5 deenen(Badiſche Volkszeitung.) der 1(Mannheimer Volksblatt.) Tabee ennig monatlich.* 4 Journal Maunheim““ Bringerlohn 20 Pfg. tlich, II. b U 2 8 ˖ 75 na Angige Ageszeitung.— 3 auſſchlag M..48 pro Quartal. 8 f Einzel⸗Nummer 5 Pfg. Erſcheint wöͤchentlich zwölf Mal. Direktion u. Buchhaltung 1449 E G, 2. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Amgebung. E 6, 2. 5 1 841 5 19 1 Pfg. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uuhr, für das Abendblatt Nachmittags 8 uhr. Redakttooen. 77 Die Reklame⸗Zeile 60„—Faär unverlangte Manuſkripte wird keinerlei Gewähr geleiſtet. 855 Nr. 412. Montag, 5. September 1903.(Abendblatt.) Politische Hlebersicht. »Mannheim, 5. September 1904. Zur Schulfrage hat der Vertretertag des Reichs verbandes der nat.⸗ lib. Jugend eine Stellung eingenommen, die nach den Reden an Deutlichkeit nichts zu wünſchen übrig läßt. Die „Richtlinien“ freilich, die nahezu einſtimmig angenommen wur⸗ den, machen einen dreimal geſiebten Eindruck und vermeiden es üngſtlich, nicht nur den Schulkompromiß zu erwähnen, ſondern auch irgend etwas auszuſprechen, was den Antrag Hackenberg auch ohne Namennennung klipp und klar verwirft. Wenn die preußiſche Landtagsfraktion die Richtlinien mit ergebenſtem Danke zu den Akten legt, ſo iſt dagegen auch nicht viel zu ſagen. Punkt 1 der Richtlinien nimmt ja die Volksſchule als eine „weltliche Einrichtung“ in Anſpruch. Das iſt ſchön und gut und weiſe, und maßvoll iſt es auch; nur vermiſſen wir darin die lebendige Abwehr, den Proteſt gegen jene Anſprüche, die die Schule den Konfeſſtonen zuweiſen wollen. Die poſitive Verſicherung, daß die Leitung der Schule dem Staate zuſteht, wirkt dem Staate gegenüber, der auf dieſe Leitung zu ver⸗ zichten im Begriffe ſteht, doch gar zu matt! Dazu hätte un⸗ bedingt noch der Zuſatz gehört, daß die Konfeſſionsſchule dem modernen Staatsgedanken ſchnurſtracks zuwiderläuft. Aber die Richtlinien ſehen ſo aus, als hätte man vor dem Worte„Kon⸗ feſſionsſchule“ geradezu Angſt gehabt! Das iſt ſo unſer vor⸗ läufiger Eindruck; auf den Gegenſtand wird ja noch zurück⸗ zukommen ſein. Für den oldenburgiſchen Landtag iſt die wichtigſte Vorlage die oldenburgiſche Regentſchafts⸗ borlage, gegen die Herzog Ernſt Günther zu Schleswig⸗Holſtein Einſpruch zu erheben beabſichtigt, und die zu eingehenden Erörterungen führen dürfte. Der„Magdeb. Ztg.“ wird hierzu aus Berlin geſchrieben: Wie aus oldenburgiſchen Landtagskreiſen verlautet, wird dort von ſeiten des Herzogs zu Schleswig⸗Holſtein⸗Auguſtenburg ein offizieller Einſpruch gegen jene Kammerporlage erwartet, durch die dem Herzog zu Schleswig⸗Holſtein⸗Sonderburg⸗ Glücksburg gegebenen Falls die Regentſchaft und auch die Erb⸗ folge im Großherzogtum zugeſprochen werden ſoll. Erſt nach der Ablehnung dieſes Einſpruchs würde Herzog Ernſt Günther gals Haupt der älteren Sonderburger Linie ſeinen Proteſt gegen den Beſchluß beim Bundesrat einreichen; da ſich dieſer in der lippeſchen Erbfolge für zuſtändig erklärt hat, würde er die Ein⸗ miſchung in die Angelegenheit nicht wohl ablehnen können. An eine Teilung des oldenburgiſchen Gebietes nach dem beſſeren Erbrecht ſoll übrigens der Herzog ebenſo wenig denken wie ſonſt jemand, wohl aber dürfte er auf Entſchädigung ein Recht geltend zu machen geneigt ſein und für dieſe Anſicht wohl auch Zu⸗ ſtimmung finden. Einzelne Landtagsmitglieder haben ſich gutem ernehmen nach auch bereits an den Herzog mit der Bitte um RKriegsberichte. (Von unſerm Korreſpondenten.) XXVI. Im Hoſpital. N. K. Charbin, 2. Auguſt. Nach längerem Aufenthalt an der Tete der mandſchuriſchen Armee, wo ich an den Kämpfen bei Wafangou, Daſchitſao und Dalmski und vielen Vorpoſtengefechten als Zuſchauer teilnahm, bin ich bom Hauptquartier in Ligojang vorübergehend nach Charbin, dem Hauptſtützpunkt der ruſſiſchen Rückzugslinie gefahren, wohin viele fiztiere zur Erholung kommen. Nach all den Aufregungen und Entbehrungen, den Nachtlagern und Biwaks auf hartem Fußboden chhineſiſcher Hütten oder im Freien hat es allerdings ſein Angenehmes, ſich auf einer Sprungfedermatratze im Hotel auszuſtrecken, an der Table⸗dhöte zu ſpeiſen und ins Theater zu gehen. kwürdigen weiß derartige Genüſſe nur jemand, der aus einer Schmutz⸗ grube wie der Mandſchurei kommt. Aber auch an und für ſich bietet der Aufenthalt in Charbin viel Inkereſſe, die Armee erhält von hier aus die Verſtärkungen, und hierher werden auch alle Kampfunfähigen, Kranken und Verwundeten dirigiert. In Charbin befinden ſich rieſige Intendanturmagazine, das Hauptartilleriedepot, die Pferdereſerve der Armee, fliegende Ar⸗ Allerieparks, Reſervebattaillone zur Auffüllung der Regimenter, Ver⸗ bflegungs⸗ und Stappenpunkte für durchziehende Truppen und eine ganze Reihe ſtattlicher Hoſpitäler, die den Stolz Charbins bilden. um Kriegsreſſort gehören 9, jedes mit 400 Betten für Gemeine, für Offiziere. Außerdem ſind hier: das Hauptſpital für an⸗ ſteckende Krankheiten, Rote Kreuzſpital, Georgewski⸗, Jewgeninski⸗ Schurvalowski⸗Spital und wie ſie alle heißen, die Semſtwo⸗ und Adelsſpitäler, das großartige Inſtitut der Kaiſerin Alexandra eodorowna, ein Hoſpitalſchiff zum Krankentransport auf dem Fluſſe Fungara in den Priamur ſchen Bezirk uſw. Man ſieht, ein kom⸗ Flisierter Organismus, der in Charbin zentraliſiert iſt. Die — Stadt ſelbſt erſcheint wohleingerichtet, jedenfalls beſſer angelegt als Irkutsk oder Tſchita. Wenigſtens erhielt ich jetzt einen weit Richtig zu Darlegung ſeiner Rechtsanſchauungen gewandt, ſind aber von ihm einfach auf die in dieſer Sache beranlaßten juridiſchen Ver⸗ öffentlichungen verwieſen worden Friedensausſichten beſpricht„ein hervorragender ruſſiſcher Staatsmann, an deſſen Friedensliebe nicht zu zweifeln iſt,“ in einem Schreiben an den Herausgeber det„Dtſch. Revue“. Darin heißt es: Alle japaniſchen Siege zu Lande und zur See werden nicht zum Friedensabſchluß führen, wenn nicht Rußland aufhören ſoll, Ruß⸗ land zu ſein und zu bleiben. Es iſt möglich, daß Port Arthur, trotz der ſagenhaften Tapferkeit ſeiner Beſatzung, dennoch fällt; es kann geſchehen, daß Kuropatkin noch einige Schlappen erhält; es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß die ruſſiſche Flotte in Port Arthur oder auf dem Meere noch von Unglück heimgeſucht werde. Aber alle dieſe japa⸗ niſchen Siege und ruſſiſchen Mißgeſchicke bringen die beiden krieg⸗ führenden Mächte nicht um einen Fuß breit dem Friedensabſchluß näher, denn nur Rußland kann die Friedensbedingungen vorſchreiben, aber nie und nimmer Japan. Darum kann der Krieg zwei, drei, ja vier Jahre dauern, Rußland wird von dieſem Standpunkte nie⸗ mals abſtehen. Im Gegenteil, je länger der Krieg dauert, je mehr Opfer er verſchlingt, deſto unmöglicher wird die Lage der japaniſchen Streitkräfte auf dem afiatiſchen Kampfplatze werden. Rußland hat alle Mittel, um den Krieg ein paar Jahre fortzuſetzen, und das ganze ruſſiſche Volk wird alle ſeine Kräfte anſtrengen, um ſeinen kampfluſtigen gelben Feind zu beugen. Ob aber die japaniſche Nation unausgeſetzt die Lücken im japaniſchen Heere wird ausfüllen können und ob ſie imſtande ſein wird, auch den finanziellen Ruin aufzuhalten, den ein mehrjähriger Krieg bringen muß— das wird die nächſte Zukunft wohl ſchon lehren. Der jetzige Krieg iſt reich an Ueberraſchungen, und darum iſt es nützlich, daß die politiſche Welt nicht den Leitfadem verliert in der Beurteilung der gegenſeitigen Machtverhältniſſe Rußlands und Japans. Wenn ſogar das Unmögliche geſchehen ſollte, daß Port Arthur nach dem Friedensſchluß in japaniſchen Händen bliebe, ſo würde beſtimmt ein ſolcher Frieden kein Frieden, ſondern nur ein kurzer Waffenſtillſtand ſein, denn Rußland kann und darf nicht aus Japans Hand den Frieden annehmen, wenn es nicht in Zukunft ſeine Macht⸗ und Weltſtellung preisgeben will. Nun, davon kann überhaupt garnicht die Rede ſein, ſolange Rußland bleibt, was es iſt. Von dieſem Standpunkte ſcheinen mir auch alle Friedensvermittlungen abſolut ſchädlich für den Welt⸗ frieden und gefährlich für eine ſchleunige Beendigung des Krieges. Die neutralen Großmächte können mit dem bisherigen Gang und auch wahrſcheinlichen Endreſultat des jetzigen Krieges vollkommen zufrieden ſein: Rußland wird geſchwächt aus dem Kriege hervor⸗ gehen, und Japan wird für eine unabſehbare Zeit jede Gelüſte des Panaſiatismus aufgeben. Die„gelbe Gefahr“ kann nur durch eine tüchtige Niederlage Japans für einige Jahre wenigſtens beſchworen werden, und der engliſche und amerikaniſche Handel wird wiederum mit Erfolg mit dem japaniſchen konkurrieren können. Nur wenn dieſer Fall eingetreten iſt, können die Völker Europas ruhig ihre Lebensgüter hüten. Zum Schluß faſſe ich alles Obengeſagte in ein paar Worte zu⸗ ſammen: der Zweikampf, den Japan in ſo frevelhafter Weiſe her⸗ aufbeſchworen, muß mit einer vollſtändigen Niederlage Japans endigen, wenn der Weltfrieden in nächſter Zukunft geſichert ſein ſoll. Nicht ruſſiſcher Patriotismus, ſondern kaltblütige Schätzung der politiſchen Sachlage diktiert mir dieſen Grundſatz meiner un⸗ erſchütterlichſten Ueberzeugung. Das iſt der Standpunkt jenes Stockruſſentums, das nichts lernen und nichts vergeſſen will. Auf Erörterungen über Aus⸗ gang und Dauer des Krieges einzugehen, iſt der Zeitpunkt re⸗ beſſeren Eindruck von ihr als bei meiner erſten Herkunft. In Charbin herrſcht viel Leben, Tätigkeit und Fröhlichkeit; daneben aber un⸗ endlicher Jammer, den man am eheſten in den Baracken und Ope⸗ rationszimmern der Hoſpitäler wahrnimmt. Ich beſuchte zuerſt die vereinigten Hoſpitäler No. 1 und 3. Eine Reihe einſtöckiger Gebäude aus roten Backſteinen nimmt einen beträchtlichen Flächeninhalt in der„Neuſtadt“ ein. Sie ſind alle nach demſelben Typ gebaut und in ſanitärer Hinſicht praktiſch ein⸗ gerichtet. Oberſtleutnant D. E. Konge war ſehr liebenswürdig, mich herumzuführen. Die meiſten Räumen hatten Asphaltfußboden und waren mit den Betten Verwundeter beſetzt; das Operations⸗ zimmer war in Oel geſtrichen— hier zu Lande ein großer Luxus. Als wir den Raum betraten, ſahen wir, wie ein Haufen von Rekon⸗ valeszenten einen Vorbeſer umringte, der aus dem„Charbiner Boten“ die neueſten Telegramme vom Kriegsſchauplatz vorlas. Die Geſichter der Soldaten waren ernſt und aufmerkſam. Andere Ver⸗ wundete laſen in ihren Betten. Im Zimmer 1 der erſten der ver⸗ einigten Hoſpitäler zeigte uns der Kiewer Arzt Beswerchi die in⸗ tereſſanteſten„Fälle“. Da war ein Patient, dem eine Kugel eine Rippe geſtreift, die Lunge durchbohrt hatte und zum Rücken wieder hinausgedrungen war. Ein anderer hatte denſelben Schuß, aber die Herzklappe war zerſtört. Im ganzen waren gegen Hundert Kranke und Verwundete in dem Raum. Die Pflege beſorgten barm⸗ herzige Schweſtern der Moskauer Geſellſchaft„Troſt im Unglück“. Wir gingen in die Baracke 2 desſelben Hoſpitals. Der Chirurg Dr. Deljatizki, der als Freiwilliger nach Charbin gekommen war, hatte ſoeben eine Operation beendet. Er kam etwas blaß und ver⸗ ſtimmt zu uns, wurde aber ſofort lebhaft, als er ſeine Kranken zeigte. Mein Spezialgebiet in der Chirurgie ſind Gehirn⸗ und Knochen⸗ krankheiten, erzählte er uns. Hier iſt ein intereſſanter Fall: JIwan Aniſtmow aus einem oſtſibiriſchen Regiment, bei Wafangou an der Stirn getroffen. Iwan Aniſimow richtete ſich auf ſeinem Lager auf und lächelte uns mit ſeinem verbundenem Geſicht freundlich an. Sehen Sie:— fuhr der Doktor fort.— Er ſieht mit dem rechten und dem linken Auge, obgleich die ganze linke Augenhöhle wenig geeignet. Aber das eine muß man doch immer wieder betonen: In„frevelhafter Weiſe“ hat bisher nur Rußland den Weltfrieden geſtört, indem es eine Politik unerſättlicher Aus⸗ dehnung trieb, die das Volkswohl den Bedürfniſſen einer Beam⸗ tenklique dienſtbar machte. Japan braucht Ellenbogenraum, Rußland hat deſſen übergenug. Deutsches Reich. [] Berlin, 4. Sept.(Anſiedlungspolitik in den Oſtmarken.) Für die Fortſetzung der Anſtedlungs⸗ politit in den Oſtmarken wird im nächſten preußiſchen Haus⸗ haltsvoranſchlag ein namhafter Betrag begehrt werden. Je raſcher die auf Vermehrung der Zahl und Verſtärkung der wirtſchaftlichen Leiſtungsfähigkeit von Anſiedlerſtellen in den Oſtmarken gerichteten Beſtrebungen durch Gewährung aus⸗ reichender Staatsmittel Unterſtützung und Förderung erfahren, umſo eher wird es möglich ſein, auf ſichtbare Erfolge der auf Stärkung des Deutſchtums abzielenden Politik zu rechnen, und einen Zuſtand in den Machtverhältniſſen der Parteien eintreten zu ſehen, der gefünder iſt wie der jetzt noch vielfach beſtehende. —(Die Mitteilung) aus dem Kabinett des Groß⸗ herzogs von Sachſen Weimar daß er nicht perſön⸗ lich an der Einweihung der Proteſtationskirche teilnehmen könne, iſt zuerſt der„National⸗Ztg.“ zugegangen und dann von der„Germania“ abgedruckt worden. —(Der Bergwerksgeſellſchaft Hibernia) iſt folgendes Schreiben zugegangen: Berlin, den 2. September 1904. Ich beſtätige hierdurch den Eingang des gefalligen Schreibens d. Düſſeldorf, den 27. Auguſt ds. Is., betreffend Beſchlußfaſſung der Generalverſammlung über die Offerte der Königlichen Staatsregierung. Da dieſe Beſchlußfaſſung aus Kreiſen der Aktionäre im Rechtswege angefochten worden iſt, ſo muß ich zunächſt den Ausgang dieſes Rechtsſtreits abwarten, ehe ich den Beſchluß als rechtsbeſtändig anerkennen kann. Der Miniſter für Handel und Gewerbe. gez. Möller. —(Der Präſident des Reichstags,) Wirkl. Geh. Rat Franz Graf v. Balleſtrem, vollendet morgen ſein 70. Lebensjahr. Er entſtammt einem alten ſavohiſchen Adelsgeſchlecht, das bei ſeiner Einwanderung und Naturaliſation in Preußen den Grafentitel erhalten hat. Am 5. September 1834 auf Schloß Plawniowitz im Kreiſe Gleiwitz geboren, erhielt er ſeine Bildung in katholiſchen Bildungsanſtalten, zuletzt in Namur, und ſtudierte von 1853 bis 1855 an der Univerſität Lüttich. Im Oktober 1855 trat er als Fahnenjunker im 19. Inf.⸗Regt. in die preußiſche Armee ein und wurde ſpäter in das 1. Kür.⸗Regt.(ietzt Leibkür.⸗Regt. Großer Kurfürſt) in Breslau verſetzt. Seit Mai 1857 Leutnant, rückte en 1866 zum Oberleutnant und ſchon im folgenden Jahre zum Ritt⸗ meiſter auf. 1866 erwarb er ſich den Roten Adlerorden IV. Klaſſe mit Schwertern und 1870/71 als Adjutant der 2. Kav.