wandelt. (Badiſche Volkszeitung.) Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Skleſeuſte und verbreitelſte Jeitung in Mannheim und Amgebung. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uuhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. —Fuüͤr unverlangte Maunfſkripte wird keinerlei Gewähr geleiſtet. Abonnement: 70 Pfeunig monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich durch die Poſt bez. incl. Pofl⸗ auſſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 8 Pfg. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile. 20 Pfig. Auswärtige Inſerate 25„ Die Reklame⸗Zeile. 60„ E 6, 2. der Stadt Mannheim und AUmgebung. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Maunheim Telephon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 341 Redaktiorcn 377 Expeditioon 28 Filiale(Friedrichsplatz) 815 E 6, 2. Nr. 223. Donnerstag, 16. Juni 1004. (Mittaablatt.) — Bismarck, Niefer und die„Neue Badiſche Candeszeitung“.) In Nr. 260 brachte die„Neue Bad. Landesztg.“ eine Er⸗ innerung aus den Tagebuchblättern des früheren preußiſchen Kultusminiſters Boſſe, nach welchen ſich Bismarck im Jahre 1878 abfällig über die allzu große Unabhängigkeit der preu⸗ ßiſchen Juriſten äußerte: „die Preuß. Staatsanwälte fühlten ſich meiſt nicht als Regierungsbeamte, ſondern als ſouveräne Richter“,„ein ab⸗ ſchreckendes Beiſpiel hiefür ſei der badiſche Oberſtaatsanwalt Kiefer“. Man ſollte nun glauben, es könne unſerem langjährigen, unver⸗ geſſenen Parteiführer Kiefer kein ehrenderes Zeugnis ſeiner Un⸗ abhängigkeit und hohen Auffaſſung ſeines Amtes ausgeſtellt werden als gerade durch dieſe Bismarckſche Aeußerung und ein linksliberales Blatt müßte das erſte ſein, das dies nachempfin⸗ det! Weit gefehlt! Bringt es doch die„N. Bad..“ ſogar Belie den Sinn der Bismarckſchen Aeußerung vollſtändig nach Belieben umzudrehen, in dem ſie ſchreibt: „ aber es wäre immerhin auch erklärlich, wenn Bis⸗ marck von einem ſo rabiaten Parteimann nicht erwartete, daß er als Richter ſeine Unparteilichkeit ſtreng zu wahren vermöchte“. Alſo das direkte Gegenteil von dem, was der Reichskanzler klar und deutlich gemeint hatte! Nachdem von beteiligter Seite per⸗ gegen eine derartige Verdrehung und Entſtellung der atſachen Verwahrung eingelegt und der augenſcheinliche An⸗ griff auf das Andenken Kiefers mit Entrüſtung zurückgewieſen war, behauptete das Blatt in Nr. 209, es habe gar nicht den Richter ſondern den Politiker Kiefer emeint und im übrigen ſeiner Ehre als Richter, Politiker und enſch auch nicht im geringſten nahetreten wollen! Wer dazu das obige wörtliche Zitat aus Artikel 1 en der wird ſich leicht ſelber ſein weiteres Urteil hierzu bilden können. Mit vollem ſchreibt deshalb das„Heidelb. Tageblatt in einem Aufſatz, welcher unter dem Titel Finhohes Lo b“ ausführlich dieſe Bismarckreminiscenzen beſpricht unter anderem folgendes: Wahrlich, ein größeres Lob hätte Bismarck dem Juriſten — und bad. nationalliberalen Parteiführer— Kiefer, ſeiner Un⸗ abhängigkeit und Unparteilichkeit, ſeiner mann⸗ haften Selbſtändigkeit, ſeinem Rückgrat nicht ſpenden Jönnen! Bismarck bei all ſeiner Größe in der inneren Politik manche Fehler begangen hat, wogu wir auch die„Ausnahmegeſetze“ vechnen, und manche verkehrte Anſicht hatte, iſt bekannt. Raecht originell in ſeiner Art iſt, was die freiſ.⸗dem.„Neue Gad. Landesztg. von ſich gibt; ſie ſchreibt: „Es wäre immerhin auch erklärlich, wenn Bismarck von einem ſo rabiaten Parteimann, wie Kiefer, nicht erwartete, daß er als Richter ſeine Unparteilichkeit ſtreng zu wahren vermöchte“. Wir dächten, im vorliegenden Fall handle es ſich nicht um die „Unparteilichkeit als Richter“, ſondern um Richter als „politiſch zuverläſſige Regierungsbeamte“: ſo wollte es Bismarck; er wollte alſo ſozuſagen„pardeiliche“ Richter, Und Kiefer war in Bismarcks Augen in dieſem Sinne„un⸗ brauchbar“. Wer den verſtorbenen Kiefer kannte, der weiß, „) Raummangels wegen mehrere Male zurückgeſtellt. Dunkle Wächte. Roman von E. Mitchell. Autoriſterte Bearbeitung von Elara Weßner. Nachdruck verboten. (Fortſetzung). „Nach den gemachten Erfahrungen darf ich wohl behaupten, daß jenes Weib eines der allergefährlichſten Individuen iſt, die es gegenwärtig in London gibt“. „Ah, Sie wollen damit ſagen: Ravendale. „Jauvohl, ſie iſt eine Agentin und der Geheimſchrank der ge⸗ fährlichſten Geheimniſſe! Aber um Ihnen zu zeigen, wie dieſe Leute — trotz ihrer wirklich bewunderswerten und raffinierteſten Vor⸗ ſichtsmaßregeln, eine Entdeckung zu vermeiden— Fehler und Schrritzer begehen, ſehen Sie ſich einmal die Broſche an, die ſie 24 26) eine Anarchiſtin?“ fragte In dieſem Moment kam jene Frau, ohne die Augen auch nur einen Augenblick zu erheben, an dem Fenſter vorüber, hinter welchem die beiden Herren ſtanden. „Eine alte Kamee“, murmelte der Baron. „Gewiß, eine alte Kamee“, wiederholte Hamilton,„aber etwas auffallend. Ihre Kleidung iſt grundverſchieden von der, welche ſie geſtern trug. Ihre Geſtalt, ihre ganze Erſcheinung iſt wie umge⸗ Aber von jener Broſche ſcheint ſie ſich nicht trennen zu können. Und dieſe Broſche wird an ihr zum Verräter, an ihr er⸗ kenne ich ſtets, was ſie in Wirklichkeit iſt— die Spionin“. „Jetzt begreife ich, daß dieſe Geſchichte Anziehungskraft auf Sie ausübt. Sie haben recht, das Ueberſehen einer winzigen Kleinigkeit hat ſchon zu mancher Kataſtrophe geführt“. Da kamen die Damen und lenkten dadurch die Unterhaltung auf ein anderes Thema. Charlotta, in einem einfachen Morgenkleid, ſah entzückender denn je zuvor aus. An ihrer Seite befand ſich ein kleines, zierliches daß er als Richter von unbeugſamer Rechtlichkeit und Un⸗ parteilichkeit war— man hat Beiſpiele dafür—, und auch als Politiker war Kiefer trotz ſo mancher Fehler und Irrungen(Men⸗ ſchen ſind wir alle!) ein ganzer Mann, ein Charakter, auch nach oben, und eher opferte er ſeine Stellung, als ſeine Ueberzeugung; Kiefer hatte auch den Mut der Oppoſition gegen die Regierung. Wir meinen, ſolche Charaktere wären auch in unſeren Tagen ſehr am Platzl Eas iſt geradezu eine Schmach und Schande, wenn von linksliberaler Seite dem toten Kiefer Steine ins Grab nachgeworfen werden. Es ſchließt ſich das aber der übrigen Haltung der freiſ.⸗ demokrat.„Neuen Bad. Landesztg.“(Verfaſſungsreform, Fall Neu⸗ bron etc.) würdig an. Man kann dieſen Ausführungen nur beiſtimmen und wir meinen gerade die demokratiſch⸗freiſinnige Preſſe ſollte einer ſolchen Unabhängigkeit nach oben, wie ſie Kiefer ſtets doku⸗ mentiert hat, in erſter Linie Anerkennung zollen. Politische UGebersicht. « Mannheim, 16. Juni 1904. Die Schulauträge in der Zweiten Badiſchen Kammer. Die Zweite Kammer beſchäftigte ſich geſtern mit den Schul⸗ anträgen über die Rohrhur ſt(natl.) den Kommiſſtons⸗ bericht erſtattet. Einen wohlwollenderen und warmherzigeren Freund ihrer Sache als den Abg. Rohrhurſt, werden die Lehrer kaum irgendwo finden. Trotzdem ein hartnäckiges Augenleiden Herrn Rohrhurſt die größte Schonung auferlegte, hat er doch mit wahrem Bienenfleiß das gewaltige Material überſichtlich zuſammengeſtellt und ſo vortrefflich verarbeitet, daß die Lek⸗ türe des umfangreichen Kommiſſionsberichtes für jeden Schul⸗ freund ein wahrer Genuß iſt und ihm eine ſichere Orientierung über alle Fragen, die das Volksſchulweſen berühren, leicht und raſch ermöglicht. Nicht minder klar und warmherzig waren die Ausführungen, die Rohrhurſt geſtern ſeinem ausgezeichneten Bericht in dem 1½ſtündigen Vortrag hinzufügte, mit dem er die Debatte einleitete. Sofort erhob ſich Miniſter Freih. v. Duſſch, um in präziſen, nicht mißzuverſtehenden Ausführungen die Stellung der Regierung zu den Anträgen darzulegen. Seiner langen Rede kurzer Sinn war der, daß die Regierung im großen Ganzen mit den Anträgen der Schulkommiſſion ein⸗ verſtanden iſt, die„Utopien“ Frühaufs und Genoſſen weit von ſich weiſt. Als erſter Redner aus dem Hauſe kam der ſpezielle Vertreter der badiſchen Lehrerſchaft Ihrig zum Wort. Er be⸗ gründete in anſprechender, leidenſchaftsloſer Form die Lehrer⸗ petition. Dann präziſierte Fehrenbach im Standpunkt des Zentrums nicht bloß zu den Anträgen, ſondern auch zur Si⸗ multanſchule, mit der ſich nach ſeiner Verſicherung das Zentrum in Baden abgefunden hat, ſofern„nur“ die„berechtig⸗ zen“ Anſprüchen der Kirche gebührende Berückſichtigung finden. Wenn insbeſondere der Religionsunterricht aus der Volksſchule verbannt würde, dann würden ſich die Katholiken und— wie er hinzufügte— auch die gläubigen Proteſtanten wie ein Mann dagegen ape Es verdient zunächſt regiſtriert zu werden, daß das badiſche Zentrum die Simultanſchule mit anderen Augen anſieht, als die übrige ultramontane Welt und daß es heute ſich zu einer Anſchauung bekennt, gegen die man vor drei Dezennien die badiſchen katholiſchen Kaſinos mobiliſtert hat. Die Mädchen don ungefähr zehn Jahren. Aus der Ark, ſdie Charlotta und das Kind ſich an den Händen hielten, war deutlich zu erkennen, daß bereits eine innige Zuneigung zwiſchen Erzieherin und Schülerin hatte. Die Baronin blickte mit mütterlicher Freude 0 de. „Ich gehe jetzt,“ ſagte der Baron von Ravendale, Gattin und Kind zum Abſchied küſſend.„Sie müſſen an einem der nächſten Abende mit uns ſpeiſen, Doktor. Alſo nicht Adieu, ſondern auf Wiederſehen.“ Der Vormittag verging Hamiltom ſehr angenehm. Die Baronin ſpielte Klavier, und nach einigem Zureden ließ ſich Charlotta herbei, einige italieniſche Lieder zu ſingen. Sie beſaß eine wunderſchöne, tiefe Altſtimme, die offenbar gut geſchult war; aber der größte Reiz, den ihr Vortrag auf Hamilton ausübte, lag in dem tiefem Gefühl, das ſie bei jedem Wort, bei jeder Strophe zum Ausdruck brachte. Während er andächtig der Muſik lauſchte, hielt er Auge und Ohr auch für andere Dinge offen. Er hörte eine Droſchke vorfahren, hörte es klingeln. Angeſtrengt lauſchend beugte er ſich vor, um ſcharf auf jeden weiteren Laut zu achten. „Herr Macropolo, gnädige Frau, meldete das Mädchen nach einer Weile,„bringt einige Packete.“ Und Hamilton ſah zufällig im Spiegel, daß er bei Nernung dieſes Namens freundlich lächelte und unbafangen des Augenblicks harrte, da er zum zweiten Male in einem kritiſchen Moment dieſem Manne gegenüber treten ſollte. 