GBadiſche Volkszeitung.) Abonnement: 70 Pfeunig monatlich. Bringeriohn 20 Pig. monatlich, durch die Poſt bez incl. Voſt⸗ autſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Mummei 8 Pig. E 6, 2. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile.. 20 Pfg. Auswärtige Inſerate. 25„ Die Meklame⸗Zeile.60„ Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbreiteiſte Zeitung in Mannheim und Amgebung. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. —ar unverlangte Manufkripte wird keinerlei Gewähr geleiſtet..— (Maunheuner Volksblatt) Taen „Journal Mannheim““ Telephon⸗Nummern: Direktlon u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbetten Redaktion Expedittion Filtale(Friedrichsplatz E 6, 2. 841 877 2¹8 815⁵ Nr. 466. Donnerstag, 6 Gktober 1904. Cippe. (Von unſerem Korreſpondenten.) nBerlin, 5. Okt. Der Lippiſche Erbſchaftshandel iſt wieder einmal zur Tagesfrage geworden, wunderbar iſt das nicht. Wer die un⸗ heimliche Rührigkeit verfolgt hat, mit der die Schaumburger in den letzten Monaten durch ihre Literatur, bei deren Wahl ſie niemals auf beſondere Sauberkeit hielten, Preſſe und Publikum bearbeiten ließen; wer dann die oft charakteriſterte„impulſive Eigenart“ unferes kaiſerlichen Herrn in Betracht zog, dem ein ungemein reges Familiengefühl ja nicht abzuſprechen iſt, der ahnte ſchon in dem Augenblick, als aus Detmold die Kunde von dem Ableben Ernſt Caſimirs eintraf, was nun kommen würde. Es iſt überraſchend ſchnell gekommen, obwohl durch den Takt der Lippiſchen Herſchaften und die vornehme Klugheit ihrer Berater das breife Publikum erſt geſtern— alſo mehr als acht Tage ſpäter— davon erfahren hat. Als der alte Grafregent am vorigen Montag früh die Augen geſchloſſen hatte, da— ſo erfahren wir aus beſter Quelle— ſetzte ſich ſein Sohn und Erbe alsbald nieder, um dem Kaiſer von dem Ableben des Baters telegraphiſche Meldung zu machen. Er verſäumte keine Cuxialien; ſeine Anzeige war von tiefſter Ehrfurcht diktiert. Aber der ganze Tag verlief, ohne daß vom kaiſerlichen Heerlager eine Antwort eingetroffen wäre; erſt ſpät abends langte dann das ſonderbare„Beileidstelegramm“ ein, das durch die Denk⸗ ſchrift der Lippiſchen Staatsregierung heute morgen weiteren Kreiſen bekannt geworden iſt. Man kann wohl ſagen: der Eindruck iſt einfach niederſchmetternd geweſen und es iſt mit die beſte Kennzeichnung der Situation, daß der„Lokalanzeiger“, der doch ſonſt jederzeit bereit iſt, alles byzantiniſch ins Roſen⸗ kfote umzulügen, vor dieſer Poſt zunächſt zurückſchreckte und auf kinmal ganz bedächtig meinte; man müſſe doch wohl zunächſt gbwarden, ob ſich die Nachricht von dieſem Telegramm beſtätige. Bis auf die„Berl. Neueſten Nachr.“, in denen der ſchaum⸗ burgiſche„Kammerherr“ Kekulé v. Stradonitz ſein Weſen treibt, iſt denn auch die ganze Preſſe in der Beurteilung dieſes neueſten ſich einig und nur in der dynamiſchen Schattierung weichen die einzelnen Preßſtimmen von einander ab. Man ſieht ſogar ſchon eine Kanzlerkriſis heraufziehen. Dem möchten wir uns nicht ohne weiteres anſchließen, wenn ſchon als ſicher gelten darf, daß Graf Bülow von dem tempera⸗ menivollen Ausbruch kaiſerlicher Bruderliebe ebenſo peinlich be⸗ führt worden iſt, wie alle Welt. Du lieber Himmel, wie liegen denn dieſe leidigen Dinge. Die Bieſterfelder Linie iſt von den drei„erbherrlichen“ die älteſte. Das beſtreiten auch die Schaumburger und die Weißenfelſer nicht; aber— ſagen die Schaumburger: Ihr ſeid unwürdig eworden; das Blut der nicht ebenbürkigen Modeſte von Unruh fleußt in Euren Adern. Nun hat der Heidelberger Staatsrechts⸗ lehrer Gerhard Anſchütz erſt vor wenigen Monaten in einer trefflichen Studie nachgewieſen, daß leider Gottes auch die „vornehmen“ Schaumburger ſich in dieſer unendlich beklagens⸗ werten Lage befinden; daß auch ſie durch ihre Stammmutter Eliſabeth von Frieſenhauſen, die ſich zudem nicht immer eines beſonders Gott wohlgefälligen Wandels befleißigt hatte, an dem myſtiſchen Vorrecht der„Ebenburt“ gekürzt worden wären. Aber das alles ſteht ja im Grunde gar nicht mehr in Frage. 1896 hatten die drei Linien ſich geeinigt, einem Schiedsſpruch ſtch Der junge Bennigſen über das Hochſchul⸗ ſtudium. Im Oktoberheft von„Fleiſchers Deutſcher Revue ſetzt Oncken die Veröffentlichung von Briefen Rudolf v. Bennigſens fert Ueber die Frage, wo der jüngere Bruder Karl— der 1855 l Göttingen im Duell erſchoſſen wurde— ſtudieren ſoll, ſchreibt RNudolf 1851 aus Aurich an die Mutter folgendes: Habt Ihr ſchon entſchieden, welche Univerſttät er beziehen ſoll? Göttingen halte ich im erſten Jahre für den ſchlechteſten Aufent⸗ halt. Die Jurisprudenz iſt in Göttingen in keiner Weiſe Alänzend vertreten. Anxegung für Wiſſenſchaft überhaupt und Humaniora wird Karl bei den Göttinger Lehrern nicht übermäßig viel finden. An der Spitze der deutſchen Geiſtesbewegung hat Göttingen in der Art wie nach und nach Wittenberg, Leipsig, Halle, Jena, Berlin, HOBeidelberg, ſelbſt in ſeinen beſten Zeiten, als es in den exakten und eleganten Wiſſensztweigen⸗glänzte, nie geſtanden. Und den gleſt von geiſtigem Leben hat man im Jahre 1837 mit Keulen fotge⸗ ſchlagen. Unter den Studenten findet ſich— zu meiner Zeit wenig⸗ ſtens, und nach allem, was mir erzählt iſt, auch jetzt noch— bei der en Zahl auch nicht eine Spur von wiſſenſchaftlichem Sinn; bei den ſolideren jungen Leuten, die dereinſt die Stützen des verſchen Beamtenſtaates werden, im letzten Jahre gerade ſo Furcht por dem Examen hervorruft. Hinzukommt im unterwerfen zu wollen; als dieſer Schiedsſ War— Stunden entfernt zu wiſſen, iſt doch auch viel wert. die ktraurigen badiſchen Verhältniſſe auf den Zuſtand der Univerfttät ſeingewirkt haben, wird man in Frankfurt beſſer beurteilen als hier. einer der beſten, ſondern auch mit Ausnahme von Berlin die größte gerade in Heidelberg jüngere Dozenten in enzyklopädiſchen Vorträgen das Recht mit den übrigen Wiſſenſchaften, Philoſophie und Geſchichte und die einzelnen Zweige der Rechtswiſſenſchaften miteinander in lebendigern und überſichtlichen Anſ chauungen verknüpfen und f Schaumburger ausfiel, da bekamen ſie's plötzlich mit der böſen Laune und erklärten: nun ſpielen wir nicht mehr mit. Das iſt doch geradezu der reine Hohn und es bleibt ein unerfreulicher Anblick für den Monarchiſten, daß der Kaiſer in dieſer Situation den Schaumburgern beigeſprungen iſt und, in der Romintener Haide von Staatsmännern ebenſo wenig beraten wie von Rechts⸗ gelehrien, das Recht des Stärkeren in die Wagſchale zu werfen verſucht hat. Man kann wohl heute ſchon ſagen: vergebens. Die kluge, maßvolle Würde, die aus der Vorlage der Lippiſchen Regierung ſpricht; die vornehme Art des jungen Grafregenten, der ungeachtet ſeines bereits erhärteten Rechts ſich nochmals dem Schiedsſpruch eines unparteiiſchen Gerichtshofs zu unterwerfen willens iſt— das alles ſetzt— es iſt bitter, es ausſprechen zu müſſen— den Kaiſer von vornherein ins Unrecht. Und ſelbſt wenn der Nachfolger Ernſt Kaſimirs einen ungünſtigen Spruche folgend das Detmolder Land verlaſſen müßte, nachdem er zuvor dort ſich in äußerſter Korrektheit für die Aufrechterhalkung der Ordnung und die Stetigkeit der Verhältniſſe eingeſetzt— er zöge als Sieger von dannen. Die deutſchen Fürchen aber und das deutſche Volk werden ſich in den nächſten Wochen vor eine gemeinſame, tiefernſte Aufgabe geſtellt ſehen: Dar über zu wachen, daß die Garantien unſeres öffent⸗ lichen Rechts nicht erſchüttert werden *** In einem überaus warm und wohltuend geſchriebenen Artikel berichtet Prof. D Dr. Wilhelm Kahl über„Erlebtes aus Det⸗ mold“. Dem verſtorbenen Grafregenten ſtellt er darin ein höchſt ehrenvolles Zeugnis aus:„Sein Recht war ihm ſeine Pflicht. Daher ſeine unbeugſame Kampfesentſchloſſenheit von dem Augenblicke an, wo ſein gutes altes Recht bedroht war. Daher die unerſchütter⸗ liche Zuverſicht, in welcher er den Schiedsſpruch als Gotesurteil und damit als unantaſtbar entgegennahm. Daher hinwiederum die ſitt⸗ liche Empörung, als man wider ſein Em pfinden von Treu und Glauben den ehrlich geſchlichteten Streit von neuem aufrührte. gleicher Quelle aber auch die vornehm edle Gelaſſenheit und Würde, mit der er alle Enttäuſchungen und Kränkungen ertrug. Er hat in Wahrheit für ſeine Feinde gebetet. Er hatte immer ein entſchuldigen⸗ des Wort. Aber in der Ueberzeugung von ſeinem göttlichen und menſchlichen Recht ſchwankte er nicht. Daher nach jedem neuen Schlag doch wieder die Kraft zu neuer, unverdroſſener Arbeit. Und alles dies bei gebundenem Körper. Seit faſt 30 Jahren ohne die Möglich⸗ keit eines Schrittes freier Bewegung. Ein wahres Heldentum im Leiden. In hunderten von Briefen darüber nicht ein Wort der Klage. In rührender Hilfloſigkeit ein gekrönter Zeuge von der ſieg⸗ haften Macht des Rechts allein. Das war der ſtille Mann dort im Sarge. Das war mein fürſtlicher Freund, dem ich Treue verſprochen habe und halten werde.“ Und weiter ſchreibt der hervorragende Rechtsgelehrte, den die nat.⸗lib. Partei mit Stolz zu den ihrigen zählt:„Aber draußen beginnt und tobt nun von neuem der Kampf, denn Graf Ernſt hat die Schuld auf ſich geladen, vor dem Königsgericht geſtegt zu haden. Während ich dies ſchreibe, tagt ſchon der Lippiſche Landtag. Möge er und möge die Lippiſche Staatsregierung auf der Höhe ihrer ver⸗ antwortungsvollen Aufgabe ſtehen. Es handelt ſich nicht mehrbloß umeine Lippiſche Sache. Es handelt ſich um die allgemeine Frage, ob ein deutſcher Bundesſtaat innerhalb der durch die Reichsverfaſſung garan⸗ tierten Selbſtändigkeit Herr im eigenen Lande bleibt, ob es geſchehen kann, daß man einem innerhalb der ver⸗ uſtändigkeit ergangenen Landesgeſetzes eichs Aus (Abendblatt.) pruch aber gegen die wegen die Wirkſamkeit verfagt, ob es geſchehen kann, daß man dem durch den landesgeſetzlich berufenen Regenten zu ernennenden Bevolls⸗ mächtigten zum Bundesrat die Türe weiſt. Ich für meinen Teil glaube nicht, daß der hohe Bundesrat zu ſolchem Begehren der ſchaum⸗ burgiſchen Regierung ſich verſtehen wird und kann.“ Und zum Schluß:„Wo ich innerlichſt überzeugt ſein muß, daß die Rechtsauf⸗ faſſung meines Allergnädigſten höchſten irdiſchen Herrn nicht die richtige iſt, muß ich reden, wenn ich Beruf dazu habe. Beruf dazu habe ich als Lehrer des öffentlichen Rechts. Als ſolcher kann ich nicht vertreten oder geſchehen laſſen, was mir als öfſentliches Unrecht er⸗ ſcheinen will. Dieſen Standpunkt haben die beiden Reichskanzler Bismarck und Hohenlohe, welche auch ſachlich Uberzel Auhänger des Bieſterfelden Rechts geweſen ſind, vollauf gebilligt, Was ich ſelbſt in der Sache fördern kann, ſchätze ich ungemein gering Aber ich rechne auf die vornehmſten Hilfskräfte. Ich vertraue uner⸗ ſchütterlich auf den Gerechtigkeitsſinn meines Kaiſers, auf die Einſicht des Bundesrats und des Reichstags. Ich rechne auf die patriotiſcht öffentliche Meinung und die objektive Mitwirkung meiner wiſſen⸗ ſchaftlichen Kollegen. Einen gerechten Richter können Gegner und Freunde nicht verſagen. Um dieſe Bitte handelt es ſich jetzt gang allein. Alles andere iſt ſpäter Sorge.“ Politisehe Uebersſcht. „Maunheim, 6. Otlober 19065 Der Fall der Leipziger Volkszeitung jagt im roten Lager alles durcheinander. Bernſtei in ſeinem Montagsblatte anſcheinend mehr behauptet beweiſen kann, was ihm ſchlecht bekommen wird. Au hat ſich die Diskuſſion der Frage zugewandt, warum nach de de⸗ und wehmütigen Abbitte der„Leipziger Volkszeitung“ di Entrüſtungs⸗Reſolution der 116 nicht zurückgezogen worde Dazu erzählt das Leipziger Blatt folgende Epiſode Einer der Leipziger Delegierten begab ſich mi der Leipziger Volkszeitung zu dem Chef der Entri noſſen Vollmar, und gab dieſem anheim, da rüſtungsreſolution zurückzuziehen. Darauf antwortete der menſch Vollmar:„Nein, lieber Genoſſe, das machen wir nicht; f machen wir keine Politik“. Der große Staatsmann Vo wollte alſo mit ſeiner Entrüſtungsreſolution eingeſtandenerm „Politik machen“. Das wußte man in der Redaktion der L. Volkszeitung, als der Artikel: Die 116 geſchrieben wurde. wird jetzt auch manchem verſtändlich, warum der Artikel: Die 11 ſcharfe Töne anſchlug. Wir wußten, daß der ganze Entrüſtungs rummel eine politiſche Aktion des Reviſionismus gegen die L gige Volkszeitung war. 1 Wier wußte das eigentlich nicht? Die„Leipziger Volkszig, iſt ſo oft über die Reviſtoniſten hergefallen, daß dieſe ſich ſ bſt verſtändlich die gute Gelegenheit nicht wollten entgehen laff dem Mehring⸗Blatte eins auszuwiſchen. Das Blat nicht nötig, ihnen die gute Gelegenheit auf dem Präſenki entgegen zu bringen! Die Berliner Sozialdemokratie. „Die Berliner Genoſſen haben ſich vorgeſtern abend Wahlkreis⸗Verſammlungen mit dem Bremer Parteitag beſchä tigt. Aus allen Debatten ging hervor, daß mit den Verhe lungen an der Weſer eigentlich niemand zufrieden iſt. ſchließlich in vier Wahlkreiſen Reſolutionen angenommen den, die ſich mit den Beſchlüſſen des Parteitages einverſtan klärten, ſo hat das recht zu bedeut Sehr be⸗ all dem toten Kram einer zweitauſendjährigen Gelehrſamkeit und dem erdrückenden Wuſt der fremdartigſten Notizen, in die der Lehrer wenig Licht bringt und in denen der Schüler daher nichts als Finſter⸗ nis findet. Der Erfolg iſt dann leicht einzuſehen. Nach 14 Tagen wirft man ſeine juriſtiſchen Hefte, in Göttingen obendrein Diktate, in die Ecke und kehrt dem Kollegium für das erſte Jahr den Rücken. Wenn aber auf einer Univerſität dem Studenten leine geiſtige Speiſe geboten wird, ſo ſucht und findet er irdiſche. An Exzeſſen und Roh⸗ heit hat daher Göttingen ſich vor andern hervorgetan. Habt Ihr nicht an Heidelberg gedacht? Karl nur drei Ob und wie Zu meiner Zeit war nicht nur der Geiſt auf der dortigen Univerſität Auswahl vortrefflicher Lehrer. Iſt es doch ſchon ein großer Gewinn, wenn man das Recht nach der einſeitigen romaniſtiſchen Doktrin von einem genialen, klaren Verſtande traktieren hört, wie Vangerow iſt, anſtatt von einem Göttinger Strohkopfe und vor allem hat es in Heidelberg nie an tüchtigen Lehrer Geſchichte und Philoſophie gefehlt, aus deren Vorträgen der Student Anregung und Erfriſchung empfängen wird, wenn in den erſten Monaten die Maſſe des neuen juriſtiſchen Materials ihn zu erſticken droht. Auch zweifle ich gar nicht, daß, wenn überhaupt, Sti Dabei ſind aber inn Heidelberg auch immer die andern Rechtsſchulen vertreten geweſen, noch friſchen und empfänglichen Sinn beſchäftigen und zielleres Rechtsſtudium anregen werden. Für Bonn möchte ich nicht raten. Die unübertroffe ſchauung kennen lernen. Bedeutende Lehrer hat es — Dahlmann etwa ausgenommen— auch nicht. fehlen zwar die Mittel zum Studium in keiner Wz exiſtiert dort kein Studentenleben, wenigſtens für Ausl das iſt doch gewiß ein empfindlicher Mangel für einen Studenten. Auch hat Berlin fitr einen jungen Menſchen, der erſten Mal eine völlige Freiheit erhält, wohl zu viel Verführu Meiner Meinung nach wäre es am beſten, Karln zunächf 1½ Jahr nach Heidelberg zu ſchicken, dann ½% oder 1 Berlin und zuletzt 1 Jahr nach Göttingen, oder doppelten Wechſel des Orts bedenklich findet, 1½ Ja berg und 1½ Jahr nach Göttingen. Nach 2 Jahtren wenn auch dann noch in Göttingen wenig äußere An ſollte, faſt alles durch Selbſtſtudium erreichen könne Tagesneuſgkeſten. ⸗ine moderne Dido. In den Vereinigten Staate rika haben die Selbſtmorde während der letzten Jahre anlagung des Amerikaners in Zuſammenhang ſteh dieſer Hinſicht hat die Chronik der Wiſſenſchaft berichten gehabt, beiſpi i mmelungen u General⸗Anzeiger. Mannheim, 6. Ok ober. iſt, daß man im fünften Wahlkreiſe von jeder Reſolution Abſtand nahm. Der Mehrzahl der„Genoſſen“ ging es gegen den Strich, daß die Mitglieder des Parteivorſtandes ſo ganz plötzlich und erheblich in ihren Gehaltsbezügen erhöht ſind. Der Fall Schippel ſpielte ſelbſtverſtändlich in den Debatten eine große Rolle. Der Beſchluß in Bremen erſchien den Genoſſen tein akademiſch. Damit ſei nichts anzufangen, Schippel hätte von der Parteileitung aufgefordert werden müſſen, ſein Man⸗ date niederzulegen. Verſchiedene Genoſſen, wie Karl Liebknecht, waren ſehr unzufrieden, daß die Anträge über den Generalſtreik ſo wenig eingehend und ſachlich behandelt worden ſeien; wieder andere Genoſſen ließen an der„Leipz. Volksztg.