adiſche Volkszeitung. Abonnement: n zettung) 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ auſſchlag M..4 pro Quartal. der Stadt Mannheim und Umgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe⸗ „Journal Mannheim“ Telephon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Einzel⸗Nummer 5 Pfg. — 2 8— Druckerei⸗Bureau(An⸗ E 6, 2. Seleſenſtr und verbreitelſte Zeitung in Mannheim und Amgebung. E 6, 2. nohine⸗ Druddarbee 5 120 Pfg. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 8 uhr. 3327 wärtige Inſerate 5 33%%ͤͤ Die Reklame⸗Zelle. 60„—2 Fär unverlaugte Manuſkripte wird keinerlei Gewähr geleiſtet. 855 Greedrichsplah) 5 Nr. 245.(Mittagblatt.) Montaa, 50. Mai 1904. Politische(lebersicht. Mannheim, 30. Mai 1904. Großherzog Friedrich Wilhelm von Mecklenburg⸗Strelitz 4. Heute Nacht 12 Uhr 34 Min. verſchied in Neuſtrelitz der Großherzog Friedrich Wilhelm von Mecklen⸗ hurg⸗Strelitz. Der berſtorbene Großherzog wurde am 17. Okt. 1819 als Sohn des Großherzogs Georg und der Großherzogin Maria, der Tochter des Landgrafen Friedrich zu Heſſen⸗Caſſel, geboren. Seine wiſſenſchaftliche Bildung erhielt Friedrich Wil⸗ helm durch Lehrer des Strelitzer Gymnaſiums und ſpäter auf der Bonner Univerſität. Am 28. Juni 1843 vermählte ſich der Prinz mit der am 19. Juli 1822 geborenen Prinzeſſin Auguſta, der Tochter des Herzogs Adolf v. Cambridge. Am 6. Sept. 1860 folgte Prinz Friedrich Wilhelm ſeinem Vater in der Regierung. Der im Alter von 85 Jahren verſtorbene Großherzog war ein ent⸗ ſchiedener Verfechter des alten mecklenburgiſchen Feudalſtaates, wie er ſchon bei ſeinem Regierungsantritt erklärte. 1867 ver⸗ lieh er dem Fürſtentum Ratzeburg eine in ſeinem Sinne gehaltene eigene Verfaſſung, die aber bisher noch nicht ins Leben ge⸗ treten iſt, da die Bevölkerung, mit ihr nicht einverſtanden, nur ſolche Vertreter wählte, die Willens waren, ſich von der Ver⸗ ſammlung zurückzuhalten und ſo deren Beſchlußfähigkeit zu hindern. Eine Aenderung der Verfaſſung des Großherzotums, die ſchon ſeit 1872 angeſtrebt wurde, ſcheiterte jedesmal an dem Widerſtand der Stände. Der verſtorbene Großherzog war Dr. of oivil law der Univerſität Oxford, preußiſcher General der Kavallerie und Chef des 2. Bataillons des Großh. Mecklen⸗ burgiſchen Gren.⸗Regt. No. 89, des 2. pommer. Ulanen⸗Regi⸗ ments Nr. 9 und Oberſtinhaber des K. u. K. Infanterie⸗Regi⸗ ments Nr. 31.— Der nunmehr zur Regierung gelangende Großherzog Adolf Friedrich wurde am 22. Juli 1848 in Reuſtrelit geboren und ſteht als General der Kavallerie A la suite des 3. pommer. Ulanen⸗Regts. No. 9. Seit dem 17. April 1877 iſt der Großherzog Adolf Friedrich mit der 1857 geborenen Prinzeſſin Eliſabeth von Anhalt vermählt, aus welcher Ehe zwei Söhne und zwei Töchter hervorgingen. Der jetzige Erbgroßherzog Adolf Friedrich wurde als dritt⸗ älteſtes Kind am 17. Juni 1882 geboren. Er iſt Leutnant im 1. Garde⸗Ulanen⸗Regiment(Neuſtrelitz) und ſteht à la suite des Großh. Mecklenb. Gren.⸗Regts. No. 89. Eine Verdächtigung der badiſchen Nationalliberalen. Es iſt gewiß ſchätzenswert, daß die Konſervativen im Wahl⸗ kreiſe Frankfurk a. O. bei der Hauptwahl teilweiſe, bei der Stichwahl vollzählig den nationalliberalen Bewerber unter⸗ ſtützt und dadurch deſſen Sieg über den ſozialdemokratiſchen Kandidaten ermöglicht haben. Dies gibt aber der„Kreuzztg.“ wahrlich nicht das Recht, die Nationalliberalen zu verdächtigen, daß ſie ihrerſeits im Kampfe gegen die Sozialdemokratie mehr als unſichere Kantoniſten ſeien. Sie läßt ſich nämlich aus dem Großherzogtum Baden ſchreiben: „Die Nationalliberalen hatten in den Kreiſen Karlsruhe und Pforzheim dreimal Gelegenheit, den Wahlkreis der Um⸗ ſturzpartei zu entreißen, wenn ſie im erſten Wahlgange gleich für den konſervativen Kandidaten ſtimmten, dem jeweils in der Stich⸗ wahl die Stimmen des Zentrums und damit der Sieg ſicher war. Sie hätten es, wenn es ihnen gegen die Sozialdemokratie ernſt galt, Dunkle Wächte. Roman von E. Mitchell. Autoriſierte Bearbeitung von Elara We Büir Nachdruck verboten. 12)(Jortſetzung). Die Korreſpondenz des jungen Arztes war keine ſehr aus⸗ gebreitete; an dieſem Morgen fand er jedoch auf dem Frühſtückstiſch einen Brief von Frauenhand vor. Er kam von der Baronin von Ravendale und lautete: „Sehr geehrter Herr Doktor. Da heute mein Beſuchstag im Hoſpital iſt, ſo möchte ich Signorina Garcia am liebſten gleich mit atir nach Hauſe nehmen. Ich ſetze hierbei natürlich voraus, daß Sie dieſe Angelegenheit für mich endgiltig erledigt haben. Wollen Sie die Güte haben, mich um drei Uhr im Komiteezimmer zu erwarten. Mit herzlichem Gruß Ihre A. S. von Ravendale“. „Da haben wir die Beſcherung!“ rief Hamilton. Er und Charlotta hatten am vorhergehenden Abend gar nicht daran gedacht, die Ange⸗ legenheit definitiv zu erledigen, wie er ſich jetzt erinnerte. Ihre Un⸗ terhaltung hatte ſich in ſo aufregenden Bahnen bewegt, daß ſie bei Schkuß derſelben die Baronin von Ravendale und ihr Anerbieten ganz und gar vergeſſen hatten. Er mußte alſo unbedingt noch vor 3 Uhr ins Hoſpital gehen und ſeine Patientin auf das Erſcheinen der Baronin vorbereiten. Inzwiſchen hatte er ja noch den ganzen Vor⸗ mittag zur Verfügung, und er wollte ſeine freie Zeit dazu benutzen, einen Blick in jenen wiederentdeckten Hof zu werfen. Vielleicht machte jener Ort am hellen Tage keinen ſo geheimnisvollen und widerwärtigen Eindruck wie bei Nacht. Zwanzig Minuten ſcharfen Ausſchreitens brachten ihn an ſein Ziel, eine Straße im Soho⸗Viertel. Als er ſich dem Hofe näherte, ſah er, daß derſelbe auf einer Seite von einer fenſterloſen Mauer flankiert war, auf der andern befanden ſich dem Anſchein nach eine Art Werkſtatt mit Laden, wie ſie italieniſche Figurenhändler zu haben um ſo ſicherer tun müſſen, als feſtſtand, daß ihr eigener Kandidat in der Stichwahl jedenfalls unterliegen müſſe. Sie traten aber doch für letzteren ein, obwohl dies genau ſo viel hieß, als für den Steg der Sozialdemokratie in der Stichwahl arbeiten. In der Tat kam es auch ſo, die Sozialdemokratie ſiegte in allen drel Stichwahlen. Der badiſche Liberalismus zeigte dadurch klar, daß ihm die Vertretung der Reſidenz Karlsruhe und des Kreiſes Pforzheim durcheinen Sozialdemo⸗ kraten immer noch lieber war, als durch einen Konſervativen.“ „Eine Vergleichung der Wahlkreiſe Karlsruhe und Pforzheim mit Frankfurt a. O. ergibt ſofort, daß der Mitarbeiter der „Kreuzztg.“ die Verhältniſſe— ob abſichtlich oder aus Un⸗ kenntnis, ſei dahingeſtellt— vollſtändig auf den Kopf ſtellt. In Frankfurt a. O. erhielt bei den letzten allgemeinen Wahlen der nationalliberale Bewerber nur um 1200 Stimmen weniger als der konſervative Kandidat, und wäre ſchon damals nicht ein politiſcher Neuling, ſondern Baſſermann aufgeſtellt worden, ſo wäre die Stimmenzahl der beiden bürgerlichen Kandidaten ſicherlich gleich geweſen. Wie ſieht es nun aber mit der Stärke der Parteien in Karlsruhe und Pforzheim aus? Nun, in Karlsruhe erhielten bei den letzten drei Wahlen, auf die ſich der Gewährsmann der„Kreuzztg.“ bezieht, die nationalliberalen Kandidaten 7259 bezw. 7607, bezw. 7700 Stimmen, während auf die konſervativen Kandidaten 3315, bezw. 1604, bezw. 2261 Stimmen fielen. Bei allen drei Wahlen zuſammen brachten es alſo die nationalliberalen Bewerber auf rund 22 500 Stimmen, die konſervativen Kandidaten aber auf 7100. Die nationalliberale Partei des Wahlkreiſes iſt mithin gemäß dem Durchſchnitte der drei letzten Wahlen mindeſtens dreimal ſo ſtark als die konſervative. Noch ungünſtiger liegt das Verhältnis für die Konſervativen in Pforzheim. Dort wurde im Jahre 1893 überhaupt kein konſervativer Kandidat aufgeſtellt, 1898 erhielt ein konſervativer Kandidat 1509 Stim⸗ men, und 1903 brachte es ein bündleriſch⸗konſervativer Bewerber auf 1816 Stimmen, während die Nationalliberalen bei dieſen drei Wahlen 10 336, bezw. 7272, bezw. 8157 Stimmen erhielten. Die Konſervativen haben— dabei rechnen wir ihnen den Bund der Landwirte noch hinzu— demgemäß bei allen drei Wahlen im Wahlkreiſe Pforzheim ganze 3300 Stimmen erhalten gegen rund 26 000 nationalliberale Stimmen, d. h. ſie haben nur etwa ein Achtel ſoviel Stimmen aufgebracht, wie die Nationalliberalen. Unter dieſen Umſtänden von den National⸗ liberalen zu verlangen, daß ſie in Wahlkreiſen, wo ſie dreimal, bezw. achtmal ſo ſtark ſind wie die Konſervativen, zugunſten der letzteren zurücktreten, iſt lächerlich; ihnen aber, weil ſie eine lächerliche Forderung nicht erfüllen wollen, zu unterſtellen, daß ſie die Sozialdemokratie indirekt begünſtigen, iſt eine Handlungs⸗ weiſe, für deren Charakteriſierung es an einem parlamentariſchen Ausdrucke mangelt. Der erſte ſoziale Ausbildungskurſus veranſtaltet von dem Geſamtverband epangeliſcher Arbeiter⸗ vereine mit Unterſtützung des Bureaus für Sozialpolitik, der ſozialen Geſchäftsſtelle für das evangeliſche Deutſchland, der freien kirchlich⸗ſozialen Konferenz und der evangeliſch⸗ſozialen Kongreſſe, wurde geſtern mit einer Gröffnun gsſitzung im Reichstagsgebäude eingeleitet. Der Verhandlungsleiter iſt Prof. Weber, der Vorſitzende des Geſamtverbandes. Prof. Francke begrüßte zunächſt die Regierungsvertreter, ſodann die Ehrengäſte und die Lehrer, welche an dem Kurſus teilnehmen. Weitere Anſprachen hielten Geheimrat Spielhagen, Prof. Har⸗ nack, die Abgeordneten Henning, Paſtor Fritſch, lio. Mumm, und die Arbeiterdelegierten Behrens und Bern. Der Kurſus dauert bis g. Juli und iſt in erſter Linie für Arbeiter und zwar beſonders für die von den Organiſationen entſandten beſtimmt. Das Thema„Die ſoziale Aufgabe der Gegenwart“ wird durch Einzelvorträge von Fachmännern über die Geſchichte des Sozia⸗ lismus, die Kranken⸗, Unfall⸗ und Invalidenverſicherung, die Gewerkſchaftsbewegung, den Arbeiterſchutz uſw. erläutert. Jeder Teilnehmer hat über die Vorträge Aufſätze anzufertigen, welche nach der Durchſicht und Rückgabe beſprochen werden. Die Ge⸗ ſamtzahl der Teilnehmer beträgt 45. Die Vorträge finden im Lehrſaal der Poſthochſchule ſtatt. 5 Die Streitkräfte in Südweſtafrika ſind jetzt folgendermaßen gegliedert: Hauptabteilung in Okahandja unter Führung des Oberſten v. Leutwein: Major v. Mühlenfels; 9. Komp. Oberleutnant Steinhauſen; 10. Kompagnie Hauptmann Wilhelmi; 11. Kompagnie Hauptmann Ganſer, Major von der Heyde; 5. Kompagnie Hauptmann Puder; 7. Kömpagnie Hauptmann Brentano; Artillerieabteilung Hauptmann von Heydebreck; 4. Batterie Oberleutnant v. Müller; 5. Batt. Hauptmann Stahl; 6. Batterie Hauptmann Rembe. Witbois: Leutnant Müller v. Berneck; Maſchinengewehr⸗ Abteilung Hauptmann Dürr; Funkentelegraphen⸗Abteilung Oberleutnant Häring(am 24. Mai in Swakopmund einge⸗ troffenj. Nordabteilung: Oberleutnant v. Zülow, ſpäfer Oberleutnant Volkmann; 8. Kompagnie Leuknant Frhr. v. Reibnitz; Halbbatterie Oberleutnant v. Madai; zwei Maſchinengewehre Oberleutnant zur See Woſſidlo. Ahteilung Major v. Eſtorff: 1. Kompagnie Hauptmann Graf zu Solms⸗ Wildenfels; 2. Kompagnie Oberleutnant Ritter; 4. Kompagnie Oberleutnant Epp; 6. Komp. Hauptmann v. Wangenheim; vier Maſchinengewehre Oberleutnant Graf v. Saurma⸗Jeltſch: Artillerieabteilung Hauptmann v. Oertzen; 2. Batterie Leutnant Frhr. v. Hirſchberg; dritte Batterie Oberleutnant Baußus; Baſtards: Oberleutnant Böttlin. Oſtabteilung(in Otijhaenana in Quarantäne): Führer Major v. Glaſenapp, Kompagnie Hauptmann Fiſchel, Kompagnie Hauptmann Lieher; Maſchinenkanonen⸗Abteilung; ein Teil des Transports Winkler. Detachiert ſind: 13. Komp. Oberleutnant v. Winkler(Reſt des Transportes Winkler) ſichert die Gegend von Gobabis⸗ Epukiro; Kompagnie Hauptmann Häring in Outjo ſichert die Etappenſtraße Karibib⸗Outjo, Kompagnie Schering in Otjoſaſu ſichert die Etappenſtraße Okahandja⸗Onjatu, Kom⸗ pagnie Hauptmann v. Koppy befindet ſich im Süden des Schutz⸗ bezirkes, Hauptmann Franke mit der Beſatzung von Omaruru und die 12. Kampagnie unter Oberleutnant Frhrn. v. Welck ſäubert die Gegend von Omaruru; Etappenkommandeur iſt Major v. Glaſenapp. Deutsches Reich. * Mannheim, 30. Mai.(Staatsminiſter v. Brauer und die hieſige Handelskammer.) Dem Staats⸗ Miniſter von Brauer hat die Handelskammer bei ſeiner Rückkehr aus dem Urlaub am 28. ds. morgens ein Blumen⸗ arrangement zuſtellen laſſen; der Staatsminiſter hat daraufhin pflegen; denn die zwei Vorderfenſter waren mit Vaſen, Büſten und allerhand Figuren aus Alabaſter und weißem Stein— der wie Marmor ausſah— ausgefüllt. Dieſe zahlreichen, auf Brettern aus⸗ geſtellten Gegenſtände derwehrten jeden Blick in das Innere des La⸗ dens. Gleichzeitig bemerkte Hamilton, daß drei ſeitwärts auf den Hof mündende Fenſter von innen mit dunkelbrauner Farbe geſtrichen waren, alſo ebenfalls den Einblick verſperrten. Die Glasſcheibe der Ladentür war auf dieſelbe Weſſe undurchſichtig gemacht und außerdem konnten die Fenſter und die Tür des Nachts durch ſchwere eiſerne Jalouſien verwahrt werden. Das war es alſo, was den ganzen Hof ſo dunkel machte. Ein kleines, unſcheinbares Schild trug den Namen: 3. Macropolo.“ „Wieder ein Ausländer!“ murmelte der junge Arzt.„Diesmal ein Grieche! Hm, ein flottes Geſchäft ſcheint der Mann nicht zu be⸗ treiben und große Mühe, Käufer anzulocken, gibt er ſich offenbar auch nicht. Langſam weiter ſchlendernd, blieb er ein Weilchen vor dem Ein⸗ gang des Hofes ſtehen. Dieſer ſah recht alltäglich aus— lang, ſchmal und unordentlich. Am Ende der Fenſterreihe bemerkte Hamilton eine zweite Tür. Dicgſer Hintertür faſt gegenüber entdeckte Hamil⸗ tons ſcharf beobachtendes Auge ein paar ſchwere breite Baubalken, die an der hohen Mauer, welche die andere Seite des Hofes bildete, ſchräg aufgerichtet waren und zwar an einer Stelle, wo das Mauerwerk eine bedrohliche Neigung zum Einſtürzen zeigte. Das war die Geſamtſumme ſeiner Beobachtungen. Er wollte nicht Aufmerkſamkeit erregen oder auch nur den Anſchein erwecken, als ſchleiche er hier herum, und ſo wandte er ſich, nachdem er ſich noch überzeugt, daß der Hof nur dieſe einzige Tür beſaß, zum Gehen. Es war nichts natürlicher, als daß er ſich die Schaufenſter des Ladens etwas genauer betrachtete, er machte alſo vor einem derſelben Halt. Während er noch ſo daſtand und überlegts, welche weiteren Schritte er unternehmen ſolle, betrachtete er die Auslage. Nach einer Minute war ſein Plan gefaßt, er klinkte keck die Tür auf und trat in den Laden. Das ſchrille Anſchlagen einer Glocke kündete ſeinen Eintritt in das, wie es ſchien, völlig menſchenleere Geſchäftslokal an die Portiere zuſammenfallen und verſchwand im Nu.