Badiſche Volkszeitung. Abonnement: zeitung 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich⸗ durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg. Inſerate: E 6, 2. Die Colonel⸗Zeile.. 20 Pfg. Auswärtige Inſerate 25% Die Reklame⸗Zeile. 60„ der Stadt Mannheim und AUmgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und uerbreitelſte Zeitung in Mannheim und Amgebung. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. —2. Für unverlaugte Manuſkripte wird keinerlei Gewähr geleiſtet. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe; „Journal Maunheim““ Telephon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten Redaktion 377 Grpedtin Filtale(Friedrichsplatz! 815 E 6, 2. 341¹ Nr. 3554. Dienstag, 2. Auguſt 04. (Abendblatt.) Politische Gebersſcht. *Mannheim, 2. Au guſt 1904. Zölle und Verbrauchsſteuer. Die jetzt vorliegenden Zahlen über die Iſteinnahme an und gemeinſchaftlichen Verbrauchsſteuern im erſten Viertel des laufenden Etatsjahres geben denen Recht, welche mit einer Heraufſetzung der Einnahmen aus den Zöllen entgegen dem Voranſchlag der verbündeten Regierungen nicht gerade einver⸗ ſtanden waren. Daß die Einnahmen aus den Getreidezöllen in letzter Zeit eine Minderung erfuhren, nachdem ſie ſich während kiniger Jahre auf einer früher nicht erreichten u nd für erreichbar geſchätzten Höhe gehalten haben, wurde von uns unlängſt beſonders vermerkt. Die Zucker⸗ ſteuer ergab ein nicht unerhebliches Mehr; das haben wir als zu erwarten bezeichnet. Wir haben eine Zunahme des Zucker⸗ konſums nach Abſchluß der Brüſſeler Zuckerkonvention für ebenſo wahrſcheinlich wie erwünſcht gehalten. Wir möchten aber jetzt davor warnen, zu erwarten, daß die Mehreinnahmen aus der Zuckerſteuer weiter in dem Maße ſich als ſteigende erweiſen werden, wie das bisher der Fall geweſen iſt. Andererſeits können wir nicht einſtimmen in die Forderung, die Maiſchbottichſteuer Jo ſchnell wie möglich zu beſeitigen, weil ihre Ergebniſſe weichende 5 5 Der Staatsſekretär des Reichsſchatzamts, der ſicherlich ein borſichtiger Finanzpolitiker iſt, hat für 1904 eine Wiederzunahme der Einnahmen aus der Maiſchbottichſteuer als erwartbar be⸗ zeichnet. Das Fallen der Einnahmen aus der Maiſchbottichſteuer erklärt ſich daraus, weil die koloſſalen Beſtände von den Vor⸗ jahren da waren, die denaturiert werden mußten. Es iſt nicht vorhergeſehen worden, daß jetzt beinahe 150 Millionen Liter Spiritus denaturiert und zu Motor⸗ und Leuchtzwecken ver⸗ braucht werden. Es hat, wie der Abg. v. Kardorff in der Reichs⸗ tagsſitzung vom 7. Mai zutreffend bemerkte, niemand geglaubt, daß hier ein ſolcher Aufſchwung eintreten könnte, und er meinte weiter, es ſei doch ſehr weſentlich, wenn das Geld hier in Deutſch⸗ land ausgegeben werde und nicht nach Amerika für Petroleum gehe. Er hätte weiter ſagen können, der billige Preis des dena⸗ turierten Spiritus komme Erwerbstätigen im Vaterlande zu Gute, die vorzugsweiſe als mittlere und kleinere Exiſtenzen an⸗ geſprochen werden. Durch Beſeitigung der Maiſchbottichſteuer würden dieſe in die Lage gebracht werden, ihren Spiritus teurer einkaufen zu müſſen. Ueberdies hat an der Aufrechterhaltung der Maiſchbotlichſteuer der ärmere Oſten unſeres Vaterlandes ein großes Intereſſe, die allerkleinſten Wirtſchaften ſind intereſ⸗ ſiert, wenn ſte an die Genoſſenſchaftsbrennereien ihre Kartoffeln abſetzen können. Soviel zur Steuer der Wahrheit. Wahlverfahren für die Kaufmannsgerichte, () Eine der erſten Gemeinden, die ihr Ortsſtatut für die Kaufmannsgerichte ausgearbeitet haben, iſt die Stadt München, deren Statut im Entwurfe vorliegt. Das meiſte Intereſſe dürften die Beſtimmungen über das Verfahren der Wahl beanſpruchen, über die§ 2 des Geſetzes betreffend Kauf⸗ mannsgerichte kurz beſtimmt, daß ſie nach den Grundſätzen der Verhältniswahl ſtattzufinden haben. Nach dem Statut der Stadt München, nach dem die Wahl der Beiſitzer auf 3 Jahre erfolgt, ſind im letzten Jahre jeder Wahlperiode Vorſchlagsliſten Ur die ſämtlichen zu wählenden Veiſtzer und Er atzmänner ein⸗ zureichen, die der Unterſchrift von je 50 Wahlberechtigten be⸗ dürfen. Die Stimmabgabe iſt auf die eingereichten Vorſchlags⸗ liſten beſchränkt. Nach Schluß der Stimmabgabe erfolgt in jedem Wahllokal ſofort öffentlich die Feſtſtellung der auf die einzelnen Vorſchlagsliſten gefallenen Stimmenzahl. Die ein⸗ zelnen Wahlvorſteher haben lediglich die Stimmengzahl, die die einzelnen Liſten enthalten haben, und die Geſamtzahl der in ihren Wahllokalen abgegebenen Stimmen feſtzuſtellen. Ein beſonders vom Magiſtrat ernannter Wahlvorſteher hat dann am nächſt⸗ folgenden Tage im Vereine mit dem Wahlausſchuß die als Bei⸗ ſitzer und Erſatzmänner gewählten Perſonen zu ermitteln. Von den auf den einzelnen Vorſchlagsliſten enthaltenen Perſonen gilt die Zahl als gewählt, die ſich zu der Geſamtzahl der zu wählen⸗ den Beiſttzer bezw. Erſatzmänner ebenſo verhält, wie die Zahl der auf die Liſte entfallenden giltigen Stimmen zu der Geſamtzahl der abgegebenen giltigen Stimmen. Ergeben ſich bei der Ver⸗ teilung Bruchteile, ſo werden die noch übrig bleibenden Sitze den Liſten zugeteilt, deren Stimmenzahl bei der verhältnismäßigen Verteilung die größten Reſte aufweiſt. Bei gleich großen Reſten entſcheidet erforderlichen Falles das Los. Unter den Perſonen einer Liſte entſcheidet die Reihenfolge, in der ſie genannt ſind. Deutsches Reieh. Darmſtadt, 31. Juli.(Die Landeskonferenz der Sozialdemokraten Heſſens) tagte geſtern und heute unter dem Vorſitz des Landtagsabgeordneten Ulrich in Pfungſtadt.— Zum bevorſtehenden Bremer Parteitag ſprach Dr. David. Seine Ausführungen gipfelten in folgender Reſolution, die er der Verſammlung zur Annahme empfahl:„Die Heſſ. Landeskonferenz ſpricht den Wunſch und die Hoffnung aus, daß ſich auf dem Parteitag zu Bremen Vor⸗ gänge wie in Dresden nicht wiederholen. Sie iſt der Mei⸗ nung, daß in einer großen, auf ſteten Fortſchritt bedachten Be⸗ wegung Meinungsverſchiedenheiten über einzelne Punkte des Programms oder die Taktik unvermeidbar ſind. Sie iſt aber auch der Ueberzeugung, daß ſich ſolche Differenzen in rein ſachlicher, von allen perſönlichen Angriffen freier Weiſe erledigen laſſen, wenn die beteiligten Parteigenoſſen dabei nur von dem ernſten Willen geleitet ſind, der gemeinſamen Sache zu dienen.“— In der Diskuſſton wurde von faſt allen Rednern entſchieden betont, daß die perſönlichen Zänkereien in der Partei ein Ende haben müßten. Die Reſolution David wurde ein⸗ ſtimmig angenommen. * Berlin, 1. Auguſt.(Das Konto.) bildet nach dem „Kl. Journ.“ gegenwärtig auch den Gegenſtand eifriger Nach⸗ forſchungen der Staatsanwaltſchaft. Es haben bereits mehrfache Vernehmungen in der Angelegenheit ſtatt⸗ gefunden. (Comenius⸗Geſellſchaft.) Bei der am 13. und 14. Auguſt zu Jena ſtattfindenden Haupt⸗Lerſamm⸗ lung der Comenius⸗Geſellſchaft werden verſchiedene wichtige Fragen zur Erörterung kommen. Es handelt ſich um das Problem der Volkserziehung und deren Organiſierung durch den Staat und die Gemeinde, ſowie um deren Förderung auf genoſſenſchaftlichem Wege. Das Referat über den erſten Punkt, die ſtaatliche Fürſorge für die Volkserziehung, hat Herr Ober⸗ ſtudien⸗Direktor Dr. Ziehen(Berlin) übernommen, über die Förderung der Volkserziehung als Aufgabe der Gemeindepolitik wird Herr Adolf Damaſchke ſprechen und Herr Profeſſor D. Dr. 0 Zimmer(Berlin) wird die Frage der genoſſenſchaftlichen För⸗ derung behandeln. Alle dieſe und ähnliche weitere Vorträge dienen dem von der Comenius⸗Geſellſchaft ſeit nahezu fünfzehn Jahren verfolgten Ziele, das Problem der Sozialreform von der Seite der Sozial⸗Pädagogik her in Angriff zu nehmen, und es iſt zu erwarten, daß die genannten Referenten ſich nicht auf eine theoretiſche Erörterung beſchränken, ſondern zu prak⸗ tiſchen Vorſchlägen kommen werden, die dem weiteren Vorgehe der Geſellſchaft, die ja ſchon zahlreiche praktiſche Veranſtaltungen der Bildungspflege wirkſam unterſtützt hat, zur Unterlage dienen können. Den Vorſitz des Ortsausſchuſſes zu Jena hat Herr Profeſſor Dr. Rein übernommen. 5 (Die neuerliche Entſendung zweie deutſcher Prinzen) zum oſtaſiatiſchen Kriegs⸗ ſchauplatz läßt darauf ſchließen, daß auf eine baldige Been⸗ digung des ruſſiſch⸗japaniſchen Krieges nicht gerechnet wird. Prinz Friedrich Leopold iſt in das ruſſiſche, Prinz Karl Anton in das japaniſche Haupt⸗ von Hohenzollern zur Entſendung quartier auserſehen. Kuſſiſches, wovon nichts bekannt wird. Die inneren Zuſtände Rußlands nehmen gerade in dieſer Zeit der Bombenattentate unſer Intereſſe in Anſpruch. Da ver⸗ öffentlicht zu rechter Zeit die polniſche Zeitſchrift„Kuznica“ aus Ruſſiſch⸗Polen eine Reihe Skizzen, die keines Kommentars bedürfen, da ſie in ihrer nackten Kürze deutlich zeigen, wohin der Abſolutismus führen muß, und was in Rußland bitter not tut. In deutſcher Ueberſetzung bringt das„Leipziger Tgbl.“ folgende Aufzeichnungen daraus: 1) Das Warſchauer Publikum kehrt aus dem Konzert⸗ garten„Bagatela“ zurück. Die Straßenbahn iſt überfüllt. Da ein Polizeikommiſſar keinen Platz für ſeine Frau darin findet, verhaftet er den erſten beſten Paſſagier, läßt ihn du Schutzmann nach ſeinem Revierbureau abführen un nun frei gewordenen Platz ſeiner Frau an. Nach findet er beim Betreten ſeines Bureaus den Verhaf vor. Er klopft ihm nun leutſelig auf die S Worten:„Ach Sie ſind noch hier? Gehen Sie nur Haus, die Sache hat ſich aufgeklärt!“ Was tat jen⸗ Nun, er ging ruhig von dannen. 2) In einem Städtchen Ruſſiſch⸗Polens im Gouverne ment Lublin findet ein Ball ſtatt. Es erſcheint auf ihm ein Finanzbeamter, vollſtändig betrunken, und will tanzen. Einige junge Männer werfen ihn zur Tür hinaus. Nach einer Weile kehrt der Beamte unter Polizeibedeckung zurück, flucht, zetert un berimmt ſich derartig, daß die Damen ſich ſchleunigſt entfernen Anderen Tages reichen die jungen Leute bei der Gouvernem verwaltung eine Beſchwerde gegen den betreffenden Beam ein. Es wird ihnen aber dort der Rat zu teil, die Beſchl zurückzuziehen, da die Sache ein„häßliches Ende“ nehmen Angeblich ſoll nämlich einem Beamten im Ballſaal die Uhr und ein Portefeuille mit einigen hundert Rubeln ver gegangen ſein. Man verdächtige natürlich niemand, a. Sache könne unangenehm werden uſw. So ging auch Beamte ſtraffrei aus. 8 8) Ein Herr A. eilt quer über die Trebackaſtr Warſchau und wird von einem Wagen überfahren. Po Cagesneuigkellen. — Primum vivere. Im„Gil Blas“ leſen wir: Auf dem Boulevard, an der Ecke einer kleinen Straße, ſpricht ein ziemlich anſtändig gekleideter Mann einen Paſſanten an und es entſpinnt ſich zwiſchen ihnen folgender Dialog: Der ziemlich anſtändig ge⸗ kleidete Mann(mit halblauter Stimme): Mein Herr, haben. Sie Meitleid mit min ich hungere.—— Der Paſſant: Donner⸗ wetter, es iſt nicht angenehm, zu hungern, mein Freund. Da, gehen Sie eſſen(etwas Glänzendes gleitet aus ſeiner Hand in die des Andern).—— D. 3. a. g. Mann: Mein Herr, ich dauke Ißhnen vielmals! Sie retten mir das Leben Wenn Sie wüßten, ich bin kein Bettler Wenn Sie mir irgend eine Arbeit geben könnten! Der Paſſant: Arbeit? D. z. a. g. Mann: Seit ſechs Monaten Ich bin Licentiat der Wiſſenſchaften, würde ich alles— alles machen, Der Paſſant: Mein armer Freund, was kann ich für Sie tun? Nichts. ſler hat plötzlich eine Idee) Halt—.. Sie ſind zu allem bereit?—— D. z. a. g. Mann: Ich würde den Boden kehren. en. Wenn man das von drei Kinder.—— Der Paſſant: Mann: Ja, mein . g. Mann: Der lebenden Welche ganz beſonders?—— D. 3 höchſt Man das Der Ju eder! ſie iſt gut bezahlt!—— D. z. a. g. Mann(im ſiebenten Himmel): Vorſehung! Jalle ſich ein wenig am Arm ritzen und das aus der Und gegen jede Begahlüng!—— Der Paſſant: O, Meine Kinder!... O Herr, Sie ſind meine (Er will ihm die Hand küſſen.)—— Der Paſſant: Warten Sie doch! Sie können mich ſpäter ſegnen!. Zuerſt müſſen Sie doch wiſſen, ob Ihnen die Beſchäftigung paßt— D. 3. a. g. Mann: Ob ſie mir paßt Wenn ich Geſchirr Meine Frau! waſchen müßte.—— Der Paſſant(leiſe und feierlich): Dank meinen Beziehungen kann ich Sie zum ruſſiſchen Miniſter des Innern ernennen laſſen—— D. 3. a. g. Mann veißt die Augen auf, daß ſie rund werden wie Wagenräder, ſchwankt einen Augenblick auf den Beinen, dreht ſich auf dem Abſatz um und läuft davon mit der Geſchwindigkeit eines Renn⸗Autos.—— Der Paſſant: Sie ſind ſich alle gleich!. Da ſchreien ſie um Be⸗ ſchäftigung. und wenn man ſie ihnen FE — Liebeshandel in Tibet. Wenn ein tibetaniſcher Krieger ein Weib zu nehmen wünſcht, dann lauert er, ſo erzählt eine engliſche Revue, dem Vater des Mädchens auf, das es ihm angetan, und bringt ſeinen Heiratsantrag vor. Der Vater unterzieht die Sache einer ſorgfältigen und ernſthaften Erkwägung, denn eine abſchlägige Antwort hieße eine lange und blutige Fehde heraufbeſchwören; er wendet ſich an die Prieſter und macht ſie mit der Natur des Antrages bekannt; zugleich ſteckt er ihnen eine beträchtliche Geldſumme zu, damit ſie die Gbötter befragen möchten, wie die ſich wohl zu der Heirat ſtellten. Der ſehnende Jüngling, wenn er die rechten Mittel und Wege weiß, um ſein Glück zu erobern, hat ſich unterdeſſen auch durch eine größere Geldzuwendung der Gunſt der Lamas verſichert, die zur Sickerheit das Geld von beiden einſtecken, damit die Antwort der Götter recht günſtig ausfällt. Einen Monat lang muß nun der erwählte Be⸗ ſwerber die Familie ſeiner Zukünftigen mit leckeren Speiſen und allerlei Gutem verſorgen und dabei gegen etwaige Rivalen auf der Blut ſich bpermengen laſſen. ſchloſſen iſt, wird das Mädchen vorgeführt, mit Fett e und mit allerlei bunten Farben bemalt, mit ihrem gan, angetan und mit einem Seil, das als Zeichen ihrer demütigen Die barkeit um ihren Hals geknüpft iſt. Dann hebt ein gang gemei Schachern und Feilſchen an. Der Vater berbreitet ſich i Vorzüge und guten Eigenſchaften in dem Tone und der Art Viehhändlers und ſucht den Bräutigam recht kräftig im i ſchrauben und ſo wird Tage, ja wochenlang hin⸗ und herge und gefeilſcht. Das Mädchen wird dabei freilich nach ihre duellen Anſichten und Wünſchen nicht gefragt. 1929 — Das 40 Millionen-Baby. Ueber das Wohl und e des kleinen John Nicholas Brown, dem vier Jahre alte S Multimillionärs John Nicholas Brolon wachen mi usg und Nacht zwei Frauen: eine anbetende Mutter und verliebte Großmutter. Ihr ganzes und einziges Streb gerichtet, dieſen ihren Augapfel in jeder Beziehung phyf und geiſtig zu einem Muſtermenſchen zu bilden. An eine tage des Jahres 1900 erſchien das kleine Weſen auf drei Monate danach ſtarb ſein Vater und hinterließ dem jung Weltbürger 40 Millionen Mark. Ein Familienrat ward bgeh an dem auch die Vanderbilts teilnahmen, und dann notwendigen Maßnahmen getroffen, um dem Kinde die gehöri angedeihen zu laſſen. Ein Arzt wurde nur für den jungen Mi engagiert und um alle einer Krankheit oder Anſteckung von ihm zu entfernen, ward alles, was mit ihm in Berüßrung kommt, desinfigiert und ſteriliſtert; jede Schüſſel, jeder Tropfen Waſſe ja ſelbſt die brofanen Hände der Mädchen, die ihn ſſen desinfiziert werden. Eine beſonders koſtbare, bla ſehkuh, die ihre eigene Wieſe hat und nur deſt ukt, verſorgt ihn mit Milch. Er hat drei Paläſte, ei Hut ſein. Am Ende dieſes Monats wird der Verehrer von dem Vater Hacht des Mädchens zu einem großen Feſt eingeladen und dann wird der Bund der zarten Herzen beſiegelt, die Verlobung geſchloſſen, indem fließen den und ſonſtigen dier der Gouvernante, M. 2. Seite. General⸗Anzeiger. Mannheim, 2. Auguſt. auf!