adiſche Volkszeitung. Anle Gadiſch zeitung.) 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ 1 aufſchlag M..49 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 58 Pfg. N E 6, 2. „ Inſerate: Die Colonel⸗Zeile.. 20 Pfg. Unabhä Geleſenſte und verbreitetſte Zeilung in annheim und Amgebung. der Stadt Mannheim und Amgebung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. Weiger ngige Tageszeitung. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim“ Telephon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahmev. Druckarbetten 341 Redaktion„ 377 E 6, 2. Des Fronleichnamsfeſtes wegen erſcheint die nächſte Nummer Freitag vormittag. —— Die ſozialdemokratiſche Vochflut, die bei den Wahlen 1903 hereingebrochen war, ebbt immer mehr und mehr zurück, wie auch bei der vorletzten Erſatzwahl in Frankfurt a. O. wiederum deutlich zu ſehen war. Die überaus ſtarke Zunahme der Sozialdemokratie in der Periode 1898 bis 1903, die ſich in den letztjährigen Reichstagswahlen ſichtbaren Ausdruck verſchaffte, ſtand in keinem Verhältnis zu der Zu⸗ 5 nahme der ſozialdemokratiſchen Stimmen in der voraufgegan⸗ genen Periode. Die Urſachen des außerordentlichen Stimmen⸗ zuwachſes bei dieſer Partei haben wir ja in verſchiedenen Ar⸗ tikeln darzulegen geſucht; es machte ſich in den 3 Millionen ſozialdemokratiſcher Stimmen ein gut Teil Mißſtimmung ſonſt gutbürgerlicher Wähler Luft. Der Stimmenzuwachs prozen⸗ tualiter hätte für die Sozialdemokratie rund ½ Million geringer ſein müſſen als er eben war; die Annahme iſt alſo wohl be⸗ gründet, daß die überſchießende halbe Million ſozialdemokra⸗ kiſcher Stimmen abgegeben wurden von ſog.„Mitläufern“, ab⸗ geſehen von der in den anderen 2½ Millionen ſozialdemokra⸗ tiſcher Stimmen noch ſteckenden Zahl der gewohnheitsmäßigen „Mitläufer“. Der„Dresdener Jungbrunnen“ mit ſeinem un⸗ ſäglichen Parteigeſchimpf und ſeinen perſönlichen Inſulten ee Art kam hier wie gerufen, um einmal der Sozial⸗ emokratie klipp und klar zu beweiſen, daß nicht die Partei als ſolche Schuld an den 3 Millionen ſozialdemokratiſcher Stimmen hat, ſondern daß dieſe in ganz erheblichem Maße der Grad⸗ meſſer waren für zum teil wohl auch berechtigte— allgemeine und rein perſönliche Mißſtimmungen und Verſchnupfungen. JIn der Abgabe ihres Stimmzettels für die Sozialdemokratie 9 ſuchten die„Unzufriedenen“ lediglich ihrer Mißſtimmung Aus⸗ druck zu geben. Naturgemäß mußten dieſe„Auchſozialdemo⸗ kraten— bei ihrer immerhin gutbürgerlichen Geſinnung— por ſich ſelbſt erſchrecken, als ſie nach dem Dresdener Jung⸗ brunnenbad das wahre Geſicht der Umſturzpartei erkannten. Auf dieſe ihnen blindlings zugefallenen Stimmen hatte bei Nach⸗ wahlen die Sozialdemokratie von vornherein zu berzichten. Aber auch die überzeugten Parteigenoſſen fühlen ſich abgeſtoßen und angeekelt durch das Gezänk des Dresdener Parteitages, das ſich noch durch Monate bis auf den heutigen Tag fortſetzte. Von den überzeugten Sozialdemokraten blieb aus genannten Gründen bei den Stichwahlen wohl auch mancher von der Wahlurne fern. Dieſe Tatſache erkennen mehrere ſozialdemokratiſche Partei⸗ blätter unumwunden an. Es wäre doch Verblendung und ſchlimmſte Selbſttäuſchung, wollte die Sozialdemokratie ange⸗ ſichts der die deutlichſte Sprache redenden Zahlen noch immer ähre fortgeſetzten Niederlagen auf ganz unmögliche Gründe zurück⸗ führen. Auf unſerer Seite darf man bei ſolcherlei Betrachtungen freilich nicht unberückſichtigt laſſen, daß bei den bis jetzt ſtattge⸗ fundenen Nachwahlen auf Grund der alten Wählerliſten vom Juni 1903 gewählt wurde, die gewiſſe Verſchiebungen bedingten. FJedoch die alten MWählerliſten mußten ja auch in dem Beſitzſtand der bürgerlichen Parteien, wenngleich nicht in ſolchem Maße, Veränderungen herbeiführen; dann aber ſind die Verſchiebungen in dem Beſitzſtand der Sozialdemokratie doch ſo erheblich, daß die alten Wählerliſten ganz allein oder nur in der Hauptſache ͤͤ ˙ e Das iſt doch eine deutliche Sprache! Auswärtt e 28„ editin. 18 1 8— Für unverlangte Manuſkripte wird keinerlei Gewähr geleiſtet. 5 Ggrebrcsplh) 815 Nr. 250. Mittwoch, 1. Juni 904.(Abendblatt.) antwortlich gemacht werden können. Auf dieſe Begründung ihrer Niederlagen haben ſich die Sozialdemokraten auch immer erſt nach den Wahlen zurückgezogen; vor den Wahlen war höchſt ſelten von einer vorausſichtlichen Niederlage der alten Mählerliſte wegen die Rede: das hätte jedoch unbedingt der Fall ſein müſſen, wenn wirklich die Sozialdemokratie von der großen Schuld der alten Wählerliſten ſo durchdrungen wäre. Bis zur letzten Nachwahl in Straßburg⸗Land waren elf Erſatzwahlen nötig, von denen zehn nach und eine vor dem Dresdener Parteitag ſtattfand. Dieſe eine fiel zu Gunſten der Sozialdemokratie aus, die zehn Erſatzwahlen nach dem Dres⸗ dener Parteitag aber insgeſamt zu Ungunſten der Umſturzpartei. In den elf Erſatzwahlen hatte die Sozialdemokratie folgende Reſultate erzielt: Prozent der Stimmen Wahlberechtigten 1903 Ciſat: 1908 Erſatzwahl wahl 1. 1. Sept. Deſſau⸗Zerbſt 19 268 12715 36,3 37,7 2. 17. Nov. Mittweida 19 270 16040 55,1 45,9 3. 1. Dez. Stallupönen 1493— 6,1— 4. 5. Jan. Auerbach 19 106 15 772 52,0 42,õ1 5. 18. Jan. Osnabrück 6 871 4930 18,1 14,0 6. 15. Febr. Eſchwege 6 485 5887 26,% 23,5 7. 15. März Lüneburg 5 564 3 913 18,2 12.8 8. 18. März Zſchopau 18616 10 277 49,2 37,1 9. 29. April Altenburg 18 695 17427 42,8 39,9 10. 13. Mai Frankfurk a..O. 12817 11407 36,8 38,6 11, 21. Maf traßburg⸗Land 3 097 1470 15,4 7,8 Abgeſehen von der erſten Erſatzwahl, die eben einen Stimmenzuwachs der Sozialdemokratie ergab und hier nicht weiter in Betracht gezogen werden ſoll als es ſchon geſchehen, wurden in den zehn anderen Wahlkreiſen bei der Erſatzwahl 87 073 Stimmen gegenüber 106 514 in der Hauptwahl für die Sozialdemokratie abgegeben, mithin 19 400 Stimmen, oder in Prozenten ausgedrückt, 18,3 Proz. weniger. den bürgerlichen Kandidaten Blumenthal eingetreten zu ſein ſcheinen, und in Stallupönen(Ziffer 3) die Sozialdemokratie von vornherein auf eine Erſatzwahl verzichtete. Der Beweis aber iſt erbracht, daß alle Gegengründe, die von den Sozialdemokraten noch immer mit Vorliebe für ihre Niederlagen vorgebracht werden, nicht gerechtfertigt ſind. Sie können vor allem bei den Wahlkreiſen Zſchopau, Altenburg und Frankfurt a. O. überhaupt nicht in Frage kommen, in Wahlkreiſen, wo die Kandidaten der Sozialdemokratie aus den Juniwahlen 1903 als Sieger hervorgingen, Altenburg ſogar Stimmenmajorität. Der Stimmenrückgang der Sozialdemo⸗ kratie iſt, das wird niemand ableugnen wollen, eben keine auf außerhalb der Machtſphäre der Sozialdemokratie liegende Ein⸗ flüſſe gegründete Erſcheinung, ſondern ſie iſt eine Erſcheinung von ganz ſymptomatiſcher Bedeutung, für welche die Sozial⸗ demokratie ſich ſelbſt die größte Schuld beizumeſſen hat. Auf der anderen Seite ſind aber die letzten zehn Nachwahlen ein deutliches Mahnwort an die bürgerlichen Parteien, ſtets vollauf ihre Schuldigkeit zu tun, wenn es gilt, der Sozialdemokratie eeeeeeee unmöglich für den Stimmenausfall der Sozialdemokratie ver⸗ gegenüberzutreten. Dieſe beſſere Einſicht ſollte ſchon vor den Das Minus wird allerdings noch etwas, jedoch nicht erheblich herabgedrückt, inſo⸗ fern, als in Straßburg⸗Land(Ziffer 11) ſchon beim erſten Wahl⸗ gang in der Erſatzwahl die Sozialdemokraten großenteils für Anlagekapital auf 600 Millionen Mark. in den Wahlkreiſen Zſchopau und ſchon im erſten Wahlgang mit erheblicher Hauptwahlen Platz greifen und nicht erſt nach dieſen, wenn ſie in einer Weiſe ausgefallen ſind, welche ſich kein wahrer Freund des Vaterlandes hätte träumen laſſen. Stimmungsbilder aus dem bad. Landtag. GBon unſerem Spezialkorreſpondenken.)) LVI. Es iſt unmöglich, im Rahmen der„Stimmungsbilder“ das Eiſenbahnpenſum in allen ſeinen Teilen zu bewältigen. Wir müſſen uns hier wie in allen anderen Fällen auf die beherrſchenden Fragen beſchränken, ſo leid es uns auch tut, den perſönlichen Verhältniſſen der Eiſenbahnarbeiter⸗ und Beamtenkreiſe nicht näher treten zu können. Indem wir zunächſt einen Blick auf die Geſchichte des Eiſen⸗ 5 bahnweſens in der jüngſten Vergangenheit werfen, hoffen wir, den Standpunkt— richtiger geſagt, einen Standpunkt— zu gewinnen, von dem aus die große Frage der Eiſenbahnſelbſtändigkeit und der Tarifreform ſich überſchauen läßt. Ein drittes Kapitel ſoll dem Verkehrsminiſter und Staatsminiſter von Brauer gewidmet ſe welcher nach langem Erholungsurlaub wieder den Dienſt„in vollem Umfang“ aufgenommen hat. 30 Nach dem Staatsvoranſchlag ſtellt ſich der Etat der Eiſenßahn⸗ betriebsverwaltung pro 1904/05 jährlich für die Einnahmen auf 75 241800., für die Ausgaben auf 61752 800 M. Dazu kommt der Anteil an den Reineinnahmen der Main⸗Neckarbahn mit jährlich 858 400., dagegen ein Fehlbetrag von 86 690 M. bei der Bodenſeedampfſchiffahrt. Das außerordentliche Budget der Eiſen⸗ bahnverwaltung, das ſogenannte Eiſenbahnbaubudget, beanſprucht für die Jahre 1904 und 1905 eine Summe von 41 446 700 M. Zu dieſen neuen Anforderungen kommen an aufrecht zu erhaltenden Krediten etwa 46 Millionen Mark, ſo daß ſich ein Eiſenbahnbau⸗ budget in der Geſamthöhe von rund 87 Millionen Mark ergibt Eiſenbahnſchuld beläuft ſich auf etwa 400 Millionen, dagegen de Das oben genannte Vudget iſt im weſentlichen auf de niſſen von 1902 aufgebaut worden. Dieſe Ergebniſſe war ungünſtigſten, die wir ſeit Jahren erlebt, da zu der ungünſtig wirtſchaftlichen Konjunktur auch noch das Eiſenbahnunglück bei Hegne und Heidelberg⸗Karlstor hinzukam. Beim Rechnungsabſchluß am 31. März 1904 ſtellte ſich mun ein auch die nächſtſtehenden Fachkreiſe überraſchendes, günſtiges Ergebnis für das Jahr 1908 heraus. alſo in dieſen Dingen klar ſehen und tatkräftig handeln will, muß mindeſtens die Entwickelung unſeres Eiſenbahnweſens im le Jahrzehnt und Jahrfünft an ſeinem Auge vorüberziehen laſſen Da tritt uns eine ſteigende Linie bis zum Jahre 1899 in eine fallende bis zum Jahre 1902 inkl. entgegen. Der reine Uebe ſchuß, der im Jahre 1899 noch 9 713119 M. ergeben hatt im Jahre 1900 auf 2 176 598 M. herab. Die Jahre 190 1902 waren„Fehlbetragsjahre“, in denen nur die Zinſen und Ver⸗ waltungskoſten der Eiſenbahnſchuld, nicht aber die Amortiſatit raten aus dem Reinertrag der Eiſenbahn bezahlt werden konnte Dieſe betrugen im Jahresmittel 5,4 Millionen und wurde 7777ã ¶õDffßfßcfcßccccccc cß Münchener Brief. Felix Mottl.— Erſte Ausſtellung des Deutſchen Künſtlerbundes.— Große Jahres⸗Ausſtellung im Glaspalaſt.— Von den Münchener Bühnen. Wenn ein Hausbau ſeiner Vollendung entgegengeht, ſetzt man auf den Giebel einen buntgeputzten Baum und veranſtaltet eine Luſt⸗ barkeit. Man nennt das„Richtfeſt“ feiern. Solcher Richtſeſte nun feiert München zur Zeit ſo viele, daß man ordentlich von einer Richt⸗ feſtzeit ſprechen könnte. Um nur die wichtigſten Jeſte dieſer Art zu nennen: Die oberbaheriſche Landſchaft hat ſoeben die letzte Hand an ihre Frühlingsdichtung gelegt, die Münchener Bierwirte ſind mit der Inſzenierung des abendlichen Kellerlebens fertig geworden, die Münchener Künſtler und die Mitglieder des Deutſchen Künſtlerbundes Haben ihre beiden großen Jahresausſtellungen dem Verkehr über⸗ geben, die Theater ſind nach Erledigung der kontraktlichen Erſtauf⸗ führungen bei der gemächlichen Epoche der Gaſtſpiele angelangt und zur Vorbereitung der Feſtſpielzeit im Prinzregententheater iſt unſer neuer Generalmuſikdirektor Felix Mottl an der Stätte ſeiner zu⸗ künftigen Wirkſamkeit eingeroffen. 15 Wir wollen auf einige von dieſen Ereigniſſen etwas näher ein⸗ gehen. Was zunächſt Felir Motttl betrifft, ſo hatten wir bereits borige Woche Gelegenheit, ihn am Dirigentenpulte zu ſehen. Er leitete nämlich eine neueinſtudierte Aufführung der„Meiſterſinger“, die bisher noch in der glänzenden Geſtalt, welche ihnen der ver⸗ ſtorbene Zumpe gelichen, auf unſerer Hofbühne heimiſch waren. Herr Mottl hatte bereits vor mehr als 10 Jahren die Meiſterſinger in 0 77 r 1 1 9 ke“ üch machte, mit ſog.„Muſteraufführungen Wagnerſcher Werk 5 Bayreuths zu wandeln. Und wie der damals no ſich Item: wir wollen uns nicht weiter den Kopf darüber zerbrechen, was ünchen dirigiert, als unſer Hoftheater eben den erſten beſcheidenenn mpodebnunzen und riß er auch jetzt, da bereits zahlreiche Silberfäden ſeine Schläfen zu pudern beginnen, das zahlreich verſammelte Publikum durch ſeine ſchwung⸗ und lebensvollen Interpretationskünſte zu rauſchenden Kundgebungen des Beifalls hin. Daß Herr Mottl, obwohl er ſeine Beſtallung als Generalmuſikdirektor bereits in der Taſche hat, ſein Debut als„Gaſt“ der Hofbühne, oder um den Widerſinn dieſer Er⸗ ſcheinung noch klarer hervorzuheben, als Gaſt ſeines eigenen Hauſes abſolbieren mußte, gehört wohl zu jenen Seltſamkeiten, für die bloß hinter den Kouliſſen das nötige Verſtändnis angetroffen wird. Sollte etwa doch etwas an den Gerüchten ſein, die gleich nach Mottls Engagement aufgetaucht ſind und mit aller Hartnäckigkeit behauptet haben, daß die Beziehungen zwiſchen dem neuen Dirigenten der Münchener Hofoper und dieſer ſelbſt noch lange nicht ſo ſicher und befeſtigt ſeien, wie das Engagement glauben mache? Als Mottl vor etwa 14 Tagen in München ankam, hat man natürlich nicht verfehlt, ihm dieſe Frage klipp und klar zu unterbreiten. Er aber hat mit einem Lächeln und mit einer Handbewegung geantwortet, die etwa beſagte: Wie könnt Ihr nur ſo etwas glauben! Ausdrücklich hat er dann werſichert, daß er nicht nur keinerlei Verpflichtungen in Amerika eingegangen, ſondern, daß er überhaupt nie wieder Verpflichtungen nach Amerika eingehen werde— ſo ſchlecht habe ihm die kunſtmörde⸗ riſche Haſt des dorigen Theaterbetriebes gefallen. Was aber Bayreut betreffe, nun, ſo ſei ihm kontraktlich die Möglichkeit zugeſichert worden, an den Bayreuther Aufführungen ev. zu beteiligen die Vorſehung der Kouliſſenwelt in ihrer Schickſalsurne für Rat⸗ ſchlüſſe bewahre, ſondern luſtig in den Tag hinein muſizieren und uns deſſen freuen, was uns gewiß iſt. ree deutſche Moderne in glücklicheren Zeitläuften, als den gegen über, doch glaube ich zu bemerken, daß jene wilde un nicht mehr radikal geſinnt. Technik⸗ und Tatſachenmalerei heute w geichnung zuteil wurde, den löblichſten aller Künſtlerbünde zu bergen. Da die Ausſtellung erſt vor zwei Stunden eröffnet wurde kann ich natürlich fürs erſte nur in ganz flüchtigen Zügen den a meinen Eindruck ſchildern, den ich beim Durchwandern ihrer empfangen habe. Er iſt wohl am beſten dadurch zu kennzeich daß ich ſage: er bedeutet ein Maximum künſtleriſcher Unterha Zweihundertfünfundvierzig Nummern und darunter keine 20 di ohne Verluſt überſehen dürfte. Ich kann mir vorſtellen, d mit bedeutenderen, innerlich größeren Werken hätte herbor können, aber ich wüßte der Jurh keinen Vorwurf zu machen, etwa zu geringe Anſprüche erhoben, den ausſtellenden Künſtlern Tadel nachzuſagen, daß ſie ſich die Arbeit leicht gemacht, Sch haftes geliefert oder jener öden Verkaufskunſt Tribut entrichte die von den Gegnern des Künſtlerbundes für die mehr oder allein ſeeligmachende Kunſt angeſehen wird. Jedes ausgeſtellte iſt eine Tat oder mindeſtens die gute Abſicht zu einer Tat im des künſtleriſchen Fortſchritts, und man weiß ja: aller F koſtet lange, lange Jahre hindurch mehr Opfer als er Früchte Die Früchte fallen immer erſt den Kindern der Fortſchrittskäm den Schoß. Vertreten ſind auf unſerer Ausſtellung beinahe alle guten der deutſchen und öſterreichiſchen Kunſt. Den extremſten Ve einer mehr zeichnenden als malenden Malerei ſtehen die Vertreter eines die Form völlig auflöſenden Impreſio welle, die die Form überhaupt hinwegzuſchwem wieder im Ebben begriffen iſt. Unſere Moderne i Auch ſcheint mir ., Seite. Weneral⸗Anzeiger. Mannheim, 1. Juni. Hälfte aus dem Staatszuſchuß, zur Hälfte mit Anlehensmitteln ge⸗ deckt. Daß die ſteigende Tendenz ſich in eine fallende verwandelte, hatte ſeinen Grund in der Ungunſt der allgemeinen wirtſchaftlichen Lage; daß ſie in ſo ungewöhnlichem Maße— Betriebskoefftzient 1898: 65,73 Proz., 1900: 77,68 Prog, 1902: 81,20 Proz.