— Hamilton In dernſelben befand ſich weder ein Ladentiſch noch ſonſt ein Möbel; nur ein kleines, hohes Pult neben dem erſten der nach dem Hof gehenden, verdunkelten Fenſter war vorhanden. Ein langer, dunkelbrauner Vorhang, der vom Boden bis zur Decke und von Wand zu Wand reichte, verſperrte dig Ausſicht von dieſem Fenſter an nach hinten. Hinter dieſem Vorhang hervor kam auf das Anſchlagen der Glocke ein bleiches Weib; ſie war mittelgroß und trug ein ſchlichtes, ſchwarges Kleid; ihr einziger Schmuck beſtand in einer großen, altmodiſchen Kameenbroſche in ſchwerer, goldener Faſſung, auf welcher ſich ein klaf⸗ ſiſches, weißes Profil abhob, eine ſogenannte Gemme. „Ich möchte einige Figuren ſehen, begann Hamilton in fre lich⸗unbefangenem Ton. 30 „Nicht engliſch ſprechen,“ verſetzte die Frau, die immen noch mit der einen Hand die Portiere feſthielt und nicht die geringſte Spur von Geſchäftigkeit bei der Ausſicht auf ein Geſchäft kundgab. Hamilton zögerte einen Moment, Er wollte vorläufig ſeine Kenntnis fremder Sprachen nicht preisgaben. „Wo iſt jemand, der Engliſch verſteht?“ fragte er weiter. Die Frau behielt den ausdrucksloſen Blick bei, der entweder bölliges Unverſtändnis oder die feſte Abſicht, ihn nicht verſtehen zu wollen, ausdrückte. 5 „Wo iſt Herr Macropolo?“ fuhr der junge Arzt fort. 15 „Herr Macropolo nicht da,“ antwortete ſie, ihm zeigend, daß ſie den Sinn ſeiner Worte erraten habe. „Nicht da? Wann kommt er denn? Können Sie icn holen laſſen oder ſoll ich lieber warten?“ Aber auf keine dieſer Fragen erhielt Hamilton Antwort, und der Ausdruck ihrer Augen zeigte ihm, daß ſie ihn nicht verſtand. Einigermaßen in Verlegenheit, was er nun tun ſolle, überlegte Hamilton, ob er einige Brocken Franzöſiſch oder Italieniſch riskieren könnte, als plötzlich der grelle Ton der Glocke ertönte und die von der Straße hereinführende Tür ſich öffnete. „Ah, Herr Macropolo,“ murmelte die Frau. Dann ließ ſie befand ſich mit dem Alabaſterwarenhändler allein. 2. Seiſe. Beneral⸗Anzeiger. Mannheim, 30. Mat. am gleichen Morgen an die Handelskammer folgendes Tele⸗ gramm gerichtet: „Der verehrlichen Handelskammer danke ich verbindlichſt für den freundlichen Palmengruß, mit dem ſie mich bei meiner Rückkehr von langem Erholungsurlaub beglückt hat. Ich hoffe endlich imſtande zu ſein, meinen Dienſt in vollem Umfang wieder aufzunehmen. Staatsminiſter von Brauer.“ * Darmſtadt, 29. Mai. Heute tagte hier die diesjährige Delegiertenverſammlung des deutſchen Realſchulmännervereins, zu welcher Delegierte aus allen Teilen des Reiches erſchienen ſind. Anläßlich derſelben fand geſtern Abend eine Vorverſammlung ſtatt. Als Ort des nächſten Delegiertentages wurde München vorgeſchlagen. Die Verhandlungen der Hauptverſammlung be⸗ gannen heute Vormittag 11 Uhr. Nach kurzen Begrüßungen referierte Direktor Dr. Steinbart⸗Duisburg über das Thema „Durchführung der preußiſchen Schulreform in ganz Deutſchland“ und ſprach ſich für die Gleich⸗ berechtigung der Reifezeugniſſe aller deutſchen 9⸗klaſſigen Schulen und die Schulreform nach dem Vorgange Preußens aus. Er ſtellte nachfolgende Leitſätze auf, die nach längerer Debatte an⸗ genommen wurden: 1. Die Verſammlung ſpricht allen denen, die in letzter Zeit für die Ausdehnung der Berechtigungen der Realanſtalten in Volks⸗ und Genteindevertretungen gewirkt haben, ihren Dank aus. 2. Die Verſammlung bedauert, daß mehrfach in öffentlichen Verhandlungen über die Realanſtalten ungünſtige Urteile ausge⸗ ſprochen worden ſind, die auf nicht genügender Kenntnis ihrer Lehr⸗ pläne und Einrichtungen beruhen. 8. Die Verſammlung ſpricht den Wunſch aus, daß, ſoweit es noch nicht geſchehen, von den betelligten Kreiſen die Schulbehörden zu einer baldigen Löſung der Berechtigungsfrage im Sinne des Vereins angeregt werden, 4. Die Verſammlung empfiehlt, in den Volksvertretungen der nichtpreußiſchen Staaten im Sinne des in der badiſchen zweiten Kammer geſtellten Antrages vom Dezember v. J. erneute Anträge auf Gleichberechtigung der höheren Lehranſtalten einzubringen. Dieſer Antrag lautet: Die zweite Kammer wolle beſchließen: Die Großh. Re⸗ gierung wird erſucht, die Berechtigung der Abiturienten der Realmittelſchulen(Realgymnaſium und Oberrealſchulen) dahin zu erweitern, daß a) den Abiturienten der Realgymnaſien auch das Reife⸗ geugnis für die Rechtswiſſenſchaft, das höhere Lehrfach ohne Einſchränkung und das Benygfach, b) den Abiturfenten der Oberrealſchulen auch das Reife⸗ geugnis für die Rechtswiſſenſchaft unter der Bedingung des Nachweiſes hinreichender Kenntniſſe im Lateiniſchen, ferner für das höhere Lehrfach ohne Einſchränkung, das Hochbau⸗ Bau⸗ ingenieur⸗ und Maſchinenbaufach, das Forſt⸗ und Bergfach erteilt wird. 5. Die Verſammung beauftragt den Vorſtand an den Reichs⸗ kangler die Bitte zu richten, im Bundesrat für die Zulaſſung der Oberrealſchulabiturienten zum Studium der Medizin einzutreten. Damit waren die Beratungen beendet. Um 4 Uhr fand ein gemeinſames Mittageſſen ſtatt. Frankfurt a.., 29. Mai.(Zum preußiſchen Schulkompromiß.) Geſtern abend ſprach hier im nationalliberalen Verein Abg. Dr. Friedberg über den nationalliberal⸗konſervativen Schulantrag, im weſent⸗ lichen wiederholend, was er vor einigen Tagen in Berlin aus⸗ geführt hat. Die ſich anſchließende längere Diskuſſion ſchlug ſich in folgender einſtimmig angenommenen Reſolution nieder: Die Verſammlung erklärt aus Anlaß des Schulantrags, daß das Syſtem der Simultanſchulen ſich in Fraukfurt a. M. in jeder Beziehung, insbeſondere auch zur Er⸗ haltung des interkonfeſſionellen Friedens durchaus bewährt hat, und ſpricht die Erwartung aus, daß die paritätiſche Grundlage des Schulweſens, da wo ſie beſteht, wie in Frankfurt, in einer jedes Mißverſtändnis aus⸗ ſchließenden Weiſe ſichergeſtellt und deren Weiterentwicklung gewährleiſtet werde. * Breslau, 29. Mai.(Der ſchleſiſche Spar⸗ ſſentag) nahm mit 42 gegen 8 Stimmen einen Antrag an, nach dem das Scherlſche Prämien⸗Sparkaſſen⸗ ſyſtem als unvereinbar mit den geſunden Grundlagen des deutſchen Sparkaſſenvereins abgelehnt wird. * Hamburg, 29. Mai.(Deutſcher Handlungs⸗ gehilfentag.) Die weiteren Beratungen galten den Warenhäuſern und Konſumvereinen, über die Blobel⸗Wilmersdorf und Clauß⸗Mannheim referierten. Nach ſtundenlanger Ausſprache wurde auf Antrag Schack⸗Ham⸗ burg folgender Beſchluß gefaßt: Gegenüber den Schäden, die den ſelbſtändigen und angeſtellten Kaufleuten durch ſolche Großgeſchäfte erwachſen, die ihre Waren hauptſächlich unmittelbar an die Verbraucher abſetzen,(Waren⸗ häuſer, Bazare, Filialgeſchäfte, Konſumvereine und dergl.) hält der Deutſche Handlungsgehilfentag neben dem Mittel der Selbſthilfe durch wirtſchaftlichen und genoſſenſchaftlichen Zuſammenſchluß des Kleinhandels die Einführung einer zweckentſprechenden pro⸗ greſſiven Umſatzſteuer für geboten und beſchließt, alle dahingehenden Beſtrebungen jederzeit zu unterſtützen. —(Der Kampf der Hamburger Kohlen⸗ arbeiter) gegen die Spar⸗ und n Aaed der Kohlenimporteure, die nach dem Ausſtand der Hafen⸗ garbeiter in den Jahren 1896 und 1897 ins Leben gerufen wur⸗ den, um den Arbeitern in Notfällen Unterſtützungen zu ge⸗ währen und die Arbeitgeber gegen den Kontraktbruch der Arbeiter zu ſchützen, iſt jetzt in das Stadium eines Ausſtandes einge⸗ 2————e— 9. Kapitel. Die Erſcheinung des Mannes ſtand im grellſten Widerſpruch zu allen Vorſtellungen, die Hamilton ſich von einem Geheimhündler ge⸗ macht— dem Verſchwörer mit der ſaloppen Kleidung, den glühenden Augen, dem hohläugigen und bleichwangigen Geſicht und unſtäten Weſen. Herr Macropolo war ſehr gut gekleidet und machte den Eindruck eines recht wohlhabenden Mannes. Seine Lippen umſpielte ein ver⸗ bindlich liebenswürdiges Lächeln. Er war nicht ſehr groß; aber ſeine Geſtalt und ſeine breiten Schultern verrieten große Körperkraft, während der große Kopf mit der hohen Stirn und dem breiten, unterſetzten Kinn auf etwas mehr als mittelmäßige Geiſteskräfte ſchließen ließ; ein ſchwarzer Schnurrbart hob ſeine blaßgelbe Geſichts⸗ farbe auffallend hervor. „Wünſchen Sie etwas zu kaufen?“ fragte er höflich und in vorzüglichem Engliſch. „Wenn Sie etwas Hübſches, wirklich Gutes unter Ihren Sachen Hhaben,“ erwiderte Hamilton,„ſo möchte ich es ſchon kaufen.“ Der Händler blickte ihn aufmerkſam forſchend an. »Haben Sie nichts in meinem Schaufenſter geſehen, was Ihnen beſonders gefiels“ fragte der Grieche mit einer Geſte nach den Brettern, während er die Augen feſt auf Hamilton gerichtet hielt. Vortſetzung folgt.) deutenden Schaden anrichteten. fach unterbrochen. treten. Die Arbeitgeber hatten den Kohlenarbeitern anheim geſtellt, die erfolgten Kündigungen bis zum 10. Mai zurück⸗ zunehmen. Da dies nicht geſchehen iſt, iſt das Arbeitsverhältnis geſtern abgelaufen. Die Arbeiter haben ſich ihre Beträge aus den Spar⸗ und Unterſtützungskaſſen bereits auszahlen laſſen, nur verhältnismäßig wenig Arbeiter ſind in ihrem Arbeitsver⸗ hältnis geblieben. Ausland. * Italien.(Ein Konflikt zwiſchen Rußland und dem Vatikan.) Es verlautet, daß Rußland mit dem Vatikan in einen Konflikt geraten ſei. Der Papſt hätte größere Freiheiten für die griechiſch⸗katholiſchen Biſchöfe in Rußland verlangt. Darauf ſei eine verneinende Antwort erfolgt. Der Zar ſcheine überhaupt dem Vatikan wenig gewogen zu ſein und zwar aus Anlaß des Verhaltens der katholiſchen Miſſionare in Japan. Anwetter und Aeberſchwemmungen. B. Konſtanz, 29. Mai. Auf die drückende Hitze der letzten Tage, die ſo völlig über das im Mai gewohnte Maß hinausging, folgte Freitag abend ein Gewitter von ebenſo ungewöhnlicher Heftigkeit. Leider ſind die angerichteten Verwüſtungen zum Teil ſehr groß. In Dettighofen bei Längwil wurde das Anweſen des Landwirts Jakob Spengler durch Blitzſchlag eingeäſchert. In Kreuzlingen ließ man Sturm läuten, jedoch war Hilfe um⸗ ſonſt. Das Feuer wurde von Konſtanz aus gut beobachtet. Schweren Schaden hat das Unwetter namentlich in den Bezirken Weßkirch und Stockach angerichtet. In Meßkirch und in der Umgebung herrſchte ein furchtbares Unwetter mit Wolkenbruch, das vor allem die Gegend zwiſchen Buchheim und Leibertingen heimſuchte. Die Gemeinde Heudorf war ſehr gefährdet. Der Schaden an Häu⸗ ſern, Fahrniſſen und Felder iſt ſehr groß. Seit Menſchengedenken war kein ſolches Hochwaſſer mehr hier. Um 11 Uhr nachts wurde die Feuerwehr telephoniſch zu Hülfe gerufen, ſie kam aber ſchon zu ſpät. Inzwiſchen wälzten ſich die Waſſermaſſen gegen die Stadt, Ballen, Bretter, Brennholz, ganze Schweineſtälle uſw. mit ſich führend. Meterhoch ſtauten ſich die Trümmer in allen Straßen. Die Straßen ſelbſt wurden zum Teil metertief aufgeriſſen. In vielen Ställen ſtand das Vieh bis zum Hals im Waſſer; eine Anzahl Vieh, Schweine ete. ertranken. Die elektriſche Anlage wurde über⸗ ſchwemit und das Licht mußte abgeſtellt werden. Einige Häuſer ſind dem Einſturz nahe. Die Felder ſind auf weite Strecken vernichtet. In Leibertingen hagelte es, die Hagelkörner liegen fußhoch. Die gange Ernte iſt vernichtet. Die Straße Kreenheimſtetten⸗ Hauſen iſt faſt vollſtändig zerſtört, der Verkehr dürfte auf Monate hinaus unterbrochen ſein. In Heudorf lief das Waſſer teilweiſe zum 2. Stock der Häuſer hinein. In Stockach trat Hochwaſſer der Stockacher Aach ein. Straßen und Brücken wurden beſchädigt. Gegen 11 Uhr wälzten ſich koloſſale bon einem Wolkenbruch herrührende Waſſermaſſen durch das Tal. Bei Mühlingen und Zizenhauſen lief das Waſſer einen halben Meter tief über die Bahnlinie. In Zizenhauſen wurde die Land⸗ ſtraße teilweiſe weggeſchwemmt; mit Ausnahme der ſteinernen Brücke am Bahnhof ſind ſämtliche Brücken weggeriſſen. Das Wohn⸗ haus des Fabrikarbeiters Renz, der dasſelbe mit ſeiner ſtarken Familie bewohnte, wurde vom Waſſer vollſtändig weggeriſſen; von der vorderen Wand ſteht nur noch ein kleines Stück Mauerbperk. Stark beſchädigt ſind die Häuſer des Jeilenhauers Wolf, des Schuh⸗ machers Kaum, des Schindelmachers Joſeph Hauſer; dieſe mußten geräumt werden. In allen Fabrikbetrieben mußte die Arbeit ein⸗ geſtellt werden. Die Telephonleitung iſt geſtört. In Wahlwies wurden Gebäude, Gärten und Wieſen unter Waſſer geſetzt. Ein⸗ zelne Einwohner hatten Mühe, ihr Vieh zu retten. Bei der Mühle ſtaute ſich angeſchwemmtes Holz und verhinderte den raſchen Ab⸗ fluß des Waſſers. Aeltere Leute behaupten, das Hochwaſſer habe ſeit 30 Jahren heute Nacht den höchſten Stand erreicht. Auch der Be⸗ Zirk Donaueſchingen wurde von einem ſchweren Hagelwetter heimgeſucht. In Waldshut entlud ſich ein heftiges Gewitter mit wolkenbruchartigem Niederſchlag, wie er noch ſelten bemerkt wurde. Das Waſſer ſtand in den Straßen und drang in mehrere Keller und Werkſtätten ein. Ein großes Stück Mauer und Erdreich löſte ſich hinter dem„Hotel Blume“ los und ſtürgte auf den zum Rhein führenden Weg, den es verſperrte. Ganz kurz vorher gingen an der Unfallſtelle noch etliche Perſonen borbei.— Der Rhein iſt rapid geſtiegen. B. S chopfheim, 29. Mai. Durch einen Blitzſchlag wurden am Freitag die Wohnhäuſer der Familien Gottlieb Blum und Rein⸗ hard Blum in Gersbach in Flammen geſetzt. In kurzer Zeit waren die beiden noch im echten Schwarzwaldflil erbauten, mit Stroh ge⸗ deckten Häuſer bis auf die Grundmauern eingeäſchert. Das Vieh befand ſich glücklicherweiſe auf der Welde; dagegen verbrannten viele Fahrniſſe und Vorräte, die leider nicht verſichert ſein ſollen. Der Geſamtſchaden wird auf annähernd 7000 Mark geſchätzt. An⸗ ſcheinend wurde durch den gleichen Blitzſtrahl der Dachdecker Traugott Sutter getroffen, der auf dem einen Dachftrſt be⸗ ſchäftigt war. Er ſtürzte, während die Flammen aus dem Dach aufſchlugen herab und das brennende Dach auf ihn. Man fand ihn ſpäter als ſtark verkohlte Leiche. Berlin, 29. Mai. Die„Voſſ. Atg.