adiſche zeitun Abonnement: wene eee 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 8 Pig. Inſerate: E 6, 2. Die Colonel⸗Zeile.. 20 Pfg. Auswärtige Inſerate.. 25„ Die Reklame⸗Zeile„„60 3 Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbreitelſte Zeilung in Mannheim und Amgebung. Schluß der Inſeraten⸗Annahme ſüt das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. —.Far underlangte Manufkripte wird keinerlei Gewähr geleiſtet..— (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim“ Telephon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 144 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 641 Redaktion 377 Expeditiorn„ 18 Filiale(Friedrichsplatz) 8680 E 6, 2. Nr. 569. Wohnungsnot und Bodenreform. II. 5 Die allermeiſten Mieter verſuchen natürlich die hohen Mieten ppieder abzuwälzen, indem ſie Schlafgänger nehmen. Wie ſehr dieſe beklagenswerte Erſcheinung zugenommen hat, das iſt aus der Tat⸗ ſache erſichtlich, daß z. B. am 1. Dezember 1900 in München 19 680 und in Berlin 98 792 Schlafburſchen gezählt wurden. In Mülhauſen 1. Elſ. wurde ſogar in einer Zeitung der Anteil an einem Bette öffentlich ausgeſchrieben. AUnd nun vergegenwärtige man ſich die geſundheitlichen Schä⸗ den, die dieſes enge Beiſammenwohnen im Gefolge hat. Im Jahre 1885 entfielen an Sterbefällen in Berlin auf: 1Zimmer⸗Wohnungen 163,5% 25 2,5 00 .5 0% 5,4% 5 77 „ 4 und mehr Zimmer⸗Wohnungen Die Forſchungen der Berliner Ortskrankenkaſſe für Kaufleute uſw. im Jahre 1901 ergaben, daß von ihren 1609 in der Familie wohnenden Lungenkranken, 208 den Schlafraum mit mehr als 4 Perſonen teilen. In dunklen, alſo gänzlich lichtloſen Räumen wohn⸗ ten 289 Lungenkranke und in feuchten Räumen 93. Von allen Lun⸗ genkranken— Männer und Frauen— hatten 386 ⸗ 24 nicht einmal eine eigene Schlafſtelle, ſondern ſie mußten ſie mit anderen Familiengliedern teilen. Man bedenle die Anſteckungsgefahr! Die von der Ortskrankenkaſſe Mannheim(. von Januar bis Juli 1908 angeſtellten Unterſuchungen ergaben, daß von 200 erwerbsunfähigen Lungenſchwindſüchtigen 151, das ſind 75 Progent, im Schlafraum nicht das Mindeſtluftquantum von 20 obm haben, 43 davon haben nicht einmal 10 ebm Luftraum. Vor den 200 Kranken hatten 60, das ſind 30%, kein eigenes Bett für ſich. In 25 Fälen teilten die Eheleute das Lager miteinander. In 15 Fällen ſchliefen die Kinder, in 11 die Geſchwiſter, in 4 Fällen die Muttter mit dem betr. Kranken in demſelben Bett. In 5 Fällen teil⸗ zen 3 Perſonen— der Schwindſüchtige und ztwei Familienglieder — das Bett miteinander. ö„ Dr. Marcuſe, der über dieſe Unterſuchung einen Aufſatz in der „Sozialen Praxis“ veröffentlichte, berichtete, daß er unter dieſen 200 Jällen ſchon wieder 11 Fälle der Krankheitsübertragung auf Familienglieder feſtſtellen konnte. So wird aus dieſen Krankenräumen heraus die Krankheit weiter verbreitet. Nicht mit dem Erbauen von Krankenhäuſern, Heilſtätten und Geneſungsheimen wird dieſes Uebel gebannt. So lange die Cene⸗ ſenen wieder in die alten ungeſunden Räume hinein müſſen, ſſt nichts gebeſſert. Da hilft nur eine gründliche Wohnungsreform. Das darf man aber nicht als eine Sache anſehen, die lediglich die Armen und Schwachen angeht. Wenn Volksſeuchen auftreten, dann machen dieſe auch vor den„beſſeren“ Stadtteilen nicht Halt. Man denke an die furchtbare Choleraepidemie in Hamburg. Was auch über die Wohnungszuſtände in den Höfen und Gänge⸗ 5 winkeln daſelbſt geſchrieben ward, verhallte wirkungslos. Mar ließ alles hübſch beim Alten. Auf einmal ſtieg der ſchwarze Tod dort KLagesneuigkeſten. — Erinnerungen eines großen Porträtmalers. Wie Lenbach und andere große Porträtiſten hat auch der hervorragende franzö⸗ ſiſche Porträtmaler Léon Bonnat einen reichen Schatz von Erinnerungen geſammelt, und einige davon werden in einem Auf⸗ ſatz von Adler Anderſon im„Strand Magazine“ mitgeteilt. So⸗ erzählt Bonnat ſelbſt bon ſeinem Beſuch bei König Eduard. „Ich hatte ſchon längſt die Abſicht, einmal nach London zu fahren, und ſo hatte ich denn meinen engliſchen Freunden verſprochen, gu einer ſehr intereſſanten Ausſtellung im Savile⸗Club hinüberzu⸗ kommen. Wie der König davon gehört hat, weiß ich nicht. Jeden⸗ falls bekam ich, 24 Stunden bevor ich on Paris abreiſen wollte, ein Telegramm aus Windſor:„Seine Majeſtät der König bittet M. Bonnat, ihm das Vergnügen zu machen, übermorgen, Sonntag, in Windſor bei ihm zu dinieren Galatoilette, Frack, Kniehoſen und ſchwarze Seidenſtrümpfe. Eine ſolche Einladung konnte ich nicht ch i arderobe hatte ich leider keine Kniehoſen aßhlehnen, doch in meiner UAnd es hielt ſchwer, bis m Paar anfertigte. Doch kon ſtändigen und war zur gege in Bruder, der 1d Nach dem Diner zeigte Eduard ſelbſt dem Nach dem! Geſchmack des Gelächter g Bei dem der Königin. Temperament. ſſes und wies auf all den Pinſel ergriffen, drängten, heraus und indem er ſich ſeine Opfer überall herholte, machſe er auch den Beſitzenden klar, daß die Menſchheit, arm und reich, vor dem Tode ſolidariſch iſt. Man denke ferner an die Schwindſucht, die jährlich über 180 000 Menſchen in Deutſchland dahinrafft. Auf dem 1. und 3. Tuberkuloſe⸗ Kongreß in Berlin und London wurden die allgemein ungeſunden Zuſtände in den Wohnungen der Armen als die Urſachen der Ver⸗ anlagung und Ausbreitung der Krankheit bezeichnet. Bis zu welchem Untfange die beſtehenden Wohnungszuſtände mit zu der Vergiftung des Volkes durch Alkoholismus und Proſti⸗ tution beitragen, dafür dürfte eine zuverläſſige Statiſtik nicht zu erbringen ſein. Zweifellos hat der berühmte Strafrechtslehrer Pro⸗ feſſor Liszt aber das Richtige getroffen, wenn er ſagte: Eine vernünf⸗ tige Wohnungsreform iſt beſſer, als ein Dutzend neue Strafpara⸗ graphen. Nach einer Wohnungsreform rufen alle, welche die troſtloſen Zuſtände geſchaut haben. Die Hhgieniker, die Sozialreformer uſw. in allen Lagern. Die Wohnungsreform ſpielt auch in unſeren Par⸗ lamenten ſchon ihre Rolle, zuweilen auch in der Preſſe und in Volks⸗ verſammlungen. Damit ſollen nicht jene Beſtrebungen gemeint ſein, die die Wohnungsfrage durch Schelten auf die Hausbeſitzer— Haus⸗ agrarier heißt wohl der liebliche Titel— löſen wollen. Zur Ehren⸗ rettung der Hausbeſitzer ſei geſagt, daß dieſe oft vielgeplagten Men⸗ ſchen in den beſtehenden Wohnungsverhältniſſen keine Schuld trifft. Wer Wohnungen und Werkſtätten baut, der erfüllt eine ſozial wert⸗ volle Aufgabe, der kann alſo der Feind nicht ſein. Der Feind, der bekämpft werden muß, iſt der Wucher, der den Grund und Boden um unſere aufſtrebenden Orte herum aufkauft und feſthält bis die Preiſe hoch genug geſtiegen ſind und das erwünſchte Profitchen brin⸗ gen. Der Bodenbeſitzer tut nichts zur Erhöhung des Bodenwerks, ſondern die Allgemeinheit durch Anlage von Straßen, Schmuckplätzen, Straßenbahnen uſw. Durch ſolche Anlagen ſteigt der Wert jeden Bodens. Aber der Bodenſpekulant ſtreicht den durch die Leiſtungen der Geſamtheit erzeugten Mehrwert— die Zuwachsrente— ſchmun⸗ zelnd ein. Die Generaldevatte zum Reichshaushaltsetat. Zweiter Tag. Berlin, 5. Dez. Auch am zweiten Tage der Generaldebatte zum Etat bot das Haus das befremdliche Bild einer— in Anbetracht des Gegenſtandes der Beralung— äußerſt ſpärlichen Beſetzung, Die wenigen anweſenden Mitglieder ſchloſſen ſich in dichteren Reihen auf den erſten—6 kleinen Halbkreisreihen der Bänke zu⸗ ſammen; die hinteren großen Halbkreiſe blieben leer. Die Bun⸗ desratsbänke waren, wie ſtets bei den Generaldebatten, beinahe berſüllt. 5 5 Büloſ wohnle der Sitzung gleich 8⸗Allgewaltige, Abg Sie wohl,“ fagte er,„was für nette werden würden?“ Bonnat er⸗ ſtät beſuchen würde Argebot — triſchem Licht er in höchſtes Entz die der König ihm zeigte. „Immer wenn ich dieſen Raum an einen unvergleichlichen Es war die Szene, als 1 iner Mutter ilder meines quenart den Präſi fügte ſie ſehr troſtreich hinzu. ſehr leicht zu behandeln; in dieſem loſe Energie, ein verbiſſener Eigenwill So fühlte er ſich in dem Atelier Bonnats gleich ſehr unbehaglich und die Sitzungen mußten in Thiers eigenem Iſe ſtattfinden. Der Warz ung eingedenk machre Bonnat⸗ aus, daß nie⸗ mand ſie ſtören dürf aum hatte der Maler ſich niedergeſetz Thiers,“ piepſte der „hinaus!“„Aber, mein Teurer— weltpolitiſchen Maßnahmen gebilligt habe. ich Dich Iffnete ſich die Tür des Zimmers.„Mnie. Präſident mit ſeiner hohen gellenden Stimme, „Wenn ich etwas brauche, Es gehört nicht zu den 555 n ein aufmerkſames Ausführungen zu folgen un Abg. Spahn redete faſt zwei Stunden, ˖ und ſprach über alles, aber er verlor ſich in ſolche Einzelheiten daß der Charakter einer großzügigen Etatsrede völlig verloren ging. Zur Heilung des beklagenswerten Abſentismus vei ſckrieb Abg. Spahn zum Schluß feiner Rede Diäten. Dieſes Rezept fand die allgemeine Zuſtimmung des Hauſes, da die Wünſche aller Parteien in der Diäten⸗Frage übereinſtimmten. Mit grauſamer Ironie und Kritik zerpflückte Abg. Be die Rede Spahns. Kaum hatte der Führer der ſozialdemokra⸗ tiſchen Fraktion und Partei ſeine Ausführungen begon als Präſident Graf Balleſtrem den Vorſitz an Vizepräſiden Dr. Paaſche abgab. Ein ſtarker Ausfall auf den Abg. Baſſermann zog Bebel nach wenigen Minuten ei Ordnungsruf zu. Der ſozialdemokratiſche Redner wa unerhebliche Mühe daran, die Verantwortlichkeit für die lichkeit der Finanzlage dem Zentrum zuzuſchreiben, da Sehr ſchlecht in der Kritik Bebels die Kolonialpolitik weg; ſe acht nahm aber erſt dann den gewohnten leidenſchaftlich als er zur Kritik des Militäretats und einer Reihe von militäriſchen reſp. militärtechniſchen Einrichtungen überging. Je mehr ſich die Rede auf das Gebiet der auswärtigen Fragen erſtreckte, umſo mehr ließ ſie das Beſtreben hervortteten, durch Uebertreibungen das zu verdecken, was dem Führer der Sozial⸗ demokratie an Augenmaß und Kenntinis der einſchlägigen Ver⸗ hältniſſe abgeht. Wie zu erwarten war, zog er mit beſonderer Leidenſchaftlichteit die Frage der Behandlung ruſſiſcher Stu⸗ dierender durch die deutſchen Univerſttätsbehörden vor Forum des Reiches. Ueber den Fall Mirbach gelan zu den ungezählten Proletarierkindern, die in Ber ohne Frühſtück in die Schule gehen. Die Zuſtänd des Grafen Bülow wären ein Hohn auf das von ho gefallene Wort von der Gleichberechtigung der Arbe Aufzählung deſſen, was der Arbeiter nicht habe, gi wilb⸗demagogiſche, die Aufreizung weiteſter Kreiſe bezweck Schlußteil der Rede. Inzwiſchen war die ſechſte Abendſtunde längſt angebro⸗ ler Graf Bülo w in die Debatte eingrif ſe legte der leitende Staatsm mit Bewußtſein dara die S Die uns zu ver Thiers“ Die Tür flog ten Knall z begann wieder. Nach einer Stunde ungefähr hörte Bonn raſcheln und rauſchen; die Tür öffnete ſich leiſe und be durch den engen Spalt lugte ein weißes Haupt. Jetz „Zum letzten Mal, Mme. T. raus oder ich bläue Dich meinte:„Glaube f Das wäre ſo eine Geſchie keinen Eindruck auf Kanals ſich Auftritt ſehr peinlich. Nachſvelt von Leſſeps cat wortete Hugo:„Die 5 ein bedeutenden Menſchen, ſondern lichen Wohltäter der Menſchheit halten.“ der muütmaßlichen Verwandtſchaft zwiſchen Leſſeps und durch die Familie der Kaiſerin Eugenie ſpracht, ſagte er: e von Leſſeps hat leine Verwandten. Galilei und Vorfahren“ il 2. Seite. Genkral⸗Anzeiger. Mannheim, 6. Dezember. des Huller Zwiſchenfalles genehm war. Die Ausführungen des Reichskanzlers über das Verhältnis Deutſchlands zu Eng⸗ land, ſowie die Betonung, daß unſere Flotte nur einen defen⸗ ſiven Charakter habe, riefen im Hauſe wiederholten Bei⸗ fall hervor, wie nicht minder ſeine Darlegungen über unſere zukünftige Politik in Südweſt⸗Afrika. Die Verwaltung der dortigen Kolonie ſoll dem Generalkonſul v. Linde qui ſt als Zivilgouverneur übertragen werden; er iſt bereits zum Reichs⸗ kommiſſar ernannt. Die nähere Vorlegung der zukünftigen Organtſation der Kolonialverwaltung bildete den poſitiven Teil der Ueberraſchungen, welche der Reichskanzler für den Reichstag heute in petto hatte.— Aus den Aeußerungen des Reichs⸗ kanzlers zur Diätenfrage läßt ſich entnehmen, daß die Löſung dieſer Frage leider wieder in weit⸗ Ferne gerückt iſt. — Morgen dritter Tag der Etatsberatung Deutsches Reſch. Berlin, 5. Dez.(Das Mitgliederverzeich⸗ nis des Reichstags) iſt heute ausgegeben worden. Die Mitgliederzahl beträgt 398 Mitglieder, erledigt ſind 4 Man⸗ date. Die Parteiſtärke iſt die gleiche wie beim Beginn der dies⸗ maligen Wintertagung, die Nationalliberalen haben den Verluſt des Mandats des Abg. Mün ch⸗Ferber durch die Wiederwahl des Abg. Büſing wieder wettgemacht, ſie ſind jetzt 51 Mitglieder ſtark. Erſatzwahlen für die verſtorbenen Abgeordneten Fürſt Bismarck, b. Mycielski und Schmidt⸗Magde⸗ burg ſind ſchon angeordnet worden. — Vorbereitung zum höheren Juſtiz⸗ dien ſt.) Zur Frage der Vorbereitung zum höheren Juſtiz⸗ dienſt und der Ausbildung der Referendare iſt nicht ohne Bedeutung, daß im Königreich Sachſenebenſo wie in Elſaß⸗Lothringen das Feſthalten an der dreijährigen Dauer des Studiums zum Prinzip erhoben worden iſt. Dem⸗ fenigen, der ſein Studium um ein Semeſter verlängern will, wird von der 4jährigen praktiſchen Vorbereitungsdienſtzeit ein halbes Jahr erlaſſen. Dieſes Vorgehen des Königreichs Sach⸗ ſen wird auch in den beteiligten Kreiſen Preußens vielfach gebilligt. Es kann nicht fehlen, daß die in Rede ſtehenden Fragen in ganz Deutſchland einheitlich geregelt wird. * Schwerin, 5. Dez.(Zur Reichstagzerſaß⸗ wahl im Wahlkreiſe Schwerin⸗Wismar.) Nach dem als endgültig anzuſehenden Ergebniſſe der Schweriner Wahl hat der nationalliberale Kandidat Büſing über ſeinen ſozialdemokratiſchen Gegner mit einer Mehrheit von 2002 Stimmen geſiegt(mit 13 315 gegen 11 213 Stimmen). Bei der Stichwahl im Vorjahre erhielt der konſervative Kandidat Dröſcher nur 11 730, der Sozialdemokrat 11 607. Bei dieſer jetzigen Stichwahl iſt nicht nur das beträchtliche Anwachſen der Stimmen für Büſing, ſondern auch der Rückgang der ſogtaldemokratiſchen Stimmen bemerkenswert, obwohl der Wahl⸗ kreis von den erſten Koryphäen der ſozialdemokratiſchen Parkei unabläſſig bearbeitet worden war. Der Rückgang der ſozial⸗ demokratiſchen Stimmen bei der diesmaligen Stichwahl gegen⸗ über der des Vorjahres beträgt 394. +) Die Teilnahme der Frauen am Kaufmannsgericht iſt aus Anlaß des Berliner Ortsſtatuts in den Beratungen der dortigen Stadtverordnetenverſammlung aufs neue erörtert wor⸗ den. Zwar ſchließt das Kaufmannsgerichts⸗Geſetz die Frauen von den Beiſitzerſtellen und ebenſo von der Stimmberechtigung zu dieſen aus. Allein es bleiben immerhin noch einige Punkte für eine Teilnahme der Frauen an den Funktionen des Kauf⸗ mannsgerichts übrig. Zunächſt iſt das Kaufmanns⸗ wie das Gewerbegericht nicht bloß Gericht, ſondern auch Einigungsamt für die Fälle von Streiks und Ausſperrungen. Auf die Zu⸗ ſammenſetzung des Einigungsamts treffen die beſchränkenden Beſtimmungen für die Beiſitzerwahlen nicht zu. Das Einigungs⸗ amt beſteht aus Vertrauensmännern“. Dieſe werden von den Beteiligten bezeichnet, und es gelten für ſie keine anderen Beſchränkungen, als daß ſie nicht zu den Beteiligten gehören dürfen. Nun iſt zweifellos deutſcher Sprachgebrauch, das Wort „Verkrauensmann“ ohne Unterſchied des Geſchlechts zu b rauchen, ſo daß die Bezeichnung ſowohl Frauen wie Männer umfaßt. Es wird viele Fälle geben(man denke nur an Streiks in weiblichen Branchen), wo andere als weibliche Perſonen für die Poſten der Vertrauensmänner gar nicht in Betracht kommen kbunten. Noch deutlicher drückt ſich das Geſetz über die Befug⸗ nis des Vorſitzenden aus, zu dem Einigungsamt„Bei ii mit beratender Stimme hinzuzuziehen, indem es ihm dieſe Be⸗ fugnis allgemein für„unbeteiligte Perſonen“ verleiht. Es wäre ſehr wohl zuläſſig, durch Ortsſtatut zu beſtimmen, daß in Stteiks oder Ausſperrungen, an denen weibliche Gehilfen beteiligt ſind, der Vorſitzende auch weibliche Betſitzer zuziehen muß. Nun wird zwar vielfach angenommen, daß das kaufmänniſche Einigungs⸗ amt praktiſch bedeutungslos ſein werde, weil Streiks der Hand⸗ lungsgehilfen nicht vorkämen. Dieſe Meinung dürfte doch etwas voreilig ſein. In dem Streikperzeichnis, das die Aelteſten der Kaufmannſchaft von Berlin für das Jahr vom 1. Oktober 1902 bis 1903 zuſammengeſtellt und in ſhrem„Berliner Jahrbuch für Handel und Induſtrie“(Berlin, Verlag von Georg Reimer) veröffentlicht haben, werden in der Gruppe Handelsgewerbe nicht weniger als 11 Streiks aufgeführt. Allerdings ſind dies meiſtens Streiks, die zwar im Handelsgewerbe ſtaktfinden, aber nur Gewerbegehilfen(Arbeiter) betreffen, wie z. B. in dem Handels⸗Hilfsgewerbe der Spedition ein Kutſcher⸗Streik, im Kohlengeſchäft ein Kohlenarbeiter⸗Streik. Aber daneben ſind in dieſem Verzeichnis auch Streits kaufmänniſcher Angeſtellter aufgeführt, wie z. B. ein Kaſſiererſtreit im Nähmaſchinenhandel oder die viel