1 — Badi olks 5 Abonnement: ee e 70 Wiennig monatlich. Bringerlohn 20 Pig. mionatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg. Anſeratez Die Colonel⸗Zeile. 20 Pfg. Auswärtige Inſerate. 25„ Die Reklame⸗Zeile. 60 E 6, 2. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Amgebung. Schluß der Jnſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. —. Für unverlangte Manuſkripte wird keinerlei Gewähr geleiſtet. (Nannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſet „Journal Mannheim“ Telephon⸗Nummern: Otrektion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 841 Redaktion Expedition 218 Filiale(Friedrichsplatz) 8680 E 6, 2. Nr. 559. Mittwoch, 30. November 1904. (Abendblatt.) (+) Ueber das Wahlrecht bei den Kaufmannsgerichten machen gegenwärtig, wo in einer Reihe deutſcher Städte die Wahlbewegung bereits begonnen hat, einige Notizen die Runde durch die Tagespreſſe, die beweiſen, daß vielfach Unklarheit auch da herrſcht, wo das Geſetz klare und zweifelloſe Beſtimmungen gegeben hat. So wird aus Danzig berichtet, daß der Zen⸗ tralverband deutſcher Handlungsagenten⸗ Vereine bei dem dortigen Magiſtrat gegen deſſen Bekannt⸗ machung vorſtellig geworden ſei, wonach nur ſolche Kaufleute ſtimmberechtigt ſeien,„die das 25. Lebensjahr vollendet haben, im Bezirke des Stadtkreiſes Danzig eine Handelsniederlaſſung beſitzen und mindeſtens einen Handlungsgehülfen oder Hand⸗ lungslehrling regelmäßig das Jahr hindurch oder zu gewiſſen Zeiten des Jahres beſchäftigen.“ Das Geſetz ſchreibe dieſe Be⸗ ſiimmung nur für das paſſive Wahlrecht vor; durch die Bekannt⸗ machung aber würden die Agenten, die in der Regel kein Per⸗ ſonal beſchäftigen, auch des aktiven Wahlrechis verluſtig gehen. Dieſe Einwendung iſt durchaus irrtümlich. Nach§ 12 des Kaufmanns⸗Geſetzes werden die Prinzipal⸗Beiſitzer„mittels Wahl der im Abſatz 1 bezeichneten Kaufleute“ gewählt. Im Abſatz 1 heißt es aber, daß die Prinzipal⸗Beiſitzer entnommen werden„aus den Kaufleuten, welche mindeſtens einen Hand⸗ kungsgehilfen oder Handlungslehrling regelmäßig das Jahr hin⸗ durch oder zu gewiſſen Zeiten des Jahres beſchäftigen.“ Dieſe Begrenzung des paſſiven Wahlrechts gilt alſo auch für das aktive. An anderen Orten haben ſich Zweifel darüber erhoben, ob die Handlungsgehilfen mit mehr als 5000 Mark Gehalt wahlberechtigt ſind. Dieſe Zweifel ſcheinen auf den erſten Blick berechtigt, da der genannte§ 12 den Kreis der wahlberechtigten Handlungsgehilfen nicht ebenſo wie den der Prinzipale einengt, ſondern allgemein ſagt, daß die Gehilfen⸗ beiſitzer„mittels Wahl der Handlungsgehilfen“ beſtellt werden. Allein der§ 4 des Geſetzes ſchreibt allgemein und ausnahmslos vor:„Auf Handlungsgehilfen, deren Jahres⸗Arbeitsverdienſt an Lohn oder Gehalt den Betrag von fünftauſend Mark überſteigt, „. finden die Vorſchriften dieſes Geſetzes keine Anwendung.“ Nach dieſer ausnahmslos geltenden Beſtimmung finden alſo auch die Vorſchriften über die Wahlberechtigung auf die höher beſoldeten Handlungsgehilfen„keine Anwendung“. Der Haupt⸗ unterſchied zwiſchen dem paſſiven und aktiven Wahlrecht betrifft das Alter und die Dauer des Aufenthaltes. Für das aktive Wahlrecht genügt ein Alter von 25 Jahren, während für das Faee ein ſolches von 30 Jahren vorgeſchrieben iſt. Was den ufenthalt am Orte betrifft, ſo iſt ſtimmberechtigt, wer in dem Bezirk des Kaufmannsgerichts„ſeine Handlungsniederlaſſung hat oder beſchäftigt iſt,“ wählbar hingegen nur der, deſſen Handlungsniederlaſſung oder Beſchäftigung im Bezirk des Gerichts bereits mindeſtens zwei Jahre alt iſt. Auch die Be⸗ ſtimmung, daß der Empfang von Armenunter⸗ ſtützung Verluſt des Wahlrechts zur Folge hat, gilt bei dieſen Wahlen(abweichend z. B. von Stadtverordneten⸗, Reichs⸗ tagswahlen uſw.) für das aktive Wahlrecht nicht, ſondern nur für das paſſive. Von dieſer Abweichung abgeſehen, gilt im allgemeinen die Beſchränkung der Wählbarkeit auch für die! Stimmberechtigten, Da Perſonen weiblichen Geſchlechts die Wählbarkeit durch das Geſetz abgeſprochen iſt, ſo iſt ihnen damit auch die Stimmberechtigung genommen. Hingegen iſt es ein ganz ſonderbares Mißverſtändnis, daß infolgedeſſen ein Prin⸗ zipal, der nur einen weiblichen Handlungs⸗ geihilfen beſchäftigt, nicht ſtimmberechtigt ſein ſolle. Er übt ſein Stimmrecht ebenſo aus, wie wenn ſein Gehilfe aus irgend welchen anderen Gründen kein Wahlrecht beſitzt. Wenn der Gehilfe z. B. ein Ausländer iſt, ſo kann er weder wählen, noch gewählt werden; hingegen geht der Prinzipal, der nur dieſen Gehilfen beſchäftigt, darum ſeines Wahlrechts nicht ver⸗ luftig. Polltische(lebersſcht. »Manunheim, 30. November 1904. Militärvorlagen für den Reichstag. Genau zum Wiederzuſammentritt des Reichstags ſind der Etat und die Militärvorlagen ihm zugegangen. Die Erhöhung der Friedenspräſenzſtärke um 10 339 Mann bedeutet eine Mehr⸗ forderung in Höhe von 74 Millionen Mark. Davon ſind gegen 12 Millionen dauernde Ausgaben. Ein Geſetz wegen Aenderung der Dienſtpflicht legt die zweijährige Dienſtzeit geſetzlich feſt. Bemerkenswert iſt, wie zugeſtanden wird, die nachteiligen Folgen der verkürzten Dienſtzeit ſeien nicht ausgeblieben. Sie zeigten ſich in einer die geiſtigen und körperlichen Kräfte aufreibenden Tötigkeit des Ausbildungsperſonals— der Offiziere wie der Unteroffiziere. Hierunter hat die Ausbildung, die Behandlung des Mannes, das Verhälinis zwiſchen Vorgeſetzten und Unter⸗ gebenen, gelitten. Das Fortbeſtehen dieſer Verhältniſſe kann nicht geduldet werden. Auf die dreijährige Dienſtzeit zurück⸗ zugreifen, verbietet ſich aus politiſchen und aus militäriſchen Intereſſen, umſomehr, als auch bei den verbündeten Regierungen die allerdings nur auf die Friedenserfahrung gegründete An⸗ ſchauung beſteht, daß der zweijährige Dienſt an ſich genügt, die Mannſchaften der Fußtruppen, der fahrenden Feldartillerie und des Trains kriegsmäßig auszubilden. Das Endziel über die Zweckmäßigkeit der zweijährigen Dienſtzeit kann erſt der Krieg fällen. Bis dahin kann aber nicht gewartet werden. Es handelt ſich jetzt darum, die Vorbedingungen für die Durchführung der verkürzten Dienſtzeit zu ſchaffen, d. h. zunächſt diejenigen Maß⸗ regeln einzuführen, die zur Erleichterung des Dienſtes durchaus notwendig ſind. Im Verein hiermit bedürfen die ſeinerzeit zur Förderung der Ausbildung getroffenen, in ihrer Wirkſamkeit erprobten Anordnungen und Einrichtungen der Erweiterung, wenn trotz der verkürzten Dienſtzeit die Kriegstüchtigkeit des aktiven Heeres wie die des Beurlaubtenſtandes erreicht und erhalten werden ſoll. Hierbei iſt beſonders darauf hinzuweiſen, daß unter den heutigen Verhältniſſen eine kriegsmäßige Aus⸗ bildung nur möglich iſt, wenn für ſie ausgiebige Geldmittel gewährt werden können; ſie müſſen um ſo größer ſein, je kürzer die verfügbare Zeit iſt. Für die Witwen⸗ und Waiſen⸗Verſicherung ſind, wie der„Oſtpreuß. Zig.“ mitgeteilt wird, bereits allerlei Vorarbeiten vorgenommen worden. Die haben ſich auch ſchon Tagesneuigkeſlen. — In wie weit iſt Allohol ein Nahrungsmtttel? Es iſt jetzt durch klaffiſche wiſſenſchaftliche Unterſuchungen feſtgeſtellt worden, daß der Alkohol bis zu einem gewiſſen Punkt ein Nahrungsmittel und jenſeits dieſes Punktes ein Gift iſt. Die Grenge zu ziehen iſt freilich recht ſchwierig und mit einer für alle Leute giltigen Genauig⸗ keit wohl überhaupt nicht möglich. Die Gewebe der einzelnen Men⸗ ſchen ſind beträchtlich verſchieden mit Hinſicht auf ihre Fähigkeit, die aufgenommenen Nahrungsmittel zu orydieren, oder, mit weniger wiſ⸗ ſenſchaftlichem Ausdruck, zu verbrennen. Es iſt eine alltägliche Be⸗ obachtung, daß es Leute gibt, die mehr Alkohol als andere ohne Schädigung der Geſundheit vertragen können. Außerdem aber wird die Fähigkeit des Körpers zur Verarbeitung von Alkohol durch die Art der Beſchäftigung und durch die Umgebung ſehr weſentlich beein⸗ flußt. Menſchen, die ein tätiges Leben in friſcher Luft führen, ſind im Stande, mehr Alkohol zu bertragen, als die, deren Beruf ihnen eine mehr ſitzende Lebensweiſe aufzwingt. Es wird vermutet, daß die oxydierende Kraft der Gewebe in neuerer Zeit im Allgemeinen abgenommen hat und daß deshalb die Beſtrebungen zur Bekämpfung des Alkoholismus heute eine erhöhte Berechtigung haben. 40 Gramm freien Alkohols in flüſſigem Zuſtand iſt etwa die äußerſte Menge, die der menſchliche Körper täglich verarbeiten und die ſomit noch als Nahrungsmittel aufgefaßt werden kann; was darüber iſt, wird nicht mehr richtig verarbeitet und wirkt deshalb als Gift. Auf dieſer Grundlage iſt die Schädlichkeit der verſchiedenen Getränke die Menge zu beurteilen, die von ihnen allenfalls zuträglich iſt. Brandy und Whisky, die zur Hälfte aus Alkohol beſtehen, dürfen höchſtens zu ſechs Eßlöffeln genoſſen werden. Der Portwein und Sherry, die ein Fünftel Alkohol enthalten. würden in der Menge von zwei Weingläſern zuläſſig ſein, während von gewöhnlichem Weißwein, Rottwein oder Champagner höchſtens die doppelte Menge ohne Schaden aufgenommen werden kann. Aber auch der ſo beſchränkte Genuß von Alkohol iſt keine Notwendigkeit und geſchieht oft auf gleichem Betrag des Nährwerts 8 mal mehr als Brod. — Ein Prügelprinz aus Rußland. Erſt jüngſt hörten wir von einem prügelnden Koſakengeneral. Damals handelte es ſich aber um eine Prügelei im eigenen Lande der Ruſſen, wo man ſo recht unter ſich war. Nus hat es aber ein ruſſiſcher Prinz auch in Deutſch⸗ land für nötig gehalten, ſeinen prinzlichen Gefühlen mit Händen und Füßen Luft zu machen. Der mehr tragikomiſche Vorfall ereig⸗ nete ſich, wie das„B..“ meldet, in einem Dresdner Hotel. Der ruſſiſche Prinz, der vor einigen Wochen dort mit Frau und Diener⸗ ſchaft abſtieg und auch jetzt noch dort wohnt, kam nachts nach Hauſe, und bat den Nachtportier, ihm noch etwas zu leſen zu geben. Dieſer gab dem Prinzen eine Nummer des„Simpliziſſimus“, auf deren Schlußſeite ſich das Bild eines ruſſiſchen Großfürſten befand mit der Unterſchrift:„Ae, 30 000 Tote, Kellner, noch n Schnaps!“ Der der deutſchen Sprache mächtige Prinz läßt in dem Glauben, der Portier habe ſich einen ſchlechten Scherz mit ihm machen wollen, den Nichtsahnenden auf ſein Zimmer kommen und bearbeitet ihn dort dermaßen mit Händen und Füßen, daß der Aermſte ſofort ärzt⸗ liche Hilfe in Anſpruch nehmen mußte und heute noch nicht wieder hergeſtellt iſt. Der Prinz, der ſeine ruſſiſchen Gewohnheiten in ſo energiſcher Weiſe auch in Deutſchland zur Anwendung bringt, weigert ſich nun auch noch, dem Portier die Kurkoſten und ein Schmerzensgeld zu zahlen, wird aber hoffentlich durch ein deutſches Gericht dazu angehalten werden. — Aus dem Simpliziſſimus. Wir hatten wieder einmal Beſuch in unſerem kleinen Fabrikneſt. Ein Herr aus Baden war zum Einkauf herübergekommen. Da konnte es nicht fehlen, daß man bis abends ſpät gemütlich im Gaſthaus beiſammenſaß. Auf dem Nachhauſeweg machte ich meinem württembergiſchen Kollegen gegen⸗ über die Bemerkung, der Badenſer ſei doch ein recht netter Herr. „Daas ſchoo,“ kam's gelaſſen zurück,„nur d' Schpraach is ſo ſcheißli!“— zu ganz beſtimmten Vorſchlägen verdichtet, die den Bundes⸗ Tagesordnung überzugehen.“ — Von den Toten auferſtanden. Ein verhängnis⸗ voller Irrtum, der eine Reihe unangenehmer Verwicklungen regierungen zugegangen ſind. Natürlich handele es ſich hierbei nicht um einen fertigen Ent⸗ wurf, da die Koſtendeckung erſtnach Berechnung der Mehreinnahmen aus den erhöhten Agrarzöllen beſtimmt werden könne. Die Aus⸗ arbeitung eines Geſetzentwurfes könnte alſo erſt etwa nach Ablauf des Jahres 1906 erfolgen. Die Bundesregierungen hätten übrigens erſt zum Teil ihre Meinungen über die ihnen zugeſandten Vorſchläge geäußert; Sachſen hätte vor nicht langer Zeit eine Reihe weiterer Exemplare des erſten Entwurfes erbeten. In ihm würden die wich⸗ tigſten Fragen behandelt, wie z. B. die Begrenzung der Verſicherungs⸗ kategorien, die Höhe der Jahresrenten, die Bedürftigkeit und dis Teilung der Koſten, die natürlich das Reich nicht ausſchließlich über⸗ nehmen könne. Die engliſche Preſſe und das auglo⸗ruſſiſche Abkommen⸗ Die engliſche Regierung kann ſich— wie man uns aus London ſchreibt— alles in allem betrachtet nicht über eine ſchlechte Preſſe beklagen: eine gute konnte ſie kaum erwarten Die„Times“ iſt ſogar„ganz zufrieden“, und der„Chroniele“ reicht ihr darin beinahe die Hand, denn er findet, daß„alle vernünftigen Engländer zufrieden ſein könnten und ſelbſt der empfindſamſte Ruſſe ſich nicht beleidigt fühlen könne“. Aber es iſt ebenſo bezeichnend, daß ein ſo gut gouvernementales Blatt, wie der„Daily Graphic“ erklärt, das Abkommen werde ſehr viel Unzufriedenheit hervorrufen, da es die Beſtrafung der Schuldigen nicht vorſehe. Selbſt die ebenſo friedliebende wit ruſſemfreundliche„Daily News“„glaubt nicht, daß das Dokus ment in England irgendwo mit Vergnügen geleſen werden wird“, und die eigentlichen Blätter der engliſchen Aktionspartei, wie die„Morning Poſt“, von der Jingopreſſe ganz zu ſchweigen, überſchütten natürlich die Regierung mit Hohn.„Wir wiſſen jetzt wenigſtens,“ ſchreibt die„Morning Poſt“,„was wir zu erwarten haben: wenn ein friedlicher engliſcher Bürger auf hoher See in Ausübung ſeines friedlichen Berufes von einem fremden Kriegsſchiffe auf Befehl des Kommandanten getötet wird, fährt jenes ruhig weiter und kein britiſcher Admfral darf inter⸗ venieren. Der Ruſſe erhält ein Glückwunſchtelegramm Kaiſers, man unterhandelt über eine Kommiſſton, und i zwiſchen bemüht ſich die engliſche Regierung, Rußland nicht irtiheten! Deutsches Reſch. 4* Berlin, 29. Nov.(Reichstag.) Nach dem Geſchäfts⸗ plan des Reichstags ſollen am Mittwoch und Freitag die Etats⸗Reſolutionen zur Verhandlung kommen. Donnerstag fällt vorausſichtlich die Plenarberatung aus, um den Fraktionen Zeit zur Beratung über den Etat zu laſſen; am Sonnabend würde alsdann die erſte Leſung des Etats beginnen — Der nationalliberale Abg. Dr. Semler und die national⸗ liberale Fraktion hat folgenden Abänderungsantrag zum Kom⸗ miſſionsbericht über die Petition der Kreisſynode Berlin 1 geſtellt:„Der Reichstag wolle beſchließen, über die Petition Nr 243 des Vorſtandes der Kreisſynode Berlin II, betreffe Unterdrückung ſchlechter Literatur⸗ und Kunſterzeugniſſe, z u im Gefolge hat, iſt in Hamburg bei der Ermittlung der Perſönlich⸗ keit eines Toten vorgekommen. Es handelt ſich nach der„Tögl, Roſch.“ um folgendes: Im Auguſt ds. Is. war der 24jährige Sohn eines wohlhabenden Fabrikanten, des Kommerzienrats Jr aus Limbach(Sachſen), in Hamburg bei einem Geſchäftsman (Bleicher) in Stellung. Der junge Mann war auf abſchüſſige Bahn geraten, hatte ſchon verſchiedene Straftaten verübt und ſich auch bei dem Bleicher der Unterſchlagung ſchulbig. Er flücht und ſchrieb an den Bleicher, er werde ſich im Falle einer Anzeige erſchießen. In der Nacht vom 25. zum 26. Auguſt dieſes Jahres wurde nun ein junger Mann in Hamburg bei einem Einbvuch er tappt und berfolgt. Als er ſah, daß es für ihn kein Entrinnen mehr gab, erſchoß er ſich. In ſeiner Taſche wurde ein Zettel mit den Worten gefunden:„Ich heiße Morituri, forſcht nich nach mir!“ Durch angeſtellte Erkundigungen und namentlich durch die beſtimmte Ausſage des Bleichers und anderer Perſonen, die mit dem Sohne des ſächſiſchen Fabrikanten verkehrt hatten, wurde der Erſchoſſene als jener Fr. anerkannt. Auch die bei der Leichs gefundenen Sachen wurden von dieſen Perſonen als dem Fr. ge⸗ hörig bezeichnet. Durch dieſe Erklärungen war die Polizei über⸗ zeugt, daß man es mit der Perſon des Fr. zu tun habe und ließ die Leiche beerdigen. Der Vater des Fr., der ſächſiſche Kommerzienrat würde von dem Vorgefallenen benachrichtigt, und er ſandte auch di Beerdigungskoſten. Die hinterlaſſenen Sachen wurden, da der Vater auf ſie verzichtete, vernichtet. Jetzt iſt aber der wirkliche Ir plötzlich aufgetaucht. Man hat alſo einen gänzlich unb kannten Menſchen als den Sohn des ſächſiſchen Kommerzienrats erdigt. Der wirkliche Fr., der ſich zur Zeit des Einbruchs und des Selbſtmordes des Unbekannten außerhalb Hamburgs befand, hat ſich in verſchiedenen Städten verborgen gehalten, bis er in Bremen bei einem Einbruch erwiſcht wurde, Bei der gegen ihn eingeleiteten Unterſuchung kam auch die Unterſchlagung bei ſeinem früheren Brotherrn, dem Bleicher in Hamburg, zur Sprache. Nachdem Bremen ſeine Strafe verbüßt hatte, wurde er nach Hamburg ſchafft. Jetzt hat auch dort die gerichtliche Verhandlung gegen Seneral⸗Anzeiger. Mannheim, 30. November. Der Krieg. Das ruſſiſche Heer. Von Wladimir Peltſchew. Nachdruck verboten, (FJortſetzung.) Die ruſſiſche Kriegsverwaltung war lange Zeit beſtrebt, die Ka⸗ ballerie, beſonders deren überwiegenden Teil— die Armeedragoner — durch gründliche Ausbildung im Feuergefechte zu einer der Infan⸗ terie gleichwertigen Schlachtentruppe zu geſtalben. Erſt vor einigen Jahren— 1896— erfolgte die Umkehr. Im Gegenfatze zu den farbenprächtigen Uniformen der Garbe⸗ peiter ſind die Armeebragoner ſehr einfach adjuſtiert. Die meiſten Regimenter haben grünen Waffenrock, graue Reithoſe, grüne Fu⸗ kaſchka(Mütze); bunt ſind nur Achſelklappen, Mützenbeſatz und der⸗ gleichen. Die abgeſeſſenen Dragoner ſind alſo von der Infanterie ſehr ſchwer— nur an der Hoſe verläßlich— zu unterſcheiden, da die Infanterie vom Kopf bis zu Fuße dunkelgrün gekleidet iſt. Die Bevaffnung des Dragoners beſteht aus dem Dreilinien⸗ Dragoner⸗Gewehr„Wintowka“, das ſich von dem ruſſiſchen Infan⸗ teriegewehr nur dadurch unterſcheidet, daß es um mehr als Handbreit kürzer und bei wenig verſchiedenen balliſtiſchen Daten etwas leichter iſt. Die Schaſchia(Säbel) wird an einem Bandelier getragen, das über die rechte Schulter zur linken Hüfte geht. Es iſt ein ziem⸗ lich leichter Säbel mit einfachem Bügel; Korbſäbel(Pallaſch) tragen nur die Garden. Die Scheide iſt aus zwei Holzſchienen mit Leder⸗ überzug hergeſtellt. Längs