 Abende für ſich haben. Man hat Einladungen und Verpflichtungen ſo gut wie die gnädige Frau.„Whats the matter?“ Man iſt doch kein Arbeitstier und nimmt Anteil an den Leiſtungen von Kunſt und Wiſſenſchaft, ſo gut wie andere. Das ginge ja noch an, wenn man wenigſtens für ſein Geld bedient würde. Ein Dienſtmädchen bekommt bis zu 20 Dollars und mehr monatlich; eine mäßig intelligente Köchin durchſchnittlich 30 bis 40 Dollars monatlich und doch weigert ſie ſich nachdrücklichſt Teller zu reinigen, dafür hat eine„anſtändige“ Familie ja das Küchenmädchen. Unglücklicherweiſe aber können alle Mittel dieſer Welt ein ſolches Weſen nicht dazu veranlaſſen, Stahlmeſſer zu putzen. Eine der erſten Fragen, die ſie tut, iſt, ob Madame ſilberne Meſſer haben. Iſt man glücklicher Beſitzer ſolcher Inſtrumente, ſo iſt es„all right“, wenn nicht, bedauert die Donna lebhaft und geht. Daher kommt es auch, daß nur zu Befſteak ſtählerne Meſſer benutzt werden, per Conventionem, ſonſt aber Meſſer, deren Klingen verſilbert ſind; ſcheußliche Apparate, trotz ihres noch ſo eleganten Aeußern, mit denen man einigermaßen zähes Fleiſch nur mit Aufwand aller erforderlichen Muskelkraft in kleine Stücke ver⸗ wandeln kann.— Und Stiefelwichſen, oh, du meine Güte! Stelle ja niemals deine Stiefel vor die Türe, oder wage es ums Him⸗ melswillen nie, eine der„Gehilfinnen“(ſo nennt man hier die Dienſtboten) zu bitten, dir die Stiefel abzubürſten! Das wäre das letzte Wort, was dir mit ihr zu wechſeln vergönnt wäre. Man muß zur nächſten Ecke gehen, zum„shoe-shine“. Wiewohl bei uns auch weithin bekannt, wird dieſe Arbeit ausſchließlich von Männern, meiſt Italienern verrichtet, mit einem Uebermaß von Aufmerkſamkeit und Liebe. Für die 5 Cents wird jeder Schuh wenigſtens ebenſo viele Minuten eingehendſt behandelt, Wichſe— pardon Schuhpomade oder Schuhlack— aufgelegt, mit Flanell⸗ oder Wollenlappen abge⸗ rieben, nie aber draufgeſpuckt wie im barbariſchen Guropal— End⸗ lich ſtrahlt der Schuh in mackelloſem Glanz und befriedigt faltet der Kunde ſeine Zeitung zuſammen und ſteigt herab vom hohen Seſſel, zu deſſen Füßen der„Dego“ das Leder ſchwärzte. Es iſt ein wahrhaft pompöſer Anblick, wenn man eine Reihe ſolcher„Polish⸗ chairs“ ſieht, mit den Herren im glattraſterten Geſicht darauf, Zigarre rauchend, Zeitung leſend und die Paſſanten mit erhabenen Blicken über die Zeitung hinweg muſternd. Die Hoſen werden aber nicht etwa aufgekrempt— oh, nein, das würde die Bügelfalte ver⸗ derben; man zieht ſie mit graziöſer Handbewegung und ſpitzen Fingern über dem Knie leicht in die Höhe und läßt die erſtaunte Mitkwelt die ſchönen Socken ſehen mit den elegant geſtickten Muſtern — 50 Cents das Paar. Diſtingiertere Herren laſſen ſich das Stiefel⸗ putzen beim Barbier beſorgen. Man liegt ausgeſtreckt auf einem Klappſtuhl, lieſt die Zeitung— der unentbehrlichſte Gegenſtand hier zu Lande— und während der meiſt deutſche Barbier einem raſiert, ſhampoont oder die Haare kräufelt, verdient der italieniſche Bundes⸗ genoſſe ſein Geld