Badiſche Volkszeitung. Abonnement: Wabiſehe zue 70 Piennig monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez inel. Voſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 8 Plg. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile. 20 Pfg. Auswärtige Inſerate. 25„ Die Reklame⸗Zeile. 60„ E G, 2. der Stadt Mannheim und Umgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbreitelſte Zeitung in annheim und Amgebung. Schluß der Inſeraten⸗Annahme ſiit das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. — Für unverlangte Manuſteipte wird keinerlei Gewähr geleiſtet.. (Maunheimer Volksblatt) ceranm⸗dreſe: „Journal Maunhein“ Telephon⸗RNummern; Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckeret⸗Bureau An⸗ nahme v. Druckarbeiten 841 Redaktion 677 Expeditioen 18 Fillale Grledrichsvlatz) 8680 E 6, 2. Nr. 397. ulerdtas, 2 14 85 Tubendne Polftische Ilebersſcht. Mannheim, 22. Dezember 1904. Der Kampf um den„guten Ton“ hat auch nach Königsberg übergegriffen. Ueber eine Parteiverſammlung dort, die zum Zwecke der Beſprechung über den preußiſchen Parteitag und zur Wahl von Delegierten ein⸗ berufen war, wird dem„Vorwärts“, wie er ſagt, von„zu⸗ ſtändiger“ Seite geſchrieben: JIn der Diskuſſiom kam es zu ſehr ſcharfen Auseinanderſebungen zwiſchen den Genoſſen Haaſe, Erdmann, Braun u. a. und dem Redakteur Genoſſen Borchardt über die Haltung und den Ton der Königsberger Volkszeitung! In einem Artikel der„Königsberger Volkszeitung“ vom 16. d. Mt. war in der ſchärfſten Weiſe gegen die Erklärung der Fraktion und das Verhalten des Genoſſen Bebel im Reichstage in Sachen des bekannten Schimpfartikels der„Lepziger Bolkszeitung“ proteſtiert worden und dabei vorausgeſetzt, daß wohl ſicherlich die Mehrzahl, wenn nicht alle Parteigenoſſen mil dem Artikelſchreiber einer Meinung ſein würden. Hiergegen wandten ſich die vorhin genannten Genoſſen W1 4 5 großer Entſchiedenheit. Dabei kam denn auch die ganze Haltung und der Ton der„Königsberger Volksztg.“ zur Sprache. Es wurde der Redaktion vorgeworfen, daß ſie den knapp bemeſſenen Raum der Zeitung m auſchee, ſpaltenlange Erklärungen und Polemiken zwiſchen der„Leipziger Volkszeitung“ und anderen Parteiblättern und Genoſſen abdrucke und ſich überhaupt viel zu biel mit der„Leipziger Volkszeitung“ beſchäftige. In ſeiner Erwiderung hierauf bezeichnete Genoſſe Borchardt die„Leipziger Volksztg.“ als das beſtredigierte Parteiblatt und warf dem„Vorwärts“ vor, er befolge die Taktik der Leiſetreterei, er verſumpfe das Parteileben und belbüge ſeine Leſer, Später milderte er dann dieſe letztere Aeußerung, indem er meinte, der „Vorwärts“ belüge ſeine Leſer allerdings nicht abſichtlich. Ueber eine Reſolution, in der die Verſammlung erklärte, daß in einem beſonderen Konflikt der Königsberger Genoſſen mit den dortigen Liberalen die Haltung der„Volkszeitung“ gutheiße⸗ wurde nach längerer Debatte zur Tagesordnung übergegangen. wurde eine andere Reſolution mit großer Mehrheit angenommen, 0 Uksfeindliche Verhalten und heuchleriſche Weſen der Königs⸗ Dagegen bert ger Liberalen, beſonders derſenigen im Stadtparlament, in der ſchluften Weiſe brandmarkte. 1 Uhr. Der„Vorwärts“ Beerke dazu:„Die„Königsberger Volks⸗ zeitung“, deren 5 uns in öffentlicher Verſammlung der Verſumpfung und der Lüge beſchuldigt— eine unabſichtliche Lüge gibt es nicht— bringt in ihrem Bericht über dieſe Ver⸗ ſammlung kein Wort von dieſen Vorwürfen gegen uns und auch Die Verſammlung dauerte 15 nachts Richt die geringſte Andeutung darüber, daß in der Verſamm⸗ lung an ihrer Haltung Kritit geübt worden iſt. Unterdrückt ſie 5 das abſichtlich oder unabſichtlich? Die Vorwürfe Borchardts gegen uns ſind von derſelben Qualität wie die in der vorher⸗ gehenden Notiz gekennzeichneten. Wir haben deshalb nicht nötig, auf ſie beſonders zu antworten.“ Der„Vorwärts“ iſt überhaupt in einer recht zahmen Stimmung, wenn es gegen die wilden Männer in der Partei geht. Mehrings Erzählung über die „Verſöhnungs⸗Konferenz“ druckte er ab, nur die Mitteilung, Bebel habe am Stenogramm ſeiner Erklärung nachträglich eine 8— abt er 55 Finanzminiſter Kokowzow Werden die Staatsausgaben der unterſtellt, Das Ende des Kartells u Sachſen. Jetzt hat auch der nationalliberale Verein in Plauen die beſtimmte Erklärung abgegeben, daß für ihn das Kartell mit den Konſervativen erledig iſt. Für dieſe Stellung⸗ nahme ſeien nicht, wie der Führer der Rechten, Geh. 1 5 Opitz, der ee der Zweiten Kammer erklärt habe, ie er Sozialdemokratie, ſondern die politiſchen Er⸗ fahrungen des letzten Jahrzehnes maßgebend geweſen. Die Nationalliberalen hätten ſtets ihre Sonderinte ereſſen zurücktreten laſſen, was die Konſervativen nicht immer über ſich vermocht hätten. So ſei es gekommen, daß durch das Zuſammengehen mit der konſervativen Partei die nationalliberale nicht nur in den Augen der Wähler verloren, ſondern auch in der Verfolgung ihrer eigentlichen Ziele Beenträ chtigungen erfahren habe. Die nationalliberale Partei werde daher in Zukunft die ihr gebührende ſelbſtändige Stellung einne 1 5 Aehnliche Et⸗ klärungen haben bereits andere nationalliberale Vereinigungen abgegeben, und es ſind ähnliche auch noch weiter zu erwarten. Unter dieſen Umſtänden iſt an ein Wiederaufleben des gegen das Ueberhandnehmen der Sozialdemokratie geſchloſſenen Kar⸗ tells 1 mehr zu denken.— Wir haben dies Kartell— bemerkt die„Tgl. Röſch. dazu— nie für eine beſonders glückliche Er⸗ findung 9 halten. läuften geragee geboten. Ueber die geſchichtliche Miniſterratsſitzung, in der am 15. d. M. in Petersburg unter Vorſitz des Zaren über die am 19., dem Geburtstage des Kaiſers, zu erlaſſende Kundmachung beraten wurde, will der„Matin“ fol⸗ gende Einzelheiten erfahren haben: Juſtizminiſter Mu ra⸗ wiew führte aus, der Zar habe gernicht das Recht, die auf Selbſtherrſchertum beruhende Reichsverf faſſung zu ändern; er ſei durch die beſtehenden Geſetze ebenſo gebunde n, wie jeder andere Ruſſe. Fürſt Swiatopolk⸗ Mirski widerlegte dieſen Sophismus unſchwer und zeigte, daß die Abſchaffung des Inlandpaſſes, die Preßfreiheit und die Zuziehung von Semſtwo⸗Vertretern zum Reichsrat unerläßlich geworden ſeien. widerſprach dem entſchieden. ſo bedeute dies die Einſchränkung des Herrſ Herrſchaft der Demagogie. v. Witte lehnte jede Anſchauungsgemeinſchaft mit ſeinem Amtsnachfolger ab. Nun kam Pobjedonoſtze w. Er übertrug die Erörterung auf das myſtiſche Gebiet. Der cherwillens und die Zar ſei zugleich Papſt der rechtgläubigen Kirche, er habe 1 nicht von politiſchen, ſondern religibſen Erwägungen beſtimmen zu laſſen: Wenn er 1 Selbſtherrſcherrechte aufgebe, enthaupte er die Kirche und ſchwäche den Glauben, die einzige Quelle der Sittlichkeit. Das Ruſſenvolk würde in Barbarei und Sünde zurückfallen. Verzicht auf die Selbſtherrſchaft wäre alſo eine Verſündigung gegen das göttliche Geſeßz. Ferner habe der Zar ſeine Rechte durch Gottes Gnade von ſeinen Vorfahren überkommen. Wie dürfe er das Verbrechen begehen, aufzugeben, was Gottes Gnade ihm verliehen? Und wie könnte er es vor ſeinen Nachkommen rechtfertigen, eine göttliche, alſe —8 e e auf⸗ Seine Löſung ſchien uns in 105 letzten Zeit⸗ Der Präſident 92 Miniſterkomitees 7 7 0 3u 1b Der Kaiſer bal di Pflicht, Sitklichkel und Glauben zu verteidigen und ſein göttliches Erbe ſeinen Nach⸗ kommen von ruchloſen Beſtrebungen unvermindert, zu hinter⸗ laſſen. Witte konnte ſeine Entrüſtung über dieſe Salbaderei nicht unterdrücken.„Wenn bekannt wird,“ rief er,„daß der Kaiſer geſetzlich und religiös unfähig iſt, freiwillig Reformen zu geſtatte n, wird ein Teil des Volkes denken, er könne ſie mit Gewalt erlangen; Sie fordern förmlich die Revo⸗ lution heraus.“ Der Zar ſagte garnichts, hob die Sitzung auf und am 19. erſchien keine Kundmachung. Die Ernte des Todes im Jahre 1900a. II. Diplomaten.— Hof⸗ und Staatsbeamte. 5 Januar: Albert Chriſtophlbe, Franzöſiſcher Miniſter a + Paris, 78 J.— Otto Graf v. Dönhoff, Preußiſcher Ge F Darmſtadt, 69 J.— Jakob Finger, Hefſiſcher Miniſt 1 Darmſtadt, 79 J.— Sir H. G. Mac Donell, Britiſche 5 in London:— Albert vb. Maybach, Preußiſch d. Berlin, 82 J.— Sir Albert Woods, Wappenkönig Feferbendeden 15 London, 87.8.— Dr. Adof b. 90 f Oeſterreichiſcher Miniß ter a. Dl.* Grag, liam Collins Whitneh 2 6 ſich große Werdieee um F Maxrine, Newyork, 63 J.— März: Irene Fr Reichlin⸗Meldeg 95 Oberbofmeiſterin der Prinzeſſin Lu 09 Ferdinand von Bayern, f München, 67 J.— Auguſt Spe 5 Loftus 8, Engliſcher Diplomat, 7 London, 87 J.— Joſe Dag eee n, ehemaliger franzöſiſcher Miniſter, f Paris, 64 J. April: Hugo Freiherr v. öchunef⸗ n, Oberpräſident a. D. von Oſtpreußen, f Florenz, 62 J.— Dr. Arnold Rot h, Schweizeriſch Gefandter in Berlin, Berlin, 68 J.— Friedrich Revertera Graf v. Salandra, ehem. öſterreichiſcher Botſchafter, Brixen, 77 J.— Dr. Karl v. Schelling, Regierungspräſident a. D. von Mittelfranken, München.—. Heinrich Graf v. d. Schuleuburg⸗ Wolfsburg, Hofmarſchall des Prinzen Albrecht von Preußen, 5 Verlin, 63.—— Ludtwig Graf v. Wesdehlen ehet Und Deutſcher Geſandter, Stuttgart, 71 8 v. Büſlo w, Meckleuburgiſcher Miniſter a.., f Schi Liſchke, Preußiſcher Wirklicher Geheimer Kriegsrat, bei Verkin— Eduard Dmitrijewilſch Pleske, Ruf a,., f St. Petersburg, 52 J.—— Junf: Theodor Fre des norwegiſchen Hofſtaats, Bygdö.— Dupuhy de Lo ſcher Botſchafter beim Juirinal, Paris.— Oberhofmeiſter der f Kaiſerin 9900 Oeſterreich, f in S Karl v. Stremahyr, Oeſterreichiſcher Miniſter a. D 81.— Juli: Jelix Czorda, Ungariſcher Staatsſel VBudapeſt, 76 J.— Sir 8 D 5 1 cee Neufüdwales, Königs 67970 5 995 0 5.Henabrit,? Könſtentinotvitſch v. Plehwe, Ruſſiſcher Peite 8* Sk. Petersburg, 58 J.— M. Freiherr b. N e d wi tz, Deutſcher ful in Nizza, München.— Eduard Thilges, Mitglie Staatsrats in Luxemburg, Luxemburg, 87 J.— Aug Joſé Gueterrez de Aguera, Spaniſcher Botſchafter bei Lebico, Tirol.— Pierre Marie Waldeck⸗Rouſ 15 anzbſiher Miniſter, 1 Paris, 58 J.— September: 5 n Thun un d§ 25 e n 15 in, ehem. öſterreichiſch Oberliebich, 81 J.— Louis Tolha en, Franzöſiſcher 55 Frankfurt a. M. 87 J.— Oktober: 0 Bütz ow, 15 Baden 5 67 22 ͤKb Goha⸗ 25 In der blühenden Kinderſchar, die die Ehe des gütigen Groß⸗ herzogs Leopold von Baden und ſeiner hochbegabten Gemahlin ophie von Schweden⸗Waſa beglückte, iſt die am 6. Dezember 1820 geborene, jetzt verſtorbene Prinzeſſin Alepxandrine, Her⸗ ogin⸗Witwe von Sachſen⸗ Koburg⸗Gotha, das alteſte geweſen. Treu behüket und ſorgfältig erzogen, hatte ſie im unhauſe eine Jugend voll Glück und Sonnenſchein genoſſen, als damalige Erbprinz Ernſt von. im Frühjahr 1842 zur rautſchau am Karlsruher Hof eintraf. Prinz Albert, der jüngere er, der bereits Gemahl der Beherrſcherin des britiſchen Welt⸗ ches geworden war, wies ſeinen älteren an den badiſchen Hof, Im Hauſe des Großhergogs Webd ſollte er in deſſen anmutiger ſeſter Tochter die Braut finden,„einfach und in ungekünſtelter⸗ kürlichkeit, alſo in dem Schmuck, der ihr im ganzen Leben der tvollſte war und der an ihr von hohen und niederen Menſchen immer am meiſten bewundert blieb“. So e Ernſt II. ſelbſt inen Denkwürdigkeiten über die Braut, irgem Brautſtand fand die Vermählung zu Karkruhe am 8. 842 ſtatt. Ihr folgte ein längerer Aufenthalt auf dem freanblichen loſſe Callenberg bei Koburg. Der Erbprinz führte ſeine junge au ſodann nach England und zwiſchen Alexandrine und der Königin Freundſe Koburg⸗Kohary mit Klementine, der jüngſten Tochter Lasis hilippis, nahm Prinz Ernſt die Gelegenheit wahr, ſeine junge Ge⸗ ahlin auch am franzöſiſchen Hofe vorzuf ſtellen, nicht ahnend, age der Orleans auf dem Throne zu Paris bereſts gezählt ſeien. irgendwie anging, ſo begleitete die Herzogin ihren Re* uchs in jenen Tagen eine innige, durch nichts zu erſchütternde t. Anläßlich der Vermählung ſeines Vetters Auguſt bon Nach ee Liebe freute ſich des Opfers. daß die Herzogin, obwohl ſie das Schießen nicht gut ertragen konnte, Herzogin die ſtete Begleiterin ihres Gemahls. Preußen ſich befindenden Gemahl aufgefangen, un in den Tagen vom 2. bis 6. Juli. leriſchen Schaffen. ihre Gewwandtheit, Intentionen zu erfaſſen und im Augenblick künſt⸗ ab wie im Feldiageh ſo brachee ſeine Briefe 75 häufige und 5 he Kunde. Am weie aber blieb ſie ihm zur Seite, ſelbſt unter Mühfal und Gefahr. Sie ſuchte ihn auf, als er für Holſtein unter den Waffen ſtand; ſie war bei ihm, als ihn der Reiſedrang nach Spanien und Portugal führte. Als den Herzog die Luſt anwandelte, den ſchwarzen Erdteil an ſeiner Nordküſte ſowie in Aeghpten und Abeſſinien kennen zu lernen, auch da verließ ihn die nicht, ſondern teilte mit ihm die Strapazen einer ſolchen Reiſe In das eigenartige Weſen Ernſts II. wußte ſich ee von Baden trefflich zu fügen. Sie liebte edle Einfachheit und Schlichtheit wie er ſelbſt, ſis teilte ſeine Freuden und Vergnügungen, auch wenn es da und dort mit einer Uebertindung geſchehen mußte; aber ihre So erzählt der Hiſtoriker Bernhardi, deit Cemahl in jungen Jahren dennoch auf die Jagd folgte. Auch auf ſeinen politiſchen Reiſen an die Höfe bon Hannover, Dresden, Berlin u. f.., nach der alten Kaiſerſtadt an der Donau war die Im deutſchen Krieg 18 66 fügte es ſich, daß ſie eine Zeitlang von ihm getrennt war und auf dem Callenberg bei Gotha von den Bayern mehrere Tage förmlich zerniert wurde. Die feindliche Armeeleitung hatte einen, übrigens ganz harmloſen Brief der Herzogin an den bei den und das 2. Bataillon des 6. baheriſchen Infanterie⸗ Regiments rückte zweimal in Gotha ein Der 187 Oer führte den Herzog ins Hadatertie der Südarmee unter dem Kommando des Kronprinzen. 4 33 Wie die Hergogin die bolltiſchen Veſrebungen ihres Gemahls mit den wärmſten Sympathien begleitete, ſo war ſie auch eine ber⸗ ſtändnisvolle Teilnehmerin und Freundin an ſeinem künſt⸗ Ihre reichen muſikaliſchen Kenntniſſe, den, kamen ihr dabei zuſtatten. Im chaffen en Geiſtern war die Herzogin ſtets e ihrem Dach mit bornehmſter Behaglichkeit zu 5 ſo 905 Adenten Heim zum unvergeßlichen zu geſtalten. „An Alexandrine“, ſo ſagt der Herzog,„hat der 8. finden laſſen, was nur ie für mich zu wünſchen war“ Weſen der hohen Frau lebte der Hauch echter, ed keit, 110 auber ſich niemand entziehen konnte, der ihr genaht. Es war, als ginge von der Herzensgüte, der ſchlichte der zutage tretenden Frömmigkeit, der gewinnend heit und Leutſeligkeit einem jedem das Herz auf. Daru begreiflich, wie ſie im ganzen Lande verehrt wurde als eine wahr echte Landesmutter. Guſtav Freytag, der ſelbſt Stunden dankbar den freundlichen Einfluß dieſer harmoniſcher empfinden durfte, ee des Wortes, das die edle ſprochen:„Ich bin als Fürſtin brauchbarer für Ungl! ckli für, Glückliche.“ Ein Ton wehmütiger Reſignation, ſo ſchre ibe „M. N..“, denen wir dieſen Artikel im Auszug entnehme 15 hier durch und deutet auf jene Zeit hin, da die Herzogin mußte, daß ihr wohl noch die unberänderte Freundſchaft, mehr die berllchen Regungen des Gemahls gehörten. Mi ſtarken Seele hat ſie ſich jedoch in eine ruhige und verſtändit faſſung ſolcher Lebensverhältniſſe zu ſchicken bermocht, ohne daß der Sinn trübe oder das Herz verhärtet worden wäre. Und als der Tag des goldenen Ehejubiläums herannaht kennte der Herzog wohl bekennen, daß er ſich mit ſeiner G. ſo freundſchaftlich berbunden fühle, wie am erſten Tage. mende Jahr ſollte ſie bereits zur Witwe machen. An de eines der nach einer e 5 1 Die e besgne fele, an die w ſöhne und ihre Kinder. ſamten. Oft noch an de in ee auf. die! 2. Seite. Geueral⸗Anzeiger. Mannheim, 22. Dezemder. William Vernon Harcourt, Engliſcher Staatsmann, London, 77 FJ.— Manuel v. FIturbe, ehem. mexikaniſcher Geſandter in 525 7 22 8. 45 7 2 Berlin, Paris.— Hans Rodatz, Vortragender Rat im Preuß. Finanzmini igminiſterium, 4 Berlin, 48 J.— November: Rudolf Freiherr 9. Gaſſer, ehem. bayeriſcher Gefandter, 7 München, 75 J.— A. D. Gillket, Deutſcher Ge konſul in Amſterdam, Amſterdam. ſch — Earl of Hardwicke, Parlaments⸗Unterſekretär, London.— Baron Alfred b. Heyking, ehem. Vize⸗Gouverneur von Kurland, +. Riga, 92 J.— Thomas George Baring Earl of Northbroot, Engliſcher Staatsmann, 7 London, 78 J.— Alfred Schultz, Preußiſcher U taatsſekretär, 7 Berlin, 65 J.— Dezember: Peter Graf Kapniſt, Ruſſiſcher Botſchafter in Wien, 7 Wien, 65 J. Heer und Marine. A. Freiherr v. Bechtolsheim, Heſterreichiſcher Januar: General, Wien, 70 J.— Klaus v. d. Decken, Preußiſcher eutn Hannover, 72 J.— Sir Heurh Keppel, Eng⸗ la älteſter Admiral, London, 95 J.— Auguft Freiherr b. Leonvod, Bayriſcher General z.., Wiesbaden, 85 J.— Anton Freiherr v. Mauchenheim, Oeſterreichiſcher General, Wien, 70 J.