“ meldet aus Wür z⸗ burg: In Unterfranken, beſonders Teilen der Rhön und des Speſſart, gingen ſchwere Wolkenbrüche nieder, die be⸗ Die Bahnverbindungen ſind mehr⸗ Der Expreßzug Oſtende⸗Wien erlitt erhebliche Verſpätung. Auch aus dem JIſartal werden ſchwere Gewitter gemeldet. Aus Stadt und Tang. *Mannheim, 30. Mai 1944. Die Erbgroßherzoglichen Herrſchaften in Manunheim. Zum zweiten Mal in dieſem Monat wurde der Bürger⸗ ſchaft Mannheims die hobe Ehre zu teil, das erbgroßherzogliche Paar in ihren Mauern kegrüßen zu dürfen. Die Aufnahme, die die hohen Herrſchaften überall erfuhren, war die herzlichſte. Ungemein wohltuend berührte aber auch die Leut⸗ ſeligkeit, mit der das hohe Paar für die mannigfachen Huldi⸗ gungen dankte, die ihnen guf der Fahrt durch die Stadt bereitet wurden. Man bekam vor allen Dingen geſtern ſo recht den Ein⸗ druck, daß das hohe Paar gern nach Mannheim kommt, weil es darauf rechnen kann, von ſeiten der Bürgerſchaft die freudigſte und herzlichſte Aufnahme zu finden. Die erbgroßherzoglichen Herrſchaften, welche, wie wir an anderer Stelle ausführlich berichten, geſtern der Einweihung der Johanniskirche auf dem Lindenhof und der Enthüllung des Lameydenkmals auf dem Kaiſerring beiwohnten, trafen mit dem fahrplanmäßigen Schnellzug um 9,13 Uhr von Karlsruhe hier ein. Das Gefolge des hohen Paares beſtand aus Herrn Hofmarſchall Exz. Irhr. von Freyſtett, ſowie aus dem Hrdonanzoffizler, Herrn Oberleutnant don Ghler und Der Schaden iſt unberechenbar. deſſen Gemahlin, welch letztere die erkrankte Hofdame der Erb⸗ großherzogin vertrat. Auf dem Perron wurden die hohen Herr⸗ ſchaften begrüßt von den Herren Geh. Oberregierungsrat Pfiſterer, Geh. Regierungsrat Lang, Oberſt v. Specht und Oberbürgermeiſter Beck. Das hohe Paar, welches die zum Empfang erſchienenen Herren auf das Huldvollſte begrüßte, be⸗ gab ſich dann in den Fürſtenſalon des Hauptbahnhofes, wo es etwa eine Viertelſtunde verweilte. Währenddeſſen überreichte Herr Oberbürgermeiſter Beck der Erbgroßherzogin, welche ebenſo wie Frau von Göler Trauertoilette trug, ein pracht⸗ volles Bouquet von Marechal Nielroſen. Unter den lebhafteſten Hochrufen der auf dem Bahnhofs⸗ platze verſammelten zahlreichen Menſchenmenge und unter Böller⸗ ſchüſſen begaben ſich die hohen Herrſchaften mit ihrem Gefolge in zwei zweiſpännigen Hofequipagen durch den Kaiſerring und die Bismarckſtraße direkt zum Schloß. Kurz vor 10 Uhr er⸗ folgte wieder die Abfahrt zur Teilnahme an der Einweihung der Johanniskirche auf dem Lindenhof. Die hohen Herrſchaften nahmen diesmal den Weg durch die Bismarck⸗ und Kurfürſten⸗ ſtraße, Lindenhofüberführung, Rennershof⸗, Eichelsheimer⸗ Rheinauſtraße zum Kirchplatz. Auf dem ganzen Wege waren Flaggenmaſten aufgeſtellt. Auch die Häuſer waren reich beflaggt, beſonders auf dem Lindenhofe. Nach der Rückkehr in—s Schloß, welche kurz nach 12 Uhr erfolgte, nahmen die hohen Herrſchaften ein Mahl ein. Kurz vor 1 Uhr wurde die Fahrt zum Kaiſerring zur Enthüllung des Auguſt Lameydenkmals durch die Bismarckſtraße und den Kaiſerring rechts angetreten. Auch auf dieſem Wege wurde das hohe Paar von dem zahlreich verſammelten Publikum auf das Herzlichſte begrüßt. Einige Minuten nach 1 Uhr er⸗ folgte die Ankunft am Denkmalsplatz, worauf dann die Feier ihren Anfang nehmen konnte. Um 7½3 Uhr fuhren die hohen Herrſchaften um den Friedrichsplatz herum wieder zum Bahn⸗ hof, von wo um 2,31 Uhr mit dem fahrplanmäßigen Schnellzug die Rückreiſe nach Karlsruhe angetreten wurde. Wir möchten unſern Bericht nicht ſchließen, ohne der Hoffnung Ausdruck zu verleihen, daß es der Mannheimer Bürgerſchaft vergönnt ſein möge, das hohe Paar recht bald wieder hier zu begrüßen. Aus der Stadtratsſitzung vom 25./26. Mai 1904. (Mitgeteilt vom Bürgermeiſteramt.) Nachdem die Mannheimer Parkgeſellſchaft das von ihr gepach⸗ tete hofärariſche Terrain mit Allerhöchſter Genehmigung S. K. Hoheit des Großherzogs„Friedrichspark“ benannt hat, wird aue der Halteſtelle der elektriſchen Straßenbahn, welche ſeither „Stadtbark“ hieß, nunmehr die Bezeichnung„Friedrichspark“ gegeben. Dem Präſidenten Gr. miniſter von Brauer Excellenz werden anläßlich ſeiner Wieder⸗ geneſung und Rückkehr nach Karlsruhe die Glückwünſche des Kolle⸗ giums zum Ausdruck gebracht. Bei der am 25. l. M. ſtattgefundenen Verſteigerung erhielt Kaufmann Heinrich Kirchner den Villenbauplatz Moll⸗ ſtraße Nr. 49, Viktoriaſtraße 25 im Block XXIX des öſtl. Stadtteils im Maße von 85500 Quadratmeter um 88 M. 10 Pfg⸗ pro Quadratmeter zugeſchlagen. Der Zuſchlag wird genehmigt. Die Lieferung der Schieber für den Ableitungskanal auf der Frieſenheimer Inſel wird der Firma Bopp u. Reuther hier Übertragen. Gegen das Geſuch: 1. der Aktiengeſellſchaft für Anilinfabrikation in Berlin, 2. der chemiſchen Fabrik Rhenania in Rheinau, 3. der Firma Kuhnheim u. Cie., 4. der rheiniſchen Gummi⸗ und Cellu⸗ loidfabrik in Rheinau um Genehmigung zur Ableitung der Fabrik⸗ waſſer in den Rhein werden keine Einwendungen erhoben. Das Tiefbauamt wird ermächtigt, während der Sommerferien die Entwäſſerung des Schulhauſes 1, Gcke der Schul⸗ ſtraße und Luiſenſtraße in Neckarau ausführen zu laſſen. Die Lieferung der Baſaltarbeiten zum Neubau der Zentral⸗ ſchule C6 wird der Firma Jakob Pickel u. Cie. in Cottenheim übertragen. ̃ Das Gr. Bezirksamt hier teilt mit Schreiben vom 24. d. Mts. mit, daß, nachdem aus dem Kreiſe der Gewerbetreibenden mehrfach Vorſtellungen bei ihm eingekommen ſeien, welche die Verſagung der Staatsgenehmigung zu dem durch Bürgerausſchußbeſchluß vom 11. d. M. erlaſſenen Ortsſtatut über die Sonntagsruhe im Handelsgewerbe beantragen, es nicht möglich ſei, dem diesſeitigen Wunſche entſprechend eine Entſchließung des Gr. Mini⸗ ſteriums des Innern bis zum 1. Juni J. J. ſchon herbeiguführen, da die Einſprachen einer näheren Prüfung bedürfen. Bis zur Erteilung der Staatsgenehmigung zu dem neuen Ortsſtatut blieben daher die frü⸗ heren Beſtimmungen über die Sonntagsruhe im Großhandel unberändert in Kraft. Hauptverſammlung des Vereins deutſeher Chemiker zu Mannheim 25.—28. Mai. 12. Wir haben bereits in Kürze berichtet, daß am Samstag nachmittag im Anſchluß an die Vorträge im großen Hörſaal des chemiſchen Univerſitätslaborgtoriums im Feſtſaale der Stadthalle in Heidelberg ein Feſtmahl ſtattfand. Der Beginn desſelben zögerte ſich wegen der Vor⸗ träge um etwa 34 Stunden hinaus. Beſonders aufmerkſam war man gegen die Damen, welchen man von weißgekleideten Mädchen reizende Roſenſträußchen, welche von Bändchen in den badiſchen Farben e en wurden, ſowie eine Serie Künſtlerpoſtkarten überreichen ließ. Nach dem erſten Gange erhob ſich Herr Profeſſor Dr. Curkius⸗Heidelberg, um die von dem Kaifer und dem Großherzog eingelaufenen, von uns bereits veröffentlichten Tele⸗ gramme bekannt zu geben und um dann in begeiſterten und be⸗ geiſternden Worten die Verdienſte der beiden erhabenen Herrſcher zu beleuchten. Sein freudig aufgenommenes Hoch galt unſerem erhabenen Kaiſer und unſerem geliebten Großherzog. Im An⸗ ſchluß daran wurde die von der Heidelberger Grenadierkapelle intonierte Fürſtenhymne ſtehend geſungen. Im weiteren Ver⸗ laufe des Feſtmahles, bei welchem unter den Teilnehmern die animierteſte Stimmung herrſchte, wurden noch eine ganze An⸗ zahl Trinkſprüche ausgebracht. So toaſtete Herr Duisber der Direktor der Farbwerke Bayer u. Co. in Elberfeld, au Alt⸗Heidelberg. Anſchließend daran wurde das ewig ſchöne Lied „Alt⸗Heidelberg du feine“ geſungen. Herr Oberbürgermeiſter Dr. Wilckens ließ den Verein Deutſcher Chemfker hoch⸗ leben. Herr Hofrat Prof. Dr. Bernthfen feierte die Uni⸗ berſität deidelberg und ließ ſeine Ausführungen in dem Wunſche Staatsminiſteriums Herrn Staats⸗ — Mannheim, 30. Mai. General⸗Anzeiger, 3. Selte. ausklingen, daß auch fernerhin angewandte Chemie und Wiſſen⸗ ſchaft Hand in Hand gehen möchten. Auch das Hoch auf die Damen fehlte nicht. Infolge der vorgerückten Zeit mußte von der Wagen⸗ bezw. Bahnfahrt nach der Stiftsmühle und der Talfahrt per Nachen Abſtand genommen werden. Ein heftiger Regen, der gegen ½ Uhr einſetzte, bewies auch, wie richtig es geweſen war, daß man es vorgezogen hatte, bis zum Beginne der Schloßbeleuchtung gemütlich im Feſtſaal beiſammen zu bleiben. Am Himmel hatten ſich dunkle Wolkenmaſſen aufgetürmt, die zum großen Leidweſen aller bald ſtärker, bald ſchwächer ihr Naß herab⸗ ſandten. Es blieb denn auch nichts anderes übrig, als gegen 9 Uhr im Regen unter Vorantritt der Muſik den Marſch nach dem Platze anzutreten, von wo aus die Schloß⸗ und Brücken⸗ beleuchtung, ſowie das Feuerwerk in Augenſchein genommen werden ſollten. Der Zug bewegte ſich über die alte Brücke zum Neuenheimer Ufer, wo eine kurze Strecke flußabwärts ein Kahn zur Aufnahme der Schauluſtigen hergerichtet worden war. Der Regen hatte erfreulicherweiſe inzwiſchen ganz aufgehört und ſo konnte die Beleuchtung wenigſtens ihren programmmäßigen Verlauf nehmen. Die Beleuchtung der„ſchönſten Ruine der Welt“ machte wieder auf alle einen wahrhaft faszinierenden Eindruck. Man war ſo begeiſtert, daß man unwillkürlich wieder das einzig ſchöne Studentenlied:„Alt⸗Heidelberg“ anſtimmte. Nicht minder angeſtaunt wurde die Beleuchtung der alten Brücke, deren Konturen ebenfalls ſehr effektvoll von der roten Lohe ab⸗ ſtachen. Den Schluß bildete ein brillantes Feuerwerk, das vis⸗A-vis auf einem Nachen im Neckar abgebrannt wurde. Die Wirkung wurde leider durch den hohen Feuchtigkeitsgehalt der Luft etwas beeinträchtigt. Nach Beendigung des vortrefflichen pyrotechniſchen Schauſpiels wurde die Geſellſchaft bei der Stadt⸗ halle wieder an Land geſetzt. Selbſtverſtändlich hatte ſich zur Beleuchtung wieder ein viel tauſendköpfiges Publikum eingefun⸗ den, das namentlich das Neuenheimer Ufer dicht beſetzt hielt. Im großen Saale der Stadthalle, wo man ſich wieder zuſammen⸗ gefunden hatte, ging es dann noch recht fidel zu. Man improvi⸗ ſterte ſogar ein Tänzchen, wodurch die Meiſten bis zum Abgang des letzten Zuges, um 12 Uhr, feſtgehalten wurden. In Mann⸗ heim trennte man ſich mit dem Bewußtſein, in der alten Muſen⸗ ſtadt am Neckar einen Tag verlebt zu haben, der unauslöſchlich im Gedächtnis eingeprägt bleiben wird. Nachzutragen wäre noch, daß am Samstag nachmittag im großen Hörſaale des chemiſchen Univerſitätslaboratoriums noch ein dritter Vortrag gehalten wurde und zwar von Herrn Dr. Raſchig⸗ Ludwigshafen über:„Die Theorie des Bleikammerprozeſſes“ Die Weinprobe, welche geſtern nachmittag in Dürkheim ſtattfand, nahm den ſchönſten Verlauf. Wir werden darauf noch zurückkommen *.* Ausſtellung von Apparaten und Gerätſchaften für die chemiſche Induſtrie. Die Aktiengefellſchaft für Maſchinenbau vor⸗ mals Butz u. Leitz hat in der Ausſtellung in der Turnhalle der Oberrealſchule, wie wir nachtragen wollen, Zeichnungen und Photo⸗ graphieen ihrer Spezialitäten zur Ausſtellung gebracht, und zwar ſolche von Ausführungen neueſter Konſtruktion, welche teilweiſe durch Patente geſchützt ſind. Wir erwähnen u. A. die Zeichnungen zu einem fahrbaren Drehkran zur Verladung von Stückgütern und Kohlen vermittelſt Selbſtgreifer für Dampf⸗ oder elektriſchen Be⸗ trieb, dieſe Krane zählen zu den größten und leiſtungsfähigſten. Auf denſelben find Motore von zuſammen mehr als 100 Pferde⸗ fräfte im Betrieb. Eine Photographie zeigt einen ſchwimmenden Dampfkran für Umſchlagsgüter mit und ohne Selbſtgreiferbetrieb, diverſe Aufzüge mit elektriſchem Betrieb von höchſten Leiſtungen und größten Abmeſſungen. Ganz ſpeziell machen wir auf Wander⸗ roſtfeuerungen mit mechaniſcher Veſchickung und kauchfreier Verbrennung— Deutſche Reichs⸗Patente— aufmerkſam. Dieſelben können an Dampfkeſſel aller Syſteme, insbeſondere an Waſſerrohr und Flammrohrkeſſel angebracht werden. Die ausgeſtellte Zeichnung ſtellt einen Doppelroſt für die Zellſtoffabrik Waldhof dar. Derartige Roſte hat die Fabrik u. a. für die Glektrizitätswerke der Großh. Bad. Staatseiſenbahn ausgeführt und zwar für das Werk Mannheim zu einer Keſſelanlage von 1200 Quadrameter Heizfläche, Offenburg 700 Quadratmeter, Freiburg 450 Quadratmeter; ferner für eine Lanzſche Lokomobile von 80 PS. Leiſtung. In Arbeit be⸗ finden ſich für die Zellſtoffabrik Waldhof 8 große Doppelroſtanlagen für Steinmüllerkeſſel von zuſammen 1150 Quadratmeter Heizfläche. Ferner finden ſich Zeichnungen von Kohlen⸗ und Schlackentranspork⸗ aAnlagen wie ſolche für die Großh. Bad. Staatseiſenbahn die Elektri⸗ zitätswerke Mannheim und Freiburg geliefert wurden. 