Badiſche Volkszeitung. Abonnement: i6 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich; durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ der Stadt Mannheim und Amgebung. Unabhängige Tageszeitung. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗ Abreſſe: „Journal Maunheim“ 5 Telephon⸗Nummern: 7—5 aufſchlag M..42 pro Quartal. 2 2 2 8 ö N Eing 5 Pi. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Direktion u. Buchhaltung 1449 — 8 f 3 Druckerei⸗Bureau(An⸗ E 6, 2. Geleſenſt und verbreitelſte JZeitung in Mannhrim und Amhebung. E 6, 2. nühmev. Druckabetken 9 Colonel⸗Zeile.. 20 Pfg⸗ Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uuhr. Redaktionn 377 3 Zwärtige Inſerate. 28„ Expeditton 218 „ Die Reklame⸗Zeile. 60—. Für unverlangte Manuſkripte wird keinerlei Gewähr geleiſtet. Filiale(Friedrichsplaß) 3680 — 8 Nr. 515. Freitag, 3. ovember 4004.(Abendblatt.) N Auf dem Markte der Dividendenwerte zeigen im inbezug auf die Kriegsteilnehmer tatſächlich der Fall iſt — 1+ Aursbewegung im Oktober. Gegenſatz zum Vormonat mehrere Gruppen Kursrückgänge, die aber Erwägt man, daß die Einnahmen des Reiches ohnehin zur 199 5 Das allgemeine Kursniveau verzeichnet nun ſchon ſeit Juni nicht ſtark genug waren, um die Wertſteigerungen anderer Gruppen 5 2181 1 5 Aer N 918 um kon Monatsende zu Monatsende Steigerungen, die Ultimo Juni auszugleichen. Insgeſamt konnte ſich daher der Kurs gegen Sep⸗ gehen ſein werden, ſo erhellt, daß es auch aus finanziellen Gründen 5 und Auguſt je ein halbes Prozent ausmachten, Ende Juli, Sep⸗ tember noch um 1,56 Proz. erhöhen. Er notierte Ende September ſo lange dem Reiche nicht neue Einnahmen zugeführt werden, Cember und Oktober aber recht minimal blieben. Die Steigerung im 175,11, Ende Ottober dagegen 176,67. Recht kräftige Kursſteige⸗ 8 e in geben, Betrz 2. 8 5 ien de ie Mont 5 it 5,26, di ſteren Umfange rückwirkende Kraft zu ge en, a ies ſeitens de⸗ „(4 Prozent. Es ſtellte ſich nämlich der Durch 10 15 5 n Verbündeten Regierungen ohnehin ſchon beabſichtigt wird. Nur wenn dni skurs für ſämtliche an der Berliner Börſe gehandelten Werte Induſtrie mit 11,18, die ene n ns ar zuüruck damit zugleich die Bewilligung der erforderlichen Mehreinnahmen Altimo Oktober auf 105,49 gegen 105,35 Ultimo September. Die gingen dagegen vor allem die Werte in der Nahrungs⸗ und Genuß⸗ berbunden wöäre, könnte daher ein etwaiges Verlangen der Reig Steigerung des Geſamtkurſes iſt wieder ausſchließlich auf die Be⸗ mittelbranche und im Ledergewerbe. Die deutſchen Bankaktien ſtiegen] tagsmehrheit nach weitgehender rückwirkender Kraft des Milite wegung der Dividendenwerte zurückzuführen, da die feſtperzins⸗ wie ſchon im September weniger ſtark als die ausländiſchen. Erſtere] Penſionsgeſetzes in ernſtere Erwägung gezogen werden. lichen Papiere im Oktober abermals einen Kursabſchlag erlitten. gingen nur um 0,67 Proz., letztere dagegen um 1,28 Proz. Ueber den Militärdienſt der Bolesſchullezeez; Der Durchſchnittskurs für die feſtverzinslichen Werte ſtellte ſich in die Höhe. Im Vergleich mit dem Parallelmonat des macht die„Zentralkommiſſton des deutſchen Lehrervereins nämlich Ultimo Oktober auf 96,39 gegen 96,48 Ultimo September;[Vorjahres weiſen ſämtliche Gruppen, mit Ausnahme der neuerdings einige intereſſante Mitteilungen. es iſt alſo ein Kursrückgang von 0,09 Proz. eingetreten. Erheblich] Textil⸗ Aund Lederwerte, beträchtliche Steigerungen auf, Sie hat die Zahl der Weee die im vorigen Duine ftärker war die Verſchlechterung des Kursſtandes bei den deutſchen— ein ſicheres Anzeichen für die kräftige Erholung des Marktes der 1 e e ee 1 5 asteſang 170 Staatsanleihen. Sie notierten Ende September mit 98,00, Dipidendenpapiere ſeit Jahresfriſt. Damals ſtand der Kurs ſämt⸗ d ein; davon 105 0 9 Teil, nämlich 588, Ende Oktober dagegen mit 97,62. Damit ſteht der Kurs der deut⸗ licher Dividendenwerte auf 156,91 oder um 19,76 Proz. niedriger einjährig⸗freiwillig. In Verlin, Koburg⸗Gotha dienten ſämtliche, ſchen Staatsanleihen niedriger als je in einem Monat des laufen⸗[als Ende Oktober 1904. Für die Werte der einzelnen Ge⸗ Braunſchweig, Bahern und Schwarzburg⸗Rudolſtadt nahezu al 5 den Jahres. Selbſt der Kurs von Ultimo Februar war noch um 0,2 Regierungsbezirk Wiesbaden, Weſtfalen mehr als die Hälfte Prozent höher. Ebenſo ungünſtig ſtellt ſich der Kurs der deutſchen Provinzial⸗ und Kreisanleihen. Auch hier weiſt der Oktoberkurs mit 99,34 den niedrigſten Stand im laufenden Jahre auf. Gegenüber dem Vormonat iſt hier der Kurs um nicht weniger als um 0,59 Proz. gurückgegangen. Im Gegenſatz zu dieſer ungünſtigen Geſtaltung des Rurſes der deutſchen Anleihen ſteht die Steigerung der auslän⸗ diſchen Staats⸗ und Kommunalanleihen, und zwar beträgt hier die Steigerung 0,09 Proz. Weit ſtärker als gegenüber dem Vormonat iſt die Kursdifferenz bei den feſtverzinslichen Werten im Vergleich zum Vorjahr. Damals ſtellte ſich nämlich der Kurs der feſtverzinslichen Werte auf 97,84 oder um 1,25 Prog. höher als Ende Oktober des laufenden Jahres. Die deutſchen Staats⸗, Provin⸗ zial⸗ und Kreisanleihen, noch mehr allerdings die ausländiſchen An⸗ leihen notierten erheblich höher als Ende Oktober 1904. Für die wichtigſten Gruppen der feſtverzinslichen Werte geht der Kursſtand Ende Oktober des laufenden Jahres im Vergleich zum Vor⸗ monat und zum Parallelmonat des Vorjahres aus nachſtehender Reberſicht hervor. Es notierten: Ult. Okt. Ult. Sept. Ult. Okt. 1903 1904 eutſche Staatsanleihen 98 66 9800 97,62 opinzial⸗ und Kreisanlethen 99 88 99,98 99,34 ommunalanleiben 100,3 100,338 100,57 Kommunale und landſchaftl. Pfand⸗ und Rentenbriefe 98 68 98,48 98,28 ppotheken⸗Pfandbriefe u. Obligationen 98,43 98,31 98,00 ein⸗ u. Straßenbahn⸗Obligattonen 93,17 94,85 94,62 Obligalionen von induſtriellen und Berawerksgeſeliſchaften 101,55 101,7/4 101,28 Ausländiſche Staats⸗ u. Kommunal⸗ anleihen. 98,17 95,5 95½14 Auslandiſche Eiſenbahn⸗Prioritäts⸗ Obligationen„„ 86,16 86,10 Beiträge zur Frauenfrage. Berein Frauenbildung—Frauenſtudium, Abteilung Mannheim. Die nächſte Mitgliederverſammlung findet Mitt wo ch, 9. Nov., nachmittags ½5 Uhr im Hotel National ſtatt. Ein Vereinsmitglied, rau Selma Wolff⸗Jaffs wird in dieſer Verſammlung einen ortrag halten, deſſen Thema:„Das deutſche Heim und die Heimarbeit ſicherlich weitgehendes Intereſſe beanſpruchen * Die weiblichen Gewerbeaufſichtsbeamten in Deutſchland. (Schluß.) 1 5 Daß in Württemberg die Erfahrungen mit der weiblichen Dabrikaufſicht günſtige geweſen ſein müſſen, geht aus der bereits erwähnten Anſtellung einer zweiten Aſſiſtentin hervor. Als nach⸗ ahmenswert iſt hervorzuheben, daß für Württemberg ein eingehen⸗ der geſonderter Jahresbericht der erſten Aſſiſtentin vorliegt, was einen bedeutenden Gewinn an Ueberſichtlichkeit darſtellt. Intereſſant iſt es, aus dem Bericht zu entnehmen, wie es die Wewerbeinſpektion verſucht, mit den Gewerkſchaften Hand in Hand 2 arbeiten. Zu der alle zwei Jahre ſtattfindenden Verſammlung er Vertrauensperſonen der Vereinigten Gewerkſchaften entſendet ſie regelmäßig Vertreter, zu denen auch die Aſſiſtentin gehört. Leider dertmag dieſe von der Wirkſamkeit der weiblichen Vertrauensperſonen kein roſiges Bild zu entwerfen. Der dauernde Verkehr der Ver⸗ trauensperſonen mit der Gewerbeinſpektionsaſſiſtentin wird außer⸗ dem durch den beſtändigen Wechſel unter ihnen ſehr erſchwert, und Ls liegt die Vermutung nicht fern, daß die angeſtellten Perſonen felbſt wenig Befriedigung im Amte finden, ſei es infolge mangelnden Verſtändniſſes dafür, ſei es wegen des geringen Erfolges im Verkehr mit den Arbeiterinnen. Nach den bis jetzt gemachten Erfahrungen ſind diejenigen Vertrauensperſonen, die ſelbſt in Fabriken, alſo be⸗ ruflich tätig ſind, die rührigſten. Der Grund iſt wohl darin zu ſuchen, daß ſolche in ſteter Fühlung mit den Arbeiterinnen ſind und Rieſe wiederum zu einer Perſon ihresgleichen das meiſte Vertrauen haben, auch nicht nötig haben, Zeit und Mühe auf die Aufſuchung 0 11 desſelben leſen wir:„Die wiſſenſchaftlich gebildete Hilfsarbei⸗ werbegruppen ergaben ſich nachſtehende Durchſchnittsnotie⸗ rungen: 1 ult. Ott. ult Sept. Ult. Ott. 1903 1904 Bergbau und Hütten 182 68 202,14 207,40 Steine und Erden 150,88 185,88 185,70 Metalle und Maſchinen 144,48 174,48 176,34 Chemiſche Induſtrie 237.04 251,78 262,91 Textilgewerbe 151,28 142 25 145,58 Papier 102,29 127,40 12641 Leder 5 201,14 185,98 183,59 Holz und Schnitzſtoffe 212,21 231,54 230,80 Nahrungs⸗ und Genußmitlel 182.85 198,76 194,69 159,78 159,14 1861,97 Baugewerbe Polftische Hebersſcht. Maunhein, 4. No vember 1904. Warum dem ee keine rückwirkende 10 beigelegt werden könne, wird offiziös wie folgt zu begründen verſucht: „Daß Penſionsgeſetze keine rückwirkende Kraft erlangen, iſt eine im Reiche wie in den Bundesſtaaten feſtſtehende, bisher aus⸗ nahmslos geübte Regel, und man hat ſelbſt in ſolchen Fällen, wo, wie bei der Einführung des Lehrer⸗Penſionsgeſetzes in Preußen, die bisherigen Zuſtände unhaltbar geworden waren, von einer Aus⸗ nahme abgeſehen und ſich mit der Beſeitigung der ſchwerſten Uebel⸗ ſtände durch Beihilfen begnügt. Schon um nicht andernfalls ſchwer abzuweiſende Berufungen herbeizuführen und zu berechtigten Be⸗ ſchwerden Anlaß zu geben, wird man auch in Bezug auf die Militär⸗ perſonen nur ſo weit von der Regel abweichen können, als in der Tat auf dem Gebiete des Militär⸗Penſionsweſens ganz aus⸗ nahmsweiſe Verhältniſſe obwalten, aus deren Berückſichtigung Be⸗ rufungen anderer nicht wohl hergeleitet werden können, wie dies 55—— Hannover, Lübeck und Sachſen⸗Weimar nahezu die Hälfte der Lehrer einjährig⸗freiwillig. In den öſtlichen Landesteilen, ſowie in Würt⸗ temberg und in Oldenburg machte die Mehrheit der Lehrer von dm Recht des einjährig⸗freiwilligen Dienſtes keinen Gebrauch, ſo in Weſtpreußen von 78 nur 4, in Mecklenburg von 32 nur 2, in Oſt⸗ breußen von 112 nur 18, in Poſen 18 von 66 und in Schleſien 52 von 144. Indeſſen iſt in den meiſten Landesteilen die Zahl der einjährig⸗freiwillig dienenden Lehrer in der Zunahme begriffen. Deutsches Reich. Berlin, 3. Nov.(Handelsvertrags ver⸗ handlungen.) Es könnte auffallen, daß bereits heute Wien die kommiſſclriſchen Verhandlungen begint n während die deutſchen Unterhändler noch in Luge Wie wir hören, werden dieſe alsbald von dort nach Wien Für die Veterinärfragen hat ſich von hier der Gehei gierungsrat Kautz aus dem Reichsamt des Innern mit dowsky nach Wien begeben. Außerdem ſind aus ande Aemtern beſondere Delegierte mit nach Wien gegange 8. aus dem Reichsamt des Innern noch der Regierungsrat Schönebeck. —(Die Etats im Bundesrabe.) Die G ekats des Reichshaushaltsvoranſchlags für das nächſte Jahr ſi jetzt dem Bundesrat ſämtlich zugegangen. Auch der Heere⸗ und der Marine⸗Etat liegen bereits abgeſchloſſen vor. Wahr ſcheinlich werden ſich in der nächſten Woche die Bundesraß ausſchüſſe mit den Einzelheiten zu befaſſen anfangen. —(Ueber die Geſchäftslage des preu ſchen Abgeordnetenhauſes) krifft letzteres am Montag endgültige Entſcheidung. Die Mehrheit hält e 5 es fü zweckmäßiger, wenn von Montag ab bis zum 21. Novem lediglich die Kommiſſionen, d. h. in erſter Linie die Kan a kommiſſton arbeitet. Die nationalliberale Fr das Amt der Vertrauensperſonen gut mit dem einer Aufſeherin oder Werkführerin vereinigen, wie ſolche an anderer Stelle des pürt⸗ tembergiſchen Berichts für Arbeitsräume, in denen ausſchließlich weibliche Arbeitskräfte beſchäftigt ſind, gefordert werden. Wie ſo häufig gleiche Gedanken an verſchiedenen Orten zu gleicher Zeit ausgeſprochen werden, ſo fügt es der Zufall, daß ohne irgend welche Beeinfluſſung aus Württemberg die Joſephsſchweſtern in Trier zum erſten Male einen Kurſus zur Ausbildung derartiger Fabrik⸗ aufſeherinnen eingerichtet haben, an den ſich die praktiſche Ausbil⸗ dung in der Fabrik unmittelbar angeſchloſſen hat. Die Einrichtung kann nicht nur im Intereſſe der Arbeiterinnen freudig willkommen geheißen werden, es eröffnet ſich mit ihrer weiteren Verbreitung auch der gebildeten Frau ein neuer Beruf, der bei verhältnismäßig kurger Ausbildungszeit bedeutende pekuniäre Vorteile bietet, da das Jahresgehalt— mit 1200 M. beginnend— bei guten Leiſtungen auf 2000 M. und darüber ſteigen wird. Die Zurückhaltung von ſeiten der Fabrikbeſitzer wird mit dem Augenblicke ſchwinden, wo ſie die Erfahrung machen, daß ſie ſelbſt bei der neuen Einrichtung am beſten fahren. In dem badiſchen Bericht verſpricht ſich der Sachkenner von Erfolgen der weiblichen Inſpektions⸗ tätigkeit zu hören; iſt es doch bekannt, daß die badiſche Inſpek⸗ torin Dr. Marie Baum als beſonders tüchtig gilt. Nichts von alle⸗ dem! In dem ganzen Bericht findet ſich überhaupt nur ein einziges Mal ein Hinweis auf die Exiſtenz einer Fabrikinſpektorin. Auf Seite terin beſuchte eine Reihe von Werkſtätten der Kleider⸗ und Wäſche⸗ Konfektion, da ein Gutachten über die Einführung der Lohnbücher in dieſem Zweige zu erſtatten war.“ Man betrachtet in Baden die weibliche Fabrikinſpektion eben nicht mehr als Experiment, über das man ſorgfältig geſammelte Erfahrungen beizubringen hat, ſondern man ſieht in ihr heute ſchon etwas ſo Selbſtverſtändliches, daß man eine beſondere Erwähnung für unangebracht hält. Heſſen ſtellt ſeiner Aſſiſtentin ein ſehr gutes Zeugnis aus Auch aus Sachſen⸗ Weimar wird berichtet, daß ſich die Aſſiſtentinnen des Vertrauens der Unternehmer und der Arbeiterinnen erfreuen, doch kehrt hier die alte Klage wieder, daß den Beamtinnen freiwillig keinerlei Mit⸗ der Vertrauensperſon zu verwenden. In den meiſten Fällen ließe ſich teilungen über Mißſtände oder Beſchwerden gemacht werden, eine der Vorſtand in dem geringen Vertrauen, das man im allg ——————ůů—ů Klage, die wohl erſt mit der allgemeinen Anſtellung gebildeter A ſeherinnen gänzlich verſtummen wird. Ganz ähnlich liegen die V hältniſſe in Sachſen⸗Altenburg, Sachſen⸗Koburg⸗Gotha und Re j. L. Dornenlos iſt der Pfad, den die Gewerbeinſpektori wandeln hat, wie dieſe Ueberſicht zeigt, auch heute noch lange ni aber dafür iſt auch das Arbeitsfeld, das ſich ihr bietet, ein be lohnendes, und einer Frau mit klarem Blick und großem He in dem Amt Gelegenheit geboten, nach mehr als einer Richtun eine fruchtbringende Initiative zu entwickeln. 5 3 Die Inanſpruchnahme der weiblichen Aerzte. Aeußerſt bemerkenswerte Mitteilungen über die mahme weiblicher Aerzte enthält der Verbaltungsberich Ortskrankenkaſſe der Gaſtwirte in Berlin über daß Jahr hatte man zwei Damen als Aerzte unter den gleichen Bedingung mit ihren männlichen Kollegen angeſtellt. Man glaubte damit einen zeitgemäßen Bedürfnis Rechnung zu tragen und erwartete bei der überaus hohen Zahl weiblicher Mitglieder eine ſtarke Inanſpru nahme der Aerztinnen. Doch der Vorſtand täuſchte ſich n dieſer Erwartung. Die Inanſpruchnahme der weiblichen Aerz war eine ſo geringe, daß die Verwaltung die Beibehaltung d Aerztinnen nur durch geringere Honararfeſtſetzung verantworte können glaubte. Die Urſache der auffallenden Erſcheinung den weiblichen Aerztinnen entgegenbringt. Jedenfalls ſollte Erſcheinung immerhin etwas nachdenklich ſtimmen und wenn die Ge⸗ fahr beſteht, daß die Aerztinnen nicht ausreichend Beſchäftigung finden, ſollte man ſich hüten, dem Hindrängen des weiblichen ſchlechtes zum ärztlichen Beruf allzuwillig Vorſchub zu leiſten, nicht eine neue Klaſſe des gelehrten Proletariats zu ſchaffe Die Stellung der Frau in Birma ſchildert, dem„Globus“ zufolge, eine eingeborene Birmani Zeitſchrift„Buddhism“. Die Verfaſſerin, die ſelbſt verſchie Länder im Oſten und Weſten bereiſt hat, kommt zu dem Schluß, Birmanin habe ein beneidenswertes Los im Vergleich zu der ſto Europäerin. Sie iſt faſt ausnahmslos ſchriftkundig, nimmt her⸗ ragenden Anteil an Handel und Gewerbe(der die Privilegien und Monopole der franzöſiſchen Fiſcher. Der 9 Fabrikat ausgeſprochen haben. General⸗Anzeiger⸗ Mannheim, 4. November. nia“) hat die Pereinigung von Handelskammern des nieder⸗ Husfang. * Deſterreich⸗Ungarn.