5 ö ö 4 ö 9 U GBadiſche Volkszeitung. Abonnement: ee 70 Pfeunig monatlich. Bringerlohn 20 Pig. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ auſſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg. Inſerate: E 6, 2. Die Colonel⸗Zeile. 20 Pfg. Auswärtige Inſerate 25„ Die Reklame⸗Zeile„„„60 der Stadt Mannheim und Umgebung. (Mannheimer Volksblatt.) Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſie und verbreiteiſte Zeitung in Rannheim und Amgebung. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. — Für unverlaugte Manuſkripte wird keinerlei Gewähr geleiſtet.2 Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Maunheim““ Telephon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 341 Redaktion 377 Expeditition 318 Filiale(Friedrichsplatz) 815 E 6, 2. Vr. 408. Freitag, 2. September 190g4. (Abendblatt.) Sum Handwerkertag in Magdeburg chreibt die„Natl. Korr.“: Die nationalliberale Partei hat in m erſten Abſchnitt der neuen Geſetzgebungsperiode ſchlech⸗ terdings keinen Zweifel darüber beſtehen laſſen, daß ſie ein ebenſo warmes Herz wie offenes Ohr für ſolche Wünſche und Be⸗ ſtrebungen der Handwerkerkreiſe hat, die ein für die Erreichung es Möglichen gebotenes Augenmaß nicht verleugnen. Je mehr damit gerechnet wird, daß ein Maß in allen Dingen gut ſei und ſein muß und daß jeglichem menſchlichen Können mehr wie dem Wollen gewiſſe Grenzen geſetzt ſind, um ſo geringere Schwierigkeiten pflegen ſich der Annäherung an ein erſtrebtes und erſtrebenswertes Ziel in den Weg zu ſtellen. Das ſind All⸗ kagswahrheiten, ſie müſſen aber immer wieder in Erinnerung gebracht werden und ob ſie in Magdeburg durchweg oder über⸗ wiegend Berückſichtigung ſoweit erfahren haben, um in dieſer Beziehung einen Fortſchritt feſtſtellen laſſen zu können, mag ſpäterer Prüfung vorbehalten bleiben. Wenn vorweg auf einige Punkte aus den Verhandlungen hingewieſen ſein ſoll, ſo liegt ein Antrieb hierzu darin, daß gerade dieſe Punkte eine Stütze für die Hoffnung zu gewähren ſcheinen, die Handwerkerbewegung werde mehr und mehr aus dem Fahrwaſſer der unbegrenzten in das der begrenzten Mög⸗ lichkeiten einzulenken in die Lage gebracht werden. Zunächſt war da ein Wort, welches ein Berliner Handwerksmeiſter aus⸗ ſprach, das uns in hohem Maße beachtenswert erſcheint. Er machte für den Rückgang des Handwerks die Regierung, die Volksvertretung, aber auch die Handwerker ſelbſt verantwortlich. Das iſt in keiner Weiſe eine große Entdeckung, die vielleicht patentiert zu werden verdiente. Das betreffende Mitglied des ehrſamen Handwerkerſtandes erkannte aber nicht nur zum erſten Male ſeit langer Zeit als Vertreter des letzteren auch eine Mitſchuld desſelben an, ſondern bezeichnete die Schuld, welche die Handwerker ſelbſt an dem Rückgang des Handwerks hatten, als die größte und als eine weit größere, wie die ſei, welche die anderen Schuldigen auf ſich geladen hätten. Und er führte weiter aus, die Handwerker haben durch den Mangel an Einigkeit in ſich und durch ihre Zerſplitterung mit am meiſten dazu beigetragen, daß ſie nicht vorwärts, ſondern zurück⸗ gegangen ſind. Mit einer in zehn und mehr Fraktionen zer⸗ ſplitterten Macht iſt ein Verhandeln von anderer Seite und insbeſondere von ſeiten der Regierung nicht möglicht. Wenn eine ſo zum Ausdruck gebrachte Erkenntnis in denk⸗ bar vielen Handwerkerkreiſen zum Durchbruch gelangt, wird ſchon viel gewonnen ſein für die Erſtarkung und Wieder⸗ aufrichtung des Handwerks. Denn ſie bedeuket nichts anderes als die zeitgemäße Anwendung der Einſicht in eine Not⸗ wendigkeit auf die Gegenwart, welche ſchon unſer erſter Kaiſer ſeinerzeit zur Anerkennung zu bringen ſuchte, indem er ſagte, weil wir ſtark ſein müſſen, iſt es nötig, daß wir einig ſind. Wenn die liberalen Parteien, ſo lange es Zeit war— womit Bicht geſagt iſt, daß es nicht noch immer Zeit ſei— mehr betont hätten, was ſie eint, als das, was ſie krennt, wäre das Zu⸗ ſammenhaltenkönnen und Zuſammenhaltenmüſſen nicht ſo un⸗ ſäglich erſchwert und zu einem Moment unſerer nationalen Schwäche geworden. über ſeine zollpolitiſchen Ketzereien entgegen. Politische debersichl. Maunheim, 2. September 1904. Verkürzung der Arbeitszeit. Die auf Umfrage des Reichskanzlers von den Gewerbe⸗ inſpektoren erſtatteten, meiſt ſehr umfangreichen Berichte über die Verkürzung der Arbeitszeit gewerbricher Arbei⸗ terinnen ſind nach der„Soz. Praxis“ inzwiſchen im Reichs⸗ amt des Innern einer Prüfung und Bearbeitung unterzogen worden. Sie bilden die Grundlage für eine Denkſchrift, die dem Bundesräat zugehen und in der die Frage der allgemeinen Einführung eines zehnſtündigen Maximalarbeitstages für die gewerblichen Arbeiterinnen erörtert werden ſoll. Die einge⸗ laufenen Gutachten zeigen zwar, daß die Anſichten über eine ſo tiefgreifende Verkürzung der Arbeitszeit noch vielfach ſtark aus⸗ einandergehen, und daß insbeſondere in den Kreiſen der Arbeit⸗ geber die Bedenken dagegen weit überwiegen. Die Mehrheit der Gewerbeinſpektoren hat trotzdem ſchließlich, namentlich aus Geſundheitsrückſichten, eine Verkürzung der Dauer der Arbeits⸗ zeit der gewerblichen Arbeiterinnen befürwortet und darauf hingewieſen, daß eine ſolche bereits in vielen Induſtriezweigen ohne weſentlich nachteilige Folgen eingeführt iſt. Vermutlich wird auch die Denkſchrift des Reichsamts des Innern dieſen Standpunkt vertreten. Schippel ſieht mit einem Vertrauensvotum ſeiner Wähler in der Taſche mit Seelenruhe der Entſcheidung des Parteitages In einer ſozial⸗ demokratiſchen Parteiverſammlung für den Wahlkreis Chemnitz erklärte Schippel, auf dem Parteitag in Bremen werde es offen⸗ bar recht ruhig hergehen, und auch in ſeiner Sache werde es, wenn ſie überhaupt behandelt werde, wahrſcheinlich nicht zu er⸗ bitterten Auseinanderſetzungen kommen, ſondern die Angelegen⸗ heit werde ausgehen wie das Hornberger Schießen. 125 Schippel meinte, in der Partei mache ſich überall ein tiefes Be⸗ dürfnis geltend„nach Ruhe vor überflüſſigen und praktiſch für die tatſächliche Arbeiterbewegung und Arbeiterpolitik auch ganz belang⸗ loſen theoretiſchen Auseinanderſetzungen“, Von einer Entrüſtung der Maſſen über den Fall Schippel habe er garnichts bemerkt, nur Leitartikel ſeien geſchrieben worden. Von den erſten Anklagen gegen ihn ſei nichts mehr übrig geblieben. Wer jetzt noch behaupte, er ſei Agrarzöllner, den könne er nicht ernſt nehmen.„Man kann mir höchſtens vorwerfen, weshalb ich denn die Leute ſo lange habe zappeln laſſen. Jedenfalls bin nicht ich es, der das Anſchneiden dieſer Frage in Bpemen zu befürchten hat, mein Schade wäre es nicht!“ Nach langer Debatte wurde gegen 22 Stimmen eine Reſo⸗ lution angenommen, welche feſthält an einem am 9. Februar beſchloſſenen Vertrauensvotum für Schippel. Die von Franz Mehring geleitete ſozialdemokratiſche„Leipz. Volksztg.“ ver⸗ höhnt die ſozialdemokratiſchen Wähler in Chemnitz wegen ihres Vertrauensvotums für Schippel als dumme Kerle, die nicht wiſſen, um was es ſich handelt. Wörtlich ſchreibt das Blatt: „Das muß man ſagen: Der Chemnitzer Wahlkreis ſteht ſtramm hinter ſeinem Abgeordneten. Ob dies nun aus genauer Kenntnis und Billigung der zollpolitiſchen Anſchauungen Schippels her⸗ vorgeht, oder vielleicht gerade aus ihrer Nichttenninis, ob viel⸗ leicht nicht auch die Schen vor einem Konflikt und einer even⸗ Beiträge zur Frauenfrage. Frauenſtubium in Japan. An der Frauenuniverſität in Tokio, die vor 3 Jahren eröffnet wurde, hat im Frühfahre dieſes Jahres die erſte Schlußprüfung ſtattgefunden; 120 Schülerinnen verließen die Univerſität mit dem Diplom. Die japaniſche Univerſität iſt nicht mit einer deutſchen zu bergleichen; der Unterricht entſpricht etwa demjenigen an unſern höheren Töchterſchulen, auch Unterricht in Handarbeit und im Kochen wird an der japaniſchen Univerſität erteilt. Der obligatoriſche Schulunterricht beſteht in Fapan für Knaben und Mädchen erſt ſeit. pier Jahren; bis dahin wurden die Mädchen nur fürs Haus in Außeren Zeremonien ergogen. Sie lernten, wie ſie ſich ſetzen, ſtehen oder verneigen, eſſen oder trinken ſollten, ihren Eltern, ihren Männern und Schwiegermüttern gehorchen uſw. Seit einigen Jahren beſtehen Lehrerinnen⸗Seminare und Frauen werden als Lehrerinnen angeſtellt, ferner find Schulen für Töchter höherer Stände einge⸗ richtet. Mit der Gründung der Frauenuniverſität hebt ſich das Selbſtbewußtſein der japaniſchen Frauen nach und nach; ſie kommen nun auch mit der Politik in Berührung, denn die Rede des Rektors, ſowie diejenigen der Abiturientinnen und der Gäſte waren mit An⸗ ſpieglungen auf den japaniſch⸗ruſſiſchen Krieg geſpickt und man wies auf die Aufgaben hin, welche den Frauen in dem„neuen Japan“ nach dem Kriege entſtehen würden. Im ganzen gibt es 79 höhere Mädchenſchulen in Jupan, darunter 1 Staatsſchule, 71 Kom⸗ munalſchulen und 7 Privakſchulen. ſelten. Seit Ende des vorigen Jahres erſcheint eine illuſtrierte Monatsſchrift Kiſugin(die Frau), von einer Ausländerin heraus⸗ gegeben, in welcher für europäiſche Frauentracht Propaganda ge⸗ macht wird. Die Frauen an der Berliner Univerſität. Auch im Jahre 1903/1904 ſind die Frauen an der Univerſität lin pielfach hervorgetreten. Es waren zum Hören von Vor⸗ Staatsſchulen ſind noch ſehr lefüngen zugelaſſen: Im Sommer 308, im letzten Winter 57 Zu Doktoren wurden vier Damen promoviert, ſämtlich bei der philo⸗ ſophiſchen Fakultät: zwei Amerikanerinnen, eine Deutſche und eine Auſtralerin; dem Studium nach eine Philoſophin, eine Kunſthiſto⸗ rikern, eine Germaniſtin und eine Chemikerin. Auch in den Semi⸗ naren begegnen uns zahlreiche Frauen. Sechs Damen benutzten die Bibliothek des Inſtituts für Altertumskunde. An den Uebungen von Adolf Wagner im ſtaatswiſſenſchaftlichen Seminar beteiligten ſich vier Damen, ebenſo viele bei Sering; zwei Damen leine Lehrerin) finden wir bei den ſtatiſtiſchen Uebungen von Böckh. In der modernen Abteilung des germaniſchen Seminars reichten auch einige ſtudierenden Frauen ſchriftliche Arbeiten ein. Eine Dame war im Sommer unter den fünfzehn ordentlichen Mitgliedern des Seminars für romaniſche Philologie und im Winter zwei unter 16 Mitgliedern. Das Seminar für orientaliſche Sprachen zählte im Sommer drei, im Winter 15 Hoſpitantinnen. Im geographiſchen Inſtitut benutzten fünf und ſieben Damen die Sammlungen(neben 40 und 85 Herren). In der von Zabludowski geleiteten Maſſageanſtalt wurden 31 weib⸗ liche Perſonen als Maſſeurinnen ausgebildet, ferner acht männliche, unter denen ſich ein blinder befand. Im Botaniſchen Inſtitut(Schwendener) arbeiteten unter den vorgerückteren 13 Praktikanten zwei Damen. Auch an den Uebungen im pflanzen⸗ phyſiologiſchen Inſtitut(Kny) nahmen neben 25 Herren eine Dame teil. Ebenſo arbeitete im neben 22 Herren. Lehrerinnen an Knabenſchulen. In Amerika iſt plötzlich Sorge entſtanden, daß die große Zahl von Lehrerinnen an höheren Knabenſchulen die Jungen weibiſch machen könnte und müßte, und eine eigene Unterfuchungskommiſſion iſt zuſammengetreten und hat Berichte veröffentlicht, über die der „Newyork Herald“ ſeinerſeits eine Enquete und Rundfrage veran⸗ ſtaltete. Man fürchtete, die Knaben würden zu„brav“ zu„folgſam“ nicht„athletiſch und ſelbſtändig genug“. Zuſtimmende und wider⸗ ſprechende Zuſchriften kamen; übrigens in ſehr ſachlicher Weiſe geſchriebenen Briefe eines Vereines 75 Botaniſchen Muſeum eine Dame ſtändig das Luſtigſte waren jedenfalls die tuellen Neuwahl zum Reichstage dabei mitwirkt, wollen wir hierbei unerörtert laſſen.