“ kein gutes Haar; der von dem rabiaten Pleiße⸗Organ perſtflierte Genoſſe Südekum könne ſich zwei Schränke voll von Toilettengegenſtänden aufſtellen, das ginge niemand etwas an. Er habe ſich durch die Rettung der Prinzeſſin Luiſe verdient gemacht, Etliche Genoſſen waren zwar nicht dieſer Anſicht, aber ſchließlich ging dann doch ein Vertrauensvotum für Südekum und eine Entrüſtungsreſolution gegen die„Leipziger Volks⸗ zeitung“ durch. HRgeete DSe Deutsches Reich. Mannheim, 6. Okt.(Oauptverſammlung des Jungliberalen Vereins.) Im kleinen Saale des Bäckerinnungshauſes fand geſtern abend die äußerſt zahlreich heſuchte Hauptberſammlung des Jungliberalen Vereins ſtatt. Der Vorſitzende, Herr Amtsrichter Dr. Ko ch, erſtattete zunächſt ein ſehr intereſſantes und mit großem Beifall gufgenommenes Referat über die Vertreterber ſamm⸗ lung in Leipzig. Man habe, ſo bemerkte der Redner u.., alle Urſache, mit dem Verlauf der Leipziger Tagung zufrieden zu ſein, weil etwas poſitives geſchaffen worden ſei. Herr Kauf⸗ mann Clauß, der neben Herrn Dr. Koch der Tagung als Delegierter angewohnt hat, machte noch einige ergänzende Mit⸗ teilungen, wobei er bemerkte, daß es ihn ganz beſonders an⸗ genehm berührt habe, daß die Verſammlung unter einem be⸗ ſtimmten nationalen Zeichen verlaufen ſei. Der Begrüßungs⸗ abend habe im Zeichen der Sedansfeier geſtanden und den Haupttag(Sonntag) habe man mit einer ſchönen Ehrung des Altreichskanzlers eingeleitet. Außerordentlich ſympatiſch habe ihn auch der Beſchluß des Reichsverbandes, die Verhandlungen ünftig öffentlich abzuhalten, berührt. Er könne auch beſtätigen, daß ſich die Preſſe, die ultramontane ſelbſtverſtändlich ausge⸗ nommen, ſehr günſtig über den ganzen Verlauf der Tagung sgeſprochen habe. Selbſt die Naumannſche„Hilfe“, in der tan noch im vorigen Sommer ganz merkwürdige Anſichten über die jungliberale Bewegung habe leſen können, habe zugeſtehen müſſen, daß diesmal ganz vernünftige Beſchlüſſe gefaßt worden wären. Bedauerlich ſei, daß das Referat über die„Arbeits⸗ kammern“ der vorgerückten Zeit wegen nicht in dem beabſichtigten Umfange erſtattet werden konnte. Hoffentlich laſſe ſich dies auf einem ſpäteren Delegiertentage nachholen. Die Tagung habe unzweideutig den Beweis erbracht, daß die jungliberale Be⸗ ung im Vormarſch begriffen ſei. Herr Amksrichter Dr. Koch erſtattete ſodann den Bericht über das a bge⸗ laufene Vereinsjahr. Die Mitgliederzahl hat ſich freulicherweiſe im letzten Jahre wieder verdoppelt. Der Verein etzt 425 Mitglieder ſtark. Außerdem gehören dem Verein 40 rordentliche Mitglieder an. Schöne Erfolge wurden auch n perfloſſenen Vereinsjahre erzielt. So wurde die Ortsgruppe enheim gegründet, die heute 55 ordentliche Mitglieder gählt, ferner die Ortsgruppe Neckarau. Auch die Gründung des Jungliberalen Vereins Schwetzingen fällt in dieſe Periode. Daß der Liberale Arbeiterverein, der heute bereits 300 ordentliche Mitglieder zählt, ins Leben gerufen wurde, iſt ebenfalls in der Hauptſache der regen Unterſtützung des Jungliberalen Vereins berdanken. Ferner wurde die Rechtsſchutzſtelle gegründet, in der den Mitgliedern unentgeltlich Auskunft in Rechtsſachen erteilt wird. Der Redner ſprach bei Erwähnung dieſer indung den Herren, die ſich hierzu in uneigennütziger Weiſe zur Verfügung geſtellt haben, den verbindlichſten Dank aus. Außer vier großen Verſammlungen, die durchweg einen ſehr ſchönen Verlauf nahmen, wurden die üblichen Diskuſſionsabende bgehalten. Als Neugründung iſt auch die Bibliothek zu er⸗ jähnen. Das Verhälknis zum alten Verein, dem der Redner herzlichen Dank für die finanzielle Unterſtützung ausſprach, ſei ein gutes zu bezeichnen. Der zahlreiche Beitritt von außer⸗ worden, ſodaß man der Erwartung Ausdruck geben dürfe, §auch im neuen Jahre der Fall ſein werde. Da man d i Punkt keine Diskuſſion wünſchte, wurde ſofort zur Entgegennahme des Kaſſenberichts übergegangen, den der Kaſſier, Herr Peter, erſtattete. Die Kaſſenderhältniſſe des Vereins ſind darnach befriedigende. Das Vereinsvermögen iſt gewachſen. Nach dem Bericht des Rechnengsprüfers, Herrn Jockers, wurde dem Kaſſier Decharge erteilt. Zum Schluß wurden die erforderlichen Wahlen vorgenommen. Der 1. Vorſitzende, Herr Amtsrichter Dr. Koch, dem der 2. Vor⸗ ſitzende, Herr Zink, unter großem Beifall der Verſammlung den Dank für ſein unermüdliches Wirken ausſprach, wurde per Aktlamation wiedergewählt. Ferner wurden wiedergewählt die Herren Zink und Peter. Neugewählt wurde an Stelle von Herrn Schriftführer Lacher Herr Jockers. Als Ver⸗ trauensleute wurden wieder⸗ bezw. neugewählt die Herren Clauß, Dr. Klein, Dr. Harms, Schmidt, Vogel, Sieber, Graf, Lacher, Reeſe, Kuchenbeißer, Beuttel, Throm, Sandrock, Hellmuth, Meyer und Kayſer. Herr Prof. Behaghel, der dem Verein großes Intereſſe entgegenbringt und in keiner Verſammlung fehlt, ſprach ſodann ſeinen herzlichſten Dank für die vielen Anregungen die er im Jungliberalen Verein empfangen habe, ſowie den Wunſch aus, daß auch in dieſem Jahre die glänzenden Erfolge des abgelaufenen nicht ausbleiben möchten und ſchloß mit einem begeiſtert aufgenommenen Hoch auf die jungliberale Bewegung in Mannheim und auf den verdienten Vorſitzenden des Vereins. Letzterer ſchloß die Verſammlung nach Entgegennahme einiger Wünſche kurz nach 11 Uhr. * Schwerin, 5. Okt.(Aus dem Wahlkreiſe Schwerin⸗Wismar.) Wie ſchon kurz gemeldet, hat der konſervative Abg. Dröſcher ſein Mandat niedergelegt. Bei der Hauptwahl am 16. Juni gelang es ihm, mit nur 28 Stim⸗ men Mehrheit(6732 gegen 6704) gegenüber dem national⸗ liberalen Kandidaten Büſing in die Stichwahl zu kommen, in welcher er dann ebenfalls nur mit knapper Mehrheit(11730 gegen 11 607 Stimmen) über den Sozialdemokraten ſiegte. Wir hegen die Hoffnung, daß unſer allverehrter Büſing ſich wieder als Kandidat aufſtellen läßt und das Mandat zurückgewinat. Ausland. *Frankreich.(Der radikale Parteitag.) In Tou⸗ louſe wurden die Verhandlungen des diesjährigen radikalen Parteitags durch eine Beratung des Exekutiv⸗Komitees eröffnet, das dem Parteitag eine Reſolution vorzuſchlagen beſchloß, die dich für Trennung von Staat und Kirche ausſpricht und die ſofortige Kündigung des Konkordats verlangt. Spanien.(Der Marokkovertrag.) Die Regierung leugnet nicht länger, daß der Vertrag wegen Marokkos in Paris unterzeichnet worden iſt. Es fehlen angeblich nur noch einige Kanzleiarbeiten. *Portugal.(Die Expedition gegen die Kuanha⸗ mas.) In der Kammer teilte der Marineminiſter Gorſao mit, daß die von der unter dem Befehl des früheren Gouverneurs Moſa⸗ medao Huila und des Kapitäns Coao Aguiar ſtehenden Expeditionen gegen die Kuanhamas abgezweigte Abteilung beim Uebergang über den Kunene⸗Fluß vom Feinde überraſcht und heftig ange⸗ griffen worden ſei. Die aus 499 Mann beſtehende Abteilung ver⸗ lor 254 Tote und 50 Verwundete. Unter den Toten ſind 15 Offi⸗ ziere. Die Hauptkolonne kam auch in das Feuer, hatte aber keine nennenswerten Vexluſte. 5 Großbritannien.(Der Handſtreich des Somali⸗ Mullah) und deſſen, freilich nicht unerwartetes, aber doch der engliſchen öffentlichen Meinung als eine peinlich empfundene Ueber⸗ raſchung und bittere Enttäuſchung kommendes Wiederauftauchen an der Spitze von 6000 mit modernen Gewehren bewaffneten Kriegern, nicht etwa in den fernen Wüſten, des Binnenlandes, ſondern in nächſter Nähe der engliſchen Anſiedlungen der Nordoſtküſte, hat die engliſche Preſſe völlig unvorbereitet gefunden. Und da von einem neuen Feldzuge keine Rede ſein kann, ſo rät man einfach, einen hohen Preis auf den Kopf des Mullah zu ſetzen. Internationaler Nongreß gegen die Unſittliche Citeratur. (Von unſerem Korreſpondenten.) sh. Köln, 4. Okt. Im Evangeliſchen Vereinshauſe fand geſtern vormittag 9 Uhr als Schluß der allgemeinen Konferenz der deutſchen Sittlichkeits⸗ vereine eine geſchloſſene Delegiertenverſammlung ſtatt. folgende Reſolution: „Durch die ſchamlos freche Agitation der ſogenannten Homo⸗ ſexuellen, die, durch eine umfangreiche Broſchürenliteratur und einen großen Teil der öffentlichen Preſſe unterſtützt, Straffreiheit für das Laſter der widernatürlichen Unzucht fordern, und durch das zwar vorſichtigere, aber faſt noch gefährlichere Vorgehen des ſogenannten„Wiſſenſchaftlich⸗Humanitären Komitees“, mit einer Gefolgſchaft von Tauſenden aus wiſſenſchaftlich gebildeten Kreiſen, das gleichfalls die Aufhebung des§ 175 des Strafgeſetzbuches ver⸗ —— des Selbſtmords durch Erhängen, Ertränken, Erſchießen, Vergiften gut genug geweſen iſt, und die ſcheinbar eine Art von Ehre zu finden vermeint haben, ſich durch einen ganz unge wöhnlichen 8 der Welt zu ſchaffen. Was aber die hervorragende ärztliche Wochenſchrift„Medical Newws“ von einer Mrs. Sarah aus Mont⸗ gomerh in Indiang unter dem Stichwort„Eine moderne Dido“ er⸗ hlt, gehört auch jetzt noch zu den unerhörten Ereigniſſen. Die ſagen⸗ afte Königin Dido ſoll ſich, entweder um ſich einem verhaßten Freier u entziehen oder(nach Virgil) aus Gram über die Untreue des ens, auf einem Scheiterhaufen ſelbſt verbrannt haben. Dasſelbe n, freilich mehr oder weniger gezwungen, in Indien un⸗ arme Witwen getan. Die Amerikanerin hat aber ein neues braucht, das zwar auch auf eine Verbrennung herauskam, te ſich eine erhebliche Menge von Gaſolin, trank ſie in einem en Zug hinunter, entzündete dann ihren mit brennbaren m geſchwängerten Atem an einem Streichholz und verwandelte innerlich in eine Feuerſäule. Allerdings kam ſie nicht ganz l. Sie erlitt ſchwere Verletzungen, blieb aber am Leben und n Aerzten die Hoffnung, daß der künſtlich erzeugte Brand die lichen Flammen der Liebe und Eiferſucht in ihr erſtickt haben Perſönliches von Sir William Harcbourt. In Sir William arcourt iſt ein echter engliſcher Gentleman hingegangen, ſen liebenswürdige geiſtvolle Vornehmheit im Salon wie im Parla⸗ ch elegant ſich äußerte. Er war ein Mann, der mitten im den des Staatslebens ſtand und daneben„ſeinen Garten bebaute“; Liebhabereien, ſeine Sammlungen, die lieben altvertrauten Ge⸗ eines Heims umgaben ihn mit einer eigenen Stimmung und ſeine Perſönlichkeit wieder auszuſtrahlen. Seine ſchöne Er⸗ g, ſeine wohlklingende Stimme, die Fülle von Anekdoten und en, die er zu erzählen wußte, ließen eine Stimmung der d der gütigen Freude von ihm ausgehen. In ſeiner aßte er ſo recht in das eſpritvolle, geiſtig aungeregte Haus ochte er mit Frau Disraeli galante Geſpräche führen mit dem erſten Miniſter plaudern. Als er dieſen das erſte Mal innerliche, und nur die Veranlaſſung zum Selbſtmord ähnliche geweſen zu ſein wie bei der alten Dido. Sie ver⸗ chte, wollte er ſich nach dem Frühſtück zurüctziehen, da Disraeli] mit wichtigen Arbeiten überhäuft und äußerſt überanſtrengt ſchien. „Als Premierminiſter von England,“ ſagte darauf„Dizzy“ höchſt feierlich,„muß ich ſelbſtverſtändlich von der Laſt meiner Arbeiten überwältigt ſein; aber netten Leuten gegenüber habe ich rein nichts auf der Welt zu tun, alſo“— lächelnd ergriff er den Arm ſeines Gaſtes—„kommen Sie; wir wollen im Garten eine Zigarre rauchen.“ Eine ſtreng enthaltſame Lebensführung, die ihn, den lei⸗ denſchaftlichen Raucher, in den Zeiten des beginnenden Alters zum völligen Verzicht auf die Zigarre zwang, erhielt ihn bis zum Tode ge⸗ ſund, obwohl er— darin durchaus kein echter Engländer— körper⸗ lichen Uebungen abgeneigt war und keinen Sport trieb. Viele Jahre verbrachte er in inniger Trauex um den Verluſt ſeiner Gemahlin und übertrug alle ſeine Liebe auf ſeinen Sohn Lulu, für den er eigentlich nur noch zu leben ſchien. Eine enge Gemeinſchaft verband Vater und Sohn, und während der Alte entſcheidende und wichtige Reden lächelnd mit Witzen ausſtattete und alle Zuhörer zum Lachen brachte, ſaß der Sohn allein in dem Kreis der Fröhlichen, den Kopf in die Hände geſtützt, aufgeregt und zitternd, voll bewußt der Wich⸗ tigkeit und der Bedeutſamkeit dieſer ſo ſpielend und luſtig vor⸗ gebrachten Geſchichten. Sir William bereitete die Witze in ſeinen Reden recht ſorgfältig vor und wußte ſie mit großer Schlagkraft vor⸗ zubringen. Auch im Geſpräch war er äußerſt witzig; ſeine reiche Beleſenheit erging ſich in Anſpielungen und ironiſchen Zitaten und eine Menge geiſtvoller Bemerkungen ging von ihm aus. Von der „Church of England Temparance Societyh“(engliſche Kirchen⸗Mäßig⸗ keits⸗Geſellſchaft) ſagte er, in ihr ſei ſehr viel Kirche und ſehr wenig Mäßigkeit. Bei einem Rennen in Epſon, bei dem das franzöſiſche Pferd den Preis gewann, rief ein Franzoſe aus:„Hurra, hurra, Waterloo iſt endlich gerettet,“ worauf Sir William erwiderte:„Ja, Sie liefen bei beiden Gelegenheiten gleich gut!“ Als er einmal bei Disraeli dinierte, führte er ſeine Frau zu Tiſch. Während der Unter⸗ haltung fällt ſein Blick auf ein Gemälde gegenüber, das eine Göttin in all ihrer Schönheit darſtellt. Er lobt das Bild und wundert ſich, ſolche Kunſtwerke bei Beaconsfield zu finden.„O, ich verſichere Sie,“ erwidert die Dame,„das iſt noch garnichts gegen die Venus in ſeinem Schlafzimmer,“ und Sir William verbeugt ſich tief und entgegnet: „Das, gnädige Frau, will ich gern glauben.“ bindung zwiſchen Sie beſchloß folgt, bewogen, erklärt die Allgemeine Konferenz der Deutſchen Sittlichkeitsvereine auf ihrer 16. Jahresverſammlung, daß es ihr unfaßlich erſcheint, wie Polizeibehörden dem Treiben der Homo⸗ ſexuellen ſo untätig zuſchauen und derartige Agitationsverſamm⸗ lungen geſtatten können. Sie gibt ſich der Erwartung hin, daß die zuſtändigen Staatsbehörden der Polizei und Staatsanwaltſchaft entſprechende Weiſungen zu einer rückſichtsloſen Unterdrückung derartiger Organtſationen wie der„Gemeinſchaft der Eigenen“ und aller diesbezüglichen Literatur geben werden. Jeden Verſuch, den § 175 des Reichsſtrafgeſetzbuches zu beſeitigen und einen ent⸗ ſprechenden Erſatz für den in n facher Hinſicht nicht zutreffenden Paragraphen zu fordern, erklärt die Allgemeine Konferenz in voll⸗ ſtändiger Uebereinſtimmung mit dem Kongreß für innere Miſſion für einen Angriff auf die Sittlichkeit unſer r wirklich krankhaft Geborene, ſoweit ſie andern g verden, iſt die Unterbringung in eine Heilanſta geboten“. Die erſte Sitzung des Kongreſſes, die heute morgen 9 Uhr be⸗ gann, eröffnete Herr Lie. Weber mit einer Anſprache, in der er Mr. J. Perinet⸗Genf den Vorſitz übertrug. Dieſer begrüßte hierauf die Erſchienenen und ſandte ſeinen Gruß an alle diejenigen, die ſich zum Kampf gegen die unſittliche Literatur ſtellen. Es hielten darnach der Regierungsvertreter und die Vertreter der Kirchenbehörden Be⸗ grüßungsanſprachen. Der Vorſitzende dankte und verlas dann folgen⸗ den Antrag des Pfarrers Dr. Pfannkuche⸗Osnabrück:, Der Kongreß ſpricht ſein lebhaftes Bedauern aus, daß durch das einbe⸗ rufende Komitee eine beſtimmte Partei ausgeſchloſſen worden iſt; zulaſſen werde und daß der Kongreß die Verantwortung für die chließung der„beſtimmten“ Partei trage. Der Einbringer des Die Verſammlung erklärte ſich dagegen mit dem Verhalten des Vor⸗ ſizenden zu dem Antrage einverſtanden und ging zur Tagesordnung Über, 5 Als erſter Redner erhielt das Wort zur Berichterſtattung über den der Deutſchen Sittlichkeitsvereine, Paſtor Lie. Bohn. Als zweiter Redner folgte Perrinet. Er ſchilderte alles, was für den Zweck des Kongreſſes in Amerika geſchehen iſt. 17. Bauptverſammlung des evang eliſchen Bundes. (Von unſerem Korreſpondenten.) sh. Dresden, 5. Okt. Am dritten Tage der Hauptverſammlung fand nach Abhaltung mehrerer Spezial⸗Konferenzen vormittags 10 Uhr eine große öffenk⸗ liche Hauptverſammlung ſtatt, die von etwa 1000, Perſonen beſucht Wintzingerode⸗Bodenſtein als Vorſitzender gewählt wurde, ſprach Prof. D. Kirn⸗Leipzig über„Beruf und Kraft der Kirche des Evangeliums“. Er überbrachte zunächſt die Grüße der theologiſchen Fakultät der Univerſität Leipzig und betonte dabei daß Wiſſenſchaft und proteſtaniſcher Geiſt zuſammengehören und daß der Evangeliſche Bund die evangeliſche theologiſche Wiſſenſchaft nicht ent⸗ behren könne. Dann ging der Redner zu ſeinem Thema über, In⸗ dem er von der Tatſache ausging, daß ſelbſt religiös Intereſſierte über den Erfolg der Arbeit der Kirche gering dächten, und daß eine ſolche Anſchauung hemmend auf die Beſtrebungen des Bundes ein⸗ kwirkte, ſuchte er die Frage zu beantworten, ob jener Peſſimismus nicht in einer falſchen Beurteilung des Berufes und der Kraft der evangeliſchen Kirche begründet iſt. 1. Der Proteſtäntismus hat nicht bloß eine neue Kirche geſchaffen, ſondern die Religion von dem irdiſchen Regiment befreit. Dadurch hat er der Religion ihre Unmittel⸗ barkeit der Kultur, der Wiſſenſchaft, dem Staat die Selbſtändigkeit zurückgegeben. Daraus ergab ſich eine vollſtändig neue Geſtaltung der geplanten geiſtigen Welt. Nur ein Glied in dieſen Wirkungen des Proteſtantismus iſt die neue Auffaſſung von der Kirche. Die Reformatoren unterſchieden beſtimmt zwiſchen der unſichtbaren Kirche des Glaubens und der ihr dienenden äußeren Organiſation. Die letztere wird auf das denkbar geringſte Maß beſchränkt und tritt den anderen Ouganiſationen des gemeinſchaftlichen Lebens ohne jeden Vorrang, geſchweige den Herrſchaftsanſpruch zur Seite. Die Ver⸗ der Kirche des Glaubens und der organiſierten Kirche wird in der proteſtantiſchen Lehrbildung zu ausſchließlich in die Gnadenmittel, d. h. Wort und Sakramente gelegt, während die noch von Luther betonte Bedeutung der Gemeinde, die ſie in Uebung erhält, zurücktritt und darum die Aktivität der Gemeinde verkümmert, 2. Der beſondere Beruf der Kirche neben dem Staat beſteht grund⸗ ſätzlich darin, das chriſtliche Heil dem Einzelnen zu vermitteln durch religiöſe Belebung und Leitung, wie durch ſittliche Erziehung. Auf letzterem Gebiet liegt auch der innerſte Berührungspunkt von Kirche und Staat, der zur Erhaltung u. Leitung der Schule berufen iſt. Soll dieſe aber nicht bloß eine Stätte des Unterrichts, ſondern auch der Geſinnungsbildung ſein, ſo iſt der Einfluß der Kirche auf ſie nicht zu entbehren. Endlich muß die Kirche ſozial ausgleichend und ver⸗ ſöhnend wirken, nicht durch Eingreifen in die techniſchen Probleme der ſozialen Frage, ſondern durch Fernhaltung jedes Unterſchieds von Arm und Reich von ihrem Gebiet: Weckung des Bewußtſeins der Solidarität und praktiſche Liebestätigkeit. 