2. Seite. Mannheimer General⸗Anzeiger„ Badiſche Neueſte Nachrichten.(Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 10. Oktober 1916 erklärte, daß er 17 Tage zuvor aus Wilhelmshaven aus⸗ gefahren ſei und genügend Brennſtoff für die Rückreiſe be⸗ ſitze. Das Unterſeeboot nahm daher keinerlei Petroleum an Bord..45 Uhr fuhr„U 53“ wieder aus dem Hafen. * KReun Schißfe an der amerikaniſchen Küſte verſenkt. St. Johns(Neufundland), 9. Oet.(WTB.) Meldung des Reuterſchen Bureaus. Der Dampfer„Stephano“ 68449 Tonnen) iſt auf der Höhe von New Yorktorpediert worden. Dreißig amerikaniſche Paſſagiere, darunter 4 Frauen, befanden ſich an Bord des Schiffes. Nach Lage der Dinge kommt ein Torpedieren, das heißt eine Verſenkung ohne vorherige Warnung, nicht in Frage. Das Schiff wurde vielmehr zweifellos von„U 53“ im Kreuzer⸗ krieg angehalten, aufgebracht und, da es nicht eingebracht wer⸗ den konnte, verſenkt, nachdem die Paſſagiere und die Beſatzung in Sicherheit waren. Newport, 9. Okt.(WTB.) Meldung des Reuterſchen Bureaus. Vom Nantucket⸗Leuchtſchiff wird berichtet, daß mweun Schifſe verſenkt worden ſind. Drei Tauch⸗ boote ſeien an der Arbeit. Ein Paſſagier des Dampfers „Stephano“ hat erzählt, daß nach den Ausſagen der Offiziere des Dampfers dieſer von dem Tauchboot„61 Langehalten, worden ſei. Boſton, 9. Oktbr.(WTB. Nichtamtlich.) Meldung des Reuterſchen Büros. Der britiſche Dampfer„Kings⸗ ton“ iſt verſenkt worden. Ein amerikaniſcher Zer⸗ ſtörer rettete die Beſatzung. Ein anderer Zerſtörer rettete die Beſatzung des Dampfers„Weſtpoint“. Der Dampfer„Stephano“ hatte zwiſchen 80 und 90 Paſſagiere an Bord, meiſt Touriſten, die von Neufundland nach New Hork zurückkehrten. New Mork, 9. Oktbr.(WTB. Nichtamtlich.) Meldung des Reuterſchen Büros. Die Blätter berichten, daß der niederländiſche Dampfer„Blommersdijt“ und der nor⸗ wegiſche Dampfer„Chriſtian Knudſen“ an der Küſte von Maſſachuſetts verſenkt worden ſind. Die Beſatzungen ſind gerettet worden. m. Köln, 10. Oktbr.(Priv.⸗Tel.) Die Kölniſche Zeitung meldet aus Waſhington unterm 8. Oktober: Bis zur heutigen Mitternachtsſtunde ſind ſchon ſechs engliſche Dampfer als verſenkt gemeldet worden, die aus can adiſchen Häfen ausgefahren waren. Drahtloſe Hilferufe laufen den ganzen Tag über ein. 17 amerikaniſche Zerſtörerboote ſind zur Hilfeleiſtung abgegangen. Die Aufregung iſt un⸗ geheuer. In Schiffahrtskreiſen herrſcht eine Panik. ebeiſende Schiffe werden zurückgehalten, Schiffe auf See gemahnt, ihren Weg zu ändern. Botſchafter Graf Bernſtorff erklärte laut den Zeitungen, die Aufgabe des„U 53“ ſei, die Schiffstransporte der Alliierten zu hemmen. 10 Schiffe im Kanal verſenkt. Berlin, 9. Okt.(WTB. Nichtamtl.) Eines unſerer Unter⸗ ſeeboote verſenkte in der Zeit vom 30. September bis 5. Ok⸗ tober im engliſchen Kanal ſieben feindliche Handelsſchiffe mit einem Geſamttonnengehalt von 4131 Tonnen und wegen Be⸗ förderung von Bannware zum Feinde drei neutrale Dampfer von zuſammen 2357 Tonnen. Ein anderes Unterſeeboot ver⸗ ſenkte am 4. Oktober an der engliſchen Oſtküſte drei engliſche —9 3 Fiſchdampfer. ** Paris, 9. Okt.(WTB. Nichtamtlich.) Meldung der Agence Havas. Der Transportdampfer„Gallia“(14 966 To.), der ungeſähr 2000 franzöſiſche und ſerbiſche Sol⸗ daten beförderte, iſt am 4. Oktober von einem Unter⸗ ſeeboot verſenkt worden.