(Badiſche Volkszeitung.) der Stadt Mannheim und umgebung. (Mannheimer Volksblatt.) 5 Abonnement: Telegramm⸗Avreſſe: * 70 Pfeunig monatlich. 0 3 0„Journal Mannheim““, ee e Unabhängige Tageszeitung. — 10 durch die Poſt bez. 7555 1 2 Telephon⸗Nummern: lag M. 8. tal. 5 0 eee. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. 1449 — 2 2 2 2 ruckeret⸗ eau 5 1 E 6, 2. Geleſenſte und verbreitelſte Zeitung in Rannheim und Amgebung. E 6, 2. nahmev. Drucaarbetten 841 4 Die Colonel⸗Zeile.. 20 Pfg. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. Gne 915 3 Auswärtt. 5 5„ — Für unverlaugte Manuſkripte wird keinerlei Gewähr geleiſtet. Criedrichsplat) 815⁵ * Nr. 455. Freitaa, 50. September 00g.(Mittagblatt.) 4 Politische(lebersicht. »Maunheim, 30. September 1904. Eine Betriebsmittel⸗Gemeinſchaft der ſüddeutſchen Bahnen mit der preußiſch⸗heſſiſchen Gemein⸗ ſchaft iſt ſeit längerer Zeit ins Auge gefaßt. Der„Schw. Merk.“ erinnert an die Rede, die Staatsminiſter v. Brauer in der 11. Sitzung der 1. Kammer vom 8. Juni d. J. hielt. Damals lehnte v. Brauer den Abſchluß einer ähnlichen Vereinbarung, wie die preuß.⸗heſſiſche, entſchieden ab, erklärte ſich hingegen zum Abſchluß einer Betriebsmittelgemeinſchaft bereit. Ueber eine ſolche habe er im Juni 1903 perſönlich mit dem preuß. Eiſenbahnminiſter v. Budde und dem württ. Eiſenbahn⸗ miniſter Frhr. v. Soden, unter Zuzug je eines Referenten, in Frankfurt a. M. verhandelt, ohne daß die Preſſe etwas davon erfahren habe. Damals habe man ausgemacht, daß eine Kom⸗ miſſſion aus Vertretern der 3 Staaten die Frage prüfen ſolle, ob eine Betriebsmittelgemeinſchaft ausführbar und wie ſie einzurichten ſei. Der Miniſter ſchloß dieſen Abſatz ſeiner 8 Re e mit den Worten:„Die weiteren Verhandlungen, die noch imſmher im Lauf ſind und über die ich deshalb keine Auskunft geben kann, haben allerdings ſehr große Schwierigkeiten in rechneriſcher Beziehung gezeigt, die ſich aber ohne Zweifel über⸗ 1 winden laſſen werden.“ Ueber den Fortgang der Verhand⸗ fllungen wird jetzt, nachdem ſchon allerlei gemunkelt worden, folgendes authentiſch bekannt gegeben: Heidelberg, 29. Sept. Der preußiſche Eiſenbahnminiſter b. Budde, der badiſche Miniſter v. Brauer, der bayeriſche Verkehrsminiſter v. Frauendorffer, der württembergiſche 74 nlSF rS aSFlSlSFSer e direktor Kirchhof⸗Berlin, Regierungsdirektor Dr. Bohl⸗ mann⸗München, Geheimrat Roth⸗Karlsruhe und Staats⸗ rat v. Balz⸗Stuttgart ſind geſtern abend hier eingetroffen. Heute vormittag 11 Uhr fand im Schloßhotel eine Konfe⸗ renz über einen engeren Zuſammenſchluß der ſüddeutſchen Staatsbahnen und der preußiſch⸗heſſiſchen Eiſenbahngemein⸗ ſchaft in der Richtung einer Betriebsmittel⸗Gemeinſchaft ſtatt. Nach der Konferenz nahmen die Herren im Schloßhotel ein gemeinſchaftliches Frühſtück ein und reiſen im Laufe des Abends wieder ab. Ueber die Ergebniſſe der Konferenz verlautet noch nichts, man darf aber wohl annehmen, daß ſie zu einem poſttiven Ab⸗ ſchluſſe gelangt iſt, oder daß die Verhandlungen zum mindeſten fortgeſetzt werden; das Gegenteil würde vermutlich ſchon bekannt ſein. So iſt denn Hoffnung vorhanden, daß die ſüddeutſchen Pahnen aus ihrer unrentabeln Kleinwirtſchaft durch Anſchluß in die Betriebsmittel des Großbetriebs erlöſt werden. Das geht natürlich nicht ohne Opfer ihrerſeits ab. In der erwähn⸗ zen Rede erklärte Miniſter v. Brauer die Be SrS Ii oeneere e. ln 1„ 1 1ie bisher 40 Kilometer, in der Stunde ſtatthaft ſein ſollen. Staatsminiſter v. Soden, Staatsſekretär Fleck, MiniſterialHF, triebsmittelgemein⸗ ſchaft habe die Uebereinſtimmung der Perſonen⸗. tarife zur Vorausſetzung, und er bereitete darauf vor, daß Baden die 4. Wagenklaſſe werde einführen müſſen. Das wird nicht ohne einigen Lärm abgehen, aber wir ſind davon überzeugt, daß die 4. Klaſſe in Süddeutſchland bald ebenſo beliebt ſein wird, wie im Norden. Fallen wird vorausſichtlich auch das Kilometerheft, und das wäre ſchon mehr zu bedauern. Zu bedenken bleibt aber, daß dies Palladium badiſcher Eiſenbahnhoheit von ſeiner Vorzugsſtellung viel ein⸗ gebüßt hat, ſeit Preußen⸗Heſſen die 45tägigen Rückfahrkarten einführte, die keinen Schnellzugs⸗Zuſchlag erfordern und 25 Kilo Freigepäck gewähren! Denn daß Preußen die neue Ge⸗ meinſchaft nicht dazu benutzen wird, ſeine Tarife rückwärts zu revidieren— Neigung dazu war ja auch ſchon vorhanden!— wird man bis zum Beweiſe des Gegenteils annehmen dürfen. Die neue Eiſenbahn⸗Bau⸗ und Betriebsordnung Dem„Reichsanzeiger“ zufolge ging dem Bundesrate der im Reichseiſenbahnamt aufgeſtellte Entwurf einer neuen Eiſenbahn⸗Bau⸗ und Betriebsordnung zu, nachdem er mit den Vertretern der Regierungen in zwei Kon⸗ ferenzen zuerſt im Frühjahr 1904 auf das ſorgfältigſte durch⸗ beraten worden iſt. Er enthält in 6 Abſchnitten die allgemeinen Vorſchriften für den Bau neuer und den baulichen Zuſtand beſtehender Bahnen, für den Bau, die Ausrüſtung und die Unterhaltung der Fahrzeuge, für die Handhabung des Bahn⸗ beiriebs, die Bahnpolizei und endlich Beſtimmungen für das Publikum. Von Intereſſe wird ſein, daß für die Haupt⸗ bahnzüge unter beſonders günſtigen Verhältniſſen künftig rößere als die bisher geſtattete Höchſtgeſchwindigkeit don 100 Kilometer in der Stunde zugelaſſen werden kann und auf den Nebenbahnen unter gewiſſen Bedingungen 50 Kilometer, Die Kriegsbriefe des Generals v. Kretſchmaunn. Von Frau Lily Braun, der Tochter des verſtorbenen Gene⸗ rals b. Kretſchmann, erhält das„Berl. Tgbl.“ nachſtehende Zuſchrift: Aus dem Bericht über den am 26. d. M. in Mainz verhandelten Prozeß über die Kriegsbriefe meines Vaters ergibt ſich, daß der Staatsanwalt ſowohl gegen meinen Vater wegen ſeiner Darſtellung der Vorgänge in Sens wie gegen mich wegen der Herausgabe der Kriegsbriefe Vorwürfe erhoben hat, die ſich das Gericht zumteil in der Begründung ſeines Urteils zu eigen machte. Ich werde, um das Andenken meines Vaters zu ſchützen, demnächſt ausführlich dar⸗ ſtellen, welche Tatſachen meinen Vater zu ſeinen Mitteilungen ver⸗ anlaßt haben. Es wird ſich erweiſen, daß alle Vorgänge ſich mit geringfügigen Modifikationen ſo abgeſpielt haben, wie mein Vater ſie erzählt, und daß in Sens und in den dieſen Ort ſpäter paſſteren⸗ den Truppenteilen die— allerdings irrige— Anſchauung verbreitet wurde, dieſe Handlungen fielen den Heſſen zur Laſt, während ſie in Wahrheit einem anderen Kontingent zuzurechnen ſind. Dieſe ob⸗ jektive Unrichtigkeit in den Angaben meines Vaters wird dadurch vollkommen erklärt. Gleichzeitig ſtelle ich feſt, daß die Behauptungen des Staatsanwalts, wonach ich im Widerſpruch mit dem Willen meines Vaters die Kriegsbriefe veröffentlicht haben ſoll, längſt öffentlichwiderlegt ſind. Die im Geheimfach meines Vaters befindlichen Papiere hat meine Mutter verbrannt. Die Kriegsbriefe haben ſich nicht darin befunden, ſondern ſind von meiner Mutter, an die ſie gerichtet waren, dem Willen meines Vaters ge⸗ mäß aufbewahrt worden. Der Fall Schippel. Die„Chemnitzer Volksſtimme“, das Organ Schippels, bringt einen Artikel, aus dem hervorgeht, daß Schippel ſich nicht für moraliſch verpflichtet hält, ſein Reichstagsmandat niederzulegen. Wir haben ſchon in unſeren Betrachtungen zum Bremer Parteitage ausgeführt, daß Schippel ſich jetzt auf einen zahlenmäßig feſtgeſtellten Rückhalt berufen kann, der größer iſt, als man vordem vermuten konnte. Er wäre ein Narr, wollte er jetzt ſein Mandat niederlegen. Deutsches Reich. B. Karlsruhe, 29. Sept.(Verſtaatlichung der Eichämter.) Nach einem den Bundesregierungen zuge⸗ gangenen Entwurf einer neuen Maß⸗ und Gewichtsordnung ſollen die Eichämter, die bisher Gemeindebehörden waren, verſtaatlicht und der Bundesrat ermächtigt werden, die perio⸗ diſche Nacheichung der Gasmeſſer vorzuſchreiben. Gegen die Verſtagtlichung der Eichämter iſt der hieſige Stadtrat ſchon früher im Verein mit den übrigen Städteordnungsſtädten vor⸗ ſtellig geworden. Nun hat er beſchloſſen, gleichfalls im Ein⸗ perſtändnis mit den übrigen Städteordnungsſtädten auch gegen eine etwaige Einführung periodiſcher Nacheichungen der Gas⸗ meſſer Einſpruch zu erheben, da dieſe Maßnahme einem wirk⸗ lichen Bedürfnis nicht entſpricht und für die Hauseigentümer und Gaskonſumenten mit großen Koſten und erheblichen Be⸗ läſtigungen verknüpft ſein würde. 2 B. Freiburg, 28. Sept.(Ultramontane Ehr⸗ lichkeit.) Die hieſige Zentrumspartei iſt bereits in die Wahlagitation für die nächſten Landtagswahlen eingetreten. Am Montag Abend ſprach im Saalbau Wiehre Reichs⸗ und Landtagsabgeordneter Fehrenbach und geſtern Mariekta. Roman von F. Marion Crawford —»Autoriſierte Ueberſetzung von Gertrude Hildebrandt⸗Eggert. 5(Nachdruck verboten.) 3)(Fortſetzung.), „Ihr dachtet wohl nicht, daß ich überhaupt welche hätte?“ er⸗ widerte Zorzi ärgerlich. „Vielleicht glaubt Vater anvertraute, in en ich nicht, daß Ihr das, was Euch mein emſelben Licht wie ein Geheimnis ſeiner Kunſt betrachten würdelng ſagte Marietta,„oder daß Ihr das, was ich Euch bieten wollte, als Beſtechung auffaſſen würdet. Die Sache betraf doch mich, nicht waßr?