— Auguſt Müller, Edler b. Wanda u, Oeſter⸗ reichiſcher General, f Baden bei Wien, 92 J.— Jebruar: Karl Füiſcher, Oeſterre ungariſcher Feldzeugmeiſter, Wien. Marschal, Franzöſiſcher Vize ⸗Admiral, Paris.— Eruſt v. Prittwitz u. Gaffron, Preußiſcher Generalleutnant z.., Karlsruhe, 71 J.— Graf Kurt Pückler⸗Limpur g, Stations⸗ chef in Kamerun, dort gefallen, 28 J.— Wilhelm v. Winter⸗ feldt, Preußiſcher Generalleutnant 8.., Potsdam, 83 J. Barnim b. Zeuner, Preußiſcher General 8.., f Berlin, 88 J. v. Alten, Preußiſcher General, Wiesbaden, — — März: 2 65 J.— Johann Edler b. Hinke, Oeſterr. Admiral, Wien, 68 J. b, Lettow⸗Norbeck, Preuß. Generalmajor a.., Militär⸗ hiſtoriker, r durch einen Sturz in den Hunte⸗Ems⸗Kanal.— Alfred Graf, b. Walderſee, Preußiſcher Generalfeldmarſchall, Han⸗ nober, 72 FJ.— Friedrich Freiherr v. Wangenheim, Preußiſcher Generalleutnant z.., Gotha, 76 J.— Peter Semenowitſch ., Wannowskij, Ruſſiſcher General, ehemal. Miniſter, 7 St. Peters⸗ burg, 82 J.— Auguſt Freiherr v. Weigl, Oeſterxeichiſcher Feld⸗ zeugmeiſter,,— Leander v. Wetzer, Oeſterreichiſcher Feld⸗ zeugmeiſter, jiſtoriker, 7 Wien, 64 J.— April: Ernſt v. Grolmann, Preußiſcher General, Gouverneur des Invaliden⸗ hauſes in Berlin, f Berlin, 72 J.— Stepan Oſſipowitſch Maka⸗ Vizeadmiral, ow, Ruſſiſcher mit dem„Petropawlowsk“ unter⸗ gegangen.— Molas, Ruſſiſcher Kontreadmiral, mit dem„Petro⸗ bawlowsk“ untergegangen, 60 J.— Mai: Gebhard v. Kroſi g k⸗ Preußiſcher General, 5 Biſchofsrode(Harz), 69 J.— Heinrich Leer, Ruſſiſcher General und Militärſchriftſteller, 7 St. Petersburg, 76 J.— Juni: Nikolai Iwanowitſch Bobrikow, General⸗ gouverneur von Finnland, f Helſingfors, infolge Attentats, 65 J.— Graf John Raoul Hamilton, Schwediſcher Generalmajor, 10 Stockholm, 70 J.— Karl Ritter v. Schaffer, Oeſterreichiſcher Kontreadmiral a.., begleitete ſ. Z. den Erzherzog Maximilian nach Mexiko, Seſana, 73 J.— Julius v. Voigts⸗Rhetz, Preu⸗ ßiſcher General, 7 Naumburg a.., 82 J.— Hermann Wieczo⸗ rek, Preußiſcher Generalleutnant z.., f Biebrich, 61. Juli: Audrejew, Vizegouverneur von Feliffawetpol, + ler⸗ ſchoſſen) Agdſchakent.— Guſtav Rüter Bouoſini Edler p. Hohenſtern, Oeſterreichiſchen Feldmarſchalleutnant, Baden bei Wien, 74 J.— Richard Freiherr b. Hilgers, Preußiſcher Genergl a.., Baden⸗Baden, 75 J.— Graf Keller, Ruſſiſcher Generalleutnant,() fiel im Janealinpaß.— Nikolai Nikolaje⸗ wifſch Obrutſchew, Ruſſiſcher General, 7 Perigueux, 74. —Friebrich Freiherr v. Schele, Preußiſcher Generalleutnant, Gouverneur des Invalidenhauſes, f Berlin, 57 J.— Guido v. Streit, Preußiſcher Generalleutnant z.., f Berlin, 91 J.— Auguſt: Ferdinand Freiherr v. Cronenbold, Oeſterreichiſcher Jeldzeugmeiſter, 7 Darmſtadt, 67 J.— Friedrich Louis Cäſar v. Eſchwege, Flügeladjutant des letzten Kurfürſten bon Heſſen, + Jeſtäht, 85 J.— Friedrich Ritter v. Hillma her, Oeſterreichiſcher Oberſtleutnant, entſtammte einem alten deutſchen Reichsritter⸗Ge⸗ 1 ſchlecht, Wien, 74 J.— b. Schill, Generalleutnant z.., Stuttgart, 61 J.— Julius Wagner, Preußiſcher General, Berlin, 62 J.— September: Friedrich Girſ chner, Preußziſcher Generalmajor, Görlitz, 70 J.— Hennig v. Heyde⸗ breck, Preußi cher Generalleutnant 3.., Potsdam, 76 J.— Graf Karl v. Sponeck, Preußiſcher Generalleutnant a. D. Gernsbach i.., 88 J.— Oskar Freiherr Unterrichter p. Rechtenthal, Bahriſcher Oberſt, bekannt durch ſeinen kühnen Ritk im oer Kriege, München, 57 J.— Heinrich Leopold v. Zeſchau, Sächſiſcher Generalleutnant z.., Dresden, 67 9 Oktober: Moritz Edler v. Angeli, Heſterreichiſcher Krjegs⸗ Hiſtoritker,„Wien, 75 J.— Moritz Ritter v. Brunner, Oeſterrei⸗ chiſcher Jeldmarſchalleutnant, Wien, 65 J.— Ottokar Graf v. Daun, Generalmajor a.., letzter männlicher Nachkomme des Marſchalls Daun, f Vöttau bei Znaim, 91 J.— Haſchi Haſ⸗ ſan Paſcha, Marſchall, 7 Konſtantinopel, 80 J.— Paul v. Horn, Preußiſcher Generalleutnant z.., + Bexlin, 55 J.— Li Hſing Ju, Generalgouverneur, T Nanking.— KHnorr, Preußiſcher Oherſt a.., Militärſchriftſteller, T Berlin.— Antor Freiherr Mollinary v. Monte Paſtello, Oeſterreichiſcher Feld⸗ zeugmeiſter, 7 Albate bei Como, 84 J.— Guſtav Ratzenhofer Oeſterreichiſcher Feldmarſchalleutnant a. D. und Militärſchriftſteller, dan Bord des Dampfers Kaiſer Wilhelm II., 62 J.— BVern⸗ hard b. Schkopp, Preußiſcher General z.., Wiesbaden, 8 87 J.— November: v. Goetze, Preußiſcher General z.., 7Hannover, 75 J.— Peter v. Lehmann, Preußiſcher General⸗ leutnant, 7 Wiesbaden, 90 J.— Berthold v. Nickiſ ch⸗Roſen⸗ egk, Preußiſcher General, f Liegnitz, 68 J.— Ottolenghi, Italieniſcher General, unter Zarnadelli Kriegminiſter, T Tuxin.— Dezember: Miecislaus Ritter Laſszowski v. Kraſgkowice, Oeſterreichiſcher Feldmarſchalleutnant a.., 1 Wien, 73 J.— Georg b. Rouques, Preußiſcher Generalleutnant z.., Kaſſel, 71 F. (Fortſetzung folgt. Deutsches Reich. Maunheim, 21. Dez.(Deutſchnationaler Hand⸗ lungsgehilfen⸗Verband.) Geſtern abend fanden, vom D..⸗V. einberufen, in den Vororten als Einleitung zum Wahl⸗ kampf um die Beiſitzer zum Kaufmanns gericht vier öffentliche Wählerberſammlungen ſtatt. In Käferthal, Feudenheim und Seckenheim berichteten die Herren Heerwagen, Meyer und Clauß über die Bedeutung der Kaufmanns⸗ gerichtswahlen. Während ſich in Seckenheim eine recht anregende Debatte um die Kaufmannsgerichte und um etliche andere Standesfragen entſpann, bei der ſich Redner und Zuhörer in ſchließ⸗ licher Uebereinſtimmung fanden, gab es in Neckarau, wo Herr Müßig den Vortrag hielt, eine ſich bis gegen 2 Uhr nachts hin⸗ ziehende Ausſprache mit Vertretern der verbündeten Vereine, die von Mannheim hinaus kamen, um den Deutſchnationalen entgegen⸗ zutreten. Der deutſchnationale Redner wies die Angriffe der Gegner nachdrücklich und erfolgreich zurück. *Berlin, 21. Dez.(Lohmann und Herrmann.) Wenn heute der Unterſtaatsſekretär im Miniſterium für Handel und Gewevbe, Exzellenz Lohmann, auf eine fünfzigjährige Dienſt⸗ zeit zurückblickt, ſo kann nicht wohl unerwähnt bleiben, daß dieſer berdiente Beamte ſich ganz hervorragende Verdienſte auch um die geſetzgeberiſche Ausgeſtaltung der erſten und bis zu einem gewiſſen Grade grundlegenden Entwürfe der Rei chsarbeiterver⸗ ſicherung erworben hat. Der jetzt hauptſächlich im Vorder⸗ grunde befindlichen Generation iſt es nicht mehr gegenwärtig, wie ſchwierig es war, dieſe erſten Entwürfe ſo aus⸗ und durchzuarbeiten, daß durch ſie der in der kaiſerlichen Botſechaft vom 17. November 1881 enthaltene großherzige Gedanke zur Anerkennung in der öffentlichen Meinung, bei den nächſtbeteiligten Arbeitgebern und im Parlament gelangte. Immer ſchmaler mußte die den Entwürfen dienende Grundlage genommen werden, um die Zuſtimmung der geſetzgebenden Faktoren zu gewinnen. Unermübdlichkeit die hierbei in der erſten Hälfte der achtziger Fahre von dem heutigen Wirklichen Geheimen Rat Lohmann betätigt wurde, ſichert ihm einen Anſpruch auf die Dankbarkeit aller Sozialpolitiker frührer und ſpäterer Zeiten. Von den Beamten, die damals mit ihm gewirkt haben, verdient der noch heute zu den eifrigſten Mitgliedern des Bundesrats zählende bayeriſche Miniſterialdirektor Dr. Ritter von Herrmann mit beſonderer Anerkennung genannt zu werden. Ein Berliner Aindermord. (Von unſerem Korreſpondenten.) sh. Berlin, 21. Dez. (Neunter Verhandlungstag.) Ausführlicher Bericht. Der Beginn der heukigen Sitzung berzögerte ſich um mehr als eine Stunde, da ein Geſchworener angenommen hatte, daß der urſprüngliche Beſchluß, heute eine Pauſe ſtattfinden zu laſſen, durch⸗ geführt werden würde und aus dieſem Grunde nicht zu ber Verhand⸗ lung erſchienen war. Nachdem man ihn herbeigeholt hatte, ſtellte es ſich heraus, daß auch die Liebetruth und mit ihr eine Reihe anderer Proſtituierter nicht erſchienen war, doch wurde angenommen, daß ſie im Laufe der Sitzung erſcheinen würden, Die Verhandlungen waren auch heute den Gutachten mediziniſcher Sa ch⸗ berſtändiger gewidmet. Mit Rückſicht darauf, daß der Tat ein Sittlichkeitsberbrechen voraufgegangen iſt, beantragte St.⸗A. Lin⸗ doſw den Ausſchluß der Oeffentlichkeit.—.⸗A. Bahn erklärte ſich mit dieſem Antrage einverſtanden, worauf das Gericht den Ausſchluß der Oeffentlichkeit für die ganze Dauer der Sachverſtändigen⸗Gutachten über den Befund an der Leiche der Lucie Berlin berkündete. Den Vertretern der Preſſe und mehreren Aerzten und Kriminalbeamten wurde die Anweſenheit während der weiteren Verhandlung geſtattet. Erſter Sachverſtändiger war heute der Gerichtsarzt Profeſſor Dr. Stra ß⸗ mann⸗VBerlin, dem die einzelnen Leichenteile ſofort nach ihrer Auffindung zur Sektion und Obduktjon vorgelegt wurden. Zunächſt wurde der Rumpf eingeliefert, der ſich noch als ziemlich friſch erwies, während Kopf, Arme und Beine, die zwei und mehr Tage noch im Waſſer gelegen hatten, angefault waren. Die abgeſchnittenen Teile baßten genau auf die Schnittſtellen am Rumpf, ebenſo ſtimmten die Trennungsflächen überein, ſodaß die Identität der Zuſammen⸗ gehörigkeit ohne weiteres feſtgeſtellt werden konnte. Der Rumpf wies, entſprechend den erfolgten Abtrennungen der Leichenteile, fünf große Schnittwunden und ferner am Unter⸗ leibe eine ſchwere Schnittverletzung auf. Das Geſamtgewicht der Leiche betrug 44 Pfund, ſodaß die Lueie Berlin im Leben höchſtens 50 Pfund gewogen haben kann. Krankhafte Veränderungen der einzelnen Organe waren nicht zu konſtatieren, der Tod konnte alſo nur durch die Abtrennung des Kopfes und der Extremitäten, durch Verblutung infolge der Unterleibsverletzung, oder aber durch Er⸗ Die Azüß zuſts füfgüſüchen, und bei einem ſolchen Aufenthalt im Früh⸗ jahr 1900 ereignete es ſich, daß ſie anläßlich einer nicht unbedenk⸗ lichen Erkrankung durch ein unaufgeklärt gebliebenes Telegramm des offigitöſen„Agence Havas“ totgeſagt wurde. In Karlsruhe waren die Blätter bereits mit Trauerartikeln erſchienen, als der Groß⸗ herzog, der mit ſeiner Familte und dem gerade anweſenden Kaiſer Wilhelm 2. anfangs ſelbſt beſtürzt war, das erlöſende Telegramm des Prinzen Viktor von Leiningen durch eine Sonderausgabe des Anftsblattes veröffentlichen laſſen konnte, worin der Großherzog die Ueberwindung der Kriſe und den Eintritt einer erheblichen Beſſerung im Befindeu ſeiner Schweſter bekannt machte. Seitdem hat die Her⸗ zogin ihr Leben bis über die bibliſche Grenze hinausgeführt. Nun iſt ſie im ehrwürdigen Alter von 84 Jahren aus dem Leben geſchieden. In den thüringiſchen Herzogtümern wie in ihrer alten badiſchen Heimat wird das Gedächtnis an dieſe deutſche Fürſtin noch lange forkleben, und auch im weiteren Vaterland hat man Urſache, deß edlen Lebensgefährtin einor ſo eigenartigen geſchichtlichen Per⸗ ſönlichtes wie Herzog Ernſt 2. bei ihrem Tode freundlich zu gedenken. Taaesneufakeſten. — Das Weihnachtsſeſt am preußiſchen Königshofe. nachtsvorbereitungen bei Hofe ſind beendet. Die Kaiſerin liebt es, ihre Einkäufe frühzeitig zu beginnen Bereits in den erſten Tagen deß November erſchien ſie meiſtens mit der Prinzeſſin Viktorig Lu'ſe, bald in dieſem, bald in jenem Geſchäft, um Weihnachtsgaben Zu kaufen. Diesmal galt es für die Kaiſerin ungewöhnlich frühzerſig die Borboreitungen zu treffen, da nach Batavia für den Wachoffizier güf dem großen Kreuzer„Hertha“, den Prinzen Adalbert, ein ſohr umfangreiches Palet geſchickt werden mußte.— Wie immer findet der Weihnachtsgufbau in Muſchelſaal des Neuen Palais ſtatt Ein Mahl für den engeren Hofſtaat wird auch in dieſem Jahre der Be⸗ ſcherung vorausgehen. Jedes der kaiſerlichen Kinder erhält bei der Die Weeh⸗ Tannen ſtufen ſich etwas ab; die größte ſteht auf dem Tiſch des Kronprinzen, die kleinſte auf dem der Prinzeſſin Viktorja Luiſe. In keiner bürgerlichen Familie kann das Weihnachtsfeſt inniger be⸗ gangen werden Der Kaiſer pflegt vor der Beſcherung, wie man weiß, einen Spaziergang durch den Park von Sansſouck zu machen und blanke Fünf⸗ und Zweimarkſtücke armen Frauen und Männern zu überreichen. — Ruſſiſcher Bureaukratismus. Allenthalben werden jetzt im Zarenreich Stimmen laut, die Reformen verlaugen, auch in den Kreiſen der Beamten, der Tſchinowniki. Ein Zahlmeiſter macht in einem hieſigen Blatt ſoeben auf die eigentümlichen Beſtimmungen über die Gehälter im Kriegsminiſterium aufmerkſam und fordert auch auf dieſem Gebiete Reformen. Es ſind in der Tat merkwürdige Sätze, nach denen im ruſſiſchen Kriegsminiſterkum die Gehälter ge⸗ zahlt werden. Ein Solda erhält z. B. 1% Kop täglich an Löhnune. Tie Regimentmuſiker bekommen ½ bis 2 Kop. täglich, die Fel⸗ webel% bis 7 Kep. die Re imentsſchreiber 7½ bis 8 Kop, ein Feldſcher erhält 6¾ bis 17 Kop täglich u. ſ. w. Die Ausrech ung dieſer Brüche, ſo meint der Zahlmeiſſtrr, koſte der Regierung ſich r mehr als die Erſparniſſe, die ſie auf daſe Weiſe machen wolle, betrugen. — Der Gipfel der Frechheit. Ein originelles Verſteck haben zvei Diebe ausfindig gemacht, die einer Verſicherungsgeſellſchaft in Paris 20 000 Franes falſche Wechſel präſentierten, damit nach Londonderry geflüchtet, dort feſtgenommen und nach Paris zurück⸗ geſchafft worden waren. Bei ihrer Verhaftung hatten ſie noch etwa 4000 Franks und einen Riyg im Werte von 500 Franks in Händen. Wohin dieſe Sachen in Sicherheit bringen? Als ſie einen Augen⸗ blick in der Polizeiſtube allein gelaſſen wurden, öffnete der eine Spitzbube kurz entſchloſſen den Schrank des Pokizeichefs und berſteckte dort ſeinen Raub unter den Akten der Behörde. Dieſe Keckheit ſtreift ſchon faſt an die Situationen Pariſer Schwänke. Sie hat indes nichts genützt, denn die beiden Diebe haben ſich zu einem GBeſcherung ſeinen Tiſch, auf dem eine ſchöne Tanne ſteht. Die ſechs ſtickung erfolgt ſein. Die Unterſuchung ergab, daß die Elieder unz der Kopf erſt nach eingetretenem Tode abgetrennt worden waren, ebenſo ließ ſich nicht annehmen, daß eine Verblutung ſtattgefunden habe, da ſich auf dem Lun enüberzug und dem Herzbeutel riſtiſche Blutaustritte fo teren zu der Annahme brachten, daß 9 der Tod des Kindes durch akute Erſtickung eingetret iſt. Die Verletzungen am Unterleibe laſſen darauf f ließen, die den Sachverſtändigen Doch laſſen die Verletzu darauf ſchließen, daß der Täter bei der ſpäteren Leiche den Verſuch gemacht hat, die Leiche von u zerſchneiden, ein Verſuch, der ſchließlich auf da der Wirbelknochen Widerſtand leiſtete, einzelnen Extremitäten abgelöſt und neidung der nach oben zu werden mi die Abtrennung von Kopf, Armen und Beinen ziemlich kunſtgerecht vollzogen. Er müſſe alſo in dieſen Dingen ziemlich g ſein. Der Sachverſtändige reichte während dieſer bon den Leichenteilen aufgenommenen Photogr ulter Mann Ausführungen die aphien herum, die erlt dabei, daß die Ge⸗ daß die Abtrennung erſt nach dem Tode erfolgt ſei, man alſo einen ſo ſchau gen Hergang nicht annehmen ſolle, wie ihn die Bilder darzuſtellen ſcheinen. Für den Erſtickungstod ſprächen allerdings nur die Blutaustretungen auf Lunge und Herzbeutel; Strangulationsmarken wurden nicht ge⸗ funden, einige dunkle Flecke am Halſe kamen nicht in Betracht, höchſtens wenn man annehmen würde, daß das Kind unter Auflegung ſeiner Kleider oder eines Kiſſens erſtickt und daß dabei ein indirekter Sachberſtändige weiſt in dieſer 1 Aus einen ſchrecklichen Anblick gewähren und be ſchworenen immer berückſichtigen follten, d Druck angewendet worden iſt. Beziehung auf den Mord der kleinen K oſchoppek durch den Schuhmachermeiſter von Buſſe hin, wo die Tat in ganz derſelben Weiſe vor ſich gegangen iſt, indem im Anſchluß an ein Sittlichkeits⸗ berbrechen die Tötung des Opfers durch Aufdrücken eines Kiſſenz erfolgte. Der er Die Unterſuchung des Mageninhalts ergab, daß der Magen noch die Reſte der letzten Mahlzeit des Kindes im elterlichen Hauſe enthielt, alſo Fleiſchmaſſen entſprechend der genoſſenen Carbonnade, Stärkemehl, entſprechend den Kartoffeln und Gurkenſalat, der infolge ſeiner Schwerverdaulichkeit faſt noch un⸗ verſehrt war. Der ganze Befund ließ erkennen, daß der Tod bald nach dem Eſſen eingetreten ſein muß, da der Magenſaft noch erſt ſehr wenig in die Speiſen eingedrungen war. Es witrde alſo nichts der Annahme widerſprechen, daß der Todunmittelbarn ach dem Mittageſſen eingetreten iſt, er kann aber auch eine oder mehrere Stunden ſpäter erfolgt ſein. Das Kind habe ſicher eine ganz normale Verdauung gehabt, allein die Vorgänge bej deb menſchlichen Verdauung ſeien noch ſo unbekannt, daß ſich etwaßz Beſtimmtes in dieſer Beziehung nicht ſagen laſſe. Die Anbpeſenheit größerer Kotmaſſen im Darm des Kindes zeige, daß ſie dem der Mutter gegenüber geäußerten Bedürfniſſe zur Zeit der Tat noch nicht genügt hatte, obwohl ſie zu dieſem Zwecke die Wohnung verließ, ohne zurückzukehren. Auch dies ſpreche für die Wahrſcheinlichkeit, daß die Tat bereits zwiſchen 1 und 2 Uhr mittags geſchehen ſei. Der Sachverſtändige ſchilderte dann die Verſuche, die Leiche in dem Korbe zu verpucken. Man habe Rumpf, Kopf, Arme und Beine, allerdings mit einer gewiſſen Gewaltanwendung, in den Korb hineingebracht, er nehme jedoch an, daß ſie bei der urſprünglichen Verpackung weicher als in ihrem jetzigen(präparierten) Zuſtande waren, ſodaß die einjelnen Teile bequem lagen. Rumpf und Kopf, oder Rumpf und Beine ließen ſich auch heute noch ohne jede Mühe in dem Korbe unterbringen. — St.