(Die Reviſion der Haus⸗ drdnung im unggriſchen Abgeordnetenhaus.) In der Konferenz der liberaken Partei in Peſt hielt geſtern Miniſterpräſident Graf Tis za eine Reide, in der er ſeinen Antrag auf Einſetzung eines Ausſchuſſes zur Reviſion der Haus⸗ orbnung des Abgeordnetenhauſes begründete. Der Miniſter⸗ präſident führte insbeſondere 3Z Gruppen von Anordnungen als notwendig auf: hinreichende Maßregeln zur Verhinderung der tſchechiſchen Obſtruktion, Maßregeln zur Erledigung des Budgets innerhalb einer durch einen Endtermin feſtgeſetzten Zeit und end⸗ lich ſolche, die dem Präſidenten des Hauſes die Mittel an Hand geben, die Ausführung ſeiner Anordnungen zu ſichern. Graf Tisza fügte hinzu, er wünſche nicht, daß einer gründlichen Be⸗ ratung Schranken geſetzt würden. Der Zweck der Reviſion der Hausordnung ſei nur der, zu verhindern, daß ein kleines Häuf⸗ lein Abgeordneter durch ſeine Obſtruktion die verfaſſungsmäßige Ordnung umſtürze. * Frankreich.(Deputiertenkammer.) In ſeiner (bereits kurz gemeldeten) Rede ſprach Des channel beſon⸗ ders gegen den Artikel des franzöſtſch⸗engliſchen Abkommens, der Neufundland betrifft; der Artikel beſeitige tatſächlich Redner führte ferner aus: Frankreich erhalte durch das Ab⸗ kommen nur illuſoriſche Zugeſtändniſſe in Weſtafrika und er⸗ richte ſelbſt eine engliſche Schutzherrſchaft über Aegypten. Frank⸗ reich ſolle nicht auf ſein Recht der Kontrolle der egyptiſchen Finanzen verzichten. Man opfere alles der Idee der Eroberung Marokkos. Was in Marokko nötig iſt, das ſei ein einheitliches Vorgehen, das ein friedliches Eindringen in Marokko geſtatte. Aus Stadt und Land. Mannheim, 4. November 1904. * Prinz Heinrich von Preußen weilte heute wieder in den Mauern unſerer Stadt. Der Prinz traf mit ſeinem Adjutanten, Herrn Korbettenkapitän Schmidt von Schwind heute mittag per Automobil hier ein, dinierte im„Parkhotel“ und beſuchte dann die Rheiniſche Gasmotorenfabrik von Benz u. Co. Nach kurzem Aufenthalt in der Fabrik unternahm Prinz Heinrich mit einem 40pferdigen Benzſchen Parſibalwagen eine Probefahrt nach der Berg⸗ ſtraße und ſetzte dann mit ſeinem eigenen Wagen die Fahrt nach Schloß Wolfsgarten fort. Wie wir hören, ſoll ſich Prinz Heinrich ſehr anerkennend über den ruhigen Gang des Benzſchen Autos und das Volksſchulreform. Die„Neue Hamburger Zeitung“ berichtet unterm 30. Okt.: Ueber naturgemäßen Unterrichts⸗ betrieb in größeren Volksſchulkörpern ſprach geſtern abend Stadtſchulrat Dr. Sickinger im Schulwiſſenſchaft⸗ lichen Bildungsverein. Unter den vielen Gäſten des Vereins waren auch mehrere Mitglieder der Oberſchulbehörde. Der Vortragende, der in Mannheim das Volksſchulweſen in der Weiſe organiſiert hat, daß nach der Befähigung des Kindes drei Cöten nebeneinander herlaufen, ſchöpfte durchaus aus dem Vollen. Er wußte daher, und da er mit Be⸗ geiſterung und bedeutendem rhetoriſchen Geſchick ſeinen Plänen das Wort redete, die Verſammlung derart zu feſſeln und zu überzeugen, daß ſich kaum Widerſpruch gegen ſeine Ausführungen erhob. Die geiſtvollen Beantwortungen, die Dr. Sickinger auf mancherlei An⸗ fragen gab, feſſelten die Verſammlung in noch höherem Grade, als der Vortrag ſelbſt. Zum Schluß wurde noch eine Reſolution angenommen, die den Wunſch ausſpricht, unſere Oberſchulbehörde möge die Mannheimer Verhältniſſe prüfen laſſen und auch in Ham⸗ burg Verſuche in dieſer Richtung anſtellen. Fretreligibſe Gemeinde. Sonntag, den 6. Nob., vormittags 10 Uhr, findet in der Aula der Friedrichsſchule U 2 ein Vortrag des Predigers Herrn Schneider ſtatt, über das Thema:„Wie der Menſch, ſo ſein Gott“. Hierzu iſt jedermann bei freiem Eintritt ſreundlichſt eingeladen. Abends 7 Uhr Familienabend im Friedrichspark. Anmeldungen nimmt der Vorſtand entgegen. Sportsfeſt des Deutſchen Radfahrer⸗Bundes am Sonntag, 6. November 1904 abends 7 Uhr im Nibelungenfaale des Roſen⸗ gartens. Zu unſerem letzten Bericht hätten wir noch nachzutragen, chaß die Meldungen zu den einzelnen Preis⸗Konkurrenzen recht zahl⸗ reich eingelaufen ſind. Abgeſehen von den übrigen gemeldeten Vereinen iſt neben den bereits genannten Vereinen Höchſt und„Wanderer“⸗ Straßburg insbeſondere der auf dem Gebiete des Reigen⸗ und Kunſt⸗ Birnta faſt ausſchließlich in Frauenhänden ſein), geneßk bolle ſoztale ſtimmte. Dann Freiheit. Die Ehe trägt in Birma nicht religiöſen Charakter, iſt ein rein weltliches Inſtitut, kann nach Uebereinkommen beliebig ge⸗ löſt werden(Trunk⸗ und Opiumſucht werden als Scheidungsgrund anerkannt), und gerade deshalb ſoll das Familienleben dort meiſt ein gutes und glückliches ſein. Nach allem, was man bisher über birmaniſche Verhältniſſe weiß, beſonders nach engliſchen Quellen, ſcheinen die Darlegungen der Verfaſſerin einigermaßen objektiy zu ſein. Sie führt den günſtigen Entwickelungsgang des CTharakters der Birmanin auf den Einfluß des Buddhismus zurück, der ſie zum Nachdenken über ſich ſelbſt und ihre Umgebung ge⸗ bracht hat. Die Frau auf der Kanzel. Eine Schilderung der deutſchen Frau, die in der Church“ zu Leiceſter predigt, gibt der Reverend Gertrud von Petzold, W. Holt White in einem Londoner Blatt: Die ſchlichte und ſtille Sonntagsfeierlichkeit in einer Propinzkirche umgibt den Beſucher, ſonmtäglich geputzte Menſchen ſitzen andächtig da, zu den langhallen⸗ den Tönen einer Orgel erklingt ein Geſang aus friſchen Kinder⸗ kehlen. Eine Tür öffnet ſich und die Predigerin tritt heraus. Sie ſchreitet ſchnell vorwärts, mit ihren gefalteten Händen drückt ſie eine Bibel an ihre Bruſt. Ihr Haupt iſt geneigt; um ihren Hals legt ſich ein weißer breiter Kragen und über ihrem ſchlichten ſchwarzen Kleid trägt ſie einen langen Talar; ſie heſteigt die Kanzer und betet eine Weile ſtill für ſich. Dann heht ſie ihr Antlitz, das auf ihren Händen geruht; ein Leuchten geht davon aus, ein Schein der ver⸗ Härten Reinheit und eine Flamme wahrer Begeiſterung. Die wohl⸗ gebildeten Geſichtszüge ſind fein geſchnitten, blaß die Wangen, die roten Lippen etwas ſtreng und ernſt geſchürzt. Doch ruht in den Mundtvinkeln ein gütiges Lächeln. Groß und ruhig ſehen die klugen Augen und um die ernſte Stirne hat das krauſe Braunhaar einen lockigen Heiligenſchein gewoben. Alle Leidenſchaften waren auf dieſem fleckenloſen Spiegel einer klaren Seele verfunken und Friede leuchtete aus ihm, unirdiſche Heiterkeit. Sie begann zunächſt mit „Free Chriſtian wohllautender Stimme ein Lied zu ſingen, in das die Gemeinde ein⸗ fahrens bedeutendſte Radfahrer⸗Verein„Diana“⸗Leipzig zu er⸗ wähnen. Es dürfte am Sonntag wohl das erſte Mal ſein, daß ſich die drei bedeutendſten Radfahrervereine des D..B. im friedlichen Wett⸗ kampfe gegenüber ſtehen, und wird ſich ſamit um den ſchönen Ehren⸗ preis der Stadt Mannheim ein ebenſo intereſſantes, wie heißes Ringen entſpinnen. Auch bei dem foſſelnden Radballſpiel ſtehen ſich ſehr leiſtungsfähige Vereine gegenüher, ſodaß das Publikum den Auskrag mit Spannung verfolgeg dürfte, Die Glanznummer des Feſtes, der von 32 Herren der Straßburger„Wanderer“ gefahrene Koloſſalreigen, wird für jeden Beſucher ein noch nicht geſehenes ſport⸗ liches Ereignis bilden. Für das Einzel⸗ und Duettkunſtfahren ſind ebenfalls die Meldungen hervorragender Kunſtfahrer zahlreich ein⸗ gelaufen. Die Leiſtungen der einzelnen Fahrer dürften allgemeine Bewunderung hervorrufen. Während ſich der Radſport einer großen Popularität erfreut, iſt der ſchönſte Zweig dieſes Sportes, das Kunſt⸗ und Reigenfahren, in unſerer Vaterſtadt noch nicht genügend be⸗ kannt. Das in Ausſicht ſtehende Sportsfeſt dürfte auch in dieſer Be⸗ ziehung bahnbrechend wirken, denn erſtmals iſt dem hieſigen Publi⸗ kum Gelegenheit geboten, zu ſehen, was auf dem Gebiete des Saal⸗ fahrens geleiſtet wird. Wie die Meldungen zu den einzelnen Kon⸗ kurrenzen ſowohl qualitativ als quantitativ das beſte erhoffen laſſen, ſo nimmt auch der Kartenverkauf einen ſehr guten Verlauf, und wenn nicht alle Anzeichen trügen, gibt es am nächſten Sonntag im Nibe⸗ lungenſaal ein ausverkauftes Haus; der Zweck des Feſtes, eine er⸗ kleckliche Summe den Ferienkolonien zuzuführen, dürfte ſomit eben⸗ falls erreicht werden. Wer daher bei den ſchönen Weiſen der voll⸗ zähligen Vollmer ſchen Kapelle einem der Wohltätigkeit gewidmeten Sportsfeſt erſten Ranges beiwohnen will, verfäume nicht, ſich zeitig einen Platz zu ſichern. 55 6 2 Vorbeſtellungen auf das Mannheimer Adreßbuch 1905. Diejenigen Firmen und Privatperſonen, die beabſichtigen, Vor⸗ beſtellungen auf das Mannheimer Adreßbuch für 1905, das pünktlich Ende dieſes Jahres erſcheinen wird, aufzugeben, werden erſucht, die Beſtellungen dem Verlag des Mannheimer Adreßbuches möglichſt umgehend zu übermitteln. Bekanntlich treten bei Vorbeſtellungen Preisermäßfgungen gegenüber dem Verkaufspreis ein, indem das große Adreßbuch nur 6 Mark ſtatt 7 Mark und das kleine Adreß⸗ buch nur.50 M. ſtatt 3 M. koſtet. Das Adreßbuch für 1905 wird wieder zahlreiche Verbeſſerungen und Ergänzungen erfahren und dadurch ſeinen Wert und ſeine Bedeutung als unentbehrliches Nach⸗ ſchlagebuch für jedermann noch erhöhen. Kein Mannheimer Ein⸗ wohner, der im geſchäftlichen Leben ſteht, kann, will er auf der Höhe ſeiner Aufgabe bleiben, das Mannheimer Adreßbuch entbehren; aber auch für alle Privatperſonen bringt der Beſitz eines Adreßbuches im Laufe des Jahres große Vorteile und Annehmlichkeiten, welche die kleine, durch den Kauf des Buches entſtehende Ausgabe reichlich lohnt. Vorzüglich dürfte ſich das Mannheimer Adreßbuch zu Weih⸗ nachtsgeſchenken eignen. eeeeeeeeee Fly und Slaade, dieſes ausgezeichnete Künſtlerpaar, das uns mit ſeinen eleganten Soiréen auf dem Gebiete geheimnisvoller Demonſtrationen des Occultismus, Somnambulismus, pſychologiſcher Studien in früheren Jahren wiederholt ſchon manchen hochintereſ⸗ ſanten Abend bereitet, kommt auch in dieſem Jahre zu uns, und wird am Mittwoch den 9. November im Caſinoſaale eine einmalige Vorſtellung mit ſenſationellem Programm veranſtalten. Jedoch ſei ſchon heute ganz ausdrücklich bemerkt, daß es ſich bei dieſen Dar⸗ bietungen nicht um ſolche Aufführungen handelt, wobei Perſonen in einen ſchlafähnlichen willenloſen Zuſtand verſetzt werden, alſo um keine Experimente auf dem Gebiete der Hypnoſe oder Suggeſtion; ſie haben vielmehr ihren eigenen Charakter und bieten eine ſpan⸗ nende Unterhaltung für alle gebildeten und intelligenten Kreiſe. Fly und Slade, die ſchon in früheren Jahren in Verlin in Kroll's Theaber auftraten, haben in letzter Winterſaiſon daſelbſt in den eleganten Sälen des Architektenhauſes 100 Vorſtellungen mit großem Erfolge gegeben. Zur Zeit treten die Künſtler in Frankfurt a. M. im Feſtſaale der„Frankfurt⸗Loge“ auf. *Für den Abmieter gibt es keine Rechtspflicht, den Vermieter unaufgefordert darüber aufzuklären, daß er das Eigentum an den eingebrachten Möbeln nicht beſitze! Dieſer wichtige Rechtsſatz wurde vom Reichsgericht proklamiert anläßlich der Reviſion des Maurer⸗ geſellen Fritz Heinrich Pegel in Bielefeld, der am 6. Februar ds. Is. vom Landgericht Bielefeld wegen Betrugs zu 1 Monat Ge⸗ fängnis verurteilt wurde. Er hatte mit ſchriftlichem Vertrag eine Wohnung gemietet, am 1. April 1908 bezogen und den ganzen Haus⸗ rat eingebracht. Am 1. Auguſt zog er wieder aus auf Veranlaſſung des Vermieters, da er keine Miete zahlte. Wegen der aufgelaufenen Mietſchuld von 58 M. forderte ihn letzterer ſchriftlich auf, die pfändbaren Möbel zurückzulaſſen. Pegel zog jedoch unter Mitnahme der Möbel und verteidigte ſich auf die deshalb gegen ihn angeſtrengte Klage damit, in Folge der Feuchtigkeit der Wohnung ſei ihm ein Anzug verdorben, für den er Erſatz erlange. Dabei erwähnte er 3 Abzahlungs auch, daß die Möbel ein eſchäft entnommen ſeien, das noch das Eigentum daran habe, da erſt wenig darauf abbezahlt ſei. Da dieſe Behauptung ſich als wahr erwies, wurde in dem Ver⸗ ſchweigen dieſes Umſtandes der Tatbeſtand des Betruges erblickt. Der erſte Richter führte gus, Treu und Glauben verlanglen, daß der Mieter bei Abſchluß des Mietvertrages, ſpäteſtens aber bei ſeinem Einzug den Vermieter darüber gufklärte, wenn er zu den einge⸗ brachten Sachen kein Eigentum beſitze. So ſei auch hier der Ver⸗ mieter lediglich durch den Irrtum über das Eigentum an Mobiliar zum Abſchluß des Vertrages veranlaßt worden. Der Tatbeſtand des Betruges wurde in der Unterdrückung der wahren Tatſache erblickt, daß das eingebrachte Mobiljar fremdes Eigentum und der Mieter ſelbſt unpfändbar ſei.— In ſeiner Reviſion beſtritt der Ange⸗ klagte die rechtswidrige Abſicht, ſich einen Vermögensvorteil zu ber⸗ ſchaffen, führte aus, daß doch zunächſt damit zu rechnen ſei, daß die Miete aus dem laufenden Verdienſt gezahlt werde und erklärte, der Vermieter hätte ihm beſtimmte Fragen über die Eigentumsverhält⸗ niſſe vorlegen müſſen.