“ „Euer Name wurde ni gemacht. Iſt ſonſt noch etw „Seid Ihr gar nicht ner geben hätte?“ forſchte Mariet „Ich würde mich ſchämen, zu begehren,“ gab Zorzi ſtolz zi „Ihr haltet Eure Ehre hoch, „Es iſt alles, was ich habe— „Ihr fragt nach weiter nichts weiten Welt? 4 J0 „Nichts,“ ſagte 91 9 müßt 155 Euren Gedanken f und wandte ſich ab. 1 5 Als ſie langſam den Pfad entlang, 100 ließ ſie die Hand an der Seite herniederhängen und die Roſe fi gZorzi, der ihr in geringer Entfernung ſohſee fete ſich und hob die 1 15 auf. Aber in dem Augenblick hatte ſe ur erre cht, wandte ſich um und ſah, was er getan hatte. Sie ſtan dell und ſtreckte ihm die Hand entgegen. „Meine Roſe!“ für mich zu tun?“ ͤck. bſt in Kleinigkeiten.“ eine Ehre und meine Kunſt.“ Nach weiter nichts in der einſam ſein,“ ſagte ſie rief ſie wie überraſcht.„Geſie mir zurück.“ N * N genannt. Der Zweig iſt wieder feſt⸗ erig, zu erfahren, was ich Euch ge⸗ ſu-entlang, der nach Venedig führte. end etwas um ſolch einen Preis Zorzi gab ſie ihr, und wieder ſtieg ihm das Blut in die Wangen. Sie befeſtigte ſie an ihrem Kleide und ſah dabei nieder. „Ich habe Roſen ſo gern,“ ſagte ſie lächelnd.„Ihr auch?“ „Ich pflanzte alle, die Ihr hier habt,“ entgegnete er. „Ja— ich weiß.“ Während ſie ſprach blickte ſie auf und ſah in ſeine Augen und mit einem Male lachte ſie leiſe und glücklich vor ſich /in, ſo wie Frauen zu lachen pflegen, wenn ſie erreicht haben, was ſie wollen. Zorzi verſtand ſie nicht. „Ihr ſeid fröhlich?“ ſagte er kühl. „Wundert Euch das? Wenn Ihr wüßtet, was ich weiß, dann würdet Ihr es begreifen.“ „Aber ich weiß es nicht.“ Zorzi ging zu ſeinem Schmelzofen zurück und Marietta wechſelte einige Worte mit ihrem Vater und ging dann nich Hauſe. Als ſie aus der Tür trat, kam ihr ihre Dienerin entgegen, denn es wäre für die Tochter Angelo Berovieros unſchicklich geweſen, allein die Straße zu überſchreiten. Ehe ſie in das Haus ihres Vaters trat, blieb ſie noch einen Augenblick ſtehen und blickte den Kanal „Ich wollte, ich wäre heute Abend in Venedig,“ murmelte ſie vor ſich hin. Die Dienerin ſah ſie argwöhniſch an. 2. Kapitel. Die Juninacht war warm und dunkel, als Zorzi das Boot an ſeines Meiſters Hauſe löſte und nach Venedig lenkte, faſt ohne das einzige Ruder zu bewegen. Erſt als er die Glashäuſer zur Rechten hinter ſich gelaſſen hatte und bereits in der Lagune war, die Venedig von Murano trennt, begann er zu rudern. Er ſtand aufrecht auf dem ſchattenhaften Fahrzeug, ſelbſt nur ein Schatten im Sternenſchein. Er war auf einem ſchlimmen Wege, flüſterten ihm ſeine Gedanken zu, denn er half das Leben des Mädchens zu verkaufen, das er liebte, und was er tat, ließ ſich nie wieder gut machen. Der Wind flüſterte ihm warnende Worte ins Ohr und das Ruder ſtimmte ihm bei, die Sterne taten ihre Meinung am Himmel kund und die Lichter Venedigs malten ſie auf den Waſſer⸗ arrre 5 Er hielt ſich zurück, um nicht Die Gondel nahm genau denſelben Weg, den er nehmen mußte, und hielt, wo er halten ſollte, an dem Waſſertore des Hauſes des Agnus Dei. Sofort tauchte er mit ſeinem Boot in den Schatten. Gondeln waren zu der Zeit noch ſelten und wurden nur von den Reichen benutzt, die damit ſchneller und beguemer von der Stelle kamen als mit Pferden und Eſeln. Denn die Reiter mußten oft Umwege machen, um eine Brücke zu erreichen, und bei manchen Kanälen gab es gar keinen Saumpfad und die Häuſer traten bis an den Waſſerrand heran. Zorzi ſtarrte durch die Dunkelheit und lauſchte. Der in der Gondel Sitzende konnte Contarini ſelbſt ſein, der nach Hauſe zurück⸗ kehrte. Wer immer es war, er klopfte leiſe an die Tür, die ſich ſofort öffnete, doch zu Zorzis Verwunderung fiel kein Lichtſchein heraus. Das ganze Haus lag ſtill und dunkel, und er vermochte beim Sternenſchein kaum den Marmorblock zu unterſcheiden, der da Bildtwerk des Agnus Dei trug, nach dem das Haus benannt war. Er wußte, daß über dem hohen Balkon zierliche Säulen emporragten, die ſpitze Steinbogen trugen, zwiſchen denen die Symbole der vier Evangeliſten angebracht waren, aber er konnte ſie nicht ſehen. Nur auf dem Balkon ſchien ihm etwas weniger Dunkles zu fein, als die Mauern und der Himmel, vielleicht ein Frauengewand⸗ Irgend jemand entſtieg der Gondel und trat nach wenigen leiſen Worten in das Haus, deſſen Tür ſich geräufchlos ſchloß. Di Gondel glitt weiter unter die Bäckerbrücke, aber Zorzi konnte gich ſehen, ob ſie ihren Weg fortſetzte, obgleich es ihn bedünken wollte als höre er Ruderſchläge. Als er an die Treppe gelangte, Hopfle er ebenfalls leiſe gegen die Tür, die ſich ſofort öffnete, 2. Selte. General⸗Anzelger. Mannheim, 30. September. Partei nicht geweſen wäre, ſo hätte das Zentrum das Budget⸗ kecht der 2. Kammer— eines der wertvollſten Rechte unſerer Bolksvertretung— leichten Herzens den Wünſchen der 1. Kam⸗ mer geopfert, in der Abſicht, bei einer Verſtärkung der Zentrums⸗ fraktion in der 2. badiſchen Kammer ſpäter einmal Nutzen aus dieſem Volksverrat zu ziehen. Ob Geiſtl. Rat Wacker dieſes mißglückte Attentat auch dem Zentrum als ein Verdienſt an⸗ rechnet, wiſſen wir nicht. Seine Berechnungen inbezug auf den nächſtjährigen Wahlausfall müſſen wir jedoch leider als richtig anerkennen, ein Grund mehr für die liberale Partei ſo früh als möglich in die Wahlagitation einzutreten. *Leipzig, 29. Sept.(Der Prozeß des Dasbach⸗ redakteurs Lehnen.) Wegen Beleidigung des Geheimen Bergrats Hilger⸗Sagarbrücken und der dortigen Berg⸗ Hirektion hatte das Landgericht Saarbrücken durch zwei Urteile bom 31. Okt. und 23. Dez. vergangenen Jahres den Redakteur der„Neunkirchener Zeitung“ Ludwig Lehnen zu insgeſamt 4400 Mk. Geldſtrafe verurteilt. Die von Lehnen hiergegen eingelegte Reviſion wurde heute von dem Reichsgericht ver⸗ worfen. Gleichfalls verworfen wurde die Reviſton des Staatsanwalts gegen das letzte Urteil ſoweit es eine dem An⸗ geklagten günſtige Auffaſſung des Sachverhalts enthält. * Berlin, 29. Sept.(Freiherr von Bodenhau⸗ en.) Den Tod des am 6. Aug. in Südweſtafrika gefallenen Lits. der Schußztruppe Hans Frhrn. b. Bodenhauſen, früher im Regiment Gardes du Corps, ſchildert der Komman⸗ deur des 2. Feldregiments, Oberſt Deimling, in einem Nachruf im„Mil.⸗Wochenhl.“ folgendermaßen: »„Am 6. Auguſt erhielt Leutnant FIrhr. v. Bodenhauſen den Auftrag, aus dem Lager ſeiner Kompagnie am Oſondjacheberg einen Erkundungsritt mit zwölf Reitern nach dem Waterberg auszuführen. Mit der Schneid und der Gewandtheit, die dieſer ausgezeichnete Offisier bei früheren Patrouillenritten bewieſen, wußte er auch dieſen ſchwierigen und wichtigen Auftrag zu löſen. Nacch vollbrachter Auf⸗ Babe zum Lager zurückreitend, wurde die kleine Schar halbwegs, zwiſchen Waterberg und Oſondjacheberg, von mehr als zehnfacher feinblicher Ueberlegenheit plötzlich angegriffen und umzingelt. Nach heldenhafter Gegenwehr fiel Lt. Frhr. v. Bodenhauſen, von feind⸗ licher Kugel in die Bruſt getroffen, und mit ihm fielen ſeine tapferen Begleiter bis auf zwei. Halbwegs, zwiſchen Waterberg und Oſond⸗ jacheberg, liegt das Grab dieſer braven deutſchen Reiter und ihres kapferen Führers, der den ſchönſten Tod geſtorben iſt, den ein Offi⸗ zier ſterben kann, den Tod für ſeinen Kaiſer und ſein Vaterland.“ — Ueber Herrn v. Loebell,) den neuen Chef der Reichskanzlei, ſchreibt man aus dem Kreiſe Weſthavelland der „Köln. Volksztg.“:„In der liberalen Preſſe wird Herr v. Loebell als ein enragierter Anhänger des Bundes der Landwirte hin⸗ geſtellt. In Wirklichkeit iſt er allerdings ein ſtrammer Kon⸗ ſervativer, aber bei der Reichstagswahl hat er ſich direkt ge⸗ weigert, ſich auf alle Forderungen des Bundes der Landwirte zu perpflichten. Er ſagte, er ſtehe im allgemeinen auf dem Standpunkte des Bundes, könne ſich aber nicht allen ſeinen Poſtulaten anſchließen. Infolgedeſſen zahlte die Bundeskaſſe zu den Wahlkoſten des Herrn v. L. nichts, man trat aber im Hinblick auf ſeine ſonſtige landwirtſchaftsfreundliche Stellung dennoch für ihn ein.— Das genügt doch gerade. —(Der Aufſtand der Herero.) Der Dampfer „Heinrich Woermann“ geht am 17. Oktober wiederum mit einer Gebirgsbatterie, 180 Mann und 100 Pferden und der Dampfer„Gertrude Woermann“ am 2. November mit 300 Mann und 300 Pferden nach dem Kriegsſchauplatze in Süpweſtafrika ab. 5 —(Ein Beſuch des Kaiſers in Englan de) Es heißt, daß der Kaiſer ſich mit der Abſicht trage, im No⸗ bember ßen Beſuch des Königs Eduard von England während der Kieler Woche zu erwidern. Wenn dieſer Plan zur Durch⸗ Tehig gelangt, wird ſich der Kaiſer an Bord des Linienſchiffes „Käiſet Wilhelm II. einſchiffen. —(Der deutſch⸗rumäniſche Handelsver⸗ g) iſt heute abgeſchloſſen worden. ANusland. Ftalien.