beſprochenen Streiks der Adreſſenſchreiber im ver⸗ gangenen Jahr. Es gibt Klaſſen von Handlungsgehilfen, in denen alle oder faſt alle Stellen mit weiblichen Perſonen beſetzt ſind, wie z. B. die Maſchinenſchreiberinnen in kaufmänniſchen Geſchäften. Hier würde eine Zuziehung weiblicher„Vertrauens⸗ männer“ oder Beiſitzer zum Einigungsamt ganz unentbehrlich ſein. Weniger günſtig ſind die Beſtimmungen des Geſetzes in Bezug auf die Tätigkeit des Kaufmannsgerichts in Gutachten und Anträgen über Fragen, die das kaufmänniſche Dienſt⸗ und Lehrberhältnis betreffen. Selbſt wenn das Kaufmannsgericht hierüber nicht in der Vollverſammlung der Beiſttzer beſchließt, ſondern eigene Ausſchüſſe einſetzt, ſo müſſen doch dieſe Aus⸗ ſchüſſe„aus der Mitte“ des Kaufmannsgerichts gebildet werden. Da ſonach andere als Gerichtsmitglieder an dieſen Ausſchüſſen nicht teilnehmen können, ſo ſind die Frauen auch hiervon aus⸗ geſchloſſen. Aber das Geſetz ſchreibt por, daß„das Nähere“ über die Ausſchüſſe durch Statut beſtimmt wird. Sonach iſt das Statut auch befugt, Vorſchriften über das Verfahren zu erlaſſen. Nichts ſteht dem im Wege, durch Ortsſtatut zu be⸗ ſtimmen, daß in Angelegenheiten, die das Dienſt⸗ und Lehr⸗ verhältnis weiblicher Angeſtellter betreffen, zuvor weibliche Ver⸗ treter gehört werden müſſen. Auch gibt es praktiſch eine Anzahl einſchlägiger Fragen, die zu ſolchen Erörterungen ſehr wohl ge⸗ eignet wären, wie z. B. die Stellung der Verkäuferinnen(Stitz⸗ gelegenheit), die Stellung der weiblichen Handlungslehrlinge, die oft nur eine mißbräuchlich kurze Lehrzeit von ſechs Monaten haben, während auf die Ausbildung der männlichen zwei bis drei Jahre verwendet werden. Endlich iſt darauf aufmerkſam zu machen, daß ſelbſt im Gerichtsverfahren eine gewiſſe Funktion den Frauen immerhin noch geblieben iſt, nämlich die Funktion der Parteivertretung. Für das Kaufmannsgericht gilt dieſelbe Vorſchrift wie für das Gewerbegericht, daß nur Rechts⸗ anwälte und Perſonen, welche das Verhandeln vor Gericht ge⸗ ſchäftsmäßig betreiben, als Prozeßbevollmächtigte oder Beiſtände nicht zugelaſſen werden. Im übrigen gibt es keinerlei Be⸗ ſchränkung, insbeſondere auch nicht in bezug auf das Geſchlecht. Hier eröffnet ſich namenklich für die an zahlreichen Orten, wie Berlin, Frankfurt a. M. ꝛc. beſtehenden Rechtsſchutz⸗ ſtellen für Frauen ein weites Feld der Tätigkeit. Zwar dürfen die Sekretärinnen der Vereine ſich nicht etwa zu regelmäßigen Prozeßvertreterinnen ausbilden, da dies, auch wenn keine Be⸗ zahlung damit berbunden iſt, gleichwohl als„geſchäftsmäßiges Betreiben“ gelten würde. Allein die zahlreichen Frauen, die im Dienſte dieſer Rechtsſchutzſtellen tätig ſind, können abwechſelnd, ſo daß kein zuſammenhängender geſchäftsmäßiger Betrieb ſich daraus entwickelt, vor Gericht auftreten, ſei es, daß ſie anſtelle der Partei als Prozeßbevollmächtigte oder zuſammen mit der⸗ ſelben als Beiſtand erſcheinen. Auf dieſe Art haben Frauen wenigſtens die Möglichkeit, zu zeigen, daß ſie einem ordnungs⸗ mäßigen Verkehr mit gerichtlichen Behörden gewachſen ſind. Der Deutſehe Sparkaſſentag. (Von unſerem Korreſpondenten.) sh. Berlin, 5. Degz. Hier krat heute der Deutſche Sparkaſſentag zu ſeiner diesjährigen Generalverſammlung zuſammen. Zu Beginn der Tagung gab der Geſchäftsführer des Verbandes, Direktor Drape⸗Hannover fol⸗ gende Erklärung ab:„Gemäß dem Beſchluß des letzten Deutſchen Sparkaſſentages war die Frage der Einführung des Scherlſchen Sparſyſtems den Unterverbänden überwieſen worden, dantit dieſe Gelegenheit erhielten, ihre Stellung dazu zu präziſieren. Nach deren Beratungen kann es als zweifellos betrachtet werden. das die Mehrzahl ſichgegen das Scherlſche Sparſyſtem ir ſeiner letzigen Form ausgeſprochen hat.(Bravorufe.) Dazu kommt, daß der Miniſter des Innern im Preußiſchen Landtage erklärt hat, die preußiſche Staatsregierung denke nicht daran, das Scherlſche Gpar⸗ ſyſtem weiter zu verfolgen.(Bravo!) Aus dieſen Gründen hat unſee endgiltige Beſchlußfaſſung keine Eile und wir haben geglaubt, die Frage vorläufig von der Tagesordnung abſetzen zu können. Aus den weiteren Mitteilungen des Geſchäftsführers iſt zu entnehmen, daß dem Verbande im Berichtsjahre der heſſiſche Sparkaſſenverband bei⸗ getreten iſt. Insgeſamt ſind dem Verbande 1428 Sparkaſſen mit etwa 7 Milliarden Einlage und ferner 11 private Sparkaſſen mit 250 Millionen Einlagen angeſchloſſen. In den Vorſtand wurden neu⸗ bezw. wiedergewählt: Landtagsabg. Dr. Beumer⸗ Diiſſel⸗ dorf, Rendant Killer⸗Siegen, Direktor Dr. Müller⸗ Hannober, Stadtrat Peterſon⸗Breslau, Bürgermeiſter Kunkel⸗ Königs⸗ berg, Landrat v. Etzdorf⸗Elbing, Bürgermeiſter Feſichen⸗ Magdeburg, Bürgermeiſter Siegriſt⸗Karlsruhe, Geh.⸗Reg.⸗Rat v. Boddien⸗Schleswig, Direktor Drape⸗Hannover, Landes⸗ bankdirektor Keßler⸗Wiesbaden, Gemeinderat Stockmaher⸗ Stuttgart und Geh.⸗Rat v. Scheele⸗Poſen. Hierauf beſchäftigte ſich der Sparkaſſentag mit der Frage der Belegung von Beſtänden der öffentlichen Spar⸗ kaſſen in Inhaberpapieren. Es wurde hierzu nach leb⸗ hafter Debatte folgende Reſolution angenommen:„1. ODer Deutſche Sparkaſſentag erkennt an, daß ſchon die Rückſicht auf die erforderliche Liquidität alle kommunalen Sparkaſſen veranlaſſen muß,einen angemeſſenen Teil der Aktiven in Inhaberpapferen anzulegen. 2, Der Sparkaſſenverband erklärt dagegen, daß bei der großen Verſchiedenheit der lokalen und provinziellen Verhältniſſe der kommunalen Sparkaſſen eine Verpflichtung zur Anlage eines beſtimmten Betrages der Aktiven in Inhaberpapieren durch ein alle Sparkaſſen gleichmäßig behandelndes Geſetz nicht ausgeſprochen werden kann.“ 8 Es folgte dann ein ſehr intereſſantes Referat des erſten geige⸗ ordneten Lehwald⸗Duisburg über Die Förderung des Kleinwohnungsbaues durch die Sparkaſſen, Er unterbreitete der Verſammlung folgende Theſen:„1. In Eggen⸗ den, wo ein Mangel an geſunden und billigen Arbeiterwohnungen herrſcht, haben auch die öffentlichen Sparkaſſen die Aufgabe mit ihren Mitteln den Bau ſolcher Wohnungen zu fördern. 2. Die Förderung kann bei der Anlegung der Spareinlagen in Hypotheken dadurch erfolgen, daß ſolche auf Arbeiterhäuſer bevorzugt, de die Gelder ratenweiſe je nach dem Fortſchreiten des Baues ausgezahlt und daß möglichſt günſtige Zins⸗ und Rückzahlungsbedingungen feſt⸗ geſetzt werden. 38. In der gleichen Weiſe kann auch der Reſervefonds herangezogen werden, jedoch nur mit dem die vorgeſchriebene Nindeſt⸗ höhe überſteigenden Betrage. 4. Die verfügbaren Jahresüberſchüſſe können Verwendung finden: zur Uebernahme von Anteilen von Bau⸗ genoſſenſchaften und gemeinnützigen Bauvereinen, ur Gewährung von hypothekariſchen Darlehen über die Mündelſicherheit hinaus, zunt Ankauf von Gelände zwecks billiger Abgabe desſelben für den Bau von Arbeiterwohnungen, zur Errichtung von Arbeiterwohnhäuſern, zur Bildung eines Hilfsreſervefonds uſtv. 5. Soweit die eigenen Mittel der Sparkaſſen nicht ausreichen, können dieſelben die hybothe⸗ fariſche Beleihung von Arbeiterwohnhäuſern durch die Landesberſiche⸗ rungsanſtalten vermitteln. 6. Bei Hypotheken auf Arbeiterwohn⸗ häuſer kann die Beleihungsgrenze unbedenklich bis zu 23 ihres irk⸗ lichen Wertes ausgedehnt werden. 7. Bei allen hypothekariſchen Far⸗ lehen über die Hälfte des Wertes hinaus iſt ebenſo wie bei einer er⸗ heblichen Ermäßigung des üblichen Zinsfußes eine regelmäßige Til⸗ gung vorzuſchreiben. 8. Die gewährten Vergünſtigungen dürfen nur ſolange beſtehen bleiben, als die beliehenen Häuſer die Eig⸗ ſchaft eigentlicher Arbeiterwohnhäuſer beibehalten.“ Im Anſchluß an as Referat bemerkte der Vertreter des preußiſchen Miniſtertums des Innern, Geh. Ob.⸗Reg.⸗Rat v. Knebel⸗ Döberitz: das angeregte Thema beſchäftige die Staatsregierung ſehr lebhaft. Damit mun ſehe, wie wichtig der Staatsregierung die Sache erſcheine, wolle er mitteilen, daß am 15. ds. Mts. in Berlin unter ſeinem Vorſitz Ver⸗ handlungen über alle angedeuteten Punkte und insbeſondere über die Frage ſtattfinden ſollten, wie die deutſchen Sparkaſſen ſich noch Ehr als bisher ſozialpolitiſch betätigen könnten.(Beifall.) Ju dioſer Konferenz ſeien ſechs vom Ausſchuß des Deutſchen Sparkaſſenver⸗ bandes benannte Herren und mehrere Vertreter der Miniſterien des Innern, der Finanzen, des Handels und der Landwirtſchaft einge⸗ laden. Er empfehle die Verhandlung der Konferenz abzuwarten. (Beifall.) Was den Wunſch nach einem baldigen Erloß der breußiſchen Vorſchriften über das Taxweſen anlange, ſo ſei der Re⸗ gierung wohl bekannt, daß das Taxweſen einer dringenden Remedur bedürfe. Allein die Sache mache außerordentliche Schwierigkeiten und ſie liege jetzt ſo, daß der Landwirtſchaftsminiſter inen Erlaß an die Oberpräſidenten gerichtet habe, deren Berichte zu diefer Sachd noch nicht eingegangen ſeien. Unter dieſen Umſtänden wurde ſon einer weiteren Beſprechung des Themas Abſtand genommen, und die Ver⸗ ſammlung geſchloſſen. 933 Reimen, ohne daß er einmal in Verlegenheit geriete. Iſt der Wagen unten beſetzt und zögern hinzuſteigende Fahrgäſte, auf das Verdeck hinaufzuklettern, ſo komplimentiert er ſie mit den Worten: „Es iſt ja keine Blamage, gehen Sie ruhig nach der erſten Etage“ ſtets ſicher hinauf. Herrſcht große Kälte, ſo fügt er noch hinzu: „Aber bitte, nur nicht gereizt, dort oben iſt ja geheizt“. Herren mit brennenden Zigarren empfängt der Poet mit der Begrüßung: „Hier in dieſem Rauchteil(Plattform) vergeht recht ſchnell die Langeweil““ Verläßt der Paſſagier das Geſhrt, ſo verabſchiedet ſich der Schaffner mit den Worten:„Es war mir ein beſonderer Genuß, beehr'n Sie mich bald wieder auf meinem Onmibus.“ — Martyrien der Schönheit. Von den Torturen, Qualen und Leiden, denen ſich die moderne Frau um ihrer Schönheit willen aus⸗ ſetzt, entwirft Marcel Prévoſt im„Figaro“ eine bewegliche Schil⸗ derung. Die Beobachterin dieſer im ſtillen Toilettenzimmer geübten Marterungen iſt gewöhnlich die Kammerzofe, deren eine dem Dichter der„lettres de femmes“ ihre Mitteilungen anvertraut hat:„Damit die Bruſt ſich wölbe, liegt meine Dame viele Stunden lang auf der Erde ausgeſtreckt, unbeweglich, die Arme feſt an den Körper ge⸗ drückt. Um die Beweglichkeit und Feinheit der Taille zu erhalten, ſetzt ſie ſich auf einen Stuhl und führt dann Drehungen des Rumpfes nach allen Seiten aus. Zugleich erhält dadurch der Hals Fülle und Die ſchrecklichen Gruben am Schlüſſelbein verſchwinden. Die Dame ütte eine außerordentlich ſpitze Naſe. Sie ſuchte dieſen Fehler gutzumacken, indem ſie mehrere Monate hindurch eine Art Naſen⸗ geradehalter Tag und Nacht trug. Sie hatte das eine Naſenloch ettwas kleiner als das andere; ſie vergrößerte es, indem ſie einen ganz kleinen naſſen Schwamm einführte. Die Rundung der Wangen wurde weich und voll erhalten durch Einſpritzung von Paraffin. Die HOhren, die abſtanden und keine feine Form hatten, wurden durch be⸗ bendere Vorrichtungen an den Kopf angelegt und die Ohrläppchen dadurch verlängert, daß Gewichte daran befeſtigt wurden.“ S ſchwer iſt es alſo, ſich den Ramen einer„reizenden Weltdame“ gu verdienen, mit dem die Geſellſchaftsberichte der Zeitungen dieſe armen Weſen benennen, wenn ſie eine kurtze Zeit der Folterkammer ihres Bouboiers entrinnen und als glänzende Schmetterlinge auf⸗ tauchen. Und mögen auch nicht alle ſolche ſchwierige Operationen durchzumachen haben, dennnoch nimmt eine jede Schöne ihr kleines Marthrum auf ſich. Man braucht nur mit Aufmerkſamkeit den Briefkaſten von Zeitſchriften durchzuleſen, die ſich heſonders an die Frauen wenden. Da bilden dann alle die abſtehenden Ohren, die Doppeltinne, die runden Rücken, die Inkonopenſfenzen des Teints und der Haut, die Härchen und Wärzchen und das Dickwerden eine rührende und komiſche Symphonie von Klagen, und. Unterſcheiften wie„eine Verzweifelte“ oder„ein junges Mädchen, das das Kloſter der Häßlichkeit vorzieht“, ſind nichts Seltenes. Dann fühlt man, daß für manche Frauenſeele der leiſe ſprießende Flaum eines Schnurrbärtes oder ein Doppelkinn das größte Ungkück bedeuten kann, und daß ein bis dahin durch nichts getellbtes Leben einer Frau, die das Opfer eines ſolchen Schönheitsfehlers geworden iſt, nun nicht mehr lebensſwert und entſetzlich erſcheint. So nimmt ſie dann gern alles auf ſich, um nur von dieſem Kainsmal befreit zu werden. Doch ein furchtbarerer Feind als alle Heinen Flecken und Unſchönheiten iſt das Alter. Ein junges Ding kann vielleicht durch ein niedliches Doppelkinn oder den leichten Schatten eines Schnurrbartes auf der Oberlippe noch bikanter und reigzvoller erſcheinen; aber mit den FJahren wird das furchtbar. Ja noch ſchlimmer: die feinſten Ohren, die zarteſten Münde, das elegant geformte Geſicht, ſie berlteren ihre Schönheit und Rundung. Ach, dann iſt es kein Bergnligen mehr, in der Haut einer„reizenden Weltdame“ zu ſtecken. Außer den eigentlichen Schönheitsfehlern muß ſie nun den Kampf aufnehmen gegen das Alter und die verwelkenden Reize. Und dann werden ſie hervorgeholt all die ſeltſamen und myſteriöſen Gegenſtände, die Kinnbinde, die nächtlich umgelegten Mäsken, die einſchnürenden Korſelts und die Geradehalter, und die Büchſen, Doſen, Flaſchen mit Puder und Tinkturen verbollſtändigen dieſes Bild einer Zauber⸗ klche und einer Folterkammer. Und welehe Anſtrengung gehört dazuß bor dem Spiegel die Miene auszuprobieren, die am borteil⸗ hafteſten iſt, das Geſicht nicht zu verziehen, auf das nicht ein ber⸗ räteriſches Fältchen ſich zeige. Wie der Jakir jede Muskel ſeines Armes anſpannt, ſo ſpannt die Weltdame jede Muskel ihres Ge⸗ ſichtes an, um in unbewegter Ruhe die Züge zu zeigen, die ſie in vielen Stunden ſich zurechtgelegt hat. Wohl wird hier eine unge⸗ heure Energiekraft und Selßſtbeherrſchung verbraucht, aber es iſt nutzlos, ſie zu verſchwenden. Zwar gelten alle dieſe Damen noch äußerlich als„reizende Mondaine“, und doch iſt man ſtillſchweigend allgemein der Anſicht, daß ſtie„ziemlich aungejahrte Damen ſind, die ſich ſehr ſorgfältig zurechtgemacht haben“. Auch das Alter hat ſeine Schönheit, aber alles unwahre Heucheln falſcher Reize und ver⸗ hlühter Jugend wird einem unverbildeten Geſchmack Ekel einflößen Prebpoſt ſchließt mit der Bemerkung, daß in einer Zeit, in der Tau⸗ ſende von Frauen ſo ihre Kräfte berwenden, viele andere bemüht ſind, einen Beruf auszufüllen und ihren Mitmenſchen zu nützen. —. Zur Erhaltung der Naturdenkmüler. In der badiſchen Monatsſchrift„Dorf und Hof“ veröffentlicht Profeſſor Dr. Frlebrich Pfaff in Freiburg einen Aufſatz, betitelt„An alten Grenzen, it dem er auch von Grenzbäumen und Grenzſteinen ſpricht““„Wie waren doch,“ ſagt er,„unſeren Vorfahren ſolche Steine und Bäume ſo heikig, ſo unverletzlich! Von den Grenzbäumei durfte nicht Laub, nicht Zweig gehauen werden. Wer den Grenzſtein verletzte, der verfiel grauſamer Strafe. In die Erde ſollts er ge⸗ graben werden, bis an den Kopf und dann ſollte ihm der Pflug, von vier Pferden gezogen, den Hals abfahren. Aber nicht nur aus rechk⸗ lichen und geſchichtlichen Gründen ſollte man ſolcher alten Denkmäler ſchonen, nein auch aus Gründen der Naturkunde und Naturfreude. Erſt in den letzten Jahren iſt man in weiteren Kreiſen auf die Naturdenkmäler, auf alte und merkwürdige Bäume aufmerkſam ge⸗ worden. Man beſinnt ſich darauf, daß ſie nicht nur eine Summe von Feſtmetern Holz ſind, ſondern auch von der Vorzeit uns überkteferte und geheiligte Denkmäler, die geſchützt und erhalten werden ſollten. Mir und manchem alten Waldläufer mit mir blutet das Herz, wenn ich einen ſolchen himmelanſtrebenden Wipfel fallen ſehe, in daſſen Zweigen durch Jahrhunderte der Wind des Vaterlandes gerauſcht hat.“ — Die Ehe des Geiſteskranken. Wiener Blätter berichten über eine bemerkenswerte Klage auf Ungültigkeitserklärung einer Ehe. Am 18. Oktober 1903 heiratete der Gemiſchtwarenverſchleißer Franz —— ber, Mannheim, 6. Dezember General⸗Anzeiger. 