Badiſche Volkszeitung. Abonnement: zeitung) 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 20 Pig. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..4 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg. Inſeratet Die Colonel⸗Zeile.. 20 Pfg. Auswärtige Inſerate. 28„ Die Reklame⸗Zeile„. 60 E 6, 2. der Stadt Mannheim und Amgebung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Unabhängige Tageszeitung. Geleſenſte und verbreiteſte Zeitung in Mannheim und Amgehung. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. — Für unverlaugte Manuſkripte wird keinerlei Gewähr geleiſtet. (Mannheimer Volksblatt.) Telegranmn⸗Adreſſet „Journal Mannheim“ Telephon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahmev. Druckarbeiten 841 Nedaktion 87 Expedition, 918 Filiale(Friedrichsplatz) 8680 E 6, 2. Nr. 525. Donners zovember 9034. 325 (Abendblatt.) Polftische ebersicht. Maunheim, 10. November 1904. Beſchäftigungsgrad im Tabakgewerbe. 9 Im dritten Quartale des laufenden Jahres war der Beſchäftigungsgrad im Tabakgewerbe im allgemeinen weſentlich beſſer als im Vorjahre. Die Beſſerung geht nicht nur daraus hervor, daß die Zahl der Beſchäftigten wieder geſtiegen iſt, ſie läßt ſich auch an der Bewegung der Tabakverſorgung erkennen. In den erſten drei Quarkalen des laufenden Jahres betrug die Einfuhr von Tabak abzüglich der Ausfuhr 472 269 Doppelzentner und hat damit eine Steigerung gegenüber dem Vorjahre erfahren, wie ſie kein früheres Jahr ſeit 1900 im Vergleich zum unmittelbar vorhergegangenen Jahre aufzuweiſen Tabak im zweiten Quartale des laufenden Jahres, was deutlich darauf hinweiſt, daß die Fabriken wieder mehr Material ver⸗ arbeiten konnten. Wenn trotz der Beſſerung der Beſchäftigung noch vielfach über ſtarke Kon kurrenz und ungünſtige Ge⸗ ſtaltung der Ausfuhr geklagt wird, ſo werden auch dieſe Klagen durch die Ziffern der Handelsſtatiſtik beſtätigt. Der ſteigende Import von Zigaretten illuſtriert deutlich die wachſende eliebtheit der Zigarette beim rauchenden Publikum. Fehlt doch nicht viel daran, daß die Zigaretteneinfuhr ſich in wenigen 14 Jahren verdoppelt hat. Im Vergleich zu 1903 ſind etwa rund 90 Millionen Stück, im Vergleich zu 1900 etwa 200 Millionen Stück Zigaretten mehr eingeführt worden. Dazu kommt, daß guch die Zigarettenfabrikation in Deutſchland ſelbſt ſeit 1897 ſich ſehr vergrößert hat, in welchem Jahre die Erzeugung auf etwa 1100 Millionen Stück geſchätzt wurde. Tritt ſo die Aus⸗ dehnung des Zigarettenrauchens einer Erweiterung des „Zigarrenabſatzes im Inlande entgegen, ſo wirkt auch die Ge⸗ ſtaltung des Exports keineswegs ſtimulierend auf die Beſchäfti⸗ gung ein. Zwar nimmt die Ausfuhr im laufenden Jahre wieder etwas zu, aber ſie iſt immer noch geringer als in den Jahren 1900 und 1901. In Abnahme begriffen iſt die Ausfuhr namentlich nach Großbritennien, nach Südafrika und Auſtralien. Umgekehrt ſteigt die Einfuhr, die faſt durchweg in teuren Sorten beſteht. Für die Geſtaltung des Geſchäfts während der nächſten Monate von großer Bedeutung iſt die Höhe des diesjährigen Weihnachtsumſatzes, von der es abhängt, ob und wie lange der relativ befriedigende Beſchäftigungsgrad andauern ird. f (0 Ameritauiſche Aepfel in Deutſchland. Während bis vor wenigen Jahren die Einfuhr ameri⸗ kaniſcher Aepfel ziemlich beſcheiden war, erfährt ſie ſeit 1903 eine faſt rapide Steigerung, die auch im laufenden Jahre anhält. Im Jahre 1902 machte die Einfuhr kaum 1 Proz. der Geſamt⸗ einfuhr aus, im laufenden Jahre ſind es ſchon 17,5 Proz. Dabei iſt zu berückſichtigen, daß die Geſamteinfuhr von friſchen Aepfeln ganz erheblich, nämlich von 249 569 Doppelzentnern im Jahre 1903 auf 350 441 in dieſem Jahre geſtiegen iſt. Faſt noch ſtärker als aus den Vereinigten Staaten nehmen im laufenden Fahre die Zufuhren aus den Niederlanden zu, die heuer 65 814 Doppelzenkner betrugen gegen 23 843 im Vorjahr. Ebenſo ſtark hat auch die Einfuhr aus der Schweiz zugenommen, die bon 23 220 Doppelzentner i. J. 1903 auf 68 382 ſtieg. Fad Ganz beſonders günſtig war die Zufuhr von ausländiſchem !..... amerikaniſche Apfel erfreut ſich weniger wegen ſeiner Qualität, als vielmehr wegen ſeiner Billigkeit recht großer Beliebtheit beim kaufenden Publikum. Ganz neuerdings wird er freilich wieder etwas verdrängt, da die überaus reiche heimiſche Obſt⸗ ernte auch den Preis für deutſche Aepfel ſo niedrig geſtaltet hat, daß ſie mit den Amerikanern in der Billigkeit konkurrieren können. Die Präſidenten⸗Neuwahl in den Vereinigten Staaten. Mit großer Mehrheit iſt Präſident Rooſevelt wieder gewählt worden. Gleichviel ob man dies erwartet oder gewünſcht hat oder nicht, ein Gutes hat der Ausgang der nunmehr ab⸗ geſchloſſenen Vereingten Staaten⸗Wahlkampagne unzweifelhaft: die Regierungen in dem alten Teil der Welt ſind in der Lage, mit bekannten Faktoren zu rechnen. Hätte die Gegenſeite geſiegt, ſo würde ſich die Notwendigkeit ergeben haben, abzu⸗ warten, wie ſich der Nachfolger Rooſevelts auf dem Präſidenten⸗ ſtuhl der Vereinigten Staaten⸗Republik den wechſelnden An⸗ forderungen der Zeit gegenüber verhalten werde. Es wäre ein Moment der Unſicherheit in die Entwicklung der Politik ge⸗ kommen. Statt deſſen ſind die Staatslenker und Völker nun in der Lage, ſoweit nordamerikaniſche Verhältniſſe in Betracht kommen, bis zu einem gewiſſen Grade bekannten Größen gegenüber zu ſtehen. Denn wenn auch nicht entfernt, geſchweige denn mit abſoluter Sicherheit, zu berechnen iſt, wie ſich Präſt⸗ dent Rooſevelt zumal auf Grund der bei den Bemühungen um Erreichung ſeiner Wahl gemachten Erfahrungen in dem einen oder dem anderen Falle, der in das Bereich der Möglichkeit treten kann, verhalten wird: das Eine ſteht unzweifelhaft feſt, daß Präſident Rooſevelt ſich als eine Perſönlichkeit erwieſen hat, die ein ganz beſtimmtes Geſicht nicht zu verleugnen vermag. Für uns Deutſche kann dabei nicht außer Betracht bleiben, daß er wiederholt deutſchfreundliche Züge aufwies. Es würde aber einen fehlerhaften und nicht einen richtigen Optimismus betätigen heißen, wenn man hierauf ein zu großes Gewicht legen und davon abſehen wollte, wie oft, und vielleicht gerade in den Vereinigten Staaten von Nordamerika, die Verhältniſſe ſtärker ſind als die Perſönlichkeiten. Es iſt die übereinſtimmende Anſicht aller einſichtigen Kenner der nordamerikaniſchen Dinge in Deutſchland, daß die deutſche vaterländiſche Arbeit der amerikaniſchen Konkurrenz gegenüber noch auf lange hin nicht leichte, ja möglicherweiſe recht ſchwere Zeiten durchmachen und durchhalten muß. Immer hin wird der Umſtand, daß man bei Präſident Rooſevelt annähernd weiß, woran man mit ihm iſt, nachdem man ihn bereits einige Jahre am Werke geſehen hat, dazu heitragen, Entſchließungen, die im beſtverſtandenen Intereſſe des Vaterlandes liegen, leichter zu treffen, als wenn man erſt wieder während einiger Zeit abzuwarten genötigt wäre, wie ſich ein neuer Mann auf dem erſten Platz, den das Volk der Vereinigten Staaten zu vergeben hat, einführe und bewähre. Der Krieg. ii völlig veränderte Lage vor Port Arthur. (Von unſerem Korreſpondenten.) * Lomdon, 9. Nov. Ich hatte heute eine intereſſante Unterredung mit einem wertvolle Informationen verdankte, die ſich ſtets als beſonders zuverläſſig erwieſen haben. Auf meine Frage, ob man immer noch keine zuverläſſigen Nachrichten über den wirklichen Stand der Dinge vor Port Arthur, und die Ausſichten auf eine baldig Einnahme des Platzes habe, lautete die überraſchende Antwort; Die Lage vor Port Arthur hat ſich völlig verändert. Ja, wir haben Nachrichten, gute Nachrichden ſogar, aber das Geſamtbild ſtellt ſich heute ganz anders dar, als ſelbſ wir hier bisher und mit uns alle Wet angenommen. Der letzt große Sturmangriff auf die Feſtung war erfolgreich, inſofern als er den Widerſtand der Nordoſtforts größtenteils gebrochen und eine Breſche in die Enceinte der Hauptforts gelegt hat, die unſeren Truppen ſchon gegenwärtig geſtatten würde, in die eigentliche Stadt einzudringen, läge dieſe nicht, wie ſich jetzt unzweifelhaft klargeſtellt hat, derartig unter dem Kreuzfeuer der mächtigen Batterien von Liaotiſchan und des„Goldenen Hügels“, daneben auch der Tiger⸗Halbinſel, daß von einer Be⸗ ſetzung Port Arthurs keine Rede mehr ſein kann. Selbſt wenn wir die notwendigen Opfer an wertvollen Menſchenleber u Soldaten bringen wollten, um uns ſo raſch als möglich 1 Forts von Etſeſchan bis nach Takuſchan hinüber zu bemächtigen, ſo würden wir, das gilt jetzt wie geſagt als klargeſtellt, nicht viel weiter ſein, als heute. Wir wären Herren der Stadt, oder hätten, wenn Sie es lieber ſo nennen wollen, die Ruſſen a ihr und dem Hafen vertrieben, könnten uns ſelbſt aber in ihr nicht einniſten, oder wenigſtens ſie nicht als Stadt und ſichern Hafenplatz benutzen, ſolange wir den Gegner nicht auch aus ſeinen Stellungen auf dem Goldenen Hügel, der Tiger⸗Halb⸗ inſel und vor allem auf dem mächtigen Ligaotiſcha Bergſtocke mit ſeinen gradezu uneinnehmbaren Stellung vertrieben hätten. Dort aber, beſonders auf dem Liaotiſchan kann ſich der tapfere General Stöſſel nach Anſicht der beſten militäriſchen Autoritäten noch monatelang halten. Er kann dorthin ſeine dezimierte Garniſon ſich zurückziehen laſſen, und in relativer Ruhe abwarten, bis ſeine Munition und ſei Lebensmittel erſchöpft ſind. Seine Truppen haben ei Heroismus bisher im Ausharren und Ertragen der Str und des Elends bewieſen, daß ſie auch in den Kaſemat Kellerhöhlen in Liaotiſchan bis zum letzten Stück Zwieba der letzten Patrone ausharren würden, beſonders ſol auch nur die allerentfernteſte Hoffnung haben, daß ihnen Oſtſeegeſchwader doch am Ende noch Rettung bringen könnt Unfere Kriegsleitung hat keinerlei Intereſſe mehr, an vorzeitige Einnahme einzelner Forts oder ſelbſt der Stadt des Hafens von Port Arthur weitere große Menſchenopf Forts und darunter natürlich Liaotiſchan kapitulieren, wagen, wenn wir nicht gleichzeitig die Sicherheit haben, da 6 Mont Valerien mit Paris kapitulierte, obwohl er unter an Verhältniſſen den Widerſtand hätte fortſetzen können. Wir haben umſoweniger Intereſſe daran, ſeit die Möglichkeit eines Emt⸗ ſatzes des Platzes durch ruſſiſche Landtruppen ausgeſch ſen iſt, und die Marſchall Oyama geſandten Verſtärk völlig genügten, um ihn zur Löſung der ihm geſtellten Aufga in Mandſchurien durchaus fähig zu machen. Er bedarf Port Arthur belagernden Truppen nicht. Wir können warten. Uns bleibt vorläufig nur eine Aufgabe, und die den wir jetzt löſen: die noch im Hafen liegenden rufſiſche Kriegsſchiffe darin zerſtören oder aus demſelben hinaus un Tagesneuigkellen. E Mannemer Krott. Mannemer Männerhilfsverein, Was'n ſcheener Name! Wann der gach ſo Manches kann, Liewer Gott was wär's dann Ohne uns,— die Dame!— Will de Leit in Afrika, Wo ſich mutig wehre, Daß e Freed ſe hawwe a Uff die Weihnacht bſcheere!— Mannemer Männerhilfsverein, Hättſcht Du nit Erhörung Gfunne bei'r Damewelt, Die wo ihren— Mann— gern ſchdellt, Forr die Landsleit drauß im Feld, Gäbs e ſcheeni'ſcheerung.— Männerhilf, deß weeß mer jo, Deß ſinn mehrſchdens Boſſe, Dodruff kann mer, fern unn noh, Iß aach guder Wille do, Nie ſich feſcht verloſſe!— Liewer Himmel, ſo'n Mann, Der baut luft'ge Schlöſſer, Die wo zamme falle glei Kummt'r erſchte Windſchtoß bei, Wie die alde Fäſſer.— *) Auf vielſeitigen Wunſch bringen wir nachſtehend die vor⸗ zügliche Dialektdichtung zum Abdruck, die beim Wohltätig⸗ keitsfeſt im Apollotheater Frl. Grethel Waldeck, das Töch⸗ terchen unſeres geſchätzten Lokalpoeten, vortrug. Wir glauben it allen Freunden der Dialektdichtung eine Freude zu bereiten. Unſereens, im Fliſchelkleed, Backfiſch, wildi Hummel, s helfe beſſer ſchunn verſchdecht Unn de ganze Rummel, Als'n ausgewachſ'ner Mann, Wann's noch ſo gſcheidt iß, Unn beriehmt forr deß und ſell Längſcht ſchunn weit unn breit iß.— Unſereens, Sie ſehe's jo, Sinn mir aach die Zahme, Iß, wann's gilt halt immer do, Mir die zarte Dame.— Mannemer Männerhilfsverein, Wer dhut dann heit bſcheere, Wer dhut uff e jedi Art, Ohne, daß ſein Kraft'rr ſchbart, Als ſich loſſe höre?— Nix wie Dame, nix wie mir, ' ganz Johr dhut er ſchenne, Hocke hin ſich ans Klavier, Schbiele eich e Uwwerdhier, Unn, was aach als keen Bleſſir, Laafe, wiehle, venne.— Mir bei richdgem Aageſchein⸗ Sinn ſo Männerhilfsverein, Deß iß nit zu leichne, Wann mir aach, ſo iß's halt, Weil'r Mann hott die Gewalt, Nit die— Firma— zeichne! Mir ſinn ſchdille Aſſoßje, Wann uns ſunſcht aach's ſchdill ſein Uff'r Zung dhut ſchrecklich weh, Unn's nit eeni will ſein.— Mir, ihr Herrn, ihr ſchbürts norr nit, Hawwe eich am Bendel, Unn mir ziehge, wann's als gilt, Blos am eene Endel,— Unn dann gebt ihr Kordel nooch, Unn dhut ſchnell begreife, Dragt de Kopp ihr noch zu hoch, Danzt ihr wie mir peife!— So viel vunn mir Danzknopp heit Eich norr zur Belehrung, Brummt nit unn ſeid ſchdill ihr Leit, Unn verdaut die Bſcheerung. —'Annunzio, der Plagiator. Der italieniſche Schriftſtenlen Gabriele d Annunz ſo iſt ſchon oft auf Nachahmungen en tappt worden, die dem Plagiat nahe kommen. Eine der auf fallendſten Entdeckungen dieſer Art iſt aber die, die Edouar Magnial im Novemberheft des Mercur de Frane mitteilt. Er hat die nur teilweiſe ins Franzöſiſche überſetzte „Nopelle della Pescara“ unterſucht und ſehr deutliche Entlehnun aus den Novellen Maupaſſants darin gefunden. Annunz gibt ſich mehrfach den Anſchein, als ob er ſeine Stoffe aus ſei eigenſten Erfahrung ſchöpfe, da er ſelbſt ſeine Jugend in der adriatiſchen Meere liegenden Landſchaft Pescara zugebracht ha aber gerade im Stofflichen iſt er von Maupaſſant auffallend ab hängig. Magnial vergleicht zunächſt Maupaſſants„Le Retour (Sammlung Pvette 1885) mit Annunzios Erzählung„Turlenda ritorna“. In beiden Novellen beſteht die Originalität darin, d der kotgeglaubte erſte Ghemann von ſeinem gutmütigen Nachfo freundſchaftlich aufgenommen und als Merkwürdigkeit im 15 herumgeführt wird. Der Held Maupaſſants ruft z. B. in der Schen aus:„Heda, zwei Schnäpſe vom beſten! Martin iſt wieder da Martin meiner Frau. Du kennſt ihn doch noch, der Martin von „Zwei Schweſtern“, der verloren war.“ Bei Annunzio wird gleiche Szene beſchrieben:„Er zog den Zurückgekehrten am durch die Reihen der Gäſte und rief laut:: Da iſt Turlend Seefahrer, der Mann meiner Frau, Turlendana, de 1— Turlendana iſt wieder da.“ Die Na 2. Sefte General⸗Auzeiger. Mannheim, 10. November. Admiral Togo in die Armee zu treiben. Das wird geſchehen, und dann mag die Oſtſeeflotte kommen. ———— Deutsches Reich. * Stuttgart, 9. Nov.(Die deutſche(natlib.) Partei Württembergs) hat infolge Ueberſtedelung ihres bisherigen erſten Vorſitzenden Dr. S chall als Rechts⸗ anwalt an das Reichsgericht ſich zur Neubeſetzung dieſer Stelle veranlaßt geſehen. In ſeiner Sitzung am 4. November hat der Engere Landesausſchuß einſtimmig zum erſten Vorſitzenden der Partei den Reichstags⸗ und Landtagsabgeordneten Dr. 9 ie ber gewählt, der ſich wenigſtens bis auf weiteres zur Uebernahme des Vorſitzes bereit erklärte. Zum erſten und zweiten Stell⸗ bertreter des Vorſitzenden wurden einſtimmig Kommerzienrat Schiedmahyer in Stuttgart und Fabrikant Kübel in Cannſtatt gewählt. Zur Beiwahl in den Zentralvorſtand, dem bisher von Württemberg die Herren Hieber, Kübel, Schall und Geh. Kommerzienrat Weckmann in Stuttgart angehört haben, wurde anſtelle Schalls einſtimmig der Kaſſenführer der Partei, Kommerzienrat Chevalier in Stuttgart, vorgeſchlagen. *Metz, 9. Novb.