“ ruft er dem Kutſcher zu, der ihm als Antwort die Zunge zeigt. Nun ruft A. einen Schutzmann herbei, der den Wagen anhält. Aus dem Fenſter beugt ſich der Gigentümer des Wagens, überhäuft den Uebetfahrenen mit Schimpfworten und gebietet dem Schutzmann, den Ueberfahrenen zu verhaften, was der Polizeibeamte auch tut. Auf die Frage des Verhafteten, wer jener Herr war, der ihn verhaften ließ, entgegnet der Schutzmann: „Ich kenne ihn nicht genau, es iſt aber ein hoher Beamter.“ Es war tatſächlich ein„der Perſon des Gouverneurs beigegebener Beamter“, wie es in der ruſſiſchen Amtsſprache heißt. Herr A. kam auf 24 Stunden ins Polizeigefängnis und wofür? Weil der Kutſcher eines Beamten ihn überfahren und ihm dann die Zunge gezeigt hatte. Was tat Herr.? Er ſaß ruhig die 24 Stunden ab. 4) Ein Herr S. fährt auf ſeinem Zweirad die Mokotover Chauſſee in Warſchau entlang. Ein Beamter hält ihn an. „Wohin fahren Sie?“—„Spazieren.“—„Haben Sie die Erlaubnis, auf dem Rade zu fahren?“ Herr S. zeigt das rote Billet vor.„Das gilt für das Rad, aber nicht für den Fahrer“, wird ihm bedeutet.„Der Fahrer hat einen Paß,“ erklärt Herr S.„Ach was, Paß“, ſagt⸗ der Beamte,„jeder Spitzbube hat einen Paß!“ Was tat Herr.? Nun, er zog einen halben Rubel hervor. Und was tal der Beamte? Er ſteckte das Geld ein und ſah ſich um, ob nüht ein zweiter Radler in Sicht ſei. 5) Ein bekannter Gynäkologe wird von einem Huſaren⸗ offizter aufs Land zu deſſen Frau gerufen. Als ihm darauf ein ſehr geringes Honorar angeboten wurde, nahm er dasſelbe nicht an. Der Offizier überwies das Geld dem Roten Kreuz— im Namen des Arztes. Letzterer gab der Verwaltung des Roten Kreuzes eine darauf bezügliche briefliche Aufklärung. Was tat hier die Verwaltunge Sie ſteckte das Geld ein und ſchwieg. ) Herr X. bemüht ſich um einen Auslandspaß. Alles iſt erledigt. Der Beamte hat den Paß in der Hand und findet keinen Grund, ein Trinkgeld herauszupreſſen. Da kommt ihm plötzlich ein genialer Gedanke.„Haben Sie einen Inlandspaß?“ fragt er.„Natürlich, hier iſt er“, entgegnete Herr X.„Dann kann ich Ihnen den Auslandspaß nicht geben, denn eine Perſon kann nicht im Beſttze zweier Päſſe ſein.“ Was tat nun Herr Xe Er legte einige Rubel auf den Tiſch und plötzlich konnte eine Perſon zwei Päſſe ihr eigen nennen. „Ruſſiſches, von dem nichts bekannt wird“ heißen die Skizzen. Der Krieg. Mandſchuriſcher Schmutz. ckk. Eine ſehr anſchauliche Schilderung von den Regentagen in der Mandſchurei und den jammervollen Zuſtänden, die ſich in dieſer Zeit einſtellen, gibt der Korreſpondent des„Newyork Herald“, Francis Me Cullagh, in einem Briefe aus Liaufjang vom 4. Juli:„Die unaufhörlich herabſtürzenden Regenſtröme haben den Voden aufgeweicht und alle Straßen in eine kotige dicke Maſſe berwandelt. Das Waſſer macht alles Pulver naß, löſcht die Lager⸗ feuer aus und ſcheint die Kriegführenden unter ſeinen Fluten fort⸗ ſchwemmen zu wollen. Auf den Wegen iſt nicht durchzukommen; trübes ſchmutziges Waſſer ſteht in großen tiefen Lachen in den Straßen von Liaujang. Durch die langen Transportzüge, die fort⸗ während hindurchziehen, iſt der Boden zu einem ſumpfigen, den Schritten ſtets nachgebenden Moraſt geworden. Das Ueberſchreiten ſolch einer Straße iſt mit Todesgefahr verknüpft, man muß fürchten, unterzuſinken und auf immer zu verſchwinden. Aber in der Stadt ſind die Wege noch gut imſtande gegenüber den Wegſtraßen in der Umgegend. Ein Ausbeſſern und Inſtandhalten gibt es nicht. Iſt eine einmal befahrene Chauſſee ſo heillos mit Schmutz belaſtet, daß man darin zu erſtecken meint, dann wird ein kühner Reiſender einen neuen Weg bahnen, auf dem ihm dankbare andere nachfolgen, bis auch dieſer neue Pfad unbrauchbar wird. Me Cullagh ſuchte ſich auf einem Pferde von Liaujang nach der nächſten Eiſenbahnſtation durch⸗ zuarbeiten und entging nur mühſam dem Schickſal, in eine der tiefen Pfützen oder eins der Löcher zu ſinken, die der ſchmutzige Spiegel des trüben Waſſers heimtückiſch verſteckte. Nur die Fußſtapfen, die in der zähen Maſſe haften, weiſen auf Spuren früherer hein, die hier gewandelt. Dann liegt manches da, was von dem feſthaltenden Schlamm ergriffen worden iſt, ſo ein Militärwagen, kief eingeſunken. Der Inhalt war zum Teil herausgefallen und die Soldaten mühten ſich vergeblich, allerlei wieder herauszufiſchen. So kann man dieſe trübben Regenpfützen eigentlich nur umgehen, wenn erſt ein oder zwei andere hineingefallen ſind und die Merkmale ihres Unglücks als Warnungszeichen herumſchwimmen. Von den an der Straße woh⸗ nenden Kaufleuten und Chineſen iſt kein Rat zu erhoffen. Die ſtehen in den Türen ihrer Häuſer und freuen ſich über jeden, der im Schlamm ſtecken bleibt. Und kommt man über die Felder, ſo wird der Schmutz immer zäher, immer tiefer, nimmt ungeheure Dimen⸗ ſionen an. Reitet jemand hindurch, ſo muß das Pferd die Füße einzeln und mit Mühe herausreißen wie etwa einen Pfropfen aus einer Flaſche; denn die klebrige Maſſe haftet feſt und klammert ſich gierig an. Einem Fußgänger aber, der ſich in dieſes Moraſtmeer wagt, gehts wie einem Schneeball, der zu Tal eilend, immer größe nun war ſie gebräunt und gefurcht. und größer wird und ſich endlich zur Lawine bildet. Der Mann wird dicker und dicker, der Schmutz hüllt ihn in eine feſte Kruſte und ſchwellt ihn auf; ſchließlich bleibt er erbarmungslos ſtecken und klebt feſt wie eine Fliege an einer Leimrute. Auch die Soldaten kommen auf ſolch unwegſamem Terrain nur ſchwer vorwärts. Es werden große Truppenmaſſen in Liaujang zuſammengezogen und ruſſiſche Regimenter ziehen unter dem regenſchweren graudunklen Himmel durch die ſchmutzigen Straßen. Auch ein Regiment marſchierte daher, dus mit als eines der erſten ſeine Kaſerne in Port Arthur verlaſſen und den Kriegsſchauplatz betreten hatte; ſeitdem war es in manchem Kampfe geweſen und hatte oft dem Tod ins Auge geblickt. Die Soldaten hielten ſich gut und ſahen kraftvoll aus, doch ihre Kleidung war in einem jammervollen Zuſtande. Im ganzen Regiment gab es nicht ein halbes Dutzend Achſelklappen mehr; die Stelle der Koppel bertraten meiſt Stricke; die Hoſen waren völlig mit Kot bedeckt und ihre Röcke waren ganz zerfetzt. Viele von ihnen kauten mit vollen Backen Gurken, die ſie von den Chineſen am Wege gekauft hatten, eine Nahrung, recht dazu angetan, um Ruhr davon zu bekommen. Die Leute zogen in zwei langen Reihen an den Seiten der Straße hin, den unergründlichen Kot der Mitte mieden ſie wohlweislich, und obgleich die Regimentsmuſik an der Spitze tapfer darauflos ſpielte, lag nichts von Glanz und Begeiſterung und ſtolzem Kriegs⸗ gefühl über dieſen müde dahertrottenden Menſchen. Trotzdem waren ſie nicht mutlos; der eine pfiff vor ſich hin; ein anderer machte einen Witz über den ewigen Regen. Sie alle ſchienen gealtert und gereift, wenngleich nur kurze Zeit vergangen war, ſeit ſie als junge Burſchen ausgezogen waren. Damals waren ſie friſch geweſen, rund und roſig, die kleinen Schnurrbärtchen ſproßten erſt an der Oberlippe; Einer hatte einen Vollbart, der ſtark grau geworden war. Den Kopf ließ er hängen und ſah ernſt vor ſich hin. Er dachte an Weib und Kind daheim. Viele von ihnen hatten ihre emaillierten Trinkbecher eingebüßt und trugen an ihren Gewelzren mit einer Schnur angebunden Zinngeſchirre, in denen ſie wohl etwas Kaffee, Fiſch oder Früchte haben mochten. Ab und zu ritt ein Offizier daher, ebenſo naß und ſchmutzig wie ſeine Mann⸗ ſchaft, auf mattem Pferde. So ſtampften ſie durch den Schmutz dahin, wateten im Waſſer, gleichgiltig geworden gegen dieſe Unbilden und mit dem troſtreichen Gefühl, ſchmutziger und abgeriſſener nicht mehr werden zu können. Plötzlich unterbrach ein Zwiſchenfall den trübſeligen, von eintönigem Regen begleiteten Marſch. Ein ſehr kleiner Unteroffizier, von einem Soldaten mit aufgepflanztem Bafonett begleitet, ſchleifte einen jungen rieſenhaften Soldaten herbei ohne Mütze, Koppel und Gewehr. Er hatte augenſcheinlich etwas berbrochen und flehte mit ſchreckensbleichem Geſicht und ſklaviſch demütiger Gebürde um Gnade. Doch ſein kleiner Peiniger war er⸗ barmungslos, er überantwortete den Rieſen den Gendarmen an der Straßenecke, und nun brach der Rieſe verzweifelt in ein hyſteriſches und gräßliches Lachen aus. Er ſah vor ſich Qualen und Schrecken, ſ0 noch ſchlimmer ſind als der Regen und Schmutz der Mand⸗ Uret. Aus Stadt und L and. * Maunheim, 2. Aug. 1904. * Der Reiſeverkehr auf der badiſchen Bahn hat gegenwärtig ſeinen Höhepunkt erreicht; vielfach bringen die Schnellzüge mehr oder weniger Verſpätung. Zu all dem beſchwerenden Dienſt kommt noch die weitere Unannehmlichkeit, daß die Pferde der auf dem Gries⸗ heimer Uebungsplatz bei Darmſtadt weilenden badiſchen Artillerie⸗ Regimenter von einer anſteckenden Krankheit befallen wurden, welche die ſofortige Einſtellung der Uebungen und Heimkehr in die Gar⸗ niſon Lahr, Freiburg, Breiſach mittelſt Eiſenbahn nötig macht. Aus dieſem Anlaß wurden geſtern nachmittag und die ganze Nacht Son⸗ derzüge über die Rheintalbahn geführt. Bienenpeſt. In verſchiedenen Teilen unſeres badiſchen Landes iſt in den letzten Jahren unter den Binen die ſo ſehr gefürch⸗ tete Bienenpeſt in beſorgniserregender Weiſe aufgetreten. Am meiſten ſcheinen die Bezirke Freiburg und Schopfheim heimgeſucht zit ſein. Auf Anregung von verſchiedenen Seiten nahm der Badiſche Landesverein für Bienenzucht die Sache in die Hand und läßt auf ſeine Koſten durch einen Sachverſtändigen in genannten Bezirken ſämtliche Bionen unterſuchen, um ein genaues Bild der Krankheit zu erhalten. BVorſicht beim Trinken. Alljährlich treten in der warmen Jahreszeit auch bei Erwachſenen heftige und bisweilen langwierige Magen⸗ und Darmſtörungen auf. Nach den Beobachtungen der Aerzte ſind dieſe Störungen nicht ſelten auf den Genuß eiskalter Getränke, namentlich auch der auf den Straßen feilgehaltenen und eiskalt verabfolgten Mineralwaſſer, Sodawaſſer und dergleichen, zurückzuführen. Zur Vermeidung ernſter Gefundheitsſtörungen iſt alſo hier Vorſicht geboten. Insbeſondere ſollen derartige kalte Flüſſigkeiten niemals in größeren Mengen auf einmal, ſondern nur langſam ſchluckweiſe getrunken werden. Auf dieſe Weiſe wird auch der Zweck, den Durſt zu löſchen, beſſer und nachhaltiger erreicht. *Feuerio. Aus unſerer Vorſtadt Neckarau wird uns geſchrieben: Sonntag vormittag hatten wir„hohen“ Beſuch, der 11er Rat des Feuerio berührte gelegentlich eines von Meiſterſchaftsfahrer Gottl. Kögel geführten Spritztour, von der„Inſel“ kommend, pflichtſchul⸗ digſt das Hotel Kohl, um daſelbſt noch 11 Minuten zu verweilen. Wie wir vernahmen, hatte Herr Jagdhüter Mich. Kohl, der ſeinen erantwortungsvollen Poſten bald 25 Jahre verſieht, die Liebens⸗ hörert füſſen. Ein amerfkaniſches Blatt füllt zwel ſeiner Rieſen⸗ ſpalten mit Berichten über den Luxus, den dieſes Wunderkind ent⸗ faltet, das auch bereits bei wohltätigen Stiftungen und ſonſtigen Repräſentationen ſeine Stellung würdig ausfüllt. — Intereſſante archäologiſche Eutdeckungen ſind, wie aus Paris berichtet wird, von De Kerviler und Le Pontois während der Aus⸗ grabung eines alten Grabhügels auf dem Gute, das zum Schloß Keruſſeaur in Queven(Bretagne) gehört, gemacht worden. Die Arhädlogen fanden die äußerſten Ende zweier Gänge, die aus ſechs Fuß hohen parallelen großen unbehauenen Steinen und zwei Ge⸗ wölben gebildet ſind; ſie dienten anſcheinend einem alten Stamm, bei dem die Einäſcherung und die Beerdigung nebeneinander be⸗ ſtanden, als Totenſtadt. Außer einem Haufen menſchlicher Ueberreſte fand man Dolche und Meſſer aus Kieſelerde, Aepte aus Faſerkieſel AUnd einige ſchöne Exemplare kugelförmigen Tongeſchirrs. Man nimmt an, daß die Grabhügel etwa aus dem Jahre 2000 v. Ehr, ſtammen. — Amerikauiſche Akademiker. Eine intereſſante Statiſtik wird über die Berufswahl der amerfkaniſchen Akademiker veröffentlicht. Von den jungen Leuten, die in dieſem Jahre die vier Univerſitäten Nale, Harvard, Princeton und Columbia verließen, widmen ſich 314 dem kaufmänniſchen Beruf, 109 dem Lehramt, 28 der Geiſtlichkeit, 14 dem Journalismus, 1 der Politik, 255 der Jurisprodenz, 46 der Medizin, 82 dem Banktveſen, 106 werden Ingenieure, 24 Architekten, 1 Künſtler, 1 Komponiſt, 2 Landwirte, 1 Naturforſcher, 1 Gärtner, 24 wenden ſich wwiſſenſchaftlichen Studien zu. Der ameskkaniſche Geſchäftsmann der Zukunft wird alſo ein gebildeter Mann ſein; dieſe Staliſtik widerlegt am beſten den Vorwurf, der in Amerika dem Univerſitätsſtudium gemacht wurde, daß es die jungen Leute von den Geſchäften fernhalte. — Der Mann, der eine Frau iſt. Aus London wird geſchrieben: Das Seltſamſte an dem kleinen alten Mann mit dem runzligen Ge⸗ ſicht und dem runden, ſchwarzen Hut und der ſchwarzen Ledertaſche, der ſich vorgeſtern wegen Ruheſtörung vor dem Poligelrichter in Weſt⸗ minſter verantworten mußte, war, daß er darauf beſtand, eine Frau zu ſein, und kein Mann, obſchon er in der Liſte der Angeklagten als härles Wilſon“ bezeichnet würde⸗ tlichen Namenf iſt Charlie Wilſon tatſächlich eine Frau, ſteht jetzt im 68. Lebensjahre, hat aber ſeit dem 28. Jahre als Mann ſeinen Lebensunterhalt ver⸗ dient. Obendrein war er oder ſie zweimal verheiratet, einmal als junges Mädchen heiratete Catharine Coome einen Schulmeiſter, der ſie ſchlecht behandelte. Sie ließ den Grobian im Stich und ging zu ihrem Bruder, der ein Flach⸗ und Schildmaler war. Sie erlernte dasſelbe Gewerbe; da ſie aber als Frau keine Arbeit finden konnte, zog ſie Männerkleider an, nannte ſich Charlie Wilſon und nicht mehr Catharine Coome und nahm Dienſte auf einem Schiff als Anſtreicher und Verzierer. Viele Jahre trieb ſie ſich auf dem Meere herum, kehrte dann nach London zurück und verheiratete ſich und zwar diesmal als Mann mit einem Dienſtmädchen vor dem Zivilbeamten in Weſt⸗ niinſter, und die beiden lebten 15 Jahre zuſammen in„glücklicher GEhe“— wie in den Romanen zu leſen iſt. Dann ſtarb die Frau; der weibliche Witwer verdingte ſich wieder als Anſtreicher bei einer der größten Schiffsgeſellſchaften Londons und verdiente in dieſer Stellung einen Wochenlohn von 40 Mk. Als die Jahre kamen, von denen man ſagt, ſie gefallen einem nicht, gab Charlie Wilſon ſeine Beſchäftigung auf und ergab ſich dem Trunke.„Er“ iſt wiederholt mit der Schutzmannſchaft in Konflikt geraten und hat mit dem Ge⸗ fängnis Bekanntſchaft gemacht, wobei auch ſein Geſchlecht entdeckt wurde. Sobald„ſie“ wieder die Freiheit erlangte, zog Charlie Wilſon abermals Männerkleider an, ſteckte die Pfeife in den Mund und betrank ſich. Und in dieſem Zuſtande der Trunkenheit iſt der arme Teufel auch letzthin wieder von einem Schutzmann in Piccadilly aufgegriffen und auf die Wäche geführt worden, wo er den leitenden Beamten mit der Erklärung überraſchte, daß er eine Frau ſei. (Voſſ. Stg.) — Ueber das Schickſal der einzelnen Typen des Bilſeromans „Aus einer kleinen Garniſon“ wird der„Nat.⸗Ztg.