Badiſche Volkszeitung. Abonnement: 0 ſch 5 90 70 Pfeunig monatlich. Bringerlohn 20 Pig. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag WM..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg. E 6, 2. der Stadt Mannheim und Umgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verhreiletſte Zeitung in aMannheim und Amgebung. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim““ Telephon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ E 6, 2. Inſerate: nahmev. Druckarbeiten 841 Die Colonel⸗Zeile.. 20 Pfg. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. Redaktioen. 377 Auswärtige Inſerate. 25„ Expedition„ 218 Die Reklame⸗Zeile. 60„— Für unverlangte Manuſkripte wird keinerlei Gewähr geleiſtet.. Füiale(Friedrichsplatz) 815 Nr. 430. Donnerstag, 15. September 1904.(Abendblatt.) Politiische(Gebersicht. *Mannheim, 15. September 1904. Der Kaiſer und die Flottenmanöver. Die ſchon erwähnte kaiſerliche Ordre an den Abmiral v. Koeſter aus Anlaß der vom Kaiſer perſönlich geleiteten Manöver der aktiven Schlachtflotte lautet wörtlich: Nachdem die von mir geleiteten Flottenmanöver ihren Abſchluß gefunden haben, nehme ich gerne Anlaß, Ihnen auszuſprechen, daß die Vorführung der aktiven Schlachtflottemeine vollſte Zu⸗ friedenheit gefunden hat. Die Schiffe und ihre Beſatzungen ließen bei der Parade erkennen, daß auf ihre äußere Erſcheinung diejenige Sorgfalt verwendet iſt, welche einem geſunden, inneren Schiffsdienſt entſpricht. Bei den taktiſchen Exerzitien trat die Exakt⸗ heit beſonders vorteilhaft hervor, mit der die Poſten von den einzelnen Schiffen eingenommen und gehalten, die Uebergänge ausgeführt wurden. Es iſt mir dies ein erfreulicher Beweis dafür, daß die Führung der Schiffe überall feſt in der Hand der Befehlshaber liegt. Im Aufklärungsdienſt haben die Manöver gezeigt, daß auch auf dieſem Gebiete ein weiterer weſentlicher Schritt vorwärts gemacht iſt. Wie ich ſchon aus Anlaß der Parade bei Altona ſagen konnte, daß das Landungskorps ſein Examen gut beſtanden habe, ſo kann ich dies heute mit Bezug auf die Geſamtleiſt ung meiner Flotte nur wiederholen. Ich erſuche Sie, den Admiralen, Kommandanten und Offizieren meine vollſte Anerkennung, ſowie die aus der Anlage erſichtlichen Gnadenbeweiſe bekannt zu geben und den Mann⸗ ſchaften meine volle Zufriedenheit mit ihrem Eifer, ihrer Haltung und ihren Leiſtungen auszuſprechen. Der vorteilhafte Ein⸗ druck, den das Aeußere und das tadelloſe Auftreten der Beſatzungen der aktiven Schlachtflotte überall im Auslande erweckt und hinter⸗ laſſen hat, erfüllte mich mit beſonderer Genugtuung. De Ordens⸗ dekorationen für Angehörige der Schlachtflotte und der derſelben vorübergehend zugeteilten Schiffe, ſoweit ich die Dekorationen den Betreffenden nicht bereits ſelbſt behändigt habe, folgen zur Aus⸗ händigung anbei. Brunshüttel, an Bord meiner Hacht„Hohen⸗ zollern“, den 10. September 1904. gez. Wilhelm I. R. Aus gleichem Anlaß hat der Kaiſer dem Admiral v. Koeſter eine beſonders auszeichnende Kabinettsordre zu⸗ gehen laſſen, worin deſſen große perſönliche Verdienſte um die Ausbildung der Flotte höchſte Anerkennung finden. Das Zentrum und die Militärpenſtonsgeſetz⸗Reform. Die Feſtſetzung der Friedenspräſenzſtärke auf fünf Jahre wird 105 einer von dem Führer der Zentrumspartei, Dr. Spahn, unlängſt gehaltenen Rede keinen Schwierigkeiten be⸗ gegnen. Dagegen ſind nach ihm für das Militärpenſionsgeſetz Schwierigkeiten zu erwarten. Und zwar einmal wegen der Ab⸗ weichung der Sätze in den neuen Entwürfen von den Zivil⸗ penſionen und dann vor allem wegen der finanziellen Vor⸗ bedingungen. Wir möchten glauben, es werde ſich im Reichstag leicht eine Mehrheit zuſammenfinden, welche anerkennt, daß die Verhältniſſe im Militär⸗ und Zivilweſen in Bezug auf die Penſtonierung durchaus verſchieden liegen. Wir möchten weiter⸗ hin glauben, daß ſich eine Mehrheit im Reichstag nicht ſchwer zuſammenfinden werde, um die finanziellen Vorausſetzungen einer anderweiten Ordnung des Penſionsweſens für die Ange⸗ hörigen des Militärſtandes zu gewinnen, wie ſie zur Zeit dringlich und auch in anderer Beziehung erwünſcht erſcheint. Ein Kulturkampf in Rumänien? Die rumäniſche Regierung will jetzt energiſche Schritte tun gegen die Schulſchweſtern der franzöſiſchen Kongre⸗ gation Notre Dame de Sion, die in Bukareſt, Jaſſy und Galata Töchterpenſionate unterhalten und darin katholiſche Proſelyten⸗ macherei treiben. Schon früher wurden lebhafte Klagen von Eltern orthodoxer Mädchen, die dieſe Penſionate beſuchen, laut, daß ihre Töchter zum Uebertritt zur katholiſchen Kirche ver⸗ leitet, ja zum Teil ſogar veranlaßt würden, den Schleier zu nehmen. Jetzt hat man bei einer dieſerhalb angeſtellten Unter⸗ ſuchung an 30 neuen Fällen dieſe Proſelytenmacherei neu be⸗ ſtätigt gefunden, auch wurde feſtgeſtellt, daß die orthodoxen Schülerinnen direkt und indirekt gezwungen wurden, dem katho⸗ liſchen Gottesdienſte beizuwohnen. Auch ſonſtige Uebelſtände wurden bei jener Unterſuchung in den Penſionaten vorgefunden, ſo, daß der Unterricht teilweiſe von nicht autoriſierten Lehrern erteilt werde und daß Lehrmethoden und Bücher angewendet wurden, die ſeitens des Kultusminiſteriums verboten ſind. Da nun auch den behördlichen Anordnungen, dieſe Uebelſtände zu beſeitigen, keine Folge gegeben wurde, ſo iſt die Angelegenheit vor den permanenten Rat des öffentlichen Unterrichts verwieſen, welcher möglicherweiſe die Schließung jener Penſionate aus⸗ ſprechen wird. Kaiſermanöver 1904. XI. Bobitz, im Manövergelände, 14. Sept. Das Barometer ſteht ſchlecht, der Himmel iſt trübe, und ein naßkalter Wind geht über die Stoppeln. Das Bepdürfnis nach einem Glas Rotwein iſt bereits während der morgenlichen Eiſenbahnfahrt allgemein. Wenigſtens regnet es nicht mehr wie geſtern abend, wo ſtundenlang Güſſe die biwakierenden Truppen überraſchten⸗ armen Leute ſahen böſe aus heut früh, durchnäßt und verklammt, und über und über beſchmutzt von den Märſchen in den grundloſen Lehmwegen. In Lübeck hinderte der Regen die Neugierigen nicht, geſtern abend ſtundenlang am Rathaus zu ſtehen, um die Anfahrt der Fürſt⸗ lichkeiten und höheren Offiziere zu dem Diner des hohen Senats zu ſehen. Vor dem alten Portal in der Breiten Straße ſtand ein Dop⸗ pelpoſten, auch im Innern des Rathauſes hielten Ehrenpoſten die Wache. Senatspräſident Dr. Klug empfing mit den Senatoren die Gäſte im Audienzſaal, geſpeiſt wurde im Bürgerſchaftsſaal, und ſehr gut. Dr. Klug ſaß zwiſchen dem Prinzen Heinrich und dem Groß⸗ herzog von Oldenburg. Feinſchmecker rühmten die verſtändnisvoll aufgebaute Reihenfolge der Speiſen und prieſen beſonders Forellen und einen Erbacher aus dem Weinkeller des Prinzen Albrecht. Die Gaſtfreiheit Lübecks bewährte ſich aufs Glänzendſte, und die Herren aus Mitteldeutſchland und Süddeutſchland lernten bald auf die freundliche Einladung„Ick trink di to“ mit dem commentmäßigen „dat doh!“ Beſcheid zu tun. In der Kriegsſtube und im langen Haus hielt man Cercle, in jenen altehrwürdigen Räumen, deren gediegene Pracht mit ihrer Wohnlichkeit wetteifert. Draußen auf dem Marktplatz konzertierte eine Militärkapelle; im flackernden Schein der Flambeaux, im rauſchenden Regen, gab die einzige Fagade der berühmten Ratsmarktecke ein phantaſtiſch düſteres Bild. Viele Teil⸗ nehmer der Feſtlichkeit, auch Herzog Paul, beteiligten ſich an einer Nachfeier in dem altberühmten Haus der Schiffergeſellſchaft und wohl ſelten ſah man ſo viel glänzende Uniformen zwiſchen den Holz⸗ bänken und unter den Schiffsmodellen in der alten Gildenſtube. Die Die Kriegsgliederung bei den manöverierenden Parteien iſt endlich bekannt gegeben worden. Sie bringt wenig Neues, nachdem bereits die Paraden bei den Korps kriegsmäßig formiert waren. Das Folgende ſei nachgetragen: das Gardekorps(Gen. d. Inf. v, Keſſel) hat 39½ Kompagnien, 44 Schadronen, 38 Batterien. Bei jeder der 3 Infanterie⸗Diviſionen ſtehen 5 Schwadronen und 12 Batterien; dazu kommt die Luftſchiffer⸗Abteilung und die Korps⸗ telegraphen⸗Abteilung. Die Eskadron Garde⸗Jäger zu Pferde iſt auf die höheren Stäbe und Infanterie⸗Truppenteile verteilt. Die Garde⸗Kavallerie⸗Diviſion hat 29 Schwadronen, 2 reitende Bat⸗ terien, 2 Maſchinen⸗Gewehr⸗Abteilungen und eine Abteilung vom Garde⸗Pionier⸗Bataillon. Das IX. Armeeokrps zählt 37 Kompag⸗ nien, 45 Schwadronen und 38 Batterien; dazu Luftſchiffer⸗Agei⸗ lung und Korps⸗Telegraphen⸗Abteilung. Diviſions⸗Kabvallerie und Artillerie iſt wie beim Gardekorps verteilt; die Kavallerie⸗ Diviſion A hat 20 Schwadronen, 2 reitende VBatterien und eine Maſchinen⸗Gewehr⸗Abteilung ſowie ebenfalls einige Pio⸗ niere. Die Stellung des Korps am heutigen Morgen entſprach im allgemeinen der Lage des Biwacks, wie wir ſie geſtern bereits angegeben hatten, das rote Korps hinter die Stepe⸗ nitz zurückgedrängt, ſeine Kavallerie am rechten Flügel das Garde⸗ korps gegenüber, weſtlich der Stepenitz. Nachzutragen vom geſtrigen Kampfe wäre übrigens nur noch die Bewegung der Kavallerie: Die Kapallerie⸗Diviſion& hat öſtlich Rhena die Garde⸗Kavallerie attackiert, welche von ihr über Köchelsdorf zurückgedrängt wurde⸗ Später hat die Garde⸗Kavallerie⸗Diviſion auf dem linken Flügel des Gardekorps eingegriffen, ihr Angriff wurde aber abgeſchlagen. Die Garde⸗Kavallerie ſtand, wie ſchon bemerkt, heute morgen hinter dem linken Flügel ihres Korps. Bei Rot hatte die 17. Diviſion den rechten, die 18. den linken Flügel inne, bei Blau die 2. Garde⸗ Diviſion den linken, die 3. den rechten. Die Vorpoſten⸗Ketten zogen ſich zwiſchen den Gros hin und bogen an den nördlichen Flügeln nach Weſten ab, wo ſie ſich nord⸗ſüdlich gegenüberſtanden. Die Abſichten für den heutigen Tag waren folgende: Das 9. Armeekorps ſtellt ſich um 7 Uhr vormittags zum Angriff bereit, mit der 17. Infanterie⸗ Diviſion bei Naſchendorf⸗Qugal, mit der 41. Infanterie⸗Divifton nördlich Kl.⸗Kraukow, und mit der 18. Infanterie⸗Diviſion bei Bobitz; die Kavallerie⸗Diviſion A geht gleichzeitig gegen Degtow⸗ Praotshagen vor. Während ſich alſo die Diviſtonen nach dem Biwakieren in aller Frühe etwas nach Nordoſten zuſammenzogen, Die Front ging die Kavallerie näher an den rechten Flügel heran. lag gegen Südweſten. Das Gardekorps wollte ebenfalls angreifen. Zum Vormarſch ſollten um halb 7 Uhr mit dem Anfang ihrer Gros bereitsſtehen: Die 3. Garde⸗Infanterie⸗Diviſion an der Stepenitz auf dem Wege Groß⸗Eichſen—Mokenow, die 1. Garde⸗Infanterie⸗ Diviſion bei Mühlen⸗Eichſen, die 2. Garde⸗Infanterie⸗Diviſton bei Rütling, auf dem Wege nach Peſtorfer⸗Steinfort: die Garde⸗ Kavallerie⸗Diviſion bei Diedrichshagen. Das Gardekorps ſtand alſo um halb 7 Uhr mit der Front nach Nordoſten und hatte ſeine Kavallerie an den linken Flügel vorgezogen. Die 37. Brigade(rot) war geſtern morgen am Wohlenberger Wick bei Wismar gelandet worden, wie wir hören, ohne Schwierig⸗ keiten. Zuerſt war das Landungskorps der Marine ausgeſchifft worden, in Kuttern, und hatte die Uferhöhen beſetzt; dann ging die Ausſchiffung der Infanterie und der berittenen Truppen glatt vor ſich; für die Pferde hatten die Pioniere inzwiſchen eine Brücke gebaut. Die Truppen bezogen Biwaks und ſtanden heute morgen um 9 Uhr bei Gr.⸗Walmstorf, nordöſtlich von Grevesmühlen, weſtlich von Wismar, zur Unterſtützung des 9. Korps. Cagesneuigkelten. — Ueber die Tätigkeit der Kommiſſion zur Beobachtung des „Klugen Hans“ werden jetzt Einzelheiten bekannt. Auf dem Hofe des Grundſtücks in der Griebenowſtraße in Berlin war ein Zelt⸗ dach ausgeſpannt, ſo daß die Herren ungeſtört mit dem Pferd arbeiten konnten. Der Hof war für das Publikum abgeſperrt. Das Tier wurde Tag und Nacht überwacht und der Stall unter Verſchluß ge⸗ halten. Die Arbeiten der Kommiſſion dauerten an manchen Tagen bis zu fünf Stunden. Den Vorſitz hatte Herr Geheimrat Stumpf; Jede neue Verſuchsreihe wurde zunächſt durchgeſprochen und dann unter dem Zelt vorgenommen. Sehr oft wurden Verſuche wiederholt. U. a. traten die Hexren Kommiſſionsrat Buſch und Profeſſor Nagel wisderholt als ſcharfe Kritiker auf, ſo daß auf ihren Wunſch weitere Verſuche gemacht wurden. Von den für die Beurteilung entſcheiden⸗ den Verſuchen teilt die„Tgl..“ folgende mit: Herr bon Oſten wurde bon einem Mitgliede der Kommiſſion vom Hofe geführt, darauf ſtellte ein anderes Mitglied eine Aufgabe und beauftragte einen Dritten, dieſe aufzuzeichnen. Herr Schillings ſtellte dem Pferde dieſe Auf⸗ gabe und berkieß dann den Hof. Jetzt wurde Herr von Oſten wieder hereingeführt, dem das Pferd die Aufgabe, die dem Fragenden natür⸗ lich unbekannt war, ohne Schwierigkeiten löſte. Auf Veramnlaſſung des Herrn Direktors Buſch mußte Hans ſich auch im Feſtſtellen von Farben verſuchen. Er holte farbige Tücher, die in einiger Entfernung niedergelegt waren. Auf fünf Papptafeln wurden fünf Namen von Herren der Kommiſſion aufgeſchrieben. Einer von dieſen trat vor das Pferd. Darauf wurde Hans gefragt, ob er die Herren kenne. Auf ſein Kopfnicken wurde er gefragt:„Wo ſteht der Name des Herrn von X. 2“ Hans berührte die betreffende Tafel mit ſeinem Kobf und kam dann rückwärts auf ſeinen Platz zurück. Nachdem die Jweifel darüber, ob Hilfen unbewußter Art vorlägen, beſeitigt waren, kontiten die Herren ihre Arbeit als erledigt auſehen. Sie wollten lediglich entſcheiden, ob bei der Vorführung des Tieres Tricks vor⸗ genommen wurden oder nicht. Die Fragen, welche Gebiete Hans beherrſcht, wie weit er vorgeſchritten, ob er noch auf andere Weiſe ſich betätigen kann, lagen nicht zur Beurteilüng bor, das ſoll von einer wiſſenſchaftlichen Kommiſſion geprüft werden, die nun wohl doch zuſammenberufen werden dürfte. Die vielfach laut gewordene Anſicht, daß bei den Verſuchen Herr von Oſten und Herr Schillings ganz ausgeſchaltet werden müßten, war nicht durchzuführen, da ſich ein ſolches Tier nur ſehr ſchwer an fremde Menſchen gewöhnt. Die Herren wollen ihr Protokoll der Regierung zur Verfügung ſtellen. — An der Wiege des kleinen Zarewitſch hat, wie ein engliſcher Korreſpondent berichtet, eine ſeltſame Feierlichkeit ſtattgefunden. In der Familie der Zarin iſt 23 die Glückszahl. An dem 23. eines Monats ſah ſie zum erſten Mal ihren zukünftigen Gatten, und ein Dutzend glückliche Ereigniſſe ihres Lebens ſind danach auf jenen Glückstag gefallen. Die Kaiſerin beſtimmte deshalb, daß der 23. Tag im Leben des Kindes durch eine beſondere Feier ausgezeichnet werden ſollte. In Begleitung ihres Gemahls und des Paters Gleb Zagorsky, der in der letzten Zeit viel in Peterhof weilte, ging ſie an die Wiege des Kindes und ſprach Gebete für ſein zukünftiges Wohl. Dann band ſie ein kleines mit Juwelen beſetztes Heiligenbild an das Fußende der Wiege, nahm das Kind auf den Schoß und der Zar bot ihm feierlich Brot und Salz, in der Art, wie es der ruſſiſche Muſchik tut. Die Zarin verläßt das Kind ſelten, und jeden Morgen vor dem Ankleiden klopft der Zar an die Tür des Zimmers, in dem das Kind in ſeiner blauen Wiege ruht, und fragt:„Wie geht es Aljoſcha heute?