(Der Famecker Kirchhofſtreit) dürfte nun bald ſeine formelle Erledigung finden. Das Metzer Bezirkspräſidium hat den neulich gefaßten Beſchluß des evan⸗ geliſchen Konſiſtoriums, das alte franzöſiſche Kirchhofsgeſetz aufzuheben und ein Begraben in der Reihe anzuordnen, von einem Gutachten begleitet, befürwortend an das Miniſterium geſandt. Dieſes hat es nun in der Hand, ob ſich ſolche Szenen wie in Fameck wiederholen ſollen. Da das erwähnte fran⸗ zöſiſche Geſetz nur ein miniſterielles Dekret iſt, ſo iſt eine Mit⸗ wirkung des Landesausſchuſſes nicht nötig. * Berlin, 9. Noy.(Etatberatung im Bundes⸗ rate.) Die Bundesratsausſchüſſe, die die Beratung des Reichs⸗ haushaltsvoranſchlags für das Plenum vorzubereiten haben, beginnen in diefer Woche mit ihrer Arbeit. —(Die zweijährige ieneende Die„Preuß. Korr.“ glaubte verſichern zu können, daß in der kommenden Heeresvorlage die geſetzliche Feſtſetzung der zweijährigen Dienſt⸗ zeit noch nicht erfolgen werde. Dagegen hält die„Deutſche Tagesztg.“ ihre Meldung auf das beſtimmteſte aufrecht, daß die geſetzliche Feſtlegung in der Heeresvorlage enthalten ſein werde. —(Der Aufſtand in Deutſch⸗Südweſt⸗ afrika.) Bedingungslos ergeben hat ſich mit 60 Bewaffneten, der Ztg.“ zufolge, der Hererogroß⸗ mann Salatiel, ein Sohn des Waterberger Kapitäns Kambazembi. Salatiel iſt derjenige Großmann, von dem zu wiederholten Malen behauptet wurde, daß er ſo weit wie möglich Ruhe gehalten und ſich nur gezwungen dem Aufſtande angeſchloſſen habe. —(Die lippiſche Thronfolgefrage) wird den Bundesrat in dieſer Woche noch nicht beſchäftigen. Nachdem der Schiedsvertrag zwiſchen den Nächſtbeteiligten unterzeichnet wurde, muß erſt das Placet der verſchiedenen Einzelregierungen durch Vortrag erlangt werden. Der Bundesrat wird ſich, wie der„Hann. Cour.“ meint, früheſtens Ende der nächſten Woche mit der Angelegenheit befaſſen. Nusland. *Oeſterreich⸗ungarn.(zu den deu tſch⸗öſter⸗ reichiſchen Handelsvertragsverhandlungen) zrfährt die„Neue Frei Preſſe“, daß Oeſterreich in ſeinen italieniſchen Vertrag die Klaufel aufgenommen habe, falls die Zollgemeinſchaft zwiſchen Oeſterreich und Ungarn nach zehn Jahren erlöſchen ſollte, ſei eine frühere Kündigung zuläſſig. 8 0 Klauſel werde auch der Vertrag mit Deutſchland enk⸗ alten. * Frankreich.(Monſieur Syveton.) In der letzten Kammerſitzung bedauerte Jaures, daß nach dem Dekret von 1852 Syveton für fünf Jahre unwählbar würde, wenn er mehr als einen Monat Gefängnis erhielte. Er ſprach die Abſicht aus, die Abſchaffung jenes Dekrets in der Kammer zu beantragen, weil es das allgemeine Wahlrecht beein⸗ trächtige. Spanien.(Der Stgat) hat lt.„K. Ztg.“ die Inſeln „Salyora“,„Dientg“ und„Naro“ an der galiz. Küſte für 215 644 Peſetas aus Privatbeſitz angekguft, um dort Befeſtigungen oder ein Präſidium anzulegen. Die Inſel Salvora wurde bor einiger Zeit viel genannt, als ein Engländer ſie kaufen wollte. Die Küſten⸗ dewohner ſträuben ſich dagegen, daß jetzt das Präſidium von Melitta dorthin verlegt werde. Vereinigte Staaten.(Zur Gnthüllung des Denk⸗ mals Friedrichs des Großen) erließ, wie die„K. Ztg.“ — 1————————————— maßen hinter dem Original zurückgeblieben. Noch merkwürdiger iſt, daß die tragiſche Novelle„En Mer“(Contes de la Bécaſſe 1888) zon Annunzio zweimal benutzt wurde, nämlich in„Il Ceruſio di Mare“ und in„'Erve“. Maupaſſants Fiſcher gerät mit einem Arm unter das ſchwere Tau des Schleppnetzes, und um den Fang nicht aufzugeben, wollen die übrigen Fiſcher das Tau nicht durch⸗ ſchneiden. Durch die Quackſalberei berſchlimmert ſich nachher der gequetſchte Arm und der Fiſcher ſtirbt. Bei Annunzio wird aus der Quackſalberei eine eigene Geſchichte gemacht und die Quetſchung auf den Transport einer Heiligenſbtatue übertragen. Eine ländliche Schelmengeſchichte„La Fattura“ endet damit, daß ein Dieb dem anderen aus Uebermut einen Rippenſtoß gibt. Genau ſo ſchließt „LAne“ von Maupaſſant(Miß Harriet 1884). — Die Geheimniſſe einer Bar. Im Briefkaſten der Zeitſchrift „Der Weinkenner“ wird einem wißbegierigen jungen Manne fol⸗ gende Lektion erteilt: Sie ſind ſehr freundlich, und neuerdings als Mentor in, wie Sie es nennen, den alkoholiſchen Fragen zu wählen, in denen ſattelfeſt zu ſein für einen jungen Mann zum guten Ton gehört. Wir bekennen Ihnen aber offen, daß es ſehr viele vollendete Hentlemen gibt, die ſich ebenſowenig wie Sie auf dem ſchwierigen Gebiet der American mixed drinks auskennen. Das Beſte iſt, Sie gehen in eine Bar und laſſen es ſich etwa 100 Mark und einige meldet, das Kriegsamt in Wafhington Einladungen. Die Feier ver⸗ ſpricht einen glänzenden Verlauf zu nehmen. Präſident Ro o ſ e⸗ velt wird als Hauptredner auftreten. Die Diplomatie wird in voller Uniform der Feier beiwohnen. Freiherr Speck von Sternburg führt des Kaiſers Sondergeſandten, Generaladju⸗ tanten bon Löwenfeld und den Flügeladjutanten Major von Schmettow am 16. d. Mts. beim Präſidenten, dem Staats⸗ ſekretär und den Kriegs⸗ und Marineſekretären ein, gibt ihnen zu Ehren am 19. d. Mts. ein Eſſen und ſtellt ihnen die Vertreter der deutſchen Vereine des ganzen Landes vor. Aus Stadt und Land. *Maunheim, 10. No vember 1904. Sur Schularztfrage. II. Suchen wir nun, nach Erledigung der negativen Arbeit ungefähr ein poſitives Bild vom Berufsſchularzt zu machen! Das wird mit der Feſtſtellung beginnen müſſen, daß die ſchulärztliche Tätigkeit eine ſpezialiſtiſche Vorbildung in dem Sinne, wie der Spe⸗ gialarzt ſie benötigt, garnicht vorausſetzt. Die Baſis für den Schul⸗ arzt iſt die Approbation zum praktiſchen Arzt. Die weitere Ausbil⸗ dung muß dann einen ganz eigenartigen, mit keiner andern Spe⸗ gialausbildung vergleichbaren Charakter zeigen. Gewiß, auch der Schularzt muß einzelne Zweige beſonders ſtudieren, um ſie beſon⸗ ders zu beherrſchen. Es ſind dies die Augenheilkunde, die Ohrenheilkunde, die Pſychiatrie, die Orthopädie und daneben aufs gründlichſte— das Unterrichtsweſen. In jenen vier medigziniſchen ſoll er kein Spezialiſt ſein; aber ſeine Be⸗ ſchlagenheit in ihnen muß über diejenige des pvaktiſchen Arztes in⸗ ſofern hinausgehen, als ihm die Symptomatologie der jugendlichen Erkrankungen, die beſonderen Verhältniſſe, die das Kindesalter bei der Stellung der Diagnoſe und der Prognoſe und der Abwägung des ärztlichen, namentlich des borbeugenden Handelns bietet, aufs Genaueſte vertraut ſein müſſen. Allein auch damit würde der Schul⸗ argt noch nicht auf feſtem Boden ſtehen. Unbedingt müß er einen gründlichen Einblick in die Theorie und die Praxis des Unterrichts⸗ weſens getan haben, um eben vor allem das Verhältnis der jeweils ihm begegnenden Gebrechen und Abnormitäten zu den Anforder⸗ ungen der Schule richtig abſchätzen zu können, und(was das noch höhere Ziel bedeutet) um gemeinſam mit der Lehrerſchzft zur Ent⸗ faltung einer zweckvollen, der Schule, wie den Zöglingen in gleicher Weiſe gerecht werdenden Schulhygiene zuſammenzuwirbden. Eine Schulhhgiene des Körpers und dez Geiſtesl Gerade darin wird ſeine eigentlichſte, freilich auch ſeine ſchwerſte Aufgabe zu fuchen ſein und mit ihrer Inangriffnahme wird er ſich auch das Vertrauen der anfangs noch abſeits ſtehenden Teile der Lehrerſchaft und der Schulbehörde zu erobern und es zu feſtigen haben. Ich kann mich natürlich nicht darguf einlaſſen, auszumalen, welche Wege der Arzt, der ſich zum Schularztberufe vorbereiten will, nun im Einzelnen beſchreiten mag. Zunächſt wird er natur⸗ gemäß den mediziniſchen Teil abſolviecen. Iſt er erledigt, vielleicht nach einer feſtzuſetzenden Minimalfriſt, ſo mag er als Schularzt⸗ aſſiſtent(oder Hilfsſchularzt, wie man will) zur Aneignung der nö⸗ tigen praktiſchen Erfahrung und zum Studium des Unterrichtsweſens unter die Leitung eines ordentlichen Schularztes treten. Nach wie⸗ derum eine Mindeſtfriſt erhält er dann die Qualifikation zum Schul⸗ arzt und wird nach Maßgabe der Vakanzen,(die ja mit dem ſteten Wachstum der Städte immer noch ſich vermehren werden) angeſtellt. Ich betone ausdrücklich, daß ich mir eine Prüfung als gar nicht nötig oder auch nur wünſchenswert vorſtelle. Will man ſie dennoch ein⸗ führen— gut. Mir liegt lediglich daran, zu zeigen, daß es auch ohne ſie geht, und daß alle Einwände, die ſich gegen dieſen Punkt richten, bon vornherein hinfällig bleiben. Die Vovausfetzung aller weiteren, ſelbſtändigen Tätigkeit des angeſtellten Schularztes iſt nun die Erteilung weitreichender Kompetenzen. Dabei handelt es ſich um drei Punkte: Maſſen⸗ und Einzelunterſuchungen, Umfragen an die Eltern, Veſuch des Unterrichts. Auf das Letzte lege ich den Haupt⸗ ton. Der Schularzt muß das Recht haben, den Un⸗ terricht jedes Faches, ungngemeldet jederzeit und beliebig oft beſuchen zu kön nen. Vorbereitete „Beſichtigungen“ ſind ein barer Unſinn; damit würde das Schul⸗ arzttum zur lächerlichen Farce werden, und mit den Unterſuchungen und Umfragen allein iſt es auch nicht getan. Nur im Rahmen des lebendigen Unterrichts iſt eine gebeihliche ſchulärztliche Fürſorge, iſt auch ein verſtändnisvolles, wechſelſeitiges Einleben von Argt und Lehrer möglich. Dieſe Fürſorge ſelher aber hat ſich lebiglich auf die„Aufſpü⸗ rung“ von Gebrechen und Abnormitäten am Kinde, oder auf die Feſtſtellung geſundheitſchädlicher Anforderungen des Lehrers an die ganze Klaſſe oder an einzelne Kinder zu beſchränken. Iſt dann dies oder jenes konſtatiert, ſo hat der Schularzt entweder die perſönliche Rückſprache oder die amtliche Benachrichtigung zu übernehmen; damit gber endet ſeine Funktion, abgefehen natürlich von der mit der Rückſprache oder Meldung verbundenen Raterteilung betr. das ſofor⸗ tige Eingreifen im vorliegenden Falle. Zu behandeln jedenfalls ſteht ihm nicht mehr zu! Ich will es an einem Beiſpiel verdeutlichen: Der 0 8* 9 Schularzt entdeckt an einem Kinde eine Körperhaltung, die auf be⸗ ginnende Wirbelſäulenſchiefe hinweiſt. Er unterſucht das Kind ſofort nach dem Unterricht(wofür ihm ein Zimmer zur Verfügung zu ſtellen iſt) und findet ſeinen Verdacht beſtätigt. Dann hat er den Eltern und dem Lehrer(oder Direktor) Anzeige zu machen, und dieſer Anzeige etwa beizufügen: Der Unterricht iſt ſofort für das Kind auszuſetzen und ärztliche Behandlung einzuleiten. Oder: Ent⸗ fernung aus dem Unterricht iſt nicht ſofort nötig, dagegen möglichſt baldige Konſultation eines Arztes ratſam. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß Ratſchläge für die Wahl eines Arztes nur auf ausdrnckliche Bitte der Eltern um ſolche Ratſchläge erteilt werden dürfen. Für große Städte wird ein Schularzt natürlich nicht genügen. Man wird dort mehrere brauchen. Und ob dann vielleicht eine Arbeitsteilung nach Schulſtufen ſich entwickeln wird, derart alſo, daß einer die Volks⸗ ſchulen, einer die Mittelſchulen übernimmt, daß endlich die Mädchen⸗ ſchulen einer Schulärztin unterſtellt werden(was bei den beſonderen Schädigungen, die in gewiſſen Schuljahren dem weibliche⸗, Organis⸗ mus drohen, dringend zu wünſchen wäre): das wird ja die Zeit lehren. Je freier man dieſe Möglichkeiten der Entwicklung überläßt, je weniger man ſie von vornherein ſchablonenhaft einzwängt, deſto beſſer wird die ganze Sache gedeihen. Aller Anfang iſt ſchwer, aber er muß doch gemacht werden. So lange wir noch keine beſonders vorgebildeten Schulärzte haben, wird manpraktiſche Aerzte anſtellen müſſen; und ſie werden ſich nun Schritt für Schritt in all die ſchwierigen Aufgaben ihrer Stellung einzuarbeiten haben. Aber auch ſie ſollen Schulärzte und nur Schulärzte ſein! Jede Verguickung des ſchulärzt⸗ lichen Berufs mit Privatpraxis iſt vom Uebel, iſt ein Schritt auf die ſchiefe Ebene. Der Schularzt darf kein In⸗ tereſſe haben, das über oder auch nur neben dem Intereſſe an ſeinem Beruf ſtände. Und dieſe erſte Vorbedingung trifft nur auf den Berufsſchularzt zu. Was ich hier dargelegt habe, iſt ſo wenig ein Phantasma, daß es vielmehr nur die einzige(im Prinzip einzige) mögliche Löſung der Schularztfrage in einem alle Teile befriedigen⸗ den und fördernden Sinne bedeutet. Alle Teile, das heißt: dis Schule, die Kinder, die Eltern, die Aerzte, den Schularzt ſelber— und nicht zum wenigſten die Städte, die auf dieſem Wege in die gewiß erfreukiche Lage kommen, das Beſte zugleich auf die am wenigſten koſtfſpielige Weiſe zu ſchaffen. Wir brauchen auch nicht erſt außer Landes zu gehen, um dieſen Weg ſchon beſchritten zu ſehen. Mannheim hat ſich für den Berufsſchul⸗ arzt entſchieden möge für Karlsruhe die gleiche Entſcheidung keine Frage der Zeit mehr ſe in! *Vom militäriſchen Turnen. In der 8. Konpagnie des Kon⸗ ſtanzer Infanterieregiments iſt in den Turnunts rricht das§ u ß⸗ ballſpiel eingeführt worden. *Die Vertreter der vier Handwerkskammern des Landes traten vor einigen Tagen in Offenburg zu einer Sitzung zufammen, in welcher, wie bereits kurz gemeldet, beſchloſſm wurde, Herrn Stadtrat Leonhard in Mannheim als Vertreter in der 1. Kammen vorzuſchlagen. Noch eine Reihe anderer allgentein intereſſanter Fragen ſind lt.„Köln. Ztg.“ auf dieſer Offenburger Konferenz er⸗ örtert worden. Von grundſätzlich erheblicher Hedeutung iſt den Veſchluß, an die Regierung das Erſuchen zu richſen, es möchten die alljährlich in einer großen Zahl von Gemeinden beranſtalteten Vorbereitungskurſe für die Meiſterprüfung dem beſtehenden Lehrplan der Gewerbeſchulen angegliedert werden. In Freiburg iſt dies ſchon vor einem Jahr geſchehen, und die Erfahrungen müſſen außerordentlich günſtig bezeichnet werden. Die Unterſtellung dieſer Kurſe, die überall von einer wachſenden Zahl von Geſellen und Meiſtern befucht werden, unter die fachmänniſche Aufſicht des Großh. Gewerbeſchulrats und die in Ausſicht genommene Zugrunde⸗ legung eines einheitlichen Lehrplanes geben die Gewähr, daß auf dem Gebiet der Aus⸗ und Weiterbildung unſeres Handwerkerſtandes in den nächſten Jahren ein gutes Stück vorwärts gegangen wird. Uebereinſtimmend wurde von allen Vertretern der Handwerkskammern betont, daß die nebenamtliche Beſchäftigung von Beauf⸗ tragten, die auf Grund von§ 94e des ſogenannten Handwerker⸗ geſetzes die Befolgung der geſetzlichen und ſtatutariſchen Vorſchriften in den Handtverksbetrieben zu überwachen haben, ſich wenig bewährt habe und nur als Notbehelf angeſehen werden müſſe. Es wird daher allgemein als notwendig erachtet, nach dem Vorbild der Konſtanzer Handwerkskammer einen beſondern Rebiſionsbeamten, etwa einen Bureauaſſt⸗ ſtenten der Kammer, anzuſtellen, dem die aus der Betriebsreviſion erwachſenden ſchriftlichen Arbeiten auf dem Buregu der Kammer sur Erledigung übertragen würden. Gegenüber den von berſchiedenen Handwerkern in letzter Zeit erhobenen Klagen, daß bei den Meiſter⸗ prüfungen zu hohe Anforderungen geſtellt würden, entſchied die Kon⸗ fereng, daß dieſen Klagen nicht ſtattzugeben ſei, daß im Gegenteil in Zukunft die Aufgaben mehr und mehr geſt eigert werden müß⸗ ten, da nur dann die mit der Meiſterprüfung angeſtrebten Vorteile erreicht würden, wenn die Meiſter etwas Tüchtiges zu leiſten imſtande ſind. Schließlich wurde hinſichtlich der vom Reichsamt des Innern angeordneten Erhebung über die Wirku ngen des ſogen. Handwerkergeſetzes dem lebhaften Bedauern Aus⸗ druck verliehen, daß der Fragebogen faſt ausſchließlich nur auf no yd⸗ Waͤſſer, daß der Sour durch Beimengung von Früchten in kleinen Stücken entſteht, der Toddy genau dem Grog entſpricht, mit dem Unterſchied, daß er wie die Rache kalt genoſſen werden muß, daß der Sangaree ein Gemengſel aus Waſſer, Wein(oder Cognac, Gin), Zucker und Muskatnuß darſtellt, der Flio aus Branntwein mit Zucker und Ei, der Shrub aus Cognge, Zitronen⸗ und Orangenſaft und Zucker mit Mineralwaſſer gemacht wird. Die Cobblers ſind Miſchungen von Wein, Spirituoſen, Zucker und Waſſer mit zer⸗ ſtückeltem Roheis, die Cocktails werden aus Zucker, Waſſer, Zitronen⸗ Syrup, Eis und Whisky hergeſtellt, der Raub des Trinkglaſes wird erſt in Zitronenſaft und dann in Zucker getaucht.