(Die Homburger Zuſammenkunft.) „Popolo Romano“ ſchreibt: Die Homburger Zuſammenkunft ſei ein neuer Beweis des Anſehens, das Italien im Auslande genieße und eine neue Beſtätigung der intimen Beziehungen, die Italien und Deutſchland vereine. Die Zeitung begrüßt freudig dieſes Ereignis Und iſt ſicher, der Dolmetſch des Landes zu ſein. —(Bonapartiſtiſche Kundgebung.) In Nigza ſand eine bonapartiſtiſche Kundgebung ſtatt. Eine große Menge Uuſtrierter Broſchüren wurde verteilt, in denen die Familie Bona⸗ barte verherrlicht wird. Auch wird darin die bevorſtehende Er⸗ hbebung eines Napoleoniden angekündigt, der die franzöſiſche Republik zertrümmern und das Kaiſerreich wieder her⸗ ſtellen werde. Ruffland.(Das Programm desneuen Miniſters 10 heraus. Zorzi fühlte, daß ſich eine Anzahl Perſonen in der Halle be⸗ fanden— gleich hinter dem Sprecher. „Ich habe dem Herrn Jacopo Contarini eine Botſchaft und ein Zeichen zu übermitteln,“ entgegnete Zorzi. „Von wem?“ Das werde ich dem gnädigen Herrn ſelbſt ſagen,“ entgegnete Horgi. ich bin Contarini,“ entgegnete die Stimme und der Sprecher fühlte im Dunkeln nach Zorzis Geſicht und brachte es dicht an fſein Ohr. „Von Angelo,“ flüſterte Zorzi ſo leiſe, daß Contarini nur das letzte Wort vernahm. Die Tür ſchloß ſich nun ebenſo geräuſchlos wie zuvor. Fbaxrini hielt noch Zortzis Arm umſpannt. dDDas Zeichen!“ flüſterte er ungeduldig. Zorzi zog den kleinen Lederbeutel unter ſeinem Wams hervor, ſte die Schnur von ſeinem Halſe und legte das Siegel in Con⸗ Arinis Hand. Der ſtieß einen leiſen Ruf der Ueberraſchung aus. „Was iſt das?“ fragte er. „Das Zeichen,“ erwiderte Zorzi. Er hatte kaum geſprochen, als er ſich von Contarinis Arm Emſchlungen fühlte, der ihn feſthielt. Er war klug genug, keinen ſuch zu machen, ſich zu befreien. „Freunde,“ fagte Contarini raſch,„der eben hereingekommen iſt ein Spion. Ich halte ihn feſt. Helft mir!“ Es wollte Zorzi ſcheinen, als faßten ihn im Dunkeln hundert ude an Armen und Beinen. Er wußte, daß Widerſtand Hlimmer als nutzlos war, denn auch ſeine Kehle wurde ſchon von Hand umſpannt. Laßt uns nichts Uebereiltes tun,“ ſagte Contarinis Stimme 1 Con⸗ bes Innern.) Die Anſprache, die der Miniſter des Junern Ne eeeee 2222. „Eter Begehr? fragte eine dumpfe Stimme aus dem Dunkel Fürſt Swiatopolk Mirski heute an die höheren Beamten ſeines Reſſorts richtete, hatte folgenden Wortlaut: „Indem ich heute die mir durch das Vertrauen des Monarchen übertragenen Pflichten übernehme, halte ich es für meine Pflicht, zu erklären, daß der Leitung des mir anvertrauten Miniſteriums das Manifeſt bom 10. März 1903 zu Grunde liegen wird und ich fordere Sie zu tätiger, ſelbſtaufopfernder Mitarbeit beſonders in dieſer Richtung auf. Meine Erfahrung in der Verwaltung führte mich zu Te der feſten Ueberzeugung, daß ſich eine fruchtbare Tätigkeit in der Regierung auf aufrichtig wohlwollender und aufrichtig bertrauens⸗ voller Haltung gegenüber den kommunalen und ſtän⸗ diſchen Inſtitutionen und der Bebvölkerung überhaupt gründet. Nur unter dieſen Vorausſetzungen kann bei der Arbeit gegenſeitiges Vertrauen erzielt werden, ohne welches ein dauernder Erfolg bei der Verwaltung des Staates zu erwarten unmöglich iſt. Indem ich Sie zu unausgeſetzter Arbeit auffordere, vertraue ich auf Ihre Kräfte und Erfahrung, die mir helfen werden, das Ziel der bevorſtehenden Arbeit zu erreichen.“ * China.(Der chineſiſche Markenſchutz⸗Geſetz⸗ entwurf.) Die„Nordd. Allg. Ztg.“ veröffentlicht die Haupk⸗ beſtimmungen des chineſiſchen Markenſchutz⸗Geſetzent⸗ wurfs, der am 283. Oktober proviſoriſch in Kraft treten ſoll. Der Entwurf ſieht vorläufig, neben der Anmeldung beim Markenamt, eine Anmeldung bei den Zollämtern in Schanghai und Tientſin vor, don wo ſie an das Hauptamt weitergegeben werden. Die Dauer des Schutzes beträgt 20 Jahre ſeit dem Tage der Eintragung. neuerung iſt zuläſſig. Eine Verletzung des fremden Markenrechts wird auf Antrag des Verletzten mit Gefängnis bis zu einem Jahre oder mit einer Geldſtrafe bis zu 300 Taels beſtraft. 2 42 Der Krieg. Maudſchuriſche Hunnenbriefe. Gegen die über Gewalttätigkeiten, Plünderungen und Beſtialitäten japaniſcher wie ruſſtſcher Soldaten in letzter Zeit verbreiteten Gerüchte erheben ſich jetzt energiſche proteſtierende Stimmen. So wird heute aus dem Hauptquartier Kurokis gemeldet: „Gegen keine der beiden Armeen, die ruſſiſche wie die japaniſche, kann ehrlicherweiſe ein allgemeiner Vorwurf erhoben werden, daß ſie irgendwie die Disziplin oder die Gebote der Menſchlichkeit ver⸗ letzt hätten. Noch nie iſt ein Krieg menſchlicher geführt worden als gerade der jetzige. Beide Heere haben ſowohl in der Perſon ihrer Mannſchaften wie ihrer Führer, die Zivilbevölkerung geachtet, die Gefangenen mit großer Rückſicht, die Verwundeten mit weitgehend⸗ ſter Sorgfalt und Menſchenliebe behandelt. Es hat einige Ausnahme⸗ fälle gegeben, aber ſie waren ſelten und ereigneten ſich unter ganz beſonderen Umſtänden. In Lienſchankwan entheiligte eine Abteilung ſibiriſcher Schützen und Koſaken die einheimiſchen Tempel, benutzte die Götzenbilder als Schießſcheiben und vergriff ſich an Frauen und Mädchen. Aber dieſe Abteilung rekrutierte ſich aus den ſchlechteſten Elementen einer an ſich niedrig ſtehenden Bevölkerung. Dasſelbe gilt von den Fällen, wo die ſogenannten Eiſenbahnwachen ſich Vergewal⸗ tigungen uſw. zu ſchulden kommen ließen. In manchen Fällen waxren dieſe Vorkommniſſe auch hervorgerufen durch den nicht immer unbe⸗ gründeten Verdacht, daß die chineſtſchen Einwohner gewiſſer Dorf⸗ ſchaften den Tſchunguſen Vorſchub leiſteten, oder den Japanern Spionagedienſte taten. Stets rächten ſich die Ehineſen in blutigſter Weiſe, prügelten einzeln im Gebirge abgefangene ruſſiſche Soldaten zu Tode oder verrieten ſie an die Tſchunguſen, die ſie oft furcht⸗ baren Martern unterwarfen.“ Ein anderer Bericht beſtreitet ebenſo entſchieden, daß man die in der Tat wiederholt vorgekommenen Verſtümmekungen Verwundeter dem einen oder dem anderen Heere vorwerfen könne. In allen dieſen Fällen habe eine ſorgfältig geführte Unterſuchung ergeben, daß die Schuldigen ſtets chineſiſche Leichenräuber ge⸗ veſen ſeien, die derſelben Klaſſe der Bevölkerung angehörten, aus der die Borer ſich rekrutierten. Schlachtfelddiebe aber habe es ſtets und in allen Kriegen gegeben. Auch die Benutzung von Dum⸗Dum⸗sGeſchoſſen ſeitens der Ruſſen hat ſich bisher in keiner Weiſe beſtätigt. Die ſcheinbaren Beweiſe dafür ſtellten ſich ſämtlich als nicht ſtichhaltig heraus. Die Unterſuchung ergab in mehreren Fällen, daß ruſſiſche Offiziere amerikaniſche Jagdgewehre führten, deren Kugeln ſchwere Wunden erzeugten, aus denen die Verwendung von Exploſipgeſchoſſen hergeleitet wurde. Völlig erfunden ſeien die Berichte über Vergewaltigung der Einwohner und Maſſenplünderungen ſeitens der beider⸗ ſeitigen Truppen nach der Einnahme von Ligojang. Beſonders die Haltung der japaniſchen Armee, ſowohl während wie nach der Schlacht, war, ſagt zum Beiſpiel Mackenzie, geradezu be⸗ wunderungswert. Die erſte Armee hakte vier lange Monate hindurch in den Bergen kampiert, wo Lebensmittel rar, Viktualien, friſches Fleiſch, friſche Gemüſe und Obſt überhaupt nicht zu erlangen waren, und fand ſich nun plötzlich nach den unerhörteſten phy⸗ ſiſchen Anſtrengungen in der Umgebung von Liaojang, wo friſche Lebensmittel aller Art im Ueberfluß vorhanden war Nichts „Wir ſiſd keine Henker, die einen Gefangeſſen föltern, bis er bekennt,“ meinte einer in ruhigem, faſt indolentem Tone.„Erdroſſele ihn raſch und wirf ihn in den Kanal. s iſt ſchon ſpät.“ „Nein,“ entgegnete Contarini.„Wir wollen erſt ſein Geſicht ſehen. Vielleicht kennen wir ihn. Wenn Ihr ſchreit,“ wandte er ſich an Zorzi,„ſo töte ich Euch auf der Stelle.“ „Jacopo hat recht, erklang eine neue Stimme. Faſt in demſelben Augenblick wurde eine Tür geöffnet und aus einem inneren Gemache ſchoß ein breiter Lichtſtrahl durch das Zim⸗ mer. Zorzi wurde mit rauher Hand dorthin gezogen und ſah, daß er bon ungefähr zwanzig maskierten Männern umgeben war. Man drehte ſein Geſicht dem Lichte zu und Contarini lockerte die Hand, die er um ſeine Kehle gelegt hatte. „Nicht einmal eine Maske,“ rief Jacopo.„Ein Narr oder ein Verräter. Sprecht, Mann, wer hat Euch hergeſchickt?“ „Mein Name iſt Zorzi“, entgegnete der Glasbläſer mühſam, da er faſt erſtickt war.„Ich habe mit Herrn Jacopo allein zu kun. Meine Angelegenheit iſt völlig privater Natur.“ „Ich habe keine Geheimniſſe vor meinen Freunden,“ ſagte Con⸗ tarini.„Sprecht, als ob wir allein wären.“ „Ich habe meinem Meiſter verſprochen, die Botſchaft im Ge⸗ heimen zu überbringen. Hier rede ich nicht.“ „Erdroſſelt ihn und werft ihn hinaus!“ ſchlug der Mann mit der indolenten Stimme abermals vor.„Sein Meiſter iſt ſicherlich der Teufel. Er kann ſeine Botſchaft gleich wieder mitnehmen.“ Zwei oder drei lachten. „Dieſe Spione jagen ſelten allein,“ „Während wir hier die Zeit vergeuden, Dutzend den Zugang zum Hauſe.“ „Ich bin kein Spion,“ ſagte Zorzi. „Was ſeid Ihr dann?“ „Ein Glasbläſer aus Murano.“ Contarinis Hände ließen ihn nun ganz frei und er bog kein Ohr warf ein anderer ein. bewachen vielleicht ein cht neben ihm.„Wir müſſen erſt ergründen, was er weiß. nen ihn wohl zum reden bringen.