— fiel, hatte ſeine Urſachen in gewiſſen ſpezifiſch badiſchen Eiſenbahnver⸗ hältniſſen. Wir erwähnen von dieſen nur die zwei bedeutſamſten und am meiſten in die Augen ſpringenden: die Lage des Bahnnetzes, das an Dichtigkeit nur hinter Belgien und Sachſen zurückſteht und die größten Neigungs⸗ und Krümmungsverhältniſſe aufweiſt; die gegenwärtige Bau⸗ bezw. Umbauperiode, die unſeres Erachtens in einem früheren Stadium hätte einſetzen müſſen, um die Gegenwart nicht in ſo hohem Grade zu belaſten. Indem wir die Entwickelung unter dieſem Geſichtswinkel betrachteten, kamem wir ſchon lange, bevor das amtliche Zahlenmaterial über das günſtige Ergebnis des Jahres 1908 vorlag, zu dem Reſultate, daß der Betriebkoeffizient der badiſchen Eiſenbahnen nach der Natur der Dinge immer etwas ungünſtiger als anderwärts ſich geſtalten werde, daß wir aber nach dem Ablauf der wirtſchaftlichen Kriſis und nach Ueberwindung der beſonderen Schwierigkeiten recht wohl in der Lage ſein werden, eine weſentlich günſtigere und normalere Geſtaltung des Betriebskoeffi⸗ zienten herbeizuführen. Wir waren darum freudig überraſcht, als das Ergebnis des Jahres 1903 dieſe unſere Auffaſſung rechtfertigte. Die Reinein⸗ nahme betrug in dieſem Jahre 89%/ Millionen. Sie ſetzt ſich zu⸗ ſammen aus einer Mehreinnahme von 3 715000 M. und einer Minderausgabe von 4 619000 M. Die letztere wurde hauptſächlich dadurch herbeigeführt, daß die Regierung alle nicht dringlichen Ar⸗ beiten zurückſtellte und zu ſparen ſuchte, wo immer ſie konnte. Mehr als die Minderausgabe, die nur zu einem kleineren Teile als wirk⸗ liche Erſparniſſe angeſehen werden kann, intereſſiert uns die Mehr⸗ einnahme. Sie ſetzte hauptſächlich im Perſonen⸗ und Güterverkehr ein und läßt deutlich einen Aufſchwung im ganzen wirtſchaftlichen Leben erkennen. Rühmend müſſen wir hervorheben, daß die Eiſen⸗ bahnverwaltung auch auf dieſem Gebiete, wo ſie naturgemäß nicht denſelben Einfluß wie bei der Geſtaltung der Ausgaben ausüben konnte, alles, was in ihren Kräften ſtand, getan und insbeſondere durch eine rationellere Ausnutzung des Wagenmaterials weſentliche Mehreinnahmen erzielt hat. Durch dieſen relativ günſtigen Abſchluß iſt erreicht worden, daß die ordentliche Dotation der Eiſenbahn⸗ ſchuldentilgungskaſſe nahezu ausreichte, um den Verpflichtungen an Zinſen, Verwaltungskoſten und Tilgungsquoten nachzukommen. Auf dieſe Weiſe iſt der Betriebskoeffizient von 81,20 Proz. auf 71,95 Prozent herabgeſunken; doch dürfte eine reine, ungemiſchte Freude nur mit etwa 75 Prozent rechnen, da die aufgeſchobenen Arbeiten nicht aufgehoben ſind und die laufende Periode 1904/05 im voraus belaſten. polltsche ebersſeht. Maunheim, 1. Juni 1904. Prinz Ludwig von Bayern, ber Erbe der wittelsbachiſchen Krone, iſt ſeit vielen Jahren ein regelmäßiger Beſucher der bayeriſchen landwirtſchaftlichen Wan⸗ derverſammlungen. Die diesjährige Verſammlung dieſer Art war am Sonntag in Rothenburg ob der Tauber zuſammen⸗ getreten. Auf eine Anrede des Präſidenten Grafen Crailsheim erwiderte Prinz Ludwig: Meine Herren, ich glaube, keiner bon uns möchte die alte Zeit zurück haben. Gbenſo wie wir moderne Menſchen ſind, waren die Leute, die vor 100 Jahren gelebt haben, moderne Menſchen, vor 200 Fahren auch, und ſo haben ſich die Leute in ihrer Zeit verhältnis⸗ mäßig wohl gefühlt, ſie haben die Vorteile zu ſchätzen gewußt, aber die Nachteile haben ſie gewiß lebhaft empfunden, und ſo geht es uns Ja auch; die Vorteile wiſſen wir zu ſchätzen, die finden wir mehr oder weniger, die Nachteile findet jeder ſehr leicht. Und wie mit der Landwirtſchaft, ſo iſt es in anderen Berufskreiſen auch. Aber falſch iſt es, die verſchiedenen Berufskreiſe gegen einandev auszu⸗ ſpielen, ſondern nur das Zuſammenwirken wird zu günſtigen Er⸗ folgen führen. Es iſt ja ſelbſtperſtändlich, daß jeder Beruf zunächſt für ſich ſelber ſorgt, und er wäre ein Tor, wenn er das nicht täte; aber er muß bedenken, daß andere Menſchen auch auf der Welt ſind und genau dasſelbe Recht haben zu leben wie er, Auf dieſer gegenſeitigen Uebereinkunft und Rückſichtnahme beruht die Exiſtenz des Staates und der allgemeinen Wohlfahrt, Der Prinz ſchloß mit der Mahnung:„Nicht feindlich ſoll das Alte dem Neuen, nicht feindlich ein Beruf dem anderen gegenüberſtehen.“ Und er fand Beifall im Kreiſe ſeiner Bayern. 10 Norden aber wird es an mehr als einer agrariſchen Stelle eißen;„Nein, er gefällt uns nicht, der Landwirt, der auch Prinz iſt.“ Das„Paradepferd⸗ Bebel. Als Paradepferd verſpottet von Sozial⸗ demokraten iſt Auguſt Bebel in einer Verſammlung des ſozialdemokratiſchen Zentralverbandes in Hamburg. In dieſer Maurerverſammlung wurde nach dem„Hamb. Fremden⸗ blatt“ vor einigen Tagen verhandelt über die Schwierigkeiten, welche ſich dem Plan der ſozialdemokratiſchen Gewerkſchaften in Hamburg ein eigenes Gewerkſchaftshaus zu errichten. Der Sozialdemokrat Päplow, welcher der amburger Bürgerſchaft als Mitglied angehört, bekannte ſich als Freund das Handwerksgerät übernimmt wieder die Führung im Schaf⸗ ensprozeß. Wom Glaspalaſt, der ebenfalls die übliche Gro ße Jahres⸗ ausſtellung veranſtaltet hat, will ich nicht reden. Es ſind wieder 1 Säle mit einundgwanzighundert Vildern, Zeichnungen, Statuen vollgekramt worden, und wer aus dieſem Wuſt von Nichkig⸗ keiten und Belangloſigkeiten die etwa 100, meinetwegen auch 200 anſchauenswerten Stücke herausſuchen ſoll, der kann mir, aufrichtig leid tun. Ich muß an den armen„Taucher“ von Schiller enken, der zwiſchen den krabbelnden Ungetümen der Meerestiefe den goldenen Becher hervorholen muß. * nicht. Er begehre nimmer und nimmer zu ſchaun, gnädig verhüllen mit Nacht und mit Graun“. Auf den Münchener Bühnen gaſtieren gegenwärtig eine Anzahl Bewerber und Bewerberinnen um erledigte Fächer des Schau⸗ ſpiels wie der Oper, es gaſtieren und es werden gaſtjeren aber auch bie„Stars“, Hanſi Nieſe voran, dann Centa Bre u. ſ. w. u. ſ. w. Daneben und zum teil auch infolge der Gaſtſpiele taucht dann wohl von Zeit zu Zeit eine verſpätete Novität auf, wie unlängſt im Reſi⸗ bdenztheater„Der Preis“ von A. J. Groß v. Trockau, ein Preis der allerdings bei der Premiere keinen Preis davontrug und zu deſſen „Und der Menſch verſuche die Was ſie Preis ſich auch tatſächlich nichts Preisliches ſagen läßt. Es iſt eine ieeeeee dieſes Baues, bezweifelte aber, ob ſich das Unternehmen rentiere. Genoſſe Haaſe erklärte, daß die Oppoſition gegen das Bau⸗ bprojekt immer mehr an Ausdehnung gewinne. Um Stimmung für den Bauplan zu machen, ſei man auf die Idee verfallen, ein Paradepferd(Augu ſt Bebel) von Berlin nach Ham⸗ burg zu beordern, dieſe Tatſache allein beweiſe ſchon, daß der Plan, vom Gewerkſchaftskartell ausſtmuliert, auf einer Baſis beruhe, die man als nicht ganz einwandsfrei bezeichnen müſſe. Der Vorſitzende Fritz Hartwig ſprach hierauf ſein Bedauern darüber aus, daß ſich die Gegner unlauterer Mittel bedienen, um das Ptojekt zu Fall zu bringen; anſtatt ſtichhaltige Gründe anzuführen, weshalb man das Gewerkſchaftshaus nicht wolle, bergeſſe man ſich ſoweit, hervorragende Führer der Lächer⸗ lichkeit preiszugeben. Früher wurde A u guſt Bebel verehrt, man blickte zu ihm wie zu einem Gott empor, in der heutigen Verſammlung dagegen, wo man anderer Meinung ſei, ſuche man mit Verhöhnungen zu operieren, denn weiter ſei es nichts, wenn man das Prädikat„Paradepferd“ wähle, um Bebel damit zu titulieren, nur weil er ſeiner Meinung dahin Ausdruck verlieh, daß ſich der Beſchluß des Gewerkſchafts⸗ kartells ein Gewerkſchaftshaus zu erbauen, bei einigem guten Willen wohl realiſieren ließe. Deutsches Reieh. * Berlin, 1. Juni.(Die erſte heſſiſche Kam⸗ mer) tritt am 10. Juni zu einer Sitzung zuſammen. —(Den Ständigen Ausſchuß des Deut⸗ ſchen Landwirtſchaftsrats) hat der Präſident des Deutſchen Landwirtſchaftrats Graf von S ch wer in⸗ Löwitz auf den 3. und 4. Juni d. J. nach Oldenburg einberufen. Die Verhandlungen werden ſich u. a. auf folgende Gegenſtände erſtrecken: 1) Abgabefreiheit auf den natürlichen Waſſerſtraßen; 2) No⸗ velle zum Börſengeſetz; 8) Schlachtviehverſicherung; 4) Neuere Maßnahmen zur Förderung der Heide⸗ und Moorkultur in Olden⸗ burg; 5) Seidefreiheit der Kleeſaaten;), Erhebungen über die Fleiſchproduktion der einheimiſchen Viehzucht. —(Für Ausſchluß der Oeffentlichkeit) auf dem nächſten ſozialdemokratiſchen Parteitage beginnen beſonders ahnurgsvolle Genoſſen ſchon jetzt zu plädieren. So haben die Sozialdemokraten von Halberſtadt in ihrem Wahlverein neu⸗ lich eine Reſolution angenommen, die die Genoſſen erſucht, „ſchon jetzt dafür zu ſorgen, daß die perſönlichen Streitigkeiten, wie ſie in Dresden zutage getreten, in Bremen ſich nicht wieder⸗ holen. Sie erwarten, daß perſönliche Zwiſte in die Kommiſſion verwieſen werden.“ Die Genoſſen von Halberſtadt ſcheinen ihren Mehring mit Gewinn geleſen zu haben. Ihnen„ſchwant“ etwas. —(Den Preis für die Bahnſteigkarten) von 10 auf 5 Pfg. herabzuſetzen ſoll nach dem„Leipz. Tagebl.“ an⸗ geblich das preußiſche Eiſenbahnminiſterium beabſichtigen. Badiſcher Landtag. 88. Sitzung der Zweiten Kammer. B. Karlsruhe, 1. Juni. Präſident Dr. Gönner eröffnet die Sitzung um ½10 Uhr. Zur Beratung ſteht der Geſetzentwurf betr. die Abänderung des Bierſteuergeſetzes, über den Blümmel(Zentr.) den Kommiſſionsbericht erſtattet. Das in der Vorxlage zu Tage tretende Beſtreben, die kleineren Mittelbrauer durch die Beſeitigung des bei einem Malzverbrauch von 1501 Doppelzentnern zu machenden Sprungs zu entlaſten, begegnete ungeteilter Zuſtimmung; auch mit der Staffelung, wie ſie bis zu einem Malsverbrauch von 5000 Dop⸗ pelzentnern vorgeſehen iſt, war man allgemein einverſtanden. Geteilt waren die Meinungen nur in Bezug auf die Behandlung derjenigen Brauereien, welche mehr als 5000 Doppelzentner Malz jährlich verſchroten. Die Mehrheit der Kommiſſion ſtellte ſich von vorn⸗ herein auf den Boden der Regierungsvorlage und kam zu dem Ent⸗ ſchluß, die Zuſtimmung zur unveränderten Anna hme des Entwurfs zu beantragen und die hiezu eingelaufenen Petitionen da⸗ mit für erledigt zu erklären. Franz(nutl.) bedauert, daß man ſ. Zt. den Staffeltarif nicht angenommen hat. Eine weitere Belaſtung der Großbrauereien gehe nicht an, da ſie ſonſt der Konkurrenz der außerbadiſchen Betriebe nicht mehr gewachſen wären. Der Anbau der Gerſte würde zurückgehen und die Qualitält des Bieres würde vermindert. In Bayern, in Württemberg und im Gebiet der Brauſteuergemeinſchaft ſei die Bierſteuer geringer. Die Leiſtungen der Großbrauer an die Staatskaſſe ſeien jetzt ſchon er⸗ heblich genug und von ihrer Mehrbelaſtung habe der Stgat keinen Nutzen von Bedeutung; andererſeits aber würde die Landwirtſchaft ſchwer geſchädigt. Die Regierung ſollte ſich mit einem Höchſtſatz von 12.50 M. und Staffelung zufrieden geben; andernfalls würde er gegen das Geſetz ſtimmen. Bihler(Zentr.) teilt als„erprobter Konſument“ den Standpunkt des Vorredners nicht. Nur den Kleinbrauern ſei es zu danken, daß man noch einen guten Tropfen abgelagerten Bieres bekommt. Er ſtimme von ganzem Hergen für den Regierungsentwurf. Kirsner(utl.) führt aus, daß man in Intereſſentenkreiſen über die Herabſetzung der Bierausfuhrvergütung und noch mehr über die Begründung dieſer Maßregel erſtaunt ſei. Er bitte die Regierung, den bezüglichen Wünſchen entgegenzukommen. Hauß(utl.) gibt zu, daß Bihler wohl etwas von der Qualität des Bieres ver⸗ ſtehe; aber von der Zubereitung des Bieres verſtehe er offenbar Dilettantenarbeit„nehmt Alles in Allem“. Ein Kartenſpiel mit Herg als Ateut, zwei Königen, zwei Königinnen und einem Buben, Ein Bildhauer der Renaiſſancezeit verlobt ſich mit einer ſchönen, reifen Frau, entbrennt dann in Liebe zu einem blonden Backfiſch, der ſeiner⸗ ſeits einem Paduaner Edelmann verſprochen iſt, tötet im Zweikampf einen eiferſüchtigen Zunftgenoſſen, mit dem er um den Preis in einem Denkmalswettbewerb gerungen, wird in dieſem langen Kampfe ſelbſt verwundet und findet nach langem Krankenlager in den Armen der getreuen Braut das Glück, das der blonde Backfiſch nunmehr dem jungen Edelmann ins Haus trägt. Das Publikum ertrug die Phraſen des Dialogs und die feierliche Trivialität des Kartenſpiels mit hiſtoriſchen Koſtümen und ebenſo hiſtoriſchen Motiven zunächſt mit Geduld, ging dann aber allmählich zum Kichern über und ziſchte die beiden Schlußakte aus. Von dem Münchener Kellerleben werde ich kaum etwas zu ſagen brauchen. Ich denke mir, daß nicht wenige Leſer es bald ſelbſt wieder einmal erleben werden, wenn ſie zu unſeren Kunſt⸗ ausſtellungen oder auch nur auf der Durchreiſe zum Gebirg durch unſere bei allem Kunſtſtadtehrgeiz doch immer gleich unverwüſtlich bier⸗ ehrliche Stadt kommen. Eduard Engals, München, 555 5 nichts. Zu bedauern ſei, richtig betrieben wird. Die den Satz von 12.50 M. für lage einſtimmig anzunehmen. Dr. Bins(natl.) betont, daß die Großinduſtrie ebenfalls