—— der Geretteten beträgt, ſo⸗ weit bis jetzt bekannt, 1362 Mann. Das Torpedo rief eine Exploſion in der Munitionskammer hervor und zerſtörte die Funkenſtation, wodurch das Schiff von jeder Verbindung ab⸗ geſchnitten war. Bern, 9. Oktbr.(WTB. Nichtamtlich.) Eine Madrider Meldung des Journal beſagt, daß der italieniſche Dampfer „Alberte Treves“(1300 Tonnen) auf der Höhe von Muros geſcheitert iſt. Die Beſatzung konnte ſich retten. London, 9. Okt.(WTB. Nichtamtl.) Lloyds glaubt, daß der engliſche Dampfer„Ju päterr“(2124 Tonnen) ver⸗ ſenkt worden iſt. England und die nordiſchen Neutralen. Kopenhagen, 9. Okt.(WTB. Nichtamtl.)„Etſtra⸗ bladet“ erfährt: Die engliſche Note, die vor einigen Ta⸗ gen die Einſtellung eines Teiles der ſchwediſchen Ausfuhr nach England herbeigeführt habe, da ſie die Aus⸗ ſtellung von Warenurſprungszeugniſſen forderte, was gegen das ſchwediſche Kriegshandelsgeſetz verſtoßen würde, ſei eine Zirkularnote, die auch anderen neutralen Staaten zugeſtellt worden ſei. Sie ſei ganz neuen Datums, und über ihre Be⸗ antwortung werde zurzeit bei den verſchiedenen Regierungen beraten. Man halte die Forderungen der Note für Folgen der Beſchlüſſe der Pariſer Wirtſchaftskonferenz der Alliierten. Dentſchland und Englaud. Ein Blaubuch Greys. EBerlin, 10. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Aus Kopenhagen wird gemeldet: Daily Expreß zufolge be⸗ reitet Grey ein Blaubuch vor, das die Beziehungen zwi⸗ ſchen England und Deutſchland in den letzten ſechs Jahren vor dem Krieg behandeln ſoll. Es wird nicht allein über die geführten diplomatiſchen Verhandlungen Mitteilung machen, ſondern auch über die Schritte Aufklärung geben, welche England unternommen hat, um ſeine militäriſche Lage zu Waſſer und zu Land zu ſtärken, angeſichts der Erkenntnis, daß die Gefahr eines Angriffes von deutſcher Seite immer unabwendbarer wurde. Das Blaubuch wird ferner Einzel⸗ heiten über den Beſuch Haldanes in Berlin enthalten. Hal⸗ danes ſelbſt wünſcht, daß die Veröffentlichung des Blaubuches ſd⸗bald wie möglich erfolge. Die ruſiiche Kabimetlehriſe. 10. Okt.(Bon unſerem Berliner Büro.) Aus Stockholm wird gemeldet: Der ruſſiſche Botſchafter in Rom von Giers wurde zuſammen mit Kokowzow zu wichtigen Beratungen ins kaiſerliche Hauptquartier berufen. In politiſchen Kreiſen Petersburgs mißt man dieſer Be⸗ rüſeung große Bedeutung bei. Von Giers, deſſen Rückkehr muf den Botſchafterpoſten in Rom zweifelhaft geworden iſt, ſoll mit wichtigen aben betraut werden. Wahrſcheinlich werden ſuwohl ar, wie Kokowzow ins Miniſterium berufen — ceeee 1 an den Erſcheinungen der Ketten Die innere Lage. Die vermittlungsverſuche des Zentrums. Die Zentrum⸗Parlaments⸗Korreſpondenz ſchreibt: In einem„Reichstag und die auswärtige Politik“ überſchrie⸗ benen Artikel behauptet der Berliner Lokalanzeiger Nr. 516 vom 8. Oktober, die Freunde der bekannten„Rückſichtsloſen“ in der Kriegführung gegen England hätten„aus dem Zentrum bedeuten⸗ den Zuwachs erhalten“, ſodaß ſie Ausſicht hätten, die Mehrheit des Reichstages für ihren Standpunkt zu gewinnen. Dieſe Deutung, welche der Berliner Lokalanzeiger der