5 Bei großen Dampfkeſſelanlagen geſtaltet ſich der Handbetrieb äußerſt un⸗ cationell und für das Bedienungsperſonal äußerſt ſchwierig, weshalb in neuerer Zeit Keſſelanlagen mit mechaniſchen Roſten, ſorvie mit mechaniſchen Kohlen⸗ und Schlackentransport⸗Anlagen immer mehr zur Ausführung kommen. Unter den vielen mechaniſchen bekannten Roſtanlagen nimmt die Wanderroſtfeuerung unſtreitig den erſten Platz ein, ſie erfüllt alle an eine mechaniſche Feuerung zu ſtellende Anforderungen in höchſtem Maße und bewirkt eine rauchfreie Verbrennung. Dabei iſt der Betrieb in einem Keſſelhaus ein äußerſt ſauberer und bequemer. Außerdem bringt eine derartige Roſtanlage bedeutende Erſparniſſe, insbeſondere an Bedienungsperſonal mit ſich. Die Roſte können bei der Firma jederzeit im Betriebe beſichtigt werden. Die Einweihung der Johanniskirche. Ein Feſttag, nicht allein für die Gvangeliſchen des Lindenhofs, ſondern für die ganze hieſige evangeliſche Gemeinde war der geſtrige Sonntag, der Tag, an welchem die Johanniskirche in feierlicher Weiſe geweiht wurde, welche Feier durch die Anweſenheit unſeres erbgroßherzoglichen Paares noch einen erhöhten Glanz gewann. Das ſchmucke Gotteshaus, welches wir in ſeiner architektoniſchen Ge⸗ ſtaltung ſchon in unſerer letzten Nummer im Bilde vorgeführt und eine nähere Beſchreibung davon gegeben, war auf das ſchönſte ge⸗ ſchmückt, nicht minder trugen die umliegenden Gebäude reichen Feſtesſchmuck, wie auch der ganze Stadtteil durch reiche Beflaggung der Häuſer ſich auszeichnete. geſtrigen Sonntages, wobei auch der Poſaunenchor vom Turme aus einige Choräle ertönen ließ. Kurz nach 9 Uhr wurde die ſeitliche Pfiſterer, Oberbürgermeiſter Beck, Dekan Dr. Hönig von Heidelberg, Geh. Reſervbe⸗Offiziere, ſowie die dienſtfreie proteſtantiſche Geiſtlichkeit unſerer Stadt. Vor der Kirche hatte ſich eine koloſſale Menſchen⸗ menge eingefunden. Gegen 3410 Uhr fand die Ueberreichung der Schlüſſel an den Vorſitzenden des Kirchengemeinderats, Herrn Stadt⸗ pfarrer Hitzig ſtatt. Herr Architekt Moſer, Teilhaber der den Bau ausführenden Architektenfirma Curjel u. Moſer in Karls⸗ ruhe, überreichte unter einer kurzen Anſprache den Schlüſſel, worauf Herr Stadtpfarrer Hitzig denſelben in Empfang nahm und ſeine Beantwortung mit dem Wunſche ſchloß, daß der Segen Gottes auf jedem ruhen möge, der durch dieſe Pforte ein oder ausgehe, Hierauf eröffnete der Stadtpfarrer das Hauptportal der Kirche. Um 10 Uhr trafen unter dem Jubel der Bevölkerung die erb⸗ großherzoglichen Herrſchaften vor dem Hauptportal der Kirche ein, in ihrer Begleitung befanden ſich die Hofdame Freifrau v. Göler, Hofmarſchall Freiherr v. Freyſtett und Ordonnanzoffizier v. Göler. Die hohen Herrſchaften wurden am Portal durch den Vor⸗ ſitzenden des Kirchengemeinderats, Herrn Stadtpfarrer Hitzig be⸗ grüßt. Ein junges Mädchen, Carola Uhlmann, überreichte der Frau Erbgroßherzogin unter einigen paſſenden Worten ein pracht⸗ volles Roſenbouquett, während Clara Beyer und Maria Geber den erbgroßherzoglichen Herrſchaften die Feſtſchrift überreichten. Nachdem die hohen Herrſchaften noch mehrere der Herren auf das freundlichſte und herzlichſte in ein Geſpräch gezogen, erfolgte der Eintritt in die Kirche, worauf der Gottesdienſt ſofort ſeinen Anfang nahm. Trotzdem der Eintritt in die Kirche nur gegen Karten geſtattet, war das Gotteshaus bis auf den letzten Platz beſetzt. Die erbgroß⸗ herzoglichen Herrſchaften nahmen die für ſie reſervierten Sitze neben dem Altare ein; der letztere ſelbſt war auf beiden Seiten mit lebenden Pflanzen geſchmückt. Zunächſt ſang der aus etwa 100 Sängern und Sängerinnen beſtehende Kirchenchor, welcher nur aus Bewohnern des Lindenhofs gebildet iſt, unter Leitung ſeines Diri⸗ genten, Herrn Hofmuſikus Gellert den Bach'ſchen Chor„Lob dem Herrn“. Hierauf trat Herr Oberkirchenrat Reinmuth aus Karlsruhe, welcher für den leider erkrankten Herrn Prälat Oehler hierher gekommen war, an den Altar, um eine Anſprache zu halten und die Weihe der Kirche vorzunehmen. Der Text ſeiner Ausführungen bildete der 1. Johannesbrief, Kapitel 3, Vers 1: „Sehet, welch eine Liebe hat uns der Vater erzeiget, daß wir Gottes Kinder ſollen heißen“. Im Anſchluß an dieſe Worte führte der Prediger aus, daß die hieſige evang. Gemeinde durch die Erbauung dieſer neuen Kirche wieder ein rühmliches Zeugnis abgelegt habe von dem kirchlichen Opferſinn und der kirchlichen Opferwilligkeit. Der evangel. Oberkirchenrat empfinde hierüber eine freudige Genug⸗ tuung und ſchicke durch ihn ſeine beſten Segensgrüße und ⸗Wünſche. Betrübend ſchmerzlich ſei es, daß der Mann, der heute an dieſer Stätte ſtehen ſollte, unſer allverehrter Herr Prälat Dr. Oehler durch ein vorübergehendes Unwohlſein verhindert iſt, hier zu weilen. In dankbarer Erinnerung gedachte der Redner vier ſchöner Jugend⸗ jahre, die er in Mannheim berleben durfte, ſowie auch ſeiner da⸗ maligen Lehrer, vor allem des Lyceums⸗Direktors Behaghel und Stadtpfarrers Schellenberg. In dem damaligen alten Mannheim waren nur zwei ehrwürdige Gotteshäuſer für die evangel. Gemeinde und nun erſtehen Schlag für Schlag in der großen Handelsmetropole ein ebangel. Gotteshaus nach dem anderen. Ein gutes Zeugnis für die ebangel. Gemeinde. Ein Gotteshaus iſt wie ein aufge⸗ hobener Finger, der uns nach oben weiſt und ſo möge das neue Gotteshaus unſere liebe Lindenhofgemeinde auch nach oben weiſen. Denn in unſerer Zeit mit der überhaſteten Erwerbstätigkeit tut es ja not, daß der Menſch immer mehr auf die göttlichen Ideale hin⸗ gewieſen werde. Kein Menſch kann ja auf die Dauer ohne Ideale ſein. Mit den herzlichſten Worten legte Redner der Lindenhof⸗ gemeinde ans Herz, ſtets auf die göttlichen Ideale zu achten und ſo oft ſie ſich in dieſer ſchönen Stätte verſammeln ſtets eingedenk zu ſein, der herrlichen Worte des Apoſtels: Sehet welch eine Liebe hat uns der Vater erzeiget. Redner ſchloß mit den Worten: Ich, als verordneter und berufener Diener unſerer evangeliſchen Kirche be⸗ ſtätige, daß dieſes Haus geweiht und geheiligt iſt dem Herrn im Namen des Vaters, des Sohnes und des hl. Geiſtes. Hier iſt nichts anders, denn Gottes Haus, hier iſt die Pforte des Himmels. Amen! Dieſe ſchlichten, von einem väterlichen Herzen kommenden Worte machten einen großen Eindruck auf die verſammelten Ge⸗ meindemitglieder. Aus ganzem Herzen ſang darauf die Gemeinde unter Orgelbegleitung und Glockengeläute den Choral:„Nun danket alle Gott“. Alsdann beſtieg der Geiſtliche der neuen Lindenhofkirche, Herr Stadtvikar Sauerbrunn, die Kanzel, um allen zu danken, die aus Nah und Fern herbeigeſtrömt ſind, um an dem Feſtestag der evangel. Lindenhofgemeinde teilzunehmen. Aber der größte Dank gebühre doch dem Herrn. Als Text ſeiner Feſtpredigt wählte er die Worte des 1. Johannesbriefes 4. Kapitel, 16. Vers:„Gott iſt die Liebe und wer in der Liebe bleibet, der bleibet in Gott und Gott in ihm“. Anknüßpfend hieran ſchilderte Redner die Freude der evangel. Gemeinde des Lindenhofes, daß ihr lange gehegter Wunſch nun endlich in Erfüllung gegangen iſt. Herzlichſt begrüßte Redner den verehrten Erbgroßherzog und ſeine durchlauchte Ge⸗ mahlin, die durch ihre Anweſenheit den Feſttag der Lindenhof⸗ gemeinde ſo verherrlicht haben. Dieſes neue Gotteshaus ſteht vor uns als ein Denkmal der Liebe; es ſoll von Anfang für uns eine Mahnung zur Liebe ſein. Der Plan, ein eigenes Gotteshaus zu bauen, entſprang in unſerer Gemeinde vor Jahren. Die Notkirche, die wir hierauf benützten, war für uns ſchon ein bedeutender Schritt, wenn wir auch da mit etwas gemiſchten Gefühlen ſangen: Wie lieblich ſind Deine Wohnungen, Herr Zebaoth! Von ganzem Herzen danke er der danzen evangel. Gemeinde, insbeſondere aber der Lindenhof⸗ gemeinde für dieſes neue Gotteshaus. Ferner gedachte der Feſt⸗ prediger auch des Baumeiſters bis herab zum jüngſten Lehrling in Dankbarkeit und gab dem Wunſche Ausdruck, daß nicht allein eine mächtige Predigt von der Liebe von dieſem Gotteshauſe ausgehe, ſondern zugleich auch eine eindringliche Mahnung zu der Liebe untereinander, die wir um Chriſti willen uns allen gegenüber ſchuldig ſind. Denn: Wer in der Liebe bleibet, der bleibet in Gott und Gott in ihm. Hatten ſchon die Worte des Vextreters der Oberkirchenbehörde einen mächtigen Widerhall in den Herzen der verſammelten Feſt⸗ gemeinde erweckt, ſo wurde dieſer noch erhöht durch die klaren, voll Gottvertrauens und von Dankbarkeit überſtrömenden Worte des Stadtvikars Sauerbrunn. Die Anſprachen der beiden Geiſtlichen bewieſen, über welch' herrliche Akuſtik das neue Gotteshaus verfügt; demnach ſcheint doch das Geheimniß noch nicht verloren zu ſein, daß man große Gebäude auch mit guter Akuſtik bauen kann, denn das leiſeſte Wort, welches am Altare geſprochen wurde, war im hinterſten Winkel der Kirche noch voll verſtändlich. Es folgte alsdann der Vortrag einer Feſtkantate„Der 84. Pfſalm“, komponiert vom Dirigenten des Kirchenchors, Herrn Hof⸗ muſikus Friedr. Gellert. Dieſe Kantate für Chor, Soloquarrett, Bariton, Violinſolo, Harfe und Orgel iſt vom Komponiſten unſerer verehrten Frau Großherzogin gewidmet. Herrs Gellert, welchen wir ſchon als Liederkomponiſt kennen gelernt haben, bewies mit dieſem neueſten Opus, daß ihm auch das Gebiet der Kirchenmuſik nicht fremd iſt, namentlich ſind die Inſtrumental⸗Soloſtenen mit ganz beſonderer Virtuoſität behandelt. Der Chor ſchließt ſich den Worten des Textes paſſend an. Das Baritonſolo wurde von Herrn Hofopern⸗ ſänger Kromer mit prachtvoller Wirkung geſungen, die ſchone Stimme durchdrang mächtig alle Räume des Gotteshauſes, die In⸗ ſtrumentalſoli wurden durch die Herren Neumayer(Violine), Stegmann(Harfe) und Sillib(Orgel) auf das Beſte aus⸗ und U geführt. Mit dem Hauptgebet und dem Vaterunſer, ſowie dem Ge⸗ ſang der Gemeinde:„Ich bete an die Macht der Liebe“, ſchloß der eigentliche gottesdienſtliche Teil. Es folgten nunmehr noch eine Trauung und eine Anzahl Taufen. Das erbgroßherzogliche Paar hatte ſpeziell gewünſcht, auch dieſem Teil des Feſtes noch beizuwohnen und ſo wurde zunächſt die Trauung des Herrn Karl Bruch mit Fräulein Eliſe Zoller vorgenommen; ſodann nicht weniger als 13 Taufen durch den am⸗ tierenden Geiſtlichen vollzogen. Mit dem Segen ſchloß die gottes⸗ dienſtliche Handlung um 12 Uhr. Die erbgroßherzoglichen Herrſchaften zogen vor dem Verlaſſen der Kirche noch eine Anzahl Herren ins Geſpräch und drückten dabei dem Vorſitzenden des Kirchengemeinderats, Herrn Stadtpfarrer Hitzig, wiederholt ihre Befriedigung über den ſchönen Verlauf der Einweihungsfeierlichkeit aus. Unter dem Jubel der vor der Kirche angeſammelten Menſchenmenge beſtiegen ſodann die hohen Herr⸗ 2 ſchaften den Wagen und fuhren nach dem Schloſſe zurück. *** 5 5 Um 2 Uhr Nachmittags fanden ſich aus Anlaß der Einweihung der Johanniskirche im Reſtaurant„Tivoli“ an der Rennershofſtraße etwa 80 Herren, vornehmlich Mitglieder der Kirchengemeindever⸗ ſammlung, die Herren Geiſtlichen, Bewohner des Lindenhofs und ſonſtige Gäſte ein, zu einem Feſteſſen. Das Eſſen fand in der Glas⸗ halle des Reſtaurants ſtatt und nahm einen in jeder Beziehung wür⸗ digen Verlauf. Daß es auch hierbei nicht an Toaſten fehlte, iſt eigent⸗ lich ſelbſtverſtändlich. Den Reigen derſelben eröffnete Herr Stadt⸗ pfarrer Hitzig, welcher ausführte, daß es ſich jetzt zieme, auch derer zu gedenken, welche Mitarbeiter an dem ſchönen Werke der Errich⸗ tung der Johanniskirche geweſen. Sein Hoch wolle er aber vor auem unſerem Landesherrn weihen, denn unter ihm habe das kirchliche Leben in unſerm Lande einen gewaltigen Aufſchwung genommen und für die kirchliche Entwicklung ſei ſeine Regierung ſtets ſehr bedeut⸗ ſam geweſen, indem die freiſinnige Haltung unſeres Fürſten alle Kräfte zur Entwicklung gebracht habe. Großherzog Friedrich ſei mit einer gewiſſen Johannis⸗Natur begabt. Wir dürften uns glücklich ſchätzen, unter der Regierung eines ſolchen Fürſten zu leben! Das Hoch des Redners galt unſerem ganzen großherzoglichen Haus. Herr Robert Baſſermann dankt dem Oberkirchenrat Reinmuth für ſein Erſcheinen, ſowie den übrigen heutigen Gäſten und bringt ein Hoch auf dieſelben aus. Herr Stadtbaurat a. D. Uhlmann toa⸗ ſtiert auf die bauausführende Firma Curjel u. Moſer. Herr Ober⸗ kirchenrat Reinmuth bemerkt in humoriſtiſcher Welſe, daß er gehört habe, daß die Kirchen in Mannheim ſo zahlreich werden ſollten, wie die Kinder, die heute getauft worden ſeien. Sein Hoch galt der evangeliſchen Gemeinde Mannheim, die wachſen, blühen und gedeihen möge. Herr Architekt Moſer weiht ſein Glas den Bau⸗ handwerkern, die an der Ausführung des Baues mirgewirkt haben, durch ein Hoch auf den Kirchengemeinderat und die Baukommiſſion, Herr Stadtvikar Sauerbrunn toaſtet auf das Blühen, Wachſen und Gedeihen der Gemeinde Lindenhof. Herr Stadtpfarrer Simon gedenkt der Damen des Lindenhofs, denen ein ganz weſentlicher An⸗ teil an dem ſchönen Bau gebühre. Sein Hoch galt der Feſtkom⸗ miſſion. Herr Stadtpfarrer Schwarz⸗Heidelberg, toaſtet auf den kirchlichen Sinn der Gemeinde Mannheim. Herr Stadtrat Hart⸗ mann will als dritter Techniker das Wort nehmen, er dankt den⸗ jenigen Faktoren, welche den Gemeinden das ſchöne Recht der Steuererhebung gegeben haben, denn ohne dieſe wiütre es nicht mog⸗ lich, alle dieſe herrlichen kirchlichen Bauten ausführen zu können. Sein weiterer Dank galt den Geiſtlichen, namentlich dem Vorſitzen⸗ den des Kirchengemeinderats, Herrn Stadtpfarrer Hitzig, für die treue Mühewaltung, welche er der Gemeinde angedeihen laſſe. Sein Hoch galt dem kirchlichen Geiſte, der die evangeliſche Gemeinde be⸗ ſeele. Damit war der Rede Born erſchöpft und die Reihen der Feſt⸗ gäſte lichteten ſich allmählich, da um 5 Uhr ein Gemeindegottesdienſt in der Johanniskirche ſtattfand, bei welchem Herr Dekan Dr. Hönig aus Heidelberg die Predigt hielt. *** Den Bericht über den Familienabend des Epangel. Bundes, der aus Anlaß der Einweihung der Johanniskirche geſtern Abhend im großen Saale des Saalbaues unter großer Beteiligung der evangel, Gemeindemitglieder abgehalten wurde, laſſen bär in unſerem Abend⸗ blatt folgen. Euthüllung des Auguſt Lamep⸗Denkmals Mannheim hat Glück mit ſeinen Feſten. Am Maimarktſonntag, als das erbgroßherzogliche Paar das letzte Mal hier weilte, herrſchte herrliches Wetter und auch am geſtrigen Sonntag war dies wieder der Fall. Zwar ballten ſich gerade kurz vor Beginn der Ent⸗ hüllungsfeier drohende Wolken am Horizont zuſammen, aber es blieb glücklicherweiſe nur bei der Drohung. Infolgedeſſen konnte der Enthüllungsakt ſeinen programmäßigen Verlauf nehmen. Die erb⸗ großherzoglichen Herrſchaften wurden bei ihrem Erſcheinen kurz nach 1 Uhr von dem Denkmalkomitee empfangen, deſſen Vorſitzender, Herr Rechtsanwalt König, der Erbgroßherzogin ein prächtiges Roſen⸗ bouquet überreichte. Auch Frau v. Göler und Frau Lameh wurde ein ſolches Bouquet überreicht. Unter den Erſchienenen, bon denen der Ergroßherzog mehrere ins Geſpräch zog, bemerkten wir außer den Spitzen der hieſigen ſtaatlichen, militäriſchen und ſtädtiſchen Behörden die Herren Staatsminiſter Dr. Schenkel und von Duſch, die früheren Miniſter Ellſtätter und Eiſenlohr, den früheren Geſandten beim preußiſchen Hofe, Prof. v. Jage⸗ mann, Staatsrechtslehrer Laband⸗Freiburg, den Präſtdenten des Verwaltungsgerichtshofes, Lewald, den Präſidenten der Zweiten Kammer, Gönner, Oberbürgermeiſter Dr. Wilckens⸗ Heidelberg, Präla- Lender⸗Saßbach und Prof. Meck⸗Mann⸗ heim. Auch der Karlsruher Stadtrat war durch zwei Herren ver⸗ treten. Von der Familie Lamey waren erſchienen: a. Damen: 1. Frau Geheimrat Lamehy, Exzellenz, hier. 2. Frau Oberſt Caſtenholz, Koblenz. 