“ Nikolaus II. nimmt naturgemäß das lebhafteſte Intereſſe an der Entwicklung des Kindes und hält ihm beſonders gern verſchiedene Gegenſtände hin, um zu ſehen, was es am feſteſten im Händchen halten wird. Als der Kaiſer ihm eine große emaillierte Koſakenpfeife hinhielt und das Kind nach dem Rohr griff, ſagte die Zarin, wie erzählt wird:„Mein Kind wird ein Koſak werden.“ In Peterhof iſt alles dem Wohlbefinden Aljoſchas untergeordnet, und ſeine jungen Schweſtern fühlen ſich ſehr zurückgeſetzt. Die Groß⸗ fürſtin Olga ſoll ſich bereits ſehr mißliebig über den Eindringling geäußert haben, der ſie davon abhält, ihre Mutter zu ſehen, ſo daß ſie ſich eine ernſthafte Rüge zugezogen hat. — Die vornehmen ruſſiſchen Damen und der Krieg. Die ſchwere Prüfung, die Rußland in dieſen Tagen über ſich ergehen laſſen muß, die einander durch Stiftungen und Dienſte für das Vaterland zu überbieten ſuchen. Die Fürſtin Juſſupow, Gräfin Sumarokow⸗Elſton, die vielleicht das größte Vermögen in Rußland beſitzt, hat für die im Kriege Ver⸗ wundeten ſchon rieſige Summen geſpendet. Außerdem verdankt man ihr die Schaffung eines ganzen Sanitätszuges für die Verwundeten, der ein Muſter an techniſcher Vollkommenheit und Bequemlichkeit iſt. ein wirklich fahrendes Lazarett. Dieſer Sanitätszug iſt nach den Aufträgen der Fürſtin Juſſupow und ganz auf ihre Koſten erbaut haf den Pakrfokismus der bornehmen ruſſiſchen Damen angefellerk, Der„Gaulois“ zählt einige ihrer Leiſtungen auf. worden. Auch die Gräfin Bobrinski aus Moskau hat einen ganzen Zug zur Verproviantierung der Truppen und zur Hilfe für die Ver⸗ wundeten auf den Kriegsſchauplatz geſchickt. Eine andere Gräfin Brobrinski iſt Vorſitzende einer philantropiſchen Geſellſchaft, die ſich beſonders mit den Opfern des Krieges, die Krüppel bleiben, beſchäf⸗ tigt. Die Fürſtin Bieloſſelski⸗Bielozerski hat eine Geſellſchaft be⸗ gründet, die zur Unterſtützung der Witwen und Waiſen der im Kriege gefallenen Soldaten beiträgt. Die Gräfin Schuwalow, geborene Oſten geſchickt und eilt ſelbſt dahin, um den Verwundeten Hilfe zu bringen, und auch die Gräfin Speranski begibt ſich ſelbſt auf den Kriegsſchauplatz. Sie will als barmherzige Schweſter die Leiden der Verwundeten lindern, ebenſo wie die Gräfin Ignatiew. — Ueber merkwürdige alte Uhren in England plaudert Miß Charlotte Maſon im„Sundah Strand“. An erſter Stelle erwähnt ſie„Quarter Jack“ im Wimborne Minſter und die Uhr, die die ſcheinbaren Bewegungen der Sonne und des Mondes zeigt. Dieſe Uhr datiert aus dem Jahre 1320. Eine der intereſſanteſten Uhren und die älteſte ſchlagende Uhr befindet ſich in der Kathedrale zu Wells. Urſprünglich gehörte ſie der Abtei Glaſtonburh. Wenn die Uhr ſchlägt, ſpringen aus zwei Toren in entgegengeſetzter Richtung eine Reihe geſtiefelter und geſpornter Reiter heraus, die von Kopf bis Fuß bewaffnet ſind; ſie greifen einander wütend an und ſchlagen beim Vorbeigehen mit ihren Lanzen ſo oft an die Glocke, wie es nötig iſt, um die Stunde anzuzeigen. Etwas davon entfernt ſitzt ſehr hoch oben eine ſeltſame Figur, die die Viertelſtunden auf einer Fürſtin Bariatinski, hat eine Expedition auf ihre Koſten in den fernen SS 15 — 2. Seite. General⸗Anzeiger. Mannheim, 15. September. Ein nächtliches Patrouillengefecht mit den Hereros ſchildert in anſchaulicher Weiſe ein von den„Dresd. Nachr.“ peröffentlichter Brief, den ein Offizier an ſeine Schweſter gerichtet hat. In ſeiner letzten Abhandlung über den Herero⸗Aufſtand hat gerade General v. Frangois im„Mil.⸗W.⸗Bl.“ über die Bedeutung des Patrouillendienſtes und über die hervorragenden Leiſtungen unſerer durch Eingeborene ergänzten Truppe auf dieſem Gebiete geſprochen. Er ſagte da u..:„Alle Offiziere der Schutztruppe legen auf ihren Ruf als gute Patrouil⸗ lenführer einen ganz beſonderen Wert. Und Patrouillen⸗ führer wie der Oberleutnant von Lekow, Leutnant Freiherr von Bodenhauſen, Müller von Berneck und Böttlin erfreuen ſich der höchſten Achtung.“ Um ſo intereſſanter iſt es, jetzt über einen ſolchen Patrouillenritt, der unter der Führung eines der hier genannten Offiziere geſtanden hat, näheres zu hören: „Es war am 4. Juli. Ich war ungefähr 60 Kilometer vom Feinde entfernt. Oberleutnant von Lekow erhielt den Befehl, mit mir, dem Leutnant von Moſſner und 20 Mann eine Patrouille an den Feind zu reiten. Es ging 4 Uhr nachmittags fort. Auf den Sattel kam das Gewehr, ein kleines Mannſchaftskochgeſchirr mit Reis für 4 bis 5 Tage, etwas Zwieback und eine Feldflaſche mit Tee. Das war alles, was wir verzehren durften. Auf meinen Schultern hatte ich einen Gürtel mit 120 Patronen. So marſchierten wir denn Tag und Nacht. Vor allem in der Nacht, denn der Feind durfte durch Spione nicht erfahren, daß wir kamen. Am 6. Juli früh, noch vor Sonnenaufgang,— es war noch vor 6 Uhr,— ſollten wir alſo nur zu bald bei Okoſongoho mit den ſchwarzen Kerls in Berührung kommen. Zuerſt kamen wir an eine große Fley(Waſſerſtelle), an der Samuels, des Oberhäuptlings der Hereros, ganzes Vieh ſich befand. Behutſam ging es weiter, kein Wort durfte geſprochen werden. Uns ſtanden nämlich mehrere tauſend Schwarze entgegen. Ein Herero, ein früherer Gefangener, führte uns. Wir wußten ja alle nicht, ob er uns vielleicht in einen Hinterhalt, mitten unter ſeine Landsleute, hineinführte... Da plötzlich ſahen wir kleine Feuer in den Pontoks(das ſind Hütten) einer Werft, eine Art Dorf. Lekow befahl: Halten!l Gewehre herausl, und wir drei Offiziere und ſieben Mann, alſo nur zehn Gewehre — die anderen mußten Pferde halten— gingen in gebückter Stellung bis auf 100 Meter heran. Wir umſtellten den Kraal, das iſt eine Einfriedigung aus Buſchwerk, die um den ganzen Pontoks als Zaun herumliegt. Ich mit einem Unteroffizier ſtand ganz links, wohl am nächſten; rechts, mit Abſtänden von 50 Meter, ſtanden die anderen: nur ein kleiner Bogen blieb unbeſetzt. Es war eine Situation voller Spannung. Niemand wußte, ob er ſchießen ſollte, da wir noch nicht erkundet hatten, wie weit die anderen feindlichen Werften entfernt waren. Da krachten aber auch ſchon die Saiſſe von mir und meinem Unteroffizier; zwei Schwarze fielen zu Boden. Ueberall ſtürzten nun die Hereros heraus. Es war ein Gewimmel von Schwarzen, teils mit, teils ohne Gewehr. Ein Beſinnen für uns gab es nicht mehr, denn ich hatte nun einmal das Zeichen zum Beginnen des Feuers gegeben, und die einzige Rettung für uns lag nur in unſeren Gewehren. Alſo Schuß auf Schuß und ſo weiter. Es war ein reines Schnellfeuer, aber ohne Uebereilung, denn jeder Schuß war gut gezielt, und ſtreckte immer einen der Jeinde zu Boden. Einige erhielten von mir Schüſſe direkt in die Bruſt. Sie hielten ſich aber mit beiden Händen die Wunde zu und liefen eilig davon, bis ſie zuſammenbrachen. Alſo zähe ſind die Schwarzen auch. Nicht ganz eine halbe Stunde dauerte das Feuer. Ihre Kugeln gingen bei uns vorbei, ohne auch nur einen zu tzeffen. Wir aber hatten dem Feinde einen Verluſt von 60 Mann beigebracht; 45 Hereros blieben ſofort tot liegen. Die Hereros waren verſchwunden; ihr Viehkraal wurde von uns geöffnet, die 30 Stück Kühe hergusge⸗ trieben, und im wilden Trabe ging es drei Stunden lang davon; denn die durch die Schüſſe herbeigelockten anderen Hereros durften uns unſere Beute keinesfalls wieder nehmen. Am 8. Juli waren wir erſt wieder in Sicherheit, da gelangten wir wieder zu der Abteilung von der Heyde. Die Freude war groß; ſeit zehn Tagen hatten wir nur Konſerven, jetzt gab es für alle meder Fleiſch, und die vielen Kranken im Lazarett erhielten wieder Milch zur Deutsches Reſch. * Konſtanz, 14. Sept.(DDer Jungliberale Verein Konſtanzz) veranſtaltete geſtern Abend im Sonnenſaal zur Einleitung der politiſchen Winterarbeit einen Begrüßungs⸗ aAbend, zu dem ſich die Mitglieder und Parteifreunde recht zahlreich einfanden. Erſter Staatsanwalt Junghanns legte ſodann in feſſelnden Ausführungen die politiſchen Aufgaben der nat.⸗lib. Partei und ihr Vexrhältnis zu den anderen Parteien dar; er knüpfte dabei an den Regens⸗ burger Katholikentag an, der als Zentrumsparade vor allem durch die Disziplin der aufgebotenen Maſſe imponiert habe. Vor allem ſei feſtzuſtellen, daß die Endziele des Zentrums noch nie ſo offen dargetan wurden, wie in Regensburg durch die Abgg. Schädler, Gröber ete.; der langen Rede kurzer Sinn ſei geweſen: „Zurück ins Mittelalter!“ Vom Zentrum gelte, 0f es alle anderen Geſichtspunkte, Schule, Heer, Flotte, Wirtſchaftspolitik, eeeeeeeeeeeeeeeee— dem Konfeſſtonalismus unterordne; und darum müſſe eine liberale Partei vor allem das Zentrum bekämpfen. Er verkenne nicht die Gefahr der Sozialdemokratie, die vor allem in ihrer Internationalität liege; aber die Sozialdemokratie könne man nicht bekämpfen, indem man das Zentrum unterſtützt. Um das Land vor einer Zentrumsmehrheit, die ein Unglück wäre, zu bewahren, müſſe die liberale Partei mit aller Kraft, aber auch mit aller Umſicht und Beſonnenheit an die Arbeit gehen; vor allem ſei im Auge zu behalten, daß die liberale Paxtei keine Konfeſſion bekämpfen und ſich nicht in konfeſſionelle Dinge miſchen dürfe; darum habe ſie ſich durchaus fernzuhalten von Männern, welche, wie z. B. Prof. Dr. Böhtlingk, den Katholizismus als ſolchen bekämpfen; hingegen müſſe ſie energiſch darauf dringen, daß mittelalterliche Beſchränkungen, wie ſie z. B. noch in Braunſchweig und Mecklenburg gegenüber dem katholiſchen Kultus beſtehen, wegfallen. Nötig ſei auch eine ſtraffere Organiſation der Partei; laſſe dieſe auch ihren Mit⸗ gliedern größere Freiheit, als das Zentrum und die Sozial⸗ demokratie, ſo müſſen doch die Grundprinzipien— und dazu gehöre die nationale Simultanſchule— für jeden verbindlich ſein. Wer in Kulturfragen nicht entſchieden den Forſſchritt vertritt, wer nicht liberal und nicht ſozial denke, gehöre nicht in die liberale Partei. Erfolge könne aber dieſe nur erringen, wenn die Parteigenoſſen arbeiten; vor allem müſſen ſich die Angehörigen der gebildeten Stände auch außer⸗ halb der Wahlzeit politiſch betätigen und ihrer Ueberzeugung, ohne Rückſicht auf gegneriſche Angriffe, offen und laut Ausdruck geben. Nach kurzer Pauſe berichtete Herr Lohr über den jung⸗ liberalen Delegiertentag, welcher jüngſt in Leipzig ſtattfand, ſowie über die neue Wahlordnung und Wahlkreiseinteilung für Baden, und zum Schluß richtete Herr Landgerichtsrat Böhler noch einen nachdrücklichen Appell an die Parteifreunde zu eifrigem Mitraten und Mittaten. Der Jungliberale Verein, trotzdem im letzten Jahre etwa 100 Mitglieder infolge Wegzugs ausſchieden, zählt heute 50 4 Mitglieder. * Saarbrücken, 14. Sept.(Paritätiſches Lehrer⸗ minar.) Die Stadtverordneten beſchloſſen, in einer udienz beim Miniſter endlich Genehmigung zur Errichtung eines paritätiſchen Lehrerſeminars zu erſuchen, da die Angelegenheit vom Staate hinausgeſchoben werde. * Berlin, 14. Sept.(Das Syſtem Mirbach) wird von einem„evangeliſchen Pfarrer“ in der„Tägl. Rundſchau“ charakteriſiert:„Gewiß, es iſt eine Rieſentätigkeit, die der Freiherr entfaltet hat, und Rieſenwerke, die ſeine Vereine errichtet haben, können Bewunderung verlangen. Sieht man aber auf die Geſinnung, aus der die Gaben gefloſſen ſind, ſo ergibt ſich ganz unausweichlich das Urteil: es ſind in dieſe großen Werke neben den koſtbaren Schätzen inniger, andächtiger Gottesliebe und goldſchwerer, frommer Geſinnung in wü ſtem Gemiſch ganze Unſummen von Unwahrhaftigkeit und Heuchelei, von eitlem Ehrgeiz und niedriger Geſinnung hineingebaut worden. Es iſt da das Menſchenmögliche geſchehen, um evangeliſches Empfinden zu verletzen, evangeliſches Urteil zu verwirren und abzuſtumpfen und den Ernſt und die Tiefe evangeliſcher Sittlichkeit in ihr Gegenteil zu verkehren.“ Nus Stadt und Land. Maunheim, 15. September 1904. * Von der Leutſeligkeit des Großherzogs legt folgendes Vor⸗ kommnis ein ſchönes Zeugnis ab: Ein biederer Handwerksmann hat eine Erfindung gemacht, deren Einführung beim deutſchen Heere er gern erwirken möchte. In der Ueberzeugung, ſein Ziel am eheſten zu erreichen, wenn er die Fürſprache ſeines Landesherrn gewinnt, geht er nach der Mainau, um dort Informationen einzuholen, wie er am beſten beim Großherzog ankommen könne. Der Zufall will es, daß er ſich mit ſeinem Anliegen an den Geheimerat Irhrn. v. Babo wendet, der es ohne weiteres dem Landesherrn vorträgt. Sofoßt wird der Bittſteller empfangen und ihm die Erfüllung ſeines Wunſches zugeſichert. Auf die Entſchuldigung des Handwerksmeiſters, daß er nur im gewöhnlichen Werktagsanzuge ſei, da er nicht gewußt habe, daß er heute ſchon bei dem Landesfürſten vorgelaſſen werde, er⸗ widerte der Großherzog, ihm auf die Schulter klopfend:„Sie ſind mir in dieſem Anzug gerade ſo lieb, wie Manch er, der im Frackkommt!l“ * Bei der Einſtellung der Rekruten ſei darauf aufmerkſam ge⸗ macht, daß die Rekruten verpflichtet ſind, vor ihrer Einſtellung ein etwa gegen ſie ſchwebendes Gerichtsverfahren der Militärbehörde an⸗ zuzeigen. Sie werden eventuell nicht eher eingeſtellt, bis die Straf⸗ ſache einſchließlich Strafvollſtreckung gegen ſie erledigt iſt. Unter⸗ laſſen ſie dieſe Anzeige, ſo werden ſie bet einer Verurteilung zur Verbüßung der Strafe wieder entlaſſen, ungeachtet deſſen, wie lange ſie bereits dienen. Im nächſten Jahre werden ſie dann erneut aus⸗ gehoben, ohne daß die vorhergegangene Dienſtzeit angerechnet wird. * Ueber die Benutzung der Schlafwagen in den Schnellzügen ſind neue Beſtimmungen nebſt Dienſtanweiſung für die Schlafwagen⸗ Schaffner ergangen. Dieſelben bringen im Intereſſe des reiſenden Publikums einige wichtige Aenderungen und Neuerungen. Zu den letzteren gehört z. B. die Anordnung, daß die Aborte in den Schlaf⸗ wagen künftig mit Seife und Handtuch ausgeſtattet werden ſollen; in den Abteilen ſind den Reiſenden je zwei große Handtücher zur Benutzung bereit zu halten. Die Wartefrauen in den D⸗Zügen ſollen auch den in den Schlafwagen reiſenden Damen auf Erfordern behilflich ſein. Um vielfachen Klagen über Unſauberkeit der Bett⸗ wäſche zu begegnen, iſt jetzt vorgeſchrieben, daß den Schlafwagen⸗ Schaffnern Handſchuhe zu liefern ſind, die ſie beim Bettenmachen zu benutzen haben. Hierzu wird bemerkt, daß in gleicher Weiſe auch die Perſonen, welche die Betten etwa ſchon auf den 3 3 ſtationen vor Abfahrt des Zuges aufmachen, ſich dabei liefernden Handſchuhe zu bedienen und jede Beſchmutzung der Wäſche ſtücke bei Beförderung und Aufbewahrung der Betten ſorgfältig zu vermeiden haben. Endlich iſt eine läſtige Beſchränkung in Fortfall gekommen, nämlich die Vorſchrift, daß telegraphiſche Beſtellungen von Bettkarten nur dann angenommen werden ſollen, wenn der Beſteller die Antwortdepeſche abwarten wollte. Die freie Vereinigung badiſcher Orts⸗, Betriebs⸗ und In⸗ nungskrankenkaſſen hält am 24. und 25. September ihre Haupft⸗ verſammlung in Freiburg ab. Aus der zwölf Punkte umfaſſenden Tagesordnung ſei hervorgehoben das Referat des Herrn Dr. Schäfer aus Freiburg über die„Bedeutung und die Bekämpfung der Lungenſchwindſucht.