⸗A. Lindow fragt dann der Sachverſtändigen, ob und welches Meſſer wohl zur Abtrenung der Leichenteile benutzt worden ſei und ob hierfür ſpeziell das feſtſtehende große Brotmeſſer der Liebetruth in Betracht kommen könnte.— Dr. Stra ß mann: Ein feſtſtehendes ſcharfes Meſſer kann in Frage kommen, das bor⸗ liegende Brotmeſſer würde ſich jedoch zur Abtrennung weniger dianen. Ein beri r Chirurge hat einmal geſagt: Ein guter Operateur ſoll eine chirurgiſche Verrichtung auch mit einem ge⸗ wöbnlichen Taſchen⸗ oder Küchenmeſſer ausführen können und ſo hickter Mann alſo auch mit einem Brok⸗ ite 4 könnte ein einigermaßen geſch meſier eine Leiche in dieſer Weiſe zerſtückeln.— St.⸗A.: Wann kann die Leichenſtarre eingetreten ſein?— Sacch.: Nach 9 Skunden, Sie löſt ſich nach 2 bis 3 Tagen wieder.— 95 K Bahn'!: Iſt es richtig, Herr Sachverſtändiger, daß Profeſſor Kiin die Leichenteile eltenfalls unterſucht und dabei geäußert hat, der Täter müſſe ein gewiſſes Geſchick, eine gewiſſe Uebung ſche Zerſtückelungen beſitzen?— Sach.: Ja. Aber ſo kunſt⸗ gerecht iſt ſie denn doch nicht erfolgt, das beweiſen verſchiedene unge⸗ ſchicte Schnittanſätze in den Gelenken. Im bveiteren Verlaufe ſeiner Darlegungen bezweifelte der Sachverſtümdige Dr. Straßmann, daß der Täter bei der Zer⸗ ſtückelung mit Blut beſpritzt worden ſei, da das Blut aus einer Leiche nicht mit ſolcher Gewalt hervorſchieße, wenn man Einſchnitte mache. Vei kiniger Ruhe und Geſchicklichkeit hätte er alſb Beſudelungen mit Blut vermeiden können. Verteid.: Aber die Möglichkeit liegt dock vor, daß er beſpritzt wurde?— Sach.: Ja. Im allgemeinen kaun man ſogar ſagen, daß, wenn jemand die nötige Vorſicht nicht rde beobachtet, er beſudelt werden muß. Ich meine abor, daß ein über⸗ 0 legt vorgehender Mann die Leiche in eine Schüſſel legt Und ſo verfährt, daß er nicht beſchmutzt wird.— Veyt.: Sie ſpiſſen aber, daß weder am Körper noch an der Kleidung des Angeklagten, noch auch in der Wohnung Blutſpuren vorgefunden ſind.— Sach⸗ verſtändiger: Ja.— Vert.: Iſt es möglich, daß der Tod des Kindes auch durch einen Schreck infolge der unſittlichen Berührung eingetreten iſt, daß ein Gehirnſchlag erfolgte oder ſo etwas ähnl Ich bin natürlich Laie in ſolchen Dingen.— Sachb.: Das wäre nicht ausgeſchloſſen. Doch iſt der Tod durch Schreck eine ungemein ſeltene Erſcheinung. Es kommen ja Todesfälle durch pfychiſche Chok vor, aber gerade bei Kindern, deren Nervenſyſtem noch nich ſo angegriffen iſt, wie bei Erwachſenen, nur in ganz ſeltenen Fällen, Somit erſcheint ein Tod durch Nervenlähmung zwar nicht ausgeſchloſſen, er iſt aber jedenfalls etwas ſehr ſeltenes und mir ſelbſt ein ſolcher Fall noch nicht bekannt geworden.—.⸗A. Bahn: In Ihrem früheren ſchriftlichen Gutachten haben Sie Verblutung als Todes⸗ urſache angenommen und zwar Verblutung als Folge der Unter⸗ leibsverletzung.— Sachv.: Das iſt richtig. Aber inzlutſchen bin ich eben zu der Anſicht gelangt, daß akute Erſtickung vorliegt. Ein Geſchworener: Es erſcheint alſo als feſtgeſtellt, daß die Liebetruth'ſche Wohnung keine Spuren aufweiſt, die auf die dork er⸗ folgte Abtrennung der Leichenteile ſchließen ließe.— Vorſ.: Ja. — 79951˙ — Der Geſchworene: Und daß zu der Abtrennung eine ganz beſondere Geſchicklichkeit und ruhige Ueberlegung gehörte, daß alſo ein gewöhnlicher Maun ſie nicht ausüben konnte, zumal, wenn er aufgeregt und nicht Herr ſeiner Gedanken war?— Sachv. Dr. Straßmann: Ich möchte auf die Frage, ob der Abtrennungsakt in der Liebetruth'ſchen Wohnung ausgeführt wor den iſt, nicht eingehen, möchte aber wiederholen, daß man bei ruhiger Ausführung der Zerſtückelung eine größere Blutbefleckung ſehr wohl bermeiden konnte. Auch kann ja die Wohnung nachher aufgewiſcht worden ſein. Pſychologiſch richtig iſt, daß auch zu letzterem eine ruhige Ueberlegung gehört. Aber es hindert nichts an der Annahme, daß die Zarſchneidung erſt mehrere Stunden nach der Tat erfolgt iſt.— Vorſ.: Und muß der Täter eine beſondere Uebung für dieſen Akt gehabt haben?— Sachv.: Es iſt nicht zu leugnen, daß die Zerſtückelung mit einer gewiſſen Gewandtheit vorgenommen worden iſt.— Geſchw. a. D Wagner: Die vorgelegten Photo⸗ Geſtändnis verſtehen müſſen und ſo wurde der Raub leicht gefunden. graphien zeigten die Hände des Kinden balb geöffnet, dies ſcheine 5 5 25 8 ee 35 pielleicht ſogar Heurre⸗ des bleibe nach eineee Tode ja nicht dieſelbe. um das Schweigen des Opfers herbeizuführen. mit dem aoffenbar unbeabſichtigten Tode des Kindes. 5 Mannheim, 22. Vezember. General⸗Anzeiger. ſm gegen einen voraufgegangenen Kampf oder eine Erſtickung zu ſprechen. Da in letzterem Falle doch die Hände zu Fäuſten geballt Täters enthalten müßten.— Dr. Die urſprüngliche Stellung der Gliedmaßen Für gewöhnlich Straßmann: löſten ſich auch die krampfhaft Süſcchengepdeßten Hände von ſelber.— Vorſ.: Iſt es überhaupt möglich oder zu erwarten, daß der Widerſtand eines achtjährigen Kindes bei einem unver⸗ muteten Angriff von Seiten eines Mannes, wie des Angeklagten, ein ſo ſtarker iſt, das ſie überhaupt mit ihren Händen etwas ausrichten fann.— Sachb.: Durch Aufſchlagen mit dem Hinterkopf oder Aufdrücken eines Kiſſens allein ſchon, wäre jede Gegenwehr aus⸗ geſchloſſen.—.⸗A. Bahn läßt 165 dann noch von dem Sachver⸗ ſtändigen und dem Gerichtschemiker Dr. Jeſerich beſtätigen, daß auc, in den Dielenritzen keine Blutſpuren gefunden worden ſeien. Dr. Jeſerich bemerkt dabei, daß die Liebetruth'ſche Wohnung den rich: 12 Nordſtadt⸗Fußboden aufweiſe, deſſen Dielen fingerbreit auseinander klafften. Er denkt ſich jedoch die Sache ſo, daß der Täter ſich ein Laken oder etwas ähnliches untergelegt habe, um keine Blutſpuren entſtehen zu laſſen. Auch ſei die Wohnung immer ſehr ſauber aufgewiſcht worden. Hierauf wurde die Oeffentlichkeit wieder hergeſtellt. Gitsborſteber Siegel⸗Plötzenſee, der die Arme und den Kopf aus der Spree herausfiſchte, fügt ſeinen früheren Angaben Hinzu, daß ſeines Erachtens die Leichenteile urſprünglich in Zeitungs⸗ papier eingewickelt waren, das in ihrer Nähe aufgefunden wurde. Auch ſei ihm die kunſtvolle Verſchnürung der Leichenteile aufgefallen, deren Ausführung den Täter eine ganze Zeit in Anſpruch genommen haben müſſe. Auf eine weitere Frage des Geſchw. a. D. Wagner beſtätigt der Gerichtschemiker Dr. Jeſerich noch, daß er auch in dem Schmutzfänger der Waſſerleitung keine Blutſpuren gefunden habe. Gerichtsarzt Dr. Schulz bemerkt noch, daß der Täter ſich ja nackt ausgezogen haben könnte, um Blutbeſudelungen ſeiner Kleider zu vermeiden.—.⸗A. Bahn erhebt gegen dieſe Be⸗ merkung Einſpruch da ſie keine gutachtliche, ſondern eine Meinungs⸗ äußerung ſei.— Dr. Schulz: Tatſache ſei jedenfalls, 105 Lenz und Berger ſefort nach ihrer Verhaftung entkleidet worden ſeien und daß Berger dabei im Gegenſatz zu Lenz einen ſehr ſauberen Körper aufgewieſen habe. Hierauf erſtattete Geh. Medizinalrat Profeſſor Dr. Lepp⸗ mann von der Irrenſtation des Moabiter Zuchthauſes ſein Gntachten über den Geiſteszuſtand des Augeklagten. Er führt aus, daß zu fragen ſei: Unter welchen Umſtänden kommt eine ſolche Tat vor und wie muß das Seelenleben des Täters heſchaffen ſein. Die Taten, die man im allgemeinen unter dem Namen„Luſtmord“ zuſammenfaßt, ſind nach den Erfahrungen der Kriminaliſten Augenblickshandlungen und dabei ſind zwei Tatſachen zu berückſichtigen: Einmal, daß es nicht notwendig iſt, daß der. der einen ſolchen„Luſtmord“ begeht, ſeiner Wohlluſt durch einen Mord geuligen wollte und zweitens, daß nicht angenommen werden muß, der Täter ſei geiſteskrank oder auch nur pervers veranlagt. Das Wort„Luſtmord“ wird in den meiſten Fällen ganz falſch angewendek Aund zwar meiſtens dann, wenn bei ermordeten Perſonen weiblichen oder jugendlich⸗männlichen Geſchlechts Verletzungen am Unterleibe borbanden ſind. Dieſe ſogenannten„Luſtmorde ſind gar keine Luſt⸗ morde, die Unterleibsverletzungen ſind vielmehr von dem Täter nur vorgenommen worden, um den Eindruck eines Luſtmordes zu er⸗ wecken. Im anderen Falle kann urſprünglich nur ein Sittlichkeiks⸗ verbhrechen beabſichtigt und dann der Mord vollbracht worden ſein, Im dritten Falle kann während des Sittlichkeitsgerbrechens ſich die Wolluſt bis zur Tötung geſteigert haben. In einem weiteren Nalle— und das ſei der charakteriſtiſche Luſtmord— werde der Mord verübt, um an die Stelle der Wolluſt zu treten. Nach ſeiner langjährigen Er⸗ fahrung ſeien dieſe Morde faſt niemals mit einer Schädigung der Genitalien berbunden. Das müſſe endlich einmal geſagt werden, Wohl kämen bei dieſen echten Luſtmorden auch Halsſchnitte und andre Grauſamkeften vor, aber faſt niemals Angriffe gegen das Geſchlecht. Im Auftrage der„Internationalen Eriminaliſtiſchen Vereinigung“ hat der Redner angeſichts des Mangels einer ein⸗ Mäigen Literatur hierüber die Akten über Luſtmordvergehen aus aller Welt durchgeſehen und iſt zu den obigen Schlußfolgerungen gelangt. Im vorliegenden Falle handele es ſich alſo um einen unechten Luſtmord, der begonnen habe mit einem Angriff auf das Geſchlecht und endete Ein eigent⸗ licher grauſamer Luſtmord ſei ausgeſchloſſen, gerade fveil eine Ver⸗ lezung des Unterleibes vorliege Was das Seelenleben des Täters anlange, ſo nehme man vielfach an, daß ein Luſtmörder nicht recht geſcheit ſei. Das ſei jedoch nicht der Fall. Wolluſt und Grauſam⸗ keit ſind im normalen Seelenleben eng verwandt und wenn ſich dieſer Zuſammenhang im öffentlichen Leben nur wenig betätigt, ſo kommt dies daher, daß Sitte und Kultur beides abſchwächen. Aber wenn man dieſe abſtreift, z. B. in Kriegen und Schlachten, ſo wird man ſehr bald ſehen, wie die Soldaten ſeruell ausſchweifend werden, ebenſo wie es auch bei gewiſſen religiöſen Uebungen zu Wolluſt⸗ erregungen ſehr leicht kommt. Auch beim Erwachen der geſchlecht⸗ lichen Dinge ſind fadiſtiſche und undebt Neigungen beobachtet worden, die ſich ſpäterhin von ſelbſt legten. Es kann alſo keine Rede davon ſein, daß ſolche Sachen nur bei abgelebten Die Tatſache, daß auch Geſunde in ſolche Dinge gedrängt werden, muß uns vor der Meinung bewahren, daß Leute mit ſolchen Anlagen entſittlicht, oder beſonders beranlagten Perfonen zu finden ſei. verkommen ſind. Wohl aber trifft dieſe Charakteriſtik auf jene Perſonen zu, welche gewöhnt ſind, ſich zu beherrſchen und dann zu Taten, wie der vorliegenden ſchreiten. Zu dieſen gehören Leute und vor allem aus der Kategorie des Angeklagten, denen ein Men⸗ ſchenleben nichts gilt. Sie verüben ſolche Taten meiſt im halben Rauſche unter den Nachwirkungen des Alkohols Ich reſumiere mich deshalb dahin: In allen dieſen Fällen handelt es ſich um Augenblickshand⸗ lungen, die Annahme einer geiſtigen Störung iſt nicht erforderlich, die Handlung wird ausgelöſt durch vorangegangenen Akkoholgenuß. Er habe den Angeklagten eingehend unterſucht und komme amtlich und beruflich mit Leulen ſeiner Kreiſe zuſammen. Es ſei niehts in dem, was Verger hier über ſein Vorleben mitgeteilt habe, noch in dem, wie er ſich vor Gericht benahm, was dazu berechtige, irgend eine gefſtige Störung anzunehmen. Er habe keine Belaſtung, keine Ohn⸗ machten, ſei kein pathologiſch entarteter Menſch und habe ein Auf⸗ kreten gezeigt, das ihn, Sachverſtändigen, zu der Erklärung veran⸗ laſſen müſſe, daß ihm unter den Perſonen, die wie Berger gewiſſer⸗ maßen gewerbsmäßig mit dem Strafgeſetz in Konflikt kämen, 35 nie ein ſo vorſichtig abwägender und ſcharfdenkender Meuſch vorgekommen 0 Man müſſe nur ſehen, wie andere Veite ſeiner Art doch nigſtens einmal einen Fehler machten, während Berger ſich durch le Ruhe und einen ſcharfen Verſtand ausgezeichnet ſabe. Es liege deshalb kein Anlaß vor, in dieſem Falle den Aus⸗ freier Willensbeſtimmung anzunehmen..⸗A. Bahn tek hierauf an den Sachverſtändigen die Frage, 5 ihm ein von rafft⸗ Ebing mitgeteilter Fall bekannt ſei, in dem bei einem n Luſtmords die Sektion eine krampfhafle Ver⸗ ug im Gehirn ergab. S Sach.? Das ſei ein ganz ektener der bei Verger aut geſchloſſen erſcheine. Sachver Gerichtsarzt Dr. 5 bei Verger bweil er zurzeit der Tat in Breslau war, die Heimat gegangen ſind. zurückkehrende bedürftige Krieger abgegeben. Das Sanatorium Frey⸗ Plötzenſee gehabt und niemals Beobachtungen gemacht, die darauf ſchließen ließen, daß ſein Geiſt nicht normal ſei. Auch die Zeichen des chroniſchen Alk aholis smus, dem er ja ſehr huldige„ſei nicht be⸗ ſonders ſtark. Er ſei auch in der Verhandlung überall auf dem Quivive geweſen und habe an Sachen gedacht, die andern längſt wieder entfallen waren. Es wurde dann noch einmal die Zeugin Liebetruth vor⸗ gerufen, die auf Befragen wiederholt, daß Berger auf ſie eingeredet habe, nichts von dem Korbe zu ſagen. Der Angeklagte k betont 1 85 genüber, daß er dies nur getan 1 um unſchuldig i ht zu kommen und verweilt ab mals lange bei demt Morde an der Proſtituierten Wain⸗ landt i in tsleh wo er auch leicht in Verdacht hätte kommen können, ſich mit der Weinlandt ver⸗ feindet hatte und in deren Hand ein gefunden wurde, das aus ſeinem Bart herrühren konnte. Die Liebetruth be⸗ merkt hierzu: Es ſei richtig, daß Berger damals auch Angſt gehabt habe, ſie te ihm aber gleich geſagt, daß ſie beſchwören könnte, er habe ſich zur Mordzeit bei ihr au ifgehalten. Bierger: Ich habe Dir aber gleich geſ ſagt: Hannchen, auf Deinen Schwur gibt niemand was, Du biſt für die Leute auf dem Gericht nur als Belaſtungs⸗ nicht aber als Entlaſtungszeugin zu gebrauchen. Zeugin Liebe⸗ truth: Jedenfalls ſollte ich überhaupt nichts von dem Korbe wiſſen und ich habe mich gleich gefragt, warum hatte er Dich nur ſo gebeten? Die Zeugin wird hierauf nach nochmaliger eingehender Vermahnung vereidigt ebenſo der Zeuge Lenz, dagegen blieben die beiden Schweſtern des Angeklagten unvereidigt, Der Vorſitzende teilt danach mit, daß er den Geſchworenen fol⸗ gende Schuldfragen vorzulegen gedenke: 1. Iſt der Händler Theodor Berger ſchuldig, zu Berlin am 9. Juni 1904 mit einer Perſon unter 14 Jahren, nämlich mit der achtjährigen Lueie Berlin unzüchtige Handlungen vorgenommen zu haben. 2. Iſt der Angeklagte ſchuldig, nach dieſer Handlung vorſätzlich die Lueie Berlin getötet und dieſe Tötung mit Ueberlegung aus sgeführt azu haben. St.⸗A. Lin do w: Nach dem in der Verhandlung immer⸗ hin Geſichtspunkte hert borgetreten f ſeien, die die Frage zuließen, ob infolge des Sitllichkeitsberbrechens der Tod ſei, bitte er die Nebenfrage aus 8 178 zuzulaſſen..⸗A. Bahn erſuchte die Unterfragen nach Totſchlag und nach 10519 dde Umſtänden einzu⸗ fügen. Nach niehrſtündiger Beratung wurden den Geſchworenen insgeſamt 10 Schuldfragen nach Sittlichkeitsverbrechen und Mord, bezw. Körperverletzung mit Todesfolge und den üblichen Neben⸗ ſene auf mildernde Umſtände, Einßeitlichkeit der Handlung ete. vorgelegt. Darauf wurde die Verhandlung auf Freitag früh e wo die Plaidohers beginnen werden. Aus Stadt und Cand. *Maunheim, 22. Dezember 1904. *Landesverein vom Roten Kreuz. Einem Berichte des Vor⸗ ſitzenden des Badiſchen Landesvereins vom Roten Kreuze über die Liebestätigkeit für Deutſch⸗Südweſtafrika ent⸗ nehmen wir: Beim Deutſchen Zentralkomitee des Roten Kreuze zu Berlin ſind direkt und auch durch Zuwendungen der Landes⸗ bereine 250 000 M. eingegangen. Der größte Teil davon iſt für die Vereinslazarette zu Swakopmund, für Ankauf von Liebesgaben und an direkten Unterſtützungen heimgekehrter Kranker und Ver⸗ wundeter ſchon aufgebraucht worden. Beim Bad. Landesverein bom Roten Kreuz ſind bis jetzt eingegangen an Geld: 9000 M. und Naturalgaben von etwa 2000 M. Wert. 1500 M. ſind noch 55 ück⸗ gehalten und weitere 1500 M. wurden dem Landesverein zur Ver⸗ fügung geſtellt. Derſelbe wird ſomit in der Lage ſein, bedürftig in zurückkehrenden Landsleuten ſ. Zt. unterſtützen zu können. An den Veranſtaltungen und Sammlungen zugunſten der ſüdweſtafrikaniſchen Krieger haben ſich vornehmlich die Großherzog⸗ lichen Herrſchaften, ſowie alle Kreiſe beteiligt. In Baden⸗Baden hat ein Unterſtützungskomitee unter dem Geh. Reg.