Badiſche Volkszeitung. Abonnement: zzeitung) 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ der Stadt Mannheim und Amgebung. Unabhängige Tageszeitung. (Mannhermer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim“, Telephon⸗Nummern: 1 aufſchlag M..42 pro Quartal. 7 2 7 2 Einzel⸗Nummer 5 Pfg. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Direktion u. Buchhaltung 1449 E 6, 2. Geletenſte und verbreitette Zeilung in Mannheim und Amgehung. 9 e 5 15 Pfg. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. Redaktioaon. 377 Die Reklame⸗Zeile. 60„—. Für unverlangte Manuſkripte wird keinerlei Gewähr geleiſtet. 2 A 815 Ar. 370. Donnerstag uu Auauſt 904.(Abendblatt.) g. 5 5 beiden Flügel der Ruſſen ſowohl im Süden D9dch als im 8951 Shimſchung aus feic alls na Helſe 305 1 operiert Der japaniſche Dormarſch auf Ciaupang. Norden durch Kuroki zur Zeit ſchon umgangen ſind. Demund ſomit Oku Ne Han ge hat, 8 dahrngeſet bleiben, Nach den Ereigniſſen bei Heitſchöng und dem Zurückweichen ber Ruſſen aus ihrer Poſition iſt eine eigentümliche Stille in der Berichterſtattung vom Kriegsſchauplatz eingetreten. Aus Tokio liegt vom 4. Auguſt indes eine Meldung vor, daß ſeit 8 Tagen zwiſchen Liaujang und Heitſchöng hartnäckig gekämpft wird und daß tatſächlich die längſt erwartete große Entſchei⸗ dungsſchlacht im Gange iſt. In wie weit ſich dieſe Meldung Ibhemahrheitet, wird nach der Erfahrung, die das Publikum bisher 8 mit der Kriegsberichterſtattung gemacht hat, erſt ſpäter an den Tag kommen. Immerhin kann ſchon heut nicht geleugnet werden, daß auch die letzten Kämpfe erfolgreich für die Japaner waren und die notwendige Konſequenz ihrer bisherigen gegenüber muß nun beachtet werden, daß mit dieſer gewaltigen Umkreiſung der ruſſiſchen Hauptfront eine außerordentliche Ausdehnung der japaniſchen Angriffslinie geſchaffen iſt. Die Ruſſen ſind inſofern den Japanern gegenüber im Vorteil, daß ſie ſich jetzt in einer ſeit Monaten befeſtigten Stellung befinden, vorausgeſetzt iſt dabei allerdings, daß die errichteten Schanz⸗ werke etc. mit größerer Sorgfalt ausgeführt worden ſind als die vom Jalu und bei Kintſchau. Vorſtehende Karte macht unſere Leſer in großen Zügen mit dem Stand der beiderſeitigen Truppen bei Liaujang, ſoweit er aus den Kriegsberichten erkennbar iſt, bekannt. Danach halten die Ruſſen eine Linie von 40 Klm. Länge zwiſchen Anping 1— enbalis in: Setred Aeee PFede 7260 HLauprememmmege 9 N 0 Hascrab. 25 5 5 . 2 Ce 1 Sang nid 155 5* 105 puleve HZouencoioαe Sl eH —— ecteall Ssouling e, e 4 Neaulluu. Soe fald kłos Are maαt 2 ‚ 5 Senyan d 3 lst 70 5 VV mit N on⸗— ige ee lae 8 he. 4 eeee, 0 eErcrls 9 Ak. e 5 097 0 5 5 9 5 Ganhabien SH elere N 8 1855 8 öngbwaſſg 8 8— 88 N Hieig lngde. 22 uedlere 2* 7 ang lechH,ͤ N Heide aeuluunαe. e, llecla 2 5 NatrongNN +40 + 2 77 85 0 57⁰ 2 9 8 Auusc,ͤñ Zonnel, DMenRan fee ſreſteng Operationen gegeben haben. Dem permanenten Zurückgehen Kurcpatkins bringt man bekanntlich wenig Verſtändnis ent⸗ Eben und erklärt es ſich in erſter Linie damit, daß die ruſſiſchen kreitkräfte allenthalben auf dem Kriegsſchauplatz trotz der dauernd gemeldeten Nachſchübe europäiſcher Truppen noch immer in der Minderzahl gegenüber den 3 japaniſchen Armeen — ſind. Es wird gemeldet, daß die ruſſiſche Geſamtarmee ſich nach dem erfolgreichen Vormarſch Okus über Inkau nach Alt⸗ Mutſchwang und über Taſchikab nach Heitſchöng und ebenſo Nodzus über Shimutſchöng und ſchließlich Kurokis nach ſeinem 85 Flankenmarſche vom Motien⸗Paß nordwärts bis 4 über die Höhe von Lage befände. 2 Liaujang hinaus in einer überaus ſ chwierigen Ein Blick auf die Karte zeigt nämlich, da Urga, die Stadt des„lebenden Buddha“. A. G. Hales, der kühne Kriegskorreſpondent der„Dailh News“ der zuſammn mit Kingswell eine gefahrvolle Reiſe durch die Mon⸗ golei unternahm, berichtet nun ausführlicher bon dem, was er ge⸗ ſehen, und von der Verſchwörung gegen die Engländer, von der er bernommen. Tibet erſcheint ihm vor allem als eine geiſtige Macht, Als das heilige gelobte Land, nach dem die Augen der ganzen bud⸗ dhiſtiſchen Welt gerichtet ſind, und deſſen früher ſo feſt verſchloſſene Begirke alles Teure und Verehrungswürdige bergen, ſo daß ein Fort⸗ reißen dieſer myſtiſchen Umhegungen, wie es durch die Engländer Zeſchehen, in allen Kreiſen, bei Hoch und Niedrig, als eine Ent⸗ weihung der Religion und eine Profanierung des Göttlichen erſcheint. Er fährt dann fort:„Sechzehn Tage und Nächte bin ich auf einem Famel durch die Wüſte Gobi geritten, bis ich in den Mauern des Tempels ſtand, der dem lebenden Buddha in Urga geweiht iſt. Urga iſt die Hauptſtadt der Mongolei und das zweite Zentrum des ganzen Buddhismus in der Welt. Thaſſa, der Vorort des buddhiſtiſchen Glaubens und die Hauptſtadt Tibets, birgt den Dalai Lama, das Haupt der buddhiſtiſchen Religion. Im ganzen weiten Oſten gibt es keinen Ort, wo er nicht Anhänger hätte, und größer iſt die Menge der Gläubigen, die ihm dienen, als die Zahl derer, die ſich zu Jeſus bekennen. Und die Grundformel dieſes Glaubens, die Botſchaft. die er verkündet, iſt— Friede. Trotzige Männer mit ſtolzem heißen Blut ſind um ihn geſchart, Männer, die bis zum Tod mutvoll kämpfen würden, wenn ihre Prieſter es geböten. Doch er bändigt ſie mit einem milden Blick, hält ſie von Gewalttaten zurück, ein⸗ gedenk der Lehre, daß ein ſtrenger Buddhiſt kein Menſchenleben ver⸗ nichten darf. In Urga hat der zweite Beherrſcher der buddhiſtiſchen Släubigen ſeinen Sitz, der„Lebende B uddcha“. Auf meinem Wege zu ſeinem Tempel ſah ich Anzeichen, die mich übergeugten, daß der Buddhismus eine lebendig wirkende Macht iſt und einen gewal⸗ tigen Einfluß beſitzt, daß er ein Faktor iſt, mit dem man rechnen muß. Pilger ſah ich aus China, die dem„Lebenden Buddha“ ihre 5. die! HGuldigung darbrachten. Heiliger Ernſt lag auf ihren Zügen und ſie bwaren erfüllt von der Bedeutung dieſer Stunde, die Söhne aus dem (füdöſtlich Liaujang) bis 20 Klm. nördlich Heitſchöng in ſüd⸗ weſtlich⸗nordöſtlicher Richtung. Der japaniſchen 2. Armee ſteht die Aufgabe bevor, den rechten Flügel der Ruſſen anzugreifen, während Nodzu nach ſeinem Vorrücken über Shimutſchöng hinaus allmählich gegenüber der ruſſiſchen Front angelangt iſt und Kuroki ſchließlich den linken Flügel der Ruſſen anzugreifen hat. Auf unſerer Karte ſind die beiderſeitigen Aufmarſch⸗ ſtellungen als auch die Aufmarſchlinien der Japaner kenntlich gemacht. General Otu iſt bekanmklich nach der Schlacht bei Wafangou gegen Stackelberg und nach den Kämpfen bei Kaiping und Taſchikao bis Heitſchöng vorgerückt, wobei ein Teil ſeiner Armee, offenbar verſtärkt durch die bei Minkau gelandeten Truppen, bis Alt⸗Niutſchwang gelangt iſt. Ob General Nodzu begangene Sünden, denn beim Gehen warfen ſie ſich in Zwiſchen⸗ räumen von wenigen Metern mit dem Geſicht nach unten der ganzen Länge nach in den Schmutz. Einige waren abgezehrt bis auf Haut und Knochen und ſahen wie lebende Skelette aus, denen nur noch die religiöſe Inbrunſt eine geheime Lebenskraft einzuhauchen ver⸗ mochte, die ſpitzen Backenknochen ſchienen durch die Haut hindurch⸗ zuſtechen; dünn, blutlos und blau die zuſammengepreßten Lippen; die Geſichter ſo ſtarr wie bei Toten, die Augen eingeſunken und ver⸗ borgen in den großen Höhlungen unter den knochigen Augenbrauen, doch glühend in fanatiſcher Seligkeit und von heißer Sehnſucht nach Frieden leuchtend für die gequälte und gehetzte Seele, die nur durch die Buße Ruhe finden kann. Buräten aus Sibirien ſah ich, ruſſiſche Untertanen, doch Verehrer des Buddha⸗ Friedeſuchende gütige Rieſen mit mächtigen Gliedern, die, Weihgeſchenke demütig in der Hand, nach Urga kamen und es mit Haß gegen England im Herzen verließen. Ich ſah Mongolen, prächtig gebaute, kraftvolle Men⸗ ſchen, Männer mit ſchweren, ſchläfrigen, tiefliegenden Augen, Männer mit viereckigen Kiefern, vorſtehenden Backenknochen, großen Naſen⸗ löchern— das waren die Krieger des Landes, die in ſtiller Ehr⸗ furcht zu ihrem Gotte wallten. Manche Leute waren monatelang auf dem Wege. Und auch ich ließ mich von dieſem Menſchenſtrom forttreiben, trug Geſchenke in den Händen, um dem wunderbaren Mann zu huldigen, der das Schwert in der Scheide hält und Frieden gebietet. Seit Jahrhunderten ſtrömen viele Prieſter in demſelben Monat in Urga zuſammen, um für den Frieden der Welt zu beten. Der lebende Buddha und die Buddhas um ihn leiten dies Gebet und ſtimmen es feierlich an. Menſchenalter ſind dahingegangen, Herrſchergeſchlechter ſind geſtürzt worden die Flüſſe haben den Lauf geändert, aber das Flehen um den Frieden ſtieg jedes Jahr in die klare friſche Luft der mongoliſchen Hauptſtadt empor. Da im Jahre 1904, welch ein anderes Bild! Die Kunde er⸗ ging, daß ſich bewaffnete Männer eingedrängt hätten in das Aller⸗ heiligſte und eine große Entrüſtung bemächtigte ſich der verſammelten Prieſter. Es war ja nicht eine beliebige Stadt, die beſetzt worden war, ſondern der Hort ihres Glaubens, die Burg ihrer Ideale und finden Einige hatten ſich ſelbſt Bußen auferlegt für die von den Vätern geweihte Stätte ihrer Verehrung war entweiht jedenfalls ſtehen dieſe beiden Armeen in Fühlung miteinander, während nach wie vor Kuroki ganz ſelbſtändig operiert; letzterer hat im Laufe des Krieges jedenfalls die glänzendſten Leiſtungen mit ſeinen anſtrengenden Märſchen durch das Gebirgsland nördlich Föng⸗wangh⸗iſchöng bis zum Motien⸗Paß zu verzeich⸗ nen. Eine Meldung neueſten Datums beſagt ſchließlich, 110 eine Diviſion Kurokis bereits die Straße zwiſchen Liaujang un, Mukden gekreuzt hat. Die Zweckmäßigkeit dieſer Umgehung bleibt aber ſo lange zweifelhaft, als nicht Nodzu ſich mit ſeinem linken Flügel verbunden hat. Da täglich die Ruſſem noch Ver⸗ ſtärkung erhalten, liegt es im Intereſſe der Japaner, Säumen den Generalangriff auf die ruſſiſche Mandſchurei⸗ Armee zu beginnen und ſo darf man mit Sicherheit in aller⸗ nächſter Zeit auf eine Entſcheivungsſchlacht rechnen, die für den weiteren Verlauf des Feldzuges naturgemäß von der größten Bedeutung ſein würde. Es wird Licht über Port Arthur! (Bon unſerm Korreſpandenten.) Kk. Londom, 10. Aug. Der telegraphiſche Scheinwerfer hat die letzten 24 Stunden hindurch ſorſcharfe Lichtſtreifen über Port Arthur geworfen, daß die Lage in und vor der Feſtung ſich weſentlich und jedenfalls ſoweit aufgehellt hat, daß die Wahrheit ſich aus den durch⸗ einander wogenden Nebeln wochenlanger Falſchmeldungen allmählich heraushebt. Auch jetzt noch ſind die einzelnen Be⸗ richte, die Flüchtlinge, Beamte und ruſſiſche Offiziere uns aus der Sladt bringen, weder klar, noch widerſpruchsfrei, noch an ſich zuverläſſig, denn ſie alle ſind durch die Hand und Feder von Korreſpondenten gegangen, die jeder ſeine eigene bishrige Verſion über den„unmittelbar bevorſtehenden Fall der Veſte“, und alle jene blutigen Kämpfe und Wegnahmen von Forts und befeſtigten Stellungen, aufrecht zu erhalten oder wenigſtens zu bemänteln hatten, die nur in der Phantaſie Trinkgeld lüſterner, verlogener Chineſen erſtanden. Aber alle dieſe Berichte der am ., 8. und 9. Auguſt in Tſchifu und Niutſchwang eingetroffenen Flüchtlinge ergeben zuſammengehalten, und ſorgfältig an der Hand der beſten Karten geprüft und auf ihren Tatſachengehalt reduziert doch eine ganze Reihe von Fakten, die ſehr weſentlich zur Klarſtellung der Lage beitragen. Zuerſt müſſen wir ſo ziemlich alles einfach über Bord werfen, was uns bisher von vorzeitigen Erfolgen der Japaner in dem Sinne des„morgen, höchſtens übermorgen bevorſtehenden großen Sturmes auf die belagerte Feſtung“ berichtet wurde. Die Stellungen der Japaner, ſämtlich ihrerſeits befeſtigt, be⸗ ſich noch in achtungsvoller Entfernung von den eigent⸗ lichen Forts und meiſt auch noch von den Außenwerken Port Arthurs, durchſchnittlich 10—415 Kilometer von der eigentlichen, inneren Feſtung entfernt, mit alleiniger Ausnahme des Süd⸗ ſüdweſtens, d. h. der P oſitionen am Wolfsberge. Und über dieſen liegt trotz aller ſcheinbaren Klarheit immer und geſchändet. Und in den Tempels Urgas ſprach man nun nicht mehr von Frieden, die Würdenträger der Kirche gingen mit finſteren Brauen herum, und die Gongs klangen dumpf, krübe und unheil⸗ kündend. Die Lamas kamen von nah und fern aus Tibet, Ehina und Indien. Auf prächtigen Pferden und koſtbaren Kamelen kamen ſie geritten, es nahten Prieſter in prachtvoll hellroten Gewandungen die bom Sattel auf den Boden wallten, Prieſter in dunkelroten Klei⸗ dern mit grellgelbem Kopfputz. Sie ſaßen auf ihren Pferden eher wie Ritter als wie Diener der Kirche. 25 000 Prieſter ſah ich, ver⸗ runzelte und ehrwürdige Greiſe, Jünglinge im erſten Morgenglanz der Jugend und reife Männer, und alle ſprachen nur von dem Sakrileg, das an ihrem Höchſten begangen. Die Empörung der Prieſter drang unter das Volk; in wilder Aufregung berlangte es Beſtätigung dieſer dunklen Gerüchte, in ernſter Entſchloſſenheit ſchienen alle zum Kriege bereit, als ſie von dem Einmarſch der Eng⸗ länder in Lhaſſa hörten, doch die Prieſter mahnten zum Frieden, den die heilige Religion gebiete. Und als ich mich unter die Scharen dieſer 25 000 Prieſter, die zu Urga verſammelt waren, miſchte, horchte ich auf mancherlei und das iſts, was ich vernommen habe: In jedem Winkel und jedes Eckchens ganz Indiens und des weiten Aſiens, überall dahin, wo der Buddhismus Freunde zählt und An⸗ hänger hat, wird eine VBotſchaft ausgehen, und ſie iſt inzwiſchen ſchon nach allen Richtungen hin ausgeſandk, die das Vorgehen Großbritan⸗ niens in Tibet verurteilt. Pilger und Prieſter, Hauſierer und Kauf⸗ leute, alle werden es ausbreiten, wie die Vögel Samenkörner von weit hertragen und ſie fallen laſſen auf allen Wegen, ſo daß die Saat weithin aufgeht. Und ſo wird dieſe Kunde hinausgetragen werden in alle fernen Lande und in den Bazaren Hindoſtans wird man ebenſo mit Erbitterung davon erzählen wie in Tibet und in der Mongolei. Tagesneulgkeiten. — Hundert Jahre Sterevtypie. Die Hauptfortſchritte der Buch⸗ druckerkunſt während des neunzehnten Jahrhunderts knüpfen ſich an 9. Seite. General⸗Anzeiger. Mannheim, 11. Auguſt⸗ Port Arthur unternommen, und zugleich logiſcherweiſe die Stelle, wo ſie am weiteſten vorgerückt ſind, und die größten Erfolge bis jetzt erzielt haben. Aber ihre Hauptmacht ſtand auch hier noch am 4. Auguſt an der Bucht ſelbſt, bei Neiſchufan, wo ſie die dieſen Hafenort umlagernden Höhen befeſtigt und mit ſchwerer Artillerie ſtark beſetzt hatten, und hinunter bis Hangtſchiatſcheng, d. h. immer noch gut 3 Klm von der eigent⸗ lichen Feſtungszone entfernt. Hier fanden die Kämpfe der letzten Juli⸗ und erſten Auguſttage ſtatt. Aber wie weit der Sieg der japaniſchen Waffen und Standarten am 5. Auguſt, dem Tage, der dieſe Kämpfe zum erſten, vorläufigen Abſchluß brachte, getragen, darüber fehlt uns auch heute noch jeder end⸗ giltige Beweis. Die vorliegenden Angaben ſind, zum Teil ab⸗ ſichtlich ſcheint es, verſchwommen. Gevdet 9 + E Süblich von Nangtſchiatſcheng erhebt ſich jener Gebirgs⸗ ſtock, nach deſſen Spitze ſeine ſämtlichen zahlreichen Ausläufer den Namen des Liatoſchan, des Wolfsberges führen.