— Sie werden nun einigermaßen mitreden können, vor allem ſich aber ein Urteil über die Preiſe dieſer Drinks bilden. Eine Hauptfache hätten wir faſt vergeſſen. Der echte„Barläufer“ poſttert ſich auf dem hohen Stuhl vor der Bar, ſtützt den Kopf auf beide Hände, ſagt dem Barmädchen Schmeicheleien, ſpricht mit dem Barkeeper über die Tips beim nächſten Rennen und ſtellt abwechſelnd das eine und das a dere Bein auf die zu dieſem Zweck vor der Bar angebrachte Meſſingſtange; 8 5 8e, die intimen Kenner behaupten, daß dadurch die berguſchende Wirkung der Drinks abgeſchwächt wird. Eine„lüßliche“ Reuter⸗Erinnerung. Im Jahre 1861 machte Reuter mit ſeiner Frau eine Rundreiſe durch Mecklenburg und be⸗ Wochen koſten, alle dieſe Getränke zu probieren. Die Herſtellung iſt im Grunde immier dieſelbe. Man kut etwas in einen Behälter, in dem ſich Eisſtücke befinden, ſchüttelt heftig, tut etwas anderes hinein, ſchüttelt wieder, giht einen Schuß Sekt, ein Quantum Selters hinzu, ſchüttelt neuerdings, gießt alles in ein Glas und läßt ſich das Ganze, das etwa 10—30 Pfennig Wert hat, mikt—83 Mark bezahlen, zuweilen auch noch teurer, wenn der Barawiter eine Bar⸗ maid iſt, die blondes Wuſchelhaar und dunkle Feuerräder hak Wenn Ihnen dieſe Erklärung nicht genügen ſollte, ſo leſen Sie Hegenbarths Bowlen⸗ und Punſchbuch. Noch ſicherer freilſch gehen Sie, wenn Sie bei der barerwähnten Barmaid direkt anfragen und ſich ſo halten, daß ſie Ihnen Antwort gibt. Sie werden dann hören, daß ein Fizz eine Zi urde mit viel zerkleinerten Eis und stwas Cognge oder Gin daß d arakteriſtiſche des Julep die Krauſe⸗ minze, daß der Smaſh dasſelbe iſt wie der Julept nur mit mehr ſuchte dabei auch Wismar. Sein Verleger Hinstorff beranſtaltete zu Ehren eine Abendgeſellſchaft, zu der verſchiedene Jugend⸗ freunde des Dichters geladen waren. Anter ihnen befand ſich auch der Oberamtsrichter Mi mit ſeiner Frau. Fritz Reuter erkannte den ehemaligen Unive und, den er giele Jahre nicht geſehen hatte, nicht wieder. Muſäus ließ ſich nichts merken, aher bei Tiſch hielt er eine luſtige Rede, in der er ſehr geſchickt auf die alten Zeiten und Studentenſtreiche zu ſprechen am und an die gemeinſame Gymnaſtaſtenzeit in Parchim und die ihm — üdientage in Jena erinnerte. Reuter wurde aufmerkſam, fivierte den Redner fcharf, ſagte halblaut: „Wer is de Kirl?“ und ſprang plötzlich mit dem Ruf:„De Mi is!“ auf und umarmte und küßte den alten Freund ſtürmiſch. „Dat's min Fru, Fritzing!“ ſagte Mufäus, eine neben ihm ſitzende Damic vorſtellend, als er wieder zu Atem gekommen war.„Din Fru? Mit Verlöw. Muſäus, denn möt ick ehr ook en Kuß dewen!“ Sagte es und küßte auch Frau Muſäus herzhaft ab. Ihr Ehegatte machte ein etwas berdutztes Geſicht. Das ſah der Dichter, und lachend rief er:„Un hir ſitt min Lowiſing. Nu mötſt ehr äwer bok en Kuß gewen!“ Das ließ ſich der joviale Oberamtsrichter nicht zweimal ſagen, und auch Frau Reuter, die ſonſt in ihrer kühl ablehnenden Art für unnahbar galt, bekam ihren Kuß. — Ein hiſtoriſcher Wagen. In Parfs hat ſich vor einiger Zeit unter dem Vorſitz von Ed. Detaille und Vallet ein Komitee zur Be⸗ gründung eines Wagenmuſeums gebildet. Es ſind ſchon zahlreiche Geſchenke dafür gemacht worden und jetzt wird, wie der „Gaulois“ berichtet, aus Metz eine beſonders intereſſante Schenkung angeboten, ein Poſtwagen Napoleon., in dem er bei ſeinem Rück⸗ zug aus Rußland die Reiſe von Moskau nach Frankreich zurückgelegt hat. Nach dem Sturze des Kaiſerreiches ging der Wagen in den Beſitz der Grafen von Hunolſtein über, die ihn dann einem Be⸗ kannten abtraten. Der Wagen iſt ſehr gut erhalten; Riegel, Schlöſſer uſw. ſind mit Silber plattſert. Im Junern iſt alles voll⸗ ſtändig, Satteltaſchen, Piſtolentaſchen uſw. Dder Wagen iſt mit den kaiſerlichen Farben blau und gelb ausgeſchlagen. — Das Ende des Sturmannshöhlenſoes ift nun, wie das„Allg. Anzeigebl.“ mitteilt, gefunden. Am 5. ds. M. wurde der Höhlenſee mit einem Floß befahren. Die Länge des ganzen Sees beträgt 25 Meter, ſeine Breite ſchwankt zwiſchen 2 bis 3% Meter, ſeine Tiefe mißt bis zu der von der Gewölbedecke herabſtoßenden Felsnaſe 1,30 Meter, hinter dieſer Naſe, die etwa 1 Meter breit iſt, 1½—2 Meter und einige Meter vor dem Ende des Sees konnte die Tiefe nicht ergründet werden. Beſonders ſchwierig war die Fahrt unter dieſer Fels: hindurch, da dieſe beinahe bis auf den Waſſerſpiegel herunterſtößt; jeder Floßfahrer mußte ſich platt auf das Floß hin⸗ legen und das Floß in das Waſſer hineindröcken, um den für ſeinen Körper nötigen Raum zu bekommen. Sogleich aber hinter dieſer Felsnaſe erhöht ſich das völbe wieder dis zu einer Höhe don 3% Meter und das Seebecken zieht ſich dnun nach links zwiſchen ge⸗ buchteten iden hindurch, bis eine ſcharf gebogene Felswand den See abſchließt. Ein Zufluß zu dem See wurde nicht entdeckt ſo daß das Vorhandenſein einer unterirdiſchen Juelle angenomme; werden meß iaſe — Mannheim, 10. November. Geueral⸗Anzeiger. 3. Seite. deutſche Verhältniſſe zugeſchnitten und auf die in Süddeutſchland beſtehenden Handwerker⸗ und Gewerbevereine keine Rückſicht ge⸗ nommen ſei. Dazu käme noch, daß der Erhebungsbogen viel zu ver⸗ wickelt und unüberſichtlich iſt. Zwei Fragen mit einem and demſelben Wortlaut ſeien doppelt geſtellt und verurſachten in der Beantwor⸗ tung unnötige Mühe. Damit das Reichsamt des Innern auch einen Einblick in die Verhältniſſe des b adiſchen Handwerks erlangen könne, was durch die verfehlte Form der ſtatiſtiſchen Erhebung nahezu unmöglich ſei, wurde von den Handwerkskammervertretern em⸗ pfohlen, bei Einſendung des Erhebungsmaterials beſondere Bogen beigulegen, auf denen die Wirkſamkeit der in Baden vorherrſchenden Vereinigungen zur Darſtellung gebracht und die Erwartung aus⸗ geſprochen würde, daß dieſe Zuſatzberichte bei der Darſtellung der Lage des Handwerks und der bisherigen Wirkungen des Handwerker⸗ geſetzes mitberückſichtigt würden. »Die 2. Jahresverfammlung des Vereins für ländliche Wohl⸗ fahrtspflege in Baden fand, wie uns unſer Freiburger Korreſpon⸗ dent mitteilt, am Dienstag nachmittag im Cafehaus zum„Kopf“ in Freiburg ſtatt. Aus dem Geſchäftsbericht des Herrn Dr. Daudert iſt zu erſehen, daß der Verein zur Zeit aus zwei Orts⸗ gruppen(in Todtnau und Ueberlingen), 16 korporativen und 402 perſönlichen Mitgliedern beſteht, die über das ganze Land verbreitet ſind. Der Landeskommiſſar⸗Bezirk Karlsruhe zählt 108, der Bezirk Mannheim 43 und Freiburg faſt die Hälfte der Mitglieder; in Württemberg ſind es bis jetzt nur vier. Der Zweck des Vereins, durch Wort und Schrift, Vorträge, Zeitſchrift(Dorf und Hof), Bibliothek und Auskunftsſtelle an der ſchönen Aufgabe einer Hebung des Bauernſtandes mitzuarbeiten, wurde auch in dieſem Jahre wieder erfolgreich betätigt. Die Kaſſenverhältniſſe ſind, nach dem Bericht des ſtellvertretenden Schatzmeiſters, Herrn Dr. Step hitnger, günſtige zu nennen. Der Geſamtvorſtand iſt wiedergewählt worden. Nach Beendigung der Sitzung hielt Herr Bezirksarzt Dr. Kürz⸗ Heidelberg, der auf dem Gebiete der ſozialen Geſundheitslehre als Autorität bekannt iſt, einen intereſſanten Vortrag über die hygieniſche Aufgabe der ländlichen Wohlfahrts⸗ pflege und rief durch ſeine Aeußerungen lebhafte Diskuſſion her⸗ bor. Den Schluß des Tagesprogramms bildete ein Familien⸗ abend, der um ½9 Uhr begann. Nachdem der durch ſeine volks⸗ kundigen Arbeiten rühmlichſt bekannte Profeſſor Dr. Pfaff⸗Frei⸗ burg die Anweſenden begrüßt hatte, ſprach Herr Dr. Fuchs, ordent⸗ licher Profeſſor der Staatspiſſenſchaften an der Freiburger Univer⸗ ſität, über ländliche Wohlfahrtspflege und Heimat⸗ ſchutz. Hierauf folgten Vorträge eigener Dichtungen in aleman⸗ niſcher Mundart von Nanette Stengel⸗Gutach, Pfarrer Otto Raupp⸗Mundingen, Rudolf Wintermantel ⸗St. Georgen und einiger Lieder, geſungen von dem bewährten Quartett des Frei⸗ burger Männergeſangvereins. Brieffendungen nach den im ſüdlichen Teil von Deutſch⸗Süd⸗ weſtafrika gelegenen Poſtanſtalten in Gibeon, Gochas, Kuis Malta⸗ höhe und Mariental(ſämtlich nördlich von Keetmanshoop) werden — bindungen nach Swakopmund für Briefſendungen und Pakete: 1. Truppentransportdampfer„Eduard Woermann“, ab Hamburg am 12. November, 6 Uhr abends, in Swakopmund etwa am 3. Dezember; Schluß in Hamburg am 12., für Briefe um 2 Uhr, für Pakete um Uhr nachmittags; letzte Beförderungen ab Berlin(Lehrter Bhf.) für Briefe am 12. November, 9 Uhr vormittags, für Pakete am 51. November, 11 Uhr 18 Min. abends. 2. Woermanndampfer Theodor Wille“, ab Hamburg am 14. November, 7 Uhr abends, in Bwakopmund etwa am 11. Dezember; Schluß in Hamburg am 14. November, für Briefe um 3 Uhr, für Pakete um 2 Uhr nachmittags; Jetzte Beförderungen ab Berlin(Lehrter Bhf.) am 14. und 18. Nov. zu denſelben Stunden wie zu 1. * Bon unſerer Rheinflotte. Am 31. Oktober iſt, wie uns von unſerem rheiniſchen Spezialkorreſpondenten berichtet wird, an der Maasmündung der neue Radſchleppdampfer„Mathias Stinnes Nr. 2“ eingetroffen. Er iſt erbaut als Erſatz für einen alten Dampfer der Kohlenfirma Mathias Stinnes zu Mülheim a. d. Ruhr und der vierte in Roßlau a. d. Elbe erbaute Raddampfer für dieſe Firma. Auch Nr. 6, 7 und Nr. 9 ſind von Roßlau über See nach dem Rhein gekommen. Der neue Dampfer bildet jedenfalls eine beachtenswerte Vermehrung der Rheinflotte. Er iſt über Deck 72.60 Meter lang, bei.50 Meter Breite im Rumpf und 18.50 Meter Breite über den Radkaſten. Mit vollſtändiger Ausrüſtung und 200 Zentner Kohlen in den Bunkern beträgt der Tiefgang.20 Meter. Hinten iſt die Wohnung des Kapitäns, darüber ein geräu⸗ miges Deckshaus, ganz hinten der Raum für Schiffsutenſilien, Reſerveteile u. a. Die Kajüteneinrichtung für die Mannſchaft beſteht aaus 6 Räumen für 6 Heizer, 4 Matroſen, 3 Steuerleute und 3 Maſchiniſten. Die Räume ſind von Deck aus durch zwei Treppen zugänglich. Damit bei einer ev. Havarie nicht dieſe ganze große Kajüteneinrichtung voll Waſſer laufen kann, iſt ſie durch einen Querſchott in zwei Teile zerlegt, welche waſſerdicht von einander ab⸗ geſchloſſen werden können. Im Vorſteven befindet ſich ein Kolliſions⸗ raum. Zum Antriebe der Doppelräder dient eine Dreifach⸗Expan⸗ ſtons⸗ Maſchine mit Einſpritzkondenſation und Gelenkſteuerung von 1100 Pferdeſtärken. Die beiden Keſſel ſind für 13½ Atm. Betriebs⸗ [überdruck konzeſſioniert und reichlich bemeſſen. Das Boot iſt ſonſt noch mit allen zum Betriebe erforderlichen Einrichtungen, wie Dampfankerwinde, Maſt, Bugſpriet, Ankerkranen und Bootskranen 3 mit Winden verſehen. Dieſer neue Dampfer iſt der 31. auf der Roßlauer Werft erbaute und über See nach dem Rhein überführte Dampfer. Von dieſen 31 Booten ſind 27 große Raddampfer und 4 Schraubendampfer.— Demnächſt kommt von der Filialwerft in Köln⸗Deutz ein Rheindampfer der Dampfſchiffahrts⸗Geſellſchaft für den Nieder⸗ und Mittelrhein in Düſſeldorf, und ein Seedampfer für Hamburg heraus. * Kleinkinderſchule Jungbuſch, G 7, 15. Die Eltern der im Jungbuſchgebiet und in den Quadraten—K wohnenden Kinder werden gewiß mit Befriedigung vernehmen, daß nun die Er⸗ öffnung der Kleinkinderſchule auf Montag, 14. Nov., feſtgeſetzt iſt. Es wäre daher erwünſcht, wenn bis dahin noch zahlreiche An⸗ meldungen erfolgen würden. Die Lage der Kleinkinderſchule iſt ſehr günſtig, das Lokal hell und geräumig und als Kinderſchweſter wurde eine ſehr bewährte Kraft gewonnen. * Im Apollotheater debütiert heute die franzöſiſche Exzentrique Mad. Delanhy, die von der Direktion nur für ein kurzes Gaſtſpiel berpflichtet wurde. Für die am Samstag den 12. November ſtatt⸗ findenden Schüler⸗ und Kindervorſtellungen iſt eine große Billett⸗ nachfrage vorhanden und iſt mit heutigem Tage der Vorverkauf er⸗ öffnet. Die Direktion der Apollogeſellſchaft teilt uns ferner mit, bdaß ſie von nun ab an jedem Sonntag allgemeine„Table'hote“ von 1 Uhr einführt und zwar wird an einzelnen Tiſchen a—5 Perſonen, auf Wunſch auch für größere Geſellſchaften— das Couvert à.50 Mark— ſerviert. Ebenſo Sonntagsſoupers von 7 bis 8½ Uhr. Zu beiden Mahlzeiten ſtellt die Zigeunerkapelle Budai Vilmos die Tafel⸗ muſik, Beſtellungen ſind bis Samstag abend im Apollo brieflich oder telephoniſch anzumelden. Durch dieſe Neuerung wird Familien die Gelegenheit geboten, etwaige Einladungen ohne weiteres Arrange⸗ ment ergehen zu laſſen. 8 * Die letzte der diesfährigen Programmtouren des Pfälzermald⸗ Verein), deren Ziel das Bergland der weinreichen mittleren Haardt bildet, findet kommenden Sonntag den 13. November ſtatt Das er⸗ ſchienene Tourenkärtchen läßt erkennen, daß die Wanderung auf be⸗ guemen Fußpfaden durch im farbenprächtigſten Herbſtſchmucke ſtehende Wälder zu erhabenen Ausſichtspunkten führt. Die Tour wurde i nun Gott Pluvius an dieſem Tage mit heiterer Miene auf die rüſtige fortan nicht mehr über Kapftadt und weiter auf dem Landwege, ſon⸗ dern über Swakopmund—Windhuk geleitet.