“ Eine Er⸗ lauteren Wettb wäre natürlicher und entſchuldbarer geweſen, als wenn dieſe Mannſchaften nach ſo langen Entbehrungen die nötigen Lebens⸗ mittel requieriert hätten. Die chineſiſchen Händler und mehr noch die europäiſchen erhöhten ſofort ihre Preife bis auf das Zehnfache und doch kamen nur ganz vereinzelte Fälle vor, wo japaniſche Soldaten, müde des Schacherns, einfach nahmen, was ſie brauchten. Der beſte Beweis dafür iſt, daß ſämtliche Läden in der Stadt ſofort nach dem Einrücken der erſten Ja⸗ paner ſich wieder öffneten und offen blieben. Auch die abziehen⸗ den Ruſſen plünderten nur ganz ſtellenweiſe, und Das war alles. die abzit 7 7 N 1 meiſt W̃ Die Bedeutung der Schlacht bei Ligojang. Im Militärwochenblatt findet ſich folgende kritiſch der Schlacht bei Liaojang: „Der japaniſchen Heeresleitung hat beim Entwerfen der Obe⸗ rationen gegen Liaojang das hohe Ziel der Vernichtung der ruf⸗ ſiſchen Mandſchurei⸗Armee durch Abſchneiden von ihren Verbin⸗ dungen vorgeſchwebt. Dieſe Vernichtung der feindlichen Streitkräfte iſt den Japanern nicht gelungen, weil die Kräfte fehlten, um die groß gedachte und angelegte Operation durchzuführen. Die Schlacht bei Liaojang führte daher nicht zu einem„Sedan“, ſondern nur zu einem Zurückdrängen der ruſſiſchen Streitkräfte, bei dem ihr Führer Kuropatkin es verſtanden hat, ſeine Truppen durch rechtzeitiges Ab⸗ brechen des Kampfes vor zu großer Erſchütterung zu bewahren. Dieſes Verdienſt Kuropatkins, der hierbei gewiß hohe Führereigen⸗ ſchaften gezeigt hat, ändert aber nichts an der Tatſache, daß die Ruſſen durch die Einwirkung des Feindes gezwungen worden ſind, das Schlachtfeld und damit einen weiteren nicht unerheblichen Teil der Südmandſchurei zu räumen. Die Schlacht bei Liaojang iſt ſomit unbedingt als ein großer japaniſcher Sieg zu bezeichnen. Dieſem Siege kann zwar eine entſcheidende Bedeutung für den Ausgang des Krieges nicht beigemeſſen werden. Wohl aber iſt der japaniſche Erfolg von einſchneidender Bedeutung für den Verlauf der nächſten Kriegsmonate. Der Augenblick, wo die Ruſſen zur Offenſive über⸗ gehen könnten, iſt wieder auf unbeſtimmte Zeit hinausgeſchoben. Jeder neue Monat, der bis dahin vergeht, wird von den Japanern ausgenutzt werden, um das eroberte Gebiet in wirkſamſter Weiſe für eine zähe, abſchnittweiſe Verteidigung vorzubereiten. Die Mög⸗ lichkeit des Entfatzes von Port Arthur iſt faſt ganz ge⸗ ſchwunden. Die tapferen Verteidiger der Feſtung ſind allein cuf ſich angewieſen Aber auch die moraliſche Bedeutung des Sieges iſt eine erhebliche, denn die Schlacht hat gezeigt, daß Kuropatkin nicht im ſtande geweſen iſt, annähernd gleichſtarken japaniſchen Kräften gegenüber das Schlachtfeld zu behaupten. Das Selbſtbewußtſein der japaniſchen Führer, das Vertrauen der Truppe zur Führung wird durch dieſe Erkenntnis eine neue, nicht zu unterſchätende Steige⸗ rung erfahren haben. Nus Stadt und Land. 1 *Mannheim, 90. September 1904 Die Oirektoren der Tonröhrenfabrik Betſch⸗ dorf wegen unlanteren Wettbewerbs vor der Strafkammer. Vor der III. Strafkammer des hieſigen Landgerichts ſpielte ſich geſtern, wie bereits kurg gemeldet, ein intereſſanter Prozeß wegen unlauteren Wettbewerbs ab, deſſen Ausgang von nicht zu untter⸗ ſchätzender prinzipieller Bebeutung iſt und in induſtriellen Kreiſen berechtigtes Aufſehen erregen dürfte. Angeklagt waren, um es noch einmal des Zuſammenhanges wegen zu wiederholen, der 48 Jahre alte, berheiratete Bauunternehmer Konrad Göſſel aus Karlsruße, der 32 Fahre alte ledige Töpfer Richard Gaber von Dauberan, der 30 Jahre alte Ingenteur Nikolaus Lengersdor Fbon Rothe⸗ erde, der 23 Jahre alte ledige Werkmeiſter Woyslav Sabtſch bon Kragujevak(Serbien) und der 36 Jahre alte verhefratete Fabrikdirektor Aug. Gerhard von Biſchweiler, wohnhaft in Saar⸗ gemünd. Vorſitzender war Herr Landgerichtsdirektor Wen ger. Die Afklage bertrat Herr Staatsanwalt Dr. Fuch s. Dem Prozeß lag in Kütze folgender Sachverhalt zu Grunde: In der Nähe von Sgar⸗ gemünd liegt die Tonröhrenfabrik Betſchdorf von Uß⸗ ſchneidoer und Jaunez, die vor zwei Jahren gegründet wurde. Der Angeklagte Gerhard iſt jetzt noch Direktor, während der Angeklagte Lengersdorf, welcher die Oefen baute, bald nach der Exrichtung der Fabrik austrat. Die Angeklagten Gaber und Sabitſch waren in Betſchdorf beſchäftigt, während Göfſe l von beiden Fabriken Waren bezog. Der unlautere Wettbewerb wurde nun daxin gefunden, daß der Angeklagte Lengersdorf den An⸗ geklagten Savitſch dazu beſtimmte, an den in Friedrichsfeld be⸗ ſchäftigten, aber für Betſchdorf engagierten Angeklagten Gaber zu ſchreiben, er ſolle bei ſeinem Weggange von Friedrichsfeld ein Stück Ton mitnehmen. Der Angeklagte Gerhard wurde beſchuldigt, den Angeklagten Göſſel dazu beſtimmt zu haben, daß er ſich von Friedrichsfeld eine ungebrannte Röhre verſchaffte und dieſe nach Belſchdorf ſchickte. In Zuſammenhang mit der Anklage wegen un⸗ ewerbs ſwar daher Göſſel des Betrugs beſchuldigt, ———: ̃ͤ..::.... Vürdigung 2— 22 N Buntes Feuilleton. — Der kleine Prinz Humbert, der Erbe des italieniſchen Königs⸗ thrones, wird bekanntlich von einer Engländerin, einer Miß Dickens, f erzogen werden. Dieſe hat durch ihre Güte und Feſtigkeit bei den d 4 beiden Töchtern König Viktor Emanuels ſehr erfreuliche Ergebniſſe erzielt. Nach unendlichen Mühen hat Dr. Querico auch die ſchwierige Aufgabe, eine Amme für den kleinen Prinzen zu finden, gelöſt. Es iſt die 24jährige Frau eines Förſters bei Racconigi, die ſehr geſund und ein prächtiger Typus der reinen lateiniſchen Raſſe iſt, Die Frau hat ſich ſchriftlich verpflichtet, zwei Jahre lang mit ihrer Familie keinerlei Verkehr zu pflegen, und ſie iſt ganz in das Schloß übergefiedelt. Sie erhält während dieſer geit monatlich 500.; nachher bezieht ſie bis zu ihrem Lebensende eine wöchentliche Penſion⸗ von 30 M. Natürlich wird ſie mit allen erdenklichen Luxus um⸗ geben und eine beſondere Dienerſchaft ſteht zu ihrer Verfügung, Sie ſteht unter der unmittelbaren Oleraufſicht von Miß Dickens. Der kleine Prinz bewillkommnete ſeire Pflegemutter lebhaft. Er iſt kein großes Kind, aber von guter Konſtitution und geſund. So⸗ bald er ſeine Amme ſah, ergriff er)re Hand, und die abergläubiſche Frau meinte ſofort, das wäre ein zeweis dafür, daß ihm in ſeinem ſpäteren Leben alles gelingen zürde. Die kleinen Prinzeſſinnien Jolande und Mafalda, die jet nach Racconigi zurückgekehrt ſind, haben, wie erzählt wird, groes Intereſſe für ihr Brüderchen be⸗ kundet. Jolanda betrachtete chn eine Zeit lang im Zimmer der Königin. Sie ſtellte zahllo' Fragen, ob er engliſch oder ftalfeniſch ſprechen würde, oder garrcht wie das Schweſterchen. Aber dann war ſie ſehr enttäuſcht n dem kleinen Prinzen. Sie verſuchte nach ſeinen Zähnen zu ahlen, aber er ſchrie, und darauf erklärke ſte, daß er wie ein Af ausſähe und daß ſie ihre Schweſter lieber habe, da ſie nicht ſo 1 ſchreie und ſie mit ihr ſpielen könne. — Ein Mittel aſch deutſch zu lernen. Folgende hübſche und lehrreſche Geſchicht erzählt das„Prager Tgbl.“: An einem der zu Zorzzis Lippen. Gortſetzung folgt.) Uletzten Sonntage n in Dresden ein Tſcheche in den Bahnhof und Mannheln, 30. September. General⸗Anzeiger. 8. Seite. Gaber des Diebſtahls, Savitſch der Anſtiftung hierzu, Lengersdorf der Anſtiftung zum Diebſtahl und der Hehlerei und Gerhard der Anſtiftung zum Betrug und der Hehlerei. Vernehmung der Angeklagten. Die Verhandlung, die geſtern Mittag nach Aufruf der Zeugen bertkagt worden war, wurde um 4 Uhr nachmittags wieder auf⸗ genommen. Zuerſt wurde der Angeklagte Gaber bernommen. Er war unumwunden geſtändig. Im Februar v. Is. habe er von Werkmeiſter Savitſch einen Brief bekommen, in dem ge⸗ ſtanden ſei, er ſolle bei ſeinem Weggang von Friedrichsfeld ein Stück Tonerde mitnehmen. Gaber war in Friedrichsfeld ein Jahr als Töpfer beſchäftigt. Er ſei von dort aus freien Stücken weggegangen. Die Arbeitsbedingungen ſeien die gleichen geweſen. Bei dem Stück Tonerde, das er in der Fabrik am Elevator abends unbemerkt weg⸗ genommen habe, ſei der Miſchungsprozeß ſchon vollzogen geweſen. In dem Savitſch'ſchen Briefe habe über die Verwendung des Tons Richts geſtanden. Auf Vorhalt des Vorſitzenden bemerkt der An⸗ geklagte, er habe ſich bei der Entwendung des Tons nichts gedacht, muß aber zugeben, daß das Fabrikationsgeheimnis in Friedrichsfeld üängſtlich gewahrt wird und daß er ſich bewußt war, daß Savitſch den Ton in Betſchdorf zu irgend einem Zweck verwenden wollte. Das Stück Ton, welches er in Betſchdorf dem Angeklagten Legersdorf über⸗ geben habe, habe ungefähr vier Pfund gewogen. Zum Schluß gibt der Angeklagte noch an, daß in dem Briefe, den er von Savitſch erhalten hat, geſtanden hat, daß es der Wunſch des Herrn Lengers⸗ dorf ſei, die Tonerde zu erhalten. Der Angeklagte Lengersdorf iſt, ehe er die Steingutwarenfabrik von Utzſchneider und Jaunetz erbaute, vier Jahre in Mieſau in Bayern in Stellung geweſen. Das Material zur Fabrikation