2 e edd 5 Eͤ ³˙¹·¹ꝛA ⁰! adiſche Volkszeitung. Abonnement: 0 Pfeunig monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich⸗ durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg. In ſerate: E 6. 2. Die Colonel⸗Zeile.. 20 Pfg. Auswärtige Inſerate 25„ Die Reklame⸗Zeile.. 60„ Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Gkleſenſte und verbreitelſte Zeitung in Mannheim und Amgebung. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. — Juär unverlangte Manuſkripte wird keinerlei Gewähr geleiſtet. 2 (Mannheimer Volksblatt.) Telegrammt⸗Abreſſe: „Journal Mannheii Telephon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 841 Nedaktion Expedition 418 Filiale(Friedrichsplatz) 815 E G, 2. Nr. 366. Dienstag, 9. Anguſt g04. (Abendblatt.) Politische Uebersicht. *Maunnheim, 9. Auguſt 1904. Finanzwirtſchaftliche Aufgaben. Die von Adolph Wagner vor langer Zeit ausgeſprochene Anſicht, daß die franzöſiſchen Finanzen vielleicht die intereſſan⸗ teſten von allen ſind, kann auch heute noch einen Anſpruch auf Beachtung in hohem Maße geltend machen. Neben dem kunſt⸗ pollen Bau der franzöſiſchen Beſteuerung verdient das Staats⸗ ſchuldenweſen genauere Beachtung. Schon die Tatſache, daß 1903 1180 Millionen Fres. für ſeine öffentliche Schuld aufzuwenden hatte, d. h. ein Drittel der Geſamtaus⸗ gahen des Königreichs Preußen im gleichen Jahre, zeigt die eminente Wichtigkeit des ganzen Problems. Allgemein und finanzwiſſenſchaftlich iſt vor allem die Epoche intereſſant, die guf den deutſch⸗franzöſiſchen Krieg folgte, weil hier ganz eigen⸗ artige Verhältniſſe vorlagen und enorme Schwierigkeiten zu bewältigen waren. Die Operationen, zu welchen die franzöſiſche Regierung greifen mußte, um die Kriegsſchuld von 5316 Milli⸗ onen Fres. zu begeben, ſtellten eine Rieſenaufgabe dar. Neuer⸗ dings iſt die Durchführung von dem deutſchen Finanzpolitiker Georg Sydow geſchildert worden. Als Verfaſſer einer Schrift: Theorie und Praxis in der Entwicklung der franzöſiſchen Staatsſchuld ſeit dem Jahre 1870 zeigt er die ungebrochene Kapitalkraft des Landes trotz der Kataſtrophe von 1870/71 und den Patriotismus des Volkes. Von 1878 datiert der wirt⸗ ſchaftliche Aufſchwung in Frankreich und die Zeit der Anleihe⸗ bperationen zu produktiven Zwecken, die wiederum mit der Aera der Ueberſchüſſe zuſammenhängt, deren Erſcheinung aus der ſtarken Ergiebigkeit der nach dem Feldzuge ſcharf angeſpannten Steuern zu erklären iſt. Von 1882 bis 1891 wurden Anleihen zur Deckung von Defizits notwendig, bis von 1891 bis 1900 ein gewiſſer Stillſtand in der Schuldenvermehrung eintrat. Man wird dem Verfaſſer zuſtimmen müſſen, wenn er an der Hand franzöſiſcher Erfahrungen feſtſtellt, daß jede Tilgung von Staatsſchulden nur dann eine wirkſame ſein kann, wenn ſie aus wirklichen Ueberſchüſſen erfolgt, daß ſie aber nur eine ſcheinbare iſt, wenn ſie zwar mit ordentlichen Staatsmitteln bewirkt wird, dieſe aber notwendigen Staatsausgaben entzogen werden. Dadurch bleiben jährlich ordentliche Ausgaben un⸗ gedeckt, die ſtillſchweigend aufs Konto der ſchwebenden Schulden übertragen werden. Auch die deutſche Reichsfinanzwirtſchaft krankt hieran. So lange dies Uebel nicht geheilt und der Satz, daß ordentliche Ausgaben nur durch ordentliche Einnahmen gedeckt werden dürfen, nicht leitendes Prinzip der Reichsfinanz⸗ wirtſchaft wird, helfen„kleine“ Reichsfinanzreformen und Ver⸗ beſſerungen der Reichsſchuldenordnung nicht viel. Denn es gibt nur eine Löſung und dieſe liegt— wie auch der dermalige Staatsſekretär des Reichsſchatzamtes, Frhr. v. Stengel, hat durchblicken laſſen— in der Ausgeſtaltung der Einnahme⸗ wirtſchaft. Ein Gegenſtück zu Fameck. Man ſchreibt der„Metzer Zeitung“ aus Langenberg, einem Dörfchen in Lothringen: Wir haben einen im Jahre 1890 an⸗ gelegten Friedhof. Auf demſelben haben wir, krotzdem es hier nie mehr wie ſechs lebendige Proteſtanten gegeben hat, eine pro⸗ teſtantiſche Friedhofsabteilung eingerichtet und dieſe Tagesneuigkeſten. — Eine Frau als Amme eines Elefantenſäuglings. Aus Mai⸗ land wird geſchrieben: Der„Corriere della Sera“ erhält von einem ſeiner Abonnenten in Bangkok(Siam) die Mitteilung von einem merkwürdigen Fall der Ernährung eines Elefantenſäuglings, deſſen Mutter unmittelbar nach ſeiner Geburt geſtorben war. Eine arme Bäuerin erbot ſich, den jugendlichen Dickhäuter, der aber doch ſchon die Größe eines mehrmonatlichen Kalbes hatte, an ihrer Bruſt ſäugen zu laſſen. Und tatſächlich wurde der Elefant auf dieſe Weiſe aufgezogen, ohne daß dem Kinde der Frau die rechtmäßige Nahrung entzogen wurde. Das Sonntagsblatt der genannten Mailänder Zeitung, die„Domenica del Corriere“, bringt ſogar die Photographie der Szene. Man ſieht ein kräftiges Weib, das an der rechten Bruſt einen Säugling hält, während an ihrer zweiten Bruſt das Ele⸗ fantenbaby trinkt, indem es den Rüſſel über die linke Schulter ſeiner Amme ſchlägt. f Es wäre intereſſant zu erfahren, ob Naturforſcher ſchon andere Fälle einer derartigen Elefantenernährung beobachtet haben. Wäre nicht auch die Photographie veröffentlicht, würde man die Mitteilung ohne weiteres ins Gebiet der Fabel verweiſen.(Ueber alle Zweifel ſcheint ſie uns auch durch die Photographie nicht hinaus⸗ gehoben. D. Red.) — Die Abnahme der Verluſtzahlen im modernen Kriege. Man nimmt im allgemeinen an, daß bei den vernichtenden und zerſtörenden Erfindungen, die in der neueſten Zeit gemacht worden ſind, die Opfer der modernen Kriege außerordentlich große ſein werden. Nach den Anſichten des verſtorbenen ruſſiſchen Staatsrates bon Bloch bedeutet ein Krieg eine Vernichtung beider Parteien und ungeheure Verluſte. Dieſe Mitrailleuſen, Granaten, dieſe neuen Zünd⸗ und Sprengſtoffe, die ſtets verbeſſerten und furchtbarer gemachten Jormen der Schuß⸗ waffen, all das wird mit einem Hagel von Kugeln und in einem Meer von Feuer die Kriegführenden begraben. Doch werden ſolche Anſchau⸗ Angen durch eine hiſtoriſche Betrachtung, ſwie ſie ein Mitarbeiter bon „Chambers Journal“ verſucht, nicht beſtätigt; vielmehr läßt ſich nach⸗ weiſen, daß die Schlachten der Vergangenheit viel blutiger waren, als Weg und Grenzſteine von den übrigen Friedhofsteilen durch U ab⸗ gegrenzt. Sie iſt ſogar behördlich genehmigt, nachdem der Ge⸗ meinderat im Jahre 1890 darüber Beſchluß gefaßt hat. Trotz⸗ dem hat die katholiſche Geiſtlichkeit ſich geweigert, dieſen Fried⸗ hof zu weihen und der Ortspfarrer begleitet von Beginn an keine Leiche auf denſelben. Alle Beſchwerden bei dem früheren und jetzigen Biſchofe halfen nichts. Der Zuſtand beſteht noch heute. Warum, das wollen wir dem Leſer verraten. Es iſt zwar eine proteſtantiſche Abteilung da, ſie iſt auch genügend abgegrenzt, ſie iſt aber nicht auf dem richtigen Platz. Sie ſollte rechts oder links vom Eingang ſein und ſtatt deſſen iſt ſie längs der rechten Seitenmauer. Die Gemeinde hat aus Unkenntnis gegen kanoniſche Regeln verſtoßen, die im Bistum Metz gelten und die es anſcheinend als ſchimpflicher betrachten, wenn katho⸗ liſche Leichen an proteſtantiſchen Gräbern vorbeigetragen wer⸗ den, als umgekehrt. So beſteht denn der Zuſtand eines von der Geiſtlichkeit gemiedenen Friedhofs nun ſeit 14 Jahren, ohne daß man übrigens viel Weſens daraus macht. Man fragt ſich nur, glaubt die geiſtliche Behörde wirklich, durch Akte der In⸗ toleranz wahre Religioſität im Volke zu fördern?“ Die Leutenot in der Landwirtſchaft verſchärft ſich im Laufe dieſes Sommers in verſchiedenen Teilen des Reiches wieder ſehr erheblich. Nach den Wahrnehmungen des Arbeitsamtes der Landwirtſchaftskammer für die Provinz Branden⸗ burg hörte ſchon 1903 das Angebot gewerblicher Arbeiter für Land⸗ arbeit, das während der Jahre der gewerblichen Kriſe zu be⸗ obachten war, wieder ganz auf. Dafür begann das Aufſaugen der ländlichen Arbeitskräfte durch die Induſtrie. Die aus dem Aus⸗ lande und anderen Gegenden herangezogenen Arbeitskräfte erwieſen ſich nur als Tropfen auf heißem Stein, da ſie ſchon nach ganz kurzer Zeit von der Induſtrie aufgenommen wurden. Ständige Arbeiter, namentlich Knechte und Dienſtmädchen, ſind äußerſt ſchwer zu be⸗ ſchaffen, weswegen die Nachfrage nach Wanderarbeitern, hauptſäch⸗ lich nach ausländiſchen, zuſehends größer wird. Vom genannten Arbeitsamt wurden im Jahre 1903 nur 824 Stellen mit ſtändigen Arbeitern beſetzt gegen ghc im Jahre 1902. Mit Wanderarbeitern wurden dagegen 9374 Stellen beſetzt gegen 6234 im Jahre 1902. Und zwar waren unter den Wanderarbeitern nur 246 Deutſche, da⸗ gegen 1139 Ruſſen, 6427 Galizier und 1562 Ungarn. Ganz er⸗ folglos fallen nach wie vor die Verſuche aus, entlaſſene Reſerviſten wieder auf dem Lande unterzubringen. Trotzdem in allen Kaſernen der Provinz Brandenburg die offenen Stellen des Arbeitsnachweiſes der Landwirtſchaft bekannt gemacht werden, meldete ſich im Vor⸗ jahre von den zur Entlaſſung kommenden Reſerviſten kein einziger, bielmehr wandten ſich die meiſten der vom Lande ſtammenden Reſerviſten der Induſtrie und dem Gewerbe zu, wozu die Arbeits⸗ nachweiſe der Kriegervereine ihnen die beſte Gelegenheit boten. Der Widerſtreit zwiſchen ee und auswärtigem mte in Petersburg beherrſcht nach den engliſchen Blättern noch immer die Lage, die durch die Aktion der ruſſiſchen Kreuzer gegenüber den neutralen Kauffahrer geſchaffen worden, und hat, wie die „Times“ ſagt, jedenfalls dazu geführt, daß die vorher in ſo gutem Gange befindlichen Unterhandlungen zwiſchen dem Gra⸗ fen Lamsdorff und dem engliſchen Botſchafter zwecks Betlegung der Differenzen über die Tibetfrage, Afghaniſtan éututti quanti, als völlig abgebrochen betrachtet werden müſſen. Ich habe ſchon wiederholt darauf hingewieſen— ſchreibt unſer Londoner Kk.⸗Korreſpondent dazu— daß die unglückliche Po⸗ litit gegenüber der neutralen Schiffahrt gar kein anderes Er⸗ gebnis haben könne, und daß die ſeit einiger Zeit nicht mehr ſo ausſichtslos erſcheinenden Anſtrengungen der hieſigen Ruſſo⸗ philen,— ſo klein ihr Kreis auch war— nun für lange Zeit als geſcheitert und deren Hoffnungen als begraben betrachtet werden müſſen. Die Beſetzung Zhaſſas und der Abſchluß des neuen Tibetvertrages mit ſeinem„bölligen Ausſchluß jedes anderen Einfluſſes am Hofe des Dalai Lama“ wird den Ab⸗ grund zwiſchen Petersburg und London nur noch erweitern, und die nach Löſung der Tibetfrage in Kabul und Teheran friſch einſetzende britiſch⸗indiſche Expanſtonspolitik mit ihrer gegen Rußland gerichteten Spitze wird das übrige kun, damit dieſe Stimmung in Petersburg anhält. Aber auch auf den Einfluß und die Stellung des Grafen Lamsdorff wird das nach Anſicht hieſiger diplomatiſcher Kreiſe nicht ohne Einfluß bleiben, und der friedensfreundliche Graf wird ſich in einer ſtebig ſchwieriger werdenden Lage finden. Die engliſchen Korreſpon⸗ denten in Petersburg behaupten, Lamsdorffs Einfluß ſei gegen⸗ wärtig völlig durch die übermächtige Stellung des Großfürſten Alexander Michaelowitſch in den Hintergrund ge⸗ drängt. Aber auch zwiſchen dieſem und dem Großfürſten Alexis woge jetzt der Kampf um die Herrſchaft und vor allem um die oberſte Leitung der ruſſiſchen Marine hin und her. Daher auch das widerſpruchsvolle in den Meldungen über die Ausfahrt der Oſtſeeflotte nach Oſtaſien. Jeder der beiden Groß⸗ fürſten verfolge eine andere Politik, während alle anderen Ein⸗ flüſſe vor dem ihren in den Hintergrund kräten. Wunderlicher⸗ weiſe meldet der Pariſer„Temps“ ganz ähnliche Kropotkin über den Saren. Während Profeſſor Hans Delbrück ſeine Anſichten über den politiſchen Mord als„integrierenden Beſtandteil der ruſſiſchen Ver⸗ faſſung“ in den preußiſchen Jahrbüchern niederlegte, ſchrieb der heute der Schwelle der Achtziger(2) naheſtehende, greiſe Anarchiſten⸗ führer, Fürſt Kropotkin auf Wunſch und Anxegung des be⸗ kannten engliſchen Wochenblattes„The Speaker“, was er über den Zaren dachte. Das Urteil iſt, weil alles was der alte wiſſenſchaftliche Vorkämpfer des modernen Anarchismus ſchreibt, dialektiſch ſcharf, nicht ohne eine gewiſſe ſachliche Härte ſogar, aber offenbar frei von jeder Voreingenommenheit, geſchweige denn jeder Spur von Haß oder gar Denunziationsſucht, und ſticht gerade durch die Ruhe der Sprache angenehm ab von jenem anderen Urteile, das ein„ano⸗ nymer“ Ruſſe und ſehr bekanntes Mitglied der hohen ruſſiſchen Ge⸗ ſellſchaftskreiſe, und ein Mann, der den leitenden Spitzen des Zarxen⸗ reiches viel näher ſteht, als der ſeit ſeiner Jugend erſt eingekerkerte, dann verbannte Anarchiſt, in der anderen engliſchen Zeitſchrift, der lautet:„Armer Mann! Er meint es ſo gut, aber Umgebung und Beamtentum halten die Wahrheit vor ihm verborgen, verhindern, die der Gegenwart, Im Mittelalter herrſchte der Kämpf„bis aufs Meſſer“. Der Feind wurde völlig vernichtet; wer ſich nicht ergab, wurde erbarmungslos niedergemacht, und es galt für eine Schande, ſich zu ergeben. So wurden z. B. auf dem unheilvollen Feld von Towton in Horlſhire in den Kriegen der weißen und der roten Roſe die 40 000 Mann der unterliegenden Partei faſt ganz zuſammen⸗ gehauen, ſo daß kaum ein Dutzend entrann. Ein wildes Gemetzel, Mann gegen Mann mit Speer, Streitaxt und KNeule, ein ſchreckliches Hinmorden des Feindes, das waren die Schlachten dieſer früheren Zeiten. Die Geſchichte der modernen Schlachtleitung beginnt erſt eigentlich mit Karl XII. von Schweden und Marlborough. Im Jahre 1700 wußte der überlegene Geiſt des großen Schwedenkönigs die ge⸗ waltigen Maſſen der Ruſſen mit ſeinen geringen Kräften zu beſiegen. Von 80 000 Feinden wurden 18 000 Mann getötet und verwundet, alſo 23 Proz.; 30 000 Mann gefangen genommen, ſo daß im Durch⸗ ſchnitt von den 10.000 Schweden jeder faſt zwei Mann getötet und drei gefangen genommen hatte. Unter den vielen Schlachten, die Marlborough gewann, waren die bei Blerheim und Malplaquet die blutigſten. In der erſteren betrugen die Geſamtkräfte, die einänder gegenüber ſtanden, 120 000 Mann und die Geſamtverluſte betrugen etwa 32 000 Mann, alſo 27 Proz.; bei Malplaquet ſtanden ſich 190 000 Mann gegenüber, doch dief Verluſte waren nicht größer als bei Blerheim, alſo nur 17 Proz. Während des ſiebenjährigen Krieges fanden äußerſt blutige und verluſtreiche Schlachten ſtatt. Bei Zorndorf ſtanden 30 000 Preußen gegen 50 000 Ruſſen. Die Ruſſen, ſchlecht geführt, ſtanden wie die Mauern und ließen ſich niedermetzeln, die Verluſte betrugen denn auch im ganzen 33 000 Mann, alſo 40 Proz. Nicht minder blutig, wenn auch wegen der geringeren Streitkräfte weniger groß, waren die Verluſte bei dem berühmten Angriff der engliſchen Rotröcke bei Bunkers Hill am 17. Juli 1775. Von den 3000, die dieſen Todesſturm unternahmen, fielen 1000, alſo 38½ Proz. Während der Napoleoniſchen Zeit wurden einige der größten Schlachten der Welt geſchlagen, ſchon bei Arcole in dem langwierigen Kampf gegen die Oeſterreicher fielen von den 70 000 Mann, die gegeneinander kämpften, 25 000; alſo über. Wie bei Karl XII, und Friedrich dem Großen waren auch Napoleons Schlachten gegen * die Ruſſen die furchtbarſten und blutigſten, In den Kämßfen Dei Eylau, Friedland und Borodino betrugen die Geſamtvefluſte 45 000, 35 000 und 80 000 Mann, alſo immer ein Drittel der geſamten Streitkräfte. In der Völkerſchlacht bei Leipzig kämpften 500 000 Mann gegeneinander; die Verluſte waren ungeheuer; 100 000 Mann, 20 Proz. Eine der blutigſten Schlachten, die je geweſen, waren die Kämpfe bei Albuera im Süden von Spanien, wo 18411 eine kleine britiſche Streitmacht, von einigen ſpaniſchen Truppen unterſtützt, 28000 franzöſiſche Veteranen unter Marſchall Soult ſchlug. Die Ver⸗ lüſte betrugen„auf dieſem verhängnisvollen Hügel“ 12 000 Mann, alſo faſt 40 Proz. Während des großen amerikaniſchen Bürgerkrieges waren die Menſchenopfer in manchen dieſer Schlachten ſehr groß. In den großen Kämpfen von Antietam, Gettysburg, Murfreesboro und Chickamauga ſchwankten die Zahlen der Getöteten und Ver⸗ wundeten zwiſchen 25 und 30 Proz. Man würde nun erwarten, daß das berühmte preußiſche Zündnadelgewehr, das in dem Kriege bon 1866 zum erſten Mal zur Anwpendung kam, gewaltige Verheerungen unter den Feinden angerichtet hätte, die alle früheren Verluſte über⸗ ſtiegen. Doch wurden in der Rieſenſchlacht bei Könſßgrätz von den 500 000 Kämpfern nur 27 000 getötet und verwundet, während eines zehnſtündigen Ringens, kaum 8 Proz. Während des deutſch⸗fran⸗ zöſiſchen Krieges fanden wohl die blutigſten und hartnäckigſten Kämpfe um Metz am 14., 16. und 18. Auguſt ſtatt. Von den über 400 600 Truppen, die gegeneinander kämpften, fielen 80 000, d. h. 20 Proz. Doch war dies der höchſte Prozentſatz in den Verluſten im ganzen Kriege. Während der Kämpfe der Engländer in Südafrika war auch in den härteſten Kämpfen der Prozentſatz der Getöteten und Verwundeten nicht größer als 20 Proz.; ſelten wurden 10 oder 15 Prozent überſchritten. In den jüngſten Kämpfen im fernen Oſten bei Kiulientſcheng am Jalu und Kintſchou betrugen die Verluſte nur 5 bis 6 Proz. und 10 Prog., obwohl von einem ganzen„Hagel von Kugeln, von furchtbaren Verheerungen und ſchrecklichem Gemetzel“ gemeldet wurde. — Die ruſſiſchen Großfürſten. Zu den männlichen Verwandten des Zaren gehören, wie ein engliſches Blatt ſchreibt, ein Bruder, bier Onkel, vier Vettern erſten Grades, zehn Vettern zweiten Grades, 2. Seite. General⸗Anzeiger. Mannheim, 9. Anuauſt. daß„Väterchen“ den wirklichen Stand der Dinge im Reiche kennen lernt und Gutes wirkt.