“ berichtet: Der frühere Oberleutnant Habenicht(im Roman unter dem Namen Specht geſchildert) ſoll Polizeikommiſſar in Kaſſel geworden ſein; der Regimentsadjutant Schmidt iſt in ein Fabriketabtiſſement in e Hannoder eingetreten, wo auch Bilſes Freund, der frühere Rittmeiſter würdigkeit, den„hohen 11er Rat“ mit den Schönheiten erwähnter Inſel bekannt zu machen, was auch bei einem unter ſchattigen Bäumen improviſierten Picknick von einem Redner(Herrn v. d. Heydt) ge⸗ würdigt wurde, indem derſelbe gleichzeitig des hochherzigen Schenkers dieſes Beſitztums an die Stadtgemeinde, Herrn Generalkonſul Reiß, ehrend gedachte und betonte, daß man durch ſolch freigebigen Akt, den Stolz Mannheims auf ſeinen Ehrenbürger verſtehen lerne. Um zum Mittageſſen oder zum gewohnten Frühſchoppen zurechtzukommen und die Gemeinde an der Ausſchmückung ihrer Häuſer zum Turnfeſt nicht länger aufzuhalten, verließen die leitenden Feuerianer unſere gaſt⸗ liche Stätte und hoffentlich ſind dieſelben wohlbehalten in unſerer Alk⸗ ſtadt angekommen. * Die diesjührige Hauptverſammlung deutſcher Gewerbevereine wird vom 10. bis 14. September in Straßburg abgehalten. Auf der Tagesordnung ſteht: 1. Beratung über die Frage des Befähigungs⸗ nachweiſes im Handwerk; 2. die Abänderung des Geſetzes zur Be⸗ kämpfung des unlauteren Wettbewerbs vom 27. Mai 1896; 3. die Gründung eines Verbandsorganes; 4. Beratung über die Sicherung der Bauforderungen; 5. Vorſchläge zur Beſeitigung der Grenzſtrei⸗ tigkeiten zwiſchen Handels⸗ und Gewerbekammer und 6. Verbands⸗ ſterbekaſſe. neeeee Rus dem Grossberzogtum. Schwetzingen, 2. Auguſt. Bei der heute vormittag ſtattgehabten Bürgermeiſterwahl wurde Herr Kaufmann Johann Wipfinger mit 71 von 78 abgegebenen Stim⸗ mengewählt. Weiter wurden noch 6 weiße Zettel abgegeben. Ungiltig war 1 Stimme. Dieſe einmütige Wahl zum Bürger⸗ meiſter legt das erfreuliche Zeugnis ab, daß man in Herrn Wipfinger einen Mann gefunden hat, der geeignet iſt, die Ver⸗ waltung unſerer Stadt zur Zufriedenheit Aller zu leiten. Die Stadt hat aus dieſem freudigen Anlaſſe Flaggenſchmuck angelegt. Die freiwillige Feuerwehr, deren Kommandant der nunmehrige Bürgermeiſter iſt, veranſtaltet heute abend einen Fackelzug mit daran anſchließendem Bankett in der Glashalle „zum wilden Mann“.— Ein ſchweres Gewitter ent⸗ lud ſich heute morgen über unſere Stadt mit einem ausgiebigen Regen. Der Blitz hat hierbei ſehr großen Schadem angerichlet. Ein kalter Schlag fuhr in das dem Gemeinderat Schäfer ge⸗ hörige Wohnhaus und richtete nicht unerheblichen Schaden an. Weiter ſchlug der Blitz in Plankſtadt in die Scheune und Stallung des früheren Kronenwirts Johann Klein und tötete ein Pferd. Das ganze Gebäude ſtand im Nu in Flammen und iſt der beträchtliche Erntevorrat mitverbrannt. Das übrige Vieh konnte gerettet werden. Der Geſamtſchaden beläuft ſich auf ca.—6000 Mark. Beim Einreißen des Gebäudes erlitt der Feuerwehrmann Philipp Hallwachs durch herabfallende Steine nicht unerhebliche Verletzungen.— In Seehaus, in der Nähe von Station Thalhaus, ſchlug der Blitz in die Scheuer des Güteraufſehers Ries und wurde dieſelbe ſamt Ernte⸗ vorräten ein Raub der Flammen.— Auf der Strecke Schwetzin⸗ gen⸗Hockenheim wurde ein Güterzug vom Blitz auseinander⸗ geriſſen und kam infolgedeſſen nur die Hälfte der Wagen im hieſigen Bahnhof hier an. Auf die ſofort erfolgte telegraphiſche Nachricht hin, wurden die im Walde ſtehen gebliebenen Wagen, ohne weiteren Unfall und Schaden wieder in den Bahnhof ein⸗ gebracht. D. Heidelberg, 2. Aug. In den Morgenſtunden von 3 bis gegen 7 Uhr gingen ſchwere Gewitter nieder mit ſtrömendem Regen. Ver Blitz hat mehrfach eingeſchlagen. () Heidpelberg, 1. Aug. Heute wurden hier die akademiſchen Ferienkurſe für badiſche Volksſchullehrer und Lehrerinnen eröffnet. Das Unternehmen iſt etwas Neues für Baden und es knüpfen ſich daran lebhafte Hoffnungen der Lehrer in Bezug auf eine nähere Ver⸗ bindung der Volksſchullehrer mit der Univerſität. es große Befriedigung, daß geſtern abend im Eröffnungs⸗Feſtakt in der Stadthalle der Prorektor der Univerſität, Hofrat Braune, die Kurſe ausdrücklich als akademiſche bezeichnete und das Intereſſe der Univerſität für dieſelben verſicherte, die gerne die Räume und die Lehrkräfte dazu geſtellt habe. Auch er ſprach davon, daß dieſe Kurſe nur der Anfang ſeien für eine vollſtändige Oeffnung der Univerſität für alle diejenigen Volksſchullehrer, die beſondere Befähigung beſäßen und beſonderes Streben nach Fortbildung, ſodaß ſpäter die gehobenen Stellen und die Aufſichtsſtellen im Glementar⸗ unterricht aus den Volksſchullehrern ſelbſt beſetzt werden können. Im übrigen würde allerdings der Seminarunterricht, der ja noch er⸗ weitert und vertieft werden könne, auf abſehbare Zeit die zweck⸗ mäßigſte Ausbildung für die Volksſchullehrer ſein. Vor ihm hatte Oberlehrer Göckel in warmen Worten auf die Hoffnungen hingewieſen, welche die Lehrerſchaft auf dieſe Kurſe, als auf einen Anfang, ſetze. Nach ihm ſprach der Oberbürgermeiſter die Befriedigung der Stadt darüber aus, daß die Kurſe hier ſtattfinden, wies auch darauf hin, daß der Landtag Sympathie für die Beſtrebungen der Lehrer gezeigt habe. Außerdem ſprach noch einer der Dozenten, Prof. Kindermann, fveundliche Worte, und zum Schluß dankte eine Lehrerin Frl. Webet für das allſeitige Wohlwollen. Sie hat im Verein mit Herrn Göckel er frühere Bataillonskommandeur s hat ſich in Gneſen niedergelaſſen und befindet ſich 8 Bandef, als Rentier lebt. Major Fuch damit in nächſter Nähe ſeines Freundes, des Forbacher Rittmeiſters Eh, der jetzt als Bezirksofftzier in Mogilno Dienſt tut, und deſſen Gattin im Bilſeſchen Roman unter dem Namen Stark als die Be⸗ herrſcherin des gauzen Bataillons und damit auch ſeines Komman⸗ deurs geſchildert wird. Der frühere Oberleutnant Lindner iſt als Maler in die Vogeſen gezogen, während Leutnant Block, dem in der Metzer Verhandlung ein unerlaubter Verkehr mit der Frau des Hauptmanns Erdler(jetzt in Spandau) nachgeſagt wurde, ſich in⸗ zwiſchen anderweitig verheiratet hat und darauf über das große Waſſer nach Amerika gegangen iſt. Rittmeiſter Haegele, der außer dem Leutnant Flemming allein aktiv geblieben iſt, uimmt gegen⸗ wärtig an dem Feldzuge gegen die Herero teil. Der frühere Ober⸗ leutnant Koch hat ſich nach dem Tode ſeiner vielgenannten Frau nach Bonn begeben, um ſich trotz ſeines Alters von 36 Jahren noch dem Studium der Rechte zu widmen. Bil ſe ſelbſt hat ſich in einer kleinen, abgelegenen Villa in Zehlendorf bei Berlin niedergelaſſen. — Der Weg zum Nordpol. zu erreichen“, veröffentlicht der bekannte Nordpolforſcher R. E. Peary einen ſehr bemerkenswerten Aufſfatz in„Harpers Weekly“. Er unter⸗ zieht zunächſt die verſchiedenen Wege, die ſich dem Nordpolfahrer bieten und die auch ſchon verſucht worden ſind, einer Kritik und er⸗ örtert dann ſeinen eigenen Plan, auf der ſogenannten„amerika⸗ niſchen“ Route, durch den Smith Sund, vorzugehen in folgender Weiſe:„Dieſe Route iſt mit Vorliebe von amerikaniſchen Eppeditionen gewählt worden; amerikaniſche Forſcher haben die Küſtenlinie aus arktiſchem Nebel und Dunkelheit bis zum äußerſten Punkte von 88 Grad 39 Minuten nördlicher Breite herausgehoben. Die Mehrzahl der arktiſchen Forſcher und Geographen, ſeien ſie nun Praktiker oder Theoretiker, erkennen an, daß dieſer der praktiſchſte Weg iſt. Seine Vorteile ſind eine Landbaſis, die dem Pol um hundert engliſche Meilen näher als auf jedem anderen Wege iſt, ein feſteres Packeis, das überſchritken derden kann, eine weite Küſtenlinie zur Rückkehr und die Gelegenheit, das Unternehmen in einem Jahre auszuführen, Deshalb erregte Ueber ſeine„Pläne, den Nordpol ſönliche Liebenswürdigkeit zierten ihn auch als Vorgeſetzten. ſich von dem Bierglas ein Splitter los und blieb veicht, wenn nicht der Zufall es gefügt und ſich nächſten Sommer für mich bereit zu halten großen Koſten habe ich den Geda Mannhetm, 2. Auguſt. General⸗Anzeiger. 3. Sette. die Arbeit zur Vorbereitung der Kurſe geſichtet, die vom Verband bad. Lehrer und vom Verein bad. Lehrerinnen angeregt worden ſind. Heute um 9 Uhr begannen die Kurſe. Es ſind ca. 300 Teilnehmer da, die meiſten aus Baden, aber auch ſolche aus dem Reich, ja auch aus dem Ausland wie Dänemark, Schweden, Norwegen und Serbien. aſt alle Teilnehmer haben ſämtliche Vorleſungen belegt. Sie werden alſo in dieſer heißen Zeit täglich fünf bis ſechs Stunden lang zwei Wochen hindurch an der Vertiefung ihrer Erkenntnis orbeiten. Ehre einem ſolchen Streben! Die Vorleſungen betreffen die Pſychologie der Schulkinder, Abſchnitte aus der Pflanzenkunde und aus der Nationalökonomie, die Schulgeſundheitslehre, die Geſchichte des Heidelberger Schloſſes, die deutſche Satzlehre und Kapitel aus der Philoſophie. „Heidelberg, 2. Aug. Die Arbeiten für den Bau einer dritten Neckarbrücke unterhalb des ſtädtiſchen Fuhrhofes ſind ſeit einigen Tagen in Angriff genommen. Bereits ſind die Fundamentpfeiler engerammt, auf welche die Brückenpfeiler zu ruhen kommen. Die Arbeit iſt einer Stuttgarter Firma übertragen. Die Brücke wird hauptſächlich für den Transport des Schottermaterials der Porphyr⸗ werke an der Bergſtraße benutzt werden. Karlsruhe, 2. Aug. Hier in ſeiner Vaterſtadt, im Ruheſtand lebend, wird der älteſte Geiſtliche der ebangel. Lan⸗ deskirche Badens, Stadtpfarrer und Dekan a. D. Guſtav Wöttlin, am 14. Auguſt d. J. das 90 jährige Geburts⸗ feſt feiern. Geiſtige und körperliche Rüſtigkeit iſt bei dem hoch⸗ betagten Jubilar noch in verhältnismäßig reichem Maße vorhanden; eine ſeltene Lebensenergie hatte ihn von jeher ausgezeichnet. Kein Unwetter konnte ihn jeweils von einem Gang abhalten, den er ſich einmal vorgenommen hatte. Auch in ſeiner amtlichen Tätigkeit be⸗ wies er die größte Tatkraft, verbunden mit perſönlicher Milde und Güte. Für Wahrheit und Freiheit der religiöſen Ueberzeugung trat er allezeit mannhaft ein, auch in Tagen, wo dies nicht gerade leicht geweſen iſt. Beinahe 60 Jahre ſtand er in kirchlichen Dienſten. Nach ſeiner im Jahre 1836 erfolgten Rezeption und einem zweijährigen Vikariat war er 1889 Pfarrer in Neckarbinau, 1846 in Ehrſtädt, 1860 in Ellmendingen und 1868 erſter Stadtpfarrer in Neckar⸗ gemünd. In allen Gemeinden wurde ſeine treue, unermüdliche und erfolgreiche Wirkſamkeit hoch geſchätzt; er beſaß voll und ganz die Liebe und das Vertrauen ſeiner Pfarrkinder. In der Seelſorge war der Jubilar ein Meiſter, ebenſo in der Organiſation des kirchlichen Vereinslebens und der(csiſtlichen Liebestätigkeit. Als langjähriger Dekan der Neckargemünder Diözeſe war er ein⸗ geweiht in das allgemeine kirchliche Leben und Schulweſen ſeiner Zeit, wie ſelten ein anderer. Strenge Gewiſſenhaftigkeit und per⸗ Ins⸗ beſondere in ſeinem letzten Wirkungskreiſe Neckargemünd war er der ehrwürdige Vater der Gemeinde. Aus Dankbarkeit und bei Anlaß ſeines 80jährigen Geburtstages hatte die Stadt ihn zum Ehren⸗ bürger ernannt; von allerhöchſter Stelle aus wurde ihm in An⸗ erkennung ſeiner großen Verdienſte das Ritterkreuz 1. Klaſſe mit Gichenlaub des Ordens vom Zähringer Löwen verliehen. BC. Freiburg, 30. Juli. die Kreiſe Freiburg, Lörrach und Offenburg hielt am 28. Juli d. J. in der Aula der Luiſenſchule in Lahr ihre 10. Vollberſamm⸗ kung ab. U. a. war als Regierungsvertreter der Vorſtand des Großh. Bezirksamts Lahr, Geh. Regierungsrat Dr. Klemm, an⸗ weſend. Oberbürgermeiſter Dr. Altfelix entbot der Verſammlung namens der Stadt und des Stadtrats Lahr herzliche Willkommens⸗ grüße. Nach der Jahresrechnung ſchließt das letzte Geſchäftsjahr mit einer Einnahme von 46 948.46 M. und einer Ausgabe von 46 684.60 M. ab, ſodaß ein Kaſſenreſt von 263.86 M. verbleibt. Finen wichtigen Punkt der Tagesordnung bildete die Exörterung Aber die Begriffe„Fabrik“ und„Handwerk“. Zur Frage der Be⸗ vechtigung der ſtaatlich geprüften Werkmeiſter zur Führung des Meiſtertitels referierte Vorſtandsmitglied Kupferſchmiedmeiſter O. Streißguth⸗Lahr. Emmendingen, 1. Aug. Von einem bedauerlichen Mißgeſchick wurde am Samstag abend ein Arbeiter der Firma Heſſig in Karls⸗ ruhe, welche z. Zt. Betonarbeiten ausführt, betroffen. Derſelbe krank in einer hieſigen Wirtſchaft ein Glas Bier, unbverſehens löſte ihm im Halſe Noch in der Nacht verſuchte ein zu Hilfe gezogener Arzt was ihm jedoch, trotz aller Bemühungen nicht gelang und mußte ſich der Mann geſtern früh zwecks Operation in die chirurgiſche Klinik nach Freiburg begeben. BC. Hüningen, 1. Aug. Sein Leben bei der Rettung eines Kameraden verloren hat dieſer Tage der 14jährige einzige Sohn des Stationsaſſiſtenten Kaiſer. Beim Baden im Rhein unterhalb der Kanalmündung hatte ſich, wie der„Arbeiterfr.“ erzählt, der 11jähr. Sohn des Bürgermeiſters zu weit hinausgewagt und er konnte ſicht⸗ lich ermüdet das Ufer nicht mehr erreichen. Da ſchwamm der 14jähr. Kaiſer mit einem Korkgürtel um die Lenden herbei, hieß den kleinen Jungen ſich ihm auf den Rücken ſetzen und hätte auch das Ufer er⸗ hätte, daß ſich der Korkgürtel ſihm über die Beine ſchob und ihn ſo an der Bewegungsfreiheit hinderte. Da er ſich mit den Armen allein nicht oben halten konnte, verließen ihn die Kräfte. Er konnte den ihm vom Ufer aus zuge⸗ worfenen Rettungsgürtel nicht mehr erreichen, ſank unter und ver⸗ ſchwand in der Tiefe. Der kleine Bürgermeiſtersſohn aber konnte den Rettungsgürtel erfaſſen und ans Üfer gelangen. Die Leiche des armen Kaiſer, der ſich ſo heldenmütig benommen hat, konnte noch nicht gefunden werden. ſtecken. denſelben zu entfernen, Die Handwerkskammer für * Hüningen, 30. Juli. Geſtern nacht kam ein Knecht des Päch⸗ ters der an der Basler Grenze belegenen ſogenannten Schiffnnihle mit einem mit Malz ſchwerbeladenen Wagen von Baſel zurück und berfuhr beim Einfahren in den Hof zwei am Durchgang liegende ſchlafende Arbeiter. Letztere waren tagsüber bei der auf dem Hof arbeitenden Dampfdreſchmaſchine beſchäftigt und ſollten in der Scheunetenne auf Stroh ſchlafen. Da es ihnen im Innern der Scheune jedoch zu ſchwül war, legten ſie ſich ins Freie aufs Stroh, das am Rande des Weges lagerte, wo ſie auch einſchliefen und ſo feſt, daß ſie das Herankommen des Wagens nicht hörten. Dem einen wurde lt.„Str. Poſt“ der Bruſtkaſten eingedrückt, ſo daß der Tod augenblicklich erfolgte. Der andere erlitt ſchwere Verletzungen an einem Arm, am Knie und an einem Ohre. * Iſpringen, 1. Aug. Die 33jährige Ehefrau des Landwirts Karl Kunzmann von hier goß aus einer Erdölkanne Erdöl auf das brennende Feuer im Herd, wobei natürlich der ganze Inhalt der Kanmne explodierte. Die Frau ſtand im Augenblick in hellen Flammen. Sie berſuchte ſofort ins Freie zu ſpringen, im Hausgang begegnete ihr lt.„Pf..“ ihr Mann und riß ihr ſchnell die brennenden Kleider vom Leibe, wobei er ebenfalls wie die Frau entſetzliche Brandwunden dabontrug. Der Mann iſt an den Armen und Händen bedeutend verletzt, noch ſchwerer aber die Frau. Dieſe wurde ſofort ins Pforz⸗ heimer Krankenhaus gebracht. * Ihringen, 1. Aug. Das Freiburger Artillerie⸗Regiment beabſichtigt auch in dieſem Jahre die in der Felddienſtordnung vor⸗ geſehenen Geländeritte hinter Hunden vorzunehmen. Die ſtattliche Meute, ein Geſchenk des Fürſten zu Fürſtenberg, iſt zur Zeit in Lilienhof einquartiert und haben wir häufig Gelegenheit, ſie bei ihren Uebungen zu beobachten. Letztere zielen vorerſt darauf ab, den Hunden das Jagen auf Wild abzugewöhnen, ſie„haſenrein“ zu machen. Dies geſchieht dadurch, daß Berittene die Hunde um⸗ geben und in ſchnellſter Gangart vom Verfolgen des Wildes ab⸗ halten. * Von der Schwarzwaldbahn, 1. Aug. Die Legung des zweiten Geleiſes, welches ſeither nur bis Immendingen reichte, iſt nun bis zur Station Thalmühle fertiggeſtellt und anfangs Oktober wird die Strecke bereits bis zur Station Engen zweigleiſig ſein. oc. Vum Bodenſee, 1. Aug. Bei der Ueberſiedelung des Fürſten von Fürſtenberg zum Sommeraufenthalt nach Heiligenberg ver⸗ unglückte ein Pferd im Werte von 5000 M. Das wertvolle Tier mußte in Ueberlingen getötet werden. * Pfalz, heſſen und Emgebung. * Ludwigshafen, 2. Aug. Feſtgenommen wurde geſtern durch die hieſige Polizei ein gewiſſer Albert Zeiger aus Kaiſerslautern, gegen den vom Amtsgericht in Mannheim Haftbefehl wegen Körper⸗ verletzung erlaſſen wurde.