⸗Rat Haape und Oberbürgermeiſter Gönner für die Aufnahme von Heilung. ſuchenden Verwundeten und Kranken günſtige Vorkehrungen in einer unſerer Bäderſtadt würdigen Weiſe getroffen. Ein im Beiſein des Groß⸗ 351005 beranſtaltetes Wohltätigkeitskonzert brachte dem Komitee 1665 M. Reingewinn, worunter die Spende des Großherzogs mit 300 M. Von dem Ertrag mit 6000 M. der Mannheimer Wohl⸗ tätigkeitsvorſtellung wurden bekanntlich 1200 M. zum Ankauf von 10 Weihnachtskiſten verwendet, die rechtzeitig nach Hamburg ab⸗ 1500 M. wurden nach Berlin für aus Südweſtafrika Gilbert hat mehrere Freiſtellen für zurückkehrende Offiziere und e e angeboten. Sammlungen werden von den Offizieren es Beurlaubtenſtandes des 14. Armeekorps und vom Alldeutſchen vorgenommen. Die Sammlung der Deutſchen Kolonial⸗ geſellſchaft erreichte bis jetzt den Betrag von 273 244., wovon der größte Teil ſchon für notleidende Farmer berwendet worden iſt. Der Anteil aus Baden an dieſer Sammlung beträgt etwas über 9000 M. Der Deutſche Kriegerbund hat ſich ebenfalls an den Sammlungen beteiligt; es wurde erſt kürzlich eine Geſamtſpende bon 10 000 M. gur Verfügung des Ehren bräſidenten, des deutſchen Kronprinzen, geſtellt. Der Beitrag hierzu aus unſerem Land beträgt etwas über 1000 M. Um die Geſtellung von Rote Kreuz⸗Schweſtern und deren Ausrüſtung nach eeee hat ſich der Deutſche eeee für die Krankenpflege in den Kolonien berdient gemacht. Die Auf⸗ wendungen aus unſerem Lande an all die Porgenanken? Vereine zu⸗ ſammen betragen ungefähr 28—30 000., ungefähr dasſelbe, was vor einigen Jahren zur für die oſtaſiatiſche Expedition geſpendet wurde. 8 Verliez Hamburg am 13. Nob⸗ und erreichte Swakopmund am 11. Dez. Für die zweckentſprechende Verteilung der Liehes gahen iſt an maßgebender Stelle Vorſorge getroffen. 5 Der Jahresbericht der Mannheimer Liedertafel über das 64 Veteinsjahr vom 1. Oktober 1908 bis 31. September 1904 iſt ſoeben in Form einer 80 Seiten ſtarken, ſehr apart ausgeſtatteten Broſchüre zur Ausgabe gelangt. Der 1. Schriftführer des Vereins, Herr C. Hechler, welcher den intereſſanten Bericht im Auftrage des Vor⸗ Aufgabe mit großer Ge wiſſen⸗ ſtandes bearbeitete, hat ſich dieſer haſtiakeit und vielem Fleiß entledigt, ſodaß nicht nur alle Lieder⸗ täfler, ſondern auch alle diejenigen, welche ſich⸗für die edlen Ziele und Beſtrebungen unſeres erſten Mannheimer Geſangvereins ſeine bisherigen hervorragenden Erfolge intereſſieren, mit regem Anteil den Ausfuhrungen des Berichkerſtatters folgen und Wort für Wort das unterſchreiben werden, was er an den ſeiner aus⸗ führlichen Mitteilungen über die Geſchichte des Vereins im 64. Vereinsjahr ſetzt: Aus borſtehenden Aufzeichnungen, ſo wird aus⸗ geführt, dürfte zur Genüge erſichtlich ſein, daß die Mannheinier Liedertafel abermals ein Jahr erfolgreicher Tätigkeit Peende 0. Zeigen ſich in demſelben auch keine hochbedeutfamen Ereigniſſe und iſt dasſelbe nicht durch große Unternehmungen, nicht durch beſonders hervorragende Vorkommniſſe gekennzeichuet, ſo gab es doch der Mühen und Arbeiten auf allen in das Leben und Treiben eines Ge⸗ fangbereins von der“ 2 Bedeutung der Mannheimer Liedertafel ein⸗ greifenden Gebieten genug, und mit einem 5. hoher Befriediguſig können wir auf dasſelbe zurückblicken. Der Verein war, getreu ſeinen Ueberlieferungen, vor allem beſtrebt, auf dem Gebiete des We ſeinen alten guten Ruf zu und nur, das mög gaacht neue, 88 der Geken 16 f 10 1 0 Angeklagte Bewegungserſcheinungen beſprechen zu wollen. ſtuhl des Schiff mit den W Weihnachtsgaben Feuer fingen. und ſtets nach Vollendung geſtrebt hat. Auch hat der Verein nie außer acht gelaſſen, bei jeder ſich gebenden Gelegenheit ſeine patrio⸗ tiſche, deutſche Geſinnung zu bekunden, lokale und gemeinnützige, ſowie wohltätige Zwecke zu unterſtützen und aufs tatkräftigſte zu fördern. Ebenſo ſuchte auch der Verein ſeiner Verpflichtung, auf dem Gebiete der geſelligen Unterhaltung ſeinen Mitgliedern nur das Beſtmöglichſte zu bieten, zu eniſprechen. Solche Erfolge ſind aber nur möglich durch treues, unentwegtes und hingebungsvolles Zu⸗ ſammenarbeiten aller zur Leitung des Vereins berufenen Manner⸗ Deswegen ſei allen Denjenigen, welche im Laufe des Jahres ihre Kraft in den Dienſt des Vereins geſtellt und denſelben mit Rat und Tat gefördert haben, der Ausdruck unſeres herzlichſten Dantes gewidmet. Beſonderen Dank ſchulden wir aber neben unſerer Alti⸗ vität gang beſonders unſerem hochberdienten Herrn Muſikdirektor Bieling, der uns allen ein Beifpiel hingedender und raſtloſer Tätigkeit war und der ſtets ſeine beſten Kräfte zum Wohle unſeres Vereins einſetzte. Möge es dem Vexein, getragen von dem Woßl⸗ wollen der kunſtliebenden Bevölkerung hieſiger Stadt, vergönnt ſein, auch künftighin in demſelben Geiſte weiter zu ſtreben und dem Ziele der Verbollkommnung immer näher zu kommen, zum Wohle des deutſchen Liedes!— In der Reiſekaſſe ſind 3161.72 M. Dise Einnahmen nud Ausgaben bekrugen 18 514.90 M. Das Vermögen bezifferte ſich am 1. Oktober auf 15 862.41 M. Das Vermögen des letzten! Jahresberichts hatte der Verein den Verluſt von 11 Mit⸗ gliedern zu beklagen. Darunter befanden ſich zwei Ehrenmitglieder, die Herren Kapellmeiſter a. D. Heinze und Chormeiſter Moh r. Der Verein zählte am 1. Oktober 16 Ehreumitglie der, 142 Akt ive (Larunter 2 Ehrenmitglieder) und 721 Paſſive. Ueberfälle im Induſtriehafengebiet ſind im Laufe dieſes Tom⸗ mers vielfach gegen Perſonen beiderlei Geſchlechts in unſittlicher Ab⸗ ſicht berübt worden. Alle Perſonen, denen derartiges paſſiert iſt, werden erſucht, ſich ſofort bei der Kriminalpolizei oder bei dem Großh. Unterſuchungsrichter 1I beim Landgericht Mannheim gu melden oder wenigſtens ihre Adreſſen einzuſenden.(Siehe Inſerat in dief er Nummer.) Freireligißſe Gemeinde. Sonntag, 25. Dezember, vormittags 10 Uhr, findet in der Aula der Friedrichsſchule U 2 ein Vortrag des Predigers Herrn Schneider ſtatt über das Thema:„Die Menſch⸗ 6 Gottes“. Hierzu iſt jedermann bei freiem Eintritt freund⸗ lichſt eingeladen. *Gartenbauverein„Flora“. In der am Dienstag abend im Ballhauſe ſtattgehabten Monatsverſammlung hielt Herr Verwalter Henſel einen ſehr intereſſanten Vortrag über die Bewegungs⸗ erſcheinungen des ſog.„Blümleins rühr mich nicht an (Mimosa pudica oder ſchamhafte Sinnpflanze). Die Heimat dieſer Pflanze iſt Braſilien, doch wird ſie vielfach auch in Neuholland ange⸗ troffen. Eine beſondere Eigentüumlichkeit beſitzt dieſe Pflanze nun dadurch, daß ſie bei der geringſten Berührung in einen Reigzuſtand en und Bewegungserſcheinungen an ihr wahrzunehmen ſind. Der Vortragende erläuterte an Hand von Skizzen dieſe Erſchein⸗ ungen, da es ihm nicht möglich war, eine derartige Pflanze hier aufzutreiben. Die Reizbarkeit der Mimoſa iſt ſo ſtark, daß bei öfterer Berührung die Pflanze ſehr leicht abſtirbt. Am Schluſſe ſeines ſehr beifällig aufgenommenen Vortrags gab Herr Henſel di Zuſicherung, in einem ſpäteren Vortrag die Urſachen dieſer Den Schluß der anee bildete eine überaus reich ausgeſtattete Verloſung bon Blumen, Pflanzen, Gemüſe⸗ und Obſtkörben, bei welcher jedes der auweſenden Mitglieder mit einem Gewinn bedacht werden konnte. *Schiffsunfülle auf dem Rhein. Der bei Bingen feſtgefahrene „Fendel!⸗s Schleppkahn iſt, wie uns unſer Binger Korreſpondent meldet, ſeit vorgeſtern nachmittag ſoweit geleichert und verſichert, daß er unter Mitnahme von eaechaft nach Mannheim weiter⸗ befördert werden kann. Geſtern war dies infolge undurchdringlichen Nebels, der jeden Schiffahrtsverkehr unmöglich machte, ausgeſchloſſen. — Ein im Anhang des Schraubendampfers„Diana“ zu Tal kom⸗ mender, mit„Abbrennern“ beladener„Wünſchermann!⸗Kahn bekam bei Rüdesheim ſtarke Leckage in zwei Rä dem in Bingen vor Anker gegangenen Schiffe iſt eine zahlreiche mannſchaft in Tätigkeit, es über Waſſer zu halten.— Die des am„Cauber Wörth“ feſtgefahrenen„Schürmann“⸗Se gehegten Befürchtungen ſind Der Kahn iſt „ Aus dem G. Grossherzogtum. Kreine Mitteilungen aus Baden. Der Dach Hauſes Größe eee e 16 in Heidelberg 1¹ durch Feuer zerſtört. Der Brand ſoll durch glühende Aſche nt⸗ ſtanden ſein, die man auf den Speicher ſtellte. Der Schaden —4000 Mark.— In Aglaſterhauſen wurde am Di zweimal der Verſuch gemacht, die katholiſche K Brand zu ſtecken. Zum Glück gelang es, den Brandf ter. noch nich einmal der Schulbank entwachſen iſt, auf friſcher T ertappen und größeres Unheil zu verhüten.— Die Neubaute Dragoner⸗ Kaſernements in Bruchſal am Südein⸗ gange der Stadt ſind nun im Rohbau fertiggeſtellt. Es iſt liche Reihe von Bauten, 28 an der Zahl, die das künftige Kaſern bilden werden. Von der Ebene alls ſieht dasſelbe wie ein bo diger neuer Stadtteil aus. Der Zeitpunkt des Wechſels, 1 Olt 1905, wird nach dem Stande der Bauten zweifellos ei geha wevden können. Die Stadt hat bereits ein Projekt ausarbeite über die Einteilung des am 1. Oktober an ihren Beſitz übergehender Bauhofgebiets. Mit dem Vaubof kommt die Stadt in den eines wertvollen und für ihre künftige Entwicklung bedeutungs Areals.— Beneidenswert ſind die Bürger der kleinen badiſchen Gemeinde Eßlingen bei Tuttlingen, denn ſie haben kei lagen zu bezahlen. Dagegen bekommt jeder von ihnen jährlich bis 120 Mark bares Geld, ſowie 12 Stück Wellholz.— Die 7 alte Tochter des Maurers Joſeph Vogel in Daxlanden Abweſenheit der Mutter dem Herdfeuer ſo nahe, daß di Das Kind exlitt derart ſchwere Brandwun es ſt a r b.— In Kouſtantz wird eine Volksleſeh und Bernauer in dem zu Zell i, W. gehörigen Zinken Fre bach in Bran d. Fabrit und Materialraum brannten vollf nieder, während das angebaute Wohnhaus gerettet werde Der Brand ſoll im Trockenraum ſein. Die Be ſind pfalz, Heſſen und Amgebung. elee dt 5 Gegen die, 1 ** Betermeſſters Jalob⸗ Bin 5 er zum er ſt en Adju n Stadt hat die Regierung einen Einwand nicht erhoben. tigung iſt bereits eingetroffen. Damit hat nun Ludwigsh erſte unter den bayeriſchen Städten einen der Sozialdemokra gehörenden Stellvertreter des Vürgermeiſters. *Speher, 21. Dez. Heute nachmittag ſtarb in 0 15 Schlaganfalles Gymnaſialprofeſſor Dr. 8 55 e 2 2 9 Jahresfriſt Rektor der hieſigen Realſchule. Alter von 69 Jahren erreichte, wirkte über 25 Jahee an e und erfreute ſich 0 höchſten Ansehen e 21. Selh General⸗Anzeiger. Mannheim, 22. Dezem ber. von denen der eine ein Sohn eines ruſſiſchen Botſchafters iſt, in die Bar und nahmen in einem Nebenzimmer, in dem ein Streich⸗ orcheſter muſtzierte, Platz. Der Fürſt verlangte, daß man die rufſiſche Nationalhymne ſpiele. Man erfüllte ſeinen Wunſch. Damit war er noch nicht zufrieden, ſondern er verſpürte Sehn⸗ oht nach einem„Triumphmarſch auf Kiſchinew“; zugleich machte er berletzende Aeußerungen über die Juden. Einige Herren, die ſtändige Beſucher des Lokals ſind, beſchwerten ſich darauf beim Geſchäftsführer und verließen die Bar. Nachdem ſich der Ge⸗ ſchäftsführer ins Mittel gelegt hatte, wandte ſich einer der Begleiter des Fürſten an einen anweſenden Offizier, der ganz unheteiligt an der Sache war und ſich um nichts gekümmert hatte, und beſchuldigte ihn, er habe ſich ungünſtige Bemerkungen über Rußland erlaubt. Es kam zu einer längeren Auseinander⸗ ſetzung, die der Fürſt ſchließlich beilegte. Darauf entfernten ſich die drei Ruſſen. Sie kamen aber kurz darauf wieder, um von neuem Händel zu ſuchen. Diesmal ging der gleiche Ruſſe, der vorher den Offizer angeredet hatte, an einen Tiſch heran, an dem drei ihm vollſtändig fremde Frankfurter Herren mit einer Dame ſaßen, und forderte einen der Herren auf, mit ihm hinauszugehen:„er habe ihm etwas zu ſagen.“ An die Dame richtete er das gleiche Verlangen. Selbſtverſtändlich tat man ihm nicht den Gefallen. Als der Ruſſe die Dame abermals anſprach, ſtand ein hieſiger Weinhändler auf und ſchob den zu⸗ dringlichen Ruſſen in die Zimmerecke. Der Fürſt, der während dieſes Vorfalls mit ſeinem anderen Begleiter zuſammenſaß und ſich wenig um die Sache gekümmert hakte, ſtand in dem Augen⸗ blick auf und ſchlug mit ſeinem Stock auf den Weinhändler ein. Dieſer wehrte ſich gegen die Angriffe und warf den Fürſten gegen einen Kleiderſtänder. Dem Streit wurde ſchließlich durch das Dazwiſchentreten der Angeſtellten ein Ende gemacht. Der Weinhändler, der durch den Stockſchlag eine erhebliche Verletzung am Auge erlitten hatte, holte einen Schutzmann. Der ruſſiſche Fürſt wurde zur Feſt⸗ ſtellung ſeines Namens mit auf die Wache genommen. Frankfurt a. Main, 22. Dez.(Telegr.) Der Bahn⸗ ter Hambach wurde heute Morgen um 4 Uhr, als er aus dem Klaſſe die Obdachloſen auswies, von einem derſelben berfallen und mit einem Dolche ſchwer ver⸗ Er wurde ins ſtädtiſche Krankenhaus gebracht. Gerſchtszeitung. * Kaiſerslautern, 21. Dez. Die Metzgerseheleute Karl und Wilhelmine Scheer von Morlautern ſtanden wegen Vergehens gegen das Nahrungsmittelgeſetz vor Gericht, der Ehemann Scheer auch wegen Uebertretung der Beſtimmungen über Reinlichkeit. Als am 20. Oktober ds. Is. ein Gendarm den Verkaufsladen des Scheer kontrollierte, fand er den Laden in einem höchſt unſauberen Zuſtande. In Fäulnis übergegangene Fleiſch⸗ und Knochenreſte lagen in dem Raum, der Hackklot war mit Schimmel überzogen, die Meſſinggewichte zeigten Grünſpan, verdorbenes Darmfekt befand ſich in Stän⸗ dern. Weiter hingen drei Stücke Fleiſch zum Verkauf im Laden, die bereſts in Fäulnis übergegangen waren. Die Ehefrau Scheer, die bei der Unterſuchung im Laden war, hakte ſogar die Unverfrorenheit, trotzdem der Gendarm das Fleiſch als verdorben erklärte, einem Kunden hiervon abzuſchneiden. Nach Ausſage des Gerichtsarztes, der das Fleiſch am gleichen Tage beſichtigte, ſtank es derart, daß er ſofort ſeine Fenſter öffnen mußte. Mit Rückſicht auf die große Gefahr, in die Scheer ſeine Abnehmer hätte bringen können, verurteilte das Gericht ihn zu einem Monat Gefängnis und 20 Mark Geldſtrafe, die Ehefrau Scheer zu 14 Tagen Gefängnis. Duisburg, 21. Dez. Die hieſtge Straf kammer berurteilte laut„Frankf. Ztg.“ den„Theaterdirektor“ Rein⸗ furth wegen Unterſchlagungen zu einem Jahr zwei Monaten Geſängnis. Nachdem ſich R. bereits als Theaterſekretär in Karlsruhe Veruntreuungen hatte zu Schulden kommen laſſen, verſuchte er in Duisburg und Krefeld ein Theater für Operette und Schauſpiel zu ſtande zu bringen, beſchwindelte den von ihm engagierten Kapellmeiſter um 1300 Mark und wurde nur durch ſeine Feſtnahme an weiteren Gaunereien verhindert. 8. Dresden, 21. Dez. Der Dresdener Ratsaſſeſſor und Standesbeamte für Dresden⸗Plauen, Dr. jur. Acker mann, welcher Anfang November d. J. wegen homoſexuellen Verkehrs mit jungen Leuten in einem Berliner Hotel auf der Friedrich⸗ ſtraße, in ſeiner Wohnung in Dresden verhaftet wurde, ſoll laut Gerichtsbeſchluß auf ſeinen geiſtigen Zuſtand unter⸗ ſucht und zu dem Ende nach der Landesirrenanſtalt Sonnen⸗ ſein bei Pirna überführt werden. Der Leiter der Anſtalt, Geh. Medizinalrat Dr. Weber iſt mit der Erſtattung eines pſychia⸗ triſchen Gutachtens beauftragt worden. Der Aufent⸗ halt des Aſſeſſors, deſſen Affäre derzeit großes Aufſehen erregte, iſt in der Anſtalt Sonnenſtein auf eiwa 6 Wochen in Ausſicht genommen. Die gleichzeitig mit A. verhafteten drei Berliner Dupke, Wollmann und Rochan, welch letztere beide 1400 Mark von Dr. A. erpreſſen wollten, befinden ſich noch im Dresdner Unterſuchungsgefängnis. Dr. A. ſpielte in Dresden eine große Rolle. Er war eine faſt allgemein bekannte und belieble Per⸗ ſönlichkeit und hatte an allen nationalen Unternehmungen Anteil. A iſt verheiratet und Vater eines Kindes. Am deutſch⸗franzö⸗ ſiſchen Kriege nahm er, der jetzt als Hauptmann der Landwehr ſeinen Abſchied erhielt, als Leutnant teil. Er war auch dem Könige Friedrich Auguſt nicht unbekannt. Den Söhnen des Königs hielt er Vorträge über ſeine Kriegserlebniſſe. Die Gerichisverhandlung gegen A. wird vorausſichtlich Ende Februar oder Anfang März vor der 2. Strafkammer des Dresdner Land⸗ gerichts unter dem Vorſitz des Landgerichtsdireklors Dr. Becker ſtatifinden. 0 Berlin, 21. Dez, Soliman ben Naſer gegen Bumiller“ ſo lautete das Rubrum eines Zivilprozeſſes, der vor der erſten Zivilkammer des Landgerichts 1 ſeinen Anfang nahm. Der frühere Vali von Daresſalam, Soliman ben Naſer, trat gegen den Legationsrat Dr. Bnmiller als Kläger auf. Die Parteien waren nicht ſelber erſchienen, ſondern durch Rechtsanwälte vertreten. Es dreht ſich bei dieſem Prozeß um eine größere Summe. Im Jahre 1899 war der frühere Vali von Daresſalam nach Deutſchland ge⸗ kommen. Während er ſich in Verlin aufhielt, erging an ihn die Auf⸗ ſorderung, ſich am 5. September beim Kaiſer in Straßburg in Au⸗ dieng einzufinden. Da Soliman nur Arabiſch, kein Wort Deutſch verſtand, gab ihm das Auswärzige Ann den Legationsrat Dr. Bu⸗ mikler als Reifebegletder und Dalmezſcher mit, Auf dieſer Reiſe Fknüpften ſich die geſchäftlichen Beziehungen zwiſchen Dr. Bumiller und den Vali an, die dem begonnenen Prozeß zugrunde liegen. Vor⸗ Jauſtisrat Lobe ſowie Dr Vumillers früberen Diener Selim in Zan⸗ aibar als Zeugen vernehmen 5 5 N ausſichtlich wird das Gericht die Herren Dr. Max Schöller⸗Düren und Deueſle Dachrichten und Telegramme. Orivat-Teleqramme des„General-Hnzeigers“. Darmſtadt, 22. Dez. Der Landtagsabgeordnete Werd⸗ ner iſt geſtern abend lt.