3. Frau Marie Ma 55 9 geb. Caspari, Straßburg. 4. Frau Hermann Dycker hoff, Mannheim. 5. Frau Dr. Karl Dyckerhoff, Mannkeim 6. Fraz Hubert Lamey, Heidelberg. 7. Frau Jane Lamehy, Mannheink⸗ 8. Frau Oberſt Mathy geb. Lamehy, Mainz. 9. Frau Rudolf Dyckerhoff, Biebrich. 10. Frau Pauline Zajic geb, Lamehy, Berlin. 11. Fräulein Bojena Zajie jr. 12. Fräulein Pauline Dyhckerhoff, Mannheim.— b. Herren: 13. Geheimer Regier⸗ ungsrat Wilhelm Lameh. 14. Dürr, Friedrich, Wiesbaden. 15. Dyckerhoff, Eugen, Kommerzienrat, Biebrich. 16. Lamey, Auguft, Mannheim. 17. Zajic, Florian, Berlin. 18. Dycker⸗ hoff, Guſtav, Kommerzienrat, Biebrich. 19. Caſtenhol g, Oberſt a.., Koblenz. 20. Mathy,., Straßburg. 21. Mathy, Oberſt, Mainz. 22. Dyckerhoff, Dr., Mannheim. 28. Dyhckerhoff, Hermann, Mannheim. 24. Dr. v. Engelberg, Regierungsrat. 25. Lameh, Hubert, Hauptmann, Heidelberg, 26. Dr. Kiefer, unheim. 27. Dürr, Hubert, jr. Als ſich die hohen Herrſchaften mit Gefolge und den anweſenden jetzigen und früheren Miniſtern, ſowie den Herren Geh. Oberregte⸗ rungsrat Pfiſterer und Oberbürgermeiſter Beck in den gegen⸗ über dem Denkmal errichteten, geſchmackvoll ausgeſtatteten Pavillon begeben hatten, nahm die Enthüllungsfeier ihren Anfang. Die we hevollen Klänge des Dankgebets von Kemſer, von der Grenadierkapelle vorgetragen, leiteten ſtimmungsvoll den feierlichen Akt ein. Hierauf ſang mit prächtiger Tongebung die„Lie⸗ dertafel“ unter Leitung des Herrn Muſikdirektor Bieling den herrlichen Chor„O Schutzgeiſt alles Schönen“. Alsdann ergriff der Feſtredner Seneralzmnzefaer⸗ Herr Rechtsanwalt König das Wort zu folgenden tiefdurchdachten und warmempfundenen Aus⸗ führungen: 8 Königliche Hoheiten! Sehr geehrte Damen und Herren! Im Namen und im Auftrage des Denkmalkomitees entbiete ich Eſp. Königl. Hoheiten dem Erbgroßherzog und der Frau Erbgroß⸗ herzogin den erſten, ehrerbietigſten Gruß und danke für Ihr Er⸗ ſcheinen. Ich begrüße die anweſenden Mitglieder der Familie Lameh; ich begrüße die Ehrengäſte, die unſerer Einladung von Nah und Fern gefolgt ſind; ich danke Ihnen für die unſerer Feier be⸗ wieſene Teilnahme. Ich danke allen denen, unſeres Werkes beigetragen haben. Im Laufe der letzten Jahre haben wir mehrere Denkmäler errichtet. Sie ſind Merkzeichen der großen Zeit, die wir erlebt hahen und ſie werden für die kommenden Geſchlechter daſtehen als Zeugen, daß wir, die jetzt leben, die großen Männer, die ſich um das Vaterland verdient gemacht, gewürdigt und geehrt haben. Der Mann, deſſen Denkmal wir heute enthüllen, gehört dem Lande Baden und ſeiner Geſchichte an. Vielſeitig war Lameh's Lebensarbeit. Er war tätig als Richter, Anwalt, Lehrer, Abgeordneter, Miniſter, Präſident der 2. Kammer, er nahm außer⸗ waltung der Stadt und des Kreiſes Mannheim. In allen dieſen Gebieten ſeiner Tätigkeit ragte er hervor und die Eigenſchaften, die ihn erhoben, waren ſtets die gleichen. Schlichtheit und Milde, Gerechtigkeit und Mut, lautere Geſinnung und blanke Helle des Verſtandes. Dieſe Eigenſchaften verliehen ihm ſchöpferiſche Kraft und machten ihn zum Pfadfinder in dem ſchwierigen Werde⸗ gang unſerer badiſchen politiſchen Entwickelung zu Ende der 50er und Anfang der 60er Jahre. Die Treue zum Großherzog und ſeine Aunbedingt liberale Lebensauffaſſung wieſen ihm die Richtung. Unter ſeiner Führung vollzog ſich die Umwandlung des alten Polizei⸗ ſtaates in den modernen Rechtsſtaat. Er berief das Volk zur tätigen Mitwirkung bei zahlreichen, wichtigen öffentlichen, ſtaatlichen Auf⸗ gaben. Lamey iſt der Schöpfer der Selbſtverwaltung. Er half herbeiführen die liberale Aera der 60er Jahre, eine glanzvolle Periode badiſcher Verfaſſungsgeſchichte. Aus freiem Geiſt heraus wurde die Freizügigkeit, die Gewerbefreiheit geſchaffen und wurden die Juden in den politiſchen Rechten ihren chriſtlichen Mitbürgern gleichgeſtellt. Schwere, aber erfolgreiche Kämpfe, beſtund Lameh in dem Ringen von Kirche und Staat um ihre Rechte. Er fand hohe Anerlennung bei Fürſt und Volk. Die Städte Mannheim und Frei⸗ burg berliehen ihm damals das Ehrenbürgerrecht. Lameh war der bopulärſte Miniſter Badens. Unſer Großherzog nannte ihn bei einer ſpäteren Gelegenheit„den treuen Kämpfer in ſchwerer Zeit“, An der nationalen Bewegung der 50er und 60er Jahre nahm Lamey Teil in treuer deutſcher Geſinnung und die dem deutſchen Volke auf⸗ erlegte Tragik, durch den Bruderkrieg, zur Einheit ſchreiten zu ntüſſen, traf ihn wie ſo viele treffliche Männer jener Zeit, tief und ſchmerzlich. Als aber das neue Reich erſtanden war, brachte er dem⸗ ſelben beglückte Begeiſterung, patriotiſche Hingebung entgegen. Der Wahlkreis Mannheim entſandte ihn als Mitglied zum erſten deut⸗ ſchen Reichstag. Mit Stkolz und Freude folgte er dieſem Rufe. Ein hoher und nationaler Zug ging durch ſein Wirken im Reichstag und im badiſchen Landtag. Dieſem wahrhaft liberalen Manne, dieſem Patrioten, dem bolkstümlichen Staatsmanne in ſeiner vollendeten Verkörperung ſüddeutſchen, badiſchen Weſens haben wir Bürger dieſes Landes dieſes Denkmal exrichtet. Mit der gnädigen Er⸗ laubnis Sr. Königl. Hoheit des Erbgroßherzogs übergebe ich nun⸗ mehr das Denkmal der Stadt Mannheim. Möge es in der Stadt, in der Lamey ſo viele Jahre ſeines Lebens berbracht, ſein Andenken übertragen auf die kommenden Geſchlechter. Mit dieſem Wunſche kufe ich jetzt: Die Hülle, ſie falle! Anter den erhebenden Klängen des Chorals„Lobet den Herrn“ fiel dann die Hülle des Denkmals. Hierauf betrat Herr Oberbürgermeiſter Beck das ſeitlich vor dem Denkmal aufgeſtellte Rednerpodium, um zu fol⸗ genden vortrefflichen Ausführungen das Wort zu ergreifen: Vier gewaltige, künſtleriſch vollendete Denkmäler ſahen wir aus eigener Kraft der hieſigen Bürgerſchaft im letzten Jahrzehnte ſich in unſerer Stadt erheben, bei deren Errichtung in den Jubel der Verſammelten hineinleuchtete mit zauberiſchem Glanze das Ge⸗ denken an das deutſche Heroenzeitalter, an Deutſchlands größte Tage, vorab an den unvergeßlichen Vater des Vaterlandes, ſeinen Heldenkaiſer, ſodann an die ehrwürdigen Geſtalten des größten Staatsmannes, des greiſen Schlachtenlenkers, an die Schatten der im blutigen Kampfe dahingeſunkenen Heldenſöhne unſerer Stadt. Und in der Seele unſerer Bürgerſchaft hallte es wieder, erhebend und mahnend an die einſtige begeiſterungsvolle Ginmütigkeit, der wir unſere Größe verdanken. Und wiederum entſchleierte ſich ſoeben vor unſeren bewundern⸗ den Blicken ein Denkmal. Nicht Kriegsruhm, nicht hehre Mo⸗ narchengröße, nicht heroiſche Tapferkeit patriotiſcher Männer, nicht ſtgatsmänniſche Größe oder Feldherrngenie— die Bewunderung der ganzen Welt erzwingend— fordert uns beim Fallen der Hülle zu begeiſterungsvollen Jubelrufen heraus, ſondern ſchlicht und einfach ſteht vor uns das Denkmal eines Mannes, der nicht mit ehernen Schritten durch die Weltgeſchichte ging, deſſen Weſen ſelbſt jedes Uebermaß weltgeſchichtlicher Größe abging, deſſen Wirken uns menſchlich begreiflich nahe lag, in unſerer nächſten Nähe ſich ab⸗ ſdielte, ſich in der Hauptſache auf ſein engeres Vaterland und ſeine Heimatſtadt beſchränkte, der aus unſerem Bürgerſtande hervorge⸗ gangen und mit Recht als ein tyhpiſcher Vertreter des ſüddeutſchen ſpeziell des badiſchen Naturells ntit ſeiner einzigen Leutſeligkeit und Gemüt⸗ lichkeit neben hohen Geiſtesgaben bezeichnet wird. In warmen Worten bernahmen wir ſoeben aus dem Munde des Komitee⸗Vorſitzenden die Schilderung ſeines Wirkens und die darauf ſich gründende Verehrung unſeres badiſchen Volkes, welche hindrängte zu einer Verewigung ſeines Andenkens, ſeines äußeren Vildes in einem Denkmal von Erg. Wohl hat das ganze Land in erhebendem Zuſammentdirken weiter Volkskreiſe Teil genommen an der Errichtung eines Denkmals für den einſtigen miniſteriellen Lenker ſeiner Geſchicke, für den lang⸗ jährigen Reichs⸗ und Landtags⸗Abgeordneten den greiſen ſturm⸗ bewährten Kammerpräſtdenten, den ſeinerzeitigen Neſtor der bad. Aſberalen, den wir aber heute nicht als den auf der Hochtvacht der bolitiſchen Fraktionsleitung Schulter an Schulter kämpfenden Partei⸗ füßrer feiern, ſondern als den mit Recht ſogenannten Bürgerminiſter, der in dankbarem treuem Gedächtniſſe des badiſchen Volkes fort⸗ leben wird. Aber doch dürfen wir Mannheimer ihn noch in einem ganz an⸗ deren Sinne einen der Unfrigen nennen, ihn, der mit der Ge⸗ ſchichte unſerer Stadt eng verflochten in der Erinnerung der Bürger⸗ ſchaft lebt als der tolerante, liebenswürdige beſcheidene Mitbürger Naut Teil au de mit dem warmen Herzen voll unerſchütterlichen Vertrauens in die guten und edlen Mächte der Menſchennatur. Mit vollem Rechte konmte deshalb die Stadt Mannheim, die zwar nicht ſeine Geburks⸗ ſtadt, aber ſeine eigentliche Heimat und viele Jahre hindurch die Stätte ſeines Wirkens bildete, die ihm nach einer Periode der bedroh⸗ lichſten und erbittertſten Kämpfe einmütig die Bürgerkrone des GEhrenbürgerrechts auf ſein Haupt drückte, die Ehre für ſich in An⸗ Mit freudiger Genugtuung entbiete ich deshalb warmen Dank allen Denen, die mit Kopf und Hand ſich um das Denkmal bemühten, dem wackeren Künſtler, dem ein neues Lobenswerk in dem Monument erſteht, vor allem dem Komitee und ſeinem verdienſtvollen Vor⸗ ſitzenden und nehme das Denkmal im Auftrage des Stadtrats die zum Gelingen ſpruch nehmen, daß ein Denkmal in hieſiger Stadt für ihn erſtehe. treue Obhut unſerer Stadt für alle Zeſten. Möge Lameh allezeit auf ein Geſchlecht herabſchauen, das ſein Werk in Treue hütet und in ſeinem Geiſte, in dem eines entſchiedenen, aber beſonnenen maß⸗ vollen Fortſchrittes weiterbaut. Wir können das Andenken des heute Gefeierten aber nicht beſſer ehren als dadurch, daß wir unſere Blicke aufwärts richten zu unſerem erhabenen Landesfürſten, der ſeine warme Sympathie für unſere Feier durch die huldvolle Entſendung ſeines erlauchten Sohnes, Unſeres vielgeliebten, durchlauchtigſten Erbgroßherzogs, zum Ent⸗ hüllungsakte bekundete, der vor mehr denn 4 Jahrzehnten den Ver⸗ ewigten in ſchwerer, verantwortungsvoller Stunde als Ratgeber der Krone berief, deſſen volksbeglückende Ideen Lameh zur Durch⸗ führung bringen durfte, durch deſſen allerhöchſte perſönliche Inſtiative unter der ſtaunenden Bewunderung von ganz Deutſchland jener ſegensvolle Frühling einer liberalen Epoche für Baden angebrochen iſt, der ſein ganzes Leben lang treublieb dem etnem Regierungs⸗ Programm gleichkommenden Worte beim Schluſſe des erſten Land⸗ tags:„Nehmen Sie die Ueberzeugung mit, daß ich nur ein Ziel meines Strebens kenne, das Glück meines Volkes.“ Dem deshalb auch ſein treues Volk in uner⸗ ſchütterlichem Vertrauen allezeit und allerorten zujubelt mit dem begeiſterungsvollen Ruf:„Seine Kgl. Hoheit der Großherzog und das ganze Großh. Haus ſie leben hoch!“ Begeiſtert ſtimmte die Feſtverſammlung in das Hoch ein. Nach der Intongtion der Fürſtenhymne folgte der Vortrag des beliebten Chores„Gruß an das Badner Land“ und ſchließlich ein patrio⸗ tiſcher Feſtmarſch. Während des Muſtkvortrages verließ das erb⸗ großherzogliche Paar den Papillon, um das prächtige Denkmal aus nächſter Nähe zu beſichtigen. Der Erbgroßherzog zog auch hierbei wieder verſchiedene Perſönlichkeiten, darunter auch die Witwe La⸗ mehs und andere Familienmitglieder ins Geſpräch. Auch Herr Rechtsanwalt König wurde durch ein längeres Geſpräch ausgezeichnet. Gleichzeitig wurden am Fuße des Denkmals eine große Anzahl präch⸗ tiger Kränze niedergelegt, ſo u. a. im Namen des Kreisausſchuſſes Mannheim, des Stadtrats Mannheim, der nationalliberalen Partei Vadens, des nationalliberglen Vereins Mannhelm, der Auguſt Lamey⸗Loge, der Städte Karlsruhe und Freiburg, der Kreisaus⸗ ſchüſſe Karlsruhe, Heidelberg und Mosbach, der hieſigen Familie Kiefer, des Herrn Majors Frhr. Röder v. Diersburg⸗Meiningen und des Geſangvereins„Konkordia“⸗Freiburg, deſſen Mitbegründer und Ehrenpräſident Lameyh war und des Geh. Kommerzienrats Eckard. N Die erbgroßherzoglichen Herrſchaften hielten ſich inmitten der Feſtverſammlung noch bis kurz vor halb 2 Uhr auf und verabſchie⸗ deten ſich dann in der huldvollſten Weiſe. Herrn Rechtsanwalt König dankte der Erbgroßherzog noch beſonders für die Einladung. Ehe die Pferde der erbgroßherzoglichen Equipage anzogen, brachte noch Herr Bezirkstierarzt Ulm ein begeiſtert aufgenommenes Hoch auf die hohen Herrſchaften aus. Unter den Hochrufen der gewaltigen Men⸗ ſchenmaſſen, die die nächſte Umgebung des Denkmals beſetzt hlelten, erfolgte dann direkt die Fahrt zum Bahnhof. Das Denkmal, ein Meiſterwerk des Prof. Moeſt⸗Karks⸗ ruhe macht einen wirklich imponierenden Eindruck, vor allem des⸗ halb, weil ihm der Grundzug Lamehs: Einfachheit und Schlichtheit, aufgeprägt iſt. Auch war man gut beraten, daß man den Platz am Kaiſerring inmitten der grünenden und blühenden Pracht wählte, da hierdurch ein ſchöner Hintergrund geſchaffen wurde. Lameh wird dargeſtellt während einer Rede in der Zweiten Kammer. Die Figur iſt außerordentlich lebensvoll ausgeſtaltet. Bei näherer Betrachtung bemerkt man, daß Lameh in einem Augenblick dargeſtellt iſt, in welchem er mit beſonderer Eindringlichkeit und Wärme zur Stände⸗ verſammlung ſpricht. Die Rechte iſt leicht auf das Rednerpult ge⸗ ſtützt, während die Linke geſtikulierend etwas vorgeſtreckt iſt. Die Portraitfigur wurde aus Kanonenguß in der Ruppſchen Erzgießerei in München hergeſtellt. Sie hat eine Höhe von ca. 3 Metern. Das Piedeſtal, welches eine Höhe von 4 Metern beſitzt, beſteht aus einm Sockel aus Odenwälder Granit, zu welchem einige Stufen flühren. Auf der Vorderſeite befindet ſich in Goldſchrift nur der Name Auguſt Lameh. Hergeſtellt wurde das Piedeſtal von den Mannheimer Granit⸗ werken von Gg. Hartmann hier, das Fundament von Herrn Baumeiſter Feſenbecker. l. Gegen ½8 Uhr begann in dem feſtlich geſchmückten Garderobe⸗ beſtibul des Roſengartens, das ſich zu derartigen Veranſtaltungen in vorzüglicher Weiſe eignet, das 555 Heſteſſen, an dem 124 Perſonen teilnahmen. Erſchienen waren faſt alle An⸗ gehörige der Familie Lameh, einſchließlich der Damen, ferner Miniſter Dr. Schenkel, Miniſter Frhr. v. Duſch, Landtags⸗ präſident Gönner, Geh. Oberregierungsrat Landeskommiſſar Pfiſterer, Amtsvorſtand Geheimer Regierungsrat Lang, Reichstagsabgeordneter Ernſt Baſſermann, Oberbürger⸗ meiſter Beck, Oberbürgermeiſter Dr. Wilckens als Ver⸗ treter der nationalliberalen Fraktion des badiſchen Landtags, ſo⸗ wie zahlreiche Mitglieder der erſten und der zweſten badiſchen Kam⸗ mer, darunter die Herren Generalkonſul Carl Reiß und Amts⸗ gerichtsdirektor Gießler; weiter waren erſchienen die hervor⸗ ragendſten Vertreter der hieſigen ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden, die Mitglieder des hieſigen Kreisausſchuſſes und Angehörige ver⸗ ſchiedener auswärtiger Kreisausſchüſſe, ſowie zahlreiche hervor⸗ ragende und angeſehene Bürger unſerer Stadt. Die Tafelmuſik ſtellte die hieſige Grenadierkapelle. 