“ „Zuerſt,“ ſagt Kropotkin,„vergißt man dabei ganz, daß der Kaiſer ſeine heutigen Räte, Miniſtet und die nächſten um ſeinen Thron ſich in vollſter Freiheit ſelbſt gewählt und durchaus nicht etwa bon dritter Seite oder unter dem Druck der Verhältniſſe aufdrängen ließ, Er hat niemals irgendwelche Beeinfluſſung in dieſer Richtung geduldet, Hund Witte fiel, nicht weil er von dritter Seite ver⸗ bächtigt und ſeine Stellung ſyſtematiſch untergraben wurde, ſondern, weil er— entgegen von Plehwe, den„Mannesmut vor Königs⸗ thronen“ zeigte, dem Kaiſer unverhüllt ſeine Anſicht in dringenden und wichtigſten Fällen zu ſagen.“ Ebenſo widerſpreche es den Tat⸗ ſachen, wenn man annehme, der Zar ſei irgendwie im Dunkeln über die von ſeinen Miniſtern geführte Politik, deren Anſichten und den Zuſtand des Reiches. Vor allem aber vergeſſe man immer, daß ſeit langer Zeit kein ruſſiſcher Herrſcher den Thron unter ſo für ihn perſönlich günſtigen Umſtänden und Verhältniſſen beſtiegen habe, als gerade Nikolaus II. Nur zu bald aber habe es ſich gezeigt, daß der jugendliche Fürſt bereits der reaktionären Politik ſeines Vaters verfallen ſei. Der voll⸗ ſtändige Mangel einer wiſſenſchaftlichen, oder überhaupt einer Er⸗ ziehung, das Fehlen aller männlichen Charaktereigenſchaften ſelbſt habe ſich bald gezeigt; aber noch ſchlimmer, man habe auch vergeblich auf irgend ein Anzeichen dafür gewartet, daß dieſer Mangel wenig⸗ ſtens einigermaßen durch guten Willen oder wenigſtens Gutherzig⸗ keit wettgemacht werde. Grade das Fehlen dieſer natürlichen Eigen⸗ ſchaften ſei ein markantes Charakteriſtikon des Kaiſers. Dieſer ſcheine mit den Fahren immer mehr und ausſchließlicher abſorbiert durch den allesbeherrſchenden Gedanken des Kampfes wider die„Oppoſition“, d. h. das, was ihm als ſolche erſcheine.„Niemand,“ ſo ſchließt Kro⸗ potkin,„kann ſich leichter unterrichten, als der Zar, aber er mag nicht, er mag nicht einmal leſen; man behauptet in ſeiner Umgebung, daß er überhaupt nichts lieſt!“ eeee eeeeeeeeee Deutsches Reich. IJ Berlin, 8. Auguſt.(Mmarineforderungen.) Ob dem Reichstage bereits in ſeinem nächſten Tagungsabſchnitte Anträge zur Förderung der Wehrkraft Deutſchlands zur See gemacht werden, ſteht aus zwei Gründen zur Zeit noch nicht feſt. Zunächſt läßt ſich noch nicht vollſtändig überſehen, welchen Umfang die Forderungen für die Verſtärkungen der Wehr zu Lande gewinnen werden; außerdem aber wird bis zu' einem gewiſſen Grade maßgebend ſein die Art der Erfahrungen aus den neueſten Kriegsvorgängen, welche die einzelnen Nationen zu ziehen für richtig halten. —(Der Kaiſer) wird, wie dem„Hannov. Cour.“ aus London mitgeteilt wird, Ende Oktober oder Anfang November in England erwartet. Der Monarch wird ſich unmittelbar nach dem Schloſſe Windſor begeben, woſelbſt er ſich auch einige Tage lang an den Jagden beteiligen wird. Höchſtwahrſcheinlich werde er ſich darauf, wie gewöhnlich, nach Lowther, dem Familienſitz des Lord Lonsdale, begeben. —(Romeick.) Der ehemalige Direktor der Pommern⸗ bank, Herr Romeick, iſt, wie das Banter„Nordd. Volksbl.“— nach ſeiner Angabe aus zuverläſſiger Quelle— erfährt, ſchon vor der Urteilsverkündung für die Zeit nach Ablauf ſeines Prozeſſes als Direktor einer großen Aktien⸗Geſellſchaft in Welcher Aktiengeſellſchaft? Libe 2 rale Mitbürger! Erwerbt die badiſche Staats⸗ angehörigkeit. Auskunft erteilt die Geſchäftsſtelle der nat.⸗lib. Partei Mannheim, O 7, 15. 7TbbcCcc Deutſecher Authr Aus der geſchäftlichen Sitzung des Kongreſſes, die am Samstag ſtattfand, iſt zu erwähnen, daß zu Vorſitzenden für das nächſte Jahr Geheimrat Waldeyer(Berlin), Prof, v. d. Steinen(Berlin) und Frhr. v. Andrian(Wien) gewählt wurden. Die Leitung liegt in den Händen von Waldeyer. Ein bischen Politik kam in die Ge⸗ ſchäftsleitung durch einen Antrag des Herrn Zunz, des Schatzmei⸗ ſters der Frankfurter Anthropologiſchen Geſellſchaft, der im Hinweis auf die Stiftung des vor einigen Jahren verſtorbenen Kölner Ner⸗ venarztes Dr. Mies, der er antiſemitiſche Tendenzen zuſpricht, be⸗ antragt:„Die Mies ſche„Stiftung zur Förderung der auatomiſchen und phyſiologiſchen Anthropologie in Deutſchland“ enthält Beſtim⸗ mungen, welche mit den Beſtrebungen der deutſchen Geſellſchaft für Anthropologie nicht vereinbar ſind. Da es ſich überdies herausgeſtellt hat, daß das Legat vom Erblaſſer nicht der Geſellſchaft vermacht, dreizehn Vettern dritten Grades und ein Großonkel. Sein ſein Großonkel, ſeine Onkel und die Vettern erſten und zweiten Gra⸗ des ſind Großfürſten und werden Kaiſerliche Hoheit angeredet, wäh⸗ rend die Vettern dritten Grades nur ruſſiſche Fürſten ſind und An⸗ ſpruch auf das Prädikat Hoheit haben. Außer dem Zaren hat das kaiſerliche Haus alſo 33 männliche Mitglieder, die eine ſchwere Laſt für Rußland bedeuten; denn jeder erhält als Geburtsrecht ein Ein⸗ kommen von etwa 2 000 000 M. jährlich, von ſeiner Geburt an bis zur Todesſtunde. Die Großfürſten und Fürſten. des ruſſiſchen Kaiſer⸗ hauſes erhalten alſo jetzt jährlich 66 000 000 M. im Ganzen! Die Großfürſten brauchen das Geld aber nicht ſehr nötig, denn ſie haben ungeheure Güter im ganzen Lande. Im ganzen haben dieſe 38 Groß⸗ fürſten und Prinzen zuſammen 5000 engliſche Quadratmeilen Land⸗ beſitz, alſo etwa den vierzigſten Teil des geſamten Gebietes des euro⸗ päiſchen Rußland. Außer dieſen großen Gütern gehören ihnen noch 325 Paläſte und Schlöſſer, und ſie beſchäftigen 20 000 Bedienſtete. Die Großfürſten genießen viele rechtliche und geſellſchaftliche Vor⸗ rechte in Rußland. Sie können vor einem öffentlichen Gericht nicht verklagt, auch als Zeuge in einem öffentlichen Prozeß nicht vorgela⸗ den werden. Wenn einer eine Klage gegen einen Großfürſten vor⸗ bringen will, ſo muß der Fall einem beſonderen Gerichtshof vorgelegt werden, der ausſchließlich zu dem Zwecke gebildet iſt, Rechtsſtreitig⸗ keiten zu verhandeln, in die Mitglieder der kaiſerlichen Familie ver⸗ wickelt ſind. Wenn bei einem Prozeß die Zeugenausſage eines Groß⸗ fürſten nötig iſt, ſo muß ſich eine Kommiſſion von Gerichtsbeamten zu ihm in ſeine Wohnung begeben und dort ſeine Ausſage aufnehmen, Der Großfürſt braucht die Wahrheit ſeiner Ausſage nicht zu be⸗ ſchwören, ſeine einfache Unterſchrift hat den Wert und die Bedeutung eines Eides. — Der ärztliche Mord. Man ſchreibt aus Paris: Ein Pro⸗ feſſor an der katholiſchen mediziniſchen Fakultät von Lille, Fr. Guer⸗ monprez, hat dieſer Tage ein Buch unter dem Titel„Der ärztliche Mord und die Achtung vor dem Menſchenleben“ erſcheinen laſſen. Der Leſer, deſſen Neugierde dieſer Titel reizt, und der ſich beſtimmen läßt, die 290 Großoktavſeiten des Buches durchzugehen, wird zu ſeiner ſondern ihr nur zur Verwaltung überwieſen worden iſt, ſo beantragt der Unterzeichnete, dieſe Verwaltung abzulehnen.“ In der Verſamm⸗ lung fanden ſeine Ausführungen entſchiedene Ablehnung. Von den wiſſenſchaftlichen Vorträgen beſchäftigte ſich der erſte, der bon Dr. Buſchan⸗Stettin, mit dem Thema:„Kultur und Gehirn“. Der Vortragende ſuchte nachzuweiſen, daß im allgemeinen einem größeren Schädelbinnenraum, bezw. einem größeren Horizon⸗ talumfang des Schädels ein ſchwereres Gehirn und eine entwickeltere Intelligenz entſprechen. Ferner behauptete er, daß die Kultur im Laufe der Zeit bei den meiſten Völkern einen größeren Schädelbin⸗ nenraum herbeigeführt habe. Schädlich wirke jedoch die Kultur durch die Vermehrung der Geiſteskrankheiten. Je dichter die Bevölkerung ſitzt und je vorgeſchrittener dieſelbe iſt, um ſo heißer wird der Kampf ums Daſein ausfallen, um ſo mehr Opfer werden hier die Geiſteskrankheiten erfordern. Beſonders ungünſtig fällt der Kampf für ſogenannte Naturvölker aus. Es zeigt dies das Beiſpiel der Neger Nordamerikas. Im Naturzuſtande werden die Schwarzen ſo gut wie gar nicht von Geiſteskrankheiten befallen; auch als ſie noch in Sklaverei lebten, war der Prozentſatz ein ganz geringer. Von dem Augenblick aber, in dem die Emanzipation der Sklaven erfolgte, ſchnellte die Ziffer der Geiſteskranken unter den Schwarzen in den Vereinigten Staaten ſogleich in die Höhe, und ſie iſt zurzeit in ſtär⸗ kerem Anſteigen begriffen, als bei der weißen Bevölkerung. Redner brachte hierfür eine Reihe Belege bef. Dieſe Erſcheinung gibt inſo⸗ fern zu denken, als es ſich unter Umſtänden als praktiſcher erweiſen dürfte, bei Koloniſationsverſuchen die Wilden der ſogenannten Kul⸗ turgüter nicht teilhaftig werden zu laſſen: ſie können für dieſe ein Danaergeſchenk werden. Prof. Günther⸗München ſprach über die Anfänge des Rechnens und Zählens im Lichte der vergleichenden Ethnologie. Der Vortragende ging davon aus, daß zurzeit zu den beherrſchenden Pro⸗ blemen der Ethnologie die Unterſuchung der Abſtammung gewiſſer Eigentümlichkeiten des Völkerlebens gehöre; kann man im Einzelfalle wie dies Baſtians„Völkergedanke“ will, eine autonome Entſtehung annehmen, oder wird ſich auch da, wie dies Ratzels„geographiſcher Methode“ vielfach gelungen iſt, eine Uebertragung nachweiſen laſſen? Als ein in dieſer Hinſicht zwar von den Philologen und den Hiſto⸗ rikern der exakten Wiſſenſchaften, weniger aber von den Vertretern der Völkerkunde barbeitetes und manch ueuen Aufſchluß verheißendes Gebiet wurde dasjenige bezeichnet, dem man etwa den Namen einer „rudimentären Volksmathematik“ beilegen könnte. Auch inbezug auf die Raumlehre und andere Teile der Mathematik wies der Redner auf merkwürdige Uebereinſtimmungen zwiſchen den verſchiedenſten Völkerſchaften hin. Für den erkrankten Geologen Profeſſor Credner⸗Greifswald unternahm es zum Schluß auf Veranlaſſung des Vorſtandes der Geſellſchaft Herr Dr. Buſchan ⸗Stettin, ein guter Kenner der Inſel Bornholm, die Teilnehmer an der Nordland⸗Erkurſion mit den vorgeſchichtlichen, geographiſchen und geologiſchen Verhältniſſen der Inſel bekannt zu machen. Redner entwarf eine eingehende Schil⸗ derung der Altſachen aus den verſchiedenen vorgeſchichtlichen Perio⸗ den und gedachte der Runenſteine und Bautaſteine. Er ging ſodann zu den phyſiſchen Eigenſchaften der Bornholmer Bevölkerung über, ſchilderte ihre Tracht und die eigentümliche Bauart ihrer Kirchen, die urſprünglich zugleich als Feſtung und Gotteshaus dienten, und ſchloß mit einer Beſchreibung der geographiſchen und beſonders der geologiſchen Verhältniſſe der Inſel. Ungefähr zwei Drittel der Inſel werden von gneisartigem Granit eingenommen, der infolge ſeiner eigenartigen Zuſammenſetzung äußerſt leicht durch die wechſelnde Einwirkung von Regen, Sonne, Wind und den beſtändigen Anprall der Wogen zerklüftet wird, wodurch tiefe Einſchnitte, Schluchten, Höhlen, bizarre Figuren u. g. Bildungen mehr an den exponierten — S Stellen entſtehen, wie wir ſie an der Steilküſte und zu Helling⸗ dommen beſonders deutlich ausgeprägt finden. Zum Schluß führre Redner noch eine Reihe wohlgelungener Lichtbilder nach eigenen Aufnahmen vor. Nach einigen weiteren Vorträgen fand der Schluß des Kon⸗ greſſes ſtatt. Aus Stadt und Land. * Mannhein, 9. Aug. 1904. * Fernſprechweſen. Im Jahre 1903 ſind nach dem Jahres⸗ bericht(2. Teil) der Handelskammer für den Kreis Mannheim für das Jahr 1903 die Fernſprechvorrichtungen für das flache Land noch in weiterem Umfange nutzbar gemacht worden. Die Verbindungen am hieſigen Platze haben ſich vermehrt und ſind von 6151076 im Jahre 1902 auf 6 630 259 im Jahre 1903 geſtiegen. Im Vororts⸗ und Fernverkehr werden nur noch die von Mannheim ausgegangenen Geſpräche gezählt. Die Zahl belief ſich auf 477 058 im Vororts⸗ verkehr und 301 323 im Fernverkehr. Manöver⸗Poſtſendungen. Aus Anlaß der bevorſtehenden Herbſtübungen machen wir auf die Wichtigkeit der Anwendung richtiger und deutlicher Aufſchriften bei den Manöver⸗Poſtſendungen aufmerkſam. Zur genauen Aufſchrift ge⸗ hören: Familienname(möglichſt auch Vorname), unter Umſtänden die Ordnungsnummer, Dienſtgrad und Truppenteil Bataillon, Kompagnie, Eskadron, Abteilung, Batterie, Kolonne uſw.) und für gewöhnlich der ſtändige Garniſonsort, eintreten⸗ denfalls/ mit dem Zuſatz„oder nachſenden“. Angabe eines Marſchquartiers als Beſtimmungsort empfiehlt ſich in der Regel nicht. Die Verſwuünderung hren, daß es Frage de lichen Mordes gibt. Unter dieſem verſteht Profeſſor Guermonprez das Recht, den Tod unheilbarer Kranker zu beſchleunigen, das man verſchiedentlich den Aerzten hat einräumen wollen. Zur Zeit der großen Umwälzung lag dem Konvent ein Antrag vor, in allen Ge⸗ meinden einen Ausſchuß für die„Euthanaſie“ oder das angenehme Verſcheiden heute würde ein Ibſenkundiger überſetzen: für den Tod in Schönheit— einzuſetzen. Tugendhafte und gefühlvolle Bür⸗ ger ſollen damit betraut werden, den Kranken, die nicht mehr auf⸗ kommen konnten, einen raſchen und ſanften Tod zu bereiten. Es ſcheint, daß der Antrag vom Konvent auch angenommen wurde. Zur Ausführung ſcheinen ſeine Beſtimmungen jedoch nicht gelangt zu ſein. Guermonprez behauptet, 1903 ſei der Kammer des Königreichs Sachſen ein Geſetzentwurf unterbreitet worden, der den Arzt aus⸗ drücklich ermächtigt, einen aufgegebenen Kranken, der es ſelbſt ver⸗ langt, zu töten. Ich bekenne, daß ich von dieſem Geſetzentwurf und der Verhandlung darüber keine Kenntnis hatté, und mich auf Guer⸗ monprez Angaben verlaſſen muß. Dresdener Kammer ſoll übrigens den Geſetzentwurf abgelehnt haben. In Italien hätte Crispi zur Zeit ſeiner Miniſterpräſidentſchaft einem Plane Wohl⸗ wollen entgegengebracht, der dahin ging, in den öffentlichen Kranken⸗ häuſern Zellen einzurichſen, die mit tötlichen Gaſen, Leuchtgas, Kohlenoxidul, oder einfach Kohlenſäure, gefüllt werden könnten und wo es Lebensüberdrüſſigen freiſtände, ſich einzuſchließen und durch einige Aten ige von der Bürde des Daſeins befreit zu werden. Auch dieſer Plan gelangte indeſſen nicht zur Verwirklichung. Die„New Nork ſtate medical aſſociation“ erörterte im Oktober 1903 die Frage und die Mehrheit der Aerzte dieſer Geſellſchaft kam zu dem Schluſſe, daß ein Arzk das Recht habe, einen Krebskranken, der nach einer Operation einen Rückfall mit Verallgemeinerung des Leidens hätte, einen Tuberkulöſen im dritten Stadium, einen Verunglückten mit einem Bruch der Wirbelſäule und vollkommener Lähmung, durch eine ſtarke Morphineinſpritzung kurzerhand von ſeinen Leiden zu erlöſen. Guermonprez erhebt ſich mit unnötiger Heftigkeit gegen Piege Anmaßung. Es dürfte in Europa ſchwerlich einen Arzt geben, der bereit wäre, das Leben eines Kranken abſichtlich zu verkürzen, Die (Regiment, *Aufgefundenes Geld. Es wurde aufgefunden: am 18. Jult auf dem Bahnhofe in Raſtakt eine Geldbörſe mit 2 M. 10 Pfg.; am 25. Juli auf dem Bahnhofe in Mannheim(Zugsausrüſtung) eine Geldbörſe mit 7 Mark. Kinder auf der Eiſenbahn. Hin und wieder kann es vor⸗ kommen, daß man gezwungen iſt, Kinder ohne Begleitung auf der Eiſenbahn reiſen laſſen zu müſſen. In ſolchen Fällen wird es eine Beruhigung ſein, zu wiſſen, daß den Kindern ſeitens der Eiſenbahn beſondere Aufmerkſamkeit und Fürſorge gewidmet wird. 8 ſind nämlich die Stationsbeamten und das Zugsperſonal angewieſen, ſich der allein reiſenden Kinder in jeder Hinſicht anzunehmen, insbeſon⸗ dere ſie auch in den erforderlichen Fällen zum Aus⸗ und Umſteigen aufzufordern, ihnen dabei behilflich zu ſein und ſie auf den Umſteige⸗ ſtationen an den dienſthabenden Stationsbeamten oder an den Führer des Anſchlußzuges zu verweiſen. * Sparkaſſe und Leihhaus. e Nachweiſungen der Spar⸗ kaſſe wiſſen nach dem Jahresbericht(2. Teil) der Handelskammer für den Kreis Mannheim für das Jahr 1903 von einer entſchie⸗ denen Kräftigung des Status zu berichten, die Cinlagen haben um reichlich 300 000, M. zugenommen, die Rückzahlungen um 42 000 Mark ſich vermindert. Im Leihhaus iſt der Wert der verſtei⸗ gerten Pfänder ſich gleich geblieben, ausgelöſt wurden dagegen für 76000 M. mehr Pfänder als im Vorjahr. Beide Zisßfern ſind wiederum ein Beweis für die Beſſerung der Wirtſchaftslage im Jahre 1903. * Abhaltung von Kochkurſen in Friedrichsfeld. Mit dem heu⸗ tigen Tage beginnt hier wieder ein ſechswöchentlicher Kochkurs für junge Mädchen. Der Unterricht, an dem 13 Mädchen teilnehmen, wind— außer Sonntags allabendlich gon 7 bis 10 Uhr von deb Kochlehrerin Fräulein Frieda Franz aus Karlsruhe erteilt. Zu den Koſten leiſten bare Beiträge: der Vorſtand des Badiſchen Frauen⸗ vereins Karlsruhe, der Kreisausſchuß Mannheim, die Deutſche Steinzeugwarenfabrik für Kanaliſation und chemiſche Induſtrie in Friedrichsfeld und die Herren Hermann Burger u. Co., Großh. Bad Hoflieferanten in Friedrichsfeld. Die Zuſammenſetzung des Komitees bleibt beſtehen wie im vorigen Jahre und zwar iſt Vorſitzender Herr Fabrikdirektor Otto Hoffmann, ſtellvertr. Vorſitzender Herr Bürger⸗ meiſter