— Der Reichsanwalt exachtete die letztere Beſchwerde für beachtlich. Wenn auch ohne Rechtsirrtum feſtgeſtellt ſei, daß der Mieter von vornherein die Abſicht hatte nicht zu zahlen, ſo liage doch andererſeits keine Unterdrückung einen wahren Tatſache vor. Die Judikatur verlangt das Vor⸗ liegen einer Rechtspflicht hierzu; der Vorderrichter ſagt aber nur: Treu und Glauben erfordert es— eine Rechtspflicht ſtellt er ſelbſt nicht feſt. Der Vermieter hätte eben den Mieter vor⸗ her nach den Eigentumsverhältniſſen befragen müſſen. Eine direkte Freiſprechung kann nicht erfolgen, da die Frage noch geprüft werden muß, ob etwa in dem Benehmen des Mieters durch konkludente Handlungen eine Vorſpiegelung falſcher Tatſachen zu erblicken iſt. Der erſte Strafſenat, das Reichsgericht, hoh danach, wie uns unſer Spezialberichterſtatter meldet, auf die Reviſion des Angeklagten das Urteil nebſt den ihm zu Grunde liegenden Feſtſtellungen auf und verwies die Sache an die Vor⸗ inſtanz zurück zur nochmaligen Verhandlung. * Zu dem Doppelſelbſtmord, von dem bereits in letzter Nummer der Poligeibericht meldete, erfahren wir noch folgendes: Die Iden⸗ tität der beiden Leichen iſt jetzt feſtgeſtellt. Es handelt ſich um den 81 Jahre alten ledigen Glaſer Jakob Thieſe⸗ von Grünſtadt und die noch nicht 15 Jahre alte Tochter Klara des Wirts Wilhelm Gfſig, Lindenhofſtraße 38 wohnhaft. Thieſe, der bet einem Glaſermeiſter auf dem Lindenhof beſchäftigt wurde, war ſeit Auguſt ds. Is. bei den Eſſig'ſchen Eheleuten in Logis. Ueber das Motiv der grauſigen Tat herrſcht völlige Ungewißheit. Das Mädchen, welches bei einer Näherin auf dem Lindenhof in Stellung war, hattg ſich geſtern mittag wie gewöhnlich von Hauſe weg nach ihrer Arbeits⸗ ſtelle begeben und dieſelbe auch nicht eher als zur gewöhnlichen Stunde um 8 Uhr verlaſſen. Offenbar hat Thieſe auf das Mädchen ge⸗ wartet, denn nach Hauſe iſt es nicht mehr gekommen. Wie bereits gemeldet, wurden die Leichen der Beiden nachts um halb 12 Uhr auf dem Bahnkörper zwiſchen der Altripper Halteſtelle und Neckarau ge⸗ funden. Dem Mädchen war der Kopf glatt vom Rumpfe getrennt, während Thieſe die Räder quer über das Geſicht gegangen waren. Die Leichen befinden ſich jetzt in der hieſigen Leichenhalle, wo heute nachmittag die Sektion ſtattgefunden hat. Das Mädchen wird alz eine kräflige, weit über ihre Jahre hinaus entwickelte Perſon ge⸗ ſchildert, die deshalb allgemein für 18—19 Jahre alt gehalten wurde. Thieſe ſoll ſchon früher einmal längere Zeit bei Eſſig ge⸗ wohnt haben. f * Selbſtmordverſuch. Durch einen Schuß in die B u ſt haß ſich heute nachmittag in einer hieſigen Wirtſchaft der Schneider⸗ geſelle Anton Wehl ſchwer berletzt. Der Lebensmüde wurde ins Allgem. Krankenhaus verbracht. * Dieb feſtgenommen. Vergangene Nacht nahm der Wächten der Wach⸗ und Schließ⸗Geſellſchaft, Emil Karl, den Chriſtian Walter von Altdorf feſt, der einen bei Bäcker Lang in Mundenheim geſtohlenen Sack voll Brot nach Frieſenheim ſchaffen wollte. Der Langfingen wurde durch den Beamten der Poligzeihauptſtelle in Ludwigshafen übergeben. »Mutmaßliches Wetter am 5. und 6. Nob. Während ſich über den ſüdlichen Ländern Europas ein Hochdruck von 765 Millimeter und darüber behauptet, über ganz Mitteleuropa aber ein Hochdruch von 770772 Millimeter, iſt von Nordweſten her ein ſehr tiefer Luft⸗ wirbel von 785 Millimeter in Mittelſkandinavien eingedrungen und hat ſowohl in der Nordſee, als in der Oſtſee heftige Schneeſtürme hervorgerufen. Bei vorherrſchend ſüdlichen bis ſüdweſtlichen Winden iſt für Samsbag und Sonntag mäßig kühle Temperatur und allmäh⸗ lich zunehmende Bewölkung, jedoch vorerſt ohne größere Niederſchlägs in Ausſicht zu nehmen. Nus dem Grossherzogtum. *Doſſenheim 3. Nov. Aus dem Geheimen Kabinett der Großherzogin traf am Dienstag folgendes Telegramm an das Bürgermeiſteramt dahier ein:„Ihre Königliche Hoheit die Groß⸗ herzogin laſſen für die freundliche Begrüßung und die ſchöne Aus⸗ ſchmückung der Häuſer bei höchſt Ihrer geſtrigen Fahrt durch Doſſen⸗ Wn as ſie ziwel den einen aus Micha, den anderen aus Paulus; laut, doch innerlich ſtark empfunden wie aus tiefſter Seele kamen die Worte hervor. Eine leiſe Härte in ihrer Sprache, beſonders das rollende miſchte dem ſonoren vollen Klang der Stimme etwas Fremdes bei. Man hörte den deutſchen Akzent leiſe heraus. Sie iſt die Tochter eines deutſchen Offiziers und alle ihre männlichen Verwandten dienen in der Armee. Doch dieſem rauhen Geſchlecht, das die Werke des Krieges übt, iſt auch dieſe Frau ent⸗ ſproſſen, die nur den Werken des Friedens dient und dem Worte des himmlichen Herrn der Heerſcharen gehorcht. Schon als Kind hatte ſie die Sehnſucht, von einem milderen und gütigeren Geiſte zu pre⸗ digen, als der ſtrenge, beſchränkte und kalte Geiſt war, der in ihrem Elternhauſe wehte. Doch die friedvollen Mahnungen der Berg⸗ bredigt ſänftigen ihren Sinn und erſt als ſie die Schule verlaſſen hatte, ſtieg wieder in ihr der Wunſch auf, das Wort Gottes den Menſchen zu lehren. Die Vorurteile, die bei uns einem ſolchen Ver⸗ langen entgegenſtehen, konnte ſelbſt ihre Energie und Standhaftig⸗ keit nicht beſtegen. Sie ging nach Edinburgh und erlangte nach vier⸗ jährigem Studium den Grad eines„Magiſter of Art“. Dann ſtu⸗ dierte ſie in Orford und am Mancheſter College Theologie und dann bot ſich ihr gang unerwartet wie eine Schickung des Himmels die Stelle in Leiceſter. So war das Geſchick der Frau, die mit ihren ſchlanken weißen Händen, die in manchem heißen Gebet gerungen worden ſein mochten, die Blätter der heiligen Schrift umwandte. Und dann begann ſie zu predigen. Die Worte, der Inhalt war das Geringſte. Aber ihre Stimme hatte einen ſeelenvoll bebenden Ton, wie wenn ſie direkt mit Gott redete und der Himmel offen ſtände. So glänzten auch ihre Augen, als ſie ſich über die Brüſtung der Kanzel beugte. Ein heiliger Ernſt, ein tiefe Inbrunſt lag in all ihrem Tun und Reden.„Oh, Ihr Kleingläubigen!“rief ſte, und ihr Ruf ſchien ein drohender Vorwurf direkt vom Himmel. Sie ſprach von der Sucht nach Zeichen und Wundern, wie die Menſchen nach außergewöhnlichen Taten ſchreien, bebor ſie an Gott glauben. Doch wo gibt es ein größeres Wunder, als all das, was täglich im Herzen der Menſchen vorgeht?— Die weiche Stimme ſchwieg; ihr leuchtendes Antlitz war in tiefer Ergriffenheit in die Hände geſunken Ein Loblied auf Deutſchlands Frauen. „Die große Nankee⸗Jungfrau Suſan B. Anthonh hat, wie man ſich erinnern dürfte, bald nach ihrer Heimkehr vom Berliner Frauen⸗ konkreß eine gewaltige Schimpfrede gegen Deutſchlands Männer und Frauen losgelaſſen. Die deutſche Frau war in ihren Augen nicht viel mehr, als ein Aſchenbrödel und eine Haremsſklavin, und die Männer gar ſchienen ihr in der Kultur weit zurückgebliebene Weſen zu ſein, die ihr ganzes Leben mit Freſſen, Saufen und Paffen aus⸗ füllen. Ganz, anders klingt das, was jetzt Dr. Anna Howard Sha w, Präſidentin der„National American Woman's Suffrage Aſſociation“, die dem Kongreß gleichfalls beiwohnte, im„Philadel⸗ phia Record“ über die deutſchen Frauen zu ſagen hat. Dr. Sham ſchreibt alſo:„Wenn wir Amerikanerinnen uns nicht eifriger anſtrengen, als wir es in letzter Zeit getan haben, werden die deut⸗ ſchen Frauen uns in allem übertreffen. Man bildet ſich bei uns ein, deutſche Frauen richteten den Blick nicht über ihren Haushalt und ihre kleinen Alltäglichkeiten hinaus— nicht Über die vier.“s: Klei⸗ der, Kinder, Kirche und Küche, wie der Kaiſer ſagt. Es iſt wahr, daß ſie dieſe fundamentalen Intereſſen weiblichen Lebens nie aus den Augen verlieren, aber ſie widmen ſich daneben in höchſt wirkungs⸗ voller Weiſe der ſozialen Hilfstätigkeit. Und was immer ſie tun, iſt ſo ausgezeichnet getan, die Fundamente, auf denen ſie ein Werk berichten, ſind ſo vollkommen und gediegen gelegt, daß, was immer ſie darauf aufbauen, dauernd und vollkommen iſt. So z. B. wird die induſtrielle Ausbildung funger Mädchen und Frauen in Berlin in anerkennenswerteſter Weiſe geleitet. Eine der größten, feinſten und vollſtändigſt ausgerüſteten Schulen in der Welt, um junge Mädchen in häuslichen Fertigkeiten und in allem, was für die Exiſtenz nötig iſt, auszubilden, iſt ſicherlich der Berliner Lette⸗Verein. Ich war ſehr erſtaunt über den Fortſchritt, der ſich in allen Zweigen der Induſtrie kundgab und über die bei uns ganz unbekannte Gründ⸗ lichkeit des Unterrichts. Dann wirken die deutſchen Frauen auf dem Gebiete der Erziehung, etwas, an das wir noch niemals gedacht haben. Frl. Alice Salomon hat als Schülerinnen 600 junge Damen der allerbeſten Kreiſe, denen ſie zeigt, wie ſoziale Hilfsarbeit in er⸗ * — Ver⸗ lickt. der nem nge⸗ Ver⸗ iliar des ickt, eter ige⸗ ber⸗ die der ält⸗ tere tellt len, ren 1* hter licht zahll Mannheim, 4. November General⸗Anzeiger. 3. Seite⸗ heim nochmals aufrichtig danken.“— Beſonders zog das Sanitäts⸗ korps die Aufmerkſamkeit der hohen Frau an, denn ſie zog den Gründer desſelben, Herrn Stabsarzt Dr. Ferger aus Schriesheim, wiederholt ins Geſpräch und lobte die gute Einrichtung des Korps, das ſchon ſo manche erſprießlichen Dienſte geleiſtet habe. Auch mit allen Vorſtänden der aufgeſtellten anderen Vereine wechſelte die Großherzogin It.„H. Ztg.“ freundliche Worte. BC. Karlsruhe, 3. Nov. Um dem verdienſtvollen langjährigen Leiter des badiſchen Forſtweſens, dem am Dienstag verſtorbenen Geheimrat Friedrich Krutina, die letzte Ehre zu erweiſen, hatte ſich heute mittag 12 Uhr eine überaus große Anzahl Leidtragender in der Friedhofkapelle eingefunden. Außer den nächſten Angehörigen waren zu bemerken: Miniſter Schenkel, der Vorſtand der Domänen⸗ direktion Geheimrat Reinhard, der Generaladjutant des Groß⸗ herzogs General der Kavallerie v. Müller, die Präſidenten Nicolai und Lewald, Staatsrat Glockner, Miniſterialdirektor Tröger, Geh. Finanzrat Elbs, Geheimrat Wirt, Miniſterialrat Schellenberg, mehrere Profeſſoren der hieſigen Techniſchen Hochſchule, das Geſamt⸗ kollegium der Forſtverwaltung, verſchiedene Forſtmeiſter und Ober⸗ förſter aus dem Lande, eine Deputation der Fürſtl. Kammer in Donaueſchingen, ſowie Abordnungen der württembergiſchen und ſchweizeriſchen Forſtbehörden. Acht Forſtbeamte hielten am reich⸗ bekränzten Sarge die Ehrenwache. Mit den üblichen Gebeten leitete Stadtpfarrer Rapp die Trauerfeier ein. In einem warm⸗ empfundenen Nachruf rühmte er die Schlichtheit und Geradheit, die unermüdliche Kraft, den eiſernen Fleiß, die Beſonnenheit und Trrue des Verſtorbenen. In ähnlicher Weiſe gab Geh. Rat Reinhard, der an Grabe namens der oberſten Forſtbehörde einen Kranz nieder⸗ legte, ſeiner Verehrung und Anerkennung für den Verſtorbenen Ausdruck. Forſtrat Könige⸗Heidelberg legte namens des deut⸗ ſchen Forſtvereins als treues Zeichen der Dankbarkeit am Grabe des verdienſtvollen badiſchen Forſtbeamten einen Kranz nieder. Forſt⸗ rat K rener⸗Stuttgart überbrachte als letzten Gruß der württem⸗ bergiſchen Forſtbeamten und des Forſtkollegiums Stuttgart eine präcktige Blumenſpende. Weitere Kränze wurden noch niedergelegt von Forſtmeiſter Dr. Gbert⸗Gernsbach namens des Verwaltungs⸗ rats der Murg⸗Schifferſchaft und von einem Vertreter der Forſt⸗ verbindung„Hubertia“. sch. Freiburg, 4. Nov. Wie der Großh. Staatsanwalt Gageur bekannt gibt, ſind die Uhr des am 17. Juli d. J. im Mooswalt er⸗ mor deten Karl Wittwer zwiſchen Zähringen und Gundel⸗ fingen und ein Revolver beim neuen Friedhof gefunden worden. Wer über die Herkunft und den Vorbeſitzer dieſer Gegenſtände Auskunft zu geben vermag, hat reichliche Belohnung zu erwarten. Das Gr. Juſtizminiſterium hat eine früher hierfür ausgeſetzte Summe auf 1000 Mark erhöht.— Letzten Dienstag machten einige junge Leute von hier einen Ausflug nach Gundelfingen und ließen ſich dort im Ochſen häuslich nieder. Sie waren bald ſehr vergnügt, denn der Neue ſchmeckte vorzüglich; erſt der letzte Zug brachte ſie nach Freiburg zurück. Nur einer aus der Geſellſchaft, der junge Kaufmann., war in G. geblieben, um bei Bekannten, die ihn ein⸗ geladen hatten, zu übernachten. Er muß ſich aber auf dem Weg dorthin etwas verirrt haben; denn er kam auf die Landſtraße nach Denglingen, traf dort ein Fuhrwerk, das er in ſeiner übermütigen zu Scherzen aufgelegten Laune in einer Weiſe anhielt, daß der Fuhr⸗ mann des Wagens in ihm einen Angreifer vermutete. Der Fuhr⸗ mann ſprang kurz entſchloſſen vom Bock, wehrte ſich mit dem Meſſer und brachte dem jungen Kaufmann eine tiefe S chnittwun de vom Ohr über die gange linke Backe bei. Dieſer lief noch unter ſtarkem Blutverluſte weiter bis Waſſer, von wo er von einem Polizei⸗ diener ins Spital nach Emmendingen verbracht wurde. Der Fuhr⸗ mann, der der Geſchirrhändler J. Weizenhöfer war, meldete den Vor⸗ fall ſelbſt bei der Gendarmerie. Levopoldshöhe(A. Lörrach), 3. Nov. Von Eythkuhnen, einer Freußiſchen Stadt an der ruſſiſchen Grenze, mußte mittels der Eiſen⸗ bahn eine Leiche nach Baſel transportiert werden. Auf der hie⸗ ſigen Station bemerkte man beim Eintreffen des Zuges am Mittwoch abend, daß dem Wagen, der den Sarg enthielt, ſtarke Rauchwolken entſtiegen, beim Nachſehen entdeckte man, daß der Sar gin Brand geraten war. Das Feuer iſt auf noch nicht aufgeklärte Weiſe in dem Zwiſchenraum zwiſchen dem Zink⸗ und Holgzſarg entſtanden und war ſchon ſehr ſtark entwickelt, der Holzſarg iſt gänzlich verkohlt, der Zinkſarg zum Teil geſchmolzen. Die⸗ Leiche iſt bis zur Unkenntlichkeit verbrannt. An dem Eiſenbahnwagen iſt lt.„B. Pr.“ der Boden durchgebrannt. Ueber die Urſache des Feuers iſt eine Unterſuchung eingeleitet worden. Kleine Mitteilungen aus Baden. Ein gefähr⸗ kiches Rencontre mit einem Wilderer hatte am letzten Sonntag der Jagdaufſeher B. von Sand. Der als Wilderer ſchon lange verdächtige Johann Stäbler, Zimmermann von Windſchläg, wurde von dem Jagdauffeher nachts 11 Uhr ertappt, als er gerade einen Faſan von einem Baum herunter geſchoſſen hatte. Auf den Anruf des Jagdaufſehers ergriff der Wilderer die Flucht und gab auf einige Schritte Entfernung, als der Jagdaufſeher ihn bereits eingeholt hatte, einen Schuß auf denſelben ab, der zum Glück fehl ging, aber ſo nahe das Geſicht des Jagdaufſehers ſtreifte, daß ihm vom Pulber die Augenbrauen verſengt wurden. Der Beamte machte von ſeiner Schußwaffe keinen Gebrauch, ſondern packte den Uebeltäter, wobei ſich ein Ringkampf entſpann, in dem der Jagd⸗ aufſeher Sieger blieb. Der Wilderer ſitzt jetzt hinter Schloß und ſprießlicher Weiſe verrichtet wird. Es iſt eine Art Philanthropie, in der die Schülerinnen lernen, welche Pflichten der Menſchenliebe und Hilfstätigkeit den Frauen beſſerer Stände zufallen. Ganz ausge⸗ prägt und hervorragend iſt die Auffaſſung dieſer Dinge von ſeiten der deutſchen Ariſtokratinnen. In Deutſchland ſind es wirklich die Reichen und die geſellſchaftlich Hochſtehenden, die ihren Schweſtern bom Arbeiterſtande die helfende Hand reichen. Die neueſte Ein⸗ richtung z. B. ſind die Abendſchulen für die Arbeiterinnen und An⸗ geſtellte jeder Art. Junge Damen ſind die Lehrerinnen, und es wird daſelbſt alles gelernt, worin die Frau aus dem Volke bisher noch hinter ihren beſſerſituierten Schweſtern zurückſtand. Alle Fra⸗ gen, die auf die Lage und die Verhältniſſe der Arbeiterinnen Bezug haben, werden zur Verhandlung gebracht. Wir Amerikanerinnen öffneten weit unſere Augen, als wir die ausgezeichnete Disziplin der deutſchen Frauen ſahen. Das deutſche Militärſyſtem, was immer dagegen vorgebracht werden mag, hat ganz entſchieden auch ſeinen Einfluß auf die Frauen ausgeübt; anders läßt ſich kaum ihre per⸗ fekte Haltung, ihr Ordnungsſinn und ihre Fähigkeit, ſo ſelbſtver⸗ ſtändlich zu gehorchen, erklären. Die Leitung des Frauen⸗Kongreſſes ſtand abſolut und in jeder Beziehung über jeder Kritik. Da geſchah alles ganz genau nach einem gründlich ausgedachten Syſtem. Alles von Anfang bis zu Ende ging wie ein Uhrwerk. Es war alles wie eine Offenbarung für die Amerikanerinnen, die von ſolchen Verhält⸗ niſſen in der deutſchen Frauenwelt keine Vorſtellung gehabt hatten 5 Berliner Theaterbrief. Der letzte Sonntag hat uns wieder drei Premieren gebracht; Herr Lindau, Herr Richard Schulz vom Metropol⸗ und Herr Ferenezy vom Zentraltheater luden uns alle auf den nämlichen Abend zu Erſt⸗ aufführungen. Bei Lindau wars eine literariſche Premiere. Seit Paul Lindau dem greiſen Björnſon mit der ſorgfältigen Heraus⸗ Arbeitung von„Ueber unſere Kraft“ einen ſpäten, aber um ſo ſtolzeren Erfolg bereitete, iſt es zwiſchen den beiden bei einer Art Kompagnie geblieben. In dem von Lindau geleiteten„Verliner Tbeater aingen die beiden und ſchwächſten Arbeiten des Riegel.