derſelben iſt das Stichbajonett eingeſteckt. Der Dragoner führt vierzig Patronen an Kriegstaſchenmunition bei ſich. Ein jedem Regiment beigegebenes Sappeur⸗Kommando, aus zwwei Offizieren und ſechzehn Mann beſtehend, führt das Material zur Herſtellung von Telephon⸗ und Telegraphenleitungen auf Karren und Packpferden mit, ferner eine große Anzahl feuchter Pyroxilin⸗ patronen zur Zerſtörung von Eiſenbahnen und Brücken. Die Chargen tragen Säbel und Revolver. An Stelle des alten 10 Millimeter ARevolvers gelangte 1895 das Nagantſche Modell zur Einführung. Dieſer neue„Drei⸗Linien⸗Revolver“ wiegt bloß 780 Gramm und wird mit ſieben Patronen geladen. Vor jedem Schuſſe tritt die Pa⸗ trone teilweiſe in den Lauf ein, weshalb die durch ihre hohe Tem⸗ beratur und zerſetzende Wirkung ſchädlichen Gaſe des rauchſchwachen Pulvers nicht zwiſchen Zylinder und Lauf eindringen können. Die Konſtruktion, an ſich ſehr beſtechend, wurde aber doch nirgends nach⸗ geahmt, weil der moderne Techniker den Revolver als Kriegswaffe überhaupt verwirft. Wir haben ſchon erwähnt, daß die Dragoner lange als„In⸗ fanterie zu Pferde“ ausgebildet wurden. Sie ſollten befähigt ſein, einen wichtigen Punkt überraſchend zu erreichen, abzuſitzen und ihn ſolange zu verteibigen, bis die eigene Infanterie herangekommen wäre. Erfahrungen aus dem letzten europäiſchen Feldzuge ſchienen füt dieſe Einrichtung zu ſprechen. Am 5. Juli 1877 konnte General Hurko, von der Donau vorrückend, Tirnowa mit 44 Eskadronen übgeſeſſener Reiter erobern und halten. Man ging dabei wohl auch bon der folgenden Erwägung aus: im Falle einer Kampagne gegen den Dreibund würde es notwendig werden, die Mobiliſierung des Feindes zu ſtören, um Zeit genug für den eigenen— wohl dreimal ſolange währenden— Aufmarſch zu gewinnen. Die eigenen Infan⸗ teriſten und Sappeure können aber nicht raſch genug vorwärts, das Gefchäft müßte alſo die Kavallerie beſorgen. In dieſem Sinne legte man in Rußland das Hauptgewicht nicht auf den Reitergeiſt, ſondern auf die Infanterietaktik der Kavallerie. Man rüſtete ſie, ohne in Europa Nachahmer zu finden, mit dem Bajonett und ganz infanteriſtiſcher Adjuſtiernug aus. Man wachte über ihre Feuer⸗ Disgiplin mit Argusaugen. Da kein Menſch auf zwei Stühlen ſitzen kann, konnte es auch det dragunsskij rjadowoj(der gemeine Dragoner) nicht. Er wurde bald ein berittener Infanteriſt im ſchlechten Sinne. Es ſchwand nicht nur die Geſchicklichkeit und Liebe in der Behandlung des Pfer⸗ des, kurz das Reiten, ſondern auch die Fähigkeit zum Patrouillen⸗ dienſt, der heutzutage das„Brot“ der Kavallerie bildet. Und von einer guten Reiterei verlangt die moderne Taktik ſehr biel. Sie ſoll ein dichtmaſchiges Netz um die eigene Armee ziehen, durch das kein feindliches Auge zu blicken vermöge, ſie ſoll alſo„ver⸗ ſchleiern“. Andrerſeits muß ſie mit dem Feinde ſtets Fühlung be⸗ halten, ihn aufſuchen, ohne ihn anzugreifen, ausweichen und ihn bon hinten abermals förmlich betaſten, kurz„aufklären“. Dann ſoll ihn die Reiterei, zu großen Körpern vereinigt, ſtetig bedrohen, auf⸗ lten, zu unnötigen Bewegungen zwingen, kurz ihn ermüden. End⸗ ich ſoll ſie in gewiſſen ſchiefen Lagen das letzte Auskunftsmittel in der Hand des Feldherrn ſein, der ſie, um größeres zu retten, attackieren läßt und damit opfert. Um ihre Daſeinsbeſtimmung zu erfüllen, muß die Reiterei alſo hor allem firm zu Pferde ſein und den Nachrichtendienſt aus dem ff berſtehen. Denn der obliegt ihr vorwiegend. Seit Einführung des rauchſchwachen Pulbers, ſeit der feuernde Gegner ſich unſichtbar machen kann, iſt dieſe Aufgabe für die Kavallerie in demſelben Maße ſchwieriger geworden, wie ihre Löſung dem Truppenführer immer notwendiger. Ohne eine aufreibende Tätigkeit der Kaval⸗ lerie ſteht der Kommandant völlig ratlos vor dem Feinde. Er weiß, auch wenn ſeine Truppen ſchon von überall her beſchoſſen werden, nicht, ob er es mit vier oder mit vierzig Bataillonen zu tun habe. Ohne aufklärende Kavallerie iſt der Feldherr— blind. Man bekehrte ſich nun auch in Rußland zu der Auſicht des hrigen Europa: daß die Kavallerie vorwiegend für dieſen Dienſt ausgebildet werden müſſe, und ſanktionierte die Umkehr durch Her⸗ ausgabe des neuen Exerzierreglements(1896), als deſſen gei⸗ ſtiger Urheber der General⸗Kavallerie⸗Inſpektor Großfürſt Nikolai Nikolajewitſch gilt. (Schluß folgt.) Aus Stadt und Land. Mannheim, 30. kovember 1904. *Expreßgutabfertigung nach Norddeutſchland. Vom 1. Dezember J. J. ab. kann bei den Stationen der Großh. Badiſchen Staats⸗ bahnen, ſoweit dieſe in die Verbandsperſonentarife einbezogen ſind und Gepäckfrachtſätze beſtehen, Erpreßgut mit Siſenbahnpalet⸗ adreſſe auch nach den Stationen der preußiſch⸗heſſiſchen und ſächſiſchen Staatsbahnen abgefertigt werden. Der Frachtberechnung wird der Einheitsfrachtſatz für Reiſegepäck und ein Mindeſttaxgewicht von 20 Kilogramm zugrunde gelegt. Die Mindeſtfracht beträgt 50 Pfg. bei Beförderung mit Perſonenzügen, und 1 M. bei auch nur ſtrecken⸗ weiſer Beförderung mit Schnellzügen. Bezüglich der Verpackung und Auflieferung gelten die für den Binnenverkehr beſtehenden Beſtimm⸗ ungen. *Schneebeobachtungen. Nachdem es ſchon vorher einige Male im hohen Schwarzwald zur Bildung einer leichten, jeweils aber bald wieder verſchwundenen Schneedecke gekommen war, hat es in der ver⸗ floſſenen Woche in den höheren Lagen des Schwarzwaldes etwas er⸗ giebiger geſchneit. Am Morgen des 26. November(Samstag) ſind gelegen; in Furtwangen 7, in Dürrheim 5, in Stetten a. k. M. 12, in Heiligenberg 14, in Zollhaus 12, beim Feldbergerhof 20, in Titiſee 8, in Bonndorf 4, in Höchenſchwand 8, in Bernau 6, in Gers⸗ bach 6, in Todtnauberg 8, in Heubronn 7, in St. Märgen 13, in Kniebis 16, in Herrenwies 22, in Elſenz 1 und in Buchen 2 em. * Die Aktivität der Manheimer Lievertafel verſammelte ſich am Sonntag abend nach Beendigung des Volkskonzertes in ſtatt⸗ licher Anzahl im oberen Saale des Vereinshauſes zur Einnahme eines kleinen Abendeſſens. Das Gefühl hoher Befriedigung über die beiden ſo ſchön verlaufenen Konzerte brachte bald eine äußerſt fröhliche Stimmung zuſtande, welche auch der Grundton des gan⸗ zen Abends blieb. In ſeiner Anſprache betonte Herr Direktor Irſchlinger, daß es wohl das erſtemal geweſen ſei, daß die Liedertafel an zwei aufeinander folgenden Tagen mit Chor⸗Vor⸗ trägen vor das Publikum getreten ſei. Die großen Erfolge, welche die Liedertafel in dieſen beiden Konzerten erzielt habe, ſeien neben dem fleißigen Probebeſuch der Aktiven ganz beſonders dem nie erlahmenden Fleiße, dem zielbewußten künſtleriſchen Streben des genjalen Führers, dem Herrn Muſikdirektor Bieling, in erſter Linie zu verdanken. Die Liedertafel verehre in Herrn Bieling nicht nur einen ganz hervorragenden muſikaliſchen Leiter, der mit großem Feingefühl die Perlen des deutſchen Männergeſanges im Sinne der Komponiſten zu interpretieren verſteht, ſondern auch einen warmherzigen Freund. Das von dem Redner auf den Ge⸗ feierten ausgebrachte Hoch fand toſenden Beifall. Sofort erhob ſich Herr Bieling, um für die ihm ſeitens des Vorſtandes aus⸗ geſprochene Anerkennung ſeinen verbindlichſten Dank auszudrücken. Auch der Aktivität, die ihn in ſeinen Beſtrebungen ſo tatkräftig unter⸗ ſtützt habe, gebühre Dank und Anerkennung. Des weiteren gedachte der Redner mit ehrenden und anerkennenden Worten der ganz her⸗ borragenden Leiſtungen der Soliſten der beiden Konzerte und brachte ihnen ein Hoch aus. Herr Hänlein dankte in ſeinem Namen für die gezollte Anerkennung. Er fühle ſich glücklich, einem ſo hervor⸗ ragenden Männergeſangverein als Ehrenmitglied anzugehören. Seine Freude müſſe er aber auch darüber ausdrücken, daß es ihm verz gönnt war, nach ſeinem im Sommer erlittenen Unfall das erſtemal wieder öffentlich künſtleriſch tätig ſein zu können. Beſonderen Beifall müſſe er der Liedertafel auch dafür zollen, daß ſie ſich entſchloſſen habe, ihre künſtleriſch vollendeten Vorträge der breiten Maſſe der hieſigen Bevölkerung zukommen zu laſſen. Er hoffe, die Leitung der Liedertafel werde auch in Zukunft von dem gleichen Streben beſeelt ſein, was ihr nicht hoch genug angerechnet werden könne. Herr Irſch⸗ linger dankte den Herren Küllmer, Hechler und Kramer für die vielen und aufopfernden Mühen, die ihnen bei der Vorberei⸗ tung der beiden Konzerte zugefallen waren und brachte ihnen ein Hoch aus. Herr Küllmer ſprach namens der Gefeierten den Dank aus und toaſtete auf die Mitglieder des Badiſchen Sängerbundes, die unſeren Beſtrebungen ein ſo vorzügliches Verſtändnis entgegen⸗ gebracht haben. Zwiſchen den einzelnen Reden erfreuten die Herren Lebkuchen, J. Groß, Fr. Steiner, Fr. Voiſin, Joſ. Danß und H. Hirſch die Anweſenden durch Geſangs⸗ und komiſche Vorträge, ſo daß die Stunden in der fröhlichſten Stimmung raſch dahinfloſſen. Evang. Gemeindeabend auf dem Lindenhof. Man ſchreibt uns: der evang. Gemeindeabend auf dem Lindenhof am vergangenen Sonntag nahm einen anregenden Verlauf. Herr Hauptlehrer Lacroix hatte ein Thema gewählt, das gerade jetzt in der Zeit der konfeſſionellen Spannung und der häßlichen ultramontanen Ver⸗ leumdungen und Angriffe auf die Heldengeſtalt Luthers allſeitiges Intereſſe fand. Er ſprach in feinſinnig und gediegener Weiſe über „Luther in ſeinen Briefen“ und der Redner erntete mit ſeinem Vortrage, der durch Vorleſung einiger Briefe reiche Abwechslung fand, dankbaren Beifall. Wen es verlangt, den viel angefochtenen Mann in ſeinem Gottvertrauen, ſeiner Innigkeit und Natürlichkeit, ſeiner ſtillen Frömmigkeit, aber auch in ſeinem gerechten Zorn gegen die damalige Zuſtände in der katholiſchen Kirche kennen zu lernen, der leſe ſeine geſammelten Briefe. Welche Kraft des Glaubens und welcher Mut zeigt ſich in den Briefen an ſeinen Kurfürſten, 1338 welche ſeelſorgeriſche Liebe und Fürſorge in den Brieſen an Gemeindeglieder nah und fern, wie iſt das Brieflein an ſein „Söhnlein Hänsichen“ ſo fein und innig, da 1 heute noch damit ſchon jedem Kinde beweiſen kann, ein wie lieber Vater der große Reformator war.— Nach mehreren muſikaliſchen Vorträgen gab Stadtpfarrer Sauerbrunn eine Darſtellung des Zwecks und der Ziele des auf dem Lindenhof zu gründenden Evang. Männerbereins. Wir faſſen die Worte des Vortragenden zuſammen in der dreifachen Loſung, die er für den Verein ausgab: Der Verein, bei deſſen Glieder evang. Freiheit und Gebundenheit gleichermaßen ſich zeige und einander ergänze, will feſtſtehen gegen die Angriffe jeſuitiſcher Papſtreligion wie gegen die chriſtentums⸗ feindliche Richtung mit der Loſung:„Fürs Evangelium des Mannes von Nazareth“. Mit ihr verbindet ſich aufs engſte die zweite:„Fürs deutſche Vaterland“. Und auch die dritte Loſung ſoll der Verein hochhalten und vertreten:„Für weitere ſoziale Beſſerung auf geſetz⸗ lichem Wege“. Die Darlegungen wurden mit großem Beifall auf⸗ genommen. Es zeichneten ſich ſofort 60 Männer als Mitglieder des neuen Vereins in die Liſte ein. Die Vereins ſammenkünfte ſind vorerſt Mittwochs abends im Saal der Johanniskirche. Möge der Verein nun wachſen und erſtarken nach innen und außen, möge er recht viele wackere und tapfere proteſtantiſche Männer in ſeine Reihen bekommen, die den Mut haben für chriſtliches, nationales und ſoziales Leben einzuſtehen. Möge der Verein vor allem ein Segen werden für die evang. Gemeinde auf dem Lindenhof! *Evang. Bund. Am nächſten Sonntag, abends um 8 Uhr, findet im Friedrichspark wieder ein Gemeindeabend des Evang. Bundes ſtatt. Vorzügliche Kräfte haben ihre Mitwir⸗ kung zugeſagt, ſo daß ein recht gewähltes Programm aufgeſtellt werden kann. Prof. Dr. Gümbel aus Speyer hält einen Vortrag über„Die Proteſtationskirche und ihre Beurteilung durch Freund und Feind“. Es dürfte wohl vielen ſehr erwünſcht ſein, den Mann, durch deſſen raſtloſe Tätigkeit der herrliche Bau der Gedächtniskirche zu⸗ ſtande gekommen iſt, auch einmal zu ſehen und zu hören. Die evang. Gemeinde wird zu zahlreichem Beſuche herzl. eingeladen.(Siehe Inſerat im Mittagsblatt!) *Im Apollotheater debutiert morgen Donnerstag die Vortrags⸗ ſoubrette Liane Leiſchner, deren Darbietungen von der Preſſe ſehr günſtig beurteilt werden. So ſchreibt der„Berl..⸗C.“:„Die Künſtlerin nennt ſich mit Recht„Vortragsſoubrette“ Ihr Vortrag iſt geradezu vollendet. Sie hat eine Komik, die alle Schattierungen bereint von den feinen bis zum derben Fortiſſimo, und ſie iſt unwider⸗ ſtehlich, ſie verſetzt mit einem Lächeln, einem Ton das Publi⸗ kum in ſtürmiſche Heiterkeit. Offenbar war Fräulein Leiſchner Schau⸗ ſpielerin, ehe ſie zum„Brettl“ ging, denn ſie ſpielt glänzend; ſie hat eine wechſelnde Ausdrucksfähigkeit des Geſichtz, die verblüffend iſt. Sie hat Race, Race, Race und vor allem Eigenart. Coloſſenmtheater. Zum letzten Male gelangt heute Mittwoch der vorzügliche Schwank„Paragraph 184“ zur Aufführung, worauf wir beſonders hinweiſen. Donnerstag, 1. Dezember und Freitag, 2. Dezember, kommen die beiden Einakter„Weinprobe“ und „Ex iſt nicht eiferſüchtig“ zur Aufführung. *Kaiſerpanorama, D 3, 13. Eine hochintereſſante Reiſe macht in dieſer Woche der Beſucher des Kaiſerpanoramas an Bord des Schnelldampfers„Deutſchland“. Die prachtvollen und gediegenen Einrichtungen auf dieſem Dampfer bewundernd, ſieht der Beſucher bei ſturmgepeitſchtem Meer auf Felſenriffen ein Schiffswrack auftreiben, landet aber ſelbſt wohlgeborgen im freien Amerika. Hier ſieht er ganz verwirrt den ungeheuren Verkehr in den Straßen, auch den„Wolkenkratzer“ aus ſchwindelnder Höh' berächtlich hernieder ſchauen. Dann werden wir hinausgeführt mit der Pacifiebahn in die Prairie, in den Urwald und zu den Ketten des Felſengebirges nach dem Goldland Kalifornien. In dem Urwald bewundern wir die gewaltigen uralten Bäume von rieſigem Umfang. Der Schluß der Serie bildet Hellotpſtone, der berühmte National⸗ park Nordamerilas. Intereſſant ſind hier die heißen Quellen und die rauchenden Gehſer. Der Geſangverein„Flora“ hielt am berfloſſenen Samstag im Lokale„Förderer“ ſeine Generalver ſammlung ab. Der bisherige 1 Vorſitzende und derzeitige Ehrenpräſident, Herr Huge, eröffnete die Verſammlung und gedachte in erſter Linie der in dem verfloſſenen Vereinsjahre dahingegangenen Mitglieder, nämlich Chriſtian Wühler, Chriſtian Schreiber, Frz. Holswarth und Jakob Doll. Zum ehrenden Andenken erhob ſich die Verſamm⸗ lung von ihren Sitzen. Sodann erſtattete Herr Huge den Jahresbericht und Herr Huber die Rechnungsablage, worauf dem Vorſtande Decharge erteilt wurde. Aus der darauf ſtattfindenden Wahl gingen hervor: Herr Kaufmann Georg Müller als J. Vorſitzender, Herr Schloſſermeiſter Ferd. Schlimm als II. Vorſitzender, Herr Tech⸗ niker Philipp Bickelhaupt als Kaſſier, Herr Kaufmann Heinrich Brentano als 1. und Herr Kaufmann Riebel als 2. Schrift⸗ führer, als Bibliothekar Herr Auerhahn und Herr Witeka. Als Vertreter reſp. Beiſitzer wurden gewählt: Herr Burkart und Mack von der Aktivität und Herr Reimling und Grei ner von der Paſſivität. Sodann folgte die Beratung verſchiedener Anträge, darunter auch die Erhöhung des Beitrages. Auf Grund rechneriſcher Begründung wurde der Antrag ohne weitere Diskufſion genehmigt. Ferner wurde der Antrag betreffs Abhaltung eines Wohltätig⸗ keitskonzerts mit Freuden begrüßt und ſollen diesbezüglich die nötigen Schritte baldigſt eingeleitet werden. Nachdem Herr Huge noch des Dirigenten, Herr Friedrich Gel lert, gedacht und zum ſteten Beſuch der Proben aufgefordert hatte, ſchloß er mit einem Hoch auf die„Flora“ die Verſammlung. tgefunden, und der Bleicher, der als Hauptzeuge geladen war, Lonmte ſich überzeugen, daß er ſich bei der Ermittlung der Perſönlich⸗ keit des erſchoſſenen Einbrechers gründlich geirrt hatte. In ſehr ünangenehmer Lage befindet ſich die Polizei. Sie wird dem Vater die erſtatteten Beerdigungskoſten vergüten müſſen, und eine Ermittlung der Perſönlichkeit des Beevdigten ürfte ihr jetzt ſchwer fallen, da ja alle Erkennungszeichen: Klei⸗ dungsſtücke, hinterlaſſene Sachen uſw. vernichtet worden ſind. — Die„Sybille“ im Dorfe. In einem benachbarten Dorfe, dzfo leſen wir im„Wiesbadener Tagebl.“, werden ſchon ſeit einiger Zeit bon männlichen und weiblichen Perſonen„Sitzungen“ abge⸗ Iten, die lebhaft an die ſpiritiſtiſchen Sitzungen erinnern, die vor igen Jahren hier, in Berlin und anderen Städten ſtattfanden großes Aufſehen erregten. In pparat,„Sybille“ ſoll ſein Name ſein, gebraucht, der von aus⸗ wärts bezogen wurde und.50 Mark koſten ſoll. Der Apparat be⸗ ſteht aus einer Platte; auf ihr iſt das ganze Alphabet gedruckt, und unter den einzelnen Buchſtaben ſtehen noch beſtimmte Wörter. Auf er Platte iſt mitten das„Mal“, eine Art Kreuz, verſchiedene Stäb⸗ n, ein Bleiſtift u. ſ..; rechts ſteht„ja“, links„nein“. Dieſe ite gibt Antwort auf alle Fragen, beſonders den„Medien“ eigt ſie auf eine Frage„nein“, ſo nennt man dies„herunter⸗ erutſcht“. Die Mitglieder diefer Sitzungen wiſſen ſo, wer von den Dorfe in den letzten Jahren Verſtorbenen im Himmel oder in ir Hölle iſt; ſie wiſſen ſogar, was ſie da treiben. Ein vor Jahren ſtorbener geht im Himmel mit einem in demſelben Jahre in ſeſem Dorfe verſtorbenen neunjährigen Mädchen ſpazieren; andere erſtorbene ſind im Fegfeuer; aber noch mehr: die Leute erhalten n ihren Sitzungen Auskunft über den Lebenswandel einzelner Be⸗ ohner des Dorfes, über Diebſtähle u. ſ.., ja man bekommt ſogar uskunft über die Zeit, wie lange man noch zu leben hat u. ſ. w. u ſ. w. Daß die Einwohner dieſes Dorfes über die hier erwähnte zurgänge aufs höchſte erregt ſind, bedarf keiner Erwähnung. den Sitzungen wird ein — Von den deutſchen Schulen im Auslande. Die deutſchen Auslandsſchulen ſind, wie die„Deutſche Monatsſchrift für das ge⸗ ſamte Leben der Gegenwart“ berichtet, um einige Anſtalten ver⸗ mehrt. In Rom hat der unter den dortigen Deutſchen entſtandene Schulkonflikt damit geendet, daß neben der vom Deutſchen Reich unterſtützten paritätiſchen Schule am 2. Oktober eine proteſtantiſche und eine katholiſche deutſche Schule eröffnet worden iſt. Am 20. September wurde in Yokohama die erſte deutſche Schule in Japan eingeweiht. Die in ihrem Beſtand bedrohte deutſche Schule in Salonifi iſt durch Erhöhung der Staatsunterſtützung ſeitens des Deutſchen Reichs und Oeſterreich⸗Ungarns wieder geſichert. Auch die deutſchen Schulen des Kaplandes haben die kritiſche Zeit des ſüdafrikaniſchen Krieges überſtanden. Die St. Martiniſchule in Kapſtadt iſt in eine rein deutſche Anſtalt verwandelt worden und wird jetzt von 180 Schülern beſucht. Die deutſche Schule in Gaſt London iſt auch der Gefahr der Angliſie rung entrückt worden, ſie zählt jetzt 120 Schüler und gewinnt durch ihre Schüler bereits Halb engliſche gewordene deutſche Familien zurück. Beide Schulen ſuchte die engliſche Regierung durch Gewährung hoher Unterſtützungen gegen Einführung der engliſchen Unterrichtsſprache zu gewinnen. — Der prügelnde Koſakengeneral. Dieſer Tage kam in Tiflis ein Prozeß zur Entſcheidung, der, wie der Petersburger Korreſpon⸗ dent des„Berl. Tagbl.