“ Während früher die„Leipziger Volkszeitung“ ſich des Abgeordneten Schippel angenommen hatte, wirft ihm das Blatt jetzt vor, daß er es in Chemnitz verſtanden habe, ſich als das unſchuldige verfolgte Opferlamm hinzuſtellen. „Er ſcheute zu dieſem Zweck auch vor den ſkandalöſeſten Beſchimpfungen der Partei nicht zurück, die in dieſer unqualifizierbaren Leichtfertigkeit und Allgemeinheit bisher wohl noch nicht von einem Vertreter der Partei gegen die Partei ſelbſt geſchleudert wurden.“ In der Verſammlung in Chemnitz klagte Schippel über die Art, wie in der Partei ve.rleumdet und denunziert würde. Das ſei ein tüchtiger Par⸗ teigenoſſe, der tüchtig verdächtigen kann, zu beweiſen brauche er nicht. Bei ſolchen Verhält⸗ niſſen würden Leute von feinerem Ehrgefühl zurücktreten. Leute, die Männer ſind, würden ſich dann nicht mehr in der Partei finden. Mit dieſem Ton Schippels iſt ſein Fraktionskollege Reichstagsabgeordneter Geriſch nicht einverſtanden. Dieſer hat in einer ſozialdemokratiſchen Verſammlung im 23. ſäch⸗ ſiſchen Wahlkreis Plauen erklärt, Schippels Sprache ſchlage jeder Parteitradition ins Geſicht. In Bremen müſſe Klärung ge⸗ ſchaffen und derartiger zweideutiger Politik des Genoſſen Schippel entgegengetreten werden. Lage des internationalen Giſenmarktes. Trotz ſtarker Erzeugungseinſchränkung in der deutſchen, engliſchen und amerikaniſchen Hochofeninduſtrie hat ſich auch während des Monats Auguſt das Mißverhältnis zwiſchen An⸗ gebot und Nachfrage auf dem internationalen Eiſenmarkt noch weiter verſchärft. Die amerikaniſche Hochofeninduſtrie hat Vor⸗ räte liegen, die mehr als die Hälfte einer monatlichen Pro⸗ duktion ausmachen. Dabei war nicht nur in jedem einzelnen Monat des laufenden Jahres der Betrieb gegenüber dem Vor⸗ jahre reduziert, ſeit April dieſes Jahres iſt auch die monatliche Erzeugung von Monat zu Monat, im ganzen um ein volles Drittel zurückgegangen. Alle dieſe Maßnahmen verhinderten aber nicht, daß die Vorräte von Monat zu Monat anwuchſen. Für England gibt es keine monatliche Produktionsſtatiſtik, aber die Bewegung der Roheiſengewinnung läßt ſich einigermaßen aus den monatlichen Aufnahmen über die Zahl der im Betriebe befindlichen Hochöfen feſtſtellen. Ihre Abnahme in den einzelnen Monaten des laufenden Jahres gegenüber 1903 läßt mit Sicher⸗ heit auf einen erheblichen Rückgang der engliſchen Roheiſen⸗ gewinnung ſchließen. Für Deutſchland laſſen die monatlichen Produktionsziffern auf eine etwas günſtigere Geſtaltung der Marktlage als in den beiden Konkurrenzländern ſchließen. Im ganzen hat in Deutſchland die Roheiſengewinnung im Gegenſat zu England und den Vereinigten Staaten gegenüber 1903 noch zugenommen. Allerdings macht ſich ſeit Juni eine Abnahme be⸗ merkbar, die auch für den Auguſt vorgehalten haben dürfte. Aus dem ſtatiſtiſchen Material für die drei genannten Länder ergibt ſich ein ſtarker Rückgang des inkernationalen Bedarfs, wie er gleich einheitlich ſchon lange nicht mehr beobachtet werden konnte. Die Auguſtziffern dürften den Tief⸗ ſtand dieſes Rückganges aufweiſen. Ein noch weiteres Herab⸗ ſinken iſt nach früheren Erfahrungen und nach einzelnen Beo⸗ bachtungen der gegenwärtigen Bedarfsentwicklung ausgeſchloſſen. In Deutſchland iſt die weiter verarbeitende Induſtrie nicht un⸗ günſtig beſchäftigt; in den Vereinigten Staaten von Amerſka erwartet man von dem günſtigen Ernteausfall eine kräftige ehemaliger und jetziger Mittelſchüler, die ſich ſehr gegen die Kom⸗ miſſionsberichte und ihre Anreger ausſprachen und ſie einluden, ihre Athletik zu prüfen.— Sie zählen ihre Siege über engliſche Studenten auf— ſie ſagen, daß die„Lehrerslieblinge“ ſtets verhaßt und ver⸗ achtet ſeien, ob der Profeſſor ein Manm oder eine Frau ſei: ſie ſind faſt alle der Anſicht, daß der Unterricht durch Frauen für ſie ein Vorteil geweſen, der nur bildend und berfeinernd, aber keineswegs verweichlichend auf ſie gewirkt. Von amerikaniſchen Dienſtboten. Einige intereſſante Angaben über die Dienſtbotenfrage in den Vereinigten Staaten enthält die letzte Nummer der engliſchen Monatsſchrift The Cornhill Magazine. Danach ſind die Löhne, die die Dienſtboten in den verſchiedenen Staaten der Union erhalten, ſehr verſchieden. Im Süden iſt der Durchſchnittsgehalt eines Mäd⸗ chens, das kochen kann, 32 Schilling im Monat. In Waſhington kann eine ſolche leicht 3 Pfd. St., alſo 60., erhalten, in Newhork —4 Pfd. St., in Chicago 4 Pfd. St., in Denver 5 Pfd. St. und in San Franzisko ſogar 6 Pfd. St. So kommt es, daß in den Häuſern der Mittelklaſſen in den nördlicheren Staaten der Union eigentlich niemals ein brauchbares Dienſtmädchen zu finden iſt. Nur hier und da gelingt es, an der Küſte des Stillen Ozeans einmal einen Japaner zu finden, der ſich als„Mädchen für alles“ bei einem Gehalt von 7 Pfd. St. monatlich engagieren läßt. Dieſe Schwierig⸗ keit, für billiges Geld brauchbare Mädchen zu finden, ſpricht ſehr bei der Tatſache mit, daß neuerdings die kleinen Häuſer in den neuen Stadtvierteln faſt ganz verſchwinden, und die Etagen in den großen Kaſernen immer mehr Anklang finden, und daß die Leute ebenſo wie in Paris anfangen, ihre Mahlzeiten nie zu Hauſe, ſondern immer in den Reſtaurants einnehmen. Für Damen kein Trinkzwang. Die Sache der Enthaltſamkeit von alkoholiſchen Gekränken macht in Berlin ſichtlich Fortſchritte. Selbſt die allergrößten Brauereſelt beginnen offenbar mit ihr zu rechnen. So ſieht man jetzt am Fenſter von Schanklokalen einer Brauerei in großen Buchſtaben die Auf⸗ 0 VSeite. General⸗Anzeiger. Mannheim, 2. September! Steigerung der Nachfrage, und auch in England ſind die Auf⸗ träge für September und Oktober im Vergleich mit den Vor⸗ monaten in ſtarkem Wachſen begriffen. Ueber den Mordauſchlag auf Plehwe wird in den„Soz. Monatsheften“ ein Urteil gefällt, das in ſeiner Ruhe ſehr wohltuend abſticht von den blutrünſtigen Triumphliedern der ſozialdemokratiſchen Tagespreſſe. Rſch. Calwer ſchreibt in der Rundſchau desſelben Heftes: Die Tö⸗ kung des ruſſiſchen Miniſters Plehwe am 28. Juli iſt eine Folge des polizeilichen Terrors, mit dem der ermordete Miniſter jede freiheitliche Regung in Rußland unterdrückt hatte. Wenn man ſich der Schilderungen erinnert, die während des Königsberger Prozeſſes über das Willkürregiment in Rußland gegeben wurden, bann wird man verſtehen können, daß freiheitlich geſtnnte Men⸗ ſchen in ihrer Verzweiflung keinen anderen Ausweg mehr wiſſen, als die Perſonen, in denen ſie die Träger des Polizeiterrors erblicken, auf die Seite zu ſchaffen. Man ſtellt dem Terror der gutokratiſchen Regierung den Terror der Unterdrückten gegen⸗ über. Es iſt geradezu müßtg, Unterſuchungen darüber anzu⸗ ſtellen, ob Attentate auf einzelne Perſonen entſchuldbar oder nützlich ſind. Sie mögen beides nicht ſein, es ſind eben Aus⸗ brüche einer tiefgehenden Verzweiflung, und als ſolche haben wir die Attentate in Rußland zu würdigen. In einem Lande, 15o die öffentliche Meinung Mittel und Wege genug beſitzt, ſich zu äußern und durchzukämpfen, wo das Volk üÜber ſeine Geſchicke bis zu einem gewiſſen Grade wenigſtens mitbeſtimmen kann, da ſchwindet mit der polttiſchen Bildung des Volkes auch der Boden für Attentate. Ganz anders in einem Land, wo jebe freie und fortſchrittliche Regung im Keime erſtickt wird, o die Preſſe unter die ſtrengſte Zenſur geſtellt iſt, wo das Volk ein brutales Willkürregiment ſich gefallen laſſen muß, gegen das es keine Beſchwerde, kein Ausweichen gibt. Ver⸗ zweiflungstaten, wie ſie in Rußland von Zeit zu Zeit erfolgen hegreift man in ihrer Notwendigkeit, wenn man ſich die Be⸗ handlung vergegenwärtigt, die dem Volk in allen ſeinen Schich⸗ ten bis hinauf zu den Gebildeten zuteil wird. Der zur Ver⸗ zlweiflung getriebene Menſch hat, wenn er ſich gegen ſeinen AUnterdrücker wendet, mit ſeinem Leben längſt abgeſchloſſen. Er ſieht keine Ausſicht auf Beſſerung für ſich und ſein Volk und geht blind auf ſeinen Quäler los, ganz wie das bis zur Ver⸗ zweiflung gequälte Tier— und mag es auch der treueſte und anhänglichſte Hund ſein— in den letzten Aengſten ſich auf ſeinen Herrn ſelbſt ſtürzt, wenn die Quälerei gar zu weit ge⸗ trieben ward. Der Import amerikaniſcher Kohlen nach Guropa nimmt im laufenden Jahre wieder zu. Die vereinzelten An⸗ ſtrengungen der Amerikaner, eine ſhſtematiſche Kohleneinfuhr Rach Europa zu organiſteren, wurden im Jahre 1902, als der Kohlenbedarf in den Vereinigten Staaten ſelbſt ungemein groß war, unterbrochen. Im Laufe des Jahres 1903 hinderte aber der große Kohlengräberſtreit erſt recht eine erfolgberſprechende Wiederaufnahme dieſer 920 Nach der amerikaniſchen Sta⸗ kiſtit betrug die Kohlenausfu hr nach europäiſchen Ländern im 10 1903 nur 85 189 Tons gegen 186 695 im Jahre 1902. Im erſten Semeſter des laufenden Jahres erreichte dagegen die usfuhr ſchon wieder die Höhe von 96 789 Tons, Indeſſen iſt takſächlich die Ausfuhr amerikaniſcher Kohle nach europäiſchen Lünpern erheblich größer, da die Länder, die amerikaniſche Kohle beziehen, in ihrer Importſtallſtik viel größere Mengen Aamerikaniſcher Kohle in der Einfuhr nachweifen, als die ameri⸗ Hane Exportſtatiſtit ausweiſt. So beziffert z. B. die italteniſche Handelsſtatiſtik den Import amerkkaniſcher Kohle für 1903 auf 124 198 Tonnen, während nach der amerikaniſchen Ausfuhr⸗ ſatiſtik nur 49 220 Tons nach Italten gegangen ſein ſollen. Ote italleniſche Importziffer für 1903 iſt für ſich allein größer als die Kohlenmenge, die nach der amerikaniſchen Statiſtik nach ſämtlichen europäfſchen Ländern verſandt worden iſt. Dieſe ſtarke Differenz über den Umfang des Abſatzes amerikaniſcher gae in europäiſchen Ländern läßt vermuten, daß auch im 127 enden Jahre der Abſatz amerikaniſcher Kohle in Europa ſchon weit ſtärker iſt, als er ſich nach der offiziellen Handels⸗ ſtatiſtit der Vereiniglen Staaten darſtellt. Deutsches Reſeh. ] Verlin, 1. Sept.(Internationale Sanitäts⸗ Konferenz in Paris.) Die Vereinbarungen der vor einem Jahre in Paris abgehaltenen internationalen Sanitäts⸗ Konferenz ſind noch immer nicht ratifiziert worden. Sobald in ſicherer Ausſicht ſteht, daß der Ratiftzierung von ſeiten der meiſten der in Paris verkreten geweſenen Mächte Schwierig⸗ keiten nicht mehr im Wege ſtehen, wird, was in Paris verein⸗ bart wurde, auch dem Bundesrat und weiterhin dem Reichstage unterbreitet werden. ſchrift:„Für Damen kein Trinkzwang.“ Wenn dies auch ein Ein⸗ gehen auf dieſe mächtige Bewegung bedeutet, ſo iſt allerdings darin immer noch enthalten, daß die Männer nach wie vor zum Trinken gezwungen ſind. Die Aufſchrift iſt aber, ſchreibt die Kölniſche Volks⸗ 9 5 um ſo bemerkenswerter, als ſie an der Wirtſchaft von einer 9b allergrößten Brauereien ſich befindet, die wir im Deutſchen Reiche ben. Berliner Bumor vor Gericht. Machdruck verboten,) Der Lohn der guten Tat. Der wegen Diebſtahls und Unterſchlagung mehrfach vorbeſtrafte „Agent“ Leopold B. hat ſich unter der Anklage, am 5. Juli 1904 in der Ehauſſeeſtraße eine dor einer Gaſtwirtſchaft auf der Straße ltende Automobildroſchke ihrem Eigentümer in der Abſicht rechts⸗ widriger Zueignung entwendet zu haben, vor Gericht zu verant⸗ worten. Vorſ.