„Der Wolfsberg iſt von den Japanern erobert!“ fagen uns die ein⸗ zelnen Berichte. Der ganze Gebirgsſtock mit allen ſeinen Aus⸗ läufern 22? Zwei davon, dicht unter ſeiner Spitze nordöſtlich vorgeſchoben tragen die beſten, die Feſtung gen Weſten verteidi⸗ genden Werke, und hinter dieſen, dicht an die Hafen⸗Weſtbucht der Feſtung vorgeſchoben, erhebt ſich, das faſt wichtigſte Fort ber Feſtung tragend, der Weiße Wolfshügel, deſſen Beſitz die Japaner offenbar zu Herren der Feſtung machen würde, denn dieſer liegt ſchon völlig im Rücken der geſamten Weſtforts und würde ihnen geſtatten, von dort aus dieſe un⸗ hallbar zu machen, und gleichzeitig Stadt und Hafen unter ihre ſchweren Geſchütze zu nehmen. Davon, daß der blutige Sturm der erſten Auguſtwoche den ganzen Wolfshügel den Japanern ausgeliefert habe, kann alſo keine Rede ſein. Eine ganze Reihe indirekter Indizien und Bemerkungen in den Be⸗ richten laſſen darüber auch keinen Zweifel. Aber auch die auf den Oſtabhängen des Wolfshügels liegenden Südweſſforts der eſtung ſcheinen nicht gefallen zu ſein, da man uns das unter ennung ihres Namens zweifellos ausdrücklich gemeldet hätte. Auch heißt es ausdrücklich:„Die Japaner, die den Wolfshügel erſtürmten, haben ſich nun im Tale einen Kilometer von der Feſtung, verſchanzt!“ Sie liegen alſo ſcheint es, in ihren Lauf⸗ gräben auf dem Glacis der Feſtung ſelbſt und zwiſchen dieſer und den ſie teilweiſe beherrſchenden Höhen des Wolfsberges und unter dem Schutze ihrer dort errichteten Batterien. Denn die Spitzen des Wolfsberges erheben ſich einige Tauſendfünfhundert dub über dem Meeresſpiegel, und überragen die unter ihnen liegenden Weſtforts um durchſchnittlich Tauſend Fuß. Da dieſe kaum drei Klm. von der Hauptkette des Wolfsberges entfernt liegen, ſo ſind ſie dem Feuer dort errichteter ſchwerer Batterien ausgeſetzt, und das erklärt zur Genüge, weshalb um dieſe Höhen ſo erbittert gerungen wurde. Eeinzelne Angaben, wie das Eingreifen eines Kanvnen⸗ bootes von der inneren ſüdweſtlichen Hafenbucht aus, und der Verſuch der Japaner„das Meer durchwatend unter den Strand⸗ klippen hinweg die Stellungen der Ruſſen zu umgehen“, deuten allerdings darauf hin, daß es ſich am 5. Auguſt um die Weg⸗ nahme des„Weißen Wolfshügels“ und das von demſelben ge⸗ tragene Innenfort handelte, dagegen aber ſpricht, daß nach dem ruſſiſchen Offizier Sudra,„die Japaner jetzt außerhalb der Hauptforts ſtehen, die ſich von der Taubenbucht bis Takuſchan etſtrecken, im Weſten aber im Tal nur noch dreihundert Meter von den ruſſiſchen Befeſtigungen entfernt ſind und dort ihre igenen Forts ten.“ Da alſo iſt die Ad illesferſe der 0 Feſtung, aber dieſe ſelbſt ſteht offenbar noch nicht entfernt ſo nahe vor ihrem Fall, als man uns glauben machen will. Aber gut ſtehen deshalb die Dinge lange nicht in dem be⸗ lagerten Platze. Die Befehlshaber ſind uneins und rivaliſieren miteinander, anſtatt ſich ehrlich gegenſeitig zu unterſtützen. Sudra, jener entkommene ruſſiſche Offizier, ſagt ausdrücklich: „Zwiſchen General Stöſſel und dem Kommandanten der Forts, General Smernoff, beſtehen ſtändig Friktionen! General Stöſſel iſt unpopulär bei den Truppen wegen ſeiner Härte und weil er nicht für die Mannſchaften ſorgt, und beide Generale wie General Fock kritiſieren ſcharf die Untätigkeit der Marine, deren Befehlshaber ſie nicht genügend unterſtützen.“ Aus dieſen Verhältniſſen wird auch die gleichzeitig aus Schang⸗ hai und Tokio gemeldete Geſchichte von dem Selbſtmorde Stöſſels entſtanden ſein. Daß die Truppen tatſächlich ſich geweigert haben ſollten, gegen den Feind zu marſchieren, darf vorläufig wenigſtens, wohl als unglaublich bezeichnet werden, wenn auch der Appell des Zaren an die Beſatzung, die immer ſich wiederholenden Berichte über die völlige Gleichgültigkeit der ruſſiſchen Offiziere gegenüber den Leiden, und Entbehrungen der ihnen anvertrauten Soldaten ſchlimmes ankündigen. Auch das Niutſchwang kommt ein weiterer Brief des Prinzen Jaime von Bourbon, der im„Giornale d' Italia“ ſeine Anklagen gegen die ruſſiſche Heeresverwaltung fortſetzt und diesmal beſchreibt, wie die ruſſiſchen Offiziere ein Schlemmerleben in den Hotels und Privathäuſern führen, während ſich niemand um die armen Soldaten kümmert, die indeſſen hungern, und ohne genügende Kleidung, zerlumpt, krank und elend, im Schmutz verkommen. Der karliſtiſche Prinz ſcheint, da er jetzt aus Niutſchwang ſchreibt, die ruſſiſche Armee überhaupt ver⸗ laſſen zu haben; vielleicht hat man nach ſeinen Enthüllungs⸗ briefen aus Wafangou und Haitſchöng ihm das nahe gelegt. *** General Okus Antwort an Prinz Jaime von Bourbon. Nach der Schlacht von Teliſſu oder, wie die Ruſſen ſie nennen, Wafantien, hatte Don Jaime von Bourbon vor ſeinem Abzuge von jenem Orte auf die Mauer des dortigen Bahnhofsgebäudes die an die japaniſchen Truppenbefehlshaber gerichtete Mitteilung niederſchreiben laſſen, daß er Augenzeuge geweſen ſei, wie japaniſche Soldaten die Leichen einzelner auf dem Schlachtfelde liegender Ruſſen verſtümmelt hätten. Auf dieſe Anklage hat General Oku am 5. Juli eine Antwort er⸗ teilt, worin es heißt: Wir haben die Verwundeten mit jeder möglichen Sorgfalt, ſo vieler Aufmerkſamkkit behandelt, daß einzelne von ihnen uns unter Tränen gedankt haben. Wir ſam⸗ melten die Leichen der Gefallenen, beſtatteten ſie nach voraus⸗ gegangener ſorgfältiger Unterſuchung unter Achtungsbezeugun⸗ gen und verfuhren in keinem Falle ſchlecht mit ihnen. Rollt man aber die Frage des barbariſchen Verhaltens der Ruſſen auf, ſo will ich einige Beiſpiele dafür anführen. Am 15. Juni wur⸗ den vier Mann eines aus ſechs Leuten beſtehenden Doppelpoſten von 15 Mann umzingelt. Nach kurzem Handgemenge waren jene vier getötet. Die Ruſſen durchſtachen den Leichen Augen und Mund, ſchlugen ihnen die Bruſtkaſten ein, ſtahlen alles, was die Toten bei ſich hatten, ſogar die Ordensauszeichnungen, die ſpäter im Beſitze von Gefangenen vorgefunden wurden. Das iſt das bei ruſſiſchen Soldaten übliche Benehmen. Wir haben darüber beſonderen Bericht bisher nicht erſtattet, weil wir die Nutzloſigkeit aller unſerer Beſchwerden eingeſehen haben. Am 27. Juni beobachtete der Gefreite Kobajaſchi einen Hügel, der 4 Klm nordöſtlich von Hönjoſchin liegt. Er bekam Feuer und zog ſich in der Richtung auf Tſchingpehtſchi zurück. Als eine Kugel in die Bruſt ihn vom Pferde geworfen hatte, kamen bald darauf 20 ruſſiſche Armeedragoner herangeritten. Sie ver⸗ ſtümmelten den Körper des inzwiſchen Verſchiedenen in ſcheuß⸗ licher Weiſe; die Einzelheiten laſſen ſich nicht wiedergeben. Eine Schwadron unſerer Reiter, die die Ruſſen angriff und verfagte, fand die Leiche in unſagbarer Weiſe geſchändet. Am 15. Mai ritt der Kavalleriſt Goto nach Jangkiajuen. Ein Schuß ver⸗ wundete ihn an der rechten Schulter und er ſtürzte vom Gaul. Er zog darauf ſeinen Säbel und durchſtach ſich die Kehle. In dieſem Augenblick kamen die Ruſſen heran, entriſſen dem Sterbenden die Waffe und ſpalteten ihm den Schädel bis auf die Naſe. Es könnten noch zahlreiche derartige Beiſpiele auf⸗ geführt werden. Von jetzt an werden wir genau darüber berichten. Politische Uebersichl. *Maunheim, 11. Auguſt 1904. Lage des deutſchen Arbeitsmarktes. (). Gegenüber der vielfach peſſimiſtiſch gefärbien Auf⸗ ung über die wirtſchaftliche Lage, die während des letzten die Erfindung des Stereothpierens, an die Erfindung von Maſchinen zum Gießen der Thpen, zum Drucken und endlich zum Setzen. Von dieſen Erfindungen iſt die des Stereotypierens nunmehr gerade 100 Dahre alt. Nicht als ob nicht ſchon früher Verſuche unternommen worden wären, den beweglichen Schriftſatz auf eine maſſive Platte ahzuformen, aber dieſe Verſuche gelangen erſt, als im Jahre 1804 Graf Stanhope, der ſich auch um die Entwicklung der Druckpreſſe großg Verbienſte erwarb, auf den Abdruck des Letternſatzes in Gips verfiel. Dadurch erhielt er in ziemlich kurzer Zeit eine brauchbare Matrize, von der er ſcharfe Abgüſſe des Letternſatzes in Schriftmetall nehmen konnte. Freilich iſt heutzutage die Gipsſtereothpie durch die Papier⸗ ſtereotypie längſt verdrängt, welch letztere 25 Jahre ſpäter von dem Franzoſen Genoux in Lyon erfunden wurde. Graf Stanhope, der im Auguſt 1753 zu Genf geboren wurde, war nicht nur ein fortſchritt⸗ licher Politiker, der im Parlament wie in der Preſſe für Abſchaffung ber Negerſklaverei, für Unabhängigkeit der Geſchworenengerichte und Preßfreiheit kämpfte, ſondern auch ein gediegener Gelehrter, der ſchon im Alter von 18 Jahren eine Preisgufgabe der Akademie zu Stockholm über die Pendelſchwingungen löſte, und ein für die Be⸗ dürfniſſe der Praxis ungemein befähigter Techniker, deſſen Verdienſte um die Buchdruckerkunſt dadurch gewürdigt wurden, daß eine von ihm verbeſſerte Druckpreſſe ſeinen Namen erhielt. Freilich veraltete dieſe Preſſe ſehr raſch, da ſchon im Jahre 1810 König die erſte Schnell⸗ preſſe konſtruierte. — Ein Dienſtmädchen als Millionärin. Aus Köln wird den „MN. N..“ gemeldet: Ueber Nacht iſt ein hieſiges Dienſtmädchen zur Millionärin geworden. Das Mädchen wurde lange Zeit von einer Ffeingekleideten Dame verfolgt, die ſchließlich dem Mädchen offen⸗ Harte, daß ſie ſeine Mutter ſei. Nachdem ſein Vater geſtorben ſei, Habe ſie ſeit Jahren die Spur des Kindes vergeblich aufgeſucht. Zu Lebzeiten ſeines Vaters, als dieſer noch die Hochſchule beſuchte, hatte man das Mädchen einem Findelhauſe übergeben. Nachdem die Mutter die zweite Ehe eingegangen, begab ſie ſich auf Reiſ en, um die Spur ihres Kindes aufzuſuchen. In Gegenwart des Vormundes wies alsdann die Dame auf ein hieſiges Bankhaus 150 000 M. zum Beſten des Mädchens an mit dem Bemerken, daß ſie in Berlin Unter den Mann, dem die Braut auf ſchpeckliche Weiſe durch den Tod entriſſen Linden wohne und daß der verſtorbene Vater eine Millſon Mar ſein Kind ausgeſetzt habe, Letzteres verbleibt auf dringenden Wunſch in ſeinem bisherigen Dienſtverhältnis und ſchlägt energiſch alle ſei⸗ tens der Mutter gemachten Propoſitionen aus. — Der Braut in den Tod gefolgt. Ein erſchütterndes Familien⸗ drama hat ſich dieſer Tage in Budapeſt abgeſpielt. Ein junger wurde, konnte den Schmerz über den Verluſt nicht verwinden und hat ſich aus Verzweiflung getötet. Der Mann iſt der Prokuriſt des Da⸗ menkonfektionsgeſchäftes Joſef Girardi, Herr Joſef Say. Seit einigen Monaten war er mit der 17jährigen Tochter des Bureaubeamten für die ſtädtiſchen Brücken Paul Boxos, Fräulein Anna Boros verlabt und die Hochzeit ſollte in Bälde ſtattfinden. Vor einigen Tagen ſtarb Herr Boros. Seine Tochter gebärdete ſich ganz verzweifelt und als der Tote bereits im Sarge ruhte, warf ſie ſich über die Leiche und küßte den Vater auf die Stirne, die Wangen und Lippen. Nur mit Mühe gelang es den Angehörigen, das Mädchen von dem teuren Dahingeſchiedenen zu entfernen. Schon am nächſten Tage ver⸗ ſpürte Anna Boros Schmerzen an der Unterlippe, denen ſte aber⸗ keine Bedeutung beimaß, bis die eine Geſichtshälfte anſchwoll. Der Arzt konſtatierte eine Blutvergiftung, gegen die es keine Hilfe mehr gab. Im Verlaufe von wenigen Stunden erlöſte der Tod das Mädchen von furchtbaren Qualen. Geſtern wurde Anna Boros an der Seite ihres Vaters beerdigt. Joſef Say, welcher nicht vom Krankenlager ſeiner Braut gewichen war, wurde durch den ſchweren Schickſals⸗ ſchlag hart getroffen. Wohl zeigte er in ſeinem Benehmen feine Ver⸗ änderung, allein er traf insgeheim Vorbereitungen, um ſeiner Braut in das Grab nachzufolgen. Sofort nach dem Begräbnis kaufte er bei einer Leichenbeſtattungs⸗Geſellſchaft eine Grabſtelle neben dem Grabe ſeiner Braut und beſtimmte, daß er im Falle ſeines Ablebens dort begraben werde. Dann beſuchte Say die Witwe des Herrn Boros, mit der er ſich gemeinſam auf den Friedhof begeben wollte. Während des Geſpräches verſuchte er wiederholt das Zimmer zu verlaſſen. Endlich erklärte er, daß er früher zu dem Grabe ſeiner Braut gehen 2 1* 9 Monats durch eine Reihe von Erſcheinungen und Vorgängen noch beſonders genährt worden iſt, muß darauf hingewieſen 2 kwerden, daß die Lage des deutſchen Arbeitsmarktes ſich im de Juli wider Erwarten befriedigend entwickelt hat. Nor⸗ 15 malerweiſe mußte man nach den Beobachtungen an den öffenk⸗ de lichen Arbeitsnachweiſen in früheren Jahren mit einer Stei⸗ ei gerung des Angebots gegenüber dem Vormonat rechnen, tat⸗ R ſächlich ſtellt ſich aber eine wenn auch äußerſt minimale Ab⸗ bo nahme des Angebots heraus. Seit Mai dieſes Jahres geht 2 das Angebot auf je 100 offene Stellen von Monat za Mongt 90 zurück, während es im Vorjahr von Monat zu Monat ſtieg 95 Dabei iſt die Differenz zu Gunſten des laufenden Jahres an 5 und für ſich ſchon beträchtlich, ſodaß an der fortdauernden 5 Beſſerung der Lage des Arbeitsmarktes nicht gezweifelt werden 1 kann. Auf je 100 offene Stellen kamen nämlich an den öffent⸗ er lichen Arbeitsnachweiſen im Juli des laufenden Jahrez 12038 in Arbeitſuchende gegen 120,9 im Juni und 123,4 im Mai. Im ha Vorjahr dagegen waren die entſprechenden Ziffern bei dem ſe gleichen Nachweiſen im Juli 151,0 gegen 147,4 im Juni und er 146,8 im Mai. Die Differenz zwiſchen den Vergleichsmonaten m der beiden Jahre ergilt alſo eine Abnahme des Angebots im lie laufenden Jahr um 22,9 Arbeitſuchende im Mai, 26,5 im Junz 5 und 30, im Juli. Zu dieſer günſtigen Geſtaltung des Arbeits⸗ 7 marktes hat die in dieſem Jahre beſonders ſtarke Nachfrage nach 5. Arbeitskräften in der Landwirtſchaft viel beigetragen 95 Der Wahlrechtsſchwindel.. Einer Frivolität ſondergleichen macht ſich der„Vorwärtz“ durch die ganze Art und Weiſe ſchuldig, wie er ſeine Lüge von dem Attentat der„Parteiführer“ in die Welt ſetzte, und jetzt, 11 nachdem er der Unwahrheit überführt iſt und ſeinen völligen n Rückzug antreten mußte, immer noch Fiktion von Zettelungen Li gegen das Wahlrecht ſeitens der übrigen Parteien aufrecht erhält. ne Der ganze Klatſch und Tratſch des„Vorwärts“ fällt in nichts G zuſammen; er reicht jetzt nicht einmal mehr, um in Bremen ein ri⸗ armſeliges Strohfeuer zu dieſem„Wahlrechtsattentat“ zu ent⸗ 5 fachen. Was ſagen aber die übrigen Blätter, die„Berliner Ztg.“, die„Breslauer Zig.“ und der„Hamburger Korreſpon⸗ 5 dent“, die„auch etwas gehört“ haben wollen, zum Reinfall des„Vorwärts“? Vermehrung der Fabrikaufſichtsbeamten. de Fünfzig Jahre ſind jetzt verfloſſen, ſeitdem die erſten drel f0 Fabrikinſpektoren für die induſtriellen preußiſchen Werke im de Jahre 1854 ernannt wurden. ht gibt es etwa 360 ſolcher 11 Beamten im Deutſchen Reich. ie weitere Vermehrung ihrer m Zahl iſt nötig, nachdem das Kinderſchutzgeſetz in Kraft getreten und am 1. Juli d. J. der Arbeiterſchutz in der Konfektions⸗ ſo induſtrie auch auf die faſt unüberſehbahre Zahl der Werkſtätten 00 der Maßſchneiderei und Putzmacherei ausgedehnt wurde. 8 6 Deutsches Reieh. 