3. Die Kraft, die die Kirche zu ihrem Beruf befähigt, liegt in den geiſtigen Gütern, die ſie vermittelt. Sie macht dieſe wirkſam durch das Wort, von dem nur derjenige gering denken kann, der auch der Kraft des⸗Geiſtes miß⸗ traut, durch das Bekenntnis des Glaubens und das Zeugnis der Tat. Auf letzterem Gebiet treten der Kirche die zahlreichen Vereine zur Uebung chriſtlicher Liebe an die Seite. Ihre Stärke beweiſt die evan⸗ geliſche Kirche endlich auch darin, daß ſie vermag, ſich ſelbſt Schranken zu ſetzen und mit Wiſſenſchaft, Kulturleben und Staat in friedlichem Einvernehmen fruchtbarer Wechſelwirkung zu leben. Ob eine Löſung ihres Verhältniſſes zum Staat und eine volle Selbſtregierung ihrem eigentlichen Beruf zu ſtatten käme, läßt ſich mit Grund bezweifeln. Sie bleibt auf dem durch ihre Geſchichte ihr gewieſenen Weg, wenn ſie danach ſtrebt, in möglichſt einfacher Organiſation eine Fülle geiſtiger Kräfte zu entfalten. Sehen wir bei der Beurteilung unſerer Kirche auf die ſtillen Lebenswirkungen, die von ihr ausgehen, ſo haben wir keinen Grund zum Kleinmut, ſondern zu einem gesoſten Heimatsgefühl und zu freudiger Mitarbeit an ihren Aufgaben. Patriotismus und kirchlicher Sinn muß darum die Loſung des Gvan⸗ geliſchen Bundes lauten! 8 Hierauf wurden der Verſammlung folgende zwei Reſolu⸗ tionen vorgelegt: J. Die Generalperſammlung des Evangeliſchen Bundes gedenkt mit dankbarer Freude der Kundgebungen des Deutſchen Evangeliſchen Kirchenausſchuſſes vom 10. November vor. Is. und vom April d. J. als kraftvoller Zeugniſſe für die Wahr⸗ heit des evangeliſchen Chriſtentums und deſſen Bedeutung für unſer deutſches Volkstum. Sie vertraut, daß der Kirchenausſchuß auch in Zukunft das Intereſſe der evangeliſchen Kirche tapfer vertreten und, getragen von dem Vertrauen des deutſchen evangeliſchen Volkes, auf die entſcheidenden Stellen im deutſchen Reiche den ihm gebühren⸗ den Einfkuß gewinneg wird. Sie gibt ſich der Hoffnung hin, daß ſeine ſtändige Arbeit auch einem feſteren Zuſammenſchluß der evan⸗ geliſchen Landeskirchen Deutſchlands zur ſicherſten und beſten Vor⸗ ſchen Generalſynodalordnung(§ 19) das Recht erhalten, ſich„durch der Kongreß hebt dieſe Einſchränkung auf und erklärt, daß er mit Freuden auch die Teilnahme der Sozialdemokraten begrüßen würde“.— 5„ 5 8 55 17 50 0 Pfarrer Weber erklärte, daß er eine Abſtimmung über dieſen Antrag Stand der zur Verhandlung ſtehenden Frage der Generalſekretär war. Nach der Konſtituierung der Verſammlung, bei der Graf von bereitung dienen werde und ſieht deshalb mit Zuverſicht der Zeit ent⸗ gegen, wo überall die Landesſynoden nach dem Vorgang der Preußi⸗ Antrages verteidigte dieſen und erſuchte um Abſtimmung darüber. chen ihr mo⸗ am⸗ daß haft ung und den ent⸗ den 'oll⸗ ion lich die n Mannheim, 6. Oktober. Geueral⸗Anzeiger. 2 bon ihnen gewählte Abgeordnete an etwaigen Vertretungskörpern der deutſchen evangeliſchen Kirche zu beteiligen“, und zur Befriedi⸗ gung anerkannter praktiſcher Bedürfniſſe von dieſem Rechte Gebrauch zu machen aufgerufen werden. II. Die politiſche Machtentfaltung des Ultra⸗ montanismus, durch die in unſeren Tagen die römiſch⸗katho⸗ liſche Kirche ihre friedenſtörenden Anſprüche durchzuſetzen beſtrebt iſt, hat im Mutterlande der Reformation den unhaltbaren und gefahr⸗ prohenden Zuſtand herbeigeführt, daß die klerikale Minderheit über die nicht klerikale Mehrheit herrſcht, und daß die Vertreter einer Weltanſchauung, die Dr. Luther und die Reformation aufs heftigſte bekämpfen, über die Geſchicke des deutſchen Volkes entſchieden. Die 47. Generalverſammlung des Evangeliſchen Bundes richtet deshalb an das evangeliſche Volk erneut die dringende Mahnung, in ge⸗ ſchloſſener Kraft und willensſtark auf allen Gebieten des öffent⸗ lichen Lebens für die Beſeitigung der ultramontanen Vorherrſchaft in unſerem deutſchen Volke einzutreten. Die Reſolutionen wurden einſtimmig angenommen, womit die Verſammlung endete. Nachmittags fand ein Feſtmahl ſtatt und am Abend wurden große öffentliche Verſammlungen abgehalten, die den Schluß der Ver⸗ anſtaltungen bildeten. IJIn einer der geſtrigen Abendberſammlungen verteidigte Prof. chackert⸗Göttingen das echte Lutherbild gegenüber den von Seite ausgegangenen Verunglimpfungen und trat beſonders ift Derufles entgegen. Luther müſſe man aus ſeinen eigenen keligiöſen und ſittlichen Grundgedanken heraus beurteilen. Er ſei ber Repräſentant des evangeliſchen Heilsglaubens, der Glaubens⸗ 0 und der chriſtlichen Freiheit. Daraus erwachſe die evan⸗ Sittlichkeit, die Liebe zu Gott und die Bewahrung der chſtenliebe. Die chriſtliche Vollkommenheit weile nicht mehr hinter oſtermauern ſondern im Berufe mitten der Welt. Luther habe in ſchland wie kein anderer vor ihm das Nationalgefühl erweckt. Monsky⸗Krems ſprach über den religiöſen Gehalt der evangeliſchen Bewegung in Oeſterreich. Er verteidigte die Behaup⸗ tung, daß die evangeliſche Bewegung in Oeſterreich nicht politiſch⸗ national iſt. Die Bewegung habe zwar politiſch begonnen, allein dieſen Charakter bald völlig abgeſtreift und ſich auf die Erkenntnis gheſtellt, daß das römiſche Ehriſtentum Oeſterreichs nicht das Chriſten⸗ zum Jeſus iſt und daß der Proteſtantismus eine Religionsform, in der ſich Glauben und Wiſſen, Religion und Naturwiſſenſchaft, das Sichbeugen vor Gott und das Aufrechtſtehen als ein freier Mann brüderlich vertragen. Beſonders die Lutherbibel übe die umgeſtal⸗ kende Macht in Oeſterreich aus. Odberpfarrer Dr. Költzſch⸗Chemnitz zeigte, wie viel Be⸗ friedigung der junge Menſch im Evang. Bunde finden muß, wie das Alter in den Reihen des Bundes jung und friſch bleibt und wie Faltoren gemeinſam mit einander ein großes Werk fördern, deſſen Wirkung für die Wohlfahrt der deutſchen evangeliſchen Kirchen und das Deutſche Reich bedeutend ſei. FPfarrer Lie⸗ Everling Krefeld beſchäftigte ſich in ſeinem Bortrag mit den konfeſſionellen Friedensſtimmen und der evange⸗ liſchen Bundesarbeit. Er wies nach, daß weder der Klerus, noch die Katholikentage und die römiſche Preſſe durch ihre Grundſätze und durch ihre Handlungsweiſe genügende Berechtigung zu Friedens⸗ mahnungen haben. Der eigentliche Friedensſtörer ſeien die unhalt⸗ baren Zuſtände: 1. durch die unerträglichen religibſen Anſprüche der römiſchen Kirche gegenüber anderen Konfeſſionen und 2. durch die politiſche Herrſchaft der klerikalen Minderheit über die klexikale Mehrheit im Deutſchen Reiche. Superintendent Dr. Weher⸗Zwickau i.., ſprach über die religiöſe Unklarheit als Bundesgenoſſen Roms. Der Redner bezeich⸗ nete den Ultramontanismus als eine Gefahr für den Staat. Leitber komme die religiöſe Unklarheit dieſem Feinde zu gute. Die Unklar⸗ heit über den Unterſchied von Religion und Theologie habe viele Evan⸗ geliſche dem Kampfe gegen Rom entzogen. Ferner gebe es Gleich⸗ gültige, die das Leben genießen und ſich allem Unbequemen entziehen bwollen. Unklarheit über die Bedeutung der Religion für das perſön⸗ liche Leben und ihre ſchönſte Entfaltung im Proteſtantismus ſei die Urſache, daß dieſe Leute die Sache des Evangeliſchen Bundes nicht fördern und Rom gleichgültig gewähren laſſen. Denen, die für Rom Tolerxanz fordern, ſolle man ſagen, daß dieſe dem Proteſtantismus entſtammt und im Ultramontanismus unmöglich iſt. Wer Toleranz gegen andersgläubige Religionsübung mit Toleranz gegen die römiſche Kirche verwechſele, der leide an religiöſer Unklarheit und ſei ein Bundesgenoſſe des Ultramontanismus. — Die Engelmacherin Wieſe vor Gericht. (Erſter Verhandlungstag.) (Von unſerem Korreſpondeuten.) sh. Hamburg, 5. Okt. Unter rieſigem Andrang des Publikums nahm heute vormittag der Prozeß gegen die Engelmacherin Wieſe vor dem hieſigen Schwur⸗ gericht ſeinen Anfang, die des fünffachen Kindesmordes des ber⸗ ſuchten Gattenmordes, der ſchweren Kuppelei, der Verleitung zum Meineid und der ſchweren Urkundenfälſchung beſgzuldigt wird. Zur Aufrechterhaltung der Ordnung im Gerichtsgebäude iſt eine große Anzahl Polizeibeamter aufgeboten. Vor der Ausloſung der Geſchworenen gab der Vorſitzende be⸗ kannt, daß nach dem Eröffnungsbeſchluß die Angeklagte zunächſt des fünffachen Mordes an den Kindern Karl Klotzſche, Vertha Blanck, Peter Schultheis, Friedrich Sommer und an ihrem Enkellinde Paula Berkefeld beſchuldigt wird. In zwvei⸗ ter Linje werde ihr ein Giftmordverſuch an ihrem eigenen Manne und die Verkuppelung ihrer unehelichen Tochter Paula Ber kefeld n den prakt. Arzt Dr. med. Goldſchmidt in London zur Laſt gelegk. Eine weitere Anklage betreffe das Verbrechen der verſuchten Verleitung zum Meineid in zwei Fällen, begangen an einer in dem vorliegenden Prozeß verwickelten Zeugin und an einer Strafge⸗ fangenen. Schließlich erſcheine die Angeklagte noch der Urkunden⸗ fälſchung verdächtig. Den alsdann vorgerufenen Zeugen, 56 an der Angeklagten erklärt ſich zur Abgabe ſeines Zeugniſſes bereit. Dagegen iſt die Tochter der Angeklagten, Paula Berkefeld, micht erſchienen. Die Mehrzahl der Zeugen beſteht aus jungen Mäd⸗ chen, die der Angeklagten ihre Kinder zum Zwecke der Adoption übergeben haben. Ferner ſind mehrere Schulkinder unter den Zeugen. Die meiſten Zeugen ſind von aus⸗ wärts, ſo aus Hannover, Berlin, Dresden, München, Bremen, Frankfurt, Altona und Leipzig. Es begient dann die Vernehmung der Ang eklagten. Sie gibt a: daß ſie am Juli 1859 in Vilshauſen(Provinz Hannover) en und ſeit 1888 mit ihrem Manne Heinrich Wieſe berheiratet ſei. Sie iſt wegen Kuppelei mit 1 Monat, wegen An⸗ ſtiftung zum Diebſtahl, Hehlerei und Unterſchlagung mit 1 Jahr Monaten Gefängnis und 3 Fahren Ehrverluſt und ſchließlich wegen Betrugs mit 6 Monaten Gefängnis vorbeſtraft. Der Vor⸗ ſitzende erörtert mit der Angeklagten zunächſt das Verſchwinden des am 26. Februar 1903 im Eppendorfer Krankenhauſe als Tochter rmen Dienſtmädchens geborenen Mädchens Berta Blanck. nd wurde der Angeklagten etwa 14 Tage nach der Geburt der Adoption übergeben. Die Angeklagte ließ ſich von 20 Mark geben und gab dann das Kind ſofort an den Pflegegeldern im Rückſtande blieb, brachte die Wülfing ihr Zahl, hielt der Vorſitzende die Heiligkeit und Wichtigkeit des Eides vor Augen. Der unter den Zeugen befindliche Ghemann Aerzte, Polizeibeamte und Harburg weiter, die ſich gewerbsmäßig das Kind zurück und nun ſoll es die Angeklagte vergiftet haben. Sie ſelbſt gibt an: Das Kind ſei ſehr niedlich geweſen und habe das Gefallen eines Dr. Frank aus London erregt, der damals mit ihrer unehelichen Tochter Paula Berkefeld in intimem Verkehr geſtanden habe. Vorf.: Wollte er ſie denn heiraten? Angekl.: Ja. Vorſ.: Und da wollte er das fremde Kind als eigen annehmen? Angekl.: Ja.— Er ſagte, er würde keine kriegen.— Vorſ.: Sie haben in der Vorunterſuchung angegeben, daß dieſer Dr. Frank ſchließlich mit dem Kinde nach London abgereiſt ſei, ohne Ihre Toch⸗ ter zu heiraten. Halten Sie das aufrecht?— Angekl.: Ja. Er reiſte ab, trotzdem meine Tochter nicht nur ihm, ſondern auch ſeiner Mutter und ſeiner Geſellſchaftsdame ſehr gefiel.— Vorſ.: Waren die auch mit in Hamburg?— Angekl.: Ja.— Vorſ.: Waren denn die Leute Engländer?— Angekl.: Das weiß ich nicht.— Vorſ.: Sprachen ſie denn deutſch, franzöſiſch oder engliſch?— Angekl.: Das weiß ich nicht. So genau kenne ich die Sprachen nicht.— Vorſ.: Sie wiſſen aber genau, daß der Dr. Frank nach London gereiſt iſt. — Angekl.: Ja, ich nehme es an. So genau kenne ich die Gegend nicht.(Heiterkeit.)— Vorſ.: Sie haben ferner in der Vorunter⸗ ſuchung angegeben, daß der Dr. Frank eine gewiſſe Schuldverſchrei⸗ bung mitgenommen habe, die er zu Geld machen wollte. Welche Bewandtnis hatte es mit dieſer Schuldverſchreibung?— Angekl.: Die hatte ich von einem Grafen von Bennigſen bekommen. — Vorſ.: Mit dieſem wollen Sie in unerlaubtem Verkehr geſtanden haben?— Angekl.: Ja. Ich ſtand bei ihm in Dienſten und da hat er ſich an mich herangemacht.— Vorſ.: Sie ſind zunächſt in Vils⸗ hauſen in die Schule gegangen und dann zu dem angeblichen Heren von Bennigſen gegangen.— Angekl.: Ja, ich war damals 16 Jahre alt.— Vorfſ.: Wo wohnt denn eigentlich dieſer Graf von Bennigſen? Angekl.: Er hat ſeinen Hof zwiſchen Gronau und Banteln.— Vorſ.: Und von ihm haben Sie dieſe Schuldverſchreibung erhalten? — Angekl.: Ja, er brachte ſie mir, nachdem ich in Harburg in einen anderen Dienſt gegangen war, als Geſchenk mit.— Vorſ.: Sie ſind auch eine Zeitlang bei Ihrem Onkel Oettinghauſen ge⸗ weſen und ſollen mit ihm ebenfalls ein ſträfliches Verhältnis unter⸗ halten haben.— Angekl.: Ja, ich habe ein Mädchen von ihm.— Vorf.: Iſt das Ihre uneheliche Tochter Paula?— Angekl.: Ja.— Vorſ.: Haben Sie noch andere Kinder?— Angekl.: Noch einen un⸗ ehelichen Sohn.— Vorſ.: Wie alt iſt der jetzt?— Angekl.: 18 Jahre.— Vorſ.: Und wo iſt er?— Angekl.: In Harburg. Ich weißß aber nicht, was er dort macht.— Vorſ.: Sie ſind nun wieder⸗ holt in ſchwerer Geldverlegenheit geweſen, haben aber niemals daran gedacht, die Schuldverſchreibung des Herrn v. Bennigſen zu Geld zu machen. Und nun ſollte ſie mit einemmal der Dr. Frank mitbekommen haben, von dem ſie doch gar nicht wußten, was er damit machen würde?