“ berichtet, nicht nur in der mediziniſchen Welt, ſondern auch in der geſamten ruſſiſchen Geſellſchaft tiefe Empörung hervorgerufen hat. Es handelt ſich um das Verprügeln des Doktors Sabuſſow durch den General Kowale w. Aus der Anklageſchrift geht hervor, daß General Kowalew, der auf Dr. Sabuſſoweiferſüchtig war, ſeinem Burſchen am 27. März den Beſehl erteilte, Ruten anzufertigen und vier Schreiber aus der Kanzlei der Koſakenbrigade in ſeine Wohnung zu heſtellen. Hie rauf ließ er durch ſeinen Diener den Doktor holen, als wenn er deſſen Rats bedürfe. Als der Arzt erſchien, hot ihm General Kowaletb einen Trunk an, und dann traten auf einen Wink des Generals ſieben Koſaken ins Zimmer, die den Arzt auf Befehl des Generals auszogen und hierauf in der fürchterlichſten Weiſe durchprügelten⸗ Die vier Tage nach dem Vorfall vorgenommene ärztliche Beſichtigung ſtellte feſt, daß Sabuſſow in der furchtbarſten Weiſe mißhandelt worden war und ſein Körper 42 Spuren ſchwerer Rutenhiebe auf⸗ wies. General Kowalew gah zu, ſeine Mac befugnis überſchritten zu haben, ſtellte aber eine abſichtliche Mißhandlung des Arztes in Abrede. Irgendwelche Aufſchlüſſe über das Mokiv feiner Handlung berweigerte er. Da unter anderem Telegramme der Generäle Kuropatkin und Subbotiſch vorlagen, die dem Angeklagten das beſte Zeugnis ausſtellten und um eine Milderung des Urteils des Kriegs⸗ gerichts baten, ſprach das Gericht den Angeklagten nach vierſtündiger Konferenz einer Ueberſchreitung ſeiner Machtbefugnis und der Miß⸗ handlung ſchuldig, erkannte aber Milderungsgründe an und beſchloß in Anwendung des letzten Manifeſtes, den General vom aktiven Dienſt auszuſchließen, ohne ihn ſeiner Würde zu entkleiden. — Die ſerbiſchen Jubiläums⸗Briefmarken ſtellen, wie hisher nicht allgemein bekannt iſt, ein Vexierbild dar, was für dir darguf erpichten Sammler von beſonderem Intereſſe ſein dürfte Dreht man nämlich dieſe Poſtwertzeichen ſo, daß ſie auf dem Kopfe ſtehen, ſo zeigt ſich an den vordern Geſichtspartien der beiden Kara⸗ georgiewitſche ein mephiſtoähnliches Antlitz. Dieſe Entdeckung, wie es von Senſationsluſtigen geſchieht, dahin zu deuten, als ſeien die Porträts abſichtlich ſo gezeichnet worden, iſt töricht; es handelt ſich, ſo meint die„Köln. Ztg.“ hier offenbar um ein Spiel des Zu⸗ falls. eee eeeeeeeeeee 2 — Manndeim 380. November, General⸗Anzeiger. Seite⸗ * Die dentſche Kolonialgeſellſchaft, Abteilnng Mannheim, hielt geſtern abend im Kaſinoſaal einen Vortragsabend ab. Der Redner des Abends, Pfarrer Dr. Max Chriſtlieb von Freiſtett, ſprach über das Thema:„Japan als Kulturträger in Oſtaſien und die gelbe Gefahr.“ Die japaniſche Kultur, ſo führte der Referent u. a. aus, iſt etwa gleich alt wie die germaniſche; ihre Elemente wurden durch Buddhiſten aus China nach Japan gebracht. In den folgenden Jahrhunderten herrſchten territoriale Fürſten ohne eine einheitliche Zentralgewalt. Bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts dauerte dieſer Zuſtand unaufhörlicher innerer Kämpfe an. Als die Abgeſchloſſen⸗ heit Japans nach einer Revolution, die den jetzigen Mikado auf den Thron brachte, aufgegeben wurde, ſuchten ſeine Bewohner in flam⸗ mendem Ehrgeiz ſich die Errungenſchaften der abendländiſchen Ziviliſation und Kultur zu eigen zu machen. Was erſtere anlangt, d. h. in Bezug auf Induſtrie, Wiſſenſchaft, Technik, Heer⸗ und Rechtsweſen u. dergl., gelang es ihnen auch, ihren Lehrmeiſtern nahezu gleichzukommen; dagegen haben die Japaner von europaiſcher Kunſt, Ethik, Philoſophie, Weltanſchauung und Religion, kurz von europäiſcher Kultur nichts übernommen und auch nichts übernehnen können Die japaniſche Raſſe beſteht aus zwei Elementen, einem malayiſchen und einem mongoliſchen. Erſteres findet ſich in dem körperlich ſchönen und geiſtig hochſtehenden Kriegerſtamm, den Sa⸗ murai, letzteres in dem niederen Volk. Der Referent, der ſelbſt 7 Jahre in Japan geweilt hat und alſo aus eigener Erfahrung ſprechen konnte, warf im weiteren Verlaufe ſeiner Ausſührungen einige recht intereſſante Streiflichter auf Parlamentarismus, Gerichts⸗ barkeit und Sittlichkeit der Japaner; zum Schluß beſchästigte er ſich noch kurz mit der„Gelben Gefahr“. Dieſe liegt, wie er meinte, nicht in Japan, dazu iſt das Land zu klein. Nur eine Verbindung Chinas mit Japan als Lehrmeiſter könne eine gelbe Gefahr bringen; den gegenwärtigen Krieg zwiſchen Rußland und Japan dürfe man auf keinen Fall einen Kampf zwiſchen Kultur und Barbarei, zwiſchen Europa und Aſien nennen, Rußland ſei dazu ſelbſt noch zu wenig kultiviert, ſo ſehr aſiatiſch. * Gedenket der Vögel! Wieder bedeckt eine weiße Schneeſchicht Felder und Wälder. Darum rufen wir unſeren Leſern zu: Gedenket der darbenden Vögel! Die Sänger aus Wald und Flur ſind jetzt auf unſere Mildtätigkeit angewieſen. Und es iſt ja ſo leicht und billig, ihnen mit einigen Lebensmitteln über die Unbilden des Wetters hin⸗ wegzuhelfen. Speiſereſte finden ſich in jedem Haushalt, die jetzt vielleicht achtlos weggeworfen werden und die wir doch als Futter für die hungernden und frierenden Vögel ſo nützlich verwenden können. * Gegen unlautere Machenſchaften bei Verſteigerungen wurde im letzten Landtage Klage geführt. Das Juſtizminiſterium hat nun die Gerichtsvollzieher angewieſen, bei Verabredungen, auf Grund deren andere vom Mitbieten oder Weiterbieten abgehalten oder Sachen durch vorgeſchobene Perſonen angeſteigert werden ſollen, um unter den Teilnehmern ſodann zu gemeinſamen Vorteilen beräußert zu werden, die an ſolchen Verabredungen Beteiligten nötigenfalls mit polizeilicher Hilfe zu entfernen und die Ver⸗ ſteigerung abzubrechen. Die Gerichtsvollzieher ſollen dafür ſorgen, daß dem kaufluſtigen Publikum von den Mitgliedern eines Händ⸗ lerringes der Zutritt nicht verſperrt und dasſelbe im Lokal ſelbſt nicht beläſtigt wird. Trödler ſollen vorkommendenfalles dem Bezirksamt zum weiteren Einſchreiten angezeigt werden. Dieſe mimifterielle Verordnung iſt als ſehr zeitgemäß zu begrüßen. Haupt⸗ ſächlich wird ſie in den größeren Städten von dem breiteren Pub⸗ likum willkommen geheißen werden, denn hier nahm in den letzten Jahrer das Trödler⸗ und Verkäuferweſen Formen an, die zugunſten Einzelner eine wirtſchaftliche Schädigung hauptſächlich der ärmeren Volksklaſſen bedeuteten. * Die Ausſtellung von Anſichten aus Voralberg und Liechten⸗ ſtein in der hieſigen Gewerbehalle übt fortwährend eine ſtarke Zug⸗ kraft aus. Ca. 2000 Perſonen haben ſeit der Eröffnung ſchon die Ausſtellung beſucht. Wir können denen, die eine Freude an hervor⸗ ragend ſchönen landſchaftlichen photographiſchen Aufnahmen und Intereſſe an den herrlichen Bergen, Schluchten und Seen des oben erwähnten Gebietes haben, oder ſich ein klares Bild von den Wanderungen und ihren Reizen in dieſen Gegenden machen wollen, nur empfehlen, die kurze Zeit zur Veſichtigung noch zu benutzen, da von nächſter Woche ab die Anſichten ſchon in Baden ausgeſtellt ſind. Der Eintritt in die Gewerbehalle iſt für jedermann frei. * Für die Weihnachtseinkäufe. Wie alljährlich, ſo ſtellt ſich auc) diesmal der Deutſchnationale Handlungs⸗ gehilfen⸗Verband in Hamburg bei uns mit der Bitte ein, unſere Leſer und vor allen unſere geehrten Leſerinnen darauf hin⸗ zuweiſen, daß es eine außerordentliche Erleichterung für die Ge⸗ ſchäftsinhaber und ihre Angeſtellten bedeutet, wenn die Einkäufe nach Möglichkeit nicht in den ſpäten Abendſtunden und in den letzten Tagen vor Weihnachten beſorgt werden. Wenn man bedenlt, tpie ſich die Angeſtellten der meiſten Ladengeſchäfte die letzten vier⸗ zehn Tage vor dem Feſte bis in die ſinkende Nacht hinein plagen müſſen, wie durch die unvermeidliche geiſtige und körperliche Ab⸗ ſpannung nach ſolcher Ueberarbeitung das Weihnachtsfeſt für ſie nur bedingungsweiſe das ſchönſte Feſt genannt werden darf, wird man die herzliche Bitte des Handlungsgehilfenverbandes verſtändlich finden. Alſo nicht am ſpäten Abend und nicht im letzten Augenblick einkaufen! * Zum Raubmord in Heldenbergen. Der unter dem Verdacht der Beteiligung an dem Raubmord in Heldenbergen ſteckbrieflich ver⸗ folgte Arbeiter Meininger, früher in Mittel⸗Gründau wohn⸗ haft, wurde, wie uns ein Privattelegramm meldet, in Büdingen verhaftet. * Konkursverfahren. Ueber das Vermögen der Anton Kub Ghefrau, Marie geb. Hubbuch, Inhaberin des Damenkonfektions⸗ geſchäfts Marie Kub⸗Hubbuch, C 3, 19, wurde das Konkurs⸗ derfahren eröffnet. Zum Konkursverwalter wurde Herr Kaufmann Friedrich Bühler hier ernannt. Forderungen ſind bis 6. Januar anzumelden. Prüfungstermin 19. Januar. * Mutmaßliches Wetter am 1. und 2. Dez. Ueber dem größten Teile von Finnland liegt noch immer ein Luftwirbel von 745 Milli⸗ zneter. Dagegen iſt in Irland von Weſten her ein Hochdruck von 765 Millimeter eingetroffen. Ueber ganz Großbritannien, ganz Frankreich, Mittel⸗ und Süddeutſchland, ſotvie ganz Oeſterreich⸗ Ungarn ſteht das Barometer auf 760—763 Millimeter, über dem thrrheniſchen Meere noch wenig unter Mittel. Unter dieſen Um⸗ ſtänden iſt für Donnerstag und Freitag bei ziemlich friſcher Tem⸗ peratur nur zeitweilig bewölktes und faſt ausnahmslos trockenes Wotter in Ausſicht zu nehmen. Nus dem Grossherzogtum. *„ Wieblingen, 29. Nov. Geſtern wurde der 15jährige Sohn des Landwirts Georg B ühler von einem Pferde dermaßen an den Kopf geſchlagen, daß er eine gefährliche Verletzung erlitt. Der Verunglückte wurde nach dem akademiſchen Krankenhaus in Heidelberg überführt. §Weinheim, 29. Noy. Gartenbau⸗Inſtitut. Tiefer Schnee deckt Garten und Flur und faſt will es ſcheinen, daß die Ar⸗ beit des Gartenfreundes und Landwirtes nun pollſtändig ruhen müſſe; dech dem iſt nicht ſo. Der Schnee wird dieſes Jahr manchen Garten⸗ freund überraſcht haben, der durch die letztjährigen gelinden Winter auch dieſes Jahr vor Weihnachten noch keinen Schnee vermutete. Vielerorts ſind die Roſen noch in den Boden zu legen, manche Gemüſe noch in den Einſchlag zu bringen, vielleicht auch noch Rüben und Salat im Trocknen einzuſchlagen und die Hauptherbſtarbeit, das rauhe, ſchollige Umſpaten, wird nur in vereinzelten Fällen zur Ausführung gekommen ſein. Jetzt freilich müſſen wir mit der Aus⸗ führung dieſer Arbeiten warten, bis der Schnee wieder verſchwunden iſt, es diene uns die Tatſache zur Beruhigung, daß unter dem Schnee nichts erfriert. Doch gedenken wir jetzt der Vögel, bei denen, ſolange der Boden mit Schnee bedeckt iſt, Schmalhans Küchenmeiſter iſt. An einem vor Schnee geſchützten Platz im Garten ſollen wir einen Futterplatz anlegen und dort Körnerfrüchte, als Hanfſamen, Sonnen⸗ blumenkerne, alten Gurken⸗ und Salatſamen und Abfälle aus der Küche und vom Tiſch ausſtreuen. Das Füttern mit Brotkrumen und Kartoffeln iſt ſehr gefährlich, da ſie raſch gefrieren und in dieſem Zu⸗ ſtand den Tod der Vögel unfehlbar herbeiführen; das beſte Futter aus der Küche für die Vögel im Winter ſind Fleiſch⸗ und Fett⸗ abfälle, und aufgehängte Knochen mit den daran herumturnenden Meiſen bieten ein recht luſtiges Schauſpiel. Solange der Schnee die Arbeit draußen unmöglich macht, ſollen wir die Gerätſchaften einer Reviſion unterziehen. Vielleicht haben die Rechen keine Zinken mehr und die Gießkanne hat ein Loch, die Raſenmähmaſchine ſoll geputzt und eingeölt werden, an den Frühbeetfenſtern ſind Scheiben zerbrochen und der Hackenſtiel muß feſt gemacht werden. Auch unſere ſelbſtgeernteten Sämereien müſſen geputzt und ausgeleſen werden, ältere Sämereien müſſen durchgeſehen, auf ihre Keim⸗ fähigkeit geprüft und notiert werden. So hat der Gartenfreund auch im tiefen Winter zu denken und zu ſorgen, wenn die Natur dem kommenden Frühjahr langſam entgegenſchlummert. Weinheim, 29. Nov. Aeußerſt zahlreich beſucht war das geſtrige 1. Abonnementskonzert der Mannheimer Grena⸗ dier⸗Kapelle im Saale zum„Prinzen Wilhelm“ unter per⸗ ſönlicher Leitung des Herrn Muſikdirektor Max Vollmer. Das Programm bot viel Abwechſelung und erntete reichlichen Beifall In Herrn Schulze lernte das Publikum einen vorzüglichen Violin⸗ ſpieler kennen.— Mit dem 1. Januar 1905ĩ tritt auch hier infolge der ſtaatlichen Malzſteuernovelle eine Aenderung der ſtädtiſchen Verbrauchsſteuerordnung in Kraft, die die Genehmigung des Gr. Miniſteriums des Innern gefunden hat: Die Abgabe für das in der hieſigen(einzigen) Brauerei verwendete Malz wird von nun an betragen 1,23 M. für die erſten 250 Dz., 1,54 M. für die folgenden 1250 Dz., 1,69 M. für die weiteren 1500 Dz., 1,85 M. für die nächſten 2000 Dz., endlich 2 M. für den weiteren Verbrauch. Die Rückvergütungsſätze bei der Ausfuhr wurden auf 43, 39 und 35 Pfg. bper Hektoliter feſtgeſetzt, je nachdem die Verſteuerung des Malzes zu 2., 1,85 M. oder zu den übrigen Sätzen erfolgt iſt. * Kleine Mitteilungen aus Baden. Die vor⸗ geſtrigen Wahlen der Beiſitzer zum Pforzheimer Kauf⸗ mannsgericht, deren Reſultat eigentlich ſchon feſtſtand, da kein zweiter Vorſchlag eingebracht war, gingen unter großer Teil⸗ nahmsloſigkeit der Wahlberechtigten vor ſich. Von den ſelbſtändigen Kaufleuten gaben 11, von den Handlungsgehilfen 29 Wahlzettel ab. — In Hecklingen bei Nenzingen gerꝛet Montag abend der in Herbolsbeim bedienſtete 50 Jahre alte Fuhrmann Leonhard Erhard unter ſeinen eigenen Wagen, deſſen Räder ihm über den Leib gingen. Der Tod trat ſofort ein.— der Hof Wolfegg bei Buchheim (A. Meßkirch), dem Herrn Joſef Knobelſpieß gehörig, brannte bis auf den Grund nieder.— In der Klinik zu Freiburg ſtarb ein Sohn des Uhrmachers Reuter von Sommerau infolge innerer Verletzungen, die er ſich bei einem Sturze zugezogen hatte.— Der Bürgerausſchuß in Stockach genehmigte die Aufnahme von Mark 100 000 zur Beſtreitung der Baukoſten des neuen Gaswerks. — In Heinsheim(A. Mosbach) brannte am Montag abend die Doppelſcheuer des Handelsmannes Moſes Ottenheimer nieder, Große Vorräte an Heu, ca. 300 Zentner, ſowie Tabak und Halm⸗ früchte, wurden ein Raub der Flammen. Man vermutet Brand⸗ ſtiftung.— Das Dampfſchiff„Arenaberg“ fuhr bei dichtem Nebel auf dem Bodenſee zwiſchen Stein und Schaffhauſen auf eine San d⸗ bank auf. Infolgedeſſen können die Schiffskurſe nur zwiſchen Stein und Konſtanz ausgeführt werden. Pfalz, Heſſen und Umgebung. Ludwigshafen, 29. Nov. Als am Freitag abene gegen 10 Uhr die Ehefrau eines FJabrikarbeiters aus dem Keller in den Hausflur trat, erhielt ſie von einem Unbekannten einen Schuxß in die vechte Seite. Die Kugel blieb in den Fleiſchteilen ſtecken. Wer der Täter iſt und aus welchem Grunde er auf die Frau ſchoß, blieb unermittelt, Lebensgefahr beſteht für die Verletzte nicht. * Frankenthal, 29. Nov. Ein heiteres Vor⸗ kommnuis hat ſich am Samstag nachmittag auf der kleinen Bleiche abgeſpielt. Ein von einem Unternehmer vorgeführter dreſſierter Bär hatte vorübergehend in einem Verſchlage Unterkommen nehmen müſſen, neben welchem ein Kaſten mit zwei jungen Schweinen Auf⸗ ſtellung gefunden hatte. Die einer Schauſtellerin gehörigen gut⸗ genährten Grunztierchen erregten das Wohlgefallen des Bären in dem Maße, daß er ſeinen Käfig gewaltſam öffnete, den Kaſten mit dem lebenden Inhalt packte und, aufrecht gehend, in Sicherheit zu bringen ſuchte. Alle Bemühungen der Eigentümerin, ihm Kaſten und Schweine zu entreißen, waren vergeblich. Meiſter Petz gab ſeine Beute, ungeachtet der ihm zugeteilten Schläge, nicht wieder heraus. Einen Laib Brot, den man ihm zuwarf, um ihn zur Heraus⸗ gabe der Schweine zu beſtimmen, ſchleuderte er zum Ergötzen der zahlreichen jugendlichen Zuſchauer hoch in die Luft. Er ließ ſich dann in ſeinem Bemühen, den Kaſten zu öffnen, nicht ſtören, um, als ihm dieſes Werk gelungen war, ſich mit ſeinem ganzen Schwer⸗ gewicht auf die quiekenden Schweine zu werfen und ſie tot zu drücken. Nun ſollte eine ſehr reichliche Mahlzeit gehalten werden. Dieſes Vorhaben konnte Meiſter Petz jedoch nicht zur Ausführung bringen. Denn eben, als er einem Schweinchen den Schwanz abgebiſſen hatte, wurde er, der„Frankenth. Ztg.