— Zu breit geladen hatte geſtern vor⸗ mittag der Ackerer Peter Rennhols von Waldſee, welcher einen Wagen Stroh nach Mannheim verbrachte. Infolgedeſſen konnte die Elek⸗ triſche auf der Rheinbrücke nicht vorbei und mußte deshalb kurze Zeit den Betrieb einſtellen. Der Strohwagen hatte eine Breite von 4 Meter. * Kaiſerslautern, 2. Aug. Heute morgen kam das Fuhrwerk des Händlers Philipp Kolb aus Frankenthal mit Marktwaren hier an. Als das Pferd an ſeinem gewöhnlichen Halteplatz angelangt war, fand man Kolb kot im Wagen. Er hat in Frankenſtein noch das Pferd gefüttert und iſt auf der Fahrt von Frankenſtein hierher einem Herzſchlag erlegen. Den gewohnten Weg hat das Pferd ohne Führer zurückgelegt. K. ſtand in den 60er Jahren und beſuchte den hieſigen Wochenmarkt ſchon eine lange Reihe von Jahren. * Frankenſtein, 1. Aug. Bei der hieſigen Gewehrſchaftsfabrik wird ein Mann als Einkäufer von Baumſtämmen verwendet, der dies Geſchäft noch neben ſeiner Land⸗ und Gartenwirtſchaft betreibt. Obwohl er mit der Orthographie auf keinem guten Fuße ſteht, hat ſich derſelbe bisher in der Praxis ſehr gut bewährt. Letzter Tage aber brachte er nun die Frau des Hauſes in große Aufregung durch ein Schreiben, worin er mitteilte, daß er dieſe Woche hinkäme und der Frau einige ſchöne große Erſtlings bären mitbringen werde, welche er ſelbſt gezogen habe. Voller Spannung ſah man ſeiner Ankunft entgegen und wirklich hatte er in einem kleinen Körbchen einige Prachtexemplare von ſeinen ſelbſtgezüchteten— Birnen! * Mußbach, 1. Aug. Ein bedauerlicher Unglücksfall er⸗ eignete ſich am Samstag in der Wohnung des Küfermeiſters Heinrich Kerth. Der Eingang zum Keller dieſes Hauſes befindet ſich im Hausflur und iſt durch eine ſogenannte Falltüre gedeckt. Dieſe ſtand offen, als Frau Kerth zur angegebenen Zeit rückwärts gehend und den Kinderwagen mit ihrem jüngſten Kinde nachziehend, das Zimmer verlaſſen wollte. Sie ſtürzte durch die Oeffnung ab in den ziemlich tiefen Keller, den Kinderwagen mit ſich reißend. Während ſie ſelbſt bewußtlos liegen blieb, kam das Kind ohne jegliche Verletzung davon. Frau Kerth, die eine ſchwere Gehirnerſchütte⸗ rung erlitt, iſt erſt geſtern nachmittag zum Bewußtſein gekommen. * Michelſtadt, 1. Aug. Während geſtern faſt ganz Michelſtadt in Erbach auf dem zweiten Wieſenmarkt war, brach in der Nacht auf dem Zimmerplatz und Werkſtätte(Holzſchneiderei) des W. Meher hier Großfeuer aus, welchem, krotz Gingreifens der Feuerwehr, Werkſtätte, Maſchinen und alle Holzvorräte zum Opfer fielen. Ein Glück war es, daß Windſtille herrſchte, ſonſt hätte das Feuer ſich leicht weiter verbreiten können. Wie man hört, Brandſtiftung vorliegen, eine andere Urſache iſt nicht leicht erklärlich, da der Platz mit den Lokalitäten am Ende der Stadt iſoliert liegen. rer —— x ˖ ˖——— e Seine Nachteile ſind die größere Schwierigkeit, ein Schiff zu einem Höheren Breitengrad zu bringen, und das zerklüftete Eis. Dieſen Weg will ich benutzen und meine große Erfahrung, die perſönliche Vertrautheit mit jedem Fußbreit der Gegend und die Fähigkeit, die äußerſten Anſtrengungen der Eskimos zur Unterſtützung meiner Pläne nutzbar zu machen, in den Dienſt dieſes Unternehmens ſtellen. Der kritiſche Teil dieſes Planes iſt die Ueberſchreitung des mittleren Teils des Weges, der vom Eis verſperrten Kanäle zwiſchen Kap Sabine und der Nordküſte des Grant⸗Landes, eine Strecke von nur 350 Meilen, die ſchon von vier Schiffen gemacht wurde. Von dieſer hat die kleine „Polaris“ die ganze Fahrt gemacht, ohne Eis zu ſehen. Nördlich davon iſt eine Schlittenfahrt zu machen bon noch nicht 500 Meilen zum Pole, von denen ich 100 ſchon einmal zurückgelegt habe, und die im ganzen nicht mehr als vier Schlittenreiſen erfordert, wie ich je in jener Gegend ſchon gemacht habe. Südlich davon erſtrecken ich etwa 3000 Seemeilen zwiſchen Kab Sabine und Newhork, die von edem geeigneten Schiff im Auguſt jeden Jahres gemacht werden können. Für den ſchwerſten Teil der Fahrk von Sabine nach Nord Grant⸗Land brauche ich das beſte arktiſche Schiff, das gebaut werden kann. Es ſoll aber nicht wie Nanſens„Fram“ oder wie die deutſche „Gauß“ oder die engliſche„Discovery“ gebaut ſein. Mein Schiff, — es handelt ſich nicht um einen Traum, ſondern einen ſorgfältig gusgearbeiteten Plan mit den Zeichnungen dazu— muß Widerſtands⸗ kraft haben, ferner eine ſolche Form, daß es ſich beim Druck des Eiſes hebt, und es muß ſo kräftig ſein, daß es ſchwimmende Eisfelder ſpaltet und ſich hindurchdrückt. Es muß ein maſſiver kräftiger Dampfer ſein, kein Segelſchiff mit Hilfsmaſchinen. Dies wird das einzige teure ilfsmittel ſein, das ich brauche. Ich wollte in dieſem Sommer ein Schiff nach Norden ſchicken, um eine Kohlenſtation anzulegen und die Eskimos anweiſen zu laſſen, Hunde, Fleiſch und Pilſe zu ſammeln ; aber wegen der nken aufgegeben. Die Kohlenſtation, o ſich mein Depot im Jahre 1898 gerichtet, das den Hauptdampfer egleitet und Anfang September in Etah errichten will ird zurücktehrt. In den nächſten 10 Monaten werde ich mit der Beauf⸗ Geldmittel genug zu tun haben; dann kommen noch dazu die wieder⸗ ſtellung der Vorräte und Ausrüſtung. Anfang Juli 1905 werde ich nach Norden dampfen, das Kohlendepot in Etah und die Hilfsſtation für Lebensmittel auf Kap Sabine einrichten, meine Eskimos und Hunde an Bord nehmen und die Strecke Eisſchiffahrt nördlich von Kap Sabine in Angriff nehmen. Die Nordküſte von Grant⸗Land hoffe ich Anfang September zu erreichen, dort mit meinem Schiff zu überwintern und Anfang Februar die Schlittenfahrt zu beginnen; ſo hoffe ich den Pol zu erreichen und vielleicht ein neues Land aus der„terra incognita“ am Nordpol aufzufinden.“ Berliner Brief. Heute muß ich von ernſten Dingen reden. In den letzten Wochen haben ſich in Berlin die Fälle von Selbſtmord ganz bedenklich gehäuft. Offenbar iſt es kein Zu⸗ fall, daß wir dieſe Entdeckung gerade in einer außergewöhnlich heißen Zeit machen. Von jeher hat man der Hitze eine deprimierende Ein⸗ wirkung auf die menſchliche Denkkraft, auf die menſchliche Vernunft zugeſchrieben. Ich erblicke in der Tatſache, daß die außergewöhnlich hohe Temperatur mit einer außergewöhnlichen Häufung der Selbſt⸗ Selbſtmord faſt immer nur in Momenten geiſtiger Minderwertigkeit ausgeführt wird. Ein Selbſtmordkandidat erſcheint mir— wenige Fälle ausgenommen— ſtets als ein geiſtig Umnachteter. Von zehn Fällen wird wohl kaum in einem einzigen die grauenvolle Tat mit klarem Bewußtſein verübt, vielmehr wird der Zuſtand des Selöſt⸗ mörders kurz vor der Tat wohl meiſt derjenige ſein, den die Neuzeit mit„hochgradiger Nervoſität“ bezeichnet. Die Berliner Selbſtmordgeſchichten der letzten Wochen ſpielt faſt ausſchließlich in den Kreiſen des Proletariats und des Mittelſtandes. Als treibendes Moment ließ ſich in hat ſich auch bei dieſer Gelegenheit in charakteriſtiſcher Art dahin ſoll ſichtigung des Schiffsbaues und der Aufbringung der noch fehlenden holten Proben des Schiffes und der Maſchinen und die Zuſammen⸗ Hyypnotiſierenden macht. Nein. Es gibt auch noch eine andere von Hypnoſe, nämlich diejenige, die durch einzelne Perſo mordfälle zeitlich zuſammenfällt, die Beſtätigung der Annahme, daß * Mainz, 1. Aug. Bei den nächtlichen Angriffsmanövern auf die Feſtungswerke in Kaſtel traf, wie wir damals meldeten, eine Leuchtkugel einen Soldaten vom Infanterieregiment Nr. 88 am Bein und riß ihm eine Fleiſchwunde, die die Aufnahme des Ver⸗ letzten in das Lazarett nötig machte. Dort ſchien die Heilung gut voranzuſchreiten, als ſich plötzlich Starrkrampf einſtellte, der jetzt den Tod des Soldaten zur Folge hatte. * Kaſtel, 1. Aug. Wahrſcheinlich infolge eines Sonnenſtiches iſt ein hieſiger junger Mann irrſinnig geworden. Er leidet an Ver⸗ folgungswahn, flüchtete ſich auf das Dach ſeines Hauſes und lief von einem Dach zum anderen, bis die Polizei kam und ihn zu ſeiner eigenen Sicherheit feſtnahm. Er kam dann in das St. Rochus⸗ hoſpital nach Mainz. Cheater, Runſt und Wiflenſchalt. Ibſens Briefwechſel. Dem„Litterariſchen Echo“ wird aus Ehriſtiania geſchrieben: Eine vollſtändige Ausgabe von Ibſens Brief⸗ wechſel— die erſte in ihrer Art— wird von dem in Stockholm wohnenden Sohne des Altmeiſters in Verbindung mit dem bekannten Litterarhiſtoriker und Eſſayiſten Carl Naerup vorbereitet. Die Sammlung wird neben bereits bekannten Stücken vor allem auf Ibſens ältere Korreſpondenz zurückgreifen, auf die Jahre ſeines Münchener Aufenthalts, aus denen dank der raſtloſen Fürſorge der Herausgeber ein ungemein reichhaltiges litterar⸗hiſtoriſch wie biographiſch gleich feſſelndes Material zufammengetragen worden iſt. Die Veröffentlichung dürfte für den Spätherbſt zu erwarten ſein; gleichzeitig mit der norwegiſchen Ausgabe, die Ibſens langjährigen Verleger Gyldendal in Kopenhagen verlegt, ſoll eine vom Dichter ſelbſt autoriſirte deutſche Ausgabe erſcheinen. Eine höchſt erfreuliche Beſſerung in Ibſens geſundheitlichem Befinden hat es übrigens er⸗ möglicht, daß ein nicht unbeträchtlicher Teil der Korreſpondenz unter des Dichters perſönlicher Mitwirkung geſichtet und für die Druck⸗ legung vorbereitet werden konnte. Ibſens bekannte Delikateſſe in Angelegenheiten des brivaten Verkehrs und Meinungsaustauſches geltend gemacht, daß er ſeinen Mitarbeitern die ſtrikte Weiſung er⸗ teilte, mit größter Peinlichkeit alle perſönlich gearteten Einzelheiten aus den Briefen auszumerzen, damit keinerlei fremde Gefühle ver⸗ letzt würden— eine Maßregel, deren Befolgung den Herausgebern ziweifellos manch böſes Kopfzerbrechen verurſacht haben dürfte, be⸗ ſonders wenn man ſich die durchgehends temperamentvolle Tonart vergegenwärtigt, auf die beſonders die Briefe aus der Sturm⸗ und Drangzeit des Dichters geſtimmt zu ſein pflegten. Sommerfeſtſpiele in München 1904. Der vollſtändige Be⸗ ſetzungsplan für ſämtliche Wagner⸗ und Mozart⸗Feſtſpiele, welche im heurigen Sommer in München ſtattfinden, iſt nunmehr erſchienen. Wir entnehmen demſelben, daß Triſtan und Iſolde heuer zum erſten Male in neuer Gewandung des 12 Jahrhunderts gegeben wird und zwar am 12. Auguſt unter Leitung Felix Weingartners, am 24. Auguſt unter Franz Fiſcher. In beiden Aufführungen wird Fräulein Milka Ternina die Iſolde ſingen. Der fliegende Holländer wird am 14., 16. und 29. Auguſt, ferner am 6. September unter Direktion des Generalmuſikdirektors Felix Mottl aufgeführt. Die Rolle des Holländer ruht zweimal in den Händen des Herrn A. van Rooy(London), zweimal in denen des Herrn Fritz Feinhals(München), die Senta ſingt dreimal Fräulein Morena, am 16. Auguſt Frau Gadski(Newhork). Profeſſor Arthur Nikiſch wird die Vorſtellungen der Meiſterſinger bon Nürnberg am 15. und 27. Auguſt leiten. Der Ring des Nibelungen erſcheint heuer dreimal auf dem Spielplan und zwar wird den erſten und dritten Ring(bom 18.—21. Auguſt und.—11 September) Generalmuſikdirektor Felix Mottl, den zweiten Ring(vom 81. Auguſt bis 3. September) Hofkapellmeiſter Franz Fiſcher dirigieren. i zweiten Ring iſt die Rolle des Wotan mit Herrn A. von Roohy be Die Brünnhilde wechſelt zwiſchen den Damen Senger⸗Be (Mülnchen), Morena(München) und Fränkel⸗Claus(5 Die Rheintöchter ſingen die Damen Hermine Boſetti M Sophie Dapid(Cöln) und Fräulein Matzenauer(8 Karl Vurrian(Dresden) ſingt den Sigmund, Heinrich Knote chen) den Siegfried, Raoul Walter(München) den Loge. In Leitung der MWozart⸗Feſtſpiele vom.—11. Auguſt teil. ſich die Herren: Generalmuſfikdirektor Felix Mottl, Hofkapellme Hugo Röhr und Hofkapellmeiſter Hugo Reichenberger. An Gäſten wirken bei den Mozart⸗Feſtſpielen mit: Die Damen: Erneſta De ſarta(Newyork), Mathilde Fränkel⸗Claus(Hamburg), Johanng Gadski(Newyork), Elſa⸗Henſel⸗Schweitzer(Frankfurt), G Herzog(Berlin), Minnie Naſt(Dresden). Die Herren: Hermann Gura(Schwerin), Karl Jörn(Berlin), Deſidor Zador(Pr Beſetzungspläne für ſämtliche Feſtſpiele und ausführliche Programme ſind durch die Generalagentur, Reiſebureau Schenker u. Co., chen, Promenadeplatz 16 koſtenfrei zu beziehen, wohin auch Bille beſtellungen zu richten ſind. Briefkaſten. Abonnent a. W. Ihr alter Mietsvertrag iſt noch rechtsgiltt Abonnent G. K. Die Kündigungsfriſt bei möblierten Zimmern iſt dieſelbe wie bei Wohnungen; monatliche Zahlung bedingt mon t⸗ liche Kündigung, doch können Sie mit letzterer bis 169 zuwarte dinand und Luiß lich ſtarke Sonnenglut die ohnehin geſchwächte Kraft zu ver⸗ Denken und Handeln noch weiter gemindert hat. Jedes Moment, das die Kraft zu vernünftigem Denken Handeln mindert, muß der Selbſtmordſeuche neue Opfer ſchaff Zu den Mitteln, die die Kraft zum Denken und zum Hande! dern, zählt zweifelsohne die Hypnoſe. Nicht nur diejeni einem berufsmäßigen Hypnotiſeur ausgeht und aus dem Hyp ſterten überhaupt ein willenloſes Werkzeug in den beſonderem Geiſt, von beſonderem Rang, von beſondere auf die große Maſſe ausgeübt wird. Zu Perſönl! die mit einer derartigen Kraft— ſo zu ſagen: von Berufs wes — ausgeſtattet ſind, zählen die Männer, die die großen Ta 83 tungen ſchreiben. Das iſt eine allgemein anerkannte Tatſache z. B. läßt der einfache, politiſch unſelbſtändig denkende, Berli Arbeiter ſich durch die Zeitung hypnotiſieren, die ſeine Lektüre bild iſt er Abonnent des ſcheinbar unpartefiſchen, in Wirklichkeit geſprochen konſervatiben„Berliner Lokalanzei 1 alle politiſchen Ereigniſſe ſanft und milde durch d e der Regierungstreue betrachten; gelingt es aber eine b 4 4 5 5 85 4. Seite General⸗Anzeiger. Mannheim, 2. Auguſt. Stimmen aus dem Publikum. In einer deutſchen Radfahrerzeitung leſen wir unter der Spitz⸗ marke„Wie in den Großſtädten geſprengt wird.“ u. a. folgendes über Berlin: Man ſollte kaum glauben, wieviel Unkenntnis des wahren Be⸗ dürfniſſes bei Straßenreinigungen immer noch bei den zuftändigen Behörden zu finden iſt. Die ganze Berliner Sauberkeit ſpielt ſich auf eine plan⸗ und zielloſe Pantſcherei hinaus, die am beſten ganz unterbleiben müßte. Wenn die Grundidee der Verliner Straßen⸗ reinigung richtig ausgeführt würde, d. h. wenn unmittelbar hinter den ztwei bis drei Sprengwagen, die die Auflöfung des Straßen⸗ ſchmutzes in einen leicht wegzuſchaffenden Brei beſorgen ſollen, die bekannte Rotte von mit Gummiſchrubbern bewaffneten Aufwpiſch⸗ Mannſchaften folgte, wie z. B. in Leipzig, dann würden die Straßen allerdings ſehr bald gründlich geſäubert und zugleich trocken ſein. In Wirklichkeit aber wird durch ſchlechte Dispoſition beim Straßen⸗ reinigen in Berlin viel geſündigt, und wenn man ſich ſchon nicht ent⸗ ſchließen kann oder will, ein beſſeres Syſtem anzuwenden, ſo ſollte man wenigſtens nicht zögern, die Methode einzuführen, nach welcher jeder Spreugwagen neueſter Bauart mit einem rotierenden Gummi⸗ ſchrubber verſehen iſt, eine Vereinigung, die die beſten Ergebniſſe liefert. Für den, der ſein Rad zur Fahrt ins Geſchäft benutzen will, iſt es manchmal nur eine Zeitfrage, ein Unterſchied weniger Minuten, ob er ſauber, wie er das Haus verlaſſen, im Geſchäft anlangt oder ob er beim Eintreffen daſelbſt mehr jenem bekannten Rüſſeltier gleicht, das in Deutſchland ſo viel gezüchtet wird. Es hängt eben ganz davon ab, ob die Sprengwagenkutſcher etwas früher oder ſpäter angefangen haben. Noch ſchlimmer als beim Asphalt ſind die Folgen des ſyſtem⸗ loſen Sprengens bei Steinpflaſter, weil hier die Feuchtigkeit in die Fugen einzudringen ſucht und ſich länger darin hält. Von der in jedem Fall durch übermäßiges Sprengen eintretenden Gefahr für das Leben des Radfahrers habe ich noch nicht einmal etwas erwähnt; ich bin aber davon überzeugt, daß es nur der immer zunehmenden Gewandtheit der Berliner Radfahrer zu danken iſt, daß nicht alle Tage ernſte Unglückfälle durch Ausgleiten zu verzeichnen ſind.