Stellungnahme der Zen⸗ trumsmitglieder im Haushaltungsausſchuſſe gibt, iſt, wie wir auf das beſtimmteſte verſichern können, nach allen Richtungen völlig un⸗ berechtigt. Die Erklärung des Zentrums und die Stellungnahme ſeiner Mitglieder im Ausſchuß, die, wie wir ausdrücklich hervor⸗ heben möchten, durchaus einheitlich iſt, iſt nur in der Richtung zu deuten, die Verantwortlichkeit des Reichs⸗ kanzlers dem Reichstage gegenüber feſtzulegen für die politiſche Seite der Frage des rückſichtsloſen U⸗Bootkrieges. Für die Beurteilung der militäriſchen Seite der ganzen Frage kann natürlich nur die Oberſte Heeresleitung, alſo letzten Endes Hin denburg, maß⸗ gebend ſein. Aus dieſer Haltung der Zentrumsmitglieder des Ausſchuſſes aber eine Annäherung an jene Gruppe, die unter allen Umſtänden den rückſichtsloſen U⸗Bootkrieg verlangen, zu folgern, das geht denn doch nicht an. Das Zentrum wird im übrigen, wie ſchon ſo oft, ſo auch hier den ehrlichen Verſuch machen, die innere politiſche Geſchloſſenheit des Reichstages auf⸗ rechtzuerhalten und zwiſchen den einander widerſtrebenden Anſchau⸗ ungen zuvermitteln. Sie läßt ſich in dieſem Beſtreben einzig und allein leiten von dem Gedanken, daß innerpolitiſche Gegen⸗ ſätze, die aus der Frage des U⸗Bootkrieges erwachſen könnten, wenn ſie nicht ausgeglichen werden, auf die Stimmung unſeres Vol⸗ kes verhängnisvoll wirken könnten. Es liegt daher im vaterlän⸗ diſchen Intereſſe, ſolche Gegenſätze zu verhüten und, wenn nötig, zu überbrücken und den Gedanken des einheitlichen Durchhaltens zu feſtigen. Das iſt es einzig und allein, was das Zentrum will, und es iſt daher grundfalſch, wenn der Lokal⸗ arzeiger zu weitergehenden Schlußfolgerungen berechtigt zu ſein glaubt. Fürſt Bülow kandidiert nicht. Berlin, 10. Oktbr.(Von unſerm Berliner Büro.) Die National⸗Zeitung behauptete geſtern abend, Fürſt Bülow ſei von den bürgerlichen Parteien als Kandidat in einem in der Nähe von Berlin gelegenen Reichstags⸗Wahlkreis aus⸗ erſehen. Gemeint war der Wahlkreis Potsdam—Oſthavel⸗ land, der durch die Verurteilung des Herrn Liebknecht dem⸗ nächſt endgültig frei werden dürfte. Wie wir indeſſen feſt⸗ ſtellen konnten, iſt die Nachricht durchaus irrig. Die Mitwirkung des Reichstages in der auswärtigen Politil. Berlin, 9. Oktbr.(WTB. Nichtamtl.) Der Haupt⸗ ausſchuß des Reichstages beſchäftigte ſich nach der Pauſe mit folgenden Entſchließungen: Eine nationalliberale Entſchließung for⸗ dert, einen ſtändigen Ausſchuß für auswärtige Angelegenheiten einzuſetzen und ihm die Ermäch⸗ tigung zu erteilen, ſich auch bei Schließung des Reichstages jederzeit zu verſammeln. Eine fortſchrittliche Entſchließung fordert 1. einen ſtändigen Ausſchuß für auswärtige Angelegenheiten einzuſetzen; 2. den Reichskanzler zu erſuchen, dafür einzu⸗ treten, daß dieſer Ausſchuß das Recht hat, zuſammenzutreten, auch wenn der Reichstag nicht verſammelt iſt. Eine Zentrumsentſchließung fordert: Der Reichstag ermächtigt den Hauptausſchuß, zur Beratung von Angelegenheiten der auswärtigen Politik und des Krieges während der Vertagung zuſammenkzutreten. Die Entſchließungen wurden ſodann von den Rednern ihrer Parteien begründet. Berlin, 9. Okt.