(nach Verleſung der Vorſtrafen des Angeklagten): Geben Sie die Vorſtrafen als richtig zu? Angekl.: Ick werde da ſchwärzer gemalt, als ick bin. Der r Staatsanwalt ſieht allemal bloß det Schlechte am Menſchen. et ick ſchon als zehnjähriger Bengel een kleenet Jöhr mit Lebens⸗ fahr aus'n Landwehrkanal herausjefiſcht habe, wo det arme Kind uſt zämmerlich ertrunken wäre und die Eltern ſich vielleicht zu jeſrämt hätten, det ick als junger Mann durch Jeiſtesjejenwart en jroßes Eiſenbahnmallör verhindert habe und beinah die Ret⸗ kungsmedaille am Bande bekommen hätte, die natierlich der Sta⸗ 'orſteher einheimſte, davon und von meine ſonſtigen Verdienſte öffentliche Wohl ſteht doch nich die Bohne in den Akten. Ick Scheuſgl vor dieſet Forum, während ick een verdienter Mann Jerechtigkeit is blind— jejen det Verdienſt und wägt bloß — (Die Abberufung des Gouverneurs Leutwein) von ſeinem Poſten in Südweſtafrika ſoll, wie nach dem„Lokalanz.“ gerüchtweiſe verlautet, beſchloſſen ſein. Als ſein Nachfolger wird der Generalkonſul in Kapſtadt b. Lindequiſt genannt.— Dieſes Gerücht iſt im Laufe der letzten Monate wiederholt aufgetaucht und ebenſo oft dementiert wor⸗ den. Trotzdem kann es jetzt der Wahrheit entſprechen. Nachdem dem Gouverneur Leutwein die militäriſche Oberleitung in Süd⸗ weſtafrika genommen war, konnte ſeine Abberufung auch als Gouverneur nur noch als eine Frage der Zeit angeſehen werden. — Geider Reichstagserſatzwahl in Schaum⸗ burg⸗Lippe) haben ſich am Donnerstag drei Kandidaten gegenübergeſtanden: der Kandidat der Freiſinnigen Volkspartei Anwalt Dr. Crüger, für den auch die Nationalliberalen ſich offiziell erklärt haben, der antiſemitiſch⸗konſerbative Amts⸗ gerichtsrat Btunſtermann und det ſozialdemokratiſche Stadtv. Klingenhagen. Bei den letzten Reichstagswahlen im Juni 1903 wurde der bon den Konſervativen ünterſtützte wildliberale Landgerichtspräſident Deppe in Bücleburg in der Stichwahl gegen den Sozialdemokraten Klingenhagen mit 4552 gegen 3241 Stimmen gewählt, nachdem in der Haupt⸗ wahl 3328 Stimmen für Deppe, 2310 Stimmen für den Sozial⸗ demokraten Klingenhagen und 1256 Stimmen für den Kandida⸗ ten der Freiſinnigen Volkspartei Kapitän d. D. Bendix in Hamburg ſowie 375 Stimmen für den Antiſemiten Raab ab⸗ gegeben worden waren. Aus Stadt und Land. * Maunheim, 1. September 1904. Eine Feſtnummer zum Verbandstag deutſcher Touriſtenvereine, Aus Anlaß des am 10.—12. September in Heidelberg ſtattfindenden Verbandstages de utſcher Touriſten⸗ bdereine,, der allem Anſcheine nach ſehr ſtark beſucht wird, hat die Zeitſchrift Wandern und Rei ſen(L. Schwann, Düſſeldorf) eine Nummer erſcheinen laſſen, die ſich nur mit dem Odenwald be⸗ ſchäftigt. Naturgemäß iſt der Ort der Verſammlung ſelbſt beſonders berückſichtigt, doch nicht durch eine Beſchreibung von Stadt und Um⸗ gebung, wie man ſie ſchon zu Dutzenden geleſen hat. In tief⸗ empfundenen bisher nicht gehörten Tönen der Poeſie erklingt aufs Neue der Preis der ſo oft beſungenen Königin am Neckar, Der Ver⸗ faſſer iſt ein bekannter Dichter, der Hofdlakonus Otto Frommel aus Karlsruhe; es reiht ſich ein anderer an, der feinſtunige Novelliſt Ad. Schmitthenner, ber uns in einer kleinen reizenden Er⸗ zählung um 100 Jahre zurückverſetzt in die Zeit, wo der ideale fran⸗ zöſiſche Graf Grainberg zuerſt begann, das vergeſſene Schloß gegen die Roheiten des gemeinen, ungebildeten Volkes zu ſchützen. Und dann entwickelt uns Dr. Karl Naumann, ordentlicher Profeſſor der Kunſtgeſchichte an der Univerſität Göttingen, die Geſchichte des erhabenen Bauwerkes und verteidigt die Ruine gegen neue Verſuche ſie zu zerſtören und ihrer Eigenart zu berauben. Er behandelt damit die brennende Frage der⸗ Wiederherſtellung des Schloſſes, die vor⸗ ausſichtlich auch den Touriſtentag ſelbſt beſchäftigen wird.— In das poctiſche Empfinden des Volkes leuchtet Pfarrer Karl A Enold aus Wiesloch hinein in einem vortrefflichen Auffatz:„Das Volkslied in der Pfalz“ auf Grund eigener Beobachtungen und Erfahrungen, ſowie der Volksliederſammlungen des Odentvaldes von Auguſte⸗ Bender, Eliz. Morriage und Hermann Kropp.— Dann kommt der Oberbergrat Cheltius aus Darmſtadt miit einem gangz anders gearteten Artikel, der nicht die Leute, wohl aber das Land im Auge hat und zwar die Struktur des Landes: ſtändlichen Geologie wird hier ein kleines Kapitel in intereſſanter und gemeinverſtändlicher Form entwickelt. Weſentlich kunſt⸗ geſchichtlicher Art iſt die Darſtellung des Prof. Dr. Th. Lorentzen aus Heidelberg über die beiden Zwillingsſtädte Michelſtadt⸗Erbach, in denen man allerdings genug ſchauen kann.— Lage, Charakter und Geſchichte einer alten, hochintereſſanten Burg, des Hornberg, in der meiſt Götz von Berlichingen hauſte, ſchildert uns Georg Frieſe, Oberlehrer aus Hannover. Landſchaft, Geſchichte und Kunſt wirken zuſammen in den Artikeln von Pfarrer Wilh. Diehl Bergſtraße, in deren Mittelpunkt Heppenheim ſteht.— Papier und Ausſtattung ſind vornehm, wie es bei der genannten Zeitſchrift nicht anders zu erwarten iſt. Die Illuſtrationen ſind reich und gut; ſie ſind teils nach Originalen von Berufsphotographen und Liebhabern, 3. B. von San.⸗Rat Dr. Maurer in Darmſtadt, Fr. Schulg in Erbach, Th. Chriſtinger in Wannheim, Dr. L. Jäger in Aarau— letztere beſonders künſtlexiſch aufgefaßt— angefertigt, teils aber auch nach Originalzeichnungen, 3. B. von Profeſſor Hart⸗ mann in Darmſtadt, Georg Frieſe in Hannober, Bettina Feißel⸗Rohmeder in Heidelberg. Durch Illuſtrationen kommen auch manche Punkte des Odenwaldes zur Geltung, die im Text nur nebenbei erwähnt ſind: Lichtenberg, Lindenfels, Rodenſtein, Zwingenberg a. N. So gewinnt man in dieſem Hefte nach vielen Richtungen hin einen ſchönen Einblick in das, was der oft verkannte Vorſ.: Beruhigen Sie ſich, Ihre edlen Taten entziehen ſich leider der Kenntnis des Gerichts. Wollen Ste ſich nun darüber äußern, ob Sie ſich im vorliegenden Falle ſchuldig bekennen. Angekl.: Ick ſtehe hier als Genzelner jejen den Staatsanwalt und det Jericht, will mir aber och jejen dieſe Uebermacht mit Ilanz und Jlorie verteidigen, wie die Japaner jejen den ruſſiſchen Bären, die lieber mit Schiff und Mannſchaft verſinken, als ſich erjeben. Vorſ.: Der Vergleich erſcheint nicht ſehr glücklich gewählt, die Japaner ſtehen nicht im Verdacht, Automobildroſchken geſtohlen zu haben. Angekl.: Aber Schiffe kapern ſie, die koſten noch ville dheirer. Vorſ.: Sie geben alſo zu, die Automobildroſchke geſtohlen zu haben? Angekl.(raſch): In't Jejendeel, ick bekenne mir unſchuldig. Ick werde hier uff det jrauenhafteſte verkannt und jewärtige Beweis. Der hierauf als Zeuge vernommene Eigentümer der Automobil⸗ droſchke, Droſchenkutſcher Paul., bekundet unter ſeinem Zeugen⸗ eide, daß er am fraglichen Tage, nachdem ſeine vor dem Reſtaurant ſtehende Automobildroſchke verſchwunden war, mit Hilfe eines Kol⸗ legen die Jagd auf den Dieb begonnen und gegen Abend das Ge⸗ fährt in der Elfäſſerſtraße entdeckt habe, wo es auf der Straße ſtand, während der Angeklagte ſich in einer nahegelegenen Bierwirtſchaft aufhielt. Er habe dann gewartet, bis der Dieb das Automobil wieder beſteigen wollte, und alsdann ſeine Feſtnahme veranlaßt. Der Mann ſei identiſch mit dem Angeklagten B. Vorſ.: Ihr Leugnen iſt, wie Sie ſehen, zwecklos. Sie ſich nunmehr ſchuldige Angekl.: Ick befinde mir, nachdem noch der Zeuje jejen mich ins Treffen jeführt wurde, im Kampfe mit einer dreifachen Ueber⸗ macht und kann wohl ſagen:„Ick wollte, et wäre Nacht oder Blicher käme“. Sie ſollen aber jleich ſehen, wie ick dehn Perrn Staatsan⸗ walt in die Flanke fallen werde. Er hält det Treffen ſchon für jewonnen, denn det Automobil is da und der Zeuje. Woran er aber nicht jedacht hat, det is der Dolus. Ick befand mir nämlich in dem wat det Zeuch hält. Und Bekennen echten Taten in ihrer Wagſchale. Sowat nenne ick falſchet und lege dajejen Proteſt in. 55 die Felſenmeere im Odenwald; aus der fiir den Laten ſo ſchwer ver⸗ über Hirſchhorn und Profeſſor Dr. A. Horn über Bilder an der noch andere Automobile und andere Leute, Odenwald dem Fremden zu bieten vermag. Natürlich konnten von allem Sehenswerten nur einzelne Proben gegeben werden. Der Preis des Heftes(32.) iſt billig und beträgt 1 Mark. Die Feſuitenkirche iſt in der Lage, im Jahre des dreihundert⸗ jährigen Stadtjubiläums, am 15. November 1906, das ein hun⸗ dertfünfzigjährige Jubiläum ihrer Vollendung und Benützung— eingeweiht wurde ſie erſt 1760— zu begehen, aus welchem Anlaſſe die Kirche im nächſten Jahre einer gründlichen Renobvation unterzogen wird. Die Koſten werden aus Stif⸗ tungsmitteln, insbeſondere aus der Katharine Häußer⸗Stiftung, be⸗ ſtritten. Das preußiſche Wildſchongeſetz, das am 13. Auguſt in Kraft getreten iſt, hat u. a. dadurch eine wichtige Aenderung geſchaffen, daß es die Krammetsvögel im ganzen Umfang des preußiſchen Staates für jagdbare Tiere erklärt. gehörten die Krammetsvögel in den meiſten Probinzen bisher nicht zuin jagde Wilde. Sie unterlagen innerhalb der durch das Vogelſchr gegebenen Beſchräkung dem freien Tierfang, deſſen Ausübung Einwilligung des Grundbeſitzers jedem geſtattet war⸗ Nunmehr ſteht die Jagd ällsſchließlich dem FJagdberechtigten zu. Auf den Handel mit Krammetsvögel finden die für den Wildhaudel geltenden Vorſchriften Anwendung. Die Schonzeit für die Krammetsvögel läuft vom 1. Januar bis 20. September. Aber noch eine wichtige, durch die geſtrige Eröffnung der Haſen jagd in Bayern, Baden und Heſſen aktuell gewordene Beſtimmung enthält das neue G Es berbietet nämlich nicht allein den Ver kauf, ſondern auch jeden An kauf von Haſen vor dem Oktober in Preußen. Wenn alſo die Frankfurter in dieſem Monat Haſenbraten eſſen wollen, dann müſſen ſie nach Offenbach oder an die Bergſtraße fahren. 1 Frauen, Vorſicht! Immer wieder verſuchen es ausländiſche Firmen und zwar dieſes Mal Maiſon Roſſet in Paris, ſeidene Damenröcke u. dgl, auf dem Wege des Hydraſhſtems nach Deutſch⸗ lannd abzuſetzen. Die Firma läßt ihre Sendungen Unter den ver⸗ ſchledenſten Namen abgehen, ſo in einem Falle mit der Bezeichnung als Abſender„Thontas“, in einem anderen„Transpopts pour tous pühs, Füller u. Köhler, Faubourg Priſſoniere 46 in Paris“. Es känn garnicht genug vor dem Schwindel gewarnt werben, krotzdenm ſchon ſo viele Frauen barauf hereingefallen ſind, abgeſsheſi davon, daß bdie betreffenden Weiterberkäuferinnen von Anteilſchelnen wegen Stempelſteuerhinterziehung(Lotteriel) belangt werden. 5 Altbackene Semmeln dürfen dem Brotteige nicht zugeſetzt werden! Eine für Bäcker und Publikum gleich intereſſante Ent⸗ ſcheidung von prinzipieller Bedeutung fällte das Oberlandesgericht zu Dresden, indem es die Frage entſchied:„Dürfen Bäcker dem Brotteig altbackene Semmeln beimengen, um das Springen des Brotes zu vermeiden, ohne ſich einer Nahrungsmitkelfälſchung ſchul⸗ dig zu machen?