Dehouſt, Schrift⸗ und Kaſſenführer Herr Prokuriſt Guſtav Hennze. Als Aufſichtsdamen fungieren Frau Direktor Hoffmann, Frau Fabrikant Burger, beide aus Mannheim, Frau Prokuriſt Hennze, Frau Prokuriſt Kermas, Frau Spenglermeiſter Müller, Frau Dr. Zimmermann, Frau Expedient Banſchenbach und Frau Pflugwirt Lück, letztere alle aus Friedrichsfeld. *Weshalb der Monat Auguſt wie der Monat Juli 31 Tage hat, iſt vielen unbekannt. Der Monat Auguſt, nach der jetzigen Zeitrech⸗ nung der achße Monat im Fahre, war bei den alten Römarn, bei denen das Jahr im März anfing, der ſechſte Monat, er hieß Sextilis, eſe Bezeichnung behielt der Monat indes nur ſolange, bis Kaiſer Auguftus zum Andenken an mehrere glückliche Ereigniſſe, die ihm in dieſem Monat widerfahren waren, demſelben ſeinen eigenen Namen beilegte oder vielmehr vom Senat beilegen ließ. Schon früher var Di dent Julius Cäſar zu Ehren dem Monat Quintilius der Name * 8 7 2 2 1 3—— Julius(Juli) beigelegt worden. Da aber der Sexptilis, unſer Auguſt, nur 30, der Julius aber 31 Tage zählte, ſo verordnete der Senat, um Auguſtus nicht zurückſtehen zu laſſen, daß auch ſein Monat 31 Tage haben ſolle, wofür man einen Tag dem Februar wegnahm. Dieſe Anordnung hat ſich bis auf den heutigen Tag erhalten. * Das Trompeterſchloß unter dem Hammer. Am 27. Aug. 1904, vormittags 9 Uhr, wird auf dem Bureau des Badiſchen Notariats Säckingen in Baden das Schloß Schönau(das berühmte Trompeterſchloß Viktor Scheffels) zu Säckingen an den Meiſtbieten⸗ den verſteigert. Eine eigenartige Taſchenuhr hat ein Schweizer Uhrmacher erfunden. Sie ruft mittels eineswinzigen Phonographen die Zeit aus. Eine ſehr kleine Hartgummiplatte gibt die Schwing⸗ ungen der menſchlichen Stimme vieder nach den auf der Walze eines Phonographen eingeritzten Zeichen. Sie wird durch ein be⸗ ſonderes Uhrwerk getrieben und zu einer beſtimmten Zeit in Tätig⸗ keit geſetzt, ſo daß ſie die gerade fällige Stunde laut verkündet. Die Einrichtung iſt lt. Schwarzw. kräftig genug, um ſich auf 6 Meter Abſtand bemerkbar zu machen. Ueber die Nützlichkeit könnte man vielleicht im Zweifel ſein, denn man kann es nicht gerade als wünſchenswert bezeichnen, daß alle Menſchen mit ſolchen Uühren aus⸗ gerüſtet würden, die, wenn ſie richtig gehen, auf einmal anfangen durcheinander zu ſchreien. Wer für ſich allein ſitzt, wird dagegen die Stimme ſeiner Taſchenuhr ebenſd leicht überhören, wie etwa die Glocke einer nahen Turmuhr, ſobald er ſich daran gewöhnt hat⸗. * Berichtigung. Zu dem im heutigen Mittagsblakt bezügl⸗ „neue Bauordnung“ gebrachten Artikel iſt nachzutragen, daß Maurer⸗ meiſter Veith nicht der alleinige Inhaber der früheren Firma Helffenſteim u. Geiſel, Architekten iſt, ſondern genannte Firma nur die Pläne zu dem fragl. Neubau Ecke Beethoven⸗ und Mollſtraße geltefert hat, während Veith das Haus als ſelbſtändiger Maurer⸗ meiſter gebaut hat. Aus dem Grossberzogtum. —— Schwetzingen, 9. Aug. Morgen nachmittag halb 4 Uhr trifft der Erbgroßherzog hier ein, um, wie bereits mitgeteilt, die Teilnehmer am 3. Internationalen Mathematiker⸗Kongreß, in Heidelberg tagt, im hieſigen Schloßgarten Großherzogs zu empfangen. Der offizielle welcher gegenwärtig als Vertreter des auch wenn dieſer ihn noch ſo inſtändig daruüm anflehen würde⸗ Die ganze Frage konnte überhaupt nur vor Laien aufgeworfen und zur Erörterung geſtellt werden, und dem Herrn Guermonprez muß ſeine katholiſche Fakultät in Lille wirklich viel Muße laſſen, daß er die Zeit fand, ihr ein Buch von beinahe 300 Seiten zu widmen⸗ Juwelendiebſtahl bei der Fürſtin von Mongco. Die von ihrem Manne geſchiedene Fürſtin von Monaco iſt während ihres Aufenthaltes in der franzöſiſchen Hauptſtadt im Hotel Mercedes Dieben zum Opfer gefallen, die Sehmuckfachen im Werte von nahezu 100.000 Frank entwendeten. Die Fürſtin hatte mit ihrer Tochter eine Ausfahrt unternommen. Zu derſelben Zeit entfernte ſich die Kammerfrau und mehrere Diener gegen den Befehl ihrer Herrin aus den Hotelzimmern. Bald nach der Rückkehr in das Hotel vermißte die Fürſtin eine Kaſſette mit den Juwelen, die ſich im Zimmer der Tochter befand. Außerdem waren im Zimmer der Fürſtin ſelbſt mehrere Behältniſſe erbrochen und ihnen 10 000 Frank bares Geld entnommen. Der Beſitzer des Hotels hatte einen Uhrmacher erſucht, einen ſeiner Angeſtellten in das Hotel zu ſenden, um' die Uhren in den einzelnen Zimmern zu regulieren. Bald darauf meldete ſich ein Unbekannter, der, wie ſich herausgeſtellt hat, nicht von dem Uhr⸗ macher geſchickt war, ſondern höchſtwahrſcheinlich daͤs telephoniſche Geſpräch zwiſchen dem Hotelbeſitzer und dem Uhrmacher belauſcht hat. Der Mann verweilte längere Zeit in den Gemächern der Fürſtin und hat dabei jedenfalls den Diebſtahl ausgeführt. Die Fürſtin beklagt den Verluſt eines Diamantendiadems ſowie mehrerer Broſchen und Ringe, die wertvolle Familienerbſtücke darſtellten. Weshalb eſſen wir keine Inſekten? Unter dieſer Ueber⸗ ſchrift ſchreibt das Petit Journal: Es gibt Inſekten, die in gewiſſen Zubereitungen ein geſundes und reichliches Nahrungsmittel für unſere Gegenden liefern könnten, Viele und darunter berühmte Ge⸗ lehrte haben dies ſchon verkündet, aber weder ihre Darlegungen noch ihr Beiſpiel vermochten unſere gaſtronomiſchen Vorurteile zu überwinden. Es wird erzählt, daß der berühmte Aſtronom Lalande vor jeder Mahlzeit in ſeinen Garten gegangen ſei, um ganze Meugen von Raupen zu ſuchen und als verdauungsförderndes Mittel 3u verzehren, und eine Dame, die ihn zum Mittageſſen eingeladen 2* SSSSSSrSg SassgSS 3 Tr ˙ ˙vd!..——ßß ͤ——7 * Mannheim, 9. Auguſt. General⸗Anzeiger. 3. Seite. Empfang findet auf dem Bahnhof ſtatt. Außer den ſtaatlichen und ſtärdtiſchen Behörden ſind dazu die Bezirksräte, die Vorſtände der Militär⸗ und Kriegervereine des Gauverbandes Schwetzingen und auch das Altersquartett des Geſangvereins„Sängerbund“ geladen. Die freiwillige Feuerwehr Schwetzingen ſowie die Feuerwehren der Nachbarorte, deſſen Protektor der Erbgroßherzog iſt, der Militär⸗ und Kriegerverein Schwetzingen, die Turnvereine und Schulen werden bon dem Bahnhof bis zum Schloſſe Spalier bilden. Mittelſt Extrazuges treffen die Feſtteilnehmer von Heidelberg im Laufe des Nachmittags hier ein. Um 5 Uhr findet der Empfang im Schloſſe ſtatt. 8 Altlußheim, 9. Aug. Schon wieder ein Großfeuer. um halb 4 Uhr ſtiegen geſtern nachmittag gegenüber dem Schulhauſe aus der Scheuer des Georg Büchner J. mächtige Feuerſäulen empor und raſch war die Feuerwehr an der Arbeit. Die kühle Luft und die naſſen Dächer erleichterten die Löſchanſtrengungen und bald ſchien auch der Brandherd inmitten gefüllter Scheunen lokaliſiert zu bleiben, als nach etwa 2 Stunden plötzlich die anſtoßende Doppel⸗ ſcheune des Konrad Huber brannte und auch die der Wwen. Krauß und Holzinger entzündeten, denen dann auch die betr. Wohnhäuſer, ſowie das des Wilhelm Köhler und Julius Stephan folgten. Nieder⸗ gebrannt ſind alſo 3 Doppel⸗ und 2 einfache Wohnhäuſer und 3 Doppelſcheunen ſamt den Futter⸗ und Erntevorräten. Obdachlos ſind 9 Familien, von denen ziwei mit geringerer Habe unverſichert ſein ſollen.— Ein geiſtig etwas beſchränkter Burſche, der 18jährige Sohn Heinrich des Gg. Büchner ſoll aus Rachſucht den Brand ge⸗ legt haben. Die hieſige Feuerwehr arbeitete bis zum heutigen Morgen ſehr wacker, unterſtützt von der Bürgerſchaft durch Waſſer⸗ zufuhr und von den Löſchmannſchaften von Neulußheim, Hockenheim und Rheinhauſen. * Friedrichsfeld, 8. Aug. Zur Abwehr. Der Artikel in Nr. 864 ſtellt den ganzen Sachverhalt über die Verhältniſſe in dem Friedrichsfelder Schulhauſe auf den Kopf. Die wahre Tatſache iſt folgende: Am Freitag, 29. Juli, wurden die beiden unteren Schul⸗ ſäle des neuen Schulhauſes mit Bänken verſehen und für Katzen⸗ berger und Leonhard beſtimmt. Katzenberger erklärte, er gehe nicht in den unteren Saal und bat beim Großh. Bezirksamt, noch kurze Zeit in ſeinem alten Saale bleiben zu dürfen. Sofort erhielt er ſeine bisherigen Bänke in ſeinen alten Schulſaal und Leonhard ſetzte ſeine Kinder auf die neuen Bänke. Wohin denn ſonſt? Es war ſonſt kein Saal mit Bänken zur Verfügung. Daß die Bänke, übrigens im Auftrage des Bürgermeiſters, von der Schulkehrerin und einigen Kindern in den Saal nebenan, der für Leonhard beſtimmt war, gebracht wurden, iſt Nebenſache. Katzenberger hatte in dem Saale des neuen Schulhauſes noch nicht unterrichtet, iſt auch gar nicht in ſeinem Unterricht geſtört worden, wohl aber Leonhard durch die unbefugte Wegnahme der Bänke ſeitens Katzenbergers. Die Auf⸗ regung der Friedrichsfelder Einwohnerſchaft war darum auch eine. berechtigte und die Behörde hat jedenfalls in der Sache das letzte. Wort. Auch unſererſeits ſollen obige Zeilen die letzten ſein, denn mit Entſtellungen geben wir uns nicht ab. § Weinheim, 8. Aug.(Gartenbau⸗In ſti tu.)) Ji Garten ſind mancherlei Beete leer geworden. Die Früherbſen ſind abgeerntet, ebenſo konnten die Steckzwiebeln ins Trockene gebracht werden. Der Kopfſalat vertrug die lange Hitze und Trockenheit nicht und ſchoß in die Höhe, ja ſelbſt den Sommerpflanzen, den Bohnen, wurde es zu heißſie wurden gelb und der Fruchtertrag hörte auf einmal auf. Ueberall gab es Lücken und der umſichtige Gartenbeſitzer wird dieſe ſo raſch wie möglich wieder auszufüllen ſuchen. Wie nun aber der Landwirt auf ſeinen Feldern ſtets eine Wechſelwirtſchaft betreibt und Halmfrucht mit Hackfrucht und Klee abwechſeln läßt, ſo iſt genau dasſelbe auch in unſerem Garten nötig, denn unſere Feld⸗ und Gartengewächſe gebrauchen zu ihrem Wachs⸗ tum die verſchiedenſten Nahrungsſtoffe, jede Art je nach ihren Be⸗ dürfniſſen. So wird z. B. eine Zwiebel andere Stoffe dem Boden entziehen als ein Salatkopf und dieſer wieder andere als ein Rettig oder eine Bohne. Wir müſſen deshalb durch den Wechſelbau dem Boden Zeit geben, dieſe Nährſtoffe durch Verwitterung, durch den Regen, die Luft, oder durch die Düngung durch Menſchenhand wieder herzuſtellen. Die Erbſen, Bohnen, Puffbohnen, Linſen, überhaupt alle Hülſenfrüchtler, haben die Eigentümlichkeit, den Stickſtoff, den ſie aus der Luft aufnehmen, in kleinen Knöllchen an den Wurzeln zu ſammeln und dem Boden zuzuführen, ſie düngen alſo den Boden mit dem für andere Gewächſe hochwichtigen Nährſtoff und nennt man ſie deshalb Stickſtoffſammler. Daraus folgert, daß wir die Beete von Erbſen und Bohnen nicht zu düngen brauchen, wenn ſie um dieſe Zeit leer werden, ſondern wir pflanzen direkt Winter⸗ endivien darauf, die Beete der Zwiebeln oder ſonſtiger abgeernteter Gemüſe und Gewürzkräuter düngen wir friſch und ſäen Spinat, dem wir als Zwiſchenfrucht etwas Feldſalat beimengen können, die Quartiere, auf denen jetzt die Frühkartoffeln ausgemacht werden, beſtellen wir mit Vorteil mit Weißerüben oder ſäen etwas Karotten, die gut draußen überwintern, auch können wir nochmals Sommer⸗ rettig oder Radies ausſäen, ja es empfiehlt ſich nochmals eine Aus⸗ ſaat Roterüben vorzunehmen, daß man ſtets junge zarte Rüben vor⸗ rätig hat, und verwendet man am beſten hierzu die Sorte platt⸗ runde egyptiſche. Der denkende Gartenfreund wird niemals in ſeinem Garten einen Platz leer und unbenützt liegen laſſen. Wir gehen jedermann gerne mit Rat und Tat zur Hand. * Kleine Mitteilungen aus Baden. Ein 59 Jahre alter Witwer aus Elchesheim, welcher in letzter Zeit in Rüpurr im Dienſt ge⸗ ſtanden, hatte vor 4 Wochen dortſelbſt im Stall eine leichte Ver⸗ letzung erlitten, welche alsbald eine Blutvergiftung nach fich zog. Der Mann mußte nach dem Karlsruher Diakoniſſenhaus verbracht werden, woſelbſt er, nachdem ſich in den letzten Tagen noch eine Lungenentzündung eingeſtellt, am 7. ds. Mts. ſtarr b.— Der durch die beiden Brände in St. Leon(A. Wiesloch) am 2. ds. Mts. verurſachte Schaden wurde an Gebäuden auf 86 000., an Fahr⸗ niſſen auf ca. 30 000 M. veranſchlagt.— In Ittendorf brannte das Anweſen des Schuhmachers Friedrich Staader voll⸗ ſtändig nieder. Nur das Vieh und die Schweine konnten gerettet werden. Der Beſitzer iſt mit den Fahrniſſen nur gering verſichert. — In Wallbach(A. Säckingen) brannte das zweiſtöckige Wohnhaus der Gebrüder Kaiſer nieder. Das Vieh und zum Teil die Fahrniſſe wurden gerettet. Man vermutet Brandſtiftung.— Beim Baden im offenen Rhein bei Waldshut ertrank der 22 Jahre alte Komptoriſt Rocco Pedretti aus San Nazzaro.— Der 70jährige Richard Leiber von Bargen ſtür zte in Engen von einem Garbenwagen kopfüber auf das Pflaſter herab, wobei er ſich lebensgefährliche Verletzungen am Kopfe zuzog. Pfalz, ßeſſen und Umgebung. * Aus der Pfalz, 9. Aug. Als Vertreter Bayerns wurde ſeitens des Reiches Dr. Ludwig Baſſermann⸗Jordan aus Deidesheim zum Mitgliede der internationalen Jury für die Gruppe Wein der Weltausſtellung in St. Louis ernannt. Dr. Baſſermann hat das Amt angenommen.— Nachdem die Liſte der nicht beitreibbaren Gemeindegelder für das Jahr 1903 eine ſehr nahmhafte Summe aufweiſt, beſchloß der Stadtrat in Wachen⸗ heim in ſeiner letzten Sitzung, daß die Namen derjenigen Schuldner, welche ihren Verpflichtungen gegenüber der Stadtkaſſe nicht nach⸗ kommen, an einer am Stadthauſe anzuſchlagenden Tafel ver⸗ öffentlicht werden ſollen. Auch in Dürkheim wird ſchon ſeit Jahren eine ſolche„ſchwarze Liſte“ am Stadthauſe geführt und zwar mit gutem Erfolge. Oe. Hirſchhorn, 8. Aug. Der 20jährige ledige Gaſtwirtsſohn Theodor Beiſel wurde geſtern abend um 712 Uhr nach kurzem Wortwechſel auf der Straße erſtochen. Der 27jährige Mörder, Richard Schaaf von hier, wurde ſofort verhaftet. Offenbach, 8. Aug. Sonderbare Szenen ſpielten ſich am Freitag um die Mittagszeit in der mittleren Kaiſerſtraße ab. Ein im erſten Hotel in Frankfurt a. M. wohnendes Ehepaar aus London war nach Offenbach gekommen, wo der Ehemann bei größeren Porte⸗ feuillefirmen Abſchlüſſe für London zu machen beabſichtigte. Während er ſich zu dieſem Zwecke in eine Fabrik begeben hatte, promenierte ſeine höchſt elegant nach der neueſten Mode gekleidete Gattin auf der Kaiſerſtraße in der Nähe der Frankfurterſtraße auf und ab, um auf ihn zu warten. Schließlich ſetzte ſie ſich, um auszuruhen, auf eine der dort ſtehenden Bänke. Im Nu hatte ſich eine Kinderſchar um ſie geſammelt, die die fremdartige Erſcheinung mit offenem Munde anſtarrte. Aber nicht genug damit,— auch Erwachſene blieben in Scharen ſtehen, und da inzwiſchen die Mittagspauſe der Fabriken ein⸗ getreten war, ſo hatte ſich bald eingroßer Menſchenauflauf um die fremde Dame gebildet, die, zumal ſie kein Work deutſch verſtand, in völliger Ratloſigkeit nicht aus noch ein wußte. Schließ⸗ lich nahte, durch die Anſammlung herbeigelockt, ein Schutzmann, offenbar ein Neuling, der ſich ſagte:„wenn man eine Menſchenan⸗ ſammlung zerſtreuen will, ſo muß man deren Urſache entfernen,“ und daher die Dame aufforderte, fortzugehen. Die verſtand natürlich nicht, was er wollte, und ſchüttelte nur ſtumm den Kopf, was den lieben Umſtehenden erneuten Anlaß zur Heiterkeit und allerlei aben⸗ teuerlichen Mutmaßungen gab. Selbſtverſtändlich zog, als die Dame ſich nun wirklich nach der oberen Kaiſerſtraße zu entfernte, die ganze Schar hinterher, ſo daß die Geängſtigte ſich gezwungen ſah, in den Garten eines Hotels an der Ecke der Kaiſer⸗ u. Frankfurterſtraße zu flüchten. Aber auch dann noch blieh,— man ſollte es nicht für möglich halten,— eine ganze Menſchenmauer an der gegenüberliegenden Straßenſeite ſtehen, denn— der Hut der Dame war noch über der Gartenmauer zu ſehen. Kurz— der Schutzmann mußte nochmals in Aktion treten und die Engländerin durch Ver⸗ mittelung des engliſch ſprechenden Hoteliers bitten, ſich einen etwas tiefer gelegenen Platz des Hotelgartens zu wählen. Das geſchah denn auch, und nun endlich zerſtreuten ſich die Neugierigen, offenbar tief befriedigt von dem Erlebten. Die ſchöne Engländerin aber ſoll ge⸗ ſchworen haben:„Einmal und nicht wie der nach Offenbachl“ * Frankfurt, 9. Auguſt. Die Bauhilfsarbeiter hielten geſtern Abend in der Konkordia eine Verſammlung ab, in der Herr Mäckelmann über die augenblickliche Lage berichtete. Er führte aus, daß 590 Bauhilfsarbeiter von der Sperre betroffen worden ſeien, pon denen nur 64 die Unterſtützung der Organiſation in Anſpruch genommen hätten. Die unorganiſterten Unternehmer hätten auf das Schreiben der Bauhilfsarbeiter gar nicht geantwortet. Zwiſchen den organiſierten Unternehmern und dem Referenten habe geſtern Morgen eine Beſprechung ſtattgefunden, in der man ſich über die Grundzüge der neuen Bedingungen geeinigt habe. Bei den nicht⸗ organiſterten Unternehmern, die wohl die Forderungen der Maurer und Zimmerer bewilligten, aber die Bedingungen der Bauhilfs⸗ arbeiter unbeantwortet ließen, wolle man eine Umfrage halten. Gventuell ſoll bei den Firmen, welche den Tarif nicht anerkennen, die Arbeit niedergelegt werden. Von den Maurern find It.„Frkft. Ztg.“ in den letzten Tagen wieder viele abgereiſt; nur noch 1100 feiern im ganzen Frankfurter Bezirk.