(WTB. Nichtamtlich.) Zu den Ent⸗ ſchließungen der Nationalliberalen, der Fort⸗ ſchrittlichen Volkspartei und des Zentrums erklärte der Staatsſekretär v. Jagow im Hauptausſchuß des Reichstages: Er verſtehe vollſtändig das Intereſſe des Parlaments an einer dauernden Informierung über die aus⸗ wärtige Politit. Er faſſe die verſchiedenen Anträge auch durchaus nicht als ein Mißtrauensvotum auf. Er müſſe aber entſchieden darauf hinweiſen, daß in keinem Parlament mehr Mitteilungen über die Führung der auswärtigen Po⸗ litik gemacht würden, als im Reichstag und in ſeinem Aus⸗ ſchuß. Während der Kriegszeit habe der Reichskanzler die Parteihäupter verſchiedentlich informiert. Die Anſicht, daß in anderen Ländern die Ausſchüſſe mehr erführen, ſei nicht zu⸗ treffend. Der Staatsſekretär verwies dafür auf die Vorgänge vor und bei Kriegsausbruch in England. Dort verhinderte es das parlamentariſche Syſtem nicht, daß durch die Regie⸗ rung hinter dem Rücken des Parlaments die weit⸗ greifendſten Abmachungen getroffen worden ſeien. Auch von einer Bewährung des parlamentariſchen Syſtems in Frankreich könne man nicht ſprechen. Dort übe das Kabinett Briand eine Diktatur aus; es herrſche jetzt der reine Terroris⸗ mus. Er halte dafür, daß der Wunſch nach einer weiteren Information ſich am beſten im Hauptausſchuß erfüllen laſſe. Es ſei nicht möglich, den Ausſchuß immer erſt zuſammentreten zu laſſen, wenn wichtige Fragen zu entſcheiden ſeien. Dann würden die Entſchlüſſe zu ſpät kommen. Es werde alſo im weſentlichen Aufgabe des Ausſchuſſes ſein, ſich informieren zu laſſen und die allgemeinen Richtlinien der auswärtigen Poli⸗ tik zu erörtern. In dieſem Sinne mit dem Ausſchuß näher Fühlung zu nehmen, ſei er bereit. Die Abſtimmung. Der Staatsſekretär beſprach ſodann die ſtaatsrechtliche Seite der vorliegenden Anträge. Nachdem ſich noch ver⸗ ſchiedene Redner geäußert hatten, wurde bei der nachfolgen⸗ den Abſtimmung die nationalliberale Entſchließung gegen 2 Stimmen, die fortſchrittliche Entſchließung gegen 5 Stimmen abgelehnt. Die vom Zentrum vorgelegte Entſchließung wurde gegen die konſervativen Stimmen mit großer Mehr⸗ heit angenommen. In Anweſenheit des Reichskanzlers wurden ſodann Fra⸗ gen der Geſchäftsordnung behandelt und die Sitzung auf Dienstag vormittag vertagt. Nus den Debatten. Der nationalliberale Antrag wurde mit dem Hinweis auf die Wichtigkeit der e oaben begeundel Der Reichshaushaltsausſ 6 ſei mit anderen Aufgaben überlaſtet, und es beſtände—— nur die Wahl, entweder oder die aus⸗ wärtigen Angelegenheiten kurz kommen zu laſſen. Dies wird en Zeit näher beleuchtet. Die Ein⸗ 9 0 5 wendung der Unzulänglichkeit der Reichstagsabgeordneten infolge miangelhafter Unterrichtung wird zurückgewieſen. In einer ſtändi⸗ gen Kommiſſion würden die Mitglieder bald die nötigen Kenntniſſe erwerben. Wenn der Reichskanzler die Zuſtimmung des Reichstages zu ſeiner Politik wünſcht, ſo müſſen auch dem Reichstage die Unter⸗ lagen für eine Beurteilung, zum Beiſpiel die Berichte der Ge⸗ ſandten, zugänglich gemacht werden. Es ſollten einzelne Abgeord⸗ 1 nete als Referenten für die einzelnen Länder beſtellt werden. Sie ſollen den genauen Ausſchußbericht erſtatten. So würde eine wirk⸗ ſame Kontrolle der Führung der auswärtigen Politik möglich