3, Seite. Aus Stadt und Land. * Mannheim, 6. Dezember 1904. * Finanzafſtſtentenprüfung. Auf Grund der im Monat Novem⸗ ber d. Js. ſtattgehabten Finanzaſſiſtentenprüfung ſind in nachſtehen⸗ der Reihenfolge unter die Zahl der Finanzaſſiſtenten auf⸗ genommen worden: Robert Kurth von Todtnau, Kark Küpferle von Kehl, Guſtav Dittus von Pforzheim, Oskar Keßler von Oberkirch, Abolf Sitt von Pforzheim, Friedrich Enderle von Breiſach, Wilhelm Walter von Lehrbach(Oberheſſen), Karl Epp von Odenheim, Heinrich Brauß von Lohrbach, Hermann Strohm von Freiburg, Georg Schwö⸗ bel von Daisbach, Emil Holderer von Wies, Joſef Kreukler von Buchen, Reinhard Wieber von Hauſen, Philipp Glock von Zuzen⸗ hauſen, Adolf Ritter von Neckarbiſchofsheim, Johann Frey von 80 Heidelberg, Karl Beichert von Altheim, Pius Fritz von Neuweier, 1* Alfred Saur von Rheinsheim, Martin Fath von Heddesheim, Franz Weber von Schopfheim, Friedrich Raab von Bonndorf, Leo Frank von Nordweil, Eduard Dörr von Illingen, Emil Leichenauer von Waldshut, Wilhelm Schweickert von Flinsbach, Friedrich Stöhr von Moosbrunn, Gottfried Martin von Weiterdingen, Hermann Bucher von Altheim, Emil Sack von Heidelberg, Heinrich Heine von Wieslach, Wilhelm Metzger von Marthalm(Kanton Zürich), Johann Kuhn von Hettingen, Adolf v. Bank von Konſtanz, Auguſt Hochadel von Kirchardt, Friedrich Krämer von Marlen, Adam Kuch von Freiburg, Alfred Konrad von Waibſtadt, Otto Harrer von Hauſach, Rudolf 4 Kraus von Bruchſal, Joſef Stangl von Laufen(Bayern), Theodor Straub von Kuppenheim, Georg Wolf von Weinheim, Joſef Pfeffer von Heiligenzimmern(Hohenzollern), Chriſtian Uhrig von Otters⸗ dorf, Wilhelm Hörner von Freiburg, Hermann Diersperger von Offenburg, Markus Mangei von Untergrombach, Joſef Seitz von Hainſtadt, Willibald Dehoff von Sinsheim, Robert Maier von Ber⸗ nau, Friedrich Schäfer von Sandweier, Hugo Walch von Rohrbach (Eppingen), Max Schuler von Pforzheim, Alois Hörth von Lauf, Auguſt Mangler von Bruchſal, Otto Fahrländer von Weinheim, Eduard Bundſchuh von Glashofen, Richard Schneider von Hinter⸗ lehengericht, Alfons Maier von Baden, Rudolf Litterſt von Karls⸗ ruhe, Chriſtian Rahäuſer von Heidelberg. Die mit*bezeichneten Kandidaten haben auch eine Prüfung in der franzöſiſchen Sprache abgelegt und beſtanden. *Kautionsbetrug. rrre Der Druckereibeſitzer Julius Müller einer Gefängnisſtrafe von 4 Wochen verurteilt. In⸗ der Hauptver⸗ handlung ſtellte der Angeklagte die Behauptung auf, er habe die Zu⸗ ſtimmung ſeines Buchhalters dazu gehabt, die Kaution desſelben im Betrage von 1000 M. in ſeiner Druckerei arbeiten zu laſſen. Der erſte Richter ſtellte dagegen feſt, zu tun geweſen ſei, Geld in die Hand zu bekommen, um es für ſich zu verwenden; er habe gar nicht die Abſicht gehabt, es als Kaution unbenutzt liegen zu laſſen. mängelte die Auffaſſung des erſten Richters, daß er verſprochen habe, die Kaution des B. auf deſſen Namen zu hinterlegen; das ſtehe jeden⸗ falls nicht im Vertrage und auch heute ſei noch nicht feſtgeſtellt, wie die Ankage des Geldes als Kaution hätte erfolgen ſollen, ob auf den Namen des Zeugen oder des Angeklagten. Die Reviſion ſtellte ſich auf den Standpunkt, daß nur ein obligatoriſcher Anſpruch auf Rück⸗ gabe des Geldes nach Beendigung des Vertrages entſtanden ſei, beſtritt das Vorliegen eines Dolus und erklärte ſich als Schuldner der Frau des Buchhalters.— Der erſte Strafſenat erkannte, wie unſerLeipziger Spezialkorreſpondent meldet, nach dem Antrage des Reichsanwalts auf koſtenpflichtige Verwerfung der Reviſion des An⸗ geklagten. * Bei den Kaufmannsgerichtswahlen in München wurden u. a. 13 Beiſitzer, welche dem Deutſch⸗nationalen Handlungsgehilfen⸗ Verband angehören, gewählt.. Nus dem Grossberzogtum. 2 Külsheim(A. Wertheim), 5. werkerberein hielt geſtern auf Wunſch der Vorſtandſchaft Herr Kammerſekretär C. Haußer von Mannheim einen lehrreichen Vortrag über die wichtigſten Forderungen des Handwerks. Der Saal„zum Mohren“ war dicht beſetzt, was um ſo höher gewertet werden muß, da in der„Roſe“ gleichzeitig eine landwirtſchaftliche Verſammlung ſtattfand. Die Wertſchätzung, deren ſich der Referent in unſerm Bezirke ſeit Jahren ſchon erfreut, und ſeine klaren, mit Liebe und Wohlwollen für den Handwerkerſtand gegebenen Aus⸗ führungen waren die Urſache, daß ſich auch von den Nachbarvereinen Mitglieder eingefunden hatten. Der Vorſtand, Herr Fiederlein, gab auch dieſen Gefühlen Ausdruck und Herr Haußer gedachte derer, die eifrig in den Vereinen tätig ſind und an der gemeinſamen Auf⸗ gabe mitarbeiten. Die Verſammlung dankte dem gewandten Redner 1 den ausgezeichneten Vortrag durch das Kammermitglied Herrn Spengler von hier. Privatim wurde dann noch verſchiedenes erledigt und die Verſammlung mit einem Hoch auf unſern erhabenen Landesfürſten als den Beſchützer des Handwerks geſchloſſen. Kleine Mitteilungen aus Baden. Der bekannte, ehemals in Todtmoos wohnende„Schinken⸗Dietſche“, ſeit einiger Zeit in Kleinkems(Amt Lörrach) Wirt zum„Rhein. Hof“, der mit ſeinem billigen„Schwarzwälder Schinken“ in allen Blättern Reklame machte, wurde ſamt ſeinem Bruder am letzten Sonntag verhaftet, weil ſeine„Schwarzwälder“ Schinken auf der langen Reiſe von— Hamburg über den Schwarzwald nach Klein⸗ kems ein geſundheitsſchädliches Aroma bekamen. Diverſe Quanti⸗ käten dieſes Fleiſches wurden verſchiedene Male von Obrigkeits⸗ und Straka ein 18jähr. Mädchen. Drei Wochen nach der Hochzeit mußte der Mann nach einem Tobſuchtsanfall in die Landes⸗Irrenanſtalt übergeführt werden, wo konſtatiert wurde, daß Straka an progreſſiver Paralyſe leide. Die junge Frau klagte beim Landesgerichte auf Ungültigkeitserklärung der Ehe, indem ſie behauptete, daß ihr Gatte bereits zu der Zeit der Eheſchließung geiſtesgeſtört war, die Ehe alſo voñ Anfang an ungültig war. Das Beweisberfahren ergab folgende intereſſante Einzelheiten: Unmittelbar vor der Trauung hatte der Bräutigam den Fiaker, der ſie zur Kirche bringen ſollte, weggeſchickt, weil Schimmeln und nicht Rappen vorgeſpannt waren; bei der Hochzeitstafel zog plötzlich der junge Ehemann einen Revolver her⸗ bor, zeigte obſzöne Anſichtskarten den Gäſten. Nach beendeter Hoch⸗ geitstafel fing der junge Ehemann im Hochzeitsanzug Fenſter zu Wenige Tage nach der Hochzeit ließ der Ghemann in ſeinem Geſchäft mehrere Fäſſer mit Petroleum auslaufen und wollte Die als Sachverſtändige einvernommenen Aerzte erklärten, daß der Ehegatte ſchon vor der Hochzeitsſchließung der Klage der Frau auf nun hat auch das Ober⸗ landesgericht die gegen dieſe Entſcheidung eingelegte Berufung des bandsberteidigers“ abgewieſen. — Ein merkwürdiges Jagderlebnis erzählt Hauptmann von Er ſchreibt: Millimeter auf eine vorbeiſtreichende Wree der kranken Ente und fand ſie in der Wieſe ver⸗ daß in weiche opft waren, rausziehen konnte. Verband angelegt. 3 Klugow aus Warn wurde am 26. Januar d. Is. vom Landgericht Mannheim zu daß es dem Angeklagten nur darum Die Reviſion des Angeklagten be⸗ Deg. Im hieſigen Han d⸗ Rechtswegen verlocht.— In der Nähe des Waſſerſchlößles im Stern⸗ wald bei Freiburg hat ſich Samstag nachmittag ein Privatmann erſchoſſen. Geiſtesgeſtörtheit wird als Grund zur Tat an⸗ genommen.— Ein in der Schloßbergſtraße in Fre iburg wohnen⸗ der Student hat ſich Samstagerſchoſſen.— Die beiden Burſchen, die in Heidelberg den Raubanfall auf das Meeſerſche Ehepaar unternommen hatten, ſind in Kar lsruhe feſtgenommen worden. Ste hatten ſich unter falſchem Namen einlogiert und waren im Beſitze größerer Geldbeträge. pfalz, heſſen und Umgebung. * Ludwigshafen, 5. Dez. Bei der Beratung des ſt ä d t. Voranſchlages für 1905 empfahl It.„Irkf. Ztg.“ Handels⸗ kammer⸗Präſident Wagner der Stadtverwaltung, mit allen Mitteln darauf zu dringen, daß endlich eine Oberrealſchule hierher komme, da Mannheim Schwierigkeiten wegen Aufnahme hieſiger Schüler bereite. Bürgermeiſter Krafft bemerkte, er habe bei dem neulichen Beſuch des Kultusminiſters in Ludwigshafen die Sprache auf die Oberrealſchule gebracht, doch ſei im Landtage bei der Majo⸗ rität keine Sympathie dafür vorhanden, die humaniſtiſche Bildung genieße dort den Vorzug. Ein Reformgymnaſium ſei für Ludwigs⸗ hafen zweckdienlicher. Im Laufe der Etatsverhandlungen führte der Handelskammerpräſident Wagner weiter aus, daß an dem Stil k⸗ ſtand der induſtriellen Entwicklung der Stadt Lud⸗ wigshafen in den letzten Jahren ganz beſonders das unglückſelige baheriſche Gewerbeſteuergeſetz die Schuld trüge. So wollten im vergangenen Jahre mehrere große Induſtrtelle, darunter ein Walzwerk mit mehreren tauſend Arbeitern, ſich in Ludwigshafen niederlaſſen; als ſie aber von den Steuerverhältniſſen hörten, blieben ſie weg. Kaiſerslautern, 5. Als Samstag vormittag die hieſige Polizei eine Streife nach einem Einbrecher unternahm, ſtießen ſie am Wald auf den Architekten Thoma von hier. Do dieſer der Polizei ſchon längere Zeit her als Wil derer bekannt iſt, durchſuchte man ihn und fand unter ſeinem Mantel ein zuſammen⸗ legbares Gewehr und ſcharfe Patronen. Er gab zu, in der Abficht zu wildern in den Wald gegangen zu ſein, wie er überhaupt ſchen öfter unbefugt gejagt habe. Er wurde in Haft genommen. Thoma war bis vor einem Jahr Aſſiſtent im hieſigen Stadtbauamt. Seit⸗ dem arbeitete er als Privat⸗Architekt, es fehlte ihm aber an Auf⸗ trägen und ſo erging es ihm und ſeiner Familie herzlich ſchlecht. (Telegr.) Graf Wilhelm zu Caſtell⸗Rüdenhauſen, ein Bruder der Fürſtin Bertha zu Yſenborg⸗Büdingen, iſt im Alter von 63 Fahren in Wien geſtorben. * Mainz, 5. Dez. Vor einigen Tagen wollte ein hieſiger Herr nach Wiesbaden reiſen. Es herrſchte ein lebhafter Andrang und der Herr und eine Dame ſprangen faſt gleichzeitig auf das Tritt⸗ brett eines Wagens, um in das Abteil einzuſteigen. Der Herr war ſo galant, der Dame den Vortritt zu laſſen, glitt aber ab, fiel vom Trittbrett und berletzte ſich ſehr ſchwer. Er mußte in einem Wagen nach einer Privatklinik verbracht werden, wo konſtatiert wurde, daß der eine Arm doppelt gebrochen und einige Rippen verletzt waren.— Einen bedeutenden Fun d machte am Samstag Vormittag ein Muſiker, Mitglied unſeres ſtädtiſchen Orcheſters, nämlich ein Paket mit nahezu 6000 M. an Koupons von Staats⸗ papieren. 5 Mainz, 5. Zu dem Selbſtmord des Huſaren⸗ leutnants Dietz berſchtet das„Mainz. Tagbl.“ neuerdings: Nach dem hinterlaſſenen Brief könnte man annehmen, daß der Regimentskommandeur den jungen Offizier in den Tod getrieben hat. Statt deſſen war es gerade Oberſt v. Blumenthal, der bisher den Offizier noch gehalten hatte, obgleich er ſchon ſeit einiger Zeit nicht mehr den Anſprüchen genügen konnte, die der Dienſt an ihn ſtellte. Wie man uns von durchaus zuverläſſiger Seite mitteilt, erlitt Leutnant Dietz ſeinerzeit bei einem Pferde⸗ rennen in Neuß durch einen Sturz eine ſchwere Gehirner⸗ ſchütterung. Er war im höchſten Maße nervös, zeigte eine ans maßloſe grenzende Empfindlichkeit und irug ſich, wie von dem Leutnant ſehr naheſtehender Seite protokollariſch feſtgelegt worden iſt, beſonders bei Witterungsumſchlag mit Selbſtmordgedanken. In den letzten Wochen ſoll Leutnant Dietz im Dienſt ſehr unzuverläſſig geweſen ſein, wodurch er ſich ſelbſtverſtändlich auch wiederholt den Tadel ſeiner Vorgeſetzten zuzog. So wäre auch ſein Rittmeiſter nur durch das perſönliche Zureden des Oberſt b. Blumenthal zu be⸗ wegen geweſen, Leutnant Dietz in ſeiner Schwadron noch länger zu behalten. Trotzdem nahm man, ſo weit es nur irgend anging, auf den im Regiment allgemein bekannten Zuſtand des Leutnants Dietz möglichſt Rückſicht, wie auch ſämtliche Offiziere des Regimentes unter ihrem Eid bei dem ſofort eingeleiteten Unterſuchungsverfahren erklärt haben, daß Leutnant Dietz niemals ungerecht behandelt oder ſchikaniert worden iſt. Auch die Kritik, die ihn angeblich in den Tod trieb, galt ihm keineswegs allein, ſondern einer ganzen Reihe von Offizieren, die beim Exerzieren nicht zur Zufriedenheit ihres Kommandeurs abgeſchnitten hatten. Hätte ſich aber Leutnant Dietz wirklich ungerecht behandelt geglaubt, ſo ſtanden ihm die mannigfachſten Wege offen, ſich zu helfen, ohne ſich deshalb gleich erſchießen zu müſſen. Er konnte ſich beſchweren, und es iſt bekannt, daß Beſchwerden von Offizieren zu peinlichſt genauen Unterſuchungen führen. Er konnte ſich auch in ein anderes Regiment verſetzen laſſen, wenn ihm ſein Vorgeſetzter nicht mehr gefiel, und ſchließlich konnte der ſehr reiche junge Mann einfach den Abſchied nehmen, ohne deshalb in die Sorgen zu geraten, die vielleicht unbe⸗ mittelten Offizieren beim Abſchied die Zukunft verdüſtern. Leuk⸗ nant Dietz ſtand zudem noch unmittelbar vor ſeiner Verlobung, die er ſeinem Regimentskommandeur an Großherzogs Geburtstag ge⸗ meldet hatte und die von dieſem gehbilligt worden war. Leutnant Dietz war es jedoch, der eine Veröffentlichung nicht wünſchte, bis noch einige andere Angelegenheiten erledigt wären. Wenn man all dies in Berückſichtigung zieht, ſo unterliegt es keinem Zweifel, daß der bedauernswerte junge Mann in letzter Zeit ſchon Spuren von Verfolgungswahnſinn gezeigt hat, und dann in einem Augen⸗ blick völliger geiſtiger Umnachtung den bewußten Brief ſchrieb und ſeinem Leben ein Ende machte. Die Mutter des Leutnants Dietz ſtellt demgegenüber in einer Zuſchrift an Mainzer und Frankfurter Blätter feſt, daß ihr Sohn ſich der allerbeſten Geſundheit in gefſtiger wie körperlicher Beziehung erfreut habe. Von den Folgen des Sturzes in Neuß habe er ſich vollſtändig erholt gehabt. Alles, alles, was über meinen unglücklichen Sohn jetzt nach ſeinem Tode in den Zeitungsartikeln von ſeiner„Unbrauchbarkeit zum Offizier“, von Erzählungen ſeinerſeits über ſeinen Ausweis aus der Reitbahn, von der Nichtgenehmigung ſeiner Verlöbung durch mich (ſeine Mutter), von einem Briefe, den ein Verwandter an den Kaiſer gerichtet, und ferner, daß mein Sohn vor ſeinem Tode Paradeuniform angelegt hat, iſt unwahr⸗ Alle, die meinen Sohn im Leben gekannt und ihm näher geſtanden, wiſſen, daß er nie⸗ mals geiſtig geſtört war, auch war er bei allen, auch bei ſeinen Untergebenen, hoch geſchätzt und belfebt. Fetzt muß er plötzlich, weil andere Gründe leicht zu widerlegen ſind, an„Verfol⸗ gungswahn“ gelitten und in„geiſtiger Umnachtung“ ſeine letzte ſo klare Willensäußerung niedergeſchrieben haben! Mein Sohn litt weder an Verfolgungswahn noch geiſtiger Umnachtung, nur wurde er durch die jahrelange kränkende Behandlung endlich zum Aeußerſten getrieben, weil er als Ehrenmann und pflichttreuer Offizier leider keinen anderen Ausweg mehr fand.— Wie es heißt, iſt eine ſtrenge Dez. De 3 2EZ. wird. Bisher ſollen alle bernommenen die Angelegenheit bringen ſagt haben, daß die Behandlung des Verſtor⸗ Offiziere eidlich ausgef ſtelht, weil der Strafantrag nicht rechtzeitig geſtellt war. Auf eine materielle Würdigung des Ergebniſſes der Verhandlung, die für Geehrter Herr Redakteur!—'iſt wirklich meine Knittel!— Zuerſt hielt ich die Geſchichte Mannem iſt ein zoologiſcher Garten!— Zum erſten ein militäriſche Unterſuchung eingeleitet worden, die wohl Klarheit in 5 weſen ſei⸗ e ſeitens des Regimentslommandeurs eine abſolut korrekte ge⸗ Herſchlszeſtung. BC. Karlsruhe, 5. Dez. Vor dem Schöffengericht kam heute die Privatklage des Kaufmanns Otto, früher in Vik⸗ lingen, Baſel und Freiburg wohnhaft, gegen den Herausgeber der „Bad. Korreſponzent“, Redakteur F. Beeſer, zur Verhandlung. Inkriminiert war ein Artikel, den die B. K. vor 2½ Jahren(1) der„Freib. Ztg.“ entnommen hatte, worin es u. g. hieß, daß in Villingen das Verſchwinden des Kaufmanns Karl Otko großes Auf⸗ ſehen erregt habe. Weiter war in dem Artikel ausgeführt, daß Otto Geldgeſchäfte oft zweifelhafter Art gemacht habe und daß er mit einem Baumeiſter Schreiber in Gailingen, der wegen Wechſelfälſchung in Unterſuchung kam, vielfach Geſchäfte abgeſchloſſen hätte, durch welche dieſer in ein vollſtändiges Abhängigkeitsverhältnis von Otto gekommen ſei. Am Schluſſe des Artikels hieß es, Otto iſt in die Schweiz, die ihn wohl kaum ausliefere, da er amerikaniſcher Staats⸗ bürger iſt. Nach öſtündiger Verhandlung wurde das Ver fahren unter Verfällung des Privatklägers Otto in die Koſten einge⸗ Otto ſehr ungünſtig verlief, ging das Gericht nicht ein. Cheater, Runſt und Winenſchaft. Kunſtſalon A. Donecker. Neu ausgeſtellt ſind folgende Gemälde: W. Bröker: Waldbächlein, Im Waldtal; H. Lieſegang: Abendruh im Hafen, Nebelmorgen; Prof. Gabriel von Max: Simm: Metzmer: Das Albulahorn, Feldkirch im Rheintal; Ed. Budift Eingang zum Heiligtum; E. Ruſche: Lithographien und Aquarelle; Prof. Eurique Serra: Parkpartie; L. Skramſtad: Dämmerſtunde; Strieffler: Pfälzer Weinprobe; Man. Wielandt: Abend auf den Lagunen von Venedig. „Augen rechts“, eine dreiaktige Komödie von Jon Leh mamn, erzielte bei der Uraufführung im Stuttgarter Reſt denztheater durchſchlagenden Erfolg. Mit keckem Wurf behandel der Dichter die tragikomiſchen Erſcheinungen, die der Antiſe mus und die Sozialiſtenricherei in Verbindung mit Geſchäf patriotismus und Vereinsmeierei in einem brandenburgiſchen Städtchen gezeitigt haben. Ludwig Webers vieraktiges Schauſpiel„Kain“ hatte bei ſeiner erſten Aufführung im Leipziger Schauſpielhaus großen E Der Tod einer 83jährigen Schauſpielerin. Mitten aus ihr Tätigkeit heraus wurde, wie aus Newyork gemeldet wird, die älteſte amerilaniſche Schauſpielerin, die im 83. Jahre ſtehende Mrs, George Henrh G ilbert, die in ganz Amerika berühmt iſt, hinweggerafft. Sie ſtarb am Freitag in Ehicago, wo ſie gerade auf einer To weilte, infolge eines Schlaganfalles, der ſie nach einem kalten traf. Mrs. Gilbert kam erſt im Alter von 58 Jahren als Tänz nach Amerika und ging einige Jahre darauf in Cineinn Bühne über. 1864 ſpielte ſie in Newyork die Baronin Frei horſen in Ladh Dufferins Drama„Fineſſe“. 