“ Das Oberlandesgericht verneinte dleſe wichtige Frage, indem es ſeine Anſicht dahin zuſammenfaßte:„Die Bei⸗ mengung altbackener Semmeln zum Brokteig bedeutet eſte Nahrungsmittelfälſchung, auch weun der bekkeffende Bäcker dadurch keinerlei Vermögensvorteile erzielt. * Heidelberger Schloßbeleuchtungen. Außer der Schloßbeleuch⸗ tung am 11. findet eine weitere am 22. September ſtatt; ob äm Ende noch eine dritte folgt, iſt vorläufig noch unſicher. Groß und Stafforſt. Aus Preungesheim wird berichtet: Hier iſt alles für die Hinrichtung der beiden Raubmörder Groß und Stafforſt vorbereitet, Das Gerüſt iſt aufgerichtet und außerhalb der Gefängnishofmauer hat man eine Anzahl Bäume gefällt, um keinen in Verſuchung zu führen, von einem ſolch erhöhten Sitze dem trau⸗ rigen Schauſpiele zuzuſehen. Da im Laufe letzter Woche hier fele⸗ phonſſch angefragt wurde, ob alles in Ordnung ſei, ſo ſcheint die Hiurichtung der beſden Verbrecher nahe beborzuſtehen. Nus dem Grossherzoglum D. Heidelberg, 2. Sept.(Telegr.) Die Meſſerſtecherei, welche in der Nacht vom Sonntag zum Montag in der unteven Neckar⸗ ſtraße ſtattfand, iſt von ſchweren Folgen begleitet geweſen. Der durch einen Meſſerſtich ſchwer Verletzte, namens Wa guner, iſt heute im akademiſchen Krankenhaus geſtorben. *Gaiberg, 1. Sept. Eine Räuberbande, deren Leiſtungen an die Taten des ſeligen Schinderhannes erinnern, kreibt zur Zeſt in hieſiger Gegend ihr Unweſen. Hauptmann iſt ein Gatberger Deſerteur vom Heidelberger Grenadierbataillon. Dem Burſchen, der orts⸗ und gegendkundig iſt, haben ſich awei weitere Strolche an⸗ geſchloſſen. Neben andern Untaten verübte dieſes Trio vor einigen Tagen einen Einbruchsverſuch im hieſigen Ort; einige Tage ſpäter wurde ein Mann von Waldhilsbach übe rfallen und Redol⸗ verſchüſſe auf denſelben abgegeben. Ferner wurde lt.„Pf.., ein von der Bammenthaler Kirchweih heimkehrelezer Mann ſeiner Barſchaft von 15 M. beraubt. Kleine Mitteilungen aus Baden. Mißgeſchick wurden in Karlsruhe vor kurzem die Jünger der ſchwarzen Kunſt betroffen. Bei dem unlängſt abgehaltenen Waldfeſt der„Typographia“ wurde die Vereins fahne, eine Standarte, am Eingang zur Schießmauerallee beim Seilerhäuschen an einem Baume befeſtigt. Als die Feſtteilnehmer am Abend heimwärts zogen, waren ſie vertrauensſelig genug, ihre Fahne im friſchen Bekanntlich mit Von einem eigenartigen rünen Wald zu laſſen; man wollte ſie am anderen Morgen extra die Automobile haben. An'n 5, Juli alſo ſitze ick mit meinem Schwager janz verjnijt beim Töppken Bier. Mein Schwager, den ick ſo nannte, weil er meine eenzigſte Schweſter zur Frau bejehrte und in drei Wochen heiraten wollte, jehört boch zu den Ilicklichen, die een Automobil beſitzen. Leider is der Mann dem Alkohol erjeben und hat ſchon öfter mal nit det Fahrzeug Pech jehabt, wenn er eenen zu viel hinter die Binde jejoſſen hatte. So hatte mein Schwager Aujuſt doch damals zu tief in't Ilas jeguckt. Det jibt wieder een Mallör, denke ick, und während der Schwager mal rausjeht, beſteige ick ſein Fahrzeuch, um et jlicklich nach Hauſe zu bringen. Mein Schwager war aber nicht bloß mal rausjegangen, ſondern bereits mit ſeiner Stinkmaſchine nach Hauſe jefahren. Ick hatte mir aus Verſehen uff een fremdet Automobil jeſetzt, dat inzwiſchen vorjefahren war und leer vor dem Hauſe ſtand. Natierlich mußte ick jlooben, et wäre dem Schwager ſein Kaſten. Wo bleibt da der Dolus? Zum Unjlick is mein Schwager vor acht Tagen an der Ruhr jeſtorben, ſonſt hätte ick ihn jleich mitjebracht. Das Gericht ſchenkte dieſen Ausführungen des unerſchrockenen Mannes leider keinen Glauben und verurteilt den Angeklagten unter Würdigung ſeiner Vorſtrafen zu einem Jahre Zuchthaus. Cagesneuigkellen. — Die Hundertjahrfeier des Shrapnels. Die gewaltigſten Ver⸗ luſte im ruſſiſch⸗japaniſchen Kriege werden wohl durch die Artillerte hervorgerufen, und da ſind es wieder die Shrapnels, die den ſchwer⸗ ſten Schaden anrichten. Dieſes unheilpolle Sprenggeſchoß ſieht gerade in dieſem Jahre auf ein Jahrhundert ſeiner menſchenmorden⸗ den Tätigkeit zurück. Das Shrapnel ſchleudert ſeine Kugeln in einer kegelförmigen Geſchoßgarbe und zerſtreut ſie nicht, ſondern hält ſie auf einem engen Raum zuſammen, ſo daß es Mann für Mann in dieſen Reihen niedermäht. Der Erfinder dieſer mörderiſchen Waffe Flauben, det Automobil jehörte m em Schwager. Et jidt ooch! wurde, wie H. G. Archer in der„St. James' Gazette“ in Erinnerung bringt, vor hundert Jahren der engliſche Offizier Henry Shrapnel. FPPre ee— E — * 3 — 2— 5——ꝛ * 188 5 5 eeee Gegerghennzeger:.e 85 7555 55 wu indes 0 Thpographen erſpart; ein Maurerpalier Schwöbe J, der den Lohnzettel ausſtellte, habe mit Großth. Hoftheater Karlsruhe.(Spfielplan.) Sonntag, 4. Sept.: er 8 8. im Walde wehenden Fähnchen ſchon der Wirtin eine beſtimmte Vereinbarung wegen des Abzugs nicht„Egmont“.— Dienstag,.: Zum erſtenmal:„Die Frau des n 5 mit ſich genommen— Mittwoch abend getroffen, deshalb ſei die Wirtin, wenn ſie auch in ihrem Vermögen] Andern“.— Donnerstag,.:„Die letzten Masken“,„Sphinx“, 1 7 ein 1 f Altenheim(A. Offenburg) durch ein] nicht gebeſſert ſei, auch nicht geſchädigt.„Der Dieb“.— Freitag,.:„Die Zauberflöte“.— Samstag, 10.: Automobil überfahren und getötet. Die Automobiliſten 5. Der Maurer Mich. Sprenger aus Wallſtadt hat heute]„Wann wir altern“,„Der Geizige“.— Sonntag, 11.:„Die Jüdin“. fuhren davon, ſollen ſich aber nachträglich bei der Polizeibehörde gemeldet haben.— In Schlechtnau(A. Schönau) wurden die Geſchtviſter Eiche in großes Leid verſetzt. Ein Bruder war beim Holzſchlitten beſchäftigt, mit dem letzten Schlitten voll bergab fahrend, hängten ſich die Ketten aus, die hinteren Wellen löſten ſich los und der Schlitten kam in ein ſo raſendes Tempo, daß der junge Eiche mit einer ſolchen Wucht vom Schlitten auf den Boden geſchleudert wurde, daß ihm der Leibeingedrückt wurde und nach 1½ Std. den Geiſt aufgab.— Geſtern vormittag ſtürzte am Neubau der Lehranſtalt von Dr. Lender in Sasbach ein junger verheirateter Schieferdecker von Karlsruhe bei Eindeckung des Daches herunter und zog ſich ſo ſchwere Verletzungen zu, daß er heute früh im Spital zu Achern pberſtorben iſt. Pflalz, Heſſen und Umgebung. Maing, 2. Sept. Am Tage vor dem Gordon Bennett⸗Rennen berunglückte bei Dornholzhauſen ein Automobil, wobei, wie bekannt, der Beſitzer des„Hotel de Rome“ in Berlin, Mühling, den Tod fand. Nunmehr hat, wie der„Rheiniſche Kurier“ vernimmt, die Witwe des Verunglückten gegen den Beſitzer des Automobils, den bekannten Berliner Hotelbeſitzer Uhl, eine Entſchädigungsklage in Höhe von einer halben Million Mark angeſtrengt.— Vor einigen Tagen ging durch die Tagespreſſe die Nachricht, daß bei einer nach⸗ kräglichen Reviſion der Bücher der Firma Fett weitere 10 000 M. Unterſchlagungen entdeckt worden ſeien und daß deßhalb neue Anklage gegen die Fretwurſt erhoben würde. Zu dieſer Nachricht können wir mitteilen, daß ſeit der Verurteilung der Fret⸗ wurſt keine weitere Reviſion der Bücher mehr ſtattgefunden hat und eine ſolche auch keinen Zweck hätte, weil die F. wegen fortgeſetzter Handlung verurteilt wurde und es deshalb auf die Höhe der Summe gar nicht ankam. Eine neue Anklage iſt alſo nicht erhoben, eine ſolche wäre überhaupt fjuriſtiſch undenkbar. Aber nach ganz anderer Richtung dürfte die Sache Fretwurſt noch ein Nachſpiel finden, da Erhebungen im Gange ſind.— Der Vorſtand und Ausſchuß des Mainzer Weinhändlerverbandes hat in einer Sitzung die Lohn⸗ forderungen der organiſierten Küfer beraten, doch wurden dieſe Vorſchläge mit allen gegen 2 Stimmen, welche ſich für eine Verhandlung mit den Küfern ausſprachen, abgelehnt. gerichtszeltung. Mannheim, 1. Sept.(Jerienſtrafkammer II.) Vor⸗ ſizender: Herr Landgerichtsrat Dr. Grohe. Vertreter der Großh. Staatsbehörde: Herr Staatsanwalt Baumgartner. 1. An der Kreuzung der Ringlinie mit der Linie Jungbuſch⸗ Schlachthof am Tatterſall rannte am 17. Juli ein Ringwagen auf einen Wagen der Neckarauer Linie. Die Inſaſſen wurden tüchtig geſchüttelt, erlitten aber ſonſt keine nennenswerte Verletzungen. Da⸗ gegen entſtand ein Materialſchaden von rund 200 Mark. Die Schuld an dem Zuſammenſtoß mißt die Anklage dem Hilfswagenführer Joh. Tauz bei, der den Ringwagen führte. Er hatte nicht aufgepaßt. Seine Ausrede, die Bremſe habe nicht funktioniert, wurde durch die Tatſache widerlegt, daß der Wagen noch den ganzen Tag Dienſt tat. Man erkennt auf 80 M. Geldſtrafe oder 10 Tage Gefängnis. 2. Der Eiſendreher Hch. Weber hat einen Anzug, den er 5 einigemal von einem Schiffer geliehen hatte, ſchließlich ohne ehereinkunft mit dem Beſitzer einfach behalten. Weber, der wegen iebſtahls angeklagt iſt, wird wegen Unterſchlagung zu zwei Wochen Gefängnis verurteilt. 3. Der 28 Jahre alte Kaufmann Robert Hänsler aus Als⸗ bach iſt pervers veranlagt. Er hat zwei Lehrlinge von 15 und 16 hren an ſich gelockt und an ihnen Dinge vorgenommen, die das trafgeſetz bedroht. Die beiden Lehrlinge ſind als Mitſchuldige angeklagt, werden aber freigeſprochen, da das Gericht bezweifelt, daß ihnen die Einſicht der Strafbarkeit ihrer Handlung eignet. Hänsler, der ſchon einmal vorbeſtraft iſt, erhält 4 Monate Gefängnis. Ver⸗ leidigung der Jungen: Rechtsanwalt Dr. Frank. 4. Auf ſeinem Lohnzettel, auf dem ihm für eine Schuld bei der Wirtin Haberkorn in Feudenheim 2 M. 50 Pfg. in Abzug gebracht waren, radierte der Maurer Michael Lammer aus Viernheim die Ziffer 2 weg, ſo daß ihm nur 50 Pfg. abgezogen wurden. Wegen AUrkundenfälſchung lautet das Urteil auf 2 Wochen Gefängnis. Das Kriterium des Betrugs erachtet das Gericht nicht als erfüllt. Der in ſehr gedrückter Stimmung den Heimweg vom Gericht angetreten. Der Raufbold, an dem ſchon eine Reihe von Freiheitsſtrafen ſpurlos vorübergegangen iſt, hat heute eine Lektion erhalten, wie er ſie nicht entfernt erwartete. Am 11. Juni ds. Is. hatte er in angetrunkenem Zuſtande in einer Wirtſchaft den Maurer Valentin Walter, einen Mann, noch mehr wie doppelt ſo alt als er, aufgefordert, ihm Bier zu bezahlen. Walter bezahlte ihm auch 3 Glas Bier und 2 Zigarren. Auf dem Heimweg hörte ſpäter Walter hinter ſich Hülferufe. Sich umwendend, ſah er die damalige Braut, jetzige Frau, Sprengers, vor dieſem flüchten. Walter ſtellte ſich dem Angeklagten mit den Worten entgegen:„Michael, mach' kaa Sache!“ aber der rabiate Burſche verſetzte ihm einen Fauſtſchlag an den Kopf und griff ihn dann mit dem offenen Meſſer an. Walter ergriff die Flucht ins Feld, doch verfolgte ihn Sprenger eine Ackerlänge und verſetzte ihm einen Stich in den Rücken, der zum Glück nur eine Arbeitsunfähigkeit von zwei Tagen zur Folge hatte. Der Staatsanwalt beantragte 6 Monate Gefängnis und das Gericht erkannte mit Rückſicht auf die Vorſtrafen des Angeklagten und die Brutalität des Angriffs auf dieſe Strafe. 6. Wegen Vornahme unzüchtiger Handlungen wird der 16 Jahre alte Maurerlehrling Ed. Kenzig zu einer Gefängnisſtrafe von 1 Monat verurteilt. 