14. Kapitel. Der Grieche trat mit füßlichem Lächeln über die Schwelle. Sein Geſicht verriet mit keiner Miene, daß ihn Hamiltons Anweſen⸗ heit in Erſtaunen ſetzte. Er verbeugte ſich höflichſt erſt vor der Frau des Hauſes, dann vor Charlotta. Die letztere zeigte durch ihr ru⸗ higes Benehmen, daß Macropolo ihr ein Fremder war, „Da ich die Verantwortung für tadelloſe Ablieferung der Sachen übernahm, begann Macropolo, ſich an Hamilton wendend, ſo habe ich ſie gleich ſelber gebracht— Herr von Ravendale“, den Namen Ravendale erſt nach leichtem Zögern ausſprechend. rage, ob es den Ultramontanen Badens wirklich ernſt iſt mit ihrer Verſicherung oder ob ihnen zur Zeit nur die Trauben zu hoch hängen, wollen wir für heute nicht näher unterſuchen. Fehrenbachs Stellung zu den einzelnen Schulfragen wird in Lehrerkreifen wenig Befriedigung erwecken. Gegen die unaus⸗ bleibliche unbequeme Kritik wehrte ſich der Zentrumsführer heute ſchon mit dem lapidaren Satze: Es iſt mir gleichgültig, was eine„gewiſſe Preſſe“ zu ſeinen Ausführungen ſagt. Zur badiſchen Wareuhausſteuer. Diurch Einfügung von 10 neuen Paragraphen in die Ge⸗ meindeordnung und Städteordnung ſoll eine obligato⸗ riſche Beſteuerung der ſog. Warenhäuſer zu Gunſten der Ge⸗ meinden eingeführt werden, welche den Zweck verfolgen ſoll, die mittleren und kleineren Detailgeſchäfte dor der Konkurrenz der ſog. Warenhäuſer einigermaßen zu ſchützen. Die Zuweiſung an die Gemeinden iſt deshalb in Ausſicht genommen, weil man nach dem Vorgange von Preußen und Württemberg eine ſtaat⸗ liche Beſteuerung glaubte ablehnen zu müſſen, da eine ſolche Sonderſteuer in den Rahmen der Staatsſteuergeſetzgebung ſich nicht wohl einpaſſen ließe. Daß fatſächlich die Warenhausſteuer unter den dermaligen Verhältniſſen und nach den im Entwurfe vorgeſehenen Beſtimmungen eine erhebliche Rolle im Haushalt der badiſchen Gemeinden nicht ſpielen wird, ergibt ſich aus der dem Entwurfe beigefügten zahlenmäßigen Darſtellung, nach der zur Zeit nur 11 Städten eine Einnahme erwachſen würde und zwar in einem Geſamtbetrag von 38 038 Mk. Das wären 0,46 Proz. des Betrages, den dieſe Städte im Jahre 1901 durch Umlage aufzubringen hatten. Höchſten wird man vielleicht in der Steuer einen kleinen Erſatz ſehen dürfen, für Ausfälle an der Steuerkraft anderer Betriebe, die etwa durch die Konkurrenz der Warenhäuſer werden. Die Budgetkommiſſion der Zweiten Kammer war ohne weiteres einig darüber, daß die Erdrückung des mittleren und kleineren Kleinhandelsgeſchäftes durch eine übermächtige kapi⸗ taliſtiſche Konkurrenz aufs Tiefſte zu beklagen wäre. Daß die Gefahr einer ſolchen beſtehe, wird von der einen Seite ebenſo nachdrücklich behauptet, wie von der anderen Seite beſtritten. Die von der Begründung des vorliegenden Entwurfes zitierten Petitionen des Verbandes ſelbſtändiger Kaufleute und Gewerbe⸗ treibenden des Großherzogtums vom Jahre 1896 und des Ver⸗ bandes badiſcher Gewerbevereine vom Jahre 1899 haben dem Hauſe in eindringlicher Weiſe die Gefährdung der kleineren Be⸗ triebe durch die Warenhäuſer dargelegt und zugleich auf Nach⸗ teile hingewieſen, die auch dem Publikum aus gewiſſen geſchäft⸗ lichen Manipulationen dieſer Großbetriebe erwachſen. Eine Petition des deutſchnationalen Handlungsgehilfenvereins vom Jahre 1901 bewegte ſich in gleicher Richtung. Auch in der gegen⸗ wärtigen Seſſion liegen dem Hauſe wieder eine Reihe von Pe⸗ titionen zugunſten der Warenhausſteuer vor. Was ſie im all⸗ gemeinen gegen die Warenhäuſer geltend machen, deckt ſich weſentlich mit den Ausführungen der Begründung des gegen⸗ wärtigen Entwurfes. Die Meinungen in der Kommiſſton waren geteilt. Eine Minorität vertrat mit Entſchiedenheit den Standpunkt, daß die Warenhäuſer troz unleugbaren Fehlern einen Fortſchritt auf dem Gebiete des Detailhandels bedeuten, daß ſie die Form darſtellen, die er in der Zukunft mehr oder weniger allgemein annehmen müſſe, daß ihr Aufkommen dem Publikum überwiegend Vorteil gebracht habe, und daß ein Vor⸗ gehen gegen ſie eine Verſündigung gegen den Fortſchritt ſei, den „Mein Name iſt Hamilton— Dokfor Hamilkon. Dieſe Dame iſt die Baronin von Ravendale“, entgegnete der junge Arzt. Macropolo verbeugte ſich nochmals vor der Dame des Hauſes, fuhr jedoch fort, ſeine Worte an Hamilton zu richten.„Bitte tauſend⸗ mal um Verzeihung, aber Ravendale war der einzige Name, den Sie mir nannten.“ „Ganz recht, Herr Macropolo; Frau Baronin beſtimmt. Bitte, packen Sie dieſelben aus. Ich hoffe, gnädige Frau, daß Sie mit der von mir getroffenen Wahl einver⸗ ſtanden ſinnd und meinen Geſchmack und mein Kunſtverſtändnis loben werden.“ „Wenn Herr Macropolo die Sachen in die Halle bringen will wind es am boſten ſein, ſie dort gleich auszupacken,“ bemerkte Frau von Ravendale. Damit verließen alle das Zimmer und begaben ſich in die Ein⸗ gangshalle. Die Marmorfigur und die Säule waren ziemlich ſchnell aus⸗ gepackt und in den Salon gebracht. Die Baronin war gang enthu⸗ ſtaſtiſch in ihrer Bewunderung. „Die Büſte iſt wirklich entzückend, ganz wundervoll,“ rief ſie begeiſtert.„Dieſes reizende, ſüße Geſicht. Finden Sie es nicht auch wunderſchön?“ wandte ſie ſich an die junge Italienerin, in ihrer Extaſe gang vergeſſend, daß dieſe nicht Engliſch verſtand. 5 Der Ausruf der Baronin ließ Hamilton einen ſchnellen Blick von der Marmorbüſte auf Charlotta werfen, und in dieſem kurzen Augenblick bemerkte er eine gewiſſe Aehnlichkeit zwiſchen den mar⸗ mornen und den lebenden Zügen. hin und zurück— erſtaunt, verwundert. Nein, er täuſchte ſich nicht, das waren dieſelben Lippen, dieſelbe Naſe und auch das Arrangement des Haares war dasſelbe. Plötzlich erinnerte er ſich, daß ihm ſchon in Macropolos Laden, als er den erſten Blick auf die mor⸗ mornen Züge geworfen, der Gedanke gekommen war, daß er dies Geſicht ſchon irgendwo geſehen haben müſſe, aber wann und wo, das hatte er in jenem Moment nicht gewußt. Auch jetzt noch ſuchte er ſich einzureden, daß alle hübſchen italieniſchen Kinder einander im Umfange ihrer Geſchäfte beeinträchtigt die Gegenſtände ſind für die Abermals ſchweiften ſeine Augen erneraf- Anzerger Drarhelm, 16. Junt. Kleinbetrieben nichts nützen, den Konſumenten aber nur ſchaden könne. Die Mehrheit der Mitglieder aber zeigte ſich ge⸗ neigt, die Steuer gutzuheißen und fand auch gegen die Grundlagen, auf die der Entwurf ſie ſtellt nichts einzuwenden. Dieſe zuſtimmende Haltung wurde jedoch von den betr. Mit⸗ gliedern verſchieden begründet. Von einer Seite wurde großer Nachdruck auf den Zweck des Schutzes der Kleinbetriebe gelegt und es wurde die Meinung ausgeſprochen, daß mit der Steuer eine mehr oder minder große Wirkung nach dieſer Richtung zu erzielen ſein werde. Von anderer Seite dagegen wurde letzteres ſtark in Zweifel gezogen, ja zum Teil beſtritten und es wurde nur vom Standpunkte ſteuerlicher Gerechtigkeit eine mäßige Sonderſteuer für die Warenhäuſer gutgeheißen, als einziges Mittel, ſie entſprechend ihrer höheren Leiſtungsfähigkeit heranzu⸗ ziehen. Mit 8 gegen 4 Stimmen wurde hiernach die Waren⸗ hausſteuer im Prinziy angenommen. Deutsches Reieh. * Kaiſerslautern, 15. Juni.(Der Pfalzverband der jungliberalen Vereine) hält ſeinen diesjährigen Vertretertag am Sonntag, 10. Juli, in Neuſtadt ab. Die Ver⸗ finden im Saalbau ſtatt und beginnen vormittags 10 Uhr. Verlin, 15. Juni.(Das Zentrum) brachte im Abgeordnetenhauſe eine Interpellation ein, fragend, ob die Staatsregierung Kenntnis habe von den im Prozeſſe Krämer⸗Saarbrücken gemachten Zeugenaus⸗ ſagen über Wahlbedrückungen und Wahlkontrollen ſeitens der kAßniglichen Bergwerksbeamten, und was die Regierung zur Ver⸗ hinderung der Wiederkehr ſolcher Vorkommniſſe zu tun gedenke. Potsdam, 15. Juni.(Der Kaiſer) und die Kaiſerin reiſten um 894 Uhr abends nach Homburg ab. en ANusland. Frankreich.(Die Millionen der Karthäuſer.) Die Kommiſſion zur Unterſuchung der Millionenangelegenheit der Karkhäuſer bildete geſtern ihr Bureau. Zum Vorſftzenden wurde der Deputierte für Honne Flandin(Republikaner) mit 18 gegen 8 Stimmen gewählt gegen Rabier(radikaler Sozialiſt). Die übrigen Mitglieder des Bureaus gehören der Oppoſition an, da 115 die Miniſteriellen geweigert haben, in das Bureau einzu⸗ treten. —(Vom franzöſiſch⸗ſiameſiſchen Vertrag.) Die abgelaufene Ratifikationsfriſt des franzöſiſch⸗ſiameſiſchen Ver⸗ trages wurde bis zum 20. Juli verlängert. Nach einer offiziellen Mitteilung geſchah dies ausſchließlich deshalb, weil das Parlament gegenwärtig mit anderen dringenderen Angelegenheiten beſchäftigt iſt und man den Wunſch hegt, daß die Debatte über die Ratifikation des franzöſiſch⸗ſiameſiſchen Vertrages gleichzeitig mit der über die Ratifikation des engliſch⸗franzöſiſchen Abkommens auf die Tagesordnung des Parlaments geſetzt werde. In ſiameſi⸗ ſchen Kreiſen befürchtet man, daß dieſer Grund nicht der einzige maßgebende ſei und bon Siam neue Opfer verlangt werden würden. Sum preußiſchen Schulantrag. Heidelberg, 16. Junti. Der jungliberale Verein Heidelberg hält heute, Donnerstag abend, 729 Uhr, im Hotel„Tannhäuſer“ eine öffentliche Ver⸗ ſammlung ab, auf deren Tagesordnung das Thema ſteht: Die badiſchen Jungliberalen und das Schul⸗ kompromiß in Preußen.“ Nach dem Vortrag findet freie Ausſprache ſtatt. München, 15. Juni. Am Monkag nahm der Jung⸗ liberale Verein München in einer gut beſuchten Mitgliederverſammlung Stellung zu der für die Entwicklung des Schulweſens bedeutungsvolle Frage des dort gegenwärtig ur Diskuſſion ſtehenden Schuldotattonsgeſetzes. In ſeiner Eröffnungsanſprache wies der Vorſitzende des Vereins, Dr. Behmer, darauf hin, daß der über den nationalliberal⸗ konſervativen Kompromißantrag entbrannte Streit noch cht beendet ſei und daß deshalb der Reichsverband der igliberalen Vereine einen außerordentlichen Dele⸗ giertentag anberaumt habe, deſſen Aufgabe es ſein werde, im der Streitfrage Klärung herbeizuführen.(Dieſer Wunſch kann ſich durch das Vorgehen des Reichsverbands vorerſt nicht realiſieren. D. Red.) Der Referent des Abends war Lehrer 90f Schwendner. Die Diskuſſion geſtaltete ſich ihr lebhaft und anregend. Dr. Goldſchmit, der als 2. Vorſitzender des Reichsverbandes am Sonntag der Sitzung des Zentralvorſtandes beiwohnte, machte unter Zitierung der nſchlägigen Sätze in den verſchiedenen Parteiprogrammen darauf aufmerkſam, daß keine der liberalen Parkeien als brinzipielle Forderung die Simultanſchule ver⸗ langt.