5 * Konſtanz, 11. Aug. Welch dankbare und herzliche Verehrung 5 dem von hier ſcheidenden Herrn Geh. Rat Frhr. v. Bodman aus allen Kreiſen in Stadt und Land entgegengebracht wird, bekundete die Abſchiedsfejer, welche ihm zu Ehren Dienstag Abend im Burg⸗ m hofſgal bom liberalen und vom jungliberalen Verein di veranſtaltet wurde. Die Freunde der liberalen Partei hatten ſich ſe aus allen Schichten der Bürgerſchaft, ſowie auch aus benachbarten di Landgemeinden, weiter aus Radolfzell, Singen und Stockach ſo zahl⸗ at reich eingefunden, daß der große Saal trotz der hochſomwerliche 1 Temperatur bis auf das letzte Plätzchen gefüllt war. Als Herr ſt v. Bodman, geleitet von den Vorſitzenden der beiden liberalen Ver⸗ K eine, gegen 9 Uhr erſchien, begrüßte ihn langanhaltenbes ſe klatſchen, und alsbald erhob ſich der Vorſitzende deß ſiberalen Vereing, Herr Reuß, um dem Scheidenden im Namen der Verſammlung die Gefühle der Liebe und Verehrung, ſowie der uauslöſchlichen 1. Dankbarkeit zu warmempfundenem Ausdruck zu bringen. Durch 2 ſeine amtliche Tätigkeit habe ſich Herr v. Bodman das Vertrauen de eines ganzen Landesteils erworben, und unter denen, die mit hm 1 dienſtlich in Berührung kamen, gebe es niemand, der dabei michz fühlte, daß hier ein warmes und menſchenfreundliches Herz ſchlägz für die Intereſſen des Einzelnen wie des Ganzen; ſtets hale Hers b. Bodmann in ſeinem amtlichen Wirken Unparteilichkeit, Gersschkig⸗ keit und Wohlwollen bewieſen. Zu ganz beſonderem Danke— ſeien die Freunde der liberalen Sache Herrn v. Bodman 9 pflichtet; ein Mann von vornehmer und edler baane, el ſich doch nicht geſcheut, am letzten Reichstagswahlkampf, der ſo hüß⸗ liche Begleiterſcheinungen zeitigte, teilzunehmen. Das Hoch deg Redners galt dem Edelmann im edelſten Sinn des Worteg, der in allem Edlen und Guten, in der warmherzigen Liebe zu Volk nd Vaterland uns allen ein Vorbild war, und mit herzlicher Begeiſterung 55 ſtimmte die Verſammlung in das Hoch auf Herrn v. Bodman em, In einer Anſprache von kerniger Kraft feierte nun der Vorſitzendg des Jungliberalen Vereins, Herr Lohr, den Scheidenden, Den 0 Beſtreben der jungliberalen Bewegung, die Jungmannſchaft in die 5 Überale Gedankenwelt einzuführen und die Parteiloſen und Miß⸗ 4 mer betreten, als eine Detonakſon ertönte. Sah hatke einen Ne⸗ volver gegen ſeine Schläfe abgedrückt und war ſofort tot. — Wenn beim Redakteur Taufe iſt. In dem maghariſcheng Wochenblatt einer kleineren ſiebenbürgiſchen Stadt war, dem. .“ zufolge, kürzlich folgende drollige Notiz zu leſen:„Taufe Dis vorige Nummer unſeres Blattes iſt aus folgendem Grunde nichh erſchienen: Es iſt allgemein bekannt, daß unſer Redakteur einen kleinen Buben, Julius, erhalten hat. Na, alſo am vorigen Sonnabenn wurde Julius getauft und unſer geliebter verantwortliche Redg holte ſich einen„Salonſpitz“, unſer Hilfsredakteur war bekneipt 5 unſer lieber Mitarbeiter ſternhagel voll. Es iſt zwar richtig, daß das unſerem Leſerkreiſe wohl bekannt iſt, wiſſen wir donh gut, daß alles auf der denkwürdigen Taufe zugegen war. In jedem Falle abes melden wir den Vorfall unſerem Publikum und bitten um Nach⸗ ſicht. Die Redaktion.“ — Juwelendiebe in der Newyorker Geſellſchaft. Eine ungeheurg Aufregung und Beſtürzung hat ſich der vornehmen amerikaniſchen Well bemächtigt, da während weniger Wochen in der letzten Zeit em große Menge rätſelvoller und unaufgeklärter Juwelendiebſtähle vor⸗ gekommen ſind. Es gab kaum eine größere geſellfchaftliche Veran tung, bei der nicht Juwelen entwendet worden wären, und der Wen der auf dieſe Weiſe verſchwundenen Koſtbarkeiten beläuft ſich bereits auf 1 200 000 M. Eine Spur des Diebes iſt bis jetzt noch nichz gefunden und die„Vierhundert“ der exkluſiven Kreiſe fangen ſchois an, einander zu beargwöhnen. Ueberall ſind die Detektivs des Pinken tonſchen Inſtituts eifrig tätig. Bei jedem Diner, Souper oder Bal bewachen ein Dutzend als unkenntliche oder unſichtbare Gäſte jeds Betwegung der Eingeladenen. Sie erſcheinen im Kellnerfrack und ſtehen hinter den Stühlen der Herrſchaften, hinter Schirmen odeg Schränken lauern ſie verborgen und haben ein wachſames Ohr, ſag ein paarmal mengten ſie ſich ſogar in eleganter Toilette unter dis Gäſte, um die Nachforſchungen noch wirkſamer anſtellen gu können, Damen wie Mrs. Aſtor, Mrs. Alfred und Mrs. geginald Vander⸗ bilt laſſen ſich, wenn ſie zu Geſellſchaften fahren, in ihren Wagen von wolle, um den Sarg öffnen zu laſſen. Kaum hatte er ein Nebenzim⸗ 25 r SgrSansERK Sen, ee Detektivs begleiten. Das allergrößte Aufſehen erregten wohl die r en ee 7 eeer 8 R — enneee eee —. Are * S e nd IWIIIECrC 8 , — General⸗Anzeiger. 8. Seite! ee——— 5 beſtimmten durch kräftigere Betonung des liberalen Gedanken wieder zu gewinnen, habe Herr v. Bodman von Anfang an reges Intereſſe entgegengebracht. Deſſen Kandidatur werde, wenn auch letztes Jahr der Sieg nicht errungen wurde, einen Markſtein und hoffentlich auch einen Wendepunkt im politiſchen Leben des Seekreiſes bilden. Der Redner ſprach zum Schluß den Wunſch aus, daß Herr v. Bodman bald wieder aus der Reichshauptſtadt in unſer ſchönes, geſegnetes Badnerland zurückkehre. Von lebhafteſtem Beifall begrüßt, dankte Herr v. Bodman ſeinen lieben Freunden für die aus treuem Herzen kommende Abſchiedsfeier und für das Vertrauen, das ihm in ſo reichem Maße zuteil wurde; die 8500 Stimmen, die ſich in der letzten Reichstagswahl auf ſeinen Namen vereinten, ſeien wohl die Minderheit, aber für ihn ein wertvoller Vertrauensbeweis geweſen. Mit gutem Willen und mit einem Herz voll Liebe für das Volk ſei er in den Seekreis, wo die Wiege ſeiner Ahnen ſtand, gekommen; in dieſer Liebe habe er die Reichstagskandidatur angenommen; dabei habe er den Kampf vorausgeſehen, aber nicht in Formen, wo man ſeine perſönliche und dienſtliche Ehre angriff. Die Kandidatur habe er nicht aus Streberei angenommen, ſondern aus Pflichtgefühl; und mit gutem Gewiſſen blicke er auf jene Zeit des Kampfes zurück. Es liege ihm völlig fern, polemiſch zu werden, aber eines müſſe er ſagen in dieſer Stunde: er halte es für eine ſchwere Verſündigung an der Seele unſeres Volkes, wenn man unſeren Mit⸗ bürgern ſagt, die Religion mache es ihnen zur Pflicht, einer beſtimmten Partei anzugehören. Die Religion könne nur gewinnen, wenn ſie ſcharf von der Politik getrennt wird. Daß unſer Volk bei ſeiner religiöſen Geſinnung, die er ſehr hoch ſtelle, beharre, wünſche er von Herzen; aber es ſolle ſich deshalb nicht politiſch ge⸗ bunden fühlen, ſondern frei ſeine politiſche Ueberzeugung betätigen. Daran müſſen wir arbeiten, daß dieſer Gewiſſensdruck im politiſchen Dingen von unſerem Volk ge⸗ nommen wir d. Nachdem der Redner noch bemerkt hatte, die Liebe zu unſerem Volk und zu der Heimat am See begleite ihn auch nach Berlin, gedachte er in Worten inniger Verehrung unſeres edlen Großherzogs. Die Verfaſſungsrefor m, das ſchwie⸗ rige Werk, ſei gelungen durch das Zuſammenwirken aller Faktoren, vor allem durch den großherzigen Entſchluß unſeres Landesherrn, der, wie einſt ſein erlauchter Ahn, Karl Friedrich der Geſegnete, am Abend ſeines Lebens im vertrauensvollen Glauben an ſein Volk deſſen Rechte erweiterte. An den Wunſch, daß das köſtliche Leben unſeres Großherzogs und ſeiner edlen Gemahlin, deren ganzes Denken ebenfalls dem Wohl unſeres Landes gehöre, noch recht lange dem badiſchen Volke gewidmet ſei, knüpfte der Redner ein Hoch auf Großherzog Friedrich, das bmuſenden Wiederhall fand. Die Ver⸗ ſammlung ſang hierauf ſtehend die Nationalhymne. Warm empfun⸗ dene Anſprachen hielten lt.„Konſt. Ztg.“ noch die Herren Bürger⸗ meiſter Haulick⸗Konſtanz, Dr. Stadler⸗Singen, Bürger⸗ meiſter Kenner⸗Wollmatingen und Bezirkstierarzt Dr. Maier⸗ Konſtanz. Vorzügliche Vorträge einer Abteilung der Stadtmuſik, ſowie treffliche Geſangsſoli des Herrn Poſtſekretärs Reichle und der Herren Schucker und Vogt würzten den prächtigen Abend. Am Schluß des offiziellen Teils verlas der Vorſitzende, Herr Reuß, Begrüßungsſchreiben und ⸗Depeſchen freundlich gedenkender Partei⸗ — von nah und fern. Schließlich ergriff nochmals der ſcheidende err v. Bodman das Wort, um an die Anweſenden die Bitte zu kichten, ihn auch in der Ferne nicht zu vergeſſen, wie er auch ſie in der Reichshauptſtadt nie vergeſſen werde. Sein Hoch galt der Stadt Konſtanz. * Berlin, 10. Aug.(Zu dem Erlaß des Kultus⸗ miniſter s,) welcher den Lehrern und Schulaufſichtsbeamten die Mitteilung von ſchulſtatiſtiſchem Material an Private ohne ſeine Genehmigung ſtreng verbietet, hört die„Berl. Ztg.“, daß die Veranſtalter der Rundfrage die Lehrer bei ihrer Enquete ganz außer Spiel gelaſſen haben; nicht an die Lehrer ſei das Erſuchen um ſtatiſtiſches Material gerichtet worden, ſondern an die Magi⸗ ſtrate, und dieſe dürften nicht geneigt ſein, von dem Herrn Kultusminiſter Belehrungen entgegenzunehmen, die außerhalb ſeiner Kompetenz liegen. —(unter dem Titel„Das Reich“) wird vom 1. Oktober an in Berlin eine neue politiſche Zeitung erſcheinen. Das Organ wird, dem„Zeitungsverlag“ zufolge, auf dem Boden der kaiſerlichen Botſchaft von 1881 und der ſozialen Erlaſſe von 1890 ſtehen; Bezugsweis 2,25 M. im Vierteljahr. Es ſollen pier Probenummern des„Reichs“ in einer Geſamtauflage von 200 000 Stück erſcheinen. Aus Stadt und Cana. * Maunheim, 11. Aug. 1904. „152 00 Einwohner zählte Mannheim nach der Berechnung des Statiſtiſchen Amts der Stadt Mannheim Ende Juni d. Is. * Eine totale Sonnenfinſternis haben wir in dieſem Jahre am 9. September zu verzeichnen. Es ſei beizeiten auf den Vorgang aufmerkſam gemacht, weil Schauluſtige erſt eine längere Reiſe nötig haben, um ihre Neugier zu befriedigen. Die Plätze, von denen auch diesmal etwas von dem Schauſpiel zu ſehen iſt, liegen nämlich im Großen Ozean und auf der weſtlichen Hälfte Südamerikas. Auf dem europäiſchen Kontinent wird von der Sonnenfinſternis nichts zu merken ſein. Alſo einſtweilen Koffer packen! * Der 5. Deutſche Handwerks⸗ und Gewerbekammertag wird vom 7. bis 9. September in Lübeck abgehalten. Auch diesmal ſteht eine Reihe von wichtigen, die Intereſſen des Handwerks be⸗ Kkührenden Fragen auf der Tagesordnung. Unter anderen kommen zur Verhandlung: 1. Der Befähigungsnachweis für das Baugewerbe und die Erweiterung der Rechte des Meiſtertitels. 2. Schutz des Geſellentitels. 3. Die Beteiligung von Beamten an Konſumvereinen. 4. Die Meiſterkurſe. 5. Die Genoſſenſchaftsbildung im Handwerk. 6. Der Stand der Frage„Fabrik und Handwerk“. 7. Abänderung — reruee⸗ ereeene Diebſtähle während einer Geſellſchaft, die Reginald Vanderbilt zur Einweihung ſeines Hauſes gab. Drei wundervolle Kolliers im Werte von 360 000 M. verſchwanden ſpurlos und auf unerklärliche Weiſe von den Nacken der Damen, die ſie geziert. Koſtbare Broſchen fehlten zu Dutzenden. Als man das Fehlen der Schmuckſtücke bemerkte, ent⸗ ſtand eine unbeſchreibliche Beſtürzung unter den Gäſten. Eine furcht⸗ bare Unruhe lief durch die feſtlich und heiter gekleidete Menge, die eben noch luſtig gelacht, geiſtreich geplaudert. All die Vergnüglichkeit hörte auf, jeder ſah mißtrauiſch auf den anderen und in all den ungſtvollen Blicken las man die quälenden Fragen:„Iſt's einer von Auns, der das⸗getan? Vielleicht war es meine Tiſchdame, vielleicht war es mein Gegenüber, mit de mich mich ſo gut unterhalten? Die De⸗ tektivs, die geglaubt hatten, daß auch nicht die geringſte Bewegung von irgend einem in dem ganzen Saal ihnen hätte entgehen können, waren völlig ratlos und wußten die Diebſtähle nicht zu erklären. Wie durch den Zauberſpruch eines allmächtigen Magiers hinweggenom⸗ men, waren die Juwelen fort. Daß Dienſtboten oder Fremde, die ſich von außen einſchleichen könnten, die Diebſtähle begangen haben, iſt nicht anzunehmen, denn es waren zu ſtrenge und ſorgfältige Vor⸗ ſichtsmaßregeln getroffen worden. Nur in einem Falle wäre das möglich, nämlich bei Mrs. Robert Hitt, in deren Haus eingebrochen wurde, während ſie außerhalb ſpeiſte, und Juwelen im Werte von 140 000 M. geſtohlen wurden. Große Summen ſind ausgeſetzt für jeden, der Mitteilungen über die vermißten Juwelen machen kann, und alle Pfandleiher in den Vereinigten Staaten werden polizeilich bewacht. Der Dieb muß ein feiner Juwelenkenner ſein, denn er immt nur ganz fehlerfreie Perlen, Rubinen und Diamanten. des§ 123.⸗G.⸗O. dahin, daß Tätlichkeiten der Arbeiter unter⸗ einander als Entlaſſungsgrund gelten ſollen. 8. Einrichtung einer Zentrale des deutſchen Handwerks⸗ und Gewerbekammertages. 9. Stellung der Beauftragten der Handwerkskammer als ſtaatliche Aufſichtsbeamte für Handwerksbetriebe. 10. Arbeitgeberſchutzver⸗ bände für Handwerker. Der Handwerks⸗ und Gewerbekammertag hat dadurch eine beſondere Bedeutung erlangt, als nunmehr ſämt⸗ liche 71 im deutſchen Reiche beſtehenden Kammern der Organiſation angeſchloſſen ſind. Am 10. Sept. iſt für die Teilnehmer eine größere Dampferfahrt in die See vorgeſehen. * Monatsüberſicht. Das Statiſtiſche Amt der Stadt Mannheim veröffentlicht folgende Ueberſicht über den Monat Juni: Die Ziffer Maximum im Mai ſtark zurückgeblieben und betrug 10,00(9,04) auf 1000 Einwohner der mittleren Jahresbevölkerung. Ebenſo iſt die Geburtenziffer auf 40,81(39,82) zurückgegangen, dagegen wuchs die Sterblichkeit von 19,20 auf 19,98(19,30) pr. Tauſend. Die Steigerung gegenüber dem Vorjahr iſt ausſchließlich auf Rechnung der Todesfälle von unter 2 Jahre alten Kindern an Magen⸗Darmkatarrh und Brechdurchfall zu ſetzen, deren Zahl in dieſem Jahre 67(36) betrug. Das erſte Halb⸗ jahr 1904 hat unſerer Stadt einen Wanderungsgewinn von lrech⸗ nungsmäßig) 4398 Köpfen gebracht, während im gleichen Zeitraum des Jahres 1903 der Ueberſchuß nur 781 betragen, im erſten Halb⸗ jahr 1902 aber die Stadt 1066 Perſonen durch Wanderungen ver⸗ loren hatte. Namentlich der Zugang männlicher Arbeitskräfte war im Juni ein ſehr ſtarker, in den Bauhandwerken, in der Eiſenindu⸗ ſtrie und bei den ungelernten Arbeitern— faſt allenthalben— er⸗ reichte er nahezu die doppelte Höhe der Abwanderung. Der Frem⸗ denverkehr wies im Juni die nicht unbedeutende Höhe von 10649 auf, im Mai hatte er 11417 Perſonen betragen(nicht 114 117, wie ein unbeſcheidener Druckfehler glauben machen wollte). Uebrigens iſt ein Fremdenverkehr von nahezu 11 500 Perſonen rein quantitativ genommen durchaus nicht geringfügig im Verhältnis zu anderen Städten ähnlicher Größe, wenn auch von einem Fremdenver⸗ kehr in engerem Sinne in Mannheim vorläufig noch wenig zu ſpüren iſt. Auf dem Arbeitsmarkt, ſoweit er in den Ziffern der Zentralanſtalt für Arbeits⸗Nachweis zum Ausdruck kommt, war eine weitere entſchiedene Belebung zu verſpüren, in der männlichen Abtei⸗ lung waren 1847(1436), in der weiblichen 509(326) offene Stellen zu beſetzen, insbeſondere hat ſich auch die Vermittlung länd⸗ licher Arbeiter in ſteigendem Maße durch die Anſtalt vollgogen. Frei⸗ lich muß hervorgehoben werden, daß es ſich bei der Arbeitsgelegenheit am Platze ſelbſt ſehr häufig nur um ſolche vorübergehenden Charak⸗ ters handelte, denn nach dem Ausweis der Krankenkaſſen