— Nächſte Poſtbver⸗ btlich in dieſe Jahreszeit gelegt, damit Freunde und einer Tour anlangt, befriedigt werden. Die Abfahrt erfolgt in Lud⸗ wigshafen mit dem Zug 7 Uhr 8 Min. vorm. Nacl Ankunft in Dürk⸗ heim führt der Weg über den ausſichtsreichen, ſchön angelegten Virchowspfad nach dem nahen Dorfe Hartenburg, woſelbſt im „Hirſch“ das Frühſtück eingenommen wird. Nach Beſichtigung der am Abhange des Jägertales gelegenen ausgedehnten Ruinen der früheren leiningenſchen Burg gleichen Namens, wird bald das jetzt im Privat⸗ beſitz befindliche Jagdhaus Kehrdichannichts, von deſſen Vorplatz man eine prächtige Rundſicht auf Heidenfels und Peterskopf genießt, er⸗ reicht. In kurzer Zeit, vorbei am Kaiſergärtchen, gelangt die Wan⸗ derſchar zum Lambertskreuz und von da zum ioylliſch gelegenen Wachenheimer Forſthaus Rothſteig, in deſſen gaſtlichen Räumen ein vorzüglicher Mokka und ein guter Wachenheimer Winzervereinswein verabreicht wird. Nach kurzer Pauſe gehts ein wenig bergan zur Schutzhütte am weißen Stich und dann hinab ins ſchöne Madental zum freundlichen Städtchen Deidesheim, allpo in dem renommierten Gaſthaus„Bettlade“ ein treffliches Eſſen bereitet ſein wird. Möge Wanderſchar herabſehen, damit auch die Schlußtour bei allen Teil⸗ nehmern eine angenehme Befriedigung hinterläßt und das Sprich⸗ wort„Ende gut, Alles gut“, ſeine Beſtätigung findet. * Das Renomms des badiſchen Obſtbaus im Auslande. In der Gegend von Bühl weilte vor wenigen Tagen Herr Joſef Popoff vom ruſſiſchen Ackerbauminiſterium in Petersburg zwecks Infor⸗ mation über den badiſchen Obſtbau. Herr Povpoff beſprach ſich auch mit Herrn Landtagsabgeordneten Geppert und hatte für den badiſchen Obſtbau nur Worte der Anerkennung. Kürzlich weilte auf dem Karlsruher Obſtgroßmarkt Herr Prof. Wagner aus Ettelbrück in. Luxemburg, um das badiſche Obſt und ſeinen Abſatz kennen zu lernen. * Ein böſer Schiffsunfall iſt, wie uns unſer Binger Korre⸗ ſpondent mitteilt, geſtern nachmittag im„Bingerloch“⸗Fahrwaſſer vorgekommen. Das Schiff„Egan 5“ iſt im Bingerloch feſtgefahren, ſodaß den ganzen Nachmittag und Abend die Bergfahrt ſowohl, wie auch die Talfahrt geſperrt war. Dem ſtarken Radſchleppdampfer„Niederrhein 1“ gelang es nicht, das Schiff frei zu ziehen. * Eine Tierquälerei, die ihresgleichen ſucht, leiſtete ſich nach der Meldung eines auswärtigen Blattes Montag mittag ein hiefiger Viehtransporteur. Derſelbe fuhr mit einem kleinen ſog. Break vom Schlachthof zur Stadt, den hinteren kleinen Wagenraum vollgeſtopft mit Kälbern, Schafen und einem Schwein. Einige der Kälber lagen am Boden, über dieſe hinweg lagen oder ſtanden die anderen Tiere, die die unten liegenden zu Tode drückten. Auf Verlangen des Publi⸗ kums ſtellte ein Schutzmann den Namen des Tierquälers feſt. *Mutmaßliches Wetter am 11. und 12. Nov. Trotz der leb⸗ haften bis ſtürmiſchen Luftbewegung in ganz Deutſchland, Nord⸗ frankreich, dem Aermelkanal, behauptet ſich über dem ſüdblichen Schtweden, namentlich in der Umgebung von der Inſel Bornholm noch immer ein Luftwirbel von 755 Millimeter, andererſeits aber über Spanien und Südfrankreich ein Hochdruck von 770 Millimeter. Ein neuer Luftwirbel ſcheint auch aus dem Weſten gegen Schottland und Irland im Anzug zu ſein. Demgemäß wird ſich das größten⸗ teils windige und auch zu vereinzelten Niederſchlägen geneigte Wetter am Freitag und Samstag noch fortſetzen. re Vorbeſtellungen auf das Maunheimer Adreßbuch 1905. Diejenigen Firmen und Privatperſonen, die beabſichtigen, Vor⸗ beſtellungen auf das Mannheimer Adreßbuch für 1905, das pünktlich Ende dieſes Jahres erſcheinen wird, aufzugeben, werden erſucht, die Beſtellungen dem Verlag des Mannheimer Adreßbuches möglichſt umgehend zu übermikteln. Bekanntlich treten bei Vorheſtellungen Preisermäßigungen gegenüber dem Verkaufspreis ein, indem das große Adreßbuch nur 6 Mark ſtatt 7 Mark und das kleine Adreß⸗ buch nur.50 M. ſtatt 3 M. koſtek. Das Adreßbuch für 1905 wird wieder zahlreiche Verbeſſerungen und Ergänzungen erfahren und dadurch ſeinen Wert und ſeine Bedeutung als unentbehrliches Nach⸗ ſchlagebuch für jedermann noch erhöhen. Kein Mannheimer Ein⸗ wohner, der im geſchäftlichen Leben ſteht, kann, will er auf der Höhe ſeiner Aufgabe bleiben, das Mannheimer Adreßbuch entbehren; aber auch für alle Privatperſonen bringt der Beſitz eines Wbreßhuches im Laufe des Jahres große Vorteile und Annehmlichkeiten, welche die kleine, durch den Kauf des Buches entſtehende Ausgabe reichlich lohnt. Vorzüglich dürfte ſich das Mannheimer Adreßbuch zu Weih⸗ 1 8 0 m Gr * Sandhofen, 9. Nov. Der Familienabend des E b. A* b eite 12 bereins, der am Sonntag in Gemeinſchaft mit dem Ev. Kirchen⸗ chor ſtattfand, ſtellte ſich den früheren derartigen Veranſtaltungen würdig zur Seite. Mitglieder und Freunde des Vereins hatten ſich in anſehnlicher Menge eingefunden. Der Vorſtand des Vereins, Herr Ratſchreiber Vohk, hieß die Anweſenden aufs liebenswürdigſte und herzlichſte willkommen. Herr Pfarrer Klenk ſchilderte in einer längeren, kernigen Anſprache die Bedeutung des Reformakions⸗ feſtes. Sodann begann die eigentliche Feier durch Abſingen⸗ eines vierſtimmigen Pſalms. Es folgten weiter durch Mitglieder des Kirchenchors verſchiedene Vorträge, welche gut einſtudiert waren und zu ſchöner Wirkung gelangten. Dank und Anerkennung allen wackeren Mitwirkenden, insbeſondere aber auch dem Dirigenten, Herrn Dürr, deſſen Leitung die Leiſtungen in erſter Reihe zu verdanken ſind. Mit dem vierſtimmigen Chor:„Herr Gott, Dich loben wir,“ ſchloß die Feier. * Kleine Mitteilungen aus Baden. In Kenzingen wurde der Falſchmünzer Herm. Stockmaier aus Hörſchwag ver⸗ haftet. Die beim Bruder des Stockmaier in Hörſchwag, bei dem der Verhaftete Einwohnungsrecht beſitzt, abgehaltene Hausunter⸗ ſuchung lieferte ein äußerſt überraſchendes Reſultat. In einer Kammer wurde der ganze Apparat zur Falſchmünzerei: Formen, Zangen Platten uſw. vorgefunden; ja ſelbſt fertige Fünfmarkſtücke, die nur noch ausgeſtanzt werden durften, waren vorhanden. Der Fund wurde beſchlagnahmt.— Am Sonntag haben an verſchiedenen Orten der Umgebung von Singen bösartige Schlägereien und Raufereien, wobei natürlich das Meſſer die Haupt⸗ olhe ſpielte, ſtattgefunden. In den meiſten Fällen ſind die Atten⸗ täter Italiener, und die Urſache des Streites Italiener⸗Mädchen. Schon früher hat die„Fr. St.“ berichtet, daß die Italiener im nahen Volkertshauſen wiederholt das dortige Mädchenheim unſicher machten, ja mit Gewalt die dortigen Landsmänninnen an den Sonntag Nach⸗ mittagen mit ſich zu nehmen verſuchten, bis endlich die Gendarmerie dem frechen Benehmen ein Ziel ſetzte. Inzwiſchen iſt nun der Zuzug der Italienerinnen ein größerer geworden, die namentlich in den ver⸗ ſchiedenen Fabriken der Umgebung ihren Unterhalt finden. Die Eiferſucht ſcheint die Urſache einer ſchrecklichen Bluttat geweſen Schon mittags wurde ein Italiener ſchwer berletzt zu ſein. ins Singer Spital verbracht. Am Montag früh wurde in der Nähe der Station Hohenkrähen durch mehrere Arbeiter eine ſchreck⸗ lich zugerichtete Leiche aufgefunden. Das Opfer wies mehrere Stiche auf, der Hals war mit einem roten Gürtel zuge⸗ ſchnürt, die Naſe zerſchlagen, der Raſen und die Straße mit Blut Auftrag beutel, lagen zerſtreut umher. Allem Anſcheine nach muß ein ſtarker Kampf vorausgegangen ſein, an dem mehrere Perfonen teilgenommen haben + müſſen. Der Getötete iſt, ſoviel feſtgeſtellt, ein Italiener. etzt feſtgeſtellt wurde, hat der Getötete bereits am Sonntag ittag in Aach drei ſeiner Landsmänner ſchwer durch Meſſer⸗ ſtiche verletzt. Andere Italiener wollten nun Rache nehmen und ver⸗ folgten den Meſſerhelden von Aach bis nach Hohenkrähen. Auf ſeine Verfolger hat derſelbe wiederholt Schüſſe abgegeben, bis er endlich überwäligt und ſo grauenhaft totgeſchlagen war. Zwei Beteiligte ſind bereits verhaftet worden.— In Karlsruhe ſind die Schleifer aus ſträndig. Insgeſamt ſind 70 Mann daran beteiligt, einige weitere in einer Karlsruher Fabrik treten am nächſten Sams⸗ tag aus. Die meiſten A en kamen von der Firma Hais und Neu, nämlich 41. Von J u. Ruh ſind es nur 25 Mann, andere ſcheinen weiter zu arbeiten und die Arbeiter der übrigen Ziveige von Junker u. Ruh haben es abgelehnt, die Schleifer moraliſch zu unter⸗ ſtützen. Eine Verſammlung wird in den nächſten Tagen abgehalten werden, zu dem Zweck, die ſämtlichen Arbeiter von Junker u. Ruh für den Schleiferausſtand zu gewinnen. Nach dem„Volksfr.“ be⸗ ſtehen die Forderungen der Ausſtändigen darin, daß ihnen Löhne von .05.,.88 M. und.50 M. verbürgt werden. pfalz, heſſen ung Umgebung. Frankenthal, 9. Nov. Einen großen Erfolg haben, wie das Ergebnis des heute Nachmittag beendeten Skrutiniums erkennen läßt, die diesmaligen Stadtrats wa hlen den National⸗ liberalen gebracht. Es wurden nach einer von den Sozialdemo⸗ kraten veranlaßten außerordentlich heftigen Wahlagitation bei einer Wahlbeteiligung von mehr als 91 Proz. der Stimmberechtigten nicht nur ſämtliche der von dem Nationalliberalen Verein zur Wiederwahl empfohlenen bisherigen liberalen Stadtratsmitglieder wiedergewählt, ſondern es gelangten auch drei neu vorgeſchlagene liberale Kandi⸗ daten zum Siege, ſodaß von den insgeſamt 27 Stadtratsmitgliedern nicht weniger als 19 der nationalliberalen Partei angehören. Die Sozialdemokraten ſind nach Wiederwahl ihrer bisherigen beiden Ver⸗ treter und Neupahl nur eines neuen Verkreters im Beſitze dreier Mandate. Sie würden ohne die Zerſplitterung der bürgerlichen Stimmen und ohne die beträchtliche Unterſtützung aus bürgerlichen Kreiſen, alſo aus eigener Kraft, kein Mandat erlangt haben. Am ſchlechteſten abgeſchnitten haben Angehörige des Zen⸗ trums, die das in einer ſtattgehabten öffentlichen Bürgerverſamm⸗ lung beſchloſſene Zuſammengehen der bürgerlichen Parteien noch in letzter Stunde durch Aufſtellung einer beſonderen Kandidatenliſte zu vereiteln nach Kräften bemüht waren. Ihr Bemühen war lediglich bon dem Effekt begleitet, daß nicht nur die von den Nakionalliberalen zur Wiederwahl vorgeſchlagenen drei katholiſchen Stadtratsmitglie⸗ der nicht wiedergewählt wurden, ſondern auch die auf dem liberalen Wahlvorſchlag mitempfohlenen neuen katholiſcken Kandidaten, vier an der Zahl, nicht in das Stadthaus gelangten, indem die Namen der Katholiken von den über das unerwartete Sonder⸗Vorgehen der Zen⸗ trumsangehörigen erbitterten Liberalen in den Wahlzetteln geſtrichen wurden. Beſonders erwähnenswert iſt noch, daß ſich unter den mit größerer Stimmenzahl wiedergewählten Liberalen auch unſer lang⸗ jähriger Bürgermeiſter Herr Hofrat Mahla befindet. W. Landau, 10. Nov.(Priv.) In Pfortz bei Germersheim iſt bei einem Zimmerbrande die Witwe Bärmann in den Flammen umgekommen. Mainz, 9. Nov. Ein geheimnisvoller Aktendieb⸗ ſtahl beſchäftigt gegenwärtig die Staatsanwaltſchaft. Im Frühjahr erhielt ein Wirt unberſchämte anonyme Schmähkarten, als deren Ab⸗ ſender zwei Beamte verdächtig waren. Die hierüber angelegten Akten verſchwanden ſpurlos. Jetzt ſoll ein kürzlich entlaſſener Gefangenen⸗ aufſeher Enthüllungen gemacht haben, die der Unterſuchung ſowohl über den Aktendiebſtahl, wie über die anonyhmen Karten eine ve⸗ olg⸗ bare Spur gewieſen haben. 5 Frankſurt, 9. Nov. Die geſtrigen Stadtverordnet wahlen hatten folgendes Reſultat: Ausgeſchieden ſind 14 kraten und Freiſinnige, 11 Nationalliberale, gewählt drei kraten und Freiſinnige und ein Sozialdemokrat. An den 21 wahlen ſind die Demokraten und Freiſinnigen mit 12 Kandidaten beteiligt, die Nationalliberalen mit 7, die Mittelſtandspartei mit 11, die Sozialdemokratie mit 12. Die Demokraten verlieren einen Sitz Bornheim an die Freiſinnigen und einen Sitz in der Altſtadt. Nationalliberalen büßen vier Sitze bis jetzt ein. Gerichtszeſtung. Maunheim, 10. Nov.(Strafkammer.) Sitzung bom 9. November. Vorſitzender: Herr Landgerichtsdirektor v. Wolde ck. Vertreter der Großh. Staatsbehörde: Herr Referen⸗ dar Ullrich. 1. Als Reiſender einer Mannheimer Margarine⸗Nieder⸗ lage unterſchlug der Kaufmann Georg Oberle aus Laden⸗ burg in der Zeit von Oktober 1902 bis März 1904 die Sum von 1369 Mk. Auch nachdem er keine Vollmacht mehr beſa kaſſierte er bei einem Kunden in Bensheim noch 20 Mk. ein Urteil: 19 Wochen Gefängnis. Vertreter:.⸗A. Dr. Ka t.— 70 Pfennig behielt der Ausläufer Kraus für ſich, die er im einer Wäſcherei an einen Kaufmann als Erſatz für beſchädigte Wäſcheſtücke hätte zahlen ſollen. Man erkennk auf 1 Woche Gefängnis. 2. Der Bürſtenmacher Ludwig Heller aus Graz erbra bei Taglöhner Chriſtian Zängerle einen Koffer und eignete ſich daraus den Betrag von 12 Mark an. Der Angeklagte, früherer Zwangszögling, erhält 4 Monate Gefängnis. 5 3. Die 39 Jahre alte verwitwete Emilie Krämer leb mit ihrem ebenfalls verwitweten Stiefſohn, dem Tüncher Hei rich Theodor Krämer zuſammen wie Mann und Frau. Sie wollten ſich heiraten und hatten keine Ahnung, daß das Geſetz das nicht erlaubt. Als ein Kind ihrem Bündnis entſproß und ein gewiſſer Mildenberger von der Behörde aus als Vormund beſtellt werden ſollte, ſchrieb Krämer dem Kontrolleur Maier einen groben Brief, dafür ſei er da, er werde ſeine Schwie mutter heiraten. So kamen die beiden wegen verbotener B. ziehungen unter Anklage. Ihr Verteidiger,.⸗A. Dr. Deutſch, beantragt ihre Freiſprechung, da ihr guter Glaube ſie in einen Rechtsirrtum nicht zunächſt inbezug auf eine ſtrafbare Handlung, ſondern inbezug auf zivilrechtliche Verhältniſſe gewiegt habe. zu 14 Tagen Gefängnis verurteilt iſt, unterliegt mit ihr, rufung. Die Frau hatte ein Mädchen, das in Syphilis einen abnorm dünnen Eſc beſitzt, zenner eines auten Tropfen Weines, auch was der leibliche Genuß beſpritzt, mehrere Meſſer, darunter ein Raſiermeſſer und der Geld⸗ zu Boden geworfen. Eine G und die Mißhandelt 4. Seite. General⸗Anzeiger. Mannheim, 10. November. keidigung hatte in jenem Falle Rechtsanwalt Dr. Frank, in dieſem Falle Rechtsanwalt Jorda Gefüen W. Darmſtadt, 9. Nov. Die hieſige Strafkammer verhan⸗ delte heute als Bexufungsinſtanz in der Privatklage des Fabrikanten Th, Vöhm⸗Sffentzach gegen den dozligen ſogialdemokra⸗ tiſchen Ahbgesrdnaeten Orb wegen Veleidigung an⸗ läßlich der Reichstagswahlen. Orb hatte in dem„Offenbacher Abend⸗ blatt“ zwei ſcharfe Artikel veröffentlicht und war vom Schöffen⸗ gericht Offenbach zu 600 M. Geldſtrafe verurteilt wurden. Nach längerer Verhandlung kam heute ein Vergleich zuſtande. Orb ver⸗ pflichtete ſich, fämtliche Koſten zu tragen, binnen 4 Wochen 100 M. an den Offenbacher Hilfsverein zu zahlen und binnen 14 Tagen Ddieſen Vergleich in dem„Offenbacher Abendblatt“, der„Offenpacher Zeitung“ und der„Frankfurter Zeitung“ veröffentlichen zu laſſen. Cheater, Runſt und Ufſenſchaft. Konzert. Man ſchreibt uns: Mittwoch den 30. November, abends 8 Uhr gibt der blinde Pigniſt, Herr Albert Menn aus Köln, im Kaftpofgal ein Konzert unter Mitppirkung von Frau Janny Dietzel (Sopran) aus Offenbach a. M. und des Violinvirtuoſen Herrn Fr. Ringling aus Frankfurt a..,(am Klavier Frl. Frieda Ring⸗ ling.) Herr Menn, der ſeine muſikaliſche Ausbildung an dem Kon⸗ ſervatorium zu Köln und der Königlichen Hochſchule zu Berlin er⸗ Halten, und am 6. Juli 1904 am Kölner Konſervatorium den von der Firma Rud. Ihach⸗Sohn geſtifteten Preis für das beſte Klavier⸗ ſpiel gewonnen hat, iſt in den letzten Wochen mit beſtem Erfolg in Berlin, Düſſeldorf, Frankfurt a.., Darmſtadt und anderen grö⸗ ßeren Städten Deutſchlands aufgetreten und wird auch hier ſeine Kunſt in einem gut gewählten Programm zeigen. Frau Janny Dietzel, die mit ihrer gut geſchulten Stimme kürzlich in Frankfurt a. M. in einem Konzert mit außerordentlichem Erfolg auftrat, wird einige Lieder von Rubinſtein, Strauß und Brahms ſingen. Herr Friedrich Ringling wird einige Vorträge von Beethoven, Mendelsſohn, Rubin⸗ ſtein, Brahms und Wieniawski zu Gehör bringen. 