ſtaatliche ſichtsvolle Behandlung verdiene. ſich durch Intelligenz und Fleiß werfen. Er ſei weit entfernt, dem großen Geldbeutel das Wort zu reden; allein es muß darauf hingewieſen werden, Dividenden auf dem Kurswert der Aktien baſieren. mußten die Großbrauereien ſtets Jetzt mutet man ihnen weitere Laſten zu, trotzdem fiskaliſche Gründe nicht vorliegen. Schon wegen des geringen finanziellen Effekts hätte man nicht ſchon wieder eine Beunruhigung in dieſe Kreiſe hinein⸗ tragen ſollen. Auch iſt zu bedenken, daß das badiſche Brauergewerbe ohnehin ſchon am ſtärkſten belaſtet von allen ſüddeutſchen Staaten. Steuerliche Maßnahmen irgend welcher Ark dienen nicht zum Schutz des Kleingewerbes, ſie können den Konzentrationsprozeß nicht auf⸗ halten. Es iſt vielmehr zu befürchten, daß die Großbrauereien ihre techniſchen Hilfsmittel noch mehr ausnützen und ihrem Betrieb eine noch größere Ausdehnung geben. unſere hochentwickelte Brauinduſtrie blicken, die dem Staate jährlich ſo viel einbringt, als unſere Domänen. Aus dieſem Grund ſind wir auch verpflichtet, ihr eine beſondere Pflege angedeihen zu laſſen. Von einem Abänderungsantrag ſehe er bei der Stimmung des Hauſes ab. Mit auf die zahlreichen zweckmäßigen Beſtimmungen des Entwurfs werde er, ſo ſchwer es ihm auch falle, für das Geſetz ſtimmen. Es geht nicht an, auf Männer, die die ſtärkere Belaſtung tragen. Kriechle(natl.) befürwortet den Kommiſſionsantrag. Lutz(ſoz.) erklärt, daß die ſoz. Fraktion dem Entwurf zuſtimmen werde. Hofmann(dem.) Demokraten ebenfalls für die Vorlage aus. Miniſter Becker iſt erfreut, daß der Entwurf eine ſo wohlwollende Aufnahme ge⸗ funden hat. Die Regierung hege kein feindſeliges Gefühl gegen die Großbrauer. Sie iſt aber auch überzeugt, daß durch ſteuerliche Maß⸗ nahmen die Aufſaugung der Kleinbetriebe nicht gehindert werden kann. Die Zahl der Kleinbrauereien ging von 792 im Jahre 1897 auf 527 im Jahre 1902 zurück. Auch die Mittelbrauereien machten ſpricht ſich namens der in dieſem Zeitraum keinen Jortſchritt; ihre Zahl reduzierte ſich von 48 auf 40. Dagegen hob ſich trotz der hohen Bierſteuer die Zahl der Großbrauereien von 31 auf 38(hört!) Die Wirkungen der Vorlage ſind nicht ſo erheblich, daß ſie auf die Leiſtungsfähigkeit und Konkurrenzfähigkeit der Großbrauereien einen erheblichen Nachteil ausüben. Die Regierung war übrigens bemüht, die Wirkunzen der neuen Beſtimmungen durch andere Maßnahmen abzuſchwächen, ſo 8.., indem die Steuer für einzuführendes Bier von 8 M. 20 Pfg. auf 3 M. 50 Pfg. erhöht wird. 8 Miniſterialdirektor Tröger erläutert die Beſtimmungen über die Rückvergütung für ausge⸗ führtes Bier. Damit ſchließt die allgemeine Beratung. Das Geſetz wird hierauf in namentlicher Abſtimmung mit 54 gegen 2 Stimmen(Franz, Dr. Goldſchmit) angenommen. Schluß der Sitzung: 12 Uhr. Freitag 9 Uhr: Budget des Staats⸗ miniſteriums und des Miniſteriums des Großh. Hauſes und der Auwärtigen Angelegenheiten. 8 15 5 Nationalliberale Verſammlung in Nöln zur Beſprechung des Schulantrags. Köln 3 Mai. Heute abend hielt im großen Saale der Leſegeſellſchafk der nationalliberale Verein die angekündigte Verſammlung der nationalliberalen Wähler zur Beſprechung des Schulantrags ab. Der Saal war dicht beſetzt. Auch der Reichs⸗ und Land⸗ tagsabgeordnete Geheimrat Dr. Sattler wohnte der Verſamm⸗ lung bei. Der Vorſitzende des Vereins Profeſſor Moldenhauer hielt eine folgende Einleitungsanſprache, nachdem er die Er⸗ ſchienenen, insbeſondere auch Dr. Sattler, begrüßt und hervor⸗ gehoben hatte, daß auch nationallſberale Männer aus benach⸗ barten Städten herbeigekommen ſeien. 5 Die Verſammlung, welche einberufen iſt, um über eine der wich⸗ tigſten Fragen, nicht nur der Partei, ſondern unſeres Vaterlandes, die Schulfrage, zu beraten, gewinnt noch dadurch an Bedeutung, daß ſie nicht nur von Herren aus Köln zahlreich beſucht iſt, ſondern auch aus unſern Nachbarſtädten Parteifreunde hierhergekommen ſind, um dieſer Beſprechung beizuwohnen: aus Bonn, Elberfeld, Duisburg, Düren, Bingerbrück und andern Orten, ich heiße auch ſie willkommen, Die Verſammlung gewinnt auch dadurch an Bebeutung, daß von Berlin der Landtags⸗ und Reichstagsabgeordnete Dr. Sattler in Anſerer Mitte erſchienen iſt, den ich in Ihrem Namen hier gleichfalls willkommen heiße. Wenn ich das tue, ſo muß ich allerdings ein Be⸗ dauern von vornherein dabei ausſprechen, nämlich, daß nicht einer unſerer Abgeordneten, weder Herr Dr. Sattler, noch ſonſt irgend ein Abgeordneter vor der Einbringung dieſes Antrages in der Mitte der Wähler erſchienen iſt, um ſich über die Stimmung der Wählerkreiſe zu informieren.(Lebhafte Zuſtimmung.) Ich erhebe dieſen Vor⸗ wurf gleich von vornherein mit voller Beſtimmtheit, um unter den Abgeordneten keinen Zweifel darüber zu laſſen, wie wir über dieſe ganze Angelegenheit denken. In einer ſo außerordentlich wichtigen Frage, die unſer ganzes Vaterland angeht, von der unſere Partei im Innerſten und am tiefſten berührt wird, wäre es die Pflicht der Abgeordneten geweſen, vorher mit ihren Wählern ſich in Verbindung zu ſetzen(ſehr richtig!) und nicht nachher er ſt An⸗ ſprachen zu halten, um uns über die große Tragweite der Sache auf⸗ zuklären.(Sehr richtig!) Der Redner beſprach das Verhaltem der Parteien zu dem Antrag und bezeichnete die Indignation der Frei⸗ ſinnigen als völlig erklärlich und verwies ferner auf die ablehnende Haltung des Volksſchullehrertags in Königsberg und meinte, die nationalliberalen Wähler, in erſter Linie auch die Volksſchullehrer hätten gefragt werden müſſen, ehe die Fraktion einen ſolchen Antrag unterzeichnete. Auch ein anderer wichtiger Faktor ſei außer acht gelaſſen worden, auf dem die Zukunft des Vaterlandes und der Partei beruhe: die nationallibergle Jugend. Die Abgeord⸗ neten mußten ſich ſagen, daß, wenn ſelbſt die alten Politiber nicht mit ihrer Haltung einverſtanden waren, ſie bei der Jugend erſt recht keinen Beifall finden würden. Nun hat die Jugend einſtimmig die Einberufung einer Verſammlung nach Frankfurt beſchloſſen. Ich hoffe, ſagte der Redner, daß die Verhandlungen, auch die heutige, ſo aufklärend wirken werden, daß die große Gefahr, die die national⸗ liberale Fraktion im Abgeordnetenhauſe vielleicht unterſchätzt hat, möglicherweiſe abgewandt wird; daß die Jugend nicht abſplittert und uns die Treue nicht verſagt.(Beifall.) Die Reden Friedbergs und Sattlers haben unſere Beſorgniſſe nicht zerſtreuen können. Auf Einzelheiten will ich nicht eingehen, wohl aber einen Punkt aus Friedbergs Rede in Berlin hervorheben. Er hat uns gewarnt und geſagt, gexade die Freunde im Rheinlande ſollten etwas gewitzigt ſein, und Abg. Sattler hat(Sehr richtig) dazu gerufen. Friedberg J äußerte:„Ich erinnere an die Reform des kommunalen daß ſo viele Kleinbrauer die Flinte ins Korn werfen. Die Bierbrauerei ſei immer noch rentabel, wenn ſis Großbrauer brauchen keinen Schutz; aber als gerechter Mann muß man zugeben, daß Franz recht hat, wenn ex genügend hält. Da aber dieſer Wunſch keine Ausſicht auf Verwirklichung hat, bitte er das Haus, die Vor⸗ Pflege und rück⸗ emporgearbeitet haben, Steine zu daß die hohen Schon bisher — Mit Befriedigung dürfen wir auf . e ins in ſie aber nn er zunſch Vor⸗ rück⸗ r,„ die e zu Wort hohen is her agen. ünde hätte nein⸗ verbe aten. ſchutz auf⸗ ihre eine auf ſrlich ſind ſſen. ngen heſetz des ſächlich auf den Ausſterbeetat, wenn das Mannheim, 1. Juni. Heueral⸗Anzeiger, 3³ Selte. Wahlrechts. Damals ſchloß Dr. Saktler in der Kommiſſion mit dem Zentrumsführer Fritzen einen Kompromiß ab, und als es bekannt wurde, erhob ſich ein ſolcher Sturm der Entrüſtung im Rheinland: man liefere die Kommunen dem Zentrum aus, daß wir die Sache liegen laſſen mußten. Und im nächſten Jahre verbündeten ſich Zentrum und Konſervative und brachten gegen uns ein Wahlgeſetz ſuſtande, das noch viel ſchlimmer war. Das ſollte doch eine War⸗ Rung ſein.“ Ja, meine Herren, ich denke, dieſe Stellungnahme hätte gerade den Abgeordneten eine ſehr dringende Warnung davor ſein müſſen, in dieſer Weiſe vorzugehen(lebhafte Zuſtimmung)— eine Warnung, das Rheinland und die beſten Kräfte des Vaterlandes nicht ſo vor den Kopf zu ſtoßen. Referate und Reſolution. Kommerzienrat Dr. Neven Du Mont legt dar, was der Schul⸗ antrag enthält, welche Zwecke er verfolgt und weshalb wohl der größte Teil der Anweſenden ſich mit dem Antrage nicht einverſtanden erklären könne. Die Forderung, daß die Volksſchule mit der Zeit einmal einen paritätiſchen Charakter in ganz Preußen und Deutſch⸗ land erhalten ſolle, iſt, ſoviel mir bekannt, von jeher eine Lib e⸗ rale und nationale Forderung geweſen.(Sehr richtigl) Und als ſolche iſt ſie auch leicht zu begründen; zunächſt als lib e⸗ rale Forderung: Der liberale Mann fordert von ſeinen Mit⸗ bürgern, daß ihm gegenüber Freiheit des Denkens geſtattet werde. Die paritätiſche Schule iſt aber auch ein dringendes Erfordernis vom mationalen Standpunkt aus. Wir ſind das einzig große Land der Welt, das tatſächlich Katholiken und Proteſtanten in faſt gleicher Zahl umſchließt und das daher immer in einer religiöſen Spaltung ſich befunden hat. Bei dieſer Trennung muß jeder liberale und natio⸗ Rale Mann darauf hinarbeiten, daß dieſe Trennung nicht in perpe⸗ tuum fortbeſtehe, dahin zu wirken, daß jene konfeſſionelle Verſchie⸗ denheit bei voller Wahrung der Religion des einzelnen im natio⸗ nalen Leben überbrückt wird und ſie aus unſerm nationalen Leben perſchwindet,(Lebhafte Zuſtimmung.) Deshalb iſt die paritätiſche Schule auch nie von der nationalliberalen Partei aufgegeben worden. Das Wort„paritätiſche Schule“ iſt in gewiſſer Weiſe zu einem Schlagwort geworden, und zwar wird es dazu geſtempelt, weil die Gegner, die dieſe Bezeichnung anführen, das ſtets mit der Gewohn⸗ Heit tun, die paritätiſche Schule mit der religionsloſen Schule zu„berwechſeln“. Wir dürfen das Ziel der paritätiſchen Schule nicht aus den Augen laſſen, müſſen bielmehr den Blick feſt darauf gerichtet halten, wenn wir auch nicht wiſſen, ob wir ſelbſt noch die Erfüllung dieſer Wünſche erleben werden, und ob dies nicht vielleicht erſt unſern Söhnen und Enkeln beſchieden ſein wird.(Bei⸗ fall.) Deshalb iſt es undenkbar, dem Antrage zuzuſtimmen, der ver⸗ langt, daß durch eine geſetzliche Feſtlegung noch über Paragr. 24 der Verfaſſung hinaus die Konfeſſionsſchule zur Regel gemacht werde. Wenn das einmal geſchieht, dann iſt die paritätiſche Schule Auch in der Form, wie wir ſie einſtweilen noch haben, für ſehr lange Zeit unmöglich gemacht, und ſie würde überhaupt erſt dann wieder ins Leben treten können, wenn einmal eine ganz andere Zeit dieſes Schulgeſetz, das jetzt auf Grund des Antrages ins Leben treten ſoll, wieder weggefegt hätte. 5 Nun zu den Einzelheiten des Antrages: Abſatz 2a des zu be⸗ iprechenden Antrags will die paritätiſche Schule auch in der Folge nur als Ausnahme erhalten, als Ausnahme geduldet wiſſen. Wenn eine Sache als eine Ausnahme behandelt wird, ſo ſteht ihre Entwicklung ſehr in Frage(ſehr richtig!); ſie ſoll nur einem gewiſſen Ulebergangsſtadium dienen, und ihre Ent⸗ wicklung iſt von vornherein unterbunden. Das Zedlitzſche Schulgeſetz hatte die Anzahl der Kinder, die eine beſondere Konfeſſionsſchule ver⸗ Jangen konnten, auf 50 feſtgeſetzt, während der jetzige Antrag die Zahl noch nicht normiert. Ich meine, daß beinahe noch die im Zed⸗ litzſchen Geſetz auf 50 begrenzte Zahl vorzuziehen geweſen wäré. Ich halte es für möglich, daß dieſe Zahl in dem ſpätern Geſetz noch biel niedriger gegriffen wird.(Beifall.) Im folgenden Punkte des Antrages wird dann vorgeſchlagen, daß für Schuldeputa⸗ tionen oder Schulvorſtände in Hleinern Gemeinden die Geiſt⸗ lichen geborene Vertreter ſein ſollen.(Hört!) Nun Hat man entgegnet, durch den Vorſchlag, die Geiſtlichkeit in die Schuldeputationen zu bringen, erreiche man wenigſtens, daß die Kreisſchulinſpektionen dauernd in weltlichen Händen blieben. Das iſt ja wohl möglich. Wenn die Antragſteller in dieſer Angelegenheit eine wirkliche Sicherheit geben wollten, dann hätte, wie Geheimrat Jäger ſchon bemerkte, umgekehrt darin ſtehen müſſen, daß die Kreis⸗ ſchulinſpektionen unter allen Umſtänden in weltlichen Händen bleiben ſollten. Wir dürfen aber nicht vergeſſen, daß trotzdem auch dieſer Antrag von unſern nationalliberalen Abgeordneten in der beſten und edelſten Abſicht unterzeichnet worden iſt; ſie haben geglaubt, die nationalliberale Sache auch durch dieſen Antrag gut zu vertreken. (Sie haben ſich eben geſagt, daß, wenn ſie ſich nicht mit den Konſer⸗ bativen vereinigten, in kurzer Zeit Zentrum und Konſervative ſich zuſammenſchließen und noch ein ſchlechteres Geſetz machen würden. Das iſt aber ein ſchlechter Troſt für uns. Es iſt im politiſchen Leben oft nur möglich, etwas zu erreichen, wenn jeder etwas nachgibt und in gewiſſer Weiſe ein Knompromiß ſchließt. Das hat auch keine Schattenſeiten, wenn das Kompromiß von Männern eines Bodens, zeiner Weltanſchauung geſchloſſen wird, wie es bei uns und unſern Abgeordneten der Fall iſt. Etwas anderes iſt es um Kompromiſſe, die Parteien mit getrennten Weltanſchauungen ſchließen, denn da läßt ſich ein Kompromiß im wirklichen Sinne nicht machen, da muß der eine ſich dem andern einfachunterwerfen.(Zuſtimmung.) Deshalb wird es Ihnen auch heute möglich ſein, einer Reſolution zu⸗ zuſtimmen, in der wir ausſprechen, daß wir dieſem Antrage nicht beitreten können, aber der feſten Ueberzeugung ſind, daß bei dem zu erwartenden Geſetz die Fraktion treu auf mationalliberalem Boden ſtehen und mit uns bollkommeneinigbleiben wird.(Lebhafter, anhaltender Beifall.) Rechtsanwalt Falk führte als zweiter Redner zur Tagesordnung gaus: Die nationalliberale Fraktion des preußiſchen Abgeordneten⸗ Hhhauſes hat Zugeſtändniſſe auf ſchulpolitiſchem Gebiet gemacht, die ngnamentlich in zwei Punkten gipfeln: erſtens beantragt unſere Fraktion die geſetzliche Regelung des Volksſchulweſens auf einſeitig konfeſſioneller Grundlage, ſo daß in Zukunft, wie auch Herr Neven ausgeführt hat, die Simultanſchule nur ausnahmsweiſe für zuläſſig erklärt wird, und daß ferner, darauf lege ich Gewicht, in Zukunft im allgemeinen die Exiſtenz der Simultanſchule nirgendwo geſetzlich mehr garantiert iſt. Zweitens gißpfelt dieſer Antrag darin, daß der Geiſtliche zum gebornen Mitglied der Schul⸗ deputation beſtimmt ſein ſoll. Ich kann mich des Eindruckes nicht erwehren, und Sie werden mir beiſtimmen, daß dieſer Entwurf in dieſen beiden ſchwerwiegenden Punkten eine ſehr nahe Verwandt⸗ ſchaft hat mit jenem Zedlitzſchen Geſetzentwurf von 1892, der die Entrüſtung des deutſchen Bürgertums weggefegt hat. zebh Beifall.) Wie jener, ſo räumt auch der jetzige Antrag zunächſt der Kärche eine Mitherrſchaft an der Schule ein, die ihr nicht gebührt, und gleichzeitig bringt er die Lehrer in eine Abhängigkeit vom Geiſt⸗ lichen, in der wir die Lehrer nicht wiſſen wollen und dürfen⸗(Leb⸗ haft. immung. auch nicht ausdrücklich im Geſetzentwurf geſagt iſt.