— Angell.: Er ſagte, er hätte ſehr großen Einfluß. Der Vorſitzende ſtellt dann feſt, daß die Tochter der Angeklagten eine zeitlang in Kenſington und London als Dienſtmädechen tätig und u. a. bei einem Dr. Goldſchmidt in Stellung war, mit dem ſie anſcheinend ein intimes Verhältnis unterhalten hat. Die Angeklagte unterhielt während dieſer Zeit mit dem Mädchen einen regen Brief⸗ wechſel, aus dem hervorgeht, daß ſie das Mädchen ſchon vorher in Hamburg an mehrere Männer, darunter auch an Verheiratete, ver⸗ kuppelt hat und daß das Mädchen ſich während ſeines Londoner Aufenthaltes in anderen Umſtänden befand, ein Zuſtand, der ſchließ⸗ lich durch verbrecheriſche Manipulation beſeitigt wurde⸗ Trotzdem wurde dem Dr. Goldſchmidt von der Angeklagten und deren Tochter vorgeſpiegelt, daß die Tochter ein von ihm ſtammendes Kind ent⸗ bunden habe, worauf er etwa 1600 Mark Schweigegelder opferte. Die Möglichkeit, daß das Kind Blauck dem Dr. Goldſchmidt als ſein eigenes nach London gebracht und dann gegen gute Entſchädi⸗ gung wieder nach Hamburg zurückgebracht wurde, beſtreitet die An⸗ geklagte lebhaft, doch verwickelt ſie ſich auch weiterhin in Widerſprüche. Im weiteren Verlauf der Vernehmung der Angeklagten hielt der„Vorſitzende dieſer die verſchiedenen mit ihr aufgenommenen Vernehmungsprotokolle vor, aus denen hervorgeht, daß ſie nicht weniger als 17 verſchiedene Erzählungen über den Verbleib des Kindes Blanck zum beſten gegeben hat. U. a. hat ſie angegeben, der Dr. Frank ſei mit dem Dr. Goldſchmidt identiſch, dann hat ſie wieder eine Frau Jornes beſchuldigt, das Kind nach ſeiner Rückkehr aus London zerſtückelt und in die Elbe geworfen zu haben und ſchließlich hat ſie überhaupt beſtritten, mit dem Kinde je etwas zu tun gehabt zu haben. Auf erneuten Vorhalt gibt die Angeklagte endlich zu, daß ſie die kleine Blanck nach London geſandt habe, wo es eine Zeitlang dem dortigen Zahnarzt Dr. Gold⸗ ſchmidt als eigenes, von der Paula Berkefeld herrührendes, untergeſchoben worden ſei. Dann habe es eine Bekannte des Arztes nach Hamburg zurückgebracht und nun erſt ſei der Dr. Frank auf⸗ getaucht, der das Kind ohne nähere Angabe ſeines Reiſezieles mit⸗ genommen habe. Der Vorſitzende bemerkt dazu, daß für ihn kein Zweifel mehr über den Wert all dieſer Angaben der Angeklagten beſtehe. Hierauf erſchien als erſte Zeugin die Mutter des ber⸗ ſchwundenen Kindes, das Dienſtmädchen Vertha Blanck. Sie bekundet, daß ſie am 26. Februar 1903 im Gppendorfer Kranken⸗ hauſe entbunden und dann in einer Hamburger Zeitung inſeriert habe, daß das Kind gegen einmalige Abfindung zu adoptieren ſei. Daraufhin habe ſich die Angeklagte bei ihr eingefunden und ihr 120 Mark mit dem Bemerken gezahlt, daß ſie das Kind zu einer Bekannten nach Harburg(der Frau Wülfing) bringen werde. Nach einiger Zeit habe ſie, die Zeugin, das Kind beſuchen wollen, doch ſei es nicht mehr da geweſen. Frau Wieſe habe ihr erzählt, ein Dr. Goldſchmidt in London habe es als eigenes angenommen.— Vorſ.: Waren Sie denn nicht ſehr ungehalten über dieſes eigen⸗ mächtige Vorgehen der Angeklagten?— Zeuagin: Nein, ich freute mich, daß es das Kind gut haben würde.— Vorſ.: Haben Sie ſich Vorſ.: Iſt Frau Wieſe noch einmal mit Ihnen in Verbindung ge⸗ treten?— Zeugin: Ja, ſie kam am Abend vor ihrer mir und wollte mich zu einer falſchen Ausſage verleiten.— Vorſ.: Inwiefern?— Zeugin: Sie ſagte, ich ſollte doch am anderen Tage mit ihr zur Polizei gehen und dort bekunden, daß ich dabei geweſen ſei, als ſie das Kind dem Dr. Goldſchmidt nach London geſchickt habe. Sie ſei nämlich don einer Frau Wülfing beſchuldigt, ein Kind umgebracht zu haben.— Vorſ.: Und Sie haben dieſe Aus⸗ ſage nicht machen wollen?— Zeugin: Nein, ich wußte ja von nichts. Die folgende Zeugin iſt die Frau Wülfing aus Harburg. Sie hat bei der Ablieferung der kleinen Blanck mit der Angeklagien Wieſe 20 Mark monatliches Pflegegeld vereinbart, jedoch nur ein⸗ mal dieſe 20 Mark erhalten. Frau Wieſe habe bei Mahnungen ſtets erklärt, daß die Mutter nichts zahle. Als die Zeugin jedoch erfuhr, daß die Angeklagte 120 Mark erhalten hatte, b dieſer zurück. Frau W̃ das Kind bringen. Es ſoll morgen nach England gebracht werden, wo es eine reiche Dame adoptieren will! Am anderen Taue habe ſie dann die Angeklagte mit dem Kind auf dem Arm am Fenſter ihrer Wohnung ſtehen ſehen. Da das Kind furchtbar geſehrieen habe und ihr überhaupt die ganze Sache ſehr unheimlich vorgekommen ſei, ſo habe ſie ſich an die Polizei gewandt, die bald darauf die Ver⸗ haftung der Angeklagten bewirkte. Es trat dann die Mittagspauſe ein. noch weiterhin um das Kind bekümmert?— Zeugin: Nein.— Verhaftung zu rachte ſie es ieſe habe darauf erklärt: Es iſt gut, daß ſie Evangeliſche Generalſynode. (Von unſerem Korreſpondenten.) 800 Karlsruhe, 6. Okt. Präſident v. Stöſſer eröffnele um 9 Uhr die Sitzung. Dekan Hauß berichtete über de Bitte des evangeliſchen Pfarrvereins, die Kirchenbiſitationsordnung in der evangeliſchen Kirche betreffend. Gegen die bisherige Viſitation ſeien Bedenken lauk ge⸗ worden, da die Würde des Geiſtlichen darunter leide. Die gewünſchte Aenderung geht dahin, daß das Befragen durch die Kirchenälteſten nur in Gegenwart des Geiſtlichen zu geſchehen ſei, auch ſoll es nur in beſonderen Fällen ſtattfinden. Endlich ſoll jedermann berechtigt ſein, Beſchwerden bei der Viſitationskommiſſion zu einer beſtimmten Stunde vorzubringen. Der Ausſchuß hielt die Petilion nicht für begründet und beantragte Uebergang zur Tagesordnung. Stadt⸗ pfarrer Ludwäg⸗Baden erklärte, daß der Pfarrverein ſich mit dieſem Ausgang der Sache nicht zufrieden geben könne, er werde die Angelegenheit im Auge behalten.— Der Antrag ſelbſt wurde mit allen gegen 5 Stimmen angenommen. Eingegangen iſt eine Bitte einer Anzahl Mitglieder der Kir⸗ chengemeinde WMannheim, in der die Aufrechterhaltung des Apo⸗ ſtolismus verlangt wird. Es folgte die Berichterſtattung über den Stand des Kirchenvermögens und deſſen Nachweiſungen, die für unbeanſtandet erklärt wurden. Pfarrer Haag berichtete über den Geſetzentwurf, die Aufhebung der Witwenkaſſen⸗ Beiträge betreffend. Der Hauptartikel lautet:„Für die Geiſt⸗ lichen der Gvangeliſch⸗proteſtantiſchen Landeskirche, welchen das Recht auf Aufbeſſerung der Hinterbliebenenverſorgung gemäß dem kirch⸗ lichen Geſetz vom 12. Januar 1895 zuſteht, werden die ſtatuten⸗ mäßigen Beiträge der Geiſtlichen Witwenkaſſe— einſchließlich der Aufnahms⸗ und Verbeſſerungsbeiträge, letztere ſofern ſie aus Ein⸗ kommensaufbeſſerungen feſtgeſtellt werden, die in der Zeit vom 1. Januar 1905 ab eintreten— mit Wirkung von dieſem Tage an bis auf weiteres aus der Allgemeinen Kirchenkaſſe bezahlt. Dieſe Beſtimmung findet keine Anwendung auf Einkaufsgelder, welche bei einem etwa nachträglich zugelaſſenen Uebertritt aus dem alten in den neuen Verband der Geiſtlichen Witwenkaſſe feſtgeſtellt werden. Dem Geſetzentwurf wird nach längerer Debatte zugeſtimmt. Aus Stadt und Land. * Maunheim, 6. Oktober 1904. Zum letzten Großfeuer. Wie wir hören, ſoll der Material⸗ ſchaden, den der Brand in der Säcke⸗ und Deckenfabrik von Iſaak Kahn u. Co. verurſacht hat, allein 200 000 M. betragen. Der Gebäudeſchaden beträgt 50—60 000 Mk. Sämtliche Gebäulich⸗ keiten, mit Ausnahme eines neuen Schuppens, ſind verſichert. Der Kutſcher, welcher nicht Wolf, ſondern Luley heißt, iſt noch ladig. Er iſt gut verſichert, ſodaß er keinen Verluſt erleidet. Das An⸗ weſen gehörte früher den Superbe⸗Fahrradwerken. Jetzt e Eigentum des Herrn Rechtsanwalts v. Harder, der an den Superbe⸗Fahrradwerken beteiligt war. Die Feuerwehr war heute mittag noch in eifriger Täkigkeit, da immer noch ſtellenweiſe de Feuer weiterglimmt. 25jühriges Dienſtjubiläum. Herr Verwalter Theodor Föck⸗ ler feiert heute das Jubiläum ſeiner 25jährigen Tätigkeit bei d Mannheimer Dampfſchleppſchiffahrts⸗Geſellſchaft. Von Seiten Geſellſchaft wurde der Jubilar durch Ueberreichung eines Ehren Geſchenkes geehrt. Auch die Beamten und das Werkſtätte⸗ un Schiffsperſonal der Geſellſchaft brachten in ſinniger Weiſe dem Jubilar ihre Glückwünſche zum Ausdruck. Die allſeitige Ehrung läßt wieder ſo recht erkennen, welch gutes Einvernehmen bei der Geſellſchaft zwiſchen der Direktion und ihrem Perſonal und dem Perſonal unter ſich beſteht. * Die Sendungen von Liebesgaben für die Abgebrannten Vinsdorf, welche mit der Adreſſe des Hilfskomitees oder einer f. ſtigen Sammelſtelle in Binsdorf; mit dem Vermerk auf dem brief:„Freiwillige Gaben für die Abgebrannten in Binsdor Eiſenbahnbeförderung aufgegeben werden, ſind bis zum 30. auf den preußiſch⸗heſſiſchen Staatsbahnen frachtfrei. Frac befördert werden auch die leeren Emballagen, die zu Sendungen verwendet wurden, wenn ſte folgenden Vermerk au Frachtbrief tragen:„Von einer Sendung freiwilliger Gaben fü Abgebrannten in Binsdorf.“ Wie die kgl. preußiſche und gro heſſiſche Eiſenbahndirektion bekannt macht, geſchieht die frachtfre Beförderung jedoch nur dann, wenn die Auflieferung als liches Frachtgut, ohne Verſicherung des Intereſſes an der Liefer und ohne Nachnahmebelaſtung erfolgt. 8 „Deutſches Wort— Deutſcher Hort“. Ueber dieſe ſpricht morgen Freitag abend 9 Uhr im„Hotel National“(Bahn platz) der Leiter des Werbeamts im Allgemeinen Deutſchen Spr⸗ berein, Herr Gymnaſial⸗Oberlehrer a. D. Dr. Günther Saa aus Berlin. Die Ziele des Kllaemeinen Deutſchen Sgcachb ſind werk bon allen wahrhaften Freunden unſeres Volkes und landes unterſtützt zu werden. Wer Volk und Vaterland liebt, de auch Verſtändnis für die Mutterſprache und ihre Schönheit. Die Geſchenk Gottes, dieſes Erbe unſerer Väter, dieſer Stolz u Edelvolkes verlangt ernſte Arbeit mit vereinter Kraft. Wer Beſtand, die Schönheit und Reinheit der deutſchen Sprache iſt, findet im Allgemeinen Deutſchen Sprachverein Gleichgef der Arbeit und in ſeiner Zeitſchrift Anregung und Belehru ſelben Ziel dient auch der bevorſtehende Vortrag des Her Günther Saalfeld. Möge er nur der Sache willen von recht beachtet und gehört werden. 5 * Der Gewerbeverein und Handwerkerverband Mannl morgen Freitag, abends 8½ Uhr im Saale des Reſtaure Theodor“, O 6, 2, eine Mitgliederverſamr Tagesordnung: 1. Vortrag des Herrn C. Haußer: Wohin“, Urſachen und Ziele der heutigen Handwerkerbewegun Reſerat des Herrn A. König über den allgem. Innungs werkertag zu Magdeburg. 5 Alt⸗Katholiſche Gemeinde. Verſammlung vom 2. l. Mts. die glieder auf 6 herabgeſetzt hat, ſchreib ſten Sonntag, den 9. Oktober, vormittags 11 Uhr, in der Schloßkirche eine neue Gemeindeverſamml (J. Inſerat), in der der neue Kirchenvorſtand gewählt we Wir machen unſere altkatholiſchen Leſer hierauf aufmer Nus dem Grossherzogtum Doſſenheim, 6. Okt. Der Sohn des zurückgetretene meiſters Apfel, welcher bei einer Schlägerei ſchwer verletzt geſtern geſtorben. Gau⸗Weinheim, 5. Okt. Ein Fuhrmann geriet geſt unter ſein mit Schienen beladenes Fuhrwerk, wobei ihm Beine abgefahren wurden. Leutershauſen, 5. Okt. Am 14. März d. J. die Bürgermeiſterwahl ſtatt, bei der unſer bewährter meiſter Förſter wiedergewählt wurde. Geg erhob die Gegenpartei Einſprache, welche in erſter Inſt Bezirksrat Weinheim als unbegründet abgelehnt wurde greifung des Rekurſes gegen dieſe Entſcheidung er ol Gr. Verwaltungsgerichtshof in Karlsruhe als zwe ſtanz die Verhandlung, bei der die Kläger aberm befaßt. Als die Angeklagte jedoch mit wurden. Als heute vormiltag 10⁰ Uhr die Nachricht elſe. — 15 General⸗Auzeig 5 Aningeim, 6. O.. unſerm reich beflagglen Orte ein Salut von Völlerſchüſſen, der ſich des Abends um 7 Ühr lebhaft wiederholte, um den von der Arbeit Heimkehrenden ſchon auf weite Entfernung zu verkünden, was ge⸗ ſchehen war Im ganzen Orte ſah man allgemein frohe Geſichter, (mitunler auch ſehr traurige), die erkennen ließen, daß ſie ihre Freude daran hatten. daß endlich einmal die Gerechtigkeit geſiegt hat And Herr Bürgermeiſter Förſter von all den Schmähungen und Ver⸗ keumdungen, die er in ungerechter Weiſe über ſich ergehen laſſen mußte, durch gerichtliche Entſch idung erlöſt wurde. Hoffentlich wird Herr Förſter, der während ſeiner neunjährigen Amtstätigkeit flür das allgemeine Wohl und zum Segen der ganzen Gemeinde ge⸗ wirkt und durch Bildung von gemeinnützigen Unternehmungen dem Orte zum Aufblühen verholfen hat und dem wir daher ſehr viel Dank ſchuldig ſind, bald wieder, wie die größte Anzahl unſerer Bürger und wahlberechtigten Einwohner von Herzen ſchon lange ge⸗ wünſcht hat, an der Spitze unſerer Gemeinde ſtehen und für ihr Wachſen, Blühen und Gedeihen Sorge tragen. *Kleine Mitteilungen ans Baden. Der Ginbre cher in die ſſe in Engen wurde in der Perſon des 30jährigen Haus⸗ Auguſt Herbener von Randegg verha ftet. Herbener iſt zal wegen Diebſtahls vorbeſtraft. Er eugnet, iſt aber 3 Der geſtohlene Betrag(4000.) iſt noch nicht ge⸗ 7 funden.— der S Er wurde en und ſtarb Dienstag Nacht.— In Nie⸗ 0 gen ſind Maſern, Keuchhuſten und Lungen⸗ katarch ſo ſtark verbreitet, daß binnen 6 Wochen 19 Kinder ſtarben. Mehrere Eltern haben nicht nur 1 Kind, ſondern 2 oder 3 berloren. In 3 Familien ſind fämtliche Kinder geſtorben.— Der Bürgeraus⸗ chuß von Stockach beſchloß die Errichtung einer Gaswerks⸗ anbage, welche von der Bremer Firma Karl Franke erſtellt werden ſoll,— In Weihwang erhängte ſich in ſeiner Scheuer der 38 Jahre alte Landwirt und Stabhalter Jakob Müller.— Der 54 Jahre alte verheiralete Landwirt Wilh. Ringwald von Durlach hakle ſich eine Verletzung am Knie zugezogen, derſelben aber weiter keine Beachtung geſchenkt. Als ſi Filos herausc deveſchach bei Villi n.— Der am Montag in Freiburg aus Schloſſermeiſter Anton Heffner iſt am D nerlegen. H. hatte bereits früher ein⸗ ſuch unternommen. Er war noch vor nicht Irrenanſtalt untergebracht geweſen.— Vor nerin, die in einem Pforzheimer Reſtau⸗ „das Glück, in der ungariſchen Staatslotterie zinnen, Hilfreiche Hände waren natürlich 80 000 M. ſoll ſich, wie der„Landesztg.“ gen den Gewinn haben abhandeln laſſen. In forzheim beabſichtigt man eine Genoſſe nſchafts⸗ etgerei zu gründen. Diens⸗ ktaig ſein mal ei langer kurzem hatte rant in Stell Radium⸗Experimental⸗Vortrag. Wohl manchem Zeitungsleſer d in der letzten Zeit das Wort„Radium“ aufgefallen ſein, ohne daß er damit gewußt hätte, welche Bewandtnis es mit dieſem Wort hätte. Es iſt dies auch nicht zu verwundern, denn das Radium iſt berhältnismäßig ganz jungen Urſprungs und dient nur wiſſenſchaft⸗ lichen Zwecken. Es war deshalb nur mit Freuden zu begrüßen, daß Herr Scheffler⸗Thomas aus Dresden in ſeinem geſtrigen Eyperimentalvortrag im Caſinoſaale jedem ſich für Radium inter⸗ eſſierenden es erm„ſich mit dieſer Malerie näher bekannt zu machen. Eingangs ſeines Vortrages verbreitete ſich Herr Scheffler⸗ Thomas über die Geſchichte des Radiums. In dem böhmiſchen Erz⸗ jebirge, führle Redner aus, in Joachimsthal, wird neben anderen gen auch ein Uranpecherz gefunden, welches auf photographiſchen atten eine Lichtwirkung hervorbringt. Die von dem Erz ausgehen⸗ zen Strahlen und das ſelbſtändige Leuchten wird Radiumaktivität ge⸗ nannt und die eigentliche Ouelle und die Urſache dieſer Strahlen das Radium. Dieſes beſteht aus ganz winzigen Salzkörnern und es iſt nichts weiteres als ein Element, als ein Naturſtoff der Schöpfung. Erſt im Jahre 1898 wurde die Aufmerkſamkeit auf dieſes gelenkt und zwar durch den franzöſiſchen Chemiker Bucquerell und das Che⸗ milerehepaar Cuerre. Die Erforſchung des Radiums knüpft ſich an ie Entdeckung der Röntgenſtrahlen, wobei Bucquerell nur eine kehrung der Röntgenſtrahlen vornahm. In der weiteren Durch⸗ hung und Unterſuchung, beſonders der hier in Betracht kommenden kauberbindungen, fand Vucquerell in Madame Cuerre eine ſchätzens⸗ werte Mithilfe. Wie ſchwer die Radiumgewinnung iſt, geht am beſten daraus hervor, daß von mehreren Waggonladungen aus bachimstal nur wenige Dezigramm Radium gewonnen wurde. Wie el xeines Radium auf der ganzen Welt exiſtiert, iſt nicht genau geben, ausgeſchloſſen iſt aber, daß nicht mehr als 2 Gramm dieſes Stoffes vorhanden ſind als chemiſch reines Produkt. Die Schwierig⸗ der Ausbeute bedingt auch den ungeheueren hohen Preis, denn Gramm desſelben beſitzt einen Wert von 200—250 000 M. Die om Radium ausgehenden Strahlen ſind dreifacher Natur und unter⸗ den ſich auch ſehr weſentlich von einander, Während ein Strahl magnetiſchen Nordpol angezogen wird, wird der zwveite abge⸗ 1d der dritte bleibt vollſtändig unbeeinflußt, Die Strahlung ims iſt ſo ſtark, daß ſie bis zu 3 Zentimeter dicke Eiſen⸗ lrchdringt. Neben den Strahlen ſtrömt auch noch ein Gas 3, welches man Emanation nennt. Der Einfluß des Radiums ſden menſchlichen Körper iſt ſehr verſchieden. Während durch die rählung der Haut langwierige und bösartige Entzündungen enk⸗ ſtehen und bei l4tägigem Tragen des Radiums auf der Bruſt der eines jeden eintritt, ſo iſt es doch für die Mediziner von Bedeutung. Denn bei allen Wucherungen, Krebskrankheiten, s und Flechten iſt es ein äußerſt wirkſames und heilbares Mittel. e nun folgenden Experimente, welche im verdunkelten Saale vor⸗ ommen wurden, waren ſehr intereſſant. Die 25 Milligramm Ra⸗ m, welches der Vortragende beſitzt, erſtrahlte in ungefährer Größe Markſtückes in matthellem Lichte, ſo daß es im ganzen Saale ſichtbar war. Um ½10 Uhr war der Vortrag, zu dem ſich ige Damen eingefunden hatten und der verhältnismäßig gut wap, beendet. Neuheiten⸗Beri Um einer Verwechſelung von Medika⸗ en oder dem Zerſtören von Arzneigläſern vorzubeugen, führt Leopold Gräber in Karlsruhe nach einem ihm erdteilten uchsmuſter eine Univerſal⸗Hausap otheke aus, lche ſowohl als Wandſchrank, als auch zum Aufſtellen auf Möbel gebrauchen iſt. Vei praktiſcher Anordnung ſind die Gläſer ſtufen⸗ ſymetriſch übereinander aufgeſtellt, ſodaß ſich die Hälſe der⸗ en in den mit entſprechenden Ausſchnitten verſehenen Querleiſten legen. Auch läßt ein Inhaltsverzeichnis mit Gebrauchsanweiſung in welchen Fällen die einzelnen Sachen jeweils ge⸗ cht werden und dienen beſondere Fächer zur Aufnahme von menten ſowie von ſolchen Arzneien, die vom Arzt verſchrieben d aus der Apotheke bezogen werden.