(2ʃ) gelangte einſtimmig eine Reſolution zur Annahme, in der die beiden Delegierten aufgeſordert werden, als Richtſchnur für ihre Stellungnahme in Frankfurt ſich im allgemeinen die Willensäußerung des Jungliberalen Vereins Zweibrücken zu nehmen. Die Wohltätigkeit der Pommernbank. Berlin, 15. Juni. In der heutigen Sitzung des Pom⸗ ernbankprozeſſes wurde auf ſeinen Antrag der Ober⸗ hofmeiſter der Kaiſerin, Graf v. Mirbach, als Zeuge vernommen. Auf die Frage des Präſidenten erklärte der Zeuge zunächſt die Unterſchriften unter zwei von ihm ausgeſtellten Quittungen für richtig und ſagte dann aus, er habe, ehe er mit der Bank Verbin⸗ dungen hatte, Recherchen über deren Direktoren anſtellen iſſen, die ergaben, daß die Bank gut fundiert und gut itet würde und die Direktoren als wohlhabende Leute n, ſowie daß Schulz und Romeck ſchon große Stiftungen für wohltätige Zwecke gemacht hätten. Da Schulz und Romeck als reiche zeute galten, ſei es nicht überraſchend, daß ſie große Stiftungen wollten, die von dem Zeugen bezw. ſeinen Vereinen mit angenommen wurden. Er, Zeuge, ſetze ſeit 15 Jahren ſeine emlich ähn ähen, als das kleine Mädchen plötzlich ganz er⸗ regt die Hände zuſammenſchlug und laut rief: „Sieh doch, Mama, das iſt doch Fräulein Garcia! Nicht wahr, iſt es?s? 5 bütſte und rief dann ebenfalls verwundert:„Ja, wahrhaftig— es iſt eine gewiſſe Aehnlichkeit vorhanden— ganz gewiß!“ „Kennt die junge Dame vielleicht den betreffenden Bildhauer?“ agte Macropolo, der die Szene aufmerkſam beobachtet hatte. Charlotta verſtand zwar nicht die geſprochenen Worte, aber ſie inn aus dem Gebahren der Umſtehenden, deren aller Augen gerichtet waren, daß ſie der Gegenſtand ihrer Bemerkungen Hilfe ſuchend auf Hamilton. VGoriſetung jolgt. Vom Junternationalen Frauenkongreßz. Durch dieſe Arbeit der Hausfrau habe die Welt ſich an den Ge⸗ Hhandelnden ſei, da der Gegenſtand, der bekämpft werden ſoll, ſo genügende ihr gebührende Achtung genieße und mit der Förderung Die Baronin ſchaute lachend von Charlotka auf die Marmor⸗ zu nehmen Arzt habe den t aber de ganze Lebenskraft nicht nur für Kirchenbauten, ſondern auch für das Wohleder arbeitenden Klaſſen ein. Da die Recherchen zu einem günſtigen Reſultat geführt hätten, habe er die Direktoren ſchon 1899 als Berater für finanzielle Angelegenheiten herangezogen und von 1900 an ihnen die Gelder ſeiner Vereine und das Geld der Schatulle übergeben, die ſie ſehr ſorgſam und ſicher anlegten und bewahrten. Der Oberhofmeiſter Frhr. v. Mirbach ſagt weiter aus, er habe ſich auch bei Beginn des Prozeſſes wiederholt bei den Angeklagten er⸗ kundigt, ob die Gelder wirklich aus ihren privaten Mitleln gefloſſen ſeien, was beſtimmt befaht worden ſei. Er habe auch die Rülck⸗ sahlung der Gelder angeregt; es ſei ihm aber dringend ab⸗ gergten worden, weil ſonſt allen möglichen Verdunkelungen und Perdächtigungen Tür und Tor geöffnet würde. Wolle man die Gelder zurückzahlen, ſo würde damit bis nach Beendigung des Pro⸗ zeſſes Zeit ſein. Wenn hier nachgewieſen wird, daß bei dieſen Geldern irgendwie ein Bedenken vorwaltet, ſo iſt anzunehmen, daß ſelbſtperſtändlich die Vereine die Summen, die ſie erhielten, zurückzahlen werden. Auf die Frage des Präſidenten, ob die 300 000., über die v, Mirbach quittierte, bei der Pommernbank verblieben oder ihm ausbezahlt worden ſeien, erklärt der Zeuge: Ich wiederhole, daß die Quittungen— die mir, wie ich betone, unbekannt waren, weil ich ſie vergeſſen hatte— nur dazu dienen konnten, das Konto aufzulöſen. Es iſt aber ausge⸗ ſchloſſen, daß ich weiter einen Pfennig erhoben habe. Von den 350 000 M. floſſen meinen Vereinen 25 000 M. zu, ſonſt nicht ein Pfennig. Der Verteidiger Juſtizrat Dr. Sello erklärt darauf nach einer kurzen Beſprechung mit dem Angeklagten, er habe keine weiteren Fragen an den Zeugen zu richten. Geh. Rat Budde erklärt hierauf, für ihn ſtehe es feſt, daß v. Mirbach nur das be⸗ kommen habe, was er hier bekundet habe, und nicht 500 000 M. mehr, wie man aus ſeinen, Buddes, Angaben hätte folgern können. (Von unſerem Korreſpondenten.) sh. Berlin, 15. Juni, Die zweite öffentliche Abendverſammlung, die unter Vorſitz von Alice Salomon im großen Saale tagte, behandelte die Frage des Lohnes der Arbeiterin. Die Lohnfrage kann aber auch mit Recht als der Mittelpunkt der Frauen⸗ bewegung betrachtet werden, denn in den meiſten Kulturſtaaten be⸗ geichnet dies Problem der Frauenarbeit den erſten Anlaß zur ganzen Frauenfrage. Es handelt ſich heutzutage nicht mehr darum, ob die Frau in den verſchiedenen Berufsarten fähig ſei zu arbeiten, ſondern es kommt darauf an, daß gleichwertige Frauenarbeit auch gleichtvertig entlohnt wird, und es gilt feſtzuſtellen, welchen Ein⸗ fluß Frauenarbeit für das Wirtſchaftsleben hat. In gewiſſer Art iſt ſie ſicherlich eine ſchwere Gefahr, denn weil die Frau, um zu leben, ebenſo wie der Mann arbeiten muß, aber ſchlechter bezahlt wird, dadurch zur Lohndrückerin wird und dadurch die wirtſchaft⸗ liche Entwicklung unſeres Landes behindert. Darum muß der niederen Bewertung ihrer Arbeit entgegengetreten werden und dabei gleichzeitig die unbewertete Arbeit der Hausfrau nicht unerwähnt bleiben. Zu dieſem Thema ſpricht dann auch Frau Mar ie Lang aus Wien, die frühere Herausgeberin der„Dokumente der Frauen“. Sie behandelt die Frage mit einem gewiſſen Humor. danken gewöhnt, daß Frauenarbeit eine Tugend ſei und einer Um⸗ wertung in bare Münze micht erforderlich. Sie, der Segen des Hauſes, habe in der Mehrzahl der Fälle für ſich keinen Pfennig zur Verfügung, wenn ſie nicht von dem zum Haushalt beſtimmten Gelde für ſich verwendet. Und dadurch entſteht dann die ewige Unruhe der Hausfrau, die nach Schillers Worten„nimmer ruhet“. Auch Lady Aberdeen ſpricht ſich dafür aus, daß gleicher Lohn für gleiche Arbeit ſei. Die Urſache findet ſie in der unſach⸗ gemäßen Ausbildung der Frau und der mangelnden Organifation, Nur durch billigere Entlohnung glaube ſie in den Erwerb hinein⸗ zukommen, und die mangelnde Ausbildung ſei eine Tatſache, die eine geringere Leiſtung zeitigt, wie ihre männlichen Mitarbeiter. Das Sittlichleitsproblem ſteht im Mittelpunkt der Verhandlungen, die vor Tauſenden von Frauen im großen Saale abgehalten werden. Das einleitende Referat gibt Frau Katharina Scheven aus Dresden, die eingangs desſelben ein Begrüßungstelegramm der„Deutſchen Geſellſchaft zur Bekämpfung der Geſchlechtskrankheiten“ verlieſt. Daran ſchließt ſich die Mitteilung, daß im Herbſte dieſes Jahres ein Internationaler Kongreß zur Bekämpfung der Föderation in Dres⸗ den ſtattfindet und bittet dann, durch Beifallsbezeugungen nicht das Verſtändnis der Vorträge zu erſchweren. Zum Thema ſelbſt ſchickt ſie voraus, daß es wohl das ſchwierigſte der geſamten hier zu be⸗ uralt iſt, ſo weitverbreitete Wurzeln hat, daß die Ausrottung unge⸗ meine Schwierigkeiten hat. Auf allen anderen Gebieten ſei die Kultur vorwärts geſchritten, nur allein auf dieſem ſei es noch im Zuſtande wie vor hunderten von Jahren, Nicht die Sittlichkeit habe ſich in irgend einer Weiſe gehoben, an Stelle der Roheit ſei nicht größere Dezenz getreten, ſondern lebiglich eine geſchickte Heuchelei. Von praktiſchem Wert für dieſe Frage ſind ſodann die Aus⸗ führungen der Norwegin, Frau Profeſſor Gichelet, durch die Mitteilung, daß bie Aufhebung der Reglementierung keinen weſent⸗ lichen Fortſchritt in der Hebung der Sittlichkeit, wohl aber ſei es die Arbeit, dem Volke eine gute Unterhaltung und eine beſſere Lite⸗ ratur zu geben. Sodann betont ſie, daß allerdings vom Stand⸗ punkte der Fraß die Moral des Mannes eine mindere ſei, aber die Frauen der vorigen Jahrhunderte nicht daran behindert habe, ihre jungen Töchter einem ſolchen Manne zum Weibe zu geben. Das ſei ja auch damals entſchuldbar geweſen, da dem Mädchen nichts anderes blieb als die Ehe. Das iſt aber nun anders geworden, da die Frau nun außer der Ehe auch noch andere Lebenszwecke habe. Gegen das Bordellweſen wendet ſich auch in wenigen Worten Frau Wynaendis⸗Franken. Die energiſche junge Holländerin referiert dann über die Fortſchritte, die man in Holland dank der Mitternachtsmiſſion gemacht hat. Bordellweſen und Proſtitution könne nur da gedeihen— führt ſie aus— wo die Frau noch nicht die der Beſtrebungen auf anderen von der Frau unterſtützten Ge⸗ bieten, würden die Wurzeln dieſer alten Inſtitutionen ſchon von ſelbſt ſtark gelockert. Die Schilderungen der holländiſchen Reform⸗ beſtrebungen zur Beeinfluſſung der Geſetze waren außerordentlich intereſſant. Daß in Holland bei der Bekämpfung der Proſtitution ſowohl Männer als Frauen mit großem Erfolge tätig geweſen ſeien, wurde mit lebhaftem Beifall aufgenommen Keber die Aufgaben der Förderation verbreitet ſich dann ihre eifrigſte Vorkämpferin Anna Pappritz aus Berlin. Sie weiſt den Vorwurf, daß ihre Ziele nur negativer Natur ſei, auf das ener⸗ giſchſte zurück und verweiſt auf das Gebiet der Jugendfürſorge und will die Zwangserziehung auch auf alle erblich Belaſteten, auf alle Kinder von Trinkern, Verbrechern uſw. augedehnt haben, da ſie ſchon von vornherein nicht in genügender Meeſe moraliſch ge⸗ ſeſtigt ſeien. Wohnungsreform iſt das weitere, des mit aller Ener⸗ gie anzuſtreben ſei, die Bekämpfung des Schlafſtellenweſens.— Als beſtes Kampfmittel gegen die beneriſchen Krankheiten wünſcht ſie dann den Kampf gegen die Proſtitution. Sollte es gelingen, die Proſtitution auf ein Minimum zu beſchränken, ſo würden den vene⸗ riſchen Krankheiten von ſeloſt Schranken gezogen. Die wichtigſte Aufgabe aber ſei, das Odium von den Geſchlechtskrankheiten in dem Kranken lediglich Kra aber Menſchen endete. im zarteſten Alter, mit denen bei dieſer Panik gar nichts anzufangen Sie verlangt unentgeltliche Behandlung aller derer, die nicht die Mittel beſitzen zu ihrer Heilung ſelbſt beizutragen. Der öffentlichen Meinung, dem Publikum aber müßte es eingeimpft werden, in dieſen Krankenhäuſern keine Zwaungsanſtalten zu ſehen. Der einzige Unterſchied zwiſchen ſolchen und den Krankenhäuſern für Tuberkuloſe ete. könne darin beſtehen, daß neben Arzt und Aerztin auch ein pädagogiſches Element tätig iſt. Denn bei keiner Krankheit tritt eine derartige Gemütsdepreſſton ein und dadurch auch die Möglichkeit einer Beeinfluſſung zur Uebung des moraliſchen Be⸗ wußtſeins des Kranken. Eine weibliche Aufſicht, eine Anordnung von Beſchäftigung ſolcher kranken weiblichen? n ſei auf jeden Fall wünſchenswert, um den Einfluß ſchlechter Elemente auf beſſere zu unterbinden. Oft komme ein jugendliches Opfer der Anſteckung zur Behandlung und verlaſſe die Anſtalt äußerlich vielleicht gebeſſert, aber moraliſch in ſchlimmſter Weiſe infiziert. Krankenverſicherung, mit der Ausdehnung auß alle, die ein geringeres Einkommen als 3000 Mark jährlich haben, iſt ein weiter anzuſtrebendes Ziel. Zuletzt weiſt Anna Pappritz noch auf den ſtudentiſchen Verein„Ethos“, der die Keuſchheit ſeiner Mitglieder bis zur Ghe verlangt. Es werden die Mütter gebeten, ihre zum Studium nach Berlin kommenden Söhne auf dieſen bereits viele Mitglieder zählenden Verein hinzuweiſen. Gräfin Hogendorp verbreitete ſich dann über die