8 Wagner⸗Aufführungen für die reiſere Jugend veranſtaltet das Prager Deutſche Landesthegter. Mit den„Meiſterſingern“ wird der Anfang gemacht. Frank Wedekind, der in Breslau auf dem Brettl ſein Heil ver⸗ ſuchen wollte, fand bei ſeinem erſten Auftreten ſo entſchiedene Oppo⸗ ſttion, daß er ſeinen Vertrag nach ſechs Tagen löſen mußte und Breslau bereits verlaſſen hat, Puceinis Muſikdrama„Tosca“ fand bei der Premiere im Leipziger Stadttheater eine ſehr freundliche Aufnahme. Emgnuel v. Bodmann hat ein Schauſpiel„Donatello“ vollendet. Gorkiis„Nachtgſyl“. Die Schauſpielergeſellſchaft Grama⸗ tieg⸗Calabreſi brachte neulich Gorki's„Nachtaſyl“ unter dem Titel„L KAibergo dei Poveri“ im Turiner Teatro Alfieri zur Aufführung. Die elementare Kraft des aus den Tiefen des Lebens geſchöpften Dramas übte trotz des den Zuſchauern nicht leicht verſtändlichen Milieus eine ſtarke Wirkung aus. Der Kritiker der „Stampa“ findet in dem Drama Gorki's die charakteriſtiſche Kunſt eines Turgenjeff mit der gedankenſchweren Sozialphiloſophie Tolſtois vereint und ſagt, daß in dieſem Höllenwinkel, wie ihn Dante nicht grquenhafter ſchildern könnte, Blitze von Shakeſpeareſcher Gefühls⸗ wärme hineinleuchten. Goethes Kaleivofkop. Dem jüngſten(29. Bande) der Goethe⸗ riefe in der Weimarer Ausgabe entnimmt die„Voſſiſche Zeitung“ genden Zug. Anfangs Juni 1818 ſah Goethe durch Vermittelung es Miniſters v. Voigt ein Kaleidoſkop. Dieſe Spielerei muß daher anz kurz vorher erfunden worden ſein, und zwar wurde ſie von don her auf den Markt gebracht. Sie erfüllte ihn mit„Verwun⸗ derung, ja Bewunderung“, doch hegte er den Wunſch, über das Wie nicht allzu ſchnell aufgeklärt zu werden. Nach wenigen Tagen beſtellte er in Frankfurt durch Vermittelung ſeines Verwandten Schloſſer zwei Exemplare dieſes Inſtruments. Wiederum wenige Tage ſpäter irhielt er den Beſuch des Profeſſors der Phyſik Seebeck, ſeines Ver⸗ rauten in optiſchen Angelegenheiten, und dieſer erklärte ihm den zlerdings ſehr einfachen Mechanismus. Darauf ſchrieb er folgende zntzückende Bemerkung nieder:„Der Menſch iſt wohl ein ſeltſames Weſen! Seitdem ich ſpeiß, wie es zugeht, intereſſiert mich's nicht mehr. Der liebe Gott könnte uns recht in Verlegenheit ſetzen, wenn er uns die Geheimniſſe der Natur ſämtlich offenbarte. Wir wüßten bvor Unteilnahme und Langeweile nicht, was wir anfangen ſollten.“ Goethe war alſo recht wenig einverſtanden geweſen mit Beſtrebungen, die dahin gehen, die Welträtſel in kürzeſter Weiſe aufzulöſen. —— heneſie Hachrichten ung Celegramme. Orivat-Telegramme dles„General-Hnzeigers“. uyFrankenthal, 10. Nov. Wie die„Frankenth. Ztg.“ meldet, wurde bei der heute nachmittag ſtattgehabten Bürger⸗ meiſter⸗ und Adjunktenwahl der ſeit 15 Jahren an der Spitze der Stadt ſtehende bisherige Bürgermeiſter Hofrat Mahla mit 21 von 22 abgegebenen Stimmen wiedergewählt. Zu Adjunkten wurden wiederum die bisherigen Adjunkten Kaufmann Krauß und Rentner Rechen gewählt. 8 Darmſtadt, 10. Nov. Anläßlich der Feier der 400jähr. Wiederkehr des Geburtstags Philipps des Großmütigen am 18. ds. Mts. werden Fünf⸗ und Zweimarkſtücke im Geſamt⸗ rage von 500 000 M. mit den Bildniſſen Philipps des Groß⸗ mütigen und des regierenden Großherzogs geprägt. *Straßburg, 8. Nov. Ein ſchweres Unglück hat ein An Neudorf wohnendes, jungverheiratetes Chepaar betroffen. Der Vater, ein Tagner, war an einem Unwohlſein erkrankt und hatte vom Arzt eine opiumhaltige Arznei verſchrieben bekommen. Zur gleichen Zeit erkrankte auch das erſte, 8 Monate alte Kind der Ehe⸗ leute; ihm wurde auch ärztlicherſeits eine Medizin verordnet, jedoch eine anderen Charakters. Da die beiden Medizinflaſchen einander ähnlich ſahen, verwechſelte die Mutter die für das Kind be⸗ ſtimmte Arznei mit der des Mannes und gab dem Kind von der piumhaltigen Medizin ein. Der Irrtum wurde zwar bald bemerkt, ich war es zu ſpät, und das Kind ſtarb, obwohl ärztliche Hilfe aſch zur Stelle war. Krefeld, 9. Nov. Wie der Polizeibericht mitteilt, wurde ein Seidenwarenhändler wegen Anſtiftung zum Diebſtahl und ge⸗ werbsmäßig betriebener Hehlerei an Seiden und Sammetſtücken ver⸗ phaftet, die 2 Kommis ſeit etwa 17½ Jahren in einer hieſigen Seiden⸗ warenhandlung entwendeten. Die geſtohlene Ware iſt durchweg auswärts vertrieben worden. Nach den bisherigen Ermittelungen hat einer der Diebe für etwa 5000 M. Waren entwendet. München, 10. Nov. Der heftige Stur m, der ſeit vor⸗ eſtern wütet, richtete auch hier mancherlei Schaden au. Geſtern wurde in der Nähe des Nymphenburger Kanals ein einſpänniges uhrwerk von einem heftigen Windſtoße erfaßt und an einen Baum chleudert. Drei auf dem Wagen ſitzende Perſonen, darunter ein FAtähriges Kind, wurden herausgeworfen und erheblich verletzt. Berlin, 10. Nov. Der Miniſterialdirektor im Reichsgoſtamt, ätko, iſt geſtern Abend am Herzſchlag geſtorben. Berlin, 10. Nov. In einem Hotel in der Nähe des Bahn⸗ hofs Friedrichſtraße epſchoß ſich ein junger Kaufmann, der ſich Ilt.„Frlf. Zig.“ iu das Fremdenbuch als Kaufmann Frauz Schmidt aus Frankfurt eingetragen halte. Berlin, 10. Nov. Der Laſſer ſat n isierlorps des 5. Garderegiments zu Fuß in Span „Niagara“, das im vergangenen Somme auf dem Müggelſee und Wannſe teilnahm, 8. Frlf. g18. dem da Wächtersbach, 10. Nov. Ueber den Nachlaß des ver⸗ ſtorbenen Prinzen Maximilian zu Iſeburg und Budingen in Wächtersbach wurde lt.„FIkf. Ztg.“ das Kon⸗ kursberfahren eröffnet. Nag. Als der Diſtriltkemmiſſar Hartung nebſt Gemahl nach Hreuz auf einen Tag verreiſt war, ermor⸗ dete lt.„Frkft. Zig.“ das Dienſtmädchen das Jjährige Töchterchen des Ehepgares, raubte 1000 M. und flüchtete. Trie ſt, 10. Nov. Geſtern abend fanden Kundgebungen für die italieniſche Univerſität Trieſt ſtatt. Es hetei⸗ ligten ſich daran eiſoa 4000 Perſonen. Polizei ſchritt ein, um Zu⸗ ſammenſtöße mit etwa 809 Teilnehmer an einer Gegenkundgebung zu berhindern, 12 Perſonen wurden vorletzt, 11 wurden verhaftet. *Paris, 10. Nov. In der morgigen Sitzung der franzöſiſchen Deputiertenkammer werden wahrſcheinlich die Interpella⸗ tionen der nationaliſtiſchen Deputierten Großjean und Berrtz über den Entwurf der Regierung über die Trennung von Kirche und Staat erörtert werden. Die Gruppen der Regier⸗ ungsmehrheit hielten geſtern Verſammlungen ab, um über die Lage zu beraten, In der Union democratique, deren Präſident der republikaniſche Deputierte Gtienne iſt, führten mehrere Mit⸗ glieder Beſchwerde darüber, daß der republikaniſch⸗radikale Depu⸗ tierte und ehemalige Miniſter des öffentlichen Unterrichtes Georg Leygues gegen das Miniſterium geſprochen und daß der Depu⸗ tierte Etienne in der Abſtimmung über das Vertrauensvotum für das Miniſterium Combes Stimmenthaltung geübt habe. Dann wurde der Beſchluß gefaßt, vor jeder wichtigen Debatte die für die Gruppe maßgebende Richtſchnur feſtzulegen. Von radikaler Seite wird erklärt, angeſichts der neuerdings drohenden Zerbröcke⸗ lung des Blocks ſei es notwendig, daß der Miniſterpräſident eine energiſche Sprache führe. Die„Petite Republique“ gibt dem Mini⸗ ſterpräſidenten den Rat, er möge vor den Vertretern der Mehrheits⸗ parteien erſcheinen und ſeine Abſichten unzweideutig kundgeben. Wenn dann einzelne Vertreter des Blocks ihre Zuſtimmung ver⸗ weigern ſollten, dann ſolle der Miniſterpräſident einfach ſeine Demiſſion in Ausſicht ſtellen. Alle Intriguen würden dann raſch aufhören. * Helſingfors, 10. Nov. Auf Antrag des Senates genehmigte der Kafſer, daß eine aus je 5 ruſſiſchen und fin⸗ ländiſchen Juriſten zuſammengeſetzte Kommiſſion mit der Aus⸗ arbeitung von Vorſchlägen betraut werde, wie die Landtags⸗ ordnung mit dem kaiſerlichen Manifeſt vom Februar 19038 in Einklang zu ſetzen ſei. Die finländiſchen Kommiſſionsmit⸗ glieder hat der Senat vorzuſchlagen. *Athen, 10. Nob. Die Regierung iſt bemüht, den Rücktritt einer Angahl Offigiere und Unteroffiziere, die nach Mazedonien abgehen wollen, zu verhindern. Befehle ſind an die Grenze geſandt worden, um dem Eindringen der Banden entgegen⸗ zutreten. * Belgrad, 10. Nov. Alle ſerbiſchen Konſuln in der Türkei und der diplomatiſche Agent in Sofig wurden lt.„Frkf. Ztg.“ vom Miniſter des Aeußern nach Velgrad berufen, um an Konferenzen über die Haltung in der mazedoniſchen Frage teilzunehmen und neue Inſtruktionen zu erhalten. * Waſhington, 10. Nov. Die Marineverwaltung wird von dem nächſten Kongreß die Ermächtigung zum Bau von 8 Schlacht⸗ ſchiffen, 5 Kreuzern, 6 Torpedobootszerſtörern, 6 Torpedobooten und 2 Kohlenſchiffen verlangen. Die Koſten werden auf 41 300 000 Dollars veranſchlagt. Die Demokraten in Mannheim. * Mannheim, 10. Nov. In der auf geſtern abend vom Verein der Deutſchen Volkspartei(Demokratiſchem Verein) in das Reſtaurant„Zum Carl Theodor“ einberufenen Mitglleder⸗ Verſammlung ſprach Stv.⸗V. Fulda über„Die neueſten Vor⸗ gänge auf politiſchem Gebiete in Baden.“ Nach der„N. Bad. Odszig.“ wurde folgende Reſolution einſtimmig angenommen: „Die heutige Mitgliederverſammlung des Vereins der Deutſchen Volkspartei in Mannheim ſpricht in Uebereinſtim⸗ mung mit dem Referat ihres Vorſitzenden Herrn Sto.⸗V. Fulda ihre Zuſtimmung zu den Verhandlungen aus, welche zwiſchen den Führern der Nationalliberalen, der Freiſinnigen und der Deutſchen Volkspartei in Baden gepflogen wurden, um ein Zuſammengehen der verſchiedenen liberalen Richtungen gegen das Zentrum und alle ſonſtigen reaktionären Elementen bei den nächſtjährigen Landtagswahlen zu ermöglichen. Als ſelbſtver⸗ ſtändlich gilt dabei, daß die demokratiſche Partei damit ihre bisherige Haltung zur Ordens⸗ und Kloſterfrage in keiner Weiſe ändert. Weiter ſpricht die Verſammlung die Hoffnung aus, daß die ſozialdemokratiſche Partei früher oder ſpäter für einen gemeinſamen Kampf gegen die Reaktion gewonnen werden möge.“ Die Lippiſche Erbfolgefrage. * Berlin, 10. Nov. In der heutigen Sitzung des Bundesrats wurden die Mitteilungen der Regierungen von Schaumburg⸗Lippe und von Lippe⸗Detmold über den von ihnen abgeſchloſſenen Schiedsvertrag wegen der ſchieds⸗ gerichtlichen Erledigung des Thronfolgeſtreites den zuſtändigen Ausſchüſſen überwieſen. Monſteur Syveton. Paris, 10. Nov. Es heißt, zwiſchen dem nationaliſtiſchen Deputierten Syveton und dem Kavallerierittmeiſter de Gail werde heute Vormittag in der Nähe von Paris das vorgeſtern ange⸗ kündigte Piſtolenduell ausgefochten werden. Von einer dem Deputierten Syveton naheſtehenden Seite wird mitgeteilt, Syveton werde ſich ſofort nach dieſem Duelle dem Gerichte zur Verfügung ſtellen. Im Laufe der Unterſuchung vor dem Gerichtshofe werde Shveton mit allem Nachdrucke betonen daß er mit Vorbedacht gehandelt habe. Er werde ſich hierbei auf das Zeugnis zweier Miniſter berufen die bereits zu Beginn jener Kammerſitzung am Freitag von ſeinen Abfichten unterrichtet geweſen ſeien. Paris, 10. Nov. Der Deputierte Syveton wurde in dem Augenblick, als er ſich zu dem Duell mit dem Rittmeiſter de Gail begeben wollte, bei Suresnes verhaftet. *Paris, 10. Nov. Der Deputierte Syveton wurde heute freige laſſen, nachdem er erklärt hatte, während der Verhandlung zur Verfügung zu ſtehen. Sieg des Präſidenten Rooſevelt ſei der Sieg des amerikaniſchen Imperialismus. Dieſer Wahlſpruch des amerikaniſchen Volkes ſei beſonders bedentungsvoll in dem Augenblick, wo in Oſt⸗ alien um die Zukunft des ſtillen Osegns gehämpft zserds, gus dem Rosſebelt eine amerikaniſche See machen wollte. Der „Figaro“ zitiert das Wort Rooſevelts:„Amerika muß in den Stand geſetzt werden, über die Geſchicke des weſtlichen und öſtlichen Ozegns zu entſcheiden“ und weiſt darauf hin, daß die amerikaniſche Maxine im nächſten Jahre bereits den dritten Rang unter den europßtſchen Marinan einnehmen werde. Der Krieg. Die Kämpfe vor Port Arthur. * Dokio, 10. Nov. Es verlautet, General Stöſſel habe die Japaner um einen Waffenſtillſtand erſucht. Zu welchem Zwecke, wird nicht angegeben. Eine Beſtätigung fehlt bisher doch glaubt man hier, Stöſſel werde kapitulieren, bovor die eigent⸗ liche Stadt eingenommen ſei. * London, 10. Nov.„Daily Telegraph“ wird aus Tſchifu von geſtern gemeldet: Die Inſaſſen einer Dſchunke, die am 6. November von Liagotiſchan abgefahren iſt, wurden von den Japanern ußterſucht, vermochten aber vorher die Depeſchen ins Meer zu werfen. Als die Dſchunke abfuhr, wurde die Feſtung heftig beſchoſſen. Die neuen Docks brannten mehrere Tage. Die Kriegsſchiffe befinden ſich am Tage am Goldenen Hügel. Die Japaner halten ſich haupt⸗ ſächlich in ihren Stellungen auf halber Höhe der Forts. Ein vor fünf Tagen von Tſingtau abgereiſter ruſſiſcher Offizier gelangte mit Depeſchen nach Port Arthur. Die Hauptlinie der ruſſiſchen Forts iſt noch intakt. Auf der Tigerſchwanzhalbinſel ſollen nach glaubwürdigen Nachrichten zwei Forts beſchädigt ſein. Das Vorgebirge Liaotiſchan iſt ſtark befeſtigt und auf dem Hauptfort mit zwölfzölligen ſowie auf vier Nebenforts mit ſechszölligen Geſchützen beſetzt. Die Garniſon wird jetzt auf 9000 Mann angegeben. * London, 10. Nov. Dem„Dailh Telegraph“ werden aus Tſchifu folgende Ginzelheiten über das ſchwere Bombarde⸗ ment Port Arthurs, das bis zum 2. November dauerte, ge⸗ gemeldet: In der Stadt herrſchte ein durch ein fapaniſches Artillerie⸗ Geſchoß hervorgerufener großer Brand. Ein Gebäude voll Reis beim Raihyaiſchanberg wurde zerſtört und das Feuer dehnte ſich trotz der größten Anſtrengungen des Militärs bis zum Haſen aus. 10 Gebäude voll Proviant, Schießpulver und Petroleum wurden von den Flammen erfaßt. Es fand eine Reihe von Exploſionen ſtatt und zahlreiche Häuſer von Kaufleuten wurden zerſtört. Auch General v. Stöſſel mußte ſeine Wohnung verlaſſen und in ſein früheres, von Geſchoſſen beſchädigtes Haus ziehen. Das Bureau der Zeitung „Novi⸗Krai“ wurde ſo beſchädigt, daß das Blatt nicht mehr er⸗ ſcheinen kann. Ein Schiff mit 3 Schornſteinen ſank im Hafen. Verſchiedene Frauen und Kinder wurden von Geſchoſſen getötet. Trupps bon Frauen, die zu Markte gingen, wurden in Stücke ge⸗ riſſen. Der Kohlenvorrat iſt gering. Um dafür Holz zu erhalten, reißt man lt.„FIrkf. Ztg.“ Gebäude nieder. Chineſiſche Kleidung wurde von der Garniſon requiriert, da es an Winterkleidung fehlt. Der Kriegsſchauplatz in der Mandſchurei. LLondon, 10. Nov. Der„Standard“ exfährt aus dem Hauptquartier des General Kuroki vom 8. d. Mts.: Die Ruſſen unterhielten ein ununterbrochenes Artilleriefeuer gegen den linken japaniſchen Flügel. Der Erfolg jedoch iſt ſehr gering. Die allgemeine Lage iſt unverändert, ** * London, 10. Nov. Die Morgenblätter bezeichnen im allgemeinen die Rede Lord Lansdownes als eine Friedensrede.„Daily Telegraph“ glaubt, daß wohl kaum jemand im Reiche zu finden ſei, der nicht die Worte Lansdownes von Herzen unterſchriebe.„Daily Telegraph“ meint, Lord Lansdowne handelte anläßlich des Nordſeevorfallesg, wie bei anderen Gelegenheiten, loyal und klug, ohne Englands Intereſſen zu opfern.„Daily Chronicle“ ſagt, die Rede ſei etwas kühl aufgenommen worden, aber man müſſe Lansdowne beglückwünſchen, daß er den Mut gehabt habe, ſie zu halten. Nur die„Morning Poſt“ iſt mit der Rede unzufrieden. Sie meint, die engliſche Regierung müſſe auch ohne die inter⸗ nationale Kommiſſion ſtark genug ſein, ſich Genugtuung zu ver⸗ ſchaffen. Lansdowne habe geſprochen, als habe er die ruſſiſche Regierung zu verteidigen. Das Blatt ſchreibt zum Schluß: Es ſei nach reiflicher Ueberlegung zu der Anſicht gekommen, daß die Regierung den geeigneten Gebrauch von Feuerwaffen zur Erhaltung des Friedens mit Ehren noch zu lernen habe. * Königsberg i. Pr., 10. Nov. Der kommandierende General des 1. Armeekorps, General der Infanterie Freiherr von der Goltz und der Oberpräſident der Provinz Oſt⸗ Preußen Graf Moltke begaben ſich geſtern nach Suwalki, um im Auftrage des deutſchen Kaiſers den Kaiſer von Rußlan zu begrüßen. —ÜDÜᷓÄ— Ic— Verantwortlich für Politik: Chefredakteur Dr. Paul Harms, für Feuilleton und Kunſt: Fritz Kauſer, für Lokales, Provinziales u. Gerichtszeitung: Richard Schönfeldeg, für Volkswirtſchaft und den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apfel⸗ für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei. G. m. b..: Ernſt Müller. eeneex Malztropon ermöglicht Snorme Kräftigung auch bei Appetitmange 3851 — Ahri Mannheim Flnig, Gectünddet 1882.