(Mitgeteilt von Pateut⸗ mwalt C. Kleyer, Karlsruhe, Baden.) leſte Hachrichten ung Telegramme. at-TCelegramme des„General-Hnzeigers“. Gſchweiler, 6. Okt. Ein Großfeuer in der Fabrik ei Altiengeſellſchaft für Drahtinduſtrie bernichtete lt. die Drahtſtiftfabril, die Reparaturwerkſtätte und einen ins. burg, 6. Okt. Heute fand in den Morgenſtunden ſcheidung im Orte laut wurde, erdröhnte von des Berges Höhen über kvirken; denn die ungeahnte Entwicklung, welche die deutſche Technik ſeit dem ſchaftlichen Zwecken ſtatt. Nach den letzten Beſchlüſſen der Peters⸗ burger Konferenz finden die Auffahrten nicht mehr eine Stunde vor Sonnenaufgang ſtatt, ſondern zur ſelben Zeit, wann die Morgen⸗ beobachtungen für den telegraphiſchen Wetterdienſt gemacht werden, in Deutſchland alſo um 8 Uhr..Z. Von den Nachtaufſtiegen konnte man abſehen, da die Regiſtrierinſtrumente jetzt durch geeignete Methoden gegen die Sonne geſchützt werden können. Durch die Be⸗ ſtimmung, daß die Aufſtiegszeiten mit dem Beobachtungstermin der Wetterkarten zuſammenfallen ſollen, iſt erreicht worden, daß die internationalen Ballonfahrten jetzt wirklich gleichzeitig vonſtatten gehen, ſo daß die Atmoſphäre über eine große Ausdehnung genau zur ſelben Zeit durchforſcht wird. In Straßburg werden ein Regiſtrierbckllon, ein bemannter Ballon und, wenn die Windverhält⸗ niſſe es geſtatten, mehrere kleinere Feſſelballons zum Aufſtieg ge⸗ langen. An der bemannten Fahrt wird ſich ein Mr. Field aus Indien beteiligen, der von der britiſchen Regierung nach Deutſchland geſandt wurde, um die Methoden der wiſſenſchaftlichen Luftſchiffahrt zu erlernen. Von der Reichsregierung wurde er zur näheren Infor⸗ mation an das hieſige metedrologiſche Inſtitut, bezw. Prof. Dr. Hergeſell verwieſen. Mr. Field hat den Auftrag, nach ſeiner Rückkehr in Indien einen äronautiſchen meteorologiſchen Dienſt ein⸗ zurichten. Auf dieſe Weiſe iſt die ſo wichtge Erforſchung der freien Atmoſphäre in der Nähe des Aequators endlich in die Wege geleitet. *Köln, 6. Oktober. Der bekannte Weltmeiſterſchaftsfahrer Rueth⸗Düſſeldorf, der dieſen Monat zum Militärdienſt einge⸗ zogen werden ſollte, hat ſich lt.„Frkft. Ztg.“ ſeiner Wehrpflicht entzogen und iſt mit ſeiner Frau nach Auſtralien ausgewandert. Berlin, 6. Okt. In der heutigen Sitzung des Bundes⸗ rats wurde, nachdem der Vorſitzende des Hinſcheidens des Regenten des Fürſtentums Lippe gedacht hatte, der Antrag des fürſtlich Schaumburgiſchen Miniſteriums, betr. die Thronfolge im Fürſten⸗ tum Lippe, ſowie die den gleichen Gegenſtand betreffende Eingabe des Grafen Erich zu Lippe⸗Bieſterfeld⸗Weißenfels den zuſtändigen Ausſchüſſen überwieſen. Berlin, 6. Okt. Der gemeldete Vergleich zwiſchen Prof. Delbrück und dem Oſtmarkenverein iſt dadurch zuſtande gekommen, daß Prof. Delbrück erklärte:„Unter Bezugnahme auf meinen Artikel im 109. Band der„Preußiſchen Jahrbücher“ wieder⸗ hole ich hiermit die bereits von Anfang an vor Gericht abgegebene Erklärung, daß ich nicht habe behaupten wollen, daß der Deutſche Oſtmarkenverein ſelbſt ein Spiona ge⸗ oder Denunzier⸗ ſyſtem eingerichtet oder veranlaßt hat, Wenn eine andere Auf⸗ faſſung meiner Ausführungen Platz gegriffen und die Mitglieder des Deutſchen Oſtmarkenvereins ſich dadurch beleidigt gefühlt haben, ſo ſtehe ich nicht an, darüber mein Bedauern auszudrücken.“ Dieſe Erklärung ſoll in den„Preußiſchen Jahrbüchern“ zum Abdruck ge⸗ langen. * Wildpark, 6. Okt. Die Kaiſerin und Prin⸗ zeſſin Victorig Luiſe trafen heute um 7 Uhr 30 Min. hier ein und begaben ſich nach dem Neuen Palais. Wien, 5. Okt. Die„Wiener Ztg.“ meldet: Der Kaiſer genehmigte die Wahl des ehemaligen italieniſchen Botſchafters Grafen Nigra, des Sanfkritprofeſſors an der Univerſität Utrecht Dr. Kern und des Profeſſors in der philoſophiſchen Fakultät der Univerſität Bonn Dr. Uſener zu Ehrenmitgliedern, ſowie der Univerſitäts⸗ profeſſoren Dr. Schrader und Adolf Wagner⸗Berlin, Dr. bon Heigel⸗München, Dr. Grö b er⸗Straßburg, Villari⸗ Florenz, Perrot⸗Paris, Moiſſeau⸗Paris, Dr. Ro ſen⸗ buſch⸗Heidelberg, Dr. Bütſchli⸗ Heidelberg, Dr. Oſtwald und Pfeffer⸗Leipzig und Neweomb⸗Valtimore zu korre⸗ ſpondierenden Mitgliedern der Akademie der Wiſſenſchaften. Petersburg, 6. Okt. Aus Reſcht meldet die „Nowoje Wremja“, in Teheran halte man die Stellung des erſten Miniſters infolge der Unzufriedenheit vornehmer Kreiſe für erſchüttert und die Rückkehr Atbek Aſams für möglich. 8 * Petersburg, 6. Okt. Nach amtlicher Meldung er⸗ krankten an Cholera in Baku vom 27. Sept. bis 3. Okt. 141 Perſonen; es ſtarben 61. In Saratow erkrankten in demſelben Zeitraume 18 Perſonen, von denen 5 Perſonen ſtar⸗ ben. Die Zahl der täglichen Erkrankungen in Saratow über⸗ ſteigt nicht 13. Newyhork, 6. Okt. Die internationale Friedens⸗ konferenz beſchloß[t.„Frkft. Ztg.“ die Frage der Verſöh⸗ nung Deutſchlands mit Frankreich einer Spezial⸗ kommiſſion zu überweiſen. 5 * Buenos Aires, 5. Okt. Die Uruguay gibt bekannt, daß alle Führer der Aufſtändiſchen, mit Ausnahme von Saravia, die von der Regierung vor⸗ geſchlagenen FTriedensbedingungen angenommen habe. Die Eröffnung der neuen techniſchen Hochſchule in Danzig. Danzig, 6. Sept. Der Kaiſer traf mit Gefolge von Rominten kommend um 11 Uhr hier ein. Zum Empfange waren anweſend General von Pleſſen, Generaladjutant von Mackenſon, Wirkl. Geheimrat von Lukanus, Feſtungs⸗ kommandant von Seydnitz⸗Karzbach und Polizeipräſi⸗ dent Weſſel. Der Kaiſer begab ſich zunächſt in Begleitung des Generaldajutanten zu Wagen, eskortiert von 2 Zügen Huſaren, nach der nahezu vollendeten im Renaiſſanceſtile er⸗ bauten Reichsbank, wo er von Landrat Eßdorf und Re⸗ gierungsrat Haßaſck ſowie dem leitenden Baumeiſter empfan⸗ gen wurde. Nach der Beſichtigung fuhr der Kaiſer zur Er⸗ öffnung der ktechniſchen Hochſchule. Auf der Feſtſtraße bildeten Truppen Spalier. Vor der Hochfchule erwies eine Kompagnie des Pionierbataillons Nr. 17 aus Thorn die mili⸗ täriſchen Ehrenbezeugungen. Unter der Porta empfingen den Kaiſer der Direktor, der Oberpräſident, die anweſenden Mi⸗ niſter und der Erbauer der Hochſchule, Profeſſor Carſten. Durch das blumengeſchmückte Treppenhaus wurde der Kaiſer zur Aula geführt. Nachdem der Choral„die Himmel rühmen“ erklungen war, nahm der Kaiſer unter dem Baldachin Auf⸗ ſtellung und verlas bedeckten Hauptes die Eröffnungs⸗ rede. Die Rede hatte folgenden Wortlaut: „Es gereicht mir zu hoher Befriedigung, heute eine neue Bildungsſtätte für die techniſche Wiſſenſchaft eröffnen zu können. Von der Erkenntnis durchdrungen daß bei dem Wettlauf der Nationen in der kulturellen Entwicklung der Technik ganz beſondere Aufgaben zu⸗ fallen und ihre Leiſtungen dem öffentlichen Wohle des Vaterlandes und der Aufrechterhaltung ſeiner Machtſtellung von größter Be⸗ deutung ſind, halte ich es für meine vornehmſte Landesherrliche Pflicht, für die Verbreitung und Vertiefung der techniſchen Wiſſenſchaften ein⸗ zutreten und auf eine Vermehrung der techniſchen Hochſchulen hinzu⸗ Begiun des Zeitalters der Eiſenbahn nach allen Richtungen un, wie bereits gemeldet eine Ballonfahrt au wiſſen⸗ erfahren hat, haben wir nicht zufälligen Entdeckungen und glücklichen Regierung von „Bengalig“ erhielt Befehl, Kreuzers„Terek“ nach dem Einfällen, ſondern ernſter Arbeit und dem auf dem feſten Boden der Wiſſenſchaft fußenden ſyſtematiſchen Unterricht an unſeren Hochſchulen zu berdanken. Die Mathematik und theoretiſche Naturwiſſenſchaft haben die Wege gewieſen, auf denen der Meunſch in Gottes allge⸗ waltige Werkſtätte der Natur immer tiefer einzudringen vermochte. Die angewandte Wiſſenſchaft hat dieſe Wege kühn beſchritten und iſt zu ſtaunenswerten Erfolgen gelangt. Den techniſchen 0 liegt es ob, die theoretiſchen und angewandten Wiſſenſe fruchtbarem Zuſammenwirken zu vereinigen und zwar in der 1 faſſendſten Vielſeitigkeit, die das auszeichnende Merkmal de Deutſchlands entſtandenen Typus dieſer Anſtalten bildet. Sie ſtellen in ihrer Eigenart eine wiſſenſchaftliche Univerſitas dar, die mit der alten Univerſttät umſomehr berglichen werden kann, als ein nicht Unbeträcht⸗ Iicher Teil des Lehrgebiets beiden Anſtalten gemeinſam iſt. Die Gleichwertigkeit und Ebenbürtigkeit derſelben habe ich mich bemüht, auch nach außen hin zum Ausdruck zu bringen, indem ich den kech⸗ niſchen Hochſchulen die gleiche hohe Stellung die die Univerſitekten ſeit langem behaupten, in meinem Lande eingeräumt und ihnen das Recht beigelegt habe, akademiſche Grade 8u verleih Dieſes Recht ſoll auch der neuen Hochſchule zuſtehen, welche auch im Uebrigen ihren älteren Schweſtern in allen Stücken gleichgeſtellt iſt. Eine beſondere Genugtuung iſt es mir geweſen, die neue Bildungsſtätte in dieſer alten ehrwürdigen erinnerungs⸗ reichen Stadt erſtehen zu laſſen und damit den meinem Herzen ſo naheſtehenden Oſtprovinzen, wie der Stadt Danzig einen neuen Beweis meiner landesväterlichen Fürſorge zu bringen. Auf einem Boden errichtet, den deutſche Tatkraft, deutſche Kultur erſchloſſen, ſoll die Anſtalt hier ſtehen und wirken als ein feſter Turm, von dem deutſche Wiſſenſchaft, deutſche Arbeit und deutſclir Geiſt ſich anregend, fördernd und befruchtend in die Lande ergieße, möge immer unſere Oſtmark nach Lagen und Naturverhältniſſen für eine indu⸗ ſtrielle Entwickelung weniger günſtigen Boden darbieten, als die haſten S anderen Landesteile. Durch techniſches Wiſſen verlangt ja vielfach gerade die Hochſchule zu ergänzen, was die Natur verſagt. So ſoll die Anſtalt mit dazu dienen, den Geiſt des induſtriellen Fortſchritts zu beleben und ſich mit Fragen zu beſchäftigen, die aus den beſonderen Verhältniſſen ihres heimatlichen Gebietes ſich ergeben. Daß aber die Anſtalt die an ſie geſtellte hohe Aufgabe zu löſen beſtrebt und im ſtande ſein wird, dafür bürgt uns die Tüchtigkeit ihrer Lehrkräfte und die Reich⸗ haltigkeit ihrer Lehrmittel. Möge die neue Hochſchule wachſen und gedeihen zum Ruhme der Wiſſenſchaft, zum Segen der alten preußiſchen Provinz und zum Heile des deutſchen Namens. Das walte Gott! Nachdem der Kaiſer geendigt hatte, wurden noch weflere Anſprachen vom Kultusminiſter Studt und dem neuen Rektor der Hochſchule Mangold gehalten. 15 Die Lippeſche Frage. Detmold, 6. Okt. Die Kommiſſion, der die geſtern bel dem Landtage eingebrachten Vorlagen überwieſen wurden, tagt heute wegen des hier herrſchenden Typhus in Lag e. Dort wird auch morgen Vormittag eine Plenarſitzung ſtattfinden. Der Aufſtand der Herero. Emden, 6. Okt. Im hieſigen Außenhafen kamen geſtern zwei große Eiſenbahnlaſtzüge mit Bahnſchwellen und Kleineiſenzeug für den Swakopmunder Bahnbau an. Das Material wird auf den hier liegenden großen Dampfer„Edi th Hehne“ berladen und nach Südweſtafrika gebracht. Die Kuanhama⸗Expedition Liſſabon, 5. Okt. Agence Havas meldet: Die 499 Mann ſtarke portugieſiſche Abteilung, die beim Uebergang über den Kunenefluß vom Feinde überraſcht wurde, beſtand aus 255 Europäern und 244 Eingeborenen. Von erſteren ſind 109, von letz⸗ teren 145 Mann tot oder verwundet. Die Abteilung beſtand aus zwef Zügen Kavallerie, vier Zügen eingeborener und drei Zügen europäiſcher Infanterie, ſowie einer Sektion Artillerie. Der Feind hatte während der Nacht einen Hinterhalt gelegt. Die Regierung beabſichtigt, eine Expedition von 5000 Mann zur Bekämpfung der Kuanhamas auszurüſten und die Beſatzungen und die Schiffs⸗ ſtation in Angola zu verſtärken. Chamberlain über die Reichskonferen Lon don, 6. Okt. Chamberlain hielt geſtern in Luton (Grafſchaft Bedford) vor einer zahlreichen Verſammlung eine Rede über ſeine Tarifvorſchlä ge und wiederholte die Argumente ſeiner früheren Reden. In Edinburgh ſei Balfour weiter gegangen als in Sheffield durch das Verſprechen, eine imperiale Kon⸗ ferenz einzuberufen; er hoffe aber, daß der Premierminiſter nicht nur die ſelbſtändigen Kolonien und Indien, ſondern auch die anderen Kronkolonien heranziehen werde. An Balfours ſonſt ſo trefflichem Plane gefalle ihm nur ein Punkt nicht, nämlich die Aeußerung, daß, wenn die Konferenz ſich geeinigt haben werde, Neu w ahlen nötig ſeien;(Aha! D..) vielmehr werde jedes Mitglied der Konferenz mit Recht erwarten, daß ein etwaiges Abkommen den geſetzgebenden Körperſchaften ſofort unterbreitet werde. Würde das nicht ge⸗ ſchehen, ſo würde die weitere Entwicklung auf Jahre hinaus auf⸗ gehalten werde. Der Krieg. Die Kämpfe vor Port Arthu * London, 6. Okt. Wie„Daily Telegraph“ aus Tſchifu vom 5. Okt. meldet, wird dort ein Bruchſtück eines Zettels in chineſiſcher Schrift mit der Unterſchrift General Stöſſels gezeigt, das beſagt, daß am 25. September vor Port Arthur Ruhe geherrſcht hatte. Die Japaner hätten nochmals Waffenſtillſtand zur Beerdigung der Toten verlangk; das Verlangen ſei jedoch abgelehnt worden. Nach anderen Be⸗ richlen hätten die Japaner am 24. und 25. Sept. wiederum verſucht, den Hohen Hügel zu ſtürmen, ſeien aber zurück⸗ geſchlagen worden. Auch ein Ausfall der Ruſſen ſei mit großen Verluſten zurückgewieſen worden. 8 ** Petersburg, 6. Okt. Die„Nowoje Wremja“ iſt ermächtigt, die Pariſer Meldung, der ruſſiſche Botſchafter in Peking verhandle mit dem Prinzen Tſching wegen des VBerkaufes der oſtchineſiſchen Bahn an China, als Erfin dung zu bezeichnen. London 5. Okt. Die„Daily Mail“ meldet unterm 4. ds. aus Las Palmas: Der Hamburg⸗Amerika⸗Dampfer zum Kohlen des ruſſtſchen 88 8 5 8 ruf ſiſ che Dam Norden zu fahren. Drei andere lten ſich mit bereit. 3 ee r * bvorm. Gebrüder Mannheim. 6, Oktob. Geueral⸗Anzeiger. 5, Zeiſe. Jolkswirtschaft. n. Mannheimer Produktenbörſe. Die weiteren Rückgänge der eiterſeits darauf zurückzuführen, daß man den amerikaniſchen Kurs⸗ träbereien nicht in vollem Umfange folgte, andererſeits darauf, daß di' Offerten von Rußland keine Preisreduktion erkennen laſſen. Die Nitierungen des hieſigen Kursblattes für ſämtliche Getreidearten ſind deher heute vollſtändig unverändert geblieben. Futterartikeln ſind witer rar bei behaupteten Preiſen. Geſchäft jedoch etwas ruhiger. Linöl erlitt eine weitere Preisreduktion von 0,50 Mark. Zement⸗Konvention. Die Vertreter einzelner Gruppen der deutſchen Zement⸗Induſtrie traten am Dienstag zu einer Beratung iber die Wiederherſtellung von Verbänden zuſammen. Anweſend Haren die Vertreter der ſüddeutſchen, der Stettiner, der oberſchle⸗ iſchen Gruppen und der Berliner Fabriken. Da jedoch die hanno⸗ ſerſche und die rheiniſch⸗weſtfäliſche Gruppe noch nicht anweſend Paren, wurde die Verſammlung nach mehrſtündigen Beratungen über ie Feſtſtellung der gegenſeitigen Abſatzgebiete, die jedoch zu keinem endgültigen Ergebnis führten, auf heute vertagt. Die heute fort⸗ geſetzten Verhandlungen zur Bildung eines Zement⸗Syndikats haben bisher noch kein greifbares Ergebnis gehabt, zumal die oberſchleſiſche Gruppe noch nicht vertreten war und erſt für morgen einen Vertreter Angemeldet hat. Die Hauptſchwierigkeit der Verhandlungen, für die eine drei⸗ bis viertägige Dauer in Ausſicht genommen wird, liegt in der Feſtſtellung der gegenſeitigen Abſatzgebiete. 