(Sehr richtig!) Müſſen wir nicht ſagen, daß die Abgeordneten unſerer Partei, die dieſem Geſetzentwurf zu⸗ ſtimmt, ſich nicht auf dem Boden der Tradition unſerer ei befunden haben? geordneten (Lebhafter Drittens ſetzt er die Simultanſchule tat⸗ ſchulen errichten, wann es ihm beliebte. Wie wird es nun in Zu⸗ kunft ſein? Dem Miniſter ſind die Hände gefeſſelt durch ein Geſetz, das unſere eigenen Abgeordneten eingebracht haben. Wir kämpfen nicht für heute oder morgen, ſondern für die kommenden Geſchlechter, wie unſere Väter für uns gekämpft haben. Und dieſen Kampf haben uns unſere Abgeordneten erſchwert; ſie haben uns eine Zwing⸗ burg errichtet, an der wir uns den Schädel einrennen können.(Beifall.) Um ein Menſchenalter ſind wir zurück⸗ geworfen. Ein Rückſchritt iſt das Geſetz deswegen, weil der Kirche durch die Beſtimmung, daß der Geiſtliche geborenes Mitglied der Schuldeputation ſein ſoll, das Condominium über die Schule gegeben wird. Zweitens bedeutet das Geſetz auch einen Rückſchritt indezug auf die Stellung des Lehrers. Auch hier möchte ich ein Wort des Abg. Fri dberg zitieren, der damals ſagte:„Wehe dem armen Lehrer, der mit dem Geiſtlichen in Konflikt gerät, ich möchte nicht in ſeiner Haut ſtecken.“ Ich weiß nicht, ob, wenn dieſer Geſetz⸗ entwurf zum Geſetz erhoben wird, die Stellung des Lehrers weniger beneidenswert empfunden wird, der dann mit einem Geiſtlichen in Konflikt geraten iſt.(Zuſtimmung.) Herr Neven Du Mont hat ſchon hervorgehoben, daß ſich dieſer Geſetzentwurf von dem Zedlitz'ſchen von 1892 durch das Fehlen mehrerer Punkte vorteilhaft unter⸗ ſcheidet. Aber das Fehlen dieſer Punkte war nicht wert, daß unſere Partei ihr Prinzip geopfert hat. Es läßt ſich nicht verkennen, daß ſich unſere Partei auf eine ſchiefe Ebene be⸗ geben hat, auf der es ſo leicht kein Halten gibt. Und was für ein Prinzip iſt aufgegeben worden! Gerade dasjenige, durch das die Partet groß geworden iſt und das uns die Herzen ſo vieler treuer Bürger gewonnen hat. Auf den großen Parteitagen iſt geſagt wor⸗ den, die liberalen Grundforderungen unſexer Partei müßten ſchärfer betont werden. Baſſermann hob dabei hervor, es beſtehe ein wahrer Heißhunger nach einer großen liberalen Partei. Von der großen liberalen Partei ſind wir noch weit entfernt. Ehe wir daran denken können, empfiehlt es ſich wohl, alle Gelegenheiten auszunutzen, die zerſtreut kämpfen⸗ den Glieder zu ſammeln in den Fragen, in denen wir aufeinander angewieſen ſind, in denen ein prinzipieller Unterſchied nicht beſteht. Eine ſolche Gelegenheit wäre bei dem vorliegenden Antrag geweſen, der auf rein kukturellem Gebiete lag. Aber was geſchah? Statt deſſen tun wir uns zuſammen mit den Konſervativen und, wie wir hören, ſoll ſich auch das Zentrum damit einverſtanden erklärt haben. Es heißt ſogar, ein Zentrumsführer habe mit Bülow Rückſprache genommen.(Heiterkeit.) Wir ſtehen hier vor allem in einem ſchrof⸗ fen Gegenſatz zu den Freiſinnigen, nachdem ſie mit uns in treuer Waffenbrüderſchaft gegen die Konſervativen zuſammengeſtanden haben. Wir dürfen uns nicht irre machen laſſen durch das Zeitungs⸗ geſchrei aus dem Lager der Gegner, die die Abgeordneten vor einem Rücktritt warnen. Die Hauptſache iſt, daß die Abgeordneten und die Wähler einig ſind, daß kein Mißton ſich einſchleicht und kein Riß in unſerer Partei entſteht, keine Kluft, die nicht mehr zutzudecken iſt. Herr Sattler möge in Berlin dafür ſorgen, daß der allgemeine Dele⸗ giertentag ſobald wie möglich zuſtande kommt.(Beifall.) Es iſt ja wahr, daß eine Neigung beſteht, abzurücken von der nationalliberalen Partei, viele Wähler haben dieſen Antrag als einen Schlag empfun⸗ den, von dem ſie ſich nicht ſo leicht erholen können. Es iſt dies nicht bloß die nationalliberale Jugend, ſondern auch viele ältere Männer ſagen, ich kann nicht mehr mittun, das erlaubt mein Gewiſſen nicht. Dieſe Herren können wir nicht entbehren, und auch die Partei können wir nicht aufgeben. Denn ſie hat das Reich gegründet und beſitzt das Erſtgeburtsrecht unter allen liberalen Parteien. Sie bildet das Rückgrat der Par⸗ teien, um die ſich alle andern kriſtalliſieren. Werden große Scharen fahnenflüchtig, ſo iſt das Wohl unſerer Partei dahin, und deshalb, weil wir zuſammenbleiben müſſen, muß ein Weg gefunden werden, auf dem das beſeitigt wird, was jetzt geſchehen iſt. (Großer anhaltender Beifall.) 5 Vorſitzender Profeſſor Moldenhauer: Ehe ich die Diskuſſion er⸗ öffne, habe ich Ihnen im Auftrag der Herren, die die Verſammlung vorbereitet haben, folgende Reſolution orauſchlagen „Die Verſammlung iſt der Auffaſſung, daß das Ver⸗ halten der nationalliberalen Fraktion des preußiſchen Abgeordnetenhauſes beim Schulantrag den Tra⸗ ditionen der Partei und dem Wohle des Volkes nicht entſpricht; die Verſammlung erwartet zwar beſtimmt, daß die Abgeordneten bei Verabſchiedung des Schulunter⸗ haltungs⸗Geſetzes eine den Grundſätzen der Partei entſpre⸗ chende Stellung nehmen werden, hält es aber für unerläßlich, daß baldigſtein allgemeiner deutſcher Dele⸗ giertentag der nationalliberalen Partei zu einer Ausſprache über den Schulantrag einberufen wird.“ Den erſten Teil der Reſolution haben Ihnen die beiden Herren Referenten erläutert. Der zweite Teil enthält den Weg, den unſere Abgeordneten gehen können, wenn der Antrag einmal als Geſetz eingebracht werden würde. Bisher liegt ein Antrag vor, noch kein Geſetz. Zwiſchen Antrag und Geſetz iſt noch ein weiter Weg, und ich hoffe, daß, nachdem die Stimmung im Lande unſeren Abgeordneten bekannt geworden iſt, auf dieſem weiten Weg noch manches anders werden wird. Der dritte Teil enthält das, was wir für dringend notwendig halten, daß durch ganz Deutſchland, nicht bloß in Preußen— was in Preußen vorgeht, iſt auch für Deutſchland maßgebend— die ganze deutſche nationalliberale Partei gehört wird und auf einem Delegiertentag ihre Meinung zum Ausdruck bringt. Der Vor⸗ ſitzende bat ſchließlich, daß in der Diskuſſion nur Männer der nationalliberalen Partei das Wort nehmen. Dr. Sattler verteidigt den Schulantrag. Abg. Dr. Sattler: Ich bin hierher gekommen, um an dieſer Verſammlung teilzunehmen, obwohl ich wußte, daß ich hier Wider⸗ ſtand gegen den Antrag finden würde. Bei den dem Antrag Miß⸗ geſtimmten beruht vieles auf Mißverſtändniſſen und falſchen Auf⸗ faſſungen.(Lebhafter Widerſpruch.) Wenn geſagt wird, der An⸗ trag entſpreche nicht der Tradition der Partei, ſo iſt das ein Irrtum.(Rufe: Oho!) Man muß da immer wieder darauf hin⸗ weiſen, daß in dem Antrag enthalten iſt, was Dr. Friedberg im Jahre 1892 ausgeſprochen hat und als Kampfesruf durch Preußen ging und was Sie damals begeiſterte.(Lebhafte Zurufe. Der Vor⸗ ſitzende bittet, den Redner nicht zu unterbrechen und ihn ebenſo frei reden zu laſſen wie die Vorredner. Lebhafte Zuſtimmung.) Es iſt ferner Einſpruch erhoben worden, indem man darauf hinwies, daß wir im Einverſtändnis mit dem Zentrum gehandelt hätten. Es iſt kein Schritt mit dem Zentrum geſchehen, das müßten die Herren doch wiſſen; denn die Verhandlungen ſind ausdrücklich ſeitens der Regierung mit der Partei geführt worden. Es iſt auch nicht richtig, daß Frhr. v. Zedlitz das hinter den Kuliſſen getan hat. Die ganze Verhandlung iſt geführt worden ſeitens eines Miniſterialdirektors im Kultusminiſterium in der Abſicht, eine Grundlage für die Ausbildung des ganzen Volksſchulweſens zu ſchaffen, ohne dabei Kämpfe hervorzurufen, wie wir ſie 1892 erlebt haben. Herr v. Zedlitz wird mit Unrecht als der geiſtige Vater dieſes Antrages betrachtet. Ich muß aber den Ausführungen der Vorredner der nationalliberalen Partei, die beſagt, die Konfeſſionali Die Vertreter des Antrages behaupten, die konfeſſionelle Scht kun gut, die vorgeſchlagene Reſolution anzunehmen. b. Zedlitz. Wenn er auch ſchließlich nicht mehr die Vaterſchaft fü den Antrag übernahm, ſo konnte er ſich glücklich in der Rolle eine Heiratsbermittlers zurechtfi —— Der Abgeordnete hat zu handeln, wie er es für richtig hält, und muß eventl. ſein Mandat niederlegen, er hat aber nicht abzuſtimmen nach dem Kommando der Wähler. Wenn man ſagt, wir wollen einen Delegiertentag für Deutſchland einberufen, um ein Kom⸗ mando für die Abgeordneten aufzuſtellen, ſo habe ich gegen einen Delegiertentag an ſich nichts. Sehr fraglich iſt mir aber, ob ein allgemeiner deutſcher Delegiertentag für dieſen Antrag angezeigt iſt. In Betreff der Art der Einbringung gebe ich auch zu, ich hätte ſehr gewünſcht, wir hätten die Freiſinnigen gefragt.(Lebhafte Zuſtimmung.) Welche Geſichtspunkte entwickelt der Antrag ſelbſt? Da muß ich bedauern, daß auch jetzt noch behauptet worden iſt, dieſer Antrag ſei dem Zedlitzſchen Schulgeſetz von 1892 ſehr ähnlich. Da iſt zunächſt die ganze Frage der Aufſicht ausgeſchieden, 1892 war die geiſtliche Schulaufſicht vorgeſehen. Zwei Geſichtspunkte konnten aller⸗ dings bei der Regelung der Schulunterhaltungspflicht nicht um⸗ gangen werden. Das iſt zunächſt die ganze äußere Organi⸗ ſation des Schulweſens. Dieſer mußte feſtgelegt werden, und das iſt eine alte liberale Forderung, für die Kommune. Es mußte ferner die Frage der Konfeſſionalität berührt werden; denn in weiteren Teilen des preußiſchen Landes ift die Volksſchule be⸗ gründet auf dem Boden der konfeſſionellen Schule. Dabei iſt anzu⸗ erkennen, daß als Trägerin der Laſt die bürgerliche Gemeinde gelten ſoll. Das iſt ein großer Fortſchritt, das iſt eine alte liberale Forde⸗ rung. Was die Konfeſſionalität betrifft, ſo habe ich ſchon bemerkt, daß in weiteſten Diſtrikten des Landes die Schulen ſich ſchon nach der Konfeſſionalität richten. Sie müſſen anerkennen, daß die konfeſ⸗ ſionelle Schule die vorwiegende iſt.(Widerſpruch.) Oder haben Sie keine konfeſſionellen Schulen? Es iſt auch unſere Abſicht ganz ent⸗ ſchieden, die Simultanſchule, wo ſie beſteht, zu ſchützen und gang zu erhalten. Es iſt alſo in dem Antrag nirgends ein Rück⸗ ſchritt gegen die beſtehenden Verhältniſſe zu erkennen. Es iſt auch ferner möglich, Simultanſchulen noch einzurichten. Können wir ruhig auf dem Standpunkt beharven, gar nichts, gar kein Schulunterhaltungspflichtgeſetz zu machen? Da bitte ich Sie, in weitgedehnte Teile unſeres Landes zu gehen. Da kommen Sie auf Verhältniſſe, die ganz troſtlos ſind. Zur—vu— dieſer Verhältniſſe iſt es nötig, daß eine Grundlage geſchaffen wird die die gleichmäßige Verpflichtung zur Unterhaltung für alle Be⸗ wohner ſichert. Wenn etwas eine alte liberale Forderung iſt, ſo iſt es eine gleichmäßige Ausbildung unſeres Volksſchulweſens und daß dafür geſorgt wird, daß die Kinder überall geeigneten Unter⸗ richt empfangen und die Lehrex ein entſprechendes Gehalt bekommen damit ſie mit Liebe ihrem Amt ſich widmen. Das iſt eine der erſten kulturellen Pflichten, die wir haben.(Lebhafte Zuſtimmung.) Dieſes liberale Ziel zu erreichen, war bisher nicht möglich, weil wir nicht die Mehrheit haben, auch nicht mit den Freiſinnigen. Was hilft es uns, wenn wir 120 Leute ſagen: wir wollen das ſo und ſo haben? Die Konſervativen waren bisher nicht dafür zu haben. Aber durch ihre Erklärungen in dieſem Jahre zeigten ſie, daß ihr Verhalten zu dieſer Frage ſich verſchoben habe und darin eine An⸗ näherung an unſeren Standpunkt liege. Der Antrag bedeutet kein Kartell mit den Konſervativen, das ſind ganz irrtümliche und berkehrte Auslegungen. Der Antrag bedeutet nichts, als an einem Punkt, wo vom kulturellen Standpunkt aus ein Fortſchritt durchaus erforderlich iſt, nun wirklich einen großen praktiſchen Fortſchritt zu machen, der nach alter liberaler Forderung die Schulunterhaltung den Kommunen überträgt. Ich würde es für ſehr unpraktiſch gehalten haben, da nicht mitzutun. Da muß man nun fragen: Iſt das, was wir erreichen, ein Fortſchritt oder nicht?(Lebhafte Rufe: Nein, nein) Es iſt eine dringende Notwendigkeit, das Geſetz zu machen, und es iſt in dem Antrag nichts enthalten, was der Haltung unſerer Partei wider⸗ ſtrebt. Ich habe ſchon geſagt, daß durch dieſen Antrag die Simultan⸗ ſchule gewahrt und geſetzlich feſtgelegt werden ſoll(Widerſpruch), daß ihre weitere Entwickelung nicht ausgeſchloſſen iſt(Widerſpruch) daß aber anderſeits der Anſpruch der Konfeſſionen als Regel feſt⸗ gelegt werden ſoll. Das ſoll erſt durch Geſetz geregelt werden. We⸗ Ihre Meinung über die Taktik von der Meinung der Frakti abweicht, ſo meine ich doch, daß ein Gedanke auch Ihnen naheli muß, daß die Frage der Taktik die Abgeordneten beſſer beurte können als die Wähler. Solange ich Abgeordneter ſein werde, n. ich ſo handeln, daß ich mir ſagen kann: wenn ich etwas Gutes, etwas Praktiſches tun kann, ohne meine Grundſätze zu verletzen, tue ich es“ Bei der Beratung des wirklichen Schulunterhaltungsgeſetzes! wir an den Grundſätzen feſtzuhalten, die wir 1902 in der Rede Dr. Friedbergs unter dem Beifall des Volkes vertreten haben. Wir werden das tun, wir werden uns auch Mühe geb das Geſetz zuſtande zu bringen. Wir dürfen aber nicht den Vorwur auf uns ſitzen laſſen, wir hielten nicht feſt an dem, was wir geſagt haben. — Allgemeine Beſprechung. Chefredakteur Poſſe: Ich glaube, daß wir Herrn Sattler dafl dankbar ſein müſſen, daß er ſich zu uns bemüht hat, um den Stand punkt der Fraktion darzulegen. Wenn ich mir einen Scherz lauben darf, ſo möchte ich ſagen, er kam mir vor wie Daniel der Löwengrube(Heiterkeit), er hat ſich aber recht herz! ſeiner Haut gewehrt. Eine andere Frage iſt, ob wir ihm in af Punkten zuſtimmen können. Ich glaube, das iſt nicht der Fall, Art, wie die Partei die Frage des Schul⸗Elends löſen zu müſſe glaubt hat, hat im ganzen Lande die Wähler im höchſten überraſcht. Ich glaube, für die Wähler ſind die konfeſſ Garantien, mit denen unſere Fraktion den Antrag bepackt ſchwer geweſen(ſehr richtigl), wir können ſie nicht tragen(Zu⸗ ſtimmung). Dazu gibt es keine einzige programmatiſche Erklärun de⸗ Vollsſchule ſei ein Programmpunkt der Partei.