— Ein trauriger Unglücksfall ereignete ſich Sonntag nachmittag gegen 2 Uhr in einem Hauſe der Burgſtraße. Ein 15jähriger Burſche Namens Karl Weber ſpielte in der Wohnung ſeiner Eltern mit einem ge⸗ ladenen Terzerol in Gegenwart ſeiner jüngeren Geſchwiſter. Plötzlich entlud ſich die Waffe und die Kugel drang ſeinem 2jährigen Brüderchen in den Kopf, welches blutüberſtrömt zu Boden ſank. Die aeres ſofort herbeigerufene Rettungswache aus der Burgſtraße ſtellte eine lebensgefährliche Verletzung an der linken Schläfengegend feſt. Nach Anlegung eines Notverbandes wurde das Kind in bewußtloſem Zu⸗ ſtande mit dem Rettungswagen nach dem Heiliggeiſthoſpital ver⸗ bracht. * Von der Saar, 9. Aug. Der Gaſtwirt Kelch aus Saar⸗ brücken war vor einigen Tagen zur Erholung in den Schwarzwald abgereiſt. Als gar kein Lebenszeichen bon ihm eintreffen wollte, ließ die junge Frau polizeilich nach dem erholungsbedürftigen Ge⸗ mal recherchieren und mußte jetzt laut„Trier. Ztg.“ erfahren, daß er unter Mitnahme des geſamten Sparkaſſenguthabens in der Höhe von 6000 M. nach Amerika durchgebrannt iſt. Sport. * Der Heidelberger Ruderklub hielt ſeine diesjährige interne⸗ Regatta am Samstag abend zwiſchen 6 und 8 Uhr ab. Sie fand ausnahmsweiſe an einem Werktage ſtatt, da das Neckarvorland in⸗ folge des Strandfeſtes am Sonntag beſetzt war. Infolgedeſſen mußten einige Nummern, die alljährlich auf dem Programm zu finden waren, wie das Damenrennen, das amüſante Fiſcherſtechen ete, ausfallen. Dennoch konnten in der kurzen verfügbaren Zeit 6 Rennen ausgefahren werden, die alle glatt verliefen. Es ſtarteten 12 Bote mit 62 Mann. Die Strecke betrug 1180 Meter talabwärts. Es kamen zum Austrag: ein Rennen im Zweier ohne Steuermann, eines im ſchweren Klinkervierer, zwei im leichten Klinkervierer, eines im Rennvierer und eines im Achter. Das Zweier⸗ und das Achter⸗ rennen wurden mit Vorgabe gefahren, um den Unterſchied der Bote auszugleichen. Sehr intereſſant war der Kampf der beiden Renn⸗ bierer. Als die Bote das Ziel paſſiert hatten, wußte keiner der beiden Mannſchaften, ob ſie gewonnen oder varloren hatte. Große Schnelligkeit und ſchöner Stil zeigte der diesjährige Juniorachterz er fuhr die Strecke in 3 Minuten 50 Sekunden. * Die 3. Regatta des Freien Deutſchen Ruderverbandes, welche am Sonntag in Mainz ſtattfand, hatte folgenden Verlauf: I. 1. An⸗ fängervierer. Ehrenpreis der Mainzer Hafenkritik⸗ Kaſteler .⸗Kl.„Germania“.07 1. Frankf..⸗G.„Boruſſia“.22 2. Mainzer.⸗Kl.„Fortuna“ 3. II. Juniorbierer. Offen⸗ bacher.⸗Kl.„Germanja“.22 1. Kaſteler.⸗Kl.„Germaniga .38 2. Mainzer.⸗Kl.„Fortuna“.46 3. Mainzer.⸗Kl..50 4. Frankf..⸗G.„Boruſſia“ 5. III. 1. Seniorvierer(Heraus⸗ 5 forderungspreis des Fr. D..⸗V.) Frankf..⸗G.„Boruſſia“ g. U. d. B. Mainzer.⸗Kl.„Fortuna“ nicht geſtartet.— IV. ET= munterungsbierer.(Ehrenpreis des Mainzer Ruderklubs.) Mainzer.⸗Kl.„Fortuna“.45 1. Kaſteler.⸗Kl.„Germania“ .54 2.— V. Vierer ohne Steuer.(Herausforderungs⸗ preis, geſtiftet von der Mainzer.⸗G.) Frankf..⸗G.„Boruſſia“ .14 1. Mainzer.⸗Kl.„Fortuna“.22 2.— VI. 2. Anfänger⸗ bierer.(Ehrenpreis des Mainzer Rudervereins.) Mainzer Ruderklub.48 1. Mainzer.⸗Kl.„Fortuna“.25 2. Offenbacher .⸗Kl.„Germania“ abgeſtoppt.— VII. Gaſtvierer. Frank⸗ furter.⸗G.„Boruſſia“.22 1. Offenbacher.⸗Kl.„Germanig“ .24 2.— VIII. Zweiter Seniorvierer. Frankf..⸗G. „Boruſſia“.12 1. Mainzer.⸗Kl.„Fortung“.26 2. * Frankfurt, 8. Aug.(KRadrennen.) Eröffnungsfahren für Berufsfahrer, 1000 Meter: 1. Otto Meher⸗Ludwigs⸗ hafen. Hauptfahren für Amateure, 2000 Meter: 1. Julius Bettinger⸗Ludwigshafen. Hauptfahren für Berufs⸗ fahrer, 2000 Meter: 1. Otto Meyer⸗Ludwigshafen. Schritt⸗ fahren für Amateure, 1000 Meter: 1. Jul. Bettinger⸗Lud⸗ wigshafen. Vorgabefahren für Berufsfahrer, 2000 Meter: 1. Ro⸗ buſch Vrouves⸗Amſterdam. 25 Klm. für Amateure mit Motor⸗ führung: 1. Emil Paes⸗Frankfurt a. M. * Radrennen in Hannover. Großer Preis von Hannover. 1. Lakwſon, 2. Henryh Mayer, 3. Scheuermann, 4. Arend, 5. Bader. Bader kam 10 Meter vor dem Ziel auf den Raſen und ſtürzte, als Lawſon an ihm vorbeiging, für den er augenſcheinlich gefahren und nach dem er ſich umſah. Der Arzt ſtellte eine Gehirnerſchüt⸗ terung feſt; Bader wurde bewußklos vom Platze getragen, doch kam er ſpäter wieder zu ſich. In den Zwiſchenläufen waren u. a. Huber, Jacquelin, Hellemann und Piard ausgefallen. 5 Gerichtszeltung. * Mannheim, 6. Aug.(Ferienſtrafkammer.) Vor⸗ ſitzender: Herr Landgerichtsrat Ketterer. Vertreter der Großh. Staatsbehörde: Herr Staatsanwalt Dr. Fuchs. 1. Einen dreiſten Diebſtahl begingen am 10. Juni d. Js. auf der Rheinau der 29 Jahre alte Taglöhner Joh. Wüſt und der 43 Jahre alte Taglöhner Friedrich Schäuble. Sie entfernten von einem Eiſenbahnwagen die Plombe und ſchleppten drei Säcke Ge⸗ treide Weg. Jeder erhält 5 Monate Gefängnis. 2. Aus dem Fabrikhof der chemiſchen Fabrik von Manz und Gamber, in den er einſtieg, hat der Taglöhner Karl Fink im April 1903 einen Kupferkeſſel im Werte von 40 Mark geſtohlen und ihn für 20 Mark an den Mann gebracht. Als die Sache ruchbar wurde, ging der„Finkekarele“ flüchtig. Erſt kürzlich iſt er zurückgekehrt. Als rückfälliger Dieb erhält er 1 Jahr 2 Monate Gefängnis und verliert die Ehrenrechte auf 3 Jahre. 3. Die Tüncher Valentin Strauß Ehefrau in Weinheim ließ ſich bon einem ſchwachſinnigen Mädchen, namens Anna Mathias, Kartoffeln, Kohlen, Kleider, Haushaltungsgegenſtände ete, im Ge⸗ ſamtwert von 68 Mark ſowie 6 Mark ſchenken. Das Schöffengericht hat die Frau des Diebſtahls ſchuldi befunden und 1 Woche Ge⸗ fängnis gegen ſie ausgeſprochen. Auf ihre von Rechtsanwalt Dr. Pfälzer vertretene Berufung wird heute jenes Urteil aufgehoben und die Angeklagte freigeſprochen. Das Gericht nahm an, daß ſie nach Lage der Umſtände nicht wiſſen konnte, daß die Mathias nicht recht im Kopfe ſei. Eeneneeceeeene arenn ar. hatte, ſoll es daher für angebracht gehalten haben, ihm vor der Suppe einen vollen Korb Raupen und Spinnen vorzuſetzen. Lalande behauptete, Spinnen ſchmecken nach Nüſſen, gewiſſe Raupenarten nach Mandeln. Bekannt iſt, daß die Eingeborenen Perus eine dem Sei⸗ denwurm ähnliche Raupe, die ſie Suſtillo nennen, als einen hohen Schmaus betrachten, und die Indianer Braſiliens auf die Bambus⸗ raupen verſeſſen ſind. Und manche unſerer Leſer werden ſich wun⸗ dern, daß auf einen 1887 in Paris abgehaltenen Entomologenkon⸗ greß, deſſen wichtige Verhandlungen vom Staatsblatt veröffentlicht wurden, der Maikäfer, wenigſtens ſo lange er jung iſt, für ein vor⸗ zügliches Gericht erklärt ward. Man muß ihn nur zu bereiten wiſſen, weshalb wir hier die im Staatsblatt erwähnte Vorſchrift zu einer Maikäferſuppe wiedergeben:„Man nehme einige Maikäfer, zer⸗ reibe ſie imMörſer und treibe ſie durch ein Sieb. Zu einer leichten Suppe ſetze man Waſſer, zu einer dicken Fett zu. In beiden Fällen iſt der Geſchmack herrlich und wird ſelbſt dem verwöhnteſten Gaumen gefallen“. Trotz aller amtlichen Empfehlungen hat ſich die Maikäfer⸗ ſuppe nicht eingebürgert. Vermutlich wird auch das Schmalzgebäck von Ameiſen keinen größern Erfolg haben, und doch ſollen Ameiſen, beſonders die großen roten, ein ſaftiges Gericht liefern, wenn man gie nach dem Beiſpiel der Neger in Guayana und Braſilien in Butter „aufkommen“ läßt. Ein engliſcher Naturforſcher hat eine Speiſe⸗ karte aufgeſtellt, die eines Lucullus würdig ſein ſoll und alſo lautet: „Maikäfer⸗Fettſuppe, Nebengericht, geſalzene Heuſchrecken, rote Ameiſen mit Oel und Eſſig, Mittelgericht, Grillen in Vackfett, in Milch geſottene Zirpen, Raupen⸗Becherpaſtete, Zwiſchenſpeiſe, Bie⸗ menlarvenkuchen, Weißwurm in Honig.“ — Modetorheiten alter Zeiten. Wir Gegenwartsmenſchen be⸗ gehen zweifellos ſehr viele Modetorheiten, aber immerhin doch noch deren weniger, als die Putzdocken früherer Jahrhunderte. Man ſtelle ſich nur einmal das Feſtgewand einer Schönen aus der Rokoko⸗ zeit vor. Auf dem Kopfe hatte ſie einen rieſenhaften, aus Draht⸗ geſtellen und Roßhaarwülſten zuſammengefügten Haarturm; der⸗ ſelbe wies mehrere Etagen auf, die ſorgfältig aneinander gekleiſtert waren. War dieſer ſtattliche Bau fertig, dann wurde er Überpudert und maſſenhaft mit Bändern, Federn und Blumen dekoriert. Hatte mithin der Kopf eine beträchtliche Laſt zu tragen, ſo wurde auch dem „Oberkörper Manneskraft im Ertragen zugemutet; denn der„Schnür⸗ leib“ jener Zeit hatte nicht nur die Form, ſondern auch das Gewicht eines Harniſchs. Derſelbe wurde aus ſehr ſtarken und breiten Fiſch⸗ beinſtäben zuſammengeſetzt und hatte den Zweck, die Schultern zu⸗ rückzudrängen und der Taille Weſpenſchlankheit zu erzwingen. Ein Drahtgeſtell von ebenfalls anſehnlichem Gewicht und noch viel be⸗ trächtlicherem Umfange mußte das kurze Untergewand und das ſchleppende Ueberkleid in Glockenform erhalten; denn„wandelnden Glocken“ wollten ſie, die Schönen jener Tage, num einmal gleichen, nur erſchienen ſie nicht ſo poetiſch geſtaltet, wie ſolche uns im Bilde der Lyrik erſcheinen. Der Turm auf dem Kopfe, der Panzer und das Drahtgeſtell an Ober⸗ und Unterkörper, das alles gehörte wahrlich nicht zu den Bequemlichkeiten des Lebens, wollte immerhin aber doch wenig noch beſagen gegen die Qualen, die Dame„Ala⸗ mode den Füßen auferlegte. Dieſe wurden in Schuhe gezwängt, die gerade in der Mitte, unterhalb der Höhlung des Fußes, zollhohe Stelzen hatten. Das bewirkte dann den für„züchtig“ geltenden Trippelſchritt der damaligen Weiblichkeit. Darum auch war das Menuett der am meiſten beliebte Tanz, denn mit den Stöckeln an den Füßen konnten die Schönen ſich nicht im„leicht beſchwingten Tanze drehen“. Eine vom Schuſter erzwungene Sitte und Sittſam⸗ keit war's, und in einer Zeit, die ſonſt von Sittſamkeit nicht viel wußte, denn die damalige Mode dekretierte für Hals und Buſen eine an Schamloſigkeit grenzende Entblößung. Und das nicht nur für Ball⸗ und Geſellſchaftstoiletten, ſondern für jedes Kleid, ſo daß die Frauen ſelbſt in der Kirche derart herausfordernd angetan er⸗ ſchienen. Die Prediger ſprachen eindringlich dagegen, aber die Mode iſt eben zu allen Zeiten mächtiger geweſen als Vernunftlehrer und Sittenprediger. — Zerſtreute Amerikaner. Vor etwa acht Tagen ſtieg in einem der erſten Londoner Hotels ein Amerikaner mit ſeiner 18 Jahre alten Tochter ab. Das Töchterlein ſchien ſich eines unbeſchräntten Taſchengeldes zu erfreuen, denn ſie beſuchte ſämtliche faſhionablen Läden des Weſtens, kaufte, was ihr gefiel, und zahlte, ohne zu ſchachern, in guter Münze. Als ſie eines Tages von einem ſolchen Ausfluge in die Läden der Regentſtreet in das Hotel zurückkehrte, fand ſie den ſchnell entſchloſſenen Vater, der plötzlich London lang⸗ weilig gefunden hatte, mit Packen beſchäftigt und wenige Stunden darauf hatten die beiden bereits die Reiſe nach dem Kontinent angetreten. Man kann ſich das Staunen des Zimmermädchens vorſtellen, das das Wohnzimmer des abgereiſten Amerikaners auf⸗ zuräumen hatte, als ſie in der ſäuberlich mit Seidenpapier aus⸗ gelegten Feuerſtelle dieſes Zimmers fünf Diamantringe, ein Diamant⸗ und Perlenhalsband, einen goldenen Bleiſtiftbehälter, einen Ring mit Türkiſen, eine Diamanttiara, eine nrit Diamanten beſetzte Uhr und eine Börſe fand, die 120 Dollars und 50 Pfd. Sterl. in engliſchen Banknoten enthielt. Das Töchterlein des Amerikaners hatte offenbar den Kamin zu ihrem Schmuckkäſtchen gemacht. Der Wert der gefundenen Sachen betrug mehrere tauſend Pfd. Sterling. Ganz vergeßlich waren die Amerikaner übrigens nicht, denn nach einigen Stunden lief ein Telegramm ein nach⸗ ſtehenden Inhalts:„Wir haben in Zimmr etwas vergeſſen. Es liegt im Kamin. Vitte verwahren, bis zu unſerer Rückkehr.“ eine Anklage wegen zu ſchnellen Fahrens. 3 Sre le. General⸗Anzeiger Mannheim, 9. Augeſt. 4. Der 38 Jahre alte Maurer Heinrich Daub aus Schwetz⸗ ingen iſt ein durch und durch verkommenes Subjekt. Seit 7 Jahren beging er an ſeinen Töchtern, von denen die älteſte jetzt 17 Jahre alt iſt, fortgeſetzt Verbrechen. Das Urteil gegen den Wüſtling lautet auf 2½ Jahre Zuchthaus und 5 Jahre Ehrverluſt. BC. Karlsruhe, 7. Aug. Von der Strafkammer wurde der Mechaniker Anton Bock aus Herzogenaurach, wohnhaft in Beiertheim, wegen Hehlerei zu 1 Jahr Zuchthaus verurteilt. Im Nobember v. J. wurde in der hieſigen Eiſenbahnhauptwerkſtätte die Entdeckung gemacht, daß aus der Lokomotivwerkſtätte Altkupfer in erheblicher Menge entwendet worden war. Die Nachforſchungen nach dem Dieb blieben erfolglos; dagegen ergaben die Erhebungen, daß Bock Kupfer, wie es in der Hauptwerkſtätte hergerichtet wird, angekauft und weiter verkauft hat. Frankfurt, 8. Aug. Ein allgemein menſchlich ſchöner Zug läßt den Starken dem unterliegenden Schwachen in der Not bei⸗ ſpringen— und wenn irgend jemand durch, ſagen wir eine Unvor⸗ ſichtigkeit, unter ein Automobil gerät und ſo Schaden erleidet, ſo ſagt das Verdikt des Starken, d. i, die öffentliche Meinung,„der Autler fuhr in raſendem Tempo“—„der Lenker fuhr unbekümmert darauf los“—1 Leider hat ja die öffentliche Meinung, dieſes Nebelhorn der Kultur, oft recht mit dem„raſenden Tempo“ und mit dem„rückſichtsloſen Fahren“, oft aber mag es doch vorkommen, daß dem unglückanrichtenden Autler unrecht geſchieht. Vor einigen Wochen karambolierte der Kaufmann Ottomar Wehn von Frank⸗ furt auf der Dornholzhäuſer Chauſſee an einer ſchwer überſichtlichen Stelle mit einem Motorwagen der elektriſchen Bahn. Der Zu⸗ ſammenprall hatte keine großen Folgen, nur das Automobil flog in den Chauſſeegraben, die Inſaſſen natürlich mit. Das Reſultat war Vor dem Homburger Gericht hatte ſich nun der Angeklagte Wehn zu verantworten und dabei kam es lt.„.⸗A.“ zu einer Art Ueberraſchung. Die Beweis⸗ aufnahme ergab nämlich in überzeugender Weiſe, daß er an der fraglichen Stelle im langſamſten Tempo fuhr und daß er, um ein unabſehbares Unglück zu vermeiden, Vollkraft einſtellte, um noch auszuweichen, da das Auto nicht ſo kurz zum Stehen gebracht wer⸗ den konnte. Selbſt der Staatsanwalt beantragte Freiſprechung. Der Gerichtshof ſprach ihn demgemäß frei und überbürdete ſogar die Koſten der Verteidigung der Staatskaſſe. Cheater, Runſt ung(Giſlenſchan. Der Türmer. Monatsſchrift für Gemüt und Geiſt. Heraus⸗ geber J. E. Freiherr v. Grotthuß. Vierteljährlich(3 Hefte) 4., einzelne Hefte 1 M. 50 Pfg.(Stuttgart, Greiner u. Pfeiffer.) Aus dem Inhalte des Auguſtheftes: Der Emanzipationskampf des deutſchen Schauſpielers. Von Heinr. Lindner.— Leben. Die frohe Botſchaft eines armen Sünders. Von Peter Roſegger.(Fortſetzung.) — Goethes religiöſe Weltanſchauung. Von Th. Achelis.— Der Mittag. Idylle von Henry Greville.— Neue Frauen⸗Lyrik. Von Dr. Max Friedrichs und Richard Zoozmann.— Zwei Tote. Von Fritz Lienhard.— Frauenkongreß und Frauenbewegung. Von Pfarrer a. D. Kötſchte.— Die Weltausſtellung in St. Louis. Von Ernſt von Heſſe⸗Wartegg.— Ludwig Feuerbach. Von Dr. Otto Siebert⸗Fermersleben.— Bismarck und die Bibel. Von Hans Prutz. eutſche Literatur und Wiſſenſchaft in Frankreich.— Gibt es eine fenbarung? Von Wilhelm Soltau und C. F. v. W.— Türmers gebuch: Konto Korruption. Optimismus oder Peſſimismus? Per⸗ liches Regiment und politiſche Bildung. Leben wir in einem König Mammon. Ohm Paul f.— Die 40. Ton⸗ ler⸗Verſammlung. Von Wilhelm Klatte.— Kunſtbeilagen: Miß Von Thomas Gainsborough.(Photogravüre.) Ver⸗ Von Wereſchtſchagin. 1. Nachgefühl. n Albert Graf Schlippen⸗ 8. Ach über die falſchen Zungen.(Deutſche Volksweiſſe.) 4. Waldesnacht. Ged. von Paul Heyſe. 5. Internationaler Mathematiker⸗Kongreß. Nachdruck verboten. (Von unſerm Korreſpondenten.) II. 8 Heidelberg, 9. Auguſt. 8 Eröffnung des Kongreſſes. 