im Schweiße ſeines Angeſichts am untern Ende des Körpers mit„shoe⸗sbine“. Soweit iſt man allerdings noch nicht, daß auch noch die Hände„gemanicuret“ werden von je einer jungen Dame zur rechten und zur linken. Dafür war man aber eine Zeitlang ſoweit, daß man lo cents für ſeine Schuhtoilette an⸗ legen mußte. Wieviel einfacher iſt es doch bei uns, wo die Heinzel⸗ männchen in der Nacht die Stiefel vor der Tür wegnehmen und früher oder ſpäter beim Morgengrauen glänzend(2) wiederbringen. Hier heißt es entweder blechen oder ſelbſt iſt der MWann. Es würde zuweit führen noch mehrere Unannehmlichkeiten aufzuzählen, die die Folge der Dienſtbotenemanzipation ſind; wir wollen uns nun wieder in die Geheimniſſe der Wohnungsfrage im Lande der Freiheit ver⸗ ſenken: Wer im Beſitze einer ausreichenden Menge von Dollarnoten iſt, hat ſich meiſt nicht um einige Dollars mehr oder weniger zu ſcheren und ebenſo wie er jemand findet, der ihm die Stifel im Hauſe wichſt, wird er auch leicht in die Lage ſein, eine Etage oder ein Haus zu mieten, oder zu kaufen. Für Leute des Standes, den man in Deutſchland den kleinen Mittelſtand nennt, iſt es ſchon ſchwieriger eine anſtändige und gleichzeitig nicht zu teuere Wohnung zu finden. Man muß ſchon 30—50 Dollars monatlich daranwenden, hat dann allerdings auch Zentralheizung, oft einen Elevator und günſtigen⸗ falls auch heißes Waſſer, das jedoch ſehr häufig nur lauwarm iſt, jedenfalls mit Rüchſicht auf die Finger der Mieter und die Höhe der Doktorrechnungen für Behandlung verbrannter Glieder.— In man⸗ chen Gegenden der Stadt nicht gerade den feinſten zahlt man 80 Dollars monatlich(Pränumerando) für eine mittelmäßige Woh⸗ nung von 7 bis 8 Zimmern. Dabei kann man froh ſein, wenn man überhaupt einen Kontrakt bekommt. Meiſt laſſen ſich die Agenten der Beſitzer garnicht darauf ein, ſondern machen ein⸗, zwei⸗ oder vier⸗ wöchentliche Kündigung aus. Mit Hausvermieten geht Häuſerſpekulation Hand in Hand und das Ausziehen iſt an der Tagesordnung. Daß ſich der„neue Herr“ um einen Kontrakt im entſcheidenden Falle garnicht kehrt war natür⸗ llich auch ſchon da; oder aber er macht dem Mieter durch Vorent⸗ haltung von heißem Waſſer, Gas und Heizung das Leben ſo ſauer, daß er gerne geht. Eine ſeltſame Frucht hat unter anderem dieſe Art Spekulation mit Häuſern gezeitigt, die von nicht geringer Komik iſt: Wer ein Haus kaufen will, wird natürlich auch wiſſen wollen wieviel Zins er herausſchlagen kann. Sofort wird ihm die Miet⸗ zinstabelle der verſchiedenen Mieter gezeigt und befriedigt nimmt der Mann das Haus. Kommt er nun aber am erſten und will Geld von den Mietern, ſo hört er mit Schrecken, daß Mr. Smith den Leuten die zwei erſten Monate freigab und nur für den dritten Monat 50 Dollars vor dem Einzug in Empfang nahm; was heißt das? Mr. Smith iſt ein ſchlauer Hankee, der ſchon ſeit einiger Zeit auf den neuen Käufer lauerte und ihm ſtets erzählte, wie gut ſich das Haus rentiere: noch nicht eine Woche ſeit ſo und ſo vielen Jahren ſei eine Wohnung