“ Wenn wir dieſe Zeilen leſen und betrachten die friſch geſprengte Neckarbrücke, bisweilen auch Breite Straße und Planken ete., ſo müſſen wir zugeben, daß das ſonſt ſo reinliche Mannheim auch in dieſer Beziehung Großſtadt wird; oder Kleinſtadt? Bei der Gelegen⸗ heit möchten wir noch einen anderen Punkt betr. Neckarbrücke er⸗ wähnen. Es iſt uns oft aufgefallen, daß z. B. Leute, welche von der Innenſtadt nach der Neckarvorſtadt auf der rechten Seite der Brücke gehen, beim Verlaſſen derſelben unmittelbar um den Steinquader am Ende der Brücke herum auf die gegenüberliegende Seite laufen, ohne ſich umzuſehen. Sie kommen dadurch in Gefahr, von einem richtig fahrenden Wagen, Radfahrer oder auch elektriſchen Wagen angerannt zu werden, ohne daß man dem betr. Wagenführer einen Vorwurf machen kann. Es würde ſich deshalb empfehlen, beiderſeits der Brücke als Verlängerung der Ketten⸗ bezw. Eiſenträgerkonſtruktion ein eta 5 Meter langes einfaches Geländer anzubringen, welches die Paſſanten zwingt, noch wenigſtens 5 Meter geradeaus zu gehen, wodurch ſie dann einen freien Ueberblick über die Straße gewinnen. Heueſte Hachrichten und Telegramme. Orivat-Celegramme des, General-Hnzeigers“. *Stuttgart, 2. Aug. Der Schwäb. Merkur meldet: Am Mittwoch feiert in Friedrichshafen der frühere württembergiſche Miniſterpräſident Freihr. v. Mittnacht das Feſt der goldenen Hochzeit und gleichzeitig ſein Schwiegerſohn, der frühere Komman⸗ dant von Stuttgart, Generalleutnant 3z. D. v. Neidhardt die ſilberne Hochzeit. *Aachen, 2. Aug. Der Rendant des ſtädtiſchen Kranken⸗ hauſes Krückel meldete 85 000 M. Fehlbetrag, der durch falſche Buchungen verſchleiert war. Dresden, 2. Aug.(Frkf. Zig.) Der Kongreß des Ver⸗ bandes der eingeſchriebenen Hilfskaſſen nahm eine Reſolution an, bie in der Aerztebewegung eine Gefahr für eine gedeihlſche Ent⸗ wickelung der Krankenkaſſen erblickt und ſpricht ſich gegen die freie Aerztewahl aus, nicht aber gegen die angemeſſene Aerztebezahlung, die durch gütliche Vereinbarung anzuſtreben ſei. Dresden, 2. Aug. Die Dresdener Zeitung wurde wegen Beleidigung des Offizierskorps in der Bautzener Affaire zu 200 Mk. Geldſtrafe oder 20 Tage Haft verurteilt. (Irkf. ig.) Leipzig, 2. Aug. Das„Leipz. Tagbl.“ dementiert auf Grund amtlicher Ermächtigung die hier und auswärts verbreiteten Gerüchte von einem Choleraausbruch in Leipzig. * Eſſen(Ruhr), 2. Aug. In der Gemeinde Harten brach eine Ruhrepidemie aus. Gegen 70 Erkrankungen wurden bereits behördlich gemeldet.(Frkf. Ztg.) * Hamburg, 2. Aug. Gegenüber verſchiedener, auch aus⸗ wärts verbreiteter Gerüchte, teilt die Polizeibehörde amtlich mit, daß in Hamburg kein Cholerafal! vorgekömmen iſt und daß der Geſundheitszuſtand der Bevölkerung zu Befürchtungen in dieſer Hinſicht keinen Anlaß bietet. Bern, 2. Aug. Mit einer Begrüßungsanſprache des Bundes⸗ präſidenten wurde hier der 2. internationale Kongreß gz ur Förderung des Zeichenunterrichts eröffnet. Deutſchland iſt auf demſelben durch 76 Mitglieder vertreten. * Paris, 2. Aug. Der„Gaulois“ behauptet in den Proviantmagazinen von Verdun ſei eine große Menge Büchſen mit verdorbenen Konſerven aufgefunden worden. Auch ſeien die in den Proviantmagazinen an der Oſtgrenze für den China⸗ feldzug entnommenen Vorräte an Lebensmittel und Munition noch nicht ergängt. Schließlich behauptet das Blatt noch, der Panzerturm in Fort Frouard befinde ſich in einem ganz vernachläſſigten Zuſtande.(Bekanntlich wird General Negrier nachgeſagt, daß er von ſeinem Kommando wegen gewiſſer Zuſtände der Landesverteidi⸗ gung im Oſten zurückgekehrt ſei. D. Red.) * Rom, 2. Aug. Der Papſt hatte heute eine lange Be⸗ ſprechung mit dem Nuntius Lorenzelli, der ihm über die Lage Bericht erſtattete. * Konſtantinopel, 2. Aug. Bei Muſch hat ein neuer Zuſammenſtoß zwiſchen Argentinier und türkiſchen Truppen ſtattge⸗ funden.(Frkf. Ztg.) Newyork, 2. Aug. Die Pullmannſchen Wagenbauwerkſtätten ſind auf unbeſtimmte Zeit geſchloſſen.(Frkf. Ztg.) Rätſelhafter Selbſtmord. » Frankfurt a.., 2. Aug. Heute morgen fand man in der Eronſtettenſtraße, einer noch unbebauten Straße, in der Nähe des Friedhofßs in einem Sinkkaſten der Sielanlage die Leiche eines Mannes, welche mit dem Kopfe nach unten in dem Schacht feſtge⸗ klemmt war. Der Tote, welcher anſcheinend ein italieniſcher Arbeiter iſt, wies keinerlei Verletzungen auf, und es iſt rätſelhaft, wie er in den Kanalſchacht gekommen iſt. Die Behörde neigt zu der Annahme, daß ein Selbſtmord vorliege. Die Perſonalien ſind nicht be⸗ kannt. Zur Ausſperrung der Bauarbeiter. * Frankfurt a.., 2. Aug. Die Unterhandlungen zwiſchen den Unternehmern und den Vertretern der Arbeiter haben heute Morgen 9½ Uhr begonnen. Von den Zimmerern wohnte der erſte Vorſitzende des Hamburger Zentralvorſtandes, Schrader, und Redakteur Brinkmann den Beſprechungen bei. Die Maurer ſind durch Reichstagsabgeordneten Brömelburg, den erſten Vorſitzenden des Zentalverbandes der Maurer und Gauleiter Schutzmann ver⸗ treten.(Frankf. Ztg.) Niedriger Waſſerſtand. * Dresden, 2. Aug. Die Sächfſiſch⸗Böhmiſche Dampfſchiffahrtsgeſellſchaft ſtellt wegen niedrigen Waſſerſtandes den Betrieb am 3. Auguſt ein. Die Berliner Anarchiſten und die Ermordung Plehwes. *Berlin, 2. Aug. Die Berliner Anarchiſten nahmen geſtern in einer öffentlichen Verſammlung zu der Ermordung des ruſſiſchen Miniſters Plehwe Stellung. Der Refexrent des Abends Senna Hoh hielt die Tat im Hinblick auf die Haltung des Er⸗ mordeten für gerechtfertigt und ſprach ſeine Sympathie für die ruſſiſchen Revolutionäre aus. Zutumultariſchen Szenen kam es, als in der Diskuſſion zwei Gegner ſich gegen die Ausführ⸗ ungen Hoys wendeten und die Ermordung Plehwes ſcharf miß⸗ billigten. Die Verſammlung verlief ſtürmiſch. Der Lärm bei den Ausführungen der beiden Gegner wurde zeitweiſe ſo ſtark, daß die Verſammlung vertagt werden mußte, da ſonſt polizeiliche Auflöſung zu befürchten war.(Frkf. Ztg.) Eine ſchweizer Abſage an die ruſſiſche Geheimpolizei. „ Genf, 2. Aug.(Frkf. Ztg.) Ueber einen hieſigen in größter Heimlichkeit abgehaltenen Kongreß ruſſiſch. Terroriſten wird folgendes berichtet: Am 23. Juli bemerkten hieſige Poliziſten das geheimnisvolle Treiben eines Fremden. Dieſer wurde beftändig bewacht, da er nicht im Hotel abgeſtiegen war. Am nächſten Tage begab ſich der Fremde zum Chef des Polizeidepartements, Staats⸗ rat Odier, und beklagte ſich, daß er beſtändig von Genfer Poliziſten verfolgt werde. Er ſelbſt erklärt, er ſei ein ruſſiſcher Geheim⸗ poliziſt und befinde ſich in Genf, um einen Kongreßruſſiſcher Nihiliſten zu überwachen. Dieſer Kongreß werde aber nicht in der Stadt Genf ſelbſt oder Umgebung ſtattfinden, ſondern an der Grenze, 14 Kilometer von Genf. Dort befinde ſich die Villa eines ruſſiſchen Terroriſten namens Hermann oder Ernoi. Man gab dem ruſſiſchen Poliziſten zu verſtehen, daß er hier nichts zu tun habe und daß die— Polizei ihrer Pflicht ohne zu bekehren, ſo haben von dieſem Augenblick an das Amt der Hyp⸗ notiſeure die„Vorwärts“⸗Redakteure übernommen und der ſolcher⸗ en Hypnotiſierte wird bis auf weiteres alle politiſchen Dinge durch die ſozialdemokratiſche Brille ſchauen. Nun denke man ja nicht, daß etwa nur in politiſchen Dingen eine ſolche unbewußte Hypnoſe Platz greift; ſie kann alle Teile des öffentlichen und des privaten Lebens bis zu einem gewiſſen Grade beherrſchen. Je ſchwächer die Denkkraft des Individuums, um ſo größer die Macht der Hypnoſe. Und— ich komme jetzt zu dem, was ich eigentlich beweiſen will— in dieſem Sinne muß ich einen großen Teil der Berliner Tageszeitungen anklagen, daß ihnen ein gewiſſer Anteil an dem Wachſen der Selbſtmordſeuche zur Laſt fällt. Die Zeitungen umgeben den Selbſtmörder mit dem Glorien⸗ ſchein einer Wichtigkeit, eines Heldentums, der ihm durchaus nicht gukommt. Dieſer Glorienſchein muß hypnotiſterend wirken auf den geiſtig Unſelbſtändigen, namentlich wenn ſolch ein Unſelbſtändiger ſich von einer größeren Anzahl deprimierender Umſtände zu gleicher Zeit bedrängt ſieht. Ihm erſcheint dann dieſer letzte und zumeiſt durchaus verwerfliche Ausweg als etwas Glänzendes, Groß⸗ artiges, Ruhmvolles! In dieſem Gefühle greift er zu Gift oder Waffe, und— ich kann nicht umhin, dies auszuſprechen—: Reporter und Redakteure der großen Tageszeitungen ſind ſeine Mitſchuldigen! Wenn der Redakteur einer mittleren oder kleineren Stadt einen ausführlichen Bericht über den Selbſtmord eines„Mit⸗ bürgers“ briuͤgt, ſo finde ich das erklärlich. Ein verhältnismäßig hoher Prozentſatz der Abonnenten ſeines Blattes wird den„Mit⸗ bürger“ kennen und Anteil an ſeinen Geſchicken nehmen. Ebenſo wenn eine in weiten Kreiſen bekannte Perſönlichkeit in einer Welt⸗ ſtadt freiwillig aus dem Leben ſcheidet; auch da iſt ein ausführ⸗ licher Bericht für die Oeffentlichkeit von Intereſſe. Wenn aber in einem entlegenen Stadtteil Berlins irgend ein Schloſſergeſelle, den außer ſeinem engen Kreiſe kein Menſch kennt, Hand an ſich legt— ja, um Himmelswillen, weshalb muß denn dann eine Million Leſer davon hören, was dieſer gute Mann in den letzten drei Tagen ſeines Lebens geredet, getan 0 unterlaſſen hat?! Genügt es da wirklich nicht, daß der 5149 das Geſchehene kalt und nüchtern notiert?! Wäre der Schloſſergefelle eines natürlichen Todes geſtorben, ſo wäre keine Spalte darüber in dem redaktionellen Teil irgend einer Zeitung erſchienen, ja vielleicht wäre ſogar noch nicht einmal der Taler für eine beſcheidene Todesanzeige im Inſeratenteil ge⸗ opfert worden. Nun aber hat dieſer, in den weiteſten Kreiſen gänz⸗ lich unbekannter Herr es für richtig befunden, eigenmächtig. die Türe zu öffnen, die vom ſonnigen Leben in das dunkle⸗Reich des Todes führt— und gleich fallen Zeilenſchindende Reporter über ihn her und ſaugen ihn aus. Schon vorgeſtern hat er drüben in der Kneipe ſo düſteren Blickes ſeine„Weiße“ ausgetrunken... Seiner Waſchfrau hat er geſtern mit ſo beſonderem Ausdruck„Adieu“ ge⸗ ſagt.. ja, du lieber Himmel, geht denn das wirklich die Million Berliner Zeitungsleſer etwas an, die nie etwas von dem biederen Schloſſergeſellen hörte und ſah, der nun plötzlich zu einer ſo bedeu⸗ tenden, wichtigen, ruhmgekrönten Perſönlichkeit geworden iſt! Dieſes hohle Aufbauſchen eines verwerflichen Tuns muß in ſchlimmſtem Sinne hypnotiſierend wirken. Würden die Zeitungen fortwährend das Verwerfliche des Selbſtmords betonen, vielleicht ließe ſich mancher, wenn er in ſchwacher Stunde ſchwankt, durch die Erinnerung an ein vernünftiges Wort auf den richtigen Weg führen. Die Reporter ſollten einfach von den Redaktionen dahin inſtruiert werden, daß Berichte über Selbſtmordfälle nur dann gebracht werden, wenn der Selbſtmörder zu Lebzeiten eine in weiteren Kreiſen be⸗ kannte Perſönlichleit war. Für alle anderen Fälle ſoll das genügen, was der Polizei⸗Bericht kalt und nüchtern verzeichnet. Ich glaube, wenn dem Selbſtmord dieſer Glorienſchein genommen ſein wird, wird die Statiſtik künftighin nicht mehr ſo erſchreckend hohe Ziffern zu berichten haben. Guſtav Hochſtetter. — fremde Einmiſchung nachkommen werde. Seitdem iſt der ruſſiſche Spion verſchwunden. Auf den weiter diskret ge⸗ machten Nachforſchungen ergab ſich, daß wirklich in dem Dörfchen vom 24. bis 29. Juli ein von 50—60 ruſſiſchen Terroriſten be⸗ ſuchter Kongreß ſtattgefunden habe. Nur wenige Teilnehmer kamen bon Genf. Die meiſten hatten per Bahn Paris aus den Weg über Thonon eingeſchlagen. Andere von Rußland oder Deutſchland kommend, ſtiegen in den ſchweizeriſchen Stationen des Genferſes ab und wurden von dort abends mit Motorboot nach Genf transportiert. Die Ve handlungen ſollen 5 Tage und Nächte gedauert haben. wurden plötlich abgebrochen als von Genf die Mord Plehwes eintraf. Soviel man über die konnte, ſollen nächſtens verſchiedene revolutionäre rufe in Rußland verteilt werden. Frankreichs Bruch mit dem Vatikan. * Paris, 2. Aug. In der Unterredung eines Mit⸗ arbeiters des„Matin“ mit dem Biſchof von Laval, Geay, erklärte dieſer, er habe dem Generaldirektor Dumah vom Miniſterium des Innern und des Kultus angeboten, daß er demiſſionieren wolle, wenn dies zur Löſung des Konfliktes mit dem Vatikan bei⸗ tragen könnte; Dumay erwiderte, die Demiſſion ſei zum mindeſten unnütz, und er habe ihn angewieſen, in ſeine Diözeſe zurückzukehren. Der Biſchof werde gehorchen. Zur„Malakka“⸗Affäre. „ Petersburg, 2. Aug. Die Regierung gibt in einer Mitteilung eine Darſtellung der„Malakka“⸗Affäre und fügt hinzu: Die Freigabe dieſes Dampfers ſamt der Ladung infolge der Er⸗ klärung der engliſchen Regierung, daß letztere Staatseigentum ſei, dürfe nicht ſo gedeutet werden, als ob die kaiſerliche Re⸗ gierung überhaupt davon Abſtand nehmen wolle, ſowohl einzelne Kreuzer als überhaupt Kriegsſchiffe auszuſchicken, um der Zufuhr von Kriegskontrebande für die Japaner vorzubeugen. * Petersburg, 2. Aug. In der Mitteilung der Regierung über die„Malakka“⸗Affäre heißt es weiter, der Termin für den den Kreuzern„Petersburg“ und„Smolensk“ erteilten beſonderen Auf⸗ trag, wobei ſie auch die„Malakka“ anhielten, ſei bereits abgelaufen. Der Krieg. Neue Niederlagen der Ruſſen. * Tokio, 2. Auguſt.(Reutermeldung.) Nach zwei⸗ tägigem Kampfe hat General Kuroki geſtern die Ruſſen in zweigeſonderten Gefechten bei Huſchulikyn und Manzuling geſchlagen. Port Arthur. * London, 2. Auguſt.(Frkf. Zig.) Dem„Standard“ wird aus Schanghat gemeldet: Ein Flüchtling aus Dalny berichtet, die Japaner hätten ſchwere Belagerungsgeſchütze auf 925 Port Arthur beherrſchenden Höhen aufgeſtellt. Der Fall der Sen werde etwa am 10. Auguſt erwartet. 5 1 5 einer Meldung der„Central⸗News“ aus Tokio heiß es, die Verteidiger von Port Arthur zeigten nicht viel Energi⸗ und wagten ſich ſelten aus ihren Linien heraus. Sie werden ſtets weiter rückwärts getrieben, als ſie herangekommen ſeien. Es heißt, einige ruſſiſche Kommandanten dächten an Uebergabe. W olich für 9 Molti efteda Dr. Paul Harms, für Feuilleton, Kunſt, Volkswirtſchaft und den übrigen, redaktionellen Teil: Georg Chriſtmaun, für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: J..: Karl Apfel, für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Karl Apfel⸗ Druck und Verlag der Dr.§. Haas'ſchen Buchdruckerei. G. m. b..: Eruſt Müller. Sie Nachricht über den Beſchlüſſe erfahren Schriften und Auf⸗ — Mannheim F. Söhring, Gogründet 1822.— Telephon 1562. 2214⁰0 Juwelen— Sold- und Silbherwaren— Uhren. Patentanwalt Ing. A. Ohnimus, 7 Früher Berlin, etzt Mannheim D J, 78, Hansahaus. Telef. 3757. Nengupteste Nahrun 06 fFUr 8 8. 4 2% gesundeu. 6 magen- elil darmkranke Kindler. Nähmaſchine ir und gewerbliche Zwecke, vorzüglich zum Sticke/ ff⸗ geeignet, Alleinyerkauf bei Martin Deeker, A 3, 4. Telephon 1298. Bigene Reparaturwerkstatt. 15091 — Liabllasenent fur bonpiele Wonnungs-Elnriehtungen. Grosses Lager einfasberer Mödel 2, 22,'nes Hofmöbelfabrik , 4 Breite-Strasse nächet dem Kaufhaus. nüchst dem Spelsemarkt. veberall eu habes 8 unentbehrliohe Zahn-Oreme erbält die Zähne rein, wWelss und gesund. 20158 von Mannheim, 2. Auguſt! Generas⸗Auzeiger. 