⸗Diviſion (Graf Stolberg) das Eiſerne Kreuz II. Klaſſe. Durch einen Sturg mit dem Pferde invalid geworden, nahm Graf Balleſtrem im Dezem⸗ ber ſeinen Abſchied. Im Märs des folgenden Jahres trat er in das parlamentariſche Leben ein, indem er im Wahlkreiſe Oppeln bei der Erſatzwahl für den kurz vorher geſtorbenen Grafen Strachwitz als Kandidat der Zentrumspartei mit großer Mehrheit in den Reichstag gewählt wurde. Von da ab wurde er in dieſem Wahl⸗ kreis bis 1893 immer wiedergewählt. Seit 1890 Vorſitzender der Zentrumsfraktion und erſter Vizepräſident des Reichstages, kam er bei der Capriviſchen Militärvorlage in Meinungsverſchiedenheiten * fortgenommen und das Auge nur noch von Weichteilen umgeben iſt. — Und der Doktor zeigte uns ein Glas mit Spiritus, in dem die grauen Knochenſplitter der Augenhöhle lagen, die man dem armen Iwan Aniſimow aus dem Schädel genommen. Dabei befand ſich dieſer bereits auf dem Wege der Beſſerung. Mir wurde weh ums Herz, als ich an das Loos des armen Burſchen dachte, dem die Schlacht bei Wafangou ſo teuer zu ſtehen gekommen war. Da iſt noch ein Gemeiner vom 34. ſibiriſchen Regiment— Toftunin— führte uns der Doktor weiter. Er iſt von einem Shrapnel verwundet; unter dem Knochen hat ſich ein Abzeß gebil⸗ det. Ich habe eine Trepanation gemacht da iſt die Shrapnel⸗ kugel, die wir ihm aus den Kopf gezogen. Es war eine richtige Wolfskugel, groß und rund. Jedes Shraß⸗ nel enthält einen Hagel ſolcher Bleiſtücke. Bemerkenswert Iſt, daß bei Wafangou die meiſten Soldaten am Kopf getroffen wurden— der beſte Beweis für Shrapnelfeuer. Der Doktor zeigte uns weiter eine Anzahl Verwundeter mit Beinbrüchen infolge von Shrapnel⸗ ſchüſſen. ſtehend aus einem Brett in Form eines Beines können ſolche Kranke bald nach dem Bruch ſchon wieder gehen. Das Bein wird verbunden, an den Apparat befeſtigt, dieſer um den Leib geſchnallt— und der⸗ Kranke geht. Eins der Wunder unſerer zeitgenöſſiſchen Chirurgie. Ich ſah weiter einen Verwundeten, den Sohn eines Admirals Eniſch, dem der ganze Rücken entſetzlich verbrannt war— die Wir⸗ kung der mandſchuriſchen Sonne. Im Hoſpital Nr. 3 wurde uns erzählt, daß ſeit dem Tage der Eröffnung, am 1. April, bis jetzt 2500 Kranke und Verwundete in ihm behandelt und im ganzen nur 6 geſtorben ſeien. Und dieſe ſeien nicht ihren Wunden, ſondern der Schwindſucht erlegen, die hier im Lande bei Soldaten, die in leichter Form erkrankt ſind, ſchnelle Fortſchritte macht. Doktor Chorſchak zeigte uns hier als intereſſanten Fall einen Mönch, der für ſeinen Bruder in den Krieg gezogen und ebenfalls bei Wafangou verwundet war. Die Kugel war hinter dem Ohr in den Kopf gedrungen und hatte den Schädel durchbohrt. Nach erfolgter Trepanation wird der Mann wahrſcheinlich geneſen. Hier Dank einem neuen Apparat des Arztes Wolkowitſch, be⸗ 2) Seite. General⸗Anzeiger. Mannheim, 5! September, mit der Mehrheit ſeiner Parteigenoſſen, zog ſich von der Führung zurück und wurde auch bei den Neuwahlen von 1893 in ſeinem alten Wahlkreiſe nicht wieder aufgeſtellt. Bei den Neuwahlen von 1898 wurde Graf Balleſtrem von dem Wahlkreis Lublinitz⸗Toſt⸗Gleiwitz in den Reichstag entſandt und bei deſſen Zuſammentritt am 7. Des. 1898 zum Präſidenten gewählt. Dem Abgeordnetenhauſe gehörte er von 1891 bis 1903 an; 1891 wurde er nach dem Tode Windt⸗ horſts von deſſen Wahlkreiſe Meppen⸗Aſchendorf⸗Hümmling in der Erſatzwahl und bei den Neuwahlen von 1898 und 1898 als Ver⸗ treter von Tarnowitz⸗Beuthen⸗Zabrze in den Landtag gewählt. Im vorigen Jahre ernannte ihn der Kaiſer zum Mitgliede des Herren⸗ Hauſes mit erblicher Berechtigung. Im Juli 1900 war dem Grafen B. zur Feier des hundertjährigen Beſtehens des Maforats Plawnio⸗ witz der Charakter als Wirklicher Geheimer Rat mit dem Prädikat Exzellenz verliehen worden. Vertreterverſammlung des Keiehsverbands der nationalliberalen Jugend. (Von unſerm Korreſpondenten.) ch. Leipzig, 3. Sept. Begrüßungsabend. Dem Vertretertag ging am Freitag abend ein vom Leipziger Jungnationalliberalen Verein im großen Saale des Künſtlerhauſes veranſtalteter Begrüßungsabend voraus. Derſelbe wurde vom Vor⸗ ſitzenden des Vereins, Herrn Rechtsanwalt Dr. Zöphel, mit einer Anſprache eröffnet, in der er die anweſenden Vertreter der Verbands⸗ vereine, beſonders aber Herrn Juſtizrat Dr. Genſel, der für den nationalliberalen Landesverein im Königreich Sachſen erſchienen war, mit herzlichen Worten begrüßte. Er weihte ſein Glas dem Reichsver⸗ bande und dem Gelingen des Vertretertages.(Beifall.) Herr Redakteur Brues⸗ Krefeld, der ſodann für den Vorſtand des Ver⸗ bandes das Wort nahm, gab der Verſicherung Ausdruck, daß man allſeitig gern nach Leipzig gekommen ſei, um die nationalliberale Bewegung zu ſtärken. Redner ſchloß unter allgemeinem Beifall mit einem Hoch auf Deutſchland. Herr Juſtizrat Dr. Genſel hob in ſeiner darauf folgenden Anſprache hervor, daß der Leipziger Jung⸗ nationalliberale Verein, der erſte in Deutſchland, von der Leipziger nationalliberalen Partei gegründet wurde, und zwar habe ihm be⸗ ſonders der greiſe Profeſſor Dr. Biedermann ſeine letzten Lebens⸗ kräfte geweiht. Es ſei ſchon geſagt worden, daß die Geiſter bei den Beratungen ſtark aufeinanderplatzen würden. Das ſei auch bei früheren Parteitagen geſchehen, aber wie dort keine Mißſtimmung zurſickblieb, ſo wünſche er ein Gleiches auch den bevorſtehenden Be⸗ ratungen. Er hoffe, daß die Beratungen der Partei zum Segen gereichen werden.(Lebhafte Zuſtimmung.) Die Pauſen zwiſchen den Reden wurden durch Muſikvorträge der Dähnhardtſchen Kapelle ausgefüllt, die auch den Abend eingeleitet hatten. Der allgemeine Geſang der„Wacht am Rhein“ beſchloß den ſchön verlaufenen Abend.— Der Jungliberale Verein Mannheim iſt vertreten durch die Herren Dr. Koch, Klein, Clauß und Chriſt⸗ mann. Im Laufe der heutigen Sitzung traf vom Senjor der national⸗ liberalen Partei, Hammacher, folgendes Telegramm ein: „Frankfurt a.., 3. Sept. Aufrichtig bedauernd, daß ich nicht in Ihrer Mitte ſein kann, bringe ich Ihnen herzliche Grüße. Mögen die Verhandlungen zu einer kräftigen Belebung des patriotiſchen und liberalen Geiſtes der deutſchen Jugend beitragen und den aufrichtigen Anſchluß an die natl. Partei befeſtigen. Hammacher.“ Abg. Baſſermann ſchickte folgendes Telegrammm; „Letder verhindert Vertretertag beizuwohnen; ſende Gruß und wünſche beſten Verlauf. Baſſermann.“ Beide Telegramme wurden mit großem Beifall aufgenommen. ch. Leipzig, 4. Sept. Heute vormittag halb 9 Uhr wurde die nichtöffentliche Sitzung fortgeſetzt. Verbandszeitſchrift. Nachdem ſchon voriges Jahr die Verbandszeitung„Die national⸗ liberale Jugend“ Gegenſtand längerer Debatten war, ſtehen auch dieſes Jahr eine Reihe Anträge zur Zeitungsfrage zur Diskuſſion. Die Anträge gehen darauf hinaus, den Abonnementszwang aufzu⸗ heben und die Zeitung reichhaltiger zu geſtalten, wie öfter erſcheinen zu laſſen. Der Antrag Aachen ete., Das Zwangsabonnement aufzuheben, wird mit 85 gegen 783 Stimmen abgelehnt; der Antrag Mannheim, das Zwangsabonnement ab 1. Januar 1906 aufzuheben, wird abgelehnt; der Antrag Köln, eine weitere Steigerung des Zwangsabonnements vorläufig auszuſetzer⸗ und die Aufhebung des Zwangsabonnements anzuſtreben, wird mit großer Maforität angenommen. Die weiteren Anträge werden bis zum nächſten Vertretertag zurückgeſtellt. Sodann wire um 10 Uhr die geheime Sitzung auf nachmittag verkagt. ch. Leipzig, 4. Seßt. Um 7 Uhr abends wurden die vertraulichen Verhandlungen wieder aufgenommen. Die noch zur Beratung ſtehenden Anträge wurden in Rückſicht auf die Zeit ſämtlich von der Tagesordnung abgeſetzt. Zum Ort des Vertretertages 190 5 wird Stutt⸗ gart beſtimmt. Der Vorſtand wird ermächtigt, mit dem General⸗ ſekretäu ev. einen dreijährigen Vertrag abzuſchließen. Zum Vor⸗ ſitzenden wird Dr. Fiſcher per Akklamation einſtimmig auf drei Fahre wiedergewählt. Zu den erſten zwei Beiſitzern werden gewählt die Herren Bau und Falk, als Stellvertreter die Herren North und Heß. Hierauf wurden noch 9 auswärtige Beiſitzer gewählt, worauf der Vertretertag 49 Uhr geſchloſſen wurde. An die Ver⸗ handlungen ſchloß ſich ein Feſteſſen an. ·J lagen auch, von Shrapnelſchüſſen in den Kopf getroffen, Jegor Ferdew und Pjoto Romanow, die bei Wafangou direkt aus der Eiſenbahn in den Kampf geeilt waren und ſich hier ausgezeichnet hatten, einem war außerdem von einer japaniſchen Kugel die Hüfte Hurchbohrt. Ich ging auf eine der Offiziersbaracken zu. Draußen reiften bereits die ſchönſten Pfirſiche, Aprikoſen, Reineklauden; alles das wächſt hier im Freien, die Früchte haben ſämtlich die fatalſten Eigenſchaften und ſind nur mit naſſen Kartoffeln und Eicheln in der Wirkung zu vergleichen. So vorzügliche Landbeſteller und beſonders Gemüſegärtner die Chineſen ſind— Mißernten kennt man hier micht— ſo wenig Verſtändnis für Baumkultur haben die Bewohner der ſüdlichen Mandſchurei. Man könnte hier die ſchönſten Sorten Wein bauen, ich habe aber nur wilden geſehen. Die Chineſen ver⸗ ſtehen nichts von Veredelung und Pfropfen, ſogar die elementarſten enntniſſe des Baumſchnittes, durch den man den Baum dahin bringt, bei möglichſt geringer Platzinanſpruchnahme möglichſt viele Früchte zu tragen— gehen ihnen ab. Die meiſten Bäume ſind dicht über der Wurzel geteilt und geſpalten und faulen infolgedeſſen bor der Zeit: die Zweige hängen ohne Stützen herab und liegen auf dem Boden, in den Gärten ſtehen die Bäume in Haufen, ſo wie ſie die Natur, oder ein Knabe, der die Kerne hinwarf, gepflanzt haben. In der Offiziersbaracke bewirteten uns barmherzige Schweſtern in einem hübſch eingerichteten Speiſezimmer mit Tee. Es war eine fürchterliche Hitze. Die verwundeten Offiziere erſchienen in blauen Drillichröcken und ſetzten ſich zu uns. Unter ihnen kraf ich einen alten Bekannten, der unter General Rennenkampf gefochten und bei Jöghwanlin verwundet war. D giere kehren wieder zu ihren Regimentern zurück und die Schwer⸗ verwundeten tröſten ſich mit dem Gedanken, daß ſie bald die Heimat und die Ihrigen wiederſehen werden. 70 Die meiſten leichtverwundeten Offi⸗ Leipzig, 4. Sept. Oeffentliche Sitzung.(Schluß.) Als zweiter Referent nahm Rechtsanwalt Falk⸗Köln das Wort: Die Beſtimmungen des preußiſchen Landrechtes, nach welchen die Schulen interkonfeſſionell ſind, hätten noch bis heute ungeänderte Geltung, Niemals ſei ein Schulgeſetz in Preußen erlaſſen worden; alle Verſuche hierzu ſeien geſcheitert. Freilich habe die Entwickelung der preußiſchen Volksſchule den Verlauf genommen, daß die ſog. „Konfeſſionsſchulen die Regel, die Simultanſchulen die verſchwin⸗ dende Ausnahme würden. Wie aus Kundgebungen Sattlers und Friedbergs zum Schulantrag hervorgeht, ſollte das Kompromiß der Schulnot im Oſten begegnen. Die Zuſtände im Oſten ſeien in der Tat oft traurige; die Schulräume ungenügerkd, die Lehrer ſchlecht bezahlt. Die Frage der Erledigung der Schullaſten gehörte von je zum eiſernen Beſtand der liberalen Forderungen, Allein das Schul⸗ unterhaltungsgeſetz wurde durch ſoviel konfeſſionelle Zutaten bepackt, daß wir es nicht tragen konnten. Das Schulunterhaltungsgeſetz hätte ſowieſo und ohne Verquickung mit konfeſſionellen Forderungen kommen müſſen auf Verlangen der Konſervativen. Als liberale Männer müßten wir das Schulkompromiß verwerfen. Machtvoll ſtehe das deutſche Reich da nach außen; machtvoll nach innen können wir es nur erhalten durch Gewiſſensfreiheit und Geiſtesfreiheit. (Bravo.) Desbvegen verlangen wir, daß die Volksſchule eine welt⸗ liche Einrichtung, eine Einrichtung des Staates iſt, und wir beſtreiten die Mitherrſchaft der Kirche. Anders klingen die Worte unſerer Gegner.„Die Tochter zurück zur Mutter, die Schule zurück zur Kirche“, hat Schädler in Regensburg gerufen. Wohl hat die Kirche dem Volke die Bildung gebracht; aber die Volksſchule hat die Kirche nie gepflegt, nur Standesſchulen. Und die ſtaatliche Autorität war es, welche die Volksſchule errichtete, die ſtaatl. Autorität in Karl d. Gr. Nicht die Kirche, ſondern der Staat iſt die Mutter der Schule. Das Recht auf die Schule aber kann nicht erſeſſen werden. Die Kirche habe ſich unfähig erwieſen zur Leitung der Schule, er ver⸗ weiſe auf Spanien, Südamerika. Der Schulantrag ſei ein großer Rückſchritt, weil der Kirche durch die Beſtimmung, daß der Geiſtliche geborenes Mitglied der Schuldeputation ſein ſoll, das Condominium über die Kirche gegeben wird. Dagegen müſſe man auf's entſchie⸗ denſte proteſtieren. Im Intereſſe der Schule müſſe man völlige Ver⸗ weltlichung der Schulaufſicht verlangen. Die äußere Einigung Deutſchlands habe man durch Sedan gefunden, aber in der inneren Einigung da hungere Deutſchland noch nach einem Sedan, das man eben nicht erreichen könne durch eine Sammelpolitik. Um ein Sedan der inneren Ginigung müſſe man verlangen, daß die Kinder gemein⸗ ſchaftlich deutſche Frauen werden. Es iſt Platz für jeden im Deutſchen Reiche, nur müſſen ſich die Konfeſſionen unter einander dulden lernen.(Bravo.) Wer behauptet, daß nur in Konfeſſionsſchulen der Menſch ſittlich erzogen werde, der ſtehe auf einem ganz einſeitigen, cutrierten, konfeſſionell anmaßenden Standpunkt. Wir können bei der Lage der Dinge nicht verlangen, daß alle Schulen ſogleich ſimultaniſiert werden; die Entwickelung geht käng⸗ ſam und ſchrittweiſe; aber wir müſſen die allmäh⸗ liche Einführung der Simultanſchule verlangen. Man ſolle es zunächſt den Gemeinden überlaſſen, ob ſie konfeſſionelle oder interkonfeſſionelle errichten wollen. Von der katholiſchen Kirche müſſe man lernen, die von ihren Anſprüchen kein Jota abgelaſſen habe, auch der Liberalismus dürfe um keinen Schritt von ſeinen Forderungen zurückweichen. Das bedauerlichſte an dem Schulantrag ſei, daß natl. Führer gegen einen ähnlichen wie den Zedlitzſchen Schulgeſetzentwurf nicht mit derſelben Schärfe ſich wenden köunten wie 1892; und weiter ſei bedauerlich, daß wir uns in der Schul⸗ frage, einer ſo hohen Kulturfrage, von den anderen liberalen Parteien entfernt haben, mit denen wir hier unbedingt zuſammen⸗ gehen mußten. Der Referent legte folgende Richtlinien zur Annahme vor: 1) Die allgemeine Volksſchule iſt eine weltliche Einrichtung, deren Leitung ausſchließlich dem Staate zuſteht. 2) Die Schulaufſicht muß durch Staatsbeamte im Hauptamt aus⸗ geübt werden; als Schulinſpektoren dürfen lediglich Fach⸗ männer angeſtellt werden. 8) Das Staatsintereſſe fordert für die Volks⸗Lehrerbildung eine allen Bekenntniſſen gemeinſame Schule(Simultanſchule). 