ſein. Der nationalliberale Redner wies auf Frankreich und England hin. Unglaublich ſei, daß heute Köpfe feierten, die mitraten und mit⸗ taten könnten, wie z. B. Fürſt Bülow. Hätte das Parlament einen anderen Einfluß, als es tatſächlich habe, dann würden ſolche Köpfe ſich nicht vom parlamentariſchen Leben zurückziehen, und das Anſehen des Parlaments würde hierdurch gehoben werden. Uebet den Einwurf, daß es ſich hier um einen Schritt zum Parla⸗ mentsſyſtem handele, brauche man nicht zu erſchrecken. Die Erfahrungen des Krieges hätten die Anſchauung in dieſer Hinſicht umgewandelt. In parlamentariſch regierten Ländern beſtehe zwei⸗ fellos ein anderer Zuſammenhang zwiſchen Regierung und Volk als bei uns; das ſei zu beachten. Der Gedanke, daß führende Männer des öffentlichen Lebens außerhalb des Parlaments erfolgreich mit⸗ arbeiten könnten, finde ja vielfach Anklang. Aber ein derartiger außerparlamentariſcher Staatsrat, wie er von ge⸗ wiſſer Seite gedacht, würde das Anſehen des Parlaments ſchwächen. Der Redner wies weiter auf die Erfahrungen mit dem wirt⸗ ſchaftlichen Ausſchuß hin. Es ſei nur notwendig, daß Vertrauensmänner der Parteien einen ſolchen Ausſchuß bilden. Ein Vertreter der Fortſchrittlichen Volkspartel ſtimmte der nationalliberalen Begründung in der Hauptſache zu. Ein Zentrumsredner lehnte es ab, den Gedanken des Parlamentsſyſtems in dieſem Zuſammenhange zu diskutieren. Ein Beirat für das Auswärtige Amt ſei etwas ganz anderes, als der in den vorliegenden drei Anträgen geforderte Ausſchuß. Von einem Beirat könne keine Rede ſein; ein ſolcher würve ſelbſtändige Be⸗ ſchlüſſe faſſen. Dieſe Frage ſcheide aber aus. Es handle ſich nur um einen beſonderen Ausſchuß oder um eine erweiterte Behandlung auswärtiger Fragen im Haushaltsausſchuß. Ein Redner der ſozialdemokratiſchen Fraktion war der Anſicht, daß nirgends der tatſächliche Einfluß des Parla⸗ ments in auswärtigen Angelegenheiten kleiner ſei als in Deutſch⸗ land. Der Reichstag müſſe ein Mitbeſtimmungsrecht für die ganze Richtung der auswärtigen Politik haben. Die Sozialdemokraten wönſchten das parlamentariſche Syſtem wie auch die Demokratie⸗ ſierung aller Einrichtungen. Ein konſervativer Redner hielt die verfaſſungsrechtliche Darlegung der Regierung für unanfechtbar. Der unerſprießliche Zuſtand liege darin, daß man an Aeußerungen über die auswärtige Politik vielfach behindert ſei. Die liberalen Anträge ſeien unan⸗ nehmbar; das Gleiche gelte aber auch von dem Zentrumsantrag. Bei einer Ausſprache mit den leitenden Stellen käme nichts heraus, Geteilte Vevantwortung ſei vom Uebel. Die Reichsleitung tue doch ſchließlich, was ſie für gut hielte. Exekutive und Parlament müß⸗ ten getrennt gehalten werden. Der vom Reichskanzler verkündete Grundſatz:„Freie Bahn jedem Tüchtigen“ ſei bei uns doch woh ſchon durchgeführt. Wie könne man in der auswärtigen Politif dulden, daß weniger Tüchtige dem Tüchtigen ins Handwerk pfuſchen! Ein Redner der Deutſchen Fraktion erklärte, daß es ſich um eine Kriegseinrichtung handle. Die Verantwortung für die auswärtige Politik ſolle den verbündeten Regierungen nicht ab⸗ genommen werden. Es ſei geſagt worden, der Ausſchuß ſolle nur eine Informationsſtelle für das Parlament ſein. Aber