Fort⸗ ſchritte des Kampfes gegen den Mädchenhandel. Die Frage des Vereins geſetzes behandelt Fräulein Heyman n aus Hamburg und gibt eine Auslegung des deutſchen Vereinsgeſetzes in Sonderheit ſo weit es in Beziehung zu den Frauen tritt. Vereine zu gründen und Verſammlungen abzuhalten, gibt dem einzelnen die Möglichkeit, ſeine Anſichten und Geſinnungen in weiteren Kreiſen bekannt zit machen. Das Vereinsrecht iſt geradezu ein Schutz gegen die Allgewalt des Staates, darum hat man auch immer und immer wieder auf ein freiheitliches Vereinsrecht gehalten. Wir reden von einem einheitlichen Deutſchland, können aber leider noch nicht von einem einheitlichen Vereinsgeſetz reden, und leben nunmehr ſeit 34 Jahren in einem verfaſſungswidrigen Zuſtand. Dann gibt Fräulein Hehmann noch verſchiedene Beiſpiele, wie das Geſetz, das Frauen an der Anteilnahme an politiſchen Verſamm⸗ lungen und Gründung eines politiſchen Vereins ausſchließt, zu um⸗ gehen iſt. In ſchärfſten Worten wendet ſie ſich dann gegen die Ueberwachung von polizeilicher Seite, die ſie als unwürdig zurück⸗ weiſt, zumal in den meiſten Fällen die damit betrauten Beamten kam im ſtande ſeien, dem Laufe der Verhandlungen zu folgen. Fräulein Zietz⸗Hamburg fügt noch hinzu, daß ſelbſt in Ham⸗ burg früher alle Verſammlungen, die der„Verein für Frauenſtimm⸗ recht“ abhielt, ſelbſt ſolche in Privathäuſern ſtets polizeilich über⸗ wacht wurden, während dieſes nicht mehr geſchehen ſei, ſeitdem Frl. Heymann Hamburg verlaſſen habe. Fräulein Hehmanns Propaganda ſei der Hamburger Polizei doch gar zu gefährlich vorgekommen. Ein fürchterliches Dampferunglück, 1000 Perſonen umgekommen. ̃ * New⸗Mork, 15. Juni. Der Dampfer„General Slocum'“, auf dem die Sonntagsſchule der deutſch⸗lutheri⸗ ſchen Sankt Markus⸗Kirche einen Aus flug machte, geriet auf dem Eaſt⸗River beim Hellgate in Brand und brannte aus. Mehrere hundert Menſchen— man ſpricht von 500—, meiſt Kinder, ſollen umgekommen ſein. des ſprangen etwa hundert derſelben über Bord; viele Leichen ſind ſchon an Land geſpült worden. Die meiſten Verunglückten ſind indeſſen dem Feuer an Bord zum Opfer gefallen. * New⸗Mork, 15. Juni. Bis heute mittag waren 212 Leichen, die bei dem Brande des Dampfers„Gene⸗ ral Slocum“ umgekommen waren, geborgen. Unter den Geretteten befindet ſich ein Paſtor Hag, der ins Waſſer geſprun⸗ gen war. Er verlor Frau und Tochter. Bei der Rettung wurden viele heldenmütige Taten vollbracht. Die Bemühungen, dem brennenden Schiffe Hilfe zu bringen, wurden dadurch, daß durch den Kanal in Hellgate ein reißender Waſſerſtrom brauſte, ſehr erſchwert. New⸗Pork, 15. Juni. Bis heute abend 6 Uhr 30 Min. waren 306 Leichen von den bei dem Brande des Dampfers„General Slocum“ Umgekommenen geborgen. Man ſchätzt die Zahl der Opfer auf etwa 1000. * Berlin, 16. Juni. Der„Lokalanz.“ gerade zu der Defilierung an Bord. Dieſes Ordnen trug in⸗ folge des engen Zuſammengeſchloſſenſeins zu dem rapiden Hereinbruch des Schickſals bei. Unter der eingeſtürzten Trep⸗ Einzelheiten der Kataſtrophe. Einzelheiten über die fürchterliche Kataſtrophe gemeldet: Die deutſche lutheriſche St. Markus⸗Gemeinde, welche hier in der ſechſten Straße ihre Kirche hat, hatte heute einen Ausflug für ihre Sonntagsſchule veranſtaltet und dazu den Vergnügungsdampfer„General Slocum“ gewonnen. Dieſer fuhr kurz nach 8 Uhr mit tauf end Kindern und fünfhundert Grwachſenen, meiſtens Frauen, ab, um nach Locuſt Grove am Long Islander Sunde au fahren. Die Geſellſchaft war in fröhlichſter Stimmung als üntpeit Sundes plötzlich der Ruf Feuer ertönte. Der große Dampfer war tatſächlich in Flammen und es entſpann ſich nun eine gräßliche Panik, die mit dem Verluſt von etwa fünfhundert Die meiſten Perſonen an Bord waren Kinder war, aber auch die Erwachſenen verloren den Kopf und ſtürzten ſich blindlings in Waſſer. Kurz nachdem das Zeuer ausgebrochen war, ſtürgte das obere Deck ein und begrub viele derjenigen, die nicht verſucht hatten, ſich durch Springen zu retten. Vis jetzt ſind etwa hundert Leichen geborgen. Nach Ausbruch des Feuers ereigneten ſich erſchütternde Szenen, aber nur an einem Ende des Schiffes, da bis zum andern Ende des großen Dampfers die Kunde bom Brande noch nicht gedrungen war, ſo daß dork die Kinder noch ſpielten, als ſich vorne ſchon alles in Verzweiflung befand. Den an Bord Befindlichen 5 Schuldigen zu ſehen. ſchienen nur zwei Wege offen, entweder in den Flammen umzu⸗ *New⸗MNork, 15. Juni. Die Zahl der Perſonen, die ſich an Bord des verbrannten Vergnügungs⸗ dampfers„General Slocum“ befanden, betrug eiwa 1000, faſt ſämtlich Frauen und Kinder. Während des Bran⸗ K gEe DDern D esg. meldet aus Paris zu der Newyorker Schiffskataſtroßhe: In dem Augen⸗ blick des Ausbruchs der Kataſtrophe ordneten ſich die Kinder Jͤĩ 2 pendecke wurden 18 Perſonen erſtickt aufgefunden. 8 New⸗MPork, 15. Juni. Der„Frkf. Ztg.“ werden folgende der bekannten Hellgate⸗Untiefen an der Einfahrt des Long Islander 22 Mannherm, 18. Junt. General⸗Anzeiger. . Seite. Jommen, oder ins Waſſer zu ſpringen. Es derging einige Zeit, bevor die erſte Hilfe kam, da Hellgate einer der Teile des Newhorkr Hafens iſt, wo weniger Verkehr iſt als anderswo. Dann aber benahmen ſich die Schiffer heldenhaftz; ſie fuhren bis dicht an den brennenden Dampfer heran und begannen das Rettungswerk. Weniger heldenhaft waren die Männer an Bord des „Slocum“, denn dieſe ſollen rückſichtslos Frauen und Kinder bei Seite geſtoßen haben, um ſelbſt gerettet zu werden. Auch die Mannſchaft des„Slocum“ ſcheint nicht ſehr um die Paſſa⸗ giere bemüht geweſen zu ſein, denn nur wenige derſelben ſind um⸗ gekommen. Die Mütter an Bord des Dampfers ſtügten ſich mit ihren Kindern im Arme ins Waſſer, andere warfen ihre Kinder über Bord in der Hoffnung, daß die heranfahren⸗ den Retter ſie auffiſchen würden. Wieder andere liefen wie wahn⸗ 5 finnig auf dem Dampfer umher, unfähig irgend etwas zu ihrer Rettung oder der ihrer Kinder zu tun. Vom Ufer aus wurden Frauen und Kinder geſehen, wie ſie ſich an den Seiten des Bootes feſtklammerten. Der Kapitän ließ den Dampfer auf den Strand bon North Brother Island fahren, als er ſah, daß der Brand unmöglich zu löſchen ſei. Dort brennt das Schiff jetzt noch. 1 Augenzeugen der Kataſtrophe. Der Paſtor George C. F. Haas, der Seelſorger der Mar⸗ kusgemeinde wurde gerettet, jedoch ſind ſeine Frau ſowie Tochter Anna unter den Toten. Er ſagte folgendes: Der Brand kam im borderen Teile des Schiffes, in der Kü che, zum Ausbruch, als wir auf der Höhe der 144. Straße waren. Soviel ich in Erfahrung ge⸗ bracht habe, wurde das Feuer durch überkochendes Fett berurſacht und das Küchenperſonal, ſtatt das verhältnismäßig unbe⸗ beutende Feuer zu löſchen, rannte davon. Zu dieſer Zeit waren die meiſten Frauen und Kinder im rückwärtigen Teile des Schiffes, da dort die Muſik ſpielte. Warum bei Ausbruch des Feuers der Ka⸗ pitän nicht ſofort das Land aufſuchte, iſt unverſtändlich, namentlich, da ein friſcher Wind dem Schiffe entgegenblies und das Feuer gerade in den Dampfer hineintrieb. Binnen wenigen Minuten war der Brand derart angewachſen, daß er nicht mehr bewältigt hätte werden können. Solche Szenen, wie ſie ſich da entwickelten, habe ich nie geſehen und ich glaube, daß ſie niemals jemand geſehen hat. Ich war am rückwärtigen Teile des Fahrzeuges mit meiner Frau und Tochter. Die Frauen jammerten, ihre Kinder im Arme an die bruſt gepreßt. Manche Mütter hatten drei oder vier kleine Kinder bei ſich. Unſer Schickſal ſchien hoffnungslos, denn der Tod durch FJeuer oder durch Waſſer ſchienen die einzigen Ausſichten. Plötzlich brach der Brand durch aufs Oberdeck und jetzt ereig⸗ nete ſich die furchtbarſte Szene, denn nun wurden durch die gräßliche Hitze alle noch nicht umgekommenen Menſchen in einen Teil des Bootes zuſammengedrängt. Manche wurden unter die Füße getrampelt. Ein Teil des ſchweren Geländers gab unter dem Drucke nach und viele fielen dann ins Waſſer, während Dutzende anderer freiwillig hinabſprangen. Jetzt konnten wir Boote, die ſich Rahten, ſehen und eine ſchwache Hoffnung kam. Meine Frau, Tochter amd ich wurden in dieſem Augenblicke über Bord gedrängt und als ich wieder auftauchte, ſah ich Hunderte im Waſſer, die ver⸗ ſuchten, ſich oben zu halten. Das gräßliche Jammergeſchrei werde ich nie vergeſſen, das ich da hörte. Ich konnte mich zaum über Waſſer halten, ſah mich aber nach meinen Angehörigen um, ohne ſie finden zu können. Meine Kraft verließ mich bald, ich wurde ohnmächtig und erwachte erſt wieder, als ich in einem Boote war. Johann Gdell, ein Gemeindemitglied, erzählte folgendes: „Ich war mit mehreren Freunden kurz vor 9 Uhr an Vord des voll⸗ ſtändig beſetzten Dampfers gegangen. Als wir uns Hellgate näher⸗ ten, wurden die Kinder auf das untere Deck gerufen, wo Gefrorenes und Sodawaſſer ſerviert wurde. Die Kleinen fielen faſt über⸗ einander, in dem Beſtreben, an die Tiſche zu kommen. Mit zweien meiner Brüder begab ich mich in den Maſchinenraum, um die Ma⸗ ſchinen zu ſehen, als plötzlich aus dem Heizraum eine lammenwand aufſtieg. Gleich einer Exploſion verbreiteten ſich die Flammen mit entſetzlicher Schnelligkeit und die Kleider der Frauen und Kinder, die in der Nähe des Maſchinen⸗ vaumes ſtanden, waren in Flammen, bevor ſie noch wuß⸗ den, was eigentlich geſehehen war. Sofort eniſtand eine entſetz⸗ liche Panik. Kinder liefen hin und her, ihre Mütter ſuchend, Frauen nahmen ihre kleinen und ſprangen in die reißenden Ge⸗ wäſſer des Strudels. Dazwiſchen riefen die neben dem Kapitän ſtehenden Lotſen, den Kopf nicht zu verlieren, ſondern an Bord zu bleiben, da das Schiff bald auf North Brothers Island ſei. Ich dem ich gerettet wurde. Ich ſah dann, daß im Fahrwaſſer des „Slocum“, als er ſich den North Brothers Island näherte manche palbverkohlten Leichen waren. Verhaftungen. Die Polizei verhaftete den Kapitän van Schaick vom General Slocum“ ſowie den zweiten Lotſen Weaver. Der Kapitän vder in der Nachbarſchaft derſelben an Land trieb, anſtatt auf das eine Viertelmeile entfernte North Brother Island. Der Kapitän ſagt, er habe dies zuerſt tun wollen, indeſſen ſeien in jener Gegend viele Oelniederlagen und Holzhöfe und einige Leute ſeiner Mann⸗ ſchaft hätten ihn gewarnt, da dort die Wahrſcheinlichkeit des Men⸗ ſchenderluſtes noch viel größer würde, als wenn er das Schiff nach der Inſel brächte. Der Kapitän erllärt, die Rettungsboote ſeien verbrannt, bevor die Mannſchaft Gelegenheit gehabt hätte, ſie ins Waſſer zu laſſen. Kurz bvor 1 Uhr ſank das 15 Wr ackdes„Slocum“ und bevor die Wellen über das Fahrzeug Fuſammenſchlugen, ſah man etwa hundert halbverkohlte Jeichen von Frauen und Kindern auf demſelben. Die Paſſa⸗ Deutſche, da die Kirche gerade im Diſtrikts auf der Oſtſeite liegt. 