4) Dem Religionsunterricht, der im Auftrage und unter Aufſicht des Staates erteilt wird, iſt im Lehrplan in gebührendem Umfange Raum zu gewähren, entſprechend dem Grundſatze der Gewiſſensfreiheit dürfen die Kinder gegen den Willen der Eltern zur Teilnahme am Religionsunterricht nicht angehalten werden. 5) Gründliche Vorbildung und angemeſſene Beſoldung müſſen dem Lehrer die notwendige geiſtige und wirtſchaftliche Unabhängig⸗ keit ſichern. Den Ausführungen des Referenten folgte langandauernder, leb⸗ hafteſter Beifall. Nach Erſtattung der Referate zu den„Richtlinien“ für ein jungliberales Schulprogramm fand eine kürzere Mittagspauſe ſtatt, nach welcher in die Diskuſſion eingetreten wurde. Die Redezeit iſt auf 10 Minuten feſtgeſetzt. Ströcker⸗Bochum iſt für völlige fachmänniſche Schulaufſicht und unentgeltlichen Schulunterricht in der Volksſchule. Er halte es dagegen für unrichtig, ſich, wie in den Leitſätzen ausgedrückt, auf die Simultanſchule feſtzulegen; wobei er auf die Haltung der evang. Arbeitervereine in ſeinem Bezirke verweiſe. Die Einführung der Simultanſchulen in ſeinem Bezirke ſei vor 50, 100 Jahren nicht möglich.(Oho!) Dem Staate müſſe das Recht zugeſtanden werden, die Kinder zur Teilnahme am Religionsunterrichte ſelbſt gegen den geinrich Heine und das Nölner Zentrum ⸗ Die Rheinländer— ſo ſchreibt die„Kölniſche Zeitung“— find im allgemeinen nicht nur ſehr dichteriſch veranlagt, denn es werden wohl kaum irgendwo anders ſo viele Verſe gemacht wie an den Ufern des Rheins, ſondern ſie ſind auch überaus willig, den kleinſten Lokalpoeten üppige Lorbeerkränze zu reichen. Aber nur ihrem weitaus größten Dichter, der wie kein anderer den Ruhm des Rheins in die Welt geſungen hat, will es immer noch nicht gelingen, ſo recht bei ſeinen Landsleuten in Ehren zu kommen, ob⸗ wohl er ſchon längſt im Grabe ruht, was menſchlich ſchwach an ihm war, niemanden mehr ärgert und der große künſtleriſche und kultur⸗ geſchichtliche Wert ſeiner Erſcheinung von Tag zu Tag in gläntenderes Licht tritt. Wir meinen Heinrich Heine, den Vielgeprieſenen und Vielverfolgten. Hat da die Stadt Köln irgendwo in der Neu⸗ ſtadt ein Viertel zu einer Art Dichterwinkel eingerichtet, in dem man Gellert, Ühland, Eichendorff, Freiligrath, Kinkel und anderen deutſchen Poeten durch Straßenbenennungen eine kleine Ehrung er⸗ weiſen will. Da war nun eine neue Querſtraße zu benennen, und die Stadwerwaltung kam auf den Gedanken, es wäre nicht vom Uebel, wenn man ſich bei dieſer Gelegenheit auch einmal mit Heinrich Heine abfände. Ein Zentrumsmitglied machte dagegen in der Sitzung den Vorſchlag, angeſichts des Umſtandes, daß gerade in dieſer Straße ein israel. Krankenhaus errichtet werden ſolle, die Straße nach dem berühmten Naturforſcher Profeſſor Röntgen zu benennen. Auf eine Anfrage, ob man etwa an dem Namen Heines, der doch beſſer in das Dichterviertel paſſe als der Röntgens, Anſtoß nehme, ant⸗ wortete der Zentrumsredner, er habe Heines Namen überhaupt nicht genannt, er übe nur das Recht jedes Stadtperordneten aus, eigene Vorſchläge machen zu dürfen. Darauf ffimmten die Zentrumsmit⸗ glieder der Stadtverordnetenverſammlung geſchloſſen für die Be⸗ nennung Röntgenſtraße. Bisher war es im allgemeinen nicht bekannt, 7 erzogen werden, damit ſie deutſche Männer und Willen der Eltern zu zwingen. dem Redner das Wort entzogen.) Dr. Poensgen⸗Berlin begründet einen Antrag, in welchem die Richtlinien weiter ausgeſponnen ſind. Den preußiſchen Schul⸗ antrag verurteile er, weil das Kompromiß zuviel aufgebe, nichts aber als Gegenleiſtung dafür erhalte. Die Poensgen'ſchen Richtlinien lauten: „Der Zweck der Volksſchule beſteht darin, dte heranwachſende Bevölkerung für den Kampf ums Daſein auszurüſten, ſie zur Ausübung ihrer ſtaatsbürgerlichen Pflichten und Rechte und zur Teilnahme an unſerer Kultur zu befähigen. Dieſer Zweck erfordert die allgemeine Schulpflicht und das alleinige Recht des Staates, Weſen, Ein⸗ richtung und Betrieb der Schulen zu regeln und zu be⸗ aufſichtigen. Die Schule wird dieſen Zwecken nur dann gerecht, wenn ſie ſich auf dieſe beſchränkt, und ſich nicht den einſeitigen und mit⸗ einander in Widerſpruch ſtehenden Zwecken beſtimmter politiſcher Parteien oder Religionsgeſellſchaften dienſtbar macht. Es iſt daher im einzelnen folgendes zu erſtreben: Weil das wirtſchaftliche, öffentliche und geiſtige Leben, zu dem die Schule vorbilden ſoll, die Angehörigen aller Bekenntniſſe zu⸗ ſammenbringt, müſſen auch in der Schule die Kinder aller Be⸗ kenntniſſe gemeinſam erzogen werden. Um einen Gewiſſenszwang zu vermeiden, dürfen die Kinder gegen den Willen der Eltern nicht zur Teilnahme am Reli⸗ gionsunterricht gezwungen werden. Soweit der Reli⸗ gionsunterricht in der Schule erteilt wird, geſchieht dies im Auf⸗ trage, unter Leitung und Aufſicht des Staates. Die Religipnsgeſellſchaften ſind bei der Wahl der den Reli⸗ gionsunterricht erteilenden Lehrer zu hören. Die Zeit des Religionsunterrichtes iſt ſo zu legen, daß die Kinder auf Wunſch ihrer Eltern ſtatt deſſen den etwa von den Religionsgeſellſchaften außerhalb erteilten Religionsunterricht beſuchen können. Ebenſo wie die Volksſchulen ſelbſt ſind die Lehrerbil⸗ dungsanſtalten für alle Bekenntniſſe gemeinſam. Die Schulaufſicht muß, um wirkſam zu ſein, durch Staatsbeamte im Hauptamt ausgeübt werden. Zur Mitwirkung bei der Aufſicht und Verwaltung der Volks⸗ ſchulen in den verſchiedenen Inſtanzen ſind geeignete Körper⸗ ſchaften zu bilden. Um ſie möglichſt von einſeitigen politiſchen und ähnlichen Strömungen frei zu halten, ſind ſie aus Perſonen zuſam⸗ menzuſetzen, welche teils durch die Regierung, teils durch Selbſtverwaltungskörper, teils durch die Lehrerſchaft gewählt werden. Die Schaffung eines beſonderen Unterrichtsmini⸗ ſteriums iſt wünſchenswert. Zweckmäßigerweiſe ſind die Schullaſten ſolchen ſtaatl. Organen aufzuerlegen, welche auch die ſonſtigen Verwaltungs⸗ ausgaben beſtreiten. Inwieweit ſie auf den Haushalt des Staates oder der Selbſtverwaltungskörper zu verteilen find, hängt von den Verhältniſſen in den einzelnen Bundesſtaaten ab. Jedenfalls muß der Staat eine zur Durchführung der Schul⸗ gwecke ausreichende Mindeſtleiſtung von ſeiten der Schulunter⸗ haltungspflichten— wie für Schulgebäude, Zahl der Schul⸗ klaſſen und des Lehrperſonals, geſundheitliche Einrichtungen u. a. — ſichern. 5 Insbeſondere iſt durch Staatsgeſetz ein Mindeſtgehalt der Volksſchullehrer zu beſtimmen, das ihnen eine angemeſſene Lebenshaltung gewährleiſtet und ſie nicht auf Nebenexwerb angewieſen ſein läßt.“ Nach eingehender Begründung dieſer Richtlinien weiſt Land⸗ gerichtsrat Schwoerer⸗Freiburg auf die völlige Simultaniſierung der Volksſchulen in Baden hin, welche ſich aufs beſte bewährt habe. Den Falk'ſchen Richtlinien ſei der Vorzug vor den Poensgen'ſchen zu geben, weil ſie kürzer ſeien, dann aber auch für das ganze Reich Geltung haben müßten.(Bravo.) Schullehrer Schmidt⸗Erefeld: Schädler habe die Kirche die Mutter der Schule genannt. Die Schule habe in ihren Kinderjahren aber keine Mutter an der Kirche gehabt, die auch jetzt nur eine Stief⸗ mutter ſei.(Bravo.) Die Simultanſchule möchte er aber nicht als alleinſeligende Norm betrachtet wiſſen.(Wegen Ablauf der Rede⸗ zeit wird der Redner unterbrochen.) Prof. v. Hippel⸗Göttingen: Wenn Simultanſchulen ihren Zweck nicht immer erreicht hätten, ſo dürften dieſe Ausnahmefälle nicht beſtimmend ſein bei Entſcheidung der Frage, ob Simultanſchule oder nicht. Wenn die Simultanſchule in ihrer Wirkung fehlſchlage, liege das einzig und allein an der Verwaltungspraxis.(Bravo.) Er bitte, die Falk ſchen Richtlinien anzunehmen. Rechtsanwalt Goldſchmit⸗München: Der Sündeßffall der (Wegen Ablauf der Redezeit wird preuß. natl. Landtagsfraktion ſei das Verkennen des Zuſammen⸗ gehens mit der konſervativen Fraktion. Dieſe Sünde ſolle aber keine Erbfünde werden. Wer in der Volksſchule lax ſei, müſſe auch in der Mittel⸗ und Hochſchule lax ſein. Deswegen müſſe man heute die interkonfeſſionelle Volks⸗, Mittel⸗ und Hochſchule fordern.(Bravo.) In Bayern habe man jetzt konfeſſionelle Gefängniſſe bewilligt, das ſei die logiſche und vielleicht etwas komiſche Folge des Konfeſſionalts⸗ mus.(Sehr richtig.) Die Volksſchule dürfe kein Kompromiß⸗ gegenſtand ſein, deswegen müſſe man die Falk ſchen Richtlinien an⸗ nehmen.(Bravo.) Dr. Johannes⸗Köln meint, daß das Bild vom Sündenfall nicht ganz richtig ſei. Danach müßte die preuß. natl. Landtagsfrak⸗ tion vom Baum der Erkenntnis gegeſſen haben und nun wiſſen, was gut und böſe ſei, und ſich auch früher in politiſcher Unſchuld bewegt daß Angehörige des Zenkrums eine beſonderk Begeiſterung für die Lichtſtrahlen der modernen Naturwiſſenſchaft hegten, aber vielleicht holt das Zentrum eben nur langſam Verſäumtes nach und will jetzt die Naturwiſſenſchaften auf Koſten der Dichtkunft begünſtigen, wie es ja in der Tat in liberalen Kreiſen vor zwei und drei Jahr⸗ zehnten der Fall geweſen iſt. Daß es nun gerade wieder Heinrich Heine war, der diesmal ſogar dem Umſtande weichen mußte, daß in der Straße, die man nach ihm benennen wollte, ein israelitiſches Krankenhaus zu ſtehen kommt, das iſt allerdings eine wunderliche Ironie des Schickſals. Der große Düſſeldorfer Judenſohn hat num einmal Pech in ſeiner Heimat, die er ſo ſehr geliebt und zu deren Ehren er ſo viel getan hat. Ueber Geſchmack und perſönliche Rechte iſt freilich nicht zu ſtreiten, und das Kölner Zentrum hat ja auch nur für den durchaus würdigen, hochberühmten Gelehrten Röntgen Sympathien gezeigt, aber mit keiner Silbe irgend etwas geäußert, was auf Mißgunſt gegen Geinrich Heine ſchließen ließe. Nur die Israeliten mit ihrem Krankenhaus tragen natürlich die Schuld an ſeiner Zurückſetzung! ***. Es trifft ſich gut, daß gerade jetzt die„Neue Fr. Pr.“ Er⸗ innerungen an Bismarck bringt, die Dr. o. Rotten⸗ burg, ehemals Chef der Reichskanzlei, ihrem auf Norderney zur Beobachtung Bülows ſtationierten Mitarbeiter erzählt hat. Darin heißt es: In der Zeit, als der Streit um das Heine⸗Denkmal in Deutſchland tobte, wendete ſich die Kaiſerin Gliſabeth von Oeſterreich an den Fürſten Bismarck mit der Bitte, ſeinen Einfluß dahin geltend zu machen, daß das Denkmal in Heines Vaterſtadt Düfſſeldorf errichtet würde. Die Majorität des Düſſel⸗ dorfer Stadtrates, aus klerikalen Zentrumsleuten beſtehend, hatte ihr Votum gegen das Denkmal abgegeben. Ein Mitglied dieſer Mehrheit überfandte dem Fürſten Bismarck eine anonym verfaßte Denkſchrift, in welcher der Proteſt gegen das Heine⸗Denknial des ̃ 0iꝛ̃ñtßtt. P6e) ̃ ̃]⅛˙᷑..— —1 — 3 Manrtheim,§. September. Geueral⸗Anzeiger. B. Sette. haben.(öHeiterkeit.) Mit dem Schulantrag könnte man an der Saar und in Baden keine liberale Wahlagitation treiben. Aus nationalen Gründen müßten auch die Proteſtanten auf konfeſſionelle Schulen verzichten und ſich auf die Einheitsſchule einigen. Der Schulantrag habe die liberale Arbeit unſerer Partei auf 30%/40 Jahre hinaus ſchwer geſchädigt. Aus dem ſchwierigen Dilemma herauszu⸗ kommen, bitte er die Falk ſchen Richtlinien anzunehmen. Dr. Siebert⸗München gibt ſeiner Freude Ausdruck, daß man ſich in den prinzipiellen Fragen einig ſei. Wenn man uns vor⸗ werfe, wir ſeien irreligiös und atheiſtiſch, ſo imponiere ihm das gar nicht mehr; denn die rechten und linken Pfaffen würden dies immer behaupten, wenn man ſich unter die Herrſchaft der Schule nicht beugen wolle. Amtsrichter Dr. Koch⸗Mannheim: Wenn es ſich um die Sache handle, könne man keine Rückſichten nehmen auf Hackenberg und Friedberg, wie es von dem Bochumer Vertreter gewünſcht würde. Auch halte er es für verfehlt, dem Bedürfnis des Tages entſprechend fort⸗ zuwurſteln, wie es von Bochum gewollt wird, ſondern feſten Auges auf das Endziel zuzuſchreiten. Man ſpreche immer von katholiſcher Engherzigkeit, aber es gäbe auch eine proteſtantiſche Engherzigkeit, die man bekämpfen müſſe.(Bravo.) Wie man ſich gegen den Hurrapatriotismus wende, ſo müſſe man auch dem Hurrakatholizismus und Hurraproteſtantismus die Spitze bieten im Intereſſe des Vater⸗ landes.(Lebhafter Beifall.) Lehrer Heß⸗Köln: Wenn man glaube, in Mittelſchulen und Hochſchulen ohne Konfeſſionalismus auszukommen, müſſe man auch in der Volksſchule ohne dieſen auskommen können. Er bitte zurück⸗ zukehren zur Falk'ſchen Schulpolitik.(Beifall.) Ein Antrag auf Schluß der Generaldebatte ohne Vorbehalt der Rednerliſte(angemeldet ſind noch 7 Herren) wird mit großer Mehr⸗ heit angenommen, worauf die Referenten ihr Schlußwort erſtatten. Rechtsanwalt Falk konſtatiert hierbei, daß ſich faſt alle Redner für die Simultanſchule ausgeſprochen hätten, daß aber die, welche gegen die Simultanſchule geſprochen, dies nur aus Utilitäts⸗ nicht aus prinzipiellen Gründen getan haben. Mit überwiegender Mehrheit werden die Falk'ſchen Richtlinien zum Gegenſtand der folgenden Spezialdiskuſſion gemacht. Die Poensgen'ſchen Richtlinien fallen hiermit fort. Dr. Marbitz⸗Berlin beantragt ohne Spezialdiskuſſion die Falk ſchen Richtlinien en bloc anzunehmen. Nach längerer Geſchäfts⸗ ordnungsdebatte zieht Dr. Marbitz ſeinen Antrag zurück. Dr. Boß⸗Duisburg bittet No. 1, 2, 3 und 5 der Falk'ſchen Richklinien ohne Spezialdiskuſſion en bloc anzunehmen. Ströcker⸗ 8 wünſcht en bloc⸗Annahme von nur No. 1, 2 und 5 der Richt⸗ inten. No. 1, 2 und 8 werden en bloc einſtimmig an⸗ genommen. No. 3 der Richtlinien wird mit 161 gegen 10 Stimmen(Bochum, Beek) angenommen. Hierauf wird die Spezialdiskuſſion zu No. 4 der Richtlinien (edem Religionsunterricht. bis nicht angehalten werden“) eröffnet, in welcher eine Reihe Abänderungs⸗Anträge ein⸗ gebracht werden. Die Spezialdiskuſſion währt gegen 1½% Stunden. No. 4 der Richtlinien wird in folgender Faſ⸗ ſung einſtimmig angenommen: „Dem Religionsunterricht, der unter Aufſicht des Staates nur durch von ihm angeſtellte Lehrer erteilt wird, iſt im Lehrplan in ge⸗ bührendem Umfange Raum zu gewähren; entſprechend dem Grundſatze der Getviſſenfreiheit dürfen jedenfalls Kinder von Diſſidenten gegen den Willen der Eltern zur Teilnahme am Religionsunterricht nicht angehalten werden“ 7 Schließlich werden die Richtlinien insgeſamt mit 163gegens Stimmen(Bochum) en bloc ange⸗ nommen. Preußiſcher Schulantrag. Prof, v. Hippel⸗Göttingen legt dem Vertretertag folgenden Antrag vor, den er eingehend begründet: 55„Die geſetzliche Feſtlegung der konfeſſionellen Schule als Regel wie ſie der Wortlaut des preußiſchen Schulkompromiß⸗Antrages ent⸗ hält, iſt zu berwerfen. Zu fordern iſt zur Zeit mindeſtens, daß der Beſtand der Simultanſchulen in Preußen in zweifelloſer Weiſe ge⸗ ſetzlich ſicher geſtellt und die Errichtung von Simultanſchulen überall da gefordert wird, wo ſich das Bedürfnis dafür findet. Ferner iſt grundſätzlich die fachmänniſche Schulaufſicht zu fordern.