5 Die Reihe der Trinkſprüche eröffnete Herr Oberbürgermeiſter Beck, 8 der die Gäſte im Namen der Stadt begrüßte. Der heutige weihebolle Akt bilde ein ehrenvolles Blatt in der Geſchichte der Stadt Mann⸗ heim, ſowie des ganzen engeren Heimatlandes, ein Blatt, das uns erzähle von der Erfüllung der Pflicht der Dankbarkeit gegenüber einem Manne, der ſich um Stadt und Land hohe Verdienſte erworben habe und dem jetzt durch die Ehrung ſeines Andenkens durch ein Werk der Kunſt ſein Recht geworden ſei. Selbſt in unſerer Zeit des Miß⸗ mutes, des in einer leidenſchaftlichen Schärfe des Urteils ſich aus⸗ prägenden Peſſimismus, der immer ſeltener ein einmütiges Scharen um einen im öffentlichen Leben ausgezeichneten Mann, immer ſel⸗ tener eine unbefangene Würdigung der Verdienſte des Wirkens eines Staatsmannes zulaſſe, ſelbſt in einer ſolchen Zeit bedürfe es nur der Nennung des Namens Lamey, um in allen älteren, ader auch in den in der Geſchichte des Landes erfahrenen jüngeren Staatsbürgern die Erinnerung wachzurufen an das große verdienſtliche Wirken Lameys, für die Entwickelung des badiſchen Lanves und badiſchen Volkes. Der Feſtredner habe bereits in kräftigen Pinfelſtrichen ge⸗ kennzeichnet die gewitterſchwere Zeit vor Anbruch der neuen Aera, jener Zeit, in der die öffentliche Verwaltung noch geruht auf der Geſetzgebung von 1806. Durch die Lameh'ſche Geſetzgebung ſer an die Stelle der ſtaatlichen Bevormundung das Prinzip der Selbſtver⸗ waltung in Gemeinde und Kreis geſetzt worden. Wie die erſten Strahlen der Frühlingsſonne, ſo habe bei jener Wende des badiſchen Staatslebens die Lamehſche Staatskunſt gewirkt. Eine Schilderung der Lameh'ſchen Miniſter⸗Aera wolle er berufeneren Seiten über⸗ laſſen und nur erklären, daß die Lamey'ſche Aerc zu der verdienſt⸗ vollſten und erfolgreichſten Epoche des Landes gehöre, eine Epoche, die in gleicher Weiſe gekennzeichnet ſei durch Erinnerungen an unſern erhabenen Landesherrn, die nicht hoch genug anzuſchlagen ſeien. In jene Epoche fiel die in Widerſpruch mit allen ſonſtigen Gepflogen⸗ heiten der konſtitutionellen Monarchie ſtehende Tat unſeres Groß⸗ hergogs, mitten aus der Oppoſition der Kammer deraus den Führer dieſer Oppoſition in eine leitende Stellung zu berufen. Medner feierte ſodann unſern erhabenen Landesfürſten und ſchloß mit etnem die hergog Jriedricch. e, von der ganzen Feſtverſamralung begeiſtert aufaenommenen Boch auf ramhelm, 30, Mat⸗ Den zſmweiten Trinfſpruch brachte Herr Rechtsanwalt König, der Vorſitzende des Kreisausſchuſſes Mannheim ſitzende des Denkmalausſchuſſes aus. Dieſer Trinkſpruch galt der Famjflie Lameh. Redner feierte zunächſt die edſen Chargkter⸗ eigenſchaften des Verblichenen und ſeines ſonnigen Humors. Wenn Jameh, ſo führte Redner aus, heute unter uns wäre, würde er dor Gemütlichſten einer ſein. Diejenigen, welche das Glück gehabt, mit Lamehy in Beziehungen zu treten, werden wohl nie den Zauber ver⸗ geſſen, der von ſeiner Perſönlichkeit ausging. Die heutige Feier ſei deshalb gewiſſermaßen in erweitertem Sinne ein Familienfeſt Lameh's. Laſſen Sie uns, ſo fuhr Redner fort, nachdem wir dem Toten ſein Recht haben widerfahren laſſen, ſoweit es in unſerer Macht lag, auch den Lebenden ihr Recht werden und laſſen Sie uns dieſe Verehrung, die wir im Geiſte für Lameh haben, viel Hoch⸗ achtung, viel freundſchaftliche Zuneigung auf die lebende Familie Lameh übertragen. Ich möchte vor allen Dingen vor Augen führen die leider nicht anweſende alte Matrone, ſeine Frau, die ihren Gat⸗ ten ſo vorzüglich verſtanden hat. Lamey hatte das Glück, vom Volke verſtanden zu ſein, er hatte aber auch das bpielleicht noch größere Glück, von ſeiner Gattin, von ſeiner ganzen Familie ver⸗ ſtanden zu werden. Laſſen Sie uns darbringen unſere dieſe Hoch⸗ achtung, unſere Liebe und unſere Anhänglichkeit zur Familie Lameh, indem twir ausrufen: die Familie Lamey ſie lebe hoch! Lebhafter Beifall.) Es ergriff ſodann im Namen der Familie Lameh Herr Kunſtmaler Auguſt Lamey das Wort; er führte aus: Ich habe die ſchöne Pflicht, einer der edelſten Empfindungen Ausdruck zu geben: der Empfindung der Dankbarkeit, die ich im Namen meiner Mutter und meiner Ge⸗ ſchwiſter auszuſprechen habe. Ich bringe die Empfindung des Dankes zum Ausdruck gegenüber den großartigen und ſeltenen Ehrungen, die meinem Vater zu teil wurden. Sodann habe ich von meiner Mutter und von meinem älteren Bruder Wilhelm, die leider an dem Feſte nicht teilnehmen können, herzliche Grüße zu überbringen. Sodann darf ich wohl zunächſt der Auszeichnung gedenken, die durch die Anweſenheit Ihrer Kgl. Hoheiten des Erbgroßyerzogs und der Frau Erbgroßherzogin meiner Familie zu teil geworden iſt. Ich glaube, wir dürfen dies wohl als eine weitere Ehre anſehen in der großen Kette von Ehrungen, die Se. Kgl. Hoheit der Großherzog meinem Vater ſchon bei Lebzeiten erwieſen hat. Weiter möchte i im Namen meiner Mutter und meiner Geſchwiſter aufrichtigen Dank ſagen allen Denen, die zu der heutigen Feier erſchienen ſind, vor allem den Herren Miniſtern und Abgeordneten. Weiter möchte ich herzlich Dank ſagen Denen, die die Errichtung des Denkmals an⸗ geregt und durchgeführt haben, vor allem dem Komitee und ſeinem Vorſitzenden, Herrn Rechtsanwalt König, dem meine Familie für ſeine große Mühewaltung ganz beſonderen Dank ausſpricht. Das Komitee hatte die große Liebenswürdigkeit, bei der Herſtellung des Denkmals die Wünſche meiner Mutter mit zu berückſichtigen, ſo in der Wahl des Künſtlers. Wir ſchulden dem Herrn Profeſſor Moeſt ganz beſonderen Dank, daß er uns eine Figur geſchaffen hat, die durch ihre äußere Erſcheinung, ſoweit dies überhaupt in den Mitteln des Bildhauers liegt, dem Charakter meines Vaters und ſeinem Weſen ſo vollſtändig entſpricht, eine Figur, die mit großer Porträt⸗ ähnlichkeit ausgeführt, ein Kunſtwerk bildet, das erkennen läßt, mit welch außerordentlicher Liebe und welch großem Verſtändnis für das Weſen meines Vaters der Künſtler bei der Herſtellung des Werkes berfahren. In gleicher Weiſe möchte ich dem Herrn Geheim⸗ rat Lewald danken für ſeine Schrift, die er eben jetzt bei der Ent⸗ hüllung des Denkmals hat erſcheinen laſſen. Wir wiſſen nun, daß der künftige Beſchauer, wenn er vor das Denkmal hintritt, in der Bibliothek ein Büchlein finden wird, das dem Charakter und Weſen meines Vaters, ſeiner Bedeutung und ſeiner Lebensarbeit gewachſen und wahren Ausdruck giebt. Ich möchte meinen Kranz der Dankſagungen mit einem letzten Blatt beſchließen, indem ich dem Herrn Oberbürgermeiſter und der Stadt Mannheim herzlichen Dank ausſpreche im Namen meiner Mutter und meiner Geſchwiſter für die außerordentliche Ehre, die ſie meinem Vater auch in der Wahl des Platzes für das Denkmal erwieſen habe, einer der ſchönſten Plätze für ein Denkmal in Mann⸗ heim. Ich möchte der Stadt Mannheim, die in dem Leben meines Vaters und auch ſchon in dem Leben meines Großbaters eine ſo bedeutende Rolle geſpielt hat und mit meiner Familie durch die innigen Beziehungen des heute enthüllten Standbildes meines Vaters auf immer verbunden ſein wird, heute mit ganz beſonderer Wärme danken. Redner ſchloß ſein Wort mit ein di Stadt Mannheim. 8 28 Als nächſter Redner erhob ſich Exzellenz Miniſter Dr. Schenkel, er etwa folgendes ausführte: Meine Damen und Herken! Wenn mir die Aufgabe zuteil wurde, mit kurzen Worten zu ſchildern, was Lamey für die innere Verwaltung des Landes und für die Selbſtver⸗ een etan hat, ſo iſt dies wohl deshalb geſchehen, weil ich jetzt in dieſen Jahren zufällig mich in der Leitung desjenigen Miniſteriums be⸗ finde, das Lamey vor 40 Jahren tatkräftig und erfolgreich geführt hat, Man glaubte wohl, daß ich aus meiner Stellung heraus die notwen⸗ en werde, um den Staatsmann Lamey in der und der Vor⸗ digen Kenntniſſe mitbrin inneren Verwaltung zu ſchildern. Nun kann ich aber weder aus meinem Bureau noch aus den Akten ſehr viel mitbringen, nicht deshalb, weil Miniſter Lamey auf dem Bureau, wie man zu ſagen pflegt, nicht viel zu finden war. Lamey war kein Bureaukrat, aber ſein 55 Arbeits⸗ immer war die Geburtsſtätte ſo mancher fruchtbringender Gedanken, icht aus den Akten kann ſch Material mitbringen, obwohl ſie von ſeiner klaren und feſten Handſchrift manches beherzigenswerte Wort ent⸗ alten. Lamey war kein Mann der Akten, ſondern ein Mann der iſchen Tat, der ſeine Anregungen aus der Beobachtung des Lebens heraus ſchöpfte. Dieſe ſeine Schöpfungen find noch jetzt lebendig. enn man die Aſ Lamey's als Staatsmann würdigen und ſeine Werke ſchätzen will, dann iſt es notwendig, einen kurzen Blick rückwärts zu werfen und zu ſehen, wie es mit der Verwaltung vorher beſtellt war. haben wir drei Epochen zu unterſcheiden: In die erſte fällt die Zeit nach der Gründung des Großherzogtums, die Orga⸗ niſation des Amtsweſens, der Kkeisdirektionen und des Miniſteriums. Ihr folgte 1880 die Selbſtverwaltung der Gemeinden. Die nächſt. Epoche fällt unter das Miniſterium Winkler; die dritte Epoche endli können wir als die Zeit Lamey's bezeichnen. Hier ſetzte die Reorgani⸗ ſation der inneren Verwaltung im Sinne der Vereinfachung ein. Unter ihm entwickelte ſich die Selbſtverwaltung, begann der Ausbau des Rechtsſtaates. Die drei Gebiete der inneren Verwaltung, auf welchen Unter der Leitung von Lamey die grundlegenden Umgeſtaltungen ſich vollzogen, waren die Aufhebung der Kreisregterungen und S affung einer größeren Selbſtändigkeit der Bezirksämter. Die bis dahin be⸗ ſtehende Scheidewand war gefallen. Die Zuſtändigkeit und Selbſt⸗ ſtändigkeit der Amtsvorſtände wurde erweftert, die Unmittelbarkeit nach unten und oben hin verändert, die Macht der Gemeinden und Bezirks⸗ angehörigen vermehrt. Man ſchritt dazu, den Bezirksrat zu wählen, der aus—9 durch Tüchtigkeit, Gemeinſinn und Kenntniſſe ausge⸗ zeichneten Männern beſteht. Auf dieſe Weſſe kam es zur Schaffung eines Rechtsſtaates, während man vorher einen gewiſſermaßen un⸗ vollſtändigen Poltzeiſtaat hatte, in dem nach Zweckmäßigkeitsmaßregeln Anordnungen getroffen wurden, wo nach Zweckmäßigkeitsgründen auch eſtraft wurde.(Heiterkeit.) Unter der nunmehr ſorgfältig ausge⸗ alteten Verwaltungsgeſetzgebung erſchienen neue Verordnungen, neue ortspolizeiliche Vorſchriften, Der Rechtsſchutz des Einzelnen wurde ver⸗ vollkommnet, er wurde vor den Eingriffen der Polizeſbehörde geſtchert und unterſteht den Beſtimmungen der Verwaltungsgeſetze; gegen Straf⸗ verfügungen konnte die richterliche Entſcheidung angerufen werden degen vnichterliche Verwaltungsentſcheidungen der Verwaltungsgerichtshof. er Redner ging dann ein auf die Kreisverfaffun„die 11 Kreisverbände, den geſchaffene freſe Selbſtverwaltung der Int nunab e. J chöpfungen für Waffhem 30. Wat Werſerm⸗unzeigere 5. Sette, innere Verwalkung ſpiegelten ſich die hervorragenden Geiſtesgaben wieder, durch die Lamey ausgezeichnet war. Dieſe Schöpfung zeige auch, welche ideale Auffaſſung Lamey vom Leben hatte, welches Vek⸗ trauen er ſeinen Mitmenſchen entgegenbrachte, daß ſie opferfreudig genug ſein würden, daß ſich Bürger finden würden, die tatkräftig ſich an der Selbſtverwalkung im Kommunal⸗ und Kreisverband beteiligen. Seine echt liberale Geſinnung habe Lamey betätigt durch die Schaffung dieſer ſreiſinnigen Einrichtungen, durch ſein perſönliches Eintreten für eine Geſetzgebung, in der die Rechte des Einzelnen gegenüber dem un⸗ mittelbaren Eingreifen der Stagtsgewalt geſchützt werden. Er habe dieſe ſeine Anſchauungen in der Kammer vertreten— und das ſei nicht immer leicht, wie er verſichern könne.