“ zufolge von ſeinem Wärter und anderen Perſonen überwältigt und in ſichere Haft gebracht. y Speyer, 29. Nob. Die zahlloſen Ban dendiebſtähle, die ſeit drei Jahren fortgeſetzt zum Schrecken insbeſondere der In⸗ haber von offenen Geſchäften in hieſiger Stadt verübt wurden, wer⸗ den einen Monſtreprozeß vor der Strafkammer des Land⸗ gerichts Frankenthal zur Folge haben. Die Diebe, denen man vor mehreren Wochen endlich auf die Spur gekommen iſt, ſind Burſchen im Alter bis zu 21 Jahren. Sie hatten es mit Vorliebe auf Metzgerläden etc, abgeſehen und haben die Diebſtähle teilweiſe mit geradezu verblüffender Frechheit ausgeführt. Die hieſigen Schloſſer danken den Burſchen viel Arbeit, denn wohl faſt alle Metzger ete. haben ihre Ladenfenſter, veranlaßt durch die durch die Diebſtähle hervorgerufene Unſicherheit mit eiſernen Gittern verſehen laſſen. Die geſtohlenen Waren wurden von den Dieben häufig auf dem Waſſerwege nach auswärts verbracht. So haben einige der Burſchen, um nur einen Fall anzuführen, die von einem Gaſtwirt aus einem am Tage vor der Entführung geſchlachteten Schwein gewonnenen, von ihnen geſtohlenen Fleiſch⸗, Schinken⸗ und Wurſtvorräte auf dem Waſſerwege nach Koblenz verbracht, um ſie dort mit Verwandten und guten Freunden zu verzehren. Bis jetzt wurden von den Dieben 18 bereits hinter Schloß und Riegel gebracht. * Landau, 29. Nov. Auch der hieſige Stadtrat trat in ſeiner heutigen Sitzung der Anſtellung eines Berufsbürger⸗ meiſters näher. Er beauftragte die Juſtiz⸗ und Finanzkommiſ⸗ ſion, dieſe Angelegenheit in die Wege zu leiten und bereits in der nächſten Sitzung über das Ergebnis Bericht zu erſtatten. Die Wahl dürfte vorausſichtlich auf den neugewählten Bürgermeiſter Rechts⸗ anwalt Mahla fallen. Der Stadtrat ernannte den bisherigen Bürgermeiſter Geheimen Hofrat Mahla in anbetracht ſeiner großen Verdienſte um die Stadt Landau zum Ehrenbürger. * Wormsz, 29. Nob. Bei der heutigen Handelskammer⸗ Ergänzungswahl wurden die bisherigen Mitglieder Kom.⸗ Rat Baruch, Dörr, von der Heydt, Kom⸗Rat Langenbach, Oertge und Alfred Walter wiedergewählt. Für den wegen Krankheit aus⸗ ſcheidenden Julius Goldſchmidt wurde Herr Hüttenbach neugewählt. wider§ 176 Ziffer 3 zugemeſſen. 7 Frankfurt, 29. Nov. Montag nacht brannte in Offenbach das im Main liegende Bootslagerhaus von Bruno Mosler aus Frankfurt, das im Sommer ſtets hier an der Unter⸗ mainbrücke ſeinen Platz hat, nieder. Der Schaden iſt bedeutend, da mit dem Lagerhaus ſein Inhalt, Boote aller Art, vernichtet wurde, — Heute früh gegen 8 Uhr hat ſich in der Dortelweilerſtraße in der Nähe des Bornheimer Friedhofes ein unbekannter Mann e r⸗ ſchoſſen. e. Bingen, 28. Nov. Ein Wahlkampf, wie er kaum wieder⸗ zufinden ſein dürfte, wurde bei der heutigen Stadtverord⸗ netenwahl hier geführt. Daß unter den Tauſenden von Wähler⸗ und Wahlzeitungen und Flugblättern manche Kuxioſitel mit unterlief, iſt ſelbſtverſtändlich. Ein Hereinfall, wie er dem hieſigen Zentrumsorgan, der„Mittelrheiniſchen Volkszeikung“, paſſierte, dürfte nicht oft vorkommen. In ihrer Nummer am Samstag brachte ſie ein Gedicht, das folgenden Wortlaut hatte; Im Namen vieler Streiter Rocht herzlichen Dank, kämpft nur ſo wefter; Sind unſre Feinde auch verſchlagen, Ja ſchlimmer als zu Chriſti Tagen, Die Stunde kommt, auf laßt uns rüſten, Liberalen Machtgelüſten— 5 Aber gründlich— was zu zeigen, Wiſſen wir's doch zu erreichen. Dürfen wir da müßig lauern?— Sie zu ſchlagen—„auf die Mauern“, Es gilt jetzt die Parol' beim Wählen: Nicht ein Mann von uns darf fehlen! Das im übrigen nicht bedeutende Gedichtchen wird erſt originel und intereſſant, wenn man die erſten Worte jeder Zeile von oben nach unten lieſt. Man kann ſich die langen Geſichter der Herren auf der Redaktion der„Mittelrh. Volksztg.“ vorſtellen, als ſie das ſchöne Gedicht in den Spalten der eigenen Zeitung veröffentlicht hatten und den tieferen Sinn zu ſpät erfuhren. Gerichtszeſtung. Mannheim, 29. Nov.(Strafkammer II.) Vorſ. Herr Landgerichtsdirektor Waltz. Vertreter der Großh. Se Herr Erſter Staatsanwalt Dr. Mühling. Auf einem Notariatsbureau in der Heidelberger⸗Straße war eine Frau mit der Reinigung der Bureaus beauftragt, mit welcher dann und wann auch deren 14jähriger Junge kam. Dieſer benutzle die Gelegenheit, um die Pulte zu durchſtöbern, entdeckte Geld und nahm zu verſchiedenen Zeiten kleine Beträge an ſich. Man wäre auf den Buben gar nicht verfallen, wenn er nicht auch noch Bleiſtifte ſtibitzt hätte. Man erkennt auf 10 Tage Gefängnis. Der Taglöhner Franz Joſeph Albert aus Mutterſtadt hatte es übernommen, für den Schloſſer Valentin Müller ein gebrauchtes Fahrrad zu verkaufen, behielt aber die darauf erhaltene Anzahlung von 15 M. für ſich. Einſchließlich einer Gefängnisſtrafe von ſechs Monaten, die er aus Frankenthal mitbrachte, lautet das Urteil auf eine Geſamtſtrafe von 6 Monaten 2 Wochen, Der Bierführer Georg Stumpf geriet vor einigen Wochen vor der Friedrichsbrücke mit ſeiner Bierrolle in unſanfte Berührung mit einem Straßenbahnwagen, deſſen Plattform dabei einge dallt wurde. Stumpf hätte bei etwas größerer Aufmerkſamkeit den Zu⸗ ſammenſtoß vermeiden können. Sein Verſchulden war immerhin mäßig, ſo daß er mit einer Geldſtrafe von 20 M. davonkommk. Der Taglöhner Nikolaus Klee aus Viernheim, der ſich kürzlich auf offener Straße in der Neckarvorſtadt ſchamlos aufführte, wird mit 2 Menaten Gefängnis abgewandelt, und 6 Monate werden dem Former Karl Schuhmacher aus Ramſen wegen eines Vergehens Mit einem gefälſchten Krankenſchein, den ſie gemeinſam her⸗ eſtellt hatten, erſchwindelten ſich der Kaufmann Karl Wilhelm Meyer und der Tapezier Emil Kraus bei der Ortskrankenkaſſe Mannheim 1 Krankengeld im Betrage von 10., um es alsbald zu verkneipen. Der vorbeſtrafte Kraus wird zu 1 Jahr 1 Monat; Mehyer zu 1 Monat Gefängnis verurteilt. 0 Gegen den 31 Jahre alten Metzger Georg Uhl aus Oberroth wird wegen Zuhälterei zum zweitenmal verhandelt. Nachdem e das erſtemal von der Strafkammer freigeſprochen war, legte de Staatsanwalt Reviſion ein mit dem Erfolg, daß die Sache ans Landgericht zurückverwieſen wurde. Heute erkennt das Gericht auf. 6 Wochen Gefängnis, welche durch die Unterſuchungshaft verbüßt ſind. * Königsberg, 29. Nov. Wegen Diebſtahls von 42 000 Mark wurde der frühere Hilfskaſſenbote bei der hieſigen Kgl. Eiſen⸗ bahndirektion, Kowalski, von der Strafkammer, dem Antrag des Staatsanwalts gemäß zu 4 Jahren Gefängnis und 3 Jahren Ehrverluſt verurteilt. * Augsburg, 29. Nov. Am 15. Mai hat der Infanteriſt Simon Stecher vom 3. Inf.⸗Regt., von Beruf Weber, ſeine Ge⸗ liebte Marie Leibl mit dem Seitengewehr erſtochen, aus Zorn darüber, daß ſie die von ihm gemachten Geſchenke verkauft hattte. Das Kriegsgericht der 2. Diviſion verurteilte ihn lt. Frkf, Ztg zu 5 Jahren Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverluſt, ſowie Entfernung aus dem Heere. Theater, Kunſt und Wiſſenſchall. Gr. Hof⸗ und Nationaltheater. Die Intendanz teilt mit: Da Hofopernſänger Max Buckſath wegen Indispoſition noch der Schonung bedarf, wird Hans Mohwinkel vom Stadttheater zu Hamburg Samstag den 3. in„Rheingold“ und Sonntag den 4 in „Walküre“ den Wotan ſingen. Die franzöſiſche Süngerin Emma Calvé wurde geſtern abend in Wien, als ſie ſich zu ihrem Konzerte begeben wollte, im Hotel Korridor plötzlich ohnmächtig. Die Aerzte konſtatierten ein Blinddarmreigzung. Das Konzert mußte t.„FIrkf, Ztg. abgeſagt werden. Europäiſche Theaterſtatiſtik. Nach einer franzöſiſchen Statiſtik über die europäiſchen Theater marſchiert Frankreich mit 394 Theatern an der Spitze. Es folgen: Italien mit 389, Deutſchland mit 264, England mit 205, Spanien mit 190, Oeſterreich mit 188, Rußland mit 99, Belgien mit 59, Schweden und Norwegen mit 46, Hollan mit 42, die Schweiz mit 35, Portugal mit 16, Dänemark mit 13 die Türkei mit 9, Griechenland mit 8, Rumänien mit 7 und Serbie mit 6 Theatern. Adeling Pattis Hülfe für die Verwundeten. Aus St. Peters⸗ burg wird berichtet: Der ſchwere Krieg im fernen Oſten hat Adelina Patti, die jetzige Baronin Cederſtröm, an die Zeit erinnert, in der ſie ihre erſten Lorbeeren in Rußland pflückte, und in dankbarer Er⸗ innerung an den begeiſterten Empfang, den man ihr dort bexreitet hat, will ſie ein Konzert in St. Petersburg geben, deſſen Ertrag den Verwundeten zugute kommen ſoll. Das Konzert wird am 14. Dezember in den Räumen des Ariſtokratenklubs ſtattfinden. Henrik Ibſens Bruder, der Leuchtturmgehülfe O. P. Ibſen, hat das Großting in Chriſtiania um ſeine Penſionie⸗ rung erſucht und führt zur Begründung ſeines Geſuches an, er ſei 69 Jahre alt, habe eine Frau zu ernähren, ſei ohne Ver⸗ mögen und ohne Ausſicht auf Unterſtützung von Verwandten. Der Penſionsausſchuß findet die Angabe, daß der Geſuchſteller als Bruder des Dichters keine Hülfe von dieſem zu erwarten habe, a uf⸗ fallend, empfiehlt aber die Bewilligung des Geſuchs. 855 Schauſpielerin Franziska Janauſchek iſt in Newyork ſtorben. 5 Das humaniſtiſche Bildungsideal. In einer zahlreich beſuchten Verſammlung kwurde in Berkin nach einem Vertrag des Prof, Har 4 Seſte. General⸗Auzeiger. Mannhelm, 50. November. Rack eine Vereinigung gegründet, die eintreten will für das hu ma⸗ niſtiſche Bildungsideal und Mittelpunkt ſein will für alle, denen der Fortbeſtand und die weitere Entwicklung des Gymna⸗ ſiums in ſeiner durch das Griechiſche beſtimmten Eigenart ein allgemeines vaterländiſches Intereſſe bedeutet, Geſchäftliches. Lichte preiswert und gut. Specialität nieht abtropfende Weib⸗ nachtslichte. Kropp's Drogerie, D 1, 1, verl. 52974 Der heutigen Nummer unſerer Zeitung liegt ein Flugblatt der Kakao⸗Compagnie Theodor Reichardt, G. m b. H. Wands⸗ beck/Hamburg bei, deren Fabrikate in deren Verkaufßſtelle bei G. b. Reckhow, Mannheim, Breiteſtr. B 1, 5, zu haben ſind. Kvyſtprobe. Die durch ihre bewährten Erzeugniſſe be kannte Maggi⸗Geſellſchaft veranſtaltet hier in den nächſten Tagen Koftproben, bei denen in erſter Linie fertige Suppen, aus Maggi's Suppen⸗Würfeln nur mit Waſſer hergeſtellt, verabreicht werden. Wir machen unſere Hausfrauen darauf aufmerkſam, daß es, nament⸗ lich bei den jetzigen hohen Fleiſchbreiſen, von beſonderem wirtſchaft⸗ lichen Intereſſe iſt, dieſe guten und dabei billigen Produkte kennen zu lernen. Die Veranſtaltungen finden ſtatt: am 1. Dezember bei Herrn Weißner, Lameyſtraße und am 3. Dezember bei Herrn L. Hsinrich, Gr. Wallſtadtſtraße. Hierzu iſt jedermann freund⸗ lichſt eingeladen. * —— Stimmen aus dem Publikum. Und abermals der Zoologiſche. Es war gewiß eine löbliche und wohlgemeinte Abſicht Ihrer Redaktion, dem Publikum Gelegenheit zu bieten, ſich an den Dis⸗ kuſſionen über das zoologiſche Gartenprojekt zu beteiligen. Aber was dabei herauskommt, das ſehen wir ſchon jetzt: Ein halbes Dutzend Gegenprojekte ſind ſchon aufgetaucht und wenn es noch eine Zeitlang ſo fortgeht, ſo wird das erſte Dutzend bald voll werden. Das wäre ja alles ganz recht, wenn nur durch die vielen Gegenprojekte die Ge⸗ fahr einer Ablenkung des Publikums von den vernünftigen, wohl⸗ erwogenen und zielbewußten Plänen des proviſoriſchen Komitee's des Zoologiſchen Gartens nicht heraufbeſchworen und dem Publikum durch Einimpfung aller möglichen unproduktiven neuen Ideen zuletzt der Kopf ſo wirr werden würde, daß die wackeren Unternehmer, durch den Mangel an allgemeiner Sympathie⸗Vetätigung an einer Sache, an deren Verwirklichung alle Mannheimer mithelfen ſollten, die Ar⸗ beitsluſt verlieren. Ich glaube ſelbſt ernſtlich nicht an dieſe Gefahr. Wer aus einzelnen„Stimmen aus dem Publikum“ auf die allgemeine Stimmung des Publikums Schlüſſe ziehen wollte, würde ſich immer getäuſcht ſehen. Ich traue dem(mir perſönlich unbekannten) Kon⸗ ſorkium ſo viel volkspſychologiſche Kenntnis und Erfahrung zu, um beurteilen zu können, daß in der Regel nur Opponenten zur Feder greifen, und daß Freunde eines neuen Unternehmenz ſich meiſtens ftill verhalten. Ich bin für meinen Teil überzeugt, daß 80 Proz. der Bepölkerung Mannheims ſich auf das Zuſtandekommen des Mannheimer Zoologiſchen Gartens aufrichtig freuen. Ich wiederhole alſo, daß ich prinzipiell nicht gegen die öffentliche Brörterung eines Projektes von der weittragenden Bedeutung eines Zoologiſchen Gartens bin, aber ſie muß geeignet ſein, dasſelbe durch gute und praktiſche Ratſchläge zu fördern. Will ſie das nicht und will ſie ein ſolches Projekt hemmen, dann muß die Polemik mit trif⸗ Aigeren Gründen als es bisher geſchehen, ihre Gegnerſchaft zu belegen im Stande ſein. Ein deutſches Sprichwort ſagt:„Viele Köpfe, viele Sinne.“ Der Engländer drückt ſich etwas ſchärfer aus in ſeinem Ausſpruch:„Pom men thinle, but every man has an opinjon.“ Ich mag die Spitze dieſes engliſchen Sprichwortes nicht gegen irgend eine Richtung angewandt ſehen, denn gerechterweiſe könnte man auch den Spieß gegen mich ſelbſt, der ich das gleiche Recht der freien Meinungsäußerung in Anſpruch nehme, kehren. Aber, man berzeihe mir, es iſt doch viel Wahres an dem in abstracto hier anzu⸗ wendenden Sprichwort. Was ſoll man nun wieder zu den Auslaſſungen der Herren Gin⸗ ſender X. und B. ſagen! Daß wir Ueberfluß an Parks, Gärten und Waldungen haben, wo ſich die Geſamteinwohnerſchaft Sonntags oder auch in der Woche in einem mehrſtündigen Spaziergang erholen kann, ſtimmt denn doch nicht mit den Tatſachen überein. Ich wüßte nicht, warum dann an Sonntagen die Mannheimer in Scharen nach Heidel⸗ berg uſw. fortziehen. Was ſür große Touren und mehrſtündigen Aufenthalt im Freien in Betracht kommen kann, das iſt höchſtens der Neckarauer Wald und die Faſaneninſel, und dieſe müſſen erſt eine Um⸗ und Neugeſtaltung erfahren, eine Umgeſtaltung, die ſich gerade mit dem Zoologiſchen und Botaniſchen Garten⸗Projekt vereinigen läßt. Das in Vorſchlag gebrachte Volksbad iſt eine durchaus be⸗ rechtigte und vielleicht auch zeitgemäße ſtädtiſche oder private Gin⸗ richtung, die neben dem Zoologiſchen Garten ganz gut beſtehen kann; das eine ſchließt nicht notwendigerweiſe das andere aus. Aber man kommt halt wieder zu dem alten Refrain: Ein Volksbad iſt doch kein Zoolog. Garten. Wenn es dem Herrn Einſender Vergnügen bereitet, ſich an einem Sonntag, Nachmittag—.5 Stunden ins Waſſer zu legen, ſo mag er dies tun, es wird ihn kaum Jemand daran hindern, Ich meinerſeits und mit mir wohl 05 Prozent der Ginwohnerſchaft, glehen einen mehrſtündigen Spaziergang in Gottes freier Natur, im Grünen, vor. Wenn dann die Natur durch die Mannigfaltigkeit der Tierwelt in Seen, offenen Wald⸗ und anderen Geländen ete. das Bild vervollſtändigt, ſo freue ich mich noch mehr des Spazierganges. Zu einer anderen Zeit waſche ich mich auch gerne wieder, aber den ganzen Tag im Waſſer puddeln?— Nein, Herr Einſender, da tue ich nicht mit. Die Anführung der Beiſpiele Stuttgart, Karlsruhe, München iſt Hhinfällig als Argument für die abſolute Notwendigkeit von Volksbädern. Die 8 Städte haben nicht Rhein und Neckar mit ihren ſchönen Volks⸗ und anderen Vädern neben ſich liegen, wie der Mann⸗ heimer. Von der Innenſtadt Stuttgart hat man—2 Stunden gu laufen nach dem Neckar, Zu den großen Genüſſen gehörk auch nicht immer ein Bad im Neckar daſelbſt, denn das Waſſer ſtinkt da zu Zeiten ganz entſetzlich. Wer einmal da untergetaucht war und zu⸗ fällig einen Schluck dieſes Waſſers in Mund oder Naſe bekam, na, der verſucht die Götter nicht zum zweitenmal. Der Karlsruher hat eine umſtändliche, zeitraubende und Geld koſtende Bahnfahrt nach Maxau zu machen, wenn er ein Rheinbad nehmen will. Na, und von ſeinem Fſarwaſſer wird der Münchener auch nicht ſehr entzückt ſein. Die Sterblichteit der Fiſche unterhalb Münchens iſt bekannt. Alſo „kurze Fiſch“: in den genannten drei Großſtädten ſind Volksbäder Hringende Bedürfniſſe. Der zweite Herr Einſender berſteigt ſich zu der kühnen und geheuerlichen Behauptung, daß die Zoolog. Gärten eigentlich nur Landleute und Kinder ſind.—! Merkts Euch, Ihr Großſtädter mit Gueren Tiergärten!— Der alte Brehm würde ſich im Grabe um⸗ hen, ob der Entdeckung, die ein Mannheimer gemacht. Ich hatte 4. Gelegenheit, durch längeren und kürzeren Aufenthalt in Groß⸗ Städten das Publikum in den Tiergärten zu beohachten, aber eine ſolche Wahrnehmung habe ich noch nicht gemacht. Die Tiergärten in Frankfurt, Köln, Rotterdam, Berlin, Hamburg, Dresden, Newyork, Stuttgart, Karlsruhe uſw. ſind mir alle gut bekannt; überall fand h das Publikum gemiſcht, und nach meiner Schätzung betrug der⸗ nige Teil des Publikums, den der Herr Einſender als das Haupt⸗ tingent der Beſucher aufſtellt, kaum viel mehr als. Und wenn Herr Einſender recht hätte(was ich aber entſchieden beſtrelte), wären deun die Kindex und die Bauern nicht auch Tattoren. die die Errichtung eines Zoologiſchen mitſprächen—?— Was ſagt doch Schiller in ſeinem Wallenſtein:„Der Bauer iſt auch ein Menſch ſozuſagen.“ Der Herr Einſender möchte einen Wintergarten haben, mit Spazierwegen ete. Vergißt denn derſelbe, daß ein ſolches Surrogat der Natur, eine ſolche Kunſttreiberei doch nur einen ganz kleinen Bruchteil der Wünſche zu erfüllen vermag, die in den Kreiſen der Bürgerſchaft und des nach voller Natur ſich ſehnenden Spazier⸗ gängers beſtehen?—Man werfe doch nur einen Blick in den Glas⸗ Pavillon des Frankfurter Palmengartens! Mit ein paar Dutzend Menſchen iſt der Raum bis zur Ungemütlichkeit angefüllt. Es iſt und bleibt der glücklichſte Gedanke: die chtung eines großen muſterhaften Zoologiſchen Gartens in Mannheim. Mit dieſem kann mit ber Zeit, oder wenn das Geld dazu jetzt ſchon zuſammen⸗ kommt, ein Wintergarten, eine botaniſche Anlage, eine Erweiterung des Neckarauer Waldes zu einem kleinen Wildpark⸗Annex, ein Aqua⸗ rium uſw. vereinigt werden. In dieſer Kombination erbält die Stadt Mannheim ein Muſter⸗Etabliſſement, durch welches ſte in die Reihe ſehenswerter Großſtädte kommt. Der Nutzen einer ſolchen neuen Rangſtellung iſt ein allgemeiner und zur Erreichung dieſer neuen Rangſtellung Maunheims ſollte jeder Mannheimer das Seinige bei⸗ tragen. 