“ Der Antragſteller zieht ſeinen Antrag zurück, um nicht den Ein⸗ druck der Annahme der Richtlinien abzuſchwächen.(Lebh. Beifall.) Nach 6½ ſtündiger Dauer der Verhandlungen wird der Gegen⸗ en. ſtand verlaſſ Arbeitskammern. Als weiterer Punkt ſteht auf der Tagesordnung ein Referat über„Arbeitskammern“ von Ratsaſſeſſor Hauber⸗Augsburg. Da in der Verbandszeitſchrift„Die natl. Jugend“ Nr. 9(September 1904) die Grundgedanken des Hauber ſchen Referats niedergelegt ſind, verzichtet der Vertretertag infolge der vorgeſchrittenen Zeit auf Erſtattung des Referats. Nachſtehende Reſolution wurde einſtimmig angenommen: „Der Vertretertag erblickt in paritätiſchen Arbeitskammern ein wichtiges Mittel, der Verſchärfung der Klaſſengegenſätze und der damit verbundenen wachſenden Verbitterung und Entfremdung vort Arbeiter und Arbeitgeber Einhalt zu tun durch Beratung und Ver⸗ ſtändigung über gemeinſame Angelegenheiten, insbeſondere aus dem Arbeitsverhältnis, die Rechte und Intereſſen der Arbeiter ſicher zu ſtellen und zu fördern und ſo den Arbeiterſtand in ſeinem Beſtreben eine größere Anteilnahme an den geiſtigen und materiellen Gütern der Kultur zu erlangen wirkſam zu unterſtützen. Der Vertretertag ſieht deshalb die Schaffung von paritätiſchen Arbeitskammern als eine der nächſten und wichtigſten Aufgaben der deutſchen Sozial⸗ bolitik an; er hofft, daß die Regierung die Worte des Staats⸗ langen und breiten motibiert war. Der Fürſt bat Rottenburg, dies Memorandum durchzuleſen, und dieſer trug ihm dann die weſent⸗ lichſten Punkte desſelben vor. Man klagte den Dichter an, daß er bon Hohenzollerns Aar geſagt, es möchten ihm die Nägel beſchmitten werden, da er ſo biel zuſammengerafft hätte. Da meinte Bismarck:„Hat denn Heine ſo unrecht gehabt? Fönnen wir leugnen, daß der Rechtstitel Friedrichs des Großen auf Schleſien nicht einwandfrei war?“ Man klagte Heine an, daß er Napoleon J. verherrlicht. zIch kann es ihm nicht verargen,“ meinte Fürſt Bismarck.„Ich hätte, wäre ich an ſeiner Stelle geweſen, kaum enders gehandelte Hätte es mir, wenn ich wie Heine als Jude geboren wäre, gefallen können, daß man 8 Uhr abends die ore der Judenſtadt abgeſperrt, überhaupt die Juden unter die ſchwerſten Ausnahmsgeſetze geſtellt hat? Ein Heine mußte natur⸗ gemäß in dem Manne, der die franzöſiſche Geſetzgebung in die Aheinkande brathte, die Ausnahmsgeſetze insgeſamt aufhob, einen Erlöſer von martervollem Drucke preiſen.“ Am Schluſſe des Vortrages bemerkte der Fürſt:„Und ver⸗ eſſen die Herren denn ganz, daß Heine ein Liederdichter iſt, neben dem nur Goethe genannt werden darf, und daß das Lied gerade eine ſpezifiſch deutſche Dichtungsform iſte“ So konnte ſich denn Fürſt Bismarck mit vollfter Ueberzeugung auf die Seite der Kaiſerin Eliſabeth ſtellen und für die Errichtung (eines Heine⸗Denkmals eintreten. Das Vorurteil erwies ſich freilich füärker, als ſelbſt eine Kaiſerin und ein deutſcher Reichskanzler. „Heine,“ bemerkt Dr. v. Rottenburg,„hat— traurig genug— noch heute nicht ſein Denkmal in Deutſchland, und das ihm in Newyork kaſtedte iſt bon ſchnöden Buben nächtlicherweiſe beichädiat und ſudelt worden ſekretärs Grafen Poſadowskyh vom 30. Januar 1904 durch die baldige Vorlage eines entſprechenden Geſetzentwurfs verwirklicht, erſucht die Abgeordneten der natl. Partei nach Kräften für denſelben einzutreten und erwartet von allen Vereinen des Reichsverbandes, daß ſie für dieſe Beſtrebungen aufs Nachdrücklichſte eintrsten.“ Die zur öffentlichen Sitzung auf der Tagesordnung ſtehenden Anträge werden bis auf einen Antrag Berlin von der Tagesordnung abgeſetzt. Der Antrag Berlin lautet: „Die natl. Jugendvereine mögen in eine verſtärkte Agitation für eine weitere erhebliche Vermehrung der deutſchen Reichsflotte im Sinne des Düſſeldorfer Beſchluſſes vom Jahre 1902 eintreten.“ Der Antrag fand ohne Diskuſſion einſtimmige Annahme, worauf 547 Uhr abends die öffentl. Sitzung geſchloſſen wurde. Dr. Fiſcher, der Vorſitzende des Verbandes, gab ſeiner Freude über den Verlauf des Vertretertages Ausdruck. Die Verhardlungen hätten gezeigt, daß durch die Reihe des Verbandes ein Gefühl der Zufammengehörig⸗ keit, ein gewiſſer Korpsgeiſt hindurchgehe, ohne den es nicht möglich geweſen wäre, eine ſolche Tagesordnung zu erledigen. Mit einem begeiſtert aufgenommenen Hoch auf die natl. Partei wurde die öffentliche Sitzung geſchloſſen. *** An Hammacher wurde im Laufe der Verhandlungen folgen⸗ des Telegramm geſandt: „Wir erwidern von Herzen die treuen Grüße des hochverehrten Freundes unſerer Beſtrebungen und geben von neuem der Ver⸗ ſicherung Ausdruck, daß wir nach wie vor im engſten Anſchluß an die nationalliberale Partei uns beſtreben werden, die Jugend in vater⸗ ländiſchem und liberalem Geiſte heranzubilden.“ An Reichstagsabg. Baſſermann ſandte der Reichsverband folgendes Telegramm: „Wir erwidern die freundlichen Grüße unſeres verehrten Jührers und geben von neuem der Freude Ausdruck, daß es dem Vorkämpfer in energiſcher Förderung geſunder Sozialpolitik wieder möglich iſt im Reichstage auch für unſere Ziele zu wirken.“ Aus Stadt und Land. * Maunheim, 5. September 1904. Verkehrsnotiz. Am Freitag, 9. September, dem Geburtstage des Großherzogs von Baden, werden die Poſtſchalter bei den Poſt⸗ ämtern 1, 2, 3 und 4 wie an Sonntagen geöffnet ſein; das Poſtamt 5(Induſtriehafen), ſowie das Poſtamt 6(Lindenhof) bleiben an dieſem Tage geſchloſſen. Auch die Abtragung der Poſtſendungen findet, wie Sonntags, nur einmal ſtatt. *Auszeichnung. Wie wir erfahren, wurde der Senior⸗Chef der in der Tabakwelt wohlbekannten Firma Myrthil Roſe& Co., Paris(früher Inhaber der Firma Guſtav Maas, Mannheim), Herr Mhrthil Roſe, Paris, zum Kommerzienrat(Conſeil du com⸗ merce exterieur de la France) ernannt. *Bei dem geſtrigen 1. Gauturnfeſt des Städtegaues Mann⸗ heim⸗Ludwigshafener Turnerſchaft hielt der Vorſitzende, Herr Stadtſchulrat Dr. Sickinger, folgende eindrucksvolle An⸗ ſprache: Die Mannheim⸗Ludwigshafener Turner⸗ ſchaft, ein Zweig der in reicher Gliederung über das ganze Vater⸗ land ſich erſtreckenden Deutſchen Turnerſchaft, hat fich jüngſt zu einem beſonderen Städtegau zuſammengeſchloſſen und hat Sie heute zum erften Gauturnfeft hierher eingeladen. Als Vorſitzender des neugegründeten Verbandes habe ich die Ehre, Sie alle namens unſerer Turner zu begrüßen und Ihnen für Ihr überaus zahlreiches Er⸗ ſcheinen herzlich zu danken. Insbeſondere gilt dieſer Dank den Ver⸗ tretern der ſtaatlichen Behörde und des Heeres, ſowie den Abge⸗ ſandten des Kreisturnrates und der benachbarten Turngaue. Nicht eine nervenaufregende Schauſtellung wird es ſein, was ſich nachher vor Ihren Augen abſpielen wird, ſondern feſtliche Arbeit im Dienſte der Volkserzieh ung und der Volksgeſundung. Und unſere Zeit bedarf wahrhaftig ſolcher Arbeit zu ſolchem Zwecke. Je mehr die in früheren Zeiten von der menſchlichen Muskelkraft geleiſtete Kulturarbeit heutzutage von den mannigfachſten Maſchinen und den durch den menſchlichen Geiſt bezwungenen und beherrſchten Naturkräften übernommen wird und je mehr infolgedeſſen die Tätig⸗ keit des Kulturmenſchen ſelbſt verinnerlicht, vergeiſtigt wird, deſto größer wird die Gefahr, daß die Grundlage und erſte Vorausſetzung menſchlicher Leiſtungsfähigkeit, die leibliche Geſundheit und Wider⸗ ſtandskraft, erſchüttert und geſchwächt wird, gemäß dem bekannten Naturgeſetze, daß wie einerſeits die in Uebung geſetzten und in Uebung erhaltenen Organe ſich zu voller Leiſtungsfähigkeit und Geſundheit entwickeln und darin erhalten werden, ſo andererſeits die außer Uebung geſetzten Organe zurückgehen, verkümmern oder krank wer⸗ den. Je weiter nun dieſer Vergeiſtigungsprozeß der Kulturarbeit fortſchreitet und je größere Einbuße an leiblicher Tüchtigkeit dem⸗ zufolge unſerem Volke von Generation zu Generation droht, deſto dringender bedarf es beſonderer Maßnahmen, um der körperlichen Degenerierung des Volkes kraftvoll entgegen zu wirken. Als eine der wirkſamſten Waffen in dieſem im höchſten Sinne kulturellen und nationalen Kampfe darf und muß das deutſche Turnen bezeichnet werden. Schlicht und einfach in ſeinen Vorausſetzungen, ſo daß es ſich ſchon aus dieſem Grunde mehr wie jeder andere Zweig der für Körperübung beſtimmten Veranſtaltungen zur Volksſache eignet, umfaſſend und mannigfaltig zugleich in ſeinen Uebungsarten und Uebungswirkungen, weiterhin durch ſeinen ganzen Charakter in einzigartiger Weiſe geeignet, Maſſen in Bewegung zu ſetzen, ſie energiſch zu betätigen und in geiſtige Zucht zu nehmen, erſtanden in ſchwerer Zeit, als es galt, unſer von dem korſiſchen Zwingherrn niedergewuchtetes Volk wieder aufzurichten und zu ſtählen für den heiligen Kampf um des Vaterlandes Beſtand, um nationale Freiheit und deutſche Ehre, wahrlich, ein ſolches nationales Gefundungs⸗ und Erziehungsmittel verdient es in höchſtem Maße von allen gefördert zu werden, denen das Wohlergehen des Volkes und die Zukunft der Nation nicht bloß auf der Zunge, ſondern im Herzen liegt. Das deutſche Turnen verdient insbeſondere aufs kräftigſte unterſtützt zu werden ſeitens der maßgebenden Kreiſe in Staat und Gemeinde und namentlich auch von den höheren Geſellſchaftsklaſſen, deren eigenſtes Intereſſe ſolche Förderung dringend erheiſcht. Daß in den Städten Mannheim und Ludwigshafen, zwei Brennpumkten geiſtigen Kraft⸗ verbrauchs, dieſe Förderung des deutſchen Turnens jetzt ſchon in dem wünſchenswerten Maße ſtattfinde, muß derjenige, der die Verhält⸗ niſſe kennt und der vor allem weiß, was anderwärts für die körper⸗ liche Ertüchtigung des Volkes geleiſtet wird, leider verneinen. Daß es in dieſer Hinſicht beſſer werde, und daß Mannheim und Ludwigs⸗ hafen in Sachen der Leibesübungen qualitativ und quantitativ in eine ihrer ſonſtigen Bedeutung entſprechende Rangſtellung unter den deutſchen Städten einrücken, das zu bewirken, hat ſich der neuge⸗ gründete Städtegau Mannheim⸗Ludwigshafener Turnerſchaft zur vornehmſten Aufgabe geſetzt und dazu ſoll auch die heutige Ver⸗ anſtaltung an ihrem Teil beitragen. Wenn Ihr Turner Euch dieſen Zweck der heutigen feſtlichen Turnarbeit klar vor Augen ſtellet, dann wird es Euch nicht ſchwer fallen, durch Eure turneriſche Tätig⸗ keit und Euer geſamtes Verhalten den Beweis zu erbringen, daß das deutſche Turnen nicht bloß Körperbewegung iſt, ſondern viel⸗ mehr Körper zucht, geiſtige Zucht, eines der wirkſamſten Mittel, unſer Volk nährhaft und wehrhaft zu machen und zu erhalten, fähig und bereit dazu, im Herzen von Europa im Wettkampfe der Völker ſeine hohen kulturellen und nationalen Aufgaben zu erfüllen. Die Bekräftigung dieſer vaterländiſchen Zweckbeſtimmung ürſeces deut⸗ ſchen Turnens, ſie leite unſere heutige feſtliche Turnarbeit ſtimmungs⸗ voll ein. Vereinigen wir unſere Stimmen in dem Rufe: Unſerem ſchönen deutſchen Vaterlande, dem wir mit Leib und Seele zugetan ſind, ihm ein von Herzen kommendes zum Herzen dringendes dreifaches„Gut Heil!“ Polizeibericht vom 5. September. 1. In dem Gaſthaus zum„Goldenen Adler“ H 1 15 hier ſtürzte geſtern nacht 1034 ein lediger Taglöhner von hier, welcher daſelbſt logiert, in angetrunkenem Zuſtande die Treppe herab und blieb bewußtlos liegen, weshalb er mittels Sanitätswagens ins Allgemeine Krankenhaus verbracht wurde. 2. Ein lediger Kutſcher, welcher heute früh durch ein Fenſter des 2. Stockwerks im Hauſe Q 3. 15 in das Zimmer eines Mäd⸗ chens einſteigen wollte, fiel herab und brach dabei den linken Oberſchenkel. Auch dieſer mußte mit dem Sanitätswagen ins Allgemeine Krankenhaus verbracht werden. f 3. In dem Hauſe K 3. 8 verletzte ein Metzger von hier einen ledigen Hausburſchen durch Schläge mit einem Ochſen⸗ ziemer auf dem Rücken und an den Armen. 4. Mit einem Stuhl verſetzte ein verheirateter Färber von hier einem verheirateten Taglöhner in deſſen Wohnung 11. Querſtr. 13 hier am 3. l. Mts. nachm. ½6 Uhr einen Schlag auf den Kopf, ſodaß letzterer mehrfache nicht unerhebliche Verletzungen davontrug. 5. Sechs weitere unerhebliche Körperverletzungen wurden berübt: in der Wirtſchaft M 2. 12„zur Wacht am Rhein“, auf der Straßen zwiſchen 8S und J 3, in der Wirtſchaft G 3. 4 „zur Karlsruher Bierhalle“, in der Wirtſchaft K 1. 15„zum goldenen Adler“, im Hauſe J 1 12 ſowie auf der Straße zwiſchen H 3 und 4. 6. Nach vorausgegangenem Wortſtreit wurde geſtern ahend 10% Uhr ein lediger Bahnwärter von hier von einem hieſigen Zimmermeiſter zur Türe der Wirtſchaft 8 3. 7a hinaus auf den Gehweg geworfen, wo er bewußtlos liegen blieb. Der Bahnwärter, welcher im Geſicht erhebliche Verletzungen davon⸗ trug, wurde ins Allg. Krankenhaus verbracht. 7. Am 15. Auguſt J. Is. wurde auf der Straße zwiſchen D und 8 ein Portemonnaie mit Inhalt gefunden. Der rechtmäßige Eigentümer wird aufgefordert ſich auf dem Dienſt⸗ zimmer der Kriminalpolizei hier zu melden. 8. Am 3. 1 Mts. abends 7½ Uhr wurde vor dem Haupk⸗ poſtamt hier ein Kaiſerrad entwendet. Beſchreibung: Modell 58 Fabriknummer 44 762, vollſtändig neu, ſchwarzer Rahmenbau, dito Felgen, pernickelte Speichen, abwärts gebogene Lenkſtange, Doppelglockenlager, gelber Lederſattel, Laterne mit der Aufſchrift Blitz. Um ſachdienliche Mitteilungen an die Schutzmannſchaft wird erſucht. 8 9. Verhaftet wurden 12 Perſonen, darunter ein lediger, vielfach vorbeſtrafter, von der Staatsanwaltſchaft Mainz wegen Diebſtahls verfolgter Schneider aus Leipzig, ſowie eine Kell⸗ nerin und ein Matroſe wegen hier verübter Diebſtähle. Pfalz, Heſſen und Umgebung. * Speyer, 4. Sept. Der heutige Sonntag führte einige Tauſende von Fremden nach hier zur Beſichtigung der Prote⸗ ſtationskirche. Von Kaiſerslautern und Enkenbach, dann von Frankenthal waren die proteſt. Arbeiter⸗Vereine hierhergekommen, aus vielen Gemeinden des Bezirks Landau waren Proteſtanten zur Beſichtigung hier, mit 3 Dampfbooten langten am Nachmittag der evangel. Bund, die proteſt. Arbeiter⸗ und Männer⸗Vereine von Mannheim hier an. Um halb 4 Uhr fand ein Gottes dienſt in der Proteſtationskirche ſtatt, bei welchem Profeſſor Dr. Gümbel die Predigt hielt.