930 Uhr traf der Erbgroßherzog mit Extrazug ein und begab ſich, da der beabſichtigte Beſuch bei Kuno Fiſcher auf Wunſch des Hausarztes unterbleiben mußte, direkt zum Muſeum. Dort hatten ſich im großen, ueu hergerichteten Saale des jetzt Univerſi⸗ tätszwecken dienenden altbekannten Gebäudes die Teilnehmer, der geſtern Abend von Geh. Rat Cantor geäußerten Bitte um pünkt⸗ liches Erſcheinen freundlichſt Folge leiſtend, bereits vollzählig ein⸗ gefunden und Prof. Weber⸗Straßburg konnte mit einem allge⸗ meinen Ueberblick über die Geſchehniſſe auf mathematiſchem Wiſſens⸗ gebiete ſeit dem letzten Kongreß, einer Würdigung der Toten und einer Darſtellung des gegenwärtigen Standes der Wiſſenſchaft in gedrängter Kürze den heutigen Kongreß eröffnen. Der 8 Erbgroßherzog ſprach ſodann als Ehrenvorſitzender mit kräftiger Stimme in freund⸗ lichen, herzgewinnenden Worten ſeinen und ſeines hohen Vaters herzlichen Willkommgruß aus und gab der Freude Ausdruck, daß ade ſein Badener Land und das ſchöne Heidelberg der hohen Ehre, eſe erlauchte Schar der Größen der Wiſſenſchaft in ſeinen Mauern ſammelt zu ſehen, gewürdigt worden iſt. Profeſſor Weber ſprach noch einige freundliche Worte des Dankes an den Erd⸗ roßherzog und gab ſeiner perſönlichen Freude darüber Ausdruck, aß es ihm als Badener und als Heidelberger Kind vergönnt ſei, die heutige Verſammlung zu letten. Diann betrat Mintſterialrat Freiherr von Marſchall das Rednerpult. Eine eindrucksvolle Erſcheinung, eine markige, weithin ſchallende Stimme, eine ſcharf pointierte Ausſprache ver⸗ liehen den Worten des Regierungsvertreters erhöhte Bedeutung. Namens der Großh. Regierung, insbeſondere des Miniſteriums des Unterrichts, deſſen Vertreter bei den Verhandlungen zugegen ſein d, ſpricht er ſeine Genugtuung darüber aus, in einer badiſchen den Kongreß begrüßen zu können. Schon ſeit Archimedes iſt die Mathematik die Quelle der Wiſſenſchaft und wir Kinder des 20. Jahrhunderts chriſtlicher Zeitrechnung ſehen die Ergebniſſe der hematiſchen Forſchungen aller Zeiten. Auf allen Lebensgebieten. en wir nach Gleichheit und Harmonie. Mit einem herzlichen Willkommen und dem Wunſche eines geſegneten und harmoniſchen ufs der Verhandlungen und daß die erſtrebten Ziele mächtig ge⸗ erden möchten, ſchließt Freiherr b. Marſchall ſeine ein⸗ rudsbolle Anſprache. Hyfrat Prof. Braunemann, Magnificenz, Bedürfnis, namens der Unwerſität der Großh. Regierung dafür zu danken, daß ſie ſo bereitwillig dieſes Gebäude den Univerſitätszwecken dienſtbar gemacht hat, und er hofft, daß dieſe erſte große Feſtlichkeit in dem neuen Saale ein gutes Omen ſei für die Zukunft. Redner hatte ſich dann noch des Auftrages zu entledigen, den ihm die an⸗ weſenden Vertreter der beiden anderen badiſchen Hochſchulen Frei⸗ burg und Karlsruhe erteilt haben, auch in ihrem Namen den Kon⸗ greß zu begrüßen. Der Oberbürgermeiſter der Stadt Heidelberg, Dr. Wilckens heißt die Koryphäen aus allen ziviliſierten Ländern der Welt herz⸗ lichſt willkommen und wünſcht, daß auch in der kleinen Stadt Heidel⸗ berg der Kongreß einen würdigen Verlauf nehmen möge. Wohl ſei es ein Unterfangen, eine ſo erleſene Geſellſchaft eine volle Woche lang feſthalten zu wollen, zumal nach den abwechſelungsreichen Tagen von Paris. Aber die kleine Stadt habe den Vorzug, daß ſich in ihr die Wiſſenſchaft ungeſtörter und freier entfalten könne, wie dies Hermann von Helmholz,, der gewaltige Geiſtesheros, deſſen glänzende Biographie uns Leo Königsberger geſchenkt hat, in ſo herrlichen, tiefergreifenden Worten gerade mit Beziehungen auf Heidelberg ausgeſprochen habe. In der fröhlichen Pfalz, im gaſt⸗ lichen Heidelberg heißt er den Kongreß herzlichſt willkommen. Prof. Krazer⸗Karlsruhe verlieſt ein inzwiſchen eingetroffenes Begrüßungstelegramm an der auch dem Andenken Jacobis gewidmeten Kongreß des preußiſchen Kultusminiſters Studt. Prof. Weber dankt der badiſchen Regierung und dem preußiſchen Miniſterium, den Rektoren der Hochſchule und all' den Männern aus Nah und Fern, die ja alle herzliche Beziehungen an Heidelberg knüpfen und bittet dann Geh. Rat Königsberger, ſeine Rede auf Jacobi zu halten. Gedüchtnisreden auf Jacobi: In über 1½ſtündigem Vortrag entledigte ſich der Gelehrte ſeiner ſchwierigen Aufgabe. Zu Aller Herzen ſprach dann noch Adamus Schwarz⸗Berlin namens der Akademie, der Königl. Friedrich Wilhelms⸗Univerſität, Berlin und der„Albertina“ zu Königsberg, der 3 Stätten, an denen Jacobi gewirkt hat. Er machte eine Abbildung des auf Koften der Akademie übernommenen Grabes des Altmeiſters namens ſeiner Auftraggeberin dem Biographen Jacobis, unſerem großen Leo Königsberger, zum Geſchenk, mit der Bitte, ihr einen Platz in ſeinem Haufe zu gewähren. Damit waren die Feſtlichkeiten des heutigen Morgens beendet Der Erbgroßherzog verweilte noch faſt eine Stunde unter den An⸗ weſenden, von denen ihm eine große Zahl, auch Prof. Krazer, vor⸗ geſtellt wurden. Für alle hatte der liebenswürdige Fürſt ein herz⸗ liches Wort. Deueſte Hachrichlen und Telegramme. Orivat-Celegramme des„General-Hnzeigers“. * Frankfurt a.., 9. Aug. In Bockenheim wurde heute Nacht in der Adalbertſtraße ein GEinbruchsver ſuch gemacht. Der Wächter ſchoß mit einem Revolver nach den Dieben, kraf aber einen Schutzmann, der ſich auf der Spur der Einbrecher be⸗ fand. Dieſer wurde ſchwerverletzet ins ſtädtiſche Krankenhaus gebracht. Homburg v. d. Höhe, 9. Aug.(Privattelegramm.) In dem Dorfe Ans bach bei Uſingen hat ſich, wie der„Taunusbote“ berichtet, geſtern Mittag ein 17jähriger Weißbinderlehrling im Hauſe ſeiner Eltern aus bisher unbekannten Gründen mittels Revolber erſchoſſen. Trier, 9. Aug.(Frankf. Zig.) Eine tyhphusartige Krankheit herrſcht unter den Mannſchaften Regiments Nr. 161. Die beſonders ſtark betroffene 4. Kompagnie iſt ſtark iſo⸗ liert. 17 Mann befinden ſich im Lazarett. Eſſen, 9. Aug. Beim Baden in der Ruhr ertranken in Werden zwei bei dortigen Gutsbeſitzern beſchäftigte Schweizer.(Frkft. Ztg.) * München, 9. Aug.(Frkft. Zig.) Die Kammer der Reichsräte bewilligte die von der Regierung eingeſetzten Mittel für den Umbau des Hoftheaters, ſodaß dieſes Poſtulat am Mittwoch noch einmal in die Abgeordnetenkammer kommt. * Swinemünde, 9. Aug. Die„Hohenzollern“ mit dem Kaiſer an Bord und die Begleitſchiffe„Sleipner“ und„Hamburg“ ſind 2½ Uhr hier eingetroffen. Glarus, 9. Aug. Beim Edelweißſuchen auf der Braunwaldalp iſt Anton Bunſchi von Bürglen abgeſtürzt. Er war ſofort tot.(Frankf, Ztg.) Ro m, 9. Aug. Anläßlich des Jahrestages ſeiner Krönung begab ſich der Pap ſt auf der Sedia Geſtatoria in die Peterskirche und wohnte dort einer päpſtlichen Meſſe bei, welche in Gegenwart der Kardinäle und des Pakriarchen und ſehr zahlreicher Eingeladener ſtattfand. 5 * Paris, 9. Aug. Nach dem„Petit Journal“ gab Kriegsminiſter Andeis dem Geſuche des Generals Négrier, ihn zur Dispoſition zu ſtellen, noch keine Folge. Négrier er⸗ neuerte darum ſein Geſuch in dringlicher Form.— Wie der „Gaulois“ meldet, iſt nach den Beſchlüſſen der letzten in Paris abgehaltenen internationalen Sanitätskonferenz ein neues Sanitätsreglement ausgearbeitet worden, das in einigen Tagen in Kraft treten wird. * Dieppe, 9. Aug. Geſtern Abend löſte ſich bei dem benachbarten Dorf Femme Groſſe ein Block von ungewöhnlicher Größe lo s. In dieſer Zeit ſind in jener Gegend zahlreiche Er⸗ wachſene und Kinder mit dem Suchen von Muſcheln zwiſchen den Felſen beſchäftigt. Bisher wurde feſtgeſtellt, daß zwei Perſonen verſchüttet worden ſind, doch herrſcht die Beſorgnis, daß die Zahl der Verunglückten noch größer iſt. Eine Kompagnie des 128. Infanterieregiments iſt damit beſchäftigt, die Trümmer fortzuräumen. * London, 9. Aug. Die Blätter veröffentlichen ein Schreiben des Marquis of Lansdowneſan einen eng⸗ liſchen Parlamentarier. In demſelben heißt es, daß die eng⸗ liſche Regierung keine Beſtätigung des Gerüchts erhalten habe, daß 9000 Armenier in den Diſtrikten Muſch und Saſſunch ermordet worden ſeien. Es ſei für die engliſchen Konſuln ſchwierig geweſen, die wirklichen Verluſte an Menſchenleben feſt⸗ zuſtellen, aber aus den Berichten gehe hervor, daß die gemeldete Zahl ſtark übertrieben iſt. * London, 9. Aug. Dr. Jameſon, der Premier⸗ miniſter der Kapkolonie, erſucht das Reuter'ſche Bureau, dem Gerücht entgegenzutreten, daß er den eingeborenen Koloniſten das Wahlrecht entziehen wolle. * Konſtantinopel, 9. Aug. Monatsg, ch anlaßt, V des bank, der Dette publique und der Leuchtturmgeſellſchaft auf⸗ zunehmen. Schweres Eiſenbahnunglück. *London, 9. Aug.(W..)„Daily dem Eiſenbahnunglück auf der Miſſouri⸗Pacific⸗B barer Wolkenbruch die Stützen der Brücke Die Lokomotivführer Mail“ berichtet zu aß ein furcht den Drh⸗Creek unterwaſchen hatte. waren wegen des ſtrömenden Regens und der Dunkelheit nicht imſtande, etwas zu ſehen. Nachdem die Lokomotibe die Brücke paſſiert hatte, übevſchhug ſie ſich und fiel, den Rauch⸗ und Speiſe⸗Expreßwagen mit ſich reißend, in den Fluß. Die Strömung war derartig, daß ſie die ſchweren Wagen fortſpülte. 125 Perſonen waren im Zuge, zu⸗ meiſt in dieſem Wagen. Zwei Schlafwagen blieben auf der ſtehen. Aber auch von ihren Inſaſſen waren einige ſchwe wundet. Dem Hilfszug von Pueblo folgte ein zweiter mit Wagen voll Särgen. 25 Menſchen wurden gerettet. nach den Verunglückten. 50 Leichen fand man im Moraſt 1½ Kilo⸗ meter von der Unglücksſtätte entfernt. Drei Wagen lagen in der Nähe des Fluſſes Dry, mit Sand und Moraſt gefüllt. Der eiferne Schrank des Expreßwagens iſt erbrochen und gephündert. Viele Leichen ſind wahrſcheinlich auf immer unter dem Schlamm⸗ ſand begraben. Freiwillige ſind aufgeboten und patrouillteren zum Schutze des Eigentums am Ufer. Der Zug war bekannt unter dem Namen„Weltausſtellungs⸗Flieger“. Vom Aufſtand der Hereros. *Okahandja, 8. Aug. März 1883 zu Großkirchen, Kreis Lüben(Preußen), früher Leib⸗ küraſſier in Breslau, iſt am 2. Auguſt in Otjoſondu am Typhus ge⸗ ſtorben. Reiter Landsmann, geboren am 5. April 1881 in Arnſchwang, Kreis Cham(Ober⸗Pfalz), früher Feldartillerie⸗ Regiment No, 33 in Metz, iſt am 3. Auguſt in Otjoſondu am Typhus geſtorben 3 S Strecke * — Der Krieg. Vor Port Arthur. don, 9. Aug. Wie der„Daily Tel, Tſchißn meldet, iſt in der letzten dort aus ort Arkt ür ein⸗ getroffenen Zeitung eine Botſchaft des Zaren veröffentlicht, in welcher es heißt:„Ich hoffe, daß mein Volk, würdig der heiligſten Ueberlieferungen Entſchiedenheit und Treue verteidigt. Ich rechne darauf, daß die Offisiere die Mannſchaften ermahnen, die Fahne hochzuhalten auf dieſem kleinen Teile Rußlands, der jetzt vom Mutterlande getrennt doy Dder 29857 1858— 2 N iſt. Zu meinem Volke habe ich das Vertrauen, daß es die Soldaten unterſtützt“. Die Botſchaft wurde den Soldaten vorgelegt und mit lebhaftem Veifall aufgenommen. Ebenſo wurde ein Telegramm Kuropatkins aufgenommen, das die Bevölkerung auffordert, ſich gut zu halten, da er ihr vor Auguſt nicht Hilfe bringen könne. Die Japaner in Niutſchwang. London, 9. Aug. Der„Standard“ meldet aus Schanghaf, die Japaner erließen in Niutſchwang eine Proklamation, 200. Männer ſuchen ruſſiſchen Raſſe, Port Arthur mit Tapferkeit, Reiter Werſich, geboren am 30. des Inhalts, daß die Japaner Krieg führen, um das Volk von der ruſſiſchen Tyrannei zu retten und die Mandſchuref, die Heimat der Dynaſtie, wieder freizumachen. Die Proklamation ſchließt mit der Aufforderungen zum Gehorſam gegen die japaniſchen Geſetze. Puort Arthur. London, 9. Aug. Das Reuterſche Bureau meldet aus Tſchäfu: Reiſende, die am 6. Aug. Port Arthur in Oſchunken verlaſſen haben, erklären, es ſei am 6. Aug. keine Schlacht im Gange geweſen. Es hätte nur die ruſſiſche und die jäpaniſche Artillerie abwechſelnd geſchoſſen. Seit dem 28. Juli hätten auch die ruſſiſchen Kriegsſchiffe„Pobjeda“,„Retwiſan“,„Poltava“ und„Pereſviet“ gelegentlich gefeuert. Ein Ingenieur, der die Verhältniſſe in Port Arthur genau kennt, erklärte: Die Japaner würden 4 Wochen nötig haben, um die genommenen Höhen zu befeſtigen und für die Auf⸗ ſtellung von Belagerungs⸗Geſchützen einzurichten. Dies könne jedoch nur unter dem Feuer der ruſſiſchen Geſchütze ausgeführt werden. ** 85 * Berkin, 9. Aug. Die Gebr. Polk in Port⸗Work in Texas haben von der japaniſchen Regierung den Auftrag zur Lieferung von 100000 Pferden, ausſchließlich texaniſche Muſtangs, erhalten.(Frkft. Ztg.) Konſtantinopel, 9. Aug. (Frankf. 80) Rußland ſuchte bei der Pforte um die Erlaubnis für die Paſſage von ſieben Dampfern der freiwilligen Flotte durch die Meer⸗ enge nach. Der Miniſterrat iſt gegen die Bewilligung der Erlaubnis, während der Sultan unter folgenden Bedingungen hierzu bereit iſt: Die paſſierenden Schiffe ſollen ſich verpflichten, die Handelsflagge nicht abzulegen und ihre Paſſage ſoll in Abſtänden von 48 Stunden per Dampfer erfolgen. 5 * Moskau, 8. Aug. Der ruſſiſche Kapitän Potte, welcher auf der Reiſe nach Petersburg von Mukden hier einge⸗ troffen iſt, erzählt, daß er General Kuropatkin in Liaujang und Generl Stöſſel in Port Arthur beſucht habe. Er ſpricht mit Bewunderung von der Haltung und dem Geiſt der Truppen in Liaujang und ſagt, er habe Kuropatkin ebenſo ruhig ent⸗ ſchloſſen und gut ausſehend gefunden, wie bei ſeiner Abreiſe von Petersburg. Der General iſt faſt ohne Unterbrechung Tag und Nacht tätig. Die Meldungen auswärtiger Blätter, daß er gealtert und abgemagert ſei, ſeien falſch. Seine Ruhe teile ſich den anderen mit. Potte, welcher Port Arthur mit dem vor⸗ letzten von dort abgegangenen Zuge verlaſſen hat, meint, der Platz werde ſich noch lange halten. 8895 Für die Brandgeſchädigten in Ilsfeld gingen bei uns ein: Transport Mark 68.—, *. Mk..—, Frau C. Clemm Mk. 25.— Herd H. k..—,* Heinrich M..— N. N. M. 20.—, G. K. M.—. Summa M. 120. ver⸗ Mannheim, 9. Auguſt General⸗Anzeiger. 5 Golkswirtschalt. n. Perſonalien. Die Farbwerke vorm. Meiſter, Lucius und Brün ing in Höch ſt a. M. teilen mit, daß das Aufſichtsratsmitglied Geh⸗ Regierungsrat Profeſſor Dr. Auguſt Laubenheimer infolge Ablebens aus dem Aufſichtsrate aus⸗ geſchieden iſt. N. Frankfurt⸗Offenbacher Trambahn⸗Geſellſchaft. Nach Abzug der Betriebskoſten in Höhe von 99 885 M. und der Abſchreibungen von 10 040 M. erübrigte das Unternehmen in dem am 30. Juni d. J. abgelaufenen Betriebsjahr einen Reingewinn von 20 360., der ſich zuzüglich des Vortrages von 831 M. aus dem Vorjahre auf M. 21 191 erhöht. Die am 4. d. Mts. abgehaltene Generalver⸗ ſäammlung genehmigte den Jahresabſchluß ſowie die Verteilung einer SDioidende von 4 Prozent und erteilte ſowohl der Direktion als auch dem Aufſichtsrate Decharge. n. Altiengeſellſchaft für Lederfabrikation de Heſſelle& Co. in Aachen. Die Geſellſchaft beruft auf den 27. Auguſt a. c. eine ordentliche Generalverſammlung, in der bon ſeiten der Aktionäre die Anträge auf Einſetzung einer Reviſionskommiſſion und auf Er⸗ hebung von Regreßanſprüchen gegen Vorſtand und Aufſichtsrat ge⸗ ſtellt werden. Ferner beantragt die Verwaltung einerſeits die Herabſetzung des Geſellſchaftskapitals durch Zuſammenlegung von Aktien, während andererſeits ein Antrag der Verwaltung auf Er⸗ höhung des Geſellſchaftskapitals durch Ausgabe von Vorzugsaktien vorgelegt wird. Die Bilanz per 30. April d. Is. kommt gleichfalls zur Vorlage. FT. Lündlicher Kreditverein, Genoſſenſchaft mit unbeſchränkter Haftung in Neuhauſen(Amt Villingen). Vorſtehende Firma wurde in das Genoſſenſchaftsregiſter in Villingen eingetragen. Gegenſtand des Unternehmens iſt der Betrieb einer Spar⸗ und Darlehenskaſſe. Der Vorſtand beſteht aus den Herren Karl Hummel, Bürgermeiſter, Direktor und Herrn Emil Hefler, Pfarrer, als Stellvertreter, beide in Neuhauſen anſäſſig. Zur Verſtaatlichung der Hibernia Bergbau⸗Aktien⸗Geſellſchaft bvebrtritt das Organ des Bundes der Induſtrie[len,„Hand in Hand“, die Anſicht, daß der Verſtaatlichungsplan als eine Folge der Kartellenquete angeſehen werden kann. Der Plan werde trotz allen Widerſpruches der Kohlenbarone durchgeführt werden, denn offenbar habe der Staat erkannt, daß dem öffentlichen Wohl durch die beſtehenden Verhältniſſe ungenügend gedient werde. Eine Genehmigung der Vorlage durch den Landtag im Herbſt ſtehe außer Zweifel. Mannheimer Effektenbörſe vom 9. Auguſt.(Offizieller Bericht.) Die Börſe verkehrte auch heute wieder in ziemlich feſter Tendenz. Es notierten: Rheiniſche Kreditbank 138,50 bez., Süddeutſche Bank⸗Aktien 102,50 G. 102,80., Anilin⸗Aktien 438,50., Brauerei Eichbaum⸗Aktien 164,80., Mann⸗ heimer Dampfſchleppſchiffahrts⸗Aktien 91., Maſchinenfabrik Badenia⸗Aktien 174., Zellſtoffabrik Waldhof 253., Zucker⸗ fabrik Waghäuſel⸗Aktien 99,25 G. 99,50 B. 8 Obligationen. 41½ Bad..⸗G. f. Rhſchiff. u. Seetransport 102.— G 4½% Bad. Antlin⸗u. Sodaf. 105.— G 40% Kleinlein, Heidlbg. M. 100.50 G 30% Bürgl. Brauhaus, Bonn 99.50 G 1½0% Speyerer Bauhaus Akt.⸗Geſ. in Speyer 80 11½% Oberrh. Elekſrizität 97.— bz 4½% Pfälz. Chamotte u. Tonwerk.⸗G. Eiſenb. 101.— G 4½0% Ruß. A. ⸗G. Zellſtoff Pfandbriefe. 40% Rhein. Hyp.⸗B.unk 1902 100.50 b. 8%„„„ alte M. 956.80 b⸗ 38%„„„ unk. 1904 96.70 b. 3½%„„ Kommunal 98.— b: Städte⸗Aulehen. 3½ Freiburg i. B. 3% Karlsruhe v. J. 1996 92.10 b⸗ 3½% Lahr v. J. 1902 98.50 2 40% Ludwigshafen v. 1900 101.40 b. 99.15 b· 1½% Ludwighafen 100.50 6] Waldhof bei Pernau in 5 11 99. Aland 101.80 G 37½970„% Herrenmühle Gen 4% Mannh. Oblig. 1901 101.70 f 4% 15 Dampf⸗ 4„„ 1900 199.75 6 ſchleppſchiffahrts⸗Geſ. 109.65 G 472 5 99.—0 4½% Mannh. Lagerhaus⸗ big 25„ 1895 99.25 b. Geſellſchaft 101.75 9%„„ 1888 99.25 5ſ/½ Svpeyerer Ziegelwerke 101.— B 3½%%%„ 1904.— G4½o% Slldd. Draßlinduſtr. 31ſ%½ Pirmaſenſer 99.25 6[ Waldhof⸗Mannheim 101.60 G 11½% Verein chem, Fabriken 103.— G Induſtrie⸗Obligation. %½ Zellſtofffabr Waldhof 104.70 G 4½0% Akt.⸗Geſ.f. Seilindu⸗ ſtrie rückz. 105%. 100.—2 Aktien. Banken Brief Geld Brief Geld Badiſche Bank 124.75 124.8Br. Schroedl, Hpelgb.—.——.— Cred. u. Depb., Zbckr.—.— 120.66]„Schwartz, Speyer—.— 130.— Gewbk. Speyer 50% E—.— 129.50]„Ritter, Schwetz.—.— 19.— Oberrhein. Bank—.— 92.—„ S. Weltz, Speyer—.— 118.— Pfälz. Bank 08% Sborcghs,, Pfälz. Hyp.⸗Bank— 195.—]„ Werger, Worms 111.——.— Pf. Spau. Cob. Land.—.— 138— Porms, Br. v. Dertge—.— 123.— Rhein. Ereditbank—.— 138.5( Pflz. Preßh. u. Spfbr.—.— 116.— Rhein. Hyp.⸗Bank—.— 193.7 Transvort Südd. Bank 102.,80 102.50 93 Siſenbahnen „Marbahn—— 144.— Bab. Rück⸗ u. Mitverſ. 210.— 205.— Badr Nordbahn— 146.—„Aſſecurran; 880.— 875.— H0 lbr, Straßenbahn 64.— 68.50 Fontinental. Verſ. Chem. Induſtrie. Mannh. Verſicherung 520.— 510.— .⸗G. f. chem. Induſtr.—.—.— Oberrh. Verſ.⸗Geſ.—.— 405.— Bab rlen. Sroaſbr.. 