30 Jahre lang ſie der Truppe Dalthh an und kreierte über hundert Roll Chicago trat ſie in einem Stück, das Mr. Clhde Fitch beſon ſie geſchrieben hatte auffdieſe ihre letzte Tournee ſollte mit achttägigen Aufenthalt in London enden. 5 Anton v. Werner wurde zum wirklichen Mitgliede der werpener Akademie der Schönen Künſte ernannt. 8 Eine wiſſenſchaftliche Reiſe in das Kongogebiet wird in nächſten Zeit der Privatgelehrte Leo Frobenius unterne der ſich durch ſeine ethnographiſchen Arbeiten bekannt gemacht Sein Unternehmen, das ſich über zwei Jahre erſtrecken dürft zweckt hauptſächlich ethnographiſche Studien, namentlich in de Gegenden am Kaſſaf, und wird von der Karl Ritter⸗Stiftung de Geſellſchaft für Erdkunde unterſtützt. Stimmen aus dem Publikum. Der Zvologiſche. (Wir hatten eigentlich die Abſicht, die Debatte über de logiſchen zu ſchließen. Nachſtehende Betrachtung glaube wi unſern Leſern nicht vorenthalten zu ſollen. D. R. Sämtliche„Eingeſandt“ mit Genuß— Las ich Schluß!— Na, ich verſuche noch ein Mittel,— Ulk eines Dichters des Lokus.—(Lokaldichter?)— N einigen Wochen,— Nachdem die Sache ſo ernſthaft 50 Kaun ich mich wirklich nicht enthalten,— Auch meine entfalten.— Meine Großmutter war eine ſparſame Fr hatte den Namen für äußerſt genau,— Den Hühnern u war ſie gewogen— Und hat ſogar ſelbſt welche aufgezog Meinen„Harzer⸗Roller“ hat ſie genannt— Ein unnützes Vi „freſſendes Pfand“.— Nun will man uns hier aus allen Verſorgen mit ſolchen„freſſenden Pfändern“!— Was hier noch exotiſche Viecher,— Laßt dieſe nur draußen, es für klüger.— Wir haben ja Tiere von allen Arten Löwenpaar,— Das viel verſchlinget Jahr um Jahr.— Das für dieſes Paar iſt teuer— Und nennt ſich Staat Steuer!— Dann haben wir ein Tigertier,—„Ge Sprunge liegt es hier,— Zwanzig Pfennig pro Perſon bloß s Anſehen ſchon.— Tauſendweis die Marken ſchlin dieſes täglich unbedingt.— Roſengarten heißt der Freſſ Ferner ich Euch zeigen will fatal,— Nennt ſi heißt das Luder,— Ihr Geruch iſt grad kein guter, zwar nur von Aas,— Dennoch — Gehſt vorbei Du Wandrer, eil!— Das iſt die Fabr Unſere„Rieſenſchlang,, Ihr Leute,— Macht auch Freude,— Nährt ſie ſich doch früh und ſpät— Nur vo — Dieſe müſſen wir verehren— und ſie gut und richt Daß ſie wachſe und zwar bald— Bis zum Neckarau Dieſes Tier gilt es zu ſtärken,— Daß es wächſt bis zu — Daß man ohne Aufenthalt— Sich ergeht im grüne Wir in Mannem müſſen ſchaffen,— Brauchen weder Affen,— Es ſieht ſchlecht aus in der Welt,— Wer z Futtergeld!? ***** 5 Die Boettgekonzerte. In den Boettge⸗Konzerten am Sonntag wur de recht einſeitige Koſt vorgeſetzt. Des Nachmittags nu abends nur italieniſcher Salat. Warum Boett Spezial⸗Programme wählt, iſt nicht verſtän einem normaken Konzertprogramm nich Seite. Senerauunzeiger. ctrrtfriſett, 0. Dezemder. ſcheint faſt ſo, denn ſchon die Abfaſſung des eigentümlichen Plalkat⸗ und Programmtextes läßt derartiges vermuten. Der Titel„Unter Italiens blauem Himmel“, wie die Plakate ſagten, paßt ſchlecht zu einer Militärkapelle. Die Muſtk entſprach auch nicht einer ſolchen. Mit Ausnahme einiger Rummern wars ein zärkliches Getipper, an⸗ ſtatt einer ſchönen vollen Militärmuftk, wie man ſie des Bonnkag Abends bei einem Glaſe Bier gerne hört. Boettge hat nun ſchon e piele Spegzialtonzerte hier veranſtaltet, hiſtoriſche, humoriſtiſche, italieniſche etc., er möge doch einmal wieder den Verſuch mit einem notmalen Programm machen, das in ſich Abtsdechslung bietet und das ein muſikverſtändiges Publikum mehr anzteht, als ſolche Spezial⸗ Abende. 9355 Beueſle hachrichten und Celegramme. Orivat-Telegramme des„General-Hnzeigers München, 6. Dez. Die europäiſche Fahrplankon⸗ ferenz beſchloß, die nächſtfährige Konferenz am 18. und 16. Juni in Lüttich abzuhalten. Straßburg, 6. Dez. In Schlettſtadt wurde das Sjährige Töchterchen des Gymnaſtalpförtners Wilhelm hinter der Sägemühle am Breiſacher Tor in grauenerregendem Zuſtande tot aufgefunden. Als des Luſtmordes an dem Kinde berdächtig paſte ein mehrfach vorbeſtrafter Dienſtknecht aus Ohlenheim ber⸗ haftet. *Köln, 6. Dezz. Das Schwurgericht berurteilte heute ben Bälkier Horn wegen Unterſchla gung von Depots unter Zubilligung mildernder Umſtände zu 3 Jahren Ge fängnis, wobei 6 Monate Unterſuchungshaft in Anrechnung kommen. Lemgo, 6. Dez. Im Dorfe Bella bei Dortmund wurbe der 80jährige Landwirt Tracht von ſeinem Sohneſ ermordet. Der Mörder wurde berhaftet und iſt geſtändig. 1 Düſſeldorf, 6. Dez. Laut Mitteilung des deutſchen Generalkonſulats in London wurde dort der flüchtige Poſtdefraudant Aſſiſtent Rüpke verhaftet. Agchen, 5. Deg. Fünf Monate hat ein hieſiger Arbeiter N. unſchuldig in Unterſuchungshaft geſeſſen. Er ſollte ſich wegen eines angeblich von ihm begangenen Sittlichkeits⸗ berhrechen berantivorten, wurde jedoch, da ſich ſeine Unſchuld herausſtellte, freigeſprochen. Das Gericht hal nun ein Geſuch an den Juſtisminiſter gerichtet, dem Manne eine Entſchädißüng zu gewähren. Berlin, 6. Dez. Die Kaiſerin, bie bei der Pflege der an Influenza erkrankten Prinzeſſin Viktoria Luiſe ſelbſt an Influenza erkrankte und zeitweiſe das Bett hüten mußte, befindet ſich ebenſo wie die Prinzeſſin, auf dem Wege der Beſſerung. Berlin, 6. Dez. Der preußiſche Städtetag trat heute bormittag im Sitzungsſaale des Stadtverordneten⸗ kollegiums zu einer auf zwei Tage berechneten Vollverſammlung zu⸗ ſammen. Etwa 200 Vertreter waren anweſend. Der Hauptgegen⸗ ſtand der Tagesordnung wird das Re cht der Städte in ihren Schulen bilden. Oberbürgermeiſter Kirſchner⸗ Berlin eröffnete den Städtetag mit einer Begrüßungsanſprache, in der er das Intereſſe des Kaiſers an den Arbeiten der ſtädtiſchen Selbſtverwaltungen hervorhöob. Die Verſammlung wählte dann Kirſchner⸗Berlin zum erſten, Oberbürgermeiſter Becker⸗ Köln zum zweiten Vorſitzenden und trat in die Tagesordnung ein. Berlin, 6. Dez. In der Budgetkommiſſion des preußiſchen Abgeordnetenhauſes, begannen heute die Beratungen der Hibernia⸗Vorlage. Von freiſinniger Seite wurde beantragt, die Abrechnung der Dres⸗ dener Bank über den Ankauf von Hiberniaaktien mit Belegen dieſer Abrechnung u. mit den Prüfungsberichten der Seehand⸗ lung in dem Bureau des Abgeordnetenhauſes niederzulegen. Der Handelsminiſter legte gegenüber einer Mitteilung des Abg. Eynern die Richtigſtellung der Dresdener Bank vor, die zu Protokoll der Budgetkommiſſton genommen wurde. * Berlin, 6. Dez. Die Kommiſſion des Reichstages für die Abänderung des Vörſen⸗ geſetzes ſetzte die Beratung bei 8 68 fort, der in der Faſſung der Vorlage angenommen wurde. Darauf wird nach einer län⸗ geren Debatte§ 68a mit einem Abänderungsantrag Semm⸗ lers angenommen, nachdem die Erfüllung der Verbindlich⸗ keiten aus einem Börſengeſchäft auf Grund der 88 51 und 56 nur berweigert werden kann, wenn der Schuldner vor Ablauf von 6 Monaten dem Gläubiger gegenüber ſchriftlich die Wei⸗ gerung erklärte. Sigmaringen, 6. Dez. Heute Morgen fand die Bei⸗ ſetzung des Prinzen Friedrich von Hohenzollern ſtatt Derſelben wohnten der Kronprinz des Deutſchen Reiches, der Fürſt von Hohenzollern, Erbprinz von Hohenzollern, die Prin⸗ geſſin Witwe Friedrich von Hohengollern, Prinz Ferdinand von Rumänien, die Gräfin von Flandern, die Königin Witwe von Sachſen, Prinz Karl von Hohenzollern, Kronpring und Kron⸗ brinzeſſin von Belgien, die Herzz Franz Joſeph und Siegfried bon Bapern, Prinz Arnulf von Bat der Erbgroßher 3og u. die Großherzogin von Baden, die Herzogin Eduard don Anhalt und viele Vertreter aller regierenden Häufer und der Armee bei. Der Kaiſer und der König bon Rumänien, der Prinzregent Luitpold von Bayern und die übrigen Fürſtlichkeiten hatten prachtvolle Kränze geſpendet. Wien, 6. Dez. Die Regierung brachte lt.„Frankf. Ztg.“ ein Geſetz zum Schutz der Auswanderer ein. *Wien, 6. Dez. Heute vormittag begann unter Vorſitz des Grafen Goluchowski die gemeinſame Miniſter⸗ konferenz. In der Konferenz ſoll die Baſis für die nun⸗ mehrigen Verhandlungen mit Deutſchland über einen Han⸗ delsvertrag formuliert werden. Die vorgeſtrige Audienz Goluchowskis fällt gleichfalls mit dieſer Frage zuſammen. Bukareſt, 6. Dez. Das in der Kammer bon dem Finanzminiſter unterbreitete Budget beziffert die Einnahmen für 1905% mit Franes 229 647 736, die Ausgaben mit Franes 228 645 736. Der Aufſtand in Deutſch⸗Südweſtafrika. Berlin, 6. Dez.(Amtlich.) Ein Telegramm aus Win d⸗ Huk meldet: Im Gefecht bei Rietmont gefallen: Leutnant Kurt Hildebrandtvon der Marwitz, geboren den 12. Dez. 1877 Friedersdorf, früher Drag.⸗Rgt. Nr. 18; Reiter Herm. Bocher, ter Max Richter, Reiter Hermann Rietzel. Vermißt: Ge⸗ eſter Friedrich Bartels. Leicht verwundek: Leutnant Helmuth Auer von Herrenkirchen, geboren den 12. Nov. 1876 gu Karksruhe, früher 2. Garde⸗Drag.⸗Agt., Fleiſchſchuß in linten Oberſchenkel; Reiter Richard Maas, Fleiſchſchuß in linken Oberarm. im 1. Dez im Gefecht bei Gobabis gefallen: Reiter Otto Ra tz. uTyphus geſtorben: Reiter Kaver Lehner am 4. Dezember im Lazarett zu Windhuk, Reiter Johann Hövel, am 4. Dez. im La⸗ zarett zu Windhuk. Die Duellfarce Deronlede⸗Jaures. bHedabaye(Departement Baſſes⸗Pyreunes), 6. Deg. Deroulede und Jaures duellierten ſich hier. Es fand lt,„Fraukf. Ztg.“ ein zweimaliger(nach deutſchen Begriffen ein⸗ N maliger. D..) ergebnisloſer Kugelwechſer ſtatt. Deutſcher Relchstag. (106. Sitzung.) W. Berlin, 6. Dezember. Am Bundesratstiſche Reichskanzler Graf Büko lu, Staats⸗ lekretär von Stengel, Graetke, Kriegsminiſter b. Einem, Das Haus iſt mäßig beſetzt. Bei der fortgeſetzten Bevatung des Etats und des Militär⸗ geſetzes führt Richthofen⸗Damsdorf(konſ.) aus: Das Defizit ergibt einen zwingenden Grund für eine Reichsfinanzreform. Wir ſind bereit, jede neue Steuerborlage wohlwollend zu behan⸗ deln und hoffen von den Handelsberttägen, daß bon einer Meiſt⸗ begünſtigung nicht mehr die Rede iſt. An den im Etat borgeſehenen Ausgaben wird ſich nicht biek ſtreichen laſſen. Die Anſchläge für die Erträgniſſe der Zuckerſteuer ſcheinen mir zu hoch gegriffen zu ſein. Wir ſind dafür, daß die laufenden Ausgaben durch eine Reichsanleihe gebeckt werden. Ich ſpreche allen unſern Kämpfern in Südweſtafrika unſete Hochachtung aus Sie hahen betwieſen, daß unſere Armee nach twie bor auf der Höhe ſſt.(Bei⸗ fall.) Die Kolonialkriege ſind ſozuſagen ſchlagende Wetter der Menſchheit. Sie ſind unbermeidlich, wo Kükturbölker mit unkulti⸗ bierten zuſammentreffen. Wir ſtimmen allen Maßregeln zur Nie⸗ derwerfung des Aufſtandes zu und billigen das kolonjal poli⸗ tiſche Programm des Reichskanzlers, insbeſondere die Aus⸗ geſtaltung des Koloninlamtes zu einer öberſten Reichsbehörde. Wir ſwollen im Reichsetat ſparſam ſein, aber nicht über die Grenzen, die einer guten Wirtſchaft gezogen ſind.(Beifall.) Sattler(natl.) proteſtiert gegen die Art, wie Bebel geſtern 3 Stunden die Geduld des Hauſes in unverantwortlicher Weiſe in Anſpruch genommen habe und gegen die Anmaßung Bebels, der dem Bürgertum Feigheit, Strebertum und Eharakterloſigkeit borgeworfen habe. Zu ſolchen Beleibigungen liege nicht der min⸗ deſte Anlaß bor. Kein Vokk habe ſobiel für die Wohlfahrt der Ar⸗ beiter getan, wie das deutſche, trotz der Schmähreden der Sozial⸗ demokraten. Auch der diesjährige Etat ſtehe unter dem Ginfluſſe des in unſerer Regierung herrſchenden politiſchen Geiſtes. Die nakionalliberale Partei verlange, twas die Sozialpolitik anbetrifft, bor allem eine Einſchränkung der Heimarbeit. Am Bundesratstiſche erſcheinen ferner Graf Poſadowskh, Freiherr b. Richthofen und Adttiral v. T ipitz.) Saktler fährt fort: Wir ſchließen uns der Klage über die Finangtirtſchaft im Reiche an, haben aber keinen Anlaß, der Regie⸗ rung Steuern borzuſchlagen und werden eingehende Finanzvorlagen mit großem Wohlwollen prüfen. Wir ſtimmen gerne den beiden Militärgeſetzen zu, wünſchen aber, daß Soldatenmißhand⸗ lungen Ausnahmen werden. Zur Aufbeſſerung der Unteroffiziere ſind wir ſtets bereit. Die ungeheuerlichen Strafen, die kürzlich in Deſſau und Freiburg über Soldaten verhängt worben ſind, laſſen den Wunſch nach Reform des Militärſtraf⸗ rechtes lebhafter aufleben. Der Redner zollt dann den deutſchen Soldaten in Südtveſtafrika lebhafte Anerkennung und betont die Notwendigkeit von Bahnbauten in den Kolonien. Der Redner betont die Notwendigkeit der Einführung der Anweſenheits⸗ gelder für die Abgeordneten und hofft, daß die Handelsberträge einen Ausgleich der berſchiedenen Intereſſen der einzelnen wirt⸗ ſchaftlichen Stände bringen. Er bedauert ſchließlich, daß in Königsberg auf ſo eigentümliche Ueberſetzungen hin ein großes Verfahren eingeleitet worden iſt.(Beifall bei den Nat.⸗Lib.) Mükler⸗ Sagan(Freiſ. Vp.) führt aus: Wenn der Kaiſer in Breslau getpünſcht hat, daß der ſchlichte Mann aus der Werkſtatt in den Reichstag einziehen möge, hätte Billow ihm ſagen müſſen: ohne Diäten bekommen wir einen ſchlichten Mann nicht in den Reichs⸗ tag. Der Reichskanzler hätte weget der Forderung für Südweſtafrika den Reichstag früher einberufen ſollen. Was ſoll aus unſerem Schmerzenskinde Südtweſtafrika werden? Bülows koloniaſpolitiſches Programm führt nicht zu einer ſparſamen Wirtſchaft. Wir könten Südtdeſtafrika nicht kultivieren. Wir ſollten vielmehr die Tätigkeits⸗ gebiete der Schwarzen und Weißen abtrennen. Ohne weitere Be⸗ gründung werden 2½ Millionen für Armierungszwecke für Ki a u⸗ tſchau gefordert. Soll es denn, wie die gelbe Preſſe behaußptet, ein zweites Port Arthur werden. Üeber die Regelung der lip⸗ biſchen Frage bin ich erfreut. Nur möge in den Hofleitungs⸗ drähten ein Widerſtand eingeſchaltet werden, damit Telegramme erſt ausgeliefert werden können, wenn ſie ſchon authentiſch inter⸗ pretiert ſind. Die Vermehrung der Friedenspräſenzſtärke des Heeres erſcheint unnötig; denn Frankreich zieht ſchon ſeinen letzten Mann zum Heere heran. Die Forderungen für die Verkehrstruppen ſind uns nicht ſo unſympatiſch wie die Vermehrung der Kavallerie. Der oſtaſiatiſche Krieg zeigt, wie wenig Kavallerie heute für den Kampf verwendbar iſt. Reſerviſten dürfen dem Civil⸗ berufe nur ſoweit entzogen werden, als es abſolut nötig iſt. Was die Marine betrifft, ſo möge der Staatsſekretär nicht weit hinaus⸗ ſegeln auf den Ozean, halten. Für die Schaffung neuer Einnahmen hat die Zucker⸗ ſteuer den Weg gezeigt, eine Herabſetzung und nicht eine Steigetung haben die Mehreinnahmen ergeben. So müſſen wir bei allen Verbrauchsſteuern vorgehen. Gute Finanzen ſind die Folgen guter Politik.(Beifall links.) Der Krieg. 5 Der Kriegsſchauplatz in der Mandſchuret. Mukden, 6. Dez. Reuter meldet: Das ofer⸗ tägige Artillerieduell im Zenttum und auf dem techten Flügel hat an der allgemeinen Lage nichts geändert. Das enge Zuſammenliegen der Leute in den bombenſicher gedeckten Gräben und die unausgeſetzte nervöſe Spannung rufen Erkrankungen in beträchtlichem Umfange hervor. Die Kämpfe vor Port Arthur. * Tokio, 6. Dez. Reuter meldet: Wie es heißt, dauert die Beſchießung der vor Port Arthur liegenden Flokte durch die Japaner mit Erfolg an. Am Abend des 4. Dezember wurden 2 oder 3 Schiffe beſchoſſen und brannten eine halbe Stunde. Die Namen der Schiffe und die Ausdehnung des Schadens ſind nicht bekannt. Im allgemeinen iſt man der Anſicht, die Flotte müſſe bald auslaufen oder einen unerſetzlichen Schaden erleiden. * . *Petersburg, 6. Dez. Die Ruſſ. Tel.⸗Ag. erfährt von zuſtändiger Stelle, daß die in der auswärtigen Preſſe ver⸗ breitete Nachricht, nach der die Mobliſation in Pe⸗ tetsburg im Nobember alten Stiles vorgeſehen ſei, jeder Begründung entbehrt. Induſtriebörſe Mannheim. Der heutige Spegzialtag für die Bau⸗ und Bau⸗ materiglienbranche und für die damit zuſammenhängen⸗ den Induſtrieen wies erfreulicherweiſe den beſten Beſuch ſeit Beſtehen der Induſtriebörſe überhaupt auf, ein Beweis daflür, daß man in Produzenten⸗ wie Konſumentenkreiſen immer mehr von der Ueber⸗ zeugung durchdrungen wird, daß derartige Spezialtage in hervor⸗ ragendem Maße Gelegenheit zur Anknüpfung neuer geſchäftlicher Verbindungen und zum Bekanntwerden der Firmen und ihrer Fabri⸗ kate bieten. Die heutige Beſucherzahl kann, gering geſchätf, auf 200 angegeben werden. Der Fregueng entſprach auch die Zahl der ſondern ſich an eine greifbare Wirklichkeit Ausſteller. Der große Saal der Börſe bermochte kaum die ausgeſtellten Fabrikate zu faſſen, ſodaß man ſich genötigt geſehen hatte, die Ständer mit den Mitgliederberzeichniſſen in dem Vorraum aufzuſtellen. Wie wir hören, wurden auch Abſchlüſſe in großer Zahl, namentlich in Holz, erzielt. Wüs die Ausſtellung anbelangt, ſo müſſen ſpir ulns heute auf die Veröffentlichung der Firmen beſchränken. Eine ausfüheltch⸗ Beſprechung der einzelnen Fabrikate folgt in einer der nächſten Nummern. Es waren vertreten: Biſchoff u. Henſel⸗Mann⸗ heim, elektriſche Licht⸗ und Kraftanlagen; Adolf Bürkke, Hirn⸗ holg⸗Parkett⸗Fabrk, Bruchſal; Hirſch Schuſter, Maunheint, Eiſenwaren, Werkzeuge und Emailwaren; Eugen Liebrecht y. Co., Rollbahnfabrik, Mannheim; Maſchinen⸗ und Daſttpfkeſſelfabrit „Guilklaäume⸗Werkeé“, Neuſtadt a..; Deutſche Wächpvitz⸗ metall⸗Aktiengeſellſchaft, Vertretet L. J. Ekklinger⸗Karfsruhe; Ebuard Dünkelberg, Stahl aller Art, Leipzig, Berlin, Maun⸗ heim; J. Marum⸗Kaͤrlsruhe, Eiſenwaren engros, Fabrik in Türen⸗ und Fenſterbeſchlägen; H. Hommel, G. m. b.., Mann⸗ heim, Werkzeug⸗Spegitalgeſchäft; Joſef N euſer, Bau⸗ und Kunſt⸗ ſchloſſerei, Mannheim Wahß u. Fre ytag,.