1 Die Zahl der Toten. Polizeünſpektor Albertſon er⸗ wurde von den Meinigen getrennt und ins Waſſer geſtoßen, aus wurde etadelt, weil er das Schiff nicht an der 184. Straße Geräte, Gebrauchsgegenſtände: giere des Schiffes waren faſt ohne Ausnahme Herzen des alten deutſchen ſind jetzt damit beſchäftigt, die Leichen auf dem Dampfer zu bergen. Indeſſen werden wohl Taucher herangezogen werden müſſen, da nur ein kleiner Teil des Wracks noch über die Waſſerfläche hinausragt. Bis jetzt wurden vom Wrack nur 12 Leichen faſt bis zur Unkennt⸗ lichkeit verbrannt geborgen.— Die St. Markurs⸗Gemeinde hatte etwa tauſend Mitglieder, daneben fünfhundert Sonntagsſchüler. Die Bundesbehörden haben eine Unterſuchung eingeleitet. Das Gemeindemitglied Emil Berger erklärte, er habe verſucht, die Rettungsboote loszumachen, als der Brand ausbrach, indeſſen war dies unmöglich, weil dieſelben mit ſtarken Seilen feſtgebunden waren, und außerdem der Anſtrich derſelben als eine Art Kitt wirkte, ſo daß ſie nicht zu bewegen waren.— Die St. Markusgemeinde iſt vor 57 Jahren gegründet worden und eine der angeſehenſten hieſigen lutheriſchen Gemeinden.(Frankf. Ztg.) Newpyork, 15. Juni. Nachmittags waren etwa fünfzig Boote auf der Suche nach Leichen; faſt durchweg wurden ſolche kleiner Kinder geborgen. Es ergab ſich, daß manche Leichen unzweifelhaft geſunken ſind, die erſt nach Tagen an die Oberfläche kommen dürften. Ein Poliziſt ertrank, nachdem er zwölf Perſonen gerettet hatte. Die Polizeiſtationen und Leichenhäuſer in der Nachbarſchaft der Unglücksſtätte ſind umlagert von Tauſenden, da dort die Toten vorläufig aufgebahrt werden. Immer neue Vermißte werden im Zentralpolizeibureau gemeldet, ſo daß die Liſte derſelben auf 50 0 angeſchwollen iſt, abgeſehen von den ſchon identifizierten Leichen.(Frankf. Ztg.) Newyork, 15. Juni. Polizeiinſpektor Brooks erklärt, 80 Leichen befinden ſich in der Leichenhalle von Maſſaſoit, 37 in der Alexander Avenue⸗Polizeiſtation, 51 in der Leichenhalle von Fide⸗ lity, 40 auf Riker Island, ſowie 200 auf North Brothers Island. Es werden immer noch Leichen gefunden. Die letzte Schätzung der Umgekommenen beziffert ſich auf ſechs⸗ hundert. Aus Stadt und Land. * Maunheim, 16. Juni 19,4. Ergebnis der mit der Perſonenſtandsaufnahme verbundenen Wohnungszählung. Wie in den voraufgegangenen Jahren, wurde auch im April dieſes Jahres mit der Perſonenſtandsaufnahme eine Wohnungszählung beſchränkten Umfangs verknüpft, deren Ergebniſſe ſtraßenweiſe ausgearbeitet worden ſind. Gegenüber der allgemeinen Wohnungszählung von 1900 ergaben ſich nur ſehr geringfügige Aenderungen der Wohndichtigkeit, gemeſſen nach der auf einen Wohnraum treffenden Kopfziffer(ausſchließlich der Anſtaltsbevölkerung), für die Stadt im ganzen wurde ein Durch⸗ ſchnittsſatz von 1,62 gegenüber 1,63 im Dezember 1900 gefunden. Ferner hat ſich ergeben, daß in den am dichteſten bevölkerten Straßen die 6 bis 6½ fache Wohndichte der günſtigſten Quadrate erreicht wird. Die Oberſtadt wies 888 bewohnte Grundſtücke mit 12 903 Wohnräumen und 12 865 Bewohnern auf. Die Wohndichtigkeit betrug 0,91 pro Wohnraum. In der Unter⸗ ſtadt wurden 1548 bewohnte Grundſtücke mit 28978 Wohnräumen und 88 546 Bewohnern gezählt. Die Wohndichtigkeit betrug hier pro Wohnraum 1,55. Die höchſte Ziffer weiſen in dieſem Stadtteil die Wohnungen mit 2 Zimmern und Küche(2626) auf. Die öſtliche Stadterweiterung zählte 313 Grundſtücke mit 7110 Wohnräumen, 6767 Bewohnern und einer Wohndichtigkeit von 0,98. In dieſem Stadtteil rangieren die Wohnungen mit 4 Zim⸗ mern(271) an erſter Stelle. Einen auffallenden Gegenſatz zu dieſem unſerm vornehmſten Stadtteil weiſt die Schwetzinger⸗ borſtadt auf. In dieſem Stadtteil wurden 2228 Wohnungen mit 2 Zimmern und Küche gezählt. In weitem Abſtande folgen dann erſt die Wohnungen mit 1 Zimmer und Küche(975). Im ganzen wurden in dieſem Arbeiterviertel 650 bewohnte Grundſtücke mit 10 473 Wohnräumen und 21081 Einwohnern ermittelt. Die Wohndichtigkeit pro Wohnraum betrug 2,01. Auf dem Linden⸗ hof ſind ebenfalls die kleinen Wohnungen in der Mehrzahl. Man ermittelte dort nicht weniger als 1050 Wohnungen mit 2 Zimmern und Küche. Dann folgen die Wohnungen mit 3 Zimmern(637). Belvohnte Grundſtücke zählte dieſer volksreiche Stadtteil 369 mit 6630 Wohnräumen, 11 688 Einwohnern und einer Wohndichtigkeit von 1,75. Die höchſte Einwohnerzahl und Wohn⸗ dichtigkeit weiſt die Neckarvorſtadt mit 25 326 Ein⸗ wohnern und einer Wohndichtigkeit von 2,15 pro Wohnraum auf. Im ganzen wurden in Alt⸗Mannheim 5027 bewohnte Grundſtücke mit 27 448 Wohnungen, 78 842 Wohnräumen, einer Einwohner⸗ zahl von 127 419 und einer Wohndichtigkeit von 1,55 gezählt. Die höchſte Ziffer weiſen mit 9610 die zweizimmerigen Wohnungen auf, dann folgen die dreizimmerigen mit 5839. In Neu⸗Mann⸗ heim(Käferthal, Waldhof und Neckarau) wurden 1997 bewohnte Grundſtücke mit 4856 Wohnungen, 11048 Wohnräumen, 28 265 heim im ganzen wies 7024 bewohnte Grundſtücke mit 32 304 Wohnungen, 89 890 Wohnräumen, 150 684 Einwohnern und eine Wohndichtigkeit von 1,62 auf. Am zahlreichſten waren mit 11 532 die zweizimmerigen Wohnungen. Dann kommen mit 6155 die drei⸗ zimmerigen und ſchließlich mit 6088 die einzimmerigen mit Küche. Ausſtellung für Bäckeret, Konditorei und verwandte Gewerbe. Die vom 18. bis 28. Juni in unſerer Stadt abzuhaltende große Fach⸗ ausſtellung des Bäckerei⸗Gewerbes weiſt eine äußerſt zahlreiche Be⸗ teiligung ſeitens der einzelnen Ausſteller auf. Es würde zu weit führen, die hauptſächlichſten Ausſtellungsobjekte namontlich aufzu⸗ führen und beſchränken wir uns darauf, mitzuteilen, daß im Ganzen Dieſe verteilen ſich auf die 286 Ausſteller vertreten ſein werden. einzelnen Gruppen folgendermaßen: Konditorei: 56 Ausſteller.— Gruppe 2, Backö Gruppe 1, Bäckerei und „Armaturen, Materialien, Rohprodukte, Mühenfabrikate, Butter, Margarine, Preßhefe, Gewürze: 45 Ausſteller.— Gruppe 4, Weine, Spiri⸗ tuoſen, Fruchtſäfte, Mineralwaſſer: 17 Ausſteller.— Gruppe 5, Literatur, Altertümer, Dekoration: 10 Ausſteller. Daraus geht hervor, daß die Ausſtellung wohl eine der größten der Bäckerei⸗ branche ſein dürfte und ihre Vorgängerinen weit übertrifft. Nicht allein für die Fachleute, ſondern auch für das große Publikum, bietet die Ausſtellung viel des Intereſſanten und Sehenswerten, ſo daß auch der Beſuch ein dementſprechend großer werden dürfte. * Die Viehyerſicherung, die im Großherzogtum Baden auf Grund des Geſetzes vom 26. Juni 1890 und 12. Juni 1898 or⸗ ganiſierr iſt, iſt, wie ſich aus dem ſoeben erſchienenenJahresbericht für 1903 ergibt, in ſtetigem erfreulichen Fortſchreiten begriffen. Dem Jahresberichte entnehmen wir folgendes: Dem Verbande gehörten im Berichtsjahre 281 Ortsviehverſicherungsanſtalten mit 24 868 Vieh⸗ Einwohnern und einer Wohndichtigkeit von 2,06 feſtgeſtellt. Mann⸗ 108 Ausſteller.— Gruppe 8, umlage) ſchwankt durchſchnittlich zwiſchen 4 und 218 Pfennig und beträgt durchſchnittlich 83 Pfg. für 100 M. Verf.⸗Wert(1902 =90 Pfg.). Zur Deckung des Verbandsaufwandes wäre eine Um⸗ lage(Verbandsumlage) von 54 Pfg. pro 100 M. erforderlich ge⸗ weſen. Entſprechend der Vorſchrift des Geſetzes werden aber von den Viehbeſitzern nur 20 Pfg. erhoben und die weiteren 34 Pfg. pro 100 M. Verf.⸗Wert durch die Gr. Staatskaſſe gedeckt. So beläuft ſich der hiernach erforderliche Staatszuſchuß für das Berichtsjahr auf rund 101 000 M.(1902= 96 200.). Seit Beſtehen des Ver⸗ bandes haben die Staatszuſchüſſe die Höhe von rund 781 000 M. erreicht. Außerdem trägt die Staatskaſſe den ganzen Aufwand für die Verbandsverwaltung. Die durchſchnittliche Geſamtumlage ſtellt ſich ſomit auf 103 Pfg. pro 100 M. Verſ.⸗Wert(1902 110 Pfg.) d. i. für ein verſichertes Tierhaupt im Durchſchnittswert von 326.97 Mark auf.36 M.(1902=.50.). Seitens Gr. Regierung wurden weiter 6440 M. als beſonderer Zuſchuß zu dem Aufwand für Tierarzt und Apotheke an die Ortsanſtalten verteilt. »Die Einwohnerzahl Mannheims betrug nach den Berechnungen des Statiſtiſchen Amtes auf Ende April 151 706 Seelen. *Bei der geſtrigen Zwangsverſteigerung des Hotels„Kaiſerhof“ in Lit. P 4 Nr. 4/5(bisheriger Eigentümer Karl Friedr. Holzapfel) legte das Höchſtgebot mit 196 000 M. Baumeiſter Jean B. Brück ein, welcher Hauptgläubiger iſt. Der Anſchlagspreis betrug 210 000 Mark. 5 * In drei Schadenerſatzklagen gegen die Stadtgemeinde Mann heim auf Grund des Haftpflichtgeſetzes fanden geſtern vor der Zivil⸗ kammer Gr. Landgerichts hier eine Entſcheidung und zwei Verhand⸗ lungen ſtatt. Die erſte betraf einen Unfall, den der Landwirt Leonhard Oberle von Oberabſteinach am 8. Januar beim Aus⸗ ſteigen aus einem Straßenbahnwagen am Ende der Jungbuſchlinie in der Jungbuſchſtraße erlitt. Oberle war im Begriffe, vom Vor⸗ derperron herunterzuſteigen, als der Wagen ſich in Bewegung ſetzte. Er kam zu Fall, geriet mit ſeinem linken Fuß unter die„Schutz“⸗ vorrichtung und erlitt einen Beinbruch. Auch wurde er am Knöchel ſchwer verletzt. In der Sache wurde ſchon einmal zu Gunſten des Klägers Urteil von der Zivilkammer gefällt, die Beklagte legte je⸗ doch Berufung an das Oberlandesgericht ein, das aber ein Ver⸗ ſchulden des Klägers nicht als erbracht anſah. Die Sache wurde an die Zibilkammer zurückgewieſen und die Stadtgemeinde nunmehr entgiltig verurteilt, die Verpflegungskoſten in Höhe von 721 Mk. zu zahlen. Des weiteren wird dem Kläger eine Rente von monat⸗ lich 30 Mk. zugeſprochen.— Verhandelt wurde ferner in dern Schadenerſatzklage gegen die Stadtgemeinde, die der Vater des Kindes Johanna Link in Ludwigshafen angeſtrengt hat. Das Mädchen wollte hinter einem nach Mannheim fahrenden Straßen⸗ bahnwagen das Geleiſe überſchreiten, im ſelben Moment kam ein Wagen in der entgegengeſetzten Richtung, der es erfaßte und zu Boden warf. Der rechte Fuß des Mädchens wurde überfahren und gebrochen, außerdem erlitt die Klägerin Verletzungen am Kopfe und am rechten Arm. Das rechte Bein des Kindes wird dauernd kürzer als das linke bleiben, die Erwerbsfähigkeit wird eine verminderte bleiben. Bis einſchließlich Mai wird eine Entſchädigung von 480 M. verlangt, von da ab eine monatliche Rente von 80 M. Der Unfa ereignete ſich am 30. September 1903 in Ludwigshafen. Auf B fürwortung der beiderſeitigen Vertreter— Herr Rechtsanwalt Dr. Frank für den Kläger, Herr Dr. Roſenfeld für die beklagte Stadt gemeinde— findet eine Inaugenſcheinnahme des Platzes ſtatt.