488.50] Vürtt. Transp.⸗Verſ.—.— 600.— Chem. Fab. Goldenbg.—.— 157.—- Induſfrie: Verein chem. Fabrilen—.— 289 27. G. 55 Seilinduſtr.—.— 92.— Verein O. Oelfabriken—.— 128.50] Dingler'ſche Mſchfbhr.———— Wſt..⸗W. Stamm—.— 257.— Emalllirfbr. Kirrweil.——- „„ Vorzug— 106. F 7755—.— 1— 5 Ettlinger Spinnerei Brauereien Hüttenh. Spinnerei 101.50—.— Zad. Brauerei—.— 131.— Karlsr. Maſchinenban—.— 220.— diimmger Aktienbierbr. 47.——.— Nähmfbr. Haid u. Neu—.— 299.— Ourl. Hof vm. Hiagen—.— 248.— Koſth. Cell.⸗u. Papierf.—.— 127.— Eichbaum⸗Brauerei—.— 164.80] Mannh. Gum. u. Asb. 85.——.— Llefbr. Rühl, Worms 104.50 104.— Maſchfbr. Badenia 174.——.— Ganters Br. Freiburg—.— 112.— Oggersl. Sninnere!.—.— 585 leinlein, Heidelberg—.——.— Pfälz. Näh. u. Fahr. F.—.— 97.80 Meſſerſchmitt—.——.— bortl.⸗Cemenk Heidlb.—.— 114.50 Ludwigsha. Brauerei———.— Verein Freib. Ziegelw.—.— 142.— Mannh. Aktienbr. 152.— 151—-„ Speyr.„ 63.——.— Pfalzbr. Geiſel Mohr 68.——.— Suef Walphof—.— 258— Brauerei Sinner—.— 254.— Zuckerf. Waghäuſel 99.50 99.25 Frankfurter Effektenbörſe. (Privat⸗Telegramm des General⸗Anzeigers.) wW. Frankfurt, 9. Aug. Die geſtrige Börſe brachte allgemeine Hauſſe in Montanwerten. Die lebhafte Feſtigkeit hielt auch heute bei Beginn an. Montanwerte wurden weiter geſteigert und betrugen die Kursbeſſerungen für Harpener 7 pCt., Hibernia 6 pCt., Gelſenkirchen 8 pCt., Laurahütte 4 PCt. Auch heute wurden für dieſe Werte wieder die Verſtaatlichungschancen Baer und gaben erneut Anlaß zur Hauſſe. Ebenſo waren 1 Bank und Dresdener Bank. Kreditaktien auf zu erwartende Bilanz feſt. Bahnen verhältnismäßig ruhig. Inländiſche Fonds feſt; von ausländiſchen Türken beborzugt. Das Intereſſe für elektriſche Werte war auch heute groß. Beſonders Ediſon, Lahmeher, Simens u. Halske höher. Ediſon auf Dividende beſſer. Im weiteren Verlauf blieb die Börſe belebt und ſehr feſt. Montan und Banken weiter belebt und ſteigend. Die Börſe ſchloß allgemein in feſter Haltung. (Telegramm der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie.) Schluß⸗Kurſe. Reichsbank⸗Diskont 4 Prozent. Wechſel. 21½—3 Monate Aktien induſtrieller nternehmungen. Rad. Zuckerf.Wagh. 98.90 99.40 Parkakt. Zweibr. 121.— 121. Heidelb. Cementw. 114.80 11490 Eichbaum Mannh. 164.70 164.70 Unflin⸗Aktien 439.95 439.— Mh. Akt.⸗Brauerei 150.— 150.— 80. Fbr. Griesheim 248— 248.—Seilinduſtrie Wolff 93.20 98.20 Höchſter Farbwerk 350.— 350.60 Weltz z. S. Speyer 114.50 114.50 Ver. Kunſtſeide 489.50 489.50 Walzmühle Ludw. 156.— 156.20 Verein chem. Fabrik 289.50 289 30 Fahrradw. Kleyer 259.25 260.— Chem. Werke Albert 223 50 223.20 Dürrkopp 447.80 452.— Accumul.⸗F. Hagen 210.— 210— Aee. Böſe, Berlin—.——.— Maſchinf. Gritzner 207.— 209.50 Allg. Glek.⸗Geſellſch 226.70 227.90 Schnellprf. Frkthl. 174.50 174.— Schuckert„ 106— 100.10 Oelfabrik⸗Aktien 129.— 128.60 Lahmeyer 98.— 100.— Zellſtoff Waldhof 252.— 258.50 Allg..⸗G. Siemens 150 25 153.— Cementf. Karlſtadt 105.50—.— Lederw. St. Ingbert 69.50 69.50 Friedrichsh. Bergb. 114.— 115— Spicharz 100.99 101.— Bergwerks⸗Aktien. Bochumer 208.20 209.80 Hibernia 250.— 256.— Buderus 111.— 110.,75 Weſterr. Alkali⸗A. 256.50 255.80 Concordia 316.— 318.70 Oberſchl. Eiſenakt. 111775 112.— Gelſentirchner 228 20 236—Ver. Königs⸗Laura 255.50 259.50 Harpener 217.70 225.— Deutſch. Luxemb. V. 90.— 90.90 Aktien dentſcher und ausländiſcher Transport⸗Anſtalten. Ludwh.⸗Bepbacher 231.— 231.—] Oeſterr. Lit. B.———.— Marienburg.⸗Mlw.—.——.— Gotthardbahn.—— Pfälz. Maxbahn 144.— 144.— Jura⸗Simplon——— Pfälz. Nordbahn 136 45 136.20 Schweiz. Centralb.———.— Südd. Eiſenb.⸗Geſ. 122.— 122— Schweiz. Nordoſtb.———.— Hamburger Packet 106 25 106.30 Ver. Schwz. Bahnen—— Nordd. Lloyd 101.10 101.— Ital. Mittelmeerb. 91 50 91.50 Oeſt.⸗Ung. Staatsb. 185 70 135 80„Meridionalbahn 143.— 148.— Oeſterr. Süd⸗Lomb. 18 66 18.60] Northern prefer.———.— —5 Nordweſtb. 103.50—.— La Veloce Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligatfonen. 4ee Frk.Hyp.- Pfdb. 100.80 100.80 J 35%, Pr. Pfdbr.⸗Bk.⸗ 40%.K. B. Pfdbr.05 100.15 100.15 unk. 12 e„„ 1910 101.60 101.60 8½ Pr. Pfdbr.⸗Bk.⸗ 4% Pf. HypB. Pfob. 101.10 101.10 1 unk. 1 96.60 96.60 98.50 98.30 3½ Pr.Pfdbr.⸗Bk.⸗ 8 31½0% Pr. Bod.⸗CEr. 95.— 95.— Hyp.⸗Pfd.⸗Kom⸗ 2% Pf. B. Pr.⸗Obl.—.— 101.15 Sbl. unkündb. 12 99.75 99.75 31½% Pf. B. Pr.⸗O. 99.30 90.5. 40% Etr, Bd. Pfd. vo0 101.10 101.10 4/ fth. Pf. Br. 1902 100.50 100.50 4%„„ 99 4%„ 0 Unk. 09 102.20 102.45 31½„„„ alte 96.80 96.80 4%„ Pfdbr..01 3½„„„ 1904 96.70 96.70 unk. 10 102.60 102.65 3½„„„ 1914 98.— 98.— 4%„ Pfdbr..0g 3½ Rh..⸗B..O 98.— 98.— unk. 12 103.20 103.10 40% Sttsgar. It.Eiſ. 72.15 72.203½%„ Pfdbr.v. 86 31½ Pr. Pfbr..1905 95.— 95.— 89 d. 94 95.30 95.80 31%„„„1908 95.60 95.503/½„ Pfd. 96006 95.30 95.10 40%„„ 1908 101.50 101.50% 4%„ Com.⸗Ebl. 4%„„„1909 101.50 101.50 v. 0 ,unt 10 104.— 104.— 31½„„„KbO. 96.10 96.103½%„ Com.⸗Oul. 8 4% Rhein. Weſtf..87 unk.91 99.— 99.— .-.⸗B. 1910 101.80 101.608%„Com.⸗Obl. 5 4% Pr. Pidbr.⸗Be.⸗ v. 96006 98.90 98.90 Hyp.⸗Pfd. unk. 12 102.30 102.30 Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. 85 Deutſche Reichsbk. 153.80 158.80 Badiſche Bank 124.80 124.50 Berliner Bank 84.— 83.50 Berl. Handels⸗Geſ. 156.30 159.80 Darmſtädter Bank 138 20 140.30 Deutſche Bank 219.30 219.90 Diskonto⸗Commd. 189 40 189 75 Deutſche Gen.⸗Bk. 112.80 113.70 Dresdener Bank 158 10 154.40 Frankf. Hyp.⸗Bank 205.— 206.— Frlf. Hyp.⸗Creditv. 151.50 151.50 Nattonalbank 121.80 122.70 Oberrhein. Bank 92.50 92— 201.60 103.30 194.— 188.50 193.90 145.90 102.80 131.— 108.90 113.40 „Kredit⸗Anſtal“ 201.— Pfälziſche Bank 103.40 Pfätz. Hyp.⸗Bank 194.—. ſthein. Kreditbank 188.50 Rhein. Hyp. B. M. 194.50 Schaaffh. Bankver. 142.80 Südd. Bank Mhm. 103.— Wiener Bankver. 132.90 D. Effelten⸗Bank 103.85 Bank Ottomane 118.10 Mannheimer Verſ.⸗ 520.— Geſellſchaft 520.— zanlen ſehr feſt. Bevorzugt Handelsgeſellſchaft Darmſtädter Oeſterr.⸗Ung. Bank 115.60 115.60 in Kurze Sicht Reichsmark% Vor. Kurs Heut, Kurs Vor, Kurs Heut. Kurs Amſterdam hfl. 100 3— 169.25 169.25——— Belgien.. Fr. 100 3— 581.075 81.116— 5 Italien... Le. 100 5— 81.— 81.—— 5 London.. Sſt. 1 3— 20.462 20.457 25 Madrid. Pf. 100 5ß————— New⸗Hork.Dll. 100————— Paris... Fr. 100 3— 81.033 81.083— 8 Schweiz. Fr. 100 8½ 81.083 61.10— Petersburg.⸗R. 100 4½——— Trieſt.... Kr. 100——— 275 Wien.. Kr. 100 3½ 85.25 85.25— 5 do. m. S.—5 Staatspapiere. A. Deutſche. 8. 9. 8. 9. 31½ Oſch. Reichsanl 102.30 102.0ſ4ſs Oeſt. Silberr. 10040—.— FF 102.25 41½ Oeſt. Papterr. 100.30 100,70 3„„„ 899) 89.753 Portg. Serie III 81.30 61.80 31½% Pr. Staats⸗Anl. 102.— 101.953 dto. 1% 3½„„„ 102.— 101.95/4 Ruſſen von 1880 91.10 91.— „„„ 89.80 89.90 Aruſſ. Staatsr. 1894 N. 81½ Bad. St.⸗Obl. fl. 99.70 99.70 4 ſpan. ausl. Rente 86.20 86.20 „ M. 100.05 109,05 4 Türken v. 1903 86.— 86.35 3%„„1900, 100.——.— Türken Lit. B. 60 50 69.50 4 bad. St.⸗A. 103.95 108 95 4 Türken unif.—— 83.50 31½ Bayern„„ 100.10 100.15] 4 Ungar. Goldrente 100.55 100,60 „ ee ee„ Kronenrente 97.60 97.70 1 bayer..⸗B.⸗A. 108.60 103.65 5 Ag. Gold⸗A. 1887———.8 1 Heſſen 104.80 104.40 4 Egypter uniſteirte 105.80 105.80 3 Gr. Heſſ. St.⸗ A. 5 Mexikaner äuß. 101.50 101.45 von 1896 87.90 87.758 5 inn. 2730 27.30 3 Sachſen. 80.— 88.65 4½ Chineſen 1898 89.80 89.80 4 Mh. St⸗A. 1899———— 5 Bulgaren 90.— 90.— B. Ausländiſche. Verzinsl. Looſe. 5 90er Griechen 44.30 44.508 Oeſt. Looſe v. 1860 158.55 153.60 5 italien. Rente———.— Türkiſche Looſe 127.70 127.80 4 Oeſterr. Goldr. 101.60 101.60 5 Maſch. Arm. Nlein 100.— 100.— 100.— 100.— Oeſt. Länderbank 107.— 107.— Preuß. Hppothekb. 114.40 115.50 58 Privat⸗Diskont 2/1% Prozent. Frautfurt a.., 9. Aug. Kreditaktien 201.60, Staats⸗ bahn 186.—, Lombarden 18 50, Ggypter—.—, 4% ung. Goldrente 100.60, Gotthardbahn 189.50, Disconto⸗Commandit 189 70, Laura 246—, Gelſenkirchen 238.—, Darmſtädter 189 30, Handelsgeſellſchalt 158.30, Dresdener Bank 154 40, Deutſche Bank 219.75, Bochumer 209.50, Nortkern—.—. Tendenz: feſt. Nachbörſe. Kreditaktien 202—, Staatsbahn 136.—, Lombaroen 18.40, Disconto⸗Commandit 189.80. Berliner Effektenboͤrſe (Eribat⸗Telear amm des General⸗Anzeigers.) W. Berlin, 9. Aug. Die fortgeſetzte Houſſe in Berg⸗ werksaktien führte heute zu neuen prozentweiſen Steigerungen. Gelſenkirchen eröffnete zu 233.75, Harpener bis 223 höher, Laurahütte über 2 pCt. höher. Konſols mit 445.50, Hibernia notierte 256.50. Sachliche Gründe für dieſe Geſamtbewegung können nicht nachgewieſen werden. Die Börſe verſtaaklicht weiter auf die ausgegebene Parole der Erwerbung von Hibernia durch den Staat. Eiſenaktien profitierten von der Bergwerks⸗ houſſe. Auch Banken ſehr feſt. Bahnen, Fonds und Schiffahrts⸗ aktien vernachläſſigt. In zweiter Börſenſtunde weiterhin an⸗ ſehnliche Hauſſe in ſämtlichen Kohlenaktien. Sämtliche Märkte unverändert. In dritter Börſenſtunde feſt. Induſtriewerte des Kaſſamarktes ſehr feſt, beſonders Kohlen und Eiſenwerten in Uebereinſtimmung mit der Hauſſe in Montanwerten im freien Verkehr. Auch in den ſonſtigen Werten des Kaſſamarktes recht feſte Haltung. Berlin, 9. Auguſt. Schlußcourſe. Ruſſennoten 216.08 216.2“ Berg⸗Märk. Bank 160.50 169.50 Ruſſ. Anl. 1902 91.70—.—] br. Hyp.⸗Act.⸗B.—.——.— 3½% Reichsanl. 102.20 102.2 D. Grundſchuld⸗B.———. 40% Reichsanleihe 880 89.80 Dynamit Truſt 168.75 168.90 3½ Bd. Si.⸗Obl. 00 102.10 100,2)] Bochumer 208.— 209.20 3 Bad. St.⸗A. 104.——.—] Conſolidation 439.— 419— 34½ 0% Bayern 100.20 100.20] Dortmunder Unſon—.— 8950 gpr. ſächſ. Rente 88.80 88.80 Gelſenkirchener 229.— 237.50 4 Heſſen—.——.—Harpener 213.20 227.10 Heſſen 87.90 87.70 Hibernia 252.— 236.25 taliener 104.20 104 20 Laurahütte 254.75 2 60.— 1800er Looſe—.— 153.60] Wurm⸗Revier 148.— 158.50 Lübeck⸗Büchener—.——.—[Phönir 156.50 161.— Martenburger—.——.—Schalk, G. u. H⸗V. 491.80 494.60 Oſtpr. Südbahn———.—AGett. Licht u. Kraft—— 11550 Staatsbahn⸗Aktien—.— 1835.70 Weſterr Alkaliw. 255.50 256 90 Lombarden 18.60 18/50 Aſchersleben Al. W. 167.50 167.—. Canada Pacific. Sh. 123.70 123.40 Steinz. Fried richsf. 283.25 282.75 Heidelb. Str.&.B.—.——.— Tonwaren Wiesloch 135.2 135.25 Kreditaktien 201.10 201.70 Hanſa Dampfſchiff. 25.— 125. Berl. Handels⸗Geſ. 156.20 159.40 Wollkämmerei⸗Ak. 157— 155 25 Darmſtädter Bank 188.20 139.50] 4 Pfbr. Rh. W. BCr. 101.20 101.20 Deutſche Bankak. 219.40 219.80] Mannh.⸗Rh. Tr. 64.75 64 75 Disc. Comm. Aktien 189.30 189.50 Kannengteßer 160.25 166.25 Dresdener Bank 153,20 154.90 Hörder Bergw. 148.— 149.50 Privat⸗Diskont 2¾%, W. Berlin, 9. Auguſt.(Telegr.) Nachbörſe. 8 Kredit⸗Aktien 201.10 202.20 J Lombarden 18.50 18.50 Slgatsbahn 135.40 186.—[ Diskonto Komm. 189.10 189.70 Pariſer Börſe. Paris, 9. Auguſt. Anfangs kurſe. d% Rente 97.90 97.87 Türk. Looſe Italtener 108.65 108.50Ottoman 567— 567. Spanier 86.— 85.90Rio Tinto 1828 J Türken D. 86.50 86.45 J Bankdisk. 30% Berliner Produftenbörſe. * Berlin, 9. Aug. Produktenbörſe. Den auf eine Be⸗ ſchädigung der Ernte rapid geſteigerten Amerikapreiſen folgte der hieſige Markt nur zögernd, da das jetzige außerordentlich günſtige Wetter, welches ſowohl die Ernte fördert, als den Waſſerweg wieder reguliert, die Käufer zurückhielt. Vormittags höher einſetzend, ſchwächten die Preiſe an der Börſe leicht ab auf Provinzverkäufe, ſodaß die Umſätze in mäßiger Grenze verblieben. Nüböl ſtill. Spiritus ungehandelt. Wetter: bewölkt. Berlin, 9. Auguſt.(Telegramm.)(Produktenbörſe Preiſe in Mark pro 100 Kilogramm frei Berlin netto Kaſſe.) Peſt, 9. Auguſt,(Telegramm.) Getrefdemarkt. 8. 9. Weizen per Okt. 1067 10 68 matt 1083 10 84 ſeß „„ April 10 92 2093 1103 1104 Roggen per Ort. 934 935 matt 950 9551 feſt „„ April 8 858 859 Hafer per Okt. 764 73385 matt 742 743 feſt 760 761 768 769 Mais per Aug. 720 721 ruhig eee „„ Sept. 725 726 „„ 734 7 85 Kohlraps per Aug. 11— 10 20 feſt 1110 11 20 ſtetig Wetter: bewölkt. Liverpool, 9. Auguſt.(Anfangs kurſe.) 8. 0 25 Weizen per Sept. o ſtramm per Dezbr..11% träge Mais per Sept.—— per Oitor. 8. 3 ebder erft. 176.— 17750 FCVFFFVVVVT 176.— 177.50 Per Deezßß 178.25 179,50 Roggen per Sept. 141%6 H 1 141,25 149.283 pPer Dez. 142.75 14414 141.— 142.— PC 141— 142.— Ma is per Septt.. 118.50 411980 118.— 119.38 Reihilt irir 45.10 45.— per Dezbr. 45.10 45.10 Spiritus 70er lockcoo—.—.— Weiz me!! 25.— 25.ä— Rüggenmell˖nl 18.90 18 0 per Dezember—.—— per Mat 5 2 5„—.—— 5 Mannheim, 6. Auguſt. 3 6. Seite. General⸗Anzeiger. Veforgnis bemerkbar, daß die Ernte durch die anhaltende Dürre nur ſehr ſchwaches Angebot, die inländiſche Ernte iſt noch nicht au Mannheimer Handels⸗ und Marktberichte. ernſtlich beeinträchtigt ſperden könnte. ES hilft unter ſolchen Um⸗ Markt. 8 Koaffee Nach der Duuring'ſchen Statiſtik betragen die ſichtbaren Welt porräte am 1. Auguft 259 000 Sack mehr als am 1. Juli, während ſim Vorjahre im Laufe Juli eine Zunahme von 522 500 Sack ſtattgefunden hat. Jufolgedeſſen ſind die Weltvorräte z. Zt. nur noch 182 000 Sack größer als im Vorjahre, während ſie am 1. Juli waren. Die Zufuhren an außerbraſilianiſchen Kaffees ſind verhältnismäßig immer noch reichlich geweſen, ſie be⸗ twagen zwar 56300 Sack weniger als im Juni, ſind aber immer noch 5800 Sack größer als im Juli 1903. Die Ablieferungen bleiben unbefriedigend, indem ſie noch eine Kleinigkeit, nämlich 4000 Sack, hinter den Juni⸗Ziffern zu hen und 219 000 Sack geringer ſind, als im Juli 1903. Zukunft bietet dieſe borläufig noch immer vom Konſum beachtete Zurückhaltung allerdings begründete Ausſichten auf ein gutes Geſchäft. In der letzten Woche ſind die Zufuhren in Rio wiederum hinter den vorjährigen zurückgeblieben, dagegen ſind die Ankünfte in Santos größer geweſen und an beiden Plätzen zuſammen ſind während der letzten acht Tage 378 000 Sack angekommen gegen 318 000 Sack im Vorjahre. Auf Grund der Ausſichten auf vermehrte Braſilzufuhren und ſe billigere Für di teilweiſe Koftfrachtofferten neigte der Hamburger Markt in der abgelaufenen Woche anfänglich zur Schwäche, wurde dann aber wieder ſtetiger, als die nach Braſilien gekabelten Untergebote keine Annahme fanden. Im allgemeinen haben ſich die Preisſchwankungen ebenſo wie die Umſätze in engen Grenzen bewegt und die Grundſtimmung Marktes bleibt ſo wie ſie war, d. h. man will noch immer nicht glauben, daß die nächſte Zukunft eine Beſſerung bringen könnte. Die Herren Duuring u. Zoon ſagen in ihrem Monatsbericht, daß die Ernteſchätzungen für Rio ſich jetzt auf die Ziffer von 2½ Millionen Sack konzentrieren, während diejenigen für Santos zwiſchen 684 und 7% Millionen variieren. Die Produktion von außerbraſtlianiſchem Kaffee wird in dieſem Jahre bedeutend geringer ſein, als in der bergangenen Saiſon. Die Ernte auf den der holländiſchen Regierung gehörigen Pflanzungen in Java wird auf nur 95 Millionen Picols geſchätzt und auf den im Privatbeſitz befindlichen Pflanzungen er⸗ keichen die Erträgniſſe nicht einmal die niedrigſten Schätzungen. WVenezuela wird ſchätzungsweiſe 30 Proz. weniger und Porto⸗Rico infolge von Regengüſſen 20 bis 40 Proz. weniger als im Vorjahre liefern. In Columbien ſind nicht nur die Reſtanten aus frühern Ernten nunmehr zur Verſchiffung gelangt, ſodaß die Vorräte dort Pöllig erſchöpft ſind, ſondern es wird auch gemeldet, daß die kom⸗ anende Ernte infolge von Regen faſt als verloren bezeichnet werden kann. Die Ausfuhr von Maracaibo, welche in dieſer Saiſon 440 000 Sack betragen hat, wird weſentlich geringer ausfallen und die Ernte von Haiti iſt ebenfalls kleiner, nur in Guatemala verſpricht die Ernte ein gutes Reſultat. Im großen und ganzen präſentieren ſich die Aus⸗ ſichten für den weiteren Verlauf des Kaffeemarktes in günſtigerem Lichte. Trotzdem verhalten ſich Handel und Konſum noch zögernd in Erwartung von neuen Nachrichten, welche im Auguſt und September üher die erſte Blüte der braſilianiſchen Ernte einlaufen werden. Dieſe Meldungen werden wahrſcheinlich für dieſe Saiſon von enk⸗ ſcheidendem Einfluß auf den Wertſtand des Artikels ſein. 7 Zucker. Die Trockenheit, welche an Dauer und Stärke, man darf ſagen, ſeit Jahrhunderten nicht ihresgleichen hat, mindeſtens nicht im Hin⸗ blick auf den dadurch herbeigeführten Waſſermangel in den Fluß⸗ läufen, war in ihrer Abnormität abſolut nicht vorauszuſehen, und der Zuckermarkt iſt nun durch dieſe Ausnahmewitterung in helle Auf⸗ regung geraten. Durch den auf den Flüſſen feſtliegenden Zucker iſt der Markt nicht nur von jedem Druck entlaſtet, es muß im Gegenteil für die Waſſerpartien Erſatz geſchaffen werden, ebenſo müſſen die 3. Zt. auf Waſſerfracht⸗Kalkulation abgeſchloſſenen Verkäufe wieder zurückgehandelt werden und das hat in der letzten Woche zu um⸗ fangreichen Käufen, beſonders auch für öſterreichiſche Rechnung, Ver⸗ anlaſſung gegeben. Amerika hat 3500 t deutſchen Zucker zu 10/5½¼ Koſtfracht akzeptiert, ſeitens Englands lag gute Nachfrage für Roh⸗ zucker vor, auch die deutſchen Raffinerien zeigten, allerdings mit einigen Ausnahmen gute Kaufluſt. Infolge der raſch ſteigenden Rohzuckerpreiſe hat auch der Zwiſchenhandel am Raffinadenmarkte wieder lebhafter zugegriffen und es ſind⸗bei erhöhten Preiſen größere Abſchlüſſe in prompt und Lieferung zuſtande gekommen, die Abfor⸗ derungen gehen fortgeſetzt ſehr lebhaft vor ſich. Die Rübenſtands⸗ berichte laſſen einen ziemlich erheblichen Rückſtand gegen das Vor⸗ jahr erkennen, und es macht ſich immer allgemeiner eine zunehmende des ſtänden nichts, darüber zu theoretiſieren, daß wir ja ſchließlich auch einmal wieder Regen haben werden und der Schaden höchſtens halb ſo ſchlimm werden wird, als man jetzt vielfach befürchtet; vorläufig werden die Gemüter nun einmal durch die fortdauernde Hitze be⸗ ängſtigt und die Preiſe werden von der Stimmung gemacht. In Oeſterreich⸗Ungarn iſt die anhaltende Trockenheit durch teilweiſe recht ausgiebige Regen unterbrochen worden. Die Regenperiode hat jedoch nur kurze Zeit angehalten, worauf wieder die frühere Trocken⸗ heit und Dürre eingetreten iſt, ſodaß man numehr mit einer Schä⸗ digung der diesjährigen Rübenernte rechnen muß, wennſchon gün⸗ ſtiges Wetter im Auguſt und September manches wieder beſſern kann. Der geſtern veröffentlichte Bericht des ungariſchen Ackerbau⸗ miniſteriums ſagt, daß die Zuckerrüben infolge der Dürre in der Entwicklung ganz zurückgeblieben ſind. Aus Frankreich wird geſchrie⸗ ben, daß infolge der gefallenen ausgiebigen Niederſchläge und der nachfolgenden hohen Luftwärme, ſich der allgemeine Stand der Rüben wieder gebeſſert hat und vor der Hand als befriedigend an⸗ geſehen werden muß. ————ů—— Mannheimer Marktbericht vom 8. Aug. Stroh per Ztr. M..50 bis M..