⸗G., Neuſtadl a.., Unternehmung von Beton⸗ und Eiſenbetonbauten; Deutſche Steininduſtrie.⸗G. vorm. M. L. Schleicher, Granil⸗„ Soe⸗ nit⸗ und Marmor⸗Werke, Filiale Ludwigshafen a. Rh. Deutſſche Steinzeugwarenfabrik für Kanaliſation und Ehemiſche Induſtrie, Friedrichsfeld; Hermann Jung, Gochsheim, Dampfziegelei und Tonwerk; Carl Grab, Baſt⸗ materialien⸗Geſchäft, Ludwigshafen a. Rh.; Süddeutſche Bau⸗ geſellſchaft für Feuerungsanlagen und Schorn⸗ ſteinbau G. m. b.., Mannheim; Kiſſel u. Wolf, Maun⸗ heim, Leim, Gummitrageknth, Stärkefabrikate; Müller de la Fuente, Mannheim;H Marco Roſa, Marmor⸗, Moſaik⸗, Ter⸗ ragzo⸗, Granito⸗ und Zementfabrikation, Mannheim; Beißbarth und Hoffmann.⸗G., München⸗Oſt, Mannheim⸗Rheinau, Bpe⸗ gialfabrik für Holz⸗ und Stähl⸗Rolladen, Jalouſien und palentierte Gartenmöbel; Lehmann u. Co., Kunſtglaſerei, Glasmaleref und Glasätzerei, Spiegelfabrik, Mannheim; Badiſche Holgwaren⸗ fabrik Bretten, G. m. b..; Süddeutſche Säge⸗ und Steinholgzwerke Walldorf i.., Spezialität deulſche und ausländiſche Hölzer und fugenloſe Steinholzfußböden; Verlagsagen⸗ tur J. Diamand, Ludwigshafen, mit Brockhaus' Honverfations⸗ Lexikon, neue rebidierte Jubiläumsausgabe; Fuches u. Prieſtey, Mannheim; Arthur Albrecht, Katlsruhe, Kunſtdruckeret der Kunſtgewerbler, Vertreter Guſtav Stein⸗Mannheim; Fugenieur Carl Morgenſtern⸗Stuttgart, Maſchinenfabrik und Kunfer⸗ ſchmiede und Pfälziſche Chamotte⸗ und Tonwerle .⸗G., Grünſtadt. Geſchäftliches. »Die Annoneen⸗Abteilung des nunmehr über 81 Jahre zur Förderung und Unterſtützung deutſcher Invaliden und deren Hinter⸗ bliebenen ſegensreich wirkenden„Invalidendank“ in Ber⸗ lin hat ihr„Jahrbuch für Inſerenten“ von neuem für das Jahr 1905 veröffentlicht. Dieſer Führer der Propaganda, welcher alle wichtigen politiſchen Zeitungen und Fachzeitſchriften Deutſchlands ſowie des Auslands mit genauer Angabe ihrer In⸗ ſertionskoſten und Spaltenbreite angibt, zeichnet ſich nicht nur durch ſein handliches Format aus, das auf dem Schreibtiſch nur wenig Raum bedingt, ſondern daß er bei der Zuſammenſtellung der Fach⸗ zeitſchriften mit der üblichen Weiſe anderer Zeitungskataloge ge⸗ brochen hat, indem er die Fachblätter, nach Branchen geordnet, alpha⸗ betiſch unter ſich— gleichviel wo ſie erſcheinen— aufführt, wodürch ihre Auffindung außerordentlich erleichtert wird. Das ſchmucke Buch, welches jedem Intereſſenten gratis und franko gegen Erſtattung des Porto unter Einſendung von 20 Pf. in Briefmarken vom Invaliden⸗ dank in Berlin W. 64 zugeſandt wird, wird ſicherlich durch ſeine Unparteiiſche, gewiſſenhafte Bearbeitung in den weiteſten Kreiſen Beifall und Würdigung finden. * Welche Art von Leidenden wendet ſich mit größter Ausſicht auf Erfolg an die Naturheilkraft des Franz Joſef⸗Bitter⸗ waſſers? Es iſt dies die ungeheure Maſſe der arbeitenden Menſchheit, einerlei ob Kopf⸗ oder Handarbeiter, die durch ihre ver⸗ kehrte, ihnen aufgegwungene Lebensweiſe über Störungen, ſei es in der Verdauung, ſei es in den wichtigſten Organen überhaupt zu klagen haben. Aber auch die armen Glücklichen, welche zu viel an der Lebenstafel genoſſen und deshalb von Verfettungen bedroht wer⸗ den, flüchten endlich zu dem immer ſicheren, Darmentleerungen ver⸗ mehrenden Franz Joſef⸗Bitterwaſſer zurück. — Wsere bangegsecehessmas Laudes⸗Produkten⸗Börſe Stuttgart. Börſenbericht vom 5 Dezbr. 1904, mitgeteilt von dem Vorſitzenden Fritz Krealinger Gleich der Vorwoche herrfchte im Getreidegeſchäft feſte Stimmung, doch blieben die Umſätze beſchränkt bei unveränderten Preiſen. Wir notieren per 100 ke frachtfrei Stuttgart, je nach Qualität und Lieferzeit: Weizen württemberg. M. 18.50—19.00, fränkiſcher 19.00 00.00, niederbayer Ia M. 00.—00. Rumänier, neu M. 00 00 bis 00.0, Ulka M. 19.00—19.73, Saxonsta Mi. 00.00—00.00, Roſtoff Azima M. 00.00—00.00, Walla⸗Walla M. 00.0000.00, La Plata M. 19.50—20.00, Amerikaner M. 00.00—00.00, Kalifornier M. 00.00—00.00. Kernen: Oberländer M. 19.25.—00.00, Unterländer M. 18.75 19.00. Dinkel 00.00—00.00. Roggen: württembergiſcher M. 14.50—15.00, nordd. M. 00.00—00.00, ruſſiſcher M. 15.00—15.50. Gerſte: württemb. M. 18.00—18.25, Pfälzer(nominell) M. 19.00 bis 19.25, bayeriſche M. 18.50—19.50, Tauber M. 18.50—19.00, ungariſche M. 00.00—00.00, kaliforn. prima M. 00.00—.00. Hafer: Oberländer M. 00.00—00.00, Unterländer M. 00.00—00.00, württemb, neu M. 14.25—14.75, ruſſtſcher M. 00.0000.00. Mais Mixed M. 00.00—00,00, La Plata gefund 13.00—13.50, Yellow 00.00—00.00, Donau 00.00—00,00. Kohlreps 00.00—00,00. Mehl⸗ preiſe pro 100 kg inel. Sack: Mehl Nr. 0 M. 30.00—8.00, Nr. 0 M. 28.00—29 00, Nr. 2 M. 26.50—27.50, Nr. 3 M. 25.00—26.00, Nr. 4 M. 21.50—.50, Suppengries M. 30.00—81.00, Sack Kleie Mk..50. neberſeeiſche Schiffahrts⸗Nachrichten. Southampton, 3. Dezbr.(Drahtbericht der Amerkan Linie Southampton). Der Schnelldampfer„St. Paul“, am 26. Novbr. von New⸗York ab, iſt heute hier angekommen. 6. Dezbr. Drahtberich der Red⸗Star⸗Line in Antwerpen. Der Dampfer„Kroonland“ am 26. Nov. von New⸗ork ab, iſt heute hier angekommen. Mitgeteilt durch das Paſſage⸗ und Reiſe⸗Bureau Guu d⸗ lach&E Bärenklau Nachf. in Manmheim, VBahnhofplatz Nr. 75 dtreft am Hauptbahnhof. Verantwortlich für Politit: Ehefredakteur Dr. Paul Harms, für Feuilleton und Kunſt: Fritz Kayſer, für Lokales, Provinziales u. Gerichtszeitung: Richard Schönfelbest, für Volkswirtſchaft und den übrigen redakkionellen Teil: Karl Apfelt; für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher. 1 Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei. 0 G. m. b..: Ernſi Müller. „Henneberg-Seide“ v. 95 Pfg. an — kür alle Tollettenzwekel— zollfreil Muster an ſodermann 5187 * reere Nur dirskt v. Seidentabrkt. Henneberg, Türion, 4 — —— weneral · unzerdes B. Sette. Mannheim, 6. Dezember. Volkswirtschalt. Oſtafrikaniſche Eiſenbahngeſellſchaft. An anderer Stelle ver⸗ öffentlichten wir den Proſpekt über die Anteile der genannten Geſell⸗ ſchaft im Betrage von 21 000 000 M. Die Vorgeſchichte dieſes Unter⸗ nehmens iſt aus den Verhandlungen des Reichstages und den häufigen Erörterungen der Preſſe zur Genüge bekannt. Wir erinnern daran, daß ſchon im Jahre 1887 der verſtorbene Geheime Kommer⸗ zienrat Dr. Oechelhäuſer mit dem ſogenannten Zentralbahnprojekte hervortrat, und darktufhin die erſten Vörſtudten in Oſtafrika vorge⸗ nommen wurden. Die Unterbrechung der Vorſtudien durch den Araberaufſtand, die Enttäuſchungen bei dem Bau der Uſambarabahn, den man ohne genügende Kenntnis des Landes auf Grund unzu⸗ reichender Koſtenanſchläge begonnen hatte, die Zurückhaltung ſowohl der Regierung wie auch des Großkapitals hemmten eine weitere Ent⸗ wicklung des weitausſchauenden Projektes. Es gewann wiedet Leben, als der zu früh verſtorbene Dr. Georg von Siemens ſich ſeinet an⸗ nahm, und unter Beteiligung des Kolonialamtes und der Oſtafrika⸗ niſchen Geſellſchaft ein Komitee bildete, das die Summe von 300 000 Mark zeichnete, um die neue Erpedition für die Vorarbeiten zum Bahnbau auszurüſten. Bei der äblehnenden Haltung der Mehrheits⸗ bärteien im Reichstage waren jedoch alle Arbeiten des Komitees zu⸗ hächſt vergebens. Es bergingen Jahre. Die Deutſche Bank und die mit ihr berbündeten Inſtitute und Firmen ließen in ihren Be⸗ mühungen nicht nach; ſie berpflichteten ſich der Regierung gegenüber gur Gründung einer Geſellſchaft für den Bau einer Bahn von Dareſſalam nach der katholiſchen Miſſtionsſtation Mrogoro, wenn das Reich eine Zinsgarantie übernehmen wolle. Daraufhin kam 1901 eine Reichstagsvorlage zu Stande, die ein Kapital von 24 Millionen Mark für die Eiſenbahngeſellſchaft vorſah; in den Kommiſſions⸗ beratungen wurde dasſelbe auf 22 Millionen herabgeſetzt. Im Jahre 1902 kam die Vorlage abermals vor das Plenum, wurde wieder an hie Budgetkommiſſion verwieſen und blieb dann liegen, da keine Aus⸗ ſicht auf Annahme borhanden war. Im Auguſt 1908 entſandte das Finanz⸗Konſortium auf eigene Koſten noch einmal eine Expedition nach Afrika, um die geplante Strecke gründlicher zu unterſuchen und um dem Reichstage ein möglichſt genaues Material vorlegen zu können. Während die Expedition noch mit der Verarbeitung hrer Studien beſchäftigt war, wurde dem Reichstage der Geſetzentwurf vorgelegt, der ſchließlich, wenn auch in veränderter Geſtalt, ange⸗ nommen worden iſt und die Finanzierung der Bahn von Dareſſalam nach Mrogorb ermöglicht hat. Während zuerſt 185% Millionen Mark bei einer Spurweite von 97 Meter gefordert würden, beſchleß der Reichstag 21 Millionen, aber bei einer Spurweite von einem Meter, zu bewilligen. Dieſes Geſetz berpflichtet das Reich, den Anteils⸗ eignern unmittelbar, unabhängig von dem Schickſal der Geſellſchaft, 3 pCt. Zinſen auf das eingezahlte Kapital zu zahlen und das Kepital ſelbſt mit einem Zuſchlage von 20 pCt. zurückzuzahlen. Wenn man die vom Reiche zu zahlende Annuität bei detr langen Zeitdauer zu Grunde legt, ſo iſt, mathematiſch berechnet, der Wert der Anteile bei zem heutigen Kurſe der Zproz. Reichsanleihe nicht höher als 96 Proz. Dentioch ſind die Anteile zu part eingezahlt worden, und wenn das Bankenkonſortium jetzt die Anteile zu 108½ pCt. emittiert, ſo rechr⸗ fertigt ſich das beſcheidene Agio dadurch, daß die Anteile das einzige mündelſichere Papier ſind, das eine ſpekulative Chance in ſich krägt, und zwar nicht nur die Ausſicht auf die Ausloſung zu 120 pet, ſondern auch die Möglichkeit zu weiterem Gewinn aus den Einnahmen der Bahn bei ſpäterer Entwicklung der Kolonie. Die Emiſſſion findet ſtatt am 12. Degember 1904 in Mannheim bei der Rheini⸗ ſchen Ereditbank, dem Bankhauſe W. H. Ladenburg U. Söhne, der Badiſchen Bank und der Süddentſchen Bank. Bezüglich aller weiteren Einzelheiten verweiſen wir auf den Proſpekt. Neue Aktiengeſellſchaft. Die Deutſche Bank, der Wiener Bank⸗ verein und die Württembergiſche Vereinsbank errichten nach der„N. Fr. Pr.“ eine Alktiengeſellſchaft für den Verkauf der Jellinek⸗Mer⸗ kedes⸗Autömobile in Paris. Das Kapital beträgt 3 Millionen FIrs. n. Mühlen⸗ und Maſchinenbau⸗Aktien⸗Geſellſchaft in Kaiſers⸗ laäntern. In Verfolg des Beſchluſſes der Generalberſammlung bom 19, September iſt das Grundkapital auf 100 000 Mark heraßgeſetzt und in das Handelsregiſter in Kaiſerskautern eingetragen worden. Die Geſellſchaft fordert nunmehr die Aktionäre auf, ihre Aktien nebſt Dibidendenſcheine und Anweiſungen zwecks Zuſammenlegung bis zum 31. Dezember einzureichen. Der Mansfeldſche Kupferpreis wurde weiter um eine Mark Doppelzentner, d. i. auf M. 141 bis 144, erhöht. Aktienbrauerei Fürth vorm. Gebrüder Grüner. In der General⸗ berſammlung wurden ſämtliche Anträge des Aufſichtsrates, darunter die Verteilung einer Dividende von 9 Proz., genehmigt und Ent⸗ laſtung exteilt. Der Stadt Stuttgart iſt die Genehmigung zur Ausgabe von M. 8 500 000 3½proz. Stadtanleihe und der De ukſchen Hypo⸗ thekenbank in Meiningen die Genehmigung zur Ausgabe bönn M. 30 Mill. Aproz. Obligationen erteilt worden. Die Dividende der Süddeutſchen Bodenkrebitbank in München wird auf 8 Proz.(wie i..) geſchätzt. Die Generulverſammlung des Rheiniſchen Aktienvereins für Zuckerfabrikatiun in Köln genehmigte die Verteilung bon 8 bt. Dividende(i. V. 19 pCt.). Wegen der bei der Geſellſchaft in den pro letzten Jahren vorgekommenen Unterſchlagungen von M. 137 000 würde gegen den Beamten das Prozeßverfahren eingeleitet. Der Vorfitzende teilte mit, die Wirkungen der Brüſſeler Zuckerkonbention ließen ſich mit Beſtimmtheit noch nicht beurteilen. Siemens u. Halske,.⸗G. in Berlin. Der Rohgewinn für das am 31. Juli beendete Geſchäftsjahr ſtellt ſich dem Geſchäftsbericht zufolge auf 7 410 007 M.(i. V. 7 018 690.), wozu noch der Vortrag mit 1134048 M. tritt, ſo daß ſich ein Geſamtgewinn von 8574 055 M. ergibt. Die Unkoſten der Zentralverwaltung ſtellen ſich auf 740 127., die Zinſen der Schuldverſchreibungen erfordern 1197 897 M.(1 210 950.) und Abſchreibungen 1068 626 M. (1448 655.) Dibibende berteilt und 1 121156 M.(1134 048.) vorgetragen werben ſollen. Die Victoria⸗Brauerei in Verlin hatte in 1908/94 bei 104 657 Hektol,(i. V. 108 582 Hktl.) Abſatz nach M. 196074(i V. Mark 194 242) Abſchreibungen M. 164 814(M. 120 229) Reingewinn, woraus 5 Proz.(4 Proz.) Dividende verteilt werden. Für das 1 Geſchäftsjahr werde auf ein mindeſtens gleiches Reſultat gehofft. Nürnberger Aktienbierbrauerei vorm. Heinr. Henninger.⸗G., Nürnberg. In der Generalverſammlung wurden ſämtliche Ankräge des Aufſichtsrates, darunter die Verteikung von 4 Proz. Dividende, genehmigt und Entlaſtung erteilt. Zahlungseinſtellungen. In dem Konkursverfahren über die Gerhard Terlinden.⸗G. in Oberhaufen wurde infolge eines von der Gemeinſchuldnerin gemachten Vorſchlags zu einem Zwangsbergleich Vergleichstermin auf den 21. d. M. vor dem kgl. Amtsgericht in Oberhauſen anberaumt.— Nach einer Hamburger Meldung des„B. B..“ iſt die ehmarnſche Bankin Burg in Konkurs geraten. Das mit M. 125 000 eingezahlte Aktienkapital von nom, M. 250 000, ſowie die Reſerven von M. 62 000 ſind ver⸗ loren. Die Bank zahlte für 1902/03 7¼ bCt. Dividende.— Die Hiernach verbleibt ein Reingewinn von 5 587 404 Maärk(4 483 982.), fworaus, wie ſchon gemeldet, 7 pCt.(5 pEt.) 55* +2 5 en 4 bab. St.⸗A. 0i, Seidenwaren⸗Engrosfirma Franz Peters in Köln iſt in Zahlungsſchtierigkeiten geraten. Der Konkurs iſt angemeldet worden. Die Verbindlichkeiten betragen, wie der„Konfektionär“ erfährt, 278000 M. Hauptbeteiligt ſind rheiniſche Seidenwaren⸗ Fabrikanten. Rheiniſch⸗Weſtfäliſches Elektrizitütswerk, Eſſen. Die Ver⸗ wälkung beabſichtigt der Generalberſammlung borzuſchlagen, auch füt 1908/04 keine Diyldende(ww. i..) zu berkeilen, ſondern den Gewinn zur Stärkung der Geſellſchaft zu verwenden.(Im Vorjahr dienten von der Bruttoeinnahmte von M. 662 872 zur Deckung der Unkoſten M. 498 718 und reſtliche M. 168 859 zu Abſchreibungen.) Deutſch⸗Amerikaniſche Petroleum⸗Akt.⸗Geſ. Eine am 28. Dez. ſtattfindende Generglberfüͤmmluntz ſoll über die Verlegung des Geſchäftsſitzes von Bremen nach Hamburg und über verſchiedene andere Statutenänderungen beſchließen. Mannheimer Effektenbörſe vom 6 Dezember.(Offizieller Bericht.) In Aktien der Pfälz. Nähmaſchinen⸗ und Fahrräedrfabrik war Geſchäft zum Edurſe von 112 pet. Ferner blieben geſucht: Rheiniſche Crebitbank⸗Aktien zu 145.80 pt., Verein chem. Fabriken zu 310 pet,(311.), Bad. Brauerei⸗Aktien zu 180.25 pt., Aktien der Portland⸗Cementtverke, Heibelberg zul 128.50 bét. und Ver. Freiburger Ziegelwerke⸗Aktlen zu 148 pckt. Obligationen. Pfandbriefe. 41½% Bad..⸗G. f. Röſchiff. 1 4% Nthein. Hyp⸗Baunk 1909 100.50 b] u. Seetransport 101—6 8 96.600ß6. 44½%% Bad. Anfkin⸗u. Sodaf. 105.50 B 3½„„ unk.1904 96.6% 1% Kleinſein, Heidipg..101 Komwmal 97.80 17 ee ee 99 75& tel% Syeßerer Raußaus Tee At.Gel in Spener 101.60 bz 2— Freiburg 1. B. 98.80 K1 tät—— b: 4% Keclerube z. J. 1985 92.J0h Jdder Heiee remelte a. 37%%% Lahr v. J. 1909 98.809 Tonwerk.(G. Eſſenb. 101.— 6 925 See 9 0 505 7½% Müß..⸗G. Zellſtoff!. 7255 8 9 8% awbof del Pernau in giceh 6 105 8066 Hipland 101.708 9e% Mannß⸗ Oblig. 1901 101.700 11 70 De 3%„flege 1095%ledricheia dteccke. 108 280 kblede gage le aeene 8755 1 1804 99.80 b. 1½ Speyerer Ziegelwerke 102.98 G 3½%7 Aemalener 8 6 Siide Peertirduft. 98.—6 Waldbof⸗Mannheim 101.28 C Indufirle⸗Obligation. 31½ Verein chem. Fabriken—.— 4½0%0 Akt.⸗Geſ. f. Sellindu⸗ ſtrie 25 %½ Zellſtofffabr Waldhof 104.20 G J. 108%0. 100.50 G Aklien. Banken Brief Geld Brief Gel Badiſche Bank 1286.25 Br. Schroedl. Sdelgb.———. Cred. u. Depb., Zhckr.—[„ Schwütt, Speher—.— 182. Gewbk. Spener 50% 18%, Ritter, Schmetz..——.— Oberrhein.—. 106, S. Meltz, Spever—.— 107.— Rfiäl. Bank.— 106 10%,.Storch, S.„ Pfälz. Hyp.⸗Bank—.— 199„Werger, Morms—— 105— Pf. Spen Cöb. Land.—.— 135 Norms, Hr. n. Oerige 108 50 107— Rhein. Credithank—.— 145 80/ fefle. Preßß, u. Spfür.—— 131.25 Rhein. Hyp.⸗Bank—— 201 Fransvort Sildd. Bank—.— 109 50 17 Berierna. 5 Giſenbahnen.. Neich. Seetr. Pfälg Ludwigsban—.— 286.. nt. Pamsſckl.—. 51— arbafn— 140%„ e Laaerdans— 1 55 155 755 200.— 9 5 Selee Straßenbeann 76s. Aſſecurram 55 beſte Sraßendabn—— e. enenerten Ner. 480.