(Sehr richtig! Wo konfeſſionelle Mehrheiten die Konfeſſionsſchule verlangen, habe wir nicht das Recht, in dieſes Recht unſerer Mitbürger einzugr (Sehr richtig!) So iſt es auch mit der Simultanſchule, die fü liberale Männer ſtets das Ideal der Schule bleſbt.(Zuſti nur die Ausnahme, die Simultanſchule die Regel ſein. Aus Antrage ſelbſt aber iſt das nicht zu entnehmen. 1 err wird ſeinen Freunden berichten, daß unſer Hauptgeſichtspunkt nationale iſt, daß wir endlich aufhören wollen, hier unter lutheriſchen und reformierten, dort unter einem katholiſchen Himm zu leben, wir wollen, daß der Himmel, der ſich üder uns wölbt, deutſche Himmel iſt.(Lebhaftes anhaltendes Händeklatſche Die Hauptſache aber iſt: ſpalten wir uns nicht, der bleiben wir auf gemeinſamem Boden zum Wohle unſeres g deutſchen Vaterlandes.(Lebhafter Beifall und Händeklatſchen. Lehrer Heß: Man wirft uns im gegneriſchen Lager bor die Gegner des Antrags verſtockt ſeien und man ſucht die verſt Sünder beſonders in den Kreiſen der nationalliberalen Jug Man macht über uns billige Witze und wirft uns politiſche Unre bor. Mit welchem Recht? Die Jugend hat Ideale, und bedroht erſcheinen, erhebt ſie Rufe der Entrüſtung. We ſagt, es werde an den beſtehenden Verhältniſſen nichts geän iſt das für den, der die Verhältniſſe kennt, nur eine Phyraß 50 wirkliche geiſtige Urheber des Antrages iſt der freikonſervative Abg. .(Große Heiterke Er hat das unnatürliche Eheberhält ſch. i batiben und Nationalliber i ehr iklich iſt, weil 4, Seite. MNeneral⸗Alnzeiger. Mannheim, 1. Juni. hingegeben hat, wirklich kein Wort mehr zu ſagen hat.(Große Heiterkeit und ſtürmiſcher Beifall.) Zwar ſcheint es, als ob die Braut eine glänzende Ausſtattung mitgebracht hätte, vielleicht in der Konzeſſion, daß von konſervativer Seite die Simultanſchule im Prinzip ſcheinbar nicht bekämpft wird. Es war das wirklich eine wertvolle Errungenſchaft, wenn nicht ein ganz eigenartiges Gefühl dabei Platz greifen würde. Ich möchte dieſe Konzeſſion der Braut mit einem Hausſchlüſſel vergleichen, den ſie dem Bräutigam gegeben hat. Er kann die Tür aufſchließen, aber ſie hat einen zweiten Schlüſſel, und wenn ſie ihn von innen ſtecken läßt, kommt der Gatte noch lange nicht hinein.(Große Heiterkeit.) Der Schlüſſel von innen iſt der Satz von der„angemeſſenen Höhe“. Weil das Ideal in dem Schulantrag nicht erreicht wird, erſteht ihm die Gegner⸗ ſchaft, und deshalb bitte auch ich Sie, der Reſolution zuzuſtimmen. (Lebhafter Beifall und Händeklatſchen.) Zwei Schlußanträge werden abgelehnt. Dr. Hermann Fiſcher(Vorſitzender des Reichsverbands jung⸗ liberaler Vereine): Es wäre bedauerlich für die deutſche Jugend, wenn ſie über den Antrag nicht in Erregung geraten wäre; es iſt richtig, man darf der Jugend den freien Blick nicht durch konfeſ⸗ ſionelle Eindrillung von vornherein trüben.(Lebhafter Beffall.) Zur Zeit der Landtagswahlen wurde in Mannheim geſagt, man wolle gegen die Intereſſenpartei der Konſervativen ankämpfen wie gegen einen Feind.(Lebhafte Zuſtimmung.) Wo iſt denn dieſer feuchtfröhliche Kampf bei dieſem Kompromiß? Nicht auf den Buch⸗ ſtaben, auf den Geiſt des Antrages kommt es an. Es iſt eine ſchwäch⸗ liche Verteidigung, zu ſagen, der Antrag zeichne ſich vor dem Zedlitz⸗ ſchen aus. Wie kann ein ſolcher Antrag überhaupt als Muſter an⸗ geführt werden?(Lebhafter Veifall.) Die von unſern Grundſätzen abweichen, bringen den Riß in die Partei. Beſonnen wollen wir ſein, aber abflauen tun wir niemals.(Lebhafter Beifall.) Ich hoffe, daß wir geeinigt aus dieſer Miſere herauskommen und bitte Sie, die Reſolution anzunehmen. Sie iſt ſcharf, aber ſie bietet die Hand, ahne abzuflauen.(Lebhafter, anhaltender Beifall.) Damit wird die Diskuſſion geſchloſſen. Jn einer perſönlichen Bemerkung beſtreitet Or. Sattler, daß er von den Grundſätzen der Partei abweiche. Auch er flaue nicht ab.(Zurufe: Na, na!) Einen fröhlichen Kampf gegen die Konſervativen wolle die Partei auch jetzt noch führen, das ſchließe aber ein gelegentliches Zuſammengehen nicht aus. Daß die Abge⸗ orbneten ſich von den Konſervativen hätten einfangen laſſen, müſſe er zurückweiſen, er fühle ſich gar nicht eingefangen, und die Konſer⸗ vattven hätten von ihrem Standpunkt viel mehr aufgegeben als die Nationalliberalen. In der Abſtimmung wird die Reſokution mit allen gegen drei Stimmen(Pöhlmann und Genoſſen) angenommen. N Der Ulmer Bilſe⸗Prozeßz. (Nachdruck verboken.) sh. Ulm, 3. Mai. Vor dem hieſigen Schöffengericht fand heute nachmittag unter dem Vorſitz von Amtsrichter Maier die Verhandlung des von den militäriſchen Kreiſen Württembergs mit ganz beſonderer Spannung erwarteten Beleidigungsprozeſſes des früheren Kommandeurs des 1, Württemb. Feldartillerje⸗Regiments 13, Oberſt g. D. Hüger, gegen den früheren Redakteur der„Ulmer Zeitung“, R. Schön⸗ felder(jetzt am„Mannheimer Generalanzeiger“) ſtatt. Be⸗ kanntlich hatte Oberſt a,. D. Hüger nach ſeiner Verabſchiedung im Jahre 1902 eine Broſchüre, betitelt: „Meine Erlebniſſe in der Militärrechts⸗ und Offizier⸗Ehrengerichts⸗ Pflege“ peröffentlicht, in welcher er eine intereſſante aktenmäßige Dar⸗ ſtellung des vierjährigen Kampfes gab, den er gegen ſeine mili⸗ täriſchen Vorgeſetzten, gegen hochſtehende, militäriſche Perſönlich⸗ keiten und gegen militäriſche Gerichtsbehörden zu führen genötigt war. Die„Ulmer Zeitung“ wußte ſich in den Beſitz eines Exem⸗ plares dieſer Broſchüre zu ſetzen und kündigte unter der Ueber⸗ ſchrift:„Ein Ulmer Bilſe“ das baldige Erſcheinen einer Beſprechung derſelben in ihren Spalten an. In Nummer 14 des genanntes Rlattes kam nun die in Ausſicht geſtellte Beſprechung, in welcher gleich zu Anfang geſagt iſt, daß Hüger nicht allein welfach ſehr über⸗ kreibt, ſondern daß er auch eine richtige Querulantenſeele iſt. Wegen der Bezeichnungen„Ulmer Bilſe“ und„Querulantenſeele“ fühlte ſich Oberſt Hüger beleidigt und ſtellte gegen Redakteur Schönfelder, als den für die Auslaſſungen berantwortlichen Teil, Klage. Am 3. Mai ſchon fand in der Sache eine Verhandlung ſtatt; das Gericht beſchloß aber damals nach einem kurzen Vortrage der Verteidiger die Vertagung der Verhandlung, um ſich von der Broſchüre des Klägers nähere Kenntnis zu verſchaffen. Die Beweisaufnahme. In der auf heute anberaumten Verhandlung nun, auf Anorbnung des Gerichts der Beklagte, Redakteur Schönfelder, perſönlich erſchienen und der Kläger, der nunmehrige Badedirektor Hüger von Königsborn⸗Weſtfalen, durch Rechtsanſpalt Dr. Hart⸗ mann von hier vertreten war, erachtete es der Vorſitzende als not⸗ wendig, die beiden Artikel, in welchen die unter Anklage geſtellten Wendungen gebraucht wurden, in vollem Wortlaute zur Verleſung zu bringen. Redakteur Schönfelder gab zum Ausdruck„Bilſe“ an, daß die„Ulmer Zeitung“ als liberales Organ Bilſe als einen Mann gewürdigt habe, der wegen ſeiner mannhaften Aufdeckung von Schäden in Militärkreiſen Hochachtung verdiene. Der Ausdruck ſei von ihr deshalb nicht als Beleidigung aufgefaßt worden. Bezüglich des Ausdruckes„Querulantenſeele“ verwies der Beklagte auf die Broſchüre ſelbſt. Es erhob ſich die Frage, ob dieſelbe ihrem ganzen Umfange nach zu verleſen ſei. Unter gegenſeitigem Einverſtändniſſe wmurde hiervon Umgang genommen und nur das Inhaltsverzeichnis, ſowie einzelne Abſchnitte des 140 Seſten füllenden Elaborats ver⸗ leſen. Nach der 1½ Stunden währenden Verleſung der Buchaus⸗ zuige wurde die Bepveisaufnahme geſchloſſen. Die Plaidoyers. Der Vertreter des Privatklägers führte aus, daß er die An⸗ Kage vom Geſichtspunkte einer fortgeſetzten Handlung aus betrachte. Es könne nicht ernſtlich beſtritten werden, daß für jeden anſtändigen Mann der Ausdruck„Bilſe“ ſchon abſolut, ohne Zuſammenhang mit dem übrigen, eine ſchwere Beleidigung ſei. Bilſe habe aus gering⸗ wertigen Motſpen und niedriger Geſinnung heraus gehandelt, Wenn man einer anderen Perſon gegenüber den Ausdruck Bilſe gebrauche, ſo gebe man ihr damit das Prädikat eines ſo geringwertigen Menſchen, wie Bilſe ſich gezeigt hat. Der Ausdruck Querulant ent⸗ halte zweifellos den Ausdruck einer Mißachtung. Der Vorwurf des Uebertreibens enthalte für den Privatkläger den Vorwurf der Un⸗ wahrhaftigkeit. Der Vertreter des Angeſchuldigten, Rechtsanwalt Mayer⸗Ulm, beſtritt die Abſicht des Angeſchuldigten, Hüger im Sinne der Ausführungen des klägeriſchen Gegners zu beleidigen. Man müſſe ſich in jene Zeit zurückverſetzen, in welcher die Arkikel entſtanden ſeien; damals habe man über Bilſe anders gedacht und geurteilt als heute. Bei Bilſe merke man eine nicht unbeträchtliche ſtexariſche Begabung und ſeine eindringlichen Sittenſchilderungen ſeſen eine ſittliche Tat. Denn ſeit ſein Buch erſchienen ſei, wären die bvherſten Militärbehörden eifrigſt befliſſen geweſen, überall gründ⸗ licchſte Nachſchau zu n. Es ſei eine ſchlechte Logik, wenn man gen Air uifen ſchlechten Menſchen halte, der die Dinge ſchil⸗ derk, und nicht jene, welche Schimpfliches getan haben. Solcherart n die Anſchauungen, welche man auf einer Redaltion wie jener r„ulmer Zeitung“ von Bilſe habe. Der Vorwurf der Ueber⸗ treißung ſei zu Recht gemacht, denn tatſächlich laſſe der Privatkläger zu welcher in ſeiner Broſchütre von keinem der Offiziere ein gutes Haar. Daß Hüger ein Querulant ſei, zeige der ganze Gang ſeines Vorgehens. Das ſei aber kein Vorwurf gegen die ſittliche Qualität, kein mora⸗ liſcher Defekt, ſondern ein Mangel des Intellekts. Aus ſeiner Bro⸗ ſchüre erhelle, daß Hüger der fixen Idee lebt, ihm ſei immer und überall Unrecht geſchehen, während er immer Recht gehabt haben will. Von einem Herabſetzen Hügers könne alſo keine Rede ſein, im Gegentejl, die Artikel ſeien wohlwollend gegen Hüger geſtimmt und hätten ihm genützt, da ſein bisher totgeſchwiegenes Buch bekannt geworden ſei. Dem gegenüber mutet der Strafantrag eigentümlich an; man habe nur die eine Erklärung dafür, daß Hüger Gelegen⸗ heit geſucht habe, durch Antretung des Wahrheitsbeweiſes ſeine Lebensgeſchichte aufgerollt zu ſehen. Der Verteidiger beantragt Freiſprechung event. Zubilligung des Schutzes des§ 198. Urteil und Begründung. Das Schöffengericht kam zu folgendem Urteil: Wegen Belei⸗ digung im Sinne des§ 185 wird der Beſchuldigte zu 20 Mark Geldſtrafe event. zu 4 Tagen Gefängnis und Tragung der Koſten verurteilt. Außerdem wird Publikation des Urteils im „Ulmer Tagblatt“ und in der„Ulmer Zeitung“ angeordnet. Die Gründe beſagen folgendes: Dem Angeklagten mangelt nicht aller Grund, die Vorbringungen Hügers als überſpannt, ja als querulierend zu bezeichnen. Die Art und Weiſe, wie Hüger ſeine Sache vorbringt, berechtigten ihn von ſeinem Standpunkt aus zu dieſer Bezeichnung. Jedoch iſt durch den Ausdruck Querulanten⸗ ſeele in der Form zu weit gegangen und dadurch den Schutz des § 193 verwirkt worden. Das Buch Bilſes zählt vom literariſchen Standpunkte aus zur Schundliteratur. Bilſe iſt nicht mehr als indi⸗ viduelle Perſönlichkeit, ſondern als Typus eines Mannes aufzu⸗ faſſen, der die in gewiſſen Kreiſen herrſchende Abgeſchloſſenheit und Vertraulichkeit gefliſſentlich mißbraucht hat, um die Skandalſucht zu befriedigen. Es fehlte Bilſe an anſtändigem Charakter. Ein Ver⸗ gleich mit ihm ſei alſo eine Ehrenkränkung. Zu gut gehalten wurde dem Beſchuldigten, daß ſeine Kritik zum großen Teile eine berech⸗ tigte war. Nus Stadt und Tand. * Mannheim, 1. Juni 1904. Das Anwetter im badiſchen Oberlande. oe. Vom Oberlande, 31. Mai. Auch in der Seegegend, in der Gegend von Schaffhauſen und Donaueſchingen richteten ſchwere Gewitter großen Schaden an. In Schachen(Amt Waldshut) brannte infolge Blitzſchlages das Anweſen des J. Huber nieder. In Meersburg kamen die weſtlich der Stadt gelegenen Rebberge bedeutend zu Schaden. In Riedböhringen ſchlug der Blitz in das Anweſen des Land⸗ wirts und Farrenwärters Georg Degen, wodurch dieſes zerſtört wurde. Der Schaden beläuft ſich auf ca. 7000 M. Wie aus früheren Meldungen erſichtlich iſt, war der 28. Maf beſonders für die Bezirke Meßkirch und Stockach ein Tag ſchwerer Heim⸗ ſuchung. Von hier ſei noch folgendes gemeldet: Der in der Stadt Meßkirch angerichtete Schaden dürfte etwa 80 000 M. betragen. Das Waſſer drang in die Häuſer, ſo daß vielfach die Möbel herum⸗ ſchwammen. In vielen Ställen ſtand das Vieh bis zum Hals im Waſſer; eine Anzahl Vieh, Schweine ete. ertranken. Die Ernte iſt auf weite Strecken vollſtändig vernichtet. In Zognegg lief das Waſſer über ½ Meter in den Straßen, drang in mehrere Häuſer und floß wie Bäche durch die Hausfluren. Der Schaden, den das Unwetter in Zizenhauſen an Straßen, Bäumen, Häuſern und Feldern angerichtet hat, dürfte ſich auf über 80 000 M. belaufen. In Heudorf drückte das Waſſer die Wand zum Futtergange des Anweſens des Landwirts Ludwig Moſer ein, wie auch diejenige von der Küche in die Stube. Im Stall ſtand das Waſſer faſt 1½ Meter hoch und es ertranken 2 Schweine. In Leibertingen entführten die der Donau zuſtürzenden Waſſermaſſen 72 Ster Holz. Die Ablach trat weit über ihre Ufer und überſchwemmte das ganze Ablachtal bis zu ihrer Einmündung in die Donau. Wie ſchon berichtet, iſt die Straße von Kreenheinſtetten nach Hau⸗ ſen i. T. demoliert. Die hohen Steinböſchungen an der ſchönen Straße wurden an fünf Stellen weggeſchwemmt und durch⸗ löchert bis zu 5 und 20 Meter. Bäume, Felsblöcke und Telegraphen⸗ ſtangen wurden mit fortgeriſſen bis auf Gemarkung Hauſen, wo es auf den dortigen Feldern große Verheerungen anrichtete. Die Gegend bei Stetten a. k. M. glich einem See. Der Scha⸗ den wird auf ca. 80—100 000 M. geſchätzt. Auch die Straßen von Stetten nach Tiergarten und nach Storzingen ſind gerſtört. In der Stockacher Gegend wurden ſämtliche Brücken und Wege von Hoppetenzell bis Zigen⸗ hauſen weggeriſſen, Dies ſind Einzelheiten aus dem end⸗ loſen Bilde der Verwüſtung, zu dem auch der Hagel das Seinige beitrug. Hilfe iſt dringend notwendig. Verluſte an Menſchenleben ſind bis jetzt nicht zu melden. Aehnliche Unglücksnachrichten liegen bor aus Württember ohenzollern, der Oſtſchweiz, dem Iſartal und Thüringen; auh en eine Anzahl Menſchen durch Blitzſchlag ihr Leben ein. * Ausgeſtellt hat Herr G. Tillmann⸗Matter in der Heckel'ſchen Kunſthandlung eine große Colection künſtleriſch ausgeführter Photo⸗ graphien der Johanniskirche. Frl. Lucie Liſſl vom hieſigen Hoftheater gaſtiert heute im Deutſchen Volkstheater in Wien in„Heimat“ auf Engagement. Nus gem Grossberzogium. [I Schwetzingen, 1. Juni.