5 E* Die Einlaßverhältniſſe im Roſengarten. In letzterer Zeit wurden öfters Beſchwerden laut über die um⸗ ſtändliche Behandlung der Beſucher des Roſengartens am Eingang zum Saal. Ein viel größerer Mißſtand beſteht aber vor dem Ge⸗ bäude ſelbſt, ſodaß es wirklich zu verwundern iſt, daß größere Un⸗ glücksfälle bisber noch nicht vorgekommen ſind. Tritt man aus den feſtlich beleuchteten Hallen ins Freite, ſo iſt man plötzlich in tiefſte Finſternis gehüllt. Das Auge, das durch die Tageshelle im Veſtibill noch geblendet iſt, vermag beim Heraustreten kaum die Umriſſe der Säulen und noch viel weniger die hinabführenden Stufen zu er⸗ kennen. Tritt dann noch Schneewetter ein, wie es Samstag abend der Fall war, ſo iſt man ſeines Lebens nicht ſicher. Infolge dieſer äghp⸗ tiſchen Finſternis kam auch an jenem Abend eine Dame zu Fall und wäre ums Haar von einer eben anfahrenden Droſchke überfahren worden. Daß die Sache, abgeſehen von dem Schrecken, noch ziemlich gut abging, war beſonderes Glück. Warum die Beleuchtung am Ausgange ſo dürftig iſt, verſtehe wer will. Sparſamkeit wäre hier übel angehracht. Es iſt höchſte Zeit, daß, ehe größeres Unheil vorkommt, die äußeren Bogengänge und die Straße der großſtädtiſchen Anlage entſprechend beleuchtet werden.. ——— Heueſte Nachrichten und Telegramme. Orivat-Telegramme dles„General⸗Hnzeigers Düſſeldorf, 29. Nov. Einem Wüſtling fiel geſtern abend das 10jährige Töchterchen eines hieſigen Maurers zum Opfer. Unter dem Schutze der Dunkelheit führte er in den Anlagen am Schwanenſpiegel ſein Verbrechen aus. Um das Kind am Schreien zu verhindern, ſtopfte er ihm ein Taſchentuch, gezeichnet G.., in den Mund. Das ſchwer verletzte Mädchen wurde in ärztliche Behand⸗ lung gegeben. Leider iſt der Verbrecher entkommen. * St. Johann a.., 30. Nov. Als Nachfolger des Geh. Bergrates Hilger iſt, wie die„St. Johann⸗Saarbrücker Volkszeitung“ vernimmt, Geh. Bergrat Kruemmer aus Weſtfalen in Ausſicht genommen. Bergrat Cleff, bisher Lei⸗ ter der Grube Friedrichsthal, wird nach dem ſchleſiſchen Bezirke verſetzt werden. »Barmen, 29. Nov. Heute Morgen brach hier in der Rie⸗ mendreherei Ww. Hieber Feuer aus. Das große Fabrikgebäude brannte vollſtändig nieder. Der Schaden iſt nur zum Teil durch Ver⸗ ſicherung gedeckt; viele Arbeiter ſind brotlos geworden. Swinemünde, 30. Nov. In der vergangenen Nacht er⸗ tranken in der Kaiſerfahrt 8 Fiſcher durch Kentern eines Bootes. Teſſin i. Mecklenburg, 30. Nov. Im benachbarten Helmſtorf wurde eine Frau mit ihren beiden Kindern ermordet. Der 10 Stanislaus Schulg, der die Mordtat begangen hahen ſoll, iſt nach Pommern geflüchtet. * Bremen, 30. Nov. Die Rettungsſtation Friedrichs⸗ koog der deutſchen Geſellſchaft zur Rettung Schiffbrüchiger telegraphiert: Am 29. Nov. von dem auf Buſchland geſtran⸗ deten ſchwediſchen Schuner„Clara“, Kapitän Joenſſon, mit Steinkohlen von Grimsby nach Karlshamm beſtimmt, wur⸗ den 8 Perſonen durch das Rettungsboot„Eugenie“ der Station gerettet, Nürnberg, 30. Nov. In Baheyn ſind die Natio⸗ nalliberalen und Freiſinnigen übereingekommen, für die Landtagswahlen gemeinſame Kandidaten aufzuſtellen. Das Wahlbündnis richtet ſich gegen Zentrum und Sozialdemokratie. Wien, 30. Nob. Das Mörderpaar Klein iſt hier eingetroffen. London, 30. Nov. Von den Londoner Frühblättern ſprechen ſich nur„Dailh Graphie“ und„Daily Chroniele“ zu dem Interbiew mit dem deutſchen Reichskanzler aus. Beide begrüßen die Aeußerungen des Reichskanzlers mit freudiger Zu⸗ ſtimmung.„Daily Chroniele“ jedoch zurückhaltender als„Dailh Graphic“. Letzterer ſagt: Die Entfremdung die zwiſchen beiden Nationen entſtanden ſei, könne nur bedauert werden. Die engliſche Politik ſei, mit allen Großmächten freundſchaftliche Beziehungen zu pflegen; mit Deutſchland auf friedlichem Fuße zu leben, ſei be⸗ ſonders wünſchenswert. Nicht allein die Bande des Blutes, der Religion und der Geſchichte müßten auf den Frieden zwiſchen dieſen beiden Ländern hinwirken, ſondern auch die Tatſache, daß jedes der beiden Länder an dem anderen ſeinen reichſten Abſatz⸗ markt beſitzt Das Blatt iſt erfreut, daß man in Zukunft ſich darauf verlaſſen könne, daß Graf Bülow alle Bemühungen darauf richten werde, die alte Freundſchaft der beiden Länder wieder her⸗ zuſtellen. * New⸗NYork, 30. Nov. In der Bergwerksortſchaft Zeigler in Ilinois herrſcht ein Ausſtand, der faſt die Geſtalt eines kleinen Bürgerkrieges angenommen hat. Die Aus⸗ ſtändigen ſchoſſen von einem Hinterhalte aus die ganze Nacht über in die Stadt; ihr Feuer wurde mit Gatling⸗Kanonen er⸗ widert. Ob Ausſtändige getötet oder verwundet wurden, iſt noch nicht bekannt. Die Schüſſe der Ausſtändigen waren zu hoch gezielt, um Schaden anzurichten. Die Bergwerke in Zeigler ſind Eigentum des Bruders der Gemahlin des Vizekönigs von Indien, Joſeph Leiter. Das Arteil im Gelſenkirchener Waſſerwerksprozeß. Eſſen a. Ruhr, 30. Nob. Im Gelſenkirchener Waſſerwerksprogeß erkannte der Gerichtshof wegen Nahrungsmittelfälſchung gegen Hegeler auf 1200 Mark Geldſtrafe ebent, 120 Tage Gefängnis, gegen Pfudel und Schmidt auf je 1500 Mark Geldſtrafe event. 150 Tage Ge⸗ fängnis und en Beihilfe gegen Kieſendahl auf 200 Mart 5 Die Thronrede des Königs von Italien bei Eröffnung der Deputiertenkammer. *Rom, 30. Nov. Die Thronrede, mit der der König von Italien heute das Parlament eröffnete, begrüßt zunächſt die erſte unter der Regierung de uel gewählte Volksvertretung und gedenkt dann d nprinzen. Die Thronrede fährt dann fort: Als ich zum erſte das Wort an das Parlament richtete, habe ich meinem feſten Vertrauen auf die Ireiheit Ausdruck gegeben. Die Erfahrung hat mich in dieſem Vertrauen bekräftigt und mich überzeugt, daß man nur durch die Freiheit die ſchwere Aufg ie j folge der ſtreb eiſgfit 5 0 lite i 11 gehender Freiheit und Stärke in den geſetzlichen Grenz tfahren. Die Geſetzgebung wird beſondere Sorgfalt den Arbeiter⸗ klaſſen widmen und eine friedliche Löfung der Inte reſſenkämpfe zwiſchen Kapital und Arbeit durch Schiedsſpruch herbeizuführen ſuchen. Auch eine Vorlage betreffend den Unterricht wird⸗ dem Parlament zugehen. Die Thronrede erwähnt ferner den Ah⸗ ſchluß der Handelspertr der Schweiz u. Oeſterreich⸗Ungarn, womit die Schädigungen eines Zollkrieges vermieden werden. Eine Vorlage betr. Organiſation der Ei ſen⸗ bahnen ſßwird eingebracht werden. Das Budgetgleichgewicht wird beſonders die Intereſſen der unteren Klaſſen wahren, denn nur durch Verminderung der Zinſenlaſten kann eine Steuerreform möglich werden. Als Vervollkommnungen zur Erhöhung der Schlag⸗ fertigkeit des Heeres und der Marine ſolle durchgeführt werden. Die Thronrede betont ferner den offenkundigen wirk⸗ ſchaftlichen Aufſchwung, den der früher nie erreichte Rentenkurs, das Verſchwinden des Goldagios, der Kapitalzinsfuß in Banken und der unbegrenzte Kredit, deſſen ſich der Staat erfreut, beweiſen. Hierzu hat der Friede beigetragen, der durch fee ſtes Bündnis und aufrichtige Freundſchaften ſichergeſtellt iſt, die in den Beſuchen Kaiſer Wilhelms, Känig Eduards und des Präſidenten Loubet in Rom zum Ausdruck kamen. Schieds⸗ gerichtliche Abkommen ſind abgeſchloſſen mit Frankreich, England und der Schweiz, vorbereitet wurden ſolche mit anderen Staaten. So hat Italien ſeine Friedensmiſſion betätigt. Möge die Erhaltung des Friedens von außen und innen gelinge Möge die Feſtigung des Budgets und des Staatskredits leiben. Dann wird Italien weiter ſchreiten auf der Bahn d iſation. e mit Deutf Ruſſiſche Reformend *Paris, 30. Nov. Aus den Kreiſen der ruſſiſchen Rebolutionäre wird der„Frkf. Ztg.“ mitgeteilt, daß am kaiſerlichen Hof in Petersburg wichtige Entſcheidungen zu erwarten ſeien. Es beſtehe dort eine ſtarke Strömung für die Gewährung des Allgemeinen Stimmrechts und ſelbft die Kaiſerinmutter ſolle dem Einfluß Pobjedonoſzews entgegenarbeiten. Unter dieſen Umſtänden haße der Führer der ruſſiſchen Oppofttion keine Bedenken mehr, der Oeffentlichkeit mitzutellen, daß ſie ſich in jüngſter Zeit in Paris verſammelt haben, um ein gemeinſames Aktions⸗ brogramm aufzuſtellen. Dieſes Programm umfaßt: 1. Ab⸗ ſchaffung der Autokratie und Zurücknahme aller gegen die Ver⸗ faſſung Finnlands gerichteten Maßregeln, 2. Erſatz der Autokratie durch eine Demokratie, geſtützt auf das allgemeine Stimmrecht und 3. ſelbſtändige Beſtimmungsrechte für jede Nationalität, geſetzlichen Schutz der nationalen Entwicklung gegen jede Gewalttätigkeit der ruſſiſchen Regierung. Deutſcher Reichstag. (108. Sitzung.) W. Berlin, 30. November, Auf der Tagesordnung ſteht die Beratung der zum Reichsamt des Innern geſtellten Reſolutionen, zunächſt die Reſolution betr. unlauteren Wettbewerb. Röhren(Centr.) begründet die Reſolution ſeiner Partef, die Regierung zu erſuchen, zum Schutze des Mittelſtandes im Gewerbe insbeſondere im Intereſſe des Kleinhandels Geſetzentwürfe vorzu⸗ legen, wodurch 1. das Geſetz über die unlauteren Wettbewerbe er⸗ weitert, 9. Das Ausberkaufsweſen geregelt wird. Die Reſolution will ferner 3. die Härten des Geſetzes über die Abzahlungsgeſchäfte beſeitigen, 4. den Beamten und Offigieren die Gründung und den Vetrieb von Warenhäuſern unterſagen. Der Redner führt aus, es ſei endlich an der Zeit, den ſchwindelhaften Ausverkäufen, vor allem dem Nachſchubunweſen eine Grenze zu ſetzen. Rettich(deutſchkonſ.) führt aus, die Reſolution des Zentrums ſei ſeiner Partei ſymßathiſch, allerdings nicht der Punkt 4. Er bitte daher die Regierung, dem Antrage der Partei ſtattzugeben, daß 1. die Anmeldepflicht für alle Ausverkäufe feſtgeſetzt, 2. die Ver⸗ anſtaltung von Scheinverkäufen und 8. jeden Nachſchub von Waren zu Ausverkäufen unter Strafe ſtellen. Patzig(natl.) führt aus, was das Zentrum und die Konſer⸗ bakiben heute in die Form einer Reſolution kleideten, glaube ſeine Partei gleich durch Zuſatzbeſtimmungen in das Geſetz aufnehmen zu müſſen. Um aber aus allen Anregungen Einheitliches zu ſchaffen, beantrage er, die Reſolutionen und den Geſetzentwurf der National⸗ liberalen einer Kommiſſion zur Prüfung zu überweiſen. Peus(Soz.) bemerkt, es ſei vergebliche Liebesmühe, wenn man glaube, dem Handwerkerſtande werde durch die Reſolutionen geholfen. Das Großkapital habe nicht notwendig, die kleinen Mittel des Ausverkaufs, die man hier treffen wolle, anzuwenden. Die kleinen Kaufleute müßten dieſes Zugmittel gebrauchen. Gerade dieſe wolle man ſchützen. In Wahrheit aber ſchädige man dieſen Teil des Mittelſtandes. 8 Der Krieg. Die Kämpfe vor Port Arthur. *London, 30. Nob. Die„Morning Poſt“ meldet aus Schanghai von geſtern: Die drahtloſe Tele⸗ graphie zwiſchen dem ruſſiſchen Konſulat in Tſchifu und der Garniſon in Port Arthur iſt wiederhergeſtellt. x„*** * Petersburg, 29. Nov. Abermals ſind 26 admini⸗ ſtrativ Verbannte aus Archangelsk und 54 aus verſchie⸗ denen Kreiſen des Gouvernements Archangelsk enklaſſen worden, darunter viele Studenten, Statiſtiker, Aerztinnen, Handwerker und Arbeiter. In den genannten Gouvernements befinden ſich noch 500 politiſche Verbannte. Aus Balaſchow ging dem Miniſter li.„K. Zig.“ des Innern eine Bittſchrift von 75 ſtädti⸗ ſchen Mählern zu, um die Heimkehr des berbannten Stadtrats Theologow zu erwirken. Mannheim, 30. November. General-⸗Anzeiger 5. Seite 985 Vorflandgementwer! Münfingen. Die Geſellſchaft hat die 9 Ik Zementfabrik Kuppenheim in Baden anugekauft und dieſe en⸗ 0§d rtschalt. außer Betrieb geſetzt. Zu dieſem Zweck wurde das Aktienkapital Banken Brief Geld Brief Geld Dam Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Kuxenmarkt. (Bericht von Gebrüder Stern, Bankgeſchäft.) Dortmund, 29. Nov. Die Tendenz des Kohlenkuxen⸗ Aarktes ſtand während der ganzen Woche in einem direkten Gegen⸗ ſatz zu derjenigen der größeren Börſen, an denen Montanwerte im Anſchluß an die immermehr in die Erſcheinung tretende Beſſerung der induſtriellen Vige eine kräftige Aufwärtsbewegung erfuhren. Sei es nun, daß der Unternehmung dieſe Vorgänge genügendes Intereſſe boten, ſei es, dag das aus der letzten Steigerung her⸗ riſhrende Material zi vollkommen plaziert war, kurzum, es herrſchte auf ten eine ausgeſprochene Geſchäftsunluſt, die ein 578 0ö Abbröckeln der Preiſe zur Folge hatte. Nur ganz tenige Ausnahmen ſind hierbei zu verzeichnen, und zu dieſen ge⸗ hören von ſchweren Werten Dorſtfeld, die bis M. 15 800 und Her⸗ kules, die bis etwa M. 9000 anzogen, während von leichten Werten nur Blankenburg mit M. 2 500 höher bezahlt wurden. Im übrigen weren ſchwere Kuxe meiſtens gut behauptet und es vollzogen ſich in Mont Cenis, Lothringen, König Ludwig und Königin Eliſabeth zu borwöchentlichen Preiſen einige Umſätze. Weſentlich ſchwächer lagen leichtere Papiere, in denen Tremonia, Siebenplaneten, Dahl⸗ hauſer Tiefbau, Boruſſia und Altendorf in großen Poſten zum Ver⸗ kauf geſtellt wurden, und eine Abſchwächung von meiſtens mehr als M. 100 erfuhren. Zu erwähnen bleiben Friedlicher Nachbar⸗Aktien, die in Farität mit dem Kurſe der Deutſch⸗Luxemburger Geſellſchaft 10 Steigerung von 15 Proz. bei ganz bedeutenden Umſätzen er⸗ en. Auf dem Kalikuxenmarkte war die Tendeng bei regel⸗ mäßigen Umſätzen etwas freundlicher. Namentlich für einige Mittelwerte intereſſierte ſich die Unternehmung lebhaft. Sie nahm in Beienrode, Carlsfund, Kaiſeroda, Hohenzollern und Wintershall umfangreiche Rückkäufe vor, ſo daß ſich die Kurſe der erſteren um M. 300, der letzteren um M. 200 höher ſtellen konnten. Daneben wechſelten Alexandershall, Burbach, Desdemona, Johannashall und Juſtus I in größeren Veträgen ihre Beſitzer, ohne daß die Preiſe nennenswerte Veränderungen erfuhren. Feſt, jedoch ohne größeres Geſchäft lagen ſchwere Kuxe, von denen ſich Hedwigsburg auf etwa M. 11 000, Wilhelmshall auf M. 12 250, Glückauf Sondershauſen auf M. 14 650 ſtellten, Schwächer waren allein Neuſtaßfurt bei M. 16 300. Sehr umfangreich geſtalteten ſich die Umſätze in Fried⸗ richshall⸗Aktien und Sigmundshall⸗Aktien, die beide eine Steigerung von mehr als M. 100 erfuhren. Hanſa Silberberg, Großherzogin Sophie und Deutſchland Juſtenberg bewegten ſich auf ihren vor⸗ wöchentlichen Preisſtänden. Heldburg⸗Aktien holten ihre letzte Ein⸗ buße mit Leichtigkeit wieder ein, während Deutſche Kaliwerke⸗Aktien bei um 2 Prog. ermäßigten Preiſen vernachläſſigt blieben Wit großem Intereſſe verfolgte man die Bewegung in den Kuxen von Hermann II, für die bis M. 350 gute Käufer am Markte waren. Auf dem Erzkuxenmarkte war die Tendenz geteilt. Während für Eiſenſtein⸗Gruben gute Meinung beſtand, waren Blei⸗ werte überwiegend angeboten und mußten ſich auf der ganzen Linie Einbußen gefallen laſſen. Höher ſtellten ſich Apfelbaumerzug bei M. 1700 und Concordia bei M. 1675, niedriger Wildberg bei Mart 550, Altenberg bei M. 725, Callerſtollen bei M. 300 und Peterszeche bei M. 325. Nur Neue Kirche waren zu einem um M. 100 ge⸗ beſſerten Preiſe begehrt. 12 Militürbehörde und Lederpreiſe. In einer kürzlich in Berlin abgehaltenen Beſprechung der Vorſitzenden der Gerber⸗Vereinigungen für Heeresbedarf Berlin, Breslau, Danzig, Dresden und Hannover ſprach man ſich einhellig dahin aus, daß auch bei den Lieferungen an die Militärverwaltungen eine Preiserhöhung für Sohlleder um 10 Proz. und für Fahl⸗ und Vacheleder um 20 Proz. unbedingt not⸗ wendig ſei. Für ſchwache, nur 2½ Millim. ſtarke Fahlleder ſei außerdem eine Erhöhung um 20 Pfg. gegenüber den ſtärkeren Sorti⸗ menten unerläßlich, da das niedrige Gewichtsergebnis dieſer ſo weit gusgearbeiteten Leder die Erzeugung gerabegzu unmöglich mache. Von maßgebender Stelle ſind auf dieſe Vorſtellungen hin die Beklei⸗ dungsämter nun angewieſen worden, gerechten und berechtigten Preisforderungen der Lederfabrikanten zu entſprechen. Neue Aktiengeſellſchaft. Mit dem Sitze in Hochhauſen a. N. iſt die„Süddeutſche Gipsinduſtrie ⸗Aktiengeſell⸗ ſchaft“ mit einem bolleingezahlten Kapital von 1 Million Mark konſtituiert worden. Zweck des Unternehmens iſt der Fortbetrieb des Gipswerkes Hochhauſen a. N. Gründer der Geſellſchaft ſind die Herren Hermann Kurth, Emil Paul Zimmermann, Wilhelm Küſter⸗ mann(der zum alleinigen Vorſtand beſtellt iſt), ferner Gerhard Wauer und Karl Liſchke, ſämtlich in Dresden, die auch alle Aktien übernommen haben. Der erſte Aufſichtsrat wird gebildet aus den Herren Eduard v. Haken, ruſſ. Titular⸗Rat, Vorſitzender Herm. Kurth, ſtellvertr. Vorſitzender, Karl Liſchke und Emil Paul Zimmer⸗ mann. Deutſch⸗Niederländiſcher Getreide⸗Kontrakt. Der Vorſtand des Vereins Berliner Getreide⸗ und Produktenhändler, e.., Berlin, bringt zur öffentlichen Kenntnis, daß die Standardmuſter für den Deutſch⸗Niederländiſchen Getreide⸗Kontrakt von Weizen, Roggen und Gerſte der September⸗Abladungen von dem Schwarzen Meer, dem Aſow und der Donau am 29. November d. J. feſtgeſtellt ſind. Beißbarth c Hoffmann.⸗G., Mannheim. Zu der neulichen Mitteilung über die unter dieſer Firma unter gleichzeitiger Ueber⸗ nahme der Rheiniſchen Holzberwertungs⸗Akt.⸗Geſ. in Mannheim⸗ Rheinau erfolgte Neugründung ſchreibt die Verwaltung dieſes Unter⸗ nehmens der„Frkf. Ztg.“ ergänzend, daß in der konſtituierenden Generalberſammlung vom 15. November d. J. die Zuſammenlegung der Aktien der Rheiniſchen Holzverwertungs⸗Akt.⸗Geſ. von Mark 180 000 auf M. 45 000 beſchloſſen wurde zwecks Tilgung der Unter⸗ bilanz(Ende 1903: M. 52 836) und Ermögilchung von Abſchreib⸗ ungen auf Maſchinen⸗ und Warenlager. Gleichzeitig wurden für M. 305 000 neue Aktien gezeichnet bezw. ſofort feſt übernommen, ſodaß das Aktienkapital heute M. 350 000 betrügt. Offenbar ſtellt das ſo erhöhte Aktienkapital das Grundkapital der neuen, die beiden Unternehmungen vereinigenden Geſellſchaft dar. Uhrenfabrik Villingen, Akt.⸗Geſ., Villingen, Baden. Die Ge⸗ ſellſchaft beruft ſchon wieder eine Generalverſammlung ein, auf deren Tagesordnung neben dem Geſchäftsbericht auch die el faſſung über die Maßnahmen betreffs der vom früheren Aufſichts⸗ rat erworbenen., 150 000 Anteilſcheine der Union Clock Comp. Furtwangen, gegen deren Ankauf die letzte General⸗ Verſammlung Proteſt eingelegt hat, ferner Neuwahl des Aufſichtsrats ſotvie Wünſche und Anträge ſtehen. Die letzte Verſammlung hatte be⸗ kanntlich die Abberufung des geſamten Aufſichtsrats und Proteſt gegen die Transaktion mit der Union Clock Comp. beſchloſſen. Brauereigeſellſchaft vorm. Karcher, Emmendingen. Nach dem Bericht für 1908/04 hat der Bierverlauf ſich unter dem Einfluß des heizen Sommers erhöht. Im September trat infolge der guten Obſt⸗ und Weinernte ein ſtarker Rückgang im Verbrauch ein. Dieſer Umſtand werde ſich wohl auch im neuen Jahre geltend machen. Aus dem Biererlös von M. 867 762(M. 330 618) blieb nach M. 39 177 (M. 51 188) Abſchreibungen, wovon M. 3718(M. 17 876) auf Debitoren, ein Reingewinn von M. 10 073(M. 2948), um den die aus den Vorjahren verbliebene Unterbilanz ſich weiter auf M. 44 778 ermäßiat bei M. 300 000 Grundlapital. von 800 000 M. auf 1 Mill. Mark erhöht. Schnellpreſſenfabrik Frankenthal Albert& Co..