5. Seite. Volkswirtschaft. n. Lupwigshafen a. Rh., 1. Aug. Wie die Firma M. Knopf in Ludwigshafen a. Rh. meldet, iſt das hieſige Geſchäft nebſt Firma auf Herrn Moritz Knopf, Kaufmann in Straßburg i. Elſ. über⸗ gegangen. n. Portland⸗Zementwerke Heidelberg und Mannheim Aktien⸗ Geſellſchaft. Die Verwaltung teilt mit, daß Herr Direktor Ernſt Königs in Köln infolge Ablebens aus dem Aufſfichtsrate der Geſell⸗ ſchaft ausgeſchieden iſt. Bank für induſtrielle UnterlMmungen, Frankfurt a. M. In der geſtrigen Sitzung des Aufſichtsrates wurde die Bilanz für das am 30. Juni a. c. beendete Geſchäftsjahr vorgelegt. Der Gewinn beträgt M. 260 260 inkl. M. 43 416,49 Vortrag. Die ordentliche Reſerve erhält M. 10 889, die außerordentliche Reſerbe gleichfalls M. 10 889. Tantiemen erfordern M. 3779 und der auf den 8. September einberufenen Generalverſammlung wird die Verteilung von 4 Proz. Dividende vorgeſchlagen, zum Vortrag auf neue Rech⸗ nung gelangen M. 54 800. n. Frankfurter Transport⸗ und Glasverſicherungs⸗Aktiengeſell⸗ ſchaft. In Ausführung des Beſchluſſes der Generalverſammlung vom 18. April 1904 iſt das Grundkapital um 3 000 000 M. auf 8 000 000., durch Zeichnung von 3000 Stück auf Namen lautender Aktien von je 1000., erhöht worden. Die neuen Aktien ſind zu folgendem Kurſe ausgegeben worden: 1666 Stück zu 170 Proz. und 1334 Stück zu 177 Prozent. n. Bochumer Verein für Bergbau und Gußſtahlfabrikation. Wie die Verwaltung bekannt gibt, beträgt der Bruttoüberſchuß 4,4 Mill. Mark. Die Abſchreibungen, bei denen die verkauften Zechen außer Anſatz bleiben, betragen 1 140 000., der Reingewinn ſamit 3,3 Millionen. Der Verwaltungsrat wird der Generalverſammlung die Verteilung einer Dividende von 10 Proz., die Ueberweiſung von 300 000 Mark an die Baare⸗Stiftung und von 100 000 M. an die Penſionskaſſe eic. vorſchlagen. Der den Buchtvert überſteigende Mehr⸗ erlös aus dem Verkayf der Zechen Maria Anna und Haſenwinkel in Höhe von rund 1,5 Millionen Mk. wird ſeparat zurückgeſtellt. N. Nürnberg, 1. Aug. Herr Direktor Otto Weiſer in Nürn⸗ berg iſt mit heutigem aus dem Vorſtand der Aktiengeſell⸗ ſchaft Brauerei Zirndorf bei Nürnberg ausgeſchie⸗ den. Wie der Aufſichtsrat mitteilt, iſt nunmehr Herr Ludwig Schorer in Zirndorf alleiniger Direktor. N. Vereinsbank in Nürnberg. Wie die Geſellſchaft mitteilt betrügt der Geſmtbetrag der am 30. Juni 1904 in Umlauf befind⸗ lichen Bodenkreditobligationen M. 245 459 287.01 und der Geſamt⸗ betrag der am 30. Juni 1904 in das Hypothekenregiſter eingetra⸗ genen Hypotheken nach Abzug aller Rückzahlungen ete. Mark 200 986 320.75. Dazu bemerkt die Verwaltung, daß die Minderung des Pfandbriefumlaufs die Folge einer am 1. April d. J. vorgenom⸗ menen größeren Verloſung, hauptſächlich 4prozentiger Obligationen und zugleich auf den Umſtand zurückzuführen iſt, daß faſt während des ganzen Semeſters die Pfandbriefemiſſion eingeſtellt bleiben mußte. Die ungewöhnlich lange Unterbrechung der Pfandbriefaus⸗ gabe war durch die Schwierigkeit veranlaßt, für den durch Kapi⸗ talsrückzahlungen im erſten Semeſter bewirkten und für das lau⸗ ſende Jahr noch weiter in Ausſicht ſtehenden Abgang an Deckungs⸗ hypotheken ſofort wieder genügenden Erſatz zu beſchaffen. N. Thüringer Blechemballagen und Maſchinenfabrik in Jena. Nach der uns vorliegenden Bilanz ſchließt das Unternehmen das Ge⸗ ſchäftsjahr 1908/04 mit einem Bruttogewinn von 94 445 Mark ab. Nach Abzug der Unkoſten mit 72 258., Abſchreibungen M. 10 057 und nach Berückſichtigung der Rücklage von 713 M. zum Reſerve⸗ fonds verbleibt ein Reingewinn von M. 6418 woraus eine Dibolidende mit M. 50 per Aktie= 5000 M. zur Vexteilung kommt und 1418 Mark auf neue Rechnung vorgetragen werden. n. Fahrzeugfabrik Eiſenach in Eiſenach. Bei einem Aktien⸗ kapftal von 3 314000 Mark und 4½%prozentigen Hypothekarobliga⸗ lionen von 1 250 000 Mark ſchließt das Unternehmen das Geſchäfts⸗ jahr 1903/04 mit einem Verluſt von 7797.11 Mark ab. Die Ge⸗ ſchäftsunkoſten, Zinſen, Proviſionen und Reparaturen erforderten M. 379 666, Abſchreibungen M. 200 941 und der Verluſt auf Fabri⸗ kationskonto M. 199 104 zuſammen 7797.11 Mark 5 Telegramm: * Dortmund, 2. Aug. Die Stadtverordneten beſchloſſen eine Anleihe von einer Million für die Errichtung von Volks⸗ ſchulgebäuden. Mannbeimer Eſſettenbörſe von 2. Auguſt.(Offizieller Bericht.) Die heutige Börſe bekundete feſte Haltung. Es notierten: Pfälz. VBank⸗Aktien 108.50., Rheiniſche Kreditbank⸗Aktien 188.30., Pfälz, Ludwigsbahn 232., Verein Deutſcher Oelfabriken 127., Weſteregeln 255., Badiſche Brauerei 130., Porkland⸗Zement⸗ werke Heidelberg 114.25 G. und Zuckerfabrik Waghäuſel 97 G. Der Kurs der neuen 3½ Proz. Mannheimer Stadt⸗Obligationen ſtellte ſich auf 99.25 beg. und G. Aktien. Banulken Brief Geld Brief Geld Badiſche Bank 124.75 124.8 Br. Schroedl., Hdelgb.—.——.. Cred. u. Depb., Zbckr.—.— 120.80]„ Schwartz, Speyer—— 180.— Gewbk. Speyer 50% E—.— 129.50„ Ritter, Schwetz..— 19.— Oberrhein. Bank—— 92—„ S, Weltz, Speyer 118.——.— Pfält, Bank 103.50*. Sty„O.„ 114.— 85 Hyp.⸗Bank—— 195.— Werger, Worms 111.— 53.— Pi. Sp⸗u. Cdb. Land.—.— 183.—[Porms, Br. v. Berige—.— 13.— Rhein. Ereditbonk—.— 138.0 Pflz. Preßh. u. Spfßr.—.— 116.— Rhein. Hyp.⸗Bank 194.— 193,50(Transport Südd,. mnk—.— 108.40 u. e 90 Eiſenbahnen Marng 0 e e. Pfälz Ludwigsbahn—.— 282.—„ Lagerbau— „ Mapbahn—— 144.—Bad. Rück⸗ u. Mitvorſ. 210.— 205.— Norbbahn—.— 146f.]„ Aſfecurranz 880.—875.— Heſlor. Straßenbahn 64.— 68.50 Coniinental. Verſ. Chem. In duſtrie · Mannh. Verſicherung—— 510.— —.— 405.— 5 1r.. eth⸗ Virſ.⸗Geſ. —.— 438.——.— 600.— b. ldenb—.— 157.— 1* Neatz der Frselen 289.—.⸗G. aic wiſce 90.— Berein B. Seſabriten—.— 127.— Oingietiſce dichſte.—.——.— Bſt..⸗W. Stamm—.— 255.— Emaillirſbr. Kirrweil. 33 Vorzug—— 106.— Emaillw. Maikammer 100.——.— Ettlinger Spinnerei 67.——.— BDrauereien üttenh, S. 979 101.50 8 Bad. Brquerei— 130.—Farlsr. Maſchinenbau—.— 220.— Luer Akti bterbr. 47.——— Näbmfbr. Haid u. Neu—.—219.— 123.— Hof vm. Hagen 247.—— Koſth Gebennt, Araer—.— 164.7 Elefbr. Rühl, Worms 104.50 104.— Naſchſbr. Badena—.— 178.— Ganters Br., Freiburg—.— 112.—[Oggers, Spinnere!.— Kleinlein, Heidelberg——— Fial Nib Fehpß 98.— 92.— omb. Meſſerſchmtit—-.— 114.25 ee Brauerei———— Verein ib. Zegelw.—.— 142.— Mannh. Aktienbr. 152.— 151.———— „„„ 68.— 254.— *. ff, Waldho ale madt 8 — * Dresdener Bank Obligationen. 4½% Bad..⸗G. f. Rhſchiff. 5 u. Seetransport 109.— 4½9% Bad. Anklin⸗u. Sodaf. 105.— G 4% Kleinlein, Heidlbg. M. 100.50 G 50% Bürgk. Brauhaus, Bonn 99.50 G %% Speyerer Bauhaus Akt.⸗Geſ. in Speyer 101.80 G 41½%½% Oberrh. Elektrizität 97.— bz %½0% Pfälz. Chamotte u. Tonwerk.⸗G. Eiſenb. 101.— G 4½% Ruß..⸗G. Zellſtoff. Pfandbriefe. 4% Rhein. Hyp.⸗B.unk. 1902 100.50 bz .„alte M. 96.80 bz „ unk. 1904 96.70 bz „„ Kommunal 98.— bz Städte⸗Anlehen. 31½ Freiburg i. B. 4% Karlsruhe v. J. 1896 92.10 bz 30% Lahr v. J. 1902 98.50 B 4% Ludwigshafen v. 1900 101.40 bz „„„ * 7 99.15 b; 3½% Ludwighafen 100.50%% Waldhof bet Pernau in 470 5„ 99 5 5 Krland 0 101.80 G 3 5270 4% 1 1 4% Mannh. Oblig. 1901 101.70 6 eee Dampß⸗ 4% 14900 19.256 ſchleppſchiffahrts⸗Heſ. 102.50 G 4%„„ 1885 99.— C4½% Mannh. Lagerhaus⸗ 5%„„ 1888 85255 Geſelſchaft 101.75 G 5%„ 1895 99.25 b4½% Speperer Ziegelwerke 101.— B %% f„ 1898 99.25 504½% Südd. Drahtinduſtr. %½% Pirmaſenſer 99.—][ Waldhof⸗Mannheim 101.50 G Induſtrie⸗Obligation. 4½¼% Akt.⸗Geſ. f. Seilindu⸗ ſtrie rückz. 105%. 41½ Verein chem. Fabriken—— 8%½ Zellſtofffabr Waldhof 104.70 G 100.— Frankfurter Effektenbörſe. (Privat⸗Telegramm des General⸗Angeigers.) W. Frankfurt, 2. Auguſt. Auch heute eröffnete die Börſe in feſter Haltung. Wieder ſtanden Montanwerte bei leb⸗ haften Umſätzen an der Spitze des Geſchäfts. Harpener, Laura⸗ hütte und Gelſenkirchener anſehnlich höher. Hibernia ſchwächer. Ungünſtig wirkte auf letztere die Nachricht, daß die Oppoſttion der leitenden Kreiſe gegen die Verſtaatlichung ſei. Banken blieben ruhig; die Kurſe weniger verändert, aber behauptet. Bahnen ſtill. Gotthardbahn, auch italieniſche feſt. Mittel⸗ meerbahn abgeſchwächt. Inländiſche Fonds heute belebter. Dreiprozentige Reichsanleihe feſt. Ausländiſche Fonds ruhig. Argentinier feſter. Im weiteren Verlaufe trotz ungünſtiger Nachricht vom Kriegsſchauplatze und Niederlagen der Ruſſen Tendenz feſt. Von Induſtriewerten waren die Aktien der all⸗ gemeinen Elektrizitätsgeſellſchaft weiter gefragt und höher bezahlt. Uebrige Werte kaum verändert. Die Börſe ſchloß im Gegenſatz der letzten Tage ruhig. Die Haltung blieb gut be⸗ hauptet. Montan feſt. (Telegramm der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie.) Schluß⸗Kurſe. Reichsbank⸗Diskont 4 Prozent. Wechſel. in Kurze Sicht 21½—3 Mo nate Reichsmark e% Vor. Kurs Heut, Kurs Vor,Kurs Heut. Kur s Amſterdam hfl. 100 3— 169.17 189.20—— Italien... Le. 100 5— 809.88 810.16—— London. Iſt, 1 8— 204.47 204.47—— Madrid. Pfſ. 100 6————5— New⸗Jork„Dll. 10————— Paris... Fr. 100 8— 81089? 810.88—— Schwelz.. Fr. 100 8½ 81.10 81.10— Petersburg.⸗R. 100 4½———— Trieſt... Kr. 100————— Wien... Kr. 100 3½ 852.16 852.33— do.. m. SsS.————— Staatspapiere. A. Deutſche. „„ 317% Oſch. Reichsanl 102.— 102.18 4½, Oeſt. Silberr. 100.40 100.40 15„„103.— 102.— 40 Oeſt. Papierr, 100.50—.— 3„„„ 8980 90.— Portg. Serie TI 81.80.50 31½ Pr. Staats⸗Anl. 101.80 101.803 dto. Joꝛ 62.20 62.— 7 101.95 102.—4 Ruſſen von 1880 91.50 91.50 8„„„ 89.75 89.85 Aruſf. Stagter. 1894.. Dee 51 Bad. St.Obl.fl. 99.50 99.50] 4 ſpan. ausl. Rente 85.0 88.80 5%„„ M. 100.— 99.954 Türken v. 1903 85.70 88.80 31½„ 1900, 100.— 100.—1 Türken Lit. B. 0 59 80.0 4 bad. St⸗A. 103.85 105 85 4 Türken unif. 83 10 89.25 31½ Bayern,„ 100.15 100,20 4 Ungar. Goldrente 100.25 109.45 —.——=, Kronenrente 108.50 108.80 5 Ag.. Gold⸗A. 1887— 7 108.90 108.90 4 Egypter unifteirte 15 5 kaner Au 87.80 87.408 0 27.85 88.70 88.90 4½ Chineſen 1898 ——— 1s Bulgaren Verzinsl. Looſe. 3 Oeſt. Looſe v. 1860—.— 153.50 8 Türkiſche Looſe 128.20 188.— . 2+ 1 bayer..⸗B.⸗A. 4 Heſſen 3 Gr. Heſſ. St.⸗A. von 1896 3 Sachſen. 4 Mh. St⸗A. 1899 B. Ausländiſche. 5 90er Griechen—.— 5 italien. Rente—— 4 Oeſterr, Goldr, 101.60 101.55 Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. Deutſche Reichsbk, 158.80 158.80 Oeſt. Länderbank 107.— 107.— Badiſche Bank 124.45 124.40 Kredit⸗Anſtalt 200.90 Verliner Bank 33.20 88.25 Pfälziſche Bank 103.50 18.70 Berl. Handels⸗Geſ. 154.80 154 75 Pfä vp.⸗Bank 194.— 194.— Darmſtädter Bank 137.30 187.50 Rhein. Kreditbank 188.20 138.80 Deutſche Bank 219.10 218.80 Diskonto⸗Commd. 188 20 183.20 Deutſche Gen.⸗Bk. 113.10 118.10 154 10 188.70 Frankf. Hyp.⸗Bank 205.50 205.40 rkf. Hyp.⸗Creditv. 151.90 151.80 Nationalbank 122.— 12.— 8 Oberrhein. Vank 91.80 9196 520.— 520.— Oeſterr,⸗Ung. Bank 115.40 114.95 Preuß. Hypothekb. 115.— 115.4 Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerf Wagh. 96.90 97.40 Parkakt. Zweibr. 120.50 120.50 Heidelb. belienpe 114.— 114 25 Eichbaum Mannh. 184.70 164.70 Anilin⸗Aktien 439.90 439.95 Mh. Akt.⸗Brauerei 150.— 150.— Ch. Fbr, Griesheim 249 80 249.— Seilinduſtrie Wolff 91.50 92.60 Höchſter Farbwerk 50.— 650.—Weltz z. S. Speyer 112.— 112.— Ver. eide 490.— 405.— Walzmähle Ludm. 156,0 156.20 ee 290.— 290.— Fahrradw. Kleuyer 259.90 259.50 lbert 1* 118— 795 422.— 422.— ſeeumul.⸗F. gen 2185 Aſch, Arm. n Aee. Böſe, Nee Maf f. Gritzner 207.— 207.— in—.—— 44.40 Schaaffh. Bankver. 146.70 145.80 Südd. Bank Mhm. 102.80 102.80 Wiener Bankver, 181.20 181.35 D. Effekten⸗Bank 108.80 108.70 Bank Ottomane 1183.— 118.— Mannheimer Verſ.⸗ Allg. Elek.⸗Geſellſch 218.— 221.— Schnellprſ. Frkthl. 174.50 174.50 S e 5 5 106 70 106,70 Oelfabri ien 126.70 126.— Lahmeyer 95.50 95.50 Zellſtoff Waldhof 252.— 251.90 Allg.&.⸗G. Stemens 147— 148.50 Cementſ Karlſtadt 105.60 105.80 Spicharz 102.— 102.— Bergwerks ⸗Aktien. Bochumer 205,80 206.80J Weſterr, Alkali⸗A. 252.— 255 30 Buderus 109.80 110.30 J Oberſchl. Giſenakt. 113 50 11870 Concordia 310.— 308.—Ver. Königs⸗Laura 251.50 254.40 Gelſenkirchner 221 50 223— Deutſch. Luxemb. V. 90,90 89.50 Sarnen⸗ 207.90 211 40 Rhein. Hyp. B. M. 192.70 192.80 der Konſum angeſichts der guten Inlandsernte nur ſehr zurückhaltend Preiſe in Mart pro Pfandbriefe, Privritäts⸗Obligattonen. 40% Frk. Hyp.⸗Pfdb. 100.80 100.80 32½ Pr. Pfdbr.⸗Bk.⸗ 40%.K..Pfdbr.o5 100.15 100.50 ge. unk. 12 100.— 103.80 4%„„ 1910 101.60 101.60 f8½ Pr. Pfdbr.⸗Bk⸗ 4% Pf. HypB. Pfdb. 101.10 101.—] Hyp.⸗Pfd. unk. 12 96.60 96.80 Ziſzeſ)„„„ 55.70 98.70 8A Pr.fdbr.⸗Bk⸗ 31½% Pr. Bod.⸗Cr. 95.10 95.10 Hyp.⸗fd.⸗Kom.⸗ Aee e eeee ee 360 Pf..Pr.⸗O. 99.30—.— 4% Ctr. Bd. Pfd. 102.30 101.10 4% Nö.B. Br. 150g 100.50 100 0%„ 499 VVV%WVUõVVVVV Unk. 00 102.10 102.20 31ſ„„„ alte 96.80 96.70 4%„ Pfdbr..01 30 110 8 96.70 96.70 unk. 10 102.99 102.90 2„„„. 14 98.— 98.—4% bbr..Og 31½ Nh..⸗B. C. O 98.— 98.— unk. 12 108.— 1038.15 4% Sttsgar. It. Eiſ. 71.70 71.603½„Pfdbr..86 31/ Pr. Pfbr..1905 95.— 95.— 89 it. 94 95.50 95.30 3½„„„ 1908 95.60 95.60 8½„ Pfd. 96/06 95.60 95.60 40„„ 1908 103.50 101.50 4%„ Com.⸗Obl. 4%„„„1900 101.50 101.50.0 1, unk 10 104.— 104.— 3%„„„KbO. 96.10 96.10%„ Com.⸗Obl. 4% Rhein. Weſtf..87, unk.91 98.90 89.— .⸗C.⸗B. 1910 101.50 101.40½%„Com.⸗Obl. 4% Pr. Pſdbr.⸗Bk.⸗ v. 96006 99.10 99.— Hyp.⸗Pfd. unk. 12 101.10 101.10 Privat⸗Diskont 2 Prozent. Frankfurt a.., 2. Aug. Kreditaktien 201.10, Staats⸗ bahn 185.80, Lombarden 17 70, Egypter—.—, 4% ung, Goldrente 100.20, Gotthardbahn 190.—, Disconto⸗Commandit 188 20, Laurg 254.50, Gelſenkirchen 223 10. Darmſtädter 137.70, Handelsgeſellſchaft 174.75, Dresdener Vank 153.50, Deutſche Bank 218.80, Bochumer 208.80, Northern——. Tendenz: feſt. 5 Nachbörſe. Kreditaktien 200 90, Staatsbahn 135.90, Lombarden 17.80, Disconto⸗Commandit 188 20. Berliner Effektenboͤrſe (Privat⸗Telegramm des General⸗Angeigers.) wW. Berlin, 2. Auguſt. Die Börſe war anfangs feſt ver⸗ anlagt. Auf feſtes Newyork waren amerikaniſche Bahnen höher. Banken wenig verändert. Lebhaft war das Geſchäft in Mon⸗ tanwerten, beſonders Kohlenaktien erfuhren prozentweiſe Stei⸗ gerung, da die Kurſe der Hibernia um 1 Proz. niedriger ein⸗ ſetzten. In Anbetracht daß eine Verſtändigung zwiſchen den Gruppen bei der gegenwärtigen Sachlage ausgeſchloſſen erſcheint, fanden belangreiche ſpekulative Käufe in Harpener ſtatt, die heute bis 211,50 umgingen. Auch Gelſenkirchener und Laura⸗ hütte 3½ Proz. höher. Sachliche Gründe greifbarer Natur lagen nicht vor und es hatte den Anſchein, daß die Spekulation die Möglichkeit einer weiteren Aktion der Staatsregierung in der Verſtaatlichungsfrage der Montaninduſtrie eskomptiert. Bo⸗ chumer und Dortmunder anziehend. a Fonds feſt. Türken anziehend. Ruſſen gebeſſert. Bahnen preishaltend. Prinz Heinrich ſchwächer. Später Montanwerte preishaltend. Alle übrigen Märkte ſtill. In dritter Börſenſtunde ſehr ſtill. Induſtriewerte des Kaſſamarktes in einzelnen Werten feſt. Son⸗ ſtiges ſehr ſtill. 1 Berlin, 2. Auguſt. Schlußcnurſe. Ruſſennoten 216.— 216.151 Berg⸗Märk. Bank 159.35 189.75 Rufſ. Anl. 1902 91.80 91.70 Pr. Hyp.⸗Act.⸗B..——.— 3½% Reichsanl. 102.20 102.10] D. Grundſchuld⸗B,.———.— 4% Reichsanleihe 89.90 90.— Dynamit Truſt 169 10 168.75 3/ Bd. Si.⸗Obl. 00 100.10 100,0 Bochumer 205.25 907.— 9. Bad. St.⸗A. 103.80 103.90 Conſoltdation 433.— 434 50 3 ½% Bayern 100.10 100.20 Dortmunder Union 86.— 8650 gpe. ſächſ. Rente 88.70 88.70] Gelſenkirchener 219.80 222 10 4 Heſſen—.——.— Harpener 907.— 211.30 J Heſſen 87.60 87.80 Hibernig 246— 245.70 4 Italiener 103.90—.— Laurahlltte 253.10 254.90 1860er Hooſe—.— 158.90 Wurm⸗Revier 145 80 144.75 Lübeck⸗Büchener 164.— 164.80 Phs 158)0 158 30 Marienburger—.——— Schalk, G. u. G⸗B. 492.59 488— Oſtpr. Süddahn—.——.—] Glekt. Licht u. Kraft 10 50 109 80 Staatsbahn⸗Aktien—.— 135.5 Weſterr Alkallw. 253— 254.—. Lombarden 17.50 17 70 Uſchersleben Al. W. 164.90 165.— Canada Paeiſte Sh.—.— 128.70 Steinz. Friedrichsf. 282.— 283.— Heidelb. Str.& B..—.——.— Tonwaren Wiesloch 136.— 135.75 Treditaktien 200.50 200.2,] Hanſa Dampfſchiff. 124.80 125.— Berl. Handels⸗Geſ. 154.40 154600 Wollkämmerei⸗Ak. 158 40 157.50 Darmſtädter Bank 137.20 137.— 4 Pfbr. Rh. W. BCx. 101.20 102.10 Deutſche Bankak. 218.60 218.50] Mannh.⸗Rh. ITr.——-— Dise. Comm. Aktien 188.10 188.20 Kannengießer 152.50 154.