— In Ermattingen hat der Bahnwart Bücheler den ledigen Dreher Ribi im Streite er ſtochen. Pfalz, Heſſen und Umgebung. * Ludwigshafen, 2. Nov. Der Proteſtanten⸗Verein der Pfalz hat bei ſeiner geſtrigen Tagung dahier beſchloſſen, ein „Erziehungsheim“ für Kinder zu errichten, welche der Für⸗ ſorge im Sinne des bayeriſchen Zwangserziehungsgeſetzes bedürfen. Das Projekt wurde von der Verſammlung ſehr ſympathiſch auf⸗ genommen, und es hat die hieſige proteſtantiſche Gemeinde ſofort 200., der hieſige Proteſtanten⸗Verein 150 M. beigeſteuert und es ergab die Kollekte, welche für die Sache im Gottesdienſt in der prote⸗ ſtantiſchen Kirche auf dem Hemshof erhoben wurde, 61 M. Es foll zunächſt eine Liegenſchaft erworben werden, welche geeignet iſt, das „Erziehungsheim“ aufszunehmen. Worms, 3. Nov. Nach einer Mitteilung der hieſigen Hafen⸗ Direktion iſt es den langjährigen Bemühungen der Stadt gelungen, für den Umſchlagverkehr von Worms⸗Hafen nach und von dem Saargebiet von der Eiſenbahn⸗Verwaltung die Gewährung der gleichen Tarifſätze zu erhalten, die ſchon ſeit längerer Zeit für Bingen und Ludwigshafen beſtehen. St. Johann⸗Saarbrücken, 3. Nov. Vor etwa anderthalb Jahren wurde die ledige Katharina Dell aus Nieder⸗Salbach(Kreis Saarbrücken) ermordet aufgefunden. Bisher fehlte vom Täter jede Spur. Nun hat der Verbrecher Mück aus Malſtatt⸗Burbach, der zur Zeit eine 15jährige Zuchthausſtrafe in Enſisheim im Elſaß ver⸗ büßt, dieſer Tage in der Strafanſtalt ausgeſagt, er ſei der Mörder der Dell. Der angebliche Mörder wurde von Gen⸗ darmen heute hierher befördert, um vom Staatsanwalt vernommen zu werden. Ob die Selbſtbezichtigung auf Wahrheit beruht, muß die angeſtellte Unterſuchung ergeben. Cheater, Runſt und(Viſſenſchalt. Vom Theater. Nächſten Montag findet im Hoftheater ein Gin⸗ akterabend ſtatt. Zumerſtenmale werden Oscar Blumen⸗ thals reizender Dialog: Wann wir altern“, und der Schön⸗ than'ſche Scherz„Der Klavierlehrer“, gegeben. Hartlebens „Dieſittliche Forderung“, und Schnitzlers„Abſchieds⸗ ſouper“ ſind für Mannheim keine Novitäten mehr. Das erſtere iſt bereits in der vergangenen Spielzeit über die Bretter des Neuen Theaters gegangen, letzteres allerdings in franzöſiſcher Sprache, mit Charlotte Wiehe als Gaſt, ſchon im Hoftheater aufgeführt worden. Konzert des Pianiſten Daus. Im Kaſinoſaale gab geſtern Abend der erblindete Pianiſt Philipp Daus aus Mainz ein Konzert, das in liebenswürdiger Weiſe durch einige angehende Künſtler unterſtützt wurde. Der Konzertgeber zeigte ſowohl in der Auswahl als in der Ausführung ſeiner Programmnummern einen guten künſtleriſchen Geſchmack, ein ernſtes Streben, wie ein auf be⸗ achtenswerter Höhe ſtehendes techniſches Können. Schon die Wieder⸗ gabe der Beethoven'ſchen Sonate op. 81 a in Es-dur ließ außer einigen Undeutlichkeiten in den Paſſagen und einer bisweilen etwas harxten und kurzen Tongebung nichts zu wünſchen übrig. Noch beſſer gelang ihm Liszts„Notturno“ Nr. 3, in dem die Figurationen und Doppelgriffe klax und ſauber zum Vorſchein kamen. Mit der Wahl des Valſe Caprice op. 1 Nr. 2 von H. A. Jung konnten wir uns weniger befreunden. Dagegen fand des Pianiſten letzte Darbietung, -moll⸗Scherzo op. 31 von Chopin, eine natürlich empfundene Wiedergabe und brachte dem Künſtler vielen Beifall. Frau Konzert⸗ ſängerin Berta Bettinger aus Newyork, die Geſänge von Händel, Cornelius, Jenſen, Mozart und Löwe zu Gehör brachte, war, wie man uns mitteilte, geſtern indisponiert, weshalb wir auf eine Kritik ihrer Leiſtungen verzichten müſſen. Ein vielverſprechender Kunſtjünger iſt der Violiniſt Hans Schork, der ſeit ſeinem letzten Auftreten weſentliche Fortſchritte zu verzeichnen hat. Er ſpielte den 3. und 4. Satz der Suite von Ries ſehr anſprechend. Wenn auch in den Paſſagen noch manches überhaſtet erſchien und der jugendliche Geiger im Feuer der Begeiſterung auch ſonſt manchmal des Guten zu viel tat, beiſpielsweiſe in der zu häufigen Anwendung der Vibration, ſo ſpielte er doch im allgemeinen rein, mit ſchöner Tongebung und zeigte in ſeinem Vortrag Wärme und muſikaliſches Empfinden. Auch Capriccioſo von David, das mit ſeinen Oktavengängen und Figura⸗ tionen ſchon erhöhte Anſprüche an das Können ſtellt, gelang recht befriedigend. Bei dem erſichtlichen Eifer des jüngen Künſtlers kann der Erfolg nicht ausbleiben. Die Begleitung der Solopiecen war bei Fräulein Liſſi Schlatter in guten Händen. ck. Großh. Hoftheater Karlsruhe.(Spielplan.) a. In Karlsruhe: Sonntag, 6. Nov.:„Lohengrin“.— Dienstag, 8. Nov.:„Maja“. Hierauf:„Sphinx“.— Donnerstag, 10.:„Die Räuber“.— Frei⸗ tag, 11.:„Der Widerſpenſtigen Zähmung“.— Samstag, 12.:„Der Veilchenfreſſer“.— Sonntag, 13.:„Der Kuß“.— b. Im Theater in Baden: Montag, 7. Nov.:„Der Veilchenfreſſer“. Das Denkmal Guſtav Freytags, ein Werk von Profeſſor Fritz Schaper, wird am 30. April 1905(dem zehnten Todestage des Dich⸗ ters) zu Wiesbaden enthüllt werden. Für das Denkmal hat man einen anmutigen Platz hinter dem Kurhauſe als Abſchluß des Parkes gewählt. Die Figur des Dichters iſt ſehr kernig aufgefaßt. Die linke Hand hält ein offenes Buch, die vechte ſchlägt den Ueber⸗ rock zurück und faßt in die Taſche. Das Poſtament trägt die In⸗ ſchrift: Guſtav Freytag 1816— 18 9.“ die Interpretation des Andante et Scherzo Ein glücklicher Autor. Einen neuen Dramatiker von Talent glaubt die Stuttgarter Hoftheaterintendanz in dem dortigen Schrift⸗ ſteller Hermann Horn entdeckt zu haben. Sie hat von im gleich drei Schauſpiele:„Die Not“,„Klugheit“ und„Die Enk⸗ feſſelten“ zur Uraufführung angenommen. Ein neues Buch über Tibet. Aus London wird berichtet? Das politiſche Ergebnis der Tibet⸗Expedition mag ſchließlich geringer ſein, als die Engländer es erwartet hatten; die Wiſſenſchaft wird jedoch unzweifelhaft Nutzen aus ihr ziehen. Das erſte Buch über dieſe Expedition iſt jetzt unter der Preſſe und wird in kurzem bei Meſſrs. Hurſt und Blackett in London erſcheinen. Oberſt Hounghusband, der Leiter der Expedition, hat eine Einleitung für das Werk geſchrieben, deſſen Verfaſſer Perceval Landon iſt; die Sachverſtändigen, 1 die die Expedition nach Tibet mitgemacht haben, geben in Anhängen die wichtigen Mitteilungen über Geologie, Politik und Naturgeſchichte des Landes. Landon hat als Spezialkorreſpondent der„Times“ die Expedition begleitet. Gerichtszeitung. S Mannheim, 31. Okt.(Strafkammer II.) Vor⸗ ſitzender: Herr Landgerichtsdirektor Waltz. Vertreter der Großh. Staatsbehörde: Herr Referendar Weiſer. 1. Am 7. v. Mts. fuhr eine Kutſche in ſcharfem Trabe um die Ecke O—2 auf die Planken und nahm einen Stoßkarren mit, deſſen Lenker, der Taglöhner Johann Haas, auf den Geh⸗ weg geſchleudert wurde. Der Mann vom Bock war Herr Johann Kneucker, den für ſeine Unachtſamkeit eine Geldſtrafe von 20 Mk. trifft. 2. Eine unglückliche Mutter ſteht in der Perſon der 21 Jahre alten Ehefrau des Bureaudieners Joh. Bauer wegen fahrläſſiger Tötung unter Anklage. Am 16. v. Mts, lag das 94 Jahre alte Kind der Angeklagten in einem Kinderwagen, der neben dem Tiſche ſtand, auf den Frau Bauer eine Schüſſel heißen Waſſers geſtellt hatte, um ſich dann auf einige Minuten zu entfernen. Das jämmerliche Geſchrei des Kindes rief ſie wieder herbei. Ein Unglück war geſchehen. Das Kind hat die Schüſſel an ſich gezogen, dieſe entleerte ihren kochenden Inhalt auf das kleine Weſen und verbrühte es derart, daß es ſterben mußte. Die unglückliche Mutter wurde obendrein noch unter Anklage geſtellt. Das Gericht gibt jedoch einem unglück⸗ ſeligen Zufall die Schuld und ſpricht ſie frei. Verteidiger: Rechtsanwalt Dr. Freund. 1 3. Der Wannenmacher Chriſtian Stern aus Leopolds⸗ hafen, der dem Händler Markowski einen Pintſcher geſtohlen hat, 11 15 als rückfälliger Dieb zu 5 Monaten Gefängnis ver⸗ urteilt. § Mannheim, 2. Nov.(Strafkammer J. Schluß Die 32 Jahre alte Eliſe Lehn, geborene Steinel, eskamo⸗ tierte einem Manne, mit dem ſie in der Riedfeldſtraße ein Stelldichein hatte, 20 Mk, aus der Taſche. Im Juni hatte ſte Umzug. Da ſie aber nicht in der Lage war, nachzuweiſen, daß ſie ihre letzte Wohnung bezahlt hatte, ſo fälſchte ſie einfach ihr Mietzinsbüchlein und zeigte es als Beweis vor. Mit Rückſte auf ihre Vorſtrafen wird auf 1 Jahr 2 Monate Gefängnis und 3 Wochen Haft erkannt.(Schluß der Sitzung 10 Uhr abends.) §Mannheim, 3. Nov.(Straf kammer III.) Vor⸗ ſitzender: Herr Landgerichsdirektor Wengler. Vertreter der Großh. Staatsbehörde: Herr Staatsanwalt Dr. Fuchs. 1. Eine exemplariſche Strafe wird dem 16 Jahre alten Stuhlmacher Joſeph Grünewald aus Weinheim zu⸗ gemeſſen, dem eine hinterliſtige Tat zur Laſt gelegt wird. Grünewald überfiel in der Nacht vom 11. zum 12. September d. Is. einen anderen jungen Arbeiter, Georg Vogler, den wohl mit einem anderen verwechſelte, und brachte ihm Meſſerſtiche bei. Vogler hatte ihn nicht im geringſten ge⸗ und erklärt, daß er ihn kaum kenne. Der Verleßte Tage arbeitsunfähig. Der junge Meſſerheld wanderet Monate ins Gefängnis. 2. u. 3. Der Schiffer Ludwig Huber aus Altlußhei hat auf der Meſſe aus einem Verkaufsſtand 2 Broſchen en⸗ wendet. Als rückfälliger Dieb werden ihm 4 Monate Gefängni zugemeſſen.— In den Süddeutſchen Kabelwerken ſtahlen zwe dort beſchäftigte Arbeiter, Chriſtian Böhm aus Weinsber und Friedrich Eberle, Metall in nicht unbeträchtlichen Q titäten, ſo Böhm u. a. einen Zinnblock im Gewichte vo Kilogramm. Böhm, der ſchon einmal im Zuchthaus war, wiederum zu 1 Jahre 6 Monaten Zuchthaus verurteilt Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer vo Jahren. Eberle, der noch nicht vorbeſtraft iſt, erhält 8 Wo Gefängnis. BC. Karlsruhe, 83 Nov. Wegen Diebſtahls erſchienen he die bisher hier angeſtellten Schutzleute Karl Herm. Katz aus Dalldorf und Peter Johann Kippenhan aus Heddesheim vo der hieſigen Strafkammer. Sie wurden beſchuldigt, in der Zeit von Mitte Juni bis Ende Auguſt hier an mehreren Tagen aus dem See des Stadtgartens, nachdem ſie ein Tor des letzte * Rordiſchen Dichterpolitikers zuerſt über eine deutſche Bühne; als der Alte dann plötzlich ſein panteutoniſches Herz entdeckte und im ziemlich unſelig entſchlafenen Preſſeklub die Urkraft des Germanentums pries, war der immer ein wenig ironiſch lächelnde Lindau in ſeinem Gefolge und jetzt bereitete er ſeinem„Dagbard“ im„Deut⸗ ſchen Theater“ die Stätte. Ein hohes Lied auf die Jugend; die mit der modernen Technik im Bunde gehende Jugend ſiegt; das Alter, das nach Urväterweiſe behaglich, aber exſtenſiv wirtſchaften will (dies„Wirtſchaften“ zugleich auch im übertragenen und weiteſten Sinne gebraucht) muß geſchlagen vom Platze weichen. Und doch das Stück eines Alten; ein papierenes Theſendrama voll tönender Reden und Monologe; packend eigentlich nur in einer einzigen Szene, wo aus dem Austauſch von Leitartikeln plötzlich eine Tat erwächſt Das Stück war hübſch inſzeniert und wurde— wenigſtens in den Haupt⸗ rollen— nicht uneben geſpielt. Nach dem dritten Akt, der zugleich jenes bischen Handlung umſchließt, nahm der Achtungsbeifall, den man einem Björnſon ſchuldig zu ſein glaubte, auch eine wäremere Färbung an und Dr. Paul Lindau konnte vor der Gardine er⸗ ſcheinen und für den abweſenden Dichter danken. Aber ein Erfolg war es nicht und es bleibt dabei, was wir vor mehr als einem Monat ſchon hier ſchrieben: ſeine Note hat das„Deutſche Theater“ unter der neuen Leitung noch nicht gefunden; es hat noch immer keinen eigenen Stil. Um ſo mehr iſt von bei dem im Metropoltheater vor⸗ handen. Dort herrſchen ſeit Jahren Herr Julius Freund als „Dichter“ und Herr Viktor Holländer als„Komponiſt“. Jener nimmt die Sujets, dieſer die Melodien, wo er ſie findet und Herr Freund insbeſondere iſt gelegentlich ſchon ſo„aufnahmefreudig“ ge⸗ weſen, daß er ſich in langen und ſchweren Prozeſſen gegen den Vor⸗ wurf des Plagiats hat wehren müſſen. Aber Muſik und Text ſind hier Nebenſache: das Metropoltheater hat von jeher jenſeits aller Literatur geſtanden. Aber man kann eigentlich nicht ſagen, daß es jenſeits der Kunſt ſtünde. Wer die nicht immer ganz leichte Kunſt erlernen will, überſchäumende Lebensfreude in vollen Zügen zu ge⸗ nießen, der findet in dieſem koketten Theater, umrauſcht von prickeln⸗ den Melodien, umagaukelt von den ſchlanken und biegſamen Mädchen⸗ leibern des Ballets und umduftet von dem Parfum vorgeſchrittene⸗ Lebedamen zum mindeſten eine ganz paſſable Anleitung. So e Art Vortakt zu einem vergnügten Abend, der nachher bei Kon der Kaſinobar und eventuell in Moulin Rouge(ſeit Jahr und haben wir nämlich auch eine„Rote Mühle“) abzuſchließen hä Auf dieſen„übermütigen Ton“— nennen wirs immerhin ſo, der Name die Sache nicht ganz deckt, war auch das neue R ſtück geſtimmt, das Herr Julius Freund„Die Herren Maxim“ genannt und Fleuvs„Meſſalinette“ nachempfunden Der Beifall war ungeheuer und wer von Ihnen im nächſten Somm berlinwärts ziehen wird, der wird das neue Opus Freund noch ſchauen können 5 Nicht ganz ſo lange wird vorausſichtlich die neue Operette„ Generalkonſul“ leben, die am Samstag im Centralthe⸗ aus der Taufe gehoben wurde. Am Premierenabend ſollen gu Freunde ihr den üblichen Operettenerfolg mit unzähligen Dacapo⸗ nummern und wiederholten Hervorrufen bereitet haben. Wer 31 anfang dieſer Woche ſich in das Haus Ferenczys verlor, der fat zwar, daß der„Generalkonſul“(Text von Stein, Muſik von hardt) zwar beſſer als manches iſt, was ſonſt ſchon an dieſer Stät als Operette“ ausgeboten wurde; erträglich aber wurde das G doch eigentlich nur durch das virtuoſe Spiel. Denn das muß ihnen laſſen: ſingen und ſpielen können ſie im Centraltheater. Und in dieſer Woche iſt Ruhe: bis an den Wochenſchluß keit einzige Premiere. Nur zwei Gäſte aus dem Auslande halten di⸗ Kritik im Athem. Zwei ſehr ungleiche: im„Theater des Weſter mimt ein Franzoſe, ein Herr de Max, mit einem mehr als wahl zuſammengeſtellten Enſemble vor leeren Häuſern Racine, nachd er ſich zur Einführung am Hamlet verfündigt hat. Hoch oben Norden aber, im neuen„Nationaltheater“, das demnä einmal eine beſondere Würdigung erfahren ſoll, ſchaart Ele Duſe ihre Gemeinde um ſich. Eine ſtets größer werdende Gem von Gläubigen, die ſelbſt den weiten und beſchwerlichen Weſten und den weſtlichen Vororten nach dem Weinbergst . ſcheuen. um ſich von dieſer königlichen Frau erſchüttern 1 3 „em. General⸗Anzeiger⸗ Wrunmperm, A. Novemder, mit ihren eigenen Schlüſſeln geöffnet hatten, der Stadtverwaltung gehörende Karpfen für ſichgeangelt zu haben. Wie noch erinner⸗ lich, ſetzte der Stadtrat im Monat September eine Belohnung zur Ermittelung zweier Perſonen aus, die wie derholt am frühen Morgen in den Stadtgarten eingedrungen waren, dort im Stadtgartenſee gefiſcht hatten und jedes Mal, wenn ſie ſich beobachtet ſahen, ent⸗ flohen. Das ſtadträtliche Ausſchreihen führte dazu, daß zwei Per⸗ ſonen eruiert wurden, die dringend verdächtig erſchienen, die ge⸗ ſuchten Stadtgartenfiſcher zu ſein. Das Ueberraſchende bei der Sache war der Umſtand, daß die Perſonen, gegen welche ſich dieſer Verdacht richtete, zwei hieſige Schutzleute waren. Das Bekanntwerden dieſer Tatſache rief in hieſiger Stadt begreiflicherweiſe allgemeine Ueberraſchung hervor und bildete lange das Tagesgeſpräch. Sogar die Poſtkarteninduſtrie hatte ſich des Greigniſſes bemächtigt und dasſelbe durch teils mehr oder minder gelungene Ausgaben im Bilde veranſchaulicht. Gegen die Schutzleute wurde eine Unter⸗ ſuchung eingeleitet und eine Anklage wegen Diebſtahls erhoben. Die Verteidiger traten für die Freiſprechung der Angeklagten ein, da ſie der Auffaſſung waren, daß auf die nicht ganz beſtimmten Ausfagen nur eines Zeugen hin eine Verurteilung nicht eintreten könne. Der Gerichtshof erachtete Katzorke des Mundraubs und Hausfriedensbruches, Kippenhan des Hausfriedensbruchs ſchuldig und berurteilte Katzorke zu 5 Wochen Gefängnis abzüglich 2 Wochen Unterſuchungshaft, Kippenhan zu 8 Wochen Gefängnis, verbüßt durch die Unterſuchungshaft. Mainz, 3. Nov. Ein Metzger, wie er nicht ſein ſoll, iſt der Metzgermeiſter und Wirt Phil. Hof II. in Gunters⸗ blum, der ſich am Samstag vor der Strafkammer wegen Nahrungsmittelfälſchung zu verantworten hatte. Am 26. Juli erſtattete ein entlaſſener Geſelle bei der Gendarmerie die Anzeige, daß