7. Beim Abſchluß eines Vertrags mit einem gewiſſen Kirſch⸗ baum in Leipzig wurde der Kaufmann Otto Wendelmuth mit dem Titel Patentanwalt in den Vertrag geſetzt. Wendelmuth hatte früher ein Patentverwertungsbureau betrieben, das er aber nach Inkrafttreten des neuen Patentgeſetzes aufgeben mußte, da ſeine Vorbildung den Anforderungen, die das Geſetz an einen Patent⸗ anwalt ſtellt, nicht entſprach. Weil er nun in jenem Vertrag ſich immer noch als Patentanwalt aufführen ließ, hat ihn das Schöffen⸗ gericht wegen Uebertretung des Patentgeſetzes mit einer Geldſtrafe von 100 M. oder 6 Wochen Haft belegt. Er legte Berufung gegen dieſes Urteil ein, welche ſein Vertreter, Rechtsanwalt Gentil, damit rechtfertigt, ſein Klient habe nichts dazu getan, daß er als Patentanwalt in den Vertrag eingetragen wurde. Wendelmuth habe, als er nach ſeinen Perſonalien gefragt wurde, ſeinen Reiſepaß hinge⸗ geben, der 3 Jahre zuvor ausgeſtellt war und in dem er allerdings als Patentanwalt figurierte. Vor dem Schöffengericht hätten da⸗ gegen die Zeugen ſich an einen ſolchen Reiſepaß nicht zu erinnern vermocht. Der Notariatsgehülfe, der den Vertrag ſchrieb, meinte, wenn der Titel Patentanwalt in den Paß hineingekommen, ſo habe ſich zweifellos der Angeklagte auch als ſolchen ausgegeben. Der Ver⸗ treter des heute nicht erſchienenen Angeklagten führt aus, zur Ver⸗ urbeilung des Angeklagten ſei erforderlich, daß dieſer eine eigene Tätigkeit entfaltet habe, daß er als Patentanwalt eingetragen werde, ein Dulden, genüge nicht. Das Gericht verwirft die Berufung, nach⸗ dem es einen weiteren Beweisantrag des Berufungsklägers abge⸗ wieſen hatte, weil damit nur eine Verſchleppung beabſichtigt werde. —— Sport. * Dauer⸗Rudern. Der Mannheimer Regatta⸗Verein veran⸗ ſtaltet am kommenden Sonntag, 4. Sept., nachmittags 3 Uhr am Bootshaus des Mannheimer Rudervereins„Amicitia“ ein Dauer⸗ rudern. Es ſind hierfür vier Rennen in Ausſicht genommen, nämlich zwei offene und zwei frei vereinbarte. Die Länge der Bahn beträgt ca. 12 Kilometer mit zwei Drehpunkten, Start und Ziel ſind bei der Gfnſteigepritſche des Mannheimer Rudervereins Amieitia. Der Einſatz beträgt pro Boot der offenen Rennen M. 10 und M. 5 der frei vereinbarten Rennen. Die ſiegenden Mannſchaften erhalten Becher, außerdem erhält diejenige Mannſchaft, welche die Strecke in der kürzeſten Zeit durchrudert, einen Führungspreis. Melden mehr als 5 Boote zu einem Rennen, ſo erhält das zweite Boot ebenfglls 5 Becher. Der Führungspreis wird nur an Mann⸗ ſchaften von Verbands⸗Vereinen gegeben.— Die Preisverteilung findet nach Schluß der Rennen ſtatt. Cheater, Runft und Unffenſchaft. Albert Levi, ein in Muſikerkreiſen bekannter Mannheimer iſt gegenwärtig im Fürſtl. Bad Pyrmont als 2. Konzertmeiſter ange⸗ ſtellt und hat ſich dort vor Fürſt und Fürſtin Waldeck ganz bedeutend ausgezeichnet. Für nächſten Winter iſt er an's ſtädtiſche Theater in Breslau engagiert. Deueſte Vachrichten und Celegramme. Orivat-Celegramme des„General-Huzeigers“ * Trier, 2. Sept. Wegen ſchwerer Erpreſſung an dem Kaplan Dasbach wurde auf Grund des§ 175 des Strafgeſetzbuches der Bankier Kellerhof in Charlottenburg verhaftet.(F..). * Gie ßen, 2. Sept.(Frkf. Ztg.) Heute morgen beim Wecken erſchoß ſich in der Kaſerne mit ſeinem Dienſtgewehr der Musketier vom 116. Infanterie⸗Kegiment Ohly aus Gießen. Der Grund dieſer Tat iſt unbekannt. * Schwerin, 2. Sept. Juſtigminiſter Dr. bon Ams berg iſt aus Geſundheitsrückſichten auf ſein Anſuchen in den Ruheſtand verſetzt worden. * Berlin, 2. Sept. Die heutige Parade verlief bei prächtigem Wetter glänzend. * Berlin, 2. Sept. Juſtizrat Staub, mehrerer Geſetzbücher, iſt heute geſtorben. * Leipzig, 2. Sept. Das„Leipz. Tagebl.“ meldet: Die Kriminalpolizei hat 5 Perſonen feſtgenommen, die in der Nacht zum 29. Mai in Brühl einen Diebſtahl in dem Lomer ſchen Rauch⸗ warengeſchäfte ausgeführt hatten, Vier der Diebe ſind mit Zucht⸗ haus vorbeſtraft. Von den geſtohlenen Waren im Werte von über 100 000 Mark ſind bis jetzt für etwa 30 000 M. wieder herbeigeſchafft. * Paris, 2. Sept.(Frkf. Ztg.) Miniſterpräſident Combes wird am nächſten Sonntag in Auxerre eine politiſche Rede halten über die nächſten Aufgaben der Regierung und des Parlaments und über den Stand des Kon⸗ fliktes mit dem Vatikan. Außerdem wird Combes eine große Programmrede in Lion halten. * Zürich, 2. Sept.(Frkf. Zig.) Oberhalb Airolo wurde die Leiche des abgeſtürzten italieniſchen Oberleutnants im Generalſtabe, Sebaſtol, aufgefunden. Generalſtabs⸗ karten und militäriſche Notizen laſſen darauf ſchließen, daß er die Befeſtigungen am Gotthard rekognoszierte. Seit einigen Jahren kam er jeden Sommer nach Airolo. Vom Aufſtand der Hereros. 8 * Berlin, 2. Sept. General v. Trotha meldet: Die 5. Kompagnie des Regimentes 1 befindet ſich bei Major v. Eſtorff, die 6. Kompagnie des Regimentes 1 bei Hauptmann v. Fiedler. * Berlin, 2. Sept. Sanitätsfeldwebel Fritz Doſtert, früher Dragonerregiment Nr. 15, wurde am 11. Auguſt bei Water⸗ berg leicht verwundet(Schuß im Knie). Die ruſſiſchen Hilfskreuzer. * Madrid, 2. Sept.(Havas.) Der Militärgouverneur von Las Palmas(Kanariſche Inſeln) meldet, er habe tele⸗ graphiſche Nachricht erhalten, daß vor Lancarota fremde Kriegs⸗ ſchiffe eingetroffen ſeien, welche die ruſſiſche Flagge gehißt hätten. Ein Transportdampfer hätte ſie erwartet und mit Kohlen verſehen. 5 Kommentator Der Krieg. —Die Schlacht bei Liaojang. * Tokio, 2. Sept.(Reuter.) Die Ruſſen begannen geſtern früh, ſich von den Stellungen rechts und im Zentrum vor Liaofang zurückzuziehen und wurden bei dem Ver⸗ ſuch, das rechte Ufer des Taitſeho zu ge⸗ winnen, in große Verwirrung gebracht. Die Japaner ver⸗ folgten ſie und bemächtigten ſich der ruſiſchen Dieſer wurde 1761 geboren und erhielt ſein Offtzierspatent in der engliſchen Artillerie am 9. Juli 1779. Während der Belagerung bon Gibraltar im Jahre 1779 ärgerte ſich der junge Shrapnel über die ſchlechten Reſultate, die die engliſche Artillerie erzielte; ſo wur⸗ den z. B. durch 2000 Schüſſe nur 26 Feinde getötet. Ein Kapitän Mercier kombinierte darauf Granaten) mit kurzen Zündern und er⸗ zielte damit beſſere Wirkungen. Die Idee Shrapnels ging nun dahin, Traubenſchüſſe, die am wirkſamſten wären, mit Spreng⸗ zu verbinden. Er nahm alſo eine Art Granate, die mit abinerkugeln gefüllt war, und verſah ſie mit einer kleinen Ladung von Schießpulver, die genügte, ſie in einer kurzen Entfernung vor dem Ziel zum Zerſpringen zu bringen. Dieſen„neuen Verſuch, den Gebrauch der Granate zu einer geſchloſſenen und höchſt verderblichen Wirkung zu ſteigern“, führte Shrapnel dem General'Hara noch während der Belagerung von Gibraltar vor. Dann reiften dieſe Gedanken immer weiter in ſeinem Innern und fanden 1802 ihren Abſchluß in einem Handbuche der Artillerie, das er in Woolwich er⸗ ſcheinen ließ und das den Titel führte:„Eine Anleitung zum Ge⸗ brauch der nach der neuen Methode von Leutnant Shrapnel kon⸗ ſtruierten Geſchoſſe.“ Im Mai 1805 durfte der Erfinder ſein neues Geſchoß dem König und einer Anzahl von Offizieren vorführen. Die grundlegende Neuerung beſtand in einer ganz eigenartigen Kon⸗ ſtruktion der Zünder, durch die ein ſchnelles und ſicheres Abfeuern ermöglicht wurde. Das erſte Mal angewandt wurde das neue Ge⸗ ſchoß, das man wohl Granatkartätſche benannte und das den Namen „Shrapnel“ erſt 1866 auf eine Eingabe des Sohnes des Erfinders, Henry Scrope Shrapnel, erhielt, offiziell bei dem Bombardement gegen die bataviſche Kolonie von Surinam am 30. April 1804. Der Erfolg war ein gewaltiger. Major Wilſon, der die engliſche Artil⸗ lerie befehligte, meldete:„Die Erfindung Shrapnels hatte eine ſolche Wirkung, daß die Garniſon des Forts Amſterdam ſich ergab, nachdem die zweite Geſchützladung abgefeuert war. So erſtaunt und verwirrt waren die Leute über die mörderiſche Kraft und die große Tragweite der neuen Geſchoße. In dem Kriege gegen Napoleon taten die Shrapnels Wunderdinge. Gefangene Franzoſen erklärten wieder⸗ holt:„In Euren Kugeln muß der Teufel ſein!“ Napoleon ſelbſt gab Befehl, die noch nicht explodierten Geſchoſſe zu ſammeln und auf das Geheimnis ihrer verheerenden Kraft hin zu unterſuchen. Doch wurde ſein Befehl nicht beachtet und man hatte nicht die geeigneten Sachverſtändigen zur Hand; jedenfalls konnte die Konſtruktion von den Franzoſen nicht nachgeahmt werden, und die franzöſiſchen Gene⸗ rale ſahen in dieſen Granaten eine rätſelvolle, unergründliche, doch furchtbare Erſcheinung. Im Jahre 1812 wurde Marmont vor Sala⸗ manca von den matten Kugeln eines Shrapnels geſtreift und ver⸗ wundet; er fragte den ihn begleitenden Stabsoffiszier:„Iſt denn nicht gemeldet worden, daß die britiſche Front eine Meile von uns entfernt iſt?“ und als der andere bejahte, fragte er:„Ja, wo kommt Lann dann die Musketenkugel her?“ Nach dem Kriege beſuchte Mar⸗ nt England und als er nach Woolwich kam, wurde ihm der Mann Poeu der die Shrapnelladung abgefeuert batte, deren eine Kugel — den Marſchall getroffen. Bei Waterloo wurde die Erſtürmung des Pächterhofes von la Hagne⸗Sainte, die ſoviel zur Entſcheidung der Schlacht beitrug, hauptſächlich durch das Shrapnelfeuer herbeigeführt, wie der Befehlshaber der engliſchen Artillerie, Sir George Wood, ſelbſt erklärte. Shrapnel ſuchte ſeine Erfindung immer mehr zu bervollkommnen, aber er vermochte die Schwierigkeiten nicht zu be⸗ ſeitigen, die mit dem Transport der geladenen Geſchoſſe verbunden waren. Wähernd des folgenden langen Friedens wurde die Her⸗ ſtellung der Geſchoſſe ſtark vernachläſſigt. General Shrapnel wurde ſeines Amtes als Inſpektor der Sprenggeſchoſſe enthoben und ſtarb 1842 als gebrochener, enttäuſchter Mann. Wie ſo vielen Erfindern hatte man auch ihm mit Undank gelohnt. Er kam darum ein, daß man ihm wenigſtens die großen Ausgaben von vielen Tauſend Pfund erſetzte, die er für ſeine Erfindungen ausgegeben. Alles, was er erhielt, war eine Penſion von 1200 Pfund Sterling jährlich; aber dieſe Penſion ward in ſo niedriger Weiſe ausgedeutet, daß es für ihn beſſer geweſen wäre, er hätte ſie gar nicht bekommen. William IV. trug ſich mit dem Plan, ihn zum Baronet zu ernennen, aber er ſtarb, bevor er dieſen Plan ausgeführt. Infolge der geringen Sorg⸗ falt, die man in England dem Shrapnel zugewandt, vermochten dieſe Geſchoſſe im Krimkriege nicht allzuviel Schaden hervorzubringen. Eine Wiederbelebung und erneute Wirkung des Shrapnels wurde erſt wieder durch die Deutſchen hervorgerufen. — Moderne Eleganz am Hofe des Mikados. Mutſu⸗Hito, der Mikado, hat nicht nur die Kultur ſeines Landes durch Nachahmung der modernen europäiſchen Inſtitutionen gehoben, er hat auch ſein privates Leben ganz nach europäiſchem Muſter eingerichtet, während ſeine Untertanen noch auf der Erde ſchlafen, ruht er in einem Bett, das aus Paris eingeführt worden iſt, und dieſes Bett ſtellt gleichſam ſymboliſch die Brücke zwiſchen zwei Welten dar, der alten und der neuen Kultur in Japan. Der Mikado ißt an einem Tiſch, der gedeckt iſt und hergerichtet wie bei uns, ſelbſtverſtändlich mit Meſſer, Gabel und Löffel; ſein Menu beſteht nicht mehr aus dem üblichen Fiſch und Reis, ſondern er iſt ein Feinſchmecker und hat viel Verſtändnis für die Genüſſe der feinen franzöſiſchen Küche. So hat er erſt jüngſt, wie der„Gaulois“ erzählt, den Chef der kaiſerlichen Tafel und Küche, Oyagni, mit einer Vertrauensmiſſion bedacht, die durchaus nicht politiſch war. Dieſer außerordentliche Geſandte, den wir nicht wagen dürfen, etwa als„Küchenchef“ zu bezeichnen, begab ſich mehrere Male nach Frankreich, und mit halbofftziellen Empfehlungen ausgerüſtet, befuchte er Médoc, Bourgogne, die Champagne, um die verſchiedenen Gewächſe durchzukoſten, ihre Eigenſchaften zu ver⸗ gleichen, und ſo durch eine genaue Sachkenntnis wohl ausgerüſtet zu ſein für die zukünftigen Befehle ſeines Herrn. Ja er hat ſich ſogar die Erlauhnis