— Dresdener Bank 153.70 153.60 Hörder Bergw. 147.— 147.— Privat⸗Diskont 2½%, Londoner Eſſektenbörſe. London, 2. Auguſt.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe 8 d% Reichsanleihe 88%/ 887/ Rio Tinto 53¼ 52/ 5 0% Chimeſen 994½ 99¾8 Southern Pak. 50% 4½ ch Chineſen 91½% 90% Chicago Milw. 2¾% Conſols 88¼1⸗6 87½6 Denver Pref. 4% Italiener 102— 102. Atchtſon Pref. 5F U n ren 84. ban e c% Mexikaner 5 1 Goldfiels Tand. ſül. 1 14 Ottom. 12/ 122% I Tend.: ſtill. Berliner Produltenbörſe. „Berlin, 2. Aug.(Tel.) Produktenbörſe. Obwohl kaufte, zeigte ſich im Lieferungshandel doch ſehr nachhaltiger Deckungs⸗ begehr, der heute durch die ſteigenden amerilaniſchen Preiſe, ſowie durch die Nachfrage von Böhmen weiter kräftig angeregt wird. durchweg—2 Mk. höher. Rüböl ebenfalls gebeſſert. Verladungs⸗ ſchwierigkeiten andauernd. Spiritus ungehandelt. Wette bewölkt. Berlin, 2. Auguſt,(Telegramm.)(Preduktenobrſe.) . 00 Kilogramm frel Berlin netto Kaſſe.)) 1 2 Weizen per Sept. 176.75 1705 1%—— nte. 0 n—*—— per D 145 50 145,50 Hafer per S„„ 142 50 148.5 „%%%%%% VVV„b00b Ma is per 4 9 3 N* 119.50 120.25 per VV— e, Rüb 5¹ per Oktbr. 92* 45.— 45.— 8 770 DD br.„52 226** 45.20 45.20 Spiritus 0e— 2* 4 5 92*——— Weizenmehl VF 94.75 25.— Roggenmehl! 18.60 18.80 1785 per Dezember——— * 95 per Mai 2 2* 2—— 8. Sekte! General⸗Anzeiger Mannheim, 2. Auguſt. 1 55 Maunheimer Marktbericht vom 1. Aug. Stroh per Ztr. M..50 bis M..—, Heu M..— bis M..—, Kartoffeln M..—, beſſere M..— bis M..— Bohnen per Pfd.—12 Pfg., Blumen⸗ kohl per Stück 20-30 Pfg., Spinat per Portion.00 Pfg., Wirſing per Stück.12 Pfg., Rotkohl per Stück 00⸗00 Pfg. Weißkohl per Stück-20 Pfg., Weißkraut 100 Stück 18., Kohlrabi, 3 Knollen 00.-15 Pfg., Kopfſalat per Stück-10 Pfg., Endivienſalat p. Stück 00-10 Pfg., Feldſalat per Portion 00 Pfg., Sellerie p. St. 15 Pfg., Iwiebeln per Pfd.-12 Pfg., rote Rüben p. Pfd., 0⸗00 Pfg., weiße Rüben per-00 Pfg., gelbe Rüben per Pfd..00 Pfg., Korotten per Büſchel 4 Pfg., Pflückerbſen per Pfd. 00⸗20 Pfg., Meerettig per Stange 00-20 Pfg., Gurken per Stück 2025 Pfg., zum Einmachen per 100 Stück.00., Aepfel per Pfd. 00-00 Pfg., Birnen per Pfd. 10.15 Pfg., Kirſchen per Pfd. 00-00 Pfg., Trauben per Pfd. 00.00 Pfg., Pfirſiſche p. Pfd. 3035 Pfa., Aprikoſen p. Pfd. 00 Pfg., Näſſe per 000 Stück 00 Pfg., Haſelnüſſe per Pfd. 40 Pfg., Eier per 5 Stück 30⸗35 Pfg., Butter per Pfd. M..101.20, Handkäſe 10 Stück 40 Pfg., Breſem per Pfd. 4050 Pfg., Hecht per Pfd. M..20, Barſch p. Pfd. 70⸗80 Pfg., Weißfiſche p. Pfd. 30-40 Pfg., Laberdan per Pfd. 00 Pfg., Stockfiſche per Pfd. 00 Pfg., Haſe per Stück.00-.00., Reh per Pfd. 00⸗70 Pfg., Hahn(1g.) per Stück 11.60., Huhn(jung) per Stück-.0 Mk., Feldhuhn per Stück .00-.00., Ente p. Stück.00., Tauben p. Paar 1⸗1.20., Gans lebend per Stück 00., geſchlachtet per Pfd..00 Pfg., Aal.00-.20., Heidelbeeren per 00 Liter 0 Pfg. Viehmarkt in Maunheim vom 1. Aug. Amtlicher Be⸗ richt der Direktion.) Es wurde bezahlt für 50 Ko. Schlachgewichts 50 Ochſen a) vollfleiſchige, ausgemäſtete höchſten Schlachtwerthe: höchſtens 7 Jahre alt 74—76., b) junge fleiſchige, nicht ausge⸗ mäſtete, und ältere ausgemäſtete 70—73., c) mäßig genährte junge, gut genährte ältere—00., d) gering genährte jeden Alters 00—00 M. 32 Bullen(Farren): a) vollfleiſchige höchſten Schlachtwerthes 61—66., b) mäßig genährte jüngere u. gut genährte ältere 62—64., o) gering genährte 00—00 M. 767 Färſen: (Rinder) und Kühe: a) vollfleiſchige, ausgemäſtete Färſen, Rinder höchſten Schlachtwerthes 72—75., b) vollfleiſchige, ausgemäſtete Kühe höchſten Schlachtwerthes bis zu 7 Jahren 62—66., o) ältere ausgemäſtete Kühe und wenig gut entwickelte jüngere Kühe, Färſen und Rinder 60—72., d) mäßig genährte Kühe, Färſen u. Rinder 56—60., e) gering genährte Kühe, Färſen und Rinder 28—54 M. 215 Kälber: a) feine Maſt⸗(Vollm.⸗Maſt) und beſte Saugkälber 85.00., b) mittlere Maſt⸗ und gute Saugkälber 80—00., e) ge⸗ ringe Saugkälber 75—00., d) ältere gering genährte(Freſſer) 00—00 M. 29 Schafe: a) Maſtlämmer und jüngere Maſthammel 00—70., b) ältere Maſthammel 00—60., e) mäßig genährte Hammel und Schafe(Merzſchafe) 00—00 M. 1248 Schweine⸗ a) vollfleiſchige der feineren Raſſen und deren Kreuzungen im Alter bis zu 1½¼ Jahren 00—60., b) fleiſchige 00—59., c) gering entwickelte 00—58., d) Sauen und Eber 00—00 M. Es wurde bezahlt für das Stück: 51 Lufuspferde: 400—2000., 46 Arbeitspferde: 300—900., 76 Pferde zum Schlach⸗ ten: 40—100., 000 Zucht⸗ und Nutzvieh: 000—000., 0 Stück Maſtvieh: 000—000 Mk., 0 Milchkühe: 000—-000., 000 Ferkel:.00—00.00., 6 Ziegen:—14 Mk., 0 Zick⸗ lein:—0., O0Lämmer:—0 M. Zuſammen 2490 Stück. Handel im allgemeinen mittelmäßig. Landes⸗Produkten⸗Börſe Stuttgart. Börſenbericht vom 1. Aug. 1904, mitgeteilt von dem Vorſitzenden Fritz Kreglinger. In der abgelaufenen Woche blieb die Tendenz im Getreidege⸗ ſchäft anhaltend feſt. Einige Offerten in Weizen von Rumänien zu hohen Preiſen haben vorgelegen, während Rußland ſehr zurückhaltend bleibt und Nordamerika überhaupt nichts offerierl, was immerhin belllerkentwert iſt Unſere Mühlen ſind im Einkauf zurückhalteud, Die hohen Weizenpreiſe ſtehen nicht mehr im Einklang mit den zu erzielenden Mehlpreiſen, weshalb nur ſchwacher Verkehr bei jedoch höheren Preiſen zu verzeichnen iſt. Wir notieren per 100 leg frachtfrei Stuttgart, je nach Qualität und Lieferzeit: Weizen würktemberg. M. 18.00—18.25, fränkiſcher 18.00—18.25, niederbayer Ia M. 00.—00, Rumänier, Ia M. 18.25 bpis 19.00, Ulta M. 17.75—18.50, Saxonska M. 00.00—00.00, Roſtoff Azima M. 00.00—00.00, Walla⸗Walla M. 00.00—09.00, La Plata M. 18.25—19.00, Amerikaner M. 00.00—00.00, Kalifornier M. 00.00—00.00. Kernen: Oberländer M. 18.00—18.25, Unterländer M. 17.75—18.00. Dinkel 11.50—12.50. Roggen: württembergiſcher M. 14.50—15.00, nordd. M. 00.00—00.00, ruſſiſcher M. 15.00—15.25. Gerſte: württemb. M. 00.00—00.00, Pfälzer(nominell) M. 90.00 bis 00.00, bayeriſche M. 00.00—00.00, Tauber M. 00.00—00.00, ungariſche M. 00.00—00.00, kaliforn. prima M. 00.00—00.00. Hafer: Oberländer M. 13.50—14.25, Unterländer M. 12.00—14.00, Unterländer M. 00.00—00.00, ruſſiſcher M. 00.00—00.00. Mais Mixed M. 00.00—00.00, La Plata geſund 12.00—12.50, Yellow 00.00—00,00, Donau 00.00—00,00. Kohlreps 20.50—21.00. Mehl⸗ reiſe pro 100 kg inel. Sack: Mehl Nr. 0 M. 29.00—29.50, Nr. 0 M. 27.00—27.50, Nr. 2 M. 25.50—26.00, Nr. 3 M. 24.00—24.50, Nr. 4 M. 21.00—21.50, Suppengries M. 29.00—29.50, Sack Kleie Mk..00. ** 8 Ueberſeeiſche Schiffabrts⸗Nachrichten. New⸗Hork, 28. Juli. Drahtbericht der Hamburg⸗Amerika⸗Lini Der Schneldampfer„Deutſchland“, am 28. Juli, morgens 8 Uhr, wohlbehalten hier angekommen. +5 DelmenhorsterL inoleum; Altbewährte Anker-Marke. Glatt, Granit, Moire und Inlaid. Muster und Vorauschläge gratls. 50128 New⸗Hork, 28. Juli.(Drahtbericht der Hamburg⸗Amerita⸗ Linie.) Der Poſtdampfer„Pennſylvanis“, iſt am 28. Juli, abends 9 Uhr, wohlbehalten hier angekommen. Mitgeteilt von der Generalagentur Walther& v. Reckow, Mannheim, L 14 No. 19. Garten⸗Kalender. Von Max Hesdörffer, Herausgeber der„Gartenwelt“. Au guſt. Die große Dürre des Juni, welche nur zu Ende des Monats von einigen Regengüſſen unterbrochen war, hat auch den Juli hin⸗ durch in Verbindung mit großer Hitze angehalten. Die Trockenheit des verfloſſenen Monats war tatſächlich eine ungewöhnliche, wenn ich auch nicht behaupten will, daß die bekannten älteſten Leute Aehn⸗ liches noch nicht erlebt haben. Allenthalben hat die Vegetation unter dieſer großen Dürre erheblich gelitten. Vom reichen, vielfach über⸗ reichen Fruchtſegen der Obſtbäume iſt viel gefallen und in trockenen Lagen, wo es an künſtlicher Bewäſſerung fehlt, beginnen vielfach die halbentwickelten Aepfel und Birnen zu welken, die Blätter bereits zu gilben. Hand in Hand mit der großen Dürre ging die rapide Vermehrung tieriſcher und pilzlicher Schädlinge. In vielen Gegenden klagt man über das Ueberhandnehmen der den Apfelbäumen ſo ver⸗ derblichen Blutlaus, welche durch die geflügelte Generation von Baum zu Baum verbreitet wird. Die verſchiedenartigen und oft ſehr teueren Geheimmittel, welche gegen dieſen Schädling empfohlen werden, ſind ziemlich wirkungslos. Es gibt ganz einfache Mittel, mit welchen man der Blutlaus auf den Leib rücken kann. Zu dieſen gehört das Abreiben der befallenen Stellen mit Petroleum⸗Emulſion unter Verwendung eines grobborſtigen Pinſels und das Einpinſeln der Herde mit Schweineſchmalz, dem, um es dicker zu machen, etwas Rindertalg beigemiſcht wird. Das Fett überzieht die Blattlaus⸗ kolonien und bewirkt das Erſticken der Schädlinge. Beerenobſt und Kirſchen haben faſt allenthalben befriedigende Erträge gegeben, auch für Pfirſiche und Aprikoſen iſt das gegen⸗ wärtige Jahr ein günſtiges, doch erlangten Aprikoſen, wo ſie unter der Dürre litten, nur die Notreife. Von den Himbeeren, die, ſoweit ſie nicht immertragenden Sorten angehören, jetzt abgeerntet find, ſchneide man die abgeernteten Fruchtruten dicht über dem Boden fort. Sie werden auf einen Haufen geworfen und möglichſt verbrannt. Auch bei den immertragenden Himbeeren werden jetzt die vorjährigen Fruchtruten abgeerntet ſein. Bei dieſen Himbeeren bringen die kräftigſten der jungen Fruchtruten jetzt an den Spitzen Blüten mit nachfolgendem Fruchtanſatz, wodurch die zweite Ernte erzielt wird. Dieſe jungen Ruten dürfen aber, nachdem ſie abgeerntet ſind, nicht entfernt werden, da ſie erſt im nächſten Jahre ihren Hauptertrag geben. Einige Himbeerſorten, ſo die neue, recht ertragreiche Goliath, entwickeln ungewöhnlich viel Wurzelſchößlinge, die ſich gegenſeitig be⸗ drängen und weithin den Boden ausſaugen. Unter dieſer allzu reichen Wurzelbrut muß man jetzt gründlich aufräumen. Alle zu weit ab von der Stammpflanze erſchienenen Schößlinge werden aus⸗ geſtochen. Auch von den günſtig ſtehenden entfernt man die ſchwächſten, um den verbleibenden ſtarken Raum und Luft zu ſchaffen. Bei den Erdbeeren beginnt jetzt die Vermehrung. Man nimmt die ſtärkſten Pflänzlinge von den Ranken ab, um ſie auf ein beſonders hergerichtetes Beet in etwa zehn Zentimeter Abſtand zu pikieren. Hier werden ſie in der erſten Zeit täglich reichlich beſprengt und bei brennender Sonne beſchattet. Dieſen Schatten gibt man am beſten, indem man ein Holzgerüſt über dem Beet anbringt und dieſes mit Baſtmatten, Schilfdecken oder Reiſern belegt. Pikierte Erdbeeren bewurzeln ſich reichlich, und wenn man ſie dann Ausgang September vorſichtig mit Erdballen auf neu hergerichtete Kulturbeete verpflanzt, geben ſie ſchon im nächſten Jahre vollen Ertrag. Sehr empfehlenswert iſt auch ein von manchen Liebhabern an⸗ gewendetes Vermehrungsverfahren. Nach demſelben füllt man Blumentöpfchen von fünf Zentimeter oberem Durchmeſſer mit recht guter Miſtbeeterde, ſenkt ſie in der Umgebung der Erdbeer⸗Mutter⸗ pflanzen in die Beete ein und legt dann über ein jedes Töpfchen eine Rankenpflanze. Die Pflanzen werden nun bei entſprechender Be⸗ wäſſerung baldigſt ihre Wurzeln in die nahrhafte Miſtbeeterde der Töpfchen ſenden. Sind ſie in dieſen gut angewurzelt, ſo werden ſie von der Mutterpflanze getrennt, nachdem man für ſie ein entſprechen⸗ des Kulturbeet hergerichtet hat. In dieſes Kulturbeet kann man nun die ſo herangezogenen Erdbeerſetzlinge mit unbeſchädigten Topf⸗ ballen pflanzen, was das An⸗ und Weiterwachſen außerordentlich fördert. Bei allem Beerenobſt, welches wie Erdbeeren, Himbeeren und Brombeeren permanent auf ungeſchlechtlichem Wege vermehrt wird, iſt mit der Zeit ein Degenerieren der Nachzucht zu befürchten, falls man nicht auf eine ſorgfältige Zuchtwahl Bedacht nimmt. Dieſe Zuchtwahl findet ſtatt, indem man ſich zur Gewinnung der Ver⸗ mehrung bei Himbeeren und Brombeeren und zur Gewinnung von Ranken bei Erdbeeren, nur ſolche Exemplare als Mutterpflanze auswählt, die ſich durch beſonders reichen Ertrag ausgezeichnet haben. Man wird bei genauerer Beobachtung finden, daß der Ertrag der ein⸗ zelnen Pflanzen einer Pflanzung weſentlich verſchieden ausfällt; indem man nun immer die reichſttragenden zu Mutterpflanzen aus⸗ wählt, ſichert man ſich eine ertragreiche Nachkommenſchaft. Bei ſo⸗ genannten Monatserdbeeren ohne Ranken, die auf künſtlichem Wege nur durch Teilung alter Stauden vermehrt werden können, iſt die Anzucht aus Samen der künſtlichen Vermehrung vorzuziehen. Zu dieſem Zweck erntet, trocknet und zerreibt man eine Anzahl der ſchönſten Früchte von reichtragenden Pflanzen, und ſät danm daz Ganze, welches die Samenkörnex enthält, auf ein hergerichtetez Saatbeetchen. Die Sämlinge werden bald nach dem Aufgehen weiter gepflanzt und kommen dann, ſobald ſie ſo ſtark geworden ſind, daß ſie ſich gegenſeitig bedrängen, auf die Kulturbeete. Stachel⸗ und Johannisbeerſträucher ſuche man noch einmal ſorg⸗ fältig nach den grünen und gelblichen, wenig in die Augen fallenden Raupen des Johannis⸗ und Stachelbeerſpanners ab. Dieſe Raupen werden geſammelt und in kochendem Waſſer unſchädlich gemacht. An Apfelbäumen tritt in dieſem Monat, namentlich da, wo ſich Weiden⸗ pflanzungen in nicht allzu großer Entfernung befinden, eine ſehr 0 5 J ſtattliche, auf grünem Grunde hübſch gezeichnete Raupe auf, welche die Leittriebe, einen nach dem andern, kahl frißt. Infolge ihrer grünen Grundfarbe iſt ſie ſchwer zu erkennen, man ſtellt aber ihr Vorhandenſein auf einem Baume an den unter demſelben liegenden ſchwarzen Exkrementen feſt, und ſucht ſie dann ſorgfältig ab. Speziell bei Zwerg⸗ und Buſchbäumen iſt dieſes Abſuchen leicht zu ermög⸗ lichen und ſehr zweckmäßig. Die Raupe iſt diejenige des Abend⸗ pfauenauges oder Weidenſchwärmers. Sie frißt kleine Bäumchen völlig kahl, um dann auf das nächſtſtehende Bäumchen überzugenemn, bis ſie ausgewachſen iſt, worauf ſie ſich in den Boden verkriecht und verpuppt. Aus der Puppe geht im nächſten Jahre der ſchöne Schwär⸗ mer hervor. Der Auguſt ift der Hauptſaatmonat für Stauden und daneben auch für ſogenannte zweijährige Gewächſe. Von dieſen ſät man nun unter anderen Stiefmütterchen und Vergißmeinnicht, dann aber auch die herrliche große Glockenblume, Campanula Medium, die in blauen, lilafarbigen, weißen und panachierten, einfachen und ge⸗ füllten Blüten auftritt. Auf der Großen Internationglen Garten⸗ bau⸗Ausſtellung in Düſſeldorf ſahen wir im verfloſſenen Monat wunderbare Kollektionen dieſer herrlichen Glockenblume, welche die Aufmerkſamkeit zahlreicher Liebhaber auf dieſelbe gelenkt haben. Auf ein etwas beſchattetes Saatbeet werden die kleinen dunklen Sa⸗ menkörnchen recht weitläufig ausgeſtreut, dünn mit guter Erde be⸗ deckt, worauf man mit glattem Brettchen die ganze Fläche andrückt. Für gleichmäßige Feuchtigkeit iſt zu ſorgen. Die jungen Sämlinge werden zunächſt pikiert und dann Mitte September dahin gepflanzt, wo ſie im Mai und Juni des nächſten Jahres blühen ſollen. Für manche Zimmerpflanzenm iſt jetzt die Zeit zur künſt⸗ lichen Vermehrung gekommen. Im Auguſt macht man namentlich Stecklinge von harten Dekorationspflanzen, wie Lorbeer, Kirſchlor⸗ beer, Goldorange, Evonymus, Myrthe und ähnlichen. In Töpfe ge⸗ ſteckt, mäßig feucht gehalten und gegen grelle Sonne geſchützt, be⸗ wurzeln ſie ſich ſicher. Auch Stecklinge von Pelargonien wachſen jetzt gut. Man muß dieſe aber ſonnig ſtellen, darf ſie nicht mit Glas bedecken und hält ſie bis zum ſicheren Anwachſen mehr trocken als feucht. Sehr raſchwüchſige Topfpflanzen werden in der erſten Hälfte des Monats noch ein letztes Mal verpflanzt. Zu dieſem Verpflanzen wähle man aber Töpfe, welche die bisherigen nur wenig an Größe übertreffen, da es nicht ratſam iſt, Zimmerpflanzen in zu großen Gefäßen in den Winter zu nehmen. Eine intereſſante Beſchäftigung für den Liebhaber bildet jetzt auch das Veredeln der Roſen auf das ſogenannte ſchlafende Auge. Die jetzt eingeſetzten Augen wachſen wohl vor Eintritt des Winters an, treiben aber erſt im nächſten Frühling aus, doch bringen ſie dann gleich kräftige, im Juni einen erſten Flor entfaltende Triebe. Im Gemüſegarten iſt jetzt ebenſo wie im Blumengarten bei weiter andauernder Dürre häufig kräftig zu gießen. Die Raupe des Kohlweißlings, die in dieſem warmen trockenen Jahre in großen Maſſen auftritt und ganze Kohlpflanzungen vernichten kann, muß wiederholt abgeſucht und unſchädlich gemacht werden. Für die früheſte Ernte des nächſten Jahres macht man jetzt Ausſaaten von Krautgewächſen, namentlich bon Blumenkohl, Wirſing, Weiß⸗ und Rotkraut. Die jungen Sämlinge werden ſpäter auf beſondere Beete, oder beſſer noch auf kalte Miſtbeete pikiert, im Freien unter trockener Laubdecke, in Miſtbeeten unter Glasbedeckung überwintert. Kann man die ſo gewonnenen Pflänzlinge gegen Mäuſefraß ſchützen und pflanzt man ſie ſchon im März auf die Kulturbeete, ſo ſind ſie im Juni verbrauchsfähig. Für dieſe Kultur ſind beſonders frühe Sorten, von Blumenkohl ſpeziell der echte Erfurter Zwergblumenkohl, zu empfehlen. In den Spargelpflanzungen habe man ein wachſames Auge auf die ſchädlichen Spargelkäfer, die von den Stengeln ab⸗ geſucht und vernichtet werden müſſen. Winterrettiche, Herbſtrüven, die kleinen Teltower Rübchen und Spinat können noch geſät werden. General-Agentur Frankfurter Lebens-Versicherungs-Gesellschaft Frankfurt a.., gegründet 1844. „Neptun“ Wasserleitungsschäden-, Unfall- und Haftpflicht-Versicherungs- Gesellschaft Frankfurt a.., gegründet 1886.. br. Mational-Versſcherungs-Geseſischaft in Stettin(Fransport- und Einbrucbsdiebstahl-Versicherung). Maupt-Agentur: Pr. Matlonal-Versicherungs-Gesellschäft in Stettin(peuer-Versicherung). »Tuüchtige Platzvertreter und stille Vermittler gegen hohe Provislon stets gesucht. — SSHWITZ Mannbeim, C 4,4. Aineral-Bad und Kur-Hotel Littenweiler bei Freiburg i. B. Erholungsplatz für Nerven-, Gicht-, Reumatis- u. Ichias- Kranke, sowie für schwächliche u. bleichsüchtige Personen.