freigeſtanden; immer Mieter, immer Mieter! Um nicht anſtatt g. B. 50 Dollars monatlich nur deren 45 zu bekommen und ſo den Wert ſeines Hauſes anderen Leuten gegenüber herabzuſetzen, hatte er, wenn einer Partei der Preis zu hoch war, den erſten Monat umſonſt erlaubt, aber von vornherein die 50 Dollar für den zweiten Monat einkaſſiert. Dem Mieter war das angenehm; denn wenn er nicht nach zwei Monaten, die ihm nur 50 Dollars koſteten, in der Wohnung bleiben wollte, zog er eben aus und hatte ſo einen Monat frei gewohnt— oder blieb und hatte auch einen geſpart. Dem Vermieter war die Sache auch ganz einerlei: entweder die Leute gehen, ſo war ſeine Wohnung doch nicht frei und derſelbe Trick wird mit derſelben Partei geſpielt; oder ſie bleiben und er bekommt ſeine 50 Dollars— wo möglich wäre ihm die Bude ja doch noch leer ge⸗ ſtanden hätte er nicht auf eine Monatsmiete verzichtet und— Leer⸗ ſtehen einer Wohnung darf nicht vorkommen, ſoll der Käufer nicht abgeſchreckt werden.— Ja es ſoll ſogar vorkommen, daß nicht ein⸗ mal das Geld für den zweiten Monat gleich beim Einziehen ein⸗ kaſſiert wird, ſodaß die Leute faktiſch einen Monat umſonſt wohnen können.— Es gibt infolgedeſſen Familien, die mit geringer Ausſtat⸗ dung alle Monate ausziehen oder wie man im amerikaniſch⸗deutſch ſagt„moven“ und die es für eine Reihe von Monaten einzurichten wiſſen umſonſt zu wohnen.— Wie überall ſo gehört auch hier„Steigern“ zu den Lieblings⸗ beſchäftigungen der Hausbeſitzer: Im vergangenen Monat nahmen die Klagen überall zu; die Zeitungen brachten kleinere Artikel und Briefe an die Redaktion. Am 30. April und ſchon einige Tage zu⸗ vor kam es zum Klappen. Pfänder für rückſtändigen Hauszins gibt es nicht, infolgedeſſen auch keinen rückſtändigen Hauszins: wer am erſten nicht pünktlich für den kommenden Monat vorausbesahlt muß gehen. Eine in Deutſchland unbekannt, hier aber geſtattete und auch täglich angewandte Maßregel iſt die, die Möbel des Mieters einfach auf die Straße zu ſtellen, wenn ſie nicht zahlen. Man nennt es „diſpoſſeß“. Was aus den Leuten und deren Hab und Gut wird, iſt dem geſtrengen Hausherrn Hekuba. 85 Zufolge einer Art„Hausherrntruſts“ wurden nun auf der äußerſten Oſtſeite, wo faſt ausſchließlich wenig bemittelte oder arme Leute dicht gedrängt wohnen, die Wohnungen um einen Dollar den Monat vom 1. Mai ab geſteigert. Nun taten ſich auch die Mieter zuſammen und ſtreikten; das half ihnen aber nichts; denn am Tage, nachdem ſie ihren Proteſt eingereicht hatten, kam der Gerichtsvoll⸗ zieher, der hier den hochtrabenden Namen„City⸗marſhal“ führt, trieb alles aus dem Hauſe, die Möbel folgten und nun half es den Leuten auch nichts mehr, den verlangten Zuſchlag von einem Dollar monatlich dem Hausherrn anzubieten. Am tollſten ging es her in der 12. Straße des äußerſten Oſtens. Da wurden die Mieter aus zwei Nachbarhäuſern Nr. 514 und 516 vor die Türe geſetzt. Es war ein jammerbvoller Anblick: Im ſtrömenden Regen ſtanden da Tiſche, Stühle, Betten in einigen ſogar kranke