“ Geſpannt darf man auch auf die Ausführungen des Herrn Dr. Rumpf von Friedrichsheim bei Marzell ſein, der als Anſtaltsdirektor über die Behandlung der Lungentuberkuloſe in Friedrichsheim und deren Erfolge ſprechen wird. Ein zeitgemäßes Thema iſt auch das des Herrn Dr. Neumann aus Karlsruhe:„Maßnahmen zur Be⸗ kämpfung der Nervenkrankheiten.“ Außer anderen Fragen wird auch die des Honorars der Kaſſenärzte berührt werden. Die badiſchen und württembergiſchen Uhrenfabrikanten traten dieſer Tage in Villingen zuſammen, um über Maßnahmen zu beraten, die durch die franzöſiſche Zollerhöhung notwendig geworden ſind. Es wurde beſchloſſen, eine Preiserhöhung eintreten zu laſſen, welcher Beſchluß den gewünſchten Erfolg auch deshalb haben dürfte, weil begründete Ausſicht beſteht(nach den von Schramberg aus gepflogenen Unterhandlungen mit einer der bedeutendſten fran⸗ zöſiſchen Uhrenfabrik), daß die Fabrikanten in Frankreich gleichfalls höhere Preiſe für ihre Erzeugniſſe in Wirkſamkeit ſetzen. * Der Techniſche Verein(Zweigverein des deutſchen Techniker⸗ verbandes) trat aus ſeiner Inaktivität, die der Hochſommer mit ſich brachte, dadurch wieder heraus, daß er am verfloſſenen Sonntag einen kleinen Ausflug mit Familie nach Frieſenheim veranſtaltete. Die Beteiligung ließ denn auch nichts zu wünſchen übrig. In feucht⸗ fröhlicher Runde amüſierte man ſich bei Geſang mit Klavierbeglei⸗ tung in der ſchönſten Weiſe. Auch der letzte Dienstag(allgemeiner Vereinsabend in Vereinslokal„Zum Roſengarten“, 6) war der Geſelligkeit gewidmet. An vorzüglich gewählten Chor⸗ und Rundgeſängen, ſowie an humoriſtiſchen Vorträgen und Kouplets war kein Mangel. Nachdem der gemütliche Teil ſo trefflich eingeleitet iſt, darf man auch hoffen, daß der geſchäftliche mit aller Energie jetzt wieder aufgenommen wird. Es ſtehen auch ſchon einige Fachvorträge auf der Tagesordnung. * Badehoſe mit katholiſchem Abzeichen. Im öffentlichen An⸗ zeiger zum„Amtsblatt für den Stadt⸗ und Landkreis Frankfurt“ vom 6. September finden wir eine Veröffentlichung des erſten Stagatsanwalts in Wiesbaden, in welcher es heißt:„Aufgefundene Leiche. Am 28. Auguſt wurde in Camp am RAhein die Leiche eines jungen Mannes im Alter von 16 bis 20 Jahren geländet. Dieſelbe war bekleidet mit Badehoſe mit katholiſchem Ab⸗ zeichen ete.— Badehoſe mit katholiſchem Abzeichen! in der Tat etwas Neues. Was iſt denn das für ein Zeichen? * Gelbe Wollhäufchen findet man zur jetzigen Zeit an Häuſern, Mauern und Zäunen in großer Menge. Im Volksmunde werden ſie irrtümlicherweiſe Raupeneier genannt und deshalb vernichtet. Das letzte ſollte nicht geſchehen, denn dieſe gelben Knäuel ſind nichts anders, als die Cokons der Kohlweißlingsſchlupfweſpe, des grimmigſten Feindes der kleinen Raupen, welche jetzt die Kohl⸗ und Gemüſepflanzen zerfreſſen. Die Schlupfwespe iſt eines der nützlichſten Garteninſekten; ſie hat die Eigentümlichkeit, ihre Eier mit Hilfe eines Legebohrers in die Larven oder Eier anderer In⸗ ſekten, ſpeziell der Kohlvaupe zu legen, woſelbſt dann die auskrie⸗ chende Larve ſchmarotzt und ſchließlich den Tod ihres unfrejwilligen Wirtes herbeiführt. Kaum hat ſich nämlich die Kohlraube zur Rühe geſetzt, um ſich einzuſpinnen oder zu verpuppen, als aus ihrem Leiß 18—20 ſchmutzig grüngelbliche Larven der Schlupfwespe hervor⸗ kriechen und ſich alsbald über der ſterbenden Raupe in die gelbe wollige Maſſe einſpinnen. Dieſe Cokongeſellſchaft hält ſich den ganzen Winter hindurch und erſt im Mai erfölgt dann das Aus⸗ brechen der fertigen Schlupfweſpen. Man ſchone alſo die gelben Wollhäufchen oder ſammle dieſelben in einer trockenen offenen Flaſche, die man am beſten in einem offenen Bodenraum berwahrt. Dort ſind die Püppchen geſchützt und fliegen im Frühling ungehindert aus, um ihr nützliches Werk zum beſten unſerer Gemüſegärten aufs neue zu beginnen. Nus dem Grossberzogfum. OHeivelberg, 15. Sept. Die neuerbaute Villa des Herrn Biyfer aus Mannheim, Hausackerweg 14, wurde von dem Prinzen von Sayn⸗Wittgenſtein⸗Sahn käuflich erworben. § Weinheim, 14. Sept. Gartenbau⸗Inſtitut. Es wird ſchon herbſtlich draußen, die Vögel ſind verſtummt, Nebel lagern oft⸗ ———— Glocke, die ſich innerhalb ihres Bereiches befindet, anſchlüägt. In dem nördlichen Kreuzſchiff der Kathedrale zu Exeter befindet ſich eine der älteſten Uhren Englands. Sie wird ſchon im Jahre 1317 er⸗ wähnt und ſtellt das ptolemäiſche Syſtem der Aſtronomie dar, das die Erde zum Mittelpunkt des Weltalls macht; Sonne und Mond gehen um die Uhr herum, und der Mond zeigt dabei ſein Alter auf dem Zifferblatt. Die Kugel, die die Sonne darſtellt, trägt eine Lilie. Eine Glocke, die der Kathedrale im Jahre 1480 geſchenkt wurde, ſchlägt die Stunden; ſie bekam im Jahre 1611 bei der Feier zur GErinnerung an die Entdeckung der Guy Fawkes⸗Verſchwörung einen Riß. Die Uhr in der Kirche zu Rye iſt faſt ebenſo alt und geht noch. Nach der Ueberlieferung iſt ſie von einem der Schiffe der ſpaniſchen Armada genommen worden. — Eine Millionärstochter als Diebin. Schon ſeit einiger Zeit iſt die vornehmſte amerikaniſche Geſellſchaft in dem faſhionnblen Badeorte Newport in größter Aufregung über geheimnisvolle Dieb⸗ ſtähle. Jetzt ſcheint die Angelegenheit eine überraſchende Auf⸗ Aetrung zu erfahren. Es iſt, wie aus Newyork berichtet wird, ein neuer Diebſtahl von Gold und Juwelen vorgekommen, und es iſt feſtgeſtellt, daß die Diebin die Tochter eines bekannken und beliebten Millionärs in Newport iſt, der nun auch der Diebſtahl der Goelet⸗ Juwelen im Fuli zur Laſt gelegt wird. Die Polizei behaußtet, be⸗ ſtimmte Beweiſe für die Schuld der Dame zu haben. Bei den Goelet⸗ Jupwelen handelte es ſich um einen Gegenſtand von 800 000 Mark. Sie wurden nachher auf gehefmnisvolle Weiſe ihrer Eigentümerin wieder zugeſtellt, mit der Erklärung, daß die junge Dame, die man im Verdacht hatte, an Kleptomanie leide. Mrs. Ogden Goelet iſt auch gewillt, die Erklärung anzunehmen, und man er⸗ wartet, daß die Goelet⸗Familie deine weiteren Schritke tun wird. Dagegen will jetzt Mrs. H. M. Flagler, die Gattin des Standart⸗ Delmagnaten, wegen des neuen Diebſtahls ein Strafverfahren ein⸗ leiten. Sie beſuchte in der vorigen Woche eine Gartengeſellſchaft, und bei dieſer Gelegenheit wurden ihr ein Täſchchen mit 24 000 M. in bar, 40 000 M. in Wechieln und Juwelen im Werte bon 18 000 —. ⏑———.—...———————— Mark geſtohlen. Die Rückgabe ihres Gigentums iſt ihr verſprochen worden, aber ſie weigert ſich anzuerkennen, daß es ſich hier um Kleptomanie handle, ſo daß man ſich auf ſenſationelle Enthüllungen gefaßt macht, — Wie man von ſeiner Herzkrankheit geheilt wird, darüber weiß die Wiener Abendpoſt folgendes Geſchichtchen zu erzählen: Ein Mann bildete ſich ſteif und feſt ein, daß er herzkrank ſei, aber erſt nach mehr⸗ maligem Wechſel fand er einen Hausarzt, der ſich davon„überzeugen“ ließ und mit wiſſenſchaftlichem Ernſte darauf einging. Beſ ihm hatte der„Kranke“ es auch durchgeſetzt, daß er nach einem von Herzleiden⸗ den gern beſuchten Kurorte geſchickt wurde. Er reiſte ſorgenvoll, aber doch mit einer gewiſſen Genugtuung dahin ab— einen an den Brunnenarzt gerichteten Brief in der Taſche—“ Aber auf der langen Eiſenbahnfahrt beſchlichen ihn allerlei Gedanken, und die trüben gewannen ſogar die Oberhand. Kurz vor dem Ziele unterlag er der Verſuchung, er öffnete den— gewiß die niederſchmetternde Wahrheit enthaltenden Brief und las folgendes:„Hochverehrter Herr Kollege! Der Ueberreicher dieſes wird ſich ihrer Anleitung zur Kur anvertrauen. Der Mann iſt kerngeſund, es geht ihm nur zu gut. Er beſitzt in Wien drei Häuſer und zeitweiſe etwas Herz⸗ Hopfen, da er übermäßig Zigaretten raucht; wenn man ihm da ab⸗ reden könnte, wär's gut. Sonſt fehlt ihm nichts. Ich bin, ehrlich geſtanden, froh, den Quälgeiſt für eine Weile los zu ſein. Machen Sſe nicht zu viel Geſchichten mit ihm, er verträgt keine gute Be⸗ handlung, und Sie hätten keine ruhige Minute mehr. Ganz ergebenſt kollegialiſch grüßend Dr..“— Der Herzkranke brauchte einige Zeit, um ſich von der Ueberraſchung zu erholen und mit ſeinen gemiſchten Gefühlen ins Reine zu kommen. Knapp vor dem Reiſeziele verließ er den Zug, und der Kurort für Herzkranke hat ihn nicht zu ſehen bekommen. — Der Tod des Scharfrichters. Man ſchreibt aus Paris: In ſeiner kleinen Villa in der Rue de Billancourt, wo er mit ſeinem Sohne und Nachfolger Anatole Deibler ſehr zurückgezogen lebte, iſt Louis⸗Stanislas Deibler, der ehemalige Scharfrichter von All⸗Frank⸗ reich, ſanft und ſelig für immer entſchlummert. Vor ſechs Jahren feierlich klingende amtliche Ausdruck lautet:„exéscuteur des Hautes⸗ Oeuvres“), vom Geſchäft zurückgezogen und führte ſeitdem das ruhige Leben eines beſcheidenen Rentners, deſſen beſonderes Kenn⸗ zeichen eine altmodiſche geſtrickte Jagdweſte war. Deibler, der faſt 81 Jahre alt geworden iſt, hatte, bevor er Köpfe abzuſchneiden be⸗ gann, in einer kleinen Werkſtatt Holz geſchnitten: Er zpar nämlich von Beruf Tiſchler. Als Scharfrichtergehilfe debütierte er im Jahre 1858 in Algier; im Jahre 1863 wurde er der Nachfolger ſeines Vaters, der in Rennes und in den fünf Departements der Bretagne das Scharfrichteramt bekleidet hatte. Als im Jahre 1871 ein Dekret erſchien, das die Scharfrichternebenſtellen aufhob und für ganz Frankreich nur einen einzigen Scharfrichter einſetzte, ging Deibler als erſter Scharfrichtergehilfe nach Paris und wurde ſchließlich im Jahre 1879 als Rochs Nachfolger Scharfrichter von Frankreich. Deibler hatte nichts von dem wilden, grimmigen Ausſehen, das die romantiſche Volksphantaſie den Scharfrichtern gern andichtet. Er machte vielmehr den Eindruck eines harmloſen, etwas melancholiſchen Bourgeois, der von ſeiner Profeſſion ſo gemütlich lebte, als wenn es ſich um das reinlichſte Geſchäft handelte. Er war das Muſter eines pflichtgetreuen Beamten; das Publikum, das den Hinrichtungen bei⸗ wohnte— in Frankreich ſind die Hinrichtungen öffentlich—, wird dieſe unſcheinbare Silhouette, die mit ſchwerfälligen Bewegungen und mit peinlicher Gewiſſenhaftigkeit die Kopfabſchneidemaſchine unterſuchte, ſicherlich nicht vergeſſen. Deibler war mit der Tochter eines Scharfrichters verheiratet. Von den vielen Hinrichtungen, die er vornahm, ſeien nur die der Mörder Prévoſt, Pranzini, Prado, Eyraud(der mit der erſt vor kurzem aus dem Zuchthauſe entlaſſenen Gabrielle Bompard den Gerichtsvollzieher Gouffe ermordete), Vacher(der Hirtentöter) und die der Anarchiſten Ravachol, Vaillant, Emile Henrh und Caſeriol der Mörder Carnots) erwähnt. In den letzten Jahren ſeines Lebens ſoll Deibler nach berühmten Muſtern Memoiren geſchrieben haben; die könnten vielleicht ganz intereſſant ſein. eeeeeeeeeeeeeeeeee Das iſt uns —— r eee eerr Mannßefm, 15. Septentber⸗ General⸗Anzeiger. 8: Seite. mals auf den Gefilden, die Tage nehmen merklich ab, die Vegetation in Garten und Flur hat ihren Höhepunkt überſchritten und wir müſſen ſchon wieder denlen an Winter, Schnee und Eis und trüb⸗ ſelige Tage⸗ Es würde uns Wehmut beſchleichen, wenn es nicht möglich wäre, uns auch im Winter an den ſchönen Kindern der Göttin Flora zu erfreuen. Was gibt es lieblich als es, herzerquickenderes, als blühende Blumen im Winter im Zimmer, wenn der Froſt nur bleiche Blumen an die Fenſterſcheiben malt. Es gibt eine Menge Pflanzen, deren natürliche Blütezeit in ihrer Heimat mit unſerer Winterzeit zuſammenfällt. Solche ſind 3z. B. Azaleen, Camelien, manche Orchj⸗ deen, Primelarten, Cacteen, Sparmannia, Clivia, Hoya, manche Lilien und ſonſtige Zwiebelgewächſe. Aber auch vielerlei Pflanzen, deren Blütezeit erfſt das Frühjahr oder der Vorſommer iſt, können wir auf künſtliche Weiſe ſchon im Winter, in der blütenarmen Zeit, zwingen, ihre Blüten zu entfalten, und dies nennen wir„Treiben“. Zum Beiſpiel Flieder, Schneeball, Maiglöckchen u. a. m. Am häufig⸗ ſten wird dieſes Verfahren, dieſe gewaltſam zur Blüte bringen, an⸗ gewendet bei den ſog. Blumenzwiebeln, d. h. den Hayeinthen, Tulpen, Narziſſen, Tazetten, Crocus, Jonquillen ete. Um dieſe Blumen⸗ zwiebeln treiben zu können, iſt es das Haupterfordernis, daß die Wurzeln zur Zeit des Treibens gut und vollkommen ausgebildet ſind und um dies zu erreichen, iſt es nötig, jetzt alsbald ſchol die ſich noch in ruhendem Zuſtand befindlichen Zwiebeln in Töpfe zu pflanzen, um ſie nach und nach zum Leben anzuregen. Es gibt beſonders bei Hyacinthen und Tulpen früh⸗ und ſpätblühende Sorten, und iſt es ſelbſtverſtändlich, daß wir jetzt nur mit frühblühenden beginnen. Solche ſind von Hyacinthen: Homer, Wilhelm., General Peliſſter(roth), Grande Vedette, la neige, Uinnocence(weiß), Charles Dickens, Baron van Thuyll(blau), Ida(goldgelb); von Tulpen: Duc van Tholl(rot und gelb), Due van Tholl(ſchar⸗ lach), Chryſolora(reingelb), Roſa mundi(roſa),'immaculée (reinweiß). Wollen wir ſpätblühende zwingen, ſchon zu Weihnach⸗ ten zu blühen, ſo wird uns dies niemals gelingen, und dies iſt auch der Grund, daß wir ſo viele Mißerfolge im Winter an den Fenſtern der Blumenfreunde beobachten können. Birkenau, 15. Sept. Als geſtern abend der Perſonenzug von Fürth in den hieſigen Bahnhof einfuhr, entgleiſten die beiden Lokomotiven, von denen eine außer Dienſt geſtellt war, aus bis jetzt unbekannten Gründen. Die Maſchine hat ſehr gelitten, während Menſchenleben nicht zu Schaden gekommen. Durch das unliebſame Vorkommnis hatte der Zug bedeutende Verſpätung. * Kleine Mitteilungen aus Baden. In letzter Zeit ſind von Hockenheim wieder mehrfach Schlägereien und Körperverletzungen gur Anzeige gebracht worden. Geſtern nachmittag gerieten auch wieder einige Burſchen in einer Zigarrenfabrik in Streit, in deſſen Verlauf einer dem andern mit der Kohlenſchaufel derart mehrfach auf den Kopf ſchlug, daß der Angegriffene ſchwer verletzt wurde und ärztliche Hilfe in Anſpruch nehmen mußte.