(Spargelfeſt in Schwetz⸗ ingen.) Seitens des hieſigen Bürgermeiſteramts wurde die An⸗ regung gegeben, alljährlich ein Spargelfeſt, berhunden mit Volksbeluſtigungen aller Art, hier abzuhalten. Es iſt beabſichtigt, dieſes Feſt alljährlich auf einen Sonntag nach Pfingſten zu legen und ſoll dabei jedermann Gelegenheit geboten werden, Schwetzinger Spargel mit den nötigen Zutaten zu billigem Preiſe Zenießen zu können. Das erſte Spargelfeſt findet bereits am nächſten Sonntag, den 5. Juni, ſtatt. Vormittags von 11—12 Uhr findet in den Schloßplanken Parademuſik und nachmittags im Schloßgarten Kon⸗ zert ſtatt; daran anſchließend Volksbeluſtigungen. Da unſer Schloß⸗ garten jetzt im ſchönſten Schmucke prangt und das Ziel vieler Aus⸗ flügler iſt, ſo ſteht zu erwarten, daß dieſes Feſt ſich eines ſtarken Beſuches zu erfreuen hat. In den noch näher zu bezeichnenden Gaſt⸗ häuſern werden an dieſem Tage eine Portion prima Spargel mit Schinken und Omelett nebſt einer halben Flaſche guten Weins zum Preiſe von M..50 verabreicht. Die Parole für nächſten Sonntag ſoll heißen:„Auf nach Schwetzingen zum Spargelfeſt!“ ** St. Blaſien, 31. Mai. Sicherem Vernehmen nach werden der Großherzog und die Großherzogin von Baden ungefert am 21. Juni zu einem mehrwöchigen Kuraufenthalt dahier eintreffen und im„Hotel und Kurhaus St. Blaſien“ Wohnung nehmen. Kleine Mitteilungen aus Baden. In Freiburg traten 26—28 Schmiede nach 14tägiger Kündigung in den Ausſtand. Sie verlangen 10ſtündige Arbeitszeit ſtatt der bisherigen 11ſtündigen. — Der„Baugeſellen⸗Verein Baden⸗Baden“ beging letzten Sonntag ſein 100jähriges Stiftungsfeſt verbunden mit Fahnenweihe.— In der Heil⸗ und Pflegeanſtalt zu Emmen⸗ dingenerhängte ſich am Sonntag Vormittag der Geiſteskranke Fabian Müller.— Infolge der gewaltigen Regengüſſe iſt der Waſſer⸗ ſtand des Bodenſees in den letzten zwei Tagen um nahezu 20 Zentimeter geſtiegen. Der Pegel zeigte geſtern 4,56 Meter, das ſind .08 Meter mehr, als das aus 30jährigen Beobachtungen ſich er⸗ 1 gebende Monatsmittel für den Monat Mai ausweiſt.— Das badiſche Dampfboot„Zähringen“ iſt vor einigen Tagen in Betrieb geſtellt worden, nachdem es auf der Konſtanzer Werft während des Winters eine Verlängerung der Schiffsſchale um 2,50 Meter und eine neue Maſchine aus der Fabrik Sulzer in Winterthur exhalten hatte. Durch dieſe Umänderungen wird der„Zähringer“ unter die Zahl der ſchnellgehendſten Bodenſeeboote eintreten. Pfalz, heſſen ung Umgebung. *Alſterweiler, 1. Juni. Montag vormittag geriet das 3 Jahre alte Mädchen des Winzers Thomas Schädler unter das Fuhrwerk des Gutsbeſitzers Michael Hauk uid fand hierbei ſeinen Tod. Frankfurt a.., 31. Maf. Die 19jährige Karoline Buſſch⸗ mann aus Offenbach, deren Eltern dort wohnen, unterhält ſeit. etwa zwei Jahren ein Liebesverhältnis mit dem 27jährigen Kupfer⸗ ſchmied Michael Groh aus Urberach, das nicht ohne Folgen geblieben iſt. Dem Mädchen wurde von ſeinen Eltern der weitere Verkehr mit dem Groh unterſagt und es kurze Zeit hindurch aus der elter⸗ lichen Wohnung verwieſen, ſpäter aber wieder aufgenommen. Als geſtern mittag das Mädchen von ſeiner Arbeitsſtelle, der Stein'ſchen Cartonnagefabrik, nach Hauſe gehen wollte, begegnete ihm Groh und veranlaßte es, mit ihm einen Spaziergang in den Wald zu machen. In der Nähe der Walderholungsſtätte für Frauen im Oberräder Wald warf er die Buſchmann plötzlich zu Boden, würgte ſie längere Zeit am Halſe und ſchlug ihr mit einem ſchweren Stein fortgeſetzt auf den Kopf. Als er das Mädchen für tot hielt, entfloh er und ließ die Bewußtloſe liegen. Als das Mädchen zu ſich kam, wur⸗ den in der Nähe beſchäftigte Waldarbeiter durch ſein Stöhnen auf⸗ merkſam und brachten die erheblich Verletzte in die Walderholungs⸗ ſtätte für Frauen, wo ihr die erſte Hülfe zuteil wurde. Die inzwiſchen alarmierte Rettungswache des Frankfurter Samaritervereins brachte dann die Verletzte nach dem Heiliggeiſthoſpital. Sie hat ſchwere Kopfverletzungen erlitten; ein Auge iſt ihr nahezu ausgeſchla⸗ gen und auch am übrigen Körper ſind Kontuſionen aller Art vor⸗ handen. Der Täter wurde feſtgenommen. Bei ſeiner Verhaftung in gub er lt.„.⸗A.“ an, er habe das Mädchen totſchlagen wollen. Sport. * Kaiſer⸗Beſuch. Wie berlautet, wird der Kaiſer ſeinen Be⸗ ſuch der Hamburg⸗Horner Rennbahn in dieſem Jahre wiederholen, und zwar iſt hierfür Sonntag, der 19. Juni, der Tag des Hanſa⸗ breiſes, in Ausſicht genommen. Deueſte Hachrichten und Telegramme. Orivat-Celegramme dles„General-HAnzeigers“. *Karlsruhe, 1. Juni. Prämienziehung der Badi⸗ ſchen 100 Thalerlooſe. Es fielen auf Nr. 63 481 120 000 Mark; Nr. 8157 36 000 Mark; Nr. 107 902 12 000 Mark; Nr. 31346 4800 Mark; Nr. 54 749, Nr. 115 971 je 2400 Mark. * Stuttgart, 1. Juni. Die Kammer der Ab⸗ geordneten nahm heute nach mehrtägiger Verhandlung einen Antrag an, in dem die Regierung erſucht wird, im Bundesrate für die unverzögerte Einbringung der Geſetzesvor⸗ lagen wegen der Exrichtung einer Vertrekung der Ar⸗ beiter zum freien friedlichen Ausdruck ihrer Wünſche und Beſchwerden auch der Staatsregierung gegenüber einzutreten und für den Fall, daß die bei der Reichsbehörde zur Zeit im Gange befindlichen auf Schaffung dieſer Vertretung gerichteten Beſtrebungen ohne Ausſicht auf Erfolg verlaufen, dem Landtage ein Entwurf eines auf Aenderung gerichteten Landesgeſetzes vorzulegen. * Montevideo, 1. Juni.(Havas.) Die Re⸗ gierungstruppen brachten den Aufſtändiſchen in mehreren Zuſammenſtößen ſchwere Verluſte bei. Der Krieg. Die Räumung Dalny's. * London, 1. Juni.(Frkf. Ztg.) Nach einem Tele⸗ gramm des„Standard“ aus Tſchifu berichten chineſi⸗ ſche Flüchtlinge aus Dalny, daß die Ruſſen die chineſiſchen Städte und alle Ausländern gehörenden Häuſer ver⸗ brannt haben ehe ſie Dalny räumten. Eine Bande Tunguſen entfernte den erſten chineſiſchen Kaufmann daſelbſt und ver⸗ langen nun 50 000 Mark Lßſegeld. Verluſte der japaniſchen Flotte. * Petersburg, 1. Juni. Die Ruſſ. Telegr.⸗Ag. mel⸗ det aus Mukden von heute: Ueber den Untergang des japaniſchen Panzerkreuzers„Aſama“ fehlen beſtimmte Nachrichten. Zuverläſſig bekannt iſt, daß in der Kerrbucht außer einem Torpedoboot und dem kleinen Kreuzer „Mijiko“ noch ein Kreuzer geſunken iſt, e⸗ züglich des Linienſchiffes„Fugi“ verlautet, es ſei bei der Maodao⸗ inſel auf ein Riff gelaufen, wo es von japaniſchen Tor⸗ pedobooten bewacht werde. Ränmung weiterer Städte. *London, 1. Juni.(Frkf. 150„Daily Mail“ melde aus Petersburg: Kuropatkin habe befohlen, daß alle Frauen und Kinder Liaujang, Mukden und Charbin ver⸗ laſſen ſollen. ——— Verantwortlich für Politit: J..: Georg Chriſtmann. für Feuilleton, Kunſt, Volkswirtſchaft und den übrigen, redgktionellen Teil: Georg Chriſtmann, für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Richard Schönſelder, für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Karl Apfel. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei. G. m. b..: Gruſt Müller. Witteilungen aus dem Publikuml Ein Spaziergang dureh die Stadt führt Sie auf Ihrem Wege sicher auch an den Schaufenstern der Firma Louis Franz, Paradeplatz, O 2, 2, vorbei, wo⸗ selbst gegenwärtig eine Kollektioen aparter, billiger Neuheften als Uehrchen, Spiegel, Figürchen, Nippes u. a. m. ausgestellt ist. 22875 Zu Geschenken und Ueberraschungen besenders gesignet. Gebrüder Reis, Hofmöpelfabrik Etablisseme 5 mge 5 Wonnungs-Euntentungen. 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Gleich zu Beginn der Verſammlung teilte der Vorſitzende des Aufſichtsrats, Kommerzienrat Lukas mit, daß die Deutſche Bank in einem Entwurf zu dem Vertrage zwiſchen der Deutſchen Bank und der Berliner Bank eine Beſtimmung vorgeſehen habe, wonach der Aufſichtsrat der Ver⸗ liner Bank für den Schaden etwaiger Prozeſſe, welche durch Proteſt⸗ Erklärungen der Aktionäre der Berliner Bank entſtehen könnten, garantieren müßte. Hierzu könne ſich der Aufſichtsrat nicht verſtehen. Es wurde der Antrag geſtellt, aus der Mitte der Generalverſamm⸗ lung eine Reviſions⸗Kommiſſion zu bilden, welche die Sachlage prüfen ſollte. Der Vorſitzende erklärte jedoch, daß in der Verſamm⸗ lung nicht das zur Beſchlußfaſſung erforderliche Kapital von Mark 28 700 000, ſondern nur 25 Millionen vertreten ſeien. Eine neue Generalverſammlung mit dieſer Tagesordnung wird nicht mehr anberaumt werden. Die Berliner Bank bleibt alſo als ſolche beſtehen. Die Kapitalserhöhung der Deutſchen Bank. Von der Deutſchen Bank wird mitgeteilt, daß ſie das Projekt betr. die Uebernahme der Berliner Bank endgültig aufgegeben habe, daß indeſſen zur Stärkung ihrer Betriebsmittel die in Ausſicht genommene Erhöhung des Grundkapitals um 20 000 000 M. unter Angebot des Bezugsrechtes an die Beſitzer der alten Aktien zur Ausführung gebracht werden ſolle. An Stelle der auf den 3. Juni anberaumten Generalverſammlung wird daher eine neue außerordentliche Generalverſammlung zur Beſchlußfaſſung über die Erhöhung des Grundkapitals demnächſt einberufen werden. Eine Sitzung des Aufſichtsrats findet am 3. Juni ſtatt. Die Rheiniſche Holzverwertung,.⸗G. in Mannheim, hat die Herren Richard Hoffmann und Eugen Bühler, Kaufleute in München, zu Mitgliedern des Vorſtandes beſtellt. Börſen⸗Handelsverein. Die zipeite außerordentliche General⸗ verſammlung, welche über den Liquidationsantrag beſchließen ſoll, wird jetzt auf den 22. Juni einberufen. Zum Geſetzentwurf über die Abünderung der Bierſteuer in Baden wird uns geſchrieben: Durch die Preſſe geht die Meldung, daß die Kommiſſion der Zweiten Kammer auf Antrag des Referenten, Abgeordneten Blümel, die Regierungsvorlage zur Annahme empfiehlt, indem ſie die Petition der 15 Großbrauer für erledigt erklärte. Wir möchten dem Plenum der Kammer empfehlen, dieſem Vorſchlage nicht beizutreten und die Regierungsvorlage abzulehnen. Die Malzſteuer in Baden iſt heute ſchon die höchſte in Deutſchland und wenn die Regierungsvorlage zur Annahme gelangte, würde ſich dieſes Mißverhältnis noch verſchärfen.(Vergl. Seite 10 und 11 der Eingabe der 15 Großbrauereien.) Hierzu kommt, daß die Brauereien Mannheims dem ſchärfſten Wettbewerb baheriſcher Brauereien— Ludwigshafen und Speyer— ausgeſetzt ſind, ſowie der allerſchärf⸗ ſten Konkurrenz der norddeutſchen Brauergemeinſchaft, welche ihnen dicht auf der Naſe ſitzt. Die derzeitige Malzſteuer der letzteren be⸗ trägt M. 4 für den Doppelzentner Malz, diejenige in Baden M. 12 für den Doppelgentner, alſo dreimal ſo viel. Wird es daher, ſo fragen wir, die badiſche Kammer über ſich gewinnen können, trotz dieſes großen Mißverhältniſſes, dieſe Steuer noch weiter zu er⸗ höhen und damit das Huhn zu ſchlachten, welches die goldenen Eier legt? Auch in der noddeutſchen Brauſteuergemeinſchaft ſtehen wir vor einer Aenderung der Steuer, es wüvde ſich daher unter allen Um⸗ ſtänden empfehlen und das geben wir auch unſerer Staatsregierung zu bedenken, die Vorlage zurückzuſtellen, bis wir ſehen, was Nord⸗ deutſchland tut. Es kann ja nicht in alle Gwigkeit ſo fort gehen, daß Deutſchland nicht einmal eine wirtſchaftliche Einigung darſtellt und es iſt eine der höchſten Aufgaben der deutſchen Reichsregierung, die noch im Inneren unſeres Vaterlandes beſtehenden Schlagbäume zu beſeitigen. Bis dahin ſollte die zweite Kammer an der beſtehenden Bierſteuer nicht rütteln. Der Grundſatz, die Großbrauereien höher in die Steuer zu legen, um die Kleinbrauer entlaſten zu können, iſt überhaupt ein ber⸗ werflicher und ſollte in Baden keinen Anklang finden. Jeder Klein⸗ brauer trägt den Marſchallsſtab im Torniſter; man ſehe ſich doch einmal die Hofmann, Höpfner, Ganter uſw. an, ſie ſind alle aus Heinen Brauereien hervorgegangen und haben es durch ihre Intelli⸗ geng dahin gebracht, ihre Geſchäfte auf die heutige Höhe zu erheben. Die Befolgung dieſes Grundſatzes iſt demnach nichts anderes, als eine Steuer auf die Intelligenz, die außer den höheren Erträgniſſen, die ſie dem Staate ohnedies ſchon liefert, noch beſonders dafür ge⸗ ſtraft werden ſollen, daß ſie es zu etwas gebracht haben. Sie wirkt aber außerdem erlahmend auf das Streben nach Vorwärtskommen. Wie man heute in Deutſchland der verwüſtenden Börſenſteuer⸗Geſetz⸗ gebung den Rücken kehrt, ſo wird auch in gleicher Weiſe mit dem Grundſatze gebrochen werden, denjenigen das Leben beſonders zu erſchweren, welche dem Staate durch ihre Tätigkeit die höchſten Steuerbeträge liefern. Wir hoffen demgemäß, daß es ſich die zweite Kammer reiflich überlegen wird, ob ſie es verantworten kann, in Würdigung aller Geſichtspunkte, welche wir hervorgehoben haben, die Regierungsvorlage anzunehmen. Odenwülder Hartſteininduſtrie,.⸗G. Die Hauptberſammlung ſetzte die Dividende auf 5 Prog. feſt. Die Zulaſſung der neu auszugebenden 350 000 M. Aktien zum Handel an der Berliner Börſe wird, nach Mitteilung der Verwaltung, demnächſt beantragt werden. digend begeichnet. Bank für induſtrielle Unternehmungen in Frankfurt a. M. Die Dibidende wird von der Verwaltung für das mit dem 30. Juni ablaufende Geſchäftsjahr auf 4 Proz.(wie i..) geſchätzt. Vereinigte Königs⸗ und Laurahütte,.⸗G. Der Rohgewinn der Vereinigten Königs⸗ und Laurahütte im dritten Vierteljahr betrug 1 682 756 M. gegen 1 682 397 M. in demſelben Zeitraum des Vorjahres. Für die abgelaufenen drei Vierteljahre ſtellt ſich der Rohgewinn nunmehr auf 5 546980 M.(i. V. 5544 592 Mark). Nach dem in der geſtrigen Aufſichtsratsſitzung erſtatteten Bericht geſtaltete ſich die Marktlage für Kohlen in der Berichtszeit ungünſtiger als im Vorjahr. Dagegen konnte die Erzeugung der Hütten geſteigert werden, indem der Inlandsmarkt ſich dauernd auf⸗ nahmefähig zeigte. Der Beſchäftigungsgrad der Walzwerke am Schluſſe des Vierteljahrs entſprach dem zu derſelben Zeit des Vor⸗ jahres und war zufriedenſtellend. Zur Durchführung der geplanten Erweiterung und zur Bezahlung der kürzlich angekauften Gruben⸗ grundſtücke wurde die Ausgabe einer Aprog. ſchreibungsanleihe von 10 Mill. Mark beſchloſſen. Mehr als das halbe Aktienkapital verloren hat die Akt.⸗Geſ. Hannoverſche Holzbearbeitungs⸗ und Waggon⸗ fabrik vorm. M. Menzel in Ricklingen. Im Geſchäfts⸗ jahre 1903 iſt die aus 1902 übernommene Unterbilanz von 05⁵ 541 Mark auf 468 495 M. geſtiegen bei einem Aktienkapital von 717 000 Mark. Die Verwaltung ſtellt in dem Geſchäftsbericht eine Reor⸗ ganiſation in Ausſicht. Bismarckhütte. Die Verwaltung ſchätzt nach dem befriedigenden Verlauf des bisherigen Geſchäfts, daß die Dividende um meh⸗ vere Prozente höher als für 1902/0(damals 11 Proz.) in Aus⸗ ſicht zu nehmen iſt.„5„ .