ſei zum größten Teil an Ort und Stelle geweſen. Material für Röhren habe man auch aus dem Weſterwald bezogen. Die Fabrik ſei unter etwas ungünſtigen Verhältniſſen gebaut worden. Es habe bald Reibereien gegeben, die ſich vergrößert hätten, als mit der Röhrenfabrikation begonnen wurde. Die Glaſur der Röhren wurde nämlich nicht braun, ſondern grünlich. Jaunez habe ihm ſchließlich geſchrieben, ob er ſich nicht ein Stück Ton aus Friedrichsfeld oder Mieſau verſchaffen könne. Jaunez wäre der Meinung geweſen, daß entweder die Feuerung der Oefen oder die Miſchung nichts tauge und da ſollte das fremde Stück Ton, welches man in die Oefen einſetzen wollte, dartun, was an der ſchlechten Glaſurfarbe ſchuld war. Die fremde Tonerde habe dann auch be⸗ wieſen, daß die Oefen in Ordnung geweſen ſeien. Es ſei nicht ſeine Abſicht geweſen, den Ton einzig und allein aus Friedrichsfeld zu krlangen, er hätte ebenſogut auch aus Mieſau ſein könneu. Vor.: Warum haben Sie ſich denn dann nicht direkt nach Friedrichsfeld Angekl.: Dann würde die Fabrik kein Stück bekommen aben. 85 Der Angeklagte Savitſch, kpelcher hierauf vernommen wird, war zwei Jahre in Friedrichs⸗ feld beſchäftigt. Lengersdorf habe zu ihm geſagt, er ſolle an einen Töpfer ſchreiben,— es waren damals 5 Töpfer von Friedrichsfeld engagiert— er ſolle ein Stück Ton mitnehmen. Lengersdorf habe ihm dann eine Probe des fremden Tons gegeben, aus der er einen ing machen mußte, der dann in einen Brennofen eingeſetzt wurde. Der Angeklagte will ſich bei ſeiner Handlungsweiſe auch nichts ge⸗ dacht haben, gibt aber ſchließlich zu, daß ihm bewußt war, daß Lengersdorf mit der Erde einen Verſuch machen wollte. Der Angeklagte Göſſel 9 an, daß er ſchon ſeit 10 Jahren mit der Steinzeugwarenfabrik riedrichsfeld in Geſchäftsverbindung ſtehe Auch von Betſchdorf Habe er Waren bezogen. Die Aufforderung zur Beſchaffung der Röhre ſei von dem Angeklagten Gerhard ausgegangen, der ihm des⸗ wegen geſchrieben habe. In Friedrichsfeld habe man ihm die un⸗ ebrannte Röhre anfangs nicht verabfolgen wollen. Erſt dann ſei 10 ſe ihm geſchickt worden, als er angegeben habe, er brauche ſie für einen Bekannten zu Malzwecken. Das Rohr, das ungefähr 80 Centi⸗ meter lang war und 15 Centimeter Durchmeſſer hatte, habe er mit Anderer gebrannter Ware nach Betſchdorf geſchickt. Er will das Rohr gar nicht zu Geſicht bekommen haben. Einen geſchäftlichen Vorteil habe er bei der Beſchaffung des Rohres nicht geſucht. Er habe ſich auch nichts dabei gedacht. Der Angeklagte Gerhard an, man habe in Betſchdorf zu Anfang Chamotte gebrannt. dem erſten Brennen von Röhren ſei man mit der Glaſur nicht zu⸗ geweſen. Bei Deswegen wurde auch zwiſchen Gerhard und 4 Lengersdorf im Frühjahr v. J. eine lebhafte Korreſpondenz geführt, 4 die Gerhard teilweiſe zur Verleſung bringt. Lengersdorf habe vor⸗ 5 eeen, etwas fremde Erde beizumiſchen, um den grünlichen Ton der Glaſur wegzubringen. Aus dem Briefwechſel geht auch hervor, daß Gerhard die Meinung bertrat, die mangelhafte Farbe der Glaſur liege nur am Brennen, während Lengersdorf behauptete, die Miſchung ſei ſchuld daran. Die Tonerde wurde ſchließlich zur Prüfung nach Berlin geſchickt. Dort ſei die Miſchung für gut befunden worden. Er habe dann an Göſſel geſchrieben, er ſolle ſich ein Stück ungebraunte Röhre von 15 Zentimeter Durchmeſſer— er glaube, er habe ge⸗ chrieben, von Friedrichsfeld— verſchaffen, er ſolle aber davon ab⸗ tehen, wenn er Schwierigkeiten bekomme. In einem weiteren Briefe ilt Lengersdorf mit, daß es ihm am 22. März v. J. dur ch etwas anderes Brennen gelungen ſei, eine braune Glaſur zu erzielen. Aber erſt am anderen Tage ſeien die von Friedrichsfeld engagierten Töpfer eingetroffen, unter denen ſich Gaber befunden habe. Bereits am 22. März 1 habe man alſo gewußt, daß es am Brennen lag, aß man keine braune Glaſur bekommen habe. Lengersdorf ſei dann ungewieſen worden, von weiteren Experimenten Abſtand zu nehmen. Der Angeklagte gibt als Motiv für die Beſchaffung der ungebrannten —— ſchrie dem Beamten hinter dem Schalter zu:„Listelk treti tridou de Podmokly!“ Der Beamte fragte, was er wolle. Der Tſcheche kwiederholte einigemäl hartnäckig ſein Sprüchel und wollte durchaus Richt deutſch verſtehen. Da ließ nun der ſächſiſche Bahnzahlmeiſter — nachdem er vorher noch die unbefugte Einmengung eines Herrn, der ein Lanbesgerichtsr den Prag geweſen ſein ſoll, zurückgewieſen hatte— einen behördlich angeſtellten Dolmetſch rufen, ließ ſich das Verlangen des Tſchechen— ein Billet 3. Klaſſe nach Bodenbach— berſetzen, und rechnete dem Tſchechen außer der Gebühr für die Fahrkarte noch drei Mark als i der jetzt plötzlich ganz leidlich den Zanz entſetzt und wollte nicht zahl Schutzmann und drohte dem Tſchechen, ihn abführen zu laſſen. Ver⸗ ſtört und ſeufzend bezahlte nun der Aſcheche ſeine Hartnäckigkeit und ſtieg wehmütig in den Zug. — Woher nehmen die Schlangen ihr Gift? Der italieniſche orſcher G. di Criſtina hat durch eine Reihe von Experimenten die rage zu löſen verſucht, worin der Grund für das Vorhandenſein der Drüſen liegt, in denen die Schlange ihr Gift bereitet. Eines ſeiner Experimente beſtand darin, daß er zwei Vipern ihre Drüſen fort⸗ nahm; die Tiere ſtarben nach kuürzer Zeit. Gbenſo trat der Tod ein, wenn er, anſtatt die Drüſen fort⸗ en die Abſonderung des Giftes dadurch berhinderte, daß er en Abſonderungskanal durchſchnitt. Daraus hat er den Schluß go⸗ zogen, daß die Giftdrüſen der Schlange nicht nur nützlich ſind zur Herſtellung eines Verteidigungsmittels, ſondern eine noch wichtigere en dadurch erfüllen, daß ſie ihr als eigentliche Drüſen dienen, Doch der Beamte winkte dem ie das Tier von den in ihm ſelbſt hergeſtellten und angeſammelten Giften befreien; wenn es dieſe Gifte im Körper behalten müßte, ſo! Friedrichsfelder Röhre an, man habe Lengersdorf nur überzeugen wollen, daß die Miſchung für die Röhren eine gute geweſen ſei. Die Zeugenvernehmung, in welche ſodann eingetreten wurde, förderte nichts beſonders Weſent⸗ liches zutage. Beamter Wenzeslaus Jahrner von Oberbetſch⸗ dorf hat das Stück Friedrichsfelder Ton an einem Fenſter des Fabrik⸗ raumes liegen ſehen. Er hat ſich gedacht, daß der Ton geprobt werden ſollte. Töpfer Kaver Lippert, der früher in Betſchdorf Vorarbeiter war, bekundete, daß die von Göſſel gelieferte ungebrannte Röhre in Ringe zerſägt und dieſe in die Oefen eingeſetzt wurden. Auf Befragen gibt der Zeuge zu, daß während der Zeit, wo er in Betſch⸗ dorf beſchäftigt war,—600 ſolcher Proben gemacht worden ſeien. Herm. Krauſe aus Leipzig, früher Betriebsleiter in Betſchdorf, bezeugt, die von Göſſel beſchaffte Röhre ſei zerſägt worden, um zu er⸗ proben, wie ſich die Friedrichsfelder Glaſur zu derjenigen der Betſch⸗ dorfer Fabrik verhalte. So lange er in Betſchdorf geweſen ſei, ſeien 28 Miſchungen gemacht worden. Unter ſolchen Umſtänden könne es nicht gehen. Es ſei keiner einig geweſen. Zeuge erkennt, als er vom Vorſitzenden auf zwei auf dem Gerichtstiſche liegende Scherben von Tonröhren aufmerkſam gemacht wird, das Friedrichsfelder Fabrikat ſofort heraus. Zeuge Direktor Hofmann von der Deutſchen Steinzeug⸗ warenfabrik ſagt aus: Vor Jahren ſei ihm von der hieſigen Ober⸗ rheiniſchen Bank eine Beteiligung an einem im Hagenauer Wald bei Betſchdorf gelegenen Tonvorkommen angeboten worden, von dem man angenommen habe, daß es ſich für die Herſtellung von Stein⸗ zeugkanaliſationsartikeln gut eigne. Er habe den Ton in Friedrichs⸗ feld geprüft und gefunden, daß derſelbe weder allein noch mit aus dem Ton gebrannten Chamotte entſprechend gemagert ſich für Stein⸗ zeugröhren eigne, weil die Waren, aus dem abgekühlten Ofen ge⸗ nommen, ſtundenlang nachher noch abſplitterten. Auch ſei die Glaſur eine häßlich graue geweſen. Infolge hiervon habe ſich die Ober⸗ rheiniſche Bank zurückgezogen und Utzſchneider und Jaunez bauten ſelbſt ein Fabrik. Wie vorauszuſehen geweſen ſei, hätte man mit koloſſalen Fabrikationsſchwierigkeiten zu kämpfen gehabt, ohwohl man ſich Töpfer, Brenner ete. von Friedrichsfeld verſchafft hätte. Die Friedrichsfelder Töpfer und Brenner ſeien wohl tüchtige Arbeiter, aber die Zuſammenſetzung des Materials ſei Fabrikgeheimnis. Das Rezept der Miſchungen ſei nur dem ſeit langen Jahren in Friedrichs⸗ feld beſchäftigten Miſchmeiſter bekannt. Erſt als gegen Göſſel wegen der Röhre die gerichtliche Verfolgung eingeleitet geweſen ſei, ſei bekannt geworden, daß Gaber bei ſeinem Weggange Tonerde mit⸗ genommen habe und zwar ſei es nicht blos ein Stück, ſondern ein ſogen. Ballen geweſen. Gaber habe zwei Arbeitern dieſe Tatſache ſelbſt zugeſtanden. Er habe aber davon erſt geſtern Abend Kenntnis erhalten und deshalb die beiden Töpfer gleich mitgebracht, damit ſie eventuell vernommen werden könnten. Die Anzeige gegen die Betſch⸗ dorfer Fabrik ſei erſtattet worden, damit das ganze Mißverhältnis zwiſchen Betſchdorf und Friedrichsfeld einmal geklärt werde. Er habe ſelbſt Verſuche mit Betſchdorfer Ton gemacht und