hat ſich die Geſamtarbeiterzahl am Schluß des Monats gegenüber dem Stand zu Beginn desſelben nicht mehr ſtark gehoben. Bei den männlichen Krankenkaſſenmitgliedern war eine Vermehrung um 225, bei den weiblichen dagegen eine Abnahme um 76 nachzuweiſen. Auch die Zahlen der offenen Armenpflege zeigen im Berichts⸗ monat zwar einen Rückgang, indem auf 1000 Einwohner 21,65 (21,45) Unterſtützte gegenüber 21,72 im Mai kommen, und der relative Aufwand ſich auf 108,76(99,21) M. gegenüber 110,65 M. im Mai ſtellte, allein im Vergleich zum Juni 1903 ſind die Ziffern, wie erſichtlich höher, ohne daß hierfür im ganzen Charakter der wirt⸗ ſchaftlichen Lage eine ausreichende Erklärung zu finden wäre. Im Perſonenverkehr der Staatsbahnen machen ſich Monat für Monat dieſelben Erſcheinungen geltend, nämlich im Rück⸗ gang der verausgabten einfachen Fahrkarten, dagegen eine Zunahme aller übrigen Fahrtausweiſe, namentlich der Arbeiterwochenkarten und Kilometerhefte. Die ſtädtiſche Straßenbahn beförderte 52 431(44 865) Perſonen pro Tag, was dem Mai gegenüber einen nicht unweſentlichen Rückgang bedeutet, von dem ſämtliche Linien auf Mannheimer Gemarkung, namentlich aber die Linie Schlachthof⸗ Jungbuſch betroffen wurden. Der Güterverkehr betrug im Staats⸗ und Induſtriehafen 489 000(519 000) Tonnen, das hier verzeichnete Minus wurde aber durch die koloſſale Zunahme des Verkehrs im Rheinauhafen mit 213 000(111 000) Tonnen mehr als ausgeglichen, ſodaß der Geſamtverkehr 702 000 (680 000) Tonnen betrug. Die Bautätigkeit iſt auch im Juni aus ihrer Lethargie nicht herausgekommen, im ganzen gelangten 10 (13) Wohngebäude mit 57(91) Wohnungen zur Fertigſtellung. Wenig belebt war auch der Liegenſchaftsmarkt. Wohl wur⸗ den, dank größeren Umſätzen in der Innenſtadt für 2,23(1,58) Mill. M. Gebäude verkauft, dagegen brachte es der Verkehr mit Bau⸗ plätzen, der ſich ausſchließlich auf Lindenhof und Schwetzingervor⸗ ſtadt beſchränkte, nur auf 327 000(880 000) M. Der Erlös für durch Zwangsverſteigerung übergegangenen Liegenſchaften erreichte die enorme Höhe von 628 000(272 000 M. Der Waſſe r⸗ verbrauch war infolge der warmen Witterung um 6,3 Proz. höher als im Vorjahr, der Gasverbrauch hielt ſich genau auf der⸗ ſelben Höhe. Der Fleiſchkonſum war mit 0,171(0,167) Kilogramm pro Kopf und Tag etwas höher als im Juni 1908. Dem Theaterbeſuch tat die ſommerliche Wärme Abbruch, ſodaß der Tagesverkauf einmal auf die winzige Zahl von 39 Billets ſinken konnte. * Freguenz unſerer Theater im Monat Juni. Nach den Statiſt. Monatsberichten der Stadt Mannheim wies unſer Hoftheater im Monat Juni den beſten Beſuch(1377 Perſonen) bei der Auffüh⸗ rung der Langerſchen Oper„Der Pfeifer von Hardt“ an Fronleich⸗ nam auf. Am ſchlechteſten war das Genoſſenſchaftsbenefig bei welchem„Der Verſchwender“ aufgeführt wurde, beſucht(470 Per⸗ ſonen). Das Neue Theater im Roſengarten wies die ſtärkſte Frequenz(937 Perſonen) bei der Aufführung der Operette „Das ſüße Mädel“ und die ſchwächſte bei der Wiedergabe des tollen Schwankes„Die Dame von Maxim“(280 Perſonen) auf. * Die Schwalben ſammeln ſich heuer früher wie in anderen Jahren zum Abzug nach Süden. Schon vor einigen Tagen fah man in verſchiedenen Orten Badens ganze Scharen auf den Dächern, Telephon⸗ und Telegraphendrähten Raſt machen, um dann weiter⸗ zuziehen. Die Wetterkundigen, die ſchon ſeit langem einen frühen und ſtrengen Winter vorausgeſagt haben, werden vielleicht darin eine Beſtätigung für ihre Prophezeiung erblicken. Die Zahl der lieben Tierchen hat leider gegen früher bedenklich abgenommen und wird auch noch weiterhin abnehmen, ſolange nicht ein internationales Vogelſchutzgeſetz dem Maſſenmorde, der beſonders in Italien an un⸗ ſern Singvögeln Jahr für Jahr begangen wird, Einhalt gebietet. * Londoner Stellenſchwindel. In jüngſter Zeit annonziert eine Londoner Firma R. Link u. Co. in Frankfurter Zeitungen, daß ſie Buchhalter und Korreſpondenten gegen Gehalt von 3000 M. ſuche. Auf Offerte ergibt ſich dann, daß fragliche Firma anſcheinend eine Stellenvermittlung iſt und ſie verlangt in einem Schreiben, deſſen Inhalt nicht vertrauenserweckend iſt, die ſofortige Einſendung von 20,40 M. für Vermittlungsgebühren. Die größte Vorſicht dieſer Firma gegenüber ſcheint dringend geboten. * Von einem Radfahrer umgefahren wurde heute mittag kurz nach 12 Uhr auf dem Gontardplatz eine ältere, mit Zeitungsaus⸗ tragen beſchäftigte Frau. Die Frau trug eine ſtark blutende Ver⸗ letzung am Kopfe davon. Der Radfahrer konnte unerkannt ent⸗ kommen. Nus dem Grossberzogtum. * Schwetzingen, 11. Aug. Heute vormittag 11 Uhr wurde lt. „Schw. Ztg.“ Herr Bürgermeiſter Wipfinger auf dem Großh. Bezirlsamt durch Herrn Oberamtmann Wendt verpflichtet. Herr Wipfinger wird ſeinen Dienſt ſofort antreten. Freiburg, 11. Aug. In der Nacht zum 11. Aug., kurz nach Mitternacht, wurde unfere Feuerwehr alarmiert. Es brannte im Vorort Haslach. Wegen der großen Trockenheit und wegen * ligkeit um ſich, ſodaß in kurzer Zeit Wirtſchaftsgebäude und Wohn⸗ haus des Landwirts Kauth ein Raub der Flammen wurden. K. hatte erſt vor kurzem ſein Anweſen in der Lorettoſtraße hier verkauft und war nach Haslach gezogen. Sämtliche Bewohner des Hauſes, daruntez eine 12 Köpfe zählende Familie, konnten nur das nackte Leben retten. Das Vieh konnte in Sicherheit gebracht werden. * Kleine Mitteilungen aus Baden. Der 17 Jahre alte Blechner⸗ lehrling Oskar Pferrer aus Daxlanden ſtürzte geſtern nachmittag halb 5 Uhr von dem 10 Meter hohen Dach des Neubaues Garten⸗ ſtraße 11 in Karlsruhe, wo er beſchäftigt war, ab und hatte durch den Sturz ſo ſchwere innere Verletzungen erlitten, daß er ſofort nach dem Vinzentiushaus verbracht werden mußte, woſelbſt er gegen 7 Uhr infolge der erlittenen Verletzungen geſtorben iſt. — Im Garten des Gaſthaufes„zum grünen Hof in Handſchuhs⸗ heim befindet ſich ein Rebſtock(Amerikaner), an dem ſich nicht weniger als 4597 gut entwickelte Trauben befinden. Ebenſo als große Seltenheit muß es bezeichnet werden, daß in Handſchuhsheim im ſog. Steinberg dieſes Jahr ſich reife Feigen vorfinden, was ſeit dem warmen Sommer des Jahres 1852 nicht mehr der Fall war. — In Waldhilsbachbrannten Wohnhaus und Scheuer des Jak. Kaltſchmitt nieder. Das Vieh konnte gerettet werden. Das Mobiliar iſt größtenteils verbrannt. Kaltſchmitt iſt verſichert. Dem in der Dachwohnung wohnenden Johann Leonhard iſt ebenfalls alles verbrannt.— Vor einigen Tagen entſtand in Mühlhauſen unter zwei Brüdern beim Nachhauſegehen aus der Wirtſchaft eine Schlä⸗ gerei, wobei der eine dem anderen ſein Taſchenmeſſer in Bruſt und Arm ſtieß.— In Dürrheim brannte Montag früh das Haus des 1 Martin Hieſtand nieder.— In Aaſen(A. Donau⸗ eſchingen) wurde am Sonntag die einzelſtehende Scheuer des Land⸗ wirts Zeller mit allen Futter⸗ und Fruchtvorräten eingeäſchert. Der Schaden beträgt etwa 1000 M. und iſt nicht verſichert. Es wird Brandſtiftung vermutet.— Als der Brandſtiftung an dem in Wallbach(A. Säckingen) abgebrannten Kaiſer'ſchen Anweſen dringend verdächtig iſt der Taglöhner Martin Rotzler von Oeflingen verhaftet worden.— Dienstag abend ertrank bei Rhein⸗ felden beim Baden im Rhein der Elektriker Karl Zeißer infolge eines Schlaganfalles. Zeißer iſt 25 Jahre alt und erſt ſeit 2 Mo⸗ naten verheiratet.— Auf der Heubühne ſeiner elterlichen Behaufung im Zinken Kohlwald bei Tennenbronn(A. Triberg) erhängt aufgefunden wurde der ledige, 19 Jahre alte Fabrikarbeiter Paulus Günter. Der Unglückliche war ſchon jahrelang mit einem chroniſchen Leiden behaftet. Plalz, Heſſen und Umgebung. * Ginsheim, 11. Aug. Montag Nacht hatte das 19jährige Dienſtmädchen Margareta Strauch beim Schlafengehen die Lampe brennen laſſen. Als das Mädchen eingeſchlafen war, fiel die Lampe um und ſetzte das Bett in Brand. Das Mädchen erlitt fürchterliche Brandwunden, an denen es kurz nach ſeiner Einlieferung in das Krankenhaus zu Groß⸗Gerau ſtarb. * Mainz, 11. Aug. Zwei Fuhrleute der Rheiniſchen Brauerei in Weiſenau, die miteinander gut befreundet waren, ſchliefen zu⸗ ſammen in eift und demſelben Zimmer. Als in der Sonntag Nacht der eine nach Haus kam und ſeinen Zimmergenoſſen ſchlafen ſah, band er ihn aus Scherz am Bett feſt. In der nächſten Nacht wollte der Gefoppte ebenfalls eine Neckerei anbringen. Er wartete deshalb, bis der andere Burſche ſchlief, dann ſchlich er ſich an ſein Bett und kitzelte ihn. Im nächſten Augenblick ſprang er auf, ſtieß einen Schret aus und ſtürzte dann zuſammen. Infolge des Schrecks, den ihm das Kitzeln im Schlaf verurſacht hatte, war ihm eine Ader ge⸗ platzt. Um den Mann vor einer Verblutung zu retten, mußte er Leiche geländet. dieſer Stunde wurde er nicht mehr geſehen. e. Aus Rheinheſſen, 10. Aug. Heute morgen iſt in Jugen⸗ heim das Rettungshaus mit Nebengebäuden brannt. Die Entſtehungsurſache des Feuers iſt noch nicht bekannt. c. Von der Nahe, 11. Aug. Der gefürchtete Rebfeind, die Re b⸗ laus, wurde in der Gemarkung Laubenheim, Lage„Belg“ in einem jungen Weinberg gefunden. Der ganze Diſtrikt wurde abgeſperrt. Frankfurt, 11. Aug. Bei einem Waren⸗ und Möbelkredithaus in der Töngesgaſſe kam man großen Unterſchlagungen ſeitens dreier Angeſtellten namens Körner, Kahlo und Heimann auf die Spur. Für viele hunderte Mark Waren wurden in der Wohnung befindet ſich der Schutzmann Kircher, der in Bockenheim infolge eines Verſehens durch den Werkmeiſter Grundner durch Revolvperſchüſſe ſchwer verletzt wurde. * Frankfurt, 10. Aug. gewerbe berichtet die„Frkf. Ztg.“ neuerdings: Der Verband baugewerblicher Unternehmer Frankfurt g. M. hielt heute morgen eine Generalverſammlung im Kaiſerhof ab, die von etwa 100 Arbeitgebern beſucht war. Definitive Beſchlüſſe konnte man noch nicht faſſen, da in einer vorausgegangenen Ausſchußſitzung des Mitteldeutſchen Arbeitgeberverbandes für das Baugewerbe die Vertreter der Verbände Mainz, Darmſtadt und Wiesbaden die Er⸗ klärung abgegeben hatten, daß ſie ohne nochmalige Rückſprache mit heißen könnten. Die genannten drei Unterverbände werden Ver⸗ Vorſchlag bringen. Das ſoll möglichſt ſchnell geſchehen Da es wahr⸗ den Vorſchlägen zuſtimmen, ſo kann der Vertrag noch am Freitag unterzeichnet werden. Der Frankfurter Unternehmerverband iſt, wie wir erfahren, gewillt, den Vertrag bis zum 1. März 1908 auf der Baſis abzuſchließen, daß bis zum 1. März 1905 ein Stundenlohn von 50 3, von da ab ein Jahr 52 3, und von 1906 bis 1908 ein Lohn von 54 8 bezahlt wird. Die Angelegenheit mit den Bau⸗ hilfsarbeitern will man noch ſolange zuriickſtellen, bis der Vertrag mit den Maurern und Zimmerern endgültig erledigt iſt. Gerſchtszeſtung. telegraphiſch ſchon kurz berichtet. Das Kriegsgericht hatte ſich mit den Mißhandlungen zu befaſſen, denen der Musketier ſeitens ſeines Unteroffiziers Emanuel Lux und des ſtell⸗ vertretenden Stubenälteſten Gefreiten Stanislaus Kwasnig ausgeſetzt geweſen iſt und die den Bedauernswerten dazu getrieben warf. Zunächſt wurde dem Unteroffizier zur Laſt gelegt, den Klemmt in 81 Fällen mißhandelt, in 56 Fällen vorſchriftswidrig behandelt und in 2 Fällen beleidigt zu haben. Faſt täglich, oft ſogar mehrmals am Tage, hatte der Unteroffizier, wie wir dem Bericht des „Niederſchleſ. Anz. entnehmen, den Klemmt wegen Unregelmäßig⸗ keiten im Dienſte geohrfeigt, mit der Fauſt derart ins Geſicht ge⸗ ſchlagen, daß Klemmt mit dem Kopf an den Schrank flog. Die Ohr⸗ feigen wurden hintereinander und in einer Stärke verabfolgt, daß die Kameraden des Klemmt glaubten, dieſen müſſe das Trommelfell 50 des herrſchenden Waſſermangels griff das Feuer mit großer Schnel⸗ in das Rochusſpital gebracht werden.— Der Trompeter Grimm von dem Feld⸗Artillerie⸗Regiment Nr. 63, den man ſchon ſeit einigen Tagen vermißte, wurde am Dienstag unweit der Kaiſerbrücke als Die Urſache für den Selbſtmord iſt unbe⸗ kannt. Vor einigen Abenden ſaß Grimm mit Kameraden im Wirts⸗ haus. Plötzlich ſtand er auf und ging, ohne jeden Gruß, fort. Seit abge⸗ Kahlos und Körnes vorgefunden.— Auf dem Wege der Beſſerung Zur Ausſperrung im Bau⸗ ihren Mitgliedern die neuen Lohnbedingungen der Arbeiter nicht gut⸗ ſammlungen einberufen, in denen ſie die verlangten Stundenlöhne — in den übrigen Fragen ſcheint man ſich geeinigt zu hahen— zum ſcheinlich iſt, daß auch die Städte Darmſtadt, Wiesbaden und Mainz * Ueber die kriegsgerichtliche Verhandlung in Glogan wurde Klemmt bon der 7. Kompagnie des 58. Infanterieregiments haben, Selbſtmord zu begehen, indem er ſich auf die Schienen blatzen. Oftmals nahm der Unteroffizier den Klemmt im Ver⸗ ————— — 4. Serte. General⸗Anzeiger. 7 n, 11. Augiſt. ſchlage allein vor. Hierbei wurde Klemmt mit der Fauſt auf den Kopf und in das Geſicht mit dem Gewehrriemen geſchlagen. Weiter hatte der Unteroffizier den K. in die Wange gekniffen und ſo hin⸗ und hergezerrt und mit der Klopfpeitſche geſchlagen. Die übrigen Leute der Stube wurden von dem Unteroffizier ebenfalls beim Vor⸗ geigen der Sachen oder in der Inſtruktionsſtunde täglich in derſelben Weiſe wie K. behandelt. Einen Musletier ſtieß Lux mit dem Kopfe gegen den Schrank, daß die Türfüllung einbrach. Wenn die Leute abends nicht ſchnell genug zu Bett gingen, wurden ſie mit der Klopfpeitſche geſchlagen. Wie der Unteroffizier mit den Musketieren umſprang, ſo tat es auch der Gefreite, auch in Gegenwart des erſteren. Das letzte Kommisbrot des K. hatte der Gefreite durch Kreideſtriche in acht Teile geteilt und ihm befohlen, daß K. täglich nur das Brot zwiſchen zwei Kreideſtrichen eſſen ſolle, damit er nicht zu dick werde; das auf dieſe Weiſe eingeteilte Brot ſollte K. allabend⸗ lich vorgeigen. Der Gefreite gab in der Verhandlung an, zumeiſt guf Anordnung des Unteroffiziers in dieſer ſträflichen Weiſe gehan⸗ delt zu haben. Der tragiſche Ausgang der Mißhandlungen wurde dadurch herbeigeführt, daß der Unteroffizier dem Klemmt eine be⸗ ſondere Demütigung in Ausſicht geſtellt hatte. Da K. angeblich ſchmutzige Füße hatte, befahl der Unteroffizier, daß K. mit bloßen Füßen durch die ſämtlichen Stuben der Kompagnie geführt werden ſollke, während die anderen gerade Abendbrot eſſen würden. Der Unteroffizier hoffte von dieſer Prozedur auch, daß K. von den Kame⸗ raden geſchlagen werden würde. Der Gefreite K. erbot ſich, dieſe Exekution zu vollziehen, der Unteroffizier betraute jedoch einen Tambour damit. Dieſer ſchickte den Delinquenten kurz vorher in die Kantine nach Zigaretten. Klemmt begab ſich auch nach der Kantine, kehrte aber nicht nach der Stube zurück. Er war vielmehr nach der Bahnſtrecke gelaufen und hatte ſich in der Nähe der Kriegsſchule vor den aus Breslau kommenden Schnellzug geworfen, von dem er auf der Stelle getötet wurde. Die Beleidigung des Klemmt war dadurch erfolgt, daß der Unteroffizier zu den Leuten geſagt hatte, als K. ſpäter zum Eſſen kam:„Schnickt doch den Hund, daß das Aaas überhaupt nicht mehr zum Freſſen kommt.