— In vielen proteſtantiſchen Kreiſen iſt es nach der„Pf. Pr.“ aufgefallen, daß aus Anlaß der Weihe der Prote⸗ ſtationskirche Profeſſor Dr. Gümbel höheren Orts keine Aus⸗ zeichnung erhielt. Dieſerhalb nahm der proteſtantiſche Arbeiter⸗ und Bürger⸗Verein Veranlaſſung, ſeinem Vorſtande eine größere Ovation darzubringen und zwar durch einen Fackelgzug. Um 8 Uhr nahm derſelbe vor der Kirche Aufſtellung, worauf unter Vor⸗ antritt einer Muſikkapelle vor die Wohnung von Prof. Gümbel marſchiert wurde. Nach einem allgemeinen Geſang mit Muſik⸗ begleitung und einem gemiſchten Chor des Vereins hielt Dekan Hoff⸗ mann eine Anſprache an Profeſſor Gümbel. Dekan Hoffmann ge⸗ dachte der aufopfernden Tätigkeit Profeſſor Gümbels beim Bau der Proteſtationskirche, dann auch ſeiner Beſtrebungen im Dienſte der Arbeitervereine. Das Hoch auf Dr. Gümbel fand begeiſterte Auf⸗ nahme. Hierauf nahm Pfarrer Cantzler das Wort, um die Gemahlin Prof. Gümbels zu feiern. Prof. Dr. Gümbel ſprach für die Ovation ſeinen herzlichſten Dank aus, in dem er hervorhob, daß ihm die Liebe der Arbeiter⸗Vereine höher ſtehe als goldene Aus⸗ zeichnungen. Zum Schluß fand in der Schwartz'ſchen Konzerthalle ein Familien⸗Abend ftatt. oc. Von der Schweizer Grenze, 4. Sept. In Thahngen (Kt. Schaffhauſen) brannten am Mittwoch zwei Häuſer nieder. Bei dem Brand kam die Schloſſerswitwe Buchter mit ihrem vier⸗ jährigen Enkelkind in den Flammen um. Nachdem das Feuer gedämpft war, fand man in einem Zimmer Großmutter und Kind verbrannt am Boden liegend. Die Frau hatte noch Geld und die Kaſſenbüchlein ihrer Tochter retten wollen und dabei den Tod ge⸗ funden. Cheater, Runſt und Wilſenſchant. Großh. Bad. Rof⸗ und Nationaltheater in Mannheim. Triſtan und Iſolde. Ein Zeichen ehrlichen Strebens und eines kunſtbegeiſterten Wil⸗ lens iſt es, wenn eine Opernſaiſon mit„Triſt an und Iſo IdieH eröffnet wird; denn Vorbereitung und eine gelungene Durchführung des gewaltigen Werkes verlangen ſelbſt von dem ausgezeichnetſten Künſtlerperſonal die Einſetzung der beſten Kräfte. Es gereicht unſerer Oper zur höchſten Ehre, daß ſie geſtern eine Wiedergabe des Dramas bot, die zu den vorzüglichſten überhaupt gehört, die wir je erlebten. Beſonders ſtand der zweite Akt auf hoher Stufe Vollendung. Ein Hauptwerdienſt daran gehört vor allem Herrn Carlén. Er gab geſtern mit ſeinem Triſtan das beſte, was wir von ihm je gehört; und das will viel ſagen, denn wir hatten ſchon oft Gelegenheit, uns ſeines großen Könnens zu erfreuen. Die Stimme hielt mit ſieghaftem Glanze bis zum letzten Tone ſtand; mächtig und eindringlich in den dramatiſch bewegten, zart und innig in ruhſxeren Sgenen. Zu ganz impoſanter Größe wuchs ſeine Leiſtung im dritten Akte, den er mit geradezu hinreißendem Temperament und glänzender Stimme durchführte; und daß ihm dabei die Stelle„Wie ſie ſelig, her und milde wandelt durch des Meers Gefilde“ ete., die ruhig milds Viſion nach einer Szene voll wildeſter Leidenſchaft, ſo prächtig ge⸗ lang— ſie war in des Wortes edelſter Bedeutung„geſungen“— beweiſt ein überzeugtes Können und großes Wollen. Wenn der Künſtler ſich auf dieſer Höhe ſeiner ſtimmlichen Leiſtungsfähigkeit erhalten wird, ſo dürfen wir mit Freude ſeinen weiteren Gaben im Laufe der Saiſon entgegenſehen. Einen bedeutenden Fortſchritt in jeder Beziehung ließ die Wiedergabe der Iſolde durch Frl. Bran⸗ des erkennen. Beſonders im erſten Akte— und hier tritt ja Iſolds hauptſächlich hervor— ſang ſie ganz vorzüglich, und ihre Darſtellung entbehrte nicht der echten dramatiſchen Größe. Auch im großen Duett des zweiten Aktes hielt ſie wacker ſtand, und mit wahrer Empfin⸗ dung bot ſie die letzte Szene. Das Mannheimer Theater darf tatſäch⸗ lich auf ſeine derzeitigen Vertreter von Triſtan und Iſolde ſtolz ſein. künſtleriſchen * General⸗Anzeiger. Mannheim, 5. September: Nicht minder prächtig gelang Herrn Fenten der König Marke. Die Stimme war von ſeltener Weichheit und Fülle, die Art ſeines Vortrags voll edelſter Empfindung, die äußere Darſtellung von wahr⸗ Haft königlicher Würde Der treue Gefolgsmann Kurwenal iſt eine der beſten Partien Herrn Kromer 5, eine Geſtalt, dem Leben ab⸗ gelauſcht, gefanglich ſchlechthin vortrefflich. Frl. Kofker ſang die Brangäne wie immer mit glänzender Stimme; in packender Weiſe wüßte ſie im erſten Akte die Sorge um die Herrin und den Kampf gwiſchen Pflicht und Gewiſſen zum Ausdruück zu bringen. Hert Voiſin als Melot und Herr Sieder als Hirte vervollſtändigten das Enſemble aufs beſte. Die„Stimme des jungen Seemanitis“ er⸗ klang aus der Kehle des Herrn Vogelſtranb. Die Stimme iſt an ſich von gutem Klange, doch weiß der junge Sänger noch nicht viel mit ihr anzufangen; bebenklich aber war ſchon die muſikaliſche Unreinheit, er ſchloß ſeinen erſten Sang um ein Beträchtliches zu dief. Die kurzen Mänerchorſätze des erſten Aktes klangen gut. Das Orcheſter machte ſeinem Rufe alle Ehre; es bewährte ſich als tatſäch⸗ lich erſtklaſſiger Inſtrumentalkörper. Herr Hofkapellmeiſter Käh⸗ Ler hat das Werk ſorgfältig vorbereitet und mit großem Verſtändnis und voller Hingabe geleitet; ihm gebührt für die ſtilvolle Wiedergabe reichſte Anerkennung. Die Regie lag in der kundigen Hand des Herrn Gebrath. Das Haus war nicht, wie man das bei Wagnervor⸗ ſſtellungen an Samstagen gewohnt iſt, ausverkauft, Parkett und erſter Rang zeigten noch Lücken. Der Beifall aber ließ an Herzlichkeit und Fülle nichts zu wünſchen übrig. Möge der vortreffliche Verlauf der geſtrigen Vorſtellung ein gutes Omen für die folgenden ſein und ſie alle ſich in derſelben Vollendung präſentieren. Das wäre im Intereſſe des Publikums zu wünſchen, aber zweifellos auch in dem eines Be⸗ denn es iſt ein Angenehmeres, zu loben, als zu deln. 15 Neues Theater im RKoſengarten. Die Fledermaus. Sehr verheißungsvoll haben auch im„Neuen Theater im Roſengarten“ am Samstag die Vorſtellungen begonnen. Der Beſuch war ſehr gut und auch die Aufführung der unverppüſtlichen „Fledermaus“ ging äußerſt flott vonſtatten. Die Rollenbeſetzung war mit zwei Ausnahmen die alte. So gab einmal unſere neue Sou⸗ brette, Frl. Tina Hein rich, die Adele und zum andern Herr Max Traun den Geſanglehrer. Die beiden neuen Kräfte führten ſich in borzüglicher Weiſe ein. Namentlich Frl. Heinrich war von überſprubelnder Luſtigkeit und wußte ſich ſo temperamentvoll zu geben, daß ſie bald das Publikum auf ihrer Sekfte hatte und heben einem prächtigen Blumenarrangement die herzlichſten Beifalls⸗ ſezeugungen entgegennehmen durfte. In geſanglicher Beziehung ver⸗ dient der vortreffliche Vortrag lobend erwähnt zu werden. Herr Traun machte als Geſanglehrer ſowohl geſanglich wie darſtelleriſch den gleich günſtigen Eindruck. Die übrigen Hauptrollen wurden in der gewohnt guten Weiſe wiedergegeben. Das Zuſammenſpiel war dank des Umſtandes, daß die„Fledermaus“ auf unſerer Roſengarten⸗ bühne heimiſch iſt, ausgezeichnet. Von den Tänzen im zweiten Akt mußte die Böhmiſche Polka wiederholt werden. Alle Anerkennung verdient auch das Orcheſter, das unter Herrn Gaulés trefflicher Leitung die großen Schönheiten der beſten Schöpfung des Walzer⸗ königs voll zur Geltung zu bringen wußte. 8. 5** Frankfurter Schauſpielhaus.(Spielplan.) Dienstag, 6. Sept.: „Miß Hobbs“.— Mittwoch,.:„Julius Cäſar“.— Donnerstag,.: „Zapfenſtreich“.— Freitag,.:„Salome“. Hierauf:„Wann wir altern“. Zum Schluß:„Der Dieb“.— Samstag, 10.: Neu ein⸗ ſtudiert:„Die berühmte Frau“.— Sonntag, 11., nachm.:„Im weißen Rößl“. Abends:„Die berühmte Frau“.— Montag, 12.1: „Miß Hobbs“. FBrankfurter Opernhaus.(Spielplan.) Dienstag, 6. Sept.: „Hans Heiling“,— Mittwoch,.:„Maurer und Schloſſer“. Hier⸗ auf;„Phantaſien im Bremer Ratskeller“.— Donnerstag,.:„La Trapiata“.— Freitag,.:„Der Ring des Nibelungen“. Zweiter Abend:„Siegfried“.— Samstag, 10.:„Der Wildſchütz“.— Sonn⸗ tag, 11.:„Die Zauberflöte“.— Montag, 12.:„Götz von Ber⸗ lichingen“.— Dienstag, 13.„Boccacciv“. Kaiſer Wilhelm als Ballettregiſſeur. Unter der Ueberſchrift „Der Katſer als Regiſſeur“ erzählt das„Berl. Tagebl.“ folgendes: Bei der Generalprobe zu dem Ballett„Coppelia“, das am 1. ds. als Galavorſtellung im Opernhauſe zur Aufführung kam, klappte ein ſlawiſcher Tanz nicht recht. Kapellmeiſter und Künſtler mühten ſich vergeblich ab, das Richtige zu treffen. Es kam aber kein Tempo in die Springerei hinein. Da griff der Kaiſer ein. Er hatte im Zu⸗ ſchauerraum Platz genommen und unterrichtete mit kurzen Worten Muſik und Darſteller darüber, wie die Tonakzente fallen und wie die vorgeſchriebenen Wendungen ausgeführt werden müſſen. Alles war zim hohen Grade überraſcht.„Ja, Sie ſehen mich an,“ ſagte der Katſer,„es iſt aber doch ſo.“ Und es war wirklich ſo. Denn der Kaiſer hatte den Tanz in Ungarn geſehen und den wechſelnden Reigen genau im Gedächtnis behalten. Deueſte Dachrichten und Telegramme. Orivat-Celegramme des„General-Hnzeigers“ * Mainz, 5. Sept. Samstag vormittag haben die ſämtlichen organiſierten Küfer auf 14 Tage ge⸗ kündigt, nachdem die ſeit einigen Tagen gepftogenen Verhand⸗ lungen mit ihren Prinzipalen ohne den gewünſchten Erfolg ge⸗ blieben ſind. Somit wird in 14 Tagen der allgemeine Küferausſtand eintreten. Das iſt für den Weinhandel bei dem jetzigen Hetbſtverſand und in anbetracht der bevorſtehen⸗ den Arbeiten zur Bergung der reichen Weinernte von koloſſaler Tragweite. Der Weinhändlerverband wird heute in einer all⸗ gemeinen Verſammlung zur Kündigung Stellung nehmen. Eltville, 5. Sept. Heute früh brach hier in dem Dampf⸗ ſägewerk von Franz Ratki ein Schadenfeuer aus, das mit ſolcher Heftigleit um ſich griff, daß binnen einer Stunde nur noch die maſſiven Umfaſſungsmauern ſtanden.(Frkft. Ztg.) *Eſſen, 5. Sept. Auf dem Schachte„Nerkerade“ wurde dem Bergmann Bethesbeck durch einen zu früh losgehenden Spreng⸗ ſchuß der Kopf vom Rumpfe getrennt.— In Rollhauſen warf ſich der 16jährige Maſchinenputzer Lorenz unter einen Eiſenbahnzug. Er wurde ſchwer verſtümmelt und war ſofort tot.(Frktf. Ztg.) * Gſſen, 5. Sept. Ein großer Haide⸗ und Moorbrand iſt bei Vreden ausgebrochen.(Irkft. Ztg.) * Recklinghauſen, 5. Sept. Infolge des Genuſſes gif⸗ tiger Pilze ſind der„Recklingh. Ztg.“ zufolge am Samstag in Recklinghauſen⸗Bruch acht Perſonen erkrankt, von denen inzwiſchen drei im Krankenhauſe geſtorben ſind. RNeu⸗Ruppin, 5. Sept. In dem Walde bei Frankendorf wurde am 3. September die 18jährige Jda Turkler mit durch⸗ ſchnittenem Halſe tot aufgefunden. Vielleicht liegt Lu ſtmord vor. Kiel, 5. Sept. Nachdem geſtern nachmittag die Auf⸗ klärungs ch i 1 1 der keden 5 10 Hafen ver⸗ laſſen haben, um die Reiſe durch den Kaiſer Wilhelmkanal nach der Nordſee anzutreten, haben heute früh die Linienſchiffe eben⸗ 5 17 verletzt. g den Hafen verlaſſen, um den Aufklärungsſchiffen zu olgen. 15* Hamburg, 5. Sept. Um 8 Uhr 20 Min. begaben ſich der Kaiſer zu Wagen mit der Eskorte der Königsulanen, die Kaiſerin zu Wagen mit der Eskorte des Küraſſieregiments „Königin“ über die Flottbecker Chauſſee zur Parade des 9. Armeekorps auf den Luruper Exetzierplatz. Auf dem Wege bildeten die Schulen und Veteine Spalier. Das Publikum btachte den Majeſtäten Ovationen dar. Das Wetter iſt ſchön. * Berlin, 5. Sept.(Frkf. Zig.) Nach einem Gewerk⸗ ſchaftsbeſchluß wird der 5. Deukſche Gewerkſchafts⸗ kongreß am 22. Mai 1905 in Köln kagen. * Berlin, 5. Sept.(Frkf. Ztg.) Infolge einer miniſteriellen Verordnung ſind die Ortspolizeibehörden angewieſen worden, durch ihre Organe bei den Inhabern von Geſchäften und Schankwirk⸗ ſchaften uſw. Umfrage zu halten, twwelcher Wert auf die Bei⸗ behaltung des Talers im Geldverkehr gelegt wird. In der Verfügung iſt u. a. bemerkt, daß beabſichtigt ſei, für den Fall der gänzlichen Einziehung des Talers neue Fünfmarkſtü ck.e her⸗ zuſtellen, die etwas ſtärker ſein ſollen als die jetzigen; ſie ſollen jedoch einen kleineren Umfang haben, ſodaß ſte der FJorm des Talers näher kommen. 5 * Bückeburg, 5. Sept. Amkliches Waählreſul⸗ tat der am 1. September im Fürſtentum Schaumburg⸗Liphe ſtattgefundenen Reichstagserſatzwahl: Abgegeben wurden ins⸗ geſamt 7250 Stimmen. Davon erhielten Brunſtermann in Stadthagen(konſ.) 3584, Klingenhagen in Herford (Soz.) 2192 und Dr. Crüger⸗Charlottenburg(Freiſ. Volksp.) 1453 Stimmen. Zerſplittert wurden 21 Stimmen. Stich⸗ wahl zwiſchen Brunſtermann und Klingenhagen * Dresden, 6. Sept.(Frkf. Ztg.) Wegen Ein⸗ führung von Notſtandstarifen unterhandelt die ſächſiſche Regierung mit dem preußiſchen Verkehrsminiſter. Sollte Preußen ablehnen, geht Sachſen allein, da die ſächſiſche Re⸗ gierung den induſtriellen Notſtand anerkennt. * Dresden, 5. Sept.(Frlft, Zig.) Der Konßreß der deutſchen Badeanſtaltsbeſitzer beſchloß, den Reichstag zu erſuchen, er möge die Beſitzer von Privatbadeanſtalten gegen die Konkurreng der ſtädtiſchen Badeanſtalten ſchützen oder letz⸗ tere entſchädigungspflichtig machen. * Dresden, 5. Sept.(Frkf. Zig.) Die in den Elbſandſtein⸗ brüchen verhüngte Ausſperrung iſt nach Einigung mit den Unternehmern wieder aufgehoben worden. „Lun d, 5. Sept. Der 20. Jahreskongreß der A ſtronomen⸗ Gefellſchaft wurde heute im Univerſitätsgebäude eröffnet. Etwa 60 auswärtige Gelehrte ſind erſchtenen. 5 * Gppſtein im Taunus, 5. Sept.(Frkf. Ztg.) Der am hieſtgen Bahnhof beſchäftigte Arbeiter Wilhelm Geb aus Nieder⸗ roßbach wurde am Sonritag abend von dem 10.20 Uhr einfahrenden Frankfurter Zuge erfaßt, zur Seite geſchleudert und ſchwer verletzt. 5 * Wien, 5. Sept. Heute vormittag fand die feierliche Er⸗ öffnung des internationalen Straßenbahnen⸗ und Klein⸗ bahnenkongreſſes ſtatt. 5 88 * Budapeſt, 5. Sept.(Frkf. Zig.) Die Aus⸗ ſperrung der Brauarbeiter hat heute begonnen. * Budapeſt, 5. Sept.(Frkf. Ztg.) Geſtern begann hier der Internationale Gewerkſchafts⸗Kongreß, welcher bis zum 8. September währt. Vertreter ſind anweſend aus England, Deutſchland, Frankreich, Holland, der Schweiz, Dänemark, Italien, Rußland, Serbien, Schweden und Nor⸗ wegen. * Salzburg, 5. Sept.