„Frankf. Ztg.“ plötzlich geſtorben. Stuttgart, 22. Dez. Der neue Hauptfinanzetat für 1905⸗06 ſchließt nach dem„Staatsanzeiger“ bei einem Staatsbedarf von 82 423 219 Mk. beztv. 883 258 598 Mark, für 1905 mit einem Fehlbetra g von 202 627 Mk., für 1906 mit einem Ueberſchuß von 16 921 Mk. ab. Der Fehlbetrag ſteht ohne Deckmig und ſoll aus dem Betriebskapital der Staatshauptkaſſe vorgeſchoſſen werden. Stuttgart, 22. Dez. Die Kͥammer der Abgeord⸗ neten hat heute bei der fortgeſetzten Beratung der Gemeinde⸗ ordnung den Antrag des Zentrums auf Einführung der Haft⸗ ſtrafe gegen Gemeindeunterbeamte für Vergehen im Amte mit 72 gegen 5 Stimmen angenommen. Der Antra g Lietſching wurde abgelehnt, nach dem gegen Mitglieder der Gemeindekollegien nur die Strafe des Verweiſes zuläſſig ſein ſollte. Die nächſte Sitzung findet am 8. Januar 190ö ſtatt. Gießen, 22 Dez. In Maulbach bei Homberg wurde heute früh, wie der„Gießener Anz.“ meldet, eine ganze Familie tot aufgefunden, nämlich Vater, Mutter und zwei Töchter. Es iſt noch nicht bekannt, ob Mord oder eine Familiendragödie vorliegt. Eiſenach, 22. Dez.(Amtlich.) Geſtern find die Güter⸗ züge 6816 und 6093 zuſammengeſtoßen; hierbei wurden ein Hilfs⸗ bremſer getötet, zwei Zugbeamte ſchwer und ſieben leicht ver⸗ letzt. Der Materialſchaden iſt bedeutend. Die Schuld an dem Zu⸗ ſammenſtoße trifft, ſoweit bis jetzt feſtzuſtellen war, den Zugführer des Zuges 6098. Dieſer hat dem Lokomotivführer das Abfahrtsſignal gegeben, obwohl er von dem dienſthabenden Stationsbeamten den Befehl zur Abfahrt noch nicht erhalten hatte und auch das Signal zur Ausfahrt noch nicht auf„Fahrt frei“ geſtellt war. Es herrſchte ſtarker Nebel. Breslau, 22. Dez. Der„Schlef. Volksztg.“ zufolge ſind geſtern in Cyſckowitz an der ſchleſiſch⸗ruſſiſchen Grenze 88 Wohn⸗ häufer und faſt die doppelte Anzahl Wirtſchaftsgebäude ein⸗ geäſchert worden, wobei viel Vieh verbrannte. 500 Menſchen ſind obdachlos. Berlin, 22. Dez. Im Zirkus Buſch verunglückte geſtern Abend die Franzöſin Helene Dutrieux, die ſeit einiger Zeit allabendlich mit einem Motorrade den ſog.„Sprung um den Mond“ ausführte. Sie erlitt lt.„Irkf. Ztg.“ ſchwere Verletzungen. Cottbus, 22. Dez. Geſtern abend lauerte der 28jährige Hausdiener Ernſt Lehmann ſeiner früheren Braut Pauline Lenke auf als ſie von der Arbeit kam, und tötete ſie durch zwei Revolberſchüſſe durch den Kopf. Er ſelbſt brachte ſich durch einen Schuß eine lebensgefährliche Verletzung am Kopfe bei. Das Motib zur Tat iſt verſchmähte Liebe. Mayen, 20. Dez. Verhaftet wurde hier ein Eiſenbahn⸗ angeſtellter wegen Warendiebſtähle begangen an Bahngütern. In der Wohnung des Betreffenden fand man bedeutende Vorräte geſtohlenen Gutes. Bern, 22. Nob. Der Ständerat hat den Handels⸗ vertrag mit Italien ohne Oppoſition genehmigt. Der Ver⸗ trag iſt damit von ſchweizeriſcher Seite ratifiziert. Stockholm, 22. Nob. Der bisherige ſchlwediſch⸗norwegiſche Geſandte in Petersburg Graf G hldenſſolche wurde heute zum Miniſter des Aeußeren ernannt und hat bereits die Leitung des Mini⸗ ſteriums übernommen. Sofia, 21. Dez. In der Sobra nje wurde das Budget eingebracht, es weiſt gegen das Vorjahr eine Erhöhung von 5½ Mill. Francs auf. Die Einnahmen werden auf 111 570 000 Fres., die Aus⸗ gaben auf 111544 056 Fres. veranſchlagt. * Petersburg, 22. Dez. Dem„Ruß“ zufolge wurde am 20. Dez. das Geſuch von 3000 altkath oliſchen Familien aus Böhmen um Aufnahme in die o rthodopxe Kirche bewilligt. Die ehemalige Uronprinzeſſin von Sachſen in Dresden. * Dresden, 22. Dez. Heute früh 8 Uhr traf die frühere Kronprinzeſſin von Sachſen und jetzige Gräfin Montignoſo hier ein und ſtieg im Hotel Bellevne ab. Sie begehrte Einlaß in das Taſchenberg⸗Palais, um ihre Kinder zu ſehen, woran ſie jedoch verhindert wurde. Vei ihr weilt Rechts⸗ auwalt Dr. Zehme aus Leipzig. Der König, der auf der Jagd weilte, wurde benachrichtigt. Die ehemalige Kronprinzeſſin gedenkt um 4 Uhr wieder abzureiſen. * Dresden, 22. Dez. Gräfin Montigno ſo iſt um .36 Uhr nachmittags nach Leiyzig abgereiſt, ohne jemanden im Hotel Belſdvne empfangen zu haben. Die Gräfin fuhr mit Rechts⸗ anwalt Zehme im offenen Wagen zum Bahnhof und wurde vom Publikum mit Hoch⸗ und Hurra hrufen begrüßt. Monſieur Syvetons Ende. Parvis, 22. Dez. Frau Syveton hatte für geſtern Abend mehrere nationaliſtiſche Führer darunter Jules Lemaitre, Francois Coppée und Guyot de Villeneuve, ſoſuie die Herausgeber der nationaliſtiſchen Blätter zu ſich geladen. Sie las ihnen die Ausſagen vor, die ſie vor dem Unterſuchungsrichter ab⸗ gegeben hatte. Dieſe Ausſage enthielt die von Frau Menard gegen ihren Stiefvater erhobenen furchtbaren Beſchuldigungen, ſowie die bereits bekannten Tatſachen des Selbſtmordes Syveton's. Wie der Berichterſtatter des„Gaulois“ erzählte, beklagte ſich Frau Syveton bitter darüber, daß einzelne nationaliſtiſche Blätter gegen ſie den Verdacht ausgeſtreut hätten, daß ſie ihren Mann ermordet habe, und erklärte, daß ſie durch den Tode ihres Gatten in materieller Hin⸗ ſicht einen größeren Schaden erlitten habe, als ihr durch die Ver⸗ ſicherungsſumme von 150 000 Fres., um die Syvoton bei einer ameri⸗ kaniſchen Verſicherungsgeſellſchaft eingekauft war, erſetzt werden könne. Die Erklärung der Frau Syveton, ſo bemerkte der Bericht⸗ erſtatter des„Gaulois“ machte auf die Verſammelten, die ſich ſchwei⸗ gend entfernten, einen peinlichen Eindruck. Die von dem Vater Syvetons bei der Staatsanwaltſchaft er⸗ ſtattete Strafanzeige hat folgenden Wortlaut: Alle Mitteilungen über den Tod meines unglücklichen Sohnes laſſen darauf ſchließen, daß er nicht das Opfer eines Unfalles war, und daß er ſich nicht entleibt hat. Ich habe die Pflicht, von Ihnen zu verlangen, daß Sie in dieſe An⸗ gelegenheit Klarheit bringen und dafür gibt es nur ein Mittel: den oder die Mörder aufzuſuchen und zu finden. Ich erſtatte deshalb in ihre Hände die Strafanzeige und bin bereit, als Privatpartei in dem Prozeſſe aufzutreten. Der Kriega. Dite Kämpfe vor Por: Arthur. 22, Dez. Neuter melder: Die Jgpaner gahwen ee alle beugchbarten Stellungen in der T 5* SHamburg, 22, Dez. Die Direktion der Hamburg⸗ r elknie ködt angedsgen In Aesge, deb be de gelle aubenbucht⸗ Wem wir den verſorgung eines neuen ruſſiſchen Geſchwaders übernommen hat. bebor⸗ Auch die Nachricht, daß weitere Schiffsverkäufe an Rußland ſtehen, werden von ihr dementiert. Haag, 22. Dez. Das Abkommien Hoſpitalſchiffe im Kriege wurde heute von k Mächte im Beiſein des Miniſters des A die Schlußrede hielt. Die Vertreter wurden Königin⸗Mutter in Audienz empfangen. London, 22. Dez. Eine Lloyddepeſche meldet aus gapore, daß 2 Schiffe, angeblich Hi! fskreuzer, auf der Höe bon Singapore kreuzen. über bti 5ä — Stimmen aus dem Publikum. Zur Frage der Zuſfammenlegung des Unterrichts auf den Vormitlag, Ellen Keh nennt unſer Jahrhundert das Jahrhundert des Kin⸗ bdes. Sie iſt nicht auf den General⸗Anzeiger abonniert. Und die Aeußerungen zur Verlegung des Unterrichts auf den Vormittag hat ſie nicht geleſen. Sonſt hätte ſie es gewißlich nicht getan. d 3 Intereſſe, das die meiſten dieſer„Eingeſandt“ beſeelt, iſt Eltern, ſei es die ſchmerzliche Klage um den durch die Verſchie geſtörten Mittagsappetit oder die Über zweifaches Anrichten. Er iſt ja bedauerlich, die zweite läßt ſich bei einigem guten Willen ber meiden. Vom Intereſſe des Kindes iſt wenig oder nur falſch ber ſtanden die Rede. Meine Erfahrungen betreffs des Vormittagsunterrichts ſind folgende: Ich habe zwei Söhne, die das Gymnaſium beſuchen. Der eine iſt von guter, der andere iſt von mittlerer Begabung. Beide kommen um ein Uhr friſch und vergnügt nach Hauſe. Sie eſſen mit vorzüglichem Appetit und freuen ſich dabei an einem fröhlichen Tiſch⸗ geſpräch. Die Mahlzeit muß allerdings kurz ſein. Denn mein kleines Mädchen muß leider um zwei Uhr zur Schule. Ich muß oft mit der Kleinen bedauern, daß ſie die längere Erholungszeit ihrer Brilder entbehren muß. Um zwei Uhr beginnen die Knaben unermahnt die Hausaufgaben, die bis drei oder ſpäteſtens halb vier Uhr beendet ſind. Nur wenn ein Aufſatz anzufertigen iſt, dauern die Hausarbeiten länger. So lange noch der Nachmittagsunterricht beſtand, brauchten die Knaben zu den Schularbeiten mindeſtens bis halb 6 oder 6 Uhr. Dann war's zu ſportlichen Uebungen und zu Arbeiten nach eigener Neigung zu ſpät. Ich bin drum ſchon aus dieſen äußeren Gründen herzlich froh um die gewonnene Zeit. Dazu kommt aber noch Anderes, Wichtigeres. Die Schule kann unterrichten aber nicht erziehen. Sie iſt auf Durchſchnittsver⸗ anlagung angelegt und muß notwendig nivellieren. Die eigentliche Eeziehung liegt in den Händen der Eltern. Und ſie iſt das Wichtige. Drum vor allem möglichſt wenig Schule. Die Schule iſt keine Kinder⸗ betwahranſtalt. Daß die freie Zeit richtig verwendet wird, dus müſſen die Eltern verantworten. Viele Eltern geben ihren Kindern Taſchengeld, damit ſie über Geld verfügen lernen. Iſt es nicht biel wichtiger, ihnen Zeit zur Verfügung zu ſtellen, damit ſie mit der Zeit richtig umgehen lernen. Die freie Zeit diene zur Erholnug und zur Ausübung eigener Arbeit, die nicht befohlen, ſondern aus Freude ge⸗ leiſtet wird. Und die einzige hierzu nötige Erziehung iſt die, daß die Eltern ihre freie Zeit ſelbſt gut zu verwenden wiſſen. Denn die ein⸗ zige Erziehung iſt Beiſpiel. Nun zu den Hausaufgaben. Was ſind eigentlich dieſe Viel⸗ geſchmähten? Die Hausaufgaben ſind nichts anderes als Vorberei⸗ tungen zu einem gegebenen Thema. Auch ein vernünftiger Erwachſe⸗ nex macht ſich mit dem Gegenſtand vertraut, ehe er einen Vortrag oder ein Theaterſtück beſucht. Er wird dann intenſtver genießen. Und er wird gern darnach, um den Stoff ſeinem Gedächtnis einzuprägen, deſt Vortragsinhalt oder das Theaterſtück nochmals leſen. Genau dieſelbe Vorbereitungen und Gedächtniseinprägung ſollen die Haus⸗ aufgaben leiſten. Dazu lernen die Knaben aus eigener Initiative ihre perſönliche Arbeitsmethode finden. Drum iſt eine Beaufſich⸗ tigung durch Eltern oder Lehrer hier gänzlich verfehlt. Die Haus⸗ aufgaben werden nur zum Schreckgeſpenſt der Familie dort, wo das ganze Haus zuſammenläuft, um dem armen Kind die ſchweren Exempel löſen zu helfen, die der böſe Lehrer geſtellt hat. Ich kümmere mich nicht im Geringſten um die Aufgaben meiner Kinder. Arbeiten ſie ſchlecht, ſo iſt das ihre Sache. Sie mögen ſehen, wie ſie es in der hule berantworten. Und daß ſie ſelbſtändig eine Verantwortung auf ſich nehmen können, iſt mir hundertmal wichtiger als eine gute oder ſchlechte Lateinarbeit. Die Klagen der Eltern ſcheinen mir nicht auf kürzerem oder längerem Unterricht, noch auf vermehrter oder verminderter Haus⸗ arbeit zu beruhen, ſondern auf eigenem Mißverſtehen der Fähigkeiten ihrer Kinder. Körperlich oder geiſtig ſchwach veranlagte Kinder darf man nicht in eine Schule oder ſpäter in eine Lebensſtellung zwingen, in die ſie nicht paſſen. Dies wird freilich verſchuldet durch die falſche Ueberwertung gelehrter Berufe. Iſt denn ein ſchlechter Juriſt oder Argt ſo viel mehr wert als ein Kaufmann, der ſein Geſchäft ver⸗ ſteht oder ein Mann, der gute Schuhe macht? Und wohin die Arbeits⸗ neigung und ⸗kraft eines Kindes deutet, muß eine einigermaßen ver⸗ nünftige Mutter ſchon in den erſten ſechs Jahren beurteilen können, wenn ſie den Willen des Kindes nicht bricht und ſich ſein Zutrauen erwirbt. Daß man ein ſchwaches Kind eiſern zum Lernen anhält, iſt geradezu Sünde. Sind die Kinder nervös und blutarm, ſo trägt nicht die Schule die Schuld, ſondern das Elternhaus, das nicht verſteht, die Kindheit heiter zu geſtalten. Das Einzige, was wir dem Kinde fürs Leben geben können iſt eine frohe, ſonnige Jugend. Was ſpäter kommt, können wir nicht wiſſen. Das iſt nicht mehr in unferer Macht. Nun zu einer ſchlimmen und ungerechten Sache. Ich meine den Vorwurf, daß die Lehrer nur aus eigener Bequemlichkeit den Vormit⸗ tagsunterricht befürworten. Der Vater, der im Generalanzeiger, den Lehrern dieſen Vorwurf macht, ſcheint nicht zu wiſſen, welche nervenkraftraubende Affektarbeit der Unterricht in einer großen Klaſſe bedeutet. Er mag vielleicht Kaufmann ſein und ſoll ſich nun einmal folgendes vorſtellen: Er habe eines ſchönen Tages auf einmal dreißig bis vierzig in ſeinem Veruf völlig unerfahrene Lehrlinge, darunter ein paar recht faule und böswillige. Die ſoll er den Vor⸗ mittag über ins Geſchäft einführen und dabei die Verantwortung haben, daß jeder etwas lerne. Oder die Mutter ſoll— horribile dietu— auf einen Schlag dreißig bis vierzig unwiſſende Dienſtmäd⸗ chen oder Putzfrauen, darunter einige unwillige und unbelehrbare, den ganzen Vormittag im Kochen oder im Zimmerreinigen unterrich⸗ ten. Werden nicht Vater ſowohl als Mutter am Nachmittag ſagen: „Gott ſei Dank, daß ich in Ruhe korrigieren kann, was die Racker falſch gemacht haben.“ Nicht anders iſt es im Lehrerberuf. Dazu kommt noch, daß wir für unſere Kinder durchbildete Lehrer wollen. Und denen muß Zeit gegönnt werden zur eigenen Ausbildung. Ein Univerſitätsdozent lieſt nur ein paar Stunden in der Woche. Ob der junge Hörer etwas bei ihm lernt oder nicht, das braucht ihn nicht zu kümmern. Lange Ferien werden ihm gegönnt. Und das mit Recht. Denn wer wiſſenſchaftlich etwas leiſten ſoll, und wem unſere beſte Zu⸗ kunft, die Jugend, anvertraut iſt, der muß Muße baben zu eigener Arbeit. Aber in beſchränkterem Maße ſollte dieſe geit auch den Leh⸗ rern an Mittelſchulen gegönnt ſein. Zumal ich das harte MWort ſagen muß, daß von fämtlichen gelebrten Berufsleuten die Philologen allein in größerer Autzabl Männer von allgemeiner Bildung beſitzen. Unterricht unſerer Kinder anverrrauen, dem dürfen 14 wir eiwas freie Zeit nicht nißgönnen. An unſeren Kindern wird ſichs lohnen. „555— Aucheine Mutter. General-Anzeiger B. Seite. Volkswirtschaft. n. Maunheimer Produktenhörſe. Die gemeldeten feſteren ameri⸗ der laniſchen Notierungen übten auf unſeren heutigen Mark keinen nen⸗ der nenswerten Einfluß aus, zumal der Verkehr durch die bevorſtehenden der Weihnachtsfeiertage eine Einbuße erlitt. Der Beſuch bon auswär⸗ der tigen Käufern war ſehr ſeywach. Die Notierungen des hieſigen eurs⸗ blattes haben für Getreide keine nennenswerten Veränderungen n erfahren. 1 Uhrenfabrik Villingen.⸗G. In der am Dienstag abgehal⸗ tenen Generalverſammlung erſtattete Herr Direktor Manch den Ge⸗ ſchäftsbericht, wonach der Umſatz die Höhe von 1161372 M. er⸗ reichte, gegen das Vorjahr 65 000 M. mehr. Trotz des erhöhten Umſatzes ſtellte ſich der Bruttogewinn um 49 000 M. niedriger, was zumteil durch den Verluſt an dem Muſikautomat„Neaphon“ mit 40 000 M. hervorgerufen iſt. Der Reingewinn im Betrage von 22 110.08 M wird nach einſtimmiger Genehmigung wie folgt ver⸗ teilt: Abſchreibungen 2396.58., für Patente 2662.11 M. und eine Dividende von 3 Prozent im Betrage von 16 500., bleibt ſomit noch ein Vortrag von 551.42 M. Bezüglich der vom früheren Auf⸗ ſichtsrat erworbenen Anteilſcheine der Union Block Comp. Furt wangen in Höhe von 150 000 M. wurde beſchloſſen, daß die Betref⸗ fenden die Anteilſcheine zurücknehmen und die Oberrheiniſche Bank auslöſen, im Weigerungsfall mögen ſie den Rechtswweg beſchreiten. Sodann wird die beantragte Entlaſtung des Vorſtandes und Aufſichtsrates verſagtl Der in der außerordent⸗ lichen Generalverſammlung gewählte Aufſichtsrat unter dem Vorfitz des Herrn Kaſſier Fr. Schmidt wurde auch jetzt beſtätigt, Zum Schluß wurde der Kündigung der bisherigen Direktoren Manch und Jörger zugeſtimmt. Der Verſammlungsberlauf war manchmal ein ſehr erregter. Baumwollſpinnerei Speyer. Die Zeichner der neu auszugeben⸗ 1905 fauige Foeite Einzahlung von 50 Prozent bis zu genanntem Termin zu leiſten. lantern. Die Generalverſammlung genehmigte die Vorſchläge der Verwalteing, ſo daß eine Dividende bon 6 Prozent verteilt wird. Steingutfabrik Grünſtadt,.