gefunden, daß er ſich zu Steinzeug nicht eigne. Nach ſeiner Anſicht ſei die Beſchaffung der Tonerde und der Röhre in der unlauteren Abſicht geſchehen, um das Verhalten des Tones im Feuer und ſeine Zu⸗ ſammenſetzung kennen zu lernen. Die gegneriſche Firma habe gar kein Intereſſe daran gehabt, den Unterſchied der Glaſur feſtzuſtellen, ſondern ſie hätte die Vermiſchung kennen lernen wollen. Auf Be⸗ fragen bemerkt der Zeuge, man hätte das Rohr nicht hergegeben, wenn es nicht geheißen hätte, daß es für eine Malerei gebraucht werde. Ebenſowenig werde man jemals noch nicht verarbeitete Maſſe hergeben. Angeklagter Gerhard erſucht ſeinen Verteidiger, an Hand der Analyſe des Berliner chemiſchen Laboratoriums feſt⸗ zuſtellen, daß der Betſchdorfer Ton ſich gut für Steinzeugwaren eignet. Der Zeuge bleibt dabei, daß die Probe, die er ſ. Zt, erhalten habe, ſchlecht geweſen ſei. Es wurden dann noch der bei Göſſel angeſtellte Buchhalter Gugen Ott und der Brenner Franz König von Betſch⸗ dorf vernommen, die aber nur unweſentliches ausſagten. Die Sachverſtändigen. Als erſter Sachverſtändiger wurde ſodann der Direktor der Kgl. Porzellanmanufaktur in Berlin, Herr Regierungsrat a. Dr. Hecht, vernommen. Er bejaht die Frage, ob die Miſchung der Friedrichsfelder Tonerde ein Fabrikations⸗ geheimnisbedeutet. Das Verhalten der ungebrannten Maſſe beim Brennen ſei für eine Konkurrenzfabrik von hohem Wert, denn mittels des Brennprozeſſes könne das Material geprüft werden. Die grünliche Farbe der Betſchdorfer Röhren habe an einem Mangel des Brennprozeſſes gelegen. Durch den Probebrand ſei zweifellos ein Schritt der Unterſuchung ausgeführt worden. Ungebranntes Material gebe man aus der Fabrik nicht heraus. Eine ſolche Zumutung werde im allgemeinen auch nicht an eine Fabrik geſtellt. Die Ton⸗ erde repräſentiere das Fabrikgeheimnis. Der Schaden, der durch die Abgabe verurſacht worden ſei, ſei nur ein ideeller, da ſich das Stückchen Ton auf ungefähr 2 3 ſtelle. Ange⸗ Hagter Lengersdorf bemerkt, die Betſchdorfer Röhren hielten einen Druck von 25 Atmoſphären aus. Sie ſeien auch ſehr dicht. Der Sachberſtändige entgegnet, wenn das Betſchdorfer Material ſo dicht ſei, dann müſſe eben anderes Material zugeſetzt werden. Angekl. Lengersdorf bemerkt darauf, daß man dann Material aus dem Weſterwald zugeſetzt habe. D —— Zivil⸗Ingenieur Karl Loeſer⸗Halle a. d.., der zweite Experte, unterwarf zunächſt ſeinen Kollegen einer Art Examen. Er war der Meinung, daß in Bezug auf die Prüfung der Zuſammenſetzung einer Miſchung jegliche Methode verſage. Nach lebhafter Auseinanderſetzung über dieſen Punkt gab Regierungsrat Dr. Hecht ſeinem ſo überlegen ſich geberdenden Kollegen den Rat, ſich einmal mit ſolchen Arbeiten, die er offenbar noch nicht gemacht babe zu befaſſen, ſie ſeien außerordentlich lehrreich. Ingenieur Loeſer erwiederte darauf höchſt gekränkt, daß er für Arbeiten ſolcher 3 müßte es ſterben. Es ſcheint, daß man den Urſprung dieſer Gifte in dem Verdauungskanal ſuchen muß, der bei allen Tieren mehr oder weniger der Sitz der Erzeugung giftiger Subſtanzen iſt. Die Schlangen verdauen ſehr langſam, ſo daß in dem Verdauungskanal eine ſtarke Gährung eintritt. Wenn die Erzeugung des Giftes und die Verdauungserſcheinungen in Veziehung zu einander ſtehen, ſo müſſen ſich nach di Criſtina Veränderungen in den Giften ergeben, je nachdem das Tier faſtet oder die Verdauungstätigkeit ausübt. Solche Veränderungen gibt es in der Tat. So iſt z. B. bei der regelmäßig genährten Viper das erzeugte Gift unbedingt tötlich für die Fröſche; werden die Vipern aber zwiſchen zwei Mahlzeiten einem langen Faſten unterworfen, ſo enthält die Giftdrüſe keine für den Froſch gefährlichen Stoffe mehr. Es beſteht alſo eine Beziehung zwiſchen dem Grade der Entkräftung und der Giftigkeit der Drüſen⸗ flüſſigkeit. Bei der faſtenden Viper ſind alſo entweder keine Ver⸗ dauungsgifte mehr auszuſcheiden, weil nach der vollendeten Ver⸗ dauung keine mehr fabriziert werden, oder die Drüſe ſcheidet nicht mehr aus, weil es in ihrem Blut an einer Subſtanz fehlt, die die Tätigkeit der das Gift ausſcheidenden Zellen erregen könnte. Criſtina hat beobachtet, daß das Gift weniger tätig iſt, wenn das Tier mit leicht verdaulichen Stoffen genährt wird; und er iſt des⸗ halb geneigt, die erſte Hypotheſe anzunehmen. Er ſchließt daraus, daß die Giftdrüſen den Drüſen von der Art der Nieren entſprechen und wie dieſe die Funktion haben, den Körper von Giftſtoffen zu befrejen, die im Laufe der Verdauung gebildet worden ſind. Das wäre alſo die urſprüngliche Funktion der Giftdrüſen; ihre Funktion als Vergiftungsapparat gegen die Feinde der Schlange wäre dann nur ſekundär. Di —— einige Zeit in unſerer Vorſtadt ausſtellte. Nunmehr hat Her Geſchenk gemacht⸗ —— Art von wiſſenſchaftlichen Inſtituten mit Auszeichnungen bedacht worden ſei, wie ſie Dr. Hecht nicht beſitze. Die Plaidoyers. Staatsanwalt Dr. Fuchs beantragte den Angeklagten Gaber wegen Diebſtahls, den Angeklagten Lengersdorf wegen An⸗ ſtiftung zum Diebſtahl zu verurteilen. Der Angeklagte Savitſch er⸗ ſcheine nicht überführt. Wegen unlauteren Wettbewerbs könnten 75 dieſe drei Angeklagten nicht beſtraft werden, weil der Strafantrag 5 berſpätet geſtelll wurde. Hinſichtlich des Angeklagten Gerhar d ſei nicht erwieſen daß er die Röhre wegen der Zuſammenſetzung der Miſchung in ſeinen Beſitz zu bringen trachtete, wenn er auch perſönlich davon überzeugt ſei, daß ſein Vorgehen moraliſch durchaus verwerflich ſei. Göſſel und Gerhard ſeien deshalb freizuſprechen. Der Verteidiger der Angeklagten Gaber und Savitſch, Rechtsanwalt Dr. Katz, hatte gegen die Verurteilung ſeines Klienten Gaber wegen Diebſtahls nichts zu erwidern, allein eines unlautereit Wettbewerbes habe er ſich nicht ſchuldig gemacht. Der Tonklotz ſet ein körperlicher Gegenſtand, aber kein Betriebsgeheimnis. Savitſch ſei vollſtändig freizuſprechen. Die übrigen Verteidiger(.⸗A. Dr Selb für Göſſel,.⸗A. Dr. Frantz für Lengersdorf und .⸗A. Dr. Panther für Gerhard, traten für die Freiſprechung ihrer Klienten ein. Das Urteil. Um halb 9 Uhr zog ſich der Gerichtshof zur Beratung zurück: Erſt um 10½ Uhr erſchien er wieder. Das Urteil war, namentlich nach dem Plaidoyer des Staatsanwalts, ſehr überraſchend, denn nicht nur Gaber, ſondern auch Lengersdorf und Gerhard wurden beſtraft. Gaber erhielt wegen Diebſtahls 2 Tage Gefängnis; Lengersdorf wegen unlauteren Wettbewerbs 300 M. Geld⸗ ſtrafe oder 30 Tage Gefängnis und Gerhard wegen des gleichen Delikts 500 M. Geldſtrafe. oder 50 Tage Gefängnis. Das Gericht ging, was den unlauteren Wettbewerb anbelangt von der Ueberzeugung aus, daß bei einer keramiſchen Fabrik die Art und Weiſe der Herſtellung des Fabrikats in jedem einzelneit Moment der Herſtellung ein Fabrikgeheimnis bildet. Es ſei zweifels los richtig, daß die Angeklagten zunächſt nicht wiſſen wollten, wwi die Friedrichsfelder Fabrik ihre Ware herſtelle. Es habe ſich zunächſt um die Löſung der Streitfrage gehandelt, warum die Glaſur des Betſchdorfer Fabrikats nicht ſo gut herzuſtellen ſei, wie in Friedrichs⸗ feld. Aber es unterliege auch nicht dem mindeſten Zweifel, daß die Angeklagten, wenn ſie dieſen Streit ſchlichten wollten, nicht anderss konnten, als fremdes Material beziehen. Und gerade durch die Ein dringung in die Beſchaffenheit des fremden Materials vermittels techniſcher Behandlung habe es allein geſchehen können, daß die Probe aufs Exempel gemacht werden konnte. In dieſem Bewußtſein hätten die Angeklagten ſich die Proben verſchafft und ſie in der ge⸗ kennzeichneten Weiſe verwertet. Deshalb habe eine Verurteilung der Angeklagten Lengersdorf und Gerhard wegen Ver⸗ gehens gegen 8 9 Abf. 2 des Geſetzes gegen den umlauteren Wekt⸗ bewerb erfolgen müſſen. * Redakteur Georg Chriſtmann verläßt mit dem heutigen Tags ſeine Stellung am Generak⸗Anzeiger, um ſich einem ſelbſtändigei Wirkungskreiſe in Neuſtadt a. H. zu widmen. Herr Chriſtmann iſt uns zwei Jahre hindurch ein wertvoller Mitarbeiter und liebens⸗ würdiger Kollege geweſen, dem wir auf ſeinem neuen Poſten die beſten Erfolge wünſchen. An ſeine Stelle iſt Herr Redakteut Friedr. Kayſer in die Redaktion des General⸗Anzeigers ein⸗ getreten. 1 * Das Kleine Kursbuch für den Winterdienſt 1904/1905 iſt erſchienen und kann durch den Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buch⸗ druckerei, E 6, 2, ſowie durch die Buchhandlungen und Kolporteurs zum Preiſe von 15 Pfg. per Exemplar bezogen werden. Das im Verlage der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei erſcheinende„Kleine Kursbuch“ erfreut ſich ſeit ſeinem Beſtehen einer ſtetig ſteigenden Beliebtheit, die auch in einer rapid wachſenden Nachfrage zum Aus druck kommt. Die Ausgabe für den Winterdienſt 1904/1905 hak wieder manche Verbeſſerungen erfahren, die ſich in der Praxis gut bewähren werden. Wir empfehlen den Ankauf des„Kleinen Kurss buches“ auf das wärmſte. 