(Frkft. Ztg.) Der Afrikareiſende Freiherr Carlo v. Erlangen iſt geſtern infolge eines tötlichen Unfalles geſtorben. Er wollte in Begleitung eines Bekannten mit dem Automobil eine Vergnügungstour unternehmen, ſtieß in der Stadt mit einem elektriſchen Straßenbahnwagen zufammen und wurde aus ſeinem Fahrzeug herausgeſchleudert. Schwere Bein⸗ brüche und ſchwere innere Verletzungen waren die Folge. * Marſeille, 5. Sept. Vororte zwiſchen 2 Banden von Tolchen, die in einen Tram⸗ bahnwagen eindringen wollten, zu einem blutigen Hand⸗ gemenge. Die Strolche feuerten Revolberſchüſſe gegen einander ab; zwei wurden getötet, mehrere berwundet, ein Reiſender ſchwer * Monkreal, 5. Sept. Der von der kanadiſchen Regierungauf Eiſenbahnſchienen gelegte Eingangs⸗ zoll iſt zunächſt ohne Einſchränkung in Kraft getreſen. Die nach einer Meldung vom 31. Auguſt vorgeſehenen Zollbefreiungen bilden noch den Gegenſtand von Erwägungen. * Southampton, 5. Sept. In der Nacht zum Sonntag brach in dem Manöverlager von Eſſeg eine Panik unter den Pferden aus, als ein Pferd erſchoſſen wurde. Etwa 700 Pferde ſtürmten durch das Zeltlager der ſchlafenden Soldaten, von denen viele verletzt wurden. Der größte Teil der Tiere raſte durch die Stadt. Viele rannten gegen Stachelbraht, wodurch ſie ſich ſchwer verletzten; andere liefen in den See. Die Zahl der getöteten und verletzten Tiere iſt noch nicht feſtgeſtellt. 80 bis 100 dürften vernichtet ſein. *„ Newhork, 5. Sept. Die Fleiſcher beſchloſſen den Ausſtand gegen den Fleiſchertruſt einzuſtellen. Feuerwehrtag. * Mainz, 5. Sept. Der neugebildete Reichsfeuerwehraus⸗ ſchuß ſetzt ſich zuſammen aus dem 1. Vorſitzenden Architekt Dietz⸗ ler⸗Duhren, 2. Vorſitzenden Gräf⸗Würzburg, Vorſitzenden der Techniſchen Kommiſſion Prof. Kellerbauer⸗Chemmitz. Die Beſtimmung des Ortes des nächſten deutſchen Feuerwehrtages werden dem neuen Ausſchuß überlaſſen. Chemnitz iſt in Vorſchlag gebracht worden.— Der öſterreichiſche Feuerwehrverband iſt aus dem deut⸗ ſchen Verband ausgeſchieden, da er einen eigenen Reichsverband bildet. e eeeeeee, Kaiſerparade. * Großflottbeck, 5. Sept. Bei Beginn der heutigen vom ſchönſten Wetter begünſtigten Parade über das 9. Armeekorps überreichte der Kaiſer den Oberſten der betreffenden Regimenter die neuen Fahnen. Beim Abreiten der Fronten begleiteten den Kaiſer die Kaiſer in in der Küraſſieruniform, der Herzog von Mecklenburg in Dragoneruniform, der Kronprinz, Prinz Eitel die Stadt, aber zumeiſt auf offene Plätze. [Kriegsſchiffe beſchießen die japaniſchen Stellungen. Am 29. Geftern Nacht kam es in einem verlange man gratis Proſpekt. Friedrich. Prinz Heinrich von Preußen, Pring Albrecht, Prins Friedrich Leopold und andere Fürſten. Das Ganze war eine glän⸗ zende Suite fremdländiſcher Offiziere. Es folgten zwei Vorbei⸗ märſche. Bei beiden führten die Majeſtäten unter großem Jubel dee ungeheuren Menſchenmenge ihte Regimenter vor: der Kaiſer die Königsulanen, deren Uniform er trug, die Kaiſerin das Füſilierregi⸗ ment Königin und die Paſewälker Küraſſiere. Die Kavallerie und Artillerie gingen beidemale im Galopp vorüber. Einen ſehr guten Pärademärſch mächte das Landungskorps der aktiven Schlachtflotte mit den bönt den Mannſchaften getragenen Maſchinengewehren. Bei dem Paradefeld haben die Kriegervereine Aufſtellung genommen. Zur Verlobung des Kronprinzen. * Schwerin, 5. Seßt. Von dem Großherzog von Mecklenburg⸗Schwerin iſt heute Morgen folgendes Tele⸗ gramm an das Staatsminiſterium eingetroffen:„Altong, 4. Sept, Dem Staatsminiſterium mache ich die hocherfreuliche Mitteilung, daß meine vielgeliebte Schweſter, Herzogin Cecilie von Mecklen⸗ burg, am 4. September unter meiner Frau Mütter und meiner freudigen Eintvilligung ſich mit dem Kronprinzen d Deutſchen Reiches und von Preußen verlobte. Ich hoffe zu Gott, daß auf dieſer Verbindung, von der ich überzeugt bin, daß ſie in gänz Mecklenburg freudigen Widerhall findet, der Segen meines teueren hochſeligen Vaters ruhen werde. Friedrich Frang.“ Ein Liebesdrama. * Kößenhagen, 5. Sept. Das Fräulein Hammerich, das den Schriftſteller Esmann erſchoſſen und einen Selbſtmord⸗ berſuch gemacht hat, iſt heute früh geſtorben. Zur Flucht der Prinzeſſin von Koburg. * Dresden, 5. Sept. Wie der Korreſpondent der„Frkf. Zig.“ erfährt, laſſen die ſächſiſchen Gerichte die Prinzeſſin Luiſe von Koburg und die Entführer außer Verfolgung Armeniſche Uuruhen. * Konſtantinopel, 5 Sebt. Aus Wan in Armenſen ſind am mehrere hieſige Bolſchafter Telegramme gelangt, daß am Donmnerstag 150 rebolutionäre Armenier unter Führung von Boris Melikow, eines ruſſiſchen Armeniers, die Stadt Wan be⸗ treten, um am Tage der Thronbeſteigung des Sultans Untuhen her⸗ vorgerufen. Die Aufſtändiſchen beſetzten ein Stadtviertel und plün⸗ derten dasfelbe. Es entſtand bald darauf ein heftiger Kampf mit türkiſchen Trußppen. Es wurden 85 Häuſer eingeäſchert und auf beiden Seiten wurden 41 Perſonen getötet. 2000 Chriſten flüch⸗ teten in ein Kloſter. Weitere Einzelheiten ſtehen noch aus. In dieſer Angelegenheit hatte der ruſſiſche Botſchafter Sinowjed geſtern eine zweiſtümdige Unterredung mit dem Großvezier.(Irkft. Zig.) Der Krieg. Die Velagerung von Port Arthur. * London, 5. Sept. Wie der„Dailh Telegraph“ aus Tſchifu meldet, wird die Beſchießung Port Arthurs Tag und Nacht fortgeſetzt. An einem Tage fielen 120 Granaten in Die ruſſiſchen 28 Auguſt verließen die Schiffe„Bayan“,„Pereswjet“,„Retriſan“ und „Pallada“ den Hafen und gingen 2 Meilen in See, ohne von den Japanern angegriffen zu werden. Vom Lande aus fiel eine Gra⸗ nate auf den„Preswjet“ und kötete 15 Mann. Die Reparaturen an den beſchädigten Schiffen werden beſtändig fortgeſetzt. *London, 5. Sept.„Daily Telegraph“ meldet von geſtern, General Nogi ſei durch die Mißerfolge bei Port Arthur ſo nieber⸗ geſchlagen, daß es nur mit Mühe davon abgehalten werde, ſich an die Spitze einer Sturmkolonne zu ſtellen. Die Ruſſen und die Japaner machen in Tſchifu amtlich bekannt, daß eine Pauſe in den Operationen vor Port Arthur eingetreten ſei.— Ein ſchweres ruſ⸗ ſiſches Marinegeſchütz ſei geplatzt; man glaube darin einen Be⸗ weis zu erblicken, daß die Geſchütze verbraucht ſeien. * ßaris, 5. Sept. Das„GEcho de Paris“ erfährk aus Petersburg, der Kriegsminiſter habe auf Anſuchen des fran⸗ zöfiſchen Botſchafters bei General Stöſſel kelegraphiſch ange⸗ fragt, wann und unter welchen Umſtänden der franzöſiſche Marine⸗ attachee Courbville, über deſſen Verbleib in Paris Beſorgnis herrſche, Port Arthur verlaſſen habe. Japan und Korea, „Toktp, 8. Sept.(Reuter.) Heute wurde der am 22. Auguſt in Soeul abgeſchloſſene Vertrag zwiſchen Japan und Korea veröffentlicht. Danach verpflichtet ſich Korea, einen von Japan empfohlenen Japaner als Finanzbeirat und einen von den Japanern empfohlenen Ausländer als diplomatiſchen Ratgeber im Auswärtigen Amt anzuſtellen. Alle finanziellen Angelegenheiten, ſowie alle bedeutenden Maßnahmen inbezug auf die auswärkige Politik dürfen erſt nach Anhören des Beirats erledigt werden. Die koreaniſche Regierung verpflichtet ſich, vor dem Ablaufe von Ver, trägen und Konventionen mit fremden Mächten ſowie vor Erledigung ſonſtiger wichtiger diplomatiſcher Angelegenheiten, wie beiſpielsweiſe Erteilung von Konzeſſionen an Ausländer und andere Vertrags⸗ abſchlüſſe mit Ausländern, den Rat Japans einzuholen. Als finangieller Beirat iſt der Direktor des Einkommenbureaus in Tokio. Baſata, als diplomatiſcher Ratgeber, wie bereits gemeldet, Legationsrat Stevens ernannt worden. Geſchäftliches. * Die 1890 gegründete Mannheimer Zuſchneide⸗ hochſchule für Damenbekleidung von Johann Sgudree⸗ wicz, N 3, 15, bietet ſtrebſamen Kleidermacherinnen gegen eine einmalige Bezahlung die beſte Praxis und Gelegenheit, ſich die⸗ jenigen Kenntniſſe und Fertigkeiten anzueignen, welche zur vollſtän⸗ digen Selbſtändigkeit in der neueſten Damenmode erforderlich ſind. Zu den praktiſchen Uebungen beſitzt die Lehranſtalt für nach Maß Freihandzeichnen, Zuſchneiden, Abrichten, Anprobieren, und Gar⸗ nieren der Taillen, Röcke und Kindergarderobe, zeitgemäß mit den neueſten Utenſilien eingerichtete Uebungsſäle und reichſte Auswahl der erſten Pariſer und Engliſcher Moden. Jede Schülerin, welche an den Kurſen teilnimmt und die Lehrzeit unterbricht, hat das Recht, ſpäter zu ihrer Informierung oder Fortſetzung der unterbrochenen Lehrzeit wiederum nach Belieben einzutreten. Ueber alles weitere ———— SAA ele nn r Moannhelm, B! Sepfember General⸗Anzeiger. —————— ̃—ꝗH—— B. Selte. Dolkswirtschakt. n. Eruteausſichten in Rußland. Nach einem amtlichen Bericht aus Libau konnte die Roggenernte, die faſt um einen Monat ſpäter als gewöhnlich begann, der unbeſtändigen Witterung wegen bisher noch nicht beendet werden; dasErnteergebnis iſt daher noch un⸗ gewiß. Gelingt es aber, den Roggen unbeſchäbigt unter Dach zu bringen, ſo läßt ſich— wider alles Erwarten— ein ſehr guter Erkrag erhoffen, weil die Aehren voll und großternig ſind. Beim Weigen der anſcheinend ebenfalls ſehr gut ſteht, iſt leider viel Roſt zu be⸗ merken. Dem Sommergetreide ſind die zwar nicht änhal⸗ genden, aber zahlreichen Regenfälle der letzten Wochen äußerſt dien⸗ lich geweſen. Die Sommerfelder ſtehen daher gegenwärtig gut.— Der Ertrag der Heuernte hat ſich noch geringer herausgeſtellt, uls er anfänglich geſchätzt wurde. Er beträgt kaum ein Viertel der vorjährigen Ernte. Dagegen iſt die Kleeernte durchſchnittlich be⸗ friedigend ausgefallen. Die Kartoffeln ſtehen gut. Die Knollen ſind zwar noch klein, werden aber borausſichtlich noch ſtark wachfen. Ob das in Menge vorhandene O bſt zur vollſtändigen Enttvickelung und Reife gelangen kann, hängt davon ab, ob der Herbſt lang und günſtig ſein wird. Uurs blatt der Mannheimer produktenb örſe vom 5. September. Weizen bierländ. 18.50—.—[ Maisamer.Mixed 12.70——. nne,,„Donau 12.70—.— „ norddeutſcher 18.50—.—.—„La Plata—.—.70 „ ruſſ. Azima 18.75—19 50 Koßkreps, d. neuer———22.50 „ Ulka 18.50—19.—[ Wicken—.——14.60 „ Theodoſia—.——20.25 Kleeſamendeutſch, 1 125.——.— 77 Saxonska 5 1 II 110.——.— „ Taganrog.29—19.—5„ neuerpfälzer——— „ rumäniſcher 19.——19 50 eee 15.——.— „ AUfn. Wintendndn„ Provene. 120.— ManitobaKKk„Eſparſette 31..—.— „ Walla Walla—.———.— Leinäl mit Faß—.—41.80 CTTTTTTTTTTCTT bei Wangon———41.— „ Auſtraliern—— Rübst in Faß—.—52.50 „ La Plata 18.50—19.25„ bei Waggon———52.— 155 18.50——.½ ,, Am. Petroleum Faß oggen, pfälz.—.——14.70 fr. mit 30% Tara.—. „ neuer———.— Am. Petrol. Wagg.-20.60 „ vuſſiſcher 14.75—.— Am. Petrol. in Eiſt. CCCCCTC p. 100konettoverzollt.—16.80 „ norddeutſcher —.—.— „ amerik. dto. Wagg.—19.0 Gerſte, hierl. neu 17.——17.25 dto. Ciſt.——15.90 „ Pfälzer neu 17.——17.50 Ruſſ. gewöhnlein Faß———19.80 „ ungariſche—.—.— 0. Wagg.18.80 utter—.——11.80 dto. Ciſt.—-—15. Gerſte rum. Brau—.———— Rohſprit, verſteuert—— 185.— Hafer, bad. 14.75—15.— 7oer Sprit—.—65.50 „ruſſiſcher 14.75—15.75 90er do. unverſt.——50.— „norddeutſchr— Hafer, württb. Aly—.— „amerik, weißer———.— Nr. 00 0 1 5 125 5 Welzenmei Tgees. e.s 2878.8 Roggenmehl Nr. 0) 22.50 19 20.—. Weizen ruhig. Roggen gut behauptet. matter. Mais unverändert. Heſterreichiſches Petroleum notiert bis auf Weiteres: in Giſternen Mk. 15.70, in Faß(Barrels) Mk. 19.50 per 100 kg nelto derzollt ab hieſigem Lager. Mannheimer Eſfektenbörſe vont 5. September.(Offizieller Bericht.) Obligationen. 4˙%½ Bad..⸗G. f. Rhſchiff, u. Seekransport 109.— 0 44½ v% Bad.Anlin⸗u. Sodaf. 108.50 G 4% Kleinlein, Heidlbg. H. 100.50 G 5 Bür e en 99.50 G 4/% Speyerer Bauhau Akt.⸗Geſ. in Speyer 101.80 G 345 een. B. 99.15 b41½% Oberrh. Elekirizität 97.— bz 900 Karlsruhe v. J. 18960 92.10 b 4½% Pfälz. Chamotte u. %% Lahr v. J. 1902 98.50 B] Tonwerk.⸗G. Eiſenb. 101.— G 4% Ludwigshafen v. 1900 101.40.4½j% Ruß.⸗G. Zellſtoffe. 31%½9% Ludwighafen 100.50& Waldhof bei Pernau in 4⁰⁰ 889 55 Lipland 98.— 4% Herrenmühle Genz 101.706 4½% Mannh. Dampf⸗ 100,50 bzö ſchleppſchiffahrts⸗Geſ. 103.65 G 99.—64½ Mannh. Lagerhaus⸗ 101.80 G 99.26:] Geſellſchaft 99.25 940½— Zlegelwerke 101.— B 101.60 G 99.25 B4½% Südd. Drahtinduſtr. 98.—0 Waldhof⸗Mannheim 40 Verein chem. Fabriken 108.— G I4½ Zellſtofffabr Waldhof 104.70 G 100. Aktien. Brief Geld 124.50 124.8 .— 180. — 3. Gerſte ſtill. Hafer Pfandbriefe. Aeſo Rhein. Hyp.⸗Beunk,1902 100.50 b: 8*„ alte M. 96.70 bn unk. 1904 96.70b. Kommunal 98.—b; Städte⸗Anlehen. 2** 101.800 39½00% 15 4% Mannh. Oblig⸗ 1901 1885 1895 4— 1* 1898 *7 5 3. 3½% Pirmaſenſer Induſtriesobligatien. 4½ o Akt.⸗Geſ. f. Setlindu⸗ ſtrie rückz. 105%. Brief Geld Br. Schroedl., Hdelgb.——— „Schwartz, Speyer 7 55 181.— 7 S. Weltz, Speyer—.— 118.— * —.— 108.50„. Storch, S.„ 114.——.— — 195.—[, Werger, Worms 111.—.— N 188.50 Worms, Br. v. Oerige 122.— —. 188.50 Pflz. Preßh. u. Spfbr. 118.— —.— 194.5 Transport .— 108. 100 u. Verſicherung. B..⸗G. Rhſch. Seetr. Mannh. Dampſſchl. 91.—— 55 „ Lagerhaus Bab. Rück⸗ u. Mitverf. 210.— 205.— —.— 425.— —. 5¹5.— —.— 405.— 93.50 —.— — Ne Bauken Badiſche Bank Cred. u. Depb., Zbckr. Gewbk. Speyer 50 7% K Oberrhein. Bank 155 K 5. yp.⸗ an Pf. Sp.⸗ u. Cdb. Land⸗ Mhein. Creditbank Rhein. Hyp.⸗Bank Südd. Bank Giſenbahnen Pfälz Ludwigsbahn ahn Hellbr. Straßenbahn Chem. Induſtrie. A⸗G. f. chem. Induſtr.—.— fEEE em. Fab. Goldenbg.—.——1 Derein chem. Fabriken 308.———.G,, 25 Verein D. Oelfabriken—— 128.— Dingler ſche Mſch Wft..⸗W. Stamm—— 266.— Emalllirſbr. Kirrweil. 885 Vorzug—.— 106.— Emaillw. Malkammer 100.— Ettlinger Spinneret 57.— rauereien Hüttenh. Spinneret 101.50—.— Bad. Brauerei 188.— 182.— Karlsr, Maſchnenbau—.— 240.— Bute Aktienbierbr. Dur — —2 231.50 — 1— —½ 158—„ Aſſecurranz —½ 65.——15 Mannh. Verſtcherung .—Oberrh. Vorſ.⸗Geſ. Mürtt. Transp.⸗Verſ. uduſtrie. —— —.— —.— 47.——.—Räbmfbr. Haid u. Neu—.— 224.— „Hof vm. Hagen—.— 250.— Fpſehte maneez—. 127.— Eichbaum⸗Brauerei—.— 166.500 Mannh. Gum. u. A8b.—.— 85.— Cleſbr. Rühl, Worms 104.50 104.— Naſchſör. Badena—.— 181.— bere—.— 112.— pi Spinnerei. eer E.—.———— N 0 at—2Z—— Po eidlb. 118.50 anb. Mieſſerſchmitt ee deere,, ebede een——21— Mannh. Attienbr. 152.— 151.——— e 68.——.— gdlſtofff. Wawhof = 885.— Waabäuſel —.— 259.20 —.— eee 104. 