⸗G. A. L. Mohr in Hamburg. Die Geſellſchaft bietet nunmehr den Aktionären das Bezugsrecht auf die neu auszugebenden Vor⸗ zugs⸗Aktien von je 1000 M. derart an, daß auf je 4 der alten Aktien eine Vorzugs⸗Aktie entfällt. Die Zahlung des Nennbetrages hat bis zum 14. Juni zu erfolgen. Zum Konkurs der Bankfirma Brendel u. Co. in Berlin. In der geſtrigen Gläubigerverſammlung teilte der Verwalter mit, daß es zur Zeit noch unmöglich ſei, Zahlen für Aktiva und Paſſiva anzugeben. Der Zuſammenbruch ſei unter großenteils noch unaufgeklärten Um⸗ ſtänden erfolgt. Die Ungewißheit der Rechtsverhältniſſe der Firma hatte nach ihrem Zuſammenbruch zur Folge, daß es lange währte, bis ein Konkursverfahren eröffnet werden konnte. Drei Rechts⸗ anwälte haben namens Verwandter bezw. Erben Brendels vom Rechtsmittel der Beſchwerde gegen den Eröffnungsbeſchluß Gebrauch gemacht. Das Verfahren werde daher nicht ohne eine größere Zahl von Prozeſſen beendet werden. Auch die Herausgabe der unzweifel⸗ haft als fremdes Eigentum erkannten Depots kann noch nicht er⸗ folgen, bevor nicht der Verwalter in den Beſitz der von der Deut⸗ ſchen Bank aufbewahrten Werte gelangt iſt. Die Staatsanwaltſchaft Staatspapiere. 81½ Oſch. Reichsanl 9˙0 21„** 81½% Pr. Staats⸗Anl. 32%.* 3 7.* 31½% Bad. St.⸗Obl. fl. 340%„ 91½„ 1900, 4 bad. St.⸗A. 3½ Bayern„„ 3 4 bayer..⸗B.⸗A. 4 Heſſen 3 Gr. Heſſ. St.⸗A. von 1896 3 Sachſen. 31. 1. 101.75 103.88 101.90 102.— 89.70 89.75 101.65 101.65 101.65 101.80 89.80 89,80 99.40 99.30 99.75 99.65 99.80 99.65 108 70 103.90 99.95 100.— 90.15 90.— 108.80 108.80 105.10 105.10 87.60 87.45 88.— 88.25 hat dieſelben und ſämtliche Depotbücher mit Beſchlag belegt. Mannheimer vom 1. Juni. . Eſfektenbörſe (Offtzieller Bericht.) * In Aktien der Mannheimer Verſicherungs⸗Geſellſchaft ge⸗ 4 Mh. St⸗A. 1899 B. Ausländiſche. 5 90er Griechen — 100 15 44.50 44.80 Aktien deutſcher und auslän Ludwh.⸗Bexbacher 219.70 219,50 langten heute Umſätze zu 500—515 Mark pro Stück zur No⸗ tierung, ebenſo in Elefantenbräu⸗Aktien Worms, zu 105 Proz. und bei Akt. des Ver. chem. Fabriken ſtellte ſich die Notiz auf 259 bez.— Höher waren wieder: Koſtheimer Celluloſe⸗Akt. Kurs: 122 G.(+ 1 Proz). Obligatlonen. 4½ Bad..⸗G. f. Rhſchiff. u. Seetransport 101.G 4½% Bad. Anilin⸗u. Sodaf. 104.50 G 40% Kleinlein, Heidlbg. M. 100.50 G 50% Bürgl. Brauhaus, Bonn 99.50 G 4½% Speyerer Bauhaus Akt.⸗Geſ. in Speyer 101.75 G 41½% Oberrh. Clekürſzität 97.— bz 4½% Pfälz. Chamotte u. Tonwerk.⸗G. Eiſenb. 101.— G 4½ 0% Pußz..⸗G. Zellſtofft. Waldhof bei Pernau in Livland 1 4% Herrenmühle Genz 4½% Mannh. Dampf⸗ ſchleppſchiffahrts⸗Geſ. 102.25 bz 4½ Mannh. Lagerhaus⸗ Geſellſchaft 1Iͤ.d01.25 G 4˙½ Speyerer Ziegelwerke 101.— B 4½% Südd. Drahtinduſtr. Waldhof⸗Mannheim 101.25 G 4˙½ Verein chem. Fabriken—.— %½ Zellſtofffabrik Waldhof 104.70 G Pfandbrieſe. 4% Rhein. Hyp.⸗B.unk.1902 100.50 bz 350„ alte M. 96.70 b; 3½%„„„ unk. 1904 96.70 b. 3½„„ Kommunal 98.75 bꝛ Städte⸗Anlehen. 3½ Freiburg i. B. 99.15 bz 4% Karlsruhe v. J. 1896 99.10 h: 39¼½% Lahr v. F. 1902 98.80 B 4% Ludwigshafen v. 1900 101.40 h: 31/½% Ludwighafen 100.50 4⁰%⁰⁰ 5 100.— b: 99.— 102.—0 100.50 b⸗ 100.—b: 100.25 6 100.25 V 3½%%„ 5 100.25 VN 3/½% Pirmaſenſer 99.—6 Induſtrle⸗Obligation. 4½% Akt.⸗Geſ. f. Seilindu⸗ ſtrie rückz. 105%, 100.— B Aktien. Brief Geld —.—124.80 —.—120.60 2* 01.40 G 40%0„ 1900 1885 1888 1895 1898 Banken Badiſche Bank Brief Geld Br. Schroedl, Hdelbg.———.— Marienburg.⸗Mlw. Pfälz. Maxbahn Pfälz. Nordbahn Südd. Eiſenb.⸗Geſ. Hamburger Packet Nordd. Lloyd Oeſt.⸗Ung. Staatsb. Oeſterr. Süd⸗Zomb. Nordweſtb. 188 20 138.50 128 75 129.— 122.20 129 20 107— 107.— 102.45 102.80 186 70 186 60 18.25 17.20 —.——— 5B. Seite. A. Deutſche. 5 italten. Rente 4 Oeſterr. Goldr. 41½ Oeft. Silberr. 4½ Oeſt. Papierr. 3 Portg. Serie III 3 dto. + 4 Ruſſen von 1880 Aruſſ. Staatsr. 1894 4 ſpan. ausl. Rente 1 Türken Lit. D. 4 Ungar. Goldrente 4„ Kronenrente 5 Ag. Gold⸗A.1887 4 Egypter uniſteirte 5 Mexikaner äuß. 3 5 inn. 41%½ Chineſen 1898 5 Bulgaren Verzinsl, Looſe. 3 Oeſt. gooſe v. 1860 8 Türkiſche Looſe Oeſlerr. Lit. B. Gotthardbahn Jura⸗Simplon Schweiz. Gentralb, Schweif. Nordoſtb. Ver. Schwz. Bahnen Ital. Mittelmeerb. „Meridionalbahn Northern prefer. La Veloes 81. 108.80 100.80 99.90 100.10 58.35 60.45 90.— 106.10 100.70 20.20 86.95 1 5 100.80 99.90 100.— 80.— 69.60 90.50 88.— 99.85 97.30 105.90 100.80 26.0 87.— 89.— 88.95 152.50 152.50 129.20 129.20 diſcher Transport⸗Anſtalten. ——— 191.— — —.— 5 e 86.75 —— —.— Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. 40% Frk. Hyp.⸗Pfdb. 40% F. R. B. Pfdbr.0ß 4%„„ 1910 40% pf. Hyp. Pfob. 3¹ 40 0 gieſe Pr. Bod.⸗Er. 3% Pf, B. Pr.⸗Obl. 31/59%0 Pf. B. Pr.⸗O. 4% Jih. Pf. Br. 1902 40⁰ alte 3492 1 1914 31½% Rh..⸗B. C. O 40 Sttsgar.&t Elf. 310½ Pr. Pfbr..1905 „ 1908 **. 1908 4%„„„1900 305„KRhO. 31½% Rhein. Weſtf. .⸗C.⸗B. 1910 40% Pr. Pfdbr.⸗Bk.⸗ Hyp.⸗Pfd. unk, 12 a„„„ 3„* 100.80 100.80 100.50 100.50 101.60 101.60 101.— 101.— 98.80 98.80 95.40 95.40 101.70 101.70 98 50 98.50 100.50 100.50 101.90 101.90 96.70 96.70 96.70 96.70 98.75.75 98.75 68.75 94.80 94.80 95.50 98.f0 101.50 101.50 101.50 101.50 96.10 96.10 102.— 102.— 102.50 102.50 red. u. Depb., Zbckr. Gewbk. Speuer 500 E Oberrhein. Bank Pfälz. Bank Pfälz. Hyp.⸗Bank Pf. Sp⸗ u. Kdb. Land. Rhein. Kreditbank Rhein. Hyp.⸗Bank Sildd, Bank Eiſenbahnen Pfälz. Ludwigsbahn „ Maxrbahnnn „ Nordbahn Heilbr. Straßenbahn Chem. Induſtrie. .⸗G. f. chem. Induſtr. Bad. Anſl.u. Sodafbr. Chem. Fab. Goldenbg. Verein chem. Fabriken —.—131.— —.—.— —.—108.50 8 —.—1382 75 —.—188.20 102.98 102,80 221.— 140.——.— 181.— —.— — 62.— —.—.— 442.——.— —. 157.— —.—259.— Verein D. Oelfabriken—— 118.50 Wſt..⸗W. Stamm 230.——.— „„ Vorzug Brauereien. Bad. Branerei Binger Aktienbierbr. Durl. Hof vm. Hagen Eichbaum⸗Brauerei Elefhr. Rühl, Worms Ganters Br. Freiburg Kleinlein, Heidelberg Homb. Meſſerſchmitt“ Ludwigshaf, Brauerei Maunh. Aktienbr. Pfalzbr. Geiſel Mohr Brauerel Sinner d 106.— —16¹— 47.——.— —— 249.— —.—157.70 —.—105.— —.—112.— — 130.— 68.——. —.—248.— „Schwartz, Speyer „ Ritter, Schwetz. „ S. Weltz Speyer „. Storch, Sick„ „Werger, Worms Morms, Br. v. Oertge Pflz. Preßh. u. Spfbr. Trausport u. Verſicherung⸗ B..⸗G. Rhſch. Seelr. Maunh. Dampfſchl. „ Lagerhaus Nh. u. Seeſchiff.⸗Geſ. Bad. Rück⸗n. Mitverſ. „ Aſſelurranz Fontinental. Verſ. Mannh. Verſicherung Oberrh, Verſ.⸗Geſ. Württ. Transp.⸗Verſ. Induſtrie. .⸗G. f. Seilinduſtrie Dingler'ſche Mſchſbr. Emailliefbr. Kirrweil. Ematlw. Maikammer Ettlinger Spinneret Hüttenh. Spinnerei Nähmfhr, Haid u. Neu Koſth. Cell.⸗u. Papterf. Mannh. Gum. u. Asb. Oggersh. Spinnerei Pfälz. Näh. u. Fahr. F. Vortl.⸗Cement Heidlb. Verein Freib. Ziegelw. Ber. Speyr. Ziegelw. Zellſtofff. Waldhof Zuckerf. Waghäuſel —.— 130.— — 16.— 115.——.— 1 108.—— 116.—.— 9155 98 105.— — 0. 860.— 855.— 400.— 395.— — 3185.— 4455 — 570.— 100.— 0 —.— 228.— —.— 122.— —.— 85.— 93.— —.— 115.— —.— 187.— —.— ee ee —.— 258.— 90.80 90.0 Privat⸗Diskont Fraukfurt a.., 1. Juni. bahn 186.50, Lombarden——, Egy 99 25, 35% Pr. Pfdbr.⸗Bk.⸗ 3½ Pr. Pfdbr.⸗Bk.⸗ Hyp.⸗Pfd. unk. 12 3½ Pr.Pfobr.⸗Bk.⸗ Hyp.⸗Pfd.⸗Kom.⸗ 248/% Prozent. 97.— 191.— Hyp.⸗Pfd. unk. 12 100.10 100, 10 97.— Obl. unkündb. 12 99.75 99.75 4% Etr. Bd. Pfd.r90 100.90 100.90 10 102.50 102.50 4% 3 unk. 09 109.— 102.— 4%„ Pfdbr..01 Pſebrt 15 %„ br. v. 5 itt 36 000 105.— 2* r. v. 8 89 u. 94 98.70 95.70 3½%„ Pfd. 96/06 95.70 95.70 4%„ Com.⸗Obl. v. 0 J,unl 10 104.— 104. 8%„ Com.⸗Ot l. .87, unk.91 99.20 99.20 %½„ Com.Obl. v. 96/06 88.89 0800 Kreditaktlen 201.70, Staats⸗ pter—.—, 4% ung, Goldrente Gotthardbahn 190.80, Disconto⸗Commandit 187 30, Laurg 241.50, Gelſenkirchen 21790. Barmſtädter 137 10, Handelsgeſellſcholk 152.75, Dresdener Bank 151.75, Deutſche Bank 219.10, Bochumer Northern—.—, Tendenz: ruhig, Nachbörſe. Kreditaktien 201 * Schiffahrts⸗Nachrichten Mannheimer Hafenverkehr vom 50. Mai. Hafenb Schiſſer ev, Kap. Schiff Kommt von Der Abſatz im laufenden Geſchäftsjahr wurde als befrie⸗ Schuldver⸗ do.„ em,.—— Frankfurter Effektenbörſe. [Pribat⸗Telegramm des General⸗Anzeigers.) W. Frankfurt, 1. Juni. bei ziemlich feſter Tendenz ruhig. Banken eröffneten teilweiſe höher. Das Scheitern der Fuſſion der Deutſchen Bank und Berliner Bank, welches unerwartet kam und bereits geſtern der Rückgang der Berliner Bank empfindlich war, gaben heute wei⸗ tere 4 Praz. nach. Bahnen verkehrten auch heute in ſtiller Hal⸗ tung. Mittelmeerbahn ſchwächer. Inländiſche Fonds feſter. Ausländiſche auf London und Paris belebt. Portugieſen und Ruſſen beſſer bezahlt. Schiffahrt wenig verändert. duſtriewerten elektriſche Werte belebt, beſonders Ediſon und Akkumulatoren. Berlin höher. Montanwerte ſtill. Gelſenkir⸗ chen feſt, dagegen Hibernia ſchwächer. Im weiteren Verlaufe Deutſche Bank feſt. Uebriges ſehr ruhig. Am Schluſſe der Börſe geſtaltete ſich das Geſchäft überaus ſtill und ohne nen⸗ nenswerte Aenderungen. 7 (Telegramm der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie.) Achlußf⸗-Kurſe. Reichsbank⸗Diskoyt 4 Prozent. Wechſel. Kurze Sicht m 2½—8 Monate Reichsmark e Vor. Kurs Heut. Kurs Vor. Kurs Heut.Kurs Amſterdam hfl. 100 3— 168.67 1868.67——— Belgien.. Fr. 100 8— 81.075 81.05—— Italien.. Le. 100 5— 81.— 81.016—— London ft. 1 8— 20.97 20.695— Madrid. Pf. 100 5—— 5 25 New⸗Dork„Dll. 1o0————— Paris... Fr. 100 8— 81.20 81.188——— Schweiz„ Fr. 100 3½ 8105 81.033——— petersburg.⸗N. 100 4½%— 55— FVVVTCCT Wien. Kr. 100 3% 85.188 65.185— 25 Die Börſe war auch heute Von In⸗ Heilbronn d0d Mee i 70, Staatsbahn 138.60 Lombarden 17.20, Disconto⸗Commandit 18720. ** ezirk U. 161%8, Ladung per 100 kg⸗ Nittyes W. Egan 15 Notterbam Stückgut 200 Weber Johannes 7 Stekgt, Geir. 770⁰0 Böbringer Ruhrort 36 7 0 12380 uno 5 5 750 Himioben Eliſabeth Antwerpen 14100 ran Neckar Ruhrort Koblen 200 eckel Mannhelm 16 Antwerven Ster u. Geir. 6878 2 Hafenbezirk.,. 5 ellner Magbalena Rotterb 10 Schſſſed 5 Vereinigung 12 Aipeeen Stückg Ge, 945 er 1 50 Rotterdam 2 12428 400 833 2⁴ engl. Kohſen 2008 Velbe ebr. Krayer Cleve Leinbl 1769 P. Hegelmgyer Jagſtfeld Steinſalz 1435 1 71 Hafenbezirk III. 8 rg Aae Sellkrdeg ene 1027 75 e ichgh 1 5 100 Fegſe dete, 4% 10 A. Clemm Jagſtfeld 1404 930 15 h0 enn Rußrort Fohlen, 1250 Hilgert Badenſe z Fahrert Stlenhen, b. Beckum Allemannia Rotterdam 1 108 0 Hafenbezirt IV. vleshaber 1 2 Voeen Sines e 1111 Neinmuth Nieverzagt Jagſtfelb Steln ſalz 9843 17 Bafenbezirt NMA. Sbrbynle Gott mi 50 5 0 0 uns Bunen Auten 2 Schmitt 5. f. v. Württög. Müßig eckar 2 184 anſen Marla 7 8 2860 inkewitz Schiller Rokterbam Schwefelktes 5 Häfenbezirk Nul. er Windß 8 1L 92 Vauwe Deo Gonftden tig Salten 5 13% Watterſcheidt Schürmann S. 8 Eſſenberg 55 700 immer Luſſe Dulsburg 2 3039 cheerer Eliſabeth Wormz Kles 320 Hauck VBaumann 7 Altrip Vackſteine 950 Waſſerſtandsnachrichten vom Monat Mai. Pegelſtationen Datum: vom Rhein: 27. 23. 29. 30. 31. 1. Bemerkungen gen Konſtan: 735 780 8 75„ Waldshut.„„„ 6,74 8,82 8,87 3,82 3,81 8,83 Hüningen„ Kehl!! 3,69 8,70 8,81 8,79 8,78 Lanterburg„ 5,49 5,43 5,8 Abds. Maxau 2* 5,60 5,45 5,51 5,46 2 Uhr Germersheim.„„ 5,60 5,42 5,44 BP. 12 Man aheim„„J5,44 5,40 5,54 5,54 5,47 5,89 Morg. 7 Uh Mainz 1„2 2,17 2,80 2,40 2,46 2,40 720.P. 12 Uh D 0. 3,04 2,98 10 Uhr gaund 6,½2 ,42 8,46 360 58W 2 Koblen 3,02 3,0 10 Kön: 4,04 3,28 8,45 6,58 2 Ruhrort„2,26.82 2½06 6 vom Neckar⸗ Mannheim 5,37 5,36 5,66 5,58 5,49 5,38 V. 7 11,08 2,69 2,08 1,80 1,46 VB. 6. Seite. Bürgerſchulgeld. Wir machen darauf auf⸗ merkſam, daß das erſte Viertel des Bürgerſchulgeldes für das Schuljahr 1904/05 heute fällig wird und erſuchen ergebenſt, die ſchuldigen Beträge bei Vermeiden der perſönlichen Mahnung gefälligſt anher zu entrichten. 30000/%82 Mannheim, 1. Juni 1904. Stadtkaſſe: Röderer. Jagb⸗ĩVetpachtung. Samstag, den 18. Juni d.., vorm, 10 Uhr, wird auf dem Rathans dahier Y die Ausübung der N Gemeinde⸗Jagd Fed 10 1 auf weitere ſechs Jahre verpachtet. 150 000 Die Gemarkung iſt in 2 Jagd⸗ bezirke geteilt. Jagdbezirk I „ II Die Jagd iſt gut im Stande und liegt der Ort unmittelbar an der Eiſenbahnlinie Heidelberg⸗ Würzburg und Mergentheint⸗ Wertheim, ſodaß auswärtige Pächter jederzeit nach Belieben bei⸗ und wegkommen können. Als Bieter werden nur ſolche Perſonen zugelaſſen, die event. durch Zeugniſſe der zuſtändigen Behörde ihre Jagdfähigkeit nach⸗ weiſen. Der Eutwurf des Jagppacht⸗ vertrages liegt bis zur Verſteige⸗ rungstagfahrk zur Einſicht auf dem Rathaus auf. Königshoſen(Baden), den 30. Mai 1904. Gemeinderat: Neckermann. Scherer. Montag, 6. Juni ds. Is., vormittags 11 uhr ſoll die Kohlenlieferung für das hieſige Elektrizitätswerk mit ca. 50 Waggon gew. Nußkohlen der Zeche Dudweiler auf dem Submiſſiouswege ver⸗ geben werden. Lieferungsbe⸗ dingungen können bei uns ein⸗ geſehen werden. 14504a Pfungſtadt, den 30. Mat 1904. Großh. Bürgermeiſterei Pfungſtadt: Lang. 720 Hektar, 66⁰ 5 Trauringe D. R. P.— ohne Löthfuge kaufen Sie nach Gewicht billigſten bet C. Fesenmeyer Q1, 5, Breiteſtraße. Mannheim, 1. Juni. General⸗Anzeiger. NTERBRICOHT am O. WERNMER, O1, 14 C1, 14 — Fernsprecher 863— Installationsgeschäft für Gas-, Wasser-, Bade- und Klosett-Anlagen. Auswechseln alter Abortschläuche Linschliesslich aller Nebenar- beiten, sowie Kanalanschlüsse, Werden zu zivilen Preisen aus- geführt. Kostenanschläge gratis. Todes-Anzeige. Verwandten und Bekannten hiermit die schmerz. liche Mitteilung, dass es Gott dem Allmächtigen gefallen hat, heute früh unseren lieben guten Gatten, Vater, Grossvater, Schwiegervater, Bruder, Schwager und Onkel, Herrn Heinrich Arnold ploötzlich und unerwartet im Alter von 69 Jahren 5 in ein besseres Jenseits abzurufen. Um Stille Tellnahme bitten: Die trauernden Hinterbllebenen. Ladenburg, I. Die Beerdigung findet Freitag nachmittag statt. Juni 1904. 150018 Tedes-Anzeige. Verwandten und Freunden mache ich die ſchmerzliche Mitteilung, daß mein innigſtgeliebter unvergeßlicher Sohn EBrus t heute früh ½7 nach längerem ſchweren, mit großer Geduld ertragenen Leiden im 15 Aulter von 31 Jahren ſanft entſchlafen iſt. Um ſtille Teilnahme bittet ſeine tieftrauernde Mutter Maximiliane Kohler Wwe. II 7, 35. Die Beerdigung findet Freitag mittag ½6 Uhr von der Leichenhalle 5 50010 ſtatt. Gesang-Verein„Flora“. Todes- Anzeige. Mir machen unseren verehrl. Mitgliedern die traurige Mit- teilung, dass unser Ehrenmitglied, Herr Christian Wühler heute nach schwerer Krankheit verschieden ist. Der Verstorbene gehörte unserm Verein 30 Jahre als aktives 5 Mitglied an und werden wir demselben stets ein ehrendes Andenken bewahren. Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 2. Junl, nachmittags ½5 Uhr von der Leichenhalle aus statt und bitten wir ungere Mitglieder dem Verblichenen recht zahlreich die letzte Ehre erweisen zu wollen. Mannheim, den 31. Mai 1904. 50016 Der Vorstand. Tanduhtschalbtcter Beltksvereh Marnbein. Todes-Anzeige. Gestern pormittag 9 Uhr ist unser Direktionsmitglied r Jacob Reichert Quterbestätter von jängerer Krankheit durch den Tod erlöst worden. Wir Ferlieren in dem Hntschlafenen ein sehr eifriges Mitglied und einen allhellepten Kollegen, der dem Verein lange Jahre hindureh wertvolle Dienste geleistet hat. Jein Andenken werden wir in Ehren halten. Die Beerdligung findet am Donnerstag nachmittag 5 Uhr von der Leichen- halle aus statt und bitten wir unsere Mitglieder sich recht zahlreich dabei betelligen zu wollen. Der Vorstand. ein 500215 NobpnEV SpnACUEN Konversation, Literatur, Korrespondenz. ZWEIGSCHULEN. Jede weitere Auskunft im Bureau des Instituts BERLITZ.-SCHOOIL. farosse BeſdTotterseg les Hlsburger deitengteis Zlehung bereits II. Junig Nur Baar Geld! 5g 2152 be ahne Abeug M. 42000 Wolf 95 Sue!. 140f M. Herzberger, Adr. Schmitt, Wiln pend M. Expedition der neuen Badischen Landeszeſtun —— 88 „8* u. 5 8 11 Lose 10 Mk. 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B. und einer Erkennungsnummer eht. In dieſer Beziehung iſt beſtimmt: „Das Kennzeichen iſt auf weißem Grunde in ſchwar⸗ zer 12 Zentimeter hoher und im Grundſtrich 2 Zenti⸗ meter ſtarker Schrift an der Rückſeite des Fahrzeuges nach außen hin an leicht ſichtbarer Stelle in kreis⸗ runder Form entweder auf der Wandung des Fahr⸗ zeuges ſelbſt oder auf einer mit dieſem durch Schrauben mit verſenkten Köpfen verbundenen Tafel mit mög⸗ 1 glatter Oberfläche anzubringen. ie Buchſtaben müſſen über der Erkennungsnummer ſtehen. Der Abſtand zwiſchen den Buchſtaben, zwiſchen dieſen und der Erkennungsnummer ſowie zwiſchen den einzelnen Ziffern der Erkennungsnummer muß 2 em betragen. Die Anbringung von Verzierungen auf dem weißen Grunde und an dem Kennzeichen iſt unzuläſſig, Während der Dunkelheit iſt das Kennzeichen zu be⸗ leuchten. Außer dem Kennzeichen dürfen andere Be⸗ zeichnungen, auch wenn ſie in der Heimat des Kraft⸗ fahrzeugs vorgeſchrieben ſind, nicht geführt werden.“ Fur diejenigen nicht preußiſchen Kraftfahrzeuge, welche die Erkennungsnummer nicht durch Vermittlung des deutſchen Automobilklubs oder der ausländiſchen Klubs zugewieſen bekommen, kann dieſelbe bei dem Königlich Preuß⸗ iſchen Polize ipräſidium in Frankfurt a. Main. (Neue Zeile Nr. 60) erwirkt werden. Der Antrag auf Vermittlung einer ſolchen Erkennungsnummer iſt von den im Großherzogtum Baden ſich aufhaltenden Beſitzern von Motorfahrzeugen bei dem Bezirksamt des Wohnorts zu ſtellen, bei welchem die in§ 4 der Landesverordnung vom 28. März 1901(Geſetz⸗ u..⸗O.⸗Blatt S. 3886) vorge⸗ ſchriebene Anzeige erſtattet worden iſt. Karlsruhe, den 24. Mai 1904. Großzherzogl. Miniſterium des Innern. Schenkel. Dr. Hecht. Bekanutmachung. Zur Fortführung des Ver⸗ meſſungswerks und Lagerbuchs der Gemarkungen nachſolgender Gemeinden iſt Tagfahrt in den Räumen der belteffenden Grund⸗ buchämter beſtimmt und zwar für Ilvesheim auf Montag, 13. Juni d.., vormittags 9 Uhr, Feudenheim auf Mittwoch, 15, Juni d. Je, vormittags 9 Uhr, 3965 Hekauntmachung. Die Konſtatirung der Einkommenſteuer ge⸗ mäß Artikel 15 Abf. 1 des Einkommenſteuer⸗ Geſetzes betreffend. Nach dem oben angeführten Geſetzes⸗Paragr. iſt Jeder⸗ mann, der in einem Steuer⸗ diſtrikt erſtmals, od. nach dem ſeine Steuerpflicht geruht hat, erſtmals wieder ein ſteuer⸗ pflichtiges Einkommen aus Arbeit oder Dienſtleiſtung be⸗ zieht, ſofern das Einkommen nicht aus einer ee fließt, verpflichtet, innerhalb 14 Tagen vom Beginn der fraglichen Thätigkeit bei dem Unterzeichneten ſchriftlich od. mündlich die erforderliche Er⸗ klärung abzugeben. ierauf werden die Steuer⸗ pflichtigen mit dem Anfügen aufmerkſam gemacht, daß Zu⸗ widerhandlungen unnuach⸗ ſichtlich durch die im Artikel 26 des Einkommenſteuerge⸗ ſetzes ausgeſprochenen Strafen geahndet werden. 3316 Mannheim, 1. Juni 1904. Der Großh. Steuerkommiſſär für den Bezirk Mannheim⸗Stadt. Handelsregiſter. Zum Handelsregiſter Abteil⸗ ung B, Band III,.⸗Z. 29, Firmia „Diamant Deutſche Zünd⸗ holzfabrik Aktiengeſell⸗ ſchaft“ in Rheinau wurde heute eingetragen. 93980 Durch den Beſchluß der Geueral⸗ verſammlung vom 21. Mai 1904 iſt die Geſellſchaft zum Zwecke der Umwandlung in eine Ge⸗ ſellſchaft mit beſchränkter Haftung aufgelöſt und die Firma erloſchen. Mannheim, 31. Mai 1904. Gr. Amtsgericht I. Zahlungsauforderung. Wir machen darauf auf⸗ merkſam, daß das zweite Viertel der ſtüßtiſchen Amlage 1904 heute fällig wird und erſuchen ergebenſt, die ſchuldigen Belräge bei Vermeiden der perſönlichen Mahnung gefälligſt anher zu entrichten. Wir fügen bet, daß jeder Staatsſteuerpflichtige zur Zah⸗ lung fäßtiſcher Umlagen ver⸗ pflichtet iſt und einen Forde⸗ rungszettel bei uns erheben kann, wenn ſolcher etwa nicht an ſeine Adreſſe gelangt ſein ſollte. 30000%/38 Mannheim, 1. Juni 1904. Stadtkaſſe: Röderer:—.— 745 —.— Aigenfümer: Katbolſſches Bürgerhoſpftal— Mrantwortlſcher Redakteur: Karl Apfel.— Wallſtadt auf Freitag, 17. Juni d.., vormittags 9 Uhr. Die Grundeigentümer werden hievon in Kennknis geſetzt. Das Verzeichnis der ſeit der letzten Forlführungstagfahrt eingetrete⸗ nen, dem Grundbuchamte bekannt gewordenen Veränderungen im Grundeigentum liegt während 1 Woche vor der Tagfahrt zur Einſicht der Beteiligten in den Räumen des Grundbuchamts auß; etwaige Einwendungen gegen die Eintragung dieſer Veränderungen im We de und Lager⸗ buch ſind in der Tagfahrt vor⸗ zutragen. Die Grundeigentümer werden hiermit aufgefordert, die aus dem Grundbuch nicht erſichtlichen und noch nicht zur Anzeige gebrachten Verändetungen im Grundeigen⸗ tum, insbeſondere auch bleibende Kulturveränderungen anzumel⸗ den und die Meßbrieſe(Handriſſe und Meßurkunden) über Aender⸗ ungen in der Form der Grund⸗ ſücke vor der Tagfahrt dem Grundbuchante oder in der Tag⸗ 2 + Konkurg⸗Jerfahren. Nr. 5614. Das Konkursver⸗ fahren über das Vermögen des Reſtaurateurs Karl Kaspar Haid in Maunheim wurde durch Be⸗ lens Gr. Amtsgerichts Mann⸗ eim vom 26. Mai 1904 gemäß 8 204.⸗O. eingeſtellt, weil eine den Koſten des Verfahrens ent⸗ ſprechende Konkursmaſſe nicht vorhanden iſt. 3978 Mannheinm, den 28. Mai 1904. Der Gerichtsſchreiber Großh. Amtsgerichts 13: Mohr. Konkursverfahren. Nr. 7556. Das Konkursver⸗ fahren über das Vermögen des Händlers Auguſt Becker in Mannheim wurde mangels genügender Maſſe eingeſtellt. Mannheim, 26. Mai 1904. Der Gerichtsſchreiber Großh. Anitsgerichts 14: Mohr. Bekauntmachung. Geſuch der Firma Stachelhaus& Buch⸗ loh in Männheim um Genehmigung zurEr⸗ ſtellung einer Heber⸗ leitung im Binnen⸗ hafengebiet betr. Nr. 50441 J. Die Firmia Stachel⸗ haus& Buchloh in Mannheim hat um waſſerpolizeiliche Ge⸗ nehmigung zur Erſtellung einer Heberleitung im Binnenhafen⸗ gebtet nachgeſucht. Wir bringen dies zur öffent⸗ lichen Keunknis mit der Auffor⸗ derung, etwaige Einwendungen bei dem Bezirksamte oder dem Stadtrat Mannheim binnen 14 Tagen vom Ablauf des Tages an vorzubringen, an welchem das dieſe Bekauntmachung enthal⸗ tende Amtsverkündigungsblatt ausgegeben wurde, widrigenfalls alle nicht auf privatrechtlichen Titeln beruhenden Einwendungen als verſäumt gelten. 30000/335 Die Beſchreibungen und Pläne liegen während der Einſprachs⸗ friſt auf den Kanzleien des Be⸗ zirksamts, Zimmer 27, und des Stadtrats zür Einſicht offen. Maunheim, 27. Mai 1904. Großh. Bezirksamt: gez. Levinger. Beſchlußz. Nr. 19105 J. Vorſtehendes brin⸗ gen wir hiermit zur öffentlichen Neuntnis mit dem Aufügen, daß Pläue u. Beſchreibung auf der Sadtrats⸗Regiſtratur(Raufhaus, Eingang II, Zimmer Nr. 42) offen liegen. Mannheim, 30. Mai 1904. Bürgermeiſteramt: Martin. Häling. Heugtas⸗Verſtrigerung. Samstag, den 4. Juni 1904, vormittags 0 Uhr wird das Erträgnis nach⸗ ſtehender Wieſen verſteigert: Von der Fahrlach, Streit⸗ wieſe, Neckardamm, groß. Neu⸗ wieſen und Altneckar bei den Neuwieſen ſog. Wn. Montag, den 6. Juni 1904, vormittags 9 uhr wird das Erträgnis nach⸗ ſtehender Wieſen verſteigert: Hohwieſen, Seckenheimer Brodwieſe, Inſel am weißen Sand, Pfeifferswörtb und Gänſewieſe. oge Die Verſteigerungen werden 3979 im grünen Zaus, U A, 1, abgehalten. Mannheim, 31. Mai 1904. Städt. rebs. fahrt dem Fortführungsbeamten vorzulegen widrigenfalls die Fort⸗ führungsunterlagen auf Koſten ber Beteiligten von amtswegen beſchafft werden. Auträge der Grundeigenfünter auf Anfergung von Meßur⸗ kunden, Teilung von Grund⸗ ſtücken, Grenzfeſiſtellungen und Wiederherſtellung ſchadhafter oder 3. abhanden gekommener Grenz⸗ marken werden in der Tagfahrt4. entgegengenommen. 3981 Maäunheim, den 26. Mai 1904.5. Der Gr. Bezirksgeometer: A. Zlegler. Zwaugsverſteigerung. Frettag, den 3. Junt 1904, nammittgas 12½ uhr werde ich in Waldhof vor dem Schulhaus gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich * Vergebung von Hielbauarbeiten. No. 5768. Die Ausführung von: „eirea 533,00 lidim. Backſteinſiel von 0,6051,10 m Lichtweite, eirea 149,00 lfdm. Backſteinſtel von 0,8041,40 m Lichtweite, circa 607,00 lfdm. Steinzeug⸗ rohrſiel von 0,35 m Dm., circa 911,00 Iſdm. Steinzeug⸗ rohrſiel von 0,30 m Dm., cirea 86 Stück Straßenſinkkaſten einſchließlich der Spezialbauten — im Vorort Käferthal ſoll öffent⸗ lich vergeben werden. Die Zeichnuungen und Be⸗ dipgungen liegen auf dem Tief⸗ baulänit, Litra L 2 Einſicht auf und können Ange⸗ bolsformulare und Maſſenver⸗ 2 No. 9 zur zeichniſſe gegen Erſtattung der verſteigern: 14609 Gebühren von dort bezogen 1 Divan, 1 Conſolſpiegel und] werden. 1 Pferd Mannheim, den 81. Mai 1903. Angebote ſind verſiegelt und mit eniſprechender Aüufſchrift ver⸗ Götz ſehen, dem Tiefbauanit his zum Gerichtsvollzieber. Jwangs⸗Herſteigerung. Freitag., den 3. Juni 1904. Montag, den 20. Juni 1904, pvormittags 11 uhr einzuliefern, woſelbſt die Eröff⸗ nung der eingelaufenen Ange⸗ nachmittags 2 Uhr bote in Gegenwart der etwa werde ich im Pfandlokal gegen erſchienenen Bieter ſtattſiuden hare Zahlung im Vollſtreckungs⸗wird. wege öffentlich verſteigern: 1 Kaſſenſchrank, 2 Waren⸗ ſchränke, 1 Ladenteke, 1 Verviel⸗ fältigungsapparat, ſowie Möbel verſchiedener Art. 14611 Mannheim, den 1. Juni 1904, Weber, Gerichtsvollzieher. 5 96000%7 Nach Eröffnung der Verding⸗ ungsverhandlung eingehende An⸗ gebote werden nicht mehr ange⸗ ele Sfriſt: s Wochen uſchlagsfriſt: 8 N n. Mannheim, den 27. Mai 1904. Tiefbauamt: Eiſenlohr. Mittwoch, 1. Juni 1904. Bekanntmachung. Die Ausloſung von Schuld⸗ Jerſchreibungen der ſtadt. Auleihe vom Jahr 180 4 zu 4 Millionen Mark betr. Pr. 3529. Bei der am 18. d. Mts. ſtattgehabten Auslooſung ſind die nachverzeichneten Schuldverſchreibungen des 1894er An⸗ lehens der Stadtgemeinde Heidelberg von 4 Millionen Mark zur Heimzahlung gezogen worden: 8 Litr. A zu je 2000 Mk.: Litr. B zu je 1000 Mk.: Nr. 69, 130, 229, 506, 520, 546, 676, 688 und 770. Nr. 819, 890, 10558, 1148, 1208, 1274,1297, 1481, 1469, 1548, 1845, 1569, 1645 und 1702. Nr. 2043, 2164, 2874, 2418, 2488, 2496, 2529, 2566, 2601, 2850, 3010, 3027,8058, 3098, 3222, 8251,8292, 6675, 3456 und 3486. Nr. 3621, 3679, 4792, 4986, 4978, 4990, 4991, 4992, 5036, 5056, 5088, 5152, 5154, 5178, 5210, 5219, 5275, 5344, 5856, 5359, 5394, 5402, 5408, 5492 und 5540. Die Heimzahlung der ausgeloſten Schuldverſchreibungen erfolgt vom 1. Oktober d. Is. an bei der Staptkaſſe Heidelberg, bei der Deutſchen Bank in Berlin und Frankfurk a.., ſowie bei der Oberrheiniſchen Vank in Mannheim u. Heidelberg, gegen Rückgabe der betreffenden Schuldverſchreibungen und der noch nicht verfallenen Ziusſcheine nebſt Ertelernngsſchein. Für die hierbei eiwa fehlenden Zinsſcheine wird der entſprechende Betrag am Kapital in Abzug gebracht. „Die Verzinſung der ausgelosten Schuldverſchreibungen hört mit dem 30. September d. Js, auf; für nicht rechtzeitig, eingelöste Schuldverſchreibungen wird eine Zinsentſchädigung in keinem Falle bezahlt. 8 Von den im Votjahre ausgelosten und gekündigten Schuld⸗ verſchreibungen ſind z. It, noch nicht eingelöſt Litr. 5 Nr. 4036, 4038, 4418 Und 4955 zu je 200 Mk. Heidelberg, den 25. Mai 1904. Der Stadtrat: Dr. Waltz. Kaufmann. Bekanntmachung. Die Ausloſung von Schuldverſchteibungen Der ſtädtiſchen Anleihe vom Jahre 1897 zu 2½ Milltonen Mark betr. 5 No. 8530. Bei der am 13. d. ſind die nachverzeichneten Schuldverſchreibungen des 1897er An⸗ lehens der Stadtgemeinde Heidelberg von 2½ Millionen Mark zur Heimzahlung gezogen wörden: Litr. A zu je 2000 Mt.: No. 46, 104, 191,213, 419 und 498. Litr. B zu je 1000 Mk.: No. 658, 815, 980, 1029, 1066, 1074, 1092, 1138, 1196 und 1283. Litr. C zu je 500 Mk.: No. 1266, 1815, 1366, 1414, 1489, 1526, 1560, 1728,1882, 1837, 1851 und 2211. 5 Litr. D zu je 200 Mk.; No. 2264, 2287, 2858, 2406, 2651, 2788, 2811, 3019, 3045, 3116,8189, 3214, 3304, 3831 und 8409. Die Heimzahlung der ausgeloſten Schuldverſchreibungen er⸗ folgt vom 1. Oktober d. Is. au bei der Stadtkaſſe Heidelberg, bei der Rheiniſchen Ereditbank in Mannheim und deren Filialen in Heidelberg, Karlsruhe, Freiburg und Konſtanz, bei W. 115 Ladenburg und Söhne in Manunhe m, bei der Deutſchen Bereinsbank in Frankſurt a.., bei den Filtalen der Bauk für Handel und Induſtrie, E. Ladenburg daſelbſt, bei der Aktiengeſellſchaft für Boden⸗ und Kommunalkredit in Elſaß⸗Lothringen in Straßburg i.., bei der Württem⸗ Litr. CO zu je 300 Mk.: Litr. D zu je 200 Mkr.: 8000 BZ———————— M. ſtattgehabten Ausloſung Handel und Jnduſtrie in betreffenden Schuldverſchreibn ſpre mit dem 30. September d. Is. Falle bezahlt. z. Zt. noch nicht eingelb armiſtadt gegen Rückgabe der mund der noch nicht verfallenen bergiſchen Vereinsbauk 90 8 8 5 und bei der Bank für Zinsſcheine nebſt ait eiw Releude Für die hlerbei etwa ſehlenden Zinsſcheine wird der ent⸗ chende Betrag am Kapital in Abzug gebracht. 8 Die Verzinſüng der ausgeloſten Schuldverſchrehungen hört aufz für nicht rechtzeitig eingelböſte Schuldverſchreibungen wird eine Zinsentſchädi gung in leinem Von den im Vorjahre gekündigten Schuldverſchrelbungen iſt 0 Lltr. G N0o. 1571 zu J0h Uit 9 Heidelberg, den 25. Mai 1904. Der Stadtrat: Dr. Waltz. 3001 Kaufmann. micht ſtatt. Deutsche Bank. Die auf den 3. Juni 1904, außerordentliche Generalverſammlung der Deutſchen Bank findet Nachmittags 3 Uhr auberauntte 50015 Berlin, den 31. Mai 1904. Deutsche Bank. IR. Koch. Mankiewitz. Acketuerpachtung. 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