4 Zur Lage der Werkzeugmaſchinenfabriken. Wie der Verein deutſcher Werkzeugmaſchinenfabriken über den Arbeitsmarkt im dritten Jahresviertel 1904 berichtet, war die Beſchäftigung in einer größeren Anzahl von Betrieben gut oder befriedigend und zum Teil beſſer als im vorhergegangenen Jahresviertel. Ein Teil der Be⸗ triebe hatte die gleiche Beſchäftigung wie im zweiten Vierteljahr 1904, und nur wenige Werke hatten eine Verſchlechterung zu verzeichnen. Mehrſach war der Eingang der Aufträge ungleichmäßig und der Be⸗ ſtand an ihnen noch immer unzulänglich. Vereinzelt wurde auch ein Nachlaſſen der Aufträge im September beobachtet, andere Fabriken haben dagegen noch eine volle Beſchäftigung für mehrere Monate. Die Preiſe ſind noch immer gedrückt und unzulänglich. Gegen die entſprechende Zeit des Vorjahrs zeigt ſich eine Beſſerung faſt allge⸗ mein. Die Löhne verfolgen ſchon ſeit einiger Zeit eine ſteigende Richtung, und hier und da haben Lohnerhöhungen ſtattgefunden. Im allgemeinen konnte man mit der regelmäßigen Arbeitszeit auskommen, ein auſehnlicher Teil der Fabriken mußte aber zeitweilig mit Ueber⸗ ſtunden arbeiten, weil die Aufträge meiſt mit kurzer Lieferfriſt erteilt werden. Gegen die Spirituszentrale planen die Spiritusintereſſenten der Deutſchen Tageszeitung zufolge unter der Führung Nordhauſens einen engeren Zuſammenſchluß. Der Bayeriſche Landwirtſchaftsrat und die Dreimarkſtücke. In ſeiner letzten Sitzung hat der Baheriſche Landwirtſchaftsrat in Sachen der Ausgabe von Dreimarkſtücken eine Reſolution angenommen, nach welcher ein in landwirtſchaftlichen Kreiſen beſtehendes Bedürfnis für Einführung von Dreimarkſtücken als Reichſilbermünzen weder an Stkelle des Fünfmarkſtückes noch auch neben den Zwei⸗ und Fünfmark⸗ ſtücken zu erkennen ſei, vielmehr iſt der Landwirtſchaftsrat der Anſicht, daß dem Bedarf an Silbermünzen durch die gegenwärtige Münz⸗ ſtückelung genügend entſprochen werde, ſobald den Fünfmarkſtücken eine handlichere Form gegeben wird. Akt.⸗Geſ. Immobilien⸗Verein Stuttgart. In 1903/04 erzielte die Geſellſchaft nach M. 22 138(M. 12 976) Abſchreibungen einen Reingewinn von M. 25871(M. 27 293), woraus 4½ pCt. Divi⸗ dende, wie in den Vorjahren, verteilt werden. Die Bilanz verzeichnet bei M. 400 000 Grundkapital M..86 Mill. Immobilien gegenüber M..51 Mill. Hypothekenlaſt. Papierfabrik Baienfurt(Württemberg). Die Gefellſchaft ver⸗ teilt für 1908/04 aus 240 682 M.(204 082.) Reingewinn eine Dibidende von 15 Proz.(wie i..) Die Rheiniſchen Stahlwerke in Meiderich laſſen ein großes Feineiſenwalzwerk nach amerikaniſchem Syſtem erbauen. Bom Verband rheiniſch⸗weſtfäliſcher Zementwerke in Bochum. Vorgeſtern wurde in Bochum nach langer, teilweiſe ſehr erregter Er⸗ örterung unter den verſammelten Vertretern rhein.⸗weſtf. Zement⸗ fahrfken eine Einigung über den neuen Verband erzielt, vorausgeſetzt, daß die nicht vertretenen Wicking⸗Werke zuſtimmen, und daß mit der hannoverſchen und ſüddeutſchen Gruppe eine Einigung erzielt wird. Freiſinger Aktienbrauerei, Freiſing. In 1903/04 erzielte die Geſellſchaft nach M. 11248(M. 10851) Abſchreſbungen einen Reingewinn von M. 36 754(M. 31 535), dies einſchl. M. 6819 (M. 4649) Vortrag. Als Dividende werden auf das Grundkapital von M. 308 000 5 Proz.(i. V. 4 Proz.) vorgeſchlagen. Nürnberger Terrain⸗Aktiengeſellſchaft in Liguidation. Die Ge⸗ ſellſchaft, die ſatzungsgemäß keine Dividende zahlt, bringt nunmehr die vierte Rückzahlung, und zwar in der Höhe bon 5 Proz. 50 M. dro Aktie, zur Auszahlung, nachdem bereits 60 Proz. des Aktien⸗ zapitals zur Rückzahlung gelangt ſind. Das urſprüngliche Aktien⸗ kapital betrug 2 200 000 M. Die Akt.⸗Geſ. Kurhaus Todtmovs und Salinen⸗Hotel Dürr⸗ heim beruft auf 24. d. Mts. eine außerordentliche Generalverſamm⸗ lung, welche die Ausgabe von M. 288 000 Stammaktien, teilweiſe zur Beſchaffung von Baumitteln, und die Ausgabe von M. 800 000 Stammprioritäts⸗Aktien zur Ablöſung der Hypothekenſchulden, ſowie die Erbauung eines neuen Kurhauſes in Todtmoos beſchließen ſoll. Die Geſellſchaft wurde im März v. J. mit M. 362 000 Grundkapital errichtet. Die Bilanz der Hörder Bergwerks⸗ und Hüttenvereins weiſt nach Abſchreihungen von 2,83 Millionen Mark(im Vorj. 2,60 Mill. Mark) einen Reingewinn von 2,81 Mill. Mark(1,51 Mill. Mark) aus. Zur Verteilung gelangt eine Dividende von 8 Proz.(4 Proz.) auf die Prioritätsaktien A. Vorgetragen werden 327 308 M.(382 751.) Wie die Direktion mitteilt, hat im verfloſſenen Geſchäftsjahre die am Schluß des letzten Geſchäftsberichtes erwähnte gute Beſchäftigung an⸗ gehalten, wenn auch ein großer Teil der Aufträge aus dem Ausland hereingeholt werden mußte. Sächſiſche Malzfabrik in Dresden⸗Plauen. Der Bericht für 1903/04 klagt weiter über ſtarkes Angebot und großen Preisdruck in der Malzbranche. Der Gewinn beziffert ſich auf 34003 M.(i. B18 bag.), die Abſchreibungen betragen 16 500 M.(i. B. 16 248 Aus dem Reſt werden 3 Proz.(i. V. O0 Proz. Dividende ver⸗ eilt. Der Aufſichtsrat der Mühlenbau⸗Anſtalt und Maſchinenfabrik Seck) in Dresden ſchlägt wieder 11 Proz. Dividende Berlin, 6. Oll. In der heutigen Sitzung des Aufſichtsrates der teldeutſchen Creditbank legte die Direktion den Ab⸗ ſchluß für das erſte Halbjahr vor. Das Reſultat zeigte recht be⸗ friedigende Ziffern und gute Fortentwicklung des Geſchäftes bei allen Nie derlaſſungen der Bank. günſtige Entwicklung fort. Konkurs. Auf Veranlaſſung des Gläubigerausſchuſſes wurde über das Vermögen der Zeugdruckerei Gebrüder Herling in Oden⸗ kirchen nunmehr die Konkurseröffnung beantragt. Die Aktivnäre der kanadiſchen Pacifiebahn hießen den Vericht der Direktion gut und genehmigten einſtimmig in einer beſonderen Sitzung die Ausgabe neuer gewöhnlicher Kapitalsaktien in Höhe von 25½ Mill. Doll., die nach Bedürfnis allmählich ausgegeben werden ſollen. Die Geſellſchaft befindet ſich in den beſten Verhältniſſen. Sächſiſche Webſtuhlfabrik in Chemnitz(Schönherr). Nach Ab⸗ ſchreibungen von 102 078 M.(98 582.) verbleibt laut Rechen⸗ ſchaftsbericht pro 1908/04 ein verteilbarer Reingewinn von 529 788 Mark(456 034.) Die Dividende beträgt 12 Proz.(11 Proz.) Vorgetragen werden 25 202 M.(18 169.) N. Daſpicher Mühlenwerke, Aktiengeſellſchaft in Daſpich b. Die⸗ denhofen. Nach Abzug der Unkoſten, Zinſen ete, und nach M. 31 635 für Abſchreibungen, ferner M. 388 Zuweiſung an den Reſervefonds ſchließt das Unternehmen das Geſchäftsjthr 1903/04 mit einem Reingewinn von 6325 M. ab. Bei einem Aktienkapital von 333 000 Mark belaufen ſich die Verbindlichkeiten der Geſellſchaft auf M. 548 690, denen an Warenvorräte M. 227 980, an Debitoren M. 259 421 und an Kaſſa M. 882 gegenüberſtehen. Spaniſche Anleihe. Nach einer Madrider Meldung der„Zeit“ wird den Kortes in allernächſter Zeit eine Kreditvorlage über 800 Millionen Peſetas zur Wiederherſtellung der Flotte zugehen. Die wegen der Anleihebegebung mit einer franzöſiſch⸗deutſchen Banken⸗ gruppe geführten Verhandlungen ſollen zu einer grundſätzlichen Einigung geführt haben. Die neuen Schiffe würden im Auslande, auch Deutſchland, gebaut werden. Telegramme. Steaua Romana,.⸗G. für Petroleuminduſtrie, gelangte die Bilanz zur Vorlage, welche nach Verwendung von 8 885 640,50 Lei zu Abſchreibungen und Reſerveſtellungen aus der im vorigen Jahre vorgenommenen Rekonſtruktion eſnen Jahtes⸗ gewinn von 3 449 538,11 Lei aufweiſt. Es wurde beſchloſſen, der auf den 12. Nov. nach Bukareſt einzuberufenden Generalverſamm⸗ lung vorzuſchlagen, von dem Gewinn 1944 154,08 Lei zu weiteren Abſchreibungen und Reſerbeſtellungen zu benutzen und auf das Aktienkapital von 17 Mill. Lei eine Dividende von 8 Proz. zu verteilen. Kursblatt der Mannheimer Produktenbörſe vom 6. Oktober. „ rumäniſcher—.———.— „ norddeutſcher ——.— Ruſſ. Meteor in Faß—.——20.70 „ amerik.—.— dto. Wagg.—.—19.70 Gerſte, hierl. 17.——17.25 dto. Eif.. „ Pfälzer 17.——17.50[ Ruſſ. gewöhnl.in Faß—.—19.80 „ ungariſche—.——..— dto. Wagg.—.——18.80 FFutter—.—11.80 dto. Ciſt.—.——15.— Gerſte rum. Brau .—[Rohſprit, verſteuert—— 189.— Hafer, bad. 14.50—15.—7oOer Sprit—.—70.— „ruſſiſcher 14.60—15.60 9o0er do. unverſt.—.——54.50 „norddeutſcher——— Hafer, württb. Alp—.— „ amerik, weißer———. Weizenmehl 00 0 1 2 11 4 29.25 27.25 25.25 24.25 23.25 21.25 Roggenmehl Nr. 0) 22.25 1) 19.75. Getreide unverändert. DOeſterreichiſches Petroleum notiert bis auf Weiteres: in Ciſternen Mk. 15.70, in Faß(Barrels) Mk. 19.50 per 100 kg netto verzollt ab hieſigem Lager. Mannheimer Eſſektenbörſe vom 6. Oktober.(Offizieller Bericht.) An der heutigen Börſe machte ſich mehrfach Nachfrage geltend für Verſicherungsaktien. Bad. Aſſekuranz geſucht zu 910., Mann⸗ heimer zu 512 M. und Oberrheiniſche zu 405 M. Ferner gefragt: Rhein. Kreditbank⸗Aktien zu 189,30 Proz., Pfälz. Maxbahn⸗Aſtien zu 144,75 Proz., Heilbronner Straßenbahn⸗Aktien zu 67,50 Proz. Von Induſtrie⸗Aktien waren höher: Verein Deutſcher Oelfabriken 128., Hüttenheimer Spinnerei⸗Aktien 104., Maſchinenfabrik Badenia 198 G. und Portland⸗Zementwerke Heidelberg, die zum Kurſe von 128 Proz. gehandelt wurden. Obligaſonen. 4½ Bad..⸗GB. f. Rhſchiff. u. Seetransvort 102.— G 44½% Bad. Anilin⸗u. Sodaf. 105.50 45% Kleinſein, Heidlbg. M. 101.— 0 5% Bülrgl. Brauhaus, Bonn 99.50 B 1½% Speyerer Bauhaus Akt.⸗Geſ. in Spener 101.80 G 4½0½% Oberrh. Elektrizität—.—bz 4½j% Pfälz. Chamotte u. er.⸗G. Eiſenb. 101.— G Pfandbriefe. 4% Rhein. Hyp.⸗B.unk. 1902 100.60 b: ½„„„ alte M. 99.70 b: 3%„„„ unk.1904 96.70 b. 3½„„ Kommunal 98.— b: Städte⸗AAulehen. 34½% Freiburg i. B. 99.15 b⸗ 9% Karlsruhe v. J. 1896 992.10 b 3½% Lahr v. J. 1909 98.509 4% Ludwigshafen v. 1900 101.4 h; 3½% Ludwighafen 100.50 K Waldhof bei Pernau in 1„ 99—5 Lioland 101.25 G 3* 98.—%% Herrenmühle Gen 4% Mannh. Oblig. 1901 101.70/4½erhann.e Dampf⸗ „ 1800 109.50 bꝛ] ſchleppſchiffab rts⸗Geſ. 102.30 bz „ 1885 99.— 6% ½ Mannh. Lagerhaus⸗ 91½ 5 1895 90 Geſellſchaft 102. G 3%„„ 1808 99.25 4% Speyerer Ziegelwerke 102.95 G 3%%0 1904 49.25 54½% Südd. Drahtinduſtr. 3˙½% Mirmaſenſer 8 Induſtrie⸗Obligation. 44½%% Akl.⸗Geſ. f. Seilindu⸗ Waldhof⸗Mannheim 101.25 G 4½ Verein chem. Fabriken 103.— G ſtrie rückz. 105 00, Zellſtofffabr Waldhof 104.70 G 100.— C Auch im laufenden Halbjahr dauert die *Berlkin, 6. Oktbr. In der heutigen Aufſichtsratsſitzung der Weizen bierländ. 18.50—.— Maisamer. Mired 12.50—19.75 „Rheingauer—.-—„Donau 19.50—12.80 „ norddeutſcher 18.50——.—„La Plata 19.50—1240 „„ puff. Azima 18.75—19 50 Kohlreps, d. Ueuuer22 „ Ulka 18.50—19.—[ Wicken—.——1450 „ Theodoſta—.——29.25 Fleeſamendeutſch. J 128.— 132.— „ Saxonska 19.——19.50 75„ II 110.——.— Taganrog 18.50—19.75 75 neuerpPfälzer———1———, „ bumäniſcher 18.75—19 25„Luzerne 1115 „ am. Winter——„Provene. 120.——.— „ Manitoba!—.——.—„ Eſparſette 34.——36.— „ Walla Walla—.———.— Leinöl mit Faß—.—83 50 „ Kanſas———„ bei Waggon—.——388.— „Auſtralier—.———.— Rübzt in Faß—.—32.50 „ La Plata 18.50—19.25„ bei Waggon—.——52.— Kernen 18.50——.— Am. Petroleum Faß Roggen, pfälz.—.——14.70 fr. mit 20¾ Tara——.— „neuer.————[Am. Petrol. Maag.—.——20.60 „ kuſſiſcher 14.75—15.— Am. Peirol. in Eiſt. b. 100konettoverzollt.—16.80 34%, Bad.St⸗Obl. f 90 85 3⁴ 5 4 bad. St⸗A. 01, Bad. Zuckerf. Wagh. 4½90% uß..⸗G. Zell“ off!. 2 Spicharz Aktien deutſcher und ausläudiſcher Trausport⸗Anſtalte Nordd. Lloyd Aklien. Brief Geld —.— 124.5 Banken Badiſche Bank Cred. u. Depb., Zbckr. Brief Ge. Br. Schroedl., Hdelab.——— „Schwartz, Speyer—.— 1380. Gewbk. Speyer 50% E—.— 180.—] Nitter, Schwe. 28.——. Oberrhein. Bank—.— 68.—]„ S. Meltz, Spever 110.——1 Pfäl'. Bank—.— 1038.5„ore, 8 112——. Pfälz, Hyp.⸗Bank—— 195.5„Werger, Morms 108——.— Uf. Sp.⸗u. Cdb. Land.—.— 134 Forms, Br. v. Oertge—.— 114.— Rhein. Creditbank. 139.30/ Uflz. Preßß. u. Spfbr.—.— 185.— Rhein. Hyp.⸗Bank—.— 105.— Trausport Südd. Bank—.— 105.5% u. Berſicherung. Giſenbahnen..⸗G. Röſch. Seekr..— 85.— wätz dudmiasbahn—.— 292.00 auntd. Jamen.— 57.— 8 5 8 Daus „Marbahn——%“ Bd. Rück⸗ u. Mitverſ. 210.— 205.— 5 Nordhahn—.— 17.— Aſſecurran;—.— 910.— Heilbr. Straßenbahn 80 67.50 Continental Verſ—.— 430.— —.— 12.— Chem. Induſtrie. .⸗G..chem. Induſtr.—.—.— Mannh. Verſſcherung Iberrh. Verſ.⸗Geſ.—.— 405.— Var,Anillu. Sodafbr.—.— 463.—] Pürtt. Transp.⸗Verſ.—.— 600.— Chen Fah Goldenbg.—.— 160.—] Induſtrie. Rerein cem. Fabriken—.— 304.50J(.⸗G. f. Seilinduſtr.—.— 97.— Betein D. Oelfabriken—.— 128.—Dingler'ſche Mſchfſbr.—.——.— Wſt..⸗W. Stamm 264.——.—[Cmaillirfbr. Kirrweil.—.——.— „„ Vorzug—.— 106.—Fmialllw. Maikammer 98.——.— Ettlinger Spinnerei 97.——.— eien Hüttenh. Spinnerei—.— 104.— Bad. Brauerei 181.— 130.— Binger Aktienbierbr. 50.——.— Durl. Hof vm. Higen—.— 248.— Eichbaum⸗Brauerei 162.— Flefbr. Rühl, Worms—.— 102.— Ganters Br., Freiburg—.— 110.— Kleinlein, Heidelberg—.— Farksr. Maſchinenban—.— 245.— Näbmfbr. Haid u. Neu Koſth. Cell.⸗u. Papierf. Nannh. Gum. u. As9. Maſchfbr. Badenia Oggersl. Spinnerei Pfälz. Näh. u. Fahr. F. —.—224.— —.—127— —.— 88.— — 168.— 95.— 94.50 Homb. Meſſerſchmitt 78.75 77.25 Portl.⸗Cement Heidlb.—.— 128.— Ludwigsha Brauerei—.——.—Verein Freib. Ziegelw.—.— 142.80 Mannh. Aktienbr. 152.— 148.—-„ Speyr.„ 57.— 55.50 Pfalzbr. Geiſel Mohr 68.——.—Zellſtofff. Waldhof—.— 260.— Brauerei Sinner—.— 285.—Zuckerſ. Waghäuſel —.— 106.50 Frankfurter Effektenbörſe. (Pribattelegramm des General⸗Anzeigers.) W. Frankfurt, 6. Okt. Das lebhafte Geſchäft ha etwas nachgelaſſen. Die Tendenz blieb bei Beginn der Börſe ungleichmäßig. Banken gaben auf Wiener ſchwache Notierung etwas nach. Beſonders öſterreichiſche Werte ſchwach auf Reali⸗ ſationen. Mitteldeutſche Kreditbank auf den Geſchäfksbericht feſt; ebenſo deutſche Effekten⸗ und Handelsbank höher. Deutſch⸗ Aſiatiſche Bank erſtmals notiert: 140,10. Bahnen verhältnis⸗ mäßig ruhig. Lombarden ſchwächer, ebenſo Schiffahrksaktien abgeſchwächt. Die Aufwärtsbewegung für Gelſenkirchen hielt auch heute an. Dies wird auf die Rückkäufe erſter Banken zurückgeführt. Auch Bochumer lagen feſt. Uebrige Montanwerte gut behauptet. In inländiſchen Fonds waren die Umſätze gering; ebenſo waren auch ausländiſche wenig beachtet. Mexi⸗ kaner zeigten weitere feſte Haltung. 5proz. Tamaulipaß feſt. Weitere Belebung für Induſtriewerte war bemerkbar, beſonders für Scheideanſtalten, welche 12 Proz. gegen geſtern gewannen. Chemiſche Werte, beſonders Höchſt lebhaft und höher. Die Unternehmungsluſt für dieſe Werte war heute gut bemerkbar. Im weiteren Verlauf Geſchäft ruhig, erſt gegen Schluß wieder lebhaft. Banken und Montanwerte, beſonders Gelſenkirchen und Harpener ſehr feſt. Bank Ottomann auf Paris geſteigert, Schluß feſt. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. Schluß⸗Rurſe. Reichsbank⸗Diskon 4 Prozent. Wechſel. 9 5. 6. 55 5. 6. Amſlerdam kurz 169.05 169.—Parfs kurz 81.05 81.05 Belo ien„ 81.— 80 983 Schweiz. Plätze„ 81— 80.975 Italten„ 81.— 81.086 Wien 85.116 85.125 London 1 20.880 20.885 Napoleonsd'or 16.20 16.20 58 ang—.——.— Staatspapiere. A. Deutſche. 5. 6 5 6. 3½ DOſch. Reichsanl 101.50 101.85 4¼ Oeſt. Silberr. 100.65 100.%/ 101.88 101.85 ½„ Papierr 100 60—— 89.90 90—3 Portg. Serie II 6190 101.70 101.553 i 62.80 101.35 101.85 4 Ruſſen von 1880 2 85 92.60 89.90 89 85ruſſ. Staatsr. 1894 N 99 85 4 ſpan. ausl. Rente 88.— 100 20 4 Türken v. 1908 87.80 100.201 Türken Lit. B. 104.604 Türken unif. 100. 10 Ungar. Goldrente 89.90„ Kronenrente 103.70 5 Ag. i. Gold⸗A. 1887 104.60 4 1 unifizirte 2 3 1„* 1* 3.* ½% Pr.Staats⸗Anl. *5 1** M. 100.10 100,10 104.70 100.10 89 80 108.60 104 60 31ʃ3 1„ 00 3˙½% Bayern 5 77 3* 17* 4 bayer..⸗B.⸗A. 4 Heis⸗ 1899 3 Gr. Heſſ. St. A. von 1896 87.60 Sachſen 88.90 4 Mh. St⸗A. 1899 100.80 „Ausländiſche. Hoer Griechen—.— 5 italien. Rente— 108 90 4 Oeſterr. Goldr. 101.90 101.95 Aktien induſtrieller Unternehmungen. 10.40 106.50 Parkakt. Zweibr. 121.50 121.50 127.20 12775 Gichbaum Mannh. 161.40 161 50 465.— 464.— Mh. Akt.⸗Brauerei 147.— 147.— 259 75 59.90 Seilinduſtrie Wolff 97.50 98.— 411.— 415 50 Weltz z. S. Speyer 110.— 110,50 495.— 497.75 Walzmühle Ludw. 161.50 162,50 301.— 305—Fahrradw. Kleyer 281.89 28190 Chem Werke Albert 253— 251— Dürrkopp 457.— 453.50 ecumul.⸗F. Hagen 232.50 232—Maſch. Arm. Klein 98.— 98.— Ace. Böſe, Berlin 65.90 64.5 Maſchinf. Gritzner 220.— 220.— Allg. Elek.⸗Geſellſch 227.40 227.40]Schnellprf. Frkthl. 182.25 182.50 Schuckert 121.70 120.80 Oelfabrik⸗Aktien 128.— 128.— Lahmeyer 117 40 116.—Zellſtoff Waldhof 260.— 260.— Allg..⸗G. Stemens 163— 162 27 Cementf. Karlſtadt 111.90 112 Lederw. St. Ingbert———. Friedrichsb. Bergb. 00 50 109.70 101 10 101.101 MaſchinenfBadenia 19,290 192.75 exikaner äuß. 101.80—.— 87.60 88 90 101 20 5 inn. 2 2 4½ Chineſen 1808 90.10 5 Bulgaren Verzinsl. Loſe, 3 Oeſt. Loſe v. 1860 155 50 155.50 3 Türkiſche Loſe 180.80 180.20 —.— Heidelb Cementw. Anilin⸗Aktien Ch. Fbr. Griesheim öchſter Farbwerk Ver. Kunſtſeide Verein chem. Fabrik Marienburg.