— In Pfullendorf ſtürzte der bei der Dampfdreſchmaſchine beſchäftigte Taglöhner W. Riſt von einem hochgeladenen Wagen direkt mit dem Kopf auf die Erde, ſo daß er kurze Zeit nachher den Verletzungen erlag. Großfürſt Michael Nikolajewitſch, der Großvater der Braut des deutſchen Kronprinzen, der ſchon im Frühjahr längee geit in Baden⸗VBaden weilte, iſt abermals zum Kurgebres h dort eingetroffen. Pfalz, Heſſen und Umgebung. * Ludwigshafen, 15. Sept. Um ſich über den Fortgang der Ar⸗ beiten auf dem neuen Schlachthof zu überzeugen, hatte ſieh geſtern nachmittag das Stadtratskollegium mit dem Herrn Bürger⸗ meiſter, dem Herrn Bezirksarzt, einigen beteiligten Herren der Stadr⸗ berwaltung, ſowie mehreren Vertretern der Metzgerinnung zuſam⸗ mengefunden und beſichtigte unter der fachmänniſchen Führung des Herrn Baurates Ullmann, dem die Leitung des Neubaues über⸗ tragen iſt, die bis jetzt erſtellten Teile der neuen ſtädtiſchen Anlage. Die Meinung, daß der Neubau zu erheblichen Ueberſchreitungen ge⸗ führt habe, beruhte lt.„.⸗A.“ nach den ziffernmäßigen Nachweiſen des Baurates Ullmann auf unrichtigen Vorausſetzungen. Der ffnpo⸗ ſante Waſſerturm war veranſchlagt zu 42 000 M. und koſtete nur 36 000., ergab ſomit eine Einſparung von rund 6000 M. Die bis jetzt ausgeführten Arbeiten ergaben gegenüber dem Voranſchlag ein Erſparnis von 70 200., nach Fertigſtellung der ganzen Anlage dürfte ſie eine Minderausgabe von rund 100 000 M. er⸗ geben. Die bei den Vorberatungen ſchon aufs knappſte bemeſſene Voranſchlagsſumme war rund 1 450 000., die Einſparung betrug mithin 7 Proz. Alle Beſucher nahmen den Einskuck mit ſich, daß unſere Stadt ein vorzügliches Werk dem ſtädtiſchen Beſitz einver⸗ leiben kann, das der wichtigen Frage der Fleiſchverſorgung in jeder Weiſe gerecht zu werden vermag. Infolge der geräumigen Anlage wird der neue Schlachthof bis zu einer Bevölkerungsziffer von 150 000 Seelen ohne Erweiterung genügen. Der Bau der Anlage wurde am 7. Juli 1903 begonnen, nach der Angabe des Herrn Ull⸗ mann ſoll der neue Betrieb am 1. Mai 1905 aufgenommen werden können. * Pirmaſens, 14. Sept. Die„Pirm. Ztg.“ ſchreibt: Seit Aus⸗ bruch des Streiks der Zwicker in der Koppſchen Fabrik ſam⸗ melt ſich alltäglich, beſonders abends am Schluß der Arbeitszeit, eine große Menſchenmenge, die hinter denjenigen Arbeitern herzieht, die un den Zwickmaſchinen beſchäftigt ſind. Beteiligt ſind hieran haupt⸗ ſächlich jugendliche Burſchen, deren einer geſtern wegen des Ausdrucks „Streikbrecher“ vorgeführt wurde. Polizei und Gendarmerie hatten geſtern alle Hände voll zu tun, die den Verkehr blockierende Menge, beſonders in der Hauptſtraße, zu zerſtreuen und in Bewegung zu er⸗ halten. Der Streik in der Koppſchen Schuhfabrik rückt die Gefahr einer allgemeinen Sperre in greifbare Nähe, denn der Ausſchuß des hieſigen Fabrikanten⸗Vereins faßte nach dem„Anz.“ in einer geſtern vormittag abgehaltenen Verſammlung folgenden ein⸗ ſtimmigen Beſchluß:„Der unterzeichnete Vorſtand des hieſigen Fabri⸗ kantenvereins iſt beauftragt, dem kgl. Bezirksamt von folgendem ein⸗ ſtimmig erfolgten Beſchluſſe des Fabrikanten⸗Vereins⸗Ausſchuſſes ge⸗ ziemend Kenntnis zu geben: Sollten die Arbeitswilligen der Firma Ludwig Kopp nicht beſſer vor dem Terrorismus des Vereins deutſcher Schuhmacher geſchützt werden, ſo müßte der Ausſchuß einer General⸗ verſammlung die Schließung aller Fabriken empfehlen. * Vom heſſiſchen Odenwald, 14. Sept. In den Kiefernwaldungen unſeres vorderen Gebirges richtet gegenwärtig die Larve der Kiefernblattweſpe(Lophyrus pini.) großen Scha⸗ den an. Stellenweiſe ſind die Beſtände mit dieſem Forſtſchädling derart überſchwemmt, daß die Bäume kahl daſtehen. Beſonders ſchlimm iſt es in den Kiefernhegen. Die Larve geht auch auf Fichten und Lärchen über. Die Oberförſtereien haben die betreffenden Ge⸗ meinden angewieſen, die Larven in den Schonungen zu bertilgen. Unter Leitung der Forſtwarte gehen jeden Nachmittag nach der Schule die Kinder in die Hege und zerdrücken mit den behandſchuhten Händen die Larvengeſpfnſte. Im hohen Holze iſt man gegen den verderblichen Schädling ganz machtlos. * Darmſtadt, 14. Sept. Der landwirtſchaftliche Provinzial⸗ verein für Starkenburg veranſtaltet am 24. September ds. Is. zu Pfungſtadt, am Sitze des älteſten Ziegenzuchtvereins Deutſch⸗ lands, eine Ziegenſchau. Zur Schau ſind bis jetzt angemeldet: 43 Ziegenböcke, 41 ältere Ziegen, 33 füngere Ziegen, 37 Bock⸗ lämmer; im ganzen 124 Ziegen. Es dürften die Ziegenzuchtvereine Pfungſtadt, Biebesheim, Wolfskehlen, Bickenbach, Auerbach, Hahn, Hähnkein und Gernsheim nur erſtklaſſiges Zuchtmaterial zur Schau bringen und ſo ein Bild der heſſiſchen Saanenziegenzucht darhieten, wie es glänzender noch auf keiner Tierſchau vertreten war. Hierbei iſt auch Gelegenheit geboten, gute Zuchtziegen zu erwerben, ebenſo ſind Gemeinden in der Lage, für die bevorſtehende Sprung⸗ periode preiswerte Zuchtböcke zu kaufen. wagen, Gartenbau, wie man hört, und etwas Kunſt dazu. * Mainz, 14. Sept. großen Geſchäft auf der Ludwigſtraße ſeit vielen Jahren beſchäftigt iſt und das größte Vertrauen genoß, hat es in ſchmählichſter Weiſe mißbraucht. Schon ſeit einiger Zeit waren unerklärliche Waren⸗ Ein verheirateter Ausläufer, der in einem abgänge bemerkt worden, die ſchließlich einen Betrag von mehreren hundert Mark ausmachten. Die aufs geheimſte durch⸗ geführte Unterſuchung ließ keinen Zweifel mehr, daß der Ausläufer der Dieb war. Eine daraufhin geſtern abend in ſeiner Wohnung in der Ertalſtraße vorgenommene Hausſuchung hatte einen überraſchen⸗ den Erfolg. Man fand nicht nur die geſtohlenen Sachen, ſondern noch für einige hundert Mark mehr Waren, die ebenfalls aus dem Geſchäft entwendet worden waren. Ein Wagen, der hoch beladen werden mußte, war nötig, um die Sachen fortzuſchaffen. Frankfurt, 14. Sept. Am Sonntag nahm ein Viererboot des Ruderklubs„Naſſovia“ in Höchſt a. M. an der Regatta teil, welche die Rudergeſellſchaft„Sachſenhauſen“ anläßlich ihres Sommerfeſtes veranſtaltete. Die Höchſter Mannſchaft(Juniors) gewann das Rennen(gegen Frankfurter Verein und Offenbach) und ſo erhielt ſie den ausgeſetzten Preis, beſtehend in fünf hübſchen Stutzuhren. Hocherfreut verſtauten die glücklichen Gewinner ihre Trophäen in dem Boote und traten alsbald die Heimfahrt an.— „Doch mit des Geſchickes Mächten“ uſw.!— Die Schleuſen ſind ſtets ein ärgerliches Verkehrshindernis für die ſchnellen Ruderer, und wenn, wie in dieſem Falle, die Zeit am Abend ſchon ſo weit vorgeſchritten iſt, daß die regelmäßige Schleuſerei überhaupt ruht, ſo iſt der Aufenthalt doppelt unangenehm. Doch man muß ſich zu helfen wiſſen. Unſere Ruderer nahmen alſo ihr Boot oberhalb der Schleuſe aus dem Waſſer, trugen es auf den Schultern unter die Wehr und beſtiegen es hier wieder,— ein Manöber, das ihnen ſchon unzählige Male geglückt iſt. Diesmal aber ſaßen ſie kaum in dem Boot, als dieſes umſchlug und ſeinen fünf Inſaſſen nicht nur ein ſehr unerwartetes Bad verſchaffte, ſondern auch ſeinen ganzen übrigen Inhalt ſamt den gewonnenen Uhren in die tiefen Fluten des Maines entleerte! Flink wie die Waſſerratten hatten die Fünfe zwar ſich und ihr Fahrzeug glücklich aufs trockene geſchafft, ihr kaum gewonnener Siegespreis aber war und blieb verſunden, trotz eifriger Tauch⸗ und Fiſchverſuche, die, wie das„Höchſter Kreisbl.“ meldet, am Montag bis in den ſpäten Abend hinein an der Unfall⸗ ſtelle vorgenommen wurden. Erbes⸗Büdesheim, 14. Sept. Heute vormittag war das Unterſuchungsgericht damit beſchäftigt, Klarheit in die ſtattgefundene traurige Familientragödie zu ſchaffen. Soweit jetzt feſt⸗ ſteht, hat Altbürgermeiſter Lebert zuerſt mit einem tags vorher in einem Alzeher Geſchäft gekauften Revolver auf ſeinen Schwiegerſohn Baron v. Lengerke geſchoſſen, worauf dieſer einen Armeerevolver, den er in der Taſche trug, zog und ſeinem Schwiegervater eine Kugel in den Kopf jagte, die den ſofortigen Tod des 68jährigen Mannes zur Folge hatte. Die Verletzungen v. Lengerkes ſind nicht ſo ſchlimm, als es anfangs den Anſchein hatte. Die„Fr. Zig.“ erfährt, daß der frühere Oberleutnant v. Lengerke in fortwährender Feindſchaft mit ſeinem Schwiegervater gelebt hat. Der Altbürger⸗ meiſter Lebert ſoll ſein ganzes beträchtliches Vermögen ſeinen Enkel⸗ kindern vermacht haben. Cheater, Kunſt und Wiſſenſchaſt. Eine Böcklin⸗Monographie. Wenn eine ſelbſtherrlich ſchaffende Phantaſte das Kennzeichen höchſter Künſtlerſchaft iſt, ſo iſt damit auch die Erklärung gegeben, warum ein Künſtler ſich um ſo ſchwerer durchſetzt, je mehr ihm von dieſer Gottesgabe verliehen ward. Maſſe der Genießenden— die zumeiſt noch Kunſtgenuß mit Zeitver⸗ treib verwechſelt— kann nicht ſo raſch nachkommen, wie das Genie, das ſich erſt einmal ſelbſt entdeckt hat, auf neuen Pfaden vorwärts zu dringen pflegt. Die Maſſe braucht Zeit, ſich an das Neue zu gewöhnen und im Neuen das Große zu ahnen, ſodaß man ſchließlich froh ſein muß, wenn die Beſten wenigſtens noch ihren eigenen Ruhm erleben. Böcklin— neben Wagner die bedeutendſte Schöpferkraft der neuen deutſchen Kunſt— iſt das gerade noch gelungen; aber wir haben noch viel zu viel gut zu machen an dieſem königlichen Spender, als daß es ſchon an der Zeik wäre, ſeine künſtleriſche Bedeutung mit dem Seziermeſſer engherzigen Cliquentums zu zergliedern und dem deutſchen Volke die Freude an dieſer Vollnatur wieder zu verekeln. Leider hat das ſchon angefangen, und ſo kann man's nur freudig begrüßen, daß in die Reihe der trefflichen Künſtler⸗Monographien von Velhagen und Klaſing gerade zur rechten Zeit auch Vöcklin auf⸗ denommen iſt. Denn dieſe Monographien ſehen bekanntlich ihre Auf⸗ gabe nicht darin, mit der Elle kritiſchen Gigerltums die Größe der Lißenden und Toten nachzumeſſen; ſie wollen vielmehr das Ver⸗ ſtͤndnis für den einzelnen Künſtler und ſeine Kunſt allererſt wecken, ein Beginnen, das um ſo lobenswerter iſt, je weniger es leider noch üſſi Für Vöcklin hat ſich Fritz b. Oſtini dieſer Aufgabe unterzogen, und man muß es ihm danken, daß er mit ganzem Herzen dabei war, ſeinen Leſern nicht nur den Künſtler, ſondern auch den Menſchen Böcklin nahezubringen; denn auch der war wie Wenige ein Ganzer und Eigener. Klar und faß⸗ lich wird auch das eigenſte Weſen Böcklin'ſcher Kunſt herausgehoben; ſich ſelbſt hatte der Meiſter da gefunden, als er begann, Nalur⸗ ſtimmungen lebendig zu machen. Nicht in froſtigen Symbolen und Allegorien, ſondern im Weſen urwüchſigſter Prägung, deren innere Wahrhaftigkeit kein Unbefangener mehr bezweifelt. Der Künſtler Böcklin ſchreibt eben auch ſeine eigene„Handſchrift“, die ſo wenig zu berkennen iſt, wie ſie nachgemacht werden kann. Dieſe Handſchrift verſtehen zu lernen, iſt einſtweilen noch mehr wert, als andere, in ihrer Art auch hervorragende Künſtler gegen den Einſamen auszu⸗ ſpielen, weil ſeine Mittel andere waren als die der Pleinairiſten und Impreſſioniſten. Wer mit einem halben Dutzend Baumſtämmen und einem hellen Streif daneben die Vorſtellung unendlichen Waldes⸗ dunkels und freier, lichter Weite zu wecken vermag, wie Böcklin auf dem kleinen Bilde der Waldeinſamkeit, der hat auch in techniſcher Hinſicht keinen Vergleich zu ſcheuen. Der darf zwiſchen die Stämme auch ein Fabeltier mit großen, erſchrockenen Augen, und darauf eine Märchenprinzeſſin hinſetzen, um den Stimmungsgehalt jener Vor⸗ Die ſtellungen mit zwingender Gewalt in der Seele des Beſchauers her⸗ aufzubeſchwören. Die Monographie iſt ausgeſtattet mit einer Fülle trefflicher Illuſtrationen nach Gemälden und Skigzen Böcklins, die in ihrer Geſamtheit einen recht guten Ueberblick über das fruchtbare Schaffen des Meiſters geben; auch ein ausgezeichneter Farbendruck der Flora iſt beigegeben. Beim Leſen des Heftes drängte ſich uns ein Gedanke immer lebhafter auf: was für ein erleſener Genuß müßte es ſein, eine von berſtändiger Hand zuſammengeſtellte Böcklin⸗Ausſtellung durchwandern zu können! Es käme dabei weniger auf Vollſtändigkeit im ganzen an, als darauf, die verſchiedenen Faſſungen eines und desſelben Gegenſtandes vollzählig nebeneinander zu bringen. Eine ſchwere, aber auch eine dankens⸗ werte Aufgabe, und hier in der Nähe iſt ja nicht wenig von des Meiſters Hand. Mannheim will ja 1906 auch eine un, eine gute Böcklin⸗Ausſtellung, mehr brauchte man nicht, um die Aufmerkſamkeit des ganzen kunſtliebenden Deutſchlands auf Mannheim zu lenken. Wird man aber wollen— 2 Mascagnis neue Oper. Die Aufführung von Mascagnis neuer Oper„Amica“ wird das muſikaliſche Ereignis des kommenden Winters in der Riviera ſein. Der bekannte Muſikverleger Paul Choudens, der alle Rechte auf die Oper erworben hat, gibt bekannt, daß die Erſtaufführung von„Amica“ am 1. März in Monte Carlo ſtattfinden und daß Mascagni das Orcheſter ſelbſt diri⸗ gieren wird. Die jugendliche Heldin des Stückes wird von Mme. Calvé gegeben werden; Renaud von der Pariſer Oper wird die Rolle eines Hirten und der Tenor Rouſſelisre wird den Georgio dar⸗ ſtellen.