⸗G. in Grünſtabt. Nach dem Ge⸗ ſchäftsbericht hat ſich in 1903/04 die Steingutinduſtrie etwas ge⸗ heben, ſo daß Umſatz und Gewinn des Unternehmens ſich ſteigern konmten. Nach Abzug ſämtlicher Laſten und 14028 M. Abſchreibungen (. V. 12 899.) verbleibt ein Reingewinn von 228,6(2865), der mit 20 939 M. zu Extra⸗Abſchreibungen und Rückſtellungen und mit 1937 M. zum Vortrag auf neſte Rechnung Verwendung findet. Das Aktienkapital beträgt 500 000., die Reſerve 975., das Rückſtellungskonto 8066., der Delkrederefonds 1000 M. Die Ver⸗ wendung des Reingewinns zu Abſchreibungen und Kückſtellungen n. enmßpfiehlt der Vorſtand, obrrohn reichlich vorliegende Orders und ein ßortgeſetzt guter Anklang ſämtlicher Fabrikate zu den beſten Hoff⸗ it nangen für das laufende Jahr berechtigen. 2 Der Zwangsvergleich der Alt.⸗Gef. Gerhard Terlinden in Ober⸗ 2 hauſen wurde im geſtrigen Termin angenommen und genehmigt. 8 Die Generalverſammlung der Hofbierbrauerei Schöfferhof in „Mainz genehmigte die Bilanz, wonach eine Dividende von 11 Proz. (g᷑dwie i..) zur Verteilung gelangt, ſowie die vorgeſchlagene Er⸗ phöhung des Aktienkapitals um M. 350 000 auf M. 2 750 000. Die ghueuen Aktien wurden dem Bankhauſe Gebr. Arnhold in Dresden zu 125 Proz. mit der Verpflichtung überlaſſen, ſie den alten Aktio⸗ nären zu 130 Proz. anzubieten. Kulmbacher Exportbrauerei Mönchshof,.⸗G. Der Abſchluß für 1908/04 ergab nach 54 1 2 M.(i. V. 58 797., darunter Mar' 38 885 auf Ausſtände) Abſchreibungen einen Reingewinn von Mark 4869 088(161063.) zu folgender Verwendung: Rücklage 10 090 Mark(8000), Unterſtütz zbeſtand 2000 M.(wie i..), Stch⸗ ⸗ heits⸗ und Verfügungsbeſtand 20 000 M.(Dividendenrücklage 10 090 Mart, Gewinnanteile und Belohnungen 17 088 M.(21064.) und 10 Proz.(wie i..) Dividende gleich 120 000 M. Die Elſäſſiſche Werkzeug⸗Fabrik Zornhoff, vorm. Goldenberg u. Co. in Zornhoff bei Zabern weiſt nach M. 85 000(i. V. 70 000) Abſchreibungen einen Reingewinn von M. 130 827(M. 111997) aus, wovon 4 Proz.(i. V. 3 Proz.) Dividende zur Verteilung gelangen. Die Dividende der Aktienbrauerei Aachen für das ablaufonde Geſchäftsjahr iſt noch nicht genau zu beſtimmen. Nach der Anſicht der Verwaltung wird ſie mindeſtens gleich, wahrſcheinlich aber etwas höher ſein als die vorjährige ven 8 Proz. Neue Altiengeſellſchaft. Die Firma Kalle u. Co. in Biebrich a. Rh wurde mit einem Kapital von.5 Millionen Mark in eine Aktiengeſellſchaft umgewandelt. Die Hauptverſammlu: der Wanderer⸗Fahrradwerke in Chemnit ſetzte die Dividende auf 24 Prog. feſt. Die Verwaltung bezeichnete den Geſchäftsgang als ſehr lott. Der Konkursvercalter der Weſtfäliſchen Haupt⸗Ein⸗ und Ver⸗ RoaN mn mehr als ½ Million Mark überſteigen. Es ſind lit.„Rhein.⸗Weſtl. Atg.“ rund 1,8 Mill. Mark Schulden vorhanden, während in der Maſſe etwa 1,3 Mill. Mark liegen, wenn die Haftſumme von den 670 Genoſſen in Höhe von je 1000 M eingezogen iſt. Gegen die Heranziehung der Haftſumme iſt von Hunderten von Genoſſen Proleſt eingelegt worden, ſodaß es noch zu endloſen Prozeſſen kommen wird. Die Genoſſen erklären, ſie ſeien vom damaligen Aufſichtsrat nicht üser 5— Lage der Genoſſenſchaft wahrheitsgemäß aufgeklort worden. ländiſchem Branntwein 306 Mill. Liter empfangen und 306½ Mill. Liter abgeſetzt. Ihr Anteil am inländiſchen Verkehr habe ſich ſomit beträchtlich vergrößert. Der Erlös wurde, wie gemeldet, mit 46.5425 pr. Hektoliter reinen Alkohols feſtgeſtellt, ſodaß bekanntlich eine Prä⸗ mie von M..68 gezahlt wurde. Der geſamte deutſche Abſatz be⸗ rechnet ſich auf 382.5 Mill. Liter; hierin liege eine Steigerung des werblichen Verbrauches uun 11 Miel. Liter, während die Ausfuhr ſich auf.5 Mill. Liter geger etwa 37.5 Mill. Liter beſchräntte. 15 eeden Exportaufträge wurden durch ausländiſche Waren gedeckt. 5 Roheiſenerzeugung Deutſchlands. Nach den Ermittlungen des Ueveins dutſcher GEiſen⸗ und Stahlinduſtrieller ind im Nopember in Deutſchland und Luxemburg 883,255 Tonuen Roheiſen erzeugt worden. Es ſind produziert worden: 161,468 To. (147,017) Gießereiroheiſen, 22,966(38,901) Beſſemerroheiſen, 21771(533,58). Tho. sroheiſen, 60,497(51,467) Stahl⸗ Ind Spiegeleiſen und 66,553 Tonnen(68,487) Puddelroheiſen. Die Zu⸗ nahme der Roheiſenerzeugung, die ſich im Monat Oktober zeige, hat nicht angehalten, die Abnahme gegen den Vormonat beträgt 35,268 Tonnen, und die Novembererzeugung iſt damit geringer loie aller Monate ſeit März 1904 geworden. Die Verminderung be⸗ rifft Gießerei⸗, Veſſemer⸗ und Thomasroheiſen, während die Er⸗ eugung von Stahl⸗ und Spiegeleiſen ſowie von Puddelroheifen en den Vormonat noch zugenommen hat. Am meiſten hat ſſe, und wa 20,000 Tonnen, in Rheinland⸗Weſtfalen abgenommen. hlungsbedingungen in der deutſchen Baumwolldruckerei. In 16. d. M. in Düſſeldorf abgehaltenen Sitzung des Zaum⸗ ckexei⸗Ausſchuſſes des„Vereins der deutſchen Textilveredlungs⸗ ſen Tätigkeit zu den durch die geſamte Preſſe geg ngenen. ſaß gegeben hat, daß auch in dieſem Webſtoffzwerge 55 1 nausſchiebung der weiteren den Vorzugsaktien werden nunmehr aufgefordert, die am 1. Jannar Pfälsziſche Nähmaſchinen⸗ und Fahrräderfabrik,.., Kaiſers⸗ kaufsgenoſſenſchaft teilt mit, daß die Schulden die vorhandene Leoſſe Die Zentrale für Spiritusverwertung hat in 1908/04 an in⸗ Ganters Br., Freiburg—.— 110.50 Homb. Meſſerſchmitt 78.75 77. Berein Freib Ziegelw.—.— 146 Vudwigsbaf. Brauerei—.— 245„ Speyr.„— 74 25 Mannh. Attienbr. wieder aufzunehmen, wenn die infolge der augenblicklichen Ausern⸗ anderſetzungen zwiſchen den Tuchherſtellern und der Großhändler⸗ Vereinigung geſchaffenen Gegenſtände zur Klarheit gebracht worden ſind. Schiffahrts⸗Betriebsgemeinſchaft. Zwiſchen der„Forenede“, ver⸗ treten durch Geh. Etatsrat Glücksſtadt und Direktor Brandt, und der Hamburg⸗Amerika⸗Linie fanden Verhandlungen ſtatt, die zur völligen Einigung führten. Die Ham urg⸗Amerika⸗Linie gibt die in Gründung begriffene neue Linie zwiſchen Stettin, Kopenhagen, Gothenburg und Norwegen auf und die Geſellſchaften ſchließen eine Betriebsgemein⸗ ſchaft für den nordatlantiſchen Verkehr. An dieſe Konferenz ſchloß ſich eine zweite an, welche der Beilegung des mehrjährigen Konkurrenz⸗ kampfes gewidmet war, der zwiſchen der„Forenede“ und der Jer⸗ einigten Bugſier⸗ und Frachtſchiffahrt⸗Geſellſchaft geführt wurde Auch dieſe Konferenz war erfolgreich und führte zu einer auf 5 Jahre bemeſſenen Vereinigung zwiſchen den beiden Parteien. Kursblatt der Mannheimer Produktenbörſe vom 22. Dezember. Weizen bierländ. 18.83——[ Haſer, had. 14.85—15.80 „ Rheingauer——.„rufſiſcher 14.60—15.25 „ norddeutſcher 1880—19.—„norddeutſcher.. „ ruſſ. Azima 19——19 50 Gaäfer, witettb. Alßh „ Ulka 18 75—19.25„ amerik weißer „ Theodoſia 20—20.25 Maisamer.Mixed— „ Saxonska 18 75—19.50 „ Taganrog 18.50—10.50 „ rumäniſcher 18.75—19 75 „ am. Minter—— „ Manitoba!—.———.— „ Walla Walla 77 Kanſas 11 „Donau—.—13— „La Plata—.——12 85 Fohlreps, d. neuer-——23.— Wicken „ 41.152—187. „neuerPfälzer—.—.— ——— „ Auſtralier——— Litzerne 105.—.— „ La Plata 19.——19.50 nee, 0 Kernen 18 90——.—„Eſparſette 34.50—85 50 Roggen, pfälz.—.——14.70geinbl mit raß—.—36.5 nene 33„ bei Waggon—.——36.— „ ruſſiſcher 15.——1 25] Rübst in Faß—.—52.50 „ rumäniſcher—.——.— „ bei Waagon—.—52.— „ norddeutſcher———. Am. Petroleum Faß 1 amerik. 55 fr. mit 20% Tara—- Herſte, hierl..—125 Aim. Petrol. Waag.—.——20.4 „ Pfälzer 17.75—18.25] Am. Pe rol. in Eiſt. , ungariſche—.. 100konettoverzollt—.——16.60 futter— 12.80(„ohſprit, verſteuert—— 140.— Gerſte rum. Bran—.———.— foer Sprit—.— 1— 9oer do. unverſt.—.——55.50 Nr. 00 0 1 2 3 4 10 e 9 20.— 27.— 25.— 24.— 23.— 21.— Roggenmeb!l Nr. 0) 22.— 1) 19.50. Getreide ziemlich unverändert. Oeſtevreichiſches Petroleum notiert bis auf Weiteres: in Ciſternen Mk. 15.70, in Faß(Barrels) Mk. 19.50 per 100 kg netto verzollt ab hieſtgem Lager. Mannheimer Effektenbörſe vom 22. Dezember.(Offizieller Bericht) Die Börſe verkief in lebhafter Haltung. Gehandelt wurden: Oelfabriken zu 128 Proz., Ludwigshafener Aktjenbrauerei⸗Aktien zu 245 Proz. und Zellſtoffabrik Waldhof⸗Aktien zu 269.50 Proz. Höhere Notierungen erfolgten bei Süddeutſche Bank⸗Aktien 109.50 Geld und Freiburger Ziegelwerke⸗Aktien 146 G. Erhältlich keben: Mannſefmer Verſicherungs⸗Attjen zu 520 M.(510.) und Gut⸗ jahr⸗Aktien zu 96 Proz. Obligattonen. Pfaudbriefe. ½% Bad..⸗G. f. Rhſchiff. 101 4abRhein. Hyp.⸗B.unk 1902 100.50 U. Seetransgart 18010 3½ 5 1½ 0% Rad. Anflin⸗t. odaf. 105.50 N „ unf 1904 966 es Kleimein, Heidſhg. M121 ½%„„ Kommunal 97.80 99 99 75 05 %½0% Speyerer Naußaus 2 9 8 Städte⸗Anlehen. Akt.⸗Gel. in Spener 101.80 b e Freiburg t. B. d O½% Oberrh. Glekirizität—— b. Karlsruße v. J. 1896 99.104½%% Pfälz. Chamofte u. 3½% Lahr v. J. 1902 98.509 To k A.-. Eſſenb. 101.— G. 4% Lupwigshafen v. 1900 101.%½ 25 % ohuß..⸗G. Zellſtoff. 4½0% Ludwighafen 109.596 Woſdpof bel Pernau in 1 0 9 80 0 Hivland 5 101.80G 3 29⁰* 755 1% Herrenmühle Gen; 4% Mannh. Oblig. 140¹ 101.70 1½% Mannh. Dampf⸗ 8 4„„„ 1000 140.50[(chievvſchfſtabrts⸗eſ. 102.—G 111„ 1885 ½% Mannb. Lagerhaus⸗ %%%ä„„ 1895 98.25 Geſenſchaft 101.60 6. 3%„„18d 99.80 b ſu% Spenerer Ziegelwerke 102.25 G. %% f 3% 104 98.0 173% Siſdd. Drabfinduſtr. 3½ e% Pirmaſenſer 98.—6 Waldbof⸗Mannheim 101.25 C Induſtrie⸗Obligation. 4½ 0% Akt.⸗Ges. f. Seilindu⸗ ſtrie rückz. 105 00. 1½ Verein chem. Fabriken—.— ½ Zellſtofffabr Waldhof 104.20 G 100 50 K Akt Bauken Brief Geld Badiſche Bank— 126 25 Ur, Schroedl., Hdelab. Ered. U. Depb., Zbckr. 2 55 Schrmartz, Speyer—.— 1633. i en. Brief Geld —— Cerwbk. Speher 50% E—.— 180]. Nitter, Scheh. 23.——.— Oberrhein. Bank.— 105 100„ S. Meltz, Speyer.— 107— Biäl'. Bank. 108 10„. Storch, S.„ 106——. Rfälz. Hyp.⸗Bank 202 50— Weraer, Marms—.— 105— Uf. Sp.⸗u. Cdb. Land.—.— 135 Rhein. Creditbank—.— 144 50 Ahein. Hyp.⸗Bank—.— 20 50 Südd. Bankf—— 109˙50 Vorms, Br. n. Oerige—.— 110.— Iflꝛ. Preßh. u. Spfbr.—.— 162.— Trausport it. Nernchenung. i A..⸗G Noſch. Seeir. 96.— Eiſenbahnen=Noſch. Seetr. 1 2 5 89.—— Pfüt Ludwigsbahn—.— 96,aunb. Dame „ Parbann—.— 146—.gücken. ütber. 250.— 120 Norpbahn„„% erl. 20 ilbr. Straße 7 Aſfecurranz 1000.20 1000 Heilbr. Smaßendahn e, e aenne 7 Chem. Juduſtrie. 755 Naunb. Verſiherung 520 510 .⸗G.f chem. Induſtr.—.—.—Oberrh. Verſ.⸗Geſ.—.— 450.— Basv. Anil. u. Sodafbr. 470.——.—ürtt. Transp.⸗Verſ.—— 630.— Chem. Fab,Goldenba.—.— 161.— Iuduarfe. Uerein chem. Fabriken 311.———G. f. Seilindur.—.— 94. Aungler'ſche Nüſchfſbr.—.——.— Berein B. Oelfabriten—.— 128 riſche Michfb F naillirfbr. Kirrweil.—.— Wſt..⸗W. Stamm— 267 „„ Vorzung— 106 n eee ztlinger Spinnete! 97.——.— Brauereten Hüttenb. Spmneret—.— 09— Bad. Braueret 150 50 180— Karlsr. Maſchinenban—— 245.— Binger Alttenbierbr. 47—— kähmfbr. Haid u. Nen—.— 228.— Durl. Hof vm. Higen—.— 245 Eichbaum⸗Brauerei—— 155 »lefbr. Rühl, Worms 104 50—.— Toſth. Cell.au. Pipierſ. Fannb. Gumeu. Asb.—.— alchfer. Badenin—— 192. Kfälz. Päh. u. Faht. F.—— 1 Uoctl.⸗Cemen: Heidlb.—.— 130 —— Kleinlein, Heidelberg 152.— 14% Zelltofff. Waldhof—.— 29 50 der Konditionen gepflogen würden, u Brauerei Sinn über die Loſtellung der Mißſtände im Zahlungs⸗ und Nuſterweſen beſchloſſen worden. Es iſt beabſichtigt, die Verhemdlungen erſt dann Kleeſamendeutſch. 1188.—144—- Oberrhein. Bank⸗Aktien zu 105.10 Proz., Aktien des Verein Deutſcher bahn 168.70 Lombarden 760 Eaypter Frankfurter Effektenbörſe. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. Schluß⸗Kurſe. Reichsbank⸗Diskont 5 Prozent. Wechſel. 21. 22. 2 22 Amfſerdam kurz 1678 921⸗8 97 naris kurz 80.983 0 388 Belg jien„ 80 833 ⸗0 825 SJl weiz. Plätze„ 80.8 5 30 85 Italien„ 680 966 80 975 ien 85 84 988 London„ 20.855 20.560] Napoleonsd'or 16.18 16.18 6 lang—.——.— Staatspapiere. A. Deuiſche. , 3½ Oſch. Reichsanl 101 80 101 70 ½ Oeſt. Stlberr. 100.30 100.60 3%„„„ 101.70 101.%½„ Papierr—— „„„ 689.95 90.—[ Portg. Serie II 62 95 62 90 ½ Pr. Staats⸗Anl. 101 70 10,80% dto. ſe: 8585.90 e„„ 101.65 10f 8 Ruſſen von 1880 91.— 80.65 55„„ 89.985 9—kruſſ.Staatsr. 194———.— 3½% Vad. St.⸗Obl. fſl 99 55 99 5 fpan. ausl. Rente 89.60 89.80 „„ M. dbns 9891 ürken v. 1903 87 50 8740 ziſft„„0, 10— 99. 5] Türken Lit. B. 60.50 60 50 4 bad. St.⸗A. 1 104 20 104 20] Türken unif. 85 80 85 10 3i½% Bayern,„ 100 10 1002] Ungar Goldrente 99 60 99 80 J„„ 89.50 89.6 f„ Kronenxrente 9795 47.90 bayer..⸗B.⸗A. 1038.40 103 Ag..Gold⸗A. 1887 10— 100.— 1 Heſſen 1899 104.— 104.—[Egypter unifizirte 105.30 1.40 Gr. Heſſ. St.⸗ A. 50 Mexikaner cuß.—.— 101 95 von 1896 87.30 8740ʃ inn. 32 70 32 40 Sachſen 88 40 88 40 ½ CEhbineſen 1898 92.15 8205 4 Mh. St⸗A, 1899 101.10 100 90] Bulaaren 95.25 92— Tamaultpaß 47.80. 4/85 3. Aus ländiſche. Verzinsl. Loſe. 9oer Griechen 48.— 45.70 italien. Rente———— Oeſt. Loſe v. 1860 157.— 156.75 5. Oeſterr. Goldr. 101.60 101551 Türkiſche Loſe 137.70 127.80 15 Aktien induſtrieller Nuternehmungen. Bad. Zuckerf Wagh. 106- 105 80 Karkakt. Zweibr. 117.20 117.20 Heidelb Cementw. 129 80 130 5[ſchbaum Mannh. 156.— 156.— Anilin⸗Aktien 47— 469.— Mh. akt.⸗Brauerei—-— Ch. Fbr. Griesheim 253.60 278 6,Seilfinduſtrie Wolff 94.— 94.— Höchſter Farbwerk 399.— Zug—Weltz z. S. Speyer 105.— 108.— Ver. Kunſtſeide 505.— 505—-[Walzmühle Ludw. 70.— 174 90 Vereinchem. Fabrik 311— 311.— Fahrradw. Kleyer 269.— 270.50 Chem. Werke Albert 253— 256.— Dürrkopp 48.— 489.80 ccumul.⸗F. Hagen 253.— 233.— Maſch. Arm. Klein 95.— 95.— lec. Böſe Berlin 67— 67.— Maſchinf. Gritzner 220 80 291.— Alla. Elel.⸗Geſellſch 227.80 227.25 Schnellprf. Frkthl, 186.— 186.— Schuckert ⸗ 124.— 124 40 Oelfabrik⸗Aktien 128.— 128 80 Lahmeyer 120— 120— Zellſtoff Waldhof 260 90 270.— Allg..⸗G. Stemens 165 80 165.5] Fementf. Karlſtadt 120 25 119.50 Lederw. St. Ingbert————riedrichsb Perab. 17 50 113.— Spicharz 109.80 109 801 Maſchinenf Badenia 190.— 190.30 Aktien deutſcher und ausländiſcher Trausport⸗Anſtalten, Marienburg.⸗Mlw.—.—Oeſterr. Nordweſtb. 105.50 105 50 —.— zudwh.⸗Berbacher 235 50 235 5 5 Lit. B. 106.— 106.— Bfälz. Marbahn 247.50 1475,Gotthardbahn 193 50 198.— do. Nordbahn 137 80 137 60 frura⸗Simplon—.——2. Züdd. Eiſenb.⸗Geſ. 133.50 133 50˙ Schweiz. Centralb.— Jamburger. Packet 127 70 128 25 Schweiz, Nordoſtb.—— Nordd. Llond 103 20 103.—- Ftal. Mittelmeerb.—— Deſt⸗Ung. Staatsb. 138 90 1386]„ Meridionalbahn 849 75 49.75 Oeſterr. Süd⸗Lomb. 17 70 17 60 Baltim. Ohio 100.75 90, Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. 58 4% Frk. OHyp.⸗Bfdb. 100.70 100.7, 3% Pr. Pedbr.⸗Bk.⸗ 40% fF. K. V. Pföbr.5 100 10 100.1 Kleinb. b 04 96.10 4%„„ 19ʃ0 101.60 101.%0 ½ Pr.Mfdhr.⸗Bk.⸗ ſo Pf. Byp B. Pfob. 101 40 101,30] Hyp.⸗Pfd. ⸗Kom.⸗ %„„„ 98.90 938.9[ Obl. unkündb. 12 99.5) 99.50 .% Pr. Bod.⸗Cr. 9490 94,6 ieh Phein Weeff. %, Nf. B, Pr.⸗Obl. 101 0 101.5*„.⸗B. 1910 101.50 101.50 4½ Pf. B Pr.⸗O. 99 10 99.2tohCtr.Bd. Pfd. 190 100.60 106.6 eſotb. H. B. Pfb. 02 100.70 100.50 40% 8„„ ,— 121.76 unk. 00 102.10 10210 %0„ 1912 102.75 10„71%„ Pfdbr..o1! 1 8 30 4 alte 96.60 5„9f unk. 10 102.30 109.40 1 1904 96.60 66. 4%„ br. v. 03 f 3 10 1 1914 98.— 68.— 12 103.30 103.30 %½ Ah..⸗B. C. D 7 80 978,½¼„Pfdbr..86 5 30% Stisgar. It iſ. 72 50 72.5 89 d. 94 95.40 85.60 40% Pr. Pfdb.unt. 09 101.30 101.8. ½„ Pfd. 93/6 95.70 95.70 40⁰ 75„ 12 102 10 102.10 19 Com.⸗L bl. 4 3— 5 „ 0 0 102. v. I. unt 10 104.30 104.80 e, e ee eees e, enen, e,, 00— 100..87,unk.91 98.90 98.0 ſ%%„„ 08 95 25 95.23%„Com.⸗Obl.„„„„ 305„ idgeii bed v. 96/06 99.— 99.— Privat⸗Diskont 3⅝ Prozent.„„ Frankfurt a.., 22 Dezember. Kreditaktien 211.80, Staats⸗ n—. 4 e% ung. Goldrente 9960, Gotthardbahn 193— Diseonto⸗Commandit 192 10 Laura —.—,. Gelſenkirchen 23150 Darmſtädter 1428 Handelsgeſellſchaft 163 50, Dresdener Bank 157 50 Deutſche Bank 285 10 Bochumer 88 25 Northern—.—. Tendenz: ſtill. 45 Nachbörſe. Kreditaktien 211 80, Staatsbahn 188.60, Lombarden 17.60, Disconto⸗Commandit 194.10. Berliner Effektenbörſe. Berlin, 22. Dezember.(Schlußkurſe.)„„„ 157.90 15740 Juckerf. Wagbäufel.— 105 50 Zuckerraff. Mannb..— 104 7 Pfalzbr. Geiſel Nohr 67.— —— 269.— N Ruſſennoten 216— 216.— Dresdner Bank Ruſſ. Anl. 1902 91.30 91 0 Berf.⸗Märk. Bank 163.50 1 2 60 31½90 Reichsanl. 101.70 10ʃ.70 Dynam't Truſt 192 40 110 30% Reichsanſeihe 89 0 9 90 Bochnmer 233.10 232 10 3½ B. St. Obl. 1900 99.80—.— Kon'olidation 435.— 434.90 4% Bad. St.⸗Anl. 104.25 104.20 Dortmunder——v— 3¼0% Bayern 10 20 10%20 Gelſenkirchner 231.59 230.5 30% Sachſen 88.30 88.40 Harpener 219.10 2 4% Heſſen—.— 105 80 Hibernia 30% Heſſen 873) 87.50 Laurabüfte 239.— 25 4% Fioliener 10„40 104. 0 Horder Bergwerke 167.— 1860er Lofe 156.90 156 70 burm Revier 164 20 5%(hineſen 99.80 89 80 Uhönx 169.90 17 Lübeck⸗Büchener%% Hamburg, Packet 128— 128.30 Licht⸗ u. Krafſanl. 119 50 11 Nordd. Lloyd 103 10 103— Leſtereg. Alkaliw. 2.70 Sluag sbahn 129.10 188.50 Aöchersleb. Alkaliw. 169.— Lombarden 17.70 17 50 D. Stemzengwerke 261— 261.— Canada Paciſie 130.30 129 50] wollkämmerei⸗Akt. 168 30 1 Kredit klien 21½——. Elberf. Farben(alt) 535— 580. Beil. Handels⸗Geſ,. 