— Die dritte gerichtliche Schadenerſatzklage betrifft einen Unfall, den der Landwirt Moeh von Neckarau durch einen Wagen der Necka⸗ rauer Straßenbahnlinie am 3. September 1908 erlitt. Das Pferd des Fuhrwerks ſcheute durch das Geräuſch des Wagens und der Lenker desſelben wurde hierdurch ſo nahe an das Geleiſe gedrückt, daß ihn der eben vorüberfahrende Wagen erfaßte. Der Mann geht heute noch an zwei Krücken. Herr Rechtsanwalt Dr. Frank hält eine Schadenerſatzpflicht der Stadtgemeinde für den Unfall außer allem Zweifel. Der Vertreter der beklagten Stadtgemeind machte dagegen geltend, daß im borliegenden Falle zu prüfen ſei ob nicht ein Selbſtverſchulden der ein Unfall durch höhere Gewal! vorliege. Es habe niemand borausſehen können, daß ſich ein artiger Unfall ereignen konnte. Das Urteil erfolgt in 8 Tagen. Polizeibericht vom 18. Juni. J. Das Pferd eines geſtern nachmittag am Strohmarkt mit ſeiner Droſchke haltenden Droſchenkutſchers ſtreifte ſich an der Lanne das Zaumzeug ab und rannte über die Planken davon. Vor Lit. P. 3 überſprang dasſelbe einen daſelbſt ſtehenden, mit heißem Teer gefüllten Keſſel und ſchleuderte dieſen mit den Hinterfüßen in die Höhe, ſodaß der Teer ſich über den auf dem Bocke ſitzenden Kutſcher ergoß und ihm beide Hände ver⸗ brannte. Am Pfälzerhof konnte das Pferd zum Stehen ge⸗ bracht werden. 2. Geſtern vormittag gegen 11 Uhr ſcheuten in der Hebel⸗ ſtraße die Pferde einer Herrſchaftskutſche und rannten über Anlagen an der Ringſtraße, wobei 2 ſich auf dem Gehweg befind⸗ liche Mädchen umgeworfen wurden. Das eine erlitt bedeu⸗ tende Quetſchungen am rechten Fuße und wurde mittelſt Sanitätswagen ins allgemeine Krankenhaus verbracht. 3. In der Zeit vom 1. Januar bis 15. Juni d. Js. wurden in hieſiger Stadt von der Schutzmannſchaft nicht weniger als 208 Manns⸗ und 24 Weibsperſonen in kteilweiſe finn⸗ los betrunkenem Zuſtande aufgegriffen und in p zeilichem Gewahrſam genommen. 4. Sechs Körperverleßungen— verübt in den Wirtſchaften P 8 8 und H 6 12, im Hauſe 2. Querſtra und Traitteurſtraße 17, auf der Straße bei R 6 und a Speckweg in Waldhof— gelangten zur Anzeige. 5. Verhaftet wurden 12 Perſonen wegen verſchieden ſtrafbarer Handlungen. 1 Aus dem Grossberzogtum. doe. Seckenheim, 15. Juni. Der Bürgerausſchuß nehmigte den Neubau eines Schulhauſes und die hierzu nö Mittel von rund 200 000 M. Selte. Weneräal⸗Anzesiger: amthermt, 787 Funt Pfalz, Heſſen und Umgebung. y Aus der Pfalz, 15. Juni. Der preußiſche General⸗ ſtab wird auf ſeiner diesjährigen Generalſtabsreiſe vor⸗ ausſichtlich wieder die Pfalz berühren. Einer Mitteilung des Chefs des Generalſtabs zufolge werden unterzubringen ſein etwa 8 Gene⸗ rale, 18 Stabsoffiziere, 2 Militär⸗Intendanten, 8 Hauptleute, 8 Bureagubeamte, 65 Unteroffiziere und Mannſchaften mit 85 Pferden. — Die Korps⸗Generalſtabsreiſe des kgl. bayer. 2. Armeekorps findet in der Zeit vom 16. Juni bis mit 2. Juli ſtatt. Die Reiſe wird ſich vorausſichtlich im Raume Bergzabern, Pirmaſens, Kaiſerslautern, Rockenhauſen, Kirchheimbolanden, Grünſtadt, Dürkheim, Neuſtadt a. H. bewegen. An der Reiſe nehmen teil: 6 Stabsoffiziere, 11 Hauptleute und Leutnants, 2 Unteroffi⸗ ziere, 22 Infanteriſten ete., 32 Pferde. Cheater, Kunſt und Wiſſenſchan. Großh. Bad. Hof⸗ und Nationaltheater in Mannheim. Zum erſten Male: Gyges und ſein Ring. Tragödie in 5 Akten von Friedrich Hebbel. So eigenartig die Entſtehung dieſer griechiſchen Tragödie war — Hebbel hat die Anregung zu dieſer von einem Polizeibeamten erhalten und die erſten Gedanken aus Pierers Univerſal⸗Lexikon geſchöpft— ſo eigenartig tritt uns auch das Werk entgegen, ſo fremd anmutend, ſo edel und doch barbariſch zugleich. Es iſt der Kreis ganz anderer Probleme, in welchem wir Hebbel hier ſehen, nachdem er ſich in der ſchwülen Atmoſphäre der von ihm in Julig und Maria Mag⸗ dalena erzeugten Gedanken nicht mehr wohlgefühlt. Den erſten, zu⸗ gleich auch gewaltigſten Schritt abſeits von den Pfaden, die der Dichter bisher gewandelt, nehmen wir wahr in„Agnes Bernauer“, aus der nicht die ſchwüle Luft ſeiner früheren Werke entgegendrückt, aus der vielmehr ein friſcher, ſinnlich⸗varmer Zug entgegenweht. Die tragiſchen Konflikte ſind in„Agnes Bernauer“ beſonders meiſter⸗ haft geſchürzt; die ganze Tragödie eines der beſten der Hebbel'ſchen Werke. Nicht ganz dieſes hohe Lob kann der Tragödie geſpendet werden, welche geſtern zur Aufführung gelangte. Die Sprache zwar iſt weitaus edler als in„Agnes Bernauer“, in ſeiner wunderbaren, geradezu melodiſchen Ausdrucksweiſe hat hier der Dichter das Beſte gegeben, und auch der Aufbau der Tragödie iſt wie in Agnes Ber⸗ mauer“ gleich einfach, wenn auch mit wenig glücklichen Digreſſionen durchſetzt. Durchaus nicht einwandfrei jedoch ſind die Konflikte im Gyges behandelt; die Charaktere, da helfen dem Dichter auch ſeine ſchönſten Erklärungen nicht ab, weniger konſequent und weniger an⸗ ſprechend gezeichnet; die Tragik keine natürliche, nein eine er⸗ gwungene, ja— wir denken an den Schluß des Werkes— faſt lächerlich anmutende. Die Fabel ſeines Stückes hat der Dichter einmal dem Vater der Geſchichte, Herodot, entnommen, zum anderen dem Philoſophen Pla⸗ ton. Bei Herodot heißt es, daß Kandaules, der letzte der Herakliden, ein wunderſam ſchönes Weib ſein eigen nannte, das ſtetig zu preiſen er für ſeine größte Aufgabe hielt. Eines aber, und da zeigt ſich hier wie bei Hebbel das Barbariſche, das direkt Abſtoßende machte Kan⸗ daules unglücklich, daß niemand Zeuge ſein kann ſeines reichen Be⸗ ſitzes, denn„wer glaubt an Perlen in geſchloſſener Hand“. Seinem Günſtling Gyges, dem ſchon bei Erblicken der minder anmutigen Lesbia die Sinne ſchwinden, will darum der vernarrte Lyderkönig ſein Weib in all ihrer nackten Schönheit zeigen. Der langen Umſtände ſind bei Herodot nicht viele; Gyges wird von Kandaules im ehelichen Schlafgemach hinter einen Schrank geſtellt, damit er ſtaune und— ſchweige. Nachdem Gyges die ganze Schönheit der Königin mit vollen Zügen eingeſogen hat, ſchleicht er fort, wird aber von Rhodope, der Königin erkannt, die Sühne für die ihr angetane Schmach fordert: entweder Gyges ſoll ſich ſelbſt oder er ſoll den König töten, ſo will es die Königin. Der Bericht Herodots ſchließt mit der Ermordung Kandaules' durch ſeinen Gaſtfreund Gyges. Nicht ganz ſo einfach geſtaltete dieſe pikante Geſchichte Platon. Ganz abgeſehen davon, baß bei ihm nicht Gyges Vater, ſondern Gyges Sohn der„Held“ der Anekdote, und daß Gyges Rhodopen nicht„ebenbürtig“, ſondern wur ein ſimpler Hirte iſt in Dienſten Kandaules, fügt Platon der bei Herodot höchſt einfachen Legende ein Theaterrequiſit bei in Form eines Ringes, der noch aus der Zeit ſtammt,„wo Gott und Menſchen ch miteinander gingen und Liebespfänder tauſchten.“ Demy Ring in ie Hände Gyges' gelangen zu laſſen, müſſen bei Platon noch mehrere wunderbare Dinge ſich ereignen. In einem Erdſpalt, der ſich vor dem Hirten Gyges plötzlich aufgetan, wird dieſer ein ehernes Pferd mit Türlein— alſo nicht das hölzerne von Troja— gewahr, in deſſen Innern er einen rieſigen Leichnam entdeckt, den er eines Ringes, welchen er bei genauerer Unterſuchung gefunden, beraubt. Gar bald entdeckte Gyges, daß der Ring ihn unſichtbar macht, wenn er den Stein nach innen dreht. So geſchieht es, daß aus dem Hirten ein Beamter des Hofſtaates wird, an dem Rhodope Gefallen findet. Mit Hilfe, wohl auch des Ringes, verführt Gyges die ſchöne Königin, welche jedoch, an dieſer„Eheirrung“ nicht Genüge findend, mit 1 75 gemeinſchaftlich Kandaules, den Eyderkönig, meuchlings er⸗ mordet. Hebbel hat von dieſen beiden legendären Ueberlieferungen die edlere des Herodot bevorzugt, und der Ueberlieferung des Platon mur die Erzählung vom Ring entlehnt. Dieſe hat der Dichter in ſeiner Tragödie faſt neu geſtaltet: Die Erlangung des Ringes durch Leichenſchändung war Hebbel zu barbariſch, der vielmehr Gyges, von Räubern verfolgt, in ein offenes Grab ſich verbergen läßt, allwo der Flüchtling einen Ring findet mit derſelben wunderbaren Wirkung wie bei Platon. Der Gang der Dinge iſt bei Hebbel wie bei Herodot, gur fällt bei Hebbel der Lhderkönig im Zweikampf, während Rhodope ſich ſogleich nach der Vermählung mit Gyges durch einen Dolchſtich ins Herz tötet. Ueber den eigentlichen Zweck der Hebbel'ſchen Tragödie kann man nicht im Zweifel ſein, wenn man den über Gyges gepflogenen Briefwechſel des Dichters nachlieſt. Nicht künſtlich darf man dem Stück irgendwelche Tendenz unterſchieben, was zu tun man freilich nach der philoſophiſchen Digreſſion im 8. Akt nur zu ſehr verſucht iſt; einzig und allein einen Seelenkonflikt darſtellen wollte der Dichter. Ein dreffacher Seelenkonflikt iſt bei Hebbel zu löſen, ein⸗ mal bei Kandaules, zum anderen bei Rhodopen, zum letzten bei Gyges. Die Löſung des Seelenkonfliktes bei Kandaules und Gyges paralh⸗ ſtert ſich gewiſſermaßen. Der Seelenkonflikt bei Rhodopen müßte ſchon da gelöſt ſein, als ihr Gyges den Tod des Gatten andeutet. Der Sühne für die zugefügte Schmach iſt durch den Tod Kandaules' genug getan; allein Hebbel läßt Rhodope ſich neuvermählen und gleich darauf ſich erdolchen. Wenn nur durch den eigenen Tod die Schmach entfühnt werden konnte, wozu bewog denn Rhodope erſt ihren Ge⸗ mahl Gyges zu töten, und als ihr dies geweigert wurde, warum krieb ſie Gyges dazu im Zweikampf mit Kandaules eine Entſühnung herbeizuführen. Hebbel hat dieſen Schluß wohl mehr aus Not ge⸗ wählt, wäre doch ſonſt ſein Stück wie ein banales Luſtſpiel aus⸗ gegangen. 8 Was die Ringerzählung Hebbels anbelangt, iſt dieſe auf den Gang der Handlung ohne jegliche Einwirkung. Der Dichter ſelbſt hal in einem Brief an Engländer geſchrieben, daß der Gyges auch Ihne Ring möglich ſei. Nur dichteriſches Beiwerk, ein wahrhaftes Theaterrequiſit ſoll der zauberkräftige Ring ſein; ſo heißt es auch in den Verſen, die dem Stück vorangeſetzt ſind:„Einen Regenbogen, der, minder arell als die Sonne Strahlt in gedämpftem Licht, ſpannte ich über das Bild; Aber es ſoll nur funkeln und nimmer als Brücke dem Schickſal dienen, denn dieſes entſteigt der menſch⸗ lichen Bruſt.