„Amica“ iſt eine moderne Tragödie, deren Schauplatz in Piemont liegt. Der erſte Akt ſpielt auf einem Gut, der zweite in einer Bergſchlucht mit einem reißenden Gießbach, der von größter Höhe herabſtürzt. In dieſen ſtürzt ſich Amica hinab und ſtirht. Dieſe Szene wird als hochdramatiſch bezeichnet, Die Szenerien füs die Oper werden von dem bekannten Maler Vicconti gemalt. Stimmen aus dem Dublitum. Zur Benutzung der Radfahrwege. In Ihrer geſtrigen Abendnummer beklagen ſich mehrere Rad⸗ fahrer darüber, daß es ihnen beinahe unmöglich ſei, an einem Sonn⸗ tag nachmittag den für ſie beſtimmten Weg gegenüber dem Rhein⸗ park zu benutzen. Das iſt ein Thema, das mir ſchon lange auf dem Herzen liegt. Deshalb freue ich mich, daß dasſelbe endlich zur öffentlichen Beſprechung angeſchnitten worden iſt. Jedesmal, wenn ich meinen täglichen Spaziergang von der Rheinbrücke an den Bade⸗ anſtalten vorbei nach der Stephanienpromenade mache, um nach des Tages Laſt und Arbeit etwas friſche Luft zu ſchöpfen, muß ich mich darüber ärgern, daß es den Radfahrern geſtattet iſt, auf den für Fußgänger angelegten Promenadenwegen zu fahren. Ich wundere mich nur, daß noch kein Unglück geſchehen iſt, was bei den vielen Kindern, die ſich des Nachmittags auf der Rheinpromenade bewegen, wirklich nicht überaſchend käme. Alle Augenblicke hört man eine Radfahrerklingel und man glaubt ſich eher auf einer Fahr⸗ ſtraße zu befinden, als auf einer der erſten Promenaden Mann⸗ heims. Nicht genug mit dem Staub, den ſpielende Kinder und rück⸗ ſichtsloſe Damen mit ihren Schleppen verurſachen, müſſen auch noch die Radfahrer, von denen viele nicht nur an die Rheinbäder fahren, noch eine gute Portion davon aufwirbeln, ſodaß ein Spaziergang auf der Rheinpromenade nicht zu den Annehmlichkeiten gehört. Ebenſo iſt es auf der Promenade vis⸗à⸗vis dem Rheinpark. Auch hier muß man alle paar Minuten zur Seite ſpringen, wenn man in Gedanken einmal die unſichtbare Grenze zwiſchen Fußgänger⸗ und Radfahrerweg überſchritten hat. Iſt Mannheim denn ſo reich an Promenaden, daß es einen Teil davon den Radfahrern opfern kann? Ich glaube das Gegenteil iſt der Fall und ich bin der Anſicht, daß man die Radfahrer dahin verweiſen ſollte, wohin ſie gehören, d. h. auf die Fahrſtraße, die an keiner Stelle von der Rheinbrücke bis in den Neckarauerwald ſo befahren iſt, daß ſie den Radfahrern nicht genügend Raum böte. Radfahrer, die die Rheinbäder beſuchen, können ihre Räder von der Verbindungsſtelle zwiſchen Fahrſtraße und Rheinpromenade wohl die kleine Strecke bis zu den Badoan⸗ ſtalten ſchieben. Mein Wunſch geht deshalb dahin, daß man im nächſten Sommer die Erlaubnis, die Rheinpromenade mit Rädern befahren zu dürfen, nicht mehr exteilt ſowie daß die bekanten Pfoſten auf der Promenade vis⸗à⸗vis dem Rheinpark bald entfernt werden und ich glaube, daß viele mit mit einig gehen. Ein Fußgänger. Der Krieg. Der Totenhügel. Ein Korreſpondent des Dailyh Telegraph, der bei der Um⸗ gehungskolonne des Generals Kurokt die Schlacht bei Ligojang mit⸗ machte, ſchickt über den Hauptkampf bei Jantai folgende Schilderung: „General Kuropatkin hatte offenbar General Kurolis Bewegungen erwartet, denn dieſer fand ſeine Diviſionen einem überlegenen Feinde gegenüber. Trotzdem ſetzten die Japaner ihren Vormarſch kühn fort(1. September) und entrangen dem Feinde ein bedeutendes Stück Terrain, ehe die Sonne untergegangen war. Der Schlüſſel der ruſſiſchen Stellung war ein niedriger, runder Hügel, mit Namen Haijentai, und ſeine graſigen Abhänge waren dazu beſtimmt, die blutigſten Vorgänge der Schlacht zu ſehen. Während des ganzen Tages wurde dieſer Hügel auf das furchtbarſte beſchoſſen. Die ruſſiſchen Batterien antworteten, aber ihr Feuer war ſchlecht geleitet, und tat ſehr wenig Schaden. Der Erfolg der Flankenbewegung Kurokis hing von dem Beſitze des Haijentai ab, und der General entſchloß ſich deshalb zu einem Nachtangriff. In den frühen Morgenſtunden des 2. September bewegte ſich unſere mittelſte Diviſton vor und nahm den Hügel nach einem blu⸗ tigen Handgemenge mit dem Bajonett. Als der Morgen kam, be⸗ gannen die Ruſſen ihrerſeit, den Hügel unter Feuer zu nehmen, und ſtundenlang zerriß ein wahrer Hagel von Schrapnells ſeine nackten Böſchungen. Aber die Japaner hielten grimmig aus, wie ihre Gegner es am Tage vorher getan hatten, trotz ihrer heftigen Verluſte. Mit Einbruch der Nacht beſchloſſen beide Teile einen Nachtangriff, die Japaner, um die ruſſiſche Batterie zu nehmen, die ſie während des Tages ſehr beläſtigt hatte, die Ruſſen, um die blutigen Hänge des Haijentai wieder in ihren Beſitz zu bringen. Kefnes dieſer ver⸗ zweifelten Unternehmen glückte. Dfe Ruſſen warfen ſich im Dunkel der Nacht mit rückſichtsloſer Tapferfeit auf den Hügel, trafen aber auf einen von gleichem Mute beſeelten Gegner. Der Feind hätte faſt die Höhe gewonnen, aber immer und immer wieder warfen ihn die japaniſchen Bajonette und Geſchoſſe zurück, bis er den Kampf nach furchtbaren Verluſten aufgab. Ungefähr um dieſelbe Zeit griffen die Japaner die ruſſiſche Batterie an, aber die Ruſſen hatten ver⸗ mittels elektriſcher Anlagen ſich die Möglichkeit verſchafft, ſtets ge⸗ nau zu wiſſen, wo der Angreifer ſtand, und die tapferen Japaner wurden reihenweiſe niedergemacht. Ein Bataillon wurde tatſächlich bvernichtet. Man kann nicht behaupten, daß der japaniſche Angriff zurückgeſchlagen wurde, denn die Leute ſtarben in dichten Haufen vor den Mündungen der ruſſiſchen Geſchütze. Als der Morgen herein⸗ brach, hatten beide Seiten dieſelben Stellungen beſetzt, wie bei Sonnenuntergang, aber Hunderte von tapferen Männern lagen ſteif und ſtarr auf den blutgetränkten Abhängen des Haijentat und vor der ruſſiſchen Batterie..“ Der Korreſpondent beſchreibt weiter, wie Kuropatkin ſeinen Rückzug auf Mukden antrat. Er ſagt:„Wir waren auf das äußerſte bemüht, an die Eiſenbahn zu gelangen, um ihn abzuſchneiden, aber vor unſerer Front war der Feind verſtärkt worden und bereitelte unſere Bemühungen. Erſt am 4. Abends trat er den Rückzug an, und General Kurokis Truppen und Bagage bewegten ſich nach Norden. Ich beſichtigte Haijentai auf dem Vormarſche mit den Truppen, und ein ſchrecklicheres Bild iſt niemals geſehen worden. Hunderte von Toten lagen unbeerdigt, und die grünen Böſchungen waren ſo mit Blutlachen bedeckt, daß es unmöglich war, darüber hin⸗ wegzugehen, ohne hineinzutreten. Der ganze Hügel überſtreut mit zerbrochenen Waffen, Kleidungs⸗ und Ausrüſtungsſtücken beider Armeen. Das grauſigſte Denkzeichen waren Hunderte von zerbro⸗ chenen und verbogenen Bajonetten, die alle mit Blut getränkt, hau⸗ fenweiſe umherlagen. Wenn man einer Lehre bedürfte über die Schrecken des Krieges, ſo erteilte ſie der Hügel von Haijentai in vollſtem Maße. Der Beſitz dieſer wenigen hundert Meter einer grünen Hügelſeite hatte nahezu 3000 Tote und Verwundete gekoſtet.“ Zur gegenwärtigen Lage. * Tokio, 15. Sept.(Reuter.) Marſchall Oyama telegraphiert: Die Stellung der Ruſſen in der Rich⸗ tung auf Mukden iſt unverändert. Die Zahl der beerdigten Ruſſen vor Ligojang beträgt 3100 Mann. London, 15. Sept. Nach einer aus Shanghai ſtam⸗ menden Meldung der„Morning Poſt“ iſt der Statthalter Alexejew in Mukden eingetroffen. Die ruſſiſch⸗chineſiſche Bank in Mukden ſei geſchloſſen. Die Ruſſen haben das hohe Getreide in der Nähe von Tieling abgemäht. A. Seite. General⸗Anzeiger Mannheim, 15. Sepfemb er) * London, 15. Sept. Wie dem Reuterſchen Bureau aus Ligojang vom 11. Sept. abends gemeldet wird, bleibt die japaniſche Armee in Ligofjang und ſtellt die Brücken wieder her. Unter den erbeuteten Gegenſtänden befinden ſich: Geſchütze, Munition, Wagen, Gewehre, Mäntel und andere Kleidungsſtücke, ſowie Fourage. Berlin, 15. Sept, Aus Tieking wird dem„Berl. Tagbl.“ gemeldet: Von einer Räumung Mukdens iſt vor⸗ läufig keine Rede mehr. Die Operationen ſcheinen ſich mehr nach Oſten zu ziehen. 5 Die Schlacht bei Liaojang. London, 15. Sept.„Daily Telegraph“ meldet aus Tokio: Nach dem Berichte des Generals Nodzu über die Kämpfe vor Liaojang ſetzte die japaniſche Armee die Offen⸗ ſivbewegung am 3. Sept. um 5 Uhr gegen den Feind im Süden von Liaojang fort. Im Laufe des Tages ging allmählich der rechten Kolonne die Munition aus; trotzdem hielten die Jäpaner dem Feinde, der über 50 Geſchütze verfügte, ſtand, ſie hatten aber große Verluſte, Endlich, abends 6 Uhr, ſtürmten die Jaßaner mit auf⸗ gepflanztem Bajonett die feindlichen Verſchanzungen von Kreifumigo. Inzwiſchen war auch die linke Kolonne nöher an die feindlichen Verſchanzungen herangegangen und wartete guf einen günſtigen Augenblick zum Angriff, konnte dieſen aber nicht ausführen, da das Feuer der ſchweren Geſchütze und der Maſchinengeſchütze nicht nachließ. Das Beiſpiel der rechten Kolonne trieb jedoch auch die linke zum weiteren Vorgehen an. Die mittlere Kolonne und ein Teil des linken Flügels und der rechten Kolonne ſetzten ſich dem feind⸗ lichen Feuer aus, brachen durch eine vorgeſchobene Nebenlinie der Verteidigungswerke durch und näherte ſich, indem ſie über auf⸗ gehäufte Leichen ging, den ruſſiſchen Verſchanzungen. Nach 8 Uhr abends ſtürmte ein Bataillon auf der Weſtſeite die Verſchanzungen der links ſtehenden Abteilungen, ſtieß auf ſehr heftigen Widerſtand und mußte das Vorrücken etwa 200 Meter vor der feindlichen Linie einſtellen. Bei Sonnenuntergang ſtürmte auch ſie die Verſchanzungen. Obgleich die mittlere Abteilung der Verſchanzungen des Feindes beſetzt war, mußte doch der Feuerkampf auf den Wällen fortgeſetzt werden. Endlichbeſetzten die japaniſchen Truppen um 10 Uhr 30 abends das ſüdliche Tor und bezogen darauf die Biwaks. Die linke Kolonne ging von Tſcheng⸗Lieng⸗Jung vor, konnte aber, da das Feuer des Feindes nicht nachließ, nicht mit der rechten Abteilung gemeinſam vorrücken. Schließlich drang ſie aber um 1½ Uhr nachts durch einen Sturmangriff in die linken Verſchanzungen des Feindes ein und beſetzte ſie. Die rechte Kolonne verlor am 3. Sept. etwa 3000 Mann, die linke etwa 800 Mann. Eine Truppenabteilung, die am 4. Sept, zur Ver⸗ folgung des Feindes öſtlich von Liaujang abging, ver⸗ mochte den Taitſefluß nicht zu überſchreiten, da der Feind in der Nacht zum 3. Sept, alle dazu erforderlichen Hilfsmittel zerſtört hatte. Vom baltiſchen Geſchwader. 1 5 *Petersburg, 15. Sept.(Ruſſ. Tel.⸗Ag.) Es wird beſtätigt, daß die nach Oſtaſien gehende Oſtſeeflotte ſich einige Zeit in Libau aufhalten wird. Auslieferung der Mandſchurei an China. * London, 15. Sept. Der„Morning Poſt“ wird aus Shanghai vom 14. September berichtet: Die chineſiſche Regie⸗ rung ernannte eine Sondergeſandtſchaft für Japan und Rußland, um Verhandlungen über die Auslieferung der Mand⸗ ſchurei an China einzuleiten. Die Japaner und das Rote Kreuz. Petersburg, 15. Sept. Der Korreſpondent der„Bir⸗ ſchewja Wjedomoſti“ in Tſchifu telegraphiert ſeinem Blatte unter dem 14. Sept., das ruſſiſche Konſulat habe vom erſten Vertreter des Roten Kreuzes in Port Arthur Mitteilungen empfangen mit der Bitte, der Oeffentlichkeit Kenntnis von dem empörenden Verfahren der Japaner zu geben, die auf das Perfonal des Rothen Kreuzes ſchöſſen, auch wenn die Fahne des Roten Kreuzes an den Orten aufgepflanzt ſei, wo das Perſonal Verwundete zuſammentrage. Viele Mitglieder des ruſſiſchen Sanitäts⸗ korps ſeien ſo getötet worden. Das Vorgehen der Japaner erwecke um⸗ ſomehr Erbitterung, als die Japaner ſelbſt auf den Schlachtfeldern Briefe zurückließen mit der Bitte an die ruſſiſchen Behörden, die unter den ruſſiſchen Forts getöteten Japaner zu beerdigen. Neueſte Machrichten und celegramme. Orivat-Celegramme ces„General-Hnzeigers“ * Schwerin, 13. April. Heute nachmittag 2 Uhr begab ſich die Kaiſerin nach Potsdam zurück. Zur Verabſchiedung waren die Großherzogin und die übrigen fürſtlichen Damen anweſend. * Hamburg, 15. Sept. Die Hamburg Amerika⸗ Lin ie teilt mit: Se. Majeſtät der Kaiſer hat ſeinem wärmſten Intereſſe für die Entwicklung unſerer deutſchen Handels⸗ ſchifahle erneut Ausdruck gegeben, indem Se. Majeſtät auf die von Generaldirektor Ballin dorgetragene Bitte genehmigt hat, daß Flügeladjutant Kapitän z. S. von Gum me in die Ver⸗ waltung der Hamburg Amerika⸗Linie eintrete. Homburg v. d. Höhe, 15. Sept. Reichsbanzler Graf Bülow und Gemahlin ſind heute vormittag hier ein⸗ getroffen und haben in Ritters Parkhotel zu längerem Kurgebrauch Wohnung genommen. Frau von Minchetti, die Schwiegermutter des Grafen wird für morgen ebenfalls hier erwartet. * Wald(Kreis Solingen), 15. Sepft. Der Rendant Vogt, dem die Ortskrankenkaſſe und die Alters⸗ und Invaliden⸗ verſicherung unterſtellt iſt, iſt plötzlich verſchwunden. Seine heimliche Abreiſe ſoll mit Unterſchlagungen zuſammenhängen. Bremerhaven, 15. Sept 900 Offtziere und Mannſchaften der oſtaſiatiſchen Beſatzungsbrißade trafen heute mit dem Lloyddampfer„Rhein“ hier ein.(Frankf. Ztg.) * Wien, 15. Sept. Der internationale Preſſe⸗ kongreß wählte Lüttich zum Verſammlungsort des nächſt⸗ jährigen Kongreſſes. GBudapeſt, 18. Sept. Auf dem Hajmaskered⸗UHebungs⸗ blate trieb geſtern der Sturmwind ein Luftſchiff, das dvon 8 Soldaten mit um den Leib gewundenen Stricken feſtgehalten wurde, in die Höbe. Die Soldaten fielen herab. 2 ſind tot, die übrigen werden die meiſten bis zum nachmittag wieder entlaſſen. * Rom, 15. Sept. Geſtern abend fand ein Zuſam⸗ menſtoß zwiſchen 6 Karabinieren und 2 Soldaten mit einer Anzahl Bauern bei Caſelluzzo in der Nähe von Trapani ſtatt. Die Militärperſonen machten von ihren Waffen Gebrauch und verwundeten mehrere Bauern. Von 3, die nach dem Hoſpital gebracht wurden, ſtarb einer auf dem Transport. Die Militärperſonen wurden auf Befehl des kommandierenden Generals bis nach beendigter Unterſuchung, die eingeleitet iſt, in Haft genommen. »London, 15. Sept.„Daily Chronicle“ meldet aus New⸗ hork: Die Spaltung der republikaniſchen Partei des Staates Newhork werde bei den Wahlen im November den Staat Newyork wahrſcheinlich an Parker ausliefern. Dieſe Spaltung ſei durch einen Streit zwiſchen dem Gouperneur Odell und dem Senator Blak über die Beamtenfrage entſtanden. * London, 15. Sept. Das Bureau Reuter meldet aus Montreatf vom 1. Sept.: Wie der Bizegouverneur der Bank von Montreal mitteilt, iſt der Weizen in Wieniſtey überall geſchnit⸗ ten. Die Ernte gelte für geſichert. Der durch das Wetter angerichtete Schaden könne nur ſehr gering ſein. Meineidsprozeß Witte. Frankfurt. 15. Sept. Vor dem Oberkriegsgericht des 18. Axmeekorps begann, wie die„Frankf. Ztg.