—, Heu M..— bis M..—, Kartoffeln M..—, beſſere M..— bis M..— Bohnen per Pfd.—12 Pfg., Blumen⸗ kohl per Stück 20-30 Pfg., Spinat per Portion-00 Pfg., Wirſing per Stück 0⸗12 Pfg., Rotkohl per Stück 00⸗00 Pfg., Weißkohl per Stück.20 Pfg., Weißkraut 100 Stück 18., Kohlrabi, 3 Knollen 00-15 Pfg., Kopſſalat per Stück-10 Pfg., Endivienſalat p. Stück 00-10 Pfg., Feldſalat per Portion 00 Pfg., Sellerie p. St. 15 Pfg., Iwiebeln per Pfd. 0⸗12 Pfg., rote Rüben p. Pfd.,-00 Pfg., weiße Rüben per 0⸗00 Pfg., gelbe Rüben per Pfd..00 Pfg., Korotten per Büſchel 4 Pfg., Pflückerbſen per Pfd. 00⸗20 Pfg., Meerettig per Stange 60.20 Pfg., Gurken per Stück 20.25 Pfg., zum Einmachen per 100 Stück.00., Aepfel per Pfd. 00⸗00 Pfg., Birnen per Pfd. 10.15 Pfg., Kirſchen per Pfd. 00⸗00 Pfg., Trauben per Pfd. 00⸗00 Pfg., Pfirſiſche p. Pfd. 30⸗35 Pfg., Aprikoſen p. Pfd. 00 Pfg., Nüſſe per 000 Stück 00 Pfg., Haſelnüſſe per Pfd. 40 Pfg., Eier per 5 Stück 30⸗35 Pfg., Bulter per Pfd. M..10-.20, Handkäſe 10 Stück 40 Pfg., Breſem per Pfd. 40-50 Pfa., Hecht per Pfd. M..20, Barſch p. Pfd. 70⸗80 Pfg., Weißfiſche p. Pfd. 30-40 Pfg., Laberdan per Pfd. 00 Pfg., Stockfiſche per Pfd. 0 Pfg., Haſe per Stück.00-O0.00., Reh per Pfd. 00⸗70 Pfg., Hahn(ig.) per Stück ..60., Hubn(jung) per Stück 0⸗1.50 Mk., Feldhuhn per Stück .00-.00., Ente p. Stück 2⸗5.00., Tauben p. Paar 1⸗1.20., Gans lebend per Stück 0⸗O0., geſchlachtet per Pfd. 00⸗00 Pfg., Aal.00-.20., Heidelbeeren per 00 Liter 00 Pfg. Viehmarkt in Mannheim vom 8. Aug. Amtlicher Be⸗ richt der Direktion.) Es wurde bezahlt für 50 o. Schlachgewichts 43 Ochſen a) vollfleiſchige, ausgemäſtete höchſten Schlachtwerthe: höchſtens 7 Jahre alt 74—76., b) junge fleiſchige, nicht ausge⸗ mäſtete, und ältere ausgemäſtete 71—74., e) mäßig genährte junge, gut genährte ältere 00—00., d) gering genährte jeden Alters 00—00 M. 40 Bullen(Farren): a) vollfleiſchige höchſten Schlachtwerthes 61—68., b) mäßig genährte jüngere u. gut genährte ältere 6063., e) gering genährte 00—00 M. 814 Färſen: (Rinder) und Kühe: a) vollfleiſchige, ausgemäſtete Färſen, Rinder höchſten Schlachtwerthes 72—75., b) vollfleiſchige, ausgemäſtete Kühe höchſten Schlachtwerthes bis zu 7 Jahren 64—68., c) ältere ausgemäſtete Kühe und wenig gut entwickelte jüngere Kühe, 9 8 und Rinder 60—73., d) mäßig genährte Kühe, Färſen u. Rinder 56—60., e) gering genährte Kühe, Färſen und Rinder 50—54 M. 265 Kälber: a) feine Maſt⸗(Vollm.⸗Maſt) und beſte Saugkälber S½%., p) mittlere Maſt⸗ und gute Saugkälber 75—00., o) ge⸗ ringe Saugkälber 70—00., d) ältere gering genährte(Freſſer) 00—00 M. 10 Schafe: a) Maſtlämmer und jüngere Maſthammel 00—75., b) ältere Maſthammel 00—70., e) mäßig genährte Hammel und Schafe(Merzſchafe) 00—65 M. 1134 Schweine: a) vollfleiſchige der feineren Raſſen und deren Kreuzungen im Alter bis zu 1¼ Jahren 00—60., b) fleiſchige 00—59., e) gering entwickelte 00—58., d) Sauen und Gber 00—00 M. Es wurde bezahlt für das Stück: 00 Luxuspferde: 000—0000., 00 Arbeitspferde: 000—000., 00 Pferde zum Schlach⸗ ten: 00—000., 000 Zucht⸗ und Nutzvieh: 000—000., o Stück Maſtvieh: 000—000 Mk., 0 Milchkühe: 000—000., 000 Ferkel:.00—00.00., 1 Ziegen: 15—00 Mk., 0 Zick⸗ lein:—0., OLämmer:—0 M. Zuſammen 2307 Stück. Handel mit Großvieh und Schweine lebhaft; mit Kälber gedrückt. Landes⸗Produkten⸗Börſe Stuttgart. Börſenbericht vom 1. Aug. 1904, mitgeteilt von dem Vorſitzenden Fritz Kreglinger. Seit unſerem letzten Bericht haben ſich die Preiſe für das Ge⸗ treide aller Gattungen ſprungweiſe erhöht. Die Exportländer machen Die Mehlpreiſe ſtehen nicht im Einklang mit den ſo erhöhten Getreidepreiſen und infolge deſſen iſt auch die Kaufluſt der Mühlen ſchwach. Wir notieren per 100 kg frachtfrei Stuttgart, je nach Qualitzt und Lieferzeit: Weizen württemberg. M. 00.00—00.00, fränkiſcher 00.00 00.00, niederbayer Ia M. 00.—00, Rumänier, neu M. 19.98 bis 20.25, Ulka M. 18.75—19.75, Saxonska M. 00.00—00.00, Roſtoff Azima M. 00.00—00.00, Walla⸗Walla M. 00.00.00.00, La Plata M. 19.00—19.75, Amerikaner M. 00.00—00.00, Kalifornier M. 00.00—00.00. Kernen: Oberländer M. 00.00—00.00, Unterländer M. 00.00 00.00. Dinkel 00.00—00.00. Roggen: württembergiſcher M. 14.50—15.00, nordd. M. 00.00—00.00, ruſſiſcher M. 15.00—15.50, Gerſte: württemb. M. 00.00—00.00, Pfälzer(nominell) M. 9000 bis 00.00, bayeriſche M. 00.00—00.00, Tauber M. 00.00—00.00, ungariſche M. 19.50—20.50, kaliforn. prima M. 00.00—00.00, Hafer: Oberländer M. 00.00—00.00, Unterländer M. 00.0000.0, württemb. neu M. 14.00—14.50, ruſſiſcher M. 00.00—00.00. Mas Mixed M. 00.00— 00.00, La Plata geſund 12.75—18.50, Mellow 00.00—00.00, Donau 00.00—00,00. Kohlreps 20.50—21.00. Mehl⸗ preiſe pro 100 kg inel. Sack: Mehl Nr. 0 M. 29.50—30.50, Nr. 9 M. 27.50—28.50, Nr. 2 M. 26.00—27.00, Nr. 3 M. 24.50—25.50, Nr. 4 M. 21.50—22.50, Suppengries M. 29.50—30.50, Sack Kleie Mk..50. 5 5 5 Ueberſeeiſche Schiffahrts⸗Nachrichten. New⸗Pork, 6. Aug. Drahtbericht der American Line, Sout⸗ hampton. Der Schnell⸗Dampfer„Philadelphia“ am 30. Juli von Southampton ab, iſt heute hier angekommen. Southampton, 6. Aug.(Drahtbericht der Amerkan Linſe Southampton). Der Schnelldampfer„New⸗York“, am 30. Julj von New⸗York ab, iſt heute hier angekommen. 8 Mitgeteilt durch das Paſſage⸗ und Reiſe⸗Bureau Gund⸗ lach& Bärenklau Nachf. in Mannheim, Bahnhofplatz Nr. direkt am Hauptbahnhof. Waſſerſtandsnachrichten vom Monat Auguſt, Psegelſtationen Datum: wom Rhein: 4. 5. 6. 2. 3. 9. Zemerkungen Ronftan? 8 3,40 aldshut 5 Hüningen 1199 197 1,91 1,92 1,87 1,87 Abds. 6 Uhr Kehhlé J2,46 2,45 2,42 2,40 2,88 2,36 N. 6 lih Lauterbuerng 43,59 3, 7 3,52 8,48 Abds. 6 Uhr Maxau„ J4,70 3,69 3,64 3,60 3,50 8,55 2 Uhr Germersheim. 3,48 3,46 8,40 3,33.-P. 12 Uhr Mannheimm 3,11 3,07 3,02 8,95 2,91 2,89[Morg. 7 Uhr Mainz„J0,72 0,70 0,08 0,62.59.-P. 12 Uhr Bfügenn 139 ½49 1,46 1,40 10 Uhr Kaulßd 1566 164 1,60 1,56 1,52 2 Uhr c 1,69 1,65 10 U Köoln 156 ,461,4412185 2 Uhr Ruhrort J0,87 0,84 0,79 0,75 6 Uhr vom Neckar: Mannheim 3,12 3,08 3,04 2,97 2 94 2,90] V. 7 Uhr Heilbronn 10,44 0,40 0,35 0,36 0,48 0,39 V. 7 Uhr Waſſerwärme des Rheins 18¼ R. — Verantwortlich für Politik: Chefredakteur Dr. Paul Harms, für Feuilleton, Kunſt, Volkswirtſchaft und den übrigen, redaktionellen Teil: J..: Dr. Paul Harms, für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Richard Schönfelder, für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Karl Apfel. Druck und Verlag der Pr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei⸗ G. m. b..! Ernſt Müller. Die Kinder gedeihen vorzüglich fabei bewährt bei & leiden nicht, WBrechdurchfall, Aft barmkatarrh, Diarrhos ete. Hervorragend 14804 Buntes Feuilleton. — Im Ballkleid über den Ozean. Aus Nespyork wird berichtet: Bei der Ankunft des Dampfers„Kroonland“ der Red Star⸗Line in Newyork hielten die Regierungsbeamten eine Dame, Mrs. Conſtantine Phelan, an, die dadurch großes Aufſehen erregt hatte, daß ſie in einem weißſeidenen Ballkleid den Ozean gekreuzt hatte. Ihr ganzes Gepäck beſtand aus vier Flaſchen Mineralwaſſer und einem kleinen Eimer. Die Einwanderungsbehörden erklärten ſie für geiſtig geſtört und befahlen, daß ſie zurückgeſchafft würde. Die Aerzte ſtellten feſt, daß ihr Wahnſinn ungefährlich ſei; ſie bleibt daher an Bord des Schiffes, bis es in der nächſten Woche wieder Abfährt. Mrs. Phelan iſt etwa 30 Jahre alt und iſt eine anziehende Erſcheinung mit goldbraunem Haar und blauen Augen; ſie hat eine gute Grziehung gehabt, iſt eine vorzügliche Muſikerin und Sprach⸗ kennerin. Sie ſagt, daß ſie von ihrem Mann, der an einer Dubliner Brauerei beteiligt iſt, geſchieden iſt. Als ſie vor vier Jahren er⸗ krankte, ſuchte ſie deutſche Bäder auf. Dann entſchied ſie ſich für einige Badeorte in Südafrika und nachher für die heißen Quellen in Nordkarolina. Zwei Wochen lang wohnte ſie in Southampton und bezahlte dann einem Agenten der Red Star⸗Line all ihr Geld für ein Billet nach Newyork. Sie erinnert ſich noch, daß ſie ſich zum Diner umkleidete und ins Theater ging; dann aber weiß ſie mehr, bis zu dem Augenblick, wo ſie ſich auf dem Meere befand. — Die Zeremonien bei der Brautwerbung in China. Die jungen Leute in China müſſen mit der Liebeswerbung früh be⸗ ginnen, da ſie ein äußerſt kompliziertes Zeremoniell zu bewältigen haben, ehe die Hochzeit ſtattfinden kann. In den Häuſern reicher Leute, ſo erzählt R. K. Douglas in ſeinem intereſſanten Buch über die„Geſellſchaft in China“, iſt die Zeremonie derart, daß Eile un⸗ möglich wird, und dabei herrſcht von Beginn bis zum Ende die größte Oeffentlichkeit. Stets iſt in China die Vereindarung einer Heirat eine Angelegenheit, die ganz und gar in den Händen der Eltern liegt. Dieſe gebrauchen in jedem Fall einen Heiratsvermittler oder eine Vermittlerin, deren Beruf es iſt, ſich genau mit den Ver⸗ hältniſſen beider Familien und den perſönlichen Eigenſchaften der zukünftigen Brautleute bekannt zu machen. Man muß dieſen Leuten natürlich ſehr großes Vertrauen entgegenbringen; aber ſie käuſchen es oft genug im Intereſſe reicher Leute, die genug zahlen können; dann ſtellen ſie wohl ohne große Bedenken ein einfaches und Alinkiſches Mädchen als eine Schönheit oder einen ausſchweifenden Füngling als Muſter der Vollkommenheit hin.„Wie ein Heirats⸗ ermittler lügen,“ iſt eine landläufige Redensart, und man hat einen Briefwechſel veröffentlicht zwiſchen einem chineſiſchen Bräutigam und ſeinem Freund, in dem der erſtere ſich bitter beklagt, daßz ſeine Braut durchaus nicht die geſchilderte Schönheit, ſondern im Gegenteil dick und pockennarbig ſei. Der praktiſche Freund empfiehlt dem Bräutigam aber, ſich mit dem einmal Geſchehenen Dame wäre doch wahrſcheinlich geſund, wenn ſie dick wäre, und wäre ſie gleich durch Pockennarben entſtellt, ſo könnte ſie immerhin ruhig wie ein„Engel im Himmel“ ſein. Von der Zeit an, wo man den Heiratsvermittler braucht, bis zu dem Augenblick, wo das Band geſchloſſen iſt, müſſen nicht weniger als ſechs Zeremonien voll⸗ zogen werden... Sobald die erſte Zeremonie vorbei iſt, hält man die Verlobung für bindend; wenn es ſich um Verlöbniſſe zwiſchen Kindern handelt, ſo iſt nur ein geſetzliches Hindernis oder Ausſatz kräftig genug, ſie zu löſen. Dagegen macht mancherlei Aberglauben den Kontrakt leichter lösbar, wenn das Paar ſchon in heiratsfähigem Alter iſt. Wenn z. B. ein Porzellangefäß zerbricht oder ein wertvoller Gegenſtand innerhalb dreier Tage nach der Ver⸗ lobung verloren geht, ſo wird das als ein unglücklicher Umſtand an⸗ geſehen und rechtfertigt das ſofortige Aufhören der Unterhandlung, und in Fällen, wo Tatſachen, die für die eine Seite in ſozialer, phyſi⸗ ſcher oder moraliſcher Beziehung ungünſtig ſind, in der Zwiſchenzeit zur Kenntnis der anderen Partei gelangen, benutzt man einen ſolchen Zwiſchenfall und bricht ſchleunigſt die Verhandlungen ab — Das Ende der Sage vom Mumienweizen. Manche irrtüm⸗ liche Angaben, die ſich wegen ihrer Merkwürdigkeit der Erinnerung beſonders gut einprägen, ſind äußerſt ſchwer zu beſeitigen. Neben der in jedem Sommer wieder behandelten Seeſchlange iſt der Mumten⸗ weizen ein ſprechendes Beiſpiel für dieſe Tatſache. Immer wieder kann man von Zeit zu Zeit leſen, daß die Weizenkörner, die in den ſind und noch gekeimt und gar Früchte getragen haben. Die Verwal⸗ tung der großen botaniſchen Gärten von Kew bei London hatte den Beſchluß gefaßt, die Frage endlich einmal durch wiſſenſchaftliche Experimente mit Weizenproben, über deren Herkunft aus altegyp⸗ tiſchen Särgen ſichere Beweiſe vorlagen, zur Ruhe zu bringen. Die Verſuche, die von Beamten der botaniſchen Gärten geleiter wurden ſind durchweg erfolglos geweſen, und damit dürfte die Sage vom Mumienweizen wenigſtens für die wiſſenſchaftlichen Kreiſe endgiltig abgetan ſein. Die Botaniker waren freilich ſchon ſeit längerer Zeit davon überzeugt, daß Weizenkörner in wenigen Jahren ihre Keim⸗ kraft verlieren. — Einen aufregenden Zwiſchenfall im Theater führte, wie aus Kiew berichtet wird, ein ruſſiſcher Offizier, der eiferſüchtig über die Ehre ſeiner Armee wacht, in einer Vorſtellung herbei. Es wurde ein populäres Melodrama gegeben. Der Schauſpieler, der den Böſe⸗ wicht, einen„alten Haudegen“, ſpielte, kommt in halbbetrunkenem Zuſtande auf die Bühne. Seine Rolle iſt es, den Helden des Stückes zu vergiften und ſeine Geliebte zu verführen. Während die Braut, eine ſehr hübſche junge Schauſpielerin, erſchauerte vor den plumpen Umarmungen des trunkenen Schurken, ſprang plötzlich ein ergrauter Oberſt a. D. aus einer Loge auf die Bühne, zog, indem er einen Arm ſchützend um die Taille der Schauſpielerin legte, ſeinen Degen und ging drohend auf den Böſewicht los. Der andere, durch dieſen Angriff ernüchtert, zog ſeinerſeits den Degen, den ihm aber der Oberſt ſogleich in zwei Stücke ſchlug. Der erſchreckte Schauſpielereftüchtete auszuſöhnen; mit billiger Philoſophie führt er ihm zu Gemüte, die Särgen altegyptiſcher Mumien gefunden werden, ausgeſät worden hinter die Kuliſſen, und der Oberſt, den Arm noch um die Taille der Schauſpielerin, trat vor die Rampe und erklärte mit vor Aufregung bebender Stimme, daß er die ruſſiſche Uniform davor bewahrt habe, bon einem betrunkenen Schurken beſchmutzt zu werden. Das Publikum ſchrie ſich aus Begeiſterung über dieſe Tat ganz heiſer. Eine Löſung des Dienſthotenproblems. Wie aus London berichtet wird, hat ſich dort ein Verein von Hausfrauen und Dienſt⸗ boten gebildet zum Schutze ihrer gegenſeitigen Intereſſen. An der Spitze der„Domeſtie Service Union“, die im September ihre Tätig⸗ keit beginnen wird, ſteht Lady Alice Archer. Da die Dienſtmädchen das zahlreichſte Kontingent zu der Klaſſe weiblicher Arbeiterinnen ſtellen und die Hausfrauen nach Hunderttauſenden zählen, ſo könnte dies die größte Vereinigung von Frauen in der ganzen Welt werden. Der Verein wird aus zwei Sektionen, einer für die Herrinnen und einer für die Dienſtmädchen, beſtehen. Jede Sektion wählt ein Komitee, und beide Komitees werden miteinander beraten, ſo daß man ſozuſagen ein„Oberhaus“ und ein„Unterhaus“ hat. Alle Dienſt⸗ mädchen über 16 Jahre können dem Verein beitreten. Drei Grade, die den Wert der Mädchen bezeichnen, werden geſchaffen werden, aber auch drei Klaſſen Hausfrauen wird es geben! Schlechte Hausfrauen und ſchlechte Mädchen werden auf die ſchwarze Liſte geſetzt. Eine beſtimmte Stufenfolge der Löhne wird feſtgelegt, die Arbeitsſtunden und Arbeitsbedingungen werden reguliert, wobei natürlich ein ge⸗ wiſſer Spielraum gelaſſen wird, beſonders für Kinderpflegerinnen und für alle Dienerinnen, die zur perſönlichen Aufwartung beſtimmt ſind. Alle Mitglieder ſollen Beſchäftigung finden, und bei Stellen⸗ loſigkeit wird eine Verſicherung gezahlt, die im Verhältnis zu dem im letzten Jahr bezogenen Lohne ſteht. Hausfrauen, die dem Verein angehören, werden mit Dienſtmädchen verſorgt, und bei Schwierig⸗ keiten wird ihnen ausgeholfen. — Kardinal Merry in der Sommerfriſche. Der Kardinal Staatsſekretär Merrh del Val begibt ſich, wie klerikalen Blättern aus dem Vatikan berichtet wird, am 10. d. auf mehrere Wochen nach dem päpſtlichen Schloß Caſtel Gandolfo zur Sommerfriſche. Der einſtige Sommerſitz der Päpſte iſt in jüngſter Zeit im Innern voll⸗ kommen renoviert worden. Die Tatſache, daß der Kardinal Staats⸗ ſekretär Rom verläßt, wird als eine ſehr auffällige vielfach kommen⸗ tiert. Vielleicht wird in nicht zu langer Zeit der heilige Vater ſeinem Beiſpiele folgen. Leidet er doch, der ſo viel an Bewegung gewohnt iſt und ſich in Venedig der Seeluft erfreute, unter der Gluthitze in Rom. Seit 1870 haben die Staatsſekretäre der Päpſte Rom nicht verlaſſen. Rampolla hat in den 16 Jahren ſeiner Amtsführung nur ein einzigesmal, mit Erlaubnis Leo XI II. eine Reiſe gemacht, und zwar auf zwei Tage, als er an das Sterbelager ſeiner Mutter eilte. Sein Nachfolger aber wird die Geſchäfte von Caſtel Gandolfo aus leiten. Zu dieſem Zwecke mußte mit der italieniſchen Regierurig eine Verhandlung eingeleitet werden, damit ein beſonderes Telephon zwiſchen dem Vatikan und Caſtel Gandolfo an den Staatstelegraphen angelegt werden konnte. 