(Heiterkeit.) Unter Lamey wurde der freien Entfaltung der Individualität Spielraum geſchaffen. Seine ſtaatsmänniſche Weisheit betätigte Lameh nicht durch unnagchſichtiges Feſthalten an einmal feſtgelegten Grundſätzen, nicht durch Jagen nach dem letzten Ziele, ſondern wie alle, die wahr⸗ haft Großes und Dauerndes ſchaffen wollen, durch weiſes Haltmachen bei dem Erreichbaren. Daß ſein Wirken ein ausgezeichnetes war, ſeine Eigenſchaften ideale, daß ſein ſtaatsmänniſches Weſen Erfolg verbürgte, das ſehen wir heute, nach 40 Jahren, noch am beſten. Wenn er heute herunterſteigen könnte, von dem Sockel, auf welchem ſein Standbild ſteht, ſo würde er, nicht ohne einen gewiſſen Humor, aber auch nicht ohne ein berechtigtes Gefühl ſeines beſcheidenen Selbſtgefühls ſagen, es müſſe doch gut geweſen ſein, was er ge⸗ ſchaffen, denn wenn auch daran gefeilt wurde, im weſentlichen ſeien die Grundlagen doch dieſelben geblieben, haben ſie ſich trefflich be⸗ währt. Auf Lameh kann das Wort der Schrift keine Anwendung finden. Es ſind andere, die da ſäen, andere, die da ernten. Aber er habe die Muſe, die er nach ſturmbewegter Zeit fand, dazu benützt, anderen als Muſter zu dienen. Jahrzehnte lang war er Vorſitzender des Kreisausſchuſſes, wo er weiterpflanzte und erntete. Lange Zeit hatte er die Leitung des Kreisausſchuſſes Mannheim inne. Während dieſer Zeit iſt ſein Weſen und Leben tief eingewurzelt in der Stadt Mannheim. Er könnte beobachten, wie ſie mit Unterſtützung der Regierung, aber hauptſächlich durch umſichtige, opfervolle Tätigkeit ihrer Bürgerſchaft emporblühte. Aber Lameh blieb nicht beim Be⸗ obachten. Er nahm regen Anteil an den wirtſchaftlichen kommu⸗ nalen Angelegenheiten, regelmäßig erſchienen Artikel von ihm in der Preſſe. Manche Züge, die das jetzt ſo ſtattliche Mannheim trägt, ſprechen von den Spuxen ſeines Geiſtes. Mit Recht haben Stadt und Krei 5 U den konfeſſionellen Frieden. Herr Profeſſor Moeſt von Karlsruhe gab in ſeinen Dankesworten der Freude Ausdruck, daß ihm das Denkmal in ſo ſchöner Weiſe gelungen ſei. Er dankte dem Komitee ſowie der Familie Lamey für die ihm zuteil gewordene freundliche Unterſtützung und gab zum Schluß der Freude Ausdruck, daß es ihm nach ſo langen Fahren wieder einmal vergönnt geweſen ſei, für die herrliche Stadt Mannheim, dem Stolz unſeres badiſchen Landes, ein Werk zu ſchaffen, das wohl nicht ganz unwürdig ſei, ſich dem reichen Kranze der hervorragenden Sehenswürdigkeiten Mannheims einzureihen.. führt aus, daß man ſich wohl einer Pflichtverletzung ſchuldig machen würde, wolle man heute nicht des Vorſitzenden des Denkmalkomitees, des Herrn Rechtsanwalt König, gedenken, der ſich mit einer ſeltenen Aufopferung und Arbeitsfreudigkeit der Sache des Denkmals ge⸗ widmet habe. Herr König habe ſeine Aufgabe mit der ihm eigenen genialen und praktiſchen Weiſe gelöſt; das habe der ganze Verlauf der Einweihungsfeierlichkeit bewieſen, das beweiſe auch der Verlauf der Tafel. Sein Hoch gelte dem Vorſitzenden des Denkmalkomitees, Herrn Rechtsanwalt König. VVVU»'ngn. Herr Rechtsanwalt König entgegnet, daß er den auf ihn ausgebrachten Toaſt abgeben müſſe auf die Mitglieder des Denkmalkomitees, zu dem auch Herr Stadtrat Hirſchhorn gehöre. Es müſſe auch heute darauf hingewieſen werden, daß als der geiſtige Urheber des Lameh⸗Denkmals Herr Stadtrat Hirſchhorn zu bezeichnen iſt, der in der im Jahre 1897 ſtattgefun⸗ denen Mannheimer Kreisverſammlung die Anregung gegeven habe, Herrn Staatsrat Lameh in Mannheim ein Denkmal zu errichten. Die Anregung fiel auf fruchtbaren Boden— das war das Verdienſt Lameh's—, aber die Anregung gegeben zu haben, das war das Ver⸗ dienſt des Herrn Stadtrats Hirſchhorn. Das Verdienſt an der ſchönen Durchführung des ganzen Werkes gehühre nicht ihm als Vorſitzenden des Komitees, ſondern es gebühre allen denen, die in irgend einer Weiſe zu dem herrlichen Gelingen mitgewirkt haben. Redner ſchließt ſeine Worte, indem er der Freude Ausdruck gab über den harmoni⸗ ſchen Verlauf der ganzen Feier. Hiermit war die Reihe der Toaſte erſchöpft, jedoch blieben die Teilnehmer noch längere Zeit in anregender und fröhlicher Unter⸗ haltung beiſammen. Anerkennung verdient das vorzügliche Memt und die tadelloſe Zubereitung der Speiſen. Herr Feilbach hat geſtern wieder be⸗ wieſen, daß ſeine Küche und ſein Keller des herrlichen Roſengartens würdig ſind. 5 5 Am Schluſſe unſeres Berichts wollen wir nicht unterlaſſen, eines Mantes zu gedenken, der in ganz beſonders hervorragender Weiſe bei der Durchführung des ganzen Denkmalsprojektes mitgewirkt hat, des Herrn Oberbürgermeiſters Beck. Unſer Stadtoberhaupt hat auch den ganzen Einweihungsfeierlichkeiten durch ſeine Mitwirkung ſowie durch ſeine glänzende Rednergabe einen vorzüglichen Verſauf geſichert. 1 *Feruſprechverkehr mit Rheinau. Das einfache Geſpräch Mitglieder des„Liberalen Herr Stadtrat Fritz Hirſchhorn 1 5 welche P. Aus Lndwigshafen. Schlechte Beute machte ein Dieb, der in der Nacht vom Samstag auf Sonntag in das Schuhgeſchäft von Raſter in ber Oggersheimer Landſtraße einbrach. Durch ein Keller⸗ loch ſuchte er den Weg nach dem Laden, fand aber dort weiter nichts des Mitnehmens wert als ein Bund Schlüſſel.— Von einem unbe⸗ kannten Täter wurde geſtern nachmittag im Flur des Hauſes Schjller⸗ ſtraße 17 einem Fabrikanten ein Fahrrad entwendet im Werte von 485 Mark, das die Bezeichnung„Torpedo“ trug... 8 Polizeibericht vom 29,. bis 30. Ma... 1. Am 28. ds. Mts., abends 10½% Uhr zog ſich im Hauſe P 5, 2 ein 15 Jahre altes Mädchen beim Löſchen eines Spiritusapparates derart ſchwere Brandwunden zu, daß ſte mittels Sanitätswagens ins allgem, Krankenhaus verbracht werden mußte. 2. Auf der Rheinparkſtraße wurde am 29. ds. Mts. ein 4 Jahre alter radfahrender Knabe von einem vor einen Milchwagen geſpannten Hund an den Kleidern gefaßt und umgeworfen. Bei dem Fall ſchlug er den Kopf an die Achſe des Milchwagens und trug ſchwere Ver⸗ letzungen davon. . Im Laufe dieſes Monats wurden aus der Liebfrauenkirche Luiſenring Nr 30/%32 hier zwei weißleinene Altardecken und zwei weißleinene Kommuniondecken entwendet, Erſtere ſind 2 m lang und 1½ m breit, letztere 4½ m lang und 1 mehreit und auf einer Seite mit gehäckelten Spitzen verſehen. Um ſachdienliche Mitteilung an die Schutzmannſchaft wird gebeten. 4. Sechs Körperverletzungen— verübt guf der Straße G und H 3, H und J 1, in der Wirtſchaft Dalbergſtraße Nr. 27, im Iſolierſpital, auf dem Viehhof und im Hauſe Rheinhäuſerſtraße 57 — gelangten zur Anzeige. B. Verhaftet wurden 12 Perſonen wegen derſchiedener ſtrafbarer Handlungen.% 8 e Deueſte hachrichten und Celegraume. 5 44 Orivat-Celegramme des„General⸗Hnzeigers“ Hamburg, 30, Mai. Die nächſten Truppentransporte nach Südweſtafrika ſind wie folgt beſtimmt: Am 1. Juni Dampfer„Aachen“ mit dem Regiments⸗ und Bataillonsſtabe, einer Kompagnie und 800 Pferden. Am 7. Juni die Dampfer„Schleswig“ und„Lueie Wörmann“ mit einem Bataillon und einer Feldgrtlllerle⸗ abteilung und am 17. Juni der Dampfer„Palatig“ mit einem Bataillon und einer Batterie.(Frkf. Ztg.) * Brüſſel, 30. Mai. Die Wahlen für die ausſcheidenbe Hälfte der Mitglieder des Senats und der Repräſentanten⸗ kammer fanden heute ſtatt und verlief en ruhig. Die Liberalen verzeichnen einen Zuwachs, doch erlitt die kathol, Religionspartei keinen ernſtlichen Abbruch. 5 *Kopenhagen, 29. Mai. Der inter nationale Tube! kuloſekongreß wurde heute geſchloſſen. 10 Jerſey⸗City, 30. Mai. Am 29, Mai brach auf dem Güter⸗ bahnhof der Delawarebahn eine große Feuersbrunſt aus, wodurch die 800 Fuß langen Molen, auf der eine große Menge Waren aufgeſtellt waren und mehrere Segelboote und Schleppdamper ſowie 6 weitere Gütermolen und Kohlenmolen vernichtet wurden. auf eine Million Dollar geſchätzt. Die britiſche Tibet⸗Expeditim. Gyangtſe, 29. Mai. Die Tibetaner zogen ſich aus dem Rücken des feindlichen Lagers zurück. Die Verbindungen ſind wieder offen. »London, 30. Maj. Nach einem Telegramm des„Daily Mail“ aus Chumbi vom 26. Mai wurde ein Angriff auf das, dem britiſchen Lager bei Gyangtſe naheliegende von den Tibetanern be⸗ feſtigte Dorf gemacht, wobei Leutnant Garſtin und 3 Sodnys ftelen, 3 Offiziere und 3 Ulanen wurden verwundet. Das Dorf wurde nach IIſtündigem Gefecht genommen. Die Tibetauer hatte ſchwere Verluſte. 31 Mann wurden gefangen genommen. NVsGin amerikaniſches Geſchwader vor Tauger. Der Schaden wird Waſhington, 28. Mai. Der mauriſche Räuber Rai nli, der den Amerikaner Perdiearis und den Engländer Varley bei Tanger entführte, ſtellt folgende Bedingungen ſür die Frei⸗ gabe: England und Amerika ſollen Bürgſchaft übernehmen, daß Marrokko ihm und ſeinen Nachfolgern Strafloſigkeit zuſichert und der Sultan die Truppen aus der Provinz Tanger entfernt, ihm, Raisnli, die Beherrſchung des Gebietes überläßt und ſchließlich, daß der Gouverneur von Tanger und Fez ein hohes Löſegeld aufbringe. Staatsſekretär Hay und Präſident Rooſevelt entſchieden, daß dieſe Bedingungen durchaus unanehmbar ſeien. Das aus den Schiffen„Atlanta“,„Marietta“ und„Caſtiere“ beſtehende ſüdat⸗ lantiſche Geſchwader erhielt Befehl von Teneriffa nach Tanger zu gehen und ſich dem dort liegenden Kreuzer„Brooklyn“ anzuſchließen. Das europäiſche Geſchwader, beſtehend aus den Schiffen„Olympia“,„Valtimore“ und„Cleveland“, wurde ange⸗ wieſen, von den Azoren nach Tanger zu gehen. Der Krieg. 5 Die Erſtürmung Kintſchousz. *Tokio, 28. Mai.(Amtlich.) Ueber den An auf Kintſchou wird folgendes gemeldet: Der Angriff gegen die feindliche Stellung bei Nanſchau begann früh 2 Uhr 25 Minuten. Die Verteidigungswerke des Feindes waren faſt ſämtlich ſtändiger Art. Die feindliche Artillerie beſtand aus 50 Geſchützen verſchiedenen Kalibers und aus zwei Kompagnien Schnellfeuer⸗Feldartillerie. drei Linien gedeckter Laufgräben mit Schießſcharten, ſtellte an den wichtigſten Punkten Maſchinengewehre auf und leiſtete hart⸗ näckigen Widerſtand. Wir ſtellten unſere Feldgeſchütze mit der Richtung auf die Forts auf und brachten die Hauptartillerie des Feindes um 11 Uhr vormittags zum Schweigen; während ſich die Schnellfeuergeſchütze weiter nach Nanzenanling zurückzogen und bis in die Nacht feuerten, konzentrierte unſere Artillerie ihr Feuer auf die feindlichen Gräben. Unſere In⸗ fanterie ging bis zu 400 bis 500 Meter an den Feind vor. Vor uns lagen aber Drahthinderniſſe, Minen und Gräben, und das Feuer der feindlichen Infanterie dauert ungeſchwächt fort. Wir gingen aber noch weitere zweihundert Meter an den Feind heran und noch mehrere Sturmangriffe er⸗ wieſen ſich als erfolglos, da alle unſere Offi⸗ und Mannſchaften 20 bis 30 Meter vor em Feinde fielen. Daraufhin ſetzte mit vorbereitendem Feuer unſere Artillerie ein und abends erfolgte unter ſchwerſtem Geſchützfeuer der letzte Sturmangriff, durch den unter großen Schwierigkeiten eine Breſche in die feindlichen Reihen gelegt wurde, durch die wir die ganzen Höhen gewannen, den Feind vertrieben und älle Geſchütze auf den Forts erbeuteten. 8 Ein glücklicher Zufall bei dieſem Angriffe war die Entdeckung eines Minendrahtes am Oſtfluſſe des Berges bei Nanſchau. Wir ANuhror ſchnitten ſie durch und verhinderten ſo eine Minenexploſton. Tokio, 30. Mai.(Reuter). Das japaniſche Geſchw s an dem Angriff auf Kintchon teilnahm, lief am ch in die Bucht ein. Die ſtürmi le g iff Die Infanterie errichtete zwei bis zeichnett pegelſtationen ſofort anzugreifen. Als das Wetter ſich gebeſſert hatte, näherte ſich das Geſchwader am Donnerstag früh der Küſte und beſchoß die ruſſiſche Batterie, während die Torpedoflottille ihr Feuer auf die Eiſenbahn bei dem Scharfluß richtete und Lotſungen vornahm. Der Anſturm der Japaner auf Naſchau war einer der wildeſten und der blutigſten in der moderne Kriegsgeſchichte. Während des erſten Anſturms wurde jeder Offizier und jeder Mann weggeſchofſen, ehe er die ruſſiſche Linſe errichte. Bei dem letzten Verſuche, der durch das Feuer der Artillerie unterſtützt wurde, gelang es, die ruſſiſche Linie zu durchbrechen. Ein großes Glück für die Japane, war, daß die Minendrähten aufgefunden wurden, Wären di Minen explodiert, hätten die Japaner ungeheure Verluſte erlittet und die Ruſſen hätten ihre Stellungen halten können. Um 11 Uhr vormittags waren die Hauptbatterien der Ruſſen zun Schweigen gebracht. Zwei ruſſiſche Feldbatterien zogen ſich nack Nanzenanting zurück, von wo ſie die Japaner bis zum Anbruch der Nacht beſchoſſen. Japaniſche Infanterie ging vor. Als ein Oeffnung gefunden war, ungefähr 200 Meter von der ruſſiſchen Lini; entfernt, gingen die Jagpaner zum Sturmangriff vor, wurden aben zurückgeworfen, Dle japaniſche Artillerie eröſſnete wieder das Feuer. Gegen Abend nahm eine japaniſche Abteilung einen Teil der Verſchanzung. Die übrigen japaniſchen Truppen gingen, von dieſem Erfolge ermutigt, gleichfalls vor und waren bald darauf im Beſitze des Hügels. »Tokio, 30, Mati, General Oku berichtet: Bei dem Berge Karchan bildete die 4. Diviſion den rechten Flügel, die 8, Diviſion den linken, während die 1. Dipiſion das Zentrum hakte. Der Feind beſtand aus einer Diviſion der Feldarmee, 2 Batterjen Feldartillerie, außerdem Feſtungsartillerie und andere Truppen. Unſere 4. Diviſion errang einen Vorteil über den linken Flügel des Feindes, welcher durch die Beſchießung unſerer Flotte von der Kintſchaubucht aus mitgenommen war und drängten ſich ſchlleßlich in die feindliche Stellung ein. Die beiden andern Diviſionen ſolgten unterſchiedlich, worauf ſich das ruſſiſche Heer in Verwirrung zurückzog, indem es die Magazine bei Taſangtſchu verbrauntſe, Die Kriegsbeute belief ſich auf 68 Kanonen und 10 Maſchinenkanonen, außerdem vieles Kriegsmarerial. Unſere Verluſte betrugen ungefähr 3500, während der Feind 500 Tote auf dem Schlachtfeld ließ. * Tokio, 29. Mai.(Reuter.) Man glaubt, daß General Stöſſel die bei Kintſchou geſchlagenen ruſſiſchen Truppen befehligte und daß die Verteidiger Kintſchous der Hauptbeſtandteil der Beſatzung von Port Arthur waren. Die ruſſiſchen Verluſte werden auf 2000 Mann geſchätzt. * Tokio, 29. Maf, mittags.(Reuter.) Die Verluſte der Japaner bei dem Kampfe um den Nanſchauhügel bei Kintſchou werden jetzt auf 3500 Mann geſchätzt. Von der Zahl der genommenen ruſſiſchen Geſchütze heißt es jetzt, dieſelbe betrage mehr als zwanzig, Der Vormarſch der Japaner.... *Petersburg, 28. Maj. Wie General Kuropatkin an den Kaifer vom 27. Mai meldet, begann eine japaniſche Abteilung von etwa einem Bataillon Infanterie und einer Eskadron am Morgen des 25. Mai auf der großen nach Liaujang führenden Straße vor⸗ zurücken, wurde aber genötigt, raſch nach Thumenſa zurückzukehren⸗ Im Tale des Aiho hält eine etwa ein Bataillon Infanterie ſtarke japaniſche Abteilung die Höhen bei dem Dorfe Dapu beſetzt. Die Koſaken wurden dort mit ſtarkem Feuer empfangen. Das Gefech dauerte von 10 Uhr vormittags bis 4 Uhr nachmittags. Dabei ver⸗ ſuchte die japaniſche Infanterie den rechten Flügel der Koſaken ein zuſchließen und ihm den Rückzug abzuſchneiden, was ihr aber gelang. F„ London, 30. Mai. Reuter meldet aus Mukden 27. Mai: Die Ruſſen behelligen die Nachhut der Japan was ein Einſtellen des Vorrückens der Letzteren erkläre. 