“ berichtet, heute vormittag die Verhandlung gegen Oberleutnant z. D. Exuſt Witte wegen Meineids und Mißhandlung Untergebener. Der angeklagte Witte wurde von Oberleutnant Hennerich des 81. Regiments aus der Unterſuchungshaft vorgeführt. Er trug Dienſtkleidung, Helm, Feldbinde und Degen, während er vor dem Kriegsgericht in Mütze und ohne Seitengewehr erſchienen war, und nahm wieder neben ſeinem Verteidiger, Rechtsanwalt Brunck, Platz. Borſitzender des Gerichts iſt der Bezirkskommandeur Oberſt 3. D. Fleſſing, der Verhandlungsleiter Oberkriegsgerichtsrat Keyl die Anklage vertritt Kriegsgerichtsrat Zellarius. Von den Zeugen Das Gericht beſchloß, die Oeffentlichkeit für die ganze Dauer der Verhand⸗ lung auszuſchließen und zwar wegen Gefüährdung militäriſcher Dienſtintereſſen. Die Verhandlungen werden wahrſcheinlich wieder zwei Tage dauern. Fürſt Herbert Bismarck⸗ * Hamburg, 15. Sept. Der Kaiſer erſuchte telegraphiſch den Grafen Rantzau und der König Eduard die Fürſtin Bismarck um fortlaufende Nachrichten über das Befinden des Fürſten Herbert Bismarck, deſſen Zuſtand heute unverändert iſt. Geſchäftliches; *eber die 2. Fachausſtellung in Berlin für die Schuh⸗ und Leder⸗Induſtrie ſchreibt die Fach⸗Zeitung„Schuh und Leder folgen⸗ des: Rheiniſche Schuhfabrik Iſidor Heinsheimer Mannheim. Die Ausſtellung dieſer Firma erregt das Intereſſe des Beſchauers in weiteſtem Maße, das ganze Arrangement läßt ſo⸗ fort erkennen, daß man es hier nicht mit Luxus⸗ oder Phantaſie⸗ ſchuhen zu tun hat, ſondern mit einem Maſſenartikel, welcher ver⸗ möge ſeiner Villigkeit zu einem großen Konſumartikel geworden iſt. In der Hauptſache ſind es getäckſte und genähte Hausſchuhe, welche die Firma herſtellt und welche in der ganzen Welt einen großen Abnehmerkreis haben. Es iſt erſtaunlich, wie trotz der Billigkeit dieſer Artikel guter Geſchmack und Paßform bei den hier ausgeſtellten Gegenſtänden ins Auge fallen. * Mit einer Neuerung, die allgemeine Nachahmung finden ſollte, geht die Steyriſche Eierhandlung G 2, 9 voran, indem dieſelbe, um ihrem Perſonale volle Sonntagsruhe gewähren zu können, Sonntags das Geſchäft ganz geſchloſſen hält. Wir ſind feſt überzeugt, daß es nur des Beiſpiels bedurfte, um andere Branchen folgen zu laſſen und bitten wir das titl. Publikum, die humanen Beſtrebungen dieſer Firma zu unterſtützen, indem es ſeinen Sonn⸗ tagsbedarf ſchon Samstags deckt. „Wer vieles bringt, wird manchem etwas bringen.“ Im Hin⸗ blick auf dieſen Goetheſchen Ausſpruch ſei hierdurch auf den ſoeben erſchienenen Herbſt⸗Katalog des Verſandgeſchäfts Mey& Edlich in Leipzig⸗Plagwitz ganz beſonders aufmerkſam gemacht. Faſt jeder Gegenſtand, den der moderne Menſch in ſeinem Heim nicht miſſen zu können glaubt, alles, was zur Ausſtattung des Haushalts und zur Verſchönerung der Wohnräume vonnöten iſt, ferner Wäſche und Garderobe für Damen, Herren und Kinder, und nicht zuletzt eine große Auswahl in Artikeln, die ſich zu Geſchenkzwecken beſonders eignen— alles dies findet ſich in dem umfangreichen Preisverzeich⸗ niſſe genannter Firma in überſichtlicher Gruppierung und in den verſchiedenſten Preislagen aufgeführt. * Beim Schlachthaus⸗Neubau in Ludwigshafen kommt zum erſten Male in Süddeutſchland in ſolch großer Menge(über 200 000 Stück) ein neues Wandverkleidungs⸗Mater jal zur Anwendung, welches abſolute Froſtſicherheit bietet und überall da, wo Wetter⸗ oder Säurebeſtändigkeit in Frage kommen, Verwendung finden ſollte. Es ſind dies die glaſierten Hartpor⸗ zellan⸗Verblender aus der Por gellan⸗Fabrik Kahla .⸗S., eine aus Porzellan beſtehende Maſſe, welche einen hohen atmoſphäriſchen Druck und die enorme Hitze von etwa 1700 Grad zu beſtehen hat. Dementſprechend iſt das Fabrikat hart, rißfeſt, froſt⸗ ſicher und faſt unverwüſtlich. In Rlleinland, Weſtfalen und dem übrigen Deutſchland iſt dies Fabrikat längſt bekannt und angewandt bei Schlachthäuſern, Eiſenbahntunnels, chemiſchen Laboratorien, Brauereien, Durchfahrten, Treppenhäuſern, Maſchinenräumen, ja ſelbſt zu Außenfaſſaden von Villen. Briefkaſten. Abonnent M. H. 1) Geſetzl. Beſtimmungen darüber, wieviel Stunden eine Monatsfrau täglich zu arbeiten hat, exiſtieren nicht, hei dieſer Frage kommt Ortsgebrauch zur Entſcheidung. Man wird nicht ſehlgehen, wenn man annimmt, daß die Arbeitszeit von früh —7 dauert, wobei jedoch derfelben eine angemeſſene Mittagspauſe zu gewähren iſt. 2) Sie ſind nicht verpflichtet, die Monatsfrau in eine Krankenkaſſe aufnehmen zu laſſen, dagegen müſſen Sie gegen Invalidität verſichern. 3) Sie ſind verpflichtet, der Monatsfrau die Ueberſtunden zu vergüten und nicht berechtigt, von dieſen Ueber⸗ ſtunden die Stunden abzuziehen, während welcher die Frau, z. B. an Sonn⸗ und Feiertagen, nicht gearbeitek hat. Sonntags muß die⸗ ſelbe nur die notwendigſte Arbeit verrichten und wie jeder andere Arbeiter Sonntagsruhe haben. Abonnent G. 7. 1) Der Hauseigentümer iſt nicht berechtigt, derartige bauliche Veränderungen vorzunehmen, durch welche den Mietern ein Teil der vermieteten Räume entzogen wird. 2) Wir raten Ihnen, den Vermieter durch eingeſchriebenen Brief aufzufor⸗ dern, Ihnen die entzogene Dachkammer ſowie die Benutzung des Trockenſpeichers wieder einzuräumen, widrigenfalls Sie ihn für allen Ihnen entſtandenen Schaden verantwortlich machen würden. 3) Sie ſind dann berechtigt, falls der Vermieter dieſer Aufforderung nicht nachkommt, als Schadenerſatz einen entſprechenden Abzug vom Miet⸗ — 5 Abonnent G. H. Auf beſonderen Maſchinen wird der Strumpf aus Wolle oder Baumwolle gewebt. Dieſen tränkt der Erfinder Dr. Auer mit einer Miſchung von 99 Proz. ſalpeterſaurem Thorium⸗ oxid und 1 Proz. Ceroxyd. Andere verwenden auch ſalpeterſaures Lanthan u. Zirkon oder Yttrium, oder Erbium und Zirkon. Alle der⸗ artigen Strümpfe ſind wenig haltbar. Neuerdings ſtellt man weit haltbarere Strümpfe auf folgende Weiſe her: Eine wäſſerige, kon⸗ zentrierte Thorſalzlöſung wird mit Fluorwaſſerſtoffſäure verſetzt, kurze Zeit erwärmt und dann in dieſe Löſung eine mit Hilfe orgg⸗ niſcher Subſtanzen in Waſſer gelöſte Cerverbindung, wie beiſpiels⸗ wefſe Cerioxalat, eingetragen. Beiſpielsweiſe gibt folgende Zuſam⸗ menſtellung ein gutes Reſultat: 59,4 Gr. Thornitrat, 1 Gr. Cerio⸗ zalat, 0,8 Gr. Fluorwaſſerſtoffſäure, 3 Gr. Brenzkatechin und 135 Gramm Waſſer⸗ Literariſches. * Leichte Athletik von Kurt Doerry. Ein leſenswertes Buch, bisher das einzige ſeiner Art in Deutſchland, liegt uns in dem vom Chefredakteur bon„Sport im Bild“ geſchaffenen Werkchen vor. Der Verfaſſer hat ſich bemüht, nur das Wichtigſte in den Kreis ſeiner Be⸗ trachtungen zu ziehen und ſo wird das intereſſante Buch eine oft empfundene Lücke ausfüllen. Ein ausführlicher Anhang über die Rekords des Auslandes iſt angefügt, eine Zuſammenſtellung, wie ſolche ſelbſt in der Fachpreſſe noch nicht veröffentlicht iſt. Erſchienen iſt das Werkchen im Sportverlag von Grethlein u. Co. in Leipzig. * Der Hundeſport, Band I, Geſchichte, Zucht, Dreſſur, Aus⸗ ſtellungsweſen uſw. von Emil Ilgner, Oberleutnant a. D. Verlgg von Grethlein u. Co., Leipzig. In unſerer Zeit, wo der Hundeſport eine ſo weite Verbreitung beſitzt, ſollte man es nicht für möglich halten, auf welche Unkenntnis, bezw. geringe Kenntnis der einzelnen Hunderaſſen und deren Haltung man noch ſtellenweiſe im großen Publikum ſtößt. Um hierin Wandel zu ſchaffen, entſtand das uns vorliegende Werk, deſſen erſter Band ſich zumächſt mit der Geſchichte unſerer treuen Vierfüßler und deren Abſtammung, ſowie mit einem hiſtoriſchen Abriß über den Werdegang der deutſchen Khnologie be⸗ faßt, während der zweite Band der Beſchreibung der verſchiedenen Hundearten gewidmet iſt. Einen ſehr breiten Raum nehmen Zucht⸗ bedingungen, Aufzucht, Fütterung, Pflege und Haltung ein und die eingehende Beſprechung dieſer Abſchnitte dürfte dem Hundefreunde ſehr willkommen ſein.„„% eee Liberale Mitbürger? Erwerbt diĩe badiſche Staats⸗ angehörigleit. Auskunft erteilt die Geſchäftsſtelle der nat.⸗lib. Partei Mannheim, C 7, 15. Schiffahrts⸗Aachrichten. Maunheimer Hafenverkehr vom 13. September. Hafenbegirti I. Schiſſer ev. Kap, Schiff Kommt von Ladung per 100 kg. Fchmttt Pr. W. b. Baden Notterdam Stllokgut 3900 Reibel Otito Heinrich Antwerven Stg. u. Getr. 78⁵0 Seeger Auguſte Ruhrort Kohlen 7739 Klotz Eliſabeth Karlsruhe Bler u. Sprit 40⁰ Hafenbezirk II. Kiſſel Rhederei 26 Antwerpen Saat 6240 Kersken Germania Duisburg Kohlen 6600 Herrmann Auguſt Speyer Backſteine 40⁰ Hafenbez irk III. Hang Badenia 40 Rotterdam Stekgt, Getr. 2850 ang 33 4 6000 Rempf 15 MNuhrort Stückgüter 1600 immermann Sophie Jagſtfeld Stein ſalz 532 euer Münzing elldronn 25 460 Seeger Meeres ſtern otterdam engl. Kohlen 7460 ⸗ Jeden 5775 Maie⸗ ntra agſtfe tei 40 Plitt Emille aue 974 Baäfenbezirt VI. Unger Verelnigung 388 Rotterdam Stückgut 9650 Hoffmann Eltſabeth 50 5 7280 Wiffing Barbara 5 25 2⁵⁵9 Wittmann G. Kleinſchmidt 4 Duis burg Kohlen 2450 Jooſten St. Maria Rotterdam Stückg Getr. 9⁰⁴⁰ Hafenbezirk F. Koch Lutſe Dulsburg Kohlen Koks 6700 Kannengleßer 12 Ruhror Kohlen.00 ellbach 2 5 5 5500 ———————————————————— Verantwortlich für Politik: Chefredakteur Dr. Paul Harms, für Feuilleton, Kunſt, Volkswirtſchaft und den übrigen, redaktionellen Teil: Georg Chriſtmann, für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Richard Schönfelder, für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Warl Apfel. Druck und Verlag der Pr. H. Haas'ſchen Buchdruckeret. G. m. b..: Eruſt Müller. —— F. Göhring, Mennhenm, Gogründet 1822.— Telephon 1562. 2214˙¹ Juwelen— Gold- und Silberwaren— Uhren⸗ Hotel Roseneck, Vreiuurg I. Br. halt ſich beſteus enn pfohlen. L. Meyer, 28874 0 TOILETTE.FEPr-SETFE Andvertrotten kür Baut- u Teintyiiege: Rein, mud, sparsam. 41 C. Naumann, Seiſen-.x arfdmoriefabrik) Offenbach a. M. FFFF Beste Kindernahrung. Porzügl. Zusatz zur Kuh- milch. Muskel- u. knochen-· bildend. 22mal prämiirt. — ULeberall zu haben.— ederlagen durch Plakate kenntlfeh. Engros-Lager: Bacser- N. Lager mann& Co.; Engels& Scheel Nachf. Imhoff& Stahl. 2049„ Mannheim, 15. September. Beneral⸗Anzeiger. 5B. Selte. — Volkswirtschaft. N. Mannheimer Produktenbörſe. Beeinflußt durch die amerika⸗ niſche Abſchwächung, ſowie infolgedeſſen, daß die Offerten von Ruß⸗ land im Zuſammenhange damit heute etwas niedriger ſind, iſt hier eine ruhigere Stimmung bemerkbar und verhalten ſich ſowohl unſere Importeure als auch der Konſum abwartend. Die Notjerungen des hieſigen Kursblattes ſind gegen letzten Montag für alle Getreidearten unverändert, bei feſter Tendenz. Pfülziſche Preßheſen⸗ und Spritfabrik, Ludwigshafen. Das Unternehmen, das ſchon im vergangenen Jahr eine Beſſerung ſeines Erträgniſſes aufzuweiſen hatte, indes von einer Erhöhung der Divi⸗ dende Abſtand nahm, hat, wie die„M. B..“ hört, im laufenden Jahr unter dem günſtigen Einfluß der Spirituszentrale wiederum mit gutem Erfolg gearbeitet. Für das mit dem 1. Oktober zu Ende gehende Geſchäftsjahr ſchätzt man die Dipidende auf ca. 7 Proz. gegen 5 Proz. in den beiden voraufgegangenen Jahren. N. Scott und Bowne Geſ. m. b. H. in Frankfurt a. M. Mit einem Stammkapital von 300 000 M. wurde die Geſellſchaft in Frankfurt a. M. gegründet. Gegenſtand des Unternehmens iſt die Fabrikation und der Großhandel mit Lebertranpr äparaten und ſonſtigen Spezialitäten ſowie der Erwerb und die Fortführung des von der Zweigniederlaſſung der Firma Scott und Vowne Limited betriebenen Fabrikations und Handelsgeſchäfts. Die Firma Scott . Bowne Limited zu London hat in die Geſellſchaft das von ihr in Frankfurt a. M. betriebene Zweig jſeſchäft mit allen Aktiven und Paſ⸗ ſiven, insbeſondere auch mit der Kendſchaft ſowie mit den zu Gunſten der Firma eingetragenen Warenzeichen und Modellen eingebracht. Dafür ſind der Londoner Firma M. 186 502 in bar oder in Wechſeln herauszuzahlen und 248 000 M. in Anrechnung auf die von ihr über⸗ gommene Stammeinlage gewährt worden. Geſchäftsführer iſt Herr ß. Münch in Frankfurt a. M. Süddeutſche Baumwoll⸗Induſtrie zu Kuchen. In der in Stuttgart abgehaltenen Hauptverſammlung wurde die Dividende auf 7½ Proz.(i. V. 5 Proz.) feſtgeſetzt. Der Reingewinn beträgt 475 189 M.(i. V. 239 820.). Das Salzbergwerk Heilbronn ſchlägt für 1903/04 eine Divi⸗ dende von 12 Proz.(i. B. 11 Proz.) vor. Die Glacé⸗ und Weißlederinduſtriellen Deutſchlands, welche in Leipzig verſammelt waren, äußerten Zurückhaltung im Einkaufe. Es haben nur geringfügige Umſätze ſtattgefunden, die Preiſe blieben behauptet. Der Streik der amerikaniſchen Handſchuhmacher zeigte noch ſeine Nachwirkung. Im Winter wird eine Belebung des Ge⸗ ſchäfts erwartet. Grobe Gerberwollen wurden zu höheren Preiſen ſtark begehrt. Laothringer Eiſenwerke in Ars a. d. Moſel. Der Aufſichtsrat ſchlägt nach 85 000 M. Abſchreibungen die Verteilung von 2 Prozent (i. V. o) Dividende auf die Prioritätsaktien vor. Vom Kohlenſyndlkat. Der„VBochum. Anz.“ behauptet, das Kohlenſyndikat wolle unter allen Umſtänden dem Bergfiskus Sitz und Stimme im Aufſichtsrat des Syndikats geben, ihm dadurch Einfluß auf die Preispolitik einräumen und jeden Grund für Einbringung eines Syndikatsgeſetzes beſeitigen. Die außerordentliche Hauptverſammlung der Trierer Bank, in welcher 1912 000 M. Aktienkapital vertreten war, genehmigte ein⸗ ſtimmig die Verſchmelzung mit der Bergiſch⸗Märkiſchen Bank. AJn den Aufſichtsrat der Hamburg⸗Amerika⸗Linie ſoll einem an der Hamburger Vörſe verbreiteten Gerücht zufolge der Fregatten⸗ kapitän v. Grum me gewählt werden. Fregattenkapitän v. Grumme iſt ein Flügeladjutant des Kaiſers. Er hat ſich ſeinerzeit an der don den deutſchen Schiffahrtsgeſellſchaften ausgerüſteten Hilfseype⸗ dition nach Aaleſund auf Befehl des Kaiſers altiv beteiligt. Da Fregattenkapitän v. Grumme zur Zeit noch aktiber Marineoffizier iſt, bedarf das Gerücht noch der Beſtätigung. Deutſche Levante⸗Linie. Die Verwaltung hofft, der„N. H..“ zufolge, in dieſem Jahre neben ausreichenden Abſchreibungen einen berteilbaren Gewinn zu erzielen. Das ausgehende Geſchäft iſt während des ganzen Jahres befriedigend geweſen. Im Vorjahre wurde keine Dibidende verteilt. Die letzten vier Monate des laufen⸗ den Geſchäftsjahres dürften noch ein großes Heimfrachtengeſchäft bringen. Nürnberger Leberfabrik.