⸗G. In geſtriger Aufſichtsratsſitzung wurde der Semeſter bericht per 30. September 1904 bekannt gegeben, wonach der Verſand für das erſte halbe Jahr ſich auf M. 2 008 000 beläuft gegen M. 1 540 000 im Vorjahr. Der Bruttogewinn beträgt M. 709 719 gegen vorjährige M. 552 000. Die Fabrik iſt überaus ſtark beſchäftigt und üÜber die normale Arbeitszeit im Betrieb. Aktiengeſellſchaft Paulanerbrän(sum Salvatorkeller) München. Nach dem Geſchäftsbericht ging der Erlös aus Bier um rund 60,000 Mark gegen das Vorjahr zurück. Die Unkoſten erforderten dapvei aber um rund 60 000 M. mehr, ſo daß ſich ein geringerer Rein⸗ gewinn als im Vorjahr ergibt, nämlich 548 811 M. gegen 658 147 Marl. Es wird wieder eine Dipibende von 10 Prog., vorgeſchlagen bel erhöhtem Vortrag auf weue Rechnung. Um dies zu ermaglichen, unterbleidt heuer die Dotſerung der Spezial⸗ und der Gewinnreſerve, ebenſo ſollen nur 65 508 N. 102 561.) der Hypothekenreſerve zugewieſen werden. Württembergiſche Metallwarenfabrik Geislingen. Dieſe mit 4 Millionen Mark arbeitende Geſellſchaft, die in mehr als zwanzig deutſchen Großſtädten Zweigniederlaſſungen hat und mehr als 3500 Perſonen beſchäftigt, hat in Berlin zwecks Erweiterung ihrer dortigen Verkaufsſtelle ein Grundſtück für etwa 1% Mill. Mark erworben. Braunkohlen⸗Brikett⸗Verkaufsverein G. m. b. H. Köln. Die Brikettherſtellung hat im Monat Oktober 162 095 Tonnen betragen; abgeſetzt worden ſind dagegen 171 668 Tonnen. Aktiengeſellſchaft für Buntpapier⸗ und Leimfabrikation in Aſchaffeuburz. Bei der Geſellſchaft laſſen die im Vergleich zum Vorjahre höheren Verſandgiffern mit Beſttmmtheit ein gleich gutes Reſultat(10 pct. Dividende) erwarten. Glashüttenwerke Landan⸗Queichheim. Der Bauunternehmer Paul Faſelt in Penzing erwarb die Glashüttenwerke Landau⸗ Queichheim, Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung, um 48 725 M. Die Aktienbrauerei zum Bayriſchen Idwen vorm. A Mathäſer in München erzielte in 1908/04 einen Betriebsgewinn von M. 375 068 (M. 314700). Der Mindergewinn wurde veranlaßt durch höhere Hopfenpreiſe, Steuererhöhung und Minderertrag an Mieten. Die Dwidende beträgt 8 Proz.(wie i..), die Abſchreibungen M. 88 552 (M. 75 281), die Reſerven und Rückſtellungen M. 116 000. Portland⸗Zementwerk Rombach.⸗G., Rombach i. Lothr. Nach dem Bericht des Vorſtandes war die Lage der Zementinduſtrie in 1908/04 noch eine recht traurige. Die an und für ſich ſchon kläg⸗ lichen Preiſe gingen noch mehr herunter, beſonders in der erſten Hälfte des Geſchäftsjahres; in der zweiten Hälfte hob ſich der Bedarf und Verſand, ſo daß das Unternehmen einen großen Teil dieſer Zeit in Doppelſchicht arbeiten konnte und immerhin noch be⸗ friedigend beſchäftigt war. Das finanzielle Reſultat iſt nach 84 284 Mark Abſchreibungen ein Verluſt von 17477 Mark, wodurch ſich des Vorjahres von 22 004 M. auf 4527 M. igt n. Trierer Walzwerk, Akt.⸗Geſ. in Trier. Die Geſellſchaft, die mit einem Aktienkapital von 500 000., ſowie einer Hypotheken⸗ und Obligationenſchuld von 988 000 M. arbeitet, ſchließt das Ge⸗ ſchäftsjahr 1908/04 nach M. 88 278 für Zinſen und M. 35 218 für Abſchreibungen mit einem Verluſt von M. 34 920, der ſich zu⸗ züglich des Verluſtvortrages aus dem Vorjahre auf M. 339 521 er⸗ höht, die auf neue Rechnung vorgetragen werden. Die Kreditoren belaufen ſich auf 433 279., denen an Debitoren M. 229 307, an M. 69 584 und an Kaſſa und Wechſel M. 569 gegenüber⸗ ſtehen. Die Generalverſammlung der Kreditanſtalt für Handel und Induſtrie in Dresden lehnte den Antrag auf Abberufung der Liqui⸗ datoren und Erhöhung der Zahl der Aufſichtsratsmitglieder ab und exteilte für das abgelaufene Geſchäftsjahr den Liquidatoren und dem Aufſichtsrat Entlaſtung. Die Corona⸗Fahrradwerke in Brandenburg a. H. konnten zeit⸗ weiſe die eingehenden Aufträge nicht bewältigen, weshalb ein Fabrik⸗ Neubau errichtet wurde. Aus einem Gewinn von M. 218 279(Mark 128 678) ſollen 14 Proz.(i. V. 11 Proz.) Dividende verteilt werden. Das neue Geſchäftsjahr habe ſich bisher günſtig angelaſſen. Auftragsbeſtand iſt zur Zeit etwas höher als im Vorjahre. 5 Niederrheiniſche Aktien⸗Geſellſchaft für Lederfabrikation, vorm. Z. Spier, Wickrath. Der Geſchäftsgang im zweiten Semeſter dieſes Jahres kann als befriedigend bezeichnet werden, wenngleich die all⸗ gemein ungünſtige Lage des Häute⸗ und Leder⸗Marktes in dieſem Halbjahr auch nicht ganz ohne Einfluß auf den Betrieb geblieben iſt. Die Geſellſchaft hofft, daß die Divende des Vorjahres(10 Proz:) auch in dieſem Jahre erreicht werden wird. n. Zahlungseinſtellung. Ueber das Vermögen der ſchen Papierfabrik Aberſtadt bei Darmſtadt, Inhaber Paul Timm daſelbſt, wurde das Konkursverfahren eröffnet. Prüfungstermin iſt auf den 11. Jebruar 1905 anberaumt. Zahlungseinſtellung. Die Teppichfabrik von M. B. Scheps in Tomaſzow(Rußland) ſtellte nach der„Korr. Text.⸗Ind.“ die Zahlungen ein. Beteiligt ſind deutſche und engliſche Lieferanten. Telegramme. * Frankfurt a.., 29. Nov. Bei der Aktiengeſellſchaft Ludwig Weſſel wird ein ähnliches Erträgnis wie im Vorjahre er⸗ wartet; die Schätzung der Dividende geht auf wieder 7 Prozent. Mannheimer Effektenbörſe vom 30 November.(Offizieller Bericht.) Die Börſe verlief in feſter Haltung. Bankaktien ohne beſondere Veränderungen. Dagegen notierten höher: Verein chem. Fabriken 312 G. 313 B. Weſteregeln 264., Brauerei Schwartz Speyer 182 G(1 pCt.), Württ. Transport⸗Ver⸗ ſicherungs⸗Aktien 610., Mannh. Gummi⸗ und Asbeſtfabrik⸗ Aktien 84 G.(½2 PpCt.), Zuckerfabrik Waghäufel 108,25 G. Straßenbahn⸗Aktien wurden zu 72,75 pCt. um⸗ geſetzt. rlig⸗ Obligatfonen. Pfandbrieſe. 40 855.⸗M. f. a 350 4% Rhein. Hyp.⸗B.unk 1902 100 60 u. Seetransvort 5 99„ alte M. 96 6. 4½ o% Baß. Anilinat. Sodaf. 105.50 B 3½„„„ unk.1904 96 6% eb Kleinſetn, Heidibg. M 191—1 3½„„ FKommunal 97.80% Bürgl. Braubaus Bonn 99 78 6. Städte⸗Anlehen. 1%„neverer Naußaus Akt.⸗Geſ. in Speyer 101.80 0 1½% Oberrb. Elektriität—.— bz 4½% Pfälz. Chamotte u. Tonwerk A. ⸗G. Eiſenb. 101.— 4½ e% Pitß..⸗Gg. Zellſtoff. 3% Freiburg l. B. 39% Karlsrube v. J. 1896 99.10 b %% Lahr v. J. 1902 98.505 4% Ludwigshafen v. 1900 101.4% 98 5⁰0 B 4½% Lupwighafen 100.50%] Waldbof bei Pernau in 970 85 Apland 101.508 97¹ 80% Mannh. Oblig. 1901 101,706 8 3%„ 1900 100.50 fe ſchleppſchiffa rts⸗AGeſ. 102 10G 3 5„ 1885 99—6 ½ gannh. Lagerhaus⸗ 3%.„ 1895 99.25% Gueeſellſchaft 101.60 G 1„„ 1898 99.80 b4% Speyerer Ziegelwerke 103.25 G 3 07% 1904.90%% Siſdd. Drahkinduſtr. 8 ⁰ Mrmaſenſer Induſtrie⸗Obligation. 98.— 6] ſaldhof⸗Mannheim 101.25 C 11½ Verein chem. Fabriken—.— Allg. E⸗G. Siemens 167— 167 5 ½e Zellſtofffabr Waldhof 104.20 G 4½% Akk.⸗Geſ. J. Seilindu⸗ ſtru rüct 10 c. 10 u Badiſche Bank Cred. u. Depb., Zhckr Gembk. Speyer 50% 1—.— 18— 125.50 125.— „ ·* Oberrhein. Bank—.— 108. Mfäfly, Bank—.— 108— Rfälz. Hyp.⸗Bank— 199 Nf. Sp. u. Coh, Land.—— 84 Rheſn. e 145 70 145 60 Apein, Hyp.⸗Bank—.— 20⁰ Siſdd. Bank—.— 109 80 Giſenbahnen Pfälz Ludwigsbahn—.— 236. „ Marbahn—.— 146— Nordbaßn— 1* 7⁵ Fellbr. Straßenbann—.—.75 Chem. Induſtrie. .⸗G.f chem. Induſtr.—.—.— Rad. Anileu Sodafhr.—.— 460.— Chem. Fab. Goldenha.—.— 161— Nerein chem. Fabriken 313.— 812— Berein D. Oelfabrfiklen—.— 130 Mſt..⸗W. Stamm—— 264— 7„ Vorzug 106. Brauereien Bad. Brqauerei 181 50 131— zinger Aktienbſerbr. 47——. Durl. Hof vm. Higen—— 245 Eichbaum⸗Brauerel 17550 Flefbr Rübl, Worms—.— 108. Ganters Br., Freiburg— 110.— Kleinlein, Heidelberg——— Homb. Meſſerſchmitt 78.78 77.8t mudwigsbaf. Brauerei—.— 242 Mannh. Aktienbr. 152.— 148.— Ifulzbr. Geiſel Mohr 67.——. Br. Schroedl., Hpelab. „Schwartz, Spever—.— 139.— Nitter, Schwez. W. „ S. Weltz. Speyer—.— 107. „Storch,.„ 109.——. „Merger. Marmz— 106.— Zorms, Rt. u. Certde 108 50 l aal Mrsd u. Soſbe.— 154 Trar vort t. Rer gerung. N. A. N Aöſch. ſ Sgeetr. MNannh. Dampſſchl. Lagerßaus Beb. Rück' n. Mitvers. 200.— 130.— „Nſſecurram—— 60.— ———.— —— 96.— 89.—. —.— 91 —.— Fominental Nerſ. 480.— 40.— Manmh. Nerſiherung— 510. 25 Oberrh. Verſ.⸗Geſ.—.— 450.— Hürtt. Transp.⸗Verſ. Induſtrie. „G. f Seilfndußr. Dingler'ſche Michfbr. Fmafllirſhr. Kirrweil. Fmafllw. Matkammer Ettlinger Syfnnerei Zlittenb. Spinnere!—.— 108.80 Karlsr. Maſchinenbau Nähpmfbr. Hald u. Nen—.— 928.— Koſth. Ceſl. u. Papſerſ. Hann“. Gum. u. ASb.—— 84 Naſchfhr. Badenig Rfäl Näb. u. Fahr.. Rortl.⸗Cement Heldlb. Verein Freib Zlegelw. „ Sper: Zellſtofff. Malphof Zuckerf Waaßäuſel Beauerei Sinner 280.—J Zuckerraff. Mannh. 164.— Frankfurter Effektenboͤrſe. enteneme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. Schluß⸗Kurſe⸗ Reichsbank⸗Diskont 5 Prozent. Mechſel. 29. 30. 29. 305 Amſierdam kurz 160— 169.— Baris kurz 80.966 0 Belo ien„ 80 85 80.838 Schweiz. Plätze„ 80.875 80 0 Italten„ 81.575 81. Wien 85 016 85— London„ 90.807 20.807 Napoleonsd'or 16.20 16.20 — lang—.——— Staatspapiere. A. Dexiſche. 29. 30. 29. 30. 31½ Dſch. Reichsanl 101.50 101.50 4 Oeſt. Silberr. 100.80 100.20 3 15„„„ 1I01.C0 101.50 f4½„ Papierr. 100 88—.— 90.10 80.—[ Portg. Serie III 82 62.95 31½ Pr. Staats⸗Anl. 101.80 101.82 dto. 1 84. 10 64.18 31½%„„„ 101.85 101.381 Ruſſen von 1880 91.95 91.70 3 90.— 90.—krufſ Staatsr. 1894—.——. %ad. St.⸗Obl. fl 99.85 99.57ſpan ausl Rente 83.80 89.80 3½%„ 7 100.— 99.854 Türken v. 1903 87.40 87.60 310, 100.— 100.10 Türken Lit. B. 60.50 60.50 4 bad. St.⸗A. 02 10 20 104.80 Türken unif. 85 75 85.75 8½ Bayern,„ 100.10 100.15 Ungar. Woldrente 99.95—.— 5 5 89.40 89.40 1 5 Kronenrente 98.15 98.20 4 bayer..B. A. 108.25 108.35 Ag. i. Gold⸗A. 1887—— eſſen 1899 104.20 104.35 Egypter uniſtzirte 105.50 105 5 r. Heſſ. St. A. 5 Merlaner äuß. 102.— 10.1 1896 87.25 87.80 inn. 38 40 33 2 3 Sachſen 88.30 88 40 10 Chineſen 1898 99 95 9130 4 Mh. St⸗A, 1899 Bulgaren 60 92.80 Tamaulipaß 47 70 47.90 3. Aus ländiſche. Verzinsl. Loſe. 5 Hoer Griechen 45.50—.— 4 italien. Rente 104 80 1044 Oeſt. Loſe v. 1880 156.50 156.80 5 Oeſterr. Goldr. 101 85 101.850 Türkiſche Loſe 129.80 180,0 Aktien induſtrieller Unternebmungen. Bad. Zuckerf⸗Wagh. 108.20 108.— Heidelb Cementw. 126.50 126 50 Anilm⸗Aktien 461.— 461.50 Ch. Fbr. Griesheim—— 252.— Höchſter Farbwerk 401.— 401.50 Ver. Kunſtſeide 500.20 508.— Verein chem. Fabrik 811.815— Chem. Werke Albert 252.50 249 50 Aeeumul.⸗. 0 5 228.— 227.50 Aee. Böſe, 5 69.60 70.— Allg. Elel⸗Geſellſch 220.— 229.30 Schuckert ⸗ 121.— 128.— Lahmeyer 128 70 128 90 Wannd S bertt Spicharz 10⁵ 108.50 Larkakt. Zweibr. 116.80117.59 Eichbaum Mannßh. 11 Mh. Akt.⸗Brauerei 147/.— 147.— Setlinduſtrie Wolff 93.— 98.— Weltz z. S. Speyer 104.— 104 1638.50163.50 266.— 271.— 480.— 481.30 96.— 97.— 220.— 220,50 182.50 184.— 181.— 180.— 268.25 268 25 121.— 12.40 117.80 117. 192.— 102.— Walzmühle Ludw. Fahrradw. Kleyer Dürrkopp Maſch. Arm. Klein Maſchinf. Gritzner Schnellprf. Frkthl. Oelfabrik⸗Aktten Zellſtoff Waldhof Cementf, Karlſtadt Friedrichsb. Berah. MaſchinenBadenia Bergwerks ⸗Aktlen 288.— 981 25 117.90 117.10 291.— 288— 284 70 23.24 Bochumer Buderus Concordia Gelſenkirchner ibernia——— eſterr. Alkali⸗A. 268.10 264 75 Oberſchl. Giſenakt. 118 50 118.50 Ver, Königs⸗Laura 259.50 288.46 Harpener 218 50 217.8 Deutſch. Luxemb. V. 104.— 108.10 Aktien deutſcher und ausländiſcher Transport⸗Auſtalten, Marienburg.⸗Mlw.—.— uudwy.⸗Bexbacher 237— Bfälz. Maxbahn 147 50 do, Nordbahn 18785 Südd. Giſenb.⸗Geſ. 184 50 er Packet 127 2 Nordd. Lloyd 107.80 Deſt.⸗Ung. Staatsb, 189 10 Deſterr, Südsvomb. 18— 287— 147.5 137 40 134 64 127 20 107.70 140— 17.60 Oeſterr. NordweſtBh. Lit. B. 106.— 166.50 Hotthardbahn—— Jura⸗Simplon Schweiz. Centralb. Schweiz. Nordoſtb. ktal. Mittelmeerb. Meridtonalbahn 188. 40 151— Baltim. Ohto 97.— 97.10 Vank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. Deu 8 Reichsbk. 155.80 155.— Gadi Bant 126.40 125,40 Berliner Ban! 87.80 87.4 Berl. Handels⸗Gel, 165 10 185 20 Darmſtädter ſah 144 30 144.4 Deutſche Bank ält 286— 235.9. do, jung 227 0 27.00 Deutſche Gen.⸗Bt. 19325 193 50 dresdener Bank 157— 157 60 Frankf. Hyp.⸗Bank 207.— 207— Frkf. Hyp.⸗Creduv. 156 10155 85 dattonalbant 129.90 99 Oberrhein. Bank 106 106 0 Oeſt. Länderbank 1186,86 118.75 „Kredit⸗Anſtalt 218.30 212.50 Pfälziſche Bant 103.— 105.20 Pfälz. Hyp.⸗Bank 198 75 198.75 thein. Kreditbank 145.70 148.— Rhein. Hyp. B. M. 200.50 900.80 Schaaffh. Bankver. 145.80 146.50 Südd. Bant Mhm. 109.30 109.— Wiener Bankver. 140.— 141 O. Effekten⸗Bank 109 90 100 Bant Ittomane 118.20 118.20 Mannheimer Verſ⸗⸗ Gefellſchaft 610.— 510.— Oeſterre eUng. Bank 117.15 A2 10 Preuß. We 119.25 6Seita, SGenueral⸗Auzeiger. Mannheim, 30. November. 0 5 0—— ſterungen gedrückt. Sonſt unverändert. Franzoſen und Kreditaltien berichten in Mais iſt der Verkehr hier angeregt. Durch beffere Pfaubbriefe, Prioritäts⸗Sligationen. eeeee gebeſſert. Weiterhin Montanwerte gedrückt und nachgebend. Banken Konſumfrage zeigte ſich auf allet Märkten mehr Dee 4% Frk. Hyp.⸗Pfdb. 100.80 100.80 J 8½ Pr. Pfobr.⸗Bk.⸗ ſtetig. Später feſt: 90, 4 ſo daß die Tend teti d der Preisſtand füir 40% F. K. V. Pfdbr.05 100.10 100. 10 Kleinßd. b 04 98,10 96.10 5 egehr, ſo daß die Tendenz ſtetig und der Preisſtand für alle %%„ 1910 101.80 101.60 82½ Pr, Fdbe⸗Bt⸗ Berlin, 30, November.(Schlußkurſe.) Artikel gut behauptet blieb. Spiritus ungehandelt 44% pf-Supts. Pfdb. 101.— 101.20 91 Vfd. ⸗Kom.⸗ 02 99120 15 30 5 18 1 1 115 Wetter: regneriſch. 9¹ 98.60 98.60 99.80 80.5 50 Dert.⸗Mür t 87%% M. Bod r 94.40 9450 18 3˙/% Reichsanl. 101.50 101.40 Dynamit Truſt 194.— 196 10 Peſt, 80. November.(Telsgramm.) Getreidemarkt. 4 5 Mf. B. Pr.⸗Obl. 101.80 101.8 55„C. 1910 101.80 101.8 3% Reichsanleihe.90 89 90 Bochumer 232.60 230.50 29. 30 275 Pf..Pr.⸗O, 99.25 99 55 4e% Etr Bd Pfd. 1 00 100,80 100.80 3½% B. St. Obl. 1900 100.— 99.90 Konſolidation 449.70 444— Weizen per Okt. 0 00 0 00 ruhig 00 00 00 00 ruh'g 4⸗ h. H. B. Pfb. 02 100.70 100.6⁰ 4% 99 475 Bad. St.⸗Anl⸗—— Dortmunder 87 70 86.60 7„ April 10 20 10 21 10 283 10 24 4%„„ 1907 101.50 101.0 unk. 00 10a.— 102.20 3%% Bapern 109.20 1.—Gelſenkirchner..60 267.70 Roggen per Oktt. 000 000 ruhig 000 000 ruhig 2 2„ 1912 10¼.78 102.75 4% Pfdbr..0l 3e% Sachſen 88.40 88.70 Harpener 218.50 216.80„„April 798 796 797 798 Biß„„„ alte 96.60 96.8 umt. 10 103.50 108.204% Heſſen D Hidernta„ bHafer ver Ott. 00(00 ruhig(00 os ruhig 3˙„„ 1904 96.60 86 4% bſdbr..06 950 en 87.20 871,]Laurabütte 259.70 257.90„„ Auyrtl 717 718 7 19 7 20 37 5 1914.— 98.— 0 1. 12 108. 108.—% Naliener 104.80 104.40 Hörder Bergwerke 169.— 167.25 Mais per Oktt. 00 0 0, ruhig 0 00 0 00 ruhig 82½ Heh..⸗B. C. O 97.70 97.80 3½ Pfdbr..88 1880er Loſe 156— 156.50 Wurm Revier 164.50 163.50„WMot 757 7 58 757 7 58 3% Stisgar. It. Ciſ.—— 72.10 3 80 4 84 98 10 95.10 575 Chineſen 99 40 99.50 Phönx 172 75 171.50 5 0 00 0 00 0 00 0 00 4% r. Bldb. unt. 00 10.20 10.6] 3/„ Pld. 6306 85 20 95.0J Subeg büchener. re ene chalk G. u.. B. 568.50 560 4, Koßlraps per Aug. 11 10 10 20 räge 1110 1120 ruhig* 400 12 102.25 102 10 4%.. mburg. Packet 127.20 126 70 Licht⸗ u. Kraffanl. 121.60 12120 Wetter: Mild 4% 1 102.75 105. 0 lm 16 108.70 108.70 Nordd. Lloyd 107.70 107.40 Weſtereg. Altaliw. 263— 2854.7. 5 5%„„„ 12 89.90 99.80%½%„ Com-Ol. Staatsbahn 159.60 140.— Aſchersleb. Alkaliw. 158.25 1.— Waſſerſtandsnachrichten vom Monat Novpbr. 50„14 100.— 100.—.80,unt91 98.90 98.80 Lombarden 3 50 e e e eeettenen Datum: 5 os 95.80 95.303%„ Com-Obl Canada Pacifte 133 50 133.20 Wolltämmerei⸗Akt. 169.— 109 10 I h„ 12 66.50 86.50„ 90006 88.90 os de Lreditartten 218.50 212 50 Elderf. Farben(alt) 540.— 548 ß 4294«„ 2 8 f 5 Berl. Handels⸗Geſ. 165.30 164.6 5„ Gg.) 52— 529.—] Konſtanz: J298 9/ 95 295„ 1 Darmſtädter Bank 144 50 144 20 Anilin Treptow 384.— 881.—] oldshut.. ,74 1,70 1,62 1,62 1,64 Privat⸗Diskont 3¾ Prozent. Deutſche Bank 5 285.20 235.50 Pfbr. Ro. 28. B. 101— 101.— Hüningen..21.18.18.18 1,15 17 8Abds. 6 Uhr 8 2 5) 227.20 226. Tonwaren Wiesloch 156 50 156.50 Keh!)..80 179.78 1,78.76 1,75 N. 6 Uhr Pahn 189.30 Lomberben 17 e, Aae e Dis⸗Kommandif 198.80 194.90 J4% Bagdad⸗Anl. 88.20 88.29 Lanterburg 2,79 2,77.78 2,71[Abds. 6 Uhr 100—, Gotthardbahn 192.— Disconto⸗Commandit 193 10 Privat⸗Discont 8½% 15 71 5905 2* 2 955 8,02 3,00 350.96 5 19 1 259 50, Gelſenkirchen 283.75. Darmſtädter 144 10 Handelsgeſellſchaft 3 79550 0 be e 280. oee 0 W. Berlin, 0 November.(Telegr.) Nachbörſe. Mannheim 2.25 2,23 2,19 2,14.10 Norg. 7 Uhr Northern—.—. Tendenz: ſtill ee 5 20 212 60 Lombarden 17 60 17.70 Mainz„ J0,16 0,17 0,15 0,08 0,08.-P. 12 U; 0 S 10 0— Bi 05 1,05 1,0: 7 Nachbörſe. Kreditaktien 212.60, Staatsbahn 140.—, Lombarden Watspahn 162.60 160 50J Diskente Komn. 198.40 184. 55 8 5 125 125 115 1,16 1,9 Ubr 17.60, Disconto⸗Commandtt 194. 20. Berliner Produktenbörſe. Koblenn„.4 1,4 146.42 10 Uhr Berli Effektenbö Köäln„ 1 1,1 112 1,10 1,10.07 2 Uhr exlmer ff enböͤrſe. 1 10 Aerbr. een Verln 05 5 5 ſe.)]Ruhrort 0,48 0,41%9 0,88 6 Uhr relſe ark pro Kg. frei Berlin netto Kaſſe. vom Neckar (Pribattelegramm des General⸗Anzeigers.) 80 80 Maunheim..:.81.80.80.28 2,19.17 B. 7 Uh wW. Berlin, 80. Nov. Die Börſe eröffnete ſchwach. Banken Weizen per Dezbr, 17a.— 177.75 Mais per Dezbr. 122.78 122.50] Heilbronn.58.50.43 0,50 0,48 0,421 V 7 Uk und Montanwerte niedriger. Der Abbruch der deutſch⸗öſterreichiſchen Mai 1823.— 182 75 Mati 119.50 119,50——— Verhandlungen wegen des Handelsvertrages weiſt auf auf ein Schei⸗ 5 Juli 188.—. 188.45 5 Juli Verantwortlich für Politik: Chefredakteur Dr. Paul Harms, tern des Vertrags hin und daraufhin war die Börſe allenthalben vereRoggen per Dezbr. 142.25 142.— Rüböl per Dezbr. 