70 Die heutige Börſe verkehrte feſt. Kaufluſt machte ſich geltend für Aktien der Speyerer Ziegelwerke zu 60 Proz. und fand hierin zu dieſem Kurſe kleines Geſchäft ſtatt. Ferner notierten höher: Gewerbebank Speher⸗Aktien 180., Mannheimer Verſicherungs⸗ Aktien 51., Mannheimer Gummi⸗ und Asbeſtfabrik⸗Aktien 85., Pfülg. Nahmaſchinen⸗ und Fahrräderfabrik⸗Aktien 93.50 G. und Zuckerfabrik Waghäuſel⸗Aktien 104.70 G. Frankfurter Effektenbörſe. (Pribat⸗Telegramm des General⸗Anzeigers.) W. Frankfurt, 5. Sept. Die neue Börſenwoche er⸗ öffnete in feſter Haltung bei teilweiſe belebtem Verkehr. Der Mißerfolg der ruſſiſchen Waffen machte keinen Eindruck. Der Bankenmarkt war belebt und feſt. Wiener Bankverein lebhaft umgeſetzt, 1½ Proz. anziehend. Montanwerte lagen ſtill; eher abgeſchwächt. Bochumer feſt. Bahnen feſt, Italienet auf ſteigende Verkehrseinnahme. Schiffahrtsaktien weiter belebt auf Gerüchte, daß die Vergleichsverhandlungen der großen transatlantiſchen Schiffahrtsgeſellſchaften weiter fortgeſetzt wer⸗ den foll. Inländiſche ſowie ausländiſche Fonds zeigten belebte Haltung. Beſonders letztere auf London feſt. Hibernia und Mexikaner höher. Nur Ruſſen ſchwächer. Induſtriewerte konn⸗ ten auch heute auf den meiſten Gebieten höhere Notierungen erzielen. Elektriſche Werte feſt. Im weiteren Berlaufe war das Geſchäft ruhig und blieben die Kurſe meiſt behauptet. Die Börſe ſchloß ſtill und feſt. (Telegramm der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie.) Schluß⸗KHurſe. Reichsbank⸗Diskont 4 Prozent. Wechſel. Kurze Sicht 21½—8 Monate Reichsmark ½ Vor.Kurs HeutKurs Vor Kurs Heut. Kurg Amſterdam hfl. 100 3— 168.95 16795.5— Belgien.*. 100 3— 51088 81 016—— Italten.. Le. 100 5— 80.97 80.90— 2³ London. Iſtl. 1 3— 20.487 20.487 Madrid„ P. 100—ͤ— 85 18 New⸗Dork ll, 1o0———— Paris, Fr. 100 8— 80.988 80.975—— Schweiz„ Fr. 100 3½% 81.— 60.933— 800 Pelersburg.⸗R. 100 4½———— Trieſt,. Kr. 100—— 0—— 4 Wien„ Kr. 100 8¼ 85.238 85.175 2*— bo,„ m. S.————— Staatspapiere, A. Deutſche. 8.. 108.80 102.20 89.85 102.05 102.05 4˙½% Oeſt. Silberr. 41½ Oeſt, Papierr 3 Porkg. Serie III 3 dto. J03 1 Ruſſen von 1880 Aruſf. Staatsr. 1894 4 ſpan, ausl. Rente 4 Türken v. 1903 1 Tlrken Lit, B. 4 Türken unif. 4 Ungar. Goldrente 4„ ͤ Kronenrente 5 Ag. i. Gold⸗A. 188 7 4 Monen uniſteirte 3 100,60 100.40 00—.— 61.4⁵ 62.— 90.80 310D„Rei Sanl 109.80 310 ſch. Reich 12435 „ 102.10 102.10 a5 etzbfn 080 Bad. St.⸗Ob 1—.— 955 100.15 100.— B1ſ„ 1900, 100.20 100.20 4 bab. St.A. 104.10 104.25 81½ Bayern„„ 100,75 100.20 3 5—.— 90.2. 4 bayer..B. A. 103.90 103.85 4 Heſſen 104.70 104.70 3 Gr. 1 A. von 1 87.76 87.75 3 Sachſen. 88.60 88.80 4 Mh. St⸗A. 1899—.— 100.60 B. Ausländiſche. 5 90er Griechen 3 Oeſt, Looſe v. 1860 —— 104.50 5 ater; Rente 3 Türkiſche Looſe 4 Oeſterr. Golbr. 101.88 101.85 Aktten induſtrieller Unternehmungen, Bad. ZuckerfWagh. 104.60 10490 Parkakt. Zweibr. 123.50 124.90 elbelb, Cementw. 119.50 119.— Gichbaum Mannh. 166.05 166.— Anilin⸗Aktien 444.50 444.50* Akt.⸗Brauerei 155.— 135.— ECh. fybr. Griesheim 986.50 368 75 Seilinduſtrie Wolff 95.—. 95.— Höchſter Farbwerk 377.— 380.— Weltz z. S. Speyer 115.40 118.— Ver. Kunſtſeide 509.50 509.50 Walzmühle Ludw. 159.50 159.60 808.— 300.—Fahrradw. Kleyer 284.— 284.— Chem. Werke Albert 239,70 289 70 Dürrkopp 457.— 459.— Accumul.⸗F. Hagen 988— 224.— Maſch. Arm. Klein 98.— 98.50 Ace. Böſe, Berlin Maſchinf. Gritzner 222.90 220.— Allg.Glek.⸗Geſellſch 927.30 27.— Schnellprf. Frkthl. 178.30 175.50 Schuckert 115.20 117 10] Selfabrit⸗Attten 128.— 127.80 Lahmeyer 112.— 118.80 Zellſtoff Waldhof 259.60 261.— Allg..⸗G, Siemens 161 50 160 75 Cementf, Rarlſtadt 109.30 109.40 Lederw. St. Ingbert———— Friedrichsh. Bergb. 115.— 114 80 Spicharz 100,80 100.80 Bergwerks⸗ Aktien, 206.40 208.—[Hibernia 109.— 108.90 Weſterr. Alkall⸗A. 267.90 265.80 306.— 305.— 9 Eiſenakt. 108— 109 50 Gelſenkirchner 22190 222 50] Ver, Königs⸗Laura 251.80 251.50 Harvener 217.90 217 10] Deutſch. Luxemb. V. 96.70 95.75 Aktien beutſcher und ausländiſcher Transport⸗Anſtalten. Ludwh.⸗Bexybacher 281.40 281.—] Oeſterr. Lit. B. 107.— Marienburg.⸗Mlw.———.— Gotthardbahn—.— Pfälz. 144.— 144.— Jura⸗Simplon Pfälz. Nordbahn 1836.20 135.50 Schweiz. Centralb.———— Sudb. Eiſend.⸗Geſ. 129.70 128.50] Schweiz. Nordoſtb.—.—. ——5 er Packel 109.50 110.— Ital. Mittelmeerb. 93.— 94.— Nordd. Lloyd Meridionalbahn 146.50 148.60 De 8 N 105 0 0 0 87.80 86.50 60.50 84.— 100.25 97.60 97.70 107.20 101.50 27.60 90.80 90.80 3 3¹ 310 1 ertkaner äuß. 101.70 9 inn. 41½ Chineſen 1899 5 Bulgaren Verzinsl. Looſe, 154.50 129.40 154.15 44.50 44.50 128.60 ———.— Bochumer Buderus Concordia —.— —.— N —.——.— 105.48 108 50 Ung. Staatsb. 137,50 187 30] Korthern prefer.—.— 5 La Veloce e 6⁰0 err, Süd⸗Lomb. 18.90 18.80 5 Nordweſtb. 105.— 107.— Baltim. Ohio Pfanbbriefe, Prioritäts⸗Obligationen-. 100.50 100.80 8/ Pr. Pföbr.-Bk.⸗ 100.10 100.10] Hyp.⸗Pfd. unk. 12 100.— 100.— 191.60 101.603¼ Pr. Pfdbr.⸗Bk.⸗ 101.— 101.- Hyp.⸗Bfd. unk. 12 96.60 96.60 98.40 2 3% Beidben⸗ 95.— 95.— Hyp.⸗Pfd.⸗Kom⸗ „101.20 101.40 Ohl. unkündb. 12 99.75 99.75 4% Ctr.Bd. Pfd. 190 101.— 100.90 40 99 „Ank. 09 102.40 102.40 40% fobr..01 unk. 10 102.80 102.60 40 108.— Pfdbr..Os unt. 12 102.90 3 1 95.80 31½% 95.40 40 108.80 %½%„ Com.⸗Obl. .87,unk. 91 99.— 99.10 3%„ Com.⸗Obl. 99.— 99.— —.— —.— 89.— 99,.80 89.80 100.80 100.50 907 109.— 102.— 96.70 96.70 96.70 98.— 98.— 94.90 95.50 95.50 101.50 101.50 101.50 101.50 98.10 96.10 .⸗C.⸗B, 1910 101.60 101.80 4% Pr. Pfdbr.⸗Bk.⸗ Hyp.⸗Pfd. unk, 12 102.50 102.50 .0 l, unt 10 108.80 u. aſſiſa 270.——.— Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. Deutſche Reichsbk. 154.10 154.— Oeſt. Länderbank Badiſche Bank 124.10 124.30„Kredit⸗Anſtalt Berliner Bank 88.60 85,60 Pfälziſche Bank Berl. e 160 40 161.—Pfälz. Hyp.⸗Bank Darmftädter Bank 146.60 146.20Ahein. Kreditbank Deutſche Bank 225.10 225.20 Khein. Hyp. B. M. Distonto⸗Commd. 191 50 191.75 Schaaffh. Bankver. Deutſche Gen.⸗Bk. 114.40 114.40] Südd. Bank Mhm. Dresdener Bank 155 40 155 20 Wiener Bankver. Frankf. Hyp.⸗Bank 205.80 206.— D. Effekten⸗Bank 15190 151900] Bank Ottomane Nationalbank 188 50 128.80 Mannheimer Verſ.⸗ Oberrhein. Bank 92 50 92 50 Geſellſchaft 520.— Oeſterr.⸗Ung. Bank 116.30 116.40 Preuß. Hypothekb. 117.80 Privat⸗Diskont 2ſ⅝ Prozent. Fränkfurt a.., 5. Sept. Kreditattien 204.30, Staats⸗ bahn 187.40, Lombarden 18 90, Egypter—.—, 4% ung Goldrente 100.80, Gotthardbahn 189.50, Disconto⸗Commandit 191 80, Laurg 251.50, Gelſenkirchen 222 50, Darmſtädter 143.—, Handelsgeſellſchaft 161.—, Dresdener Bant 155.20, Deutſche Bank 225.50, Bochumer 207.50, Northern—.—, Tendenz: feſt. Nachbörſe. Kreditaktien 20430, Staatsbahn 137.30, Lombarden 18.80, Disconto⸗Commandit 191.70. 109.70 204.50 108.40 103.50 138.50 194.50 45.70 108.10 188.— 104.80 114.— 119.70 204.80 108.80 198.50 138.50 194.50 143.80 103.10 139.20 104.85 114.— 520.— 117.75 — Berliner Effektenbörſe. [(Bribat⸗Telearamm des General⸗Anzgeigerz.) W. Berlin, 5. Sept. Die Börſe eröffnete abwartend. Die Vorgänge auf dem Kriegsſchauplatze machten keinen Ein⸗ druck, da eine Wirkung auf ruſſiſche Werte nicht in Erſcheinung trat. Montanaktien gänzlich unbelebt. Nur Konſolidation 445,25 und 4½ Proz. gegen vorgeſtern höher. Auch Bochumer und Laura ſetzten um 1 Prozent höher ein. Bankaktien und Bahnen kaum verändert. Ruſſenbank behauptet. Fonds ſtetig. Ruſſen von 1902 um 2 Proz. niedriger. Von Bahnen italieniſche auf Heimatland feſt. Sonſtige ohne Umſatz. Ruſſen von 1902 um 20 Pfg. niedriger. Von Schiffahrtsaktien Paketfahrt höher. Man weiſt darauf hin, daß der Entgang aus dem Frachten⸗ perkehr reichlich kompenſtiert wird aus dem guten Erlös verkauf⸗ ter Schiffe. Eiſenaktien weiter feſt. In zweiter Börſenſtunde Banken und Bahnen umſatzlos. Montan bei mäßigem Verkehr behauptet. In dritter Börſenſtunde ruhig und behauptet. Deutſche Waffen um 8 Proz. höher. 55 Berlin, 5. September. Schlußcourſe. Ruſſennoten 216.25 216,25 Herg⸗Märk. Bank 160.90 160.9 Ruſſ. Anl. 1902 91.80—.— br. Hyp.⸗Aet.⸗B.———. 5 Reichsanl. 108.3) 102.20] D. Grundſchuld⸗B.—.—— 4% Reichsanleihe 89.80 89.75 Dynamit Truſt 188.— 182.50 31½ Bd..⸗Obl. 00 100.— 100.10] Hochumer 206.20 807.70 8 Bad. St. A. 105.— 104.25 Konfolidation 441 70 444 70 34½% Bayern 100.20 100.10 Dortmunder Union.90 83.50 öpk, fächſ. Reute 88.70 88.70 Gelſenkirchener 222 20 222.50 4 9925 Farpener 217.10 216 60 3 Heſſen 87.70 87.8 Ithernta 270.——— 4 Italiener—.— 104.30 Jaurahlltte 251.50 251.— 1860er Looſe 154.70—.— Rurm⸗Revier 15.— 158— Gübeck⸗Büchener— 168.60 PBösnir 163.30 166.70 Marienburger—.———Schalt, G. u. 5⸗V. 580.— 530.— Elekt. Licht u. Kraft 120 70 121 70 Weſterr Alkaliw. 265.— 264 23 Aſchersleben Al. W. 171.60 170 75 Steinz. Friedrichsf. 281— 281 50 Tonwaren Wiesloch 138 70 188.50 Hanſa Dampfſchiff. 130.50 13/50 Wollkämmerei⸗Ak. 15,25 158.40 Oſtpr. Südbahn—.—— Staatsbahn⸗Aktien 187.30 0 Lombarvden 18 70 Canada Pactfic. Sh. 125.10 Heidelb. Str.&.B. Kreditaktien 204.50 204.60 Berl. Handels⸗Geſ. 16090 160.90 Darmſtädter Bank 143.50 143,45 4 Pfbr. Rh. W. BEr. 101.20 101.0 Bankak. 225.20 225.—] Mannh.⸗Nh. Tr. Dise. Comm. Aktſen 191.30 191.60 Fannengteßer 162.30 162.30 Drosdener Bank 155.— 155.— Hörder Bergw. 148.70 152.23 Privat⸗Diskont 2¾%, W. Berlin, 5. September.(Telegr.) Nachbörſe. Kredit⸗Aktien 904.50 204.70] Lombarden Staatsbahn 187.50 187.20[ Diskonto Komm. Pariſer Boͤrſe. Parle, 5, September. Anfangskurſe. 1 ——— 18.70 18.70 191.30 191.60 3% Rentte 98.45 98.54 Türk. Looſe 123.— 129.— Taliener 106.97 108.90Ottoman 570— 570 Spanter 87,70 88.—Rio Tinto 1870 1885 Türken D. 87.50 87.70 Bankdisk. 3% Berliner Produktenbörſle. Berlin, 5. Sept.(Tel.) Produktenbörſe⸗ Starke ruſſiſche Weizen⸗ und Gerſteabladungen wirkten ver⸗ flauend neben ſchwächeren Amerikapreiſen auf den hieſigen Markt, ſo daß die Preiſe auf der ganzen Linie nachgaben, ob⸗ wohl das Angebot bon Inlandsware nicht ſonderlich dringend auftrat. Hafer und Mais ebenfalls träge. Rübö! unberändert. Spiritus ungehandelt. Wetter: ſchön. Verantwortlich für Politik: Chefredakteur Dr. Paul Harms, für Feullleton, Kunſt, Volkswirtſchaft und den übrigen, redaktionellen Teilt J..: Dr. Paul Harms, für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeltung: Richard Schönfelder, für den Inſeratentell und Geſchäftliches: Karl Apfel. Druck und Verlag der Ire H. Haas'ſchen Buchdruckerei. Eruſt Müller. iſt ein angenehmes natür⸗ liches Abführmittel von ae end e 6 Wohlge⸗ mack und außerordent⸗ Orloinaf licher Wirkung, erprobt bei und Erwachſenen und Kindern, elnzig deick. in allen Fällen von Ver⸗ ſtopfung, träger Verdau⸗ ungstätigkeit und mangeln⸗ dem Appetit. In upotheken erhältlich⸗ ½ Slaſche Mr..50, ½ Fl. Mr. 180, Bestandtenle: Syr. Flel CaIHorn.(Speclall Modo Oalif. Fig Syrup Oo. pargt.) 75, Extr. Senn. Liquid. 20, EIix. Caryoph. eomp. ö. f uwelier, D 1, 3 N. Rosenhaſn, Faradeplatz. 3 Aunahme von Reparaturen, Neufertigungen. 6. Seite. General⸗Anzeiger. Mannheim, 5. September. Gauturnfeſt des Badiſchen Pfalz⸗Turngaus in Bockenheim. J Hockenheim, 5. Am verfloſſenen Samſtag nahm das Gauturnfeſt ſeinen Anf Schon im Laufe des Nachmittags trafen zahlreiche Turner un freunde hier ein. Abends ½8 Uhr fand die erſte Sitzu erichts im Gaſthaus zum„Stadtpark“ ſtatt. Daran an⸗ olgte um 9 Uhr das Feſtbankett haus zur Eintracht. Der Saal erwies ſich für die zahlreich n Turner und Turnfreunde als viel zu klein und mancher mit einem Stehplatz begnügen. Nachdem der Vorſtand des Turnvereins Hockenheim, Herr Ammer, die zahlreichen Feſt⸗ gäſte auf das Herzlichſte begrüßt hatte, ergriff der Gauvorſtand, H Benſinge r⸗Feudenheim das Wort, und brachte am Schluſſe ihrungen ein dreifaches„Gut Heil“ auf den 10. deut⸗ kreis aus. Hierauf ergriff Herr Profeſſor Weiß⸗ Schwetzingen das Wort zu einer zündenden Anſpräche, welche er in ein dreifaches„Gut Heil“ auf den Turnverein Hockenheim aus⸗ klingen ließ. Liedervorträge des Geſangvereins Sängerbund und kurneriſche Aufführungen des feſtgebenden Vereins wechſelten hierauf in bunter Reihenfolge einander ab. Der 2. Vorſtand des Turn⸗ vereins Hockenheim, Herr Buchhalter Heßelbacher, überreichte unter einer entſprechenden Anſprache dem 1. Vorſtand, Herrn Ammer, einen von den Mitgliedern geſtifteten ſilbernen Pokal. Am Sonntag Morgen um 5 Uhr wurde der Hauptfeſttag durch Tagreveille eingeleitet. Unter großer Beteiligung begann um 6 Uhr morgens das Ein zelwetturnen, woran ſich um 10 Uhr das Vereinswetturnen anſchloß. ſcachmittags ½8Uhr bewegte ſich ein ſtattlicher Feſtzug, an welchem ſich Zirka 40 beteiligten, durch die herrlich geſchmückten Straßen der Stadt nach dem Feſtplatz, dem ſogen. Stadtpark, woſelbſt ſich ſofort ein reges Leben und Treiben entwickelte Die hierauf von dem 1. Gauturnwart, Herrn C. Bitter„borgeführten allgemeinen Stabübungen, woran ſich zirka 650 Turner beteiligten, fanden bei ihrer exakten Durchführung den lebhafteſten Beifall des Publikums. Nachdem der Vorſtand des Turnvereins Hockenheim, Herr Ammer, die zahlreich erſchienenen Turner begrüßt hatte, ſprach Fräulein Eliſe Eiſinger in vorzüglicher Weiſe einen Prolog und über⸗ reichte dann dem feſtgebenden Vekeine eine Fahnenſchleife. Hieran ſchloß ſich um 6% Uhr die Preisberteilun g, welche folgendes Reſultat zeitigte: ſchließend f im Gaſt Oberſtufe: Joſef Nederath, Turnverein Rohrbach(70½ Punkte), Peter Klaus, Turnverein Hockenheim, Gg. Volz, Turnverein Seckenheim, M. Herb, Turnverein Germania St. Ilgen, Hch. Stuber, Turnverein Germania St. Ilgen, Mathias Antritter, Turnverein Hockenheim, Ir. Jung, Turnverein Schwetzingen, Mich. Neuert, Turnverein Leimen, Johann Rohmacher, Turnverein Rohrbach, Martin Hart⸗ mann, Turnverein Seckenheim, Joſef Münkel, Turngeſellſchaft Oftersheim, K. Neubauer, Turnverein Seckenheim, Joh. Winkler, Turnberein Rohrbach, Mathias Frei, Turnverein Seckenheim, Georg Kopp, Turnverein Hockenheim, Franz Fahnenſchreiber, Turnverein Altlußheim, Nikolaus Rühle, Turnverein Eppelheim, Johann Gott⸗ fried, Turnerbund Jahn Oftersheim, Ferdinand Herb, Turnverein Germania St. Ilgen, Peter Müller, Turnverein Eppelheim, Johann Laher, Turnerbund Germania Schwetzingen, Karl Hornung, Turn⸗ verein Altlußheim, Johann Brixner, Turnerbund Germania Plank⸗ ſtadt, Andreas Jäger, Turnverein Eppelheim, Franz Bortz, Turn⸗ vexein Leimen, Friedrich Weiß, Turnverein Hockenheim, Philipp Kiſtenmacher, Turnverein Leimen, Peter Zimmermann, Turnyperein Telephon 2328. Zu erfragen in der Erp. d.., Maologr.Apparal Rockarbeiterin zült Goerz⸗Dopp.⸗Auaſt, für Film und Platten preiswert zu ſofort geſucht. verkaufen. A Mheindanenhr. 20, Il MWertheimer& Dreyfus 2 Hoflleferant, 3.⸗Woh. komf. einger. ſof. be⸗ in beſter 2 Aushängekasten M. I. II781UU1 N 22L. 0 ziehbar 15 Näh. 2. 