Hof in ſeinem Keller vollſtändig verdorbenes Fleiſch aufbewahre, das er zur Wurſtbereitung verwende. Bei der Haus⸗ ſuchung wurden im Keller tatſächlich 60 Kilogramm verdorbenen Fleiſches gefunden. Der Angeklagte erklärte, er habe fette Schweine im Sommer geſchlachtet, und da er die Bauchlappen im Augenblick nicht gebraucht, hätte er ſie in einer Bütte eingeſalzen. Das Fleiſch ſei aber berdorben und habe er dasſelbe an eine Fetthandlung verkaufen wollen, gleich darauf ſei es beſchlagnahmt worden. Das verdorbene Fleiſch habe er nicht zur Wurſtbereitung verwendet. Seine Wurſt ginge in die erſten Delikateſſenhandlungen vbon Mainz, Wiesbaden und Frankfurt! Der frühere Geſelle bekundete: Als er am 17. Mai bei dem Angeklagten eingetreten, ſei das verdorbene Fleiſch ſchon im Keller in einer Bütte eingeſalzen geweſen. Es ſeien Bauchlappen und Füße geweſen, das Zeug habe außerordentlich geſtunken. Der Meiſter habe ihm geſagt, er möge kein Fleiſch mehr hinzulegen. Bei der Mettwurſtbereitung habe ihn der Angeklagte geheißen, von dem Fleiſch heraufzuholen, er möge aber Stücke abſchneiden, die nicht zu arg ſtänken. Jede Woche habe er von dem verdorbenen Fleiſch 4 bis 5 Pfund heraufgeholt und ſei dies zur Wurſt verwendet worden. Später ſei das ſtinkende Fleiſch mit einer Säure übergoſſen worden, dabei habe der Meiſter geſagt, wenn es jetzt nicht gut wird, verkaufe ich es, im anderen Falle wird es zur Wurſt verwendet. Das Fleiſch ſet aber ganz ſchwarz geworden. Stinkender Schinken ſei in die Miſt⸗ grube geworfen worden. Der Gendarm Knauf, der mit dem Bür⸗ germeiſter und dem Gendarmeriewachtmeiſter den Fleiſchkeller unter⸗ ſuchte, erklärte, daß es ihnen beim Eintritt in den Keller durch den üblen Geruch ſchlecht geworden ſei. Ein großer Teil Fleiſch, Schinken und Fett ſei verdorben geweſen und im ganzen Keller kein einziges geſundes Stück Fleiſch gefunden worden. Kreisveterinärarzt Dr. Gerhard⸗Oppenheim bekundete, daß die vorgefundene Ware voll⸗ in Verweſung übergegangen ſei. Ein Teil des Fleiſches ſei ilteren und jüngeren Urſprungs geweſen. Profeſſor Dr. Maher⸗ hofer vom chemiſchen Unterfuchungsamt der Provinz Rheinheſſen gat 15 Prozent Borſäure in der Leberwurſt gefunden. Die beiden Proben ſeien vollſtändig verdorben geweſen. Das Gericht nahm die Ausſage des Neuhaus als erwieſen an und verurteilte den Angeklagten zu einem Monat Gefängnis und 25 M. Geldſtrafe. * Mainz, 3. Nob. Kriegsgericht. Das Kriegsgericht der 21. Diviſion aus Frankfurt tagte am Montag Nachmittag hier. Zur Verhandlung ſtand die Anklage gegen den Oberſt v. Blumen⸗ thal vom 13. Huſaren⸗Regiment wegen Unterdrückung von Mel⸗ dungen und Beleidigung. Vor Verleſung der Anklage wurde die Oeffentlichkeit wegen Gefährdung der militäriſchen Disziplin aus⸗ geſchloſſen. Als Zeugen waren eine Anzahl höherer Offtziere er⸗ ſchienen. Die Verhandung währte ſechs Stunden. Nach Ausſchluß der Oeffentlichkeit machte der Gerichtsſchreiber des Frankfurter Kriegsgerichts ſogar den Verſuch, den Vertreter der Preſſe aus dem Flur des Gerichtsgebäudes zu verweiſen, welche Zumutung aber ent⸗ ſchieden zurückgewieſen wurde. Beim Mainzer Kriegsgericht iſt der⸗ artiges noch nie vorgekommen. Ueber den Gegenſtand der Anklage berlautet folgendes: In der 3. Schwadron des Huſaren⸗Regiments ſollen die Mißhandlungen von Rekruten durch die „älteren“ Leute häufig an der Tagesordnung geweſen ſein. Einer der Rekruten namens Geſſert nahm ſich das Leben, ein anderer wurde irrſinnig. Oberleutnant b. Waldhaufen, der als Zeuge in Civil erſchien und ſeit längerer Zeit vom Dienſt ſuspen⸗ diert iſt, ſoll dieſe Vorkommniſſe ſeinem Kommandeur, dem An⸗ geklagten, gemeldet haben, worauf dieſer bei irgend einer ſpäteren Gelegenheit dem Oberleutnant vorgeworfen, es mache ihm Spaß, allerlei Schweinereien der 3. Schwadron herauszubekommen. Der Anklagevertreter beantragte wegen Unterdrückung von Meldungen 2 Tage gelinden Arreſt, wegen Beleidigung Freiſprechung. Nach Her⸗ ſtellung der Oeffentlichkeit wurde nur der Fyer eiſpruch des Ange⸗ klagten ohne Begründung verkündet. Heueſte Nachrichten und Telegramme. Orivat · Celegramme des„General-Hnzeigers Stuttgart, 4. Nov. Heute vormittag wurde der Land⸗ tag durch den König eröffnet. Die Thronrede, mit der der König die Ständeverſammlung eröffnete, teilte u. a. mit: Die Regierung iſt bereit, auf der Grundlage des beſtehenden Verfaſſungsrechts, eine Aenderung der Beſtimmungen über die Zuſammenſetzung der Stände⸗ berſammlung in dem Sinne herbeizuführen, daß die Abgeordneten der 2. Kammer ausſchließlich durch das allgemeine, gleiche, unmittel⸗ bare und geheime Wahlrecht berufen werden und zugleich die erſte Kammer eine zeitgemäße Neuerung erfährt. Weiter erklärt die Thronrede u..: Auf dem Gebtete des Unterrichtsweſens wird dem Landtage demnächſt ein Geſetzentwurf zur Verbeſſerung des Ein⸗ kommens der Volksſchullehrer zugehen, der auch einige ſonſtige Vor⸗ ſchläge zur Abänderung des für die Volksſchulen geltenden Rechts ent⸗ halten wird. Wegen der nicht minder dringlichen Erhöhung der Ve⸗ züge der Geiſtlichen wird in dem neuen Hauptfinanzetat eine ent⸗ ſprechende Forderung eingeſtellt werden. München, 4. Nob. Heute frith fuhr auf der Strecke München⸗Ingolſtadt bei der Station Petershauſen ein Güterzug auf einen anderen. Fünf Wagen wurden ſtark beſchädigt. Ein Lokomotivführer wurde leicht verletzt. Der Güterverkehr wurde eingeſtellt. Der übrige Verkehr wurde eingleiſig aufrechterhalten. *Trier, 4. Nov. Der Ackerer Ceimet aus Mittel wurde auf dem Wege nach Wallen ermordet. Die Leiche wurde wahr⸗ ſcheinlich in die Moſel geworfen. Als des Mordes dringend ver⸗ dächtig, verfolgt die Polizei lt.„Frkft. Ztg.“ zwei Handwerksburſchen. * Eſſen(Ruhr), 4. Nov. Auf die Beſchwerde des Gewerk⸗ ſchaftsvereins chriſtlicher Bergarbeiter über Wagenman gel auf den Hibernia⸗Zechen antwortete Miniſter Mölker lt. „Irlft. Ztg.“, er habe den Miniſter für öffentliche Arbeiten erſucht, für Abhilfe zu ſorgen. Gotha, 4. Nov. Der jung verheiratete Landwirt Herold in Waſchbern erſchoß ein Mädchen, mit dem er ein Verhältnis hatte und dann lt.„Frkft. Ztg.“ ſich ſelbſt. Bremen, 4. Nob. Die Rettungsſtation Kolberger⸗ münde der oſtdeutſchen Geſellſchaft zur Rettung Schiffbrüchiger telegraphiert: Am 3. November von der hier geſtrandeten Galcaſſe „Palmin“(Kapitän Ferm), mit Feldſpat von Norrkoeping nach Stettin beſtimmt, 4 Perſonen durch das Rettungsboot der; Reichs⸗ telegraphenſtation gerettet. Berlin, 4. Nob. Die„Nordd. Allg. Ztg.“ ſchreibt zu dem Rücktritt des Kapellmeiſters Weingartner bon der Lei⸗ tung der Symphoniekonzerte am Kgl. Opernhauſe, daß nur ge⸗ ſundheitliche Rückſichten dabei maßgebend geweſen ſeien. Berlin, 4. Nov. In den Septemberſtürmen ſind 92 Schiffe vollſtändig verloren gegangen, darunter 4 deutſche, 418 durch Un⸗ fälle beſchädigt, darunter 23 deutſche. Memel, 3. Nov. Das„Memeler Dampfboot“ meldet: Kurz nach Mitternacht gingen bei einem heftigen Nordweſtſturm 2 mit Holz und Ziegeln beladene Kähne auf dem Haff bei Nidden unter. Durch den Memeler Dampfer„Treue“ wurden 7 Perſonen gerettet. Die Bemannung des einen Kahn iſt bis auf einen Matroſen, der ſich auf den Maſtkorb flüchtete, ertrunken. Innsbruck, 4. Nov. Um 2 Uhr morgens rückte das Militär mit gefälltem Bajonett gegen die deutſche Menge, die die von Italienern beſetzten Gaſthöfe belagerte und demolierte. Der Maler Perzey wurde durch einen Bajonettſtich in das Herz getötet. Viele erhielten Verwundungen. Auch das Gebäude der italieniſchen Fakultät wurde laut„Frankf. Ztg.“ demoliert. Cleve, 3. Nov. Heute nachmittag ſind alle Gebäude des hieſigen Kurhotels und Ausflugortes„Berg und Tal“ nie der⸗ gebrannt. Bone(Algier), 4. Nop. In der letzten Nacht ſtießen bei Herbillon die beiden in Algier bewaffneten Dampfer„Gironde“ und„Schiaffinso“ zuſammen. Erſteres gingunter. Ueber 400 Perſonen ſollen ertrunken ſein. Die„Gironde“ verließ geſtern abend Bone mit 110 Reiſenden, von denen 100 reiſende Kabhlen waren. Der Dampfer„Schiaffino“ blieb an der Un⸗ fallſtelle. * London, 4. Nob. Shanghal berichtet, daß der angekommen ſei. * Newyork, 4. Nov. Präſident Rooſepvelt iſt von der leichten Kopfperletzung, die er bei einem Sturze mit dem Pferde erlitten hatte, völlig wiederhergeſtellt. Der deutſch⸗ſchweizeriſche Handelsvertrag. *Köln, 4. Nov. Die„Köln. Ztg.“ meldet aus Zürich von heute: Die Handelsvertragsverhandlungen ſind abgeſchloſſen. Die Unterzeichnung des Vertrages, der am 1. Januar 1908 in Kraft tritt und 12 Jahre Gültigkeit hat, erfolgt nächſter Tage. Die Zivilliſte des Königs von Sachſen. Chemnitz, 4. Nov. Dem„Ehemnitzer Tagebl.“ wird von zuſtändiger Seite mitgeteilt, daß die Meldung einiger Blätter, die ſächfiſche Regierung bereitete eine Vorlage wegen der Erhöhung der Zivilliſte des Königs vor, ließ ſie aber auf Einſpruch der ins Vertrauen gezogenen Mitglieder der zweiten Kammer fallen, vollſtändig aus der Luft gegriffen iſt. An keiner maß⸗ gebenden Stelle wird beabſichtigt, eine Erhöhung der Zivilliſte vor⸗ zunehmen; es bedurfte deshalb weder des Einſpruches eines Kammer⸗ mitgliedes, noch erfolgte ein ſolcher. Der Aufſtaud in Deutſch⸗Südweſtafrika. * Hamburg, 4. Nov. Am 12. November gehen die beiden Dampfer„Eduard Woermann“ und„Grich Woermann“, erſter mit 350 Mann und 500 Pferden und letzterer mit 170 Mann und 300 Pferden von hier nach Swakop⸗ mund ab. Dieſem Transport folgt laut„Frkf. Zig.“ am 22. November der Dampfer„Profeſſor Woermann“ mit 860 Mann. Berlin, 4. Nov. Nach einer Meldung des deutſchen General⸗ konſulates aus Kapſtadt berichtet der engliſche Reſident in Manking, daß 400, meiſt unbewaffnete Hereros die Grenze nach dem Betſchuanaland überſchritten hätten. Es ſeien be⸗ reits Schritte ergriffen, die bewaffneten Leute gu entwaffnen. Kapitäne waren nicht dabet. Ein Uebertritt von Eingeborenen Deutſch⸗Südweſtafritas nach der Kapkolonie ſei in neuerer Zeit nicht erfolgt. Der deutſch⸗öſterreichiſche Handelsvertrag. Wien, 4. Nov. In der vorgeſtrigen Audienz erwähnte der Kaiſer gegenüber dem Grafen Poſadowskh die vielen Schwierigkeiten, die zu überwinden ſein würden, um zu einer Ver⸗ ſtändigung zu gelangen. Er gab aber lt.„Frkft. Ztg.“ der Hoff⸗ nung Ausdruck, daß ſchon wegen der intimen freundſchaftlichen Bande zwiſchen ſeiner Monarchie und Deutſchland eine Einigung zu Stande kommen werde. Die Reviſion der Hausordnung im ungariſchen Abgeordnetenhaus. *Peſt, 4. Nov.(Abgeordnetenhaus.) Miniſterpräſident Graf Tisza begründete unter großer Unruhe und leidenſchaftlichen Zu⸗ rufen der Oppoſition ſeinen Antrag auf die Einſetzung eines Aus⸗ ſchuſſes zur Reviſſon der Hausordnung. Franz Koſ⸗ ſuth gab dann die Erklärung ab, daß die Oppoſition zur Erhaltung der Waffe entſchloſſen ſei, die durch die gegenwärtige Hausordnung gegeben ſei und ſie mit allem Nachdruck berteidigen werde. In der namentlichen Abſtimmung wurde der Antra gdes Miniſter⸗ bräſidenten mit großer Mehrheit angenommen.(Siehe Ausland. D. Red.) Die Weltausſtellung in St. Louis. St. Loui s, 4. Nov. Die jetzt zum Abſchluß gelangte Tätig⸗ keit des internationalen Preisgerichtes auf der Weltausſtellung zei⸗ tigte für Deutſchland glänzende Ergebniſſe. In der Kunſtausſtellung wurden an deutſche Ausſteller 4 große Preiſe, 26 goldene und 48 ſilberne Preiſe, und 49 bronzene Medaillen, in den übrigen Abteilungen von 1700 deutſchen Ausſtellern 1588 Preiſe verliehen, ſämtliche 424 große Preiſe, 616 goldene, 370 ſilberne, 178 bronzene Medaillen. Alſo ſind von deutſchen Ausſtellern über 92 Prozent prämiiert worden, zahlreichen Mitarbeitern berliehene Preiſe nicht eingerechnet. Im Vergleich zu anderen Ländern ift dieſes Ergebnis ungewöhnlich günſtig. Wie in der amerikaniſchen öffent⸗ lichen Meinung, ſo hat auch bei der Preis erteilung die kunſtgewerb⸗ liche und die Unterrichtsausſtellung die ſtärkſte Anerkennung gefunden. Newyork, 4. Nov. Dr. Tolmann, ein Mitglied der Welt⸗ ausſtellungsjuri, erklärte lt.„Frankf. Ztg.“, der de utſche Kai⸗ ſer werde erſucht werden, eine Denkmünze und ein Diplom für ſein ſogialreformatoriſches Wirken anzunehmen. Dem„Standard“ wird aus Dalai Lama in Peking 2 Der Krieg. Die Kämpfe vor Port Arthur. London, g. Nob. Nach offiziell noch nicht veröffentlichten Kriegsdepeſchen des„Daili Expreß“ aus Dalny ſind die Vorberei⸗ tungen für den endgültigen Sturm auf Port Arthur ſchon viel weiter vorgeſchritten, als bekannt gegeben wurde. Die Zitadelle ſteht, ohne daß die Verteidiger es wiſſen, über Katakomben. Das Ende des Tunnels iſt gabelförmig; vielleicht bekommt er noch einen dritten Arm. An jedem Ende ſollen Minen unter das Zentrum der Zitadelle gelegt, aber nicht eher zur Exploſion gebracht werden, bis den Verteidigern Gelegenheit gegeben wurde, zu kapitulieren. London, 4. Nob.„Dailh Telegraph“ wird aus Tſchifu bon geſtern Abend gemeldet, daß bis dahin die japaniſchen Angriffe auf Port Arthur zurückgeſchlagen wurden. Die Japaner nahmen viele vor den Forts gelegenen Schanzen, konnten aber die Forts ſelbſt nicht nehmen. Die japaniſchen Verluſte ſollen ſchwerer ſein, als bei irgend einem der vorhergegangenen Angriffe. Die Japaner in Tſchifu wollen authentiſche, aber ſchlechte Nachrichten bon der Belagerungsarmee haben. Die Angriffe werden trotzdem fort⸗ geſetzt. Kreuzer bringen Verſtärkungen nach Dalny. In den dortigen Hoſpitälern treffen täglich etwa 300 Ver⸗ wundete ein. London, 4. Nov.„Daily Chroniele“ meldet aus Tſchifu: Ein dort von der Belagerungsarmee eingetroffener Kriegsbericht⸗ erſtatter habe mitgeteilt, daß die Verluſte der Japaner vor Port Arthur— jedenfalls bei den letzten Angriffen, wie das Blatt hinzufügte— auf 20 000 an Toten und Verwundeten geſchätzt würden. Die Feldlazarette ſeien überfüllt. Wiederholt ſeien An⸗ griffe mit friſchen Truppen gemacht worden.— Demſelben Blatte wird ferner aus Tſchifu gemeldet, das dortige japaniſche Kon⸗ ſulat erſuchte die Admirale der vor Tſchifu liegenden amerikaniſchen und chineſiſchen Kriegsſchiffe, zu Ehren des Geburtstages des Kai⸗ ſers von Japan Salut zu feuern. Der amerikaniſche Admiral hat dies Erſuchen abgelehnt, der chineſiſche ſei ihm nachgekommen. Dieſer Vorfall werde in Tſchifu viel beſprochen, die Konfuln hätten darüber an ihre Regierungen berichtet. Ferner heißtes in der Meldung, wegen der treibenden Minen fahren die Handels⸗ ſchiffe nachts nicht mehr aus dem Hafen von Tſchifu.— Dem „Dailh Telegraph“ wird aus Tokio berichtet, daß die Ruſſen ſeit dem 2. November die Forts und die Gebäude zwiſchen den Haupt⸗ ſtrecken in der Stadt Port Arthur in die Luft ſprengten. Die Stadt ſei in großer Aufregung. Die Bewohner bereiteten ſich zur Flucht vor. Die ruſſiſchen Kriegsſchiffe ſeien von vielen Granaten ge⸗ troffen. Am 2. November ſein ein Kʒanonenboot zerſtört worden. 5 London, 4. Nov. Die„Central News“ erfahren aus Tſchifu: Die Japaner machen die größten Anſtrengungen Port Arthur zu nehmen. Sie pumpen Waſſer durch Maſchinen aus dem Meere, um die ruſſiſchen Gräben zu überſchwemmen und unter⸗ minieren auch die ruſſiſchen Gräben mit Dynamit. Am 24. Oktober wurden 200 Ruſſen bei Kiaochan ko w gefangen genommen. Sonntag und Montag machten die Japaner viele Verſuche, über die ruſſiſchen Gräben hinweg zu kommen. Sie verloren dabei lt. „FIrkf. Ztg.