Kinder, Urväterhausrat, Kleider, alles kunterbunt und zwiſchen alledem bewegte ſich ein blaſſes Völkchen, frierend und bis auf die Haut durchnäßt: die Kinder heulten, obwohl ſie ſich ſehr bald an die neue Situation gewöhnt hatten, zu ſpielen begannen und mit lebhafteſtem Intereſſe verfolgten, wie das Waſſer aus der unterſten Schieblade herauslief. Es war rührend zu ſehen, mit welcher Sorgfalt ſie ihre Lieblinge, Papa⸗ geien, Katzen und Kanarienvögel vor dem böſen Wetter zu ſchützen ſuchten. Bald ſtellte ſich auch der Hunger ein und einige, die ihre ſwenigen Cents ſparen wollten, verſuchten ſich auf Spiritusbrennern ihre Suppe zu wärmen. Obwohl die Leute nicht viel beſaßen und der Amerikaner der niederen Stände ſich nicht viele Möbel aufladet— das hindert einem ja in der Freizügigkeit— ſo war doch die Straße geſperrt durch die Habſeligkeiten der einzelnen Familien. Erſt im Laufe des Tages gelang es die Kinder und die meiſten Möbel bei Freunden unterzubringen oder in einigen wenigen leerſtehenden Wohnungen zu bergen, aber am Abend zwiſchen 7 und 8 Uhr konnte man noch eine ganze anſehnliche Kollektion auf dem Bürgerſteig ſtehen ſehen. Es wäre unter einem anderen Regime vielleicht nicht ſo weit gekommen, aber das herrſchende demokratiſche„Graft⸗ Syſtem“ zeigte ſich auch hier in ſeinem Glanze. Wer ſchmiert, kann bei der Obrigkeit alles durchſetzen und wer ein Amt hat, weiß nichts erſcheint. mann Georg Schadt in Mannheim auf Anſuchen.— Großh, Verwal⸗ beſſeres zu tun, als es ausgiebigſt auszunutzen, herauszuſchlagen, was er nur kann. Natürlich fand ſich ſchon auch ein Genius, der den Vorgang dramatiſierte und auf dieſe Weiſe die Herzen der Mitmenſchen rühren will: Eine Jüdin, Bertha Leibſon, die Führerin im Streike, ver⸗ faßte bereits das Stück„das wahre Leben des Mieters an der Oſt⸗ ſeite“(the real life of an east⸗side tenant), So was muß man ſich anſehen! In den letzten Tagen hat ſich auch ſchon eine„Geſellſchaft zum Schutze der Mieter“(East⸗side Tenants Rent protective Ass03 eiation) gebildet und erklärte Streik in noch 82 Häuſern. 5 5 Sehen wir uns nun die„Opfer“ ſelbſt an: Es ſind wohl aus⸗ ſchließlich Leute, die als Zwiſchendecker hierherkamen, Deutſche, Tſchechen und meiſtens mittel⸗ und oſteuropäiſche Israeliten; ſehr gemiſchtes Publikum, die auf allerhand Handwerk und durch Handel und Hauſteren mit allen möglichen und unmöglichen Waren ihren Unterhalt zu verdienen ſuchen, die alles gebrauchen können: Korke, Staniolbüchſen und Kapſeln von Flaſchen, alte Flaſchen, alte Stiefek⸗ um die ſich die Hunde ſchon gebalgt haben, die kleinſten und ſchmutzigſten Fetzen Tuch, Nägel u. ſ. w. u. ſ. w. Was damit alles gemacht wird, läßt die beſtentwickelte Phantaſie nicht. vermuten! Wer genaueres zu erfahren wünſcht, ſei auf einen flott geſchriebenen Artikel im letzten Märzheft der Monatsſchrift„The World's Work“ aufmerkſam gemacht, die in Newyork und bei Heinemann in London Es iſt ein herzzerbrechendes Elend, von dem wir im bar⸗ bariſchen, geknechteten Europa keine blaſſe Ahnung haben. 