“ Mit der eigentlichen Handlung herzhaft wenig zu tun hat die philoſophiſche Abſchweifung im 5. Akt, die gleich zu Beginn des Stückes präludiert wird. Als Neuerer, als Stürzer des Alther⸗ gebrachten tritt Kandaules in der erſten Szene des erſten Aktes auf; die alten Reichsinſignien, welche die Herakliden ſchon fünf Jahr⸗ hunderte getragen, erſetzt er durch neue. Dieſes„Frevels“ erinnert ſich Kandaules im letzten Akte, es erſcheint Kandaules bei Hebbel, als ſolle er doppelte Schuld büßen, einmal, daß er ſein Weib hat ſchänden laſſen, zum anderen, daß er ſich unterfangen, den Zeiten neue Bahnen weiſen zu wollen. In geradezu prächtigen Worten läßt der Dichter den Lhderkönig ſeine Warnung an diechkenſchheit ſprechen, nicht das Alte ſtürzen zu wollen, das die Welt liebgewonnen habe. „Nur rühre nimmer an den Schlaf der Welt“, ſo meint der Phi⸗ loſoph und ſucht vielleicht ſonſt ſeine konſervative Weltanſchauung vor aller Welt zu rechtfertigen. So prächtig, ſo ſchön ein jedes Wort auf uns einwirkt, ſo grundfalſch iſt die Anſicht des Dichters. Das iſt rückſtändige Weltanſchauung, ſo wird wohl auch heute noch mit ſchönen Worten jeder Mißſtand, jeder Rückſtand und jedes Unrecht in ein magiſches Licht zu ſetzen verſucht. Das jedoch nur nebenbei; es hätte der Einheitlichkeit des Stückes keinen Abbruch getan und wäre ihm nur bon großem Nutzen geweſen, wenn der Philo⸗ ſoph Hebbel nicht mitgearbeitet hätte. Denn was hat ſchließlich der „Schlaf der Welt“ mit den Eveigniſſen im ehelichen Schlafgemach des Kandaules zu tun?— Wir meinen, in der Fabel ſeines Stückes, in ſeinen Charakteren und ſeinen philoſophiſchen Abhandlungen hat Hebbel ſich geirrt, er hat ſich aber geirrt als ein großer Dichter und hat ſeinen Irrtum mit einem Gewand umgeben, das durch ſeine Pracht uns immer wieder anlocken wird. Die geſtrige Erſtaufführung ging vor ziemlich gut beſetztem Hauſe vor ſich: Hebbel hat hier doch mehr Freunde, als wir anfangs glauben mochten. Uebermäßig groß war der Beifall, welchen man dem Werke zollte, nicht; aber er ſchien uns ein ehrlicher. Der Dar⸗ ſtellung widerfuhr ſeitens des Publikums gerechte Anerkennung; ſie war eine recht gute. Herr Ludwig übertraf unſere Erwartungen. Es iſt ein ſchauſpieleriſches Kunſtſtück, dieſen Kandaules mundgerecht zu machen. Er muß ja eigentlich trivial und abſtoßend wirken; er darf es aber nicht nach des Dichters Willen. Herr Ludwig hat die Klippe ziemlich mutig und mit Erfolg umſchifft. Die widrige Szene, in welcher Kandaules Gyges das Angebot macht, ſein Weib hüllenlos ihm zu zeigen, vermochte Herr Ludwig durch ſchauſpieleriſches Geſchick weniger bedenklich zu geſtalten. Ein Prachtexemplar von einem Hahnrei bleibt der Lyderkönig aber auch in der Ludwig'ſchen Faſſung, die den Barbaren doch weſentlich verfeinert. Den Griechen Gyges, dem unterſchiedlich recht dankbare und angenehme Aufgaben zufallen, ſpielte Herr Köhler, der ſich den ihm zufallenden Aufgaben mit dem nötigen Nachdruck hinzugeben wußte. Wenn er freilich die Sklabin Lesbia, die doch auf einen leiſen Wunſch an den König ſofort ſein eigen geworden wäre, etwas weniger ange⸗ ſchmachtet hätte, würde er ſich, dem Publikum und uns einen Ge⸗ fallen tun. Die Könfgin Rhodope geſtaltete Frl. Riza Bajor zu einer recht anſprechenden Figur heraus; daß ſie in der Tempel⸗ ſzene des letzten Aktes nicht zu erwärmen vermochte, war nicht ihre, ſondern des Dichters Schuld. In den kleineren Rollen bot Herr Eckelmann vorzügliches. Der Regie des Intendanten muß hohes Lob geſpendet werden; Anerkennung aber verdient Herr Hofrat Baſſermann beſonders darum, daß er auch dem Slchter Hebhel die berdiente Würdigung angedeihen läßt. en. Theater⸗Notigz. Die Intendanz teilt mit: Die Erſtaufführung der Operette:„Wiener Blut“ von Johann Strauß findet im Neuen Theater Samstag, 18. Juni ſtatt. Anfang 8 Uhr. 2 Deuelte Nachrichten und Telegramme. Orivat-Celegramme des,„General-Hnzeigers““ »Berlin, 15. Juni. Der Kopf und die Arme der ermordeten Lucie Berlin wurden heute nachmittag am Hafen von Ploetzenſee gefunden. Das Gordon⸗Bennett⸗Rennen. Homburg, 16. Juni. Der Kaiſerliche Sonderzug iſt pünktlich um 8 Uhr früh hier eingetroffen. Zum Emmpfaug waren der Oberbürgermeiſter und Landratamtsverweſer Dr. Ritter von Marx anweſend. Nach kurzer Begrüßung fuhren der Kaiſer und die Kaiſerin durch die überaus reich geſchmückte Luiſenſtraße, von einer großen Menge lebhaft begrüßt, zum königlichen Schloß, woſelbſt ein Frühſtück eingenommen wurde. Nach dem Frühſtück begab ſich das Kaiſerpaar zur Saalburg. Zu dem Gefolge des Kaiſers iſt außer den bereits bekannten Perſonen noch der Generalabjutant von Scholl hinzug ekommen. Prinz Friedrich Leopold von Preußeſ trifft erſt mit fahrplanmäßigem Zuge um 10 Uhr hier ein, Berliner Nachrichten. Berlin, 16. Juni. Der„Lok. Anz.“ meldet aus Rom: Kardinal Keſpighi verbot den deutſchen katholiſchen Prieſtern an der deutſchen paritätiſchen Schule Unterricht zu erteilen. — Die„Voſſiſche Zeitung“ meldet aus Aachen: Von den ſechs Inſaſſen eines zum Gordon⸗Bennet⸗Rennen fahrenden Automobils wurden bei Eſchweiler durch mehrfaches Umſchlagen des Gefährtes zwei ſchwer verletzt, Das Automobil wurde dabei zerſtört. Der Lokal⸗Anzeiger meldet aus Berlin: Geſtern Abend vergiftete die Frau des Bier⸗ fahrers Grab ſich und ihre beiden Kinder. Die Frau und der ältere Knabe ſind tot.— Der Lok.⸗Anz. meldet: Unter dem dringenden Verdachte, die gjährige Lueie Berlin ermordet zu haben, wurde geſtern der Gelegenheitsarbeiter Berger verhaftet.— Der Lok.⸗Anz. meldet aus München: Wie die„Neueſten Nachrichten“ berichten, ſind — 3 Touriſten in vergangener Nacht im Ampiccotale von italieniſchen Grenzwächtern beim Zeichnen verhaftet worden. Alle drei ſind Münchener, nämlich der Proviantsaſſiſtent Ziegler, der Geheime Kalkulator im Kriegsminiſterium Getſch und Ingenieur Mayer, Sie waren auf der Ferienreiſe begriffen und führten einen Apparat zum Photographieren bei ſich. Sie beſinden ſich noch in Haft. Die engliſche Tibetexpedition. Cyangtſe(Tibet), 14. Junf.(Reuter⸗Bureau.) Eine Abteilung der britiſchen berittenen Infanterie nahm einen Lama gefangen, der angab, daß er eben von Lhaſſa komme und ſagte, wenn ſich die Engländer Lhaſſa nähern, werden die Tibetaner bis zum To de kämpfen, und fügte hinzu, daß der Dalat Lama alle Vorbereit angen zur Flucht nach China getroffen habe. Marokko. Tanger, 15. Juni. Der Gouverneur ließ zwei Scheiks des Stammes Bent⸗Niſuar verhaften. Die Verhafteten gehören zu jenen Scheiks, welche zu ſeiner Zeit die Verhaft ung Raiſulis bewirkten. Nun iſt wiederum eine der Bedingungen erfüllt, die Raſuli für die Freilaſſung Perdicaris und ſeines Stiefſohnes ſtellt. »Washington, 15. Juni Der amerlikaniſche Generalkonſul von Tanger telegraphiert, Raiſuli beſſehe darauf, daß ihm eine un beſchränkte Gewalt über die nicht wenſger als vier Propinzen Marokkos über⸗ tragen werde und das drei Natiouen darunter die Unionſtaaten, Bürgſchaf für volle Durchführung deſſen, was ihm der Suligu verſprochen, übernehmen ⸗ Dieſe erweiterten Forderungen Raiſulis werden hier als durchaus unerfüll bar angeſehen, trotz des Schickſals von dem dieſe durch Naifuli entführten Perſonen bedroht werden. Der Krieg. Port Arthur. *Tſchifu, 15. Juni.(Reuter.) Ein hier eingetroffener ruſſiſcher Kaufmann erklärte, daß Port Arthur gut ver⸗ broviantiert ſei, es befänden ſich 9000 Stück Schlacht⸗ vieh dort. Das Haus, zu dem er gehöre, lieferte der Regierung kürzlich 90 000 Pfund geſalzenes Fleiſch, auch andere Häuſer trugen zur Verproviantierung der Stadt bei. Der Kaufmann ſchätzt die Zahl der Menſchen in Port Arthur auf 50 000. * Tientſin, 15. Juni.(Reuter.) Nach einer aus ruſ⸗ ſiſcher Quelle ſtammenden Meldung ſollen am Montag 40 000 Mann, die zum Entſatze von Port Arthur beſtimmt wären, Taſchitſchao paſſiert haben. Ein Seegefecht vor Port Arthur. * Tokio, 15. Juni.(W..) Admiral Togo berichtet, daß die japaniſchen Torpedobootflottillen in der Nacht vom 18. Juni nach Port Arthur fuhren, wo es ihnen gelang, an verſchiedenen Punkten Minen zu legen und wohlbehalten zurückzukehren. Am 14. Juni mittags, als die zweite japaniſche Torpedobootszerſtörerflottille und drei Tor⸗ pedoflottillen den bei Schaupingkau am Land befindlichen Feind beſchoſſen, um die Rekognoszierung ſeitens unſeres Heeres zu erleichtern, kam der Kreuzer„Nobik“ mit 10 Torpedo⸗ zerſtörern plötzlich aus Port Arthur heraus und es wurde ein heftiges Feuer von beiden Seiten gewechſelt. Unſere Flot⸗ tillen verſuchten, durch allmähliches Zurückgehen den Feind kweiterzulocken, doch zog ſich der Feind um 3 Uhr nachmiktags zurück. Auf unſerer Seite iſt keine Beſchädigung zu verzeichnen. Um 4 Uhr nachmittags desſelben Tages vernahm man auf dem Kreuzer„Tſchitoſe“ eine Exploſion ſowie Geſchützfeuer in der Richtung von Port Arthur. Eine Schlacht wird erwartet. * London, 15. Juni.(Reuter Bureau.) Das Reuterſche Bureau empfing von ſeinem Berichterſtatter in dem Hauptquar⸗ tier Kurokis heute über Fuſan folgende, kein Datum tra⸗ gende Depeſche: Heute wird gemeldet, daß der Feind, der ſich vor der zweiten japaniſchen Armee befindet, an Zahl zunimmt und ſich die beiden Parteien einander näherkommen. Eine Schlacht wird erwartet. An der Front der erſten japani⸗ ſchen Armee fand ſeit dem 12. Juni kein Kampf ſtatt. An jenem Tage wurden zwei ruſſiſche Kompagnien aus Wutgono vertrieben, wobei ſie 20 Mann ver⸗ loren. Die Ruſſen beſetzten wieder mit kleinen Abteilungen fol⸗ gende Punkte: Tangjengpu an der Straße nach Liaujang, Si⸗ mingtſu an der Straße nach Lienſchankwan und Santſchiatſu auf der Straße nach Haitſcheng. Das Wladiwoſtokgeſchwader in Offenſive? Tokio, 15. Juni.(Reuter.) Eine noch unbeſtättgte Meldung beſagt, daß der japaniſche Kreuzer„Niitaka“ unweit der Inſel Trutima mit dem ruſſiſchen Wladi⸗ woſtokgeſchwader in Kampfgeriet. Bei der Inſel Ili begegneten heute zwei nach Japan zurückkehrende Transport⸗ dampfer ruſſtſchen Kriegsſchiffen, letztere verfolgten die Dampfer und gaben 16 Schuß auf ſte ab, doch gelang es ihnen den Hafen von Katſumoto auf Iki zu erreichen. Ferner trafen heute früh drei japaniſche Transporkdampfer, die von Schimonoſekt Japan verließen, außerhalb der Straße von Korea auf ruſſiſche Kriegs⸗ ſchiffe. Die Ruſſen feuerten 18 Schuß auf die Dampfer ab. Ein Transportdampfer entkam, das Schickſal der beiden anderen iſt noch unbekannt. Die Marinekreiſe von Saſcho halten eine Seeſchlacht für nahe bevorſtehend. Volkswirtschalt. Die Eiunnahmen der Pfälziſchen Eiſenbahnen beliefen ſich im Mai auf 2 694 908 Mk. und ſind um 83 931 Mk. höher als im Mai des Jahres 1903. Von Januar bis einſchließlich Mai ſind die Einnahmen, welche 12 520 773 Mk. betragen, um 245 449 Mk. höher als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Das Mehrerträgnis des Mongts Maf rührt hauptſächlich aus dem Perſonenverkehr her, welcher bei einer Frequenz von 1 232 212 Perſonen(86 274 mehr als im.) 59.380 Mk. mehr erbrachte, ein Umſtand, welcher darauf zurück zu führen iſt, daß die Pfingſtfetertage in den Mai fielen. Der Kohlen⸗ verkehr brachte 22 295 Mk. mehr, der Güterverkehr aber nur 2304 Mk. mehr, wobei konſtatiert wird, daß die Menge der beförderten Güter um 6 624115 kg gegen den Mai des Vorjahres zurück⸗ gegangen iſt. Waſſerſtandsnachrichten vom Monat Juni. Pegelſtationen Datum: 5 vom Rhein:.. 