⸗Mlw.—.——. Lupwyh.⸗Bexbacher 232 50 232.50 bfälz. Maxbahn 344.85 145.— do. Nordbahn 137.— 187.— Südd. Elſenb.⸗Geſ. 130 80 13070 Hamburger Packet 117.— 116— 105.25 105.40 Deſt.⸗Ung. Staatsb. 140 40 140 20 Oeſlerr. Nordweſtb.—— 5 Lit. B. 107.5) 107.50 Gotthardbahn—.——.— Jura⸗Simplon Schweiz. Centralb. Schweiz. Nordoſtb. Ital. Mittelmeerb, 91 „Meridtonalbahn Oeſterr. Süd⸗Lomb. 28.— 17.90 Baltim. Ohio Weneral⸗Anzeiger. Mannheim, 6. Oktober. Bergwerks⸗Aktten. Bochumer 214 25 213 80Hibernia—— Buderus 109 99 109 60 Weſterr. Alkali⸗A. 266 50 264 50 Concordia 307.50 209.— Oberſchl. Eiſenakt. 109.10 109 50 Gelſenkirchner 229.— 281 80[Ver. Königs⸗Laurg 254.— 253.55 Harpener 218 50 218 50J Deutſch. Luxemb. V. 97.30 97.4) Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligatſonen. 40% Frk. Hyv.⸗Pfdb. 100.80 100.80 3½ Pr.Pfdbr.⸗Bk.⸗ 40ſ% F. R. B. Pfobr.05 100.10 100.10 Kleinb. b. 04 96.10 96.10 4%„„ 19ſ10 101.60 101.60 3½ Pr.Nfdbr.⸗Bk.⸗ 40% Pf. Hyp. Pfdb. 101.— 101.—] Hyp.⸗Pfd.⸗Kom.⸗ %„„„ 99.30 98.30 Obl. unkündb. 12 99.70 99.70 31½%e% Pr. Bod.⸗Fr. 95.— 95.— ſoh Rhein, Weſtf. 4% Pf. B. Pr.⸗Obl. 102.— 101.90.⸗C.⸗B. 1910 101.50 101.50 54½ Pf. B. Pr.⸗O. 99 50 99.35 4% Ctr. Bd. Pfd.r 90 101.28 101.10 %% 9th. H. B. Pfb. 02 100.50 100.60 4% 05 1907 101.50 101.50 uUnk. 09 102.80 102.30 4%„„„ 1912 102.75 109.75 4%„ Pfdbr..01 ;i alte 96.70 96.70 unk. 10 102.70 102.70 8½„„ 1904 86.70 96.76% 4%„ Pfdbr..08 WVVETT unk. 12 103.20 103.20 81/ ih..⸗B..O.— 98.—3½„Pfdbr..86 30/, Sttsgar. Ft.Eiſ. 7190—.— 89 u. 94 95.— 95.10 40% Pr. Pfdb.unk. 09 101.50 101.51½„ Pfd. 95/)6 95.— 95.10 4%„ 12 102 50 102.50 4%„ Com.⸗Lbl. 14 107.77 102.7 v. 0 1,unk 10 104.— 104.— 35—¹„ 12 100.— 100.— 30 17 Com.⸗Obl. 3%„„„ 14 100.— 100.—.87, unk.91 99.— 99.— i„„ es dööc 95.50 3)„Com.⸗Obl. 3 Vꝗtt v. 96006 99.— 99.— Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. Dentſche Reichsbk. 154.25 154,25 Oeſt. Länderbank 117.80 116 50 Badiſche Bank 124.80 124.90]„Kredit⸗Anſtalt 213 50 212— Berliner Bank 89.— 88.40 Pfälziſche Bank 103.50 103 20 Berl. Handels⸗Geſ. 16180 161 50 Pfälz. Hyp.⸗Bank 196.— 106— 142.60 14¼1 189,20 189 45 198.60 198,60 146— 145,0 105,50 105.50 142.80 141.90 107.80 108 40 116.990 11685 Darmſtädte; Bank Deutſche Bank 229.—- 228 60 Diskonto⸗Commd. 194.80 193 60 Deutſche Gen.⸗Bk.—.——. Dresdener Bank 1586 25 155 90 Franlſ. Hyp.⸗Bank 207.— 207.50 Frkf. Hyp.⸗Creditv. 153.— 153.— Nationalbazk 125.— 134.80 Oberrhein. Baunk 99 47 99 20] Geſellſchaft Oeſterr.⸗Ung. Bank 118.90 118 20 Preuß. Hypothekb. 8 Privat⸗Diskont 3¼ Prozent. Frankfurt a.., 6. Oktober. Kreditaktien 212.40, Staats⸗ bahn 140.20 Lombarden 18—, Egypter—.—. 4% ung. Goldrente 100 50, Gotthardbahn 180—. Disconto⸗Commandit 194—, Laura 254 25, Gelſenkirchen 23110 Darmſtädter 14 10, Handelsgeſellſchaft 10150. Dresdener Bank 156—. Deutſche Bank 228.70 Bochumer 14 20 Northern—.—. Tendenz: feſt. Nachbörſe. Kreditaktien 212 70, Staatsbahn 140.20, Lombarden 17.90, Disconto⸗Commandit 193.80. Berliner Effektenbörſe. (Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) FV. Berlin, 6. Sept. Die Börſe eröffnete uneinheitlich. Schwächeres Wien drückte auf Kreditaktien. Auch waren Banken elwas ſchwächer. Montanwerte teilweiſe feſt. Bochumer 1 Proz. zher. Der jüngſte Bericht der Ironage wirkte anregend durch die Meldung, daß das weitere Vertrauen zur allgemeinen Lage ſt ſei. Auch Kohlenaktien beſſer gefragt. Weitere Steigerung Rhein. Kreditbank Rhein. Hyp. B. M. Schaaffh. Bankver. Südd. Bank Mhm. Wiener Bankver. D. Effeften⸗Bank Bank Ottomane Mannheimer Verſ.⸗ 515.— 515.— 119.40 119.50 8 4 — Gelſenkirchener: bis 231,25. Fonds behauptet. Ruſſen elwas feſter. Bahnen ſchwerfällig. Lübeck⸗Büchener nach Schwankungen beſſer: 181,50 nach 170,50. Kanada gut ge⸗ halten. Schiffahrtsaktien ruhig. Später ſehr ſtill. Nur Gel⸗ ſenkirchener weiter ſteigend bis zu 232,50. Bahnen ungleich⸗ mäßig. Tägliches Geld 4 Proz. Montanaktien weiter feſt. In dritter Börſenſtunde feſt. Von Induſtriewerten des Kaſſa⸗ marktes Eiſen⸗ und Kohlenaktien feſt. Schalker Gruben 13½ Proz. höher zuſammenhängend mit der Steigerung in Gelſen⸗ kirchener. Zuckerwerte gefragt. Desgl. chemiſche Werte höher. Elektrizitätsaktien ſchwächer. Berlin, 6. Oltober. Schlußcourſe. NRuſſennoten 216.25 216.25 Berg⸗Märk. Bank 169.— 1625 Ruſſ. Anl. 1902——.10 br. Hyp.⸗Act.⸗BV.—.—— 3½% Reichsanl. 101.80 101.90 D. Grundſchuld⸗B.—.——.— ſ% Nieichsanleihe 80.80 80.8. Dynamit Truſt 183.25 181.90 „Bd. Sl.⸗Obl. 00 100.— 100 00 Vochumer 213 70 213 50 5 Bad. St.⸗A. 104.40 104.6, Confoftdation 447 449,50 9% Bayern 100.10 100.10] Dortmunder Union 83 50 88J0 ſächſ. Rente 88.30 88.70 Felſenkirchener 229.50 283 20 ſen 104 60 14.60 Harpener 218.— 218 10 87.50 87.50 Stbernia„„ —.— 104.89 Laurahütte 25.50 252 70 155.50 155,.50 Purm⸗Nevier 154.— 158.— 180.10 18.70 Bhönir 165.— 164 80 —.——.—Schalk, G. u. H⸗V. 546.50.— ——— Gett. bicht u. Kraff 128.40 123 70 S 140.20 140.20 Jgeſterr Alkaltw. 264.50 408 20 18.— 18—Aſchersleben Al. W. 168— 168.— 136.90 184.70 Steinz. Fried richsf. 265.— 26— —.——.—[Tonwaren Wiesloch 155,.— 155— 212 70 212.50 Hanſa Dampfſchiff. 140.— 141 20 101.60 161 60 Wolltämmereſ⸗Ak. 16½60 65 2 142.50 149 04 Pfor. Rh. 2W. BCr. 101.0 10120 üſche Bankak. 229.10 228 60] Mannh.⸗Rh. Tr.———.— e. Comm. Aktten 194.50 193.50 cannengießer 162 50 163— 156 10 155.9901 Hörder Bergw. 14%50 147.70 resdener Bank Privat⸗Diskont 3¼%,. Berlin, 6. Oktober.(Telegr.) Nachbörſc. 213.10 213 29 Lombarden 140.25 140.50] Diskonto Komm. Pariſer Börſe. arts, 6. Oktober. Anfangskurſe. 18.— 18.— 194.10 19837 86.45 86.65 Bankdisk. 30% Londoner Effektenbörſe. London, 6. Okt.(Telegr.) Anfangskurſe der Efettend ee. eittt 97.80 98.— Türk. Looſe 129.50——- er 104.— 108.95[ Oitoman 589— 590 155 2 87.20 87.69[Mio Tinto 1442 1445 . 88 88.— Nio Tinto 57 750 991ſ%. 98¼ Southern Pak. 59⸗/ 605% 90 90% Chicago Milbp. 170%— 1/½ 88 U% 881i6% Denver Pref. 8885 103¼ 103 Atchtſon Pref. 103½% 103½½ 47% Loutsv. Nash. 181% 1841„ 68½% 63˙%8 Unton Pak. Tend.: feſt. Debeers Chartered Goldftels Randmine 106 10605 Berliner Produktenbörſe. Fj33jjCC 8 weitere Steigerung der Flußfrachten hat heute den Eindruck der flauen Amerikapreiſe etwas abgeſchwächt, ſo daßß Weizen zwar matter aber doch nur unerheblich niedriger war. Roggen auf ſchlechten Mehlabſatz träge; Hafer und Mais ebenſo. Rüböl Die ruhig. Spiritus ungehandelt. Wetter: Regen. Berlin, 6 Oktbr.(Telegramm.)(Produktenbörſe.) Preiſe in Mark pro 100 kg., frei Berlin netto Kaſſe. 5. 6 5. 6. Weizen per Oktbr. 176.30 173.50 Mais per Oktbr. 119.50 119.75 „ Dezbr. 189.-180.—„ Dezbr. 119.75 119.75 „ Mai 186.25 185.50„ Mai—.——.— Roggen per Oktbr. 138.— J38.25] Rüböl per Oktbr. 44.30 44.3 „ Dezbr. 142 25 141.75„ Dezbr. 44.80 44.60 „ Mai 147.— 146.—„ Mai 45.60 45.40 Hafer per Oktbr. 187.50 187.—Spiritus 7oer loeo———.— „ Dezbr. 138,50 138.— Weizenmehl 24.— 24.— „ Mai 141.— 140.75 Roggenmehl 18.40 18.30 Peſt, 6. Oktober.(Telegramm.) Getreidomarkt. 5. 6. Weizen per Okt. 10 08 10 99 flau 10 10 10 11 träge „„ Avril 1051 10 52 10 Roggen per Okt,. 73“ 738 flau 7142 743 ſtelig 5„ April 784 7 85 7 85 786 Hafer per Okt. 674 6 75 kaum ſtetig 67 676 ruhig „ͤ 716 717 718 41 Mais per Olt. 0 00 00, feſt 0 0⁰ 0˙0⁰ ſtetig „ e 7 2⁵5 725⁵ 725 725 „„ 788 739 Kohlraps ver Aug. 1150 116 matt 1140 11 50 matt Cheater, Runſt und Wiffenſchaft. Die Alhambra. Im ſpaniſchen Senat verlangte Graf Va⸗ kencia ſofortige Arbeiten, um den drohenden Ruin der Alhambra zu verhindern. * Weingartner über moderne Bühnenausſtattung. Auf eine Rundfrage des„Berliner Lokal⸗Angeigers“ über den Werk der modernen Bühnenausſtattung hat Felix Weingartner folgende ſehr verſtändige, auch für unſer Theater recht aktuelle Antwort gegeben: „Das Publikum gibt ſich gern dem ſchönen Schein hin. Einzelne Perſonen, die gern nörgeln, bilden vielleicht Ausnahmen, aber ſie kommen der Maſſe gegenüber nicht in Betracht. Darum iſt das dekoratibe Element für die Aufnahme eines dramatiſchen Kunſt⸗ werks von größter Wichtigkeit. Seine Hauptaufgabe iſt nach meiner Meinung aber nicht, abſolut naturgetreu oder ſtreng hiſtoriſch tren zu ſein, ſondern diejenige Stimmung zu erzeugen, die das Publikum empfänglich macht, ſeine Genußfähigkeit erhöht und es ihm ermöglicht, ſich dem Eindruck des Kunſtwerkes ohne äußerliche Störungen hin⸗ zugeben. Zu ſolchen äußerlichen Störungen rechne ich die über⸗ tyiebene Ausſtattung. Uebertrieben iſt ſie, ſobald ſie anſtatt dem Kunſtwerk zu dienen, Selbſtzweck wird und dadurch mit dem Stil des Kunſtwerks nicht mehr harmoniert. Dieſer muß ſtets die Hauptſache bleiben und alles übrige ihm untergeordnes ſein.„Ver⸗ ſchiedene Werke müſſen daher von gänzlich verſchiedenen Geſichts⸗ punkten aus inſzeniert und ausgeſtattet werden. Wagner iſt ohne ſzeniſches Beiwerk nicht zu geben, Shakeſpeare dagegen ſehr. wohl. Schiller iſt ohne ein gewiſſes Pathos unmöglich, ein Konverſations⸗ ſtück mit dieſem Pathos geſprochen, greulüch, noch greulicher aller⸗ dings ein Schillerſches Drama im Ton des Konverſationsſtückes, was auch ſchon verſucht worden iſt. Retuſchen mögen dort angebracht ſein, wo die Unvollkommenheit früherer Hilfsmittel die Meiſter in deutlich erſichtlicher Weiſe verhindert hat, ihre Abſichten voll zum Ausdruck zu bringen. Doch iſt auch da äußerſtes Feingefühl und größte Vorſicht geboten, weil es zu leicht iſt, über das Ziel zu ſchießen. Die Möglichkeit, die Technik zu vervollkommnen, iſt unbe⸗ grenzt. Vieles zu Wagners Lebzeiten Problematiſche iſt heute gelöſt, z. B. das Schwimmen der Rheintöchter, die Holländer⸗Schiffe in den diesjährigen Münchener Feſtaufführungen. Die Frage iſt viel wichtiger, ob ſolche bühnentechniſche Kunſtleiſtungen auch immer gerade dort am Platze ſind, wo man ſie anwendet. Die Pracht z.., mit der man an einigen Orten„Zauberflöte“,„Oberon! oder gar Lortzings harmloſe„Undine“ ausgeſtattet hat, wirkt auf Texb und Muſik dieſer Opern nur erdrückend, keineswegs aber fördernd. Hier wäre Einfachheit, Naivetät und ſchlichte Poeſie geboten. Was endlich die Frage betrifft, ob ein zukünftiger Wagner⸗Stil zu Kürzungen greifen werde, ſo glaube ich, dieſe Frage verneinen zu es diesmal kein Wagnerſtil, ſondern, müſſen. Wenigſtens wird ganz ſwenige Fälle ausgenommen, eine Verballhornung ſein. Zum Stil der Wagnerſchen Werke gehört ihre Breite, ihre Langatmigkeit und damit ihre Länge. Nicht Kürzungen können da helfen. Eine von Hauſe aus gedrängtere Faſſung wäre vielleicht möglich geweſen; aber die hätte Wagner ſelbſt ſchon im Entwurf vornehmen müſſſen. Gott ſchütze ihn in alle Zukunft vor Bearbeitern!“ Sport. * Fußball. Am Sonntag, den., finden auf dem Exerzierplatz die erſten Verbands⸗Wettſpiele um die Meiſterſchaft für Süddeutſch⸗ land ſtatt. Die Spiele werden ſehr intereſſant, da ſchon im erſten Treffen ſich gut trainierte Mannſchaften gegenüberſtehen. Das Automobil⸗Rennen um den Vanderbilt⸗Pokal, das am Samstag in Amerika zur Entſcheidung gelangt, hat, bevor es noch ausgetragen wurde. einen ööbtlichen Unfall gezeitigt. Einer der Fahrer eines amerikaniſchen Toledo⸗Wagens im Vanderbilt⸗Pokal⸗ Rennen, Rigbh, iſt geſtern bei einer Verſuchsfahrt durch plötzliches Umſchlagen ſeines Wagens getötet worden. Zerichtszeitung. 8Manunheim, 5. Okt.(Schwurgericht.) ö Landgerichtsrat Dr. Schick. Beiſitzende Richter: Landgerichtsräte Dr. Strauß und Müller TI. 6. Fall. Ju der nämlichen Nacht, in der das im vorigen Fall abgeurteilte unglückſelige Ereignis ſich begab, ſpielte ſich in Heidel⸗ berg ſein Streithandel ab, der ebenfalls einem Menſchen das Leben koſtete. Hier wie dort war die letzte Urſache der Alkohol. Vier junge Männer haben ſich wegen dieſer verhängnisvollen Rauferei zu berantworten: der 30 Jahre alte Maurer Johann Sohn aus Feuden⸗ wurde(§ 227.⸗St.⸗G.⸗B.) ds. Is. gegen 1 Uhr entſtand zwiſ geſchlagen haben. BVerantwortlich für Politik: Chefredakteur Dr. Paul Harms, für Lokales, Provinziales u. Gerichtszeitung: Richard Schönfelder 4 Vorſitzender: Durchfall betf ſeiner Bierreiſe kennen gelernt. Grupp und Dambacher ogen ſich darauf in die Wirtſchaft„zum Reichsadler“ zurück, um nach kirzer Zeit mit Heinrich Wagner und Leible wieder herauszutreten. Von den beiden Parteien kannte Keiner Einen von der Gegenpartei mit Ausnahme Hanſelmanns und Wagners, die einmal neben einaider gearbeitet hatten. Wagner trat auf Hanſelmann zu, der ihm uyz erzählte, was vorgegangen war. Wagner exwiderte, er ſolle hoch keinen Streit machen, hier wie dort ſeien die Leute betrunken. In dieſem Augenblick erhielt er von Sohn einen Stockhieb über den Kopf und darauf einen Stich in die linke Bruſtſeite. Gleichzeitig giig's auch bei den anderen los, doch wurde bei dieſen nur mit Stöken geſchlagen. Schlickſupp und Baumgartner ſollen ebenfalls auf Wagier Sohn beſtreitet, daß er den tötlichen Stich fühite⸗ Er habe allerdings mit dem Meſſer zugeſchlagen, könne Wagner aber höchſtens am Kopf oder einen Stock getroffen haben. Er glaube, daß Schlickſupp den Stich geführt habe. Dieſer habe ſich auch nach der Rauferei geäußert, er habe einen geſtupft(geſtochen) und als er hörte, daß Baumgartner verhaftet ſei, geäußert:„Jetzt wird's reckt, da häng' ich mich heut' Nacht auf. Schlickſupp ſtellt in Abrede, übet⸗ haupt ein Meſſer gebraucht zu haben. Die Aeußerung mit dent „Stupfen“ habe er nicht getan, daß er ſich aufhängen wolle, habe er geſagt, aber dabei den Gedanken im Kopfe gewälzt, daß er nun ſchon zum dritten Male gezogen, abermals nicht dazu kommen ſollte, ſeiner Militärpflicht zu genügen. Unmittelbar, nachdem er übrigenz die Abſicht geäußert hatte, daß er ſich aufhängen wolle, kamen Schutz⸗ leute und führten ihn ab. Der verwundete Wagner, ein 22 Jahre alter braver Menſch, iſt am 2. Sept. im Akad. Krankenhaus an ſep! tiſcher Bauchfellentzündung geſtorben. Sohn und Schlickſupp ſind wegen Körperverletzung häufig vorbeſtraft, Sohn zweimal wegen Ge⸗ brauchs des Meſſers. Nur Hanſelmann iſt noch nicht vorbeſtraft. N Die Geſchworenen erklärten ſämtliche Angeklagten ſchuldig, gegen den § 227 verſtoßen zu haben und bejahten die Frage der mildernden, imſtände. Darnach wurden verurteilt: Sohn(Vert.: Rechtsanwalt Dr. Nauen, zu 1½ Jahren, Schlickſupp(Vert.: Rechtsanwalt Dr. Gentil), Baumgartner und Hanſelmann(Vert.: Rechtsanwalt Dr. Köhler) zu je 3 Monaten Gefängnis.— BC. Bonndorf, 5. Okt. In der Prozeßſache Emma Kohler gegen Stadtpfarrer Ihringer wurde vom Verteidiger des letz⸗ teren Berufung eingelegt. Die Angelegenheit kommt alſo nun beim Landgericht Waldshut zur endgiltigen Entſcheidung. Stuttgart, 5. Okt. Unter großem Andrang des Publikums begann heute vormittag im Schwurgericht die Hauptverhandlung gegen die Malersehefrau Roſa Bauer, gebürtig aus Aſperg,.⸗A. Ludwigsburg, und ihren Ehemann Rudolf Bauer, Maler, ge⸗ bürtig aus Stuttgart, wegen Entführung und Kindesunterſchiebung. Es handelt ſich hier um die lange Zeit rätſelhaft gebliebene Ent⸗ führung eines kleinen Kindes auf dem Charlottenplatz in Stuftgart, die fr. Z. die Gemüter in nicht geringem Maß erregte, bis es ſchließ⸗ lich— faſt durch Zufall— gelang, die heutigen Angeklagten als Täter zu ermitteln.