— 420— Ghem. Induſtrie. Mannb. Verſteh,—.—516.— A⸗. f chem. Inductr.——.—Oberrh. Nerfeſ.—.— 459.— Bad. Anilzu. Sosafbr.—.— 475lrtt. FTraſtap.⸗Ver.— 680.— Chem. Fab. Goldenba.—— 161 Induſtrie. Rerein chem. Fabrſken 11— 510—⸗G. ſ. Seſlindulr. 98.——— Vingler'ſche Michfbr..— Berein D. Oelfabriken 130.— 129 9 naſfirſbr. Kirrweil.———.— IGſt..⸗W. Stamm— 267 u 106.— Fmaillw. Mafkammer 98.—— Werig Eltſinger Spinnerei 97.——.— Brauereien Füttenß. Spfnneref—.— 109— Bad. Brauerei 180 25Katſsr. Maſchinenbau—— 245.— Kinger Aktfenblerbr. 47.———äbmfbt. Haſd u. Reu—.— 248.— Durl. Hof ym. Higen—.— 245. Koſtß. Gell.⸗u. Papferf.—.— 142 50 ſchbaum⸗Btauer—.— 185 500 annd Gum u. Asb.—.— 84 5. Flefbr Rübl, Wöriis 104 50—.—aſchfbr. Badenia—— 192.— Ganters Br. Freſburg—— 110.— e—.— 112 Kleinlen, Heſdelſerg—.——. ortl.⸗Cement Heſdib.—.— 129 50 Henl Meſferſchmitt 78.75 77.2; berein Freib. Zſegelw.—.— 148 Aaa Arouerel—— 242, Speyt.„ S 68 Maunb. Aktienbr. 152.— 14g. ellſtofff. Maldhof—— 258 Afaltbr. Geiſel Mohr 67.——.— Juerſ. Maabäufel—.— 108 25 Brauerei Sinner 280.— Zuckerraff. Mannh.—— 164.— Frankfurter Effektenbörſe. FTCelegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. Schluß⸗Kurſe. Reichsbank⸗Diskont 5 Prozent. 8. 6. kurz 189 06 169— baris 80 85 80.825 Schweiz. Plätze„ 81.— 81 Pien 20ʃ872 90.860 6 Amſterdam Belaien 5 Italten 17 London 5 5 lang Staatspapiere. A. Deulſche. 8. 6 8. 6. 1776 100 198 11% Oeſt. Silherr. 100.20 100 10 Os 101½%%„ Papierr 100 20 100 2 89 88 86.75 Portg. 595 11 65— 68 15 101.59 014% dto.% 64.15 1 13705 Ruſſen von 1890 91.80 91.90 333.(ruſſ Staatsr. 1894—.— 31 Bad. St.Obl. fl 99. 0 9950 775 ausl Rente 90.55 90 M. 100.10 100—[ Türken v. 1908 87.50 100.20 100.20] Fürken Lit. B. 60 50 104.20 l041 Fürken unjf. 8 20 100.20 100.1] Ungar Goldrente 100.—. 89.50 89.50 134 Kronenrente 98 20 108.20 108..] Ag..Gold⸗A.1887—.— 104.50—.—] Egypter unifizirte 105.90 Mexikaner äuß.— inn. 36 80 1898.85 99 70 47 90 80.90 80 85 85 038 85 016 Napoleonsd'or 16.19 16.19 310, Dſch Meſchsanl 3 15 ** 310 1„*„ 271 31%5 35 Bayern,„ 4 bayer. C. B. A. 4 en 1899 *5 Heff. St. 5 A. von 1898 »Sachſen 4 Mh. St⸗A. 1899 „Ausländiſche. goer Griechen italien. Rente 5 Oeſterr. Goldr. 87.85 87.85 —— 101., 92 10 97.70 47.95 ½ Ebineſen »Bulaaxren Tamanlipaß Verzinsl. Loſe. Oeſt. Loſe v. 1860 156.70 157— „Türkiſche Loſe 130.2 129.0 48.80 45.1 101 75 101.90 3. kurz 81.015 80.975 Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad, Zuckerf Wagh. 107 89 106.80 Parkakt. Zweibr. 117.75 117.80 Heidelb Cementw. 127.50 129.— Eichbaum Mannh. 155.50 155.50 Anilin⸗Aktien 470.— 476.— Mh. Akt.⸗Brauerei 147.— 147.— Ch. Fbr. Griesheim 251——.— Seilinduſtrie Wolff 94.— 98.— Fen ſer Farbwerk 400 50 400,75 Weltz z. S. Speyer 104.— 104 et. Kunſtſeide 502.30 50B.— Walzmühle Ludw. 186.— 66. Verein chem. Fabrit 312.—- 310—Fahrradw. Kleyer 270.— 70.— Chem. Werke Albert 252.— 250.80 Dürrkopp 475— 475.— ccumul.⸗F. Hagen 22975—.—[Maſch. Arm. Klein 97 50 97.50 Aec. Böſe, Berlin 70.,30 70— Maſchinf. Gritzner 2250 221.— Allg.Elel⸗Geſellſch 230.80 281 30 Schnellprf. Frkthl. 191.50 191.— Schuckert 125.— 1253 Oelfabrik⸗Aktten 180— 125.70 Lähmeyer 128 90 123— Zellſtoff Waldhof 268 20 269 50 Allg..⸗G.Siemens 168 20 168 9[ Fementf. Karlſtadt 120 50 120.30 Lederw. St. Ingbert 69— 60. rriedrichsb. Berab. 1150 118— Spicharz 106 50 106.50] MaſchinenfBadenia 192.— 191.— Pfanbbriefe, Prioritäts⸗Obſigationen. 40% Frk.! iuv.⸗Pfob. 100.80 100.80. Pr. Pfdbr.⸗Bk.⸗ ee 115 18735 1018 Kleinb. b 04 5„ 1910 191.60 101. 3½ Pr. Nfohr.⸗Bk.⸗ 4% Pf. HypB. Pfdb. 101.10 101.30 5 1 85 ont e e„ 95.70 98.90 Obl, unkündb. 12 % Pr. Bod.⸗Fr. 94.00 94.90 ſeh Rhein. Wefff. 4e% Pf, B. Pr.⸗Obl. 102.— 101.95.⸗CB. 1910 101.40 ſe Pf. B. Pr.⸗O. 90.60—1ehCtr Bd. Pfd. 190 100.60 4% tb. H. B. Pfb. 03 100.50 100..1% 99 10 1907 101.50 191.50 ünk. 00 102.20 1912 10˙.75 102.75„Pfdbr..01 alte 96.60 96.6. unk. 10 102.40 1904 96.60 96.6„Pfdbr..0g 1 1914 48.— 98.— unk. 12 103.20 3% Rh..⸗B..O 97.80 97 80„Pfdbr..86 30% Stisgar. It. Oif.—— 72.50 89 u. 94 95 20 4% Pr. Pfobeunk. 09 105.30 101.80„Pfd. 93/06 95 40 4%„ Com.⸗T bl. „„12 102.10 102 1. 14 102. 0 103. b. I, unt 10 108.70 „ Com.⸗Ol l. * „ 12 89.80 99..J3½ „ 14 100.— 100.—.87 unk.91 99. „ O8 95.30 95.30 3%„Com.⸗Obl. „ 12 96.50 96.50 v. 90/06 99.— 96,10 96.10 99.50 99.5 101.40 102.20 9„ 1 55 102.50 108.10 „„ 4 40% 357 31½ 40% 8 A — 10ů¹⁰ 108.70 — — — * 2* Banuk⸗ und Verſicherungs⸗Aktten. Deutſche Reichsbk. 156.— 155.—Oeſt. Länderbank 116.80 Zadiſche Bank 125 40 125.80„Kredit⸗Anſtalt 218.70 Zerliner Bank 86.50 86.20 Pfälziſche Bank 108— Zerl. Handels⸗Geſ. 166 20 164.50 Pfälz. Hyp⸗Bank 199 50 Därmſtädter Bank 144 80 144.½ Ithein. Kreditbank 145 80 Deutſche Bank alt 285 90 285.— Rhem. Hyp. B. M. 201.— do. jung—.— 226.70 Schaaffh. Bankver. 146.50 Deutſche Gen.⸗Bk. 198.50 193 10 Südd. Bank Mhm. 109.50 Dresdener Bank 159 30 159.20 Wiener Bankver. 141,20 Frankf. Hyp.⸗Bank 207.— 207 1 D. Effekten⸗Bank 109 80 Frkſ. Hyp.⸗Creditv. 157.20 155.50 Bant ttomane 118.80 Nattonalbant 180.40 129.40 Mannheimer Verf.⸗ Oberrhein. Bank 105 80 106— Geſellſchaft 510.— Deſtert.⸗Ung, Bank 117 10 117.50 Preuß. Oypothekb. 119.95 Privat⸗Diskont 4 Prozent. Frankfurt a.., 6 Dezember. Kreditaktien 212.60, Staats, hahn 140.10, Lombarden 7 90 Egypter—, 4% ung. Goldrente 100.—, Gotthardbahn 194 95, Disconto⸗Commandit 193 20, Laurg 259—, Gelſenkirchen 231 60 Darmſtädter 144 50, Handelsgeſellſchaft 164.50, Dresdener Bank 159 25. Deuiſche Bank 235.30, Bochumer 288 Northern—.—. Tendenz: ſchwach. Nachbörſe. Kreditaktien 212 90, Staatsbahn 140.10, Lombarden 18.—, Disconto⸗Commandit 98.10. Berliner Effektenbörſe. (Privattelegrammdes General⸗Anzeigers.) w. Berlin, 6. Dez. Die Börſe eröffnete ſchwach. Die geſtrigen weſtlichen Börſen ſchloſſen trüge und da die heute 116.25 212.90 108.50 199.40 145.60 901.— 146.40 109.— 142.10 102.— 117.90 510.— 119.90 vorliegenden Meldungen des„Standard“ über einen Vormarſch det ruſſiſchen Truppen an die afghaniſche Grenze verſtimmten, neigte die Spekulation anfangs zu Realiſterungen. Heimiſche Fonds gegen geſtern unweſentlich verändert. Türken und. Argentinier etwas ſchwächer. Gotthardbahn und Prinz Heinrichbahn ſchwach. Auch Schiffahrt etwas niedriger. Große Berliner Straßenbahn und Truſt⸗Dynamit niedriget. Später Laurahütte gebeſſert. Sonſtige Montanwerte ſchwächer. 100.60 95.40 Nur Spanier, Fonds unverändert. In zweiter Börfenſtunde herrſchte Umſatz⸗ loſigkeit in nahezu ſämtlichen Märkten. Nur Bochumer bei 233 beſſer gefragt. Später Montan ſich erholend. Banken relatib preishaltend. In dritter Börſenſtunde ſtill. Induſtriewerte des Kaſſamarktes überwiegend abgeſchwächt auf forigeſetzte Realiſationen. Berlin, 6. Dezember.(Schlußkurſe.) die argentiniſche und auſtraliſche Ernte geſtalteten die geſtrigen amerikaniſchen Märkte ſehr feſt und tiefen auch hier meht Deckungsbegehr für Brotgetreide hervor. Die politiſche Lage, ſowie die Ungewißheit wegen der Handelsverträge ließ die Ab⸗ Ruſſennoten 216 20 216.15 Dresdner Bank 158.60 159.— Ruſſ. Aul. 1902 91.50—. Berk.⸗Märk. Bank 162.50 162 60 34½% Reſchsanl. 101.50 101.60] Dynamit Truſt 196 60 132.60 3% Reichsanleihe 89 80„ 80 Bochumer 231.20 232.60 300 B. Sl. Obl. 1900 100.10 100.10 Konſolidation 429.— 427.50 4% Bad. St.⸗Anl.— 104.25 Dortmunder— 886 60 3½% Bayern 1.— 100.— Gelſenkirchner 238.50 21. 0 30% Sachſen 88.20 88.20 Harpener 216.70 215 70 4% Heſeen—.——.— Hibernig 30% Heſſen 87.20 87.20 Laurahlltte 259.40 958.70 4e% Italiener——— Hörder Bergwerke 166 10 166 80 1880er Loſe 156.60 157—Gurm Revier 166.— 167.— 5% Chineſen 100.— 90 60 Phönx 171.50 17150 Vüibeck⸗Büchener—.— 179.50 chalk G. u. H. V. 562— 560.25 Häfmburg. Packet 128 80 129.10 Licht⸗ u. Kraffanl. 121.70 121.70 Not bd. Lloyd 10.60 107.80 Weſtereg. Alkalſww. 266.— 266 70 Staalsbahn 140.60—.— Aſchersleb. Alkaliw. 1.50 170.— Lombarden 18.20 13—[ D. Steinzeugwerke 258 75 264.— Canada Pacifie 133.40 138 80 Wollkämmerei⸗Akt. 173 50 172.25 Kreditaktten 213.20 21.70 Elberf. Farben(alt) 537— 524. Berl. Handels⸗Geſ. 165.2 164.70„(.) 520.— 510.— Darmſfädter Bank 144— 143 30 Aniuin Trebtov 333.— 380.— Deutſche Bank(alt) 235 50 235.20 4% Pfbr. Rh. 28. B. 101.— 101.— 25„(ig.) 220 2, 226. 0 Tonwaren Wiesloch 158.50 158 25 Dise.⸗Kommandit 193.50 193.104% Bagdad⸗Anl. 88. 0 89.— Privat⸗Discont 3/%, W. Berlin, 6 Dezember. Felegr.) Nuchbörſe. Krepit⸗Aktien 212 60 212.70 Lombarden 177 Siaatsbahn 139 90 140.— Diskonto Komm. 194.— 193 20 Berliner Produktenbörſe. * Berlin, 6. Dez. Produktenbörſe. Die Klagen über geber ſehr vorſichtig operieren, ſo daß die Preiſe anzogen. Hafer durch ſchlechten Abſatz für ruſſiſche Ware gedrückt. Mais und Rüböl wenig verändert. Spiritus ungehandelt. Wetter⸗ milde, PRROSEAEKT. Nominal M. 21000000 auf den Inhaber lautende Anteile der Ostafrikanischen Eisenbahngesellschaft in Berlin. 3 ¾ Minimalverzinsung des Kapitals und Rückzahlung desselben zu 120% vom Deutschen Reiche garantiert. 70000 Stück zu M. 100 über je einen Anteil(Lit. A Nr. 170 000) und 14000 Stück zu M. 1000 über je zehn Anteile(Lit. B Nr. 70 001—84 000). 58509 Die Ostafrikanische Eisenbahngesellschaft ist eine Kolonial-Gesellsel aft, gegründet am 29. Juni 1904, mit dem Sitze zu Berlin. Am 30. Juni 1904 sind ihr auf Grund der vom Reichskanzler genehmigten Satzungen dureh Beschluss des Bundesrates die Korporationsrechte verliehen. Zweck der Ges Ilschaft: In Deutsch. Ostafrika Eisenbahnen und etwa dazu dienliche Hafenanlagen zu bauen, auszurüsten, zu erwerben und zu betreiben oder betreibn zu lassen, bei anderen Eisenbahnunternehmungen sich zu beteiligen, Lagertäuser zu errlchten und Über die in Verwahrung genommenen züter Lagerscheine auszustellen, sowie Ländereien und Bergwerksrechte zu erwerben und 11 Die Gesellschaft darf alle zur Erreichung dieser Ziele Zweckdienlichen Geschätte be- reiben. Auf Grund der von der Kaiserlichen Regierung ihr erteilten Konzession wird die Gesellschaft den Bau, die Ausrüstung und den Betrieb einer Esenbahn von Daressalum nach Mrogoro Übernehmen. Die Konzession ist auf 88 Jahre vom 29. Juni 1904 ab exteilt. Dauer der Gesellschaft. Die Gesellschaft endigt mit dem Ablaufe der Konzession. Das Grundkapital der Gesellzona t beträgt 2100 000 Mark, eingetellt in 210 000 auf den In- aber lautende Anteile zum Nennwerte von je 100 Mark Nach Bestimmung des Verwaltungsrates gind die Anteilsurkunden iu 70%% Stücken über je einen(Lit, A. Nr.—70 00) und 14 0 Stücken über ſe zehn Anteile(Lit. B Nr. 70001—84 000) ausgestellt. Die Urkunden tragen die faksimilierten Unterschriften des Vorsitzenden und des stellvertretenden Vorsitzenden des Verwaltungsrates und der Direktoren, sowie die eigenhändige Unterschrift eines Kontrollbe unten. Die Anteile sind bei Errich- tung der Gesellscheft mit 25% eingezahlt und am 1. Oktober 1904 voll gezahlt worden. Ueber die Wollzahlung hinaus haben die Antellseigner keine Verpffichtung. Naxantie des Reiches für Mioimalverzinsung und Ruckzahlung der An- teile zu 120%., Das detelochie Reich ſiat durch GEesets uom 31. Juli Igoꝶ ubernommen, den Anteils- eigeen ain I. Fult eines jeden Salires fur das vorhergehende Nalenderjahn 3 Brotent Zins auf das eingesaftlle Tapital au aahilen und das Kagital den Anteile in führlicen Naten am 1. Fuli jeden Falires, eümals am 1. uuli ĩgos, in ò Sahiem nachi einem den Sateungen beigefugten Nulgungoplame mif einem Eil ſeſelage don Hrogend, also mit leg Margꝶ fur den Anteil, etiriichͤahlen. Die Nummern der zurückzuzahlenden Stücke werden dureh das Los bestimmt. Die Kuslosungen erfolgen in den Geschättsräumen der Gesellschaft, und zwar im Monat März; das Ergebniss der Auslosung Wird alsbald, spätestens am 1. April, bekannt gemacht. Die Zahtungen ertolgen durch das Reich bei den von dem Reichskanzler bezeichneten Zahl- stellen, nämlich in Berlin bei der Deutschen Bank, „ Direktion der Diskonto-Gesellschaft, dem Bankhause Mendelssohn& Co,, S. Bleichröder, Delbrück Leo& Co,, von der Heydt& Oo,, 50 5 Robert Warschauer& Co,, der Frankfurter Filiale der Deutschen Bank, „ Direktion der Diskonto-Gesellschaft, dem Bankhause Jakob S. H. Stern, der Hamburger Filiale der Deutschen Bank, „ Norddeutschen Bank in Hamburg, den Pilialen der Deutschen Bank und der Direktion der 1* ** * 5* 5 Frankfurl a. M. „ Hamburg * Sowie in andern deutschen Städten bei Diskonto-Gesellschaft. Die erste Zinszahlung findet am 1. Juli 1905 statt, und zwar für die Zeit vom 1. Oktober bis zum 381. Dezember 1904, also mit Mk.—.75 für jeden Anteil von M. 100. WDiese Zahlungen hat das Reich unmittelbar den Anteilseignern gegen- Uber, unabhängig von dem Schieksae der Geselischaft, übernommen. Die An- teile sind deshalb nach S 18%7 des Bürgerlichen Gesetzbuches zur Anlegung von Mundelgeld geeignet. Ausserdem erhalten die Anteilseigner eine Beteiligung am Reingewinn, berechnet wie folgt: Aus dem Reingewinn sind: 1. Zunächst in den Bilanz-Reservefonds zu legen, bis er 10% des Grundkapitals erreicht hat: a) die Hälfte des Reingewinns aus Lundverkäufen, b) 5 Prozent des übrigen Reingewinns. 2. Alsdann erhalten: a) das Reich denjenigen Betrag, den es für Zins und Tilgung, einschliesslich des an die Anteilseigner für das betreffende Geschäftsj hr zu zählen hat, 1145 b) der Verwaltungsrat 10 Prozent von dem verbleibenden Betrag als Pantieme, e) die Anteilseigner einen Gewinn(Superdividende) bis zu 2 Prozent auf das eingezahlte Kapital, d) wenn sich darüber hinaus noch ein Ueberschuss ergibt, davon das Reich und die Anteilseigner je die Hälfte. Der Reingewinn versteht sich nach den von dem Verwaltungsrate festzusetzenden Abschreib- ungen und nach Absetzung des aus den Betriebseinnahmen zu leistenden Zuschusses zu dem Erneuer- ungskfonds, aus welchem vornehmlich die Kosten der Erneuerung des rollenden Materials, sowie der Materialien des Oberbaues der Eisenbahn gedeckt werden sollen, Ausser diesem Zuschusse, der durch den Verwaltungsrat mit Genehmigung des Reichskanzlers nach Bedürfnis von drei zu drei Jahren in Prozentsätzen von dem Werte des vorhandenen rollenden Materials, sowie der Materiallen des Ober- baues festzusgtzen ist, sind dem Erneuerungsfonds auch die Einnahmen aus dem Verkaufe der ent- sprechenden alten Materialien sowie die Ziusen des Erneuerungsfonds selbst zu überweisen. Bei sich ergebendem ausserordentlichen Bedürfnisse kann der Zuschuss mit Zustimmung des Reichskanzlers je- Weilig für ein Jahr angemessen erhöht werden. Uebersteigt der Erneuerungsfonds 20 Prozent des für die Festsetzung des jährlichen Zuschusses ermittelten Wertes, so unterbleibt für dieses Jahr nicht nur der Zuschuss, sondern es werden auch die Einnahmen aus dem Verkaufe der alten Materialien sowie die Zinsen des Erneuerungsfonds den Betriebseinnahmen zugeführt. Der sich bei dem Abschlusse der Baurechnung eventuell ergebende VLeberschuss dient als ausserordentlicher Reservefonds sowohl für etwaige wWesentliche Verbesserungen, Umbauten, grosse Reparaturen, Erweiterungen der Bahnanlagen und zur Vermehrung der Betriebsmittel, als auch als Babriebsreserve, aus welcher etwaige Betriebsdeflzite insoweit zu decken sind, als sie nicht aus dem Bilanz-Reservefonds zu entnehmen sind. Der Fonds muss nach den von der Aufsichtsbehörde zu ge⸗ nehmigenden Bestimmungen zinsbar angelegt werden. Der Reichskanzler bestimmt elljährlich, ob die Linsen des Fonds diesem selbst oder den Betriebseinnahmen zufliessen sollen. Die Beteiligung am Reingewinne verbleibt den Anteilseignern auch nach Auslosung der Stücke. Die ausgelosten Stücke wWerden abgestempelt und den Anteils- eignern belassen. Die Zahlung der Superdividende erfolgt spätestens am 1. Juli nach dem abgelaufenen Ge- schäftsjahre an den vorbezeicbhneten Stellen. Den Anteilen sind Zns- und Gewinnanteilscheine auf 10 Jahre nebst Erneuerungsscheinen beigefügt. Die Aushändigung neuer Bogen von Zins- und Gewinnanteilscheinen erfolgt kostenfrei an den genannten Zahlstellen gegen Rüekgabe der Erneuerungsscheine. Zins- und Gewinnanteilscheine verfallen zugunsten der Gesellschaft in 4 Jahren nach Ablauf des Jahres ihrer Fälligkeit. Das Meschäftsjahr ist das Kalenderjahr. richtung der Gesellschaft bis zum 31. Dezember 1904. Der Abschluss der Jahresrechnung, die Aufstellung der Inventur und Bilanz und die Ermitt- lung des Reingewinnes findet nach kaufmännischen Grundsätsen und nach den Vorschriften der Satzungen statt. Die Direktion besteht aus 2 oder mehreren Mitgliedern, welehe der Verwaltungsrat zu notaxiellem Protokoll ernennt. Die Mitglieder müssen die deutsche Reichsangehörigkeit besitzen. Die Wahl des ersten Direktors und des ersten Betriebsleiters bedarf der Bestätigung des Reichskanzlers. Gegenwärtig besteht die Direktior aus den Herren: Geleimer Oberregierungsrat z. D. Friedrich Borxmann