15 Möglicherweiſe bietet ſich über kurz oder lang Gelegenheit, auch die Meinung der Hauseigentümer über den Mieterſtreik zu bes⸗ richten. Ernennungen, Verſetzungen, Zuruhe⸗ ſetzungen ꝛc. der etatmüßigen Beamten der Gehaltsklaſſen E bis K, ſowie Era nennungen, Verſetzungen etc. von nichtetatmüßigen Beamten. Aus dem Bereiche des Großh. Miniſteriums des Großzh. Hauſes und der auswärtigen Angelegenheiten.— Staatseiſenbahnverwal⸗ tung.— Befördert: zu Lokomotiwführern: die Reſerveführer; Franz Wagner in Offenburg, Friedrich Hauſer in Freiburg, Friedrich Maurer in Baſel, Guſtav Rohrer in Karlsruhe, Joſeph Häusler in Konſtanz. Geſtorben: Wagenwärter Robert Frank in Konſtanz. Aus dem Bereiche des Großh. Miniſteriums der Juſtiz, des Kultus und Unterrichts. Verſetzt: Altuar Wilhelm Fuchs beit Notariat Pforzheim 1 dem Notariat Pforgheim III, Aktuar Georg Heck beim Notariat Freiburg Vzum Grundbuchamt Malsburg, Aktugn Karl Koch beim Notariat Mannheim dem Hilfsnotariat Aaſen, Aktuar Karl Lang beim Hilfsnotariat Obereggenen zum Grundbuch⸗ amt Ortenberg, Aktuar Wilhelm Lenz beim Notariat Neckargemünd 11 dem Hilfsnotariat Jeſtetten, Aktuar Emil Ritter beim Notariat Pforzheim III dem Hilfsnotariat Großeicholzheim, Aktuar Hermann Schirrich beim Notariat Bonndorf dem Grundbuchamt Ewattingen. Zugewieſen: Aktuar Franz Eiſert dem Grundbuchamt Ober⸗ grombach, Aktuar Karl Kammerer dem Notariat Bonndorf, Aktuat Leo Karle dem Notariat Freibug V, Aktuar Karl Kellermann dem Notariat Neckargemünd II, Aktuar Theodor Schneider dem Grund⸗ buchamt Brombach, Aktuar Karl Wolf dem Notariat Pforzheim L. In den Ruheſtand verſetzt: Aktuar Friedrich Seiler beim Landgericht Offenburg auf Anſuchen.— Großh. Gewerbeſchulrat.— Verſetzt wurde: Gewerbeſchulkandidat Heinrich Schott, Hilfs⸗ lehrer an der Gewerbeſchule in Mannheim, an jene in Emmendingen (als Aushilfe). Aus dem Bereiche des Großh. Miniſteriums des Innern. Ve b⸗ ſetzt: Schutzmann Oskar Scholtz in Freiburg nach Heidelberg, Schutzmann Alfred Schuhwerk in Mannheim nach Freiburg, Schutz⸗ mann Wilhelm Beyerle in Raſtatt nach Karlsruhe, Schutzmann Otto Looke in Mannheim nach Baden. Etatmäßig angeſtellt; Schutzmann Leonhard Heiß in Mannheim Entlaſſen: Schutz⸗ tungshof.— Die Beamteneigenſchaft verliehen; dem Wärter Ernſt Heinrich Kirchner in Pforzheim, dem Wärter Ignaz Metzinger in Illenau, dem Wärter Friedrich Uebel in Illenau. Oberdirektion des Waſſer⸗ und Straßenbaues.— Die Beamteſn⸗ eigenſchaft verliehen: den Landſtraßenwärtern: Benedf Geng in Mühlhofen, Albert Kaltenbach in Neuſtadt, Franz Knittek in Kreenheinſtetten. Entlaſſen: die Landſtraßenwärter: Iſidor Häusler in Aach(wegen Kränklichkeit), Joſeph Schwer in Krozingen (auf Anſuchen). 5 Aus dem Bereiche des Großh. Miniſteriums der Finanzen.— Steuerverwaltung.— Ernannt: Steuereinnehmereiaſſiſtent Jak, Ullmer in Offenburg zum Steuereinnehmer in Schopfheim Ver⸗ ſetzt in gleicher Eigenſchaft: Steuereinnehmer Joſeß Förderer in Ettlingen nach Freiburg unter Uebertragung der Steuer⸗ einehmerei I, Steuereinnehmer Ludwig Nees in Schopfheim nach Ettlingen.