das Aus⸗ wärtige Amt ſoll auch die Informationen würdigen, die ihm zu⸗ kämen. Was die verfaſſungsrechtliche Seite anbelange, ſo gäbe esß bereits eine Kommiſſion, die auch während einer Schließung des Reichstages fortbeſtehe, nämlich die Ausſchmückungskommiſſion. Der Zentrumsantrag wäre richtig. Es fehle an Männern, die ſich dau⸗ eund den Arbeiten einer Sonderkommiſſion widmen könnten. Man könne doch auch den Haushaltsausſchuß nicht von den Beratungen der auswärtigen Politik ausſchließen; ſo hätte man, wenn ein beſchloſſen würde, zwei Kommiſſionen nebenein⸗ ander. 2 Ein nationalliberaler Redner machte geltend, daß fü die Schaffung einer Sonderkommiſſion folgende Gründe ſprächen: 1. Die auftauchenden Fragen könnten eingehender behan delt werden. 2. Es würden ſich beſondere Rechte für die neue Kommiſſion ausbilden, damit eine gewiſſe Tradition und infolge“ deſſen wachſender Einfluß. 3. Die Mitglieder würden beſſer infot⸗ miert und dadurch zu einem ſicheren Urteil befähigt. Der Redner iſt nicht für einen Staatsrat geweſener Staatsmänner. Mitarbeitg aus dieſen Kreiſen ſeien aber an anderer Stelle ſehr erwünſch. Der Vergleich mit England ſei abzulehnen. Aber in auswärtigen Parlamenten hätten ähnliche Einrichtungen wie die vorgef chlagenen gut gewirkt. Bei der Fülle des vorhandenen Stoffes müſſe mah ſchließlich doch zu einer Verteilung der parlamentariſchen Arbeit a berſchiedene Kommiſſionen kommen; für die Zukunft ſei das una bleiblich. Ueber das parlamentariſche Syſtem dürfe man ni abfällig urteilen. Die Partei begrüße jede Ver tärkung des Einfluſſes des Reichstages. Ein Redner 0 Volkspartei er⸗ Härte, daß Deutſchland in den letzten Jahrzehnten nicht etwa 4 Objekt der Politik der anderen Mächte geweſen ſei. Natürlich übe 90 nehme bei Durchführung der Anträge das Parlament auch erei Teil der Verantwortung. Das ſchade nichts, ſondern ſei im Intereſſ des Parlaments zu begrüßen. Berlin, 10. Okt.(Priv.⸗Te.) Zur geſtrigen Fe nahme der Mehrheit des Haushaltsausſchuſſes meint die 1 ſiſche Zeitung“: So erfreulich das an und für ſich ſei, ſo wen man doch gut tun, die Bedeutung der Sache nicht zu ube ſchätzen. Vor allem ſei die Erklärung des Ausſchuſſes in per manenz nicht etwa der Beginn eines parlamentariſchen Rehn rungsſyſtems. Eine ganz andere Frage ſei es natürlich, ob Verewigung des Ausſchuſſes nicht ein erſter Schirtt zu eimn parlamentariſchen Syſtem werden könne. Das werde gang auf die Männer ankommen, die der Reichstag zukünftig in de⸗ Ausſchuß entſende. Zwar nicht formell, aber materiell treff die Männer des Ausſchuſſes eine gewiſſe Mitverantwortund an den Regierungshandlungen. Das werde aber genug tü tige Elemente im Reichstag reizen und dem Parlament neu tüchtige Männer zuführen. Deutſchlands Finanzkraſt. Zürich, 9. Oktbr.