zu Charlottenburg, Gerichtsassessor a. D. Dr. Ernst Kliemke zu Oharlottenburg. Der Verwaltungsrat besteht aus wenigstens 6 und höchstens 12 von der General- Fersammlung aus der Zahl der Gesellschafter zu wählenden Mitgliedern, welche die deutsche Reichs- KAngebörigkeit besitzen, und von denen mindestens 4 Mitglieder in Berlin oder seinen Vororten wohn- haft sein müssen. Den ersten Verwaltungsrat bilden die Herren: Das erste Geschäftsjahr läuft von der Er- Reglerungs- und Baurat Gtto R Holzmann& Cie,, Fraustez „nach Ablauf von 45 Jahren von dem Sehlusse des Jahres, in Welchem die Betriebseröffnu Eisenbahndirektor 3. D. Karl Schrader, Mitglied des Reichstages, Dr. Ernst Springer, Syndikus des Bankhauses S. Bleichröder, Berlin, Justus Strandes, in Firma Hansig& Co., Hamburg, Johann Warnholtz, Direktor der Deutsch-Ostafrikanischen Gesellschaft, Berlin. Die Generalver,ammlungen werden in Berlin abgehalten. Der Verwaltungsrat beruft die Mitglieder wenigstens 14 Tage vor dem anberaumten Termine, diesen nicht mitgerechnet, mittels Bekanntmachung, in welcher die zu verhandelnden Gegenstände anzugeben sind. In der Generalyversammlung berechtigen je 10 Anteile zu einer Stimme. Das Stimmrecht für die gelosten Anteile steht dem Reiche zu. Das Stimmrecht kann, abgesehen von dem Reiche nur von denjenigen Mitgliedern ausgeübt werden, deren Anteile auf den Namen umgeschrieben sind, oder Welche ihre auf den Inhaber lautenden Anteile wenigstens 5 Tage vor dem Page der Generalversammlung bei der Direktion oder bei denjenigen Stellen, welche in der Bek untmachung bezeichnet worden sind, gegen Bescheinigung hinterlegt haben und sie bis zur Beendigung der Generalversammlung daselbst belasgen. In jedem Jahre findet eine ordentliche Generalyersammlung vor Ablauf des Monats Juni statt, Die erste im Jahre 1905 zusammentretende ordentliche Generalversammlung hat über die Ver- gütung zu beschliessen, die dem Verwaltungsrate bis zur Beendigung der Bauzeit der Eisenbahn zu gewähren ist. Aufsichtsbehörde. Die Gesellschaft Reiechskanzlers. Die Bekanntmachungen der Gesellschaft erfolgen rechtswirksam durch einmalige Ver⸗ öflentlichung im„Deutschen Reichsanzeiger“ Bekanntmachungen, welche die Anteile betreffen, werden ausserdem im„Berliner Börsen-Courier“, der„Berliner Börsen-Zeitung“ und der„Frankfurter Zeitung“ veröffentlicht. Die Konzession, die der Gesellschaft am 30. Juni 1904 exteilt ist, bestimmt im wesentlichen: 15 1 ist von Daressalam nach Mrogoro und mit einer Spurweite von 1 Meter Zzu bauen; 2. Die Bauanschläge bedürfen der Besätigung des Reichskanzlers: 3. steht unter der Aufsicht des Die Pläne für die Eisenbahnanlagen sind dem Kaiserlichen G Ostafrika zur Genehmigung vorzulegen; Die Vollendung und Inbetriebnahme der Bahn muss innerhalb einer Frist von fünf Jahren vom Tage der Bestätigung des Gesellschaftsvertrages— 29. Juni 1904— er- folgen. 2 Die Gesellschaft ist verpflichtet, die Eisenbahn dauernd ordnungsmässig zu betreiben und zu diesem Behufe die Bähnanlagen, einschliesslich der Telegraphenanlagen, und die Betriebsmittel in solehen Zustande zu erhalten, dass der Betrieb mit Sicherheit und auf die der Bestimmung des Unternebhnens entsprechende Weise erfolgen kann Sie kann hierzu von dem Reichskanzler angehalten werden, jedoch sollen strengere Vorschriften nicht erlassen werden dürfen, als sie auf die Mehrzahl anderer in Afrika unter ähnlichen Verhältnissen gebauten und betriebenen Bahnen bestehen. Fahrplan Die Zahl der Züge wird dem Ermessen der Gesellschaft anheimgestellt, ha jedoch dem Verkehrsbedürfnis nach Möglichkeit zu genügen. Tarife. Die Bestimmung der Preise für den Personen- und Güterverkehr bleibt für die ersten fünf Jahre nach dem auf die Betriebseröffnung der Eisenbahn Daressalam—Mrogoro tolgenden 1. Januar der Gesellschaft überlassen. Für die Folgezeit steht es dem Reichskanzler frei, wiederkehrend von zehn zu zehn Jabren Höchstsätze für die einzelnen Personenwagenklassen und Giterklassen festzusetzen, die jedoch nicht unter die Höchstsätze der Mehrzahl anderer in Afrika unter jähnlichen Verhältnissen erbauten und betriebenen Eisenbahnen hinuntergehen dürfen. Postbeförderung. Die Gesellschaft hat die Briefpost und die Postpäckereien mit allen fahrplanmässigen Zügen kostenfrei zu befördern. Aus chiesslichkeit der Konzession, Solange die Konzession besteht, darf einem audern Unternehtner die Anlage einer Eisenbahnstrecke, welche neben den verliehenen Bahnlinien in gleicher Richtung auf dieselben Orte oder unter Berührung mehrerer Hauptpunkte derselben laufen würde, nie t konzessioniert werden. Vorzugsrechte. Der Gesellschaft wird das Vorzugsrecht auf die Konzession zur Fort- setzung der Eisenbahn bis zum Tanganjikasee und bis zum Viktoria-Nyanza derart emgeräumt, dass die Gesellschaft berechtigt sein sol], die Konzession zu den von andern Bewerbern angebotenen Be- dingungen innerhalb einer Erklärungsfrist von drei Monaten zu übernehmen. Die Gesellschaft erhält ferner ein Vorzugsrecht auf die Konzession für Zweigbahnen, die von den verliehenen Bahnen ausgehen und dem öffentlichen Verkehre dienen sollen. Grunderwerb. Alle Eigentums- oder sonstigen dinglichen Rechte, welche dem Schutz- gebiete an dem für den Bau und Betrieb der Eisenbahn und ihre künftige Entwieklung erforderlichen Grund und Boden kraft seiner Hoheitsrechte oder aus irgend einem sonstigen Rechtstitel zustehen, wird das Schutzgebiet ohne Entgelt an die Gesellschaft abtreten. Insoweit ihm ein Verfügungsrecht nicht zusteht, wird der Reichskanzler— nötigenfalls im Wege der Enteignung— dafür besorgt sein, dass der Gesellschaft von den Vexfügungsberechtigten der erforderliche Grund und Boden frei von allen Lasten und Eigentumseinschränkungen zu mässigen und angemessenen, von der Gesellschaft 2u zuhlenden Preise zu Eigentum Überlassen werde. Holzentnahme. Der Gesellschaft ist gestattet, in den Wäldern, über welche das Schutz- gebiet verfügen kann, ohne Untgelt das für den Bau, die Unterhaltung und die Erneuerung der Bahn erforderliche Holz zu entnehmen, soweit eine solche Holzentnahme den Grundsätzen der ordentlichen Waldkultur unter Berücksichtigung der im Bahngebiet obwaltenden Verhältnisse nicht widerstreitet; sie darf ferner aus den dem Verfügungsrechte des Schutzgebietes unterliegenden Grundstücken Erde, Kies und Steine für den Bau, die Unterhaltung und die Erneuerung der Pahn unentgeltlich entnehmen, soweit dadurch öffentliche Interessen nicht verletzt werden. Landschenkung. Die Gesellschaft ist berechtigt, aus dem Gebiete, welches innerhalb zZweier durch das Bahngelände getrennten und je 100 Kilometer davon entfernten Grenzlinien zu beiden Seiten der Hisenbahn von Daressalam nach Mrogoro belegen ist und sich entweder kraft eines privaten oder öffentlich rechtlichen Titels im Eigentum des Schutzgebietes befindet oder als herrenlos seinem Aneignungsrecht untersteht, für jedes Kilometer der Eisenbahn Grundflächen von je 2000 Hektar nach eigenem Belieben auszuwählen und zu vollem Eigentume in Besitz zu nehmen, ohne dass es hierzu eines weiteren als ſer Bezeichnung der Grundflächen nach ihren Grenzen bedarf. In dem engeren, durch zwei je 3 Kilometer von dem Bahngelände entfernte Linien begrenzten Gebiete muss die Aus- wahl unter Berücksichtigung der Rechte der Deutsch-Ostafrikanischen Gesellschaft in quadratischen Blöcken von je 9 Quadratkilometer Flächeninhalt, und zwar 80 exfolgen, dass an jeder Seite eines Blockes je ein Block von gleicher Grösse frei bleibt, insoweit der Reichskanzler sich nicht mit einer anderen Einteilung einverstanden erklärt. 13 Unter den gleichen Vorsussetzungen ist die Gesellschaft berechtigt, innerhalb von 15 Jahren, von der Konzessiöhserteilung gerechnet, die Hälfte der überwiesenen Grundflächen gegen andere nicht grössere Grundflächen einzutauschen. Das in Absatz 1 festgesetzte Blocksystem darf durch diesen Um- tausch nicht beeinträchtigt werden. Ausgenommen von vorstehenden Berechtigungen sind solche Grundflächen, welehe zur Zeit der Erteilung der Konzesslon von der Regierung bereits in Benutzung genommen sind oder im Stadt⸗ Für die Dauer der ersten 15 Jahre nach der Bestäti bezirke Daressalam liegen. Bergbau-Gerechtsame. Aune des Gesellschaftsvertrages wird der Reichskanzler der Gesellschaft in der oben bezeichneten Hundert- kilometerzone auf Antrag Gebiste bis zu 115 000 Hektar(500 Hektar für jedes fertiggestellte Kilometer) in böchstens 10 Abschnitten zur ausschliesslichen Aufsuchung und Gewinnung von Mineralien, vorbe- haltlich erworbener Rechte Dritter, überweisen. Für die innerhalb dieser Gebiete betriebenen bergbaulichen Unternehmungen ist die Gesell⸗ schaft während der ersten 5 Jahre nach Verleihung eines Bergbaufeldes von jeder Zahlung von Gebühren oder Abgaben befreit; nach dieser Zeit soll die Gesellschaft während der Konzessionsdauer keine Höhsren Gebühren oder Abgaben zu zahlen haben, als solche durch die Verordnung, betreffend das Bergwesen in Deutsch-Ostafrika, vom 9. Oktober 1898 festgesetzt sind; auch sollen bestehende oder noch sinzu- führende generelle Ermässigungen dieser Gebühren der Gesellschaft zu gute kommen. 7 Steuerfreiheit. Der Bahnkörper und alle zum Betriebe der Bahn gehörigen Gebäulle und Anlagen sind für die Dauer der Keuzession von allen Grund- und Gebäudesteuern befreit. Ferner geniessen Befreiung von Grundsteuer für die Dauer von 25 Jahren von der Genehmigung des Gesell- schaftsvertrages alle auf Grund der Konzession in das Eigentum der Gesellschaft übergehenden Gründ- flächen mit ihrem Zubehör, solange sie in diesem Eigentum verbleiben und noch nicht in Kultur ge-⸗ nommen sind. Den in Kultur genommenen oder aus dem Eigentume der Gesellschaft ausgeschiedenen Grundflächen wird für die nächstfolgenden 5 Jahre volle Befreiung von Grundsteuer gewährt. Vom Ablaufe dieser 5 Jahre ab geniessen sie jede Vergünstigung, welche ausser der vorgenannten füx gleich- artige Grundflächen dritten Unternehmern hinsichtlich der Grundsteuern gewährt werden wird. Zollfreiheit. Vorbehaltlich Beobachtung der vorzuschreibenden Förmlichkeiten wird der Gesellschaft Zollfreiheit für die zum Bau, zur Ausrüstung, Unterhaltung und zum Betriebe der Eisen- bahn und der mit ihr verbundenen Aulagen erforderlichen Materialien, Maschinen, Werkzeugen, Geräte und sonstigen Gegenstände gewährt. Bei Vergebung dieser Materialien u. s. W. wird die Gese bei gleichen Angeboten deutschen Werken den Vorzug geben. 955 Rückkaufrecht des Reiches. Das Reich behält sich das Recht vor, das gesamte Unternehmen mit allem Betriebsmaterial und sonstigem Zubehör, den Reserve- und en 77 ouverneur von Deutsch- 4. Streo arsssalam bis Mrogoro exfolgt ist, an gerechnet, nach vorhergegangener einjähriger ad ge ist käuflich zu übernehmen. Der Kaufpreis setzt sich zusammen aus der Zahlung von je beilselgner der noch nicht gelosten Anteile, sowie aus der Erstattung des ZwWanzig- 1 Achen Betrag es des im Durchschnitte der letzten 5 Jahrs über den vom Reiche garantierten Zinsbe- Hamburg der Hamburger Fillale der Deutschen B betrag von 3% hinaus den Auteilseignern sowie den Inhäbern der gelosten und abgestempelten Anteils- Widgengchen 2 Hamburg, 88 selleine e 1„ dem Bankhause E. Behrens& Söhne, Meimfall an das Reich, Bei Ablauf der Konzession geht d t* M. Mvein& Lo, illit allem Betriebsmaterial und sonstigem Zubehör, den Reserve- e d mnengeteh der nlencer Filtale der Deutsehenm Bumt, und schuldenfrei an das Reich über.„ Cöin 4 00 Die Konzession ist vexwirkt und das Reich berechtigt, das gasamte Unternehmen in dem im„ der Bergisch Markiechen Bank dem, Absatz 1 bezeichneten Umfange zu übernehmen, wenn sich herausstellt, dass die Gesellschaft wegen„„ Rheinischen Disconto-Gesellschaft Cöln, eeeee 191 en naenen geen den Betrieb nicht aufnehmen K. un oder den Betrieb„Dresden„„ Süchsischen Bank, einzustellen genötigt is ie Garantie des Reiches fur Verai 1 d Ru t„„ Dresdner Filiale der Deutschen Bank, hiervon unberührt. 75 ckaablang der Anteile bleib ei Süsgeebenne Uacle Credlt. Anstalt, Abtellung Dresden, 1 77 Hann 37 un Beplig, im November 19,4. Seriß 11 aen e eeeeeeee Neyer& Sohn, * B els, Ostafrikanische EisenHgellschs„ Leipnig 25 123 Belpzlger Fillale der edne Bank, Bormann. Dr. Kllemk„„ Allgemeinen Deutschen Credit-Anstalt, 9, FiIII n 3 ale der Sächsischen Bank zu Dresden, Auf Grund des vorstehenden Prospekts sind— Mannheim e Nheinischen Ur adlitbank, norkinal M. 21 000 000 auf den Inhaber lautende„ dem Bankhause W. I. Ladlenburg& Söhne, Anteile der Ostafrikanischen Eisenbahngesellschaft, der Bädischen Bank, 1. BSerIAn„„ Jlüddentschen Bank, % Minimalverzinsun des Kapitals und 90„ München Bayerischen Fillale derD Bank, 0 bital ee en e 2u 120% vom Deutschen Relch garantiert d e eee e een „ Stuttgart„„ Württembergischen Vereinsbank, 70000 Stück zu M. 100 über 3e einen Anteil Glat. A No.—70 000) und Fühbrend der bei jeder Stelle üblichen Geschäftsstunden und auf Grund der bei den Stellen 14000 Stück zu M. 1000 über je zehn Anteile(Lit, B No. 70 001—-84 000) rhaltlichen Anmeldungstortanlare. Früherer Schluss der Zeichnung bleibt dem Ermesgen 1 zum Handel an den Bürsen zu Berlin und Frankfurt a. M. zugelassen,. Die Zulaszung zum Handel an Jeder einzelnen Stelle Forbehalten. 5 der Hamburger Börse wird beantragt werden. 2. Der Zubskriptionspreis beträgt 103½½%, zuzüglich 3% Stückziusen vom 1. Oktober d.., 5 Der Gesamtbetrag dieser Anteile wird hiermit uiſter den nhachstehenden Bedingungen zur dis zum Abnabmetage. Ein Schlussscheinstempel ist nicht zu zahlen. ‚ 2 1 3. Bei der Zeichnung ist. auf Verlangen der Zeichnungsstellen eine Kaution von 5% des . B AT Subskrip tion gezeichneten Beträges in bar oder börsengängigen, von der betreffenden Stelle für Zulässig b. ed e, n e 5 rachteten Wertpapieren Eu hinterlegen. 3 1 SKription ob am 4. Anmeldungen auf bestiamte Abschnitte können nur insoweit berücksichtigt werden, als 1 Montag, den 12. Dezember 1904 dies nach dem Ermessen der Zeichnungsstellen angüngig ist. 4 Fatt a 5. Jeder Zeichner Wird sobald als möglich nach Schluss der Zeichnung schriftlieh benachrichtigt Benlb et e ot we den, ob und in Welchem Umtange seine Anmeldung Berücksichtigung gefunden hbat. 73 5 San nen Bank, 1 6, Die Abnahme der zugeteilten Stücke hat gegen Zahlung des Preises(Vergl. Nr. 2) vom 1„„ Dlregtion der Diseontd-Gesellschaft„19. Desember 1904 bis spätestens 4. Januar 1905 zu exfolgen. 4„ dem Bankhause& Ob.,„Zerlin und Frankfurt a,., im Dezember 1904. *** 4 Se Or, „„„ be der 0g Deutsche Bank, Direktion der Disconto-Gesellschaft. 1„ Radert Warschafler& Oo. Rlaiehrs 5 eeee Mendelssohn& 00. 8. Bleichröder. Delbrück Leo& C0. „„ Direction der Di to-Getellsch ̃ 11 8 e e e von der Heydt& Co. Robert Warschauer& Co. Jacob S. H. Stern 3 5 Für bevorstehende Weihnachtszeit 5 5 11 1 enmpfleht a + oãsar F esenme ert1 5 Breitestr. Breitestr. an hon 3701. 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Uhrmacher und Goldarbelter 13 O 8— i0 buntten e deveibebande Ont 88. 36 8 6, 46 Freundlich möhl. — Ziehung schon 17. Dezember 10 eieen Fs. 5 0 5 5 5 d Loszakl ringe und eicwaren Zimmer Freunden und Bekannten teilen n u tiefem Schmerz mit, dass 1915% öhne Abzug k. ſun Mittags- ertl. Abend- 5 a tisch hristl. Familie ansere liebe Tochter, Frau 2, 600 5 5 925 5 2 5 Haupt. 1 10. 000„Heim“ an die Exp. d. 8850 5 4 1eh ewW. ˖. 0 Einige ſunge ſrael tiſehe Leute El ISe e le mim e Söne Hof⸗ m⸗ — 150000lA Fander volle Penſion 8* K* Methede⸗ 8 5 9 85 U 12 9990 kerren a Bamen e We 1 wird in kutzer Zeit elue ſchöne — geb. Brunek Losed 1 M. e eh 28 —9 1 fN 12 3 1 4 LDebi 1 gestern Abend infolge einer Lungenentzundung sanft entschlafen ist. Sürner e 15 7 tt! 2 15 700 ngstrasss der Ausbildung in der 155 — 55 8008 8. 1-Brnsteg Varkaslati 60 f 55 7* 755 5 57 13 Blirenn 1 D Un 7 geeignet. per Jo ort zu v. 16590 n T. Brunck fl rau. 25 eeee J1 fech ſſit. 5 drel 8 0 Witte. aschinensehr. je N. 10.—. 7 lk. Le Küche Ban, Ludwigshafen d. Rh, den 6. Dezember 1904 Sa üe, Aaſge hne men dar ze Fr. — Feb M 2 aue Be ehecte Gaeer deee e eeeee 8 die Bitie, ihm zür die Bibliolhek e 2d Nee ⸗ 0 Wir bitten von Blumenspenden und Kondolenzbesuchen Ab⸗- 117—55 1 155 1 Zusehen. 58506 und Jugendſ kruten zukommen 2 4 zu laſſen. Auch für Spiele wäre Lnlſenring 57, 8 Nade 57 er dank ar 58264 Gründl Mathematitunler⸗ Neckarbrücke, ein grones gut msdi. 8 52 5 W. Sau rbrun, Sladtpfarrer, eicht wird erteilt Gefl. Off. u.