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Um 8 Ühr fand im Gaſthof „Eititracht“ ein Feſtball ſtatt, welcher einen f und nur allzu früh ſchlug den wackeren Turnern Heute Montag findet in den Anlagen des Stadtparks beluſtigung ſtatt. Gerichtszeſtung. * Mannheim, 3. Sept. Jerienſtrafkam mer. Vorſitzender Herr Landgerichtsrat Dr. Grohe. Vertreter der Staatsbehörde Herr Staatsanwalt Baumgartner. Zwei Ver⸗ gehen gegen§ 176 Ziff. 3 R. St.⸗G. bildeten die Tagesord⸗ nung der heutigen Sitzung. Beide Verhandlungen wurden unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit geführt. Im erſten Falle wurde der 17 Jahre alte Kaufmannslehrling Michael Reis aus Käferthal, der urſprünglich für den geiſtlichen Beruf beſtimmt war, ſich aber bald als Tunichtgut erwies, zu 3 Monaten Ge⸗ fängnis verurteilt. Rechtsanwalt v. Harder hatte ihn vertei⸗ digt. Im zweiten Falle handelte es ſich um einen Vertrauens⸗ mißbrauch. Der 43 Jahre alte Dienſtknecht Heinrich Oehl⸗ ſchläger aus Rohrbach hatte ſich in Sandhofen, wo er zu⸗ letzt bedienſtet war, an dem Töchterchen ſeiner Dienſtherrſchaft vergangen. Hier lautete das Urteil auf 10 Monate Gefängnis. * Karlsruhe, 4. Sept. Vor wenigen Monaten ge⸗ lang es, in Baden⸗Baden zwei Perſonen, den angeblichen Händ⸗ ler Rudolf Ganske aus Berlin und dem Reiſenden Julius Kuckels aus Weſterbauer, wohnhaft in Berlin, feſtzunehmen, die dringend verdächtig waren, in den letzten Jahren an ver⸗ ſchiedenen Orten Deutſchlands, insbeſondere in Baden, das Glücksſpiel gewerbsmäßig ausgeübt zu haben. Die eingehende Unterſuchung rechtfertigte dieſen Verdacht vollkommen und lieferte auch genügendes Material zu Erhebung einer An⸗ klage gegen Ganske und Kuckels. Der erſtgenannte Angeſchuldigte hatte auf den verſchiedenen deutſchen Rennplätzen, bei Hamburg, bei Berlin und in Iffezheim am Totaliſator gewettet, in Berlin in Privatwohnungen und in Baden⸗Baden in der Nacht vom 28. auf 29. Auguſt 1903 in einem Gaſthof im Zimmer des Mitangeklagten ſich an dem Spiele„Meine Tante, deine Tante“ teils als Bankhalter, teils als Spieler beteiligt. Dem An⸗ geklagten Kuckels war zur Laſt gelegt, daß er im Sommer 1903 in Baden, Köln, Mainz, Frankfurt und Iffezheim Wetten am Totaliſator einging, in der Nacht vom 28. auf 29. Auguſt 1903 zu Baden ſich an dem Spiele„Meine Tante, deine Tante“ be⸗ teiligte und außerdem verſchiedene Perſonen, von denen er wußte, daß ſie gewerbsmäßig Glücksſpieler waren, ſein Zimmer zum Spiel anbot und überließ. Die Karlsruher Strafka mmer verurteilte Ganske zu 6 Monaten Gefängnis, ſprach Kuckels von der Anklage wegen gewerbsmäßigen Glücksſpiels frei, be⸗ ſtrafte ihn aber wegen Vorſchub zum gewerbsmäßigen Glücks⸗ ſpiel mit 3 Wochen Gefängnis. .0. Konſtanz, 4. Sept. Die Berufung des Unter⸗ offiziers Ringwald vom hieſigen Regiment, der vom Kriegs⸗ gericht wegen eines unſtttlichen Attentats zu 2 Jahren Gefängnis und Degradation verurteilt worden war, wurde vom Ober⸗ kriegsgericht verworfen. Dagegen wurden dem verurteilten ſtatt 14 Tage 3 Wochen Unterſuchungshaft in Anrechnung gebracht. 1 N 8 0 5 5 Prinz Wilhelmſtr. 21 Waldhofſtr. 12 4. Stock 1 n e e e ohne vis--vis bill, zu vm. 100 Speiſekaſümer, elektriſches Licht, Koglenaufzug per ſofort öder 17209 ſpäter zu vermieten. 15238 5 Albert Speer, Architekt.) 8 110 r. Nulſe an ruhige einanſtraße J0 5. St. ſchöne]“ Jaullie zu verm. Rheinauſtraße 19 8 Näheres 1 4, 10, part. 16795 3 Zim. u. K. m. Bad ſol z. v. 1888 3 große Zimmer, Badezimmer, 17 5 Sf. ö ſch Küche ꝛc., Hochparterre, ſoſort Rheinh iuſerſtr.3 Zimmer.ſoder ſpäter zu vermieten. 1 Nüche mit Balkon per 1. Okt. bill.. Näh. Meerfeldſtr. 12, 4. Ot. zu verm. 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Bekanntmachung. Die Natural⸗ leiſtungen für die bewaffnete Macht im Frieden betr. Nr. 108 420J. Nach der Be⸗ ſuüümmung des§ 9 des Natural⸗ leiſtungsgeſetzes vom 13. Februar 1875 in der Faſſung des Geſetzes vom 24. Mai 1898,(Reichsge⸗ ſetzblatt 1893, Seite 361), erfolgt die Vergütung für vekabreichte Fourage mit einem Aufſchlag von 5% nach dem Durchſchnitt der höchſten Tagespreiſe des Ka⸗ lendermonats, welcher der Liefe⸗ rung vorgusgegangen iſt, Nach der gemäß Ziffer II der Verordnung vom 21, Septeſiber 1887(Geſetzes⸗ u. Verordnungs⸗ blatt 1887, Nr. 27, Seite 320) ergangenen Veröffentlichung der höchſten Durchſchnittspreiſe der nach dieſer Anordnung in Be⸗ facht kommenden Marktorte, welche mit einem Aufſchlag von 5% zu verkünden ſind, betragen die den im Monat Auguſt 190⸗ erfolgten Fonragelieferungen in diesſeltigem Amtsbezirk zu Grunde zu legenden höchſten Tagespreiſe einſchließlich des Zuſchlags von 50/ für 100 kg Hafer 16 M. 80 Pfg. Roggenſtroh 4„ 73„ Heu 0 Mannheim, den 2. Sept. 1904. Großh. Bezirksamt. Dr. Bachert. 4028 Anna Chun 18.31.* Anfertigung moderner Damen- und adergarderobe 5 in und ausser dem Hause, 10770 bur Landwirtschaft U. Klelngewerbe. Für das, Benzin u. Spiritus FP. Hoffmann, Elsengiesserel und Maschinen-Fabrik Mannheim. 5 Unterfent Gründl. Klavlerunterrſ t erteilt ein Fräulein, das konſer⸗ vatoriſch ausgebildet wurde zu Handelsregiſter. Zum Handelsregiſter Abt, B, Band II,.⸗Z. 26, wurde heule eingetragen: Firma„Teſſeraux Stof⸗ fels, Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung“ Mann⸗ heim: Gegenſtand des Unter⸗ nehmens iſt die Ausführung von Bauarbeiten aller Arten, insbe⸗ ſondere von Beton⸗ u. Monierkon⸗ ſtruktionen, ſowie die Erſtellung und der Betrieb vonEinrichtungen, welche dieſen Zwecken dienen. Das Stammkapttal beträgt 35000 Mark. Geſchäftsführer ſind: Joſef Teſſeraux, Ingenieur, Mannheim und Peter Stoffels, Kaufmann, Mannheim. Geſell⸗ ſchaft mit beſchränkter Haftung, Der Geſellſchaftsvertrag iſt am 1. September 1904 feſtgeſtellt. Zur Vertretung der Geſellſchaft und Zeichnung der Firma iſt die Mitwirkung von zwei Geſchäfts⸗ führern oder von einem Geſchäfts⸗ führer und einem Prokuriſten er⸗ forderlich. Die Geſellſchafterin Joſef Teſſeraux Ehefrau, Emilie geb. Schmetz in Mannheim bringt das ihr gehörige Reichspatent No. 149,555 nebſt allen etwaigen ſpäteren Zuſatzpatenten in An⸗ rechnung auf ihre Stammeinlagz im Werle von 15000 Mark in die Geſellſchaft ein. 4487 Mannheim, 3. September 1904. Gr. Auitsgericht. Güterrechtsregiſter. Zum Güterrechtsregiſter Bd. V wurde heute eingetragen: 1. Seite 540, Friedrich, Gottlob, Magazinarbeiter in Sandhofen und Katharina geb. Böh: Nr. 1. Durch Vertrag vom 2. Auguſt 1904 iſt Gütertreunung vereinbart, 2. Selte 341, Stoll, Georg, Schloſſer in Mannheim u. Luiſe geb. Eckert: Nr. 1. Durch Vertrag vom 6. Auguſt 1904 iſt Errungen⸗ ſchaftsgemeinſchaft vereinbart⸗ 8. Seite 342, Müller, Friedrich, Milchhändler in Mannheim und Marie geb. Honold: Nr. 1. Durch Vertrag vom 22. Auguſt 1904 iſt Gütertrennung vereinbart, 4. Seite 348, Ladterner, Karl, Metzger in Feudenheim und Eliſabeth geb. Vollrath: Nr. 1. Durch Vertrag vom 25, Auguſt 190c iſt Gütertrennung vereinbart. 5. Seite 344, Zanten, van Dirk, Hafenarbeiter in Mannheim und Barbara Margareta geb. Berlieb: Nr. 1. Durch Vertrag vom 30, Auguſt 190 iſt Gütertrennung vereinbart. 4438 6. Seite 345, Wolf, Valentin, Hochbauwerkmeiſter in Mann⸗ heim und Eliſabeth geb. Löſch: Nr. 1. Durch Vertrag vom 26. Auguſt 1904 iſt Gütertrennung vereinbart. Vorbehaltsgut der Frau iſt das im Vertrage näher bezeichnete Vermögenselnbringen derſelben. Mannheim, s. September 1904,. Gr. Amtsgericht J. wangs⸗Yerſteigerung. N 6. 75. 16. nachmittags 2 Uuhhr werde ich im Pfandlokal 4,5 dahier gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffent⸗ lich verſteigern: 17818 10 ſeidene Kleider, ein Sekretär, 1 Bücherſchrank, 2 Gig und 1 Phaeton. Mannheim, 5 Sept. 1904. Scheuber, Gerichtsvollzieher. ieeeeeeeeeeeeeeeeeeeee Zwangs⸗erſteigerung. Dienstag, den 6. ds. Mts., namittags 2 uhr werde ich im Pfandlokal Q 4, 5 hier im Vollſtreckungswege gegen Barzahlung öffentlich verſteſigern: 450 Flaſchen Weißwein, 2 Klavſere, 1 Bülffet, verſchied ene Oelgemälde, Schreibtiſche, Spie⸗ gel und Bodenteppiche, 1 Kaſſen⸗ ſchrank, 2 Bücherſchränke und Anderes. 17816 [Mannheim. mäßigein Preiſe. Offert. unter] Anſchließend hieran etwa um Nr. 1799b an die Erped. d Bl. 4 Uhn iur Renban Rheinhäuſer⸗ Stud, theol. et phil, sucht ſtraße 123 Stelle als(resp. zur Ca. 21 Stück Treppenſteine. Erteilung tägl. Nachhilfe) aneinen! Mannheim, 5. Septbr. 1904. od. zwei Schiller d. Gymnas, oder Lindenmeier, ealgymnas. geg. fr. Stat. Besch. Gerichtsvollzieher. Auspr. Of. U. N. 1821 a. fl. Expod. Handelsregiſter. Zum Haupelsregiſter Abt. A. wurde heute eingetragen! 1. Band IV.,.⸗Z. 187, Firma „C. Boehm“ in Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. 2. Band VI.,.⸗Z. 210, Firma „Jul. Eglinger& Co.“ in Mannheim. Die Prokura des Heinrich Bickel iſt erloſchen; die Geſamtprokura des Robert Mayer iſt in eine Einzelprokura umge⸗ wandelt. 3, Band XI.,.⸗Z. 22, Firma „Union Bankeffecten& Commerzhaus Kieſer& Comp.“ in Manuheim. Die Geſellſchaft iſt mit Wirkung vomn 1. September 1904 aufgelöſt und das Geſchäft mit Aktiven und Paſſiven und ſamt der Firma auf den Geſellſchafter Auguſt Klüting übergegangen. 4. Band XI.,.⸗Z. 88, Firnig „Univerſa Paul& Hedwig Hanſen“ in Mannheim. Die Geſellſchaft iſt mit Wirkung vom 1. Auguſt 1904 aufgelöſt; Paul Hanſen, Kaufmann in Vonn iſt als Liquidator beſtellt. 5. Band XI.,.⸗Z. 64, Firma „Rechts,& Immobilien⸗ Bureau Annweiler& Mayer“ in Mannheim. Die Firmg iſt geändert in„Rechts⸗ «„ Immobilien⸗Burean Ludwig Annweiler. Wen⸗ delln Mayer in Heidelberg iſt als Prokuriſt beſteut. Die Ge⸗ ſellſchaft iſt mit Wirkung vom 31. Auguſt 1904 aufgelöſt und dgs Geſchäft mit Aktiven und Paſſiven auf den Geſellſchafter Ludwig Anuweiler mit dem Rechte übergegangen, dasſelbe unter der Firma„Rechts⸗& Immobilten⸗Bureau Ludwig Annweller“ welkerzüführen. 6. Band XI.,.⸗Z, 67, Firma „Burkhard Schwenzke“ in Mannheim. Juhaber iſt Burk⸗ hard Schwenzke, Buchbinder in Geſchäftszweig; Geſchäſtsbücherfabrik und Buch⸗ druckerkl. „Iſrgel Weil“ in Mannbeim. Juhaber iſt Ifrael Weil, Kauf⸗ mann in Mannheim. Geſchäfts⸗ zweig: Agentur in Immobilien und Hypotheken. 8. Band XI,.⸗Z. 69: Firma „Schmucker& Werling“ in Maunheim. Perſönlich haftende Geſellſchafter ſind: Jakob Schmucker, Weinhändler in Mannheim und Johann Werling, Küfermeiſter in Mannheim. Offene Handelsgeſellſchaft. Die Geſellſchaft hat am 1. September 1904 begonnen. Geſchäftszweig: Weinhandlung. 4439 Mannheim, 3. Septbr. 1904. Gr. Amtsgericht J. Farrenkauf. 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Nachmittags 1½ Uhr: Festessen im„Friedrichspark“. 55 6½„ Festvorstellung im Gr. Hof- und Nationaltheater. Vorstehendes Festprogramm bringen wir zur öffentlichen Kenntnis und beehren uns, die Einwohner Mannheim's zur Teiinahme an dieser Feier ganz ergebenst einzuladen. Damit verbinden wir das Ersuchen, am Festtage die Häuser festlich zu beflaggen. Einzeichnungslisten für das Festessen(4 Mk. 50 Pfg. mit Musik ohne Wein) liegen auf dem Bezirksamt, dem Rathaus und im Friedriechspark auf.“) Mannheim, den 30, August 1904. 4439 Der 61. Amtsvorstand: Der Oberbürgermeister: . Lanz. itter. *) Die Teilnehmer am Festessen werden gebeten, für die Aus⸗ wahl ihrer Plätze selbst Sorge zu tragen. Abgestempelte Karten hierzu sind am Eingang des Saales von 11 Uhr ab zu haben. Hochschule für Musik in Mannheim (Opecn- u. Schauspielschule). Unter dem Protektorat Ihrer Königlichen Hoheft der Grossherzogin Luise von Baden. Das neue Unterrichtsjahr beginnt Donnerstag, 15. September 1904. Unterricht in allen Zweigen der Tonkunst. Pollständige theoretisch- praktische Aüsbildung von Instrumentalisten, Sängern, Dirigenten, Komponisten und Lehrern. Ausbildungsklassen für Vorgeschrittene. Vorbereitungsklassen für Anfänger im Klavier-, Violin- und Violincellospiel. Hospitanten für den Unterricht in einzelnen Fächern. Instrumentalschule(Klavier, Orgel, Streichinstru- mente, Blasinstrumente, Harfe, Solo- und Ensemble- gpiel, Konzert-, Kammer- und Kirchenmusik). Gesang- und Opernschule(Stimmbildung, Solo- Ensemble- und Chorgesang, Konzert-, Oratorien- und OQpernstudium, Deklamation und Mimik, Dramatische Darstellung, Praktische Bühnenübung, Italienische Sprache). Schauspielschule ODeklamation, Mimik, Praktische Bühnenübung). 50723 Theoretische Fächer(Allgemeine Musiklehre, musika⸗ lisches Diktat, Harmonielehre, Kontrapunkt, Canon, Fuge, Kompositionslehre, Formen- u. Instrumentations- lehre, Partiturspiel, Anleitung zum Dirigieren). Kurse für Klavierlehrer und Klavier- lehrerinnen(Methodik des Klavierunterrichts, Unterweisung in den Prinzipien der Pädagogik). [Vorlesungen Über Musik-Literstur und Kunstgeschichte, Anmeldungen zum Zintritt werden bis I. September schriftlich an die Direktion erbeten; nach dem 1. September ist das Sekretarlat zur Entgegennahme von Anmeldungen nachmittags—5 Uhr geöfknet. Prospekte und Jahresbexichte sind vom Sekretariat der Hochschule für Musik zu beziehen. Die Direktion: Wilhelm Bopp. 5 Von fler Reise e t 98 5 eZlal-Arz Dr. Sack, iun Aankranlke „—————— * HMeflügel. Auf die Feiertage empfehle hochprima Geflügel am hiesigen Platze, geschächtet mit Siegel und zwar schwere: 51448 Gangse Anten Hahhmnen Hühner zu den bekännt stets billigsten Preisen. Telebh. dakob Durler, G 2, 18. PEPEPe Apothekereleven bereitet zum xamen vor Apotheker u. Chemiker Dr. pil. und Capes reinigt und kürbt in kürzester Zeit die Fürberei Ed. Printz, Mannheim, M 1. 4. P 6, 24. G 3, 9. Off. u. Nr. 1741 B. M. a. d. 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Die Kündigungsfriſt ſoll auch für die Probezeit gelten. „Das Gehalt ſoll der Genehmigung durch die ſtädtiſchen Körperſchaften während des Probejahres 3600., nach der Anſlellung aber 4000., ſteigend alle 3 Jahre un 300., das letzte Mal um 200 M. bis zum Höchſtbefrage von 3000 M. jährlich betragen. Bewperher, die ſich bereits in größeren kaufmänniſchen Spedi⸗ tionsgeſchäften, insbeſondere im Schiffsabfertigungsverkehr bewähr! baben, werden aufgefordert, ihre Meldungen mit einem ſelbſtge⸗ ſchriebenen Lebenslauf und den Zeugniſſen bis zum 15. Septem⸗ ber ds. Is, bei dem unterzeichneten Magiſtrat einzureichen. Perſönliche Meldungen werden anheim geſtellt. Königsberg i Pr., den 1. September 1904. Magiſtrat Königlicher Haupt⸗ und Reſidenzſtadt: Körte. 3295 Für mein Putzgeschäft suche für sofort I. Verkäuferin gegen hohes Salair. Offerten mit Ge- haltsansprüchen, Photogr. u. Zeugnis- absehrift an 5745 M. 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