44.50 44.70 für Feuilleton und Kunſt: Fritz Kabſer, ſtimmt und das Geſchäft kam im weiteren Verlauf vielfach ins„ Madi 148.— 147 75„ Mai 45.60 45.7 ür Lokal vinzial Geri itung: Michard Schönfelben, Stocken. Im Fondsmarkt ſowohl deutſche als fremde Anlagen nied⸗„ Juli 148.75 148.„ Juli——— für kales. Provinziales u. ee 185 5 riger. Eſſenbahnaktien nicht einheitlicn Gut gebalken waren Merie Hafer per Pepr. 15.58 187.75 Spiritus her oeo—.—.—, für Woltewirtſchaft und den brigen redaktionellen Leils Karl Apfel dionalbahn und Prinz Heinrichbahn, ferner Schiffahrtsaktien und„at 140.7 141, Weizenmehl 24.— 24.— für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher, Große Berliner Straßenbahn. Truſtdynamit ſehr ſeſt: 196.40 auf„Juli 141 75 141.7]Roggenmehl 18.50 18.50 dende 5 9. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdrucker große Aufträge der Sprengſtoffabriten. Später Fonds und Bahnen*Berlin, 30. Nov.(Tel.) Produktenbör ſe. G. m. b..: Ernſt Mäler. unverändert. In 2. Börſenſtunde Montanwerte teilweiſe unter Reali⸗ Gegenüber den auf Beſtandsvermehrung ſchwächeren Amerika⸗ Bitte abzutrennen und aufzubewahren. drand-Restaurant Franeais Apollo-Theater. Menü-Auszüge vom 1. bis 7. Dezember 1904. Diners von 12 bis 3 Uhr. Souper ab abends 6 Uhr. Freitag, 2. Dez. 904[Samstag, 3. Dez. 1904 Montag, 5. Dez. 1904Dienstag, 6. Dez. 1904 Diner à M..80 Diner Mk..50 Diner à Mk..80 Diner à.80. Donnerstag, I. Dez. 1904 Diner à Mk..50 Sonntag, 4. Dez. 1904 Diner à Mk,.50 Mittwooch, 7. Dez. 1904 Diner à Mk..50 .——.. Bitte abzutrennen nund aufzubewahren. Papioca-Suppe Potage Alexandre Consommé à POrléans Jonsomms orsole Sbnian Kart. Zander à la Meuniere 11 de Rougets e 1 1 d aude R 0 oder F. 8 Hamm Israz Out Naen an e 915 Butter und Kartoffeln oder oder oder 8 65 Mastochsenfleisch garniert] Franz P. e 15 Roastbeef garniert Mastochsenfleisch garniert Sauerkraut garniert Schweinesſllet Truthahn gebraten Oulene kekis Chevreull, Sauce cröme Poularde gebraten Kalbsbraten Poulets grilles auf bürgerliche Art 50 Salade oder Compöte Salade oder Compote Salade oder Compöte Salade oder Compöte Salade oder Compöôte Salade oder Comos Raple de Lievrs 55 Verschied. Eis m. Waffeln 1 a 10 Gateau Delice 1 5 Patisserie 8 Nruche Tortes Sauce créme 7 73 n romage ou ul 1 se oder 8 5 Pati i Küäse oder Obst 505 Obst oder Käse Obst oder Käse. obet oder Rise. Potage Alexandre a Mk..— knh., K.. Tapioca-Suppe 2 1 16 7 8 Consommé à Orléans Sellery-Suppe Potage Paysane 15 5 Consomms aréole Cabliau m. Butter u. Kart. 8 Filet von Rougets Hecht blau Karpfen blau, Weinsauce Potage Purré de Lentilles Limandes frites Französ. Hammelsragdut 5 Butter und Kartoffeln Poulets rötis Roastbeef garniert 1751 à la Menagôre Schellfisch m. Capernsauce Sauce Remoulade Mastochsenfleisch garniert Nondrond de Vean Mastochsenfleisch garulert Sauerkraut garniert Schweinsfflet 9 Salade oder Compote à la Milanaise Poularde gebraten Kalbsbraten Poulets rilles auf dürgerliche Art Salade o er Compote Patisserie Cheyreuil, Sauce Oréme Salade oder Compôte Salade oder Compoôte Salade oder Compöte Hasenbraten gemischtes Eis m. Waſleln Obst oder KAge Salade oder Compoôte Zelair varié Patisserie 5 Ranmsauce Frucht-Torte Obst oder Käse Käse oder Obst Soupen à Mk..— Gateau Delice Fromage ou Fruits Obst oder Käse Obst oder Käse Souper à Mk..— Patisserie Souper à Mk..— Obst oder Käse, Sardines à lHuile Souper à Mk..— 5 5— 80* MK..— Omelette au Jambon an beurre Souper à Mk..— 5 Hummer-Mayonaise Souper A ee varies Fritot von Geflügel Navarinn de Mouton Räucherlachs Köniein Pastetehen Escaloppes de Frie gras Eilets de Harengs Kalbskopf en tortue Saude la frangais Kalbaglete nach Maltander&rtf 0 aux truffes OChoneröute garnfert Hasenbraten 8 1 g n 0 3 Solaille rötis Tournedos grillés 8 15 5 Compoöte Entrecste grillse Engl. Roastbeef Rahmsauce Jalade oder Compote Salade oder Compöôte Obst oder Käse Obst oder Käse Tages-Spezlal-Spelsen. Französ. Hammel-Ragòut Salade oder Compöôte Obst oder Käse. Tages-Spezlalspeisen. Sauerkraut garniert. Salade oder Compôt Obst oder Käse Tages-Spezial-Spelsen. Hasenbraten in Rahmsauce mit Kartoflel. Salade oder Compöte Obst oder Käse Tages-Spezlal-Spelsen Entrecbte auf Wiener Art Obst oder Käse Obst oder Käse Tages-Spezlal-Spelsen. Rehpfeffer m. Nudeln uenuαναοοiτο,ugne pun usuuennzqu eq Tages-Spezlal-Speisen. Prager Schinken mit Spargel Tages-Spezlal-Speisen. Pickelsteinerfleisch, Bitte abzutrennen und aufzubewahren. ————— e 88 1 atltund⸗ Släblteiſe der a, rebege wandt gegen Proviſion geſucht. Näheres 8 8. 9. 6005 Tüchtiges Mädchen für Hausarbeit ſoſort geſ. 6008 Collinistrasse 4, 1 Treppe. Ein tucuiges Zimmermädchen S Ee 3 für pens. Beamte, Offlziere a. D. od. Seltener Helegenheitskauf Hotelangestellte beſonders geetgnet. In feinſter Lage in der Nähe der Stadt iſt eine er 1i rf iſſige Penſion mit reichh lt gem hochelegautem Inventar, mit nachweisbarer veſter Rent⸗ bilität und ſeiner leſter Kundſmaft wegen Kränklichkeit des jetzi⸗ — gen Beſitzers Sukort zu verkauten. 53235 Sehr couſante Bed ugungen. Verkautspreis M. 78000.— Au⸗ Mezg 3. 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Oktober, 18 Novpbr. + „ 75 +* ** n Mittwoch, Donnerstag, K 2 16. 10 50. 14. Dezember *„7 Mannheim, 26. Novpbr. 1904. Großh. Bezirksamt: Lang. Bekauntmachung. Straßenpperre betr. Nr. 166602 1 Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kennenis, daß behues Vornahme von Siel⸗ bauten in der Wörthſtraße Neckarau) wiſchen Friedrich⸗ und ſenſtraße die Abſperrung dieſer Straße vom Dienstag, 29. d. M. bis auf Weiteres nötig ällt. Wä reud dieſes Zeitrau es iſt die Benützung der erwähnten Straßenſtreckefür den geſamten Iu rwerksverkehr verboten. Zuwiderhandlungen werden gemäß 8 356˙.⸗Str.⸗G⸗z. u. § 121.⸗Str.⸗G.⸗B. mit Geld dis zu 50 Mark oder mit Haft Mannheim, 28. Novbr. 1904. Großh Beziksamt. Polizeibixektion: Schäfer Bekauntmachung. Straßenſperre betr. No. 166 209 11. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß behufs Vornahme von Siel⸗ bauten in der äußeren Querſtraßze der Maunhermer und urzen Mannhelitterſtiaße die Abſperrung dieſer Straße von Mittwon, 30. ds. ut8, bis auf Weiteres nötig fällt. Wä rend dieſes Ze trauſes iſt die Benutzung der erwähnten Straßenſtreckefür den geſamten Fuhrwerksverkehr verboten. Zuwiderhandlungen werden ge⸗ mäß 8 366¹0.⸗Str.⸗G.⸗B. und 8 121.⸗Str. G⸗B. mit Geld bis zu 30 Mart oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft. 4978 Manunheim, 28. Nov. 1904. Großh. Bezirkeamt. Pollzeidirektion: Dr. Paul. Bonkurgverfahren. Nr. 11834. Ueber das Vermögen der KAuton Kub Eherfrau, Marie geb. Hubbuch, Juha erin des Da enkonfekttonsgeſchäfts Marie Kub⸗Hubouchſiann hein 0 3, 19 wünde heute nach⸗ mittags ¼8 Uhr das Konkurs⸗ verfahten eröffnet. Zum Konkursverwalter iſt er⸗ naunt: Kau mann Fried rich Bühler hier. Konkursforderungen ſind bis zum 6. Jannar 1905 bei dem Gerichte anzumelden. Zugleich iſt zur Beſchlußfaſ⸗ ſung über die Wahl eines defin⸗ tiven Verwalters, über die Beſtel⸗ lung eines Gläubiger⸗Ausſchuſſes und eintretenden Falles üver die in § 132 der Konkursordnung be⸗ zeichneten Gegenſtände au, Donnerst g 22.. 1904 vormt taas I ur ſowie zur Prüſung der angemel⸗ deten Forderungen auf Donnersta„ 19. Jan. 1905, vormit ags ii Uhr, vor dem Großh. Am,sgerichte Abt. I. Termin auberaumt. Allen Perſonen welche eine 5 Koukursmaſſe gehörige Sache n Beſitz haben oder zur Konkurs⸗ maſſe etwas ſchuldig ſind, wird aufgegeben, nichts au den Ge⸗ meinſchuldner zu verabſolgen oder zu leiſten, auch die Verpflchtung auferlegt, von de Beſitze der Sache ünd von den Forderungen, für welche ſie aus der Sache ab⸗ geſonderte Befriedigung in An⸗ ſpruch nehmen, dem ⸗Konkuis⸗ verwalter bis zum 6 Januar 1905 Anzeige zu machen. Mannheim, 28. November 1904. Der Gerichtsſchreiber Großh. Amisgerſchts Abt. 1: Moyr. 4979 Herrnkleider aller Art, Röcke, Hosen, Westen, reinigt und fürbt in soliden Farben: Färberei und cbemische Waschanstalt Printz M I, 4. P 6, 24. 6 8, 9. 4972 Bekauntmachung. Die Schlachthausordnung für Mannheim betreffend. Nachſtehende ortspolizeiliche Vorſchrift bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntuis, nachdem dieſelbe durch Erlaß Großh. Landeskommiſſärs hier vom 23. November 19C4 No. 7871 für vollztehbar erklart worden iſt. Mannheim, den 20. November 904 Großherzogliches Bezirksamt. Zoeller. Ortspolizeiliche Vorſchrift betr. die Aenderung der Schlachthaus⸗ Oroͤnung für die Stadt Mannheim. Auf Grund des§ 95.⸗St.⸗G.⸗B. wird mit Zuſtim⸗ mung des Stadtrats Mannheim beſtimmt was folgt: I. Abſatz 2 des§ 4 der Schlachthausordnung für die Stadt Mannveim in der Faſſung vom 4/. April 1900 erhalt folgende Faſſung: Loyn⸗(Kopf⸗) Schlächter können von der Direktion des Schlacht⸗ und Viehbofes oder von deſſen Stellvertreter auf jederzentigen Widerruf zur Ausubung ihres Gewerbes in den Schlachthof zugelaſſen werden, wenn ſie den Nach⸗ weis ihren Unveſcholtenheii und Tüchtigkeit erbringen. Gegen eine Entſcheibung der Direktion, welche das Geſuch eines Kopfſchlächters um Zulaſſung zum Schlacht⸗ hof abweiſt, oder welche einen zugelaſſenen Kopfſchlächter ausſchließt, ſteht demſelben das Recht der Beſchwerde an den Stadtrat zu. Auf die Gehilfen der Kopfſchlächter finden dieſe Vor⸗ ſchrif en entſprechende Anwendung. Der An⸗ und Verkauf von Fleiſchteilen und Blut im Schlachthof iſt den Kopfſchlächkern und ihren Gehllfen unterſagt. Zuwiderhandlungen gegen dieſes Verbot berechtigen die Schlachthofdirettion ohne weiteres zum Ausſchluß des 5 aus dem Schlachthof. te übrigen Beſtimmungen der Schlachthofordnung finden auch auf die Kopfſchlächter und ihre Gehilfen An⸗ wendung. Abſatz 3 des§ 4 hat zu lauten: Kinder unter 14 Jahren iſt der Zutrut zum Schlacht⸗ hof unterſagt. Abſatz 6 des§ 4 wird geſtrichen. II. 8 6 erhält folgende Faſſungt Das Töten der Tiere muß raſch, und zwar bei Groß⸗ vieh mittels Schußapparats mit unmittelbar darauf folgen⸗ dem Hals⸗ oder Buſtſtich, bei Schweinen mit dem Bolzen⸗ apparat und bei dem ſonſtigen Kleinvieh durch Schlag auf den Kopf mit ebenfalls unmittelbar darauf folgendem Hals⸗ oder Bruſtſtich erſolgen. Die Handhabung des Schuß⸗ und Bolzenapparates iſt nur dem ſtädtiſchen Perſonal geſtattet. III. 8 7 erhält folgende Faſſung: 1. Das Niederlegen großerer vorher nicht betäubter Schlachttiere(Ochſen, Kühe, Kälber, Rinder, Farren) zum Zwecke der Schächtung hat mittels der Winden der Schlacht⸗ ſtande zu geſchehen, wobei die Tiere an einem um Oruſt und Bauch gelegten Gurte in die Höhe gezogen und nach Feſſelung der Füße langſam auf den Boden herabgelaſſen werden; dieſem Verfahren ſtehen beſondere Apparate zum Niederlegen(Klapptiſche u. ſ..) gleich. Die Vorrichtungen zum Hochheben der Tiere, ins⸗ beſondere die Seie, müſſen haltbar ſein und ſtets ge⸗ ſchmeidig erhalten werden Zur Feſſelung der Füße 10 Lederfeſſelriemen verwendet werden. Der Platz, auf den das Tier niedergelegt wird, muß eben ſein. 3. Mit dem Niederſegen des Tieres darf nicht begonnen werden, ehe der Schächter zugegen und zum Schächtakt ausgerüſtet iſt. 4. Während des Niederlegens muß der Kopf des Tieres gehörig unterſtützt und geführt werden, damit ein Aufſchlagen desſelben auf den Fußboden und ein Bruch der Hörner vermieden wird. 5. Während des Schächtaktes und während der ganze Dauer der nach dem Halsſchnitt eintretenden Muskelkrämpfe bis zum Eintritt des Todes iſt der Köpf des auf dem Boden liegenden Tieres unter Zuhi fenahme beſonderer Kopfhalter feſtzulegen, welche in hinreſchender Zahl und eniſprechender Größe vorhanden ſein muſſen. 6. Die Schächtung darf nur durch geprüfte Schächter vorgenommen und muß ſicher und ſchnell und unter Ver⸗ wendung beſonders ſcharfer Meſſer ausgeführt werden. 7. Wenn aus irgend welchen Gründen ſich eine Uuter⸗ brechung des Schächtaktes ergiebt(durch Bewegungen des Tieres u. ſ..) muß die ſofortige Betäubung und Tötung des Tieres vorgenommen werden. Eine Wiederholung des Schächtſchnittes bezw. ein Nachſchneiden bei Unterbrechung des Ausblutens iſt unſtatthaft. 8. Kleinvieh darf nicht zum Zweck des Schächtens an den hinteren Extremitäten aufgehängt wergen, ſondern muß zu dieſem Zweck auf einen Tiſch oder Schragen ge⸗ legt werden. 9. Schächter, die wegen Zuwiderhandlung gegen die vorſtehenden Beſtimmungen auf Grund des§ 360 Zeff. .⸗St.⸗G.⸗B. bereits beſtraft ſind, lönnen von der Vornagme von Schächtungen ausgeſchloſſen werden, IV. § 8 erhält folgende Jaßage Das Blut, weiches zur menſchlichen Nahrung dienen ſoll, muß von je em einzelnen Stuck Großvieh in einein beſonderen Gefüß aufgefangen werben. Das Blut ge⸗ ſchächt ter Tiere iſt ſtets als untauglich zum menſchlichen Genuß zu erclären und iſt in unſchädlicher Weiſe zu be⸗ ſeitigen. V. Die 88 9, 10 und 11 erhalten folgende Faſſung: 8 9. Werden gleichzeitig mehrere Tiere derſelben Art ge⸗ ſchlachtet, ſo ſind die herausgenommenen Eingeweide in der Nähe der Tierkörper derart zu verwahren, daß ihre Zugehörigkeit zu den einzelnen Körpern außer Zweifel ſteht. Vor der Unterſuchung durch den Fleiſchbeſchauer dürfen Teile eines geſchlachteten Tieres weder entfernt voch einer Seckenheimerstrasse 8. weiteren Behandlung unterzogen werden. Schw ine dürfen Nlittwoch, 50. November 1904. gebeühr werden(8 17 der Ausführungsbeſtimmungen A zum Reichsfleiſchbeſchaugeſetz). 8 10. Nach erfolgter Abſtempelung durch den Fleiſchbeſchauer ſind die geſchlachteten Tiere unverzüglich aus der Schlacht⸗ halle zu entfernen. 8 1 14 0 Wer den Schlachthof und deſſen Einrichtungen benützt, hat bei ſeinen Arbeiten die größte Reinlichkeit zu be⸗ obachten, insbeſondere jeden Unrat, Abfälle von Fleiſch, Haaren, Talg ꝛc. ſoiort in die dazu beſtimmten Aufbe⸗ wahrungsorte zu verbringen und das Handwerkszeug ordnungsmäßig aufzubewahren. Namentlich gilt dies auch bei Beuützung der Kuttlerei und der Brühteſſel, Die Kaſſen⸗ und Verwaltungsräume dürfen nur in reinlicher Kleidung betreten werden. Auf dem Schlachthof iſt unterſagt? 1. Alles Lärmen uund Streiten, Pfeifen und Singen, jede Belä igung und Behinderung anderer und jede Störung der Ordnung. f 2. Jede Berunreinigung oder Beſchädigung des Schlacht⸗ hofes und ſeiner Geräte. 3. Jede Waſſer⸗ und Dampfverſchwendung, ſowie das eigenmächtige Oeffnen und Schließen der Glektrizitäts⸗ ſchaltung und der Lüftungseinrichtung. 4. Das Avlegen und Abnehmen von Keidungsſtücken an anderen Orten als der Garderobe. 5. Der Genuß geiſtiger Getränke außerhalb der Gaſt⸗ räume und das Rauchen innerhalb der geſchloſſenen Räume mit Ausnahme der Gaſträume. 48591 Mannheim, 4. November 1804. Großherzogliches Bezirksamt. gez. Zoeller. Bekauntmachung. Die Viebhof⸗ und Viehmarkt⸗ ordnung für die Stadt Mannheim betreffend. Nachſtehende ortspolizeilſche Vorſchrift bante wir zur öffentlichen Kenntnis, nachdem dieſelbe durch Erlaß des Gloßh. Jandeskommiſſärs hier vom 23. November 1904 Nr. 7872 für vollziehbar erklärt worden iſt. Mannheim, den 26. November 904. Großh. Bezirksamt. Zoeller. Ortspolizeiliche Vorſchrift betr. die biehhof⸗ u. biehmarktoroͤnung für die Stadt Mannheim. Auf Grund der 88 0, 1/ 19, 20, 27, 66 und 66 des 28. Juni 1880 Reichsgeſetzes vom die Abwehr und Unter⸗ drückung der Viehſeuchen belr., 88 8, 17 bis 25 der Voll⸗ zu sverordnung biezu nom 19. Dezember 1895 und er 85 da, 8.⸗Str.⸗G.⸗B. wird mit Zuſtimmun! des Stadtrats Mannheim ortspolizeilich angeordnet, was folgt: Die Viehhof⸗ und Viehmarklordnung für Mannheim vom 7. April 190 in der Faſſung vom 21. Febraar und 25, Auguſt 1902 erleidet folgende Aenderungens? 2 § 4 erhält folgende Faſſungt Sämtliche Märkte mit Ausnahme der Ferkel⸗ und Kälbermärkte beginnen um 9 Uhr morgens und endigen mittags 1 Uhr. Die Kälbermärkte beginnen um 11 Uhr, die Ferkel⸗ märkte um 1% Uhr. Anſang und Ende der Maxktzeit werden durch Glocken⸗ ſignale angezeigt dem Vlehhofe Außerhalb der Marktſtunden darf auf nicht gehandelt werden. 11 1 § 9 erhält folgende weitere Abſätze: An anderen Eutlade ellen der Bahn darf nur Nutz⸗ vieh, welches für hieſige Milchkuranſtalten und Molkereien beſtimmt in, ausgeladen weroen, Pferde, welche nicht für den Markt beſtimmt ſind, können im Bahnhof ausgeladen werden. III. Die 88 12 u. 13 erhalten folgende Faſſung: 8 12. Inſoweit veterinärpolizetlich für einzuführendes Vieh Geſundheitszeugniſſe vongeſchrieben ſind, müſſon diefelben von einem Tierarzt oder dem Fleiſchbeſchauer des Her⸗ kunſtsorts de Tiere ausgeſtellt ſein. 1 Viehſtücke, deren Führer nicht mit den vorgeſchriebenen verſ hen ſind werden in den Kraänken⸗ bezw. Beobachtungsſtall eing ſtellt. 8 18. Es iſt verboten, vor Beginn der Marktzeit oder nach Been igung derſelben Angebote zu machen, zu kaufen od r zu verkanfen. Werd ein Stück Vieh an demfelben Makttage mehr als einmal zum Verkaufe geſtellt, ſo iſt alsmal aufs Neue die Märktgebühr zu Der bisherige 3 14 wird als§ 15 und der bisherige § 18 als 8 14 bezeichnet. 6 wird geſtrichen; 17 erhält als neuer folgende Faſſung: Die zu! Beförderung dächtig beſundene: Tiere beuſitzten Fahrzeuge mit. 8 nahme der Eiſenbahnwagen, ſind alsbald und jedeufalls vor der Wegverbrin ung aus dem Viehhof vorſchriftsmäßig zu remigen und zu desinftzteren 7 4035 Die Eiſenbahnwagen werden in der ſtaatſichen Des⸗ infektionsanſtalt der Eiſenbahnverwactung gereinigt und desinſtziert, 91 5 Der bisherige 9 18 wird als 5 17, der bisherige 8 9 als 8 18 und der bisherige 8 als 89 bezeichnet Die bisherigen 88 21, 2 erhal en die Bezeichnung 20 und 21. Mannheim, den 4 November(i 4. Großh. Bezirksamt. 