— Telephon 1862. 4140 Juseslen— Bolcke und Siberwaren— Uhren-. —. — —— Wrannheim, 10. November. General⸗Anzeiger — GGGGGGGGGGGPGGGGGGGGGGGGGGGGGGGGEEEUUUURhUhEEUFTETUGTGTGGUGUGUGUEUCGUGUCGCGGAAAA 5. Sette. Volkswirtschaft. Rheiniſch⸗Weſtfiliſches Kohlen⸗Syndikat in Eſſen. In der geſtrigen Zechenbefitzer⸗Verfammlung wurde zu Punkt 1 der Tagesordnung beſchloſſen, für den Verkauf von Hochofenkoks in Zukunft drei Gruppen zu bilden. Die an die Verſammlung ſich anſchließende Beiratsſitzung ſetzte die Richtpreiſe für das Jahr 1905 /08 wie folgt feſt: 1. Fettkohlen: Fördergruskohlen 8 M.(i, B..50), Förderkohlen(etwa 25 pet. Stückgehalt) 9,80 M.(), melſerte Kohlen(etwa 40 peEt. Stückgehalt) 10 M.(10), beſtmelierte Kohlen (etwa 50 pEt. Stückgehalt) 10,50 M.(10,50), Förder⸗Schmiede⸗ kohten 10 M.(9,50), melierte Schmiedekohlen 10,50 M.(10,50), Stückkohlen 1 12,25 M.(12,50), Stückkohlen 2 11,50 M.(11,50), Stückkohlen 8 11 M.(11), gewaſchene melierte Kohlen 11,80 M. (11,50), gewaſchene Nußkohlen 1 12,20 M.(12,50), gewaſchene Nußkohlen 2 12,50 Mark(12,50 Mark) gewaſchene Nußkohlen 3 11,50(11), gewaſchene Nußkohlen 4 10,40 M.(10), gewaſchene Nußkohlen 5 9,60 M.(9,25), gewaſchene Nußgrußkohlen 9,50 M.(), Kokskohlen 9,50 M.(9,50), ungewaſchene Feinkohlen 6,50 M(6,50), gewaſchene Feinkohlen 7,50 M.(7,50). 2. Gas⸗ und Gasflammkohlen: Fördergruskohlen 8,30 M.(), Flammförderkohlen 9,25 M.(), Gasflammför der⸗ kohlen 10 M.(10), Generatorkohlen 11 M.(11), Gasförderkohlen 11 M. Sommerpreis, 12 M. Winterpreis(11,50), Stückkohlen 1 12,25 M.(12,50), 2 11,50 M.(12), 8 11 M.(11), gewaſchene Nußkohlen 1 12,50 M(12,50), 2 12,50 M.(12,50), 8 11,50 M. (11), 4 10,40 M.(10), 5 9,40 M.(8,75), ungewaſchene Nuß⸗ kohlen 1 11,50 M.(11,75), 2 11,50(11,75), 8 10,25 M.(10), 4 9 M.(8,50), Nußgruskohlen über 30 mm 8,50 M.(), Nuß⸗ gruskohlen bis 30 mm 7,50 M.(), ungewaſchene Feinkohlen 5,50 Mark(), gewaſchene Feinkohlen 7,25 M.(6,50). 38, Magerkohlen(a. weſtliches Revier): Fördergruskzhlen (etwa 10 Proz. Stückgehalt 7,50 M.(), Förderkohlen mit etwa 25 Proz. Stückgehalt 8,60 M.(8,25), Förderkohlen mit etwa 85 Proz. Stückgehalt 9 M.(8,75), melierte Kohlen(etwa 45 Proz. Stückgehalt) 9,50 M.(9,50), beſtmelierte Kohlen mit etwa 60 Proz. Stückgehalt 11 M.(11), beſtmelierte Kohlen mit etwa 75 Proz. Stückgehalt 12 M.(12), Stückkohlen 13,50 M.(13,50), gewaſchene Anthrazit⸗Nußkohlen 116 M. Sommerpreis, 18 M.(18,50) Winter⸗ preis, gewaſchene Anthrazit⸗Nußkohlen 2 18 M. Sommerpreis, 22,50 Mark(22,50) Winterpreis, gewaſchene Anthrazit⸗Nußkohlen 3 (Hausbrand) 16 M.(14), gewaſchene Anthrazit⸗Nußkohlen 3(In⸗ duſtrie) 11,50 M.(11), gewaſchene Nußkohlen 4(—55 mm) 9,25 Mark(8,50), ungewaſchene Feinkohlen 4 M.(), gewaſchene Fein⸗ kohlen(bis 7 Proz. Aſche) 5,50 M.(5,25).(b. öſtliches Revier): Fördergruskohlen(etwa 10 Proz. Stückgehalt) 7,50 M.(), För⸗ derkohlen mit etwa 25 Proz. Stückgehalt 8,75 M.(8,25), Förder⸗ kohlen mit etwa 35 Proz. Stückgehalt 9,25 M.(8,75), beſtmelierte Kohlen(etwa 50 Proz. Stückgehalt) 10 M.(10), Stückkohlen 18 M. (18), Knabbelkohlen 18,50 M.(13,50), gewaſchene Nußkohlen 1 14,50 M. Sommerpreis, 16 M.(15) Winterpreis, gewaſchene Nuß⸗ kohlen 2 14,50 M. Sommerpreis, 16 M.(15) Winterpreis, ge⸗ waſchene Nußkohlen 3 11,50 M.(11), gewaſchene Nußkohlen 4 9,75 M.(), Feinkohlen 5,25 M.(4,75). 4. Gßkohlen: Fördergruskohlen(etwa 10 Proz. Stück⸗ gehalt) 8 M.(7,50), Förderkohlen mit 25 Proz. Stückgehalt 8,80 Mark(8,25), Förberkohlen mit 35 Proz. Stückgehalt 9,30 M.(), beſtmelierte Kohlen mit etwa 60—70 Proz. 11 M.(11), Stückkohlen 12 M.(12), gewaſchene Nußkohlen 1 18,25 M. Sommerpreis, 15 Mark(13,25) Winterpreis, 2 13,25 Sommerpreis, 15 M.(13,25) Winterpreis, 3 11,75 M.(11), 4 10,65 M.(9,75 Mark), Fein⸗ zohlen 6 M.(im vergangenen Jahre 5,50). 5. Koks: Hochofenkoks 1 16., 2 15., 3 14 M.(i. V. ohne Bruppierung 15), Gießereikoks 16,50 M.(16), Brechkors 1 über 50 mm 17,50 M.(17), Brechkoks 2 über 30 mm 16,50 M.(16,50), Brechkoks 3 über 20 mm 12 M.(12), Bvechkoks 4 unter 20 mm 3,50 M.(6,50), halb geſiebter und halb gebrochener Koks 13,50 M. (13,50), Knabbel⸗ und Abfallkoks geſiebt 13 M.(18), Kleinkoks Zeſiebt 10 M.(10), Perlkoks geſiebt 6 M.(), Koksgrus 1,75 M. 6175) 6. Briketts: 1. Sorte 12,50 M.(12,50), 2. Sorte 12 M. (12), 3. Sorte 10,50 M.(10,50). n. Mannheimer Produktenhörſe. Die jüngſten Telegramme aus Argentinien, die beſagen, daß die gegenwärtige Witterung ſowohl für das Wachstum als auch für die Entwickelung des Weizens und der Leinſaat günſtig ſei, vermochten nicht die Aufwärtsbewegungen der amerikaniſchen Produktenmärkte zu hemmen. Dieſelben meldeten geſtern eine Preisſteigerung von 1½ cents, welch letztere auch günſtig auf den hieſigen Verkehr in Weizen wirkte, zumal die Offerten von Rußland gleichfalls höher ſind und die ruſſiſchen Zufuhren als gering bezeichnet werden. Mais iſt im Einklang mit den höheren Markt⸗ berichten von Amerika ebenfalls hier ſehr ſeſt und die Preiſe des hieſigen Kursblattes für La Plataware ſind um 15 Pfg. ber 100 Kg. höher. Roggen, Gerſte und Hafer ſind im Preiſe unverändert ge⸗ blieben. Der Markt in Kleeſamen iſt behauptet und ſpeziell die No⸗ tierungen für inländiſche Ware um eine Nuance höher. Leinöl erfuhr eine Aufbeſſerung von 50 Pfennigen. Der Markt in Futterarzikeln iſt weiter fehr feſt; es werden hauptſächlich Kleie, Malgkeime und Erd⸗ Rußkuchen lebhaft gefragt. 8 Aktienbrauerei Ludwigshafen a. Rh. Der Rechenſchaftsbericht pro 1903/04 bemerkt, daß ſich im Berichtsjahr die Produktion und der Verkauf von Bier gegen das Vorjahr nicht weſentlich geändert hat. Die Preiſe für Gerſte waren annähernd dieſelben wie im Vor⸗ jahre, dagegen waren die Hopfenpreiſe abermals höher. Nach Ab⸗ zug der Betriebsunkoſten, ſodann der ſtatutenmäßigen Abſchreibungen an den Anlage⸗Konti von 96 807 M.(80 000.), der Rückſtellung für zweifelhafte und für zu Verluſt gehende Ausſtäde mit 50 000 M. (100 000.) ſowie der Tantiemen von zuſammen 26 784 M. (28 000.) ergibt ſich ein Reingewinn von 204704 M.(i. V. 209988 Marl), wozu noch 36 095 M.(33 945.) Vortrag aus dem Vor⸗ jahr kommen. Der Aufſichtsrat ſchlägt hierfür folgende Verwendung vor: 28 148 M.(93 838.) der Spezialreſerve, 8500, M.(4000 Mark) dem Unterſtützungsfonds, 160 000 M.(wie i..) zur Zahlung von 10 pEt. Dividende, 10 000 M.(wie i..) zu Tan⸗ tiemen und 39 150 M. zum Vortrag auf neue Rechnung. In der Bilanz ſind ausgewieſen: Anlagen mit 1100 000 M.(1 075 000 Mark), Vorräte mit 370 582 M.(370 252), Bankguthaben und Barbeſtand mit 308 841 M.(356 675.) Darlehen und Hhpotheken mit 1 539 028 M.(1491039 M) und diverſe Debitoren mit 258 907 M.(211806.). Dagegen hatten Kreditoren leinſchließ⸗ lich Kautionen) 390 019 M.(408 641.) zu fordern. Immo⸗ bilien ſinb mit 150 000 M. Hypoth⸗ken belaſtet. Das Aktienkapital beträgt 1 600 000., die ordentliche Reſerve 200 00⁰., die Spezialreſczve 298 185 M. Das Rückſtellungskonto für zweifelhafte und für zu Verluſt gehende Außenſtände enthält 600 000 M. Inſolven⸗ Friedrich Luz ſen. in Ludwigshafen. Ueber den Ver⸗ mögensſtand des in Zahlungsſtockung geratenen Ludwigshafener Habrilanten Friedrich Lux ſen. teilt die„M. A. g1g.“ in Ergänzung unſerer Mitteflung im heutigen Morgenblatt noch folgen⸗ des mit; Die Aktiven beſtehen aus 26 777 M, Mobilien, Maſchinen etc., aus 52 880 am Grundſtücken im Alleineigentum des Schuldners, erworben zu 101640 M.(belaſtet mit 151300 M. Hhpotheken), 28 665 am Grundſtücke, dem Schuldner zur Hälfte gehöpig, geſchätzt auf 800 000 M. 43,(imd belaſtet mit 286 890.) endlich das Haus in Ludwigshafen, Schillerſtr, 17, in Errungenſchaftgemeinſchaf zwiſchen Friebrich Zuß und Luife Lux, Wert 90 000 M.(belaſtet mit 76 000.). Das Haus am Marktplatz iſt Eigentum der Frau Luiſe Lux, ebenſo die häuslſche Einrichtung. An Ausſtänden werden 4200 M. aufgeführt. Als weitere Aktiva figurjeren das Recht auf Anfertigung des Frahmſchen Geſchwindigkeitsmeſſers mit 100 000 Mark und der Reingewinnanteil an Anfertigung und Vertrieb eng⸗ liſcher und deutſcher Elektrizitätszähler mit 50 000 M. Dieſen Aktiven ſtehen an Paſſiven ungefähr 900 000 M. gegenüber; darunter ohne Sicherheiten 105 209., mit Bürgſchaft 30 000., mit Pfandrechten 297 461., darunter 278 801 M. der Pfälziſchen Bank, deren Forderung nur teilweiſe gedeckt iſt. Gläubiger mit Hypotheken haben 1513800 M. von Friedrich Lux als Alleinſchuldner und 288 830 M. als Mitſchuldner zu fordern. Endlich ſind noch 38 000 M. bevorrechtigte Farderungen aufgeführt, Eine Beſprechung der Gläubiger ſoll Freitag, 11. November, in der Börſe zu Mann⸗ heim ſtattfinden, um eine Verſtändigung der Beteiligten zu verſuchen, die auf der Baſis verſucht werden ſoll, daß Herr Auguſt Lux, der guch im Falle des Konkurſes eine wertvolle Forderung an die Maſſe hat, ſich verpflichten würde, falls die Gläubiger bis 1. November 1905 ſtunden, denjenigen Gläubigern, denen Herr Fritz Lux nicht mit⸗ haftet und die nicht durch Hypothek oder Pfand geſichert ſind, am bezeichneten Tage die Zinſen ihrer Forderungen für ein Jahr und außerdem ein Vlertel des Kapitalbetrages zu bezahlen. Beide Söhine würden für den Fall der bezeichneten Stundung ſich verpflichten, ihre Anſprüche erſt geltend zu machen, wenn alle jetzt ſchwebenben Verbindlichkeiten erfüllt ſind. Verſteigerung von Aktien. Bei einer Verſteigerung aus dem Nachlaſſe des verſtorbenen Dekans J. P. Gelbert in Kaiſerslautern wurden für 7 Aktien der Kammgarnſpinnerei Kaiſerslautern, die einzeln ausgeboten wurden, für je 1 Aktje(Nominal 1000.) erzielt: 1430., zweimal 1485., 1445., 1450 M. und 1454 Mark. Löwenbrauerei vorm. J. Buſch, Annweiler. Gleich dem Vorfahre ſoll auch das diesjährige Geſchäftsergebnis die Verteflung einer Divi⸗ dende von 6½ Proz. an die Aktionäre geſtatten, zumal der Bier⸗ abſatz den des vorigen Jahres überſtiegen hatte. Kohlenkontor. Auf eine Anfrage des heſſiſchen Miniſteriums des Innern, welche Beobachtungen über die Wirkungen der Geſchäfts⸗ führung des Kohlenkontors gemacht worden ſeien, hat die Handels⸗ kammer zu Offenbach an der Hand eines umfangreichen Zahlen⸗ materſals in einem Bericht unter anderem den Nachweis geführt, daß dem kleinen und mittleren Kohlenhandel, in weit höherem Maße aber der Induſtrie und dem Kleinyerbrauch durch die Maßregeln des Kohlenkontors eine erhebliche Schädigung erwachſen ſei. Mainzer Brauereien. Die Mainzer Großbrauereien haben im verfloſſenen Geſchäftsjahr durchweg gut gearbeitet und dement⸗ ſprechend verdient. Dagegen ſind für das laufende Jahr die Aus⸗ fichten weniger günſtig. Jedenfalls wird aber in den beiden Haupt⸗ brauereien, der Mainzer Aktienbrauerei und der Schöfferhof⸗Brauerei, die beſſer als im Vorjahr verdien⸗ ten, die Dividende für 1903/04 mindeſtens die letztjährige Höhe er⸗ reichen, alſo 14 Progz. bei der Aktienbrauerei und 11 Proz., bei der Schöfferhof⸗Brquerei. Konkurs Kniehaſe u. Co., Berlin. In der Gläubiger⸗Verſamm⸗ lung der Bankfirma Kniehaſe u. Co. in Berlin berichtete der Ver⸗ walter, daß der Cridar ſeit 1891 hier und in London ſpekuliert hat. Da die Bücher ſeit 2½ Jahren mangelhaft geführt ſind und Bilanzen nicht gezogen wurden, laſſe ſich nur ein vorläufiger Status aufſtellen. Nach Deckung der Vorrechtsforderungen bleiben auf M. 832 000 vorrechtsloſe Forderungen M. 26 573 oder etwa 4 Prog., zur Ver⸗ teilung. Neue Aktien⸗Geſellſchaft. In Berlin wurde geſtern durch die Firma Abel u. Co. die Deutſche Steinwerke C. Vetter Akt.⸗Geſ. mit dem Sitz in Berlin und Zweigniederlaſfungen in Eltmann (Bayern), Würzburg, Frankfurt und Mannheim mit einem Kapital von M. 1 750 000, beſtehend aus M. 1 250 000 Vorzugsaktien und M. 500 000 Stammaktien, konſtituiert. Das Unternehmen bezweckt die Anfertigung von Steinmetzarbeiten, Kunſtſteinfabrikgtion und den Bau einer Fabrik in Mürzburg. Aus der Zementinduſtrie. Die Norddeutſche Port⸗ land⸗Zgementfabrikl Misburg in Hannover beruft ihre Aktionäre zuſammen, um ihnen die Erhöhung des zur Zeit 1 800 000 Mark betragenden Grundkapitals vorzuſchlagen. Die durch die Kapitalserhöhung erzielten Mittel ſollen zum Erwerb von Aktien einer angrenzenden Zementfabrik und zu Betriebsaufwendungen für dieſe Jabrik dienen. Die Sächſiſch⸗Thüringiſche Portland⸗Zementfabrik Prüſſing u. Co., Komm.⸗ Geſ. auf Aktien in Göſchwitz, beabſichtigt, ihr Grundkapital um 1 Mill. Mark auf 2½ Mill. Mark zu erhöhen. Die Aktionäre wer⸗ den über die Genehmigung des Erwerbs der Mitteldeutſchen Zement⸗ fabrik Prüſſing u. Co. in Schönebeck g. d. Elbe, Komm,⸗Geſ. auf Aktien zu beſchließen haben. Der Aufſichtsrat der Hannvverſchen Aktien⸗Brauerei ſchlägt 4 Proz.(i. V. 0 Proz.) Dividende vor. Die Hannoverſche Baumwoll⸗Spinnerei und Weberei zu Linden ſchlägt für 1908/04 8 Prog.(i. V. 0 Prog.) Dipidende vor, Telegramme, Köln, 10. Nov. In der geſtrigen Sitzung des Aufſichtsrats der Maſchinenbauanſtalt Humboldt in Kalk wurde beſchloſſen, nach M. 390 180 Abſchreſbungen bei einem Ueberſchuſſe von M. 452 041(gegen M. 294 408 i..) 5 Proz. Dividende (gegen 8 Proz. i..) vorzuſchlagen. Manuheimer Effeftenhörſe von, 10, November.(Offizieller Berſcht.) Obligotſonen. 2½ Bad. A.(. f. Nhſchiff. u. Seetransport %½ 9% Bad. Anilin⸗u. Sodaf. 105.50 B Pfaudbriefe. 4% Ahein. Hyp.⸗B.unk 1902 100.70 h CW 5„„ unk.1904 96.6 5%„„ Koninmnal 97.70 Städte⸗Unlehen. % Freiburg j. B. % Karlsruhe v. J. 1896 92.10 h. ½% Lahr v. J. 1909 68.502 gu Ludwigshafen v. 1900 101.%h ½/%(peyerer Nauhaus Akt.⸗Geſ. in Spener 101.89 G 4½0% Oberrb, Elektrizität—.— b3 1½% Pfälz. Chamotte u. Tonwerk.⸗G. Eiſenb. 101.— 6 5% Rußt..⸗G. Zellſtoff. 98.80 B %% Ludwighafen 100.50( Balphof bei Pernau in 40 99. 7 Livland 101.60 B 3⁴9% 5 48.— ſee Herrenmühle Genz 4% Mannh. Oblig. 1901 101.70%%% Mannh. Dampf⸗ 1„„ 1900 100./50 h ſchleppſchiffabrtis⸗Geſ. 108.— B 5„ I88ß 90.—%i% Mannh. Lagerhaus⸗ 3%„„ 18095 96.25] Geſeilſchaft 101.50 G %%„„ I1dgd 98.,%%%½% Speperer Ziegelwerke 102.25(8 3½%%„ 1904 48.90 b4½%% Südd. Drahtinduſtr. 3½% lrnigſenſer 98.—] alphof⸗Mannheim 101.25 6 Jerduſtrie⸗Obligation.%½% Vereſn chem, Tabriken—.— 4½0% Akt.⸗Gel. Seilindu⸗ ſtrie rückz. 105 d0. 100.50 5 Steigerung des Stahl⸗Shners an der Newyorker Börſe. 101— % Kleinlein, Heidlbg. M. 191.—0% Ü⁰P 30% Bürgl. Braubaus, Bonn 99 50 G. ellſtofffabr Waldhof 104.20 ——————ů ͤ— ů ů ů—— Banken Brief Geld Brief Geld 1 5—.— 125.50 Br. Samedtedene 1 U. 97,„„,. 18 n g 8 veyer..—— Geabt. Sprper ö06 15. 5 Schwetz, 23.——.— Gberrbeſn. Bank 7B„ S. Meltz, er—.— 107.— eee, N 10455—— Nfälz, Hyp⸗Ban 20————„ Morms 104.80 5 5 G7.. Cb. Bend.—.— 184* Aorme, Nz 111.— Rhein. Erediſbank—.— 180.70 nflz, Preßßh. u. Spfbr.—.— 151.50 Ahein. Hup⸗Bank—.— 109 25] Trausvort Sſſod. Bant—. 