— Aus der Vernehmung der angeklagten Fraun ging hervor, daß Frau Bauer am 18. Juni zwiſchen 11 und 12 Uhr auf den Charlottenplatz in Stuttgart kam und dort auf eine Bank ſich ſetzte, wo bereits eine ältere Frau(Abele) mit einem kleinen, vier Monate alten Kind ſaß. Die Angeklagte fragte, ob ſie das Kind nicht auch ein wenig auf den Schoß nehmen dürfe, ſie ſei eine großß Kinderfreundin. Sie nahm dann das Kind, küßte und liebkoſte es 1 94 Stunden lang und bat dann, als Frau Abele ſagte, ſie müſſe jetzt“! fort und dem Kind einen Schoppen geben, ſie ſolle doch das Kind ihr da laſſen und den Schoppen holen. Als Frau Abele, die auf dieſe Bitte einging, mit dem Schoppen wieder kam, war die Angeklagte mit ſamt dem Kind verſchwunden. Sie ging dann mit dem Kind direkt auf den Bahnhof, fuhr nach Ludwigsburg und ſuchte dort das Kind in Koſt unterzubringen. Eine Frau Kienzle nahm das Kind mehrere Wochen auf, bekam aber kein Koſtgeld. Dann kamn das Kind nach Degerloch, wo Bauer arbeitete und wo auch die Ange⸗ klagte, einige Tage in der Spitzenpapierfabrik arbeitete. Von dork aus berbrachte die Angeklagte das Kind zu ihren Eltern nach Zuffen⸗ hauſen. Im April 1908 wurde die ſeitherige Ehe des Angeklagten Bauer geſchieden; die Hochzeit mit der Angeklagten fand dann am 21. Nob. 1908 ſtatt. Den Entſchluß zu dem Kindsraub will dis Bauer erſt in dem Augenblick gefaßt haben, als ihr das Kind von der Frau Abele überlaſſen worden ſei. Sie beſtreitet, den Kinds⸗ raub deshalb geplant zu haben, um durch ein lebendes Kind ein Stimulationsmittel gehabt zu haben, durch das ſie ihren Mann zur Eingehung der Ehe hätte veranlaſſen können. Erſt am 11. Juni 1904 wurde das Kind ſeinen rechtmäßigen Eltern wieder zurückge⸗ geben, nachdem beide Angeklagten nicht mehr in der Lage waren, es ernähren zu können. Aus der Verhandlung geht ferner hervor, daß die Frau Bauer das Kind nur deshalb geſtohlen, um ihrem Manne gegenüber behaupten zu können, daß es ſein Kind ſei, während die Frau tatſächlich nur eine Frühgeburt gehabt und ihr Kind kurz darauf geſtorben war. Das Urteil wird erſt morgen geſprochen. Geſchäftliches; 4 In der Domſchenke, P 2, 4/5 nehmen mit dem heutigen Abend die ſich großer Beliebtheit erfreuenden Donnerstag⸗Abendkonzerte wieder ihren Anfang. Da dieſe Konzerte ſtets gut frequentiert waren, ſo zweifeln wir nicht daran, daß dasſelbe auch dieſes Jahr wieder der Fall ſein wird, zumal Herr Reſtaurateur Jean Loos hochfeines Lagerbier aus der Brauerei Sinner⸗Grünwinkel zum Ausſchank bringt. 5 : für Feuilleton und Kunſt: Fritz Kayſer, für Volkswirtſchaft und den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apfel, für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Frouz Kircher. Druck und Verlag der Pr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei. G. m. b..: Ernſt Müller. —— Malztropon Wirksamstes Kraftpulver Erhäktüch in Apoth. u. Drog, à N..—, M..40, ff..50. 3349 FÄKFERDrrrrrrrn 1 Juwelier, 1, 3 R. Rosenhain, Faradeplatz-. Trauringe ohne Lötfuge— ſedem Gewicht. Magen⸗Ceiden Darm⸗Leiden Bel wird den, Latte Lasder Fleichsuch) Haler-Kakdo Ent⸗ gart, 3 ließ⸗ als Frau Uhr Bank inen, Kind General⸗Anzeiger. Date 1904. Oct. 19. in der Zeit vom 17. Oetober 1904 bis 15. Mai 1905 English Aflvanced. Journalism, the power& free- dom of the press. The rise and fall of nations and the causes thereof. The Stage and its effett for good and evil. Sports and Amusements in diffe- rent couutries. The Kaiser from an English admirers point of view The luxury of railway travelling dere and abroad. Mödern and Aneieut Art. Inventions and inventors of the past 0 Years. Mannheim as a commereial eity. Modern edueation for the elasses & masses. Restoration of the Heidelberg castle. Religion and State. Wit and humour in England& Germany. Bismarck& his period. Colonisation, itssuccess& fallure. Food, eooking& drink in ya⸗ rious lands. The police, their power& how they use it. TPrade competition audäts effeet on the individual& nation. Schiller and Goethe. Relative cost of living in North & South Germany. Courtship& marriage in Eng- laud& Germany. The Navy and its task. The Nile(with limelight illu- strations). Life in Darkest Africa. Musie& musical instruments. The plays of Shakespeare. The beantiful Highlands of Scotland. The wandering children of Ro- many. N To be announced later. Die Karten sind übertragbar und können für jeden Vortrag an beliebigen Abenden benutzt wWerden. J. ed Ke nperientia doeeet. unter dem Protectorat des anglischen Consuls Herrn Dr. paul Lad MANNHEIM * E, 1(Clanken) Französisch 1 Italienisch über folgende Themata Francais bours Supérleur. 90 taliano Date 1 55 Elementary. Sours Elementaire. 1904 Oet. 17. „ 24. Febr. 6. 118 1 275 März 6. 20. Life in Darkest Afriea. Sports Gamusements in different countries. The Kalser from an Euglish addmirers point of view. The luxury of railway travelling here& abroad. Modern& Ancient Art. Inventions& inventors of the Dast 50 years. Mannheim as a commereial eity. Modern educaion for the elasses & masses. 5 KRestoration of the Heidelberg Cästle. Religion& State. Wit& humour in Eugland& Germany. Bismarek& his period. Colonisation, itssuccess& failure. Food, cooking& drink in va⸗ rious conntries. The police, their power& how they use it. Trade competition& its efleet on the individual& nation. Schillexr& Goethe. Relative eost of living in North & South Germapy. Courtship& marriage in Eng⸗ land& Germany The Navy& its task. The Nile(with limelight illu⸗ strations). Journalism, the power& free⸗ dom ot the press. Uusie& Musical iustruments. The plays of Shakespeare. The beautiful Highlands of Seotland. The wandering children of Ro- many. The rise& fall of nations& „ 24. l⸗ Febr. 7. 0 8 März 7. 5. 14. Al La France au 16 ième siecle. Situation et avenir de la France. Les décorations frangaises et la legion'honneur. La Tunisie et le Bey de Tunis. La culture de la vigne en France Deéfense maritime de la France. Napolèon comme homme. Goethe en France. 'avenir et la puissance des Etats-Unis. La Tour'Auvergne. Les chemin de fer, leur inven- teur. Klopstock, eitoyen frangals. Millet grand peintre frangais, La Vie à St. Syr, école militaire. La guerre est-elle utile? Louise Michel et la Commune. Waterloo. Raffet peintre de soldats. 'opèra de Paris. Richard Wagner et la France. Pétrarque et Laure, Sarah Bernhardt. d Annunzio poéte. George Sand et Alfred de Musset. Pasteur patriote. Victor Hugo. Waldeck Rousseau. Courage russe et courage frangais Leon XIII et Pie X. J. J. Rousseau et Mme, de Warens. Oct. 20. La décorabion frangaise et la legion Chonneur. La Punisie et le Bey de Tunis. La culture de la vigne en France. Defepse maritime de la France. Napoteon comme homme. Goethe en France. 'avenir et la puissance des Etats-Unis. 8. La Jour'Auvergne. 16. 23. 1. 305 April 6. 1 195 6 Mai 4. 1 Les chemins de fer, leur inyen- teur. Klopstock, eitoyen frangais. Millet graud peintre frangais, La Vie à St. Syr, 6c0 le militalre. La guerre est-elle utile? „Louise Michel et la Commune. Materloo. Kafket peintre de soldats. 'Opera de Paris. Kichard Wagner et la France. Psétraque et Laure. Sarah Bernhardt. 'Annunzio poéte. George Sand et Alfred de Musset Pasteur patriote, Victor Kugo. Waldeck Rousseau. Coufäge xusse et courage frangaise 2 JLia Franeesau 16 jieme siéele. Situation et avenir de la France. Di Dante e delle sue opere. Nel reguo dell' armonia. Roma eterna. Nord e Sud. In Riviera. Lo studio delle lingne mo-⸗ derne. Germania e Italia. La eittà dei Dogi. N Natale. Nella Republica delle lettere Intorno aà Petrarca. IL Arte del dire. Di quaà e di la delle Alpi. Ricordi di Palcoscenico. Medaglioni'artisti. Profili letterari. Feminismo. Del Romanzo il Italia. Attraverso il Giardino d' Europa. Goethe e l' Italia. Fatalita delle cose. Dei piu grandi poeti inglesi Heine. Vecchi e unovi poeti. Usi e costumi nei popoli. latini. Leggi soelali. Cose'altri tempi. Problemi unovi. Ricordi lontani. the causes thereof. The Stage& its effect for good & evil. To be announced later. KHarten in MHeften mit je 30 Stück zu Mark 30.— 20.— .50 7 77 77 1 17 77 58 sind im Bureau P 25 1 a 2003³⁰ Tageskarten. 5 — 57 gültig tür 1 Herrn oder 2 Damen. 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Nr. 2 05. bruch Aktlengeſellſchaft“ in Rheinau wurde heute ein⸗ getragen: Richard Högg, Chemiker in Gernsheim iſt zum Mitgliede des Vorſtandes beſtellt. Die 0 des Ferdinand Röller iſt erloſchen. 4638 Mannheim, 3. Oktober 1904. roßh. Amtsgericht J. Handelsxregiſter. Zum Handelsregiſter Abt. B, Baund,.⸗Z. 28, Firma: „Unionwerke Aktiengeſell⸗ ſchaft Fabriken für Brau⸗ ereieinrichtungen vorm. Heinrich Stockheim, vorm Otto Fromme, vorm. Hein⸗ rich Gehrke& Comp.“ in Mannheim wurde heute einge⸗ tragen: 4634 Heimich Rabenſtein in Mann heim iſt als Prokuriſt beſtellt und berechtigt, in Gemeinſchaft mit einem Vorſtands nitgliede die Geſellſchaft zu vertreten und die Firnia zu zeichnen. Maunbeim, 5. Okt. 1904. Großh. Amtsgericht I. Handelsregiſter. Zum Handelsregiſter Abt. B, Bb. IV,.,Z. 30, Firma„The⸗ reſlienhaus Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Manuheim wurde heute ein⸗ getragen: 4628 Darch den Beſchluß der Geſell⸗ ſchafter vom 22. September 1904 iſt die Geſellſchaft aufgelöst. Die Geſellſchaft wird durch zwei Lquidatoren vertreten. Die bisherigen Geſchäftsführer ſind Liquidatoren. Mannheim, 4. Oktober 1904. Großh. Amtsgericht J. Handelsregiſter. Zum Handelsregiſter Abt., Baud.,.⸗Z. 2, Frma„Rhei⸗ niſche Schuckert Geſell⸗ ſchaft für elektriſche In⸗ duſtrie Aktiengeſellſchaft in Maunheim,“ wurde heute eingetragen: 4627 Oskar Bühring, Ingenieur in Mannheim iſt zum Mitgliede des Vorſtandes beſtellt. Mannheim, 4. Oktober 1904. Groſßh. Auntsgericht I. Handelsregiſter. Zum Haudelsregiſter Abt. B, Baud V,.⸗Z. 30 wurde heute eingetragen: Firma„Rheiniſche Textil⸗ induſtrie Geſellſchaft mit beſchränkte: Haftung, Maunheim“. Gegenſtand des Unternehmens iſt: die Herſtellung und der Ver⸗ trieb von appretierten Geweben ſowie von ſämtlichen hierzu ge⸗ hörigen oder in das Fach ein⸗ ſchlagenden Nebenartikeln. Das Stammkapital beträgt 20,500 Mk. 4681 Geſchäftsführer ſind: Karl Berg, Kaufmann, Mannheim, Alfred Juſt, Kaufmann, Mann⸗ heim, Berthold Lehmann, Kauf⸗ mann, Mannheim. Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung. Ber Geſellſchaftsvertrag iſt am 22, Juli 1904 und 4. Oklober 1904 feſtgeſtellt. Jeder der drei Geſchäftsführer iſt für ſich allein berechtigt, die Geſellſchaft zu ver⸗ treten und die Firma zu zeichnen. Die Dauer der Geſellſchaſt iſt auf zehn Jahre ſeſlgeſetzt. Maunheim, 5. Oktbr. 1904. Großh. Amtsgericht J. Vereinsregiſter. Zum Vereinsregiſter, Band 1, .⸗3.86, Lawn⸗Tennis⸗Club Mannheim in Mannheim wurde heute eingetragen: 0 Dr Richard Ladenburg, Baukier in Manubeim, wurde als Vor⸗ ſtand(I. Vorſitzender), Carl Weingart, Kaufmann in Mann⸗ helm, als Vorſtandsſtellvertreter (11 Vorſitzender) wiedergewählt. Maunheim, 5. Oktober 1904. 2. der chemiſchen Fa⸗ brik Rhenama in Rheinau, 3. der Firma Kunheim & Ce. in Rheinan, der Rheguſchen Gummi⸗ und Cellu⸗ loidfabrikinRyeinau um Genehſmigung zur Ableitung der Fabrik⸗Abwaſſer in den Rhein betr. No. 116704. Der Aktiengeſell⸗ ſchaſt für Anilim abrikation in Berlin, der chemiſchen Fabrik Rhenuania in Räeinau, der Firma Kunheim& Co. in Rheinau ſo⸗ wie der Rheiniſchen Gumme und Celluloidfäbrik in Rheingu iſt mit vollzugsreifem Beſcheid des Be⸗ urksradßs Mannheim vom 23. Juli 1904 die Genehmigung zur Koleitung der Fabrikabwaſſer in den Rhein erteſlt worden. Mannheim, 39. Septbr. 1904. Großh. Bzirksamt: Dr. A. Jung. Konkursverfahren. Nr. 8510. Das Konkursver⸗ fahren über das Vermögen der Sophie Weilmann geb. Bär in Maunheim wurde nigch Ab⸗ haltung des Schlußtermins und Vornahme der Schlußverteilung durch heutigen Gerichtsbeſchluß aufgehoben. 4626 Mannheim, 3. Oktober 1904. Der Gerichts chreiber Großh. Amtsgerichts II.: Mohr. Koußkursverfahren. Nr. 8092. In dem Konkurs⸗ verfahren über das Vermögen des Fabrikanten Guſtav Hermaun Spalding, zuletzt wohnhaſt in Maunheim, iſ in Folge eines von dem Gemeinſchuldner ge⸗ machten Vorſchlags zu einem Zwangsvergleiche Vergleichs⸗ termin auf: Montag, 31. Oktober 1904, vormittags 11 Uhr vor dem Großh. Ammtsgerichte hier II. Stock, Zimmer No. 2 andetauat. 4629 Der Vergleichsvorſchlag und die Erklarung des Gläubiger⸗ gusſchuſſes 5 auf der Gerichts⸗ ſchreiberei— III. Stock Zimmer Nr. 12— zur Einſicht der Be⸗ teiligten niedergelegt. Maunherm, den 5. Okt. 1904. Der Gerichtsſchreiper Gr. Amtsgerichis 3. Mohr.“ Bekauntmachung. Verkaufvon Altmaterial. Das Altmaterial, zirka: 7000 kg Baudagen, 7000„ Gußeiſen, 150„ Stahlguß, 1000„ altes Eiſen, 3000„ Drehſpähne(Stahl), 150„ 5(Rotguß), 280„ Kupferdraht, welches im Straßenbahndepot 15 Panorama lagert, ſoll im Wege des öffentlichen Augebots zum Verkauf gelangeu. Dle Be⸗ ſichtigung des Materlals kann jederzeit während der ublichen Geſchäftsſtunden erfolgen. Die diesbezüglichen Bedingun⸗ gen ſind beiTunterzeichnetem Aumte, Zimmer Nr. 15, exhältlich. Angebote ſind verſchloſſen und mit eülſprechender Aufſchrift ver⸗ ſehen, bis ſpäteſtens 15. Orto⸗ ber Ifds. Is., vorm. 10 uhr, einzureichen, woſelbſt die Eröff⸗ nung derſelben in Gegenwart etwa erſchienener Bieter erfolgt. Manuuheim, 30. Sept. 1904. Städt. Edchenabnge Loewit.—.— bapta⸗ ord neueste hervorragende Haarpflegemittel Birkenwasser Eau Phllotrix Rauschs-Haarwasser Captol, davol Brennesselwasser gegen Schuppen Phllodermine Eau Dermophilo Eau de Uuinen Honey-Water zum Entfetten der Haare Vegetal-Violettes Bay Rnum und diverse Andere. Feine deutsch u. französtsche Toilettenseifen Prima Familienseifen per Pfd. von 70 Pfg. an in grösster Auswähl, feinste Puder's Fettnuder unt Sehminken für Theater, deutsch, franz. und engl. Parfumes in allen Preislagen. Emil. Schröder 4. 4632 Großh. Amtsgericht I. W 3, 15. ——83— 2 krankheit in der Gemeinde Feu⸗ deuheim iſt erloſchen. Manuheim, 3. Oktober 1904. Groß. delle Jpangs⸗Herſeigrrung Freitah, 7. Okiober 1904. nachmittags 2 uhr werde ich im Pfandlokal Q 4, 5 hier 18224 Möhel aller Art, 1 Partie neue Juſtallattoyswaren und Montir⸗ artikel, Lüſtre. 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Otlober l.., vormiftags 10 uhr werde ich am Pfandorte mit Zuſammenkunft am Kreuz⸗ punkt Langſtraße— 6. Quer⸗ ſtraße gegen bagre Zahlung im Vollſtreckungswege öffent⸗ lich verſteigern: 2 Fobel⸗ bäuke, Sägen, Zimmergeſchirr, Handkarren, Bauhütten, Brennbolz, Vorte, Zimmer⸗ böcke, 1 Aufzugmaſchine. 1 Hebmaſchine, Flaſchen⸗ züge, Winden, Aufzugſeil, 1 Bohrmaſchine und noch ver⸗ ſchledenes andere. Die Verſteigerung findet beſtimme, ſtatt. ferner 2 Uhr im Pfändlokal g 4, 5 vier 80 Gerüüſtſtangen, 40 Gerüſt⸗ dielen und Möbel aller Art Mannheim, 6. Okt 1904 18217 Krug, Gerichtsvollz. Zwangsberſteigerung. Freitag, 7. Oktober 1904, nachin ttags 2 uhr werde ich in Mannheim im Pfandlokale gegen bare Zah⸗ lung im Vollſtreckungswege öſſentlich verſteigern: Möbel aller Art und Sonſtiges. 16228 Mannheim, 6. Okt. 1904. Zimmer, Gerichtsvollzleher. Große Verſteigerung 0 4, 17. Aſm Freitag Ottober nachmiftags 2½ Uhr, ver⸗ Neen n e erſteigerungs⸗ lokäle: 118816 2 ſchöne VBüfett“, 2 pohſt. Velten, 2 Dipaus,! Diwan Hit 4& Fauteuils,! Vücher⸗ ſchrank, 3 Kanapees, fche tiſche iuft Marmorplatte, Nacht⸗ tiſche, 1 Ausziehtiſch, 1 Tru⸗ meaux, 1 Küchenbüſert, Küchenſchraut, 1 Eisſa rank, Tiſhe, Stühle, 1 Wige mit Gewicht, 1 große Lampe, ilder, Spiegel, 1 ſchwarzer Spitz rhund, 1 Partie heſſ. Herrenkleider und Stiefel und anderes ſehr. M. Arnold, Auktionalor, .3, II, Teleph. 2285. . utt Hund(Gor) weiß, brauner Kopf, Hals⸗ band. Abzuliefern an Düball, Eilguthalle, Bahn of. 18221 114. Jahrgang. Donnerstag, 6. Oktober 1004. Handelsregiſter. Hekauntmachung. Bekanntmachung. Enzian- Summich's echte Zum Handelsregiſter Abt. B, Das Geſuch Den Rotlauf unter II f Kt .3 ꝛc, Frua„Chemiſche 85 für ae den Schweinen in B 2 a Z6X 5— Fa riken Gerusheim⸗Heu⸗ tion in Beclin, r. 117 de Nollaul⸗ ranntwein. Bonbons in Verbindung mit russischem Knöterich. Bestes Mittel gegen Husten und Heiserkeit u. aller- seits bekannt. 20097 Drogerie z. 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Das Konzert des Orgelvirtuoſen Franz Lange an⸗ Kaſino⸗Saal muß wegen des Künſtlers verlegt werden. licht. 80000%/819 Die Karten bleiben gültig. Hinladung. Eu. Niakoniſſeuverein Mamhrin. Am Freitag, den 14. Oktober, nachm. 5 Uhr ſoll im Diakoniſſenhauſe F 7, 27/29 dahier eine Außerordeutliche General⸗Verſammlung ſtattfinden, zu der wir unſere verehrlichen Mitglieder er⸗ gebenſt einladen. 22031 Tagesordnung: Verkauf von Gelände in Rappenau. BDer Vorstand. (Alt⸗) Katholiſche Kirchengemeinde Maunheim. Bekanntmachung. Sonntag, den 9. l. Mts., vormittags 11 Uhr findet in der Fakriſtei der Schloffkirche eine Kirchengemeinde⸗Verſammlung ſtatt. 52033 35⁴7 Tagesordnung: Neuwahl des aus 6 Mitgliedern beſtehenden Kirchen⸗ vorſtandes. Wir laden hierzu die großjährigen, männlichen, im Beſitze der bürgerlichen Ehrenrechte befindlichen Gemeinde⸗ mitglieder ein mit der Bitte um zahlreiche Beteiligung. Mannheim, den 2. Oktober 1904. Der Kirchenvorſtand: C. Eekhard, Vorſitzender. 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