155 Bezirksratsſitzung vom 29. Sept. Genehmigt wurden folgends Geſuche um Erlaubnis zum Betrieb einer Schankwirtſchaft ohnk Branntweinſchank: des Anton Koch, U 6, 8, des Jacob Ziegleg C 3, 20, des Friedrich Müller, 3. Querſtr. 38, des Erhard Seiz ferth, F 6, 13, des Johann Staring, K 4, 19 und des Friedrich Elleſer, Schwetz.⸗Str. 37; mit Branntweinſchank: des Karl Bentz, Friedrichsplatz 9, des Jacob Schweitzer, Schanzenſtr, 16/18, des Gottfried Stocker, Langſtr. 87 und des Wilhelm Schmalz, Friedrichſtr. 47 in Neckarau, letztere beide Gaſtwirts ſchaften. Das Geſuch der Auguſte Pietz um Erlaubnis zum Betrieb eines Cafés mit Branntweinſchank in O 7, 4 wurde unter Be⸗ ſchränkung des Ausſchanks auf Liqueure und Süßwein genehmigt.— Genehmigt wurden ferner folgende Geſuche um Erlaubnis zur Ver legung beſtehender Schankwirtſchaftsrechte ohne Branntweinſchank! der Luiſe Thoma von Kepplerſtr. 19 nach Q 2, 7, der Eliſas beth Engel von Aheinhäuſerſtraße 86 nach II 4, 22, des Georg Jünger von H 7, 16 nach Mittelſtr. 121, des Johann Stir mñ⸗ linger von Riedfeldſtr. 18 nach Mittelſtr. 62, der Wilhelmins Schreck von Dalbergſtr. 15 nach Holzſtr. 14 und des Emil Reith von U 6, 8 nach P 4, 8; mit Branntweinſchank: des Karl Diſcke⸗ mann von Sandhöferſtr. 26 nach Spiegelmanufaktur Waldho (Gaſtwirtſchaft).— Nicht genehmigt wurden die Geſuche des Kar Kaiſer, Bahnhofplatz, des Guſtav Scherer, Dammſtr. 15 und der Roſa Kurz, Schwetz.⸗Str. 26, um Erlaubnis zum Brannt⸗ weinſchank in ihren Schankwirtſchaften.— Genehmigt wurden ferner; das Geſuch des Oswald Zipperer um Erlaubnis zum Kleinver⸗ kauf von Branntwein im Hauſe Rheindammſtr. 26, die iee des Gebiets in der Umgebung der Kaſernen, hier das Gelände vor Konrad Wittemann in der 6. Sandgewann betr., die weſtlichen Baufluchtlinien hinſichtlich der Planlegung von zwei Straßen in demt ehemaligen Zuchthausgarten und der Piſſoiranſchluß der Liegenſchaft Burgſtraße 2 an die ſtädt. Kanaliſation.— Beſtätigt wurde die Neuwahl des Stellvertreters des Vorſitzenden beim hieſigen Gewerbe⸗ gericht.— Begutachtet die Zuſammenlegung der Grundſtücke in der Gewann„Lange Rötter“ hier. Ihr 20jähriges Jubiläum als Zeitungsträgerin des„General⸗ Anzeigers der Stadt Mannheim“ begeht heute Frau Dorotheg Bauter geb. Hahn. Die nun ſchon im 68. Lebensjahre ſtehende Frau ſammelte vor 20 Jahren, als der„General⸗Anzeiger“ durch den verſtorbenen Herrn Dr. Haas gegründet wurde, Abonnenten in E⸗Bezirk, welchem ſie bis auf den heutigen Tag die Zeitungen zur beſten Zufriedenheit zuſtellt. Die Jubilarin iſt in dem ihr zug teilten Bezirk eine bekannte Perſönlichkeit geworden, da ſie ta⸗ täglich während dieſer Zeit in den Häuſern der verſchiede Abonnenten ein⸗ und ausgeht. Sie denkt nicht im entfernteſten daran, das Zeitungstragen aufzugeben, ſolange ſie noch halbwegs den anſtrengenden Dienſt verſorgen kann. Wir wünf en di Jubilarin, daß ſie noch recht lange den„General⸗Anzeigen„ ſo wie bisher, auch weiterhin in vollſter Rüſtigkeit austragen kann un einen glücklichen und zufriedenen Lebensabend. Geſchenk. Herr Erhard Bauer in Käferthal brachte di Sommer von ſeinen Reiſen ein lebendes Krokodil mit, welche⸗ das Reptil der hieſigen Volksſchule zu Unterrichtszwecken 4. Seſte, General⸗Anzeiger. * Fechtakademie. Dem Mannheimer Fechtklub iſt es gelungen, für ſeine am 16. Oktober ſtattfindende Fechtakademie die bekannten Fechtmeiſter Schiavoni⸗Berlin und Ta gliano⸗Frankfurt gur Mitwirkung zu gewinnen. *Diebiſcher Arbeitskollege. In der Anilinfabrik Ludwigshafen gat geſtern ein Arbefter im Baderaum einem anderen Arbeiter das Portemonnaie mit 70 Mark Inhalt aus den Kleidern geſtohlen. Der Langfinger wurde ermittelt und dem Richter vorgeführt. Kirchheim a.., 29. Sept. Er ſtickt und verbrannt iſt bei einem geſtern nachmittag im Anweſen des Tagners Heinrich Ganſert III ſtattgehabten Brande der etwa 65 Jahre alte Schwieger⸗ vater des Eigentümers, Franz Kaufmann. Der alte Mann wurde nach der ſehr raſch erfolgten Löſchung des in dem Dachraume aus⸗ gebrochenen Brandes in dieſem tot aufgefunden. An dem Leichnam fanden ſich ſtarke Brandverletzungen vor. Haupthaar, Bart und Kleider waren vollſtändig verbrannt. Bis jetzt iſt noch nicht feſt⸗ geſtellt worden, ob Kaufmann erſtickt oder verbrannt iſt. Vermutlich hatte er ſich in den Dachraum begeben, um nach Hühnereiern zu ſuchen. Die Entſtehungsurſache des Feuers iſt noch unbekannt. 2 2. 29 1 7 JFaasF A Cheater, Kunſt und iſſenſchaft. VProf. Hugs Knorr, Geſtern ſtarb in Karlsruhe der Land⸗ ſchaftsmaler Prof. Hugo Knorr im 70. Lebensjahr. Hugo Knorr, der ſeit 1875 eine Profeſſur an der Karlsruher Techniſchen Hoch⸗ ſchule bekleidete, war in Königsberg geboren. Der internationale Kongreß der Literaten⸗ und Künſtler⸗Ver⸗ einktgung beendigte ſeine Beratungen betr. den Schutz des geiſtigen Eigentums in den verſchiedenen Staaten. Der Kongreß beſchloß, ſeine nächſte Sitzung in Belgien abzuhalten, entweder in Brüſſel oder in Kültich. Deueſte Bachrichten ung Telegramme. Orivat-Telegramme dles„Beneral-Hnzeigers“ Mainz, 29. Sept. Laut Mitteilung in der heutigen Stadt⸗ berordneten⸗Sitzung hat der jüngſt verſtorbene Ehrenbürger der Stadt Mainz, Geh, Regierungsrat Dr. Hochgeſand der Stadt Mainz 200 000 M. zum Beſten des Krankenhausweſens und zur Er⸗ richtung eines neuen Krankenhauſes teſtamentariſch vermacht. Bremen, 29. Sept. Die Bür gerſchaft bewilligte 3 698 000 M. für Schuppen und Maſchinenanlagen des neuen Frei⸗ Hafens. iel, 29. Sept. Der Vorſteher des Geheimbureaus der Ger⸗ Mmanjiaperft, Barkemeyer, wurde auf Veranlaſſung der Dixrektion der Germaniawerft wegen Unre gelmäßigkeiten in der Geſchäftsführung verhaftet. Die in Umlauf befindlichen Gerüchte bon einem Verrat militäriſcher Geheimniſſe und Auslieferung der Konſtruktionszeichnungen von Kriegsſchiffen an eine fremde Macht von Seiten des Verhafteten ſind nach Mitteilung der Direktion der Germaniawerft völlig erfunden. * Wien, 30. Sept. Die„Wiener Zeitung“ veröffent⸗ licht eine kaiſerliche Verordnung, durch die die Regierung er⸗ mächtigt iſt, die Handels⸗ und Verkehrsbeziehungen mit Italien auf dem Berordnungswege zu regeln. Wie n, 29. Sept. Der Kaiſer ſtattete heute Vormittag dem Nönig von Rumänien einen einſtündigen Beſuch ab. Die Be⸗ grüßung der Monarchen trug einen ſehr herzlichen Charakter. Grag, 29. Sept. Heute morgen 8 Uhr iſt die Pulvermine in Oberandritzin die Luft geflogen. In dem Werke befanden ſich 224 Kilo Pulber. Das Gebäude wurde vollſtändig zerſtört, die umliegenden Gebäude ſtark beſchädigt. Menſchenverluſte kamen nicht vor, da die Arbeiter kurz vorher das Werk verlaſſen hatten. Tuvin, 29. Sept. Der Miniſterpräſident Giolitti iſt Feute Nachmittag hier eingetroffen und am Bahnhof von den Spitzen der Behörden empfangen worden. Newhork, 29. Sept. Das größte Schlachtſchiff der ameri⸗ kaniſchen Marine„Connecticut“ iſt heute glücklich vom Stapel gelaufen. Die Krankheit des Königs von Sachſen. Dresden, 29. Sept. Die heute früh gemeldete Beſſe⸗ tung im Befinden des Königs hat den ganzen Tag über angehalten. Der König hat eine halbſtündige Ausfahrt im Fahrſtuhl durch den Schloßgarten gemacht. Der Appetit iſt ganz befriedigend. Prinzeſſin Luiſe von Koburg. Wien, 29. Sept. Die Gräfin Lonhyah reiſte geſtern abend von hier nach den oberjtalieniſchen Seen ab, ohne während ihres Wiener Aufenthalts vom Kaiſer Franz Jof ef in Audienz empfangen oder beſucht worden zu ſein. Peſt, 29. Sept. Eine hieſige Zeitung beröffentlicht eine Anzeige von zehn hieſigen angeſehenen Bürgern an das Honved⸗ miniſterium gegen den Prinzen Philipp von Koburg, die unter Hinweis auf die Angriffe des Abg. Daszinski im öſter⸗ reichiſchen Parlament und die anderen in der Oeffentlichkeit vor⸗ gebrachten Anſchuldigungen behufs Wahrung der Offiziersehre die Einleitung eines ehrenrätlichen Verfahrens gegen den Prinzen verlangt wird. Brüſſel, 29. Sept. Wie hieſige Blätter berichten, werde König Leopold unter keinen Umſtänden in den Konflikt der Prinzeſſin Louiſe mit ihrem Gemahl eingreifen. Er gebe zwar zu, daß Prinz Philipp ſeine Gattin ſchlecht behandelt habe. Dies könne aber nicht das Betragen der Prinzeſſin entſchuldigen. Der engliſch⸗tibetaniſche Vertrag. Petersburg, 30. Sept. Das„Journal de St. Peters⸗ burg“ gibt einen Artikel der„Moskowskija Wjedomoski“ wieder, der ſich auf den engliſch⸗tibetaniſchen Vertrag bezieht. In dieſem Artilkel wird ausgeführt, der Vertrag müſſe ſowohl was China als was Tibet, beſonders aber was Rußland betreffe, für null und nichtig angeſehen werden. Rußland könne und Dürfe dieſen Vertrag nicht anerkennen, weil er in offenbarem Widerſpruch znit den im engliſchen Parlament abgegebenen Er⸗ Härungen ſtehe und mit dem engliſch⸗ruf fiſchen Ueber⸗ einkommen, nach deſſen Beſtimmungen England ſich amtlich berpflichtet habe, keinerlei Aenderungen in dem politiſchen Status qus in Tibet vorzunehmen. In dem Artikel wird ſchließlich betont, der Text des engliſch⸗tibetaniſchen Vertrages zeuge von einer „mala fides und einer Ungeniertheit der engliſchen Regierung.