⸗G. vorm. Schreier& Naſer in Nürn⸗ berg. Die Generalverſammlung genehmigte die Verteilung einer 10prozentigen Dividende. Preiskonvention der Schloßfabriken in Rheinland⸗Weſtfalen. Um die Preiſe für eine Anzahl von Artikeln ſowohl für Schlöſſer wie für Kleineiſen auf ein für die Herſteller lohnenderes Niveau zu bringen, haben etwa 10 dieſer Branche angehörende Jabriken eine Konvention abgeſchloſſen, welche ſich demnächſt mit weiteren ein⸗ ſchlägigen Fragen und Vereinbarungen beſchäftigen ſoll. Der Deutſche Stahlwerksverband hat nunmehr die Organiſation ſeiner Londoner Verkaufsagentur durchgeführt. Die geſamten Er⸗ zeugniſſe ſind laut Ironmonger in drei Klaſſen eingeteilt worden; mit ihrem Vertriebe ſind die nachſtehenden Mitglieder des Londoner Syndikats betraut worden: O. Goſſell und H. Wedekind für Schienen, .) Dicke, O. Schurr und Zeitz für Träger, E. Lomer und C. San⸗ ders für Luppen, Stahlknüppel und Platten. Internationales Bleiſyndikat. Wie verlautet, machen ſich von Frankreich aus Beſtrebungen geltend, ein internattonales Blei⸗ ſhndikat ins Leben zu rufen mit dem Zweck, eine allmähliche Beſſer⸗ ung der immer noch ſehr gedrückten Bleipreiſe herbeiguführen. Die Wirkung dieſer Abſicht iſt bereits an der Londoner Metallbörſe zum Ausdruck gekommen, indem nämlich der Bleipreis um% Pfd. Sterl., auf 117½ Pfd. Sterl. pro Tonne anzog. Stahl und Eiſen Akt.⸗Geſ., Aplerbeck. Die Generalverſammlung beſchloß, die Herabſetzung des Grundkapitals durch Zuſammen⸗ legung der Aktien im Verhältnis von 2 zu 1. Zum Zwecke der Be⸗ ſchaffung neuer Betriebsmittel beſchloß die Verſammlung die Zu⸗ zahlung von 60 Proz. auf die zuſammengelegten Aktien ohne Er⸗ höhung des Grundkapitals. Das neue Geld ſoll zu Abſchreibungen und zur Schaffung von Reſerven verwandt werden. Die zuſammen⸗ gelegten Aktien erhalten ein Vorzugsrecht von 6 Prog. vom ver⸗ keilungsfähigen Reingewinn. Fabrikant Huisburg⸗Barmen wurde nen in den Aufſichtsrat gewählt. Die Verwaltung bezeichnet die als befriedigend. Der Auftragsbeſtand beträgt 105 000 Hopfenberichte. »Schwetzingen, 14. Sept. Geſtern wurde am hieficen Platze und in der Umgegend der Handel recht lebhaft und wurde reichlich viel umgeſetzt. Auf der Stadtwage wurden geſtern 45 Ballen verwogen, meiſt geringe und mittlere Ware, für welche 110—170 M. und Trinkgeld gezahlt wurden. 5 Telegram met a „ Breslau, 15..Die heutige außerordenkliche Generalberſammlung der Oberſchleſiſchen Eiſenbahn⸗ bedarfs⸗Aktien⸗Geſellſchaft beſchloß mit 10 608 gegen 2844 Stimmen das Aktienkapital von 20 auf 25 Millionen zu erhöhen durch Ausgabe von 4105 auf den Inhaber lautenden Aktien zu 1200 M. und einer zu 2000 M. mit Dioidendenberechti⸗ gung ab 1. Januar 1905. Die Offerten eines Bankkonſortiums auf Uebernahme der neu auszugebenden Aktien unter Ausſchluß des geſetzlichen Bezugsrechts der Aktionäre wurde genehmigt. Im Laufe der Debatte teilte Generaldirektor Hohenſcheidt mit, daß das Gewinn⸗ und Verluſtkonto im Juli einen Ueberſchus von über 1900 000 M. ergeben habe, Die Werke ſind in allen Betrieben boll beſchäftigt. — ſitzung der Prager GEiſeninduſtriegeſellſchaft und der Böhmiſchen Montangeſellſchaft neben den regulären Verhandlungsgegenſtänden und der Feſtſtellung der Bilanzen auch ein Projekt zur Erörterung gezogen werde, welches eine Fuſion der beiden Geſellſchaften zum Gegenſtand haben ſolle. Die Angelegenheit befinde ſich vorläufig noch im Stadium unverbindlicher Beſprechungen. Die Fuſion wäre auf dem Plane aufgebaut, daß die Böhmiſche Mon⸗ tangeſeſſchaft in die Prager Eiſeninduſtriegeſellſchaft übergehen ſolle und zwar ſo, daß die Aktionäre der erſteren eine Abfindung in Aktien der Prager Eiſeninduſtriegeſellſchaft und zwar für fünf Aktien der drei Aktien der Eiſeninduſtriegeſellſchaft erhalten ollen. Kurs blatt der Mannheimer Produktenb oͤrſe nom 15. September. A⸗G..chem. Induſtr.—.— Wien, 15. Sept. Die Blätter melden übereinſtimmend, daß in der am 26, Sept. reſp. 27. Sept. ſtattfindenden Verwaltunasrats⸗ Weizen bierländ. 18.50—.— Maisamer-Mixed 12.50—19.60 „ Rheingauer—.——.„Donau 12.50—12.60 „ norddeutſcher 18.50—.„La Plata 12.50—12.60 „ vpuſſ. Azima 18.75—19 50 Kohlreps, d. neuer—.——22.— „ Ulkg 18,50—19.— Wicken—.——14.50 „ Theodoſta—.25 Kleeſamendeutſch. J 128.—132.— „ Taronen 1288—19—*„ FI 110.——.— „Taganro 25—19.— neuerPfälzer—.— „ Faneniſce 18.75—19 25 5 Rauere. „ am. Winter——„ MPvovene. 120.——.— *1 Manitoba 12.—.— 77 Eſparfette 84.——86.— Walla Walla —.—.— —.—41.— Leinsl mit Faß „ Kanſas kI—.——„ bei Waggon—.——40.50 „ Anſtralier——— Nübßl in Tas—.50 „ La Platg 18.50—19.25„ bei Maggon—.—52.— Kernen 18,50——.— Am, Petroleum Faß Roggen, pfülz.——14.78 fr. mit 20 Tara.. „ neuer————Am. Petrol. Wagg...60 „ ruſſiſcher 14.75.—.— Am. Petrol. in Ciſt. „ rumäniſcher—.—.—.100konettoverzollt.—18.80 „ norddeutſcher.——.— Ruſſ, Meteor in Faß—.—20.70 „ amerik.—— dto. Wagg.—.——19.70 Gerſte, hierl. neu 17.——17.25 dto. Ciſt.——15.90 „ Pfälzer neu 17.——17.50] Ruſſ, gewöhnl.in Faß19.80 „ Ungariſche—.——.— dto. Wagg.—.——18.80 Futter—.—11.80 dto. Ciſt.—.—15.— Gerſte rum. Bran—.———— Rohſprit, verſteuert—— 135.— Hafer, bad. 14.50—15.— Joer Sprit—.—65.5 „vruſſiſcher 14.75—15.75 90er do. unverſt.—-——50.— „norddeutſcher————.— Hafer, württb. Alp—.———.. „ amerik. weißer. Nr. 00 0 1 2 8 W 8 1 25.25 27.5.7.2 28.20.28 Roggenmebl Nr. 0) 22.25 19 19.75. Unverändert feſt. * Oeſterreichiſches Petroleum notier! bis auf eiteres: in Ciſternen Mk. 15.70, in Faß(Barrels) Mk. 19.50 per 100 kcz netto verzollt ab hieſigem Lager. Mannheimer Eſſekkenbörſe vom 15. September, (Offizieller Bericht.) In Aktien der Maſchinenfabrik Badenia fand Geſchäft ſtatt zum Kurſe von 186 Proz. Sonſtige bemerkenswerte Ver⸗ änderungen ſind nicht zu verzeichnen. Obliga Pfandbriefe. 4% Rhein. Hyp.⸗B.unk. 1902 100.50 b⸗ 3*„ alte M. 96.70b: unk. 1904 96.70 b. Kommunal 98.—b; Städte⸗Aulehen. 3½% Freiburg t. B. 99. L5 b⸗ 90%0 Karlsruhe v. J. 1896 99.10b. 3½% Lahr v. J. 1902 99.50 B 4% Ludwigshafen v. 1900 101.40 b: 3½% Ludwighafen 100.50 C 95.— and 01.10 8 7— 98.—2 0 1 4% Mannh. Oblig 1901 101.70 6 4% Hemf, 4j%„„ 100 199.50 fe ſchleppſchiffabrts⸗Geſ. 102.50 b; 310 5„ 1 1685 99.—G 4½% Mannh. Lagerhaus⸗ „%„„1805 dassdi Geſelſchaft 101.6 B „ 189 99.25 ½% Speyerer Ziegelwerke 109.— B 51% Miemmten 1904 99.25 54½% Süldd. Drählinduſtr. 34½%% Pirmaſenſer 98.— E] Waldhof⸗Mannheim 101.25 G Juduſtrie⸗Obligation. 4½0% Akl.⸗Geſ. f. Seflindu⸗ 1ſonen. 4½ Bad..⸗G. f. Röſchiff. u. Seetransport 102.— G 4½% Bad. Anklin⸗u. Sodaf. 105.50 00 4% Kleinlein, Heidlög. M. 101.— G 4 99.50 G 2% Speyerer Bauhaus Akt.⸗Geſ. in Speyer 101.80 8 41½% Oberrh. Elektrizität 97.— bz 4½% Pfälz. Chamotte u. 8 Tonwerk.⸗G. Etſenb. 101.—G 4½ e% Rußl..⸗G. Zell' off!. Waldhof bei Pernau 1 1 4iſe Verein chem. Fabriken 103.—G 4% Zellſtofffabr Waldhof 104.70 G ſtrie rückz. 105 00. 100.— Akfien. Banken Brief Geld Brief Geld Badiſche Bank 124.30 124.2Br. Schroedl. Hdelgb.———.— Ered. u. Depb., Zbckr.—.——.—„Schwartz, Speyer—.— 131.5 Gewbk. Speyer 50% fB—.— 130.—]„ Ritter, Schwetz. 23.——.— Oberrhein. Bank—.— 98.—„S. Weltz, Speyer—.— 118.— Pfälz,. Bank—.— 103.50]„ z. Storch, S.„ 114.—. Pfälz. Hyp.⸗Bank— 195.—]„ Werger, Worms 110.——.— Pf. Sp.u. Cdb. Land.—.— 13450 Rorms, Br. v. Oertge—.— 122.— Rhein. Creditbank—.— 138.50 Pflz. Preßh. u. Spfbr.—.— 121.— Rhein. Han—.— 194.6 Trausport Südd. Bank—.— 103.1 ee e 00 Eiſenbahnen.⸗G. Rhſch. Seetr.—.— 86.— 5— 9— Pfälz gudwigsbahn—.— 281.50 9 5 ee ee „CC ↄ˙ Sid dee e —5 ecurran—.— 895.— Hellbr. Straßenbahn—.— 68— Fentinenſal. Nerſ.—.— 425.— Chem. Induſtrie. .— Bad.Anlliu. Sodafbr.—.— 446.50 Chem. Fab. Goldenbg.—— 160.— Verein chem. Fabrifen—.— 301 5 Verein D. Oelfabriken—— 127 5 Wſt..⸗W. Stamm—— 262.50 7„ Vorzug—— 106.— Brauereien —— 133.— 47.— Di l. Hof vm. Ha— 252.— Eichbaum⸗Brau—. 1866 77 Elefbr. Rühl, Worms 104.— 108.— Ganters Br.,Freiburg—— 112.— —.— Nannh. Verſicherung 515.——. Oberrh. Verſ.⸗Geſ.—— 405.— Pürtt. Transp.⸗Verſ.—.— 600.— Induſtrie. G. f. Seilinduſtr. 96.50 Dingler'ſche Mſchfbr.—. Fmafllirfbr. Kirrweil. Fmaillw. Maikammer Ettlinger Spinnerei Hüttenb. Spinnerei Karlsr. Maſchinenbau Näfumfbr. Hald u. Neu Koſth. Cell.⸗u. Papierf.—.— 127.— Nannb. Gum. u. Asb.—— 87.— Maſchfbr. Badeniia—.— 186.— Oggersſ. Spinnere!——. 0 ——U—— 5 1 —.— —.— — 98.— 97.— 101.50—. —— 245.— —.— 224.— Kleinlein, Heſdelberg———.— bfälz. Näh. u. Fahr. F.—.— 95.— omb. Meſſerſchmitt———.— bortl.⸗Cemen' eidib.——125.— udwigsha Brau⸗———.— Verein Freib. Ziegelw.—.— 142.— Mannh. Aktlenbr. 152.— 151.—-]„ Speyr. S Pfalzbr. Geiſel Mohr 68.——.— gellſtofff, Waldhof—.—259.20 Braueret Sinner—.— 265.—Zuckerſ. Waghäuſel—.— 101.50 Frankfurter Effektenbörſe. (Privat⸗Telegramm de W. Frankfurt, 15. 3 General⸗Angeigers.) Sept. Im Anſchluß an die geſtrige. Abendbörſe, welche bereits eine Aufwärtsbewegung in Banken brachte und feſte Newyorker Kurſe eröffnete die heu⸗ tige Börſe in feſter Haltung. Kreditaktien auf Fuſionsgerüchte bezüglich der führenden öſterreichiſchen Montanwerke, Dis⸗ kontokommandit auf die Kursbeſſerung der Venezuela⸗Fonds höher. Auch übrige Banken feſt. Handelsgeſellſchaft 1 Proz. höher. Bahnen ruhiger. Schiffahrt auch heute bevorzugk, doch behauptet. Montan im Gegenſatz der Feſtigkeit anderer Werte teilweiſe ſchwächer, mit Ausnahme Bochumer und Laurahütte, welche feſt lagen. Die Verſtaatlichungs⸗Nachrichten des Hibernia⸗ Bergwerkes machten teilweiſe Eindruck und wurde Hibernia ſeit einiger Zeit wieder notiert mit 270. Induſtriewerte feſt, be⸗ ſonders Chemiſche Höchſt auf die Mitteilung über gemeinſchaft⸗ liche Intereſſen zwiſchen den Farbwerken Höchſt und der Firma Leopold Caſſella u. Co. Dieſer Zuſammenhang wird hoch ein⸗ geſchätzt. Höchſter notierten 400,25. Junge Aktien 390,25. Inländiſche Fonds und ausländiſche ruhig. Türkenwerte belebt, beſonders Türkenloſe. Später wurde das Geſchäft ruhig. Die Tendenz blieb bis Schluß feſt. Der Umſatzkurs für die am 14. d. Mts. fälligen Kupons der unifizierten türkiſchen Staats⸗ anleihe von 1903 iſt auf 80,80 feſtgeſetzt. (Telegramm der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie) Schluß⸗Kurſe. Reichsbank⸗Diskont 4 Prozent. Wechſel. 14, 45. 14 Anſterdam kurz 168.70 168 7Paris kurz 80.866 80., 75 Beloden„ 80.883 80 875 Schweiz. Plätze„ 80 839 80.55 Itanen„ 80.916 80.883] Wien 8510 85.089 London„ 20.405 20.402 Napoleonsdior 16.18 16.18 * lang—.——.ä— Staatspapiere. A. Deutſche. 14. 15, 1 15 3%„„„ 102.— 10215 4½½ Oeſt. Papierr. 100,70 100.50 3„„„ 82.60 89 80 Portg. Serie[II 81.40 61 45 31½ Pr. Staats⸗Anl. 101.80 101.8 3 dto. ſe, 62 50 62.40 101.55 10J.35 4 Ruſſen von 1880 31.45 91.80 89.50 80.8 truſſ. Staatsv. 1894—.——.— 31½ Bad. St.⸗Obl. fl. 99.45 99.50 4 ſpan. ausl. Rente 8790 87.90 51%„„ M. 109.20 100.20 4 Türken v. 1903 86.45 86.65 31%„„ 00, 100.89 100.301 Türken Lit. B. 6050 60 50 4 bad. St.⸗A. 01, 18420 104.20 4 Türken unif. 84.30 84 60 31½% Bayern, 100.10 100.15 4 Ungar. Goldrente 100.10 100.20 3„„„ 89.85 89.90 4 55 Kronenrente 97.50 97.50 1bayer,.⸗B.⸗A. 109.“5 103.(5 Ag. l. Gold⸗A. 188 7——— 4 Heſſen 1889 104.90 104.90 4 Egypter uniſteirte 106.80 106.80 3 Gr. Heſſ. St.⸗A. 5 Mexikaner äuß.—.— 101.70 von 1896 87.70 87.653 5 inn. 28.— 28 10 3 Sachſen. 88.70 88.70J 4½ Chineſen 1898 99.20 0,5 4 Mh. St⸗A. 1899—-— 100 6⁰c9 5 Bulgaren 99.25 90.25 B. Ausländiſche. 3 90er Griechen 5 italien. Rente 4 Oeſterr. Goldr. Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerf.Wagh. Heidelb. Cementw. Anilin⸗Aktien Ch. Fbr. Griesheim Höchſter Karbwerk Ver. Kunſtſeide Bereinchem. Chem. Werke brik lbert Accumul.⸗F. Hagen Acc. Böſe, Berlin Allg. Glek.⸗Geſellſch 226.— 226.60 Schuckert„ vahmeyer 44.70 44.80 104.10 104 10 101.70 101 65 108.50 101.50 125.— 124.— 446.— 446.50 256.— 255.— 396.— 425.— 504.30 501.50 302.— 801— 237 90 286 80 228.50 234— 66.80 65 8) 114 50 116.50 111— 111.20 Allg..⸗G. Stemens 158 50 157.5 Lederw. St. Ingbert———.— Spicharz Bochumer Buderus Concordia Gelſenkirchner Harpener Verzinsl. Looſe. 3 Oeſt. gooſe v. 1860 154.50 3 Türkiſche Looſe 129.80 154.95 182.— 1228 167.50 150.— 94 80 115,50 159.50 281.— 468.— 99.— 219.— 174.50 127.95 258.— 111.— 111.60 Parkakt. Zweibr. 125.— Eichbaum Mannh. 167.50 Mh. Akt.⸗Brauerei 150.— Seilinduſtrie Wolff 94.80 Weltz z. S. Speyer 113.— Walzmühle Ludw. 159.50 Fahrradw. Kleyer 231.50 Dürrkopp 465.— Maſch. Arm. Klein—.— Maſchinf. Gritzner 220.— Schnellprf. Frithl. 174.— Oelfabrik⸗Aktien 127.80 Zellſtoff Waldhof 257.— ementf. Karlſtadt 111.80 Friedrichsh. Bergb. 111.50 101 10 101.10 Bergwerks⸗Aktien, 206.90 208.50 109.— 108.75 309.— 306.50 220 50 220 60 217 50 215.90 270.— 261.— Hibernia Weſterr. Alkali⸗A. Oberſchl. Eifenakt 108 50 108— Ver Königs⸗Laura 248.80 250.50 Deutſch. Luxemb. V. 98.— 98.— —.— 262.— Aktien deutſcher und ausländiſcher Transport⸗Anſtalten. Marienburg.⸗Mlw. ——— Oeſterr. Nordweſtb. 104.— 104 Ludwg.⸗Bexbacher 281 50 281.50, Lit. 8. 107.— 106.— Pfälz. Marbahn 143 80 143.80 Gotthardbahn——— do. Nordbahn 136.50—.— Jura⸗Simplon—.—— Südd. Eiſenb.⸗Geſ. 129 80 180.— Hamburger Packe Nordd. Lloyd 114.— 114— 106.50 106.50 Oeſt.⸗Ung. Staatsb. 187 70 188— Oeſterr. Süd⸗Lomb. Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. Deutſche Reichsbk. 158.95 158.90 Badiſche Bank Berliner Bank Berl. Darmſtädter Ban Deutſche Bemk Diskonto⸗Commd. 190.50 191 70 Deutſche Gen.⸗Bk. Dresdener Bank Frankf, Hyp.⸗Bank 206.— 206.— 18.75 18.65 124.20 124.80 83.40 83.40 169.80 161.20 141.60 142.— 223.90 225 2 158.95 154 60 Schweſz. Centralb.— Schweiz. Nordoſtbz.—. Ital, Mittelmeerb. Meridionalbahn 147.— 146.80 Baltim. Ohio 90.20 90.10 109.80 109.80 204 20 205.9 17.— 108.80 193,70 185.70 188.55 188.50 195.— 195.— 144 20 145.50 108.10 108.10 189.90 189.70 105.20 105.80 Oeſt. Länderbank Kredit⸗Anſtalt Pa 8 Bane Pfälz. Hyp.⸗Ban Rhein. Weditbank Rhein, Hyp. B. M. Schaaffh. Bankver. Südb. Bank Mhm. Wiener Bankver. D. Effekten⸗Bank erkf. Hyp.⸗Creditv. 152.70 152.70 Bank Ottomane 116.40 116,20 Nattonalbank 122.80 138.10 Mannheimer Verſ.⸗ Oberrhein. Bank 94— 94.50] Geſellſchaft 520.— 520.— Oeſterr.⸗Ung. Bank 116.80 116.30 Pfandbriefe, Priorit eez 100.80 100.80 40% F. K. B. Pfobr.03 100.10 100.15 4%„„ 1910 101.60 101.60 20 Pf.Hypb. Pfdb. 101.-— 101.— 39*0 99.40 98.40 1 0 0 5 31½% Pr. Bod.⸗Er. 95.— 95.— 4% Pf. B. Pr.⸗Obl. 101.58 101.55 Preuß. Hypothekb. 118.20 118.25 Ats⸗Obligattonen. 34/% Pr. Pfobr.⸗Bk.⸗ Kleinb. b. 3½ Pr. Pfdbr.⸗Bk.⸗ 257 Pfd.⸗Kom.⸗ 4% Rhetn. Weftf. .⸗C.⸗B. 1910 101.60 101.80 96.10 96.10 99.75 99.75 31% Pf. B. Pr.⸗O,.— 99.254% Ctr. Bd. Pfd. r90 101.— 101. 4% Nh. H. B. Pfb. 09 100.50 100.50 4%„„ 99 3 0„ 1907 109.