zu verſchaffen gewußt, den offiziellen großen Geſell⸗ ſchaften des Elyſee aus nächſter Nähe beiwohnen zu dürfen, und was er da gelernt, fällt in Japan auf fruchtbaren Boden. Der Mikado ſitzt auch auf einem Fauteuil oder einem Stuhl, während ſeine Landeskinder noch auf Matten ſich niederlaſſen wie ihre chineſiſchen Nachbarn. Spazieren fährt er in einem Wagen, der auf acht Springfedern ruht, mit einem Kutſcher und einem Lakaf; während die Japaner aller Stände noch in der„Jinrikiſha“ fahren; er kleidet ſich europäiſch und hat das alte Kimono abgelegt. Er trägt Handſchuhe und Lackſtiefeletten. Bei den offiziellen Empfangstagen trägt er die Uniform eines europäiſchen Generaliſ⸗ ſimus, reich mit Stickereien beſetzt, über und über mit Orden aller europäiſchen Staaten bedeckt. Auch die Kaiferin Haruko fügt ſich der franzöſiſchen Mode. Sie beehrt einige vornehme Japanerinnen, die in Paris wohnen, mit ihrem Vertrauen und läßt ſich von ihrem Geſchmack raten. Sie bezieht ihre Hüte aus der Rue de la Paiy und ihre Seidenroben aus Thon. Die Kaiſerin hat auch den alten Palaſt der Sbogune völlig umgeändert. Die prächtigen Möbel ſind von europäiſchen Künſtlern entworfen; die Bezüge der Sitze ſind aus koflbaren Stoffen, um die uns Japan nicht zu beneiden braucht⸗ Elektriſche Leitungen ſind überall angebracht. Es gibt Fahrſtühle und ſogar Telephone. Auch der Park iſt nun von einem neuen Leben erfüllt, ſeit 1888 der Palaſt dieſen Anforderungen der modernen Zeit entſprechend eingerichtet wurde: die heiligen Schwäne ſchwimmen in einem ſchönen Weiher. Die Lieblingsvögel des Kaiſers zwitſchern in Anlagen, die von Pariſer Gärtnern gemacht worden find. Das Innere des Palaſtes ähnelt einer der niedlichen Spielzeugſchachteln, in denen alles zierlich und akkurat eingerichter iſt und die eine feine Eleganz haben. Die Hölzer ſtrömen einen ſelten feinen Wohlgeruch aus, die Mauern ſind mit grünen und blauen Motiven ausgeführt, wahre Meiſterwerke. Der große Audienzſaal enthält eine ſtattliche reichhaltige Bibliothek in ſehr koſtbaren Einbänden. Lange Korridore mit ſchwarzen und goldenen Verzierungen, Ornamenten von Drachen, Vögeln und Blumen durchziehen das Gebäude. So verbindet ſich die Einteilung eines orientaliſchen Hauſes mit dem Raffinement europäiſcher Kultur: mit Glasfenſtern anſtelle des Papters, mit Parkett und Teppichen⸗ Der Thronſaal iſt wundervoll in ſeiner prächtigen Harmonie der Farben. aber die Kaiſerin wünſcht, daß dieſer Raum nur bei den feierlichſten Gelegenheiten benutzt werde, damit die beſonders ſchönen Moſaiken des Fußbodens nicht abgenutzt werden. Haruko iſt 54 Jahre alt; ſie iſt eine tapfere Gefährtin und begeiſterte Helferin ihres Gemahls in allen Beſtrebungen, Japans Kultur zu heben. Sie hat eine Schule für vornehme junge Mädchen gegründet, in der die lebenden Sprachen gelehrt werden und eine vollſtändige Erziehung gewährt wird. Sie hat den Kronprinzen Yoſhihoto Harunomihg von euzopäiſchen Profeſſoren ganz in den Anſchauungen des Weſtens erziehen laſſen. Als der Thronfolger vor vier Jahren die Prinzeſſin Sudako Kuji heiratete, hat er mit allen alten Traditionen gebrochen. Er erklärte, daß er keinen Harem haben wollte und gelobte vor dem Hohenprieſter ſeiner einzigen Gemahlin ewige Treue. Während bis dahin die Prinzen im Geheimen ihre Heirat vollzogen hatten, lud er zu einer Hochzeitsfeier die Würdenträger des Hofes und das diplomatiſche Korps ein. aeee 1 N 0 , 0 0 „Denrral⸗Aufeiget Lrapfhenm, 2. Sepfelſher, — 800* Tyokid, 2. Seßt. Amtlich wird hier aus Soeul berichtet, eee 70. 0 mierenteſuseg%, daß Li, der koreaniſche Geſandte in St. Petersburg, von ſeiner Re⸗ 2 22„ 11 „„ 2 ee ebe e, ene— Lebenserasen gierung aus ſeiner amtlichen Stellung am 1. September entlaſſen 1— 75 e e Aeenbahn mutatlon, 9 Allometer 8, des duue⸗ worden if * 25 2, N a ac., ee,— 5„ 27 siegastalſſ 22%7 2 1 E Hsin min di 8 55 e e— 2 15..— 2* 7 1 ef aſten. 5— a 528 N—„ 8— e 70 778 e, ne. 25 0 e e Ausland. Wir raten Ihnen, ſich an die amtliche Auskunfts⸗ ⸗ N 7 ae 2 1— 1 N% ſtelle für Auswanderer in Berlin zu wenden. Dort wird Ihnen jede 7 Oaeang—— 5 0 D 10 ſachgemäße Auskunft und Rat erteilt 7 80 Abonnent L. H. Nach unſerem Dafürhalten können Sie wegen 7. 2, 8 Dafürhalte— 8 1 4. Herſtellung der Küche von dem Vermieter nur eine angemeſſene Ent⸗ 90 e ſchädigung beanſpruchen. 80 4 60 FJS/ ing Abonnent A. B. 20. Stiefkinder beerben ihre Stiefmuttér nicht. 8 25 Wenn die Ehefrau keine eigenen Kinder hat und wenn ihre Eltern ⸗ 2 2 4 N2f 5 0 27 2 27 N27 7—— 5* und Großeltern nicht mehr leben, ſo iſt ſie berechtigt, durch Teſta⸗ * 8 1 22 10 8 2 2— N—*7 f + 0 25 Ma,, S. 2⸗ ment ihren Ehemann als alleinigen Erben des Vermögens einzuſetzen. 2 7 S F. — — S 90 40%0 e N 0 * Tokto, 2. Sept. Der japantiſche linke Flügel begann heute mit Tagesanbruch, die Ruſſen gegen den Taitſefluß zurückzudrängen. Der rechte Flügel der Japa⸗ ner nahm den Kampf in der Nähe von Heiyingtai auf. Die japanäſchen Verluſte ſeit Montag werden auf 10 000 Mann geſchätzt. * London, 2. Sept.(Reuter.) Die Ruſſen gingen mehr⸗ fach mit dem Vajonekt gegen die Japaner vor, die auf dem Wege direlt ſüdlich von Ligojang anrückten. Bis 4 Uhr nachmittags Beſchoſſen die Japaner einige Punkte an der ruſſiſchen Verteidigungs⸗ kiie mit Granaten. Dann konzentrierte ſich der Kampf, der bis dahin auf der ganzen ſüd⸗ und ſüdöſtlichen Front allgemein ge⸗ ring war, zu einem Kampfe im Südoſten, von wo die Japaner vorſtießen. Unmittelbar vor der Stellung bon Tſchiaofantun machten die Japaner hartnäckige Verſuche, einen rundkuppeligen Hügel zu beſetzen, der vollſtändig von ruſſiſchen Granaten beſtrichen wurbe. Dieſen vergeblichen Verſuch ſetzten ſie den ganzen Tag hin⸗ durch fort. Es entſpann ſich ſodann bis 7 Uhr ein heftiges Ar⸗ tillerieduel!. Alle Batterien bis nach Wangppatoi hin kraten iin Täligkeit, aber keine der beiden Seiten ſchien einen Vorteil zu Hhaben. Die Japaner bewarfen oft die ganze Ebene um Wauiſchuſchan mit Granaten, von denen einige 8 bis 4 Kilometer von der Statlon Liabjang einſchlugen. Der Berg von Waniſchuſchan iſt der Schlüſſelpunkt der Stellung von Liaojang und ſeine hartnäckige Verteidigung machte auf dieſer Stelle des Schlacht⸗ feldes den japaniſchen Angriffen ein Ende. Das Feuer ſchlief während der Nacht nicht ein. Unter den Verluſten der Ruſſen iſt die Verwundung eines ruſſiſchen Kriegskorreſpondenten zu erwäh⸗ men. Auch 25 chineſiſche Frauen wurden berwundet und befinden ſſich im Hoſpital des roten Kreuzes. In einem anderen Berichte bom 80, Auguſt mittags heißt es: Eine verzweifelte Schlacht tobt und ein wütendes Arkilleriegefecht iſt im Fortgange begriffen. Auf der gan⸗ zen Südfront ſieht man die weißen Kränze der berſtenden Granaten. Das Getöſe iſt bedeutend und Ströme von Verwundeten fluten nach kücktvärts. Vieke Kanoniere ſind an ihren Geſchützen in Atome zer⸗ kiſſen wordett und die Batterien ſind mit Blut befleckt. Die Ja⸗ paner haben die Entfernung der ruffiſchen Batterten mit ſt all⸗ enswerter Sicherheit feſtgeſtellt. Ihre Infanterie ver⸗ ſuchte den Angriff an der Eiſenbahnlinie durchzuführen, aber im krikiſchen Momenk erhielten die Ruſſen Truppenverſtärkungen und die Japaner wurden in der Nähe eines Dorfes weſtlich der Bahn in Schach gehalten. Die ruſſiſche Kavallerie und die reitende Ar⸗ Allerte, die auf dem rechten Flügel ſtanden, ſchienen nicht iinſtande zu ſein, die japaniſche linke Flanke anzugreifen. Die Höhen, auf ſich die ruſſiſchen Stellungen befinden, bilden einen Halb⸗ weis um die Stadt herum. In der Nähe der Stadt wird die Stellung durch den Taitfofluß durchſchnitten. Jenſeits des Fluſſes wurde heute nicht gekämpft und der Verſuch, unſere Flanke zu umgehen, wurde vereitelt. Morgen(31. Aug.) iſt der Geburts⸗ kag des japaniſchen Thronfolgers und die Fapaner machen die größten Anſtrengungen an diefem Tage die Stellung zu nmehmen. Die ganze Ebene um Liaofang iſt beſetzt mit Munitions⸗ kolonnen und Ambulanzwegen. Viele Verwundete werden bon den Aerzten im Feuer verbunden.— Ein ſpäteres Telegramm vom 381. Auguſt lautet für die Japaner etwas günſtiger. Die Japaner umgingen allmählich die linke rüſſiſche Flanke und die Schlacht hatte die Einſetzung ſämtlicher ruſſiſcher Reſerben notwendig erſcheinen laſſen. Eines der ruſſiſchen Regimenter rückte direkt nach ſeinem Eintreffen von Rußland mit klingendem Spiel in den Kampf.(Dies Telegramm, das das Wolff ſche Bureau uns mach der Frankfurter Zeitung übermittelt, beweiſt aufs neue, wie unglaublich nachläſſig die eigene Berichterſtattung dieſes von ber Regierung begünſtigten Bureaus gehandhabt wird. Das ganze Telegramm ſtand nämlich bereits geſtern Abend ge⸗ druckt in der Wiener Neuen Freien Preſſe, hätte vom Wolff'ſchen Bureau alſo ſpäteſtens heute früh den Redaktionen zugeſtellt werden können, wenn das W. B. mit ſeiner Berichterſtattung einiger⸗ den berechtigten Anforderungen entſpräche. D..) »Tokri 9, 2. Sept. Ueber die bis zum Nachmittag des 31. uguſt eingegangenen Berichte wird amtlich folgendes Reſume lt: Die Armeen ſetzten ſeit dem 27. Auguſt ihre Bewegungen 8 Ne ke, 0055 0 Den m V „ee 5 33 5 5 7 40 e. 5 5 8 B 1 noc——— 0 75 4 7 e ee . 85 ee 9, 10ů— 4 5 0 822 7 ee— 7— ö F 6 Nz W ee ſean , 88 5 ee S N Ws 1* 580 ili 0 92U 7 2, Nd 25 1 1 J.* 02 Geſchütze. Darauf beſchoſſen ſie den een bon rechte Ilägel und die Askonne 4 Ligojang mit ruſſiſchen Granaten Armee Poſitionen 9 Meilen füdöſtlich bon Liaojang auf dem linken Ufer des Taitſfeho. Die beiden anderen Armeen rückten am 29. Auguſt auf der Straße von Haitſcheng nach Liaojang vor. In Verbindung mit dem linken Flügel der 1. Armee nahmen ſie eine Stellung gegenüber der ruſſiſchen Verteidigungslinie ein, welche von Oſten nach Weſten 6 Meilen ſüdlich von Liaojang ſich erſtreckte. Am 30. Auguſt wurde den ganzen Tag heftig gekämpft. Das Gefecht dauerte am Nach⸗ mittag des 31. Auguſt noch fort. Der Feind ſchien 12—413 Divi⸗ ſionen ſtark zu ſein. 1 5 * Tokio, 2. Sept. Nach einem aus dem Haußptquartier geſtern Nachmittag eingegangenen Telegramm nahm unſer Armeekorps bei Tagesanbruch am Donnerstag nach einem heftigen kühnen Sturm eine von dem rechten Flügel des Feindes beſetzte Höhe. Infolge⸗ deſſen begannen ſämtliche Streitkräfte des Feindes im Süden von Ligojang den Rückzug. Unſere Heere verfolgen ſie gegenwärtig. * Tokio, 2. Sept. Wie hierher gemeldet 155 10 in Liaojang eine Feuersbrunſt⸗. 6 *Tokio, 2. Sept. Geſtern abend war hier Uber die Wneten Kämpfe um Liaojang nur bekannt, daß gegen Tagesanbruch die Armee Okus den rechten Flügel und das Zentrum der Ruſſen auf der Südſeite angriff und dieſelben gezwungen hatte, ihre Stel⸗ lungen aufzugeben und daß die Verfolgung im Gange war. Die Ergebniſſe der Verfolgung und der Ausgang der heftigen Schlacht auf der Oſtlinie, wo Kuroki angegriffen hat, waren unbekannt. Dadurch, daß der rechte Flügel und das Zentrum der Ruſſen ihre Stellungen auf der Südlinie aufgaben, iſt der linke Flügel gefährdet. Die Streitmacht der Ruſſen iſt hier aber ſtark und dürfte im Stande ſein, ſich der Angreifer zu erwehren und ſich aus der ſchwierigen Lage zu ziehen. Ueber die Frag/, ob die Beſetzung von Ligojang erfolgt iſt, beſtehen noch Z ko eifel. Die amtlichen Berichte tun derſelben keine Erwähnung. * Tokib, 2. Sept.