107/ t. Kericherung. Cifenbabnen ne eee Pfälz Ludwigsbehn—. 39,50 annh. e— 5 91— herge u. Mitwerſ. 200.— 108.— Hellbr. Straßenbahn— 72.75 e Nerſ. 5 Chem. Induſtrie. Mannh. Nerſtcherung -Gf chem, Induſtr.—.—.— Oberrh. Verf.⸗Geſ. Nad. Anil u Sodafbr.—.—.—]ürtt. Transp.⸗Verf. Chem. Fah. Goldenbg.—.— 161— Induſtrie. .G. f. Seilinduſtr. Verein chem. Fabriken 809.— 808 Angler'ſche Michfbr. Verein D. Oelfabriken—.— 129 10 Wft..⸗W. Stamm—.— 260—Fmaillirfbr. Kirrweil. 5„ Vorzug—— 106.— mqgillw. Mafkammer 5 Fttlinger Spinnerei rattkveien süſenh, Syfnnerel Bad. Brauerei 130.5) 180.500Karlsr. Maſchinenban Binger Aktienbierbr. 47.——.—Nähmfßr. Haid u. Neu Durl. Hof vm. Hagen—.— 245.— Koſth. Cell.⸗u. Papierf, Eichbaum⸗Brauerei. 10½ Fof hannb. Gum. u. Asb. Flefbr. Rühl, Worms—.— 108.—Maſchfbr. Badenſa Ganters Br., Frelburg—— 110.—Ogaers!. Spinnerei Kleinlein, Heldelberg.— Homb. Meſſerſchmitt 78.78 77.2. Ludwigsbaf, Braueret—— kRfälz,. Näh. u. Fahr. F. Rortl.⸗Cement Heidlb, Berein Freib. Zlegelw. — 125 50 Mannh. Aktienbr. 159.— 148.-][„ Speyr.—.— 64— Pfalzbr. Geiſel Mohr 68.——.—gellſtofff. WMaldgof—.— 260.— Brauerei Sinner—.— 982.— Zuckerf. Waghäuſel—.— 109 50 An der heutigen Börſe fand nur wenig Geſchäft ſtatt. Gefragt wurden: Badiſche Bank⸗Aktien zu 125.25 pet., Verein Deutſcher Oelfabriken zu 129.10 pEt., Ver. Speyerer Ziegelwerke⸗Aktien zu 64 pEt. und Zuckerfabrik Waghäuſel⸗Aktien zu 109.50 pCt. Gut⸗ jahr⸗Aktien waren zu 95 pCt. am Morkte. Kursblatt der Mannheimer Produktenbörſe vom 10. November. Weſzen hierländ. 18.75—— Mais amer.Mixed 12.75——. „Rheingauer„Donan—.—12.50 „ norddeutſcher 18.75—„ La Plgta—.—1250 17 ruſſ. Azima 18.75—19 50 Kohlreps, d. neuer—— 22.50 „ Ulka 19.——19.50 Wicken—.—14.50 „ Theodoſig-—. 20,25Kleeſamendeutſch.J 180.—134.— „Saronska 18 75—19.50„kf 128.—180.— „ Taaanrog 18.50—14.5%„neuerhfälzer „ rumäniſcher 18.75—19 50„uzerne 105.—.— 110.—— 34.50—85.50 „ am. Minter „ Manitobal-—— „Provene. „Eſparſette „ Walla Walla———— Leinkl mit aß—.—37. „ Kanſas fIl.„ bei Waggon———86.50 „ Auffralier—+ fNübzt in Naß——52.— La Plata 18.0 19.25 bei Waaggon—.—51.50 Ternen 18 50——.—Am. Petroleum Faß⸗ Roggen, pfälz.—.—14.70 fr. mit 20% Tara.———.. „ neuer— Am. Petrol. Wagg.——20,0 „ kufſiſcher 15.—— 15 25] Am. Peſrol, in Giſt. „ rumäntſcher. v. 100konetto verzollt.—16 „ norddeutſcher.——.—Ruſf. Meteor in aß—90 „ amertk,— dto. Magg.— Jerſte, hierl.—.—17.25 dto. Eiſt.—.15 „ Pfälzer 17.25—17.75 Ruſſ. gewöhnl.in fraß19 „ ungariſche—.—— dto.—.—18.80 Futter—.——12.20 dto. 5,.— Herſte rum. Brau —.——.— daſer, bad. 14.75—19.20 foer Sprit „vufſiſcher 14.50—15.25 90er do, unverſt. „norddeutſcher—.— Hafer, württb. Alpr—————..— „ amerik, weißer————. Wei enmehl b T eeeenee e e e Roggenmebl Nr. 0) 22.25 1) 19.75. 55 ſehr Weizen feſt. Roggen, Gerſte, Hafer unverändert. Mais feſt und höher. Oeſterreichiſches Petroleum notiert bis auf Weiteres: in Ciſternen Mt. 15.70, in Faß(VBarrels) Mk. 19,.50 per 100 kg netto verzollt ab hieſigem Lager. Frankfurter Effektenbörſe. (Privattelegrammdes General⸗Angeigerg.) wW. Frankfurt, 10. Nov. Die Börſe eröffnete in ruhiger und feſter Haltung. Banken Bruchteile höher. Dis⸗ kontokommandit belebter auf die andauernde Feſtigkeit der venezolaniſchen Anleihe. Montanwerte behauptet. Die geſtrig⸗ Zechenbeſitzersverſammlung machte wenig Eindruck; ebenſo di Bahnen und Schiffahrtsaktien ſtill. Inländiſche Fonds bei ruhigem Verkehr feſt; ausländiſche behauptet. Ruſſen ſchwächer. Mexikaner abgeſchwächt. Induſtriewerte zeigten feſte Haltung. Im weiteren Verlaufe infolge ruhigen Verkehrs teilweiſe a geſchwächt. Diskonto etwas nachgebend. Trotzdem die Bank von England den Diskont noch nicht erhöht hatte, konnte eine lebhafte Stimmung nicht aufkommen und war die Stimmung bei Schluß der Börſe ſtill. Kurſe meiſt gut behauptet. Telegramme der Continental-Telegraphen-Compagnie. Schluß⸗Kurſe. Reichsbank⸗Diskont 5 Prozent Wechſel. 1 9 Amſterdam kurz 168 87 168 07 Baris kurz 80.986 8005 Belaien„ 80 466 80.75][ Scdh weiz. Plätze„ 80.875 80 85 Italien„ 81.— 80 966 Wien 84 925 84.93 London„ 20.847 20.52] Napoleonsd or 16.19 16.19 „ lang———.— Bergwerks ⸗ Aktien. Bochumer 222.40 222.— Hibernia Buderus 110 50 110 b50 J Weſterr. Alkali⸗A. 261.20 Concordia 290.— 29)—[Oberſchl. Siſenakt 110 60 1 Helſenkuchner 286— 288.40 Ver Königs⸗Laurg 255.— Ogrpener 219— 219 8 Deutſch. Luremb. V e, General⸗Anzet *Anzeiger. M Staatspapiere. A. Deutſche. i annheim, 10.— 9 100 9% 40. Furſche Reiczsbt 122 0 5 15 Pariſer Börfe. 4, dch Heichsant 19740 10145 1 Oeſt. Suwer 100.25 100.25 benee an 15440 12555 e eat 4109 21170 Paris, 10 November. Anfangskurſe. 1.. 494˙%8 16——— 5 8 3 3 8 12— af., 89 20 89.25[f Portg. Serte II 62 20 62.70 erl Handels.Gef 1 70 155 0 Rfalziſcde Bank. 148 50 108 50 3 c% Renre 98 30 98 22 Türk. Looſe 126 50 126 34% Pr-Stadts-⸗Anl. 10.36 01 20% dto. ſ 63.90 43 20 Darmſtädter Bant 140 80 141.10 Rbetg Jopitbant 189.50 189.%]Tauener 104 75 1465 Ottoman 594 38— „„„ igae dege oen, 240 4i 40 deufhe Ae an e Sub. A. 100— 159.— Lern 88 80 8 10 Nio Tinto 1589 1551 2 5 55 5 9. 5 4 2 3 55 + en 86.82 86 85 Bar kdist 0 VVV iu mionn 107.— 107—5 2„ M. 92 90 899[4 Türk 903 87.20 87.0] Dresd 5 radn rr „„oo, 99.75 99 551 Türten Lit B. 60 50 60.50 Nankf. Gop, Vant 6790 50 80 Piener Vanper, 140 40 1400 Berliner Produftenbörſe. 4 bad. St.⸗A. 01, 104.20 104.50 Türk 8 10 Bc 9720 207 D. Effekten⸗Bank 107 80 107.80 Beri— 4 2 3½ Bayern„99.90 99.95 rken unif. 410 155 Jref Oup⸗Ereditv. 153.20 152.80 Bank ttomane 117.80 117.50 erlin, 10. Nov.(Tel.) Produktenbörſe. Auf 8 5 5„„ ngar. Goldrente—.— 10.— Bationatbank 129.50 189.40 Mannßbeimer Verſ.⸗ ungünſtige Berichte aus Argentinien ſowie auf höhere amerikaniſche 4 baper G..⸗A. 108.40 108.40 3 Aronenrente.20 58.20 Sberrdem Bant 97 60 8e] Geſellchaft deo.— 5eo i8 1 75 5 0 Seſſer 5 0 10405 5 Ag.. Gold⸗A.1887—.——.— Geſterr.-Ung. Bant 117.50 117.50] Preut. Gupothetb 129 11885 le und feſtere Depeſchen von Nordrußland war die Tendenz heute 0 Heſſ— 5 4 erter uniftzirte 10155 105 60 4 8 für alle Artikel beſſer. Mais merklich höher. Hafer feſt. Rü b⸗ von 1896 86 85 87.— 0 exikaner 90— 0050 Berliner Effektenbörſe 61 ſtetig. Spiritus ungehandelt. Wetter: unbeſtändig. 8 1 895 1915 191 4½% Cbineſen 1898 895.95—.—(Privattel Berlin, 10. Novbr.(Telegramm.)(Produktenbörſe.) Mh. 1899 10 Taaton 7577 91 75 elegramm des General⸗Anzeigers.) Preiſe in Mark pro 100 kg. frei Berlin netto Kaſſe. 8 amauli 5 60 45.65; B. Aus ländiſche. 85 9 ſer 15 lin, 10. Nop. Entgegen der geſtrigen ſtürmiſchen Weizen per Dezb 11 55 1915 Mais 1 Verzinsl. Loſe. auſſee in Newyork eröffnete hier die Börſe i zbr. 12e..50 Mals per Dezbr. 119.28 121 ö ſe 1970 85 don 115 5 hier die Börſe in beſſerer Haltung,„Mai 184.75 188„Mat 118.50 120.25 5 italſen. Rente 10415 10415] Oeſt, Loſe v. 1860 185.50 185.50 7 artend wegen einer eventl. dortigen Diskont⸗.„Juli 188.— 188.50]„ Juli—.——.— 4 Oeſterr. Goldr. 101 85 101.35]Tärtiſche Loſe 128.— 128.— Banken eröffneten keilweiſe eiwas höher. Von Mat 149.544. 4320 430 15.5ʃ„ Mai.20 45.2 een e Bochumer und Laura feſt, wozu die Anregung 58 146.45 147.PTP Juli Bad em günſtigen Berichte des Ironage ausging. Kohlenaktien Hafer per Peibr. 16. 185.50] Spiritus oer loco—— ad. Zuckerf. Wagh. 108.50 149 75 Parkakt. Zweibr. 119.20 119.40 preishaltend. Fonds gut„Mai 140.—..0 Weizenmehl 23.75 23.75 173 2 17575 Eichbaum Mannh. 159— 159.— Aaltimore Obis 155 Auch 1902er Ruſſen feſt.„Juli 141.— 141 5½ Roggenmehl 1885 38 5— 475.75 1 5 as abgeſchwächt. ig; Ch. Abr. Griesheim 254.— 252 Seitndufete Wolff 19170 96.—ebenſo große Berline Stea ſetigz Höchſter Farbwerk 403.75 405 75 Weltz z. S. Speyer 107.— 1 185 15* aßenbahn. Später ſtill bei meiſt un⸗ Peſt, 10, November.(Telegramm.) Getreidemarkt. i 488.— 489.— Walzmüble Aldw 162.— 162.— e Kurſen. Montanwerke weiter F55„ W̃ 5 ereinchem. Fabrik 309— 307.—5— 970.—eine Meldun i i 3 Weizen per Okt. 00 0 ſteti Chem. Werke Alb Kleyer 415 1 nd g vorliegen, daß der Diskont in London nicht erhöht 5 0 19 10 19 feſt 0 15 00 00 ſtetig 231.— 281,— Maſch. Arm. Klein 98.— 18 05 dürfte, da der Konſolskurs in London]Roggen per Skt. 000 000 ſtetig 000 0 5 1 ee. e, Berlin 65 70 65.— Maſchinf.— höher lauteke. eiterhin Montanwert iſati„„ April 798 794 91 Allg. Elek.⸗Geſellſch 229.— 280.— Schnelrt, filhl 162— 123— Tagesſpekulation B Hafer per dr 00%(00 ruhi 990 905 ſtet Schuckert 120 75 120.75 Seifabriteuiten 12 80 129.10 ffill 1 iſt ach. Banken, Fonds und VBahnen ſehr,„ Avrl 714 715 1714 71ʃ ealg . 15 15 75 10 80 ga ‚ wane 11750 8 meiſt nominellen Kurſen. Hamburger Paketfahrt Mals per 1 180 10 feſt 0 0 0 00 ſꝗôetig — Lementf. Karlſta 350 114. 7 49 7 50 dec Berah. 109.90 Berlin, 10. N e 900 000 picharz 106.50 106 501 Maſchinenf Badenia 191.— 198.— ̃ 5 0 Kohlraps per Aug. 1115 10 25 feſt 1115 11 25 ſtetig Aktien deutſcher und ausländiſcher Transport ⸗ Anſtalten. 9 Aul. 100.0.20 Berk⸗Mftk. Panr 184.20 101 65 5 Marienburg.⸗Mlw.—.——.—[Oeſterr. Nordweſtb.———.% Fealheunlele 1 20 99050 5 18126 187.80 Stverpool, 10 November.(Anfangskurſe.) Ludwh.⸗Berbacher 934.50 23450[ Ait. B. 105.90 105.90 3½ B. St.Obl. 1900 99.90 9905 Bochumer 221.90 221.10 9 16 Pfälz. Marbahn 147.— 147.— Gottbardbahn e S5 1 1 10 Konſolldation 446.20 Deib 5 do. Nordbaln 13780 137 50 Jura Simplon 5 10 Dortmunder 84.90 85 etzen per Mz r..(Lile ruhig.092, ſtetig Saneeeae 12 10 15. Scmel geran.———.— 2e Saan 820.10 arbenere 41890 218.0 Mals he. Deiwe 4081% peli 409 5 feß amburger Packet 123 10 12.— Schwei!. Nordoſtb.———.— 4% Heſf 5 19„% 5 7⁰ 11765 995e feft Nordd. Lloyd 107.30 107 J0] Ftal. Mittelmeerb. 91.— 81— 39% 8 108.90 Hibernig.——.— per Januar.05 0.05/ Oeſt⸗Ung. Staatsb. 140— 140 80]„ Meridionalbahn 145.50 4. 1040%** emb 1790 18J. 8 20 Horder Bergwerke 152.50 156.— 15 — 1Baltim. Ohto 97.20 96.90 98905 Loſe 155 80 155.40 Wurm Repier 156.50 155.90 Schiff a hrt Nachricl 0 5 7 5 2„ Pfandbriefe. Prioritäts⸗Obligationen. Läbec, Bichener 85 5 1 d G. u. H. V 159 75 550 90 Mansbee 85 5. 1055 5 25— U. Y.. 59.2 8—* 400 rk. 575 Hamburg. Packet 123.20 122 40 Licht⸗ u. Kraftanl. 122.90 128.— 5 5 3 40 W. dbrch 8 70 1010. 96,10 96.10 ee 19950 110 A1 ile 29%.— 260 50 Schiper ev. Kap 1 1 5 1 5 5 Ladun 100 K * 85 5* 8 U rsleb. It li 101.25 22 8 2 ng per 9 epeddp ab. 1010— 1015 8 N 4950 17 70 17.90 D. Stemzengmerle 2. 5 25 355 Botterdan Siagt Gen, % Mr. Bod.⸗ 90.80 deno] Oel. untdadb. 12 69.50 99. eeee 21140 21.80 Aberf Farben gal 544— 618.— La eee, ee, ee 9 Pr. Bod.⸗Fr. 94.00 94.9ʃ 0 113 9905 JJJVde le in Dermſdter Bart 4 f0 4480 de e Sane Neirgs 5355V 395 10...505 80—.—4% Etr Bd Pfd vo 100.80 100.80 Deutſche Bank(alt 10 99910 1— 91 5 H. B. 02 100.5 100.5⁰ 4% 5 8 5 90 3 219˙9 5 0„Rh. W. B.—— 4%„ 1907 101.50 101.50— rur ga 102.20 55„(Ig·.90 219 70 Tonwaren Wiesloch 152.— 152.— Hafenbezirk III. 1 8 1512 10..75 102%5 4% 102.20 102.10 Disc.⸗Kommandit 193.— 198.10 4% Bagdad⸗Anl. 87.70 87.70 Wecnne eunt 8 5 Kohlen 8000 b%„„„ alte 94.50 9 unt. 10 102.50 102.50 Privat⸗Discont%, Thoniſſen Nüfto Boiherde, Sſatee, 1„5„ 1904 96.60 96.6 4%„Pfdbr..0g W. Berli Dries Wacht am Rhein Amöneburg Cement 3110 3½„„„ 1914 98.— 98.— uni. 12 108.20 108.20„Verlin, 10 November.(Telegr.) Nachbörſe. Emii Eliſe Rotterdam Brettex 7407 de dc 980 5. 50%. vfcbr e Saneenen 211 60 1125 Lombarden 17 90 17 00. 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Januar 1911) in 4 Abtei⸗ ungen oder die s Abtetlungen der Geſ einnde Villingen im Ganzen, ferner die Auerhah jand auf einem Gebiele von ea. 2900 ba des Villnnger Siudtwaldes be onders. 5 1005 Auskunft erteilen auf Anfragen die unterzeichneten Behörden Es wird darauf hingewieſen, daß gü 58 der Verordnung des Gr. eeee des Innern vomes November 1886 als Bleier nur ſolche Perſonen zugelaſſen werden, welche ſich im Be⸗ litze eines Jagdpaſſes efinden oder durch ein ſchriſliches Zeugnis det zuſtändigen Beyörde(Bezüksgmt) nachweiſen, daß gegen die Erteilung des Jagdpaſſes ein Bedenken nicht obwaltet. Die Pachtllebhaver werden hiermit zur Verſteigerung laden. den 8. Nopember 1904. Die Gemeinderckte Villingen: Unterkirnach: Dr. Braunagel. Bleſſing. Schreiber. Mannheim. 5 E. V. Freltag, 1I. November er., abends 88% Uhr im Lokal Voereins-Abend. Pgages-OHRdlmamng: 1 Bericht über die Vervaudstage in Mas deburg und Karlsruhe, 2. Die Wahlen für das Faufmannsgericht 3. Sonſtige Vereinsangelegenheiten. Mannheim, 7. November 1904. 90004/27 Der Vorstand. Amfruf. Der Kampf, welcher gegen die verheerendſte aller Seuchen, die Tuberkuloſe, geführt wird, wurde in Mannheim von zwei Seiten ee e Einerſeits konnte durch die Opferwilligkeit, welche ſowohl die Stadtverwaltung, wie eine Reihe ibrer Bürger bewieſen haben, die Heilſtätte Stammberg bei Schriesheim geſchaffen und damit weiblichen Kranken des Mittelſtandes die Möglichkeit einer nicht allzu teuren Anftaltsbehandlung gegeben werden, andrerſeits hat der„Ausſchuß zur der Tuber kuloſe“ in allen ihm zur(enntnis gebrachten Fällen verſucht, hel ſend einzugreifen. Die Heilſtäfte Stammberg hat ihre Pforten den Kranken bereits geöffnet und ſofort eine Anzahl von Patientinnen aufgenommen. Wenn auch vorausſichtlich ein größerer Teil der Ausgaben für den Betrieb durch eigene Einnahmen gedeckt werden kann, ſo wird trotzdem ein beträchtlicher Febet betrag aufzubringen ſein. Der bie ne usſchuß hat es ſich zur Aufgabe ge⸗ macht, die Erkrankten zu ermitteln, ſie ärztlich behandenn und hygieniſch beraten zu laſſen, ſie wirtſchaftlich zu unter⸗ ſtützen und wo es angezeigt, ihre vechtzeitige Aufnahme in geeignete Anſtalten zu veranlaſſen. Es ſteht ihm jedoch, abgeſehen von vereinzellen Zuwendungen, als einziges ſicheres Betriebskapital ein vom Großh. Miniſterium des Innern bewilligter jährlicher Wiag von Mek. 5,0.— zur Verfügung, Er konnte hisher alfo kaum eine wirtſchaft⸗ liche Unterſtützung leiſten, ſondern ſeine Tätigkeit beſtand meiſt in der Vermittlung eines Antrages an die ſtädtiſche Armenverwaltung oder an einen Wohltlätigkeitsverein. Die nach vielerlei Richtungen noch auszubauende Für⸗ ſorgenſtelle des Tuberku oſe⸗Rusſchuſſes und die in Stamm⸗ berg ermö lichte Heilſtältenbehandlung bilden in ihrer Gemeinſamkeit wohl die wirkſamſte Apwehr, weſche wir nach heutigen wiſſenſchaftlichen Anſchauungen der weitver⸗ breiteten Krantheit entgegenſetzen können. Beide Inſti⸗ tutionen können aber nur dann beſtehen, wenn ſie durch möglichſt reichliche Geldmittel in Stand geſetzt werden, ihre Aufgabe dauernd und ausgiebig zu erfüllen. Wir wenden uns deshalb an unſere Mitbürger mit der Bitte, uns in der Gründung eines 5274. Vereins zur Bekäupfung der Tuberkuloſe durch Zeichnung von Jahresbeilrägen, welche für die Zwecke beider unterferligten Stellen verwendet werden ſollen, zu unterſtützen. Zeichnungen werden von den Mitgliedern des Aufſichts⸗ rates und des Ausſchuſſes gernge zutgegengenommen. Der A ssgfhuss zur Bekämpfung Der Autsschtsrat der Hellstätte der Tuber-uszse. Stcſtbefg. 5 E f Oberrheinische Bank LI. 2 Centrale Mannheim LI, 2 Niederlassungen in Basel, Frelburg l.., Heldelberg, Karlsruhe, Strassburg J. Els. Filialen in Baden-Baden, Bruchsal, Mülhausen i. E. u. Rastatt. 