5 RKorea.„„„ Söul, 30. Maf.(Reuter.) Der amerikaniſche Konſul iſt heute Morgen aus Fuſan auf dem Landweg hier eingetroffen. Es berichtet daß das Innere Koreas durchaus ruhig und ftiedlich ſei. Nirgens ſei ein, Auftreten der Tonghocks oder anderer Räuber zu ſehen. Der B ahnban von Fuſan nach Söul nehme guten Fortgang und werde gegen Jahresſchluß beendet ſein. 5 Die Wirkung des japaniſchen Pulvers. Waſhington, 29. Mai. Amtliche telegraphiſche Berichte au Japan heben die furchtbare Gewalt des japaniſchen Pulvers hei vor, deſſen Bereitung Geheimnis. Die Exploſion der mit dieſem Pu gefüllten Geſchoſſe ſetzte die amerikaniſchen Attaches in Stau Die ſchwerſten, panzerdurchſchlagenden Geſchoſſe, obwohl ſie nur eine kleine Ladung Pulber enthalten, zerplatzten in zahlloſe ſpitze Stücke, die mit ſolcher Gewalt in die Luft geſchleudert werden, daß ſie alles, was ihnen Widerſtand leiſtet, zertrümmern.„„ Vom roten Kreuz. * Peking, 29. Mai. Ein kaiſerliches Dekret ordnet die Errichum einer Geſellſchaft vom roten Kreuz in China an, welche ſich der internationalen Konvention anſchließen wird. Das kaiſerliche Schatz⸗ amt ſpendete für die Geſellſchaft 100,000 Taels. 5 Japauiſche Anleihe. 2 ondon, 30, Mal.„Daily Chroniele“ meldet aus N Mork: Die letzte japaniſche Anleihe wurde drelmal ü er e„„ Tokio, 29. Mai.(Reuter). General Oku erließ an Bevölkerung von Liautung eine Proklamation, in d einerſeits Schutz des Lebens und Eigentums verſprach, ſowie Ent⸗ ſchädigung für die von der japaniſchen Armee beſchädigten oder ge, nommenen Häuſer, andererſeits aber ſtrenge Beſtrafung andro wenn ſie die Ruſſen unterſtützten. Waſſerſtandsnachrichten vom onat Mat. 1 Datum: S 2 292 29e. 22 45 730 81 3,74 3,82 8,87 3,82 vom Rhein: Konſtan Waldshut, üüningen !!B Lauterburg Maxau Germersheim. Manheim * 2 5 18888 S& „ — 58,51 800 5,44 5,40 5,54 5,54 M 4,17 2,80 2½0 —2 ceer — * * * 8 . 1 7 S 63%„„ P 2 2 2,75 2,82 3,04 8,28 8,45 .07 2,12.6 62„„%bᷣuvzéf»ͥ„ vom Necart 6. Seite. Weneral⸗Anßzeiger. utfihelm, 30) Mak. 40. Tonkünſtlerfeſt des Allgem. Deutſchen Muſikvereins. J, Fränckfüvt, 29 Ma Gegen den Eröffnungsabend im Opernhauſe bildete der geſtrige des U, Orcheſterkonzertes einen Aufſchwung. Es ſcheint wohl, daß unſere Modernen in der freieren Form der ſymphoniſchen Phantaſtie mehr ſich auszuleben vermögen, als in der ſtrafferen Form der Oper. Beruht wohl die weniger vollkommene Entwicklung und Ausführung des muſikaliſchen Gedankens im Gebiete der modernen Oper auf dem Mangel an guten Operntexten? Zum Teil doch wohl, wenn man auch immerhin zugeben mag, daß die Operntexte gegen früher micht ſchlechter geworden ſind. Die Haupturſache iſt wohl darin zu ſuchen, daß bei der heutigen Entwicklung der Muſik getreu den durch Wagner aufgeſtellten Prinzipien ein Komponiſt nur dann mit Aus⸗ ſicht auf Erfolg auf dem Gebiete der Oper ſich betätigen kann, wenn er zugleich auch ein Dichter iſt. Denn nur das Selbſtgeſchaute ann ſo in Muſik umgearbeitet werden, daß Wort und Ton ein organiſches Ganze geben. In fremder Dichtung kann eine ausge⸗ ſprochene Individualität kaum ganz ſich ausleben, es ſei denn Con⸗ genialität des Dichters und Komponiſten vorausgeſetzt, eine Erſchei⸗ mung, die kaum in den Bereich der Möglichkeiten tritt. Darum auch die vielfachen äußeren Mißerfolge der Opernkomponiſten ſeit Wagner, Mißerfolge, die um ſo eigentümlicher berühren, als ja die Technik der äußeren Ausdrucksmittel ſeit Wagner tatſächlich in un⸗ geahnter Weiſe gewachſen iſt. Die Erſcheinung iſt bedauerlich, ſie wird aber bleiben, bis der Menſchheit ein zweites Genie erſteht wie Wagner. Freier als der Opernkomponiſt der Jetztzeit iſt der ſog. Programmnock, inſofern er nur die Grundſtimmung einer ihn gerade begeiſternden Dichtung feſtzuhalten braucht. Darum wagen ſich unſere Jungen auch mit mehr Erfolg an die ſymphoniſche Phantaſie. Ein ſolches Werk: Schwermut— Entrückung— Viſion bon Valkmar Andreae eröffnete das erſte große Orcheſter⸗ konzert. Ein gleichnamige Dichtung Schädelins liegt dem Werk zu⸗ grunde; der Komponiſt kleidet ſeine Empfindungen in die Form der freien Phantaſie, läßt aber zwei kürzere Stellen der Dichtung als dramstiſche Höhepunkte einmal durch einen gemiſchten Chor im Uniſono, das andere Mal durch einen Solotenor hervorheben. Es hätte dem Werke kaum etwas geſchadet, wenn auch dieſe Worte weg⸗ geblieben wären. An den Namen Volkmar Andrege aber knüpft ſich eine große Hoffnung. Der erſt 25jährige Meiſter ſtellt Themen hin, gemeißelt aus Erz, groß, wuchtig und majeſtätiſch wie die Berges⸗ rieſen ſeines ſchweizeriſchen Heimatlandes. Dazwiſchen erklingen prachtvolle Cantilcuen, von denen groß angelegte Steigerungen wiederum hinüberführen in die ganze erhabene Gewalt des vollen Orcheſterklanges. Die inſtrumentale Technik beherrſcht der junge Meiſter mit erſtaunlicher Sicherheit; er geizt nicht mit überraſchen⸗ den Klangeffekten; und wenn er nun ſelbſt vor dem Orcheſter ſteht und ſeine muſikaliſchen Gedanken mit heller Begeiſterung und in Iug. K 3 3, 17. Industriebörse Mannheim —— eree Treiwillige Verſteigerung. Montag, den 30. Mai 1904, nachmittags 2 Uhr, werde ich im Pfandlokal G 4, 5 im Auftrage des Herrn Georg Rabe gegen bare Zahlung öffent⸗ lich verſteigern: 1Eisſchrank, 1Gasherd, 1 Salz⸗ und 1 Oelkaſten, 2 Teckwagen mit Gewichten, Bonbonsgläſer, 2 Eſſigfäſſer, 2 Einmachſtänder, Auslagekaſten, ſowie verſchiedene Ladeneinrichtungsgegenſtände. Mannheim, den 28. Mai 1904. Weiler, Gerichtsvollzieher, L 4, 12. 14487 Zwangg⸗Verſteigerung. Montag, 30. Mai 1904, nachmittags 2 uhr werde ich im Pfandlokal 4, 5, gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffent⸗ lich verſteigern: 1 Klavier u. Möbel ver⸗ ſchiedener Art. 14518 Mannheim, 28. Mai 1904. Straub, Gerichtsvollzieher, Traitteurſtr. 45. Iwangg-⸗Verſteigerung. Dienstag, den 31. Mai 1904, nachmittags 2 uhr werde ich im Pfandlokal 4, ĩ hier im Vollſtreckungs⸗ wege geg, Barzahlung öffent⸗ lich verſteigern: 14519 1 Pritſchenrolle, 1 Schuh⸗ machernähmaſchine und Möbel verſchiedener Art. Mannheim, 30. Mai 1904. Lindeumeier, Gerichtsvollzieher. Fahrnis⸗Verſteigerung. Den Nachlaß des Meſ⸗ ſerſchmieds F. M. Hoff⸗ mann 115 etr. Mittwoch, den 1. Juni 1904, morgens 10 Uhr und miitags 2 Uhr in Lit. N I, 5(unterm Kauf⸗ aus) werden öffentlich gegen aar verſteigert: Compl. Betten, groß. Schrank, Nähmaſchine, Treibrad mit Schleifbock, Küchenſchrank, gold. Uhr mit Kette, goldene Damen⸗ uhr, Wanduhren, Aquarium, Werkbank mit Werkzeug, Herren⸗ klelder, Küchengeſchirr ꝛc. dc. Manuheim, den 30. Mai 1904. »Waiſenrat Karl Becker, B 2, 5 14520 Jungbuſchſtraße 7, 9. Verſteigerung. Im Auftrag verſteigere ich Dienstag, den 31. ds. Mts., machmittags 2 uhr anfangend, Lit.& 7, 9 gegen Barzahlung folgende Gegen⸗ ſtände, als: Bilder, Spiegel, Galerien, 1 Blumentiſch, 1 Ziertiſch, Bettladen mit Roſt und Roßharmatratzen, Beltung, 1 Chiffonnier, 1 2für. Kleiderſchrank, 1 Bücherſchrank, 1 Schreibtiſch, 1 Waſchkommode mit Marmor, 1 Nachttiſch mit Marmor, 1 Pfeilerkoinmode, 1 Kanagpee, 1 Dezimalwage mit Gewicht, ovale Tiſche,[] Tiſche Und ſonſt Berſchiedenes. 7008b Wt. Hilb, Auktionator, E 8, 9. „ 0 85— Tischläufer, Decken und dergl. finden sorglültige Behandlüng in der H 3, 17. Verſteigerung. Am Dieustag, den 31. Mai 1904, machmittags 2 Uhr verſteigern wir in unſerem Lo⸗ kal K 3. 17 öffentlich gegen bar: 1 zweiſitzige Schulbank, 1 Plüſchgarnitur, Sopha mit 6 Stühlen, 1 Divan, 1 Erker, Stühle, Betten mit und ohne Roßhgarmatratzen, 2 Büffet, ein Vertikow, Federbetten, 1 großer öner Ausziehtiſch, ovals und Tiſche, 1 Blumentiſch, zwei Jaslüſter, 3 Küchenſchränke, 1 Aurichte, 2 Linoleumläufer, 1 Kinderbett, 1 kleine Theke, große u. kleine Spiegel, 1 Nähmaſchine m. Hand⸗ u. Fußbetrieb, 1 Weiß⸗ zeug⸗Nähmaſchine, farbige Tiſch⸗ decken, Bierunterſätze und Ver⸗ ſchiedenes. 14516 Theobor Michel. Julius Knapp. 14%23 Große 14,23 Mübelverſteigerung Dienstag, 31. d.., nach⸗ mittags 2 Uhr verſteigere ich in H A, 23 folgende Gegenſt.: Verſchiedene ſranzöſiſche, pol., kompl. Betten, Federbeiten, Schränke, Chiſfonſers, Küchen⸗ ſchränke, ff. Vertikovs,, Oval⸗ und Küchentiſche, meh⸗ rere Plüſchdivaue u. Sofa's, Waſchkommoden m. Maum.,, desgl. Nachttiſche, Eisſchränke, 1 Handnähmaſchine, 1 Wage m. Gewichten, 1 Regulator, 1 Gas⸗ herd, Küchenmöbel, Stühle, Bilder und Spiegel, ferner: Jeleg. fompl. Schlafzimmet⸗ kintichtungen, 1 gr. ff. Trümeaux, ſchöner Schreih⸗ liſch, 17 Bünde Mehers Lexikon, faſt geu. L. Cohen, Auktionator, J 2, 22. Obige Gegenſtände können Dienstag vorm. 10—1 aus freier Hand gekauft werden. 14517 Wöchnerinnenaſol. Am Mittwoch, den 1. Juni findet eine 28851 Mitgliederversammlung in der Anſtalt um 11½ Uhr ſtatt. Tagesordunug: Statutenänderung. Die Mitglieder werden höflichſt eingeladen. Der Vorſtand. Unterricht. Englihs bonver⸗ Sational blass. The usual meeting of the ahove WIll tabe place tonight at 9 ofolok wWhen à paper wòòlf be read on: 23839 „A Week-end ou the beantiful Neckar.“ The Berlitz School of Languages P 2,. Me. Kay's Englisches Institut 8 1, 2, 2 Tr.(Breitestr.) bietet die beste Gelegenheit zur gründl. Erlernung der englischen Sprache. Engl. Vebersetzungen N diskret. 8 Fürberei* Lintz, Mannhelm. N 1„ ENA G voller Klarheit herausarbeitet, da bricht ſich die Ueberzeugung Bahn: da vor uns ſteht einer der Auserwählten. Ob Herr von Rezmicek nicht beſſer getan hätte, nach Volkmar Andreges Art zu verfahren, als den geſamten Text der vier Gedichte Nietzſche in Form von Sologeſängen zu bieten?„Ruhm und Ewigkeit“ dürfte als freie Illuſtration der Dichtungen ungleich beſſer wirken. So läßt er ſich wie Baußman in ſeinem„Bundſchuh“ durch den Text zu gar zu ſchroffer Charakteriſierung verleiten, die hart an der Grenze ſteht, die das Erhabene vom Lächerlichen ſcheidet. Wenn die Worte ertönen:„dem Berge ſelber ſchüttelt ſich ſein Eingeweide“, ſo wird er dabei ſo realiſtiſch, daß einem ein Fröſteln anfällt ob des grauſen Klanges, und wenn„Hlitze zucken und ſchwefel⸗ gelbe Wahrheiten“ und Zarathusra flucht, da brdelts und tobts in dem Orcheſter, als wollte die Welt zuſammen ſtürzen. Realiſtiſch, aber kaum mehr Muſik. Wir bewundern bei ſolchen Stellen mehr die Fähigkeit des Komponiſten, dafür einen Ausdruck zu finden, als den gefundenen Ausdruck ſelbſt. Andere Stellen aber geben dem Komponiſten Gelegenheit, mit ſeiner muſikaliſchen Em⸗ pfindung zu glänzen und den wunderbarſten Klang aus dem Orcheſter herauszuholen, und wenn die Schlußwerke ertönen„denn ich liebe miſchen, da iſt der Eindruck ein hoher und herrlicher. Herr von Rez⸗ nicek iſt ein viel zu geiſtreicher und erfahrener Komponiſt, als daß eines ſeiner Werke gänzlich mißfallen könnte; aber etwas Mäßigung in realiſtiſcher Tonmalerei dürfte nicht unangebracht ſein. Gegen ihn ſind Strauß im Don Quichote und Pfitzner im vielgeſchmähten zwei⸗ ten Akte ſeiner„Roſe“ harmlos zu nennen. Der Komponiſt dirigierte ſein Werk ſelbſt mit viel Energie und idealem Schwunge. Manchmal noch unklar ſind die Pfade, auf denen Bruno Walter in ſeiner „Symphoniſchen Fantaſie“ wandelt. Eigenes, das von viel Talent und glücklicher Erfindungsgabe zeugt, erſcheint noch oft mit fremdem gemiſcht. Am meiſten ſcheint ſein Lehrer Mahler auf ihn gewirkt zu haben. Das iſt kein Fehler, wenn der jugendliche Komponiſt ziel⸗ bewußt ſeine eigenen Wege zu gehen vermag und vor allem Maß zu halten verſteht, darf man ſpäteren Werken mit viel Intereſſe ent⸗ gegenſehen. Als Dirigent verſteht er ein Orcheſter zu führen und die Themeu plaſtiſch herauszuarbeiten. Ein ganz reizendes Werk iſt Hermann Zilchers Konzert für zwei Violinen mit Orcheſter. Das iſt üppig quellende Melodik und reizvolle durchaus eigene Erfindung. Der erſt 28jährige Komponiſt dirigierte ſelbſt mit Geſchick, ohne allerdings allen Anforderungen zu genügen, die man an einen Diri⸗ genten ſtellen kann. Werke, auf welche die Aufmerkſamkeit der lei⸗ manns„Totenklage“ und Heinrich Zöllners„Hymnus der Liebe“. Meſſina“. Stimmung vollauf gerecht werdend, durch Soloſtellen, mige Männer⸗ und gemiſchte Chorſätze zu wirkungsvollem Schluſſe gelangt. Ganz prächtig iſt die Vertonung der Worte:„Nicht an die Güter hänge dein Herz, die das Leben vergänglich zieren“ ete. Den Dienstag, den 7. Juni 1904, nachmittags 3 Uhr Spezialtag für die Papier-Industrie mit Musterauslage ihrer Fabrikate u. derjenigen aller Hilfsgeworbe⸗ Näheres durch das Sekretariat. dich, o Ewigkeit“, und ſich mit dem Orcheſter die Klänge der Orgel! ſtungsfähigen gemiſchten Chöre zu lenken wäre, ſind Georg Sſch u⸗ 55 Schumann nimmt ſeinen Text aus Schillers„Braut von In düſterer Stimmung, von den Bäſſen im unlsono geführt, hebt das Werk an, das in ſchöner Steigerung, der jeweiligen! bierſtim⸗ erfahrenen Meiſter der Chorkompe Er iſt, ohne gerade durch mu lebendig von guter Charakte 5 Empfindung.— Die Wiedergabe der Werke war eine über alles Lob erhabene. Orcheſter, Chor und Soliſten teilen ſich gleichmäßig in die Ehren des Erfolges. Die Herren Heermann, Vater und Sohn, brachten das Zilcherſche Konzert in prächtigſter Vollendung, als Geſangs⸗ ſoliſten bewährten ſich die Herren Ludwig Heß, Ejnar Forch⸗ hammer und Anton Siſtermanns, von letzterem allerdings haben wir ſchon Beſſeres gehört, Das aus Muſikkennern und Laien beſtehende Auditorium ſpendete reichlich, vielfach begeiſtert Beifall. (Schluß folgt.) kion verrät 2 ders„Hymnus“, ken ſich auszuzeichnen, —— Verantwortlich für Politik: J..: Georg Chriſtmann. für Feuilleton, Kunſt, Volkswirtſchaft und den übrigen, redaktionellen 55 Teil: Georg Chriſtmann, für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Richard Schönfelder, 85 für den Inſexatenteil und Geſchäftliches: Karl Apfel. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei. G. m. b..: Eruſt Müller. Für die Beise bietet die grösste Auswahl in Decken, Flaids, Chales, Schultertüchern ete. J. Gross Nachf. Ecke a. Markt. 232367/8 — Leininger Hof, Eberbach a. 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