“— Ein Antrag des Vertreters der Anklage, die Verhandlung unter Aus⸗ ſchluß der Oeffentlichkeit zu führen, wurde— mit Vor⸗ behalt— vom Gericht abgelehnt. Der Vertreter der Anklage bezeichnete die Angeklagten als„Soldatenſchinder ge⸗ meinſter Art“, die ein blühendes Menſchenleben auf dem Ge⸗ wiſſen hätten infolge ihrer unmenſchlichen Handlungs⸗ weiſe, Es ſei höchſt wahrſcheinlich, daß viel, viel mehr von ihnen begangen worden ſei, als das in der Verhandlung Erwieſene. Er beantragte gegen Lux 1 Jahr 6 Monate Gefängnis, gegen Kwasnig 1 Jahr Gefängnis und im erſteren Falle auf Degradation. Nach langer Beratung verkündete der Gerichtshof das bereits gemeldete Urteil: Der Unteroffizier Lux wurde wegen Mißhandlung Unter⸗ gebener in mindeſtens 229 Fällen, wegen vorſchriftswidriger Be⸗ handlung von Untergebenen in 12 Fällen, wegen Körperverletzung in 10 Fällen, wegen Beleidigung in 2 Fällen, wegen Anmaßung der Dienſtgewalt und mangelhafter Beaufſichtigung in je einem Falle zur Degradation und einem Jahre und ſechs Mongten Gefängnis verurteilt, der Gefreite Kwasnig wegen Mißhandlung Untergebener in mindeſtens 110 Fällen, Körperverletzung in 31 Fällen und vor⸗ ſchriftswidriger Behandlung von Untergebenen in mindeſtens 90 Fällen zu einem Jahre Gefängnis. 8 * Die Mannheimer Strafkammer verurteilte heute den 19 Jahre alten Taglöhner Valentin Geiſt aus Käferthal, der am 3. v. Mts. auf der Heimkehr von einem Waldfeſte bei Viernheim während der FJahrt den Sattler Karl Leiſt in heimtückiſcher Weiſe überfiel und ihm einen Meſſerſtich verſetzte, zu der Gefängnisſtrafe von %½ Jahren. Der Staatsanwalt hatte 3 Jahre beantragt. Theater, Runſt und(Giffenſchaſt. Herr Philipp Spohn, geborener Mannheimer und Schüler des Herrn Hofſchauſpielers Emil Hecht, Volontair an der hieſigen Hof⸗ büthne, wurde ab September als Liebhaber an das Stadttheater nach Jreiberg engagiert. Hanslick und Hebbel. Von Intereſſe iſt mancherlei, was Hans⸗ lick in ſeinen Memoiren über Friedrich Hebbel mitteilt:„Ich habe kaum jemanden,“ ſo ſchreibt er u..,„ſo formvollendet, ſo druckreif voxtragen hören. Nicht ein Wort hatte er zu korrigieren, nicht ein Interpunktionszeichen fehlte. Es war ein ſeltener Genuß, Hebbel zu hören. In dieſem Genuß empfand ich nur eine Eigentümlichkeit Hebbels ſtörend: er kam ſprechend dem Angeredeten immer näher und mäher, his dieſen der Hauch ſeines Mundes berührte..„ Mit ſeinen wunderbar ſchönen blauen Augen ſchien er dem andern tief ins Innerſte zu bohren. Zu den Gegenſtänden ſeines beſonderen Haſſes gehörten Julian Schmidt und Gutzkow. Eines Tages betraf mich Hebbel auf der Lektüre einer ſenſationellen neuen Flugſchrift von Gutzkow„Deutſchland am Vorabend ſeiner Größe und ſeines Falles“. „Junger Mann!“ fuhr er zornig los,„mit was für Zeug verderben Sie Ihre Zeit? Merken Sie: man muß nur zweierlei Schriften 19 55 will ich mich über die Fabrikation von Stiefeln belehren, leſe ich das Werk eines Schuſters, alſo eines Jachmannes. Alles übrige nur von den wahrhaft großen, führenden Geiſtern der Literatur.“ Man konnte Hebbel manchmal mit der harmloſeſten Bemerkung in Harniſch bringen. Nach einer Aufführung von„Judith“ äußerte ich:„Wie ſchön war die Aufführung, wie großartig Ihre Frau im 3. Akt.“—„Im 3. Akt?“ entgegnete Hebbel ſpitzig und gereizt, „im 3. Akt? Ich glaube von einem Ende bis zum andern, von einem Ende bis zum andern.“ Ein andermal war von Goethe die Rede; meine ungemeſſene Bewunderung für„Fauſt“ veranlaßte Hebbel zu folgenden Worten:„Goethe iſt unſer größter Lyriker, bleibt unerreichbar als Lyriker. Als Dramatiker iſt er ein Kind gegen mich!“ Als Hebbel von Geibels Trauerſpiel„Brunhilde“ hörte, äußerte er:„Das iſt ja, ols ob eine Nachtigall den Donner nachahmen wollte!“(Voſſ. Ztg.) 3. Internationaler Mathematiker⸗Kongreß. (Von unſerm Korreſpondenten.) V. Dr. D. Heidelberg, 11. Auguſt. Der Empfang bei Hof. Ein ſonniger Sommertag lag in ſtrahlender Pracht weit über der Landſchaft, als die Extrazlige in Schwetzingen eintrafen, um die Gäſte des Großherzogs zum Empfang im dortigen Schloſſe zu bringen. Kurz zuvor war in Vertretung ſeines Vaters der Erb⸗ großherzog angekommen und Feuerwehr und Krieger⸗ und andere Vereine ſtanden, zum Teil noch ſpalierbildend, in den breiten Straßen des freundlichen Landſtädtchens. Von nah und fern herbeigeeilte 9 1 5 füllten die Straßen, aufmerkſam die mehrere Hundert gählende Schaar der Gäſte muſternd. Am Eingang zum Schloßhof hielten zwei Gendarmen zu Pferd und Hofbedienſtete wachten ängſt⸗ lich darlber, daß kein Ungeladener in das Innere kam. Die Teil⸗ nehmer des Kongreſſes ſollten ganz allein als die willkommenen Gäſte des Landesherrn erſcheinen. So war es der Wille des Groß⸗ herzogs. In der linken Allee befand ſich bereits der Erbgroßherzog, während beim Eintritt in den Schloßgarten Exzellenz von Freyſtedt in liebenswürdigſter Weiſe die Honneurs machte. Beſonders für die Zahlreichen Ausländer war es ein reizvolles, ungekanntes Bild, den Fürſten in zwangloſeſter Weiſe ſich unter ſeinen Gäſten bewegen zu ſehen. Nichts von höfiſchem Prunk, kein Zeremoniell, keine glitzern⸗ den Ordensſterne, keine Lackſchuhe und goldgeſtickte Uniformen. Der Erbgroßherzog hatte nicht einmal die Generalsſtreiſen an den Pein⸗ kletbern, der einzige, der überhaupt einen Orden trug, war General⸗ adjutant, Generalleutnant Exzellenz von Müller. Er hatte das eiſerne Kreuz angelegt und gleich ſeinem Herrn hat dieſer beſcheidene prächtige Mann ſich die Herzen aller derer gewonnen, die mit ihm in Berührung kamen. Es iſt ſchwer, faſt unmöglich, den Eindruck zu ſchildern, den die Perſönlichkeit des Erbgroßherzogs auf die Ausländer und unfere norddeutſchen Reichsbrüder gemacht hat.„Der Worte ſind genug gewechſelt, laßt uns nun einmal Taten ſehen“, heißt es im Fauſt, und wenn an den Tagen vorher von höchſter Seite, wie aus dem Munde der Größen der Wiſſenſchaft immer davon geſprochen worden war, daß die Wiſſenſchaft die polttiſchen Schranken niederreiße, daß da, wo man in ihrem Schatten Höhenwege wandle, es nur ein ideales Ziel gibt, das: ſich auch den Herzen menſchlich näher zu bringen— hier war Erfüllung geworden, was Worte vorher froh⸗ lockend verkündet hatten. Inzwiſchen legte ſich der dämmernde Abend mählig über die Erde. Es war faſt 7 Uhr geworden, als der letzte der Anweſenden dem Erbgroßherzog vorgeſtellt war und Gelegenheit gehaht hatte, Aug' in Auge dieſem Urbild eines deutſchen Fürſten mit Wort und Blick zu ſagen, wie wohl, wie heimiſch er ſich in ſeiner Nähe fühle. Während der letzten Vorſtellungen waren auch von Herrn Photograph Menzel in Ladenburg, der vom Hofe die Erlaubnis dazu erhalten hatte, einige Gruppen, um den Erbgroßherzog, zwanglos, wie ſie der Zufall gerade gab, auf der Platte feſtgehalten worden. Auch ein größeres Gruppenbild, aber ohne den höchſten Herrn, wurde ſpäter aufgenommen. Die letzte Stunde des Beiſammenſeins— während des Em⸗ pfangs war im Garten Thee ſerviert worden,— wurde in der Orangerie um die Büffet verbracht. Um 8 Uhr brachte Profeſſor Weber⸗Straßburg noch ein Hoch auf den lieben Gaſtgeber aus und dann mußte eben geſchieden ſein, aber es war für mich charak⸗ teriſtiſch, als einer von den Herren des Auslands, deſſen Barthaar ſchon die Silberfäden des Alters durchzogen, mir einen Blätterzweig zeigte und, mich ſtrahlend anblickend, ſagte:„das nehme ich mit nach Hauſe zum Andenken an Schwetzingen, denn ſo etwas gibt es nur einmal.“ Und ſo ging man dann, das Herz voll von den gewonnenen Eindrücken, wie einen der Zufall zuſammenführte, zum Bahnhof. Der Bann der Etikette war gebrochen, aus einer zuſammengewür⸗ felten Menge hatte ſich ein einheitliches harmoniſches Ganze heraus krhſtalliſiert. Heueſte Hachrichten und Celegramme. Orivat-Telegramme des„General-Hnzeigers“ * München, 11. Aug. Der Landtag wurde durch den Pringregenten heute vormittag geſchloſſen. * Göttingen, 11. Aug.(Frkf. Ztg.) In Wolpriehauſen ſind 40 Typhusfälle amtlich gemeldet worden, darunter mehrere tötlich. * Berlin, 11. Aug. Der Kaiſer hatte heute vor⸗ mittag eine Konferenz mit dem Reichskanzler und empfing gegen Mittag die ſüdafrikaniſchen Anſiedler in Gegenwart des Reichskanzlers; ſpäter empfing er den Erbgroß⸗ herzog von Mecklenburg⸗Strelitz zur Notifikation des Regie⸗ rungsantrittes des Großherzogs. Um 2 Uhr gedenkt der Kaiſer nach Wilhelmshöhe abzureiſen. * Düſſeldorf, 11. Aug. Hieſigen Blättern zufolge er⸗ ſchoß der Ingenieur Zimmer aus Schöneberg in einem hieſigen Hotel ſeine Frau und darauf ſich ſelbſt. * Metz, 11. Aug. In der geſtrigen Sitzung des 4. Ver⸗ bandstages deutſcher Eiſenbahnärgte ſprachen Prof. Fürſtner über die Unfall⸗Neuroſen mit beſonderer Berückſich⸗ tigung der Eiſenbahnverhältniſſe, Prof. Ledderhoſe⸗Straßburg über Begutachtung von Unfällen, Sanitätsrat Dr. Schwechten⸗Berlin über Krankenbeförderung ferner Sanitätsrat Dr. Ullersberger⸗Straßburg über farbige Signale. Schließlich zeigte Dr. Schmidt eine Methode zur Unterſuchung von Giſenbahnbeamten Hieran ſchloß ſich eine kurze Beſprechung, gemeinſames Mittagseſſen im Lehrer⸗ guf der Giſenbahn; auf Farbenblindheit, Abends 7 Uhr wurde ein Seminar abgehalten. * Straßburg, 11. Aug. In Saargemünd iſt der Typhus ausgebrochen. Die Zahl der am Typhus Erkrankten be⸗ läuft ſich, der„Sgargem, Ztg.“ zufolge, auf 35—40. Durn 11, Infolge einer neuen Dienſtordnung brach in den Brucher Schächte: 800 Mann nicht eingefahren. *London, 11. Aug. Bei der Erſatzwahl im Kreiſe Lamaek wurde den Konſervativen mit der liberalen Mehrheit von 942 Stimmen der Parlamentsſitz entriſſen, obgleich die Arbeiterpartei durch Aufſtellung eines eigenen Kan⸗ didaten die libergle Parteſ geſchwächt halte. Der Wahlkreis gehörte ſeit 1886 den Liberalen zu, fiel aber 1901 an die Kon⸗ ſervativen. ein Strike aus; bei der Frühſchicht waren Ausſperrung, errn, Aunsſperrung der Berlingr Me aus Es iſt möglich, daß eine allgomeine ſich Davon zen. Die Ausſperrung allgrhefter gen Formerausſperrung der ges entwickelt. ffen! würden etwa der Eiſenformer Berli arbeiten der Fitma Schwartztopp anzufertigen, erſtreckt ſich jetzt auf etwa 400 Perſonen. Davon ſind nach einem geſtern in einer Ver⸗ ſammlung der Former erſtatteten Bericht eg. 300 Former, der Reſt Kernmacher. Zwet Drittel der Formarbeiter ſind noch in den Be⸗ trieben. Aber man rechnet damit, daß dieſe auch in den nächſten Tagen entlaſſen werden, da der Verband der Verliner Metallindu⸗ ſtriellen in ſeiner Verſammlung einen dahin gehenden Entſchluß ge⸗ faßt hat.(Irkft. gig) Zum Tode Waldeck⸗Rouſſeaus. *Paris, 11. Aug. Alle republikaniſchen Blätter ſprechen ihr lebhaftes Bedauern aus beim Tode Waldeck⸗Rouſſeaus. Die Republik verliert in ihm, ſagen ſie, einen ihrer berühmteſten Advokaten und einen ihrer beſten Perteidiger. Sie ſagen, wenn Waldeck auch Mäßigung gezeigt hätte, ſo hätte er doch die Notwen⸗ digkeit von demokratiſchen Reformen eingeſehen; er zeigte dies be⸗ ſonders bei dem Zuſtandekommen des Geſetzes, das das Syndikats⸗ weſen organiſieren ſollte. Die Organe der Majorität betonen auf der anderen Seite die Wichtigkeit der Rolle, die Waldeck ſeit 1889 geſpielt habe. Sie ſehen in ihm den Retter der Republik in der ſchwerſten Kriſis, die ſie damals durchgemacht habe. Die Organe der Oppoſition, der Monarchiſten und Klerikalen erkennen, wenn ſie ſich auch gegen die Politik des früheren Konſeilspräſidenten ausſprechen, immerhin ſeine hohe Begabung und ſeine bewunderns⸗ werte Beredſamkeit an. Die Engländer in Chaſſa. * London, 11. Aug.(Reutermeldung.) Der Dalaf Lama iſt aus Lhaſſa entflohen, ließ aber ſein Siegel zurück. Oberſt Pounghusband betrat mit einer Eskorte Thaſſa, wo ihn der Ambau(chineſtſche Geſchäftsträger) mit großen Förmlichkeiten empfing. Pounghusband erſuchte den Ambau, die Ernennung von drei bis vier tibetaniſchen Delegierten zu erwirken, die aber nicht wechſeln dürften. Die Tibetaner würden vielleicht die Verhandlungen abkürzen, wenn der Ambau ſiee darauf aufmerkſam machte, daß zu den Vertragsbeſtimmungen auch die Zahlung einer Entſchädigung gehöre, und mit jedem Tage des weiteren Aufenthalts der Engländer die zu zahlende Entſchädigung wachſe. Der Krieg. Vor Port Arthur. * Tſchifu, 11. Aug.(Reuter.) Der hier eingetroffene ruſſiſche Torpedozerſtörer iſt der„Retſchitelng“. Der Kapitän erklärt, daß die großen Kriegsſchiffe Port Arkhur nur in der Abſicht verlaſſen hätten, ſich mit dem Wladiwoſtok⸗ geſchwader zu vereinigen.(2) Die Japaner griffen die Feſtung täglich mit unverminderter Energie an, wobei ſie mit rückſichtsloſem Mute ihr Leben auf das Spiel ſetzten; vom Wolfshügel beſchöſſen ſie die Stadt mit Granaten. Das ruſſiſche Hoſpitalſchiff„Mongolia“ begleite die Flotte und führe Frauen und Kinder an Bord. * Tokio, 11. Aug. Das Feuer der an der Küſte bei Port Arthur aufgeſtellten japaniſchen Artillerie trieb geſtern die ruſſiſche Flotte ſeewärts. Sie kam aus dem Hafen heraus. Admiral Togo ging zum Angriff über. Der Kampf war ſehr heftig und dauerte bis zum Anbruch der Nacht. Später machte die japaniſche Flotte noch eine Reihe von Angriffen auf die ruſſiſche Flotte. Die japaniſche Flotte zog ſich dann bis auf ein Wachtſchiff zurüc, das den Hafen überwachen ſollte. Das Wachtſchiff berichtet, daß es in der Dämmerung die ruſſiſchen Kriegsſchiffe„Ret⸗ wiſan“ und„Pobjeda“ nach dem Hafen zu habe fahren ſehen. Admiral Togo macht über das Ergebnis des Kampfes oder über die Verluſte keine Mitteilung. * Tokio, 11. Aug.(Amtlich.) Verſchiedene Berichte von Talienwan melden, daß das Port Arthur⸗Ge⸗ ſchwader am 10. Aug. morgens aus dem Hafen heraus⸗ gekommen iſt, worauf ſich eine heftige Seeſchlacht bis zum Abend entwickelte. Während der Nacht ſchien unſere Tor⸗ pedobootsflottille das ruſſiſche Geſchwader angegriffen zu haben. Beim Morgengrauen des 11. machte es den Eindruck, als ob der„Retwiſan“ und ein anderes Linienſchiff vom Tuy „Pobjeda“ nach Port Arthur flüchteten. Durchſuchung neutraler Schiffe *Petersburg, 11. Aug. Die„Nowoje Wremja“ meldel aus Wladiwoſtok vom 10. ds.: Das Priſengericht er⸗ klärte, der in der Nacht auf den 26. Juli verſenkte Dampfer„Theg“ ſamt Ladung war eine geſetzliche Priſe. Der Dampfer war ſeit dem 25. März auf neun Monate von der japaniſchen Compagnie Hokoi Sannio Goſſi Koja gechartert worden und verkehrte zwiſchen den japaniſchen Häfen. Er genoß alle japaniſchen Handelsſchiffen gewährten Vorrechte, büßte aber auch damit den neutralen Charakter ein. Die aus Fiſchen beſtehende Ladung war feindliches Eigentum, Stimmen aus dem Publikum. * Friedrichsfeld, 10. Aug. Ich weiſe mit Entrüſtung zurück, daß ich auch nur ein Wort in dem Artikel vom 7. d. M. entſtellt habe. Nach dem Ortsſchulratsbeſchluß vom 3. d. M.