— Vollständig neu hergerichtet, Hotel u. Mineralbad, 1. Station der Höllentalbahn.— ½ Stunde von Frei- burg i. 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Auguſte Roſa Anna, T. d. Fabrikarb. Bernh. Maurer, Waldhof, 2 M. a. 25. 5 Georg, S. d. Tagl. Jak. Grünenwald, Käferthal, 9 T. a. 25. Roſa Berlha, T. d. Spenglermſtr. Peter Jak. Kilthau, Käferthal, 1 J. 23 T. a. 27. 1 5 Marg., T. d. Maurers Leonh. Müller, Käferthal, 3 M. 28 T. a. 28. T. d. Zimmermſtr. Heinr. Lehr, Käferthal, 8 M. a. 28. 15 95 S. d. Schutzmanns Karl Licht, Waldhof, 9 J. a. 29. 7 2 S. d. Schloſſermſtr. Joh. Michael Rihm, Käferthal, 28 T. a. NNueeeee Leſchen⸗Impreſſen aller Art, Sterbscheine Sterbfalls⸗Anzeigen Lachenschau⸗Scheine empflehlt die Dr. F. Haas Buchdruckerei G. m. b. h. Aelteſtes Inſtitut hier. Keine Maſſenkurſel Tages⸗ u. Friedr. Burckhardt, Pauonta Vollerzndige 5 Komptoir-Binrichtungen dsutschen und amerikanischen Systetns, 65 neu und gebraucht, stets vorrätig. Grösste Auswahl. Portellhafteste Bezugs- duelle am Platze. Möbelhaus Daniel Aberle Laden d 3, 19. Magazine G 5, 6. Telephon 2216. i 0% MesSGAdreidon Kassaschränke. 0 8, 11/12, Stellen vermittelt. 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Die Beſchäftigung von Ar⸗ Jeiterinnen und jugendlichen Arbeitern in den Werk⸗ ſtätten der Kleider ⸗ und Wäſchekaufektion betr. Nachſtehend bringen wir die Kaiſerliche Verordnung obigen Betreffs vom 31. Mai 1897 in der durch die zur Abänderung derſelben ergangenen Kaiſerlichen Verordnung vom 17. Jauuar 1904(.⸗G.⸗Bl. S. 62) bewirkten Faſſung wiederholt zur Kenntnis der beteiligten Gewerbetreibenden mit dem Anfügen, daß die neuen Beſtimmungen am 1, Juli ds. Js. in Araft treten: Zur Erläuterung bemerken wir: 8) Die Verordnung findet insbeſondere Anwendung auf alle Gewerbebetriebe(ſelbſt die kleinſten ſind dabei nicht- ausgenommen), in welchen Frauen⸗ und Rinder⸗Kleidung auf Veſtellung nach Mafßf angefertigt oder brarbeitet wird oder in welchen Frauen- u. Kinderhüte beſetzt(garniert) werden, ſobald und ſolange die Arbeitgeber nicht zu ihrer FJamilie gehörige Perſonen oder jugendliche Arbeiter(junge Burſchen oder Mädchen unter 16 Jahren) beſchäftigen.(8 1 Ziff. 2 u. 3 in Verbindung mit§ 8 d. V..) p) Wird von dem Rechte Gebrauch gemacht, Arbeiter⸗ innen über die in§ 4. d. K. V. O. feſtgeſetzte Zeit hinaus an 60 Tagen im Jahre beſchäftigen zu dürfen, ſo muß die Gintragung der Meber⸗ arbeit auf der hierfür beſtimmten und in der Werkſtatt auszuhängenden Tafel abweichend von den bisher geltenden Beſtimmungen ſpäteſtens bei ihrem Beginn erfolgen.(s 6 d. K. V..) e) Formulare für die an Gr. Bezirksamt zu erſtattende nzeige, ſowie die auszuhängende Tafel und das zu führende Verzeichnis jugendlicher Arbeiter— 8 5 der Kaiſerl. Verordnung— ſind bei Buch⸗ bindermeiſter M. Zinkgraf, R 3, 6, erhältlich. Mannheim, den 25. Juni 1904. Gv, Bezirks amt: Neff. Verordnung betreffend die Ausdehnung der 88 135 bis 139 und des§ 189b der Gewerbeordnung auf die Werkſtätten der Kleider⸗ und Wäſche⸗Konfektion vom 31. Mai 1897. Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden, Deutſcher Kaiſer, König von Preußen ꝛc. rordnen im Namen des Reichs, nach erfolgter Zuſtimmung Bundesrats, auf Grund des 8 154 Abſatz 4 der Gewerbe⸗ ordnung unter Hinweis auf§ 146 Abſatz 1 Ziff. 2 und 8 149 Abſatz 1 Ziff. 7 a. a.., was folgt: 8 8 1. Die Beſtimmungen der 55 135 bis 139,§ 139 b der Gewerbeorbnung finden mit den aus dem Folgenden ſich er⸗ gebenden Abünderungen Anwendung: 1. auf Werkſtätten, in welchen die Aufertigung oder Be⸗ arbeitung von Männer⸗ und Knabenkleidern(Röckeu, Hoſen, Weſten, Mänteln und dergl.) im großen erfolgt, 2. auf Werkſtütten, in welchen Frauen⸗ und Kinderkleidung (Mäntel, Kleider, Umhünge und dergleichen) im großen oder auf Beſtellung nach Maß für den per⸗ ſönlichen Bedarf der Beſteller augefertigt oder bearbeitet wird, 3. auf Werkſtätten, in welchen Frauen⸗ Ninderhüte beſetzt(garniert) werden, 4. 100 Werküütten, in welchen die Anfertigung oder Be⸗ 7 von weißer und bunter Wäſche im großen erſolgt. und 8 2. (§ 185 der Getwerbeordnung.) Kinder unter dreizehn Jahren dürfen nicht beſchäftigt werden. Kinder über dreizehn Jahre dürfen nur be⸗ ſchäftigt werden, wenn ſie nicht mehr zum Beſuche der Molksſchule verpflichtet ſind. Die Beſchäftigung von Kindern unter vierzehn Jahren darf die Dauer von ſechs Stunden täglich nicht überſchreiten. 8 (§ 136 der Gewerbeordnung.) Die Arbeitsſtunden der jugendlichen Arbeiter(8 2) diürrfen nicht vor fünfeinhalb Uhr morgens beginnen und nicht über achteinhalb Uhr abends dauern. Zwiſchen den Arbeitsſtunden müſſen an jedem Arbeitstage regelmäßige Pauſen gewährt werden. Für jugendliche Arbeiter, welche nür ſechs Stunden täglich beſchäftigt werden, muß die Pauſe mindeſtens eine halbe Stunde betragen. Den übrigen jugendlichen Arbeitern muß mindeſtens mittags eine einſtündige, ſowie vormittags und nach⸗ inttags je eine halbſtündige Pauſe gewährt werden. Eine Vor⸗ und Nachmittagspauſe braucht nicht gewührt zu wer⸗ den, wenn entweder mittags eine einundeinhalbſtündige Pauſe gewührt wird, oder die jugendlichen Arbeiter täglich nicht länger als acht Stunden beſchäftigt werden und die Dauer ihrer durch eine Pauſe nicht unterbrochenen Arbeits⸗ 950 am Vor⸗ und Nachmittage je vier Stunden nicht über⸗ at. Während der Pauſen darf den jugendlichen Arbeitern und der Aufenthalt in den Arbeitsräumen nur dann ge⸗ ſtattet werden, wenn in demſelben diejenigen Teile des 8, in welchen jugendliche Arbeiter beſchäftigt ſind, r die Zeit der Pauſen völlig eingeſtellt werden, oder wenn der Aufenthalt im Freien nicht tunlich und andere ge⸗ eignete Aufenthaltsräume ohne unverhältnismäßige Schwierigkeiten nicht beſchafft werden können. An Sonn⸗ und Feſttagen, ſowie während der von dem erdentlichen Seelſorger für den Katechumenen⸗ und Kon⸗ Emanden⸗, Beicht⸗ und Kommunionunterricht beſtimmten Stunden dürfen jugendliche Arbeiter nicht beſchäftigt werden. 4. (8 187 der Ardeiterinnen dürfen nicht in der Nachtzeit von acht⸗ einhalb Uhr abends bis fünfeinhalb Uhr morgens und am Die Beſchäftigung von Arbeiterinnen über 16 Jahre darf die Dauer von elf Stunden täglich, an den Vorabenden der Sonn⸗ und Feſttage von zehn Stunden nicht über⸗ ſchreiten. Zwiſchen den Arbeitsſtunden muß den Arbeiterinnen eine mindeſtens einſtündige Mittagspauſe gewährt werden. Arbeiterinnen über ſechzehn Jahre, welche ein Haus⸗ weſen zu beſorgen haben, ſind auf ihren Antrag eine halbe Stunde vor der Mittagspauſe zu entlaſſen, ſofern dieſe nicht mindeſtens ein und eine halbe Stunde beträgt. Wöchnerinnen dürfen während vier Wochen nach ihrer Niederkunft überhaupt nicht und während der folgenden zwei Wochen nur beſchäftigt werden, wenn das Zeugnis eines approbierten Arztes dies für zuläſſig erklärt. § 5. (8 138 der Gewerbeordnung.) Sollen Arbeiterinnen oder jugendliche Arbeiter beſchäf⸗ tigt werden, ſo hat der Arbeitgeber vor dem Beginne der Beſchäftigung der Ortspolizeibehörde unter Angabe der Werkſtätte eine ſchriftliche Anzeige zu machen. Der Arbeitgeber hat dafür zu ſorgen, daß in den Werk⸗ ſtatträumen, in welchen jugendliche Arbeiter beſchäftigt werden, an einer in die Augen fallenden Stelle ein Ver⸗ zeichnis der jugendlichen Arbeiter unter Angabe des Beginns und Endes ihrer Arbeitsgeit und unter Angabe der Pauſen ausgehängt iſt. Ebenſo hat er dafür zu ſorgen, daß in den betreffenden Räumen eine Tafel ausgehängt iſt, welche in der bon der Landes⸗Zentralbehörde zu beſtimmenden Faſſung in deutlicher Schrift einen Auszug aus den Be⸗ ſtimmungen dieſer Verordnung enthält. § 6. (§ 138a der Gewerbeordnung.) Ueber die im 8 4 Abſatz 1 und 2 feſtgeſetzte Zeit dürfen Arbeiterinnen über ſechszehn Jahre an ſechszig Tagen im Jahre beſchäftigt werden. Dieſe Beſchäftigung darf dreizehn Stunden täglich nicht überſchreiten und nicht länger als bis zehn Uhr abends dauern. Hierbei kommt jeder Tag in Anrechnung, an welchem auch nur eine Arbeiterin über die nach§ 4 zuläſſige Dauer der Arbeitszeit hinaus beſchäftigt iſt. Gewerbetreibende, die Arbeiterinnen über ſechszehn Jahre auf Grund der vorſtehenden Beſtimmungen über die im§ 4 Abſ. 1, 2 feſtgeſetzte Zeit hinaus beſchäftigen, ſind verpflichtet, an einer in die Augen fallenden Stelle der Werkſtätte eine Tafel auszu⸗ hängen, auf der jeder Tag, an dem Ueber⸗ ar beit ſtattfindet, vor Beginn der Ueber⸗ arbeit einzutragen iſt. 87. (§ 139 der Gewerbeordnung.) Wenn Naturereigniſſe oder Unglücksfälle den regel⸗ mäßigen Betrieb einer Werkſtätte unterbrochen haben, ſo können Ausnahmen von den vorſtehend vorgeſehenen Be⸗ ſchränkungen auf die Dauer von vier Wochen durch die untere Verwaltungsbehörde, auf längere Zeit durch die höhere Verwaltungsbehörde zugelaſſen werden. Wenn die Natur des Betriebs oder Rückſichten auf die Arbeiter in einzelnen Werkſtätten es erwünſcht erſcheinen laſſen, daß die Arbeitszeit der Arbeiterinnen oder jugend⸗ lichen Arbeiter in einer anderen als der durch§88 3 und 4 Abſ. 1 und 3 vorgeſehenen Weiſe geregelt wird, ſo kann auf beſonderen Antrag eine anderweite Regelung hinſicht⸗ lich der Pauſen durch die untere Verwaltungsbehörde, im Uebrigen durch die höhere Verwaltungsbehörde geſtattet werden. Jedoch dürfen in ſolchen Fällen die jugendlichen Arbeiter nicht länger als ſechs Stunden beſchäftigt werden, wenn zwiſchen den Arbeitsſtunden nicht Pauſen von zu⸗ ſammen mindeſtens einſtündiger Dauer gewährt werden. Die auf Grund vorſtehender Beſtimmungen zu tref⸗ fenden Verfügungen 17 ſchriftlich erlaſſen werden. 8 Auf Werkſtätten, in welchen der Arbeitgeber aus⸗ ſchließlich zu ſeiner Familie gehörige Perſonen beſchüftigt, finden die vorſtehenden Beſtimmungen keine Anwendung. 9 Dieſe Verordnung 19 5 dem 1. Juli 1897 in Kraft. Urkundlich unter Unſerer Höchſteigenhändigen Unter⸗ ſchrift und beigedrucktem Kaiſerlichen Inſiegel. Gegeben Neues Palais, den 31. Mai 1897. (L..) Wilhelm. 4155 von Boetticher. Eingetr. Genoſſenſchaft mit beſchr. Haftpflicht. Dienstag, den 9. Auguſt, abends 3 Uhr präcis, im oberen Saale der Zentralhalle, à 2, 16 General-Verſammlung. Tages-Ordnung: 1. Geſchäfts⸗ und faſſenbericht. „Bericht über die Verbands⸗Reviſion und der Revlſtons⸗ Kom miſſion. „Richtigſprechung des Geſchäfts⸗ und Kaſſenberichts. des Auffichtsratg Vertellung des Reingewinns. Wahl des Aufſichtsrats und der Stellvertreter. Es ſchelden aus: Joh. Strauß, K. Prenting u. J. Trautwein. 7. Bericht vom Genoſſenſchaftstage und der Generalverſamm⸗ lung der Großeinkaufs⸗Geſellſchaft. Um völlzähliges und pünktliches Erſcheinen wird erſucht. Der Aufsichtsrat: J. Trautwein, Vorſitzender. NB. Als Legitimation iſt das Mitgliedsbuch am Saaleingang vorzuzeigen. Nur gegen Vorzeigen desſelben iſt Zutritt. 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Die Vorſchriften der Landesgeſetze, nach welchen das Recht, Täuben zu halten, beſchränkt iſt, und nach welchen im Freien betroffene Tauben der freien Zueignung oder der Tödtung unterliegen, finden auf Militärbrieftauben keine e Dasfelbe gilt von landesgeſetzlichen Vorſchriften, nach welchen Tauben, die in ein fremdes Taubenhaus übergehen, dem Eigentümer des letzteren gehören. 2 Inſoweit auf Grund landesgeſ. Beſtimmungen Sperr⸗ zeiten für den Taubenflug beſtehen, finden dieſelben auf die Reiſeflüge der Militärbrieftauben keine Anwendung. Die Sperrzeiten dürfen für Militärbrieftauben nur einen zuſammenhängenden Zeitraum von höchſtens 10 Tagen im Frühjahr und Herbſt umfaſſen. Sind längere als zehntägige Sperkzeiten eingeführt, ſo gelten für Militärbrieftauben immer nur die erſten 10 Wda Als Militärbrieftauben im Sinne dieſes Geſetzes gelten Brieftauben, welche der Militär⸗(Marine⸗)Verwaltung ehören oder derſelben gemäß den von ihr erlaſſenen Vor⸗ ſee zur Verfügung geſtellt und welche mit dem vorge⸗ chriebenen Stempel verſehen ſind. Privatperſonen gehörende Militärbrieftauben genießen den Schutz dieſes Geſetzes erſt dann, wenn in ortsüblicher Weiſe bekannt gemacht worden iſt, daß der Züchter ſeine Tauben der zur Verfügung geſtellt hat. Für den Fall eines Krieges kann durch Kaiſerliche Verordnung beſtimmt werden, daß alle geſetzlichen Vor⸗ ſchriften, welche das Tödten und Einfangen fremder Tauben geſtatten, für das Reichsgebiet oder einzelne Teile des⸗ ſelben außer Kraft treten, ſowie daß die Verwendung von Tauben zur Beförderung von Nachrichten ohne Genehmig⸗ ung der Militärbehörde mit Gefängniß bis zu drei Monaten zu beſtrafen iſt. Urkundlich unter Unſerer Höchſteigenhändigen Unter⸗ ſchrift und beigedrucktem Gegeben Neues Palais, den 28. Mai 884. L. S. gez. Wilhelm. „Graf v. Caprivi. In unserem Verlage ist soeben erschienen: Abänderungen zu — amtl. Bauordnung für die Stadt Mannheim. Ortspollzeillche Vorschrift vom 27. Februar 1904. Mit einer ortspolizeillohen Vorschrift vom 10. Mal 1904, betreffend: Die Bebauung des Gebietes der östl. Stadterweiterung in Mannheim Preis 10 Pfennig. Die vollständige Ausgabe der Bauordnung(Freis 4.) ist sbenfalls mit obigen Veränderungen und Ergän- zungen zur Ausgabe gelangt. Or..Haas 22e Ruchdruckerei, 6. m. b. H. E 6, 2. MANNHEIM E G, 2. Oognac, la. Tafelöle, ff. Thüringer Wurstwaren, Teegebäck eto. in nur anerkannt besten Aualitäten zu den bil⸗ ligsten Preisen empfiehlt 01101U1 E 4,. W. Rabeneick, Sörsenquadr. Todes-Anzeige. 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