12.. 13., 14. 15. 16,[Bemerkungen Konſtanz W3 5 4,77 Dnhnt!!ß 3,84 3,88 3,88 3,77 8,75 Hüningen 4,67 3,59 8,46 8,58 8,48 Abds. 6 Uhr Kehh!h! 6,98 8,88 8,69 8,56 8,8 N. 6 Uhr Lauterburg J35,20 5,89 5,35 5,69 5,28 Abds. 6 Uhr 5,52 5,23 5,87 2 Uhr Germersheimm. 5,44 5,89.-P, 12 Uhr Mannheim 5,13 5,28 5,28 5,12 5,11 Morg. 7 Uhr Paifß ds 6 16 2,18 3,13.-P. 12 Uhr BHittrc 2,72 10 Uhr Kaulb„f3,12 8,08 8,91 8,24 8,18 2 Uhr 8,01 3,08 8,08 10 Uhr IIJCC 3,21 3,21 3,15 8,25 3,29 2 Uhr Nuührorrrtrt 2,50 2,52 2,61 6 Uhr vom Neckar: 1 55 Mannheim 5,08 5,19 5,16 5,07 5,05 V. 7 Uhr Heilbronn 1,20 1,00 0,99 0,90 0,84 0,941 V. 7 Uhr Waſſerwärme des Rheins 16R. 5 — r Verantwortlich für Politit: J..: Georg Chriſtmaun. für Feuilleton, Kunſt, Volkswirtſchaft und den übrigen, redaktionellen Teil: Georg Chriſtmann, für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Richard Schönfelder, für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Warl Apfel. Druck und Verlag der Pr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei. S. m. b..: Gruſt Müller. debrüder Reis, Hofmöbelfabrik M, 4 Breite-Strasse nächst dem Kaufhaus. eee eeee Wohnungs-Einnichtungen. Grosses Lager elntacherer Möbel U 2, 22, m nichst dem Spelsemarkt. 4 . 4 reeeeere e re n M n„ nnee b eene rrnn eeeeeereeee —— Mannheim, 16. Juni. Weneral⸗Anzeiger. 5. Sefte. Stimmen aus dem Publikum. Straßenbeſprengung. Die Bewohner der Augartenſtraße haben in dieſem Jahre wohl ſelten ein Waſſerfaß durch ihre Straße fahren ſehen. Und doch wäre eine Beſprengung gerade hier ſehr notwendig, da die Straße nicht gepflaſtert iſt. Der leichteſte Wind jagt ganze Staubwolken an den Häuſern vorbei und treibt den feinen Staub bis zu den ober⸗ ſten Stockwerken in alle Räume hinein, wo er ſich dann auf Böden und Möbeln in läſtiger Weiſe bemerkbar mach Wer aber, auf der Straße gehend, das zweifelhafte Vergnügen hat, einer ſolchen bazillenſchwangeren Wolke zu begegnen, der glaubt ſich plötzlich in einen Wüſtenſturm verſetzt. Was helfen alle Verordnungen und ellſchaften zur Bekämpfung der Tuberkuloſe, wenn man die ein⸗ fachſten hygieniſchen Maßnahmen in ſolcher Weiſe außer acht läßt! Einſender dieſer Zeilen hat ſchon beobachtet, daß zum Beiſpiel die Straßen in der Umgebung des Waſſerturms täglich mehrmals begoſſen werden und iſt darum der Meinung, was dort vecht iſt, ſollte für die Augartenſtraße und andere„volksbelebte Gaſſen“, die 9 9 pielleicht in ähnlicher Weiſe vernachläſſigt werden, billig ſein. Wenn dieſe Ausführungen bewirken, daß die verehrliche Stadtverwaltung hier alsbald für Abhilfe ſorgt, dann haben ſie ihren Zweck erreicht. Einer für Viele. 1 1 Aus Schwetzingen wird uns geſchrieben: Es dürfte im ganzen Lande unverſtändlich ſein, daß eine Anforderung für Erwerbung eines Bauplatzes zur Erbauung eines Finanzamtes von den Abgeordneten des Bezirks zur Streichung der Poſition den Antrag ſtellten, Neuhaus düirn) Sitzung am 6. et. eben gerne zu, daß die Wirte der weſt⸗ lichen Stadt ein Intereſſe am Verbleib der Gebäude in ihrer Nähe haben. Hier ſoll alles in die alte Stadt hineingeſtopft werden, ganz gleichgiltig, ob es den betreffenden Herren Beamten dort gefällt oder nicht. Es iſt ferner unrichtig, daß die Bürgerſchaft einſtimmig auf dem Standpunkt ſteht, daß nicht in die Kurfürſtenſtraße gebaut werden ſolle. Das Gegenteil iſt der Fall, wohl die meiſten hieſigen Bürger haben an der Platzfrage für Staatsbauten gar kein Intereſſe, 8 8 Für den Neubau der höheren Mädchenſchule, D 7, s ſollen die Bildhauerapbelten im Wege der öffentlichen Ausſchreibung vergeben werden. Angebote hierzu ſind verſchloſſen und mit eut⸗ ſprechender Aufſchriſt verſehen bis ſpäteſtens 900 Montag, den 20. Juni l.., vormittags 11 uhr auf Zimmer Nr. 10 des unter⸗ Amts einzureichen, wo te Eröffnung der Angeboſe in Gegenwart etwa erſchienener Bieter erfolgt und Angebots⸗ formulare gegen Erſatz der Um⸗ druckkoſten abgegeben werden. Modelle und Aechpange kön⸗ nen auf dem Baubureagu, D 7,8 werden, woſelbſt auch jede weitere Auskunft erteilt wird. Berlin Darmstadt Mannheim, 11. Juni 1904, Hochbauamt. Hannover ebrey. Mannheim Stuttgart Freiwillige Nerſteigerung. Freitag, den 17. ds. Mts., nachmittags 2 Uhr werde ich im Verſteigerungs⸗ lokale hier Q 4, 5 im Auf⸗ trage des Herrn Ludwig Dreyfuß, Kaufmann hier, gegen bare Zahlung öffent⸗ lich verſteigern: 10⁵⁵ 1 vierteiligen Schreibtiſch. Ningel, Gerichtsvollzieher. Möbel⸗ĩVerſteigerung. Freitag, den 17. ds. Mts., nachmittags 2 uhr verſteigere ich in M A, 23 Möbel und Betten aller Art in größter Auswahl. Vorverkauf Donnerstag von gelöst werden. Die Schuldverschreibungen gleichzeitig in Berlin „ Darmstadt —6 und Freitag vorhuttag 10—1 Uhr. 15065 L. Cohen, Auktlonalor. 55 55 22 ver Verſtrigerungslokal 0 4, 17 0 4, 17. In meinem Verſteigerungslokal Hinterhaus, 2. Stock, verkaufe am Mittwoch, 15. und Donners⸗ „Mannheim tag, 16. Juni von morgens 1 —12 und nachmitags von„Stuttgart 2 Uhr ab deſſeres Weißzeug als: Tlſchtücher, Bettücher, Herrene und Damenhemden,„Worms Unterröcke, Stcppdecken, Damaſt⸗Vetlzeng, Hand⸗ tücher und anderes mehr. 18s M. Aruold, Auktionator, N3, 11. Telephon 2288. Wegen zu großen Lagers werden Moderne Müchen⸗ Einrichtungen in feiner Ausführung ſehr pveiswert abgegeben. W. Landes Zöhne Q3, 4. 50196 zu hinterlegen. Anmeldung erfolgt ist, in Deutsche Bank. Fossherzogl Serie VIII von 1904. Auf Grund der Bekanntmachung des Grossherzoglich Hessischen Ministeriums der Finanzen vom 11. April 1904 gibt die Grossberzoglich Hessische Staatsschuldenverwaltung zum Zwecke der Deckung der bei der Hessischen Landes-Hypothekenbank investierten und weiterhin noch einzulegenden Betriebsmittel eine 3% Stnatsanleihe von nom. M..500.000 in auf den Tnhaber lautenden Stücken von M. 5000, 2000, 1000, 500 und 200 aus. Die Zinscoupons sind fällig am 1. April und 1. Oktober und ausser bei den Grossherzoglichen Kassen in Frankfurt a. M. zahlbar; ebendaselbst wird die Aushändigung Dem Staate bleibt das Recht Vorbehalten, die in Umlauf befindlichen Schuldverschreibungen oder einen Teil derselben zurückzukaufen oder zur Einlösung mittelst Barzahlung des Nennbetrages mit vierteljähriger Frist zu kündigen. Den Inhabern der Schuldverschreibungen steht ein Kündigungsrecht gegen den Staat nicht zu. Riülckzahlung gelangenden Schuldverschreibungen sind bei denselben 80 Offenbach a. M.„ Württembergische Vereinsbank. Hannoversche Bank. aus dem einfachen Grunde, weſk ſſe Gewinn oder Verkuft hier nicht zu befürchten brauchen. So kommt man zu dem Schlüſſe, die Gemeindeverwaltung hätte die Projekte für die Staatsbauten in die Handnehmen, d. h. die Erwerbung begünſtigen ſollen. Unſere Stadtverwaltung hat den Hausbeſitzern durch die Kanaliſation und Waſſerleitung und Trottoir zwar große Koſten auferlegt, aber der verheißene große Aufſchwung iſt bis dato noch nicht in Sicht. Wir empfinden es als eine Bevormundung, das F In Falle die Bauk werker und Arbeiter Beſchäftigung in Ausſicht? Unf 0 bauplan iſt, wie es ſcheint, nicht zum Bebauen genehmigt, ſondern nur, daß er Geld genug gekoſtet hat. Wir ſind der feſten Ueber⸗ zeugung, daß jede⸗ unpartetiſcher Bürger und Einwohner gegenüber dieſen unliebſamen Unterſtrömungen wünſcht: Die Staatsbehörde ſoll das Recht haben, dahin zu bauen, wo es die techniſche Behörde für zweckmäßig findet. Ein mächtiges Stück Seife iſt das große Oktogonſtück(achteck⸗Format), zwei Stücke im 2 8 aat PSsisch bei der Peutschen Bank, „„ Hessischen Landes-Hypothekenbank, „ dem Bankhause Lazard Speyer-Hllissen, 5 Jaggob 8. H. Stern, der Deutschen Vereinsbank, „ Frankfurter Filiale der Deutschen Bank, „ Hannoverschen Bank, „ Oberrheiniseben Bank, „ Württembergischen Vereinsbank neuer Zinsscheinbogen seinerzeit kostenfrei erfolgen. 2 dieser Staatsanleihe können in Buchschulden des Staates nach Massgabe des Gesetzes vom 27. März 1898, die Einrichtun Alle die vorstehende Anleihe betrefflenden Bekanntmachungen sind im Reichsanzeiger, sowie in mindestens einem Berliner und einem Frankfurter Blatte zu veröffentlichen. Börsen von Berlin und Frankfurt a. M. wird beantragt. Die vorerwähnten nom. M..500.000 3% ige Grossherzoglich Hessische Staatsanleihescheine Serie VIII von 1904 werden von uns unter nachstehenden Bedingungen zur Zeichnung aufgelegt: 1. Die Zeichnung flindet statt am Dienstag, den 21. Juni 1904 eines Staatsschuldbuchs betreffend, umgewandelt werden. bei der Deutschen Bank, sowie bei deren Filialen, „ Hessischen Landes-Hypothekenbank, „ Frankfurt a. M. dem Bankhause Lazard-speyer-Ellissen, 5 Jacob S. H. Stern, „ der Deutschen Vereinsbank, „„ Frankfurter Filiale der Deutschen Bank, „ dem Bankhause Aron Heichelheim, „ der Hannoverschen Bank, sowie bei deren Filialen, „ dem Bankhause Mebrüder Oppenheim, „ der Oberrheinischen Bank, sowe bei deren NMieder- lassungen und Filialen, dem Bankhause S. Merzbach, „ der Württembergischen Vereinsbank, Filialen, Filiale der Süddeutschen Bank n* Während der bei jeder Stelle üblichen Geschäftsstunden auf Grund des hierzu gehörigen Anmeldeformulars. Früherer Schluss der Subskription ist dem Ermessen jeder einzelnen Stelle vorbehalten. 2. Der Subskriptionspreis beträgt 8.90 9% Zzuzüglich laufender Stückzinsen vom 1, A hat der Zeichner den Stempel der Zeichnungsschlussnote zur Hälfte zu tragen. 8. Bei der Zeicbnung ist auf Verlangen der 4. Die Zuteilung, welche sobald als möglich nach Schluss der Subskription durch sehriftliche Benach- riehtigung der Zeichner erfolgt, unterliegt dem freien Ermessen jeder einzelnen Subskriptionsstelle. 5. Die zugeteilten Stücke sind gegen Zahlung des Preises(ygl. No, 2) bei derjenigen Stelle, bei weleher die der Zeit vom 27. Juni bis 9. Juli abzunehmen. Berlin, Frankfurt a,., Stuttgart, Hannover, Mannheim, im Juni 1904. lacob 8. H. Stern. Lazard Speyer-Ellissen. Deutsche Vereinsbank. Oberrheinische Bank. stellen zahlbar, bei denen die Zinscoupons ein- Die Zulassung der Anleihe zum Handel an den sowie bei deren der Württembergischen Bankanstalt vormals Pflaum& Cie., pril ab; ausserdem ubskriptionsstelle eine Kaution von 5% des gezeichneten Betrages in bar oder börsengängigen, von der betreffenden Stelle für zulässig erachteten Wertpapieren Karton zu 35 Pf. 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