(die beglaubigte Ab⸗ ſchrift hiervon befindet ſich in meinen Händen) haben die beiden Haußtlehrer Katzenberger und Leonhard die Lehrzimmer im oberen Stock des neuen Schulhauſes zu benützen. Die unteren Säle bleiben geſchloſſen. Herr Hauptlehrer Leonhard durfte ja am 4. Auguſt in dem unteren Saal(weil geſundheitsſchädlich) gar nicht unterrichten, wie kann er alſo in dieſem Saal durch mich geſtört werden? Wenn der Herr Bürgermeiſter den Beſchluß der Ortsſchulbehörde, den er ſelbſt mit unterzeichnet hat, nicht am Mittwoch bezw. Donnerstag auf nochmalige Aufforderung durch mich und den Herrn Oberlehrer zur Ausführung brachte, ſo geht das den Unterzeichneten nichts an. Jch wünſche zur Veruhigung des„Großen“ Gegners und der angeblich aufgeregten Einwohnerſchaft(deren Zahl übrigens nicht ſo gar groß zu ſein ſcheint), daß die nachfolgenden Urteile der Oberſchulbehörde begtv. Gerichtsbehörde ſpäter wörtlich im Gen.⸗Anz. bekannt gegeben werden, damit die Leſer d. Gen.⸗Anz. dann auch erfahren, wer ent⸗ ſtellt hat. J. Katzenberger, Hauptlehrer. SS Für die Brandgeſchädigten in Ilsfeld gingen bei uns ein: Transport Mark 225.50, Eick& Co. M. 20.—, Frau E. M..—, K. K. M.—. A. W. M. 20.—, U. M..—, Waldhof M. 20.—, Kegelgeſellſch. Bürger M..—, W. Bgf. M..—, Rheiniſche Creditbank M. 100,.—, Stammtiſch Rh. C. B. M. 10.—. Summa M. 412.50. Zur Entgegennahme von weiteren Gaben iſt ſtets gerne bereit Die Expedition des„Mannheimer General⸗Anzeigers“ („Mannheimer Journal“) E 6, 2. Verantwortlich für Poljtit: Chefredakteur Dr. Paul Harms, für Feſtilleton, Kunſt, Volkswirtſchaft und den übrigen, redaktionellen Teil: J..: Wr. Paul Harms, für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Richard Schönfelder, für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Karl Apfel. Druck und Verlag der r. H. Haas'ſchen Buchdruckerei⸗ G. m. b..: Eruſt Müller. —— 24 anen Juwelfer, B 1, 3,. 5 086 U 1 ll, Faradeplatz. 8 Gelegenheitskäufe Din— Die Auskunftei W. Schimmelpfeng bildet mit der ihr verbündeten vornehmſten amerikaniſchen Auskunftei The Bradstreet Company eine große bewährte Organiſation für kaufmänniſche Er⸗ kundigungen. Bureaus für das Großherzogtum Baden und die Rhein⸗ pfalz: Mannheim D 1, 7/8. 22260 — — 8 7 o ch cie f „7q7ͤ ͤ ͤKA r 3 6 Haid u. Neu Aktien 223 G. und Zuckerfabrik Waghäuſel 99,70 G. Obligationen. Pfandbrieſe, 14ů7⸗ 25 Aag 5.unk.1902 100.50 b] u. Seetrandvo 109.— heinHun, Baufe W. 90 70. 44½% Bad, Anſleren, Sodgf. 106 6 8%„„ ant.1904 96.70 b: J% Kleinjein, Heidlog. M. 100.50 c 3½„„ FKommunal 98.— b: e ees 90.50 G % Speyerer Bauhau Städte⸗Aulehen. Aalß⸗Gef. 15 Speyer 101.80 G 8% Freiburg 1. B. 99. 15éb. 41ſeoh Oberrh. Elekirizität 97.—b 80% Karlsruhe v. 1896 92.10b 44½0% Pfälz. Chamotte u. 3½%0% Lahr v. Pfälz. Bant Maunheim, 11. Anguſt! Geueral⸗Anzeiger. 5. Seite. Diolkswirtschaft. Kuts blatt der Mannheimer Produktenl örſe vom 11. Auguſt. 8 Weizen hierländ. 18.25—18.50 Maisamer. Mixed 12.75——. AMheinganernr„Donau 12.75——.— „novddeutſcher—.—..—„ La Plata—.——12.75 „ ruff. Azima 18.50—19— Koblreps, d. neuer 0 „ Alka 18.——19.—Wicken—.——14.50 Theodofia.—0,5 Kleeſamendentſch.J 425.——.— „ Saxonska 18.75—19.25 7„ II 110.——.— „ Taganrog 18.50—18.75„neuerPfälzer... „rumäniſcher 19.—19,50„Luzerne 115.——.— intee.„Provene. 120.——.. iingß!ß„Eſparſette 31.—52.— 7 Aane 110—.——.— Leinöl mit Faß „ Kanſas 1 bei Waggon—.—40.— „Auſtralier—.—19 4⁰ Rüböl in Kaß—.—52.50 „ La Plata 18.75—19.25„ bei Waggon———52.— Kernen 18.25—18.59 Am. Petroleum Faß Roggen, pfälz.—.——14.50 fr. mit 207/ Tara—.— —.———. Am., Petrol. Wagg.—.——20.50 Am. Peirol. in Ciſt. p. 100konettoverzollt.—16.70 Ruff. Meteor in Faß—.——20.60 „ neuer „ ruſſiſcher „ rumäniſcher „ norddeutſcher 14.75—15.— —.— ——— ———. fameri. dto. Wagg.—.—19.60 Gerſte, hierl, neu 17.50—17.75 dto. Ciſt.—.—15.80 „ cfälzer neu 17.50—18.— Ruff. gewöhnlin Faß.—19.70 dto. Wagg.—.—18,½70 Futter—.—12.— dto. Ciſt.—.——14.90 Gerſte rum, Brau—.——. Rohſprit, verſteuert—— 180.— Hafer, bad. 14.75—15.— Joer Sprit—.—60.70 „rüſſiſcher 14.75—16.—[ er do, unverſt.——44.— „norddeutfſcher re Hafer, württb. Alp e „ameril, weißer—.—. Mur. 00 0 1 2 8 4 Meizenmeht 20.— 2J— 5. 44.— 28.— 22. Roggenmebl! Nr. 0) 22.— 1) 19.50. Sämtliche Getreideſorten unverän dert. Heſterreichiſches Petroleum notiert bis auf Weiteres: in Eſſternen Mk. 16—, in Faß Mk. 19.80. N. Mannheimer Produktenbörſe. Infolge der ſchwächeren Liverpooler und amerikaniſchen Notierungen ſind die Käufer am hieſigen Platze etwas zurückhaltender, doch iſt die Tendenz nichts⸗ deſtoweniger behauptet, zumal die Chicagoer Börſe gegen Schluß geſtern wieder um Bruchteile feſter war. Die Preiſe des hieſigen offiziellen Kursblattes ſind vollſtändig unverändert geblieben. Die Eif⸗Offerten ſind für Weizen um ca. 2 Mark und für Mais um ca. 1 Mark per Tonne ni⸗ In Futterarttkeln iſt der Markt weiter feſt. Biertreber Amerika direkt nicht ange⸗ boten. Die zweite Hand iſt zu Mk. 10.60 per 100 Kg. Abgeber. Kleien ſind rar und feſt. Mannheimer Eſſektenbörſe vom 11. Auguſt.(Offizieller Bericht.) Die Vörſe verlief feſt, jedoch war wenig Geſchäft. Höher nokierten wieder: Weſteregeln Alkali⸗Aktien 259., Zellſtoff⸗ fabrik Waldhof⸗Aktien 253,50., Karlsruher Nähmaſchinen J. 1903 058.50 erk.⸗G. Eiſenb. 101.— G 40% Ludwigshafen v. 1900 101.40 b: Tonwer 0 4½ e% Ruß..⸗G. Zellſtoff. 21% Ludwighafen 100.50] Waldhof bei Pernau in — 85 Livland 101.80 G 37½⁰ 3—eb Herrenmühle Gen 4% Mannh. Obllg⸗ 1001 101.700 4erannh. Dampf⸗ „1900 100.750 ſchleppſchiffahrts⸗Geſ. 102.65 G 5„ 1885 99.—6/i½ Mannh. Lagerhaus⸗ ** 1895 99.25 b: Geſellſchaft 101.75⁵ G 5„ 1892 99.25 /4½ Speyerer Ziegelwerke 101.— B %%%„„ 1904 99.— G 4½o% Südd. Drahfinduſtr. 3½% Pirmaſenſer 99.25[ Waldbof⸗Mannheim 101.60 G 4˙½ Verein chem. Fabriken 103.— G nduſtrie⸗Obligation. Aes At Geſ.. Selefſe Waldhof 104.70 G 2ſ% Ak..⸗Geſ. f. Seilindu⸗ ſtrie rückz. 108 9% 100.— Aktien. Banken Brief Geld Badiſche Bank 124.75 124.8 Cred, u. Depb., Zbckr.—.— 12080 Gembl. Spener 50% E 130.— 129.50 Oberrhein. Bank—.— 92.— . 108.5ʃ —.— 195.— —.— 133— —.— 138.50 —.— 193.7 102.80 102.5 Brief Geld fälz. Bank .8. ebe Rhein. Eredithank Rhein. Südd. Bank Eiſenbahnen Pfälz ereen 5778 ahn Nordbahn Hellbr. Straßenbahn Chem., Induſtrie. .⸗G. f. chem. Induſtr. Bad. Anilin. Sodafbr. Chem. Jab. Goldenbg. Verein chem⸗ FTabriken Verein D. Oelfabriken Wſt..⸗W. Stamm „„Vorzug Brauereien Bad. Brauerei Binger Aktienbierbr. Durl. Hof vm. Higen—.— 248.— Eichbaum⸗Br—.— 164.8 Elefbr. Rühl, Worms 104.50 104.— Ganters Br., Freiburg—.— 112.— u. Verſicherung⸗ B..⸗G. Rhſch. Seetr, Mannh. Dampſſchl. 91.— 91.— „ Lagerhaus—.— 81.— Bad. Rück⸗ u. Mitverſ. 210.— 205.— „Aſſecurranz 880.— 875.— Continental. Verſ.—.— 425.— Mannh. Verſicherung 520.— 510.— Oberrh. Verſ.⸗Geſ.—.— 405.— ürkt. Transp.⸗Verſ.—.— 600.— 8 (.G. f. Seilinduſtr.— Dingler'ſche Mſchfbr.—.— Fmaillirfbr. Kirrweil.—— Fmaillw. Malkammer 100.——. Ettlinger Spinnerei 97.——.— Hüttenh. Spinnerei 101.50—.— Karlsr. Maſchinenban—— 220.— Näbmfbr. Hald u. Neu—.— 228.— Koſth. Cell.⸗u. Papierf.—.— 127.— Mannb. Gum. u. Asb. 85.——.— Maſchfbr. Badenia 174.——. Oggersl. Spinnerei-——.5 bfäl Näß. u. Fohſ.—.— 97.80 Portl.⸗Cement Heidlb.—.— 114.50 Berein Freib. Ziegelw,—.— 142.— — 96.— —. 289.— —.— 144.— —.— 136.— 64.——.— „„ —.— 488.50 —.— 157.— —.— 289 27 — 128.50 55 —.— 106.— 92.— 2 88850 — 181.— 41.. m udwigsha Brauerei———. Aktienbr. 152.— 151 ——— 9970 Frankfurter Effektenboͤrſe. (Pribat⸗Telegramm des General⸗Anzeigers.) wW. Frankfurt, 11. Aug. Die Börſe eröffnete un⸗ regelmäßig, während Banken teilweiſe ziemlich feſt lagen waren einzelne Rückgänge zu verzeichnen. Auf dem Montanmarkt dauerte der Kampf um Hiberniaaktien fort. Auch heute haben dieſelben wieder eine Kurserhöhung von 3 pCt. zu verzeichnen. Dieſe Steigerung iſt auf Stückmangel zurückzuführen. Uebrige Montanwerte waren gebeſſert. Die geſtrige Nachricht, daß nur die Bergwerksgeſellſchaft Hibernia vom Staate zu erwerben be⸗ abſichtigt iſt und daß von wiederholten Erklärungen von anderen Geſellſchaften keine Rede ſein kann, blieb ohne Eindruck. Es wird befürchtet, daß die Hauſſe in dieſen Werten zu einer Kala⸗ mität führen wird. Bahnen lagen ſtill. Lombarden ſchwächer. Inländiſche Fonds wenig verändert. Ausländiſche gut be⸗ hauptet. Schiffahrt feſt. Im weiteren Verlauf Montan beſſer. Hibernig 267 bis 263 bezahlt. Die Börſe ſchloß bei ruhigem Verkehr und abgeſchwächter Tendenz auch im Montanmarkte. (Telegramm der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie.) Schluß⸗Kurſe⸗ Reichsbank⸗Diskont 4 Prozent. Wechſel. Kurze Sicht 2½—8 Mongte n Vor. Kurs Heut.Kurs Vor,Kurs Heut. Kurs 169,20 1869,25 81.10 81.125 81.025 81.016 20,457 20.465 in Reichsmark Amſterdam hfl. 100 Belgien.. Fr. 100 3— Italien.. Le, 100 5 London ſt. 1 3 Madrid„ Pf. 100 5— New⸗York„Dll, 100— Baris, Fr. 100.— Schweiz Fr. 100 3½ betersburg.⸗R. 100 4½ Frien, 8 Wien.. Kr. 100 8½ 85,25 7T Staatspapiere. 10. 11. 31¼ Oſch. Reichsanl 102.20 102.10 31 3— 81.05 81.083 81.033 81566 85.25 A. Deuiſche. 111111141111 Eiinit 10. 100 60 100,48 61.25 69.— 99.80 86.20 86.40 60 50 88 50 109.50 97.65 415 100.35 100,40 61.25 62.— 90.90 — 41/6 Oeft, Silberr. 102.20 102,204% Oeſt, Papierr⸗ 85.85 Portg, Serſe III 101.95[3 dto. 105 102.—4 Ruſſen von 1880 89.80 Avufſ. Staatsr. 1894 99.554 ſpan. ausl. Rente 100,05 4 Türken v. 1908 1 Türken Lit. B. 104—[4 Türken unif. 100,25] 4 Ungar. Goldrente 75 90.104„ Kronenrente 4 bayer..⸗B.⸗A. 108.05 103.60 5 Ag.. Gold⸗A, 188 7 4 Heſſen 104.85 104.55 4 Egypter unifieirte Gr. Heſſ. St.⸗ A. 8 5 Mepikaner äuß. von 1896 87.80 87.803 inn. 3 Sachſen. 88.70 88.8041/ Chineſen 1898 4 Mh. St⸗A. 1899————[5 Bulgaren .Ausländiſche. 5 90er Griechen 5 italien. Rente 104,25 104.40 4 Oeſterr. Goldr. 101.55 101.75 Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerf. Wagh. 99 90 09.55] Parkakt. Zweibr. 12.40 Heidelb. Cementw. 114.50 114.70 Eichbaum Mannh, 164.80 Anilin⸗Aktien 439.70 439.70 Mh. Akt.⸗Brauerei 150.— 150.— Eh. Fbr. Griesheim 248 50 249.— Seilinduſtrie Wolff 93.90 93.20 Höchſter Farbwerk 350.20 350.30 Weltz z. S. Speyer 114.— 113.50 Ver. Kunſtſeide 490.— 490.— Walzmühle Ludw. 167,10 157.05 Verein chem. Fabrik 289.50 290.— Fahrradw. Kleyer 264.— 265.— ChemWerke Albert 223.— 222.— Dürrkopp 455.90 451.50 2„ 5 88 32„Pr Staats⸗Anl. 102.05 3* 102.05 33„„ 350 81½ Bad. St.⸗Obl.fl. 99.65 41%„„ M. 100.10 5½„„1900, 4 bad. St.⸗A. 31ſ Bayern„„ 2„* 1 86,20 86.80 60,50 83.60 100.60 97.60 105.85 101.70 27.80 89.80 90.— 103.95 100.20 90.05 —— 105.80 101.50 27 25 80.80 90.— Verzinsl, Looſe. 158.80 127.60 44 80 44.20 Oeſt. Looſe v. 1860 158.60 Türkiſche Looſe 128.20 122.— 164.80 Aecumul.⸗F. Hagen 210.— 209 50] Maſch, Arm. Klein 100.— 100.— Aoc. Böſe, Berlin—.—— Maſchinf. Gritzner 210.— 211.— Allg. Glek.⸗Gefellſch 229.20 927.80 Schnellpef. Irkthl. 474.50 174.50 Schuckert 102— 110.20 Oelfabrik⸗Aktien 128.25 128.— Lahmeyer 102.50 108.50 Zellſtoff Waldhof 253.50 254.— Allg..⸗G. Stemens 157 25 155.— Tementf, Karlſtadt 105.95 105.50 Lederw. St. Ingbert 69 50 69.50 Friedrichsh. Bergb. 116.— 117— Spicharz 101.— 101.! Bergwerks⸗Aktien, Bochumer 208.40 206.50 Hibernia 264.— 268.— Buderus 110.— 110,.—] Weſterr. Alkali⸗A. 258.50 259 50 Concordia 320— 319.—Oberſchl. Eiſenakt. 11180 110 50 Gelſenkirchner 283 20 231,10 Ber. Königs⸗Laura 254,20 256.50 Harpener 224.50 221.40] Deutſch. Luxemb. V. 90.— 90.25 Pfandbriefe, Prioritats⸗Obligationen. d4eſo Frk. Hyp.⸗Pfdb, 100.80 100.80 J82% Pr. Pfdbr.⸗Bk.⸗ 4% fF.R. B. Pfdbr.05 100.95 100.15 Hyp.⸗Pfd. unk. 12 4%„„ 1910 191.60 101.60 3½¼ Pr. Pfdbr.⸗Bk.⸗ 3%.Hop b. Pfob. 1590 101.10] Hyp.⸗Pfd. unk. 12 100.— 100.— 96.60 96.60 %o + 98.40 3775 Py. Pföbr.⸗Bk.⸗ 31½% Pr. Bod.⸗Fr. 95.— 95.— Hyp.⸗Pfd. Kom.⸗ 4% Bf. B. Pr.⸗Obl. 101.35—.— Obl, unkündb. 12 99.7 99.75 3¹ 110 Pf. B. Pr.⸗O. 99.40 99.4% 4% Etr.Bd. Pfd. r90 101.10 101.10 40% Rh. Pf. Br. 1902 100.50 100.50 4%„„ 9 905 5 5 550 5 Unk. 09 102.45 109.45 31½%„ alte 96. 96.70 4%„G Pfdbr..91 3½„„„ 1904 96.70 96.7 10 unk. 10 102.75 102.65 3˙%.„ 1914 98.— 98.—40%„ Pfpbr,.08 3¹% Rh..⸗B. C. OS 98.— 98.— unk, 12 108.10 102.90 40% Sttsgar. It. Eiſ.—— 72.103½„Pfdbrw.s 31½ Pr. Pfbr..1905 94.90 94.90 89 ft. 94 95.30 95.30 3½%„„„108 95.50 95.508½„ Pfd. 9806 95,10 95.80 40%„„1908 101.50 101.50 4% Com.⸗Ybl. %⸗ ¼œn,„„ 1900 101.50 101.50 v. 1 unt 10 104.— 104.— 31%„„KbO. 96.10 98.103½%„ Com.⸗Oll. 4% Rheinl. Weſtf..87, unt.oi 99.— 99.— VBVB..⸗B. 1910 101.60 101.60 3½„Com.⸗Obl. 4% Pr. Ufdbr.⸗Bk.⸗ Hyp.⸗Pfd. unk. 12 102.80 102.50 Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktten. Deutſche Reichsbk. 153.30 153.30 Oeſt. Länderbant 107.— 107.— Badiſche Bank 124.30 124.30 Kredit⸗Anſtalt 202.50 201.50 Berliner Banht 34.10 84.— Pfslziſche Bant 103.80 108.— Berl. Handels⸗Geſ. 159 75 158.90 Pfälz. Hyp.⸗Bank 194.— 194— Darmſtädter Bank 139.99 139.30 hein. Kreditbank 138.50 188.50 Deutſche Bank 220ʃ.50 290,10 Rhein. Hyp. B. M. 193 80 194.50 Diskonto⸗Commd. 190 20 189 50 Schaaffh. Bankver. 146.60 145.50 Deutſche Gen.⸗Bk. 114.20 114.50 Südd. Bank Mhm. 102.70 102.70 Dresdener Bank 155 60 155.0 Wiener Bankver. 131.— 131.— Frankf. Hyp.⸗Bank 206.— 206.— D. Effekten⸗Bank 103.90 104.40 Frkf. Hyp.⸗Creditv. 151.50 151.50 Bant Ottomane 113.40 113.75 v. 9006 98.90 98. 90 Aktien deutſcher und ausländiſcher Trausport⸗Anſtalten. dudwh.⸗Beybacher 231.90 281.50 Oeſterr. Lit. B.—.ä——. —.— Marienburg.⸗Mlw.—.——.— Gotthardbahn—.——.— Pfälz. Maxbahn 143.60 143.25 Jura⸗Simplon——— Pfälz. Norddahn 166 10 135— Schweßz. Centratb.———.— Südd. Eiſenb.⸗Geſ. 122.— 122— Schweiz. Nordoſtb.———.— Hamburger Patrket 106 80 107.— Ver. Schwz. Bahnen———.— Nordd. Lloyd 100.50 101 20 Oeſt.⸗Ung. Staatsb. 136 20 135 80 Oeſterr. Süd⸗Lomb. 78.30 18.20 Northern prefer.—.— 85 Nordweſtb.———.— La Veloce—.— Privat⸗Diskont 2⅝ Prozent. Fraukfurt a.., 11. Aug. Kreditaktlen 201.30, Staats⸗ bahn 185.90, Lombarden 18 30, Egypter—.—, 4% ung. Goldrente 100.50, Gotthardbahn 189.50, Disconto⸗Commandit 189.25, Laurg 256 50, Gelſenkirchen 280.0, Darmſtädter 139.80, Handelsgeſellſchaft 159.20, Dresdener Vant 155.—, Deutſche Bank 220,—, Bochumer 207. 20, Northern—.—. Tendenz; feſt. Nachbörſe. Kreditaktten 201.50, Staatsbahn 185.80, Sombarden 18.30, Diseonto⸗Commandit 189.50, Berliner Effektenbörſe (Brihat⸗Telearamm des General⸗Anzeigers.) W. Berlin, 11. Aug. Heute verlief die Börſe weſentlich ruhiger und gegen die geſtrige Nachbörſe im Allgemeinen unper⸗ ändert. Nur führende Hüttenaktien erfuhren angeblich auf Käufe einer Großbank eine Erhöhung bis zu 2 PCt., und das von Hibernfa⸗Aktien an dem Markt zeigende Material wurde zu 271 aufgenommen. Banken unterlagen unbedeutenden Schwankungen. Bahnen und Rente anregungslos. In zweiter Börſenſtunde für Montanwerte etwas vermehrte Kaufluſt, welche namentlich auf Hüttenaktien nach vorübergehender Abſchwächung günſtig ein⸗ wirkte. Gelſenkirchener und Harpener gewannen je 1 pt., Hibernia ging auf 262 zurück. Die Beſſerung von Gelſen⸗ kirchener und Harpener blieb aber nicht behauptet, da auch im allgemeinen mehr Neigung zu Realiſationen ſich zeigte, wie für Hüttenaktien. Auch Allgemeine Elektrizitätsaktien niedriger. Berlin, 11, Auguſt. Schlußcourſe. Ital. Mittelmeerb. „Meridionalbahn 148.— Ruſſennoten 216.20 216.20 Merg⸗Märk,. Bank 160,50 160.90 Ruſf, Anl. 1902 91.70 br. Sppaet⸗ 8 560% Reichsanl. 102.25 102,.2 D. Grundſchuld⸗B,—.— 4% Reichsanleihe 8980 89.80 Dynamit Truſt 168.20 168.75 ½ Bd. Si.