— Zollverwaltung.— Verſetzt: Finanzaſſiſtent Guſt. Kuri in Konſtanz nach Lahr, Poſtenführer Stefan Keller in Büßlingen nach Singen und die Grenzaufſeher Kilian Mahyerhöffer in Singen nach Konſtanz, Paul Bury in Randegg nach Weinheim zur Verſehung der Geſchäfte eines Unterſteueramtsdieners, Hermann Honſtetter in Ebringen nach Erzingen, Karl Achſtetter in Erzingen nach Wallbach, Peter Zimmermann in Wallbach nach Stühlingen, Wilhelm Weiß in Singen nach Lörrach, Ludwig Kühner in Weinheim nach Randegg, Karl Holler in Lörrach nach Goattmadingen und Auguſt Granacher in Erzingen nach Günzgen. Etatmäßig angeſtellt: die Grenzaufſeher Pantaleon Stützle in Bühl und Franz Kayer Iſen⸗ mann in Büßlingen.

f 8. Mrat. 2. Seite. Geueral⸗Anzeiger: Mannheim. 18. 7 7 N 7»gorn E 5 techniſchen Nusſtellung eine bedeutende Kollektion Vergrößerungen Ut G Geſchäftliches. aus allen Teilen der Welt herrüh hmen; ferner 15 Ige cke. * Eine praktiſche Hausfrau wird immer wünſchen, alles gute werden die neueſten und beſten praktiſch 5 kennen zu lernen, um davon zu profitieren, beſonders wenn die Feiertage vor der Tür ſtehen und die Zeit herannaht, wo alle Metallgegenſtände im ſchönſten Glanze prangen ſollen. Wir em⸗ pfehlen daher als das Vorzüglichſte den Metall⸗Putz⸗Glanz„Amor“. Jede, die mit ihm einen Verſuch macht, wird von dem Erfolg ig ül ſein und erklären, daß Amor das beſte Metall⸗ iberraſcht ma Rodak arrangiert, die ihren Sitz in Berlin Alles, was die Ausſtellung enthält, iſt für Laien wie Fach⸗ gleich intereſſant und lehrreich. Man findet dort außer einer Hat. leut demonſtriert und zweimal täglich finden Vorleſungen über die ver⸗ ſchiedenen Methoden auf dem Gebiete der Photographie nebſt Pro⸗ jektionen ſtatt. Trotz der großen Koſten, die dieſe Ausſtellung berurſacht, iſt der Eintritt für jedermann frei. * Das Telefon im Außenbetrieb iſt uns längft unentbehrlich geworden. Seine praktiſche Verwendung im Geſchäft und Haus iſt hingegen noch ſehr gering. Dies liegt aber nur an den teuren Anſchaffungskoſten und den koſtſpieligen Reparaturen ſolcher An⸗ lagen. Durch das Abonnementſyſtem der Mannheimer Privat⸗Telefon⸗Geſellſchaft iſt jedoch der Abonnent jeder Sorge um die Anlage enthoben. Die Geſellſchaft übernimmt Inſtallation, Unterhaltung, Reparaturen, Austauſch von Materialien und Apparaten, mit der abſoluten Garantie für tadelloſes Funktionieren. Die Geſellſchaft(28 Bureaux im In⸗ und Ausland) zählt die erſten ſtaatl. und ſtädt. Behörden wie eine große Zahl Firmen aller Branchen zu ihren Abonnenten. Es ſei noch auf das dies⸗ Aus den„Fliegenden Blättern“: 85 à 1a Duncan.„Aber, Jean, was machen Sie denn da für ver⸗ rückte Bewegungen?“—„Verrückt!... Bitte ſehr, ich tanze„Roaſt⸗ beef garntert“!“ 5 Gefährlich.„Lieber Onkel, ich werde Dich jetzt mit einigen Herren bekannt machen!... Der eine iſt ein Kreistierarzt, der an⸗ dere ein Kreisphyſikus, der dritte ein Kreisſchulinſpektor, „Hör' mir auf— ich bin heute ohnehin ſchon ſo ſchwindlig! umſchrieben. Dorfwirt.