“ jedesmal viele Tote und Verwundete Das baltiſche Geſcwader. * Paris, 4. Nov. Nach Meldungen aus London verlautet, es ſeien zwiſchen England und Rußland betreffend die Zuſammenſetzung und die Tätigkeit der Schiedsgerichts⸗Kom⸗ miſſion ein vollſtändiges Ein verne hmen erzielt worden. Die Kommiſſion wird in Paris tagen. * Tanger, 4. Nov. Admiral Roſchdjeſtwenski beſuchte heute früh den Kommandanten des Kreuzers,„Kle⸗ ber“. Es wurden Salutſchüſſe ausgetauſcht. London, 3. Nov. Die„Morning Poſt“ bleibt bei ihrer Behauptung, die ruſſiſche Flotte habe ſich mit ihren eigenen Torpedobooten geſchoſſen, eines geſenkt und ein anderes übel zugerichtet, ehe ſie erkannt habe, daß es ruſſiſche Schiffe waren. Jedenfalls ſei der ruſſiſche Admiral in Vigo um ein Schiff ſchwächer angekommen, als er von Libau ausgelaufen war, und ein Torpedoboot ſei in Vigo zwar ſorgfältig verhüllt worden, man habe aber nicht verkennen können, daß es ſchwer beſchädigt und ein Stück ſeines Oberbaues augenſcheinlich fortgeſchoſſen worden ſei. Die„Morning Poſt“ glaubt, daß dieſe Umſtände auch der ruſſiſchen Admiralität vollkommen bekannt ſeien. Die Namen der beiden Torpedoboote ſcheint ſie allerdings nicht zu kennen. Der„Mancheſter Guardian,“ ein radikales, keineswegs chaupiniſtiſches Blatt, teilt die Ueberſetzung eines Briefes aus Breſt mit, den ein in Mancheſter anſäſſiger ruſſiſcher Kaufmann von ſeinem auf der Oſtſeeflotte als Offizter dienenden Sohn erhalten haben ſoll. Danach wäre in der Unheilsnacht der größte Teil der Offtziere und Mannſchaften betrunken ge⸗ weſen. Die Flotte ſei dabei, ſo behauptet das Blatt, aus dem regelmäßigen Kurs geraten, was ſchon Sorge und Aufregung hervorgerufen habe. Der erſte Alarm, in dem es hieß, das Admiralſchiff ſei auf Grund gelaufen, habe eine ſolche Ver⸗ wirrung angerichtet, daß drei Schiffe zuſammengeſtoßen ſeien. Während dieſer Konfuſion ſei man dann in die Fiſcherflotte hineingetrieben, die man zuerſt als Torpedoflotte bekrachtet und eingedenk der Weiſung, auf verdächtige Fahrzeuge zu feuern, angeſchoſſen habe. Jedenfalls ſei das ruſſiſche Feuer bei dieſer Gelegenheit nicht beantwortet worden. Später in der Nacht habe allerdings das Schiff des Briefſchreibers mit einem andern Schüſſe gewechſelt, bis man— immer nach dem„Man⸗ cheſter Guardian“— an einem unkrepierten Geſchoß des ver⸗ meinklichen Feindes erkannt habe, daß man es mit einem ruſ⸗ ſtſchen Schiffe zu tun hatte.— Als Beiſpiel für die jetzt ange⸗ ſtellten Erklärungsverſuche erſcheint die Auslaſſung des weit verbreiteten Provinzialblattes bezeichnend. London, 4. Nov. Beim Mayorbankett in Milford ſagte der Staatsſekretär für die Landwirtſchaft Earl 0 f Onslow, die tuſſiſch⸗engliſche Kriſis habe zwar ihr akutes Stadium überſchritten, man dürfe aber nicht annehmen, daß ſie bereits ganz erledigt ſei. Dies könne nicht eher der Fall ſein, als bis feſtgeſtellt ſei, daß die zurückgebliebenen Offiziere des baltiſchen Geſchwaders tatfächlich diejenigen ſeien, die be⸗ ſonders in den Vorfall in der Norbſee verwickelt ſeten und die Tadel treffen müſſe, wenn kadelnswertes vorliege. ** In⸗ hätten die Befehlshaber der ruſſiſchen Schiffe jüngſt ergänzende Anweiſungen erhalten, zukünftig ihre Rechte als Kriegführende weniger rigoros auszuüben. In dem Schreiben ſagt Lord Lansdowne weiter, die engliſche Regierung habe trotz eingehen⸗ der Unterſuchung keinen Anhalt dafür finden können, daß die ruſſi⸗ ſchen Bahörden, wie wiederholt angedeutet wuürde, gunt Nachteile der engliſchen begünſtigten. deutſche Schiffe — — =.. —34 N.. Mu A &E 81 32 ———— —— Mannheim, 4. November. General⸗Anzeiger 8. Selte. Aktien VBergwerks⸗Aktten. Colkswirtschalt. Banken Brief Geld Brief Geld Bochumer 217 75 220.50 Hibernia— Badiſche Bank—. 125.— Br. Schroedl., Sdelab.—.——.— Zuderus 109 45 109 50 Weſterr, Alkali⸗A. 259 70 289.20 Edinger Aktienbrauerei, vorm. Gräfl. von Oberndorff'ſche] Cred. u. Depb., Zhckr.—.——.„ Schwartz, Speyer—.— 130.—Concordia 297.— 292—Oberſchl. Eiſenakt. 108.50 108 50 Grauerei, Edingen. Einſchließlich M. 15 871 Vortrag erzielte die[Gewbk. Speyer 30% E—.— 13.—[ Nitter, Schwetz. 98.——.—Gelſenkirchner 228,.8) 280 2[Ver Königs⸗Laurg 252.— 258.20 Geſellſchaft in 1903/04 eine Bruttoeinnahme von M. 267 912 und Oberrhein. Bank—.— 975¼/„ S. Meltz, Speyer—.— 107— Harpener 215 50 216 40 Deutſch. Luxemb. V. 98.70 94.— nach M. 53 906 Abſchreibungen einen Reingewinn von M. 18 814. Pfälz, Bank—.— 104.—]„ Storch, S.„ 112.——.— N 77 Ob daraus eine Dividende(i. V. 3 Proz.) auf das Grundkapital Pfälz. Hyp.⸗Bank 200———, Meraer, Morms 105.——.— Pfandbriefe, Priorttäts⸗Obſtgationen. 8 von M. 550 000 verteilt wird, iſt aus der Abſchlußveröffentlichung nicht zu erſehen. An Verbindlichkeiten verzeichnet die Bilanz neben M. 274984(M. 203 224) Kreditoren nicht weniger als M. 1,47 Grundkapitals. Millionen(wie i..) Hypotheken, alſo nahezu das Dreifache des Demgegenüber ſind M. 955990(M. 964 560) Wirtſchaften, M. 470 370(M. 475 000) Immobilien, M. 194 590 (M. 193 818) Maſchinen und Mobiliar und M. 68 670(M. 71920) Faſtagen aufgeführt. Vorräte ſind mit M. 212 366(M. 186 584) bewertet. Debitoren ſchuldeten M. 441 694(i. V. M. 144 098 Ausſtände und M. 259 579 Darlehen. Pfälziſche Eiſenbahnen. Die Generalverſammlung, welche, wie gemeldet, über den Gemeinſchaftsvertrag zwiſchen den drei pfälziſchen Eiſenbahnen beſchließen ſoll, iſt nunmehr auf 7. Dezember einberufen Die Tagesordnung lautet: Neuorganiſation der drei Geſellſchaften auf Grund der von der außerordentlichen Generalverfammlung vom 18. Juli ds. Is. angenommenen Geſellſchaftsverträge; Mitteilung des mit Ermächtigung derſelben Generalverſammlung abzuſchlie⸗ ßenden Gemeinſchaftsvertrages; Wahl von neun Aufſichtsratsmit⸗ gliedern der pfälziſchen Ludwigsbahn, ſechs der Nordbahnen und drei der Marbahn gemäߧ 14 der Geſellſchaftsverträge; Ermäch⸗ tigung der Verwaltung zur Deckung der rückſtändigen halbjährigen Aktienzinſen aus dem Reſervefonds im Vollzug der Ziffer II des von der außerordentlichen Generalverſammlung vom 18. Juli an⸗ genommenen Verſtaatlichungsantrags. Konkurrenz für den Ludwigshafener Umſchlagsverkehr. Nach einer Mitteilung der Wormſer Hafendirektion iſt es nach langjährigen Bemühungen der Stadt Worms gelungen, für den Umſchlagsverkehr Worms⸗Hafen nach und von dem Saargebiet von der Eiſenbahnver⸗ waltung die Gewährung der gleichen Tarifſätze zu erhalten, die ſchon ſeit längerer Zeit für Bingen und Ludwigshafen beſtehen. Die Generalverſammlung der Frankfurter Schuhfabrik vorm. O. Herz genehmigte die Verteilung einer Dividende von 7 Proz. Tivoli⸗Branerei, Stuttgart. In der Aufſichtsratsſitzung wurde beſchloſſen, von dem Reingewinn von M. 229 891(i. V. Mark 199 728) nach den üblichen Abſchreibungen(i. V. M. 108 598) und beſonderen Rückſtellungen eine Dividende von 6 Prog.(i. V. 5½ Prog.) vorzuſchlagen. Ein neues Unternehmen im Kohlenbergbau. Geſtern fand in Köln die Gründung der als Betriebsgeſellſchaft für die drei Ge⸗ werkſchaften Trier beſtimmten Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung unter der Firma„Bergwerks⸗Geſellſchaft Trier mit be⸗ ſchränkter Haftung“ mit dem Sitze in Hamm in Weſtfalen ſtatt. Zum Geſchäftsführer und Generaldirektor des Unternehmens wurde der Repräſentant der Gewerkſchaften Trier, Vergaſſeſſor Heinrich Janſſen in Gelſenkirchen beſtellt. Unterelſäſſiſche Papierfabrik.⸗G., Schweighaufen. In 1908/04 erhöhte ſich der Fabrikationsertrag von M. 737 400 auf 1 449 0858 Mark. Trotzdem wuchs die Unterbilanz nach Abzug der Unkoſten weiter von M. 28 085 auf M. 43 062 bei M. 500 000 Grund⸗ kapital. Ob Abſchreibungen vorgenommen wurden, läßt die Ab⸗ ſchlußveröffentlichung nicht erkennen. Die„Deutſchlund“, Lebensverſicherungs⸗Akt.⸗Geſ. in Berlin, beruft auf den 28. November eine Generalverſammlung zwecks Ge⸗ nehmigung der Uebernahme des Verſicherungsbeſtandes von drei anderen Geſellſchaften, wobei der Beſchluß vom Mai ausgeführt werden ſoll, der in den Statuten eine Erweiterung des Geſellſchafts⸗ zlweckes vorſah. Die Branerei zum Felſenkeller in Dresden ſchlägt wiederum die Verteilung von 25 Proz. auf die Aktien und von 50 Mk. auf die Genußſcheine vor. Vereinigte Maſchinenfabrik Augsburg und Maſchinenbaugeſell⸗ ſchaft Nürnberg.⸗G. in Augsburg. Der Reingewinn beträgt in 1908/04 abzüglich M. 899 071(M. 889 754) Amortiſation und der ſonſtigen ſtatutariſchen Laſten M. 1138 890(M. 779 232), die Dividende 10% Proz. gleich M. 180(i. V. 83/½ Proz. Dividende unter Heranziehung von M. 140 768 aus der Dibidenden⸗Reſerve). Der Wohlfahrtsfond erhält M. 30 000, als Vortrag bleiben Mark 28 890. Der Geſamtverkauf betrug M. 32 406 548(i. V. Mark 29 096 912), der Auftragsbeſtand bei Geſchäftsjahresſchluß Mark 81 500 000, wozu bis heute M. 18 200 000 hinzukamen. Hamburger Branerei⸗Dividenden. Die Akt.⸗Geſ. Bierbrauerei Marienthal beantragt für 1908/04 8 Proz. Dividende gegen 11 Prog. im Vorjahre, die Billbrauerei9 Proz.(wie i..), die Barmbecker Bierbrauerei 4 Proz.(wie i..). Vom Eiſen⸗ und Stahlmarkt.„Iron Age“ ſchreibt zur Lage des amerikaniſchen Eiſen⸗ und Stahlmarktes: Berichte aus allen wich⸗ tigen Abſatzgebieten melden äußerſt rege Nachfrage für Roheiſen. Die Beſſerung in dieſem Zweige überträgt ſich auch auf andere Ge⸗ biete. Die Verbraucher von Stahlknüppeln und Sheet⸗bars(Walz⸗ blechſtangen) zahlen eine Prämie von 50 Cents bis zu 1 Dollar über ie vereinbarten Preiſe. Röhren und Draht werden in enormem Um⸗ fange gekauft. Bleche liegen ſehr feſt, auch für Stahlſchienen ſind die Ausfichten günſtig. Mannheimer Effektenbörſe von 4 November.(Offizieller Bericht.) Die Börſe war heute ſtill. Geſucht blieben: Brauerei Eich⸗ haum⸗Aktien zu 157.50 pCt., Mannheimer Dampfſchleppſchiff⸗ fährtsaktien zu 89 pCt., Oberrheiniſche Verſicherungs⸗Aktien zu 425 Mark p. St. und Zuckerraffinerie Mannheim Aktien zu 162 pCt. 1 Obligationen. Pfandbriefe. 4½ Bad..⸗ g. f. Rhſchiff. 902 100. 50 hifu. Seetransport eee ee a Lan deen ode ———— 100 50 6 M. 96.70 b. 5 unt. 1904 96.70%% Kleinſein, Heivſßg. M. 11.—0 5%„„ Kommunal 97.70“ 155„ 99— 0 %%% Speyerer Baubaus i darte untepen. ⸗de in Sreder 1018 c dg Freiburg B.„ 8 70 B4½% Oberrh. Elektrittät—.— 970 Karlsruhe v. J. 1898 92.10 4½e% Pfälz. Chamolte u. 6 %% Lahr v. J. 1902 48.50] Tonwerk.⸗G. Eiſenh. 101.— 6 4% Lupwigshafen v. 1900 101.4% 4½% Mütß..⸗G. Zellſtoff. %% Ludwighafen 100.50% Wafdhof bel Pernau in 40% 99.75 C Livland 101.60 B 3½% 98.— 9% Herremnühle Genz 4% Mannh. Oblig. 1901 101.70 0 4 5% Mannh. Dampf⸗ %%„ 1900 109.50 b ſchleppſchiffabrts⸗Geſ. 103.— G 45 5„ 1585 99.— 6/%% Mannh. Lagerhaus⸗ 95„ 1805 99.25 b Geſellſchaft 101.78 b; „%„„„ I8d8 99.25 54½% Speyerer Ziegelwerke 102.25 G. 7——„ 1904 28.90%4½% Südd. Drahtinduſtr. die Mrmaſenſer 98.— C den a 5 101.25& Induſtrie⸗Obligation. 4½% Verein chem. Fabriken—.— * e e 0 Seflündu⸗ 1 Zellſtofffabr Waldhof 104.20 B — rückz. 105 0% 100.50 U — Pf. Sp.⸗ u. Cob. Land.—.— 184 Rhein. Creditbank—.— 130.70 MNhein. Hyp.⸗Bank—.— 198 6 Südd. Bank—.— 107.— Jorms, Br. v. Oerige—.— 119.— Aflz. Preßß. u. Spfbr.—— 131.50 Transpont dt. Perichernerg. .⸗G. Nöſch. Seetr. 96.— Gifenbahnen Nannh. Dampfchl.— 89— Pfälz Ludwigsbahn—.— 289.50 Hagernnfß „ Nurdtarn, 197.—.— Beb. Puck u. Meitvert. 200.— 100. 8 115 187.——.—„Aſſerurranz 950.— 940.— Heilbr. Straßenbahn—.— 79.75 Fontſnental. Verſ. 430.— 420.— Chem. Induſtrie. Manunh. Verſiherung 529.——.— -⸗G.f chem. Indutr.—.—.—Oherrh. Verſ.⸗Geſ.—.— 425.— Bab. Anil u Sodafbr.—.— 476.— ülrtt. Transv.⸗Verſ.—.— 600.— Chem. Fab. Goldenba.—.— 161- Inductrie. Verein chem. Fabriken 310.— 809 75l ⸗G. f. Seilinduſtr.—— 96.50 Bereim D. Oelfabriken—.— 128.]Dingler'ſche Mſchfbr.—.——.— Wſt..⸗W. Stamm 260.——.—(Fnafllirfbr. Kirrwetl.———. 5„ Vorzug—.— 106.— e— 88 88 5 FHinger Spinnerei Brauereien Hüttenz. Spinnere!—.— 105 80 Bad. Brauerei 130.5 130.50 Narlsr. Maſchtnenbau—.— 245. Binger Aktienbierbr. 47.——.— Nähmfbr. Haid u. Neu—.— 224.— Durl. Hof vm. Hrgen—.— 248 Koſth. Cell.⸗u. Papierf.—.— 185 Eichbaum⸗Braueret—.— 157 50 Hannb. Gum. u. A85. 88.——.— Flefbr. Rühl, Worms—.— 108.— Maſchfbr. Badenia 198.——.— Ganters Br. Freiburg—— 110.— Oggers!. Spinnere!id—. Kleinlein, Heidelberg Homb. Meſſerſchmitt Ludwigsbaf. Brauerei er eeee ee 0 4 78.75 77.27 ——— Bfälz. Näh. u. Fahr. F. 95.——.— Bortl.⸗Cement Hedlb. 125.— 125.— Betein Freib Ziegelw.—.— 150.— Mannh. Aktienbr. 152.— 148.„ Speyr.—.— 60.— Rfalzbr. Geiſel Mohr 68.——.— gellſtoff, Waldhof—.— 260— Brauerei Sinner.— 282.—Zuckerf. Waghäuſel—.— 106 25 Frankfurter Effeltenbörſe. (Pribattelegramm des General⸗Anzeigers.) W. Frankfurt, 4. Nov. Die Börſe eröffnete in feſterer Haltung. Die beruhigendere Auffaſſung der politiſchen Lage, ferner auch das Ausbleiben der Erhöhung des Bankzinsfußes in England, wirken auf die Börſe befeſtigend ein. Ganz weſentliche Feſtigkeit war auf dem Montanmarkte zu verzeichnen, welche bei beträchtlichen Umſätzen höher notierten. Bochumer und Gelſenkirchener, auch Laurahütte beſonders befeſtigt. Der bevorſtehende Abſchluß der oberſchleſiſchen Walgwerbvereinigung an den deutſchen Stahlwerk⸗ verband machte weiter guten Eindruck. Banken ungleichmäßig bei geringer Kursberänderung. Bahnen verkehrten mit Ausnahme von Staatsbahnen, welche ſchwach lagen, ruhig. Schiffahrt behauptet. Von inländiſchen Fonds gproz. Reichsanleihe feſt; ausländiſche be⸗ hauptet. Induſtriewerte lagen feſt mit wenigen Ausnahmen. Im weiteren Verlaufe abgeſchwächt und Geſchäft ſtill. Konkordia matt, 5 pCt. niedriger. Kleyer feſt und belebt. Die Stimmung war am Schluſſe der Börſe ruhig und meiſt behauptet. Aproz. Bagdad⸗ obligationen 87,50, ſchwächer. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie⸗ Schluß⸗Kurſe. Reichsbank⸗Diskont 5 Prozent Wechſel, 8. 4. 8. 4. Amſterdam kurz 168 7 168 82 Varis kurz 81 025 81.016 Bela ten„ 80.788 808) Schweiz. Plätze„ 8088.875 Italien„ 81.— 81.—Wien 85 016 849 London„ 20.33 20.330 Napoleonsd'or 16.19 16.19 5 lang—.——. Staatspapiere. A. Deukſche. 8. 4. 3. 4 31½ Dſch. Reichsanl 101 25 101.25 1½ Oeſt. Silberr. 100 25 100 4% 3½%„„„ 191.35 101.85 l½„ Papferr 100 55 10, 45 „„„, 89.05 89 803 Portg. Serie[II 62.20 62(5 1½ Pr. Staats⸗Anl. 101.25 101.25%% dto. 4o2 868— 63 10 3%„„„ 101.26 101,25 Ruſſen von 1880 91.70 91.40 8„, 89.5 85,(ruſſ.Staatsr. 1894—.——— 31½ Bad. St.⸗Obl. fl 99 60 99.60 1 ſpan. ausl Rente 87.20 87.10 3%„„ M. 99.65 99.7[4 Türken v. 1903 87 05 87.— „ 00,—— Tirken Lit, B,. 60.50 0050 4 bad. St.⸗A. 01, 104.— 104.10 Türken unif. 83.80 848ʃ biſs Bayern,„ 35.90 90.90 Ungar Goldrente 104.05 100.05 3 55 F„„ 8 8970„ Kronenrente 9805 98.20 4 bayer..⸗B.⸗A. 103.15 103.10 Ag..Gold⸗A. 1887———.— 4 Gelt: 1899 104 10 104.20Ggypter uniſtzirte—— Gr. Heſſ. St.⸗ A. Mexikaner äuß. 10.— 101.70 von 1898 87.20 87.— 0 inn. 29 80 29 80 3 Sachſen 8790 88.— 4½ Chineſen 1898 89.85 8½80 4 Mh. St⸗A. 1999 100.70—— Bulgaren 9150 91 78 Tamaulipaß 45.60 45 45 B. Ausländiſche. Verzinsl. Loſe. 5 90er Griechen 44.70 44.70 3 italien. Rente—.— 104 103 Oeſt. Loſe v. 1860 155.40 185,40 4 Oeſterr. Goldr. 101.80 101951 Türkiſche Loſe 128.— 128.15 Aktien induſtrieller Nuternehmungen. Bad. Zuckerf. Wagh. 106.50 107.— Jarkakt. Zweibr. 119.20 Heidelb Cementw. 126.50 126 80 Eichbaum Mannßh. 159.— Anilin⸗Aktten 476.50 477.—][Mh. Akt.⸗Brauerei 147.— Ch. Fbr. Griesheim 256 75 256.—Seilinduſtrie Wolff 96.40 Höchſter Farbwerk 405 75 404.80 Weltz z. S. Speyer 107.90 Ver. Kunſtſeide—.— 489.— Walzmühle Ludw. 69. Verein chem. Fabrik 309.75 309 75 Fahrradw. Kleyer 268.50 Chem. Werke Albert 250.89 250.25 Dürr kopp 444— zccumul.