⸗Obl. 00 100.— 100,2] Fochumer 204.70 205.10 3 Bad. St.⸗A. 103.80 108.80 Confoltdatton 447.— 485 20 375 00⁰ Bayern 100.20 100.20 Dortmunder Union 84.10 85.10 Zpr. ſächſ. Rente 88.70 86.80J Welſenkirchener 200.— 228.— 4 Heſſen—.——.— Harpener 920,50 219,.— J Heſſen 87.70 87,70 Stbernig 262.—.265.— 1 Italtener 104.30 104.20 Laurahütte 255.50 255.20 1860er Lobſe 154.70 153.7] Purm⸗Repier 155.— 15150 gübeck⸗Büchener—.———Poönir 160,25 159,70 Marienburger—.——— Schalk, G. u. H⸗V. 498.50 494.70 Oſtpr. Stdbahn—.——.— Gleft. bicht u. Kraft 116— 115 80 Staatsbahn⸗Aktien 135.90 185,70 Weſterr Alkaliw. 258.— 260.— Lombarden 136.40 18.20 Aſchersleben Al. W. 167.50 167.50 Canada Pacifte. Sh. 128.50 123.50] Steinz. Friedrichsf, 284.28 289.5 Heidelb. Str.&.B.—.——.— Tonwaren Wiesloch 137.— 186.— Kreditaktien 202.— 201.90 Hanſa Dampfſchiff. 125.— 128. Berl. Handels⸗Geſ. 159.10 158.51 Vollkämmerei⸗Ak. 150,— 155.— Darmſtädter Bank 139,50 139.20 4 Pfbr. Rh. W. BKCr. 101,20 101.20 Dentſche Bankak. 220.— 219.90] Mannh.⸗Rh. Tr. 6475 64 75 Dise. Gomm Aktien 189.70 189.50 Kannengteßer 162.60 161,25 Drasdeneß Bank 155.— 154.90 Hörder Bergw. 149.20 147.20 Privat⸗Diskont 2½%, W. Berlin, 11. Auguſt.(Telegr.) Nachbörſe. Kredit⸗Aktien 201.70 201.50] Lombarden 18.40 18. Staatsbahn 135.70 185.60 J Diskonto Komm. 189.60 189.40 Pariſer Börſe.. Paris, 11, Auguſt. Anfanas kurſe. 3 0% Rerite 9792 98.15 J Türk. Looſe 120.50 1210 Maliener 108.80 103.70Ottoman 567— 668.— 85.90 86.30] Rio Tinto 1826 1883 Türken D. 86.55 686.72 J Bankdisk, 30% Londoner Effektenbörſe. London, 11. Auguſt.(Telegr.) Anfangskurſe der Effettenböre 9%e Reichsanleihe 89— 89.Rio Tinto 52˙% 52% 5 0% Chineſen 101½ 100%] Southern Pak. 52% 58% 4½% Ehineſen 90% 94%. Cbieago Milw⸗ 151¼ 151½ 2½ o% Conſols 88— 88½ꝭ Denver Pref. 78½ 78½% 4% Italiener 102½ 102½ Atchtſon Pref. 986%% 985/% 4% Mon. Griechen 46/½ 46% Louisv. Nash. 120 120½% 3%h Portug. 62½% 62½ Union Pak. 98˙ů16 51 8 54% 0 Tend,;: feſt. 8 rten A. 94% 84“ 5 18˙ 4 d Arhentinſer 79½ 80.— 10 J% Mexikaner 24% 27% J Goldfiels 6˙ Japaner 77%·“ 74%½[Randmines 100% TLend:; ſtill. Eaſtrand 7 Ottom. 126/ 125/% Tend.: träge. Berliner Produktenbörſe. * Berlin, 11. Auguſt. Produktenbörſe. Die flau amerikaniſchen, engliſchen und ungariſchen Preiſe wirkten hier ebenfalls abſchwächend, zumal das Angebot von neuer Ware und das Intereſſe ſichtlich zunimm. Der amerikaniſche Ackerbau bericht ſowie das öſterreichiſch⸗ungariſche Ausfuhrverbot bliel eindruckslos. Mais behaupket. Hafer matt. Rüböl unver ändert. Spiritus ungehandelt. Wetter: ſchn. (Telegramm.)(Produktenbörſe * 10. Weizen per Sept. 178.25 8»26 3** 5 peyr Dez,„ 8 5 Roggen per Oibt⸗„„ 14175 5* 7— 1 b Hafer per Sepfpt. 141.— Malt ber, 11 75 Mai per 118.25 Rabet per Dezbr.— 5 22 45.— Spiritus Joer loeo—.— Weizenmehll 295.— dtoggenůmehlll 18.90 7 per Dezember 0— per Mai—.— „„„„ Telegramme: N Bubabeſt, 11. Aug. Das Amtsblatt veröffentlicht heun⸗ das angekündigte Ausfuhrverbbt für Melaſſe, Mais, Hafer, Pferdebohnen, Lupinen, Wicken, Kartoffeln, friſche und getrocknete Nationalbank 128.80 123.10 Mannheimer Verſ⸗ 520.— 520.— Mannh. Pfalzbr. Geiſel Mohr 68.——.— Sauetl 8 „ Speyr. 63.——.— Zellſtofff. Waldhof iner—e 26g.— —.— 258 50 Gucerl. Wacghäuſel Oberrhein. Bank 92.— 92 80 Geſellſchaft Oeſterr.⸗Ung, Bank 115.70 115.60 Futterkräuter, wie: Klee, Preuß, Oypothekb, 115,40 145,40 Stroh, Häckſel, Streuklee, Malg⸗ Treber und Rüberſchnitzel. leime, Schlempe, 6. Seite. General⸗Anzeiger. Mannheim, 11. Auguſt. Brown, Boperi& Cu.,.⸗G. in Mannheim. Ernennungen, Verſetzungen, Zuruhe⸗ Herzog in Müllheim zum 2. Gehilfen beim Finanzamt Villingen, 95 i vorliegenden Geſchäftsbericht hat der regere Untererheber Jakob Bleier in Graben zum Steuereinnehmer in u. Nach dem uns vorliegenden Geſchäf ſetzungen 2. Weingarten, Grenzaufſeher Jakob Knauf in Weizen zum Steuer⸗ Geſchäftsgang auch in dieſem Jahre angehalten und war das Unter⸗ mehmen ſo ſtark beſchäftigt, daß es ſeit längerer Zeit ſogar mit Nachtſchichten arbeiten mußte. Unter den im vergangenen Jahre ausgeführten und zum Teil noch in Ausführung begriffenen Anlagen und Aufträgen erwähnt der Geſchäftsbericht. Neben den für die Erweiterung der Städtiſchen Elektrizitätswerke Elberfeld, Frantfurt a.., Mannheim und Solingen notwendigen Lieferungen har auch das Städtiſche Elektrizitätswerk Aachen mit größeren Trans⸗ formatoren⸗Beſtellungen betraut. Die Badiſche Staatsbahn über⸗ tvug die Lieferung zweier Wechſelſtrom⸗Gleichſtrom⸗Umformer für die bahneigene Zentrale Kehl, während ſie für die gleiche Anlage eine zweite Dynamo in Auftrag gab. Auch die Elektro⸗Chemiſche Fabrik Natrium Rheinfelden übertrug die Lieferung von azwei wei⸗ teren Umformern. Von Städtiſchen Zentralen wird erwähnt, die Maſchinen⸗Anlagen für Städtiſche Elektrizitätswerk Hildesheim ſowie die Lieferungen für die Erweiterung des Städtiſchen Elektrizi⸗ kätswerkes Baden⸗Baden; von Lieferungen an ſonſtige Behörden und Private diejenige für die Salzwerks⸗Direktion Leopoldshall, das Mechernicher Bergwerks⸗Aktien⸗Verein, Steinkohlenbergwerk Zoll⸗ verein in Caternberg, Gewerkſchaft Deutſcher Kaiſer in Bruck⸗ hauſen, Erſte Deutſche Ramie⸗Geſellſchaft in Emmendingen, Eiſen⸗ Wund Stahlwerk Hoeſch.⸗G., Dortmund und Geſellſchaft für Brauerei, Spiritus⸗ und Preßhefenfabrikation vormals G. Sinner in Grünwinkel für die Oſtpreußiſche Spiritus⸗ fabrik in Luban bei Poſen, die Umformeranlage für das Opernhaus Frankfurt.M. und andere, In dem vor. Jahresberichte hat die Geſellſchaft bereits erwähnt, daß ſie mit Erfolg die Dampfturbinen Syſtem Brown, Boveri⸗Parſons in Deutſchland eingeführt haben und die Erwartung ausgeſprochen, daß dieſe Maſchinengattung zur ausgedehnteſten Verwendung ge⸗ langen wird. Dieſe Vorausſicht hat ſich im abgelaufenen Jahre vollkommen erfüllt. Im vergangenen Jahre wurden 69 Dampf⸗ ktürbinen mit einer Geſamtleiſtung von 50535 Ps beſtellt. Unter anderem haben auch die Stadtverwaltungen von Alteneſſen, Biele⸗ feld, Chemnitz, Cöln, Crefeld, Dortmund, Hildesheim, Mannheim, Pforzheim für die Erweiterung der betreffenden Elektrizitäts⸗ werke Dampfturbinen z. T. beträchtlicher Leiſtungen in Auftrag ge⸗ geben. Vevanlaßt durch die ſich häufenden Beſtellungen mußte das Unternehmen die Erweiterung der Werkſtätten weſentlich über das Urſprüngliche Programm ausdehnen, ſodaß dieſelben innerhalb des abgelaufenen Jahres und bis zur Abfaſſung dieſes Berichtes noch⸗ mals verdoppelt wurden. Im Zuſammenhang mit dieſer Erweiterung hat die Geſellſchaft auch eine große Verſuchsanlage erſtellt, mittels welcher ſie in der Lage iſt, Dampfturbinen mit Leiſtungen jeder Größe auszubrobieren, um dadurch ihrem bisherigen Grundſatze gemäß keine Maſchine aus der Werkſtätte zu bringen, die nicht einer eingehenden Prüfung Alrterzogen worden iſt. Der größte Teil der Werkſtatt⸗Epweiterung wird erſt im Laufe des Sommers für die Fabrikation bereit ſein. Für das Ergebnis des vergangenen Jahres kommt daher dieſe Abteilung noch nicht in Betracht, da keine fertigen Fabrikate vor Ende des Jahres die Werk⸗ ſtätte verlaſſen haben und die in Arbeit befindlichen Fabrikate nur zu Selbſtkoſten in der Bilanz figurieren. Die vorgenommene Fabrik⸗ erweiterung hat inſofern einen günſtigen Einfluß auf das vorliegende Geſchäftsjahr gehabt, als ſie einerſeits noch nicht ausgenutzt werden konnte, andererſeits aber Abſchreibungen um ca. 90 000 erhöht hat. Dier Fabrikationsgewinn konnte gegen das Vorjahr eine Stei⸗ gerung von M. 198 448 erfahren, doch zam diesmal eine Ginnahme aus Proviſion(i. V. M. 64 474) und aus Zinſen(M. 1857) nicht in Betracht. Das Erfordernis für Unkoſten zeigt eine Steigerung von M. 19 375, Reparaturen um M. 14928. Die Abſchreibungen ſind infolge der Fabrikerweiterung um 78 643 Mark erhöht, wobei als Abſchreibungsſätze 5 Prog. auf Gebäude, je 10 Prog. auf Geleife und Arbeitsmaſchinen, je 20 Proz. auf Handlungs⸗Mobilien und elektriſche Fabrikinſtallationen, 25 Prog. auf Fabrik⸗Mobilien und 40 Prog, auf Werkzeuge ſowie 100 Proz.(i. V. 50 Proz.) auf Modelle in Antvendung kamen. Der Reingewinn iſt um 7470 M. Höher als im Vorjahr und gelangt auf das eingezahlte Grundkapital bon 38 Mill, M.(6 000 O00 anit 50 Proz. Ginzahlung) eine Dibidende von 4 Prozent, wie in den beiden Vonjahren, zur Verteilung. Amerikaniſcher Saatenſtandsbericht. n. Obwohl der in Washington geſtern ausgegebene amtliche Ackerbaubericht den Stand des Frühjahrsweizens am 1. Auguſt d. J. mit 87,5 Proz. gegen 93,7 Proz. am 1. Juli d. J. bezeichnet, ſich alſo derſelbe um 6,2 Prog. verſchlechterte, meldele Amerika eine Baiſſe von 7 bis 1½ o, die hauptſächlich damit be⸗ gründet wird, daß die früther angegebenen Ernteſchäden übertrieben geweſen ſeien. Der Durchſchnittsſtand des So m merweizens ſtellte ſich je am 1. Auguſt 1903 auf 77,1, in 1902 auf 89,7, 1901 auf 80,8 und in 1900 auf 56,4 Progent. Der Statiſtiker der New⸗VJorker Produktenbörſe, Mr. Brown, ſchätzt auf Bafis des Regierungsberichtes den Ertrag des Frühjahrsweizens am 1. Aug. a. 0. auf 272 589 000 Buſchels gegen 298 108 000 Buſchels am 1. Juli d. IJ. Demmnach würde der Ertrag gegen den Vormongt ein Minderergebnis von 20 569 000 Buſchels ergeben. In den Vorjahven wurde der Ertrag je am 1. Auguſt in 1908 auf 239 872 000, in 1902 auf 272 590 000, in 1901 auf 318 785 000 und in 1900 auf 180 280 000 Buſchels geſchätzt. Es ergibt ſich ſomit gegen 1903 eine Abnahme von 32 667000 und gegen 1900 eine ſolche um 92 309 000 Buſchels, während in den Jahrgängen 1902 und 1901 der Ertrag um 51 000 und um 46 246 000 Buſchels größer war. Der Durchſchnittsſtand des Mais iſt mit 87,3 Prog. am 1. Aug, gegen 86,4 am 1. Juli d. J. und gegen je am 1. Auguſt in den Jahrgängen 1903 mit 78,7, 1902 mit 86,5, 1901 mit 54 und in 1900 mit 87,5 Prog. gegen den Vormonat um 0,9 Prog. und im Vergleich zu den Jahrgängen 1903, 1902 und 1901 je am 1. Miguſt um 8,6, 0,7 und um 33,3 Proz. beſſer, während derſelbe gegen 1900 1. Aug. a. c. auf 2 564 847 000 Buſchels gegen 2 537 268 000 um 9, Proz. zurückbleibt. Den Ertrag ſchätzt Mr. Brown an Buſchels am 1. Juli d. J. und gegen je am 1. Auguſt 1903/1900 uf 2 245 000 000, 2 561 490 000,, 1 522 519 000, 2 190 790 000 Buſchels. Demnach wäre der Ertrag in dieſem Jahre im Vergleich mit den letzten 5 Jahren der Beſte. Der Durchſchnittsſtand des Roggemſs iſt mit 88,1 am 1. Aug. a. e. gegen 88 am 1. Juli d. J. und gegen 87,9 Proz. aun 1. Aug 1903 und 76 Proz. in 1900 um 0,1, 0,9 und um 4,1 Prog. beſſer. Der Stand der Gerſte wird auf 91,8 Prog. geſchätzt und hat ſich demnach gegen den Vormonat um 3,3 Proz. gebeſſert Auch g 5 0 85 ‚ 3. gebeſſert. 2 ſegen die Jahrgänge 1903, 1902, 1091 und 1900 zeigt derſelbe eine Beſſerung um 7,4, 1,6 49 und um Die Vorräte des Hafers, Händen der Farmer befanden, 20,2 Proz. die ſich am 1. d. Mts. noch in den werden mit 54 Proz. der geſamten Ernte angegeben. Der allgemeine Durchſchnittsſtand beträgt am 1. Aug. 86,6 gegen 89,8 Proz. im Vormonat und ſtellt ſich in den Fahrgängen 1903/1900 je am 1. Aug. auf 79,5, 89,4, 78,6 und auf 85 u Ertrag des Winterweizens ſchätzt . de. Mts, auf 3334 Millionen Buſchels der etatmüßigen Beamten der Gehaltstlaſſen EI bis K, ſowie Er⸗ nennungen, Verſetzungen etc. von nichtetatmäßigen Beamten. Aus dem Bereiche des Großh. Miniſteriums des Großh. Hauſes und der auswärtigen Angelegenheiten.— Staatseiſenbahnverwal⸗ tung.— Befördert: zu Bureauaſſiſtenten: die Kanzleiaſſiſten⸗ ten Julius Vogel in Karlsruhe, Friedrich Fundis in Karlsruhe, Lud⸗ wig Kirchner in Karlsruhe, Karl Kiefer in Karlsruhe; zum Zug⸗ meiſter: Oberſchaffner Karl Sommer in Konſtanz; zum Ober⸗ ſchaffner: Schaffner Zirill Straub in Villingen.— Ernannk: zu Bureauaſſiſtenten: die Eiſenbahngehilfen Friedrich Wagner in Baſel, Joſeph Rieſter in Lauda, Ernſt Stoll in Bad. Rheinfelden, Joſeph Spitz in Baſel; die Bureaugehilfen Philipp Gottmann in Bretten, Konrad Ringgenburger in Mannheim, Joſeph Diebold in Baſel, Emil Schweigert in Offenburg, Guſtav Schwender in Mann⸗ heim, Chriſtian Stortz in Offenburg, Severin Kühn in Karlsruhe, Karl Schaudt in Baſel, Hermann Knupfer in Baſel, Andreas Burth in Pfullendorf, Ernſt Bauer in Waldshut, Adolf Schauenburg in Schliengen, Friedrich Honeck in Schefflenz, Johann Eiſenhauer in Mannheim, Sigmund Beil in Baſel; die Kanzleigehilfen Karl Troll in Raſtatt, Martin Büche in Kehl; zu Kanzleiaſſiſtenten: die Kanzlei⸗ gehilfen Kaver Hönninger in Karlsruhe, Julius Blechſchmidt in Karlsruhe; zum Rechnungsführer: Kanzleigehilfe Karl Derſchum in Offenburg.— Etatmäßig angeſtellt: die Schaffner: Lor. Dammert in Heidelberg, Heinrich Roſer in Mannheim; die Wagen⸗ wärter: Wilhelm Scherer in Karlsruhe, Franz Schäffner in Lauda, Tiburtius Kerber in Karlsruhe, Sebaſtian Göbel in Konſtanz, Karl Fuchs in Heidelberg.— Vertragsmäßig aufgenommen: als Schaffner: Georg Hertenſtein von Kippenheimweiler, Adam Sack von Oberlauda, Joſeph Beck von Berau, Johann VBolkart von Donaueſchingen, Ernſt Förnbacher von Mönchweiler, Ludwig Rettig von Karlsruhe, Leo Bender von Mauenheim, Auguſt Steinbach von Unteröwisheim, Anton Müller von Steinbach, Emil Ziegler von Leiberſtung, Joſeph Heidinger von Muggenſturm, Joſeph Burkard von Heckfeld, Guſtap Dietz von Heckfeld, Ernſt Dürr von Thumringen, Anton Burhy von Dürrheim, Wilhelm Bühler von Fahrenbach, Friedrich Keller von Hagnau, Otto Heiſer don Neudorf, Heinrich Friedlein von Würzburg, Georg Maag von Grünsfeld, Peter Kling von Doſſenheim, Michael Heilmann von Kronau, Friedrich Fiſcher von Langenrieden, Narl Seeger von Diefenbach, Wilhelm Dengler von Mittelſchefflenz, Wilhelm Müller von Altheim, Chriſtian Kreß von Niedernhall, Friedrich Jakob von Haag, Karl Eſchelbach von Neckarzimmern, Konrad Steinbach von Unteröwisheim, Georg Neuſer von Oberlauda, Franz Knab von Endingen, Georg Schüßler von Rohrbach, Wilhelm Koch von Steinenſtadt, Joſeph Weiland von Stetten, Franz Simianer von Hambrücken, Wilhelm Glatz von Steinach, Johann Gallus von Oberſchopfheim, Wilhelm Hund von Haslach, Julius Freßle von Hochdorf, Anton Hagios von Gotten⸗ heim, Friedrich Appel von Diſtelhauſen, Joſeph Tſchan von Neſſel⸗ ried, Anton Morgenthaler von Fautenbach, Chriſtian Zwick von Kirn⸗ bach, Karl Fritz von Rohrdorf.