(WTB. Nichtamtlich.) Die Neus, Zürcher Nachrichten ſchreiben zur fünften deutſchen Kriocn anleihe: Das Ergebnis hat alle Erwartungen übertroffen Es zeigt Deutſchland und das deutſche Volk in einer ni i0 zu erſchütternden Finanzkraft, gleichviel ob 9 ganze Welt dagegen anſtürmt. Wer hätte je geahnt, daß da, deutſche Volt im dritten Kriegsjahr noch auf dem Anleiheweſ 10,590 Milliarden Mark aufzubringen vermöchte? Das eine finanzielle Kraftleiſtung und ein Opfermut des deutſchg⸗ Volkes, die einzig daſtehen und auch den Gegnern, ſoweit noch über einen Reſt von Urteilsvermögen verfügen, 3 wunderung abringen müſſen. Das deutſche Volk hat in dieſen Tagen mehr als eine Siegesanleihe zuſtande gebracht, nän, lich eine Friedensanleihe. Auch die letzte Hoffnung, Beutſch land finanziell niederzuringen, muß nun erlöſchen. Lloſ, George ſagte, die letzte Milliarde werde der Sieg des We 6 krieges ſein. Vielleicht findet er heute, daß die letzte Milliard nicht bei England liegt, ſondern bei Deutſchland. Unübel, windlich in ſeiner militäriſchen Rieſenkraft zu Lande, Waſſer und in der Luft, durch keine noch ſo große Kro anſtrengung ſeiner Gegner zu beſiegen, ſteht Deutſchland gar unbeſiegt in ſeiner finanziellen Leiſtungsfähigteit mehr denn je als unerſchütterliche T Feinden, und als flarler Hort für Bunde. Dienstag, den 10. Oktober 1916. Mannheimer Aus Stadt und Tand. mit dem ausgezeichnet Das Siſerne Kreuz 1. Klaſſe erhielt: Unterlehrer Hermann Reiſig in Oberacker bei Bretten. Bürgerausſchußvorlagen. Am Dienstag, den 24. Oktober, nachmittags 3/ Uhr, findet eine des Wege ſche ſtatt. Auf der 5————— Tagesordnung tehen 11 Punkte. Wir geben nachſtehend die Vor⸗ agen mit der ſtadträtlichen Begründung wieder. — von Kriegsbeihilfen an zuruhegeſetzte Beamte, Lehrer, Arbeiter, oftheaterbedienſtete und Hinterbliebene von Beamten, Lehrern, Arbeitern und Hoftheaterbedienſteten. Der Stadtrat hat unterm 31. Auguſt folgenden Beſchluß gefaßt: b 1. Den zuruhegeſetzten Beamten, Arbeitern und Hoftheater⸗ edienſteten, ſowie den Hinterbliebenen verſtorbener Beamten, Ar⸗ beiter und Hoftheaterbedienſteten wird mit Wirkung vom 1. Juli 1916 ab zu ihren Ruhe⸗ und Verſorgungsgehalten, ihren Ruhelöhnen und ihrer Hinterbliebenenverſorgung eine Kriegsbeihilfe gewährt nach folgenden Grundſätzen: Die Kriegsbeihilſe beträgt für eine einzelſtehende Perſon(Ledige, Verwitwete oder Geſchiedene ohne Kinder) monatlich 4 Mk., für Eheleute 8 Mk., für jedes Kind unter 16, und beim Mangel einer eigenen Erwerbstätigkeit unter 18 Lehſen 2 Mk. Die Beihilfe wird jedoch nuxr gewährt im Falle der edürftigkeit und nur bis zu einem aus öffentlichen Mitteln flie⸗ enden Jahresgeſamteinkommen von 2000 Mk. bet den Zuruhegeſetz⸗ ten und von 1200 Mk, bei den Hinterbliebenen. Ueber den Betrag von 2000 Mk, und 1200 Pek. hinaus werden nur Teilbeträge bewil⸗ ligt bis zu der durch Zuſchlag der Kriegsbeihilfe ſich ergebenden Höchſt renze. Die Kriegsbeihilfen gelangen mit den Ruhe⸗ und Unterf ützungsbezügen zur Auszahlung. Die Kriegsheihilfen ſind iederzeit widerruflich, werden nur während der Dauer des Kriegs⸗ zuſtandes gewährt und kommen mit deſſen Aufhebung an dem vom * S —* 8———— Stadtrat feſtguſetzenden Zeitpunkt in Wegfall, . 2. Nach den gleichen Beſtimmungen wird den zuruhegeſetzten 6 Lehrern und den Hinterbliebenen verſtorbener Lehrer zu ihrem kabteſchen Verſorgungszuſchuß eine Kriegsbeihilfe gewährt in Höhe ex Hälfte der unker 1 fltende Sätze⸗ 8. Der hiernach enkſtehende Aufwand für das Jahr 1916 in Höhe von runb 18 000 Mt. iſt aus Teilvoranſchlag XXXIII.