⸗F. Hagen Maſch. Arm, Klein 98— Aec. Böſe, Berlin Maſchinf. Gritzner 213.25 Allg. Elek.⸗Geſellſch Schnellprf. Frkthl. 180.— Schuckert Oelfabril⸗Aktien 127.50 Lahmeyer Zellſtoff Waldhof 280— Allg..⸗G. Siemens Lementf. Karlſtadt 118.50 Lederw. St. Ingbert Friedrichsb. Berab. 09 90 Spicharz MaſchinenfBadenia 192.— 192.— Aktien deutſcher und ausländiſcher Transport⸗Auſtalten. Oefterr. Nordweſtb. 119.20 157.50 1 96.40 107.80 162.— 272.— 444.— 98.— 213.25 180.— 128.— 261.60 113.30 —— 66.— 228.70 120.— 115•6% 160— 65.80 228.50 129.— 115 60 160 20 106.— 106,50 ————— Marienburg.⸗Mlw.—.— vudwy.⸗Bepbacher 284— 284- Lit. k. 1003 50 106 50 Plälz. Mapbahn 147.— 146.50 Botthardbahn 189.70 189.— do. Nordbahn 126 20 1369 Jura⸗Simplon———.— Südd. Eiſenb.⸗Geſ. 129— 129 9ʃ Hamburger Packet 12.20 128 5 Nordd. Lloyd 107 70 107.60 Schweiz. Centralb.———.— Schweiz. Nordoft̃⸗t——.— Ital. Mittelmeerb. 91 40 —.— Deſt.⸗Ung. Staatsb. 140 90 140 Oallerr. Süd⸗Aamh. 18.0 18.25 „Uieridionalbahn 145 50 145.50 Baltim. Ohio 94.60 109.90 4eſe rk. 0 vp.⸗Pfdb 100.30 100.80 ½ Pr.Nfdbr.⸗Bla 40%.K..Pfdbr.05 100 10 100.10 Kleinb. b 04 96.10 96.10 1910 101.80 101.% ½% fr.fbhr⸗Wk.⸗ b Pf.Oyp g. Pfdb. 101.—.15 Hyp.⸗ Vfd.⸗Kom. e, 98.50 98.( Obl, unkündb. 12 99.5 99.50 11% Pr. Bod ⸗r. 94.90 94( ſeh Mbein. Weſpf. 40, Rf. B. Pr.⸗Obl. 102. 10J.90...-N. 1910 101.30 101.30 70 Pf. B. Pr.⸗O. 99.30 99.4 4 Ctr. Bd. Pfd.r 90 101.— 10080 % Rh. H. B. Pfb. 02 100.50 100. 5% l% 99 1%„„„ 1907 101.50 101•5 Funk. 00 102.10 1020 dee„„„ 1912 103.75 10%754e%„ Pfobr..01 35„* alte 96.70 96.70 5 unk. 10 102.30 102.50 „„„„ 1904 86,70 96.74%„ Pfdbr..0g FFF unk. 12 103.40 108.05 % Aih..⸗..O 97 70 977 ½„ Pfdbr..86 30% Sttsgar. It(Fiſ. 7160— 89 d. 94 94.80 94.80 4% Pr.Pfdb.unk 09 101.40 101.4½„ Pfo. 9/6 84.90 94.900 4%„„„ 12 102 40 102.4% 4e%„ Com.K bl. %% v. Iunt 10 103.70 108.70 ViWͤêikzß%½„ Com.⸗Oll. 5 , eee e.87 unk.g! 98.90 88.69 55„„„08 95.30 95.80[3½„Com.⸗Obl. „ 1 88.50 988 v. 96006 98.90 98.90 VBauk⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. Deutſche Reichsbk. 158.— 152.60 Oeſt. Länderband 115.50 115,— Badiſche Bank Zerltner Band Zerl. Handels⸗Geſ. Harmſtädter Bank Deutſche Bank alt 126.— 124.90 86.75 86.90 161— 161.— 141.70 141.10 221.50 288 20 „ KreditsAnſtalt Pfälziſche Bank Pfälz. Hyp.⸗Bank ihein. Kreditbank Rhen. Hyp. B. M. 210 70 211— 103 90 103.90 199.50 199.— 189.50 139.50 197.80 198.— do. jung 218.30 2193 Schaaffh. Bankver. 142.50 143.— Deutſche Gen⸗Bk. 191 30 181 40 Sübb. Want Möhm. 106.— 107.— Dresdener Bank 153 70 153 50 Wiener Bankver. 140.50 140.50 Frankf. Hyp.⸗Bank 206.50 206 30] O. Effekten⸗Bank 107.90 10795 Frkf. Hyp.⸗Creditv, 152 90 J53—Bank Ittomane 117.60 117.60 Natkonalbant 158.50 188 95 Mannheimer Verſ⸗ Oberrhein. Bant 98— 67 30 Geſellſchaft 519.— 520.— Oeſterr.⸗Ung. Bank 116.50 117— Preuß. Hypothekb. 118.70 118.98 Privat⸗Diskont 4¼ Prozent. Frankfurt a.., 4 November. Kreditaktien 211.—, Staats⸗ bahn 4½0 Lombarden 1830 Egypter—, 4 0% ung. Goldrente 400 40 Gotthardbahn 159— Disconto-Commandit 110 Laura 253 75, Gelſenkirchen 230 20 Darmſtädter 141 80 Handelsgeſellſchaft 161— Dresdener Bank 153 75. Deutſche Bank 228.80 Bochumer 220,10 Northern—.—. Tendenz: feſt. Nachbörſe. Kreditaktien 211—, Staatsba n 140.80, Lombarden 18.30. Disconto⸗Commandit 91.40, 5 Berliner Effektenbörſe. erlin, 4. November. I Schlußcourſe. Berg⸗Märk. Bank 161 50 161 60 Ruſſennoten 216 05 218.15 Rilff. Anl. 1902 9140 91 20 Nr. Gyp.⸗Act.⸗B.——— 10 1 Nebchsanl. 139 0 1 40 F. Frundſchuld⸗B.— 4% Reichsanleihe 810 82] Pyramit Truſt 184 25 185 8 ½ Bd. S⸗Oel.00 90 60 99.75 go bame 2179 4400 3, Bad. St.⸗A.—— Fonfolidatton——— 3½% Bayern 100.— 89.— Dortnunder Unton 81 70 gpr. 1 5 Rente 88.— 88.— gelſenkirchener 229— 4 Heſſen——156 215 20 Heſſen„87.10 87 10 Sbernte „Italiener—.— 104—aurahſitte 212 40 1880er Hooſe— 155 70 Kurm⸗Revler 154 80 15 Ultbeck⸗Büchener 183 80 183 90] gazufr 163 20 16 Larienburger Schalk, G. u. 5⸗B. 552.— 552.50 Oſtpr. Südbahn lekt. Licht u. Kraft 121 50 121.70 Staatsbahn⸗Aktien 140 70 140 55 Veſterr Alkaltw. 25% 50 261.— Lombarden„18.20—Iſchersleben Al. W. 168.— 167— Canada Pactfie, Sh. 185.90 135.60] Steinz. Friedrichsf. 253— 250.59 Heidelb. Str.& B. BS. Tonwaren Wiesloch 154— 152.— Kreditaktien 21.1 211— Hanſa Dampfſchiff.——— Berl. Handels⸗GGeſ. 16.0 16140 ollkämmerei⸗Ak. 169 40 169.70 Darmſtädter Bank 141 50 141 40 4 Mibr. Nh. 8. BCr. 101.— 101 Deutſche Bankak. 227 80 228.10 Nannh.⸗Rh. Tr.———.— Dise. Comm. Aktlen 191.— 191.6 kannengießer—— Dresdener Bank 158 50 153 90 Hörder Bergw. 43 90 151 50 Privat⸗Diskont%, W. Berlin, 4. November.(Telegr.) Nachbörfe. Kredit⸗Aktien 211 10 210 90] Lombarden 18 10 1810 Slaatsbahn 140,60 140.40] Diskonto Komm. 181.10 191.40 Sed deß Darizer Börſe. Pozis, 4 November. Anfangs kurſe. 0% Reitte 98 12 98 15 Türk. Looſe 126 70 dtaliener 104 25 10435 Otioman 59— 592— Spanier 87.10 97 80] Rio Tinto 1529 1536 Türken D. 55 85.97 86 25[ Bankdisk, 30% Londoner Effektenbörſe. London, 4. Nov.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. 3 ſdſo Reichsanleihe 83— 88— tio Einto 59 ½ 595%/ 3 0½% Chineſen 901 99% Southern Pak. 63 625%/ 4½ o Chineſen 9„ 90%½% hicago Milw. 175½% 176— 4% o% Conſols 8718 871 Denver Preſ. % Italtener 1035/% 103%/ Atchtſon Pref.— e% Mon. Griechen 47/ 48— Lonisv. Nash. 13 ½ 186% 4 0% Portug. 64— 64[Union Vak. 113% 113 81 1 7 5 Lend.: feſt. 1 Filrlen 5 6 8 181 4% Argentinier 84% 82½ er 5 117 e% Mexikaner 90% 80% J. Holdſtels 75 Japaner 78% 14— tandmings 10 Lend.s beh. Caſtrand 85 Otion 13¼ 187% Tend.;: ſtill. Berliner Produktenborſe. Berlin, 4. Nov.(Tel.) Produktenbörſe. Düe auf ungünſtige argentiniſche Ernteberichte feſteren Amerikapreiſe regten hier weiter zu Deckungen an. Bei vermehrter Konſumfra e ſpärlichem Angebot und erhöhten ausländiſchen Forderungen kon ſich die Preiſe beſſern. Flußfrachten im Elb⸗ und Odergebiet haltend hoch, daher Zufuhren unbedeutend. Rüböl ruhig. Spirit ungehandelt. Wetter: trübe. 95.70 Berlin, 4 Novbr.(Telegra 1 Praife in Mart vro 100 kKe fr. General⸗Anzeiger. Mannhetm, 4 November 6. Seite. 53 85 Weizen per Dezbr. 178.25 178.25 Mais per Dezbr. 118.75 119.— „ Mai 183— 183.5„ Mai 118.50 118.75 VVC%%%%%%VVVV Roggen per Dezbr. 141.— 142.25 Rüböl per Dezbr. 44.40 44.80 „ Mai 145.— 146 75„ Mai 45.10 45.— „ Juli——„Juli—.——.— dafer per Dezbr. 14— 140.5 Spiritus 70er loeo———.— „ Mai 140.50 141— Weizenmehl 23.50 28.75 „ Juli—.——.— Roggenmehl 18.10 18.30 Peſt, 4. Nopember.(Telegramm.) Getreidemarkt. 3 4 Weizen per Okt. 00 00 00 00 flan o00 000 willig „ Apell 1000 10 01 1000 1011 Roggen per Okt. 000 000 flau 000 000 kaum ſtetig 5„ April 781 782 784 785 Hafer per Okt. 60⁰ 00 flau 0 00(00 ruhig 11 715 716 Mais per Ott. 000 0 00 flau 00 o O. ruhig WWW 742 742 55 000 000%o ο Kohlraps per Aug. 1110 11 20 ruhig 1110 10 20 ruhig Wetter: Bewölkt. Liverpool, 4. November.(Anfangskurſe.) 3. 4 Weizen per Dezbr..04— ruhig.04% ruhig per März 7,05˙ĩ.(5ʃ½% Mais per Dezbr..07 /, träge.07% träge per Januar.085J6.03%% ** Viehmarkt in Mannheim vom 8. Novbr. Amtlicher Be⸗ richt der Direktion.) Es wurde bezahlt für 50 Ko Schlachgewichts 198 Kälber: a) feine Maſt⸗(Vollm.⸗Maſt) un d beſte Saugkalber 9500., b) mittlere Maſt⸗ und gute Saugkälber 80—00., c) ge⸗ ringe Saugkälber 85—00., d) ältere gering genährte(Freſſer) 00—00 M. 44 Schafe: a) Maſtlämmer und füngere Maſthammel 65—00., b) ältere Maſthammel 60—00., c) genährte Hammel und Schafe(Merzſchafe) 55—00 M. 1356 3 a) vollfleiſchige der feineren Raſſen und deren Kreuzungen im Alter bis zu 1¼ Jahren 59—40., b) fleiſchige 58—00., e) gering entwickelte 57—00., d) Sauen und Eber 00—00 M. Es wurde bezahlt für das Stück: 00 Luxuspferde: 000—0000., 00 Arbeitspferde: 000—000., 00 Pferde zum Schlach⸗ ten: O0—0CO., 000 Zucht⸗ und Nutzvieh: 000—000., 0 Stuck Maſtvieh: 000—000 Mk., 00 Milchkühe: 000—000., 282 Ferkel:.00—.00., 7 Ziegen:—75 Mk., 0 Zick⸗ lein:—0., oLämmer:—0 M. Zuſammen 1287 Stück. Handel mit Schweine mittelmäßig; Kälber und Ferkel lebhaft. Stimmen aus dem Publikum. Warum wird heuer nicht prämiiert? Seit einigen Jahren begegnet man in der Frühjahrszeit in den Hrſigen Tagesblättern der Aufforderung zur gärtneriſchen Aus⸗ ſchmückung der Balkons und Fenſter mit dem Ver⸗ ſprechen, daß die ſchönſten Balkons und Fenſter prämiiert werden. Auch in dieſem Frühjahr waren dieſe Aufforderungen erſchienen und hatten bewirkt, daß auf die Ausſchmückung der Balkons von den Beſitzern beſondere Sorgfalt gelegt wurde. Man konnte, wenn man Straßenbild bilden dieſe Blumenarrangements an den Häuſern eine Zierde und verdienen deshalb die Beſitzer ſolch gärtneriſch au⸗ geſchmückter Balkons für ihre Mühe und Koſten Dank und An⸗ erkennung, die ihnen durch dieſe Zeilen öffentlich abgeſtattet ſei, da die verſprochene Prämiierung heuer auszubleiben ſcheint. Bis heute habe ich wenigſtens noch nicht geleſen, welche Balkons mit Preiſen bedacht wurden. In anderen Städten wird dies veröffentlicht. Auch in Mannheim war dies in den letzten Jahren der Fall. Sollte es ſeine Richtigkeit haben, daß— wie man ſich erzählt— die zur Prämiierung berufenen Preisrichter wegen der zu vergebenden Preiſe uneinig geworden ſind und die Preiszuerkennung deshalb unter⸗ bleibt? Es wäre dies recht zu bedauern, weil dadurch das kaum wachgerufene Intereſſe der Balkonbeſitzer leicht wieder nachlaſſen könnte. Wenn der Balkonbeſitzer, der in der Regel ein Blumen⸗ freund iſt, ſeinen Balkon auch mehr zu ſeinem Vergnügen aus⸗ ſchmückt, ſo macht es ihm doch Freude, ſeine Mühe von fachmänniſcher Seite anerkannt zu ſehen. Hoffentlich beſtätigt ſich das oben er⸗ wähnte Gerücht nicht, ſondern es liegt nur eine Verzögerung der Prämiierung vor. Vielleicht geben dieſe Zeilen Anlaß zu einer Auf⸗ klärung in dieſer Angelegenheit. Einer, der ſich immer über die aus⸗ geſchmückten Balkons gefreut hat. (Wir können dem Herrn Einſender die erfreuliche Mitteilung machen, daß ſeine Vermutungen nicht zutreffend ſind und daß die Veröffentlichung der Liſte der Prämiierten in der allernächſten Zeit erfolgen wird. Die Red. d..⸗A.) Kling⸗ling⸗ling die Schul' geht an und nun beginnen aufs neue die Sorgen der Eltern um die Geſundheit ihrer Kinder. Rauhe Stürme, ſeuchte Luft greifen die Atmungsorgane mehr wie ſonſt an, es entſtehen Heiſerkeit, Huften und noch ſchwerere Erkrankungen. Dieſen im erſten Stadium zu begegnen iſt es Pflicht der Eltern, den Kindern auf dem Schulwege einige von den berübmten Fay's ächten Jodener Mineral⸗Paſtillen mitzugeben. Dieſelben ſind ein vorzüglich be⸗ währtes Hausmittel und in jeder Apotheke, Drogerie und Mineral⸗ waſſerhandlung à 85 Pfg. per Schachtel zu haben. 3519 schwächliche fausens Kasselef Kinder Hafel-Kakab — wie auch für junge Mädchen— das bewährteste Kräftigungs. Mittel, um der Blutarmut, Bleichsucht oder schlechtem Aussehen entgegen zu wirken. 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Herbll⸗Kautrol⸗Herſammlungen 1904 Es haben zu erſcheinen: In Mannheim: Kaiſer⸗Wilhelm⸗Kaſerne(Exerzierhaus) ingang durch das Tor der Hauptwache—- Mannſch. af en Deſ edeekeale Algebols klaſſe 1892 ſämtlecher Waffen, welche in der Zeit vom 1. Apri! bis 30. Septeimber eingetreten ſind. Jahresklaſſe 1903 der Jufanterie. Montag, den 7. November 1904, vormittags 0 Uhr. Jahresklaſſe 190 der Jufanterie mit den Anfangsbuchſtaben ddunt den 7. November 1904, vormittags 11 Uhr. 1902 der Jufanterte mit den Anfangsbuchſtaben Montag, den 7. November 1904, nachmittags 2¼ Uhr. Jahresklaſſe 1901 der Iuſanterſe mit den Anfangsbuchſtaben 1 ee den 8. Nopember 1904, vormittags Uhr. Jahresklaſſe 1901 der Inſanterte mit den Anfangsbuchſtaben e den 8. November 1904, vormittags 11 Uhr. 1 aſe 1900 der Infanterte mit den Anfangsbuchſtaben Dienstag, den 8. November 1904, nachmittags 2½¼ Uhr. 1 1 1900 der Iufanterie mit den Anfangsbuchſtaben Mittwoch, den W. November 1904, vormittags 0 Uhr. aſe 1880 bur Inſanlerte mit den Anfangsbuchfaben, Muüttwoch, den P. November 1904, vormittags 11 Uhr. 15 5 aſſe 1899 der Infanterie mit den Anfangsbuchſtaben Mltiwoch, den B. November 1904, nachmittags 2½ Uhr. 4 A 1898 der Iufanterie mit den Anfangsbuchſtaben Donnerstag, den 10. November 1904, vormittags d Uhr. 1 n 18938 der Iufauterie mit den Anfangsbuchſtaben Donnerstag, den 10. November 1904, vormittags 11 Uhr. baſe 180 7 be Iuſanterie mit den Anufangsbuchſtaben Douneistag, den 10. November 1904, nach mittags 2½ Uhr. 1— 1897 der Infanterie mit den Anfangsbuchſtaben Freitag, den II. November 1904, vormittags 9 Uhr. ahresklaſſe 1897 bis 190 der Jäger, Maſchinengewehr⸗ truppen, Kavallerte, Berk hrerrupven(Eiſenbahn⸗, Luft⸗ ſchlffel und Teiegraſen⸗Truppen) und des Beterinärperſonals Gahnen⸗ und Beſchlagſchmiede, Unter⸗Veterinäre) Freitag, den 1l. November 1904, vormittags 11 Uhr. 1 1897 bis 1899 der Feldartillerie Freitag, den I1. November 1904, nachmittags 2½ Uhr. Jahresklaſſen 1000 bis 1903 der Feldartillerie Samslag, den 12. November 1904, vormittags 9 Uhr. Jahresklaſſen 1397 bis 1903 des Trains(einſchließlich der⸗ lenigen Kavallerinen, welche zur Reſerve des Trains entlaſſen ſind), der Kra keulräger und der Militärbäcker Saſnstag, den 12. November 1904, vormutags II1 Uhr. Jahresklaſſe 1397 bis 1903 der Fnßartillerie Samstag, den 12. November 1904, nachmittags 2½ Uhr. Jahresklaſſen 1397 bis 1904 der Pioniere, der Mann⸗ ſchaften des preußiſchen Gardekorps aller Waſſen und der Mrarine Montag, den 14. November 1904, vormittags 9 Uhr. Jahresklaſſen 189: bis 19%4 des Sanitätsperſonals(Sa⸗ nitätsmannſchaften und Krankenwärter), der Oeronomieha d⸗ werker, der Aürbeiteſoldeiten, der Zahlmeiſter⸗Aſpiranten und der Büchf umachergehülfen Montag, den 14. November 1904, vormittags 11 Uhr. Im Vorort Neckarau(Marktplatz. Alle zur Dispoſttion der Erſatzbehörden entlaſſenen Mann⸗ diejenigen Saudwehrleue 1 Aufgebots der Jahresklaſſe 1092, welche in der Zeit vom 1. April bis 30. September eiligetreten ſind und die Jahresklaſſen 1897 bis 1003 der In⸗ fanterte von Neckarqu Montag, den 14. November 1904, nachmittags 2¼½ Uhr. Jahresklaſſen 1397 bis 1904 aller übrigen Waffen von Neckarau Dienstag, den 15. November 1904, vormittags 10 uhr. In Sandhofen(Schulhof.) Alle 155 Disvoſition der Erſatzbehörden entlaſſenen Mann⸗ en; diejenigen Landwehrlente JI. Aufgebots der Jahres⸗ dlaſſe 1392, welche in der Zeit von 1. Aprll bis 30. Seviember eilgesreten ſind und de Jahresklaſſen 1697 b 8 1604 fämtlicher Saudhofen, Sandlorf, Kirſchgartshauſen und maarhof. Dienstag, den 15. November 1904, Nachmittags 3 Uhr. Im Borort Käferthal(Platz vor der evangeliſchen Kirche) Alle zur Disvoſi ion der Erfatzbehörden eutlaſſenen Mann⸗ ſchaſten; diejenigen La dwehrlente I. Aufgebots der Jahres⸗ klaſſe 1602, welche in der Zeit vom 1 Kpril bis 0. Sept moer eingetreten ſind und die Jähresklaſſen 1897 bis 1904 ſänitlicher en von Käferthnn ittwoch, den 16. November 1904, vormittags 9½ Uhr⸗ Im Borort Waldhof(Platz vor der Spiegelfabrik.) Alle zur Dispofltion der⸗Erſatzbe örden entlaſſenen Mann⸗ dieſenigen der Landwehr I. Aufgedots der Jahresllaſſe 1692, 1 in der Zeit vom 1. Aprl bis 30. September eingelreten ſind und die Jahrestlaſſen 1807 bis 1902 famtlicher Waſſen von Waldhof, mtzelhof und Luclen berg ttwoch, den 16. Nodember 1904, nachmittags 3 Uhr. In Feudenneim(Alter Friedhoſ.) Alle zur Pispoltion der Erſatzbehörden entlaſſenen Mann⸗ ſchaften; dieſenigen der Landwehr J. Aufgebots der Jahresklaſſe 1662, welche in der Zeit vom 1. Aprit bs 3. September eingetreten ſind und die Jahresklaſſen 1897 bis 1904 falatlicher ſten von Feude herm, Wlllladt und Ilv sheim Donnerstag, den 18. November 1904, vormittags 2 ¼ Uhr. In Ladenburg(Schulbof.) Freitga, iuge weiche in der Zeit vom 1 April bis 0. eptember eletreten ſind und die Jahresklaſſen 187 bis 160 fälntlicher Wiſſen von Jadendurg, Sriesheim und„eckarhaufen Donnerstag, den ur, Rovember 1804, nachmittags 2 Uhr. In Seckenh im(Schloß.) 