„Wünſche guten Morgen! Haben Gnaden gut geruht?“— Gaſt:„Miſerabel! Ich kann mich von meinem Erſtaunen gar nicht erholen, daß in dieſem abgelegenen Dorfe ein ſo reges Nachtleben herrſcht!“ Ungalant.„. Ach Gott, wenn ich ſo'ne Reiſe um die Erde machen könnke, gäb ſch gleich zehn Jahre meines Lebens dafür!“ „Das glaub' ich Ihnen, mein Fräulein!„„ Ich möchte auch gern wieder Vierzig ſein!“ *— FFFFFFFPFPFFTTCTCTCTCTCTCTCTCTCTCTCT—TTTTT Vergebung von Sielbau⸗Arbeiten. Nr. 4708. Die Ausführung von ea. 140 Stück Straßenſinkkaſten einſchließlich deren Auſchluß⸗ leitungen im Vorort Neckarau ſoll öſſentlich vergeben werden. Die Megen anen und Beding⸗ ungen liegen auf dem Tiefbau⸗ amt, Litera L 2 Nr. 9 zur Ein⸗ licht auf und können Angebots⸗ formulare und Maſſenverzeich⸗ niſſe gegen gebührfrete Einſend⸗ ung von Mk..20 von dort be⸗ zogen werden. Angebote ſind verfiegelt und mit entſprechender Aufſchrift ver⸗ ſeben, dem Tieibauamt bis zum Montag, den 30. Mai 1904, bvormittegs 11 uhr einzuliefern, woſelbſt die Eröff⸗ nung der eingelaufene Angebote in Gegenwark der etwa erſchie⸗ nenen Bieter ſtattfinden wird. Nach Eröffnung der Verding⸗ ungsverhandlung eingehende Alt⸗ gebote werden nicht mehr ange⸗ nommen. Zuſchlagsfriſt: 8 Wochen. Mannheim, den 3. Mai 1904. Tlefbauamt: Elſenlohr. Arbeitsvergebung. Das Liefern und Auf⸗ machen der Schutzvorhänge für den Nibelungenfaal des Roſengartens ſoll im Wege des öffentlichen Angebots an einen leiſtungsfähigen Fach⸗ mann vergeben werden. Angebote hierauf ſind ver⸗ ſchloſſen und mit entſprechen⸗ der Aufſchrift verſehen, bis ſpäteſtens 30000%%02 Montag, 30. Mai ds. Is., vormittags 11 uhr bei uns einzureichen. Vordrucke für die Angebote ſind im Zimmer 8 erhältlich, nähere Auskunft wird im Zimmer 15 erteilt. Mannheim, 13. Mai 1904. 20000 205 wangsverfeigerung. Nr. 2780. Im Wege buche von Maunheim zur Zeit der Fuceg Sido Kaufmann Ehefrau Luiſe Augnuſte geborene Hillebrand ſchriebene Grundſtücke am: Dounerstag, 26. Mai 1904, vormittags 9½ Uhr, durch das unterzeichnete Nokarlat in deſſen Dienſträumen in Mann⸗ heim B 4, 8 verſteigert werden. am 30. November 1903 in das Grundhuch eingetragen worden, Die Einſicht der Mitteilungen des Grundbuchamts, ſowie der übrigen das Grundſtück betreffen⸗ der Schätzungsurkunde und des Zubehörverzeichniſſes iſt jeder⸗ mann geſtattek. Es ergeht die Aufforderung, Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerks aus dem Grundbuch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Verſteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht, glaub⸗ bei der Feſtſtellung des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der Vertellung des Verſteiger⸗ ungserlöſes dem Anſpruche des ge und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. Dieſenigen, welche ein der Recht daben e Recht haben, werden aufgefor⸗ dert, vor der Exteilung des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweillge Einſtellung des Ver⸗ 111915 daag