51506 Aktien-Kapital 20 Millionen Mark. 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November 1904, vormittags 9 Uhr. — 1902 der Jufanterie mit den Anfangsbuchſtaben 18 Montag, den 7. November 1904, vormittags 11 Uhr. 1902 der Infanterle mit den Anfangsbuchſtaben Montag, den T. November 1904, nachmittags 2½ Uhr. wagesnaſf 100 der Inſanterie mit den Aufangsbuchſtaben Dienstag, den 8. November 1904, vormittags 9 Uhr. 1901 der Inſanterie mit den Anſangsbuchſtaben Dieustag, den 8. November 1904, vormittags 11 Uhr. * 1 1900 der Juſanterie mit den Anfangsbuchſtaben Dienstag, den 8. November 1904, nachmitlags 2½ Uhr. 1 1900 der Infanterie mit den Anfangsbuchſtaben Mittwoch, den D. November 1904, vormittags 9 Uhr. 1 ſe 1899 der Inſanterie mit den Anfangsbuchſtaben Mittwoch, den D. November 1904, vormittags 11 Uhr. egeaſſe 10o der Inſanterle mit den Anfangsbuchſtaben Mitiwoch, den B. November 1904, nachmitiags 2½ Uhr. 4 1898 der Jufanterie mit den Anfangsbuchſtaben Donneistag, den 10. November 1904, vormittags 9 Uhr. Jahresklaſſe 1698 der Jufanterie mit den Anfangsbuchſtaben L bis Z Donnerstag, den 10. November 1904, vormittags 11 Uhr. 1 1897 der Inſanterle mit den Aufangsbuchſtaben Donnerstag, den 10. Nopember 1904, nachmittags 2¼ Uhr. 1 1897 der Inſanterie mit den Anfangsbuchſtaben Freitag, den 11. November 1904, vormittags 9 Uhr. Jahresklaſſe 1397 bis 1903 der Jäger, Maſchinengewehr⸗ truppen, Kavallerte, Verk hrötrupben(Eiſenbahn⸗, Luft⸗ ſchiffel⸗ uno Teiegraſen⸗Truppen) und des Beterinärperſonals Gahnen⸗ und Beſchlagſchmiede, Unter⸗Veterinäre) Freitag, den II. November 1904, vormittags 11 Uhr. Jahresklaſſen 1392 bis 1399 der Feldartillerie Freitag, den 11. November 1904, nachmittags 2½ Uhr. Jahresklaſſen 1900 bis 1908 der Feldartillerie Salistag, den 12. November 1804, vormittags D Uhr. Jahresklaſſen 1897 bis 1903 des Trains(einſchließlich der⸗ * Kavalleriſten, welche zur Reſerve des Tramms entlaſſen ind), der Kran kenträger und der Militärbäcker Samstag, den 12. November 1904, vormutags 11 Uhr. Jahresklaſſe 1897 bis 1903 der Fußartlllerie Samstag, den 12. November 1904, nachmittags 2¼ Uhr. Jahresklaſſen 1397 bis 1904 der Pioniere, der Mann⸗ des preuſtiſchen Gardekorps aller Waſſen und er Marine Montag, den 14. November 1903, vormittags 9 Uhr, „Jahresklaſſen 1897 bis 1904 des Sanitätsperſonals(Sa⸗ Ultätsmannſchaften und Krankenwärter), der Oeronomieha d⸗ werker, der Arbeiteſoldiiten, der Jahlmeiſter⸗Aſpiranten Und der Büchfenmachergehülfen Montag, den 14. November 1904, vormittags 11 Uhr. Int Vorort Neckarau(Marktplatz). Klle zur Oispoſition der Erfſatzbehörden entlaſſenen Mann⸗ ſchallen; diejenigen Landwehrleute 1. Autgebots der Jahresklaſſe 1892, welche in der Zeit vom 1. April bis 30. September eingetreten ſind und die Jahresklaſſen 1897 bis 1903 der In⸗ fanterte von Neckarqu Montag, den 14. November 1904, nachmittags 2½ Uhr. Jahresklaſſen 1897 bis 1904 aller übrigen Waffen von aran Dienstag, den 15. November 1904, vormittags 10 uhr. In Sandhofen(Schulhof.) Alle der Erſatzbehörden entlaſſenen Mann⸗ ſchaften; diejenigen Laudwehrlente I. Aufgebots der Jahres⸗ klaſſe 1692, welche in der Zeu vom 1. April bis 30. Sepiember Ugetreten ſind und die Jahresklaſſen 1697 b 8 1904 fämtlicher affen von Saudhofen, Sandtorf, Kirſchgartshauſen und chaarhof. Dienstag, den 15. November 1904, Nachmittags à Uhr. Im Vorort Käferthal(Platz vor der evangeliſchen Kirche) Alle zur Disvoſt ion der Erfanbehörden entlaſſenen Mann⸗ ſchaften; dieſemgen La dwehrleute J1. Aufgebots der Jahres⸗ klaſſe 1392, welche in der Zeir vom 1 April bis 0 Septemver eingetreten ſind und die Jahresklaſſen 1897 bis 1904 ſäuitlicher Waffen von Käferthal Mlttwoch, den 16. November 1904, vormittags 9½ Uhr. Im VBorort Waldhof(Platz vor der Spiegelfabrik.) Alle zur Dispoſiſion der Erfatzbehörden entlaſſenen Mann⸗ ſchaſten; diejenigen der Landwehr I. Aufgebots der Jahresllaſſe 1892, in der Zeit vom 1. Aprel bis 30. September en ind und die Jahrestlaſſen 1897 bis 1004 fämtlicher aſſen von Waldhof, utzelhof und Lucien berg Mittwoch, den 16. November 1904, nachmitiags 3 Uhr. In Feudenheim(Alter Friedhof.) Alle zur Dispoſition der Erſatzbehörden entlaſſeuen Mann⸗ ſchaften; diejenigen der Landwehr J. Aufgebots der Jahresklaſſe 1692, welche in der Zeit von 1. April bis 30., September eingetreten ſind und die Jahresklaſſen 1897 bis 1904 fähtlicher Wifſfen von Feude heim,'lÜſtadt und Ilvesheim Donnerstaa, 10. November 1904. 1892 weiche in der Zert vom 1 April bis 0. September eiugetreten ſind und die Jahresklaſſen 1397 bis 1904 ſämtlicher Waffen von Ladenburg, Schriesheim und Nectarhauſen Donnerstag, den 12. November 1904, nachmittags 2 Uhr. In Seekenh im(Schloß.) Alle zur Dispoſition der Erſatzbehorden entlaſſenen Mann⸗ ſchaften; diejenigen L udwehrieute J. Aufgebots der Jahres klaſſe 189 2, welche in der Zeit vom 1. April bis 30. Zeptember eingetreten ſind und die Jahresklaſſen 1897 bis 1904 fämt⸗ liche'eſen von Seckenheim, iheinau, Stenge hof und Relaishäuſer Freltag, den 18. November 1904, vormittags 9¼ Uhr. Militärpäſſe u. Kriegsbrorderungen ſind mitzubringen. Die Aabe jeden Mannes findet ſich au der Vorderſeite des Milifärpaſſes verzeichnet. un niſchulbigtes Fehlen und Erſcheinen zu einer uurichtigen Kontrolverſammlung werden veſtraft. Erſatz Reſerviſten haben zur Herbſt⸗Kontrol⸗Verſammlung wicht zu erſ veinen, Bezirks⸗Kommando Mannheim. Vorſtegende Bekanntmachung des Bezirkskommandos Mann⸗ beim wird den Bürgerſmeiſterämtern des Bezirks hiermit zur Keuntnis! gebracht mit der 6 erfügung, dieſelbe den Mannſchaften der Ge⸗ meinden durch mehrmaliges Ausſchellen, Anſchlagen am Rathauſe an Fabriken und größeren Etabliſſemenis bekaunt zu geben. Daß dies geſchehen, iſt dem Hauptmeldeamt Maunheim bis zun 6. Ropeniber 1904 mitzuteilen. Bei ungünſſiger Wit erung wollen die bezüglichen Bürgermeiſterämter für Stperſtellung eines zür Aufnahme von 600 Mann genügend großen bedeckten Raümes Sorge tragen. Mannheim, den 20. Oktober 1904. Großherzogliches Bezirksamt. +. A. Jung. 4725 Zgehkanntmachung. Die Inhasber des hieſigen In⸗ Handt„Danſa,“ allgemeines andelsſyndikat, Auskunftei, In⸗ kaſſo und Rechtsbureau ſind wegen Unterſchlagung und Un⸗ treue verhaltet worden. Es beſteht dringender Verdacht, daß in zahl⸗ reichen Fällen Gelder, zu deren Einkaſſterung das genauinte In⸗ ſtitut beauftragt worden war, nicht au die Auſtraggeber abge⸗ lieſert, ſondern üſtterſchlagen worden ſind. Ich erſuche alle piejenigen Per⸗ ſonen, welche mit dem genaunten Inſtitut in Geſchäftsbeyehungen elreten ſind und ſich durch das⸗ ſeahe geſhädigt glauben, ſich bei der Kriminalpolizen in Maun heim zu melden. 52749 Wahrſchernlich hat das Inhitut auch ünter dem Namen„Rhei⸗ uiſche Kreditſchutzgeſellſchaft m. b..“ gearbeitet. Mannherm, 10. Nopbr. 1904. Gr, Unterſuchungsrichter III. Duſch. Zwungsberſteigeung. Nr. 11543. Im Wege der Zwangsvollſtreckung ſoll das in kanuheim belegene, im Grund⸗ buche bon Maünheim, zur Zeit der Eintragung des Verſteiger⸗ ungsvermerks auf den Namen des Tapeziers Karl Opermaun in Mannhei weingettagene, nach⸗ ſtehend beſchriebenen Grundſtück ain Dienstag, 17. Jannar 1905, vormtttags 9½ unr durch das unterzeichneie Notariat — in deſſen Diengräumen in Mannhelm, B 4, 3 verſteigert werden. Der Verſtelgerungsvermerk iſt am 8. Okloder 1904 in das Grundbuch eingetragen worden. Die Einſicht der Mitteilungen des Grundbuchaints, ſowie der übrigen das Grundſtück betreffen⸗ den Nachweiſungen, insbeſondere der Schätzungsürkunde iſt jeder⸗ mann geſtattet. Es ergeht die Aufforderung, Rechte, ſoweit ſie zur Zeit der Eintragung des Verſleigerungs⸗ vernterks aus dem Grundbuch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Verſleigerungstermine vor det zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht, glaub haft zu machen, widriger fälls ſie bei der Feſtſtellung des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der Verteilung des Verſteiger⸗ ungserlöſes dem Anſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. Dieſeuigen, welche ein der Verſteigerüng entgegenſtebendes Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des Verrahrens her⸗ beizufüdren, widrigenfalls für das Recht der Verſteigerungs⸗ erlös an die Stelle des ver⸗ ſteigerten Gegenſtandes tritt. Beſchreibung des zu verſteigernden Crundſtückes: Grundbuch von Mannheim Bund 199, Heft 30, Beſtandsver⸗ zeichnis I. Lagerbuch⸗Nummer 3613, Flä⸗ cheninhalt 2 à 17 qm Hofraite, Literg P. 2, 4. Hierauf ſteht: a) ein dreiſtöckiges Wohnhaus mit feller, b) ein dreiſtöckiger Seitenban rechts Wohnung, eJein dreiſtöckiger Hinterbau, Stall und Zimmer geſchätzt zu 38 000 Mk. Mannheim, 5. Nopbr. 1903. Großh, Notarigt III als Vollbreckusgsgericht: Elſa; er. 52746 Bekanntmachung. Den Einzug der Kapitalrentenſteuer betreffend. Wir machen darauf auf⸗ merkſam, daß nach Art. 26 des Kapitalrentenſteuerge⸗ ſetzes die zweite Hälfte der Kapitalrentenſteuer in der erſten Hälfte des Monats November und längſtens bis 15. November fallig iſt. Nichteingaltung des Ter⸗ mins hat Mahnung und weitere Betreibung zur Falge, wofür die feſtgeſetzten Ge⸗ bühren zu entrichten ſind. Mannbeim, 9. Nov. 1904. Großh. Finanzamt. Dr iebert; 8 Bekauntmachung. Eingefangen und bei Waſen⸗ meiſter Stamm— H 5,9— untergebracht: Jagdhund, brau, männlich, etwa ½ Jahr alt, hat ſtrup⸗ piges Haar. 4852 Mannheim, 7. Nov. 19.4. Großh. Bezirksamt. Polizeidirektion. Befauntmachung. Den Rotlauf unter den Schweinen inHand⸗ ſchuhsheim betr. Nr. 1336411J. In Heidel⸗ berg— Stodteil Handſchuhs⸗ heim— iſt die Rotlaufkrank⸗ beit unter den Schweinen ausgebrochen. 485⁰ Mannneim, 7. Nov. 1903. Großh. Bezirksamt: Abtenung III. Bekanutmachung. Den Rotlauf unter den Schweinen in Neueuheim betr. No. 183643. In Heidelberg (Stadtteil Neuenkeimp iſt im Stalle des Hauſes Ladenburger⸗ ſtrage Nr. 35(Gg. Frick) die Rotlaufkrankheit unker den Schweinen ausgebrochen. Maunheim, 7. November 1004. Groſih. Berirksamt. Abteilung III. Konkursverfahren. Nr. 11191. In dem Konkurs⸗ verfahren über das Vermögen des Kaufhaunns Fritz Hauß⸗ maun, Inhabers der Firma Lehmann& Schmidt in Mannzbeim iſt zur Prüfung der nachtraglich augemeldeten For⸗ derüngen Termin auf Dounerstag, 1. Dezbr. 1904, vormittags U Uhr vor dem Großh. Amtsgerichte bierſelbn, 3. Siock, Zimmer Nr. 15 anberaunt. 485 Mannheim, 9. Novbr. 1904. Gerichtsſchreiber des Großh. Amisgerichts 1 . 4849 Skeffen. Zwangs⸗Verſteigernng. Freitag, 11. Nov. 1904, nachmittags 2 uhr werde ich am Pfandorte mit Zuſammenkunft Ecke Alphorn⸗ und Riec feldſtraße gegen bare Za lung im Voll reckungs⸗ wege öffentlich verſteigern: 1 elektriſches Muſikwerk. Nachmittags 2 uhr im Pfandlokal Q 4, 5 ier: 1 Pferd 1 rrad, 1 Kla⸗ vier und Möbel aller Arſ. 1017s Mannheim, 10. Nov. 1904. Ua. Jahrgang. — Fürth. Hannover. Hamburg. bel mässigen Gebühren. Dres. Aktienkapital Mk. 160,000, 000.— gner⸗ London. UU————————— Linden. Wir übernehmen Wertpapiere als Offene Depoets in Verwahrung und Verwaltung, desgleichen als geschlossene Depots Wertpapiere, Dokumente und sonstige Wertgegenstände jeder Art und Grösse, Beservefond Mk. 40,000.000.— Altona. Berlin. Bremen. Bückeburg. Chemnitz. Detmold. Dresden. Emden. Frankfurt aM. Lübeck. Nürnberg. Plauen /V. 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Angebote hierau,, welche für das ganze Geſchäft in runder Summe zu ſtellen ſind, wollen bis längſtens Mitſwech den 16. ds. Mts., vormiitags 9 Uhr auf Zimmer Mo. 6 des Nat⸗ bauſes abgeben werden, woſelbſt auch in der Zeit von vorm. 8 Bekaunntmachung. Bekanntmachung. Brot⸗Lieferung. Die Lieferung des für das 1. Halbjahr 1905 erforderlichen Schwarzbrotes 2. Sorte ſoll im Submiſſionswege vergeben wer⸗ den und zwar geteilt an vier Lieferanten nach dem Bedarf der 4 Brotſtatronen. Es werden erforderlich ſein: Für die Station F 5, 19, ca. 900 Kilo, für die Station T 2, 14, 5 ca. 5100 Kilo. für die Statſon Langſtr. 453 u. das Iſolierſpital, ca 24000 Kilo, für die Stauion Schwetzingerſtr.11 ca. 12 000 Kilo. Angebote hierauf wollen bis Mit woch, den 7. Dez. 1904, nachmittags 4 ÜUhr, verſchloſſen und mit der Auf⸗ brift:„Brotlie erung“ nerſehen im Bureau der Armenkommiſſton — Kaufbaus N 1, 4 Eingang IV, 8. Stock, Zimmer Nr. 5— ein⸗ gereicht werden. In die ein Termine findet die Eroffnung der Submiſſion ſtatt. Dievieferungsbedingungen liegen inzwiſchen um obigen Büreau zur Einſicht offen. Die Ange ote haben derart zu geſchehen, daß mit Buchſtaben ausgedrückt wer⸗ den muß, wieviel Abge ot pro 100 Mart an der Monatsrech⸗ nung unter Zugrundelegung des Ladenpreiſes der Mehrzahl der bieſigen Bäcker für den betreffen⸗ den Monat gewährt wird. Angebote, welche nicht unſeren Bedingungen entſprechen, werden nicht berückſichtigt. Die Angebote bleiben 14 Tage nach eroffneter Submiſſion uns gegenüber in Kraft. Maungeim, den 5. Nov. 1904. Armen⸗Kommiſſion: v. Hollanden. Gögele. 9 Offerſen und Latein geſucht. unt. Nr. 5187 an die Exp. d. Bl. Abeitzuergebung. Für den Umbau des Kauf⸗ hauſes ſollen im Wege der öffentſichen Ausſchreibung die Granitſteinhauerarbeiten ver⸗ geben werden. Angebote hierzu ſind ver⸗ ſchloſſen und mit entſprechen⸗ der Aufſchrift verſehen bis ſpäteſtens Montag, 21. Nov. I.., vormittags 11 Uhr, auf unſerm Bureau, N 1, 9, 2. Stock, Zimmer Nr. 10, einzureichen, wo auch An⸗ gebotsformulare gegen Erſatz der Umdruckkoſten abgegeben werden und die Eröffnun der Angebote in Gegenwar etwa erſchienener Bieter er⸗ folgt. Nähere Auskunft im Zim⸗ mer Nr. 4. Mannheim, 5. Nov. 1904, Städt. Hochbauamt: errey. 80000½%, Arbeitsvergehung. Für die Erweiterungsbauten des ftädt. Schiacht⸗ und Vieh⸗ hofes ſollen 1. die Dachdeckerarbeiten, 2. die Speugleiarbeiien, zum Großviehſtallgebäude und Kälbeshalle im Wege der öffent⸗ lichen Ausſchreibung vergeben werden. Angebote hierzu ſind— en und mit entſpreuender Auf⸗ chrift verſehen bis ſpäteſtens Mittwoch, den 23. Nov. I.., vormittags 11 uhr, auf unſerm Burean N 1, 9, 2. Stock, Zimmer Nr. 10, einzu⸗ reichen, wo auch die Eröffnung der Ange ote in Gegenwart elwa erſchienener Bieter erfolgt. Die Angebotsformulare und Beding⸗ ungen ſind im Zimmer Nr. 9 gegen Erſtattung der Umdruck⸗ koſten erhältlich. Zeichnungen und Auskunft im Baubureau des Schlacht⸗ und Viehhofes. Mannheim, 8. Nov. 1904. 5 N 190 5 72 bis 9 Uhr nähere Auskunft er⸗ un— 0 Donnerstag, den 17. November 1904, vornittags 5½ Uhr. Zumòticlen 925 eng, 5 30000% 76 Für 2 Schüſer zür Alebetwach Städt. dochbauamt: 85 5 2 5 8 eulchtdvo zteder. Maunheim, 4. Nopbr 1904 der Schularbeiten ein Schüler Perrey. In Ladenburg(Schulbof.) N Hautle, Monopramm- 2 Bürgermeiſteramt: der höh Klaſſen des Nealgym⸗ 7 5 1 n 9 1: Klaſſen des Nealgymi⸗ Plis A t It Alle zur Dispoſition der Erſatzbehörden entlaſſenen Mann⸗eregeren,§ a.&. 1569 lanos K. Ferd. Heckel Ritter. naſtums geſ Gefl. Off. u. Nr. SS-Ansta ſchaften; diejenigen Laurwehrleu! I. Aufgebots der Jahſesklaſſe enmmm:w,:; ⁊ Kunststr. 180786 Schieß. 15185 an die Exped. ds. Bl. I G, 9, part. 18138 Gigentümer Katholiſches Börgerhof pital.— Veramworüſcher Redakzeut; Fra Kischer,— Bruck und Vertrieb! Dr. H. Haas'iche Buchdruckerei G. m. b K. N.