5 Alle zur Dispoſition der Erſatzychorden entlaſſenen Mann⸗ ſchaften; diejenigen Lundwehriente 1. Aufgebots der Jahres⸗ klaſſe 1692, welche in der Zeit vom 1. April bis 30, Sepfember tugetreten ſind und die Jahresklaſſen 1897 bis 1904 famt⸗ lhe Weſſen von Seckenheim, theinau, Steuge hof und Relaishäufer Freitag, den 18. November 1904, vormittags 8¼ Uhr. Militärpäſſe u. Kriegsbeorderungen ſind mitzubringen. Die Jahrestlaſſe jeden Mannes findel ſich au der Vorderſeile des Mellifärpaſſes verzeichnet, Un utſchulbigtes Fhlen uud Geſcheinen zu einer uhrichtigen Kontrolverſanemlung werden beſtraft, Elſatz⸗Reſerviſten haben zur Herbſt⸗Kontrol⸗Verſammlung nicht zu erſcheinen. Bezirks⸗Kommando Maunheim. Vorſtebende Velanntmachung des Bezirkskommandos Mann⸗ heim wird den Bürgermelſteränmtern des Bezirks hiermit zur Kenninis georacht nut der Verfügung, dieſelbe den Mannſchaften der Ge⸗ meinden durch mehrmaliges! aale Anſchlagen am Rathauſe an Fabriken und größeren Etabliſſements bekannt zu geben. Daß dies geſchehen, iſt dem Hauptmeldeamt Mannbelm bis zunt 6. Noveiber 1904 mitzuteilen. Bei ungünſtiger Wit erung wollen die bezüglichen Bürgerneiſterämter für Sicherſtellungeines zur Aufnahme von 300 Mann genügend großen bedeckten Raumes orge tragen. Mannhelm, den 20. Oktober 1904. Großherzogliches Bezirksamt. „ung. Belanntmachung. Die Förderung der Fiſchzucht betr. Nr. 125 280. Um die Beſetzung der einbeimiſchen Gewäſſer mit Bachforellen(Trutta fario) zu fördern, hat das Graßh. Muniſterium des Innern auch in vieſem Jahre mit dem badiſchen Fiſcherei⸗Berein und mit pem Bapſſch Unterländer Fiſcherei⸗Vereln eine Vereinbarung getroffen, Wen ſie für die Beſitzer und Pächter badiſcher Fiſchwaſſer den Bezug von angeorüteten Bachforelleneiern oder von Bachforellenbrut zu dem eimäßigten Preiſe von 3 Mk. bezw. 5 Mk. für das Tauſend vermitteln werden. Dieſe Vermittefung wird geſchehen: a) durch den Vorſiand des Badlch⸗Uuntevln ver Hiſcherel⸗ vereius in Neckarpiſchofgheim für die Beſitzer und Pächter von Fiſchwaſſern in den Kreiſen Heidelberg und Mosbach. b) Durch den Vorſtand des Badi chen Fiſchereivereins in Freiburg für die Beſitzer und Pächter von Fiſchwaſſern in den übrigen Kreiſen des Laudes. Die Beſitzer und Pachter von Fiſchwaſſern, welche von dieſer Vergünſtigung Gebrauch machen wollen, haben ſpate eus bis zu 10. Deze über d. Is au den Vorſtand des betreffenden Fiſcherei⸗ vereins eine ſchriftliche Beſtellung zu richten, in welcher unter Be⸗ zeichnung der Stückzahl der gewünſchten Forellene er oder Forellen⸗ brut die Eiklärung abzugeben iſt, daß der Beſteller ſich veipflochte: 1. Die empfangenen Forelleneſer in einer badiſchen Fſchorut⸗ auſtalt erbrüten zu laſſen und die daraus gewonnene, bezw. die vom Verein direkt bezogene Brut vollſtändig in ſeine badiſchen Fſchwaſſer einzuſetzen unb zwar zu der Pflicht enge weiche er etwa 0 b des Pachtvertrags in das betreffende Gewäſſer einzuſetzen hat; 5 fſalle er die eine oder die andere Verpflichtung nicht erfüllt für 19 Tauſend der empfangenen Eier oder Brut 5 1 Mk. ſtatt 8 berw. 5 Mk. an dle Kaſſe des betreffenden Fiſcherei⸗ vereus zu bezahlen. Der Beſtellung iſt eine bürgermeiſſeramtliche Beſcheinigung anzuſchließen, daß der Beſte ler Beſſtzer oder Pächter von beſtimmt zu bezeichnenden badiſchen Feſchwaſſern iſt. Für den Fall daß die Geſa ntzahl der beſtellten Eier 1000 000 Badiſchen Fiſchereiverein) bey w. 400000(dei Bad ſch⸗Unter⸗ inder Fiſcheieiverein) überſteigen ſollte, bleibt eine proportlonale Herabſetzung der beſtellten Mengen vorvehalten. Maunheim, den 31. Okſober 1904. Großherzoglies Bezirksamt, T. A A Jung 4811 Oberrheinische Bank L1 2 Centrale Mannheim LI.2 Niederlassungen in Basel, Freiburg i.., Heldelberg, Karisruhe, Strassburg i. EIs. Filialen in Baden-Baden, Bruchsal, Mülhausen J. E, und Rastatt. 515033 Aktien-Kapital 20 Millionen Mark. Besorgung aller bankgesechältlichen Trausaktionen. Konkursverfahren. Nr. 9519 In den ſtonkurs⸗ verfahren über das Vermbögen des Zimmermeiſters Johaun Georg Zimmer in Neckar⸗ Jnſen iſt zur Abnahme der Schlußrechnung des Verwalters und zur Erhebung von Ein⸗ wendungen gegen das Schluß⸗ verzeichuis Schlußtermin be ſtimit auf: 4809 Deustag, 29. Novor 1004, vormiitigs 11 Unr vor dem Großh. Auitsgericht bterſelhſt, Abt. VIII., Zimmer Nr. 27, parterre, beſtemmt Mannheim, 31. Oktober 1994. Der Berichtsſchreiber Großh. Verſteigerung ſtädtiſcher Pillenbaupläße. Die Stadtgemeinde Mann⸗ heim läßt durch das unterfer⸗ tigte Notariat am 29009%% Mittwoch den 9. Nov, 1903, machmtlaas 3 UÜUhr, im großen Rathausſaal dahier die ſtabtiſchen Villenbauplätze rolaſt Nr. 15 Karolaſtraße Nr. 15 ae de 8 115 115 9286 ſtraße Nr. 3, Egbch. Nr. 92 und Nr. 9285 im Baublock XXX des öſtlichen Stadttbeils im Flächenmaß von iunsgeſamimt 1485,85 qm zu Eigentum ver⸗ ſtergern. Am!sg richts: Her Anſchlagspreis beträgt Mohe. 35 Mk. pro Qladratmeter Die weiteren Bed ngungen N können auf dem Rathauſe daſſter oder im Geſchäftsummer des unterfertigten Notariats einge⸗ ſehen werden Mannheim, 2. Nov. 1904. Großh. Notariat VI: Mayer. Tullgardinen aller Art werden tadellos gereinigt, Zwaugs⸗Verſteigerung. Samstag, 5. Nov. 1904, machmittags 2 Uhr, werde ich in Ryhein au am alten Gemeindehaus gegen Barzablung imVollſtreckungs⸗ wege öffentlich verneigern: Möbel u. Anderes Mannh im, 4. Nov. 1901. Aſle zur Pispofttion der Gfatzbehörden entlaſſenen Mann⸗ e dme gefürbt und appretier Färberef Eel. Printz, 1 Brehme, 109013 Ri„„„ 8 8, 0. Gerichtsvollzieher. Seckenheimerstrasse 8. JCCCCEEEEC ͤ Mk. bezw. 4. Nopember 1904. —— 114. Jahrgang. gete Tsch:.steclen J Mannhelm Ciolima Hahnd2.e 52146 13 Bekanntmachung. No. 44946 II. Abhaltung von Schießübungen betr. Das Grenadier-Regiment Kaiſer Wilhelm I. No. 110 hält am 8. 4. 5. 7. 8. 9. 10. II. 12 u. 14. Nov. größere Schießübungen mit ſcharfer Munition auf den Schieß⸗ ſänden im Käferthaler Walde ab. 4 086 Gefährdet iſt das Wald⸗ gelände in dem Abſchnitt Straße— Waldhof— Pamp⸗ ſtation—-Sandtorf—Heſſiſche Grenze— Karlſtern— Hütte Schirßſtand. Das Betreten dieſes Ge⸗ ländes iſt an den genannten Tagen von 8 Uhr vormittags bis 1 Uhr Weittags mit Lebensgefahr verbunden und wird daher verboten. Den Weiſungen der auf⸗ geſtellten Poſten iſt unbedingt Folge zu leiſten Die bezeichneten Straßen ſelbſt ſowie der Weg länge der Heſſiſchen Grenze können detreten werden. Die betr. Bürgermeiſter⸗ ämter haben dies in orts⸗ üblicher Weiſe bekannt zu geben und den Vollzug au⸗ zuzeigen. Mannheim 28. Okt. 1904. Großh. Bezirksamt. Polizeidirektion: Schäfenr. OGeffenkliche Zuſtellung einer Jadung. Nr. 10856. In Sachen des minderjährigen Auguſt Retz in Stia ſurg, verkreten dorch Generalbormünd Spatz daſel ſl, Prozeßbevollmächtiger: Rechts⸗ auwalt Dr. Bernheiſn hier, gegen den Kellner Auguſt Singer, rüher zu Maunheim, wegen Unterhalts, ladet der kläg, Bertieter den Be⸗ klagten zur Fortſetzung der ündlichen Vechandiung des Röchtsſſreits vor Gr. Amtsge richt Mannheim— Abteilung 1 — auſ Donnerstag, den 22. Dezember 1904 vorz. 9 Uhr Zum Zwecke der öffeutlichen Zuftellung wird dieſe Ladung belgunt gemacht. 4910 Mauneim, 31. Oktober 1904, Der Gerichtsſchreiber Grogh. ee 12 Mſo her. Kekauntmachung. Die Morcbidität und Mortalität- des III. Quartals 1904 betr. In den Vororten Neckarau u. Kaäferthal⸗Waldhof, ſowie in den Laudgemeinden ſtarben. ohune Toigeburten 486 Peffonen, darunter 308 im erſten Lebens⸗ jabre und 38 im Alter von—18 Jahren, an anſteckenden Krank⸗ heiten: Keuchhuſten 8, Typhus 1 Rachendiphtherie 2, Schärlach 9 und Lungenſchwindſucht 32, ferner anu Verdauungsſtörungen im erſten Lebensjahre 211. Augezeigt wurden 8 Erkrank⸗ ungsfalle vbon Typhus, 3 von Puerperalſtieber, 77 von Schar⸗ lach, 41 von Rachendiphtherie, 4 zon Kehlkopfkroup und 3 von Lungentuberkuloſe. Maunherm, 31. Oktober 1904, Der Großh. Bezirksarzt N: Behrle. 4848 Großh. Sadiſche Skaats⸗ kiſenbahnen. Ab 10. Nopember ds. Js. werden die Stationen Acherg, Bruchſal und Enzberg für den Verkehr von Ober⸗Bris, Station der K. K. öſterreich. Staatsbahnen in die As⸗ teilung I A des Ausnahnte⸗ tarifs Nr. 88(Kaolin ꝛc.) einbezogen. 5201 Nähere Auskunft erteilen unſere Dienſtſtellen und unſer Verkehrsbureau. Karlsruhe, I. Nov. 1904. Großh. Generaldirektion. Perfelte Kleisermacherim empfiehlt ſich.— Garantie für guüten Schnitt und Sitz. 4888 Neckarv laudſtw. 15, II. Bekanutmachung. Die Benutzung der Neckarvorläuder betr. Nr. 7687. Nach 8 48 der .⸗P.⸗O. dürfen auf den beider⸗ ſeitigen Neckarvorländern vom oberen Anſang des Hafengebiets links bis zur Friedrichsbrücke und rechis bis zur Einfahrt in den Floßhafen größere Mengen von Gütein nicht gelagert wer⸗ den; auch dürfen hier während der Monate Dezember, Januar und Februar Ausladungen nur inſoweit ſtaltfinden, als die Ab⸗ ſuhr noch an demſelben Tage erſolgt. 4818 Hierauf machen wir mit dem Aniugen auf merkſam, daß Zu⸗ widerhandlungen anf Grund von § 80 der Hafenpolizeiordnung heſtraft werden und daß nozigen⸗ falls die Entfernung der gelager⸗ ten Güter auf Koſten des Eigen⸗ tümers angeorduet wird. Maunheim, den 2. Nov. 1904. Haſenverwaltung. Eroßh. Sadiſche Skaals⸗ kiſenbahnen. Mit Gültigkeit vom 15 Oktober l. Is. wird die für den Gil⸗ und Frachtſtückgut⸗ veske r eingerichtete Station Gambach in den Mann⸗ heim ꝛc. bayeriſchen Güter⸗ arif einbezogen. Vom gleichen Zeitpunkt ab erhält die Po⸗ ion„Papierwaren“ im Ausnahmetarif 31, Abt. III zür Thürin giſche uſw. Waren eine geänderte Faſſung. Nähere Auskünft über die letztere Aenderung erteilt die Großh. Güterverwaltung Mannheim 52610 Karlsruhe, 1. Nov. 90 Jroßh. Generaldirektion. Zwangs⸗Herſleigtrung. Nr. 11455. Im Wege der Zwangsvollſtreckung ſoll das in Wgunheim belegene, im Grund zuche pon Maunheim zur Zeit der Eintragung des Verſteige⸗ rungsvermerkes auf das Geſantt⸗ gut, der Fahrnisgemeinſchaft zwiſchen Wilhelm Binzeue Faiß, Pruivatmann und ſelner Ehefrau Gva geb. Wartmann in Mannheim eingetragene nach lehend heſchriebene Grundſtück amn Samstag, 17. ezember 1904, vorm ttags 9½ u er, durch das unterzeichnele Notariat in deſſen Dienſträumen in Mann⸗ heim, B 4, 3, verſteigert werden. Der Verſteigerungsvermerk iſt am 28. Juli 1904 in das Grund⸗ buch eingetragen worden. Die Einſicht der Mitteilungen des Grundbüchamts, ſowie der übrigen das Grundſtück betreſſen⸗ den Nachweſungen, tusbeſondere der Schätzungsürkunde iſt jeder mahu geſtattet. 52623 Es ergeht die Aufforderung, Rechte, ſoweit ſie zur Zeit der Eintragung des Verſleigerungs⸗ vermerks aus dem Grundbuch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Verſteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht,glaub⸗ haft zu machen, widrigenfalls ſie bei der Feſiſtellüng des geringſten Gebots nicht berückſtatigt und hei der Verteilung des Verſteiger⸗ ungserlöſes deni Anſpruche des Gläubigers und den fbrigen Rechten nachgeſetzt werden. Diejenigen, welche ein der t de entgegenſtehendes Recht haben, werden aufgefor⸗ dert, vor der Ertellung des Zuüchlags die Aufhebung oder etuſtweilige Ei, ſtellung des Ver⸗ fahreus herbelzuführen, widrigen⸗ falls für das Recht der Verſteiger⸗ Ungserlös au die Stelle des verſteigerten Gegenſtandes tritt. Beſchreibung des zu verſteigernden 18 Grundſtückes: Grundbuch von Maunheim, Baud 140, Heft ö, Beſtandsver⸗ zelchnis I. Lagerbuch⸗Nr. Sgsoa, Flächen⸗ inhalt 4 a 33 qm Hofraite mit Gebäulichkeiten an der Wacht⸗ 86. ſtiaße is und Feldſtraße 8/ Hierauf ſteht: a ein zweiſtöckiges Wohnhaus mit gewöl tein Keller; b. ein Abort mt Piſſoir, ge; ſchüzt zu 40%% Mkk. Hierzu Zubehörſtücke im Werte vollt 600 Mk. Mannheim, 8. November 1904. Großh. No arig II als Vollſtrekungsg richt: Dr. Elfaſſer. Heſeentlice Juſelung kiner Klage. Nr. 9523. Die aene OZina Moaria S ammer im Möckmühl, vertreten durch ihren Vormund EmilStammer, Schuh⸗ macher hier, klagt gegen den an unbekannten Orten abweſenden Friſeur Richard Wartenberg — früher zu Mannheim, N 1 wohnhaft, unter der Behauptung, daß er der Vater des klagenden Kindes im Sinne des§ 1717 .⸗G.-B ſei, mit dem Autrage, den Beklagten zu verurteilen, dem kaagenden Kinde von der Geburt, das iſt vom 7. Januar 1904 an bis zur Vollendung des lechszehnten Lebensjahres als Untergalt eine im Voraus fällige Geldrente von vierteljährlich 78 Mark zu zahlen. 4813 Der Kläger ladet den Beklagten ur mündlichen Verhandlung des Rechtsſtreits vor das Gr. Amtz⸗ gericht zu Mannheim auf Donnelstag, 15. De br. 1904, vormitt igs 10 Uhr. Zum Zwecke der offentlichen Zuſtellung wird dieſer Auszug der Klage bekannt gemacht. Manuheim, 29. Oktober 1904. Der Gerichtsſchreiber Großh. Amtsgerichis 18: Mohr. Zwangsverſteigerung. Nr. 9133. Im Wege der Zwangsvollſtrecküng ſoll das in Mannheim belegene, im Grund⸗ buche von Mannheim, zur Zeit der Eintragung des Verſteiger⸗ ungsvermerks auf den Namen des Albert Fröhlich, Bäcker⸗ meiſter in Maunheim⸗Waldhof eingettagene, nachſtehend veſchrie⸗ benen Grundſtück am Freitag, 11. November 1903, varmittags 9½ Uor durch das nuterzeichneke Notariat — in deſſen Dienſräumen in Maunheim, B 4, 3 verſteigert werden. Der Verſtelgerungsvermerk iſt am 13. Augut 1904 in das Grundbuch eingetragen worden. Die Einſicht der Mittellungen des Grundbuchamts, ſowie der übrigen das Grundſtück betreffen⸗ den Nachweiſungen, insbeſondere der Schätzungsürkunde iſt jeder⸗ mann geſtattet. Es ergeht die Aufſorderung, Rechte, ſowelt ſie zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs⸗ dermerks aus dem Grundbu nicht erſichtlich waren, ſpäteſter um Verſteigerungstermine vor det Aufforderüng zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht, glaub⸗ baft zu machen, widrigen falls ſie bel der Feſiſtellung des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der Verteilung des Verſteiger⸗ ungserlöſes dem Anſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. Diejenigen, welche ein der Verſteigerung entgegenſtehendes Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des Juſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des Ver'ahrens her⸗ belzuführen, widrigenfalls für das Recht der Verſteigerungs⸗ erlös an die Stelle des ver⸗ ſteigerten Gegenſtandes tritt. Beſchreibung bes zu verſteigernben Grundſlückes: Grundbouch von Maunhein Band 148, Heft 5, Beſtandsver⸗ zeichuts I. Lagerhuch⸗Nummer 1968, Flä⸗ chenmhalt 3 a 49 qm Hofraite mit Gebäulichkeiten, im Luzen⸗ beig, Riedſtraße Nr. 12. Hierauf ſteht: 51669 a) ein dreiſtöckiges Wohnhaus mit Schienenkeller, b) ein einſtöckiger Querbau als Statll geſchätzt zu Mk. 41000.— Hiezu Zubehörſtücke im Werte von Mk. 460.—. Maunheim, 10. Septbr. 1904. Großh. Notariat m als Vollureckungsgericht: Dr. El ſa ſſer. Volksküche, f 5 mit Wampfkocherei. Anerkaunt reinli pſter Betrieb. Verwendung nur beſter Qualität. Miltagstiſch an Wochentagen zu billigſten Preiſen. Lagsüber: Kaſſee Nakao und Milch. 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