Ne der widrigen⸗ alls für das Recht der Verſteiger⸗ ungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegenſtandes tritt. Beſchreibung des zu verſteigernden Grundſtückes: Grundbuch von Mannheim, Band 187, Heft 16, Beſtandsver⸗ zeichniß I. Lagerbuch⸗No. 310c, Flächen⸗ Hochbauamt. inhalk 27 a 17 qm Hofkalke Ulter e Lltera Perrey. G 6 No. 3 und 1 Jagd-Perpachtung. Mittwoch, 25. Mai 1904, nachmittags 3 Uhr wird auf dem 0 Rat⸗ hauſe die Aus⸗ übung der Ge⸗ meindejggd mit einem Flächen⸗ inhalt von 990 ba darunter 580 ba Wald auf Auf der Hofraite ſteht: a) ein dreiſtöcktges Wirtſchafts⸗ gebände mit Keller, theater, mit Oberlicht und Zu⸗ deſn um Badner Hof“ als Realrecht. 85 Schleung M. 40 e ſamtwert von Maunheim, 18. März 1901. Großh. Notariat III als Vollſtreckungsgericht: weitere o Jahre, vom 1. Februar Dr. Elſaſſer. 822 1905 an beginnend, öffentlich verpachtet. 28270 Dle Jagd iſt gut im Stande, auch zlemlich Hochwild iſt da, jowie Auer⸗ und Birkhähne und kann, wenn eintgermaßen gehegt, zu einer der ſchönſten und er⸗ giebigſten Jagden gezogen wer⸗ den. Außerdem liegt der Ort unmittelbar an der Neckartal⸗ bahn, ſodaß auswärtige Pächter zu jeder Zeit nach Belieben bei⸗ und wegkommen können. Als Steigerer werden nur ſolche Per⸗ ſonen zugelaſſen, welche ſich im Beſitze eines Jagppaſſes beſinden ober durch ein ſchriftliches Zeug⸗ nis der zuſtändigen Behörde(G. Bez.⸗Amt) nachweiſen, daß der Erteilung eines ſolchen nichts im Wege ſteht. Der Entwurf des Jagppacht⸗ pertrages liegt inzwiſchen zur Einſicht der Skeigerungsliebhaber im Ratszimmer offen. Neckargerach(Baden), dei Eber⸗ bach, den 29. April 1904. Das Bürgermeiſteramt: Hornung. Schmitt. Damenkleider Jaquets, Paletots ete. werden sowohl zertrennt als auch un- zertrennt gefürbt. 21218 Färberei Ed. Printz, Mannheim. A 1 4. P 6, 2 6, 9. 4 und vervielfältigungs- Apparate baden Sie un grös an— in relcher Auswahl. erste Fabrikate. 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NMiederländische DamptschifftRhedorel Tägliche Personen- und Güterbeförderung zwischen Mannbeim-Rotterdam u. vice- versa. Abfahrt von Mannheim: Täglich 2½ Uhr nachmittags. Nüähere Auskunft über Passage und Frachten erxteilen die Vertreter: 20621 Roland Küpper& Cie. Mannheim. Für Langschäfe C. Fischel, Uhrmacher. 1une/ ge der Zwangsvollſtreckung ſoll das in Mannheim belegene, im Grund⸗ Eintragung des Verſteigerungs⸗ 7 vermerkes auf den Namen der] hier eingetragene, nachſtehend be⸗ Der Berſteigerungsvermerk iſt den Nachweiſungen, insbeſondere Rechte, ſoweit ſie zur Zeit der bezügliche Inſerat im heutigen Blatt hingewieſen. Im Kommiſſionsverlag von Julius Hermaun's Buchhand Diese Anlage mshriach ausgeführt. lung hier, 0 3, 6, iſt ſoebeit erſchienen: Chronik der Hauplſtadt Mannheim für das Jahr 1902. II. Jahrgang.) Im Auftrage des Stadtrats bearbeitet von im Urossell dur die Dr. Friedrich Walter. Kondensation, sowie zur Versorgung von Städten, Gemeinden, Brauereienu. Fabriken. 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