(Amtlich.) Marſchall Oyama meldet, daß der Feind nicht imſtande war, den hefligen Angriffen der Japaner Stand zu halten und ſich am 1. Seßtember au Liaojang zurückzog. Die japaniſchen Kolonnen auf dem linken Slütgel und im Zentrum berfolgten heiß den Feind, der in großer Verwirrung auf das rechte Ufer des Taitſefluſſes ſich zurückzuziehen verſuchte⸗ Der rechte Flügel der Japaner griff den Feind am 1. September bei Heijingtai, 15 Meilen nordöſtlich von Ligojang an. Die Rpaniſchen Verkuſte ſeit dem 19. Auguſt betragen etwa 10000 Mann.(Von der Einnahme von Liaojang ſagt dieſer Bericht alſo noch nichts. D..) * London, 2. Sept. Die„Zentr. Nelbs“ meldet aus Tokio von geſtern vormittag: Der Kampf bei Liao⸗ jſang dauerk fort. Die porgeſchobenen japaniſchen Kolonnen des Zentrums machten geſtern nachmittag einen Angriff auf den Bahnhof in Liaojang um zu verhindern, daß Züge mit Schüten und Probiant abfahren. Die Ruſſen machten die äußerſten Anſtrengungen, die Bahn zu halten. Kutopatkins Hauptarmee iſt Fei im ſchleunigſten Rück⸗ zug am rechten Ufer des Taitſe. Die Belagerung von Port Arthur. „ Tokio, 2. Sept. Ein rufſiſcher Dampfer, der mit Fortſchaffen von Minen vor Port Arthur beſchäftigt war, wurde am 31. Auguſt zerſtört. * Schanghai, 1. Sept.(Reuter.) Ein japaniſches Torpedoboot iſt heute vormittag hier eingelaufen, wahrſchein⸗ lich, um Depeſchen für die Flotte abzuholen. *** * Berlin, 2. Sept.(Frkft. Zig.) Aus Petersburg meldet das ruſſiſche Handels⸗Telegraphen⸗Büreau: Die von den Japanern verbreiteten Gerüchte, daß die Kommandos vom Warjak und Korejetz(die auf Ehrenvort in die Heimat entlaſſen ſind) auf die für den Stillen Ozean beſtimmten Schiffe des baltiſchen Ge⸗ ſchwaders verteilt ſind, ſind falſch. Die Kommandos ſind auf die Schiffe der inneren Navigation verteilt. * Tſchifu, 2. Sept.(Reuter.) Die Beſeitigung der ruſ⸗ ſiſchen Anlagen für drahtloſe Telegraphie bei Tſchifu be⸗ ſtätigt ſich.— In der Nacht vom Mittwoch zum Dounerstag wurde heftiges Feuern in der Richtung auf Port Arthur vernommen. — Sir Robert Hapt ordnete an, daß der Dampfer„Independant“ unbehindert den Hafen verlaſſen könne.— Ein fapaniſcher Kreuzer und 2 ee wurden in 85 05 von Tſchifu geſehen. Abonnenten H. u. F. Verſuchen Sie es mit einer Beſchwerde ̃ beim Landgericht. In derſelben müſſen Sie ausführen, daß Sie 9 keineswegs Anſpruch auf eine kaufmänniſche„Firma erheben“, ſon⸗ dern ſich nur als die Schreinermeiſter H. und F. bezeichnen wollten, welche gemeinſchaftlich ihr Gewerbe betrieben. Sie würden auch zu Ihrem Familiennamen noch einen Vornamen in Anwendung bringen, in Gemäßheit des§ 18a der Gewerbeordmung. Abonnent D. S. Sie ſind berechtigt, zu verlangen, daß Ihnen ein gleichwertiges Grundſtück zum Eigentum überwieſen werde. Abonnent W. M. Sie müſſen den Hausherrn durch einge⸗ ſchriebenen Brief auffordern, die beiden Zimmer innerhalb 8 Tagen reparieren zu laſſen, widrigenfalls Sie dies auf ſeine Koſten ſelbſt tun würden. Kommt der Vermieter dieſer Aufforderung nicht nach, ſo ſind Sie berechtigt, die Reparatur ſelbſt vorzunehmen, die Koſten derſelben am Mietzins in Abzug zu bringen. Abonnent B. Sch. Apotheker Hadra's Kefir⸗Fernient⸗Paſtillen zur bequemen Darſtellung des„Kefir Getränkes“, Karton mit ge⸗ nauer Gebrauchsanweiſung, enthaltend 30 Paſtillen für 30 Liter⸗ flaſchen Kefir. Preis.50 Mark. Deutſche Reichsbank⸗Ausweis vom 31. Auguſt 190. (Mill. Mkg 1 egen die Aktiva: orwoche, Metall⸗Beſtand„ 923 128 000— 45 078 600 Reichs⸗Kafſen⸗Scheine 42 507 000— 229 000 Noten anderer Bankn 7486 000— 86 771 000 Wechſelbeſtand. 783 827 000 41 472 000 Lombarddarlehen„ 57 991 00% 6557 000 Effektenbeſtand„„ 108 509 000— 17 000 Sonſtige en aſſte„„ 36 140 000 4250 000 va⸗ Fc Reſervefondzz J unverändert Notenumlauf 1250 095 000— 44534 000 Depeſttenn 511900 65 585 000 Sonſti e Paſſiva 27 401000 595 000 Die Deutſche Reichsbank verfügt über eine ſteuerfreie Noten⸗Reſerve von Mk. 178,115,000, gegen Mk. 294,717,000 aim 28. Aug. 1904 und eine ſech von Mk. 243,925 000 am 81. Auguſt 1903. Telegramme. In, 2. Sepk. Die Vereinigten Stahlwerke Van der Zypen und die Wiſſener Eiſenhütten,.⸗G. in Köln⸗Deutz, verteilen für das am 30. Juni 1904 abgelaufene Geſchäftsfahr eine e von 9 pEt. Düſſeldorf, 2. Sept. Direktor Ohlig tritt Ende September aus dem Direktorium des Stahlwerkberbandes aus. Direktor Schaltenbrand von der„Gute Hoffnungs⸗ Hütte“ tritt am 1. Oktober als Vorſitzender in daz Direktorium des Stahlwerkverbandes ein. * Eiſenach, 2. Seßt. Der Aufſichtsrat der Weſtfäli⸗ ſchen beſchloß, 10 Proz. Dividende zu ve⸗ antragen. — Schiffahrts⸗Nachrichten. Maunheimer Hafenverkehr vom 1. Septenber. 8 Hafenbezirk. Schifſer ev. Kaß. Schiff Koſimnt von Ladung per 100 fcg, Schmahtk e 5 Ruhrort Stückgut 3000 Stüab arl Georg Rotterdam 2 3800 Diehl Aeoſus 55 Stückg. Gete, 10200 Beſch Vouis u. Marie Ruhrort Kieſelerde 36 0 Hafenbezirk II. Timmermann Vereinigung 15 Alnterbpen Stge u. Getr, 9019 Autjahr 65 4* Fottervan 0 9250 Berlenbach 5 27 Anttwerpen 7040 Babers bach 27 Rotterdam eugl. Kohlen 7380 Kühnle. de, P. G. 5 7000 Schupy Margarelha Speher ackſtelne 47⁵ Ha] bezikt III., Schmitz ch. Rath. Rußrort Kohlen 9030 Sander Maget 68 76 Wiemauft Seydlitz 1 4 4585 Ungefähr Fr. Br, ö, Baden 11 75 405 Rahm N faͤlthr 6* 86855 Loſermann Wleltemberg 2 5 88⁴0 5 Metſter Badenia 6 Duisburg Skück ilker 250⁰0 Braun Latharina 4 Naph kalln 3100 Roſa Line Amſterdam Stückgüter 1980 ahlen Marla Ankwerpen Saat 148⁰ Hafenbezirk N. Vermeeren Johanna Rotterdam Getreide Fit Valſer Wilhelm Ruhrort Kohlen 6685 Hollep derg Schürmann S. 18* 75—220 Tepfung Julie 15 61²⁵⁰ Bafenbezket VI. Specht W Karl Weiſenau Cement 1700 Scholte Nieberwald Rotterdam Schwefelkſes 8200 Doman Ziegelwerke 8 Speyer Backſteine 450 errmann 2. Otto 1 4⁰⁰ okter Marx 1 Aflelh 2 40⁰ Rtes Kälche Gernsheim Kies 7⁰⁰ Schwechhelmer Barbara 15 2 500 Walterſcheldt Schürmann S. 3 Ruhrort Kohlen 5800 Hoffmaun Stift Neuburg Gernshelm ſeles 250 Gehweiler Merkur 5* 500 —ñ ̃::::!:!:!:........——— Veranlwortlich für Politik: Chefredakteur Dr. Paul Harms, für Feuilleton, Kunſt, Volkswirtſchaft und den übrigen, redaktionellen Teil: J..: Dr. Paul Harms, für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Richard Schöunfelder, für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Rarl Apfel⸗ Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei⸗ G. m. b..: Eruſt Müller. —————————————TFT—FT—PT———rr... ͤ ͤ————— H. Nosenfa! n, n Gelegenheitskäufe 12 Brillautſchmuck. Patentanweſt ing. A. Ohnimus, frühet Berlin, Jatzt, Manrhen D.8, Hansabaus.. Slef. 87 5 1 Frankfurter Effektenbörſe. (Privat⸗Telegramm des General⸗Anzeigers.) W. Frankfurt, 2. Sept. Die Niederlage der Ruſſen bei Ligojang machte keinen Eindruck, da vom Kriegsſchauplatze nähere Angaben fehlen. Die Stimmung nahm an Zuverſicht noch zu. Beſonders waren Banken höher, unter Führung von Diskontokommandit. Hütten⸗ und Kohlenaktien fanden durch die neuen Fuſionsgerüchte Anregung und Deutſch⸗Luxemburger Vorzugsaktien waren fortgeſetzt beachtet, auf Gerüchte einer Fuſion mit einem belgiſchen Hüttenwerk. Von Bahnen Süd⸗ Mannheim, 2“ September Artien dentſcher und ausländiſcher Transport⸗Anſtalten. Ludwh.⸗Bexbacher 231.40 Oeſterr. Lit. B. 107.— 107.— Marienburg.⸗Mlw. Gotthardbahn— Pfälz. Mapbahn 144.10 Jura⸗Simplon Pfälz. Nordbahn 136.60 Schwelz. Centralb.—.— Südd. Eiſenb.⸗Geſ. 126 10 Schweit, Nordoſtb. Hamburger Packet 108 75 Ital. Mittelmeerb. Nordd. Lloyd 1038.—„Meridtonalbahn Oeſt.⸗Ung. Staatsb. 187.— orthern prefer. Oeſterr. Süd⸗Lomb. 78 60 da Veloee Nordweſtb. 105.— 105.— Baltim. Ohio Privat⸗Diskont 21½% Prozent. Oolkswirtschalt. Rheiniſche Schuckert⸗Geſellſchaft für elektriſche Induſtrie.⸗G., Mannheim. Dem Bericht für das 7. Geſchäftsjahr, welches am 31. März abſchloß, entnehmen wir folgendes: Der Bruttoüberſchuß heträgt M. 378 961.32. Nach Abzug der Unkoſten mit M. 228 770.42 und der Abſchreibungen mit M. 54 185.98 verbleibt ein Reingewinn don M. 99 004.97. Von dieſem kommen in Abzug: 5 PpCt. für den geſetzlichen Reſervefonds M. 4950.25; hierzu tritt der Gewinnbor⸗ krag aus i e 4—.— 98 50 98.20 140.50 146.50 88.60 89.10 vorigem Jahre mit M. 54 490.35, ſo daß M. 148 545.07 zur Verfügung ſtehen. Die Es wird beantragt, dieſen Gewinn wie folgt zu verwenden: M. 90 000 als 4 pCt. Dividende zu verteilen. verbleibenden M. 58 545.07 auf neue Rechnung vorzutragen. Der Umſatz iſt, ſo führt der Bericht der Direktion aus, infolge der in der Branche immer noch ungünſtigen Konjunktur wieder etwas zurück⸗ gegangen; insbeſondere fehlten die Aufträge für die Neuanlggen größerer Fabriken, welcher Geſchäftszweig in früheren Jahren die bedeutendſten Aufträge zuführte. Die Verhandlungen mit der Siemens⸗Schuckert⸗Geſellſchaft führten zur gemeinſchaftlichen Grün⸗ dung der Rheiniſchen Siemens⸗Schuckertwerke G. m. b.., von der die Geſellſchaft künftig M. 490 000 Anteile beſitzen wird. Die Ver⸗ kaufsorganiſationen und das Inſtallationsgeſchäft, ſoweit es nicht im Anſchluß an die eigenen Zentralen ausgeübt wird, ſind unter dem 1. April an dieſe neue Geſellſchaft übergegangen, welche glpichzeitig das Gros der Beſtände an Waren, Mobilien und Werkzeugen, ſowie die Debitoren und den größten Teil der liquiden Mittel übernommen hat. Die eigenen Unternehmungen der Geſellſchaft unterſtehen nach wie bor deren eigener Verwaltung und haben ſich im abgelaufenen Fahre befriedigend entwickelt. Die ſonſtigen Beteiligungen weiſen durch Uebernahme eines weiteren Stammanteils bei dem von der Geſellſchaft ins Leben gerufenen Elektrizitätswerk Bammenthal G. m. b. H. eine Vermehrung um Mark 200 000 auf. Stakuten⸗ gemäß ſcheiden dieſes Jahr aus dem Auſfſichtsrat aus: die Herren C. Ladenburg und Dr. Schneider welche wieder wählbar ſind; ferner hat Herr Stadtbaurat a. D. Th. Koehn ſeinen Austritt angezeigt, für welchen eine Erſatzwahl vorzunehmen iſt.— Die Generalvberſammlung findet am 19. Sept. ſialt. Der Ansnahmetarif für Futtermittel iſt, wie nunmehr amtlich bekannt gegeben wird, vom 20. d. M. ab auch auf den Verſand der preußiſch⸗heſſiſchen und oldenburgiſchen Staatsbahnen, ſowie der Militäreiſenbahn und der Reichseiſenbahnen nach den auf deutſchem Gebiet belegenen Stationen der ſächſiſchen Staatsbahnen ausgedehnt worden. Gleichzeitig ſind auch die badiſchen und württembergiſchen Staatsbahnen dem Ausnahmetarif für den Verſand von ihren eigenen Stationen nach den preußiſchen und ſächſiſchen Notſtands⸗ gehieten beigetreten. Frankfurter Börſe. Die Zulaſſung der nom. Mark 38 Millionen neter vollbezahlter Aktien der Elektrizitäts⸗Lieferungsgeſellſchaft zu Berlin und die Zulaffung der Mark 3 Millionen neuer, auf den Namen lautender Aktien der Nr. 5001 bis 8000 für 1904, nur zur Hälfte geivinnanteilberechtigt der Frankfurter Transport⸗, Unfall⸗ und Glasberſicherungs⸗Aktien⸗Geſellſchaft Frankfurt, zur Notferung im öffentlichen Börſenkursblatt wurden genehmigt. Maunheimer Effektenbörſe vom 2. September.(Offiztieller Bericht.) Die Börſe war ruhig, aber ziemlich feſt, hauptſächlich für Chemiſche Induſtrie⸗Aktien. Ver. chem. Fabriken 302.50., Ver. denttſcher Oelfabriken 127,50., Weſteregeln 266 G. Beſſer be⸗ zahlt wurden noch Pfälz. Preßhefen und Spritfabrik⸗Aktien, Kurs 417 G. und Mannheimer Verſicherungs⸗Aktien mit 505 Mark. Obligationen. 