“ Der Kriea. Die Kümpfe vor Port Arthur. London, 29. Sept. Nach einer Meldung aus Tokio erſuchten am Mittwoch die Ruſſen die Japaner, die Einfuhr von Medikamenten nach Port Arthur zu geſtatten. Die Japaner verweigerten dies, da es nach den Blokadebedingungen nicht zuläſſig ſei. * Paris, 29. Sept. Nach einer Meldung aus Peters⸗ ung beſtätigt eine Depeſche Alexejews an den Zaren, ih die aus Frankreich bezogenen ſchweren Geſchütze in Port hur unbrauchbar geworden find. Die Beſatzung, die ders bei den Ausfällen am 24. und 25. September hart bmmen wurde, beſteht noch aus 12 000 Mann kampf⸗ Truppen. Das Fort P iſt im Beſitz der Japaner. Der Kriegsſchauplatz in der Mandſchurej⸗ 29. Sept. Die Ja aner mar chieren 90 Pfa. und 1 Mk. Miſchtſchenkos und Sſamſonows aufgehalten. Angeblich gut unterrichtete Chineſen erzählen, daß hauptſächlich Frauen und 19 5 aus den umliegenden Orten maſſenweiſe nach Mukden ziehen. * London, 29. Sept. Aus Hſinminting wird gemeldet, daß nach dorthin gelangten Nachrichten der Vormarſch der Japaner auf Mukden in vollem Gange iſt und daß Kuro⸗ patkin nicht imſtande ſein werde, dort Widerſtand zu leiſten. Die Tatſache, daß große Mengen Vorräte von Hſinminting nach Tienling geſchickt werden, ſei bezeichnend für die Rückzugs⸗ pläne der Ruſſen. *** * Tſchifu, 29. Sept. Die Panzer und Kreuzer der japaniſchen Flotte haben ihre Operations⸗Baſis wieder bei den Elliot⸗Inſeln aufgeſchlagen. * London, 29. Sept. Das Reuterſche Bureau meldet aus Tokio, in Regierungskreiſen werde erklärt, daß die neuen Aushebungsbeſtimmungen es ermöglichen, die An⸗ zahl der in der Front ſtehenden Truppen um ungefähr zwei⸗ hunderttauſend Mann zu erhöhen. *Krakau, 29. Sept. Nach Informationen, die der Rrakauer„Czas“ erhalten hat, hat ſich ein vollſtändiger Stim⸗ mungswechſel beim Zaren vollzogen, der nicht ohne Konſequenzen bleiben wird. Das Schickſal der in Port Arthur eingeſchloſſenen Garniſon geht dem Zaren ſehr nahe, ſodaß ſich eine aufrichtige Friedens⸗Sehnſucht ſeiner be⸗ mächtigt hat. Volkswirtschaft. Maunheimer Produktenbörſe. Man ſchreibt uns: Die im Abendblatt Nr. 454 Ihrer Zeitung gebrachte Notiz, wonach eine Verlegung der Produktenbörſe auf die Zeit von 2½—4 Uhr nach⸗ mittags, welche von einigen Firmen angeregt wurde, Ausſicht auf Erfolg habe, entſpricht den Tatſachen nicht. Sowohl die hervor⸗ ragendſten hieſigen Getreidefirmen haben ſich auf das Entſchiedenſte dagegen ausgeſprochen, als der Börſenvorſtand in ſeiner überwiegen⸗ den Mehrheit und ebenſo der Vorſtand des Agentenbereins. Die für die Verlegung angeführten Gründe ſind unſtichhaltig. Die maßgebenden Getreidebörſen, nach denen ſich heute die ganze Welt richtet, ſind Nordamerika und Argentinien und die Kurſe von dieſen Vörſen ſind ſchon morgens in aller Frühe hier; nach ihnen muß ſich auch Liverpool und Berlin richten. Es beſteht zu einer Ver⸗ legung der Börſenſtunde, die ſich ſeit über 40 Jahren bewihrt hat, kein triftiger Grund. ———— ͤ— Verantwortlich für Polflik: Chefredakteur kdr. PManl Farms, für Feuilleton, Kunſt, Volkswirtſchaft und den übrigen, redaktionellen Teil: Georg Chriſtmann, für Lokales, Propinzielles u. Gerichtszeitung: Richard Schönfelder, für den Inſerglentell und Geſchäflliches: Harl Mpfel. Druck und Verlag der r. H. Haas'ſchen Zuchdruckerel. ü, m. b..: Genſt Müller. ² aus Hühnerei 8 „* +5 In einem küblen Grunde da ſaß ich neulich und trank von dem köſtlichen Neuen. Aber am Morgen war ich ſtockheiſer, deun ich hatte mir eine gehörige Erkältung zugezogen. Mein Freund Georg riet mir ſofort eine Schachtel Fay's ächte Sodener Mineral⸗Paſtillen zu kaufen und zu lulſchen. Geſagt, getan und am andern Morgen war ich wieder ganz in der Reihe und konnte nochmal den Neuen probieren. Für 85 Pfg. die Schachtel in allen Apotheken, Drogerien und Mineralwaſſerhandlungen zu haben. 3315 Sie ſprach ja ſehr oft, drum trafs oft zu Deim alten Deu ſchen zur Freude Wer Feind ihr war, dem ward nicht Nuh Ihr Hohn traf den Feind auf der Haide, 3134 Alrune. Fortſ. ſolgt. Etablissement für complete Wonnungs-Einrichtungen. Srosses Lager infacherer Mobel 7 25 22, 22168 nächst dem Spelsemarkt. debrüder Hels, Hofmöbelfabrik , 4 Breite-Strasse naächst dem Kaufhaus. 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In Szene geſetzt vom Intendanten. Vorher: Duvertuxre zu„CoRIOLAN“' von L. van Beethodven. Dirigent: Ferdinand Langer grosses Orchester. (Empore) 1. Reihe Mk. MANNINEIM. im Musensaale des Rosengarten ̃ I. Musikalische Akademie. Solistin: Fräulein Mareella Pregi aus Paris(Sopran). 1. Beethoven. Symphonie Nr. 8(-Dur).— 2. a) Sacchini. Arie a. d. Op.„Oedipe 4 Colone,“ b) Gretry. Ariette a, d. O.„Les mit Orchesterbegleitung.— 8, Lieder am Klavier:] Hugo Wolf. Aus dem italienischen Liederbuch.— 4. Moxart. Divertimento Nr. 11(.Dur). Zum ersten Male.]— 5. Lieder am Klapier.— 6. Smetand.„VItaval(Moldau), Symph. Dichtung für Abonnementspreise für s Konzerte: Logen 1. Reihe Mk. 55.—; 2. Reihe Mk. 45.— 3. Reihe Mk. 35.—; Balkon 50.—; 2. Reihe Mk. 40.—; 8. Reihe Mk. 24.—; Estrade No.—80 Mk. 45.—; No. 81—104(Rundtei) Mk. 5 errsitze 1. Abtellung(Reihe—15) Mk. 35.—; 2. Ab- Weißnähen u. F icken wird an: Hüte werden chik ge⸗ genommen. 1 4, 21, 4. St.0 2 Modes. arbeitet bei billigſter u. prompt. 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Ap⸗ Stcinius Velutus) 50 Karl NeumannHoditz teilung(Reihe 116) Mx..— L. Apte ung Kae daree an Junius Brutus) Volkstribunen. Paul Tietſch..50; 3, Abteilung(Reihe 26—65) Mk,.50; 4, Abteilune(Reine Tullus Aufidins, Anführer der ker. Georg Köhler, 34—88) Mk.50; Stehplätze auf dem Balkon(Empore) Mk..50. Marcius, Coriolaus junger Sohn Paula Hofmeiſter. Kartenvexkauf von hente ab im enzertpmrenu Erſter* Emil Vänderſtetten. der Hotmusikallenhandluns von K. Ferd. Heckel und abends 917 N Guſtav Kallenberger. an der Rasse des Rosengarten.—90˙— ritter römiſcher Bürgen Guil Hecht. 7 Neerter X Gdeg Parder Saalbau Mannheim. Fünfter Brund Hildebrandt. Meute Freitag, 8 Uhr abends. 18 5„ ˙elir 8 V 7 50 5 W 1 11 VV f zonrad Nitter.— 1 Ein Senator der VBolsker, Humann Jacobi. rOSSeE Ab'lete OrSte Ung. Unterfeldherr des Auftdiug Hais Godeck, e Letztes Auftreten S10s Mitverſchworener dis Auftdlus leshnder Kölert. des gesamten derzeit engaglerten hervorragenden Erſter 5 Richend Eichrodi, p aae Diener den Auffdiuß Mglhicg Voigt rogrammes. 55 Ralk„Moller. Morgen Samstag vollstündig neues Programm. pſte 5 16 arl Lobiitz. e Volskiſche Wache„Seorg Maßdan weite) W BVolummia, Mutter des Coriolanus 5 aa v. Ny Birgilia, Coriolaus Gemahlin diza Baſor. Valerig, Birgilias Freundin Jucſe Mſfi, Dienerin der Virgllia„ Elſabeih Webet, Röimer, Volsker, Senatoren, Patelzier, Aedilen, Liktoren, Krleger, Boten.* Szene: teils Rom und teils auf dem Gebiete der Volsker und Römer. 8 größtes pfälziſches Volksfeſt Rafeneröſſug, 6 Uhr. Anf, ½7 Uhr. Eude nach 0 uhr. Nach dem zwetten Akt findet eine gröſſere Pauſe ſtatt. der Mihualg a Wurfnntktg zu Dürkheim a. Haardt wird in bekannter Weiſe abgehalten am., 3. und A. Oktober, Der Nachmarkt am P. Oktober. Der Bürgerweiter: Rudolyh Bart. geb. Fischer. Die Feuerbestattung findet Samstag, den J. Oktober, 3 Uhr nachmittags, im hiesigen Crematorium statt. Vorgestern verstarb nach langwieriger schwerer Krankheit das Mitglied unseres Aufsichtsrates, Herr Dr. Wilhelm Rohn. Vordem mehrere Jahre Mitglied des Vorstandes und in 51888 Kleine Eintrittspreiſe. Vorberkauf von Billets in der Filiale des General⸗Anzeigers, Friedrichspl. 5. ——— Vonneiner Paniser Einkaufsreise 70 Im Grofh. Boftheater. zurück, peehre ich mich zum Besuch meiner *5 Samstag, 1. Okt. 1904. 6. Vorſtellung im Abonnement A. 4 K ei*n ga. MModel-Hut-Ausstellun 4 Schauſpiel in 4 Akten von Hermann Sudermann. 5 85 125 Anfang halb 7 Uuhr. ergebenst eizuladen. 51889 Neues Theater im Reſengarten. Sauistag, den 1. Oktober 1904, Das süsse Mädel. Operetts in 3 Akten von Alexander Laudesberg und Leo Siein. Muſik von Heinrich Reinhardk, Unfang 8 Uhr⸗ Aeratells in der Füärberei Printz, werden gereinigt und aulgelarb Mannheim. den letzten Jahren des Aufsichtsrates unserer Gesellschaft, hat der Verstorbene sich durch sein grosses Interesse für das Wohl- ergehen unserer Gesellschaft und seine unermüdliche Arbeits- kraft unsere treue Dankbarkeit gesichert, welche wir ihm Über das Grab hinaus dauernd bewahren werden. Mannbeim, den 30. September 1904. Aufsichtsrat und Vorstand der Mannheimer Gummi-, Guttapercha⸗ & Asbest-Fabrik. e — 12128 eeeee eeee PWWWWGGGWGGGGGG ne Mannh 058 232 FE ensterputzleitern Sochwämme, Fepsterleder, Pensterputzer, Elmer, Purzuütsten, Kehrbesen, Stahlbüärsten, Staſuspühne, Parkettboden-Schrupper und Polierer, Parkett- u. Scbeuertücher, Wollbesen, Abstüuber, Teppich- besen, Teppichbürsten, MHöbelbürsten, Kleiderbürsten, Putzmittel und Poliertücher für Sllber, Nickel, Kupfer ete. HKerm. Bazlen. Lorm. Heberer. 20845 4 5 2 2 Baradenl. Ges schüfts-Epfelfung. 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