5 5 23 —— General⸗Anzeiger. Die Leiſtung des Geſchworenen⸗ und Schöffendienſtes belreffend. Nr. 35030. An fämtliche Bürgermeiſterämter des Amtsgerichtsbezirks. 4364 Gemäß der Landesherrlichen Verordnung vom 11. Juni 1879, die Leiſtung des Geſchworenen⸗ und Schöffendienſtes betreffend (Geſ. u..⸗O.⸗Bl. S. 325) in der Faſſung der.⸗O. vom 1. September 1881(Geſ. u..⸗Bl. S. 251), werden die Bürger⸗ meiſterämter aufgefordert, im Laufe des Monats September die Urliſten zu fertigen und deren Auslegung auf dem Gemeinde⸗ haufe nach vorheriger Bekannt⸗ machung des Beginſes derſelben anzuordnen. Nach Ablauf der Einſpruchs⸗ ſriſt und ſpäteſtens bis zum 15. Oktober dieſes Jahres ſind die Urliſten mit den erforder⸗ lichen Beurkundungen verſehen, vorzulegen. Mannheim, 5. Auguſt 1904. Großh. Auitsgericht N: Dr. Bodenheimer. Städtiſches Leihhaus. Bekaunkmachung. Die Geſchäftsräume des Städt. Leihhauſes befinden ſich von Montag, 8. Auguſt 1904 an, im 2. Stock des Zeughaus⸗ gebäudes, Eingang gegenüber dem Quadrat C 4. Während des Umzuges findet die Pfänderannahme wie bisher vormittags von—12 Uhr und nachnuttags von—6 Uhr ſtatt. Pfänderausöſungen und Erneuerungen von Pfand⸗ ſcheinen werden dagegen Freitag und Samstag ausge⸗ lommen— auf die Zeit nach⸗ mittags von—6 Uhr be⸗ ſchräukt. 30900/“ O Um nicht zu weiteren Kürz⸗ ungen im Geſchäftsbetrteb ge⸗ ußtigt zu ſein, erſuchen wir die Pfänderauslöſungen bis nach Beendigung des Umzuges nach Möglichkeit einzuſchränken. Mannheim, 3. Auguſt 1904. Städt, Leihhausverwaltung: Hofmann. Zwangs⸗perſteigerung. Nr. 6340. Im Wege der Zwangs⸗ vollſtreckung ſoll das in Mann⸗ heim belegene, im Grundbuche von Manüheim zur Zeit der Ein⸗ tragung des Verſteigerungsver⸗ merkes auf den Namen des Maurermeiſters Pytlipp Wetz⸗ ler in Maunheim eingetragene, nachſtehend beſchriebenen Grund⸗ ſlück am Samstag, 20. Auguſt 1904, vormittags 9½ Uhr, durch das unterzeichnete Notariat — in deſſen Dienſträumen in Maunheim, B 4, 3— verſteigert werden. 50377 Der Verſteigerungsvermerk iſt am 26. November 1908 in das Grundbuch eingetragen worden. Die Einſicht der Mitteilungen des Grundbuchamts, ſowie der übrigen das Grundſtück betreffen⸗ den Nachweiſungen, insbeſondere der Schätzungsürkunde iſt jeder⸗ mann geſtattet. Es ergeht die Aufforderung, Rechte, ſoweit ſie zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs⸗ bermerkes gus dem Grundbüch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Verſteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Gehoten anzumelden, und wenn der Gläubiger widerſpricht, glgubhaft zu machen, widrigen⸗ fälls ſie bei der Feſiſtellung des geringſten Gebots nicht berück⸗ ſichtigt und bei der Verteilung des Verfſeigerungserlöſes deiſt Anſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. Diejentgen, welche ein der Ver⸗ ſteigerung eutgegenſtehendesRecht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Ein⸗ ſtellung des Verfahrens herbei⸗ zuführen, widrigenfalls für das Recht der Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegen⸗ ſtandes kritt. Beſchreibung des zu verſteigernden Grunbſtückes: Grundbuch von Maunheim, Band 20, Heft 26, Beſtandsver⸗ zeichnis I. Lagerbuch⸗Nr. 298e, Flächen⸗ inhalt 2 ar 41 qm Bauplatz, Elſenſtraße Nr 38. Hierauf ſteht jetzt ein inn Roh⸗ bau befindliches unterkellertes weiſtöckiges Wohnhaus mit aupen, Treppenhaus und Abort⸗ porhau, geſchätzt zu 18.000 Mk. Manuheim, den 16. Junt 1904. Großh. Notariat III als Vollſtreckungsgericht. Dr. Elſaſſer. Adam Kraut Sohn des verstorbenen Uhrmachers Jakob Kraut Uhrmacher und Soldarbeiter 6, 36 86, 46 Reparaturen Jan Uhren und Goldwaren ete. prompt und billig. 28402 Febanntnachung. Mannheim, 9. Auguſt Fommer ist denn die Hausfrau macht gern kurze Bekanntmachung. Wir verſteigern am Mittwoch, den 10. ds. Mts., vormittags 11 uhr im Bauhof U 2, 5 den Vorrat an Schmied⸗, Guß⸗ und Schmelz⸗ eiſen, Meſſing und Zink, Grün⸗ und Weißglas Lumpen und Knochen, öffentlich an den Meiſt⸗ bietenden gegen bare Zahlung. Die Materialien koͤnnen äuf unſerer Kompoſtfabrik Secken⸗ heimerſtraße 184 eingeſehen wer⸗ den. 0 Die Verſteigerungsbedingungen liegen auf unſerem Bureau zur Einſicht offen. Mannheim, 3. Auguſt 1904. Städt. Fuhr⸗ und Guts⸗ Verwaltung: Krebs Zwangsverſteigerung. Nr. 6175. Im Wege der Zwangsvollſtreckung ſoll das in Mannheim belegene, im Grund⸗ buche von Maünheim zur Zeit der Eintragung des Verſteiger⸗ ungsvermerkes auf den Namen ßder Tünchermeiſter Michael Moos Eheleute in Mannheim eingetragene, nachſtehend beſchrie⸗ bene Grundſtück am Donnerstag, 18. Aug. 1904, vormittags 9½ Uhr, durch das unterzeichnete Notarigt — in deſſen Dienſträumen in Mannheim, B 4, 3— verſteigert werden. Der Verſteigerungsvermerk iſt am 13. Mai 1904 in das Grund⸗ buch eingetragen worden. Die Einſicht der Mitteilungen des Grundbuchamts, ſowie der übrigen das Grundſtück betreffen⸗ den Nachweiſungen, insbeſondere der Schätzungsurkunde iſt jeder⸗ mann geſtattet. Es ergeht die Aufforderung, Rechte, ſoweit ſie zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerkes aus dem Grundbuch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Verſteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht, glaubhaft zu machen, widrigen⸗ falls ſie bei der Feſtſtellung des gexingſten Gebotes nicht berück⸗ ſichtigt und bei der Verteilung des Verſteigerungserlöſes dem Auſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. Diejenigen, welche ein der Ver⸗ ſteigerungentgegenſtehendesecht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Ein⸗ ſtellung des Verfahrens herbei⸗ zuführen, widrigenfalls für das Recht der Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerlen Gegen⸗ ſtandes tritt. Beſchreibung des zu verſteigernden Grundſtücks: Grundbuch von Mannheim, Band 279, Heft 9, Beſtandsver⸗ zeichnis J. Lagb.⸗Nr. 5250 h, Flächenin⸗ halt 2 à 75 qm Hofraite in der Schwetzinger Vorſtadt, Amerika⸗ nerſtraße Nr. 36. Hierauf ſteht ein dreiſtöckiges Wohnhaus mit Gaupen u. Schie⸗ nenkeller und eine zweiſtöckige Werkſtätte mit Schienenkeller. Schätzung 42,000 Mk. Mannheim, den 11. Juni 1904. Großh. Notariat III als Vollſtreckungsgerich!: Dr. Elſaſſer. 50304 Zwangsverſteigeruug. Mittwoch, 10. Aug. 1904, nachmittags 2 Uhr, werde ich in G 4, 5 gegen bare Zahlung im Vollſtrecungswege öffentlich verſteigern: Möbel jeder Art, 2 Pianino. Mannheim, 9. Auguſt 1904. Maxrotzke, Gerichtsvollzieher. 5 ſind alle Hautunreinigkeiten und Hautausſchläge, wie Mit⸗ eſſer, Finnen, Geſichtspickel, Haut⸗ röte, Puſteln, Blütchen ꝛe. Daher gebrauche man nur: Steckenpferd⸗ 0 8 +— 28 Curbol⸗Teerſchwefel⸗Seife von Bergmann& Co., Nadebeul meechter Schutzmarke: Steckenpferb. A St. 50 Pfg. bei: Stern⸗Apotheke, T 3, 1. Engel⸗Apotheke, Neckarvorſtadt. Adler⸗Apotheke, H 7, 1. 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Prinz Wilgelm( Karl Grampf). Gaſth. z. Schwanen(N. Haberkorn). Gaſth. z. Stadt Mannheim(Steingeſſer). Gaſth. z. Windeck(Ludwig Back). e(Schwarzw.): Hotel Mloſterhof. reiburg i..: Volksbildungs⸗ u. Leſehalle. Hotel Freiburger Hof. Reſtaurant Martinstor. Hotel Roſeneck. Freudenſtadt(Wittbg.): Schwarzwaldhotel. Murgtäler Hof. Hotel Waldheim. e edrichsfeld: Gaſth. z. Adler( Ludwig Koch). Bahnhofsreſtauration(Baptiſt Nagel). Gaſthaus zum Bad. Hof(Aug. Kies). Gaſthaus zur Krone(Georg Ries). Gaſthaus zur Roſe(Thomas Rude). Gaſthaus zum Fähringer Löwen (Franz Gberbauer). — Schwarzwälder Gewerbehalle. ſen i..: Gaſth. z. Adler(Karl Lennert). ernsbach: Hotel Hfeifer. Jernsbach⸗scheuern: Gaſth. zum Sternen. Fertelbach: E. Trefzger, Kurhaus u. Keſtr. priesbach: Bade⸗ u. Gaſth. Gebr. Vock. Adlerbad. Hurhotel„Tannenhof“. zroßſachſen: Gaſth. 3. Großſachſener Tal. Jrunbach(Schwarzw.) Luftkurhaus z. Adler. Gundelsheim a..: Sanatorium Schloß Hornegg. Görwihl(Schwarzwald): Gaſthof zum deutſchen Kaiſer. Hardenburg: Gaſth. 3. Birſch, K. Kopp. Haslach: Hotel zum goldenen Kreuz. Heddesheim: Gaſthaus z. goldenen Engel. Gaſthaus zur Krone. Gaſthaus zum Ochſen. Reſtauration von Jakob Fontius. Heidelberg: Bahnhofsbuchhandlung. Bahnhofreſtaurant. Hotel zum Bahnhof. Hotel Wiener Hof. Hotel⸗Reſtaurant Tannhäuſer. Gaſthaus zur Stadt Bergheim. Gaſthaus zu den drei Eichen. Gaſthaus zum Eiſernen Kreuz. Gaſthaus zum Kriegskürer. Gaſthaus zum goldenen Pfauen. zfuchsbau“, Hauptſtraße 17. Siegels Bierhalle. Stadthalle⸗Reſtaurant. Weinreſtaurant zur goldenen SGerſte. Volksheim. Hohlhof. Hotel u. Penſion Speierers⸗Hof. Molkenkur. Schloßhotel. Ferd. Neuer, Penſton Neuer. Reſtaurant Roter Hahn. Stiftsmühle. Luftkurort Jägerhaus. Cafe Imperial. Perkeo. Prinz Max. Reidelberg⸗ Handſchuhsheim: Gaſthaus (zum„Siebenmühlental“. Heidelberg⸗Reuenheim: Reſtauration zum „Gambrinus“. Gaſthaus zum ſchwarzen Schiff. Gaſthaus zur Krone. Heiligenberg: Hotel zur HPoſt. Hemsbach a. d..: Gaſthaus zur Krone. Herrenalb: Gaſth. zur Sonne. Hotel Bellevue. Ninterzarten(Höllental): Penſion Weber. Gaſthof zum Rößle. Gaſthof u. Penſton zur Linde. Hochblauen(bad. Schwarzw.)!: Hotel und Penſtion Stehlin. Hornberg: Hotel zur Poſt. Gaſth. zum Bären. Gaſth. zum Adler. Schloßhotel. Höchenſchwand: Kurhaus, Jagſtfeld a..: Soolbad(Bräuninger). Gaſthof zur Sonne. Ilvesheim: Gaſth. z. Adler(Jakobi Ww.) Gaſth.3. Deutſchen Haus(Gg. Berthold). Gaſthaus zum Zirſch(Peter Bühler). Gaſthaus zum Ochſen(Jak. Jakobh. Gaſthaus zum Pflug(Joh. Mako). Gaſthaus zur Roſe(Ludw. Lohnert). Gaſthaus zum Schiff(Friedr. Riegers). Jugenheim a. d..: Hotel Deutſches Haus. „Schloßhotel“(Emil Maier). Inſelsberg(Thür.): Hotel Gotha. Kailbach(Odenwald): Hotel u. Penſton Stahl am Bahnhof. Karlsruhe: Hotel u. Keſtaur. Friedrichshof. „Zum Moninger“(Joſ. Schuh), Derein Dolksbildung. Kirchheimbolanden: Kurhaus. Kirchzarten: Waldhotel Notſchrei. Kirnach(bei Villingen): Kurhotel Kirneck. Luftkurort Burghotel. Kirnhalden: J. Gauß, Bade⸗ u. 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Schwarzw.): Gaſthof [und Penſion zum Adler. Liebenzell: Bade⸗ u. Luftkurort. Liebenſtein(Thür. Wald): Stahlbad und [Luftkurort(Dr. Füller Sanatorium). Liebfrauenthal(Elf.): Luftkur⸗Hotel. Lindenfels: Hotel Odenwald. Kuranſtalt Penſton Schloßberg. Littenweiler(bei Freiburg): Mineralbad u. Kurhotel. Mainz: Sektkellereien Kupferberg. Marbach(heſſ. Odenwald): W. Pfeifer. Marzell(bad. Schwarzwald): Erholungs⸗ und Geneſungsheim. Marxzell: Hotel u. Penſ. Belle⸗Due. Mosbach: Hotel Krone(Schäfer). München: Badiſcher Hilfsverein(E..) Neckarau: Fur Stadt Mannheim(15. Bertſch). Reſtauration zum Bahnhof. Gaſthaus zum Badiſchen Hof. Gaſthaus zum Engel. Gaſthaus zum Erbprinzen. Gaſthaus zur Erholung. Reſtauration zum grünen Laub. Gaſthaus zur Jägerluſt. Gaſthaus zum Kaiſerhof. Gaſthaus zur Krone. Gaſthaus zum Lamm. Gaſthaus zum Löwen. Gaſthaus zum Luxhof. Reſtaurant zum Neckarauerhof. Gaſthaus zum Ochſen. Gaſthaus zum Prinz Friedrich. Gaſthaus zum Prinz Max. Gaſthaus zum weißen Röß'l. 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Freiſchütz(Georg Seitz). Gaſthaus zur Beimat(Gottl. Schnabel). Gaſthaus z. Kaiſerhof(Georg Frei). Gaſthaus 3. Pfälzer Zof(Aug. Maier). Gaſthaus z. Prinz Karl(Karl Rennig). Sum alten Kelaishaus(Cudw. Mai). Gaſthaus zur Rheinau(Aug. Knodel). Gaſthaus zur Wartburg(Joſ. Heß). Wirtſch. Hedinger, Stengelhofſtr.. Wirtſchaft Roßhocker Mannheimſtr.6/8. Wirtſchaft Schmid, Stengelhofſtr. 20. Rippoldsau: Badhaus. R. Mtaier, z. Schwarzw. Höhe. Gaſthof zum Erbprinzen. Rohrbach b. Adlbg.: B. f. Geneſungsfürſorge. Rottweil: Solbad am Swinger(C. Duffner), Sand a. Bühl: Luftkurort a. Sand. Sandhofen: Gaſth. z. Adler(Adam Wittner). Gaſth. z. Bahnhof(D. Brüſer). Gaſth. z. grünen Baum(J. Fenzel), Gaſth. zur Börſe(Peter Arz II). Gaſthz.z. Deutſchenkzof(Eduard Krämer). Gaſth. z. Durlacher Hof(D. Neidecker). Gaſth. z. Falken(Val. Müller). Gaſth. 3z. Karpfen(J. Baper). ſth. zur Krone(Mart. Krämer). zur Holonie(Derin). 3. Löwen(HKark). . 3. Pfälzer Hof(Peter Arz). 3. Pflug(J. weikel). 3. Prinz Utax(Bernauer). „ 3. Rebſtock(Ewald). h. zur Roſe(Adam Mlüller). Gaſth..Stadtiannheim(Dal. Schenkel). Gaſth..d. vier Jahreszeiten( Fg.Herbel). Gaſth.z. Sähringerlhof(Tobiaschenkel). Wirtſchaftz. Rebſtock( Ludwig Erbrecht.) Satteldüne(Poſt Nebel): Leſehalle. Seckenheim: Gaſth. 3. Bad. Fof(Paulljirſch). Gaſth. z. Bierkeller(Ww. Weper). Gaſth. z. weißen Lamm(Ad. Gropp). Gaſth. z. Ochſen(Feinrich Neudeck). Gaſth. z. Pfälzer Hof(Wilh. Birſch). Gaſth. z. Keichsadler(HByron. Volz). Gaſth. 3. roten Löwen(Heinr. Seitz). Gaſth. z. Schloß(Joſ. Karlein). Gaſth. z. Schwanen(Jak. Karlein). Gaſth. z. Zähringer Nof(Math. Volz). Seeheim a. d..: Hotel u. Penſ. z. Karlshöh! Gaſthzaus u. Penſton zum Löwen. Schenkenzell(bad. Schwarzw.) Gaſth.3. Sonne. Schindelpeter: Schwarzwald⸗Kurhaus. Schluchſee(Station Titiſee): Hotel u. Penſion Sternen. Gaſthaus u. Penſton Seehof. Gaſthaus Seebrugg. Gaſthaus zum Schiff. Schönau b. Heidelberg.: Kurhaus. Schönau i..: Gaſthaus zur Sonne. Schönmünzach: Hotel Waldhorn. Schönwald(bad. Schwarzwald): Kurhotel. Schriesheim a. d..: Gaſth. u. zum Ludwigstal. Gaſthof zum Deutſchen Kaiſer. Schwetzingen: Hotel Falke(W. Keichert). otel Haßler(Ceop. Haßler). aſthaus zum Eichbaum(Ueltzhöffer). Gaſthaus zum Erbprinzen(Weiß). Gaſtlhſaus zum grünen kaus(HKuhn). Gaſthaus zum grünen Laub(Walde). Gaſthaus zum Kronprinzen(Schuler). Gaſthaus zur Linde(W. Spilger). Gaſthaus z. Mayerhof(Schweinfurth). Gaſthaus zum gold. Pflug( Ruffler Ww.). Gaſthaus zum Prinz Karl(Wittmann). Gaſthaus zum Ritter(Kamuff). Gaſthaus zum Schwanen(Wuſt), Gaſthaus zum Wilden Mann(Wöllner). St. Blaſien: Kurverein. Hotel und Kurhaus St. Blaſten. Hotel u. Penſton zum Hirſchen. St. Georgen: Gaſth. u. Penſton z. Hirſch. St. Landolin(Bad. Schwarzw.) Badhotel Geiſer. St. Märgen(Schwarzw.): Hotel z. Krone. Stuttgart: Hotel Marquardt. Suggenthal b. Freiburg i..: Hotel Bad Suggenthal. Sulzbach Bad: L. Bäſtg. Teinach(Bad); Hotel zum Hirſch. Badhotel. Citiſee: Schwarzwald⸗Hotel. Hotel u. Penſion zum Bäxren. Triberg: Hotel Bellevue. Schwarzwald⸗Hotel. Trippſtadt: Waldkurhaus Johanniskreuz, (Pfälzerwald) Todtmoos: Hotel u. Kurhaus. Cürkheim, Elſaß: Vogeſen⸗Hotel. 1 8 Schlüßel. Ueberlingen: Badhotel. Hurpenſton Schloß Spetzgart. Uſingen(Tanus): Bürgerverein. Utzenſeld i..: Franz Fix, Wiedener Eck. villingen: Hotel u. Penſion Waldmühle. vöhrenbach i..: Verſchönerungsverein. Waldhof: Gaſthaus zum Bahnhof, Gaſthaus zum Europäiſchen Hof. Gaſthaus zur Harmonie. Gaſthaus zum Heſſiſchen Hof. Gaſthaus zur Induſtriehalle. Gaſthaus zur Käferthaler Kheinluſt. Gaſthaus zum Luzienberg. Gaſthaus zur Luzienburg. Gaſthaus zum Ochſen. Gaſthaus zum Schützenhof. Gaſthaus zum Waldhorn. Gaſthaus zur Waldluſt. Gaſthaus Schneider, Sandhofſtr. 32. Haſtno Waldhof(Bronner). Kaſino Chininfabrik. Kaſino Sellſtoffabrik. Wirtſch. z. Tannenbaum, Hubenstr. 18. eſtaur. z. Prinz Friedrich, K. Bonnet. waldshut: Hotel u. Penſ. zum Rebſtock. Wangenburg(Elſ.) Hotel Ww. B. Weper. weinheim a...: Hotel Pfälzer of(Reifel). Hotel Prinz Wilhelm(B. Ehret). Hotel Dier Jahreszeiten(Nrauß). Caſino⸗Geſellſchaft(Hohenadeh), Gaſthaus zur Eintracht(Metz). Stadt Weinheim(A. Schmitt). Weinwirtſchaft Dell. Reſtauration Menges. Reſtaurant Sauer, neben Pfelter Hof. Gaſthaus zum ſchwarzen Adler(Cang). Gaſthaus zur Bergſtraße(Lohrbächer). Gaſthaus zur deutſchen Eiche(Kandoll), Gaſthaus zum Karlsberg(Schramm). Gaſthaus zum grünen Laub(Schranf). Gaſthaus zur Pfalz(Hoch). Gaſthaus zum Schwanen(Ehret). Gaſthaus zum Weſchnitztal(Hoheiſel), Gaſthaus zur Burg Windeck(Müller), Weißenburg i. Elſ. Hotel⸗Reſt. Germania. wiedenfelſen i..: Fr. Rahm, Beſ. des [Luftkurhotels. wiesbaden: Hotel⸗Reſtaur. Friedrichshof. Wildbad: Königl. Badhotel. Hotel Bellevue. Hotel Concordia. Hotel zum goldenen Löwen. Hotel Graf Eberhard. Hotel Klumpp. Hotel Maiſch. Hotel Poſt. Hotel Rufſiſcher Hof. Gaſthaus zur Eiſenbahn. Gaſthaus zum kühlen Brunnen, Villa HZenfelmann. Kurhaus. Villa Großmann. Wimpfen: Bade⸗Hotel zum Ritter. Mathilden⸗Bad(Albrecht). Penſion Villa Friedrichsruhe. Wittdün(Bez. Kiel): Leſehalle. Wolfach(Schw.): Badhotel, R. Neff Wwe. Hotel zum Salmen. Siegelhauſen: Gaſthaus z. Steinbacherthal. Zwingenberg a..: Gaſth. zum Anker. Alle Beſitzer und Inhaber von hotels ꝛc., welche hier nicht genannt ſind und die in das verzeichnis unentgeltlich aufgenommen zu werden — wünſchen, belieben ihre Adreſſen mit der Abonnements⸗Guittung über das dritte Quartal oder die letzte Zuni⸗Guittung an uns einzuſenden. Gaſthaus z. Weinberg(Ph. 5 enen —7w7