41½ Bad..⸗GG. f. Rhſchiff. Pfandbriefe. 5 u. Seetransport 102.— G 4% Rhein. Hyp.⸗B.unk. 1902 100.50 h; 3%„ alte M. 96.70b 9%„„ unk. 1904 96.70 b. 83½%„„ Kommunal 98.— bz Städte⸗Anlehen. 3% Freiburg i. B. 99.15 bů 8 Karlsruhe v. J. 1896 92.10 b. 9½% Lahr v. J. 1902 98.50 B 4% Ludwigshafen v. 1900 101.40 b 11* Ludwighafen 99 3½% 98.— 4% Mannh. Oblig. 1901 101.70 G 4˙ 00 100.50 bz 99.— G 99.25 bz 99.25 B 99.25 B 98.—0 ** 4% Kleinſein, ma M. 100.50 0 5 99.50 G 3% Speyerer Bauhau Alt.⸗Geſ. in Speyer 101.80 G 41½ 0% Oberrh. Elektrizität 97.—bz 44½% Pfälz. Chamotte u. Tontwerk.⸗G. Eſſenb. 101.— G 4½ 9% Ruß..⸗G. Zellſtoff!. Waldhof bei Pernau in Ltvland 101.80 G 4% Herrenmühle Genz 4½% Mannh. Dampf⸗ ſchleppſchiffahrts⸗Geſ. 102.85 G 4½% Mannh. Lagerhaus⸗ Geſellſchaft 101.80 G 4iã% Speyerer Ziegelwerke 101.— B 4½% Südd. Drahtinduſtr. Waldhof⸗Mannheim 101.60 G 41½ Verein chem. Fabriken 103.— G 8 9½% 1 8˙½% Pirmaſenſer Jnuduſtrie⸗Obligation. 41½% e% Akt.⸗Geſ. f. Seilindu⸗ ſtrie rückz. 105%. 100.—0 Aktien, Banken Brief Geld Badiſche Bank 194.50 124.80 red. u. Depb., Zbckr.—.——.— Gewbk. Speyer 500 E 130.—. Oberrhein. Bank—.— 93.— Pfälz. Bank—.— 103.50 Pfälz. Hyp.⸗Bank—— 195.— Pf. Sp.⸗ u. Cdb. Land.—.— 13830 Rhein. Ereditbank—.— 138.50 hein. Hyp.⸗Bank—.— 194.50 Südd. Bank—.— 103.10 Eeiſenbahnen Pfälz Ludwigsbahn „ Maxrbahnn 585 Nordbahn Hefkbr. Straßenbahn 975 Induſtrie. A⸗G..chem. Induſtr.—.—.— Bad.Anillu. Sodafbr. 444.— 442.— Chem. Fab. Goldenbg.—.— 157.— Verein chem. Fabriken—.— 802.50 Verein D. Oelfabrikfen—— 127.5 Wſt..⸗W. Stamm—— 266.— „„ Vorzug—.— 106.— Brauereien 133.— 132.— Brief Geld Br. Schroedl.,Hdelgb.—— „Schwar! „Ritter, Schwetz. 28.——. „S. Weltz, Speyer—.— 118.— „ z. Storch, S.„ 11 „Werger, Worms 111.——.— Worms, Br. v. Oertge—.— 122.— Pflz. Preßh. u. Spfbr.—.— 116.— Transport ——— „ — 96.— 91.— 91.— 23 Bad. Rück⸗ — 65.— Heertd. Brf Wülrtt. Transp.⸗Verſ. —— 100.— Nähmfbr. Haid u. Neu Koſth. Cell.⸗u. Papierf. Mannh. Gum. u. Asb. Maſchför. Badenia Oggersl. Svpinnerei ſFe e „Portl.⸗Cement Heidlb. 118.——.— Verein Freib. Ziegelw. 142.— mage u—.— 259.25 h. Aktienbr. 152 „Geiſel Mohr 68.— ei Sinner Waghäuſel— 104.70 4½% Bad. Anſlin⸗t. Sodaf. 105.50 G Schuckert 4% Zellſtofffabr Waldhof 104.70 0 „Speher—.— 181.— Frankf. Hyp.⸗Bank deutſche Eiſenbahngeſellſchaft gefragt und 4 pCt. höher. Baltimore⸗Ohio und Staatsbahn feſt. lagen ſtill ohne große Veränderungen. Induſtriewerte zeigten überwiegend feſte lebt. Mexikaner feſt. Veranlagung mit Ausnahme elektriſcher Werke. drückten auf dieſe Werte. Der Auch Inländiſche Fonds Ausländiſche wenig be⸗ Realiſationen weitere Verlauf der Börſe war ruhig und die Kurſe konnten ſich meiſtens behaupten. Hibernia wurde in ſehr geringen Umſätzen gehandelt. Die Kurſe wurden mit 270,10 feſtgeſetzt. Die Börſe ſchloß in ſtiller Haltung. (Telegramm der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie.) Schluß Rurſe. Reichsbank⸗Diskont 4 Prozent. Wechſel. in Reichsmark Amſterdam hfl. 100 Belgien... Fr. 100 Itakien.. Le. 100 London eſt, 1 Madrid Pf. 100 New⸗York Dll. 100 Paris.. Fr. 100 Schweiz. Fr. 100 Petersburg.⸗R. 100 Trieſt.. Kr. 100 Wien...Kr. 100 D„ ne Staatspapiere. 31½ Oſch. Reichsanl 102.45 102.70 31 102.50 102.70 89 70 89.85 3 55 N 849 1015 169.05 81.083 80.970 20.442 — 3— ——— 5— 3— 5— 3— 35 4—1 8½ 85.25 —— — 81.— — 8 60* 31 109.10 102.05 „ des 805 31½ Bad. St.⸗Obl.fl. 99.80—. 31% 1. 100.10 100,15 „100.10 100.20 104.— 104.— 100.20 100.20 90.— 90.20 u 103.90 104.70 104.70 87.760 87.75 88,70 88.70 10065—.— „ 0 87 81„ 4 bad. St.⸗ 3½ Bayern„„ 3 5 0 2 4 bayer..⸗B.⸗A. 4 Heſſen 3 Gr. Heſſ. St. A. von 1896 3 Sachſen 4 Mh. St⸗A. 1899 B. Ausländiſche. —.— 4430 104 50 104.40 10175 101.70 5 90er Griechen 5 italien. Rente 4 Oeſterr. Goldr, Kurze Sicht 9% Vor. Kurs Heut. Kurs Vor Kur 81.— 21½—- Mongte ent. Kurs 169.97 8105 80 975 20.432 1 S0 966 80,966 85.233 — A. Deutſche. Fiinntt VP 15 2. 100 80 100.50 100.60 100.50 6 61.50 62.— 91.20 41ſs Oeſt. Silberr. 4˙/ Oeſt. Papierr. 3 Portg. Serie III 6I.45 3 dto. Jo 62.— 4 Ruſſen von 1880 91.50 Aruff. Staatsr. 1894—.— 4 ſpan, ausl. Rente 87.80 4 Türken v. 1903.50 1 Türken Lit. B. 60 50 4 Türken unif. 84 10 4 Ungar. Goldrente 100.20 4„ Kronenrente 97.70 5 Ag.i. Gold⸗A. 1887——„ 4 Egypter unifteirte 106.— 106.— 5 Mexikaner duß. 101.70 101.68 3 4 inn. 27 25 27.40 4½ Chifefen 1898 50.20 99.25 5 Bulgaren 90.50 90.30 86.50 60.50 84.— 100.30 Verzinsl. Looſe. 3 Oeſt. Looſe v. 1860 3Türkiſche Looſe 154.— 154.— 129.60 129. Aktien induſtrfeller Untersehmungen. Bad. Zuckerf.Wagh. 104.70 10460 Heidelb. Cementw. 118.— 118.20 Anilin⸗Attien 444.— 444.10 Ch. Fbr. Griesheim 264.— 26450 Höchſter Farbwerk 375.— 376.— Ver. Kunſtſeide 516.— 509.50 Vereinchem. Fabrik 303.— 303.— Chem. Werke Albert 230.— 284.— Accumul.⸗F. Hagen 222 50 223.— Aee. Böſe, Berin———. Allg. Elek.⸗Geſellſch 229.30 228.10 117.40 116 10 Lahmeyer 115.50 112.75 Allg..⸗G. Siemens 162.80 162 50 Lederw. St.Ingbert Spicharz —— 101.— 100.— Bergwerks ⸗Aktien. 208.20 208.— 109.— 109.— 309.— 307.— 224 30 223.— 217.50 217 50 Bochumer Buderus Concordia Gelſenkirchner Harpener Parkakt. Zweibr. Eichbaum Mannh. 166.05 166.05 Mh. Akt.⸗Braueret 155.— 155.— Seilinduſtrie Wolff 95.— 95.— Weltz z. S. Speyer 113.50 118.50 Walzmüßle Ludw. 159.50 159.60 Fahrradw. Kleyer 283.— 284.— Hürrkopp Maſch. Arm. Klein 98.— 88.— Maſchinf. Gritzner 232.—222.— Oelfabrik⸗Aktien Zellſtoff Waldhof 259.— 260.30 Cementf Karlſtabt 109.50 109.80 Friedrichsh. Bergb. 115.— 115.— Hibernia.— 270.10 Weſterr. Alkalt⸗A. 268.50 267.50 Oberſchl. Eiſenakt. 109 50 09 55 Ver. Königs⸗Laurg 251.50 251.50 Deutſch. Lupemb. V. 97.75 98.80 Pfandbriefe, Priorktäts⸗Obligattonen. 4eſ Frk. Hyp.⸗Pfdb. 100.50 100.50 40%.K..Pfdbr.05 100.10 100.10 %½„ 1910 101.60 101.80 3.Hypb. Pfob. 101.— 101. 98.40 98.40 3 2010 Pr. Bod.⸗Cr. 95.— 95.— o Pf. B. Pr.⸗Obl. 101.50 101.20 2% Pf. B. Pr.⸗O. 99.90—.— „ 1902 100.50 100.⁵⁰ „ 907 102.— 102.— ſa„„„ 7 „„„ 1807 %„„ 14 32˙2² Nh..⸗B..O 1e r. 1505 2Pr. Pfbr..1905 %„ 1908 96.70 98.— 98.— 94.90 101.50 101.50 0 1 105 101.50 101.50 b Rhein. Weſtf. 40⁰ .⸗C.⸗B. 1910 96.704. 79.20 96.10 96.20 101.60 101.60 35/% Pr. Pfdbr.⸗Bk.⸗ Hyp.⸗Pfd. unk. 12 37/ Pr. Pfdbr.⸗Bk.⸗ Hyp.⸗Pfd. unk. 12 3½ Pr. Pfdbr.⸗ Bk⸗ Hyp.⸗Pfd. Kom.⸗ Obl. unkündb. 12 4% Ctr, Bd. Pfd. v9o 40%„ 89 Unk. 09 2 100.— 100.— 99.75 99.75 101.— 101.— 102.60 102.60 95.30 95.40 95.40 .01, unt 10 104.— „ Com⸗Ol. .87, unf.91 99.— „om.⸗Obl. v. 96006 104.— 4% Pr. Pfdbr..⸗ Hyp.⸗Pfd. unt. 12 102.50 102.50 Bank⸗ und Verſicherungs⸗Akkien. Deutſche Reichsbk. 153.80 154.10 Badiſche Bank 124.— 124.10 Berliner Bank 84.— 84.— Berl. Handels⸗Geſ. 16070 160.60 Darmſtädter Bank 143.— 143.10 Deutſche Bimk 225.20 225.20 Diskonto⸗Commd. 181 10 191.70 Deutſche Gen.⸗Bk. 114.20 114.40 Dresdener Bank 155 20 155.20 205.50 205.80 Frkf. Hyp.⸗Creditv. 151.80 153.90 Nationalbank 128.40 128.50 Oberrhein. Band 92.50 92 70 Oeſterr.⸗Ung. Bank 116.10 116.30 Deſt. Länderbant 109.80 102.20 „ Kredit⸗Anſtalt 204.60 204.80 108.— 178.70 Hfälz. Hyp⸗Vank 155.50 198.50 Pfälziſche Bank Rhein. Kreditbank 138.50 138.50 Rhein. Hyp. B. M. 194.— 194.70 Schaaffh. Bankver. 145.75 145 40 Südd. Bank Mhm. 108.10 103.10 Wiener Bankver. 135.80 135.90 D. Effekten⸗Bank 104.80 104.85 Bank Ottomane 118.80 113.80 Mannheimer Verſ.⸗ Geſellſchaft Preuß. Oypothekb. 116.20 147/85 87.30 97.50 128.50 128.50 457.— 457.— Schnellprf. Frkthl. 173.50 173.50 Julden 127.50 127.80 8 ddo Reichsanle 5 d0 Chtneſen 5 96.60 96.60 Oktom. 102.40 102.40 k. 12 103.10 103.10 ff ferl 5 5 Zufuhr und regerem Provinzangebot träge. Auch Hafer .50 99.— 5 98.90 98.90 Hafer Roggenmehl 520.— 820, Frankfurt a.., 2. Sept, Kreditaktien 204.80, Staats⸗ bahn 187.70, Lombarden 18 90, Egypter—.—, 4% ung, Goldrente 100.20, Gotthardbahn 189.50, Disconto⸗Commandit 191.50, Laurg 251.50, Gelſenkirchen 223—, Darmſtädter 143 30, Handelsgeſellſchaft 160.50, Dresdener Bank 155,10, Deutſche Bank 225.50, Bochumer 207.78, Northern—.—. Tendenz: feſt. Rachbörſe. Kreditaktien 204 80, Staatsbahn 187.70, Lombardey 18.90, Disconto⸗Commandit 191.50, Berliner Effektenbörſe. (Brivat⸗Telearamm des General⸗Anzelgers.) W. Berlin, 2. Sept. Die Börſe eröffnete heute feſt. Die beſondere Beſſerung in leitenden Werten des Hüttenaktien⸗ marktes, wie Laura, Gelſenkirchener, Harpener und Bochumer, hing mit den Rückkäufen für die geſtrigen Abgaben zuſammen. Banken feſt. Bevorzugt Diskontokommandit und Deutſche Bank. Fonds unverändert. Nur 19022er Ruſſen niedriger. Die vorliegende Meldung, daß Liaojang von den Japaner genom⸗ men, vermochte einen größeren Eindruck nicht hervorzurufen, da die Meldung alle näheren Details über die Lage nicht enthält. Bahnen bei mäßigem Verkehr feſt. Schiffahrtsaktien ſchwächer. In zweiter Börſenſtunde Lokalwerte auf Realiſationen der Tagesſpekulation ſchwächer. Beſonders Eiſenaktien gedrückt. Auch Banken ſchwankend. In dritter Börſenſtunde Tendenz ſchwächer. Von Induſtriewerten des Kaſſamarktes Eiſen⸗ und Kohlenaktien ſchwächer, desgleichen Elektrizitätsaktien. Feſt lagen chemiſche Werte. Auch Jute gut gehalten. Rheiniſche Spiegelglas prozentweiſe höher. 5 Berlin, 2. September. Schlußcourſe. ö Ruſſennoten 216.25 216.25 Berg⸗Märk, Bank 160,50 160.50 Ruff. Anl. 1902 91.50 9130 Pr. Hyp.⸗Aet.⸗B.— 83½% Reichsanl. 102.3) 102.30 D. Grundſchuld⸗B. 4% Reichsanleihe 89.30 89.80] Dynamit Truſt 3½% Bd. Si.⸗Obl. 00 100.— 100.10] Bochumer 8 Had. St.A.—.— 104.— Gonſolidation 3%% Bayern 100.10 100.20 Dortmunder Union 3pk. ſächf. Rente 88.70 88.70 Gelſenkirchener 1 Heſſen 6 Harpener Heſſen Hibernig Italiener Laurahittte 5070 1850er Looſe Wurm⸗Revier 157.— 15775 Hübeck⸗Büchener Poöntr 168.80 168.— Marienburger Schalk, G. u. H⸗V. 580.— 525.75 Oſtpr. Südbahnn Klekt. bicht u. Kraft 128 10 120.50 Staatsbahn⸗Aktien 137.— Weſterr Alkaliw. 207.— 267.— Lombarden 18 70 Aſchersleben Al. W. 179.— 172 25 Canada Pacifte. Sh. 125.90 Steinz. Friedrichsf. 281.— 281— Heidelb. Str.& B..—.——. Tonwaren Wiesloch 188 78 168 75 Kreditaktien 204.20 204 5% Hanſa Dampfſchiff. 130.— 130,70 Berl. Handels⸗Geſ. 160 70 160.50 Wollkämmerei⸗Ak. 156.60 157 80 Darmſtädter Bank 143.10 143,20 4 Pfbr. Rh. W. BCr. 101.20 101.30 Deutſche Bankakl. 225.10 225,10] Mannh.⸗ANh. Tr. Disc. Comm. Aktien 190.,70 191.50 Kannengleßer Dresdener Bank 155.— 155.10 Hörd —— 184.30.183.10 207.40 206.30 48.— 436.20 82.90 81.70 222.20 222.10 216,20 21660 279.——— 251 60 25070 87.00 104.10 154.50 87.70 194.40 154.— 168.0 —— — —.—— 162.— 162.5 143.70 N Privat⸗Diskont 2¾ W. Berlin, 2. September.(Telegr.) Nachbörſe. Kredit⸗Aktien 204.40 204.40 J Lombarden.8 Slaatsbahn 137.60 137.10] Diskonto Komm. Pariſer Börſe. Paris, 2, September. Anfangskurſe. 3% Reitke 98.45 98.45 Türk. Looſe Italtenet 103.90 108 8 Ottoman 87.90 87.70 J Nio Tinto Türken D. 87.80 67.80[ Bankdtsk. 3 9% Londoner Effektenboͤrſe. Lonbon, 2. Sept.(Telegr.) Anfangskurſe det Effektends 89½ 890½ 54— 101— 101— 57„ 89 1¹ 158.— 2¼ Confels 88¼ 79— J8 4 0% Italtenet 103— 101. n. Griechen 47%½ Portug. 82 7 4705 b Chineſen 4 q Tend.: unentſch. Berltner Produktenbörie. 5 Mais halten ſchleppenden Verkehr auf ermäßigte Aus! offerte. Rüböl ohne Animo. 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