163.7] 16½40„„(ig.) 51½70 517 Darmftädter Bauk 142 90 14 50 Anflin Treptow Dſulſche Bank(alt) 235 60 235.10 4% Pfbr. Ro. W. B „ ig.) 22780 226.90 Dise,⸗Kommandii 192 10 191.70 6. Sette. General⸗unzeiger WPrannperm, 21. Dezemoer. W. Berlin, 22. Dezember.(Telegr.) Nachbörſe.*Berlin, 22. Dez.(Tel.) Produktenbörſe. Den Ueberſeeiſche Schiffahrts⸗Nachrichten. Kredit⸗Aktien 212 10 11 70J Lombarden 17 70 17 70feſteren amerikaniſchen Börſen ſtanden heute Mel⸗ New⸗ VNork, 21. Dezbr. Drahtbericht der Red⸗Star⸗Line, Ant⸗ Staatsbahn 139.— 138 50] Diskonto Komm. 192.10 191.70 dungen bezüglich der Zolleinführung gegenüber, ſo daß d ie Markte werpen. Der Dampfer„Kroonland“, am 10. Dezbr. von Antwerpen (Privatlelegramm des 6 eneral⸗Anzeigers.) haltung ungeändert blieb. Bei üb dem ausländiſch ab. iſt heute hier angekommen. ndiſchem Warenar ſowie beborſtehender e Mitgeteilt durch das Paſſage⸗ und Reiſe⸗Bureau Gund⸗ 22. Dez nekinn 2 Wegen der Nähe de rtage zeigte ſich Ab neigung der Spekulation gegen neue Engage In kleinen Kursermäßigungen kam die Verſtimmung über die geſtrige Ab⸗ en Newhorks zum Ausdruck. Nationalbank verlor mehr als 1 Prozent. Hamburger Packetfahrt konnte die jüngſte Steigerung nicht voll aufrecht erhalten. Die Kursveränderungen blieben ſpäter im allgemeinen ganz unbedeutend. Nur Bochumer und Rheiniſcher Stahl gedrückt. Die Abſchwächung der Hüttenwerte übertrug ſich ſchließlich auf Kohlenaktien. Ultimogeld 54 Proz. Die Börſe ſchloß ohne Erhöhung in Geſchäftsloſigkeit. In 3. Börſenſtunde ſehr ſtill. Ruſſiſche Fonds im Anſchluß an Paris niedriger. Indu⸗ e des Kaſſamarktes vorwiegend ſchwächer, jedoch oberſchleſiſcher Fiſenbahnbedarf und Huldſchinski feſter Berliner Produktenbörſe. Berlin, 22. Dezbr.(Telegramm.)(Produkten bör ſe.) zreiſe in Mark pro 100 kg. frei Berlin netto Kaſſe. e. wegen herrſchte eingeſ Kaufluſt und zeigten die Preiſe für alle Artitel Je ichtes Nachgeben. Rüböl ſtill. Parifer Börſe. Paris, 22. Dezember. Anfangskurſe. 3 0% Reitte 9760 97 50 Türk. Looſe 127.—— Jaliener 105 10 105 20 Ottoman 592— 591— panier 90 50 90 10] kio Tinto 1526 1521 Türken D. 88 30 88.—] Bankdisk. 30% Londoner Effektenbörſe. London, 22. Dez.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. 21 22. 21. 22. Veizen per Dezbr. 178.75 178.79][Mais per Dezbr. 158 50 124 15 Mai 182. 0 182 50„ Mai 11875 118.7 Juli—.— 184.50 Juli———.— noggen per Dezbr. 142.26 142. 0 Rübzl per Dezbr. 44.00 44.50 Mai 1486 50 146 50 Mai 45.40 45.0 Juli—.——.— Juli——— hafer per Dezbr.—.— 188 50 Spiritus 70er loceoo———.— „ Mai 141.50 140.75 Weizenmehl 28.75 23.75 50 0 5 0 58 18.50 185 1 2 8 ſtill. 8 9% Reichsanleihe 89— 89—][Nio Tinto 60% 60 % Chineſen 104½ 101[ Soutbern Pak. 66— 64½ 4 0 0 16 889 16 Denver Pref. 8 0 4% Iſalienet 104/ 104 Atchiſon Pref. 106.— 106 % Mon. Griechen 48— 48 oulsv. Nash. 144, 148— 2 0% 1— 9 5 65½ 6555 Union 11 5 113˙% 112½ Zpanier 89% 89˙˙ Lend.: ſtill. Türten D. 86% 8633 18½% 18 4 0% Argentinier 85 8 86— 5 1 25% 25ʃ5 % Mextkaner 33¼ 335/ Holdffel, 81l. 87 %% Joldfiels* 1* 5 76% 761% Randmines — räge. Faſtrand 9¹5*— Otton: 13 2 dand lach& Bärentlan Nachf. in Mannheim, Bahnhofplatz Nr. dirett am Haupthahnhof. 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Nr. 16186001, Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntmis, daß der in der Stallung des Kreisersiehungshauſes im Laden⸗ burg ausgeorochene Schweine rottauf eriöſchen iſt. 5121 Manunherim, 17. Dez. 1904. Großh. Ne ir Zame, Abteilung III. Pereinsregiſter. Zum Vereinsregiter Band 1, .-Z. 48,„Mannheimer Be⸗ amtenverern“ in Mannhein! würde henle eingetragen: Karl Laug, Reviſionsinſpektor iſt aus dem Vorſtand ausge⸗ ſchieden; Guſtav Boldt, Profeſſor in Mannheim, in als II. Vor⸗ ſitzender in den Vorſtand ge⸗ wählt. Mannheim, 21. Dezbr. 190⸗. Gr. Aimtsgericht J. Heffeutliche Zuſtellung einer Klage. Nr. 5726. Die Buchhandlung Alexander We maun in Bres⸗ lau, Höfchenplatz Nr. 3, Pro⸗ ſeßbevollmächugter: Re biskon⸗ it Ernſt Kaufmann höer, klagt gegen den Techneker Otto Berg ftüher bier, Kleinfeldſtr. 3, ſetzt an unbekaunten Orten ſich authaltend aus Kauf eines Brockhaus Lexikon— mit dem Autrage— auf vorläufig voll⸗ ſtedbare Verurtenung des Be⸗ klagten zur Zahlung des Reſt⸗ kautpreiſes einſ neßzlich der Porto⸗ auslagen mit 169 Mk. 99 Pig nebſt 4% Zius hieraus ſeit 1. Nopember 1900. Der Klager ladet den Beklagten zur mündithen Verhandlung des Rechtsutreits vor das Gloßh. Amtsgerigt zu Maunheim aur Donnerstan, 9. Febrnar 1905 vornitiags 9 Uhr in Sitzungsſaal D im 2. Stock es Antsgerichtsneubaues.— Zum Zwecle der öffentlichen Züſtellung wird dieſer Auszug der flage bekannt gemacht. kannheim, 19. Dezeinber 190a. er Gerichtsſchr iber Großh. Aſmtsgerichts V. 2 N Konflürs⸗Verfahren. Nr. 1680. Iu de Konkurs⸗ berfapreſt über das Vermogen des Nadaſen f Herm un Strauß, Inhäaber der Frma Hermaun Strauß, Wäſche⸗ und Aus⸗ ſtattungsgeſchaft hier, 0 2, 2, iſt ur Abname der Schlutzrechuung es Verwaiters, zur Erge ung von Ginwendungen gegen das Schlußverzeichms der bei der Vebtenlung zu berückſichtigenden Forderungen— und zur Beſchiuß⸗ faſſung der Gläu ßiger— und über die E ſatturg der Auslagen und die Gewährung einer Ver güung an die Mitglieder des Glätvigerausſchuſſes Schluß⸗ termin beim tauf Mutw ch 18. J innar 1905, vormitiage 11 Uhr, vor dem Aumtsgerichte J hierſelbſt eubau, Ciwilſitzungsſaal B. Maunheim, 19 Dezbr. 1903. Der G richt ſch eiber Iſlonh. Amisgerints 1: 9— Mohr. 5119 onkurs⸗Jerfahren. 0. 5739. Das Konkursver⸗ 1 25 über das Vermnögen der jen HandelsgeſellſchaftMan:⸗ ter Po amennerwarenfabrik Langeloth& Ce. n Mann. wurde nach Abhaltung des Fermius und erolgter Fverteiluns durch heutgen sbeſchuuß anf eho en. aunhezin, 20. Dezer. 1904. Der Gerich sſchrei der oßhh. Aim gerichts v. Mohr. 5121 gall, G 4 4 ier, wurde nach bhaltung des Schlußtermins herfolgtei Ansichüttung bvorhandenen Maſſe duich ſchisb ſchluß vom 14. d. 5t8, ehoben. 5111 Manheim, 18. Dezbr. 1904. Der Geriqtsſchreiber oßh. Amtsgerichts U: eohr rfälle im Zuduftrie⸗ hafengebiet. Laufe des So umers 1904 dbielſach Perſonen beiderlei lechts, die auends im In⸗ uſtvie afengebiet ſpazieten lugen von zwei, dre oder vier Kautnern, die de A ſicht hatten, ewalt an den Frauensnerſonen iszuübden, angeiallen worden. ſuche alle Perſonen, deuen es zugeſtoß u tu, ſich ſo ort der Kri inalpol' zei oder bei iun Unterzeichneten zu melden wenigſtens ihre Adreſſen 514 ſtimmberechtigte Kaufleute, Donnerstag, Bekanntmachung. Die Errichtung des Kaufmanns⸗ gerichts in Mannheim betr. Nr. 162904 J. Nachſtehend bringen wir das vom Bürger⸗ ausſchuß der Hauptuadt Mannbeim unterm 2 Okt. ds Is. erlaſſene Ortsſtatut über die Errichtung eines Kaufmanns⸗ gerichts in Mannheim in der dulch Erlaß Gr. Miniſteriams des Innern vom 6. November 194 Nr. 49427 genehmigten Faſſung zur öffentlichen Kenntnis. Mannheim, den 19. Dezember 1904, Großh, Bezirtsamt. Neff. Erſter Abſchnitt. 8 1. Errichtung des Kaufmannsgerichts, Für die Entſcheidung von Streitigkeiten aus dem Dienſt⸗ oder Lehrverhältniſſe zwiſchen Kaufleuten einerſeits und ibren Handeungsgehilſen oder Handlungslehrlingen andererſeits(Geſ betr. Kaufmannsgerichte 88 1, 4 und 5) wird für Mannheim ein Kaufmannsgericht errichtet. Es hat ſeinen Siz in Mannheim; ſeine örtliche Zuſtändigkeit umfaßt den Gemeindebezirk Mannheim in ſeinem zeweiligen Umfange. Zuſammenſetzung des Gerichts. 8 8 2. Das Kaufmannsgericht beſteht aus einem Vorſitzenden, 4 Stellvertretern desſelben und 48 Beiſitzern(2 Kaufleuten und 24 Handtungsgehiljen). Die Zahl der Stellvertret r und Beiſitzer kann durch Beſchluß des Stadtrats Mannheim anders beſetzt werden. 8 3. Vorſitzender und Stellvertreter, 1. Der Vorfützende des Kaufmannsgerichts und deſſen Stellvertreter werden vom Stadirat Maunheim auf Jahre gewählt; ſie dürfen weder Kaufleute noch Handiungsgehilfen eimn und müſſen die Vefayhigung zum Röchteramte erleingt haben In der Regel ſind der Vorſitzende des G wer e⸗ gerichts Mannheim und deſſen Stellvertreter zugleich zum Vorſitzenden und zu ſtellvertretenden Vorſitzenden des Kaufmannsgerichts zu beſtellen. In dieſen Fallen erfolgt die Wahl deshalb nur bis zum Ablauf der fur das Ge⸗ werbegericht geltenden dreijahrigen Amtsperiode 2. Der Staotrat hat über eine dem Vorſitzenden und deſſen Si llvertretern etwa zu gewährenden Entſchadigung zu beſtimmen. 3. Tie Wahl des Vorſitzenden und der Stellvertreter bedarf der Beſtäligung durch den Bezirksrat Mannheim. Dieſe Beſtimmung findet alf Staats⸗ oder Gemeinde⸗ beamte, weiche ihr Amt kraft ſtaatlicher Ernennung oder Beſtätigung verwalten, keine Anwendung, ſolange ſie dieſes Amt bekleiden. Einer Be ätigung bedarf es fe ner nicht, wenn der Vorſitzende des Gewerbegerichts oder ſein Stell⸗ vertreter zum Vorſitzenden ooer zum ſtellvertretenden, Vor⸗ ſitzenden des Kauſmannsgerichts gewähll werden. 8 4.—5 Beiſitzer. 1. Die Beiſitzer müſſen zur Hälfte aus den Kaufleuten, welche mindeſtens einen Handlungsgehilfen oder Handlung ⸗ lehrling regelmäßig das Jahr hindurch oder zu gewiſſen Zeiten beſchäftigen, zur Halite aus den Handlungsgehilfen eninommen werden. Den Kaufleuten ſtehen gleich die Mit⸗ glieder des Vorſtandes einer Aktienge ellſchaft oder einge⸗ kragenen Gevoſſenſchaſt oder einer als Kaufmaun geetenden juriſtiſchen Perſon, owie die Geſchäftsführer einer Geſell⸗ ſchaft mit beſchränkter Haftung. Die Beiſitzer aus dem Kreiſe der Kaufleute werden mittels Wahl der im Abſ. 1 bezeichneten Kaufleute, die Beiſitzer aus dem Kreiſe der Handlungsgesiſſen mittels Wabl der Handlungsgebilfen auf die Dauer von drei Jahren beſtellt. Eine Wiederwahl iſt zuläfſig. 3. Beiſitzer, deren Amtsper ſode abgelaufen iſt, ſcheiden erſt dann aus, wenn ihre Nachfolger in das Amt einge⸗ treten ſind. 8 — 8 5 Juriſtiſche Perſonen des öffentlichen Rechts und des Privalrechts üben ihr Wahlrecht durch ihre geſetzlichen Vertreter aus. 9 6 Wahl der Beiſitzer. 1. Die Wahl der Beſſitzer erfolgt unter Leitung eines Wahlausſchuſſes. 2. Der Stadtrat Mannheim kann zur Vornahme der Wahl den Stadtbezirk in mehrere Weahlbezirke zerlegen In dieſem Falle wird für jeden Wahlbezirk ein Wahl⸗ ausſchuß ernannt. 3 Die Kaufleute haben ihr Wahlrecht in demjenigen Wahlbezirk auszuüben, in dem ſie zur Zeitl der Vornahme der Wahl eine Handelsniederlaſſung haben, die Handlungs⸗ gehilfen in demjenigen Wahlbezi k, in dem ſie zur Zeit der Vornahme der Wahl beſchäftigt ſind. 8 7. Wahlausſchuß. 1. Das Kauſmanusgericht beſtimmt, aus wieviel Per⸗ ſonen der Wahlausſchuß zu beſtegen hat, Der Vorſitzende des Wahlausſchuſſe wird vom Stadtrat benellt. Die üb⸗ rigen Mitglieder des Wablausſchuſſes muſſen zur Hä fte zur Hälfte himmberechtigte Handlungsgehilfen ſein und werden je zur Hälſte on den als Mitglieder des Kaufmannsgerichts täligen Kaufleuten und Handlungsgehilfen in geheimer Waol oder durch Zu⸗ ruf gewählt. 2. Bei der erſten Wahl hat der Stadtrat die dem Kauſmannsgericht übertragenen Befugniſſe auszuüben. Ebenſo hat er die Beiſitzer des Wahlausſqhuſſes zu beſtellen. 8 8 Wahlliſten. 1. Zum Zweck der Wahlen ſind für jeden Wablbezirl vom Kaufmaunsgericht Liſten anzulegen, in welche alle Wöhler einzutragen ſind, deren Stimmberechtigung inner⸗ halb zweier Wochen nach der erſten Aufforderung, welche ſpäteſtens 4 Wochen vor dem Wahltermim erfolgt, bei den von dem Stadtrat zu bezeichnenden Anmeldeſtellen ange⸗ meldet iſt. Bei Unterlaſſung der rechtzeitigen Anmeldung ruht das Stimmrecht. Die Anmeldung kann perfönlich durch den Wahlb rechtigten oder durch eine dritte Perſon erfolgen. Im letzteren Falle iſt gleichzeitig für die Kauf⸗“ lente ein Aus zug aus dem Handelsregeſter oder die letzte Quittung über Zahlung der Gewerbeſtener, für die Hand⸗ 29. Dezember 1904. lungsgehilſen ein Zeugnis deren Prinzipals, durch welches beſtäligt wird, daß der Handlungsgeh ſlſe innerhalb des Kaufmannsgerichtsbezirks beſchäftigt in, vorzulegen. Formu⸗ lare zu dieſem Zeugnis werden vom Kaufmannsgerſcht veradfolat Die Anerkennung anderer Legitimationen bleibt dum Ermeſſen des Wahlausſch ſſes üverlaſſen. Erfolgt die Anmeldung perſönlich durch den Wahlberechtigten, ſo werden die erforderlichen Angaben durch Befragen feſt⸗ geſtellt, ohne daß es der für den Fall nichtperſönlicher Anmeldung vorgeſchriebenen Leaitimation bedarf. Wird die Ai meidung beanſlandet, ſo wird der Aygemeldete innerhalb einer Woche nach Ablauf der Eintragsfriſt hie⸗ von in Kenntnis ge etzt 2. Die Wahlliſten werden getrennt für Kaufleute und Handlungsgeh lfen aufgeſtellt und enthalten in drei Spal en die Namen, das Alter und die Legilimation des Wä leis, diej nigen der Handlungsgehilfen in einer vierten Spalte, außerdem den Namen der beſchäftigenden Firma. 5b. Nach Ablauf der Anmeldefriſt werden die Leſten in einem oder mehreren zur öffentlichen Kenntnis gebrachten Lokalen während der Dauer einer Woche offen ausgelegt; Einſprachen gegen die Richt akeit der Wäylerliſten ſind während der Dauer der Offenlage bei dem Stadtrat oder bei dem Kaufm nusgericht zu erheben. Der Stadtrat trifft über ſolche Einſpeachen nach Anhörung des Wahlaus⸗ ſchuſſes desjenigen Wahlbezires, in welchem der die Ein⸗ ſprache Erſebende zu wäglen hätie, unverzüglich ſpäteſtens innerhalb einer Woche nach Ablauf der Einſpruchsfriſt endgiltig Entſcheidung. —22 8 9. Wahlort und Wahltermin. Wahltag und Wahllokal betimmt der ſtändige Aus⸗ ſchuß. Sie ſind unter Mitleilung der jür die Wählbarkeit und Wahlberechtigung geſetzlich vorgeſchriebenen Beding⸗ ungen mindeſtens zweimal in den von der Stadt Mann⸗ heim ſür ihre amtlichen Verkündigungen benutzten Zeitungen und durch Anſchlag am Rathaus dergeſtalt bekannt zu machen daß zwiſcheu der erſten Bekanntmachung und dem Wahltage eine Friſt von mindeſtens 4 Wochen liegt. § 10. 1. Die Wahl der Beiſitzer iſt unmittelbar und geheim Sie ſi det nach den Grundſätzen der Verbältniswahl ſtatt. Der Vorſitzende des Kaufmannsgerichts(b zw. bei der erſten Wihl das Bürgermeiſteramt) fordert in der im 8 9 bezeichneten Bekanntmachung zur Einreichung von ge⸗ trennten Wahlvortchlagsliuen für Kaufleute und Hand⸗ lungsgehilfen auf. In dieſer Bekanntmachung wird die Zahl der zu wählenden Beiſſitzer angegeben Jede Vor⸗ lagsliſte muß ſoviel Namen enthalten als Beiſitzer zu wählen ſind und muß von mindeſtens 20 wihlberechtigten Kaufleuten bezw. Handlungsgehilfen unt erzeichnet ſein. Umierzeichnet derfelbe Wähler mehr als eine Vorſchlags⸗ liſte, ſo wird ſein Name auf keiner der von iam unter⸗ ſchriebenen Liſten mitgezählt. Die Liſten ſind päteſtens zwei Wochen vor dem Wialtermin bei dem Kaufmanns gericht Mannheim einzureichen. . Die Linen müſſen in einer Au'ſchriſt genau die⸗ jenige Wä lergruppe bezeichnen, von der ſie ausgehen und müſſen auf weißem Papier gedruckt oder geſchrieben ſein Lillen, welche dieſen Erforderniſſen nicht entſprechen, ſind ungillig. Die Liſten werden vor dem'̃öhltag zweimal öffentlich bekannt gemacht und ſind bis zum Wahltag in einem zur öffeutlichen Kenntnis zu bringenden Lokaln zur Gin⸗ ſicht der Wähler offen zu legen. 8 11. Wahlhandlung. 1 1. Die Wahlbandlung hat öffentlich und an einem Werktage in der Zeit von 12 bis„ Uor nachmittags und von 6 bis 9 Uer abends ſlattzufinden. einzelnen Wahlbezirken geſondert. 2. Das Wabhlrecht iſt in Perſon durch Stummzette! Sie erfolgt in den auszuüben, welche handſchriftlich oder im Wege ger Ver⸗ vielfärtigung bergeſteut ſind. Ter Wahlzeitel da f nicht meor Namen enkhalten, als Beiſitzer in der Wahlhandlung zu wä len ſind. 5 3. Die Stimmzettel haben nur dann Gültigkeit, wenn ſie in der Aufſchrift einer der vorher eingereichten Vor⸗ ſchlagsliſte enkſprechen. Die Namen der vorgeſchlagenen Kanditaten dürfen jedoch durch angere Namen erſetzt oder geſtrichen werden. 4. Wührend der Wahlhandlung liegt die Wählerliſte auf. Ein Mit lied des Wahlausſchuſſes hat in derſelben neben dem Namen des erſchienenen Wählers die erfolgte Slimm bgabe zu vermerken. Perſonen, welche in der Wäylerliſe ncht eingetragen ſind, ſind von der Wahl zu⸗ rückzuweſſen. Die Wahlberechtigten müſſen üch auf Ver⸗ langen des Wahlausſchuſſes übel ihre Perſon ausweiſen. Ueber die Frage, ob der erbrachte Ausweis genügt, ent⸗ Ergiebt ſich hierbei eine ſcheidet der Wahlausſchuß. Mein nasverſch enenbeit, ſo findet eine Abſummung ſtalt. dei Stimmengleichheit giht der Porſitzende den Ausſchlag Grund und Ergebnis der Abſtimmung fino im Wahl⸗ prototoll zu verzeichnen. 