— 102.— Unk. 09 102.80 102.80 31f,„„„ alte 96.70 98.70 4%„ Pfdbr..01 3%„„„ 1904 96.70 96.70 unk, 10 102.50 102.50 9½%„„„ 1914 98.— 98.— de„ Pfdbr. v. O8 31½% Rh..⸗B..O 98.— 98.— unk. 12 108.10 108. 10 30% Sttsgar. It. Eiſ.—.— 72 153½„ Pfdbr..g6* 101.50 101.5 89 ft. 94 95.20 85.20 4%„„„ 12 102 50 102.50 8J½,„ Pfd. 93008 68.20 86.20 4%„„„ 14 102.75 102.7 4%„ Com.⸗Ibl. ,,.0I unt 10 103.80 108.80 3%„„„ 14 100.— 100.—%½„ Com.⸗Oll. 31%„„„ 08 85.50 85.50 v. 87, unt.91 99.10 99.10 3%„„„ 12 96.50 96.50 8%„ Com.⸗Obl. v. 96006 99.10 99.10 Vrivat⸗Diskont 3¼ Prozent. 6. Seited Wenueral⸗Anzeiger. ukfurt a.., 15. Sept. Kreditaltien 204.10, Staats⸗ 7 Berlin Sevtember.(Telear) Nachbörſt „„Lombarden 18.65, Egypter—.—, 4% ung Goldrente 15 9 e,, Berll otthe„Disconto⸗Commandit 191 80, Laura 208.60 505 70 Lontvarden 18.0 18.60 zelfenkir Darmſtädter 142—, Handelsgeſellſchaft 9* 187.— 137.70] Diskonto Komm. 18.60 1.60 nn Dresde Deutſche Vant 224.60, Bochumen 08 5 eeen 108 5 dener dben fe eutſche Bant 224.60, Bochumer 208.50 Privat⸗Distont 37½ Enttäuſchung, welche Northern—.—. Tendenz: feſt. 45 1 Hallſe 5 5 kaniſchen Hauſſe in Europe eran Nachbörſe. Kreditattien 206 10, Staatsbahn 188.—, Lombarden(Getboletkelearamm des General-Ange ce 511 kaniſchen Börſen umfangr iche Realiſa W. Berlin, 15. Sept. Auf die Feſtigkeit der geſtrigen lichen Preisrückgängen 18.60. Disconto⸗Commandit 191.70. es änderte fnor 5 auswärtigen Börſe namentlich auf die Erhöhung Newyorks hältnis zu den hieſigen Preiſen nicht, Berliner Effektenbörſe. war die Börſe anfangs recht gut zuverſichtlich Dis⸗ Kaufluſt ungünſtig, ſo daß hier ſchwache Beclin, 15. September. Schlußcourſe. kontokommandit im Anſchluß an die Frankfurter Abendbörſe] mal Peſt flaue Preiſe meldete und der ohnehi Waſſer⸗ oten 216.25 216.10 Berg⸗Märk. Bank 161.50 161—auf die Meldung höher, daß die Vorſchläge der Diskontgeſell⸗ ſtand vermehrtes Angebot brachte. Hafer behauptet, da England Ruff. Anl. 1902 91.———f br. Hyp.⸗Act.⸗B.—.—— ſſchaft zur Regelung der Venezuelaſchuld Ausſicht auf Durch⸗ für dieſen Artikel feſter geworden iſt und Libau höhere F 4 5%% Reichsanl. 102.— 102.20 D. Grundſchuld⸗B.—.——.— führung habe. Eiſenaktien beſſerten ſich auf die Meldung von ſtellte. Mais und Rüböl ruhig, wenig verändert 44% Heichsanlethe 85.60 6 5 ynamit Truſt 180.10 489.90 umfangreichen Beſtellungen von Eiſenfabrikanten ſeitens des gehandelt. Wetter: bedeckt. 5 5 0 1985 e—— 55 Auslands. Auch die Fuſion der öſterreichiſchen Eiſeninduſtrie⸗ Berlin, 15 Seplbr.(Telegramm.)(Produktenbö vſe.) 05 Whrern 10020 100.10 Dort munden Unton 82.— 2 20 Geſellſchaft, und die Erhöhung der Trägerpreiſe um 70 Heller Preiſe in Mark pro 100 Kilogramm frel Berlin netto Kaſſe.) gü, fächſ. Rente 88 6) 88.30 Gelſenkirchener 220.70 220.70 in Oeſterreich wirkte anſprechend. Ruſſen feſt. Türkenloſe auf 14 104 75 104 75 Harpener 217.80 21490] Paris weiter ſtark geſteigert. Amerikaniſche Bahnen auf New⸗ Weizen per Sebtt. 177 25 Heſſen 87.50 87¼.50 Htbernte——[ork anziehend. Oeſterreichiſche Werte folgten der Wiener An⸗ FJTTTTT 177 25 4 Italtener eee 243.50 25 7regung. Kohlenaktien ſchwach auf die unbefriedigten Konjunk⸗( 8 85 e Wurm⸗Revier 123 80 68½0 kurberichte. Paketfahrt⸗Aktien litten unter Gewinn⸗Realiſierun⸗ 99en„%%%%ͤ;& àà 12 9915 G gen. Die Spekulation blieb jedoch zurückhaltend. Banken gut% 144 Glett. Licht n⸗ 98 11 gehalten. Auch ſonſt gewann die Haltung ſpäter Feſtigkeit[ Haſer per Sept. 5 157.75 8 ̃ 875 37 Weſterr Alkaliw. 260 90 20 zurück unter bedeutender Steigerung von Laurahütle. Die VVVVHT»ffp 137 75⁵ Lor 8 0 Uſchersleben Al. W. 169 bedeutende Steigerung von Lauraktien wurde veranlaßt durch] Maiis ver S Canada Paeiſie. Sh.—.— 126.70 Steinz. Fried richsf. 79 0—.— die Mitteilungen der Generalverſammlung der Oberſchleſiſchen diüböl ber 75— 120˙50 Heidelb Str.&B...——Tonwaren Wiesloch 149.75 151.— Eiſenbahnbedarfs⸗Geſellſchaft über die Geſchäftslage. Am per Peib 115 WollkümmenelAl..158.3 167, Kaſſamarkt für Induſttiewerte herrſchte Kaufluſt für Eiſen⸗ Spiritus oer ou dk e 0 10120aktien und Elektrizitätspapiere, während ſonſt Realiſierungen Weizenmehl 24. 0 Darmſtädter Bank 2 4 Pfbr. Rh. 4 101.20 0 5 9. 88 5 5 Deulſche Vankak. 224110 0—.——— eiſt überwogen. Kohlenaktien ſchwächer. In 3. Börſenſtunde Roggenmehl 18 60 Disc. Comm. Aktien 190.60—.— 161.10] Tendenz feſt her Degeneeß??ß—.—— Myesdener Rank 15410 14755 ver Mai 5—.— Eln ord. Mädchen kann das Kleidermachen gründlich erlernen. 2224 4. 2, 3. Stock. 2 tshe Labensver 8 E 5 1 4, Sleieſeutol. 5e 9 4 per ſofort zu ver⸗ mieten. 16114 Zim. au Herin it od. ohne Penſion ſof. zu verm. 12822 , faſt neu, Kapfer u. Olivfarben zu verkaufen. 1 1706 A. 4, 8. Stock. 1 f U blge Schöffe Zu vertauſen: 1 Polnergarn, beſt. 0 ble Ul a. 1 Kanap. u. 6 Stühl., kl. 2thür. Schrauk, 1 vollſt. Bett, I gr. Komm., Nelehe nur die Lebens- und Kinderversicherung betreibt, hat ihre 0 10 5 5 ehrl. jg. 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A, Ziffer 5 der Anordnung v. gleichen auf Grund der 88 105 b Abf. 105 e.⸗O. Art. III Ziff. 3 der Verordnung vom 24. März 1892 beſtimmt hat, daß im Barbier⸗ unv Friſeurgewerbe in der Stabt Maunhein, ausſchließ⸗ lich der Vororte Käferthal und Waldhof, die Beſchäftigung von Arbeitern am zweiten Oſter⸗ u. Pfingſtfeiertag nur inſoweit geſtattet iſt, als ſte zur Bedienung vdon Damen im Hauſe und zur Vorbereitung von öffentlichen Theatervorſtellungen und Schau⸗ ſtellungen erforderlich iſt. Soweit in der Stadt Mann⸗ beim an Sonn⸗ und Feſttagen Arbeiter nicht beſchäftigt werden dürfen, dürfen mithin an den obengenannten 2 Feſtiagen laut der Anordnung des Bezirksrats vom 20. Dez. 1900 No. 128685 auch die Meiſter und Arbeit⸗ geber keinerlei Gewerbshandlun⸗ gen mehr vornehmen. 4449 Mannheim, 1. Sept. 1904. Großh. Bezirksamt. Neff. Vezauntmachung. Rotlaufkrankheit in Feudenheim betr. No. 109 358 1. Die Rot⸗ laufkrankheit in der Gemeinde Feudenheim iſt erloſchen. Mannheim, 14. Sept. 1904. Gr. Bezirksamt. Bekanntmachung. Eingefangen und bei Waſen⸗ meiſter Stamm— H 5, 9 — untergebracht: Schottiſcher Schäfer⸗ hund, ſchwarz und gelb an der Bruft, männlich. 4487 Mannheim, 10, Sept. 19,4. Großh. Bezirksamt Polizeidirektion. Konkurgverfahren. Nr. 12688. In den Konkurs⸗ perfahren über das Vermögen bes Kaufmanns Georg Stenl in Mannheim iſt Termin zur Anhörung der Gläubigerper⸗ ſauimlung über den Antrag des Konkursperwalters auf Einſtell⸗ ung des Verfahrens mangels elnet den Koſten des Verfahrens entſprechenden Maſſe in Verbin⸗ dung des Termins zur Prüfung 12 angemeldeten Forderungen Montag, 26. Septbr. 1904, vormittags 11 uhr, vor dem Großh. Amtsgerichte 2. Stock, Zim. Nr. 11, ſtimmt. Mannheim, 15. Septbr. 1903. Der Gerichtsſchreiber Sroßh. Amisgerichts XIy.: Mohr. 4449b Bekanntmathung. No. 317541. Die ſtädtiſche Brückenwage an der Fried⸗ richsbrücke ſoll vom 1. Okt. ds. Is. ab auf ein weiteres Jahr an den Meiſtbietenden verpachtet werden. 3000% Angebote hierauf wollen verſchloſſen und mit der Auf⸗ chrift:„Verpachtung der rückenwage!“bis Mittwoch, den 21. ds. Mis, Vorm, uhr im Rathauſe 1. Stock, Zimmer No. 6, abgegeben werden, woſelbſt auch in der Zeit von Vormittags.9 Uhr die näheren Bedingungen ein⸗ geſehen werden können. Mannheim, 14. Sept. 1904. Bürgermeiſteramt. Ritter. Schieß. Alte⸗ Herſſeigerung. Freiiag, 16. September 1904, vormittags 11 Uh⸗ verſteigern wir aufunſerm Bureau Bauhof U 2, 5, die dritte Schur Klee von nachbenannten ſlädt. Grundſtücken iu der 30000/. 5. Sandgewann Lgb. Nr. 588 =+ 118 ar, 7. Sandgewann Lgb. Nr. 814 =386 ar. Mannhei„ 18. Septbr. 1904. Städt. Gu N Zubn. Handelsregiſter. Zum Handelsregiſter Abt.., Band.,.⸗Z. 11, Firma: „Rheiniſche Creditbank“ in Mannheim wurde heute einge⸗“ tragen: Das Grundkapital iſt um 4,00000 Mark erhöht und be⸗ trägt jetzt 50,000800 Mark. Durch den Beſchluß der General⸗ verſammlung vom 29. Februar 1904 iſt Artikel 5 des Geſell⸗ ſchaftsvertrags nach Durchführ⸗ ung der Kapitalerhöhung bezüg⸗ lich der Höhe des Grundkapitals abgeändert. Von den ausgegebenen 4,000 Aktien werden 3,500 Stück im Nominalbetrage von 3,500,000 Mark zur Durchführung der Fuſion der Credit⸗ und Depoſiten⸗ bank in Zweibrücken verwendet werden, ſo daß auf die nominellen 8000 Aktien à 1000 Mark der Credit⸗ und Depoſitenbank nebſt Diwidenden pro 1904 und fol⸗ gende die Rheiniſche Creditbank den Aktionären der Credit⸗ und Depoſitenbank nominell 7000 Aktien à 1000 Mark nebſt Dividendenſcheinen pro 1904 und folgende gewährt; die weiteren 500 Stück Aktien à 1000 Mark ſind zum Kurſe von 120% aus⸗ gegeben. 4491 Mannheim, 12. Sept. 1904. Großh. Amtsgericht I. Konkursverfahren. Nr. 7835. In dem Konkurs⸗ verfahren über das Vermögen des Kaufmanns Heiurich Raldt in Maunheim, Inhabers der Firma Herm. Hander Nachſolger in Maunheim iſt Termin zur Abnahme der Schlußrechnung und zur Feſtſetzung der Ver⸗ gütung für die Mitglieder des beſtimmt auf: Montag, 26. Septbr. 1904, vormittags /1e Uuhr vor dem Amtsgerichte hlerſelbſt, II. Stock, Zimmer Nr. 7. Mannheim, 18. Septbr. 1904. Der Gerichtsſchreiber Gr. Amtsgerichts 13: Mobhr, Konkursverfahren. Nr. 12634. Das Konkurs⸗ verfahren über das Vermögen des Baumeiſters Georg Pfeuning in Mannheim, wurde nach Ab⸗ haltung des Schlußtermins durch Beſchluß Gr. Amtsgerichts hier⸗ ſelbſt vom 18. Sepiember 1904 aufgehoben. 4492 Mannbeim, 14. Septbr. 1904. Der Gerichtsſchreiber Großh. Amtsgerichts UAy: Mohr. 4489 Bekanntmachung. Die Pläue über die Verlegung von Zementkanälen zu Fern⸗ ſprechzwecken? 51609 a) Vom Frikdrichsring bis Ecke des Werderplatzes und der Werderſtraße, 5 p) von der Ecke der Häuſer⸗ guadrate M1/ N2 durch die Ifflandſtraße bis Ecke der Hänſerguadrate B6/0 5, e) von der Ecke der Häuſer⸗ K 5% 4 bis zur Ecke des Luiſenrings und der Holzſtraße, ſowie von Fernſprecherdkabeln: a) Von der Ecke B2/ 01 nach B I, 8 und 4A 1, 5. pb) von Ecke B 6 0 5 nach 7 6, 5 o) von Ecke 2/ DI nach D 1, 7½8, d) von Ecke 0 8 D 2 nach 20, e) von Ecke und Eliſabethſtraße nach Eliſa⸗ bethſtraße 4 f) von Ecke Werderlgtz und Werderſtraße nach Werder⸗ ſtraße 61 und Beethoven⸗ ſtraße 20 g) von Ecke maah duf und Holzſtraße nach Lutſenring 28 und 40, liegen beim Telegrapbenamt in Mannheim öffentlich aus. Kailsruhe, 5. September 1904. (Baden). Kalſerl. Ober⸗Poſtdirektion: Geisler Zwangsverſteigerung. Freitag, 16. Septbr. 1904, nachmittags 2 Uhr werde ich in Mannheim im Pfandlokale, Q 4, 5, gegen bare Zahlung im Vollſtreck⸗ ungswege öffentlich verſtei⸗ gern: 17616 1 Fahrrad, 1 Nähmaſchine, 1Spiegelſchrank, 1 Schreib⸗ tiſch, 1 Klavier, ſowie Sonſtiges. Mannheim, 15. Sept. 904. Zimmer, Gerichtsvollzieher, Waldhofſtr. 19. Donnerstag, 3. September Ladung. Nr. II. 40215. Adam Pfitzer, genannt Schmelzinger, geboren am 7. Junt 1866 zu Käferthal, Taglöhner, zuletzt wohnhaft in Käſerthal, z. Zt. unbekannt wo, wird beſchuldigt, daß er als Wehrmann zweiten Aufgebots 18 Erlaubnis 0 ebertretung gegen 8 880 Ziff. 3 .⸗ Str..,. Derſelbe wird auf Anordnung des Großh. Amtsgerichts Abt. 11— hierſelbſt auf: Montag, 7. Novor. 1904, vormittags 3½ Uhr, vor das Gr. Schöffengericht bier zur Hauptverhandlung geladen. Bei unentſchuldigtem Aus⸗ bleiben wird derſelbe auf Grund der nach§ 472 Abſ. 2 und 3 Str.⸗P.⸗Ord. von dem Königl. Bezirks⸗Kommando Mannheim ausgeſtellten Erklärung vom 20. Auguſt 4904 verurteilt werden. Mannheim, 8. Sept. 1904. Der Gerichtsſchreiber Großh. Am sgerichts: Seiler. 449g Großherzoglich Badiſche Staatseiſenbahuen. VBergebung von Blechnerarbeiten. Das Umdecken des Zinkdaches auf dem öſtlichen Zwiſchenbau des Aufnahmsgebäudes Mann⸗ heim ſoll vergeben werden. Das Verdingungsbeft liegt auf dem diesſeitigen Hochbaubüreau (Aufnahmsgehände, Zimmer Nr, 84) in den üblichen Geſchäfts⸗ ſtunden zur Einſichtnahme auf, woſelbſt auch die Angebotsformu⸗ lare zum Einſetzen der Einzel⸗ preiſe erholen werden können. Die Angebote find ſpäteſteus bis zu der am Samstag, den 24. ds. Mis., vormittags 10 Uhr ſtattfindenden Verding⸗ Ungstagfahrt verſchloſſen, porſß⸗ frei und mit entſprechender Alf⸗ ſchrift verſehen bei mir einzu⸗ reichen. 51623 Zuſchlagsfriſt 14 Tage. Mannheim, 12. Sepfbr. 1904. Der Großh. Bahnbau⸗ Juſpektor. Zwangs⸗Perſteigerung. Freitag, 16. Septor. 1904, nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal 4, 5 hier gegen Barzahl⸗ ung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: Kleiderſchränke, Fauteuils, Waſchkommade mit Mar⸗ morplatte, Tiſche, 1 Pia⸗ nino(Blüthner), 1 Ge⸗ ſchäſtswagen, Schreibtiſche, 1 Schreibmaſchine(Cali⸗ graph), Akten⸗Schränke, Pult, 1 Büffet, 1 Silber⸗ ſchrank, 1 Chaiſelonaue, Divan, Spiegel, Stühle, 1 Kopierpreſſe, 1 Beit, 1 Partie neue Inſtallations⸗ waren und Montierartikel, ſowie ſonſtige Gegenſtände. Mannheim, 15. Sept. 1904. Roſter, Gerichtsvollz. O 1, 15. Zwangsverſteigerung. Freitag, 16. Septibr. 1904, nachmittags 2 uhr werde ich im Pfandlokal 4, 5 hier gegen bare Zah⸗ lung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 17 Bände Meyers Con⸗ verſ.⸗Lexikon mit Regal, 1 Pianino, Möbel verſchie⸗ dener Art und ſonſtiges. Mannheim, 14. Sept. 19 4. Krug, Gerichtsvollziever. 0 4, 17. 0 4, 17. Große Verſteigerung. Am Freitag, 16. 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Metzger, 5 5 ſagen wir, beſonders Herrn Stadtpfarrer Ahles für ſeine tröſtenden Worte, ſeinen Kollegen, dem Metzgerpervand und allen denen, die ihm das ehrenvolle Geleite zur lezten Ruheſtätle gegeben hapen, 9 auch für die vielen Blu nenſpenden unſern innigſten Dank. Mannheim, 15. Sept. 1904. 51623 Die trauernden Eltern u. Geſchwiſter. 8578055 In der Hauptſynagoge. Freitag, 16. Sept., abends 6½ Uhr, Samstag, 17. Sapt., vormittags 9½ Uhr, abends 7 Uhr 15. Sonntag, 18. Sept., morgens 6½ Mincha: Mittags 8 Uhr. br. 30000/5800 Freitag, den 16. September, jeweils vormittags von 5 Den Bietern ſteht es frei, der Eröffnung der eingelaufenen Nach der Eröffnung der Submiſſionsverhandlung eingehende Ug. Jahrgang. Falorfer Tinoleum altbewährte Marke. nervorragend schöne Meuhelten in Patent Parkett und farbig Inlald.] Billigste Konkurrenzpreise in der Haupt-Fabrik-Miederlage J. Aochstetter 0 4, l. 50129 Teppich-Haus. 5 25 Gothaer Lebensverſicherungabank a. G. Neue Satzung vom 1. 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