— Verſetzt: der Eiſenbahn⸗ aſpirant Alfred Stadelhofer in Dinglingen die Heidelberg, Landolin Griesbaum in Orſchweier nach Dinglingen, Karl Bender in Langenbrücken nach Villingen, Friedrich Moſer in Gaggenau nach Untergrombach, Karl Lechner in Kappel b. L. nach Gaggenau, Alfred Hüſer in Müllheim nach Konſtanz; die Eiſenbahn⸗ gehilfen: Karl Kritter in Gondelsheim nach Geroldshauſen, Albert Seefried in Zell i. W. nach Mannheim, Anton Dreier in Hockenheim nach Freiburg, Franz Köbele in Freiburg nach Haltingen, Paul Schwarz in Jagſtfeld nach Raſtatt, Hugo Hartmeyer in Heidelberg nach Immendingen, Albert Broßemer in Gottenheim nach Lörrach, Heinrich Rothenhöfer in Neckarelz nach Kappel b.., Albert Kunzer in Haagen nach Schliengen; der Expeditionsgehilfe Hermann Maher in Raſtatt nach Gondelsheim; die Bureaugehilfen Karl Schweizer in Bruchſal nach Baſel, Friedrich Bauer in Durmersheim nach Kirch⸗ zarten, Otto Pfeiffer in Villingen nach Neckarelz; der Kanzleigehilfe Ferdinand Gärtner in Raſtatt nach Karlsruhe; die Schaffner Joſeph Keller in Mannheim nach Mosbach, Jakob Hildenbeutel in Radolfzell nach Mannheim; der Wagenwärter Auguſtin Schäfer in Karlsruhe nach Raſtatt. Aus dem Bereiche des Großh. Miniſteriums der Juſtiz, des Kultus und Unterrichts. Etatmäßig angeſtellt: Robert Bornemann als Präparator am geologiſchen Inſtitut der Univerſität Freiburg. Leo Köpfer als Maſchiniſt am phyſiologiſchen Inſtitut der Univerſität Freiburg. Johann Petri als Präparator am phyſiolo⸗ giſchen Inſtitut der Univerſität Heidelberg. Jakob Siegel als Labo⸗ rant am chemiſchen Laboratorium der Univerſität Heidelberg. Jakob Wanger als Maſchiniſt bei der Irrenklinik Heidelberg.— Zuge⸗ wieſen: Aktuar Theodor Harſch unter Zurücknahme der Zuwei⸗ ſung zum Grundbuchamt Brötzingen dem Notariat, Achern 2. Aktuar Joſef Hilberer beim Notariat Waldkirch dem Notariat Kenzingen. Aktuar Karl Lang beim Grundbuchamt Ortenberg dem Notariat Waldkirch. Aktuar Fridolin Reinhard beim Notariat Karlsruhe 8 dem Notariat Waldsbut. Aus dem Bereiche des Großh. Miniſteriums des Innern. Er⸗ nannt: Gendarm Joſef Hübſchle in Schopfheim zum etatmäßigen Amtsdiener beim Bezirksamt Meßkirch.— Beſtätigt: Friedrich Staiger als Bibliothekaſſiſtent der Großh. Landesgewerbehalle in Karlsruhe.— lebertragen: dem Aktuar Karl Weinmann in Konſtanz eine Aktuarſtelle beim Bezirksamt Karlsruhe.— Ver⸗ ſetzt: Amtsdiener Robert Böniſch in Meßkirch zum Bezirksamt Buchen.— Zuruhegeſetzt: Schutzmann Joſef Herrmann in Freiburg.— Entlaſſen: Schutzmann Jakob Wendling in Karls⸗ ruhe, behufs Uebertritts in den Dienſt der Großh. Steuerverwal⸗ tung. Schutzmann Richard Riede in Freiburg, und Schutzmann Karl Wille in Mannheim, auf Anſuchen.— Oberdirektion des Waſſer⸗ und Straßenbaues.— Befördert: zum Dammeiſter: der techniſche Gehilfe Karl Baas in Karlsruhe unter Uebertragung des Dammeiſterdienſtes in Kirchen:— Die Be⸗ amteneigenſchaft verliehen: dem Kulturaufſeher Heinr. Heiß bei der Kulturinſpektion Tauberbiſchofsheim.— V erſe tz t: der Dammeiſter: Konrad Reimann in Kirchen nach Breiſach, der techniſche Gehilfe Otto Mäder in Freiburg zur Rheinbauinſpektion Karlsruhe.— Großh. Gendarmerie Korps.— 3 u proviſoriſchen Gendarmenernannt: die Sergeanten: Bläß, Joſef, vom 3. Badiſchen Feldartillerie⸗Kegiment Nr. 50 und Imm, Joſef, vom Badiſchen Trainbataillon Nr. 14. Pfettſcher, Wilhelm, Unteroffizier vom 2. Badiſchen Feldartillerie⸗Regiment No. 30.— Im Zivildienſt verwendet: Scholl, Georg, Gendarm, als Rechnungsführer bei der Großh. Eiſenbahnhauptwerk⸗ ſtätte in Karlsruhe.— Im Zibildienſtan geſtellt: Hübſchle, Joſef, Gendarm in Schopfheim, als Amtsdiener in Meßkirch. Verſetzt: die Gendarmen: Fleig, Dyonis, von Krautheim nach Neunkirchen, Butz, Joſef, von Boxberg nach Krautheim, Haberſtroh, Karl, von Mannheim nach Borberg, Stein, Johann, von Durlach nach Langenſteinbach, Kaiſer, Auguſt, von Karlsruhe nach Durlach, Grohe, Rudolf, von Simonswald nach Waldkirch, Schmidt, Jakoß, von Neu⸗ freiſtett nach Simonswald, Moll, Johann, von Kehl nach Neufreiſtett, König, Heinrich, von Waldkirch nach Simonswald, Heidenreich, Aug., von Freiburg nach Kehl, Raupp, Leopold, von Freiburg nach Gegen⸗ bach, Grünbacher, Ludwig, von Freiburg nach Staufen.— Zu⸗ rückgenommen: Die Anſtellung des Gendarmen Höll, Valentin. als Amtsdiener in Buchen. Aus dem Bereiche des Großh. Miniſteriums der Finanzen. — Steuerberwaltung.— Ernannt: Jinanzaſſiſtent Th.. aufſeher in Sinsheim, Poſtenführer Thomas Dezulian in Bohlingen zum Steueraufſeher in Pforzheim.— Zugewieſen: Finanz⸗ aſſiſtent Adolf Wäldin dem Großh. Finanzamt Müllheim zur Ver⸗ ſehung einer 1. Gehilfenſtelle.— Uebertragen: dem Bureqz⸗ gehilfen Johann Michael Funk in Donaueſchingen die Steuerein⸗ nehmerei Löffingen.— Verſetzt: Steueraufſeher Felix Fiſcher in Pforzheim nach Raſtatt, Steueraufſeher Stefan Drechsler in Raſtatt nach Schwandorf, Steueraufſeher Juſtin Schwall in Schwandorf nach Weingarten, Steueraufſeher Heinrich Schneider in Altenheim nach Grießen, Steueraufſeher Auguſt Perle in Grießen mach Mannheim, Steueraufſeher Reinhold Böck in Weingarten nach Altenheim, Unter⸗ erheber Lorenz Wagner in Bonndorf nach Walldürn, Untererheber Adam Erbacher in Walldürn nach Graben, Untererheber Franz Zink in Löffingen nach Bonndorf, Bureaugehilfe Adam Maier bei Großh. Finanzamt Thiengen zu jenem in Mannheim.— Zollverwal⸗ tun g.— Verſetzt: Grenzaufſeher Wilhelm Weber in Konſtanz nach Pforzheim zur Verſehung einer Hauptamtsdienerſtelle.— Etatmäßig angeſtellt: Grenzaufſeher Hermann Honſtetter in Erzingen.— Geſtorben: Reviſionsaufſeher Heinrich Volz in Konſtanz. Perſonalnachrichten aus dem Bereiche des Schulweſens.— 1. Befördert bezw. ernannt: Brenner, Friedrich, Unter⸗ lehrer in Heidelberg, wird Hauptlehrer daſelbſt.— 2. Verſetzt: Buß, Karl, Hilfslehrer, von Schluchſee nach Neuthard, A. Bruchſalz Eck, Eduard, Unterlehrer in Karlsruhe, als Hilfslehrer nach Kappel, Amts Ettenheim; Fluhrer, Wilhelm, Hilfslehrer in Leutershaufen, als Unterlehrer nach Adelsheim; Gärtner Lorenz, Unterlehrer in Karlsruhe, als Schulverwalter nach Untermutſchelbach, Amts Dur⸗ lach; Heim, Franz, Hilfslehrer in Altenburg, als Unterlehrer nach Oberſäckingen, Amts Säckingen; Henes, Fidel, Hilfslehrer, von Neunkirchen nach Wyl, Amts Emmendingen; Krug, Edmund, Unter⸗ lehrer in Adelsheim, als Hilfslehrer nach Königheim, Amts Tauber⸗ biſchofsheim; Matt, Joſef, Hilfslehrer in Wolfach, wird Schulver⸗ walter daſelbſt; Reinmuth, Edmund, Hilfslehrer in Spechbach, als Schulverwalter nach Haag, Amts Eberbach; Römer, Karl, Schulver⸗ walter, von Luttingen nach Wildguttach, Amts Waldkirch; Vollmar, Eduard, Hilfslehrer, von Schweighöfe nach Elzach, Amts Waldkirch; Gabriel, Fritz, Hilfslehrer, von Brombach nach Gundelfingen, Amts Freiburg; Niebel, Karl, Hilfslehrer, von Hornberg nach Schwanen⸗ bach, Amts Triberg; Roll, Max, Unterlehrer in Karlsruhe, wird Schulverwalter in Rintheim, Amts Karlsruhe; Blattmann, Albert, Unterlehrer in Achern, wird Schulberwalter in Kuppenheim, Amts Raſtatt; Hehn, Joſef, Unterlehrer in Oberſäckingen, als Hilfslehrer nach Rheinsheim, Amts Bruchſal. Sitte um Gaben! Ein Brandunglück von ſeltener Ausdehnung hat am 4. und 5. Auguſt die Gemeinde Ilsfeld, Oberamts Beſig⸗ heim betroffen: 130 Wotnhäuſer und viele Nebengebäude ſind dem verheerenden Element zum Opfer gefallen. Die Kirche, das Rathaus, Pfarrhaus, ein Schulhaus und viele Geſchäftshäuſer liegen in Trümmern. 150 Familien ſind obdachlos; die reichen Ernte⸗ und Futtervorräte ſind verbrannt, das Vieh entbehrt der Untertünfte, Wohl hat ſich die Privatwohltätigkeit der Nachbargemeinden alsbald der augenblicklichſten Not in dankenswerter Weiſe ange⸗ nommen; aber größere und wirkſamere Hilfe iſt dringend von Nöten, um den Abgebrannten durchzuhelfen, bis ſie wieder in den Beſitz eines eigenen Heims gelangt ſein werden. Wir glauben daher keine Fehlbitte zu tun, wenn wir an die ofterprobte Wohltätigkeit unſerer Mitbürgern in Stadt und Land uns wenden, und bemerken, daß raſche Hilfe beſonders not tut. Gaben für die Abgebrannten nehmen neben der Gemeindepflege Ilsfeld, der Oberamtspflege in Beſigheim und dem Kaſſenamt der Zentralleitung des Wohltätigkeitsvereins in Stuttgart in Empfang die Mitglieder des Hilfskomitees für die Abgebrannten in Ilsfeld: Oberamtmann Zimmermann, Beſigheim. Dekan Knapp, Beſigheim. Hofrat Dr. Lang, Beſigheim. beramtsrichler Jahn, Beſigheim. Fabrikant Schumacher, Biekigheim. Stadtpfarrer Mayer, Bietigheim. Stadtpfarrer Helbling, Bietigheim. Privatier Rinck, Bönnigheim. Landtagsabgeordneter Schmid, Großingersheim. Stadtſchultheiß Lehner, Lauffen a. N. Gemeinderat Eberbach, Lauffen a. N. Pfarrer Hartmann, Ilsfeld. Schultheiß Theurer, Ilsfeld, Gemeindepfleger Kreh, Ilsfeld. Gemeinderat Decker, Ilsfeld. Bürgerausſchußmitglied J. M. Schäfer, Ilsfeld. Miniſterialrat v. Scharpff, Stuttgart. Oberregierungsrat Falch, Stuttgart. Liebesgaben, beſonders von Lebens⸗ und Futtermitteln, ſind an das 2Hilfskomitee für die Abgebraunten in Ilsfeld“ zu adreſſteren und werden, wenn ſie im Frachtbrief als ſolche bezeichnet ſind, auf den Württ, Staatseſſenbahnen fruchtſrei befördert. 51059 Wir ſind, wie bekannt, gleichfalls bereit, Gaben für den gedachten Zweck entgegenzunehmen und darüber öffent⸗ lich zu quittieren.— Expedition des General⸗Anzeigers. (Maunheimer Journal.) Kirchweihfest in Weinheim! 2. Prinz Wilkelm. 5 Anläßlich des Kirchweihfeſtes Fff am Sonntag und Montag, den 14. und 15. Anguſt findet in meinen bedeutend erweiterten Saal⸗ Lokalitäten von nachm. 4 Uhr ab Konzert u. Tanzuntethaltung N ſtatt. Muſik von der Leibgrenadier⸗ dapelle Darmſtadt Hierzu ladet höfl. —ein 1983 — Meinr. Ehret. Oberbühlerthal. Bahnhof⸗Hotel⸗Reſtaut. Schwarzwald. Gute Stat. Oberthal, reine Weine, auerk gute Küche. Tel. 66. G. Uehlinger, Beſ. 22122 remdenzim, gr. Saal f. Geſellſchaft. 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Die Bürgermeiſter⸗ ämter und Stabhalterämter des Landbezirks werden beauftragt, ein Verzeichnis derjenigen männ⸗ lichen Ortseinwohner badiſcher Staatsangehörigkeit, welche bis zum 9. September ds. Is. das 21. Lebensjahr a eg oder älter ſind, 15 Huldig! unngseld aber noch nicht geleiſtet haben und überh auſt bedesfähig ſind, Allfzuſtellen und den Huldigungs⸗ pflichtigen gegen Beſcheinigung u eröffnen, daß ſie am reitag, 9. Seplemder 1904, vormittags ½8 Uhr ſich zur Leiſtung des Huldigungs⸗ eides in der ſtädtiſchen Turn⸗ halle, K 6 dahler einzufinden haben. Die mit B zeurkundung über ge⸗ hörige Ladung verſehenen Ver⸗ 0 ſſe ſind bis längſtens 25. d. Mis. hierher vorzulegen. Mannhein, den 9. Auguſt 1904. Großh. Bezirksamt: Levinger. 4366 Grofherzoglich Badiſche Staglseiſeubahnen. Ab 1. Auguſt 1904 gelangen für die Beförderung von Holz zu Grubenzwecken des Bergbaues beſtimmt zwiſchen Neuhaus tran⸗ sit, Station der k. k. öſterr. Stgatsbahn und Maunheim, Ludwigshafen a. Rh. beſondere Frachtſätze zur Einführung.stos: Nähere Austunft erteilt unſere Güterverwaltung Mannheim. Karlsruhe, den 29. Juli 1903. Gr. Generaldirektion. Arbeitsvergebung. ür den Neubau der Höheren Mädchenſchule D 7, 8 ſollen die Terrazzoarbeiten im Wege der öffentlichen Ausſchrenen werden. 30494 ngebote hierzu ſind ver⸗ e und mit entſprechender luffchrift verſehen bis ſpäteſtens Donnerstag, 18. Aug. l.., vormittags 11 Uhr, auf unſerm Bureau N 1, 9, 2. Stock, Zimmer Nr, 10, ein⸗ zureichen, wo auch Augebots⸗ formulgre gegen Erſatz der Um⸗ bruckkoſten abgegeben werden und die Eröffnung der Angebote n Gegenwart etwa erſchienener leter erfolgt. Nähere Auskunft wird auf dem Baubureau D 7 Nr. 22 erteilt. 30499 Mannheim, 9. Auguſt 1904. Hochbauamt: Perrey. Heffenkliche⸗Verſteigerung. Freitag, 12. Anguſt l. Is., nachmiſftags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal 4, 5 hier im Auftrage des errn Konkursverwalters 80 die zur Konkurs⸗ mäſſe des Georg Bolich dahſer gehörigen Ausſtände im Betrage von 3429 Mk. 38 Pfg. ſerner 11 meter Buxkin gegen bare Zahlung öffentlich verſteigern. Mannheim, 11. Auguſt 1904. Krug, 16689 Gerichtsvollzieher. Jwangs⸗Perſteigerung. Freitag, 12. Auguſt 1904, en Uhr, werde ich im hieſigen Pfandlokale 4, 5, gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich ver⸗ ſteigern: 16686 500 tannene Dielen, 1 Pferd Wee ee 1 Rolle, ſowie öbel verſchiedener Art. Mannheim, 11. Auguſt 1904. Zimmer, Gerichtsvollzieher, Waldhofſtr. 19. Feuller Mannheim Frogpekt gr. Främ. Hetl. Diplom. tont. Gebr.Gander. 8 Kaufleute, Beamte, Gewerbe- treibende ete. Damen separah), eeeng Söhne u. Töchter durch den Beguch ungerer Untor- ane rse gewissenhafte Ausblldung. Auswärtige in kürzester Zeit. Verbessert wird jede schlechte . Buchführung ete. ebr. Gander, B 2, lambein Naue Kurss. eenee en bald. erbeten. Dionstag, 16. Aug.8 Bekanntmachung. Straßenſperre betr. Nr. 100935 I1. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß behufsVornah me vonpflaſter⸗ arbeiten in der Bahnhofſtraße zwiſchen Stefanien⸗ u. Zähringer⸗ ſtraße die Abſperrung dieſer Straße bis auf weiteres nötig fällt. Während dieſes Zeitraumes iſt die Benützung der erwähnten Straßenſtrecke für den geſamten Fuhrwerksverkehr verbolen. Zuwiderhandlungen werden ge⸗ mäß 8 3661.⸗Str.⸗G.⸗B. und § 121.⸗Str.⸗G.⸗B. mit Geld bis zu 50 Mark oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft. Mannheim, 8. Auguſt 1904. Großherzogl. Bezirksamt. Polizeidirektion: Eppelsheimer. Bekauntmachung. Milzbrand in Sand⸗ hofen betr. Nr. 92612 J. Wir bringen hier⸗ mit zur öffeutlichen Kenntnis, daß im Stalle des Wirts Uniſtädter in Sandhofen Milzbrand an einem Stück Rindvieh feſtgeſtellt worden iſt. Stallſperre iſt verfügt. 4368 Mannheim, 10. Auguſt 1904. Großh. Bezirksamt: Dr. Haefelin. Bekauntmachung. Den Rotlauf unter den Schweinen in Heidelberg⸗Neuen⸗ heim betr. Nr. 91701 T. In der Stal⸗ lung des Georg Chriſtmann in Heidelberg⸗Neuenheim iſt die Rotlaufkrankheit ünter den Schweinen ausgebrochen. Mannheim, 9. Aug. 194. Großh. Bezirksamt: Ar aefeiir Großh. Badiſche Staats⸗ Eiſenbahnen. Mit Gültigkeit vom 15. Auguſt 1904 wird zum Güttertarif Badſſche Staatsbahnen⸗Badiſche Neben⸗ bahnen im Brivatbetrteb der Nachtrag VIII ausgegeben. Derſelbe enthält außer den ſeit Erſcheinen des Nach 902 VII bekannt gegebenen Nundernicee die Einbeziehung der Station Krozingen Kyaniſierauſtalt der Nebenbahn Krozingen⸗Stau⸗ fen⸗Sulzburg in den beſchränkten Wagenladungsverkehr, ſowie ge⸗ änderte Beſtimmungen über die Anwendung des Ausnahme⸗ tarifs 32 für Kupfſervitriol und Schweſel, Die in den Nachtrag aufgenom⸗ menen zuſätzlichen Beſtimmungen zur Verkehrsordnung ſind gemäß den Vorſchriften unter Ziffer 1(3) genehmigt worden. 51056 Nähere Auskunft erteilen die Dienſiſtellen. Karlsruhe, den 8. Auguſt 1904. Großh. Generaldirektion. Vergebung von Sielbaumgterialien. Die Lieſerung von 300 Stück 4369 Straßenſinkkaſten aus Stein⸗ zeug ſoll öffentlich vergeben werden. 30495 Die Bedingungen und Ange⸗ botsformulare liegen auf dem Tiefbauanit Lit. L 2, 9 zur Ein⸗ ſicht auf und können gegen Erſtattung der Vervielfäl⸗ tigungskoſten von dort bezogen werden. Angebote ſind portofrei, verſie⸗ elt und mit entſprechender Auf⸗ chrift verſehen, ſpäteſtens Montag, den 22. Ang. 1904, vormittags 11 Uhr, bei unterzeichneter Amtsſtelle ein⸗ zuliefern. Den Bietern ſteht es frei, der Eröffnung der eingelaufenen An⸗ gebote an genanntem Termine beizuwohnen. Nach der Eröffnung der Sub⸗ miſſionsverhandlungen können Angebote nicht mehr angenom⸗ men werden. Zuſchlagsfriſt: Sechs Wochen. Mannhelm, den 2. Aug. 1904. Tiefbauamt: Eiſenlohr. Freiwillige Verſteigerung. Freitag, 12. 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