5. Zur Anfnahme der Stimmzettel iſt für Kaufteute und Händlungsehilfen je eine beſondere Wahlurne auf⸗ zuſtellen, in welche die als ſtimmberechtiot Anerkannten ihre Stimmzettel ohne Unterſchrift, verdeckt, durch die Hand des Vorſitzenden hineinlegen. Das Nähere werd durch eine Juuruttion geregell werden. Jeder Stimm⸗ zettel iſt vom Wähler in einen Umichlag zu legen und ig dieſem Umſchlag abzugeben wobei der 8 0 der Landtags⸗ waählordnung Ann endung zu finden hat. Die erſorderlichen Umſchlage ſid im Wahllotal zur Verfügung zu ſtellen. 6. Iſt mehr als ein Stimmzettel un Umſchlage, ſo iſt! die Stimmabgabe ungeltig, wenn die Stimmzettel ver⸗ ſchieden ſind. Haben ſie den gleichen Wortlaut, ſo werden ſie als eine Slimme gezählt. 7. Die Liſten ſind von den Mitgliedern des Wablaus⸗ ſchuſſes am Schluſſe zu unterſchreiben. Die Letzteren gaben dabei aus rücklich zu bezeugen, daß ſich in der für die Wahl beſtimmten Zeit niemand weiter zur Ausübung ſeines Wahlrechts angemeldet hat. 9 12. 1. Nach Ablauf der zur Vornahme der Wahl feſtge⸗ ſetzten Zeit ſind nur noch diejenigen Perſonen, welche de⸗ reits im Lokal anweſend ſind, zur Wähl zuzulafſen. 2. Sodann ſino die Umſchläge mit den Stimmzetteln gus den Wablurnen zu nehmen und in zählen. Eine ſich hierbei ergeb nde Verſchiedenheit von der in der Lſte feſt⸗ genellten Zahl der erſcheenenen Wähler iſt neben dem zur zufklärung dienlichen in dem Wahlprotooll zu vermerken. 5* 3. Das Ergebnis der Zählung iſt in das Wahlproto⸗ koll aufzunehmen, welchem die Stimmzettel in verſiegellen Päckchen beizufugen ſind u. Jahrgang. 4. Die einzelnen Wahlausſchüſſe baben das Wahl⸗ protokoll unter Beifügung der Stimmzettel noch am Abend des Wahltages dem Kaufmannsgericht zu übermitteln. Feſtſtellung des Wahlreſultats. Das Wahlergebnis wird ſpäleſtens am dritten Tage nach dem Whltage von dem Waplausſchuß desjenigen Hezirks, deſſen Vorſitzender de Vorſitzende des Kaufmanns⸗ gerichts iſt, in offentlicher Sitzung feſigenellt. 8 14. 1. Jeder Stimmzettel wird behufs Feſtſtellung der Zihl der auf die einzennen Vorſchlagsliſten entfallenden Oeiſitzer für diejenige gilt ge Vorſchlagsliſte(8 0) gezahlt, deren Aufichrift mit derjenigen des Stimmzelkels übereim⸗ ſtmmt. Denn wird mitgeteilt, wieviel giltige Stimm⸗ zettel in Ganzen abgegeben und wievlel auß jede der ein⸗ nereichten giltigen Vorſchlagsliſten entfallen ſind. Von den in jeder Gruppe vorgeſchlagenen Perſonen gilt diejenige als gewahlt, welche ſich zu der Geſamtzahl der zu wahlenden Beiſitzer evbenſo verhält, wie die Zahl der auf die Liſte entfallenden Stimmen zur Geſamtzahl der abge⸗ gebenen Stimmzeltel. 2. Ergeben ſich bei dieſer Berechnung Brüche, ſo wird der fehlende Beiſitzer derjenige Liue zugeteilt, welche die höchſte Bruc zahl aufzuweiſen hat. Bei Gleichheit der ruche entſcheidet das vom Vorſitzencen des Kaufmanns⸗ gerichts gezogene Los. 5. Innerhalb der einzelnen Vorſchlagsliſten werden die Gewählten, wie ſolgt, beſtimmt: 1 Es wird zunächſt ermütelt, wievel Stimmen unter Bexrückſichtigung aller abgegebener giltiger Stimmzettel auf die einzelnen Vorſchlags! ſten entfallenden Kandidaten als⸗ daan diejenigen Perſonen, welche unter Berückſichtigung aller Stimmzettel die böchſte stimmenzahl erhalten haben, bei Stimmeng eichgeit entſcheidet die Reirenfolge auf dem eingereichten Exemplar der Vorſchlagsliſte. Iſt ein Ge⸗ wählter auf mehreren Vorſchlagsliſten in Volſchlag ge⸗ braͤcht, ſo gilt er in derjenigen als gewählt, in welcher die meiſten Stimmen fur iyn abgegeben worden ſind. Iſt auf verſchiedenen Vorſchlagsliſten die gleiche St mmenzahl für ihn abgegeben, ſo enlſcheidet das vom Vorſitzenden des Kaufmannsgerichts gezogene Los. 8 § 15. 755 Bekanntmachung des Wahlreſultats und Beſchwerden gegen die Wahl. 1. Das Ergebnis der Wahl iſt von dem Kaufmanns⸗ gericht alsbald mit dem Hinweis darauf öffentlich bekannt zu machen, daß Beſchwerden geuen die Rechtsgültigkeit der Wahl binnen einer Aus ſchlußfriſt von 1 Monat nach der Wahl beim Kaufmannsgericht oder bei Gr. Bezirksamt Mannheim anzubringen ſind. . Der Bezerksrat zu Mannheim hat über die er⸗ hobenen Beſchwerden zu entſcheiden und eventuell Wahlen, welche gegen das Geſetz oder gegen die auf Grund des Geſetzes erlaſſenen Wahlvocſchriften verſtoßen, für un⸗ gültig zu erklären.— 5. Gleichzeitig mit der Bekanntmachung des W̃ reſultats in j der Gewählte von der Wayl unter Hin auf die geſetzl chen Ableynungsgründe mit der Ar ung ſchriftkich in Keuntnis zu ſetzen, elwaige Ablehnungs gründe bei dem Kaufmannsgericht binnen der Ausf Ireſt von 1 Woche ſchriftlich oder zu Protokoll gelte machen. . Ablehnung der Wahl ober Ungültigteit derſelben Leunt en Gewählter die Wahl mit Erfolg ab oder wird ſeine Wihl für ungültig erklärt, ſo gilt an ſeiner telle derjenige der gleichen Wählergruppe als gewäh welcher nächſt den auf einer Liſte gewählten Perſonen meiſten Stimmen erbalten hat Die Beſummungen § 14 finden dabei entſprechende Anwendung. 8 5 9 17 Sind Waßhlen nicht zuſtande gekommen oder zum zweiten Mal für ungültig erklänt, ſo iſt der Bezirksrat Mannheim befugt, die Wahlen der Kaufleute oder Handlungsgehelfen oder beider durch den Stadtrat Mann⸗ heim vornehmen zu aſſn. 17 8 18. Bekanntmachung über die endgiltige Zuſammen⸗ ſetzung des Gerichts.„„ Die endgiltige Zuſammenfetzung des Kaufmannsge⸗ kichts iſt von dem Stadtrat Mannherm unter Angabe der Namen der Mitglieder durch die amtlichen Verkündigungs⸗ blätter bekannt zu machen. 55 „„ Erſatzwahlen. Falls im Laufe einer Wahlperſode mehr als ein Drittel der Beiſitzer einer Kategorie(Kaufleute oder Hand⸗ lungsgehilfen) ausſcheid u, ſo kann der Stadtrat Erſatz⸗ wahlen für den Reſt der Wahlperiode auordnen. Auf die Erſatzwahlen finden die vorſtehenden Vorſchriften ent⸗ ſprechende Anwendung. 9 20. Berteilung der Be ſitzer. 1 55 Die Reihenfolge in der die Beiſitzer an den Sitzungen des Kaufmannsgerichts teilzunehmen baben, wird von dem Vorſitzenden nach dem Alphabet jeſtgeſtellt. 8 Al. 2 Berufung der Beiſitzer. 25 Der Vorſitzende ſetzt die Beiſitzer von ihrer Berufung unter Hinmweis auf die Folgen des Ausbleivens an den beſtimmten Sitzungstagen durch Einſchreibebrief in Keunnis. § 22. Die Beiſitzer haben jeden Wechſel ihrer Wohnung binnen drei Tagen dem Vorſitzenden bei Vermeidung einer Ordnungsſtrafe bis 25 M. anzuzeigen. 5 § 23. 78 Beſetzung des Gerichts in der einzeluen Sitzun .. Für jede Sitzung des Kaufmannsgerichts Beiſitzer, 2 Kaufleute und ⸗ Handlunosgehilfen einzuladen Das Kaufmannsgericht beſchließt, verhar entſcheidet in der Beſetzung von 5 Miktglieder 50 der und 4 Beſitze). 3. Be Parhinderung eines Beiſitzers wird der Nächſt in der Reſhe der Beiſitzer der betrffenden Kategorſe bei bezogen. Bei plötzlicher Verbinderung oder bei unent ſchu digtem Ausbleiben eines Beſſitzers wird nach meſſen des Vorſitzenden ein belieriger anderer Betſitzer beir. Kategorie beigezogen. 1 Warenhaus G. m. b. H. +. Verkaufshäuser; Pfälzer-Weine Rheinweine Extra- Meckarvorstadt, Narktplatz. Mosel-Weine Preise b Chartreuse Nusslikör Pfeffermünz ½ Flasche Pfd. 2 Pfd. Dose 36 63 3868 43 45 4070 Mirabellen Preiselbeeren Neineelauden Uirschen rz mit Stein Junge Doppelkümmel Anisette Wacnholderbranntwein Creme de Vanille ux. 0⁵ Anislikör ingwer Kräuterbitter Kräuter-Käse stuck 5 Pig.] Delsardinen e 5 20 Pfg. Sardellenbutter französisch gVals Stück 25 Pfg. f 0 Camemhbort stacx 42 Pfg. noony-Paste Edamer u. Schweizor-Kä89 via. 90 Pz. Wostphäl, Pumpernickol stacx 20 Pte. Kaiser-NTirschen t eune stein Birnen Weiss und rot, ½/ Frucht Junge Schneide- u. Brechbobnen— Die Preise für sämtliche Weine verstehen sich für Noeuwieder Kümme! J1 Flasche 1. 10 Half and Halk bilka-Kümmel ½ Krug 95 Pfg. Berliner Tafellikör ¼ Plasche AMk. 1, 15 Stonsdorfer Kräuterbitter l. 1,30 ½ Flasche Mk. 1,65 ¼1 Flasche Mk, 1,65 für 18 inkl. Samstag, 24. Dezember 83917 Sud-Wieine Schaum-Weine TIschweln 43 Pfg. 1899 Laubenhelmer 70 Pfg. 1899 Obermoseler 70 Pfa. 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Steuer „ 2,20 Carte Blanche Mk..40 „ 190 Moscata'Astl 2 190 Matheus Müller, 175 Germanla„ Jl0 „.40 Burgeff& 60., grün„ 3,63 „ 1,85 Henkel, trocken„ 3,65 „ 2,40 Kupferberg, gold ½ Flasche inkl. Glas. Danziger Goldwasser ½ Flasche Mk.75 Altvater KTäuterlikör ¼J Piasche Mk..33 Punsch-Essenzen Arac /1 Fl. Pfg. / Flasche 90 Pfg. Rum 90 85 Lerg5 Ananas u ,% Portwein ½ Fl. Mk. 1,85 ½ Flasche Mx,.40 Bordeaux Prund 30 Pte.] KTanzfeigen Pfund 22 Plz 5 1 Pfund 22 Prz. Malaga-Tafelrosinen Pra. 1, 10, 90 b. pfund 25 Ptg. Almgria-Tafsltrauben Peand 46 PE Krachmandeln Pfund Mk. 1, l5 d. 2 Pfd. Dose Wee Breehspargel an Küpgen 45 35 Brechspargel utestn mit Küpten 60 110 Stangenspargel. 5060 sungen— 98 Stangenspargel 75 140 38 prima, 34—36 Stangen 65 Nürnberger Anker-Lebkuchen Fabrikat Ad. F. Richter& Co. Paket ½ Dtz. 23, 17, 9 Pig. Feinste Nürnberger Anker, Lebkuchen 90 Pfg. in Blechdosen 4 ½ Dtz. Goethekuchen, Herzen, Sterne, Pflastersteine 5 stück 10 Pfg. Baum-Confect / Pfund 30, 27, 9 Pig. Für vorzügl. Oualitäton unserer Lebensmittel übernehmen wir waltgehendste Garantie. Tolephon. u. schriftiche Bestellungen werden sofort duroh Eilbeförderung sctez“. 8 24. Entſchädigung der Beiſitzer. Die Beſſitzer erhalten für jede Sitzung, welcher ſie en haben, als Entſchädigung für Zeitverſäumnis 3., falls die Sitzung aber die Mittagsſtunde über⸗ ſchritten hat, 5 Mk. Die Entſchädigungen werden ſofort aus gezahlt. Eine Zurückweiſung derſelben iu nicht ſtatthaft. § 25. Gerichtsſchreiberei uſw. J. Die Gerichtsſchreiberei des Kaufmannsgerichts iſt 1255 der des Gewerbegerichts verbunden. Dieſer gemein⸗ amen Gerichtsſchreiberei werden vom Stadtrat die er⸗ forderlichen Gerichtsſchreiber, Bureau⸗ und Schreibgehilfen, Unterbeaſten und Geſchäftsräume überwieſen. 2. De von dem Stadtrat aus der Zahl der geprüften Aktuare zu ernennenden Gerichtsſchreiber und diejenigen Gehilfen, welche an den Spruchſitzungen des Kaufmanns⸗ erichtes als Protokollführer teilneymen ſollen, ſind durch den oſſitzenden des Kaufmannsgerichts zu vereidigen. 3. Als Zuſtellungsbeamte fungieren die von dem Vor⸗ ſitzenden mit den Zuſtellungen beauftragten Gemeinde⸗ beamten. 8 26. Gebühren. Die Gebühren und Auslagen werden von den Parteien gemäß 88 58—60 des Gew.⸗Ger.⸗Geſ. erboben. In Ab⸗ wweichung von den in 88 Gew.⸗Ger.⸗Geſ. normierten Gebühren werden jedoch nur erhoben: Bei einem Sieitwert von unter 100 M..— M. von mehr als 100 M. bis 200 M,..—„ und von über 200 M.. Zweiter Abſchnitt. Der ſtändige Ausſchuß. * 5 7. Das Kaufmannsgericht wählt für jede Wahlperiode einen ſtändigen Ausſchuß. 8 28. Dier Ausſchuß beſteht außer dem Vorſitzenden aus drei zaufleuten und drei Handlungsgehilfen, welche nach jeder Neuwahl der Beiſitzer von jeder einzelnen Kategorte e⸗ trennt aus ihrer Mitte unter Leitung des Vorſitzenden gewählt werden. 8 20. Die Wahl erſolgt, falls ke ner der Be ſitzer Widerſpruch erhebt, durch Zuruf, andernfalls durch Summzettel in der 5 daß jeder Stimmberechtigte oviele Namen auf einen Stimmzettel ſchreibt, wie usſchußmitglieder gewählt werden ſollen. Gewählt ſind Diejenigen, auf weiche die meiſten gefallen ſind. Bei Stimmengleichheit entſcheidet 88 des Vorſitzenden können daran mit beratender Slimme teilnehmen. 8 31. Der Ausſchus muß berufen werden: 1. wenn über die Abgabe eines Gutachtens gemäß 8 18 Abſ. 1 K..G. zu beraten oder zu beſchließen iſt; 2. wenn von mindeſtens 6 Beiſitzern des Kaufmanns⸗ gerichts heantragt wird, daß in einer des kauf⸗ männiſche Dienſt⸗ oder Lehrverhältnis betreffenden Frage ein Antrag gemäߧ 18 Abf. 2 K..G. ge⸗ ſtellt werde. Dritter Abſchnitt. Tätigkeit des ee als Einigungsamt. Der ſtändige Ausſchuß hat auf Anfordern des Vor⸗ ſitzenden eine Anzahl Kaufleute und Handlungsgehilſen möglichſt aus der Zahl der Kaufmannsgerichtsbeiſitzer vor⸗ zuſchlagen, welche, falls die Parteien keine Vertrqueys⸗ männer bezeichnen, in erſter Linie zu Vertrauensmännern ernannt werden ſollen. § 33. Die Zuziehung des Gerichtsſchreibers iſt nur bei den Sitzungen notwendig, in denen Ausſagen von Auskunfts⸗ perſonen zu Protokoll genommen werden oder der durch § 6 GG.G. vorgeſchriebene förmliche Einigungsverſuch ſtattfindet. 8 84. 1. Die Sitzungen des Einigungsamts ſind nur dann öffentlich, wenn die Vertreter der beiden Streitteile oder einer derſelben dies nicht beanſtanden. 2. Das Einigungsamt kann die Oeffentlichkeit jederzeit ausſchließen. Wird die Oeff ntlichkeit ausgeſchloſſen, ſo iſt trotzdem allen Beteiligten die Anweſenheit zu geſtatten, anderen Perſonen nur durch„beſonderen Beſchluß des Einigungsamts. Die in den§8 70 und 72 GGG. vorgeſchriebenen Bekanntmachungen erfolgen in den vom Stadtrat Mann⸗ heim zu ſeinen amtlichen Bekanntmachungen benützten Zeitungen. 8 86. 1. Auf die Vertrauensmänner und Beiſitzer findet 8 4 dieſes Statuts Anwendung. 2. Auskunftsper onen erhalten auf Antrag eine Ver⸗ gütung nach Maßgabe der Gebührenordnung für Zeugen und Sachverſtändige Vierter Abſchnitt. Gutachten und Anträge 558 Kaufmannsgerichts⸗ 1 5 Der Vorſitzende des Kaufman lusſchuß und leitet die Verha dli Der Ausſchuß t ſeine Beſchlüſſe mit 1 1 äl te Protokoll aufzunehmen, aus ſchiedenheiten zu erſehen ſein Kaufleuten und welche von den Handlungsgehilfen vertreten Abſtimmungen ſind ſo vorzunebmen und zu pritokollieren, daß das Er ebnis derſelben bezüglich der Kaufleute und der Handlungsgehilfen getrennt erſcheint. 31. Mit dem von dem Ausſchuſſe beſchloſſenen Gutachten oder Antrag iſt eine Abſchrift des über die Verhandlungen aufgenommenen Protokolls ein ureichen. ſordertes Gutachten ein Beſchluß nicht zuſtande gekommen, ſo iſt eine Protokollabichrift vor ulegen. Fünfter Abſchnitt. e eeee worden iſt. Jahresbericht über die Fatgkeit des Kaufmauns⸗ gerichts. Der Vorſitzende des Kaufmannsgerichts hat alljährlich über die geſamte Geſchäftstätigteit desſe ben in dem ab⸗ gelaufenen Jahre an den S ſtatten, welcher im Auszuge öffentlichen iſt. 8 41. Inkrafttreten Vorſtehende ſtatutariſch Kaufmannsgericht Mannheim wurden mit Erlaß Großh. Miniſteriums des Innern vom 16. November 19.4 Nr 49 47 genehmigt. 8 88. Ueber die Verhandlun zen Dieſes Ortsſtatut teitt am Januar 1905 und be⸗ züglich der vorzunehmenden Wahlen und ſonſtigen Vorbe⸗ reitungen ſofort mit der Genehmigung in Kraft. Bekauntmachneg. Die Maul⸗ und lawein⸗ ſeuche beir. Nr. 164319 1I.citvringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß im Gehöfte des Georg Miea hier, 10. Querſtraße 7, die Mau⸗ und aue e ausgebrochen iſt und von gemäߧ8 57 und 58 der er⸗ ordnung Gr. Mimiſte iums!“ Junern vom 19. Dezembei 15 (Geſ und V..⸗Bl. 1896 Seſte 1 fſ.) Gehöfleſperre verhänggt wurde. Danach darf auch aus den nicht verſeuchten Beſtänden der Gemeinde Bie(Reindvieh Schafe, Schweine, Ziegen) während der Dauer der Seuche nur au Grund eines tierärzt ichen Zengmſſes, welches die Seuchenfreiheit des betr. Tleres beſcheinigt, ausge⸗ führt werden. Nur für ſolchz Tiere dürien Geſundheitszen niſſe ausgeſtellt werden, welche mindeſtens jeit 5Tagen in ſeuchen⸗ freiem Zuſtanden der Gemarfüng ſich befinden, in welcher ihes Unterſu, ung erfolgte. Für Ferkelſchwene, pelche unnuttel ar auf einen Schweine⸗ markt verbracht, ſowie für Bleh⸗ weſches zum Zwicke alsbaldiget Schlachtung ausgeführt wird, kaun der Orteflerſchbeſchauer das des Ausſchuſſes iſt ein welchen bei Meinungsver⸗ muß, welche Anſicht von den Iſt über ein ge⸗ tadtrat einen Bericht zu er⸗ im Stadtratsbericht zu ver⸗ des Statuts, en Beſtimmungen für das us des Fleiſchbeſchauers verlietz ſeine Gilligket mit dem Ablauf Holzuerſteigerung. Großh Forſtamt He delberg verlleigert aus den Domanen⸗ wäldungen bei Ziegelhauſen je⸗ weils vormittags 9 Uhrem Adler in Zie gelhauſen Donuerstag, 5. Jau. 1905: Aus Hul I„Zie elhauſen! Abt. 4 Tanzplatz u. 53 Moſel⸗ brunn: 20 Ster buch. Nutz⸗ ſchrünholz, 266 Ster meiſt buch Bfennholz u. 271e Laudholz⸗ wellen. des auf den Ausſlellungstag folgenden Tages. 9995 Feruer wird der Austrieb und das Tränken an gemeinſamen Brunnen aller gewöhnlich in Stalle gehaltenen Tiere(Rild⸗ vieh. Schafe, Schweine, Ziegen, ſofern dieſelben nicht dauern auf der Weide ſich be 1 buch. Breunholz u. 7480 buch, Wellen. Mon ag, 9. Jaunar 1905: Aus Hut Iy„Ziegelhauſen“, Abt. 45 Schimmel, 50 Kirch⸗ berg, 51 Pergel, 52 Lächen⸗ buckel: 1310 forl Bohnenſtecken, 688 Sler ſweiſt buch u. 614 unterſagt Ster forl. Breunhol, 11610] Das Verbot des Tränkens Laub⸗ u. 4320 Nadel⸗ meiſt Durchforſtungswellen. Forſtwarte: Hut IV und Y erſtreckt ſich auch auf ſonſtige geim inſame Träukplatze(ſlie⸗ zende und ſtagnierende Gewä⸗ Plisse-Anstaſt Zeuguis ausſtelleu. Das Zeng⸗ Gerhäuſer u. Sattler in Ziegel⸗ ſer dch). haufen, Hut VI: Saner ſu] Mannheim, 22. Dezbr. 1904. Schonau. 539165 Gr ezirks me Beidel erg, 21. Dezbr. 1904. Groſth nit N———— S