9 10 eſ. Zöellex⸗ 497. ſeuchenkrank oder ſeuchenver⸗ Pekanutnathung. Nr. 1478621. Der Stadtrat Mannheim hat den Antrag ge⸗ Seitenſtraßen in die Neckarauer Landſtraße na Maßgabe des mit Bericht vom 15. September 1904, Nr. 32081 vorgelegten Planes und, der in Naiur er⸗ oigten Abſtettung feſtzuſtellen. Wir bringen dies zur öffent⸗ lichen Keuninis mit der Auſſor⸗ derung, etwaige Einwendungen zei dein Bezirksamte odel dem Stadtrate hier binnen 14 Tagen vom Ablauf des Tages an vor zubringen, an welchem das dieſe Bekannt achung enthaltende Auntsverkündigungsblatt aus⸗ gegeben wurde, widrigenfalls alle nuicht auf privatrechtlichen Titeln beruhenden Eiuwendungen als verſau · gelten Die Beſchreibungen und Pläne liegen während der Guſprachs⸗ friſt auf den Kanzleien des Be⸗ züksamts, Zimmer 38, und des Stadtrats hier zur Einſicht offen. Mannheim, 28. Noobr. 1904. Großherzogl. Bezirksamt: Levinger. 4977 Vereinsregiſter. Zum Vereinsregiſter Band II, .⸗Z. 9,„Verein der Mann⸗ heimer Wirthe“ in Mannheim wurde heute eingetragen: Durch den Beſchluß der Mit⸗ gliederverſammlung vom 11. Oktober 1904 wurde 8 18 der Satzung geändert. 40974 Mannheim, 28. Nov. 1904. Gr. Amtsg richt J. Handelsregiſter. Zum Handelsregiſter Abt. B. Band I, Ordn.⸗Z. 32, Firma „Schrauben⸗ und Nieten⸗ Geſellſchaft mit beſchränk⸗ ter Haftung“ in Mannheim wurde heute eingetragen: Durch den Beſchluß der Geſell⸗ ſchabter vom 28. November 1904 iſt 8 5 des Geſellſchaftsvertrags dahin geändert:„Die Geſelſchaft wird durch einen Geſchäftszührer vertreten und dieſer Geſchäfts⸗ führer durch die Geſellſchafter ernannt.“ Karl L. W. Hoffmann ſt als Geſchäftsjührer der Geſell⸗ ſchaft abberufen; Heinrich Brune in Mannheim iſt zum Geſchäfts⸗ jührer der Gofellſchaft beſtellt. Maunnheim, 28. Nopbr. 1904. Gr. Amtsgericht 1.. ** Bereinsregiſter. Zum Vewensregiſter Band II, .⸗Z. 34 würde heute folgender Verein eingetragen: er ein zur Förder⸗ ung des iſraelitiſchen Religionsunterrichts“ in Mannheim. Die Satzung iſt am 27. März 1904 errichtetl. Der Vorſtand des Vereins be⸗ ſteht aus drei Mitgliedern. Zur Vertretung des Vereins genügt die Mitwirkung von zwei Mit⸗ gliedern des Vorſtandes. Als Vorſtandsmitglieder ſind beſtellt: Machol Straus, Kaufmann in Mannheim; Eduard Bauer, Kaufmann in Mannheim; Louis Meyer-Gerngroß, Kaufmann in Mannhenſt. 4975 Mannheim, 28. Nov. 1904. Gr. Amsgericht I. Oeffentliche Zuſtellung einer Klage. Nr. 10109, Die Firma Leon Welll& Ce. in Stiaßburg 1. E. Pro egvevoll nächtigte: Rechts⸗ anwälze Dr. Katz u. Dr. Ebelts hetim hier, klagt gegen den Kauf⸗ mann G. Helfft und deſſen Fhelrau Ling Helftt—früher zu Manuhein, z. Zt. an unbe⸗ kannten Orten— mit dem An⸗ trage— auf Verurteilung des Beflagten E. Helfft als Alzep tanten und deſſen Eheftau als Ausſtellerin des Wechſels vom 11. Marz 1908 zur Zahlung von d00 Mf. nebſt 6% Zins von 31, Juli 1904 uſter ſamtver⸗ bindlſcher Haftbarkeit und Tra⸗ gung der Koſten. 56 Die Ragerin ladek die Beklag⸗ ten zur ndlichen Verhandlun des Rechtsureies vor das Gr. Amtsgericht Mannheim II zu dein auf 406% Dienstag,“. Jauuar 1908, vormittags 9 uhr beſtimmten Termin. Zum Zwecke der öffentlichen Zuünellung wird dieſer Auszug der Klage hekaunt gemacht Maunhein den 25. Nov. 1904. Der Gerichtsſchre ber Großh Amsgericht: Mohr⸗ ſtellt, zwei Einmündungen von. ua. Jahrgang. Troßh. Jadiſhe Staulz⸗ eiſenbahnen. Mit Wirkung vom 10. Januar 1905 tritt bei der Reerpeditlon von Eiſen⸗ und Stahlſendungen in Mannuheim und NMheinan eine Aenderung in den hierfür zur Rückvergükung gelangenden Abfertigungsgebühren im Verkehr naſ Siationen der badiſchen Nebenbahnen im Privatbetrieb ein 53315 n. Nähere Auskunft erteilen die Stationen Mannheim u. Rheinau ſow e unſer Verkehrsbureau. Karlsrube, 26. Noobr 1904, Wroßh. Benera direktion, Großh. Badiſche Slaals⸗ kiſenbahnen. Am 1. Januar 1905ĩ tritt ein Tarif für den direkten Güter⸗ erkehr zwiſchen Stattonen der deutſchen Bahnen einerſeits und Stationen der Paris—Lyon Mittelmeerbabnen anderſelis in, Kraft. Derfelbe beſteht aus nach⸗ ſtetenden Heften: 5321 Teil 1 A Meglementariſche eſtimmungen, gültig für den deutich⸗frauzöſiſchen und deutſch⸗ſüdfranzoſiſchen Ver⸗ kehr(Preis 0,50 Pek), Totl1 B. Tarſfvorſchriften und Güterklaſſiſikation (Preis 2,.50 Mk.), Teil II A. Tariftabelſen für die außerfea zöſiſchen Bahnſtrecken, Heſt„Ber⸗ kehr mit Stalſonen der deulſchen Vahnen, aus⸗ enommen der bayert ſchen Siatgeiengan das Heft 2, Verkehr m bayeriſchen Stationen wird voräufig noch nicht einge⸗ führt(Preis ,80 Mk), Teil II B. Tariftabellen ſür die franzoſiſchen ahn⸗ ſteecken(Preis J,20 Mk⸗ Teil U C. Kilometerzeig Preis 0,0 Mt.) Auhang zu den Güter⸗ t riſen, enthaltend ein Ver⸗ zeichnis ſämtlicher franzs⸗ ſiſcher Stattonen nepſt Eiſen⸗ dahnkarte von Frankreich, gülnig für den deutf franzöſiſchen und dentſch⸗ ſüdfranzöſiſchen Verkehr (Preis mit Karte 1,50 Mk⸗) Die einzelnen Heſte können von Mitte Dezenber ds. JIs. ab von unſerem Verk ehrsbureau zu den beigefetzten Preiſen bezogen werden. Karlsruhe, den 28. Nov. 1906. Gr. Geueraldireftion. Froßherſaglich Zadſſche Slaatstiſenbahnen. Jufolge Eimſührung des neuen delltſ heſüdiranzöſiſchen Güterta⸗ riſs(Verkehr mit den Stationen der Paris Lyon⸗Mitielmeerbahn) auf 1. Jauuar 1905 treten mit Ende Dezeinber l. J. folgende Tarifeu Frachtſätze in deutſch⸗ franzöſiſchen Güterverkehr außer Kraft. 1) Der Teil IA(Reglemen⸗ tariſche Beimmungem) und der Anhang zum Teil IIA (franzöſiſches Stationsver⸗ mit Karte von 20 frankreich). er Ausnahmetarif für dis Beförderung von Steinkoh⸗ len u. ſ. w. von deutſchen Stationen(Ruhrgebiet) nach Belfort tränſit über Alk⸗ münſterol vom 1. Juni 1898. Die im Ausnahlmetarif für die Beförderung von He⸗ Holzſtoff uſw. dom 1. Dez. 1902 im Verkehr von Kon⸗ ſtanz und Singen entha 4te⸗ nen Ausnahheſcktze nach Stationen der Paris Lyon⸗ Mettelmeerbahn Die im Heſt 1(Verkehr mit Baden) unter der Ueder⸗ gangsbga ion Altmünſterol vorgeſehenen beſonderenAus⸗ nahmeſätze(a bie d) für den Verkehr it der Paris⸗Jyon⸗ Mettelmeer ahn. 58216 Karisruhe, 28. Nov, 1904. Gr. G neraldirektion. Koukursverfahren. Zur gerichtlich genehmigten Schlußverteilnug in dem Kon⸗ lurſe über das Vermögen des Johenn Georg Ziumer, Zumizer ei er in Neckarhanſen ſind M. 402.57 Pig verfügbar. Daber ſind zu berückſichnngen M 53.30 Pf. evorrechtigte und M. 4768.94 e Forderungen. 1970 Ladenburg, 30. November 1904. Der Konkursverwalter: Gg. Seitz. Jwangsverſteigerung. Donnerstag 1. z. 904, nachmlitags 2 uUhr werde ich im Pfandlokal hier 24, 5 egen bare Zahung im Vollſtreckungswege öffentlich ver eigern: 19720 Möbel verſch. Art. Maunnhein, 30. Nov. 1904. Armbruſter, Gerichtsvollz. „Birken⸗Balſam“ per Flasche A E. 1. 20. 3 — 4 — = Parfumeur Ad. Arras 12 Eigentümer: Katholiſches Bürgerhoſpital.— Verantworilicher Redakteur: Franz Kircher.— Druck und Vermieb: Dr. H. Saas iche Buchoruckerei G. m. b 8 General⸗Anzeiger⸗ Zwangs⸗Nerſteigernag No. 12163. Im Wege der Wpangepollſrecung ſoll das in Mannheim belegene, im Grund⸗ buche von Mannheim zur Zeit der Eintragung des Verſteige⸗ rungsvermerkes auf den Namen des Karl Söhnlein, Bauunter⸗ nehener in Mannheimn eingeita⸗ genene, nachſtehend beſchriebene Grundſtück ain 58185 Donnerstag, 26. Jau, 1905, v rmittags 9½ uhr durch das unterzey yneke Notariat in deſſen Dienſteaumen, B 4, 3, in Mannherm verſteigert werden. Der Verſteigerungsvermerk iſt am 7. Novenber 1904 in das Grundbuch eingetragen worden. Die Einſicht der Mitteilungen des Grundbüchamts, ſowie der Ubfigen das Grundſtück betreffen⸗ en Nachweſſungen, insbeſondere der Schätzungsürkunde iſt jeder⸗ maun geſtattet. Es ergeht die Aufforderung Rechte, ſoweit ſie zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerkes aus dem Grundbuch Nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Verfleigerungstermine vor der Auſſorderung zur Abgabe von Geboten auzumelden, und weunn der Gläubiger widerſpricht, laubhaft zu machen, widrigen⸗ falls ſie bel der Feſtſtellung des geringſten Gebots nicht berück⸗ ſichligt und bei der Verteilung des Ver eigerungserlöſes dem Anſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten Uachgeſetz! werden. Dielenigen, welche ein der Ver⸗ ſleigerung entgegenſtehendesglecht haben, werden aufgefordert, vor ber Exteilung des Zuſchſags die Aufhebung oder einſtwellige Ein⸗ ſtellung des Verfahrens herbei⸗ führen, widrigenfalls für das Recht der Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegen⸗ ſtandes tritt. Veſchrelbung des zu verſteigernden Grundftückes: Grundbuch von Mannhein Balid 361, Heft 4, Beſtandsver⸗ zeichnis I. Lagerguch⸗ Nummer 57758 Flächeninbalt is ar is am Ban latz im Rleinfeld, Burgſtraße n. Augartenſtraße. Geſ hätzt zu M 5,540 Maunheim. 25 Novbr. 190 Großt. Nolarlat III. als Voll ſtreckungsgericht: Di Elſaſſer. Iwangs⸗verſteigerung. Nr. 12161. Im Wege dei Zwangsvollſtrecküng ſoll das in annherm belegene, im Grund luche von Manuheim zur Zei! der Eintragung des Verſteige rüungsvermerkes auf den Namen der Schreiner Philſpp Kammere Cheleute in Mambeim⸗Neckarau eAgetragene, nachſlehend be ſchriebene Grundſtück am Samstag 28. Januar 1905, vormittags 9½ Uhr, 111 das unterzeichnete Notariai uin Rathauſe zu Neckarau ver⸗ ſtelgert werben. er Verſteigerungsvermerk iſ am 30. Augun 1904 in das Grundbuch eingetragen worden Die Einſicht der Mitteilungen ves Grundbuchamts, ſowie der übrigen das Grundſtück betreffen⸗ den Nachweiſungen, insbeſondere der Schätungsurkunde iſt jeder⸗ mann geſtattet. Es ergeht die Aufforderung Rechte, ſoweit ſie zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerkes aus dem Grundbuch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens Uim Verſteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe non Gebolen anzumelden und, meun der Gläubiger widerſpricht glaubhaft zu machen, widrigen⸗ falls ſte bei der Feſtſtellung des gezingſten Geboles nicht berück⸗ 98 0 und bei der Verteilung des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten Uachgeſetz! Werden. Dieſfenigen, welche ein der Ver⸗ ſtelgerung enzgegenſtehendesgkech! haben, werden aufgeſordert, vor der Erleilung des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtwellige Ein⸗ ſteuung des Verſahrens herbe:⸗ Juführen, widrigenfalls für das Recht det Verſteigerungserlös an die Stelle des deiſtenge⸗ len Gegen⸗ ſtandes tritt 53184 Beſchreibung des zu verſteigernden Grundſtückes: Grundbuch von Mannheim, Band 292, Heft 7. Veſtandsver' zeichnis I. Egb.⸗Nr. 10871, Flächeninhal 3 ar 75 qm und Haus 905 an der Bismarckſtraße 9. 17. Auf der Hofraſte ſteht: a, ein elnſtöckiges Wohnbaus mit Dach Ammer, Balkenkeller. Backofen und Überbauter Einſahrt. An das 190 05 ſind Schweine ſtälle, Abtritt und ein Stal an gebaut, b. eine einſſöcktge Schenei Schätzung 18000 Mk. Mannheim, 26 Novbr. 190a. Großh. Notariat III — Telephon 1055 als Vollſtreckungsgericht! Dr. Elſaſſer. N u. ibens. Im wege den N svollſtreckung ſoll das er. 8 1750 belegene, im Grund⸗ duche von Mannheln zur Zer der Eintragung des Verſteiget ungsvermerkes auf den Namen der Maurermeiſter Engelb r: VBeinh Chelente in Mauuhern eingetragene, nachſtehend beſchrie⸗ benen Grundſtück am Mon ag, 5. Dezember 190.⸗ vormittags 9½ Uhr durch das unterzeichnete Notarinn — in deſſen Dienſtraumen. Mannveim 8 4, 3 verlleigert werden 52879 Der Verſteigerungsvermert iſt am 2“ Septem ei 19% in das Grundbuch eingetiage, worden Die Einſicht den Mitieilungen des Grundbuchamts, ſowie der übrigen das Grundſtück betreffen⸗ den Nachweiſungen, insbeſondere der Schätzungsurkunde, iſt jedei⸗ mann geſtattet. Es ergeht Aufforderung Rechte, ſoweit zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs vermerkes aus dem Grundbuch nicht eruchtlich waren, ſpäteſtens im Verſtetgerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger wides ſpricht,glaub haft zu machen, widrigenfalls ſie bei der Feſliſellung des geringſten Gebots nicht beilkſichtigt und vei der Verteilung des Verſleige, zungserlöſes dein Auſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeſet er Ver⸗ Diejenigen, u e 2 endesgecht lleigerungentgegen haben, werden auigeiorderte von der Erteilung des ſchlags die Ailhebung oder einſtweilige Ein⸗ nellung' des Ve⸗ eus herbei uführen, widrigenalls für das Re üder Verſteigerungserlös an Stelle des verſteigerten Ge geuftandes tritt. Beſchreibung des zu verſteigernden Grundſtuckes: Grundbuch von Maunherm, Band 459, Heft 15, Beſtands⸗ ver zeichniß 1. Igb.⸗Nr. 55781, Flücheniuhall 3 ar 59 àm Bauplatz ſetze Hon⸗ raite, Rheinvillenſtraße Nr. 5. Hierauf ſteht ein unvollendeles werſtöckiges Woen aus mit Erkervorbau und Balkon geſchätzi zu Mk. 58 000.—. Manuherm, den 17 Okt 1904. Großh. Notartat Ul. als Bollſtreckungsgericht: Dr. Elfaſſer. Zmwaugs⸗Verſteige rung. Donnerſt g, 1. Dezor. 1904, nachmittags 2 uhr werde ich im Pfandlokal 4, 5 bier, gegen bare Zah⸗ ung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 19722 Fahrad, 1 Lexicon u. Souſliges. Anſchließend daran am Pfan'orte mit Zuſamm n⸗ lunft Ecke Riedfeld⸗ u. Acker⸗ ſtraße! Stall m. 5 Kaninchen Mannheim, 30. Nov. 9 4. Hirzler, Gerichtsvollzteher. Zwaängasverſteigerung. Donnerstag, 1 Dez. 1904 nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlotale O 4,5 gegen bare Zahlung im Voll⸗ reckungswege öffentlich ver⸗ ſteigern: 19721 Möbel verſch. Art, 5 Spengler⸗ m ſchinen, 500 Gartenſtühle 50 Tiſche, 8 Mille Cigarren. Die C garren werden beſtimmt verſteigert. Mannueim, 30. Nov. 1904 Hartmayn, Gerichtsvoll! 0 4,½ Große J 4,J7 * 8 Verſteigerung. In meinem Verſtetgerungslokal dernelgere a Donners ag, den 1. u. Freitag, 2 Dezbr nachmttings von 2 Uyr ab 2 vollſtaudige Betten mi NMoßhaarmatratzen 2 vollſt. Beitm m! Paten röſten, fſeine Ch ffontlers, Vr⸗ liko vs. 4 ivane Nanavces vo t. Küchen Einriytung. Kuchenſchränte Uaſchtiſche n Machtiſche mit Spiege! un. Marmor Salon-Tiſ ve u. Snihle Rüche miſne Screid⸗ iche Blum niiſm, Buffel, Ze cheniſch Schränte, Lich banse Aparat 1 ains wvo⸗ hete Waneelbrett, ſchön⸗ Buülder. Spiegel, Vorhenge, Weinzeng, chengerce Rleider, Bacher ür Arch“ tekten, 1 kttenloſes Herren⸗ rad Regaator, Tiſe wage 1 Dam a ad Photo raphen. Appara, Gasherd und un⸗ de es mehr. 19715 Sb mtliche zur Verſteigerung kon anende Sachen ſind nur 5,ere Möbel und Sachen, nold, Auktionator A 3... Talepden 2888. Beissbarth& Hoffmann.-G. Manmnheim-Rheinau. Zinzige Fabrik am Platze für Holz- und Stahlblech-Rolladen, Jalouslen, Marquisen und Rollschutzwände. Reparaturen an Rolladen und dalouslen. 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Jangg:pergtiurruug Swaungs⸗Perfleigerung. * osss Im Wege der Iwangaesüttegung ſoll das in Mannderm delegene im Grund⸗ uche von Manndeim zut Zeit der Hinttagung des Verſteigerungs⸗ dermelkes au, den Namen dei Mautermeiſſet Engelbdert Veith Epeleut is WManntein einge⸗ ktagene nachnehend beichttebene Geundftüg aw Mmeitwon 7 Dejember 1904 vormittage 9% Un: ourck zas unterzeichnete Nota⸗ zat in deſſen Dienſtraumen in Maundeim 8 werden 5 Dei Verſteigerungsvermerk iſt a 17 September 1904 in das Grundbuch eingettagen worden Die Einſicht der Mitteilungen des Grundbuchamts, ſowie der übrigen das Grundſtück betref⸗ fenden Nachweſſungen, insbe⸗ jondere det Schätzungsurkunde, iſt jedermann geſtattel. Es ergeht die Aufforderung. Rechte, ſoweit ſie zur Zeit der Wene des Verſteigerungs dermerkes aus dem Grundbuch nicht erſichtlich waren, ſpatenens im Verfſteigerungstermine vol der Aufforderung zur Abgabde von Geboten anzumelden und. wenn der Gläudiger widerſpricht, glaubhaft zu machen, widrigen zalls ſie bei der Feſtaellung des geringſten Gebots nicht berück⸗ ſichtigt und dei der Verleilung des Verſteigerungserlöͤſes dem Anſpruche deg Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeſetz! werden. 52318 „Diejenigen, welche ein der Ver⸗ ſteigerung entgegenſtehendesReſpt haben, werden aufgefordert, vor der Exteilung des Zuichlags die Aufhebung oder einſtwe lige Ein⸗ ſtellung des Verfabrens herbei uführen, wedrigenfals für das Rechi der Verſtelgerungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegen⸗ ſtandes tritt. Beſch eibung des zu verſteigernden Grundſtückes: Grundbuch von Mannheim, Band 27, Heft 17, Beſtandsver⸗ zeichnis J. Lagerbuch⸗No. 3670, Flächen⸗ 8 vertteiger! iuhalt 8 a 35 qm Hofiaite mit 'ortzingſtraße Nr. 4 Hierauf ſteht: 8. ein vierſtöckiges Wohndaus mit -Eiſen betomertem Keller, b Seitenbau rechts, 1. Teil mit -Eiſen betontertem Keller, fünfudckig 6. ein zweiſtöckiger Seitenbau. Geſchätzt zu Mk. 58,000. Mannheim, 17. Oktober 1904. Großh. No ariat III als Bollſtreckungsgericht: Dr. Elſaſſer. Weihnachtsbitte. Auch in dieſem Jabre kommen wir mit der berzilchen Bitte zu unſeren Freunden und Gönne rn uns zut Weidnachts veicheerung der ſelelnkinderſchule der Stadt⸗ mifſton günge Beiträge zuwenden zu wollen. Da während deß Winters auch wiele Arme dei uns Unterſtützung ſuchen, ſo Nahrungs⸗ ulltel und Klerdungsſtücke eben⸗ 18 ſehr Suubreft tau adtofr. Achtnich 4. 2, Frau 5 5 Aarnd ſtraße 8, Frau O. D 1. daer Wewe., 1 8, 28, Frau M. Hei⸗ denretch,„9, Frau Hot⸗ 5 8 etslet Wi. L. 7 Mau Krämer, 2, 10, Filn Nüßeler, 5, 8, Orrekton Poſt Kaſſerring 75 Bauinſpekior 11, 28. Frau O. Jungbuſchſti. 18. 18 Rämelin, Schmidlin, 5177 Weihnachtsbitte. Dem evang. Diakon ſſen verein in der Neckarvorſtadt gehen ſoviele Bitigeſuche um Oewährung von Unlerſtützungen auf Weihnachten zu, daß er ſich u dem herziſchen Erſuchen an te wohltätigen Menſchenfreunde in der Siadt veranlaßt fühlt iam durch woblwollende Beihilfe und gütige Uedernuittlung von Gaben an Geld, Kleidungs⸗ ſtücen oder Lebensmiteln eine Armenbeſcheerung ermöglichen zu wollen. Zu dankbarer Entgegennahne ſolcher Weihnachtsgaben find erne berert die unlerzeichneten ornandsuniglieder: Herr und Fau Curth, Ret⸗ tungshaus, Spelzengärten 1. Frau Hofmuſiker eintker, Laurent usſtr. 23. Frau Kau'⸗ mann Nelfer. Lortz nguraße 3. Ofn und Frau Stadtpfarrei imon, Mittelſtraße 8/10. Frau Cdemiker Schleich, Inſelſtr. 2. Frau Eliſe Wizigmann Wwe, Roſengartenſtr. 18. 58218 Spezialitäkt 188 7 Wetbartteneden rits Frank, FE 8, 3. Samstag, 17. Dezember: Weihnachtsfeier im Kasino-Saal. Mannheim, 30. Nove mber. 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