[Balkonzim, für 1 od. à Herrn g Winpeckſtragze k. Nr. 5783 an die Erped. ds. Bl. 1. November zu verm⸗ 19081 —4 Abonnement 50 Pfennig monatlich. Trägerlohn 10 Pfennig. Durch die Poſt bezogen inkl. Poſt⸗ aufſchlag M..91 pro Quartal. Telephon: Redaktion Nr. 377. Mannheimer Journal Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt. Inſerate Die Kolonel⸗Zeile Auswärtige Inſerate 25„ Die Reklame⸗Zeile 60„ 20 Pfg. Expedition: Nr. 218. Nr. 246. — Bekanntmachung. Die Bevormundung durch Beamte der Ar wenverwaltung betr. Nr. 150 761J. Nachſtehend bringen wir das vom Bürger⸗ ausſchuß der Stadt Mannheim am 9. Dezember 1903 be⸗ ſchloſſene Ortoſtatut über die Bevormundung durch Beamte der Armenverwaltung zur öff nutlichen Kenntnis, nachdem dasſelbe gemäß Art. III des Geſetzes vom 16. Auauſt 1900, die Zwangserziehung und Bevormundung durch Beamte der Armenverwaltung betr., durch Erlaß Großh. Miniſteriums der Juſt z, des Kaltus und Unterrichts vom 30. Dezember 1903 Nr. 43499 im Einverſtändnis mit dem Großh. Miniſte⸗ rium des Innern genehmigt worden iſt. Mannheim, den 3. Dezember 1904. Großh. Bezirksamt. Zoeller. 5027 Auf Grund des Art. 136.G. zum.G. B. und des Art. III des Geſetzes vom 16. Augun 1900, die Zwangs⸗ ekziehung und die Bevormundung durch Beamte der Armen⸗ verwaltung betr., wird für die Stadt Mannheim folgendes Ortsſtatut 8§ 1. Dem Vorſitzenden der Armenkommiſſton werden alle Rechte und Pflichten eines Vormunds für diejenigen Minder⸗ jährigen übertragen, wel te im Wege der öffentlichen Armen⸗ pflege unterſtützt und unter Aufſicht der Armen ommiſſton entweder in einer von ihr ausgewählten Familie oder Anſtalt oder, ſofern es ſich um uneheliche Minderjährige handelt, in der mitterlichen Familie erzogen oder veroflegt we den (Generalvor mundſchaft). Der Vorſitzende wird auch in ſeiner Eigenſchaft als Meneralpormund im Falle der Abweſenheit oder Verhinderung durch ſeine geordneten Stellvertreter vertreten. erlaſſen: 8. 2. Die Befugnis des Vormundſchaftsgerichts, einen anderen Vormund zu beſtellen, bleibt unberührt. Auf Antrag der Armenkommiſſion iſt ein anderer Vormund zu beſtellen. 8 8. Die Generalvormundſchaft beginnt mit der Uebernahme des Minderjährꝛgen in die öffentliche Fürſorge durch die Armenkommiſſion Mannheim. Für diejenigen Minderjähri en, welche ſich zur Zeit ſchon in der Fürſorge der Armenkommiſſton Mannheim befinden, beginnt die Generalvormundſchaft mit dem Inkrafttreten dieſes Statuts. Hit dem Beginn der Generol⸗ Vormunsdſchaft endigt das Ant des bis ſerigen Vormundes. De Armenkommiſſion hat dem Vormundſchaftsgericht die Namen der Minde⸗jahrigen, für welche die Rechte und Pflichten des Vormunds auf den Vorſitzenden der Armen⸗ kommiſſion über ehen, unter Angabe des dafür maßgebenden Zeſtpunkts anzuzeigen. 8 4. Das Vormundſchafts zericht kann im einzelnen Falle auf Antrag der Armenkom miſſton eine Beſchrenkung des General vormunds auf einzelne Richte und Pflichten eines Vor⸗ munds anordnen. 8 5. Der Generalvormund behält die Rechte und Pflichten s Vormunds auch nach Beendigung der Erziehung oder erpflegung bis zur Volljährigkeit des Mündels. § 6. Neben dem Generalvormund iſt ein Gegenvormund nicht zu beſtellen. Dem Generalvormund ſtehen die nach§ 1852 Aoſ. 2 B. G. B zuläſſigen Befreiungen zu. 75 Das Statut tritt mit 1. Januar 1904 in Kraft und am 1. Januar 1908 von ſelbſt außer Kraft, ſofern das⸗ ſelbe bis zu dieſem Zeitpunkte nicht eineuert werden ſollte. A. Laroche, fHupprechtstr. 5. Uebernehme: Neueinrichten, Beitragen und Abschliessen von Geschäftspüchern, Aufstellung von Bilanzen und Revisionen Aller Art, ferner: Separatlonen, Liquidationen etel diskrét und billigst; exteile Ratschläge sowie Unterricht in allen kaufmännischen Fächern. 621⁴ Bushführung im Abonnement. 7— Dr. med. Hermann Werner Drakt. Arzt isher Direktor des Bezirkskrankenhauses Blumenfeld) hat sich hier niedergelassen. Sprechstunden: 5930b —9 Uhr Vormittags und—3 Uhr Machmittags. Sonntags—10 Uhr Vormittags. B 2. 9 NMAnHHeAA B 2. 9. * Telephon No. 3642z. Helfet dem Handwerk durch Aukauf von kLoſen! Hiit! zlehung schon 17. Dezember. Achtung! rosse Colmarer Geld-Lotterle) 15 Gewerbehauses. 1915 Geldgew. dſe g) 25, 0 00 1 Hauptgewinn M. 10,000 H. 10,000 1014 dew. zus. M. 15,000 M. 15,000 Fbss a Mk., be nt, Bater 0 Ph 2tre rpel Stürmer, General-Depit, Strassburg 1. Els. In Mannheim: Adrian Schmitt; Moritz Herzberger; W. Fiskus; Gg. Hochschwender; Gg. Engert; Hch. F. Martens; Jean Kochler; Leop. Levi; Max Hahn& Cie.; J. M. Rüdin; N. Bad. Landeszeitung; A. Dreesbach Nachf.; in Heddesheim; J. F. Lang Sohn. 52994 Mobel-Ausvorkauff Staſeawelegeran Am Mütwoch, den 7. Dezor., nachmitſags 2½ unr, verſteigere eine 198 zufſt Sbluſtnr, Euriclg M. Arnold, Auktiongtor, Josef Fried sen., C 3. 2. C à. 2. ine junge ſaubere Frau geut Etagsüber Waſchen u. Putzen. oissb 8058 Lutherſtraße Ba, 3. St. N 3, 11, Telephon 2288. Bekanntmachung. Die Veileihung des 1„Für tteue Arbeit“ betr. Nr. 158 1281. Im Namen Seiner Köntglichen Hoheit des Großherzogs würde das durch landesherrliche Verordnung vont 11. November 1895 geſtiftete Ehrenzei ven„Für treue Arbeit“ durch Eniſ pliezun Großherzog⸗ lichen Mintiſteriums des Innern verliehen an: 5025 Sulſalarbeſtersaxob Lammert in Wauſtabdt, beſchäftigt in der chem. Fabrik in Wohlgelegen. Maunbelm, 4. Dezember 1904. Großh. Amisvorſtand: 25 Lang. ekanukmachung. Nr. 1528761J. Der Stadtrat Maunheim hat den Antrag ge⸗ ſtellt, die feſigeſetzten Bau⸗ und Straßeufluchten an der Kreuzung der Auguſta Anlage init der Pfalzargfenſtraßeaufzuheben und nach Mäßgabe des mit Bekicht vont 34v. Mts. Nö. 358771 vor⸗ getegten Plaues neu geſtzuſetzen. Wir bringen dies zur öffent⸗ lichen Keuntuis nilt der Auffor⸗ derung, etwaige Einwendungen bei dein Bezirksamte oder dem Stadtrate hier binnen 14 Tagen vonm Ablauf des Tages an vor⸗ zubringen, an welchem das dieſe Bekanntn achung enthaltende Alntsverkündigüngsblatt aus⸗ gegeben wurde, widrigenfalls alle nicht auf pripalrechtlichen Titeln beruhenden Ejuwendungen als verſäuat gelten. „Die Beſchreibungen und Pläne liegen während der Einſprachs⸗ friſt auf den Kanzleien des Be⸗ züksamts, Zimmer 38, und des Staptrats hier zur Einſicht offen. Mannhelm, 3. Dezember 1994 Großherzogl, Bezirksamt: Levinger. 502⁴ Bekanntmachung⸗ Die Geſchüftsverteilung Unter den Mannheimer Gerſchtsvollziehern betr. Hilfsgerichtsvollzieher Müller, wohnhaet Alptzornitr. 26(4. Quer ſtraße) verſieht bis auf Weiteres die Geſchäfte des Diſtrikts XX, umfaſſend die Landorte: Feuden⸗ heim, Wallſtadt Ilveeheim Laden⸗ burg, Neckarhaulſen und Schries⸗ heim, 5025 Mannheim, den 3. Dez. 1904. Or. Autsgericht 1: Gießler. Bekauntmachung. Die Bearbeitung einer allgemeinen Schulſatinitk betr. No. 33288. Die Unter nehmer von Pri zat⸗Lehr⸗ und Erziehungsanſtalten, denen Fragebogen nach Maßgabe unſever allgemeinen Bekannt⸗ machung vom 11. lfd. Mo⸗ nats— Schulverordnungs⸗ blatt No. XVII— bis jetzt nicht zugegangen ſind, wer⸗ den unter Bezug auf 8 1. des Geſetzes über den Ele⸗ mentarunterricht vom 13. Mai 19 aufgefordert, hiervon der zuſtändigen Großh. Kreis⸗ ſchulpiſitatur oder unmittel⸗ bar der diesſeitigen Behö de Anzeige zu erſtatten, 49 ⸗ Karlsrühe, 24, Nov. 1904. Großh. Oberſchulrat. Dr. L. Arnsperger. Zwangsverſteigerung. Mittwoch, 7. Dez. 1904, nachmittags 2 uhr werde ich im Pfand okal 4, „Johann Gaube“ in Mann⸗ hier im Vollſtreckunaswege gegen bare, Zäahlung öffentlich verſteigern: 19860 1 Büffet, 1 Pfeiler⸗ kommode. Mannheim 6. Dez. 1904. Günther, Gerichtsvollzieher. Zwangsverſteigerung. Millwoch, 7. Dezember 1904, u chmittags unr werde ich im Pandlokal q 4, 5 bler gegen bare Zghlung im Vollſtreckungswege öffentlich ver⸗ leigern: 19841 Möbel aller Art, Cigarren und ſpuſt Verſchiedenes. Mannheien, 6. Dezember 1904. Schneider, Gerichtsvollzieher. Erkiwillige Verſteigerung. Mittwoch, 7. Dezbr. 1904, nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal 4, 5 hier gegen bare Zah⸗ ſt zung im Auftrage des J Geißler hier: 2 vollſtändige Dienſtboten⸗ betten, Jeintürigen Klei⸗ derſchrank und 1 Waſchtiſch oͤffentlich verſteigern. 19859 Mannveim, 5. Dez. 1904. Günther, Gerichtsvollzien, Eigentümer: Katholiſches Bürgerhoſpital,— Derad Dienstag, 6. Dezember 1904. Bandelsregiſter. Zum Handelsregiſter Ab⸗ teilung 4 wurde heute einge⸗ tragen: 1. Bd. I,.⸗Z. 280, Firma „J. Hirt&Cie.“ in Mannheim: Auguſt Zillhardt, Kaufmann in Mannheim iſt in das Geſchäft als perſönlich haſtender Gezell⸗ ſchafler eingetreten. Offene Handelsgeſellſchaft. Die Geſell⸗ ſchaft hat am 1. Oktober 1904 begonnen. 2. Bd. III,.⸗Z. 56, Firma „Fr. VockErſte Maunheimer Kiſtenfabrik“ in Mannheim: Julius Robert Vock in Mann⸗ heim iſt als Prokuriſt beſtellt. 8. Bd. III,.⸗Z. 57, Firma „G. F. Vock Erſte Mann⸗ heimer Eisſchrankfabrik“in Mannheim: Julius Robert Vock in Mann⸗ heim iſt als Prokuriſt beſtellt, 4. Bd. IV,.⸗Z. 97, Firma „Carl Holzapfel“ in Mann⸗ heim: Die Firma iſt erloſchen. 5. Bd. VII,.⸗Z. 27, Firma „Schulmann& Neumaiei“ in Mannheim: Die Firma iſt erloſchen. 6. Bd. IX,.⸗Z. 185, Firma „Louis Stein Söhne(A. Stein)“ in Mannheim als Zweigniederlaſſung mit dem Hauptſitz in Heidelberg: Die ZweigmederlaſſungMann⸗ heim iſt aufgehoben, die Firma dahter erloſchen. 7. Bd. X,.⸗Z. 188, Firma „Emil Süß“ in Mannheim: Der Sitz des Geſchäfts iſt nach Wiesbaden verlegt, die Firma in Mannheim erloſchen. 8. Bd. X,.⸗Z. 219, Firma „Hans Megener“ in Mann⸗ heim: Die Firma iſt erloſchen. 9. Bd. XI, O⸗Z. 102, Firma „Adolf Schleſinger“ in Maunheim. Inhader iſt: Adolf Schleſinger, Kaufmann in Mann⸗ heim Geſchäftszweig: Agenturen. 10, Bd XI,.⸗Z. 103, Firma „Bruno Deichmann“ in Mannheim. Inhaber iſt: Brundo Deichmann, Fabrikant in Mann⸗ heim. Geſchäftszweig: Fabrika⸗ tion und Vertrieb von chemiſchen Produkten. 11. Bd. XI,.⸗Z. 104, Firma „Emil Koch“ in Mannheim. Inhaber iſt: Emil Koch, Kauf⸗ mann in Ludwigshafen g. Rh Geſchäftszweig: Agentur& Kom⸗ miſſſionsgeſchäſt und Auskunfts⸗ burean. 12. Bd XI,.⸗Z. 105, Firma „Luiſenapotheke Adrlan Pfaff“ in Mannheim. Inhaber iſt: Adrian Pfaff, Apotheker in Maunheim. Geſchäftszweig: Apo⸗ thekenbetrieh. 5008/21 13. Bd. XI,.⸗Z. 106, Firma „Adam Obermaier“ in Mann⸗ bein⸗Reckarau. Inhaber iſt: Johann Adam Obermaier, Kauf⸗ mann in Mannheim⸗Neckarau. Geſchäftszweig: Kolonialwaren. 14. Bd. X..„Z. 185, Firnia heim: 5008/5021 Die Firma iſt erloſchen. Mannheim, 3. Dezember 1904. Sr. Amtsgericht 1. Großh. Bad. Staatseiſen⸗ bahnen. JIum Ausnahmetarif Nr. 32 Güter aller Art) der Gütertariie ell 2, Hefte! und 4 für den ſüldpeulſch⸗öſterr.ungar. Ver and iſt bei den mit* verſehenen er⸗ Wäßigten Frachtſätzen für die Velkebrsrichlung nach Oeuerreich⸗ N beſchränkende Vermerk bis 31. Dezember 1904“ geſtrichen worden. 53475 Karlsruhe, 1. Dezember 1904. GOr. Generaldirektion. Zwangs⸗Merſteigerung. Mittwoch, 7. Dez. 1904, Rnachmittags 2 uhr, werde ich in 4 5 hier, gegen bare Zahlung im Voll⸗ ſtreckungswege öffentlich ve⸗⸗ eigern: 19861 2 Pianino, 2 Büffet, 1 Waſchmaſchine, 1 Ver⸗ titow, 1 Schreibtiſch, verſchiedene Bilder u. Möbel. 19801 Marotzke, erichtsvol ieger. eee, 4[Neu! Güterrechtsregiſter. Zum Güterrechtsregiſter Bd. V wurde heute eingetragen: 1. Seite 463: Stelzenmül⸗ ler, Friedrich, Eiſendreher in Mannheiem und Katharina geb. Schwödel. Ner. 1. Durch Vertrag vom 23. Auguſt 1904 iſt Gütertren⸗ nung vereinbart. 2. Seite 464: Heinrich, Gu⸗ ſtav, Lokomotivheizer in Mann⸗ heint und Frieda geb. Stech. Nr. 1. Durch Vertrag vom 13. Oktober 1904 i Etrungen⸗ ſchaftsgemeinſchaft vereinbart. 3. Seite 465: Oppenheimer, Siegwart, Kaufmann in Mann⸗ beim ünd Mathilde geb. Pfeiffer, verwilwele Stern. Nr. 1. Durch Vertrag vom 5. Nov. 1904 iſt das geſetzliche Güterrecht gemäß 88 1868 ff. .⸗G.,B. vereinbart. Vorbehalts⸗ gut der Frau ſind die in der Aulage des Vertrags näher auf⸗ geführten Wertpapiere, nebſi rückſtändigen Zinſenn 4. Seite 466: Böhles, Jakob, Landwirt in Mannheim⸗Neckarau und Eva Katharina geb. Ding. Nr. 1. Durch Vertrag vo⸗ 18. Achv. ioos iſt Gütertrennung vereinbark. 5. Seite 467: Weigel, Karl Max, Kaufmann in Maunheim und Barbara geb Schmikt! Nr. 1. Durch Vertrag dom 21. Möv. Idos iſt Gütertrennung verelübarf. 6. Seite 468: Diez, Gottfried Heiurich, Wagenführer in Mann⸗ heim und Eliſe Emilte geb. Hahn Nr. 1. Durch Vertrag vom 28. November 1904 iſt Güter⸗ treunung vereinbart. 7. Seite 469: Jandas, Jo⸗ ſef, Wagenführer in Maunheim und Franzißkg geb. Längle. Nr. 1. Durch Vertrag vom 24. November 1904 iſt Güter⸗ trennüung vereinbart. 8. Seite 470: Ott, Hermann, Albert, Auguſt, Karl, Bankbe⸗ amter in Mannheim und Anng geb. Wenz. Nr. 1. Durch Vertrag vom 24. Rovember 190% iſt Errungen⸗ ſchaftsgemeinſchaft vereinbart. Vorbehaltsgut der Fran iſt das im Vertrage näher bezeſchnete Vermögenseinbringen derſelben, ſowie alles, was diefelbe während der Ehe durch Erbſchaft oder Schenkung oder unter einem anderen unentgeltlichen Titel erwirbt. 9. Sefte 471: Göppinger, Karl, Kaufmann in Mannheim und Chriſtiane geb. Kälbfell. Nr. 1. Durch Vertrag vom — 114. Jahrgang. VY MATNAEII F 25, 12 gegenuber der Hauptpost P 2, 12 Aktlenkapital M. i80,000, O000. Reserven M. 40,000,008. Miederlassungen in: Altona, Berlin, Sremen, Buckeburg, Chemnltz, Detmold, Oresden, Emden, Frankfurt 2/., Fürth, Hanncver, Hamburg, Linden, London, Lübecde, Nurnberg, Plauen/., Zwiokau. Eröffnung laufender Rechnungen, mit und ohne Kreditgewährung. Annahme vVerzinslicher Bareinlagen, mit und ohne Kündigungsfrist. Frovisionsfreier Check-Verkehr. An- und Verkauf von Wertpapieren, fremder Banknoten und Geldsorten. Einlösung von Gounons u. verlosten Wertpapieren ete. Barvorschüsse auf Wertpapiere. Ausfuhrung von Börsenauftragen an sämtlich. Bürsen Dlskontlerung und Einzug von Wechseln, Checks ete, Aufhewahrung und Verwaltung von Wertpapleren und sonstigen Wertgegenständen in offenem und ge- schlossenem Zustande. Versicherung verloster Wertpapiere gegen Kurs- Ferlust und Kontrolle derselben gegen Ferlosung. Vermietung von Schrankfächern(Cafes) in unserer ahlkammer, unter Selbstverschluss der Mleter. Soparate Räume zur Verfügung unseror Kunden. Ausstellung von Checks, Kreditbriefen ste. auf die Verkehrsplätze in allen Weltteilen. 81359 Elnräumung ilberseeischer Rembourskredite auflondonete. Rosengarten Mannheim Mittwoch, den 7. Dezember 1904, abends ½9 Uhr im Mibelungensaal: grosses Militärkonzert ausgeführt von dem gesamten Trompeterkorps des Kürassier-Regts.„Sraf Oessler“(Rheinisches) No. S aus Köln-Deutz unter Leitung des Kgl. Musikdirigenten Reinhold Fellenberg. Elntrittskarten 40 Pfennig.— Kasseneröffnung 8 Uhr. Ausger den Eintrittskarten sind von jeder Person über 14 Jahren die vorschriftsmässigen Einlasskarten zu 10 Pfg. zu lösen. PVorperkauf in den Zigarrengeschäften von A. Kremer, Parädeplatz, A. Strauss, E 1, 18, J. Gelst, N I, 2, Georg Hoch- Schwender, P 7, 14a und R 1, 7, A. Dreesbach Nachfl., K 1, 6, E. Kesselheim, D 4, 7, Ph. Kratz, L 14, 7, N. Gehrig, O 3, 4, F, Betry, Mittelstr. 9; in Ludwigshafen bei I. Levi, Bismarck- straßge 41. Dutzendkarten zum Preis von 4 Mark sind in den Voxverkaufsstellen und an der Kasge zu haben. ee 26. November 1904 iſt Güter. trennüng bereinbart. 10. Seite 472: Bürckhardt, Ernſt, Jugenieur in Mannheim und Pauline, geb. Schäfer. Nr 1. Durch Verkrag vom 29, November 1904 iſt Güter⸗ trenſhng dereinbart. 11. Selke 478: Freund, Au⸗ guſt, Zeitentarbeiter in Mann⸗ heim und Friederike geb. Eckert. Nr. 1. Durch Vertrag vom 27. Auguſt 1904 iſt Gütertren nung vereinbart. 12. Seite 474: Marquard, Karl, Bäckermeiſter in Mannheim und Karbline geb. Andheimer. Nr. 1. Durch Vertrag vom 30. November 1904 iſt Güter⸗ tlennung vereinbart. ee Mannheem, 3. Dez, 1904, r, Amtsgericht 1. Handelsregiſter. Zum Handelsregiſter, Abt B. Bd. V, O⸗Z. 8, Firma„Soen⸗ nechen& Co, Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Maunßeim wurde heute ein⸗ geträgenz 5022 Die ZweigniederlaſſungMann⸗ heim iſt aufgetoben, die Firma in Mannheim erloſchen. Mannhei, den 5. Dez. 1904. Gr. Amtsgericht J. „Birken⸗Balſam“ per Flasche MkK..20. =+ Parfumeur Ad. Arras 2. 19/0. 1884 8 Vorleſungen ausgeſchloſſen. im Faale des Friedrichsparkes „Vortrag eigener Dichtungen“ des Herrn Schriftſteller Dr. Rlch. Dehmel aus Blankeneſe. Für Nichtmitglieder ſind Tageskarten à Mk..— in unſereſn Bureau, in der Hofimuſikaltenhandtung K. Ferd. Heckel, in der Muſikaltenhandlung Th. Soyler und in der Buchhandlung von Brockhoff& Schwalbe hier, ſowie in der Bagumgartneriſchen Buchhandlung in Ludwigshafen a. Rh. zu haden. Die farten ſind beim Eintriet in den Saal vorzuzeigen.(Die Tageskarten abzugeben.) Die Saaltüren werden punkt 8¼ Uhr geſchloſſe, Dune Karte hat Niemand Zutritt. Kinder ſind vom Beſuche der Der Vorſtand, Trinket Weissbier (kunle Blonde). Vorzgl. Erfriſchungsgetränk, nahezu Alkoholfrei. Spezial⸗Ausſchank: 50774 Café-Reſtaurant Liederkranz, E 5. 4. vis--vis der neuen Börse. Telephon 1585. 15 80004/½84 TIrael Weii, d 7. Vermittelung in Inmobilien un) Hppotheken. Au⸗ und Perkauf von Beſtfaufſchillingen. 52599 Haas Vermietungen. ſche Buchdruckeref G. m. b. O. e