-g. I der e Hauptperwaltung„Unvorhergeſehenes“ zu decken. e Begründung: Der Verband der Gemeinde⸗ und Staatsar⸗ beiter, Filiale Mannheim, hat ſich am 6. Juni 1816 an den Stadt⸗ g. rat gewendet mit dem Geſuch, die Beſtimmungen über die Gewäh⸗ 3. rung von Kriegsteuerungszulagen an die im Dienſt ſtehenden ſtädti⸗ ch chen Arbeiter auch auf die zuruhegeſetzten Arbeiter aus⸗ 3 zudehnen, Außer dieſer Eingabe iſt auch eine Reihe von Einzel⸗ e 0 ſen zuxuhegeſetzter Beamten, Arbeiter und Hinterbliebener von 1 olchen um Unterſtützung eingelaufen. Gegen die Gewährung einer ik Teuerungs ulage an die aus dem Dienſt Ausgeſchiedenen beſtehen 1 allerbings Bedenken grundſätzlicher Natur. Mit per Zuweiſung des telergunespezuger elten im allgemeinen die Beziehüngen zwiſchen ie tadt und Angeſtellten als 8 daher wird auch bei Er⸗ b⸗ öhung der Dienſtbegüge doch der Ruhebegu 0 erhöht. Auf 1 ſelche Geſichtspunkte iſk es wohl zurückzuführen, daß auch andere 3. Städte gegenüber Geſuchen dieſer Art eine ablehnende Haltung aingenommen haben; exſt in neuerer Zeit iſt von einigen wenigen 25 Städten bekannt geworden, daß 15 auch an die nicht mehr im altiven Dienſt Stehenden Teuerungszulagen gewähren. Angeſichts der er heute herrſchenden Kriegsteuerung müſſen jedoch all die grundſätz⸗ 1 0e Bedenken vox dem Gedanken zurücktreten, daß außergewöhn⸗ iche Verhältniſſe auch außergewöhnliche Naßnahenen rechtfertigen. un. ei der hiernach en Regelung miüſſen ſelbſtverſtändlich in die Arbeiter und Beamien gieich behandelt werven, Die zu ge⸗ n. mährenden Beihilſen werden auch nicht, wie es grundſäßlich ge⸗ ſchehen ſollte, nach Maßgabe der Dienſtzeit und der Höhe der Ruhe⸗ ür bezülge etw prozentual) ab eſtuft, ſondern als gleichmäßige 0 Un 6 e 5 ütz— 2* gewährt. Die Beihilfe kann 12 krlich nicht jene n⸗ öhe erreichen, in welcher ſie für die im aktiven Dienſt Stehenden 10 hemeſſen iſt, da die Ausgeſchiedenen ſich auch bet ihren Ruhe⸗ und e⸗ Lerſorgungsgehalten mit weit geringeren Betzügen begnügen müſ⸗ r. ſen als jene. er Die allgemeine Teuerungszulage wird bis zu einem Bezuge von er 2000 Mt, gewährt. In der Annahme, daß die Zuruhegeſesten durch⸗ . ſreic öchſtens zwei Drittel der aktiben Bezüge erhalten, iſt für ein General⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Nittag⸗Ausgabe) auch für die ausgeſchiedenen Lehrer und deren Hinterbliebenen eine Beihilfe vorzuſehen. Wenn für die ausgeſchiedenen Lehrer aus den für die ausgeſchiedenen Beamten uſw. vorgeſehenen Sätzen nur diejenigen Teile gewährt würden, die den ſtädtiſchen Zuſchüſſen zu den ſtaatlichen Ruhe⸗ und Verſorgungsgehalten entſprechen, ſo würde ſich eine nennenswerte Unterſtützung nicht ergeben. Es werden daher die halben Sätze vorgeſehen. Die Gewährung der in Frage ſtehenden erfordert einen Jahresaufwand für a) Beamte und Hinterbliebene von Be⸗ amten von 7400 Mk., p) Arbeiter und Hinterbliebene von Arbeitern von 12 300 Mk., c) Hoftheaterbedienſtete und Hinterbliebene von Hoftheaterbedienſteten von 4500 Mk., d) Lehrer und Hinterbliebene von Lehrern von 800 Mk., zuſammen 25000 Mk. Für die Zeit vom 1. Juli bis Ende 1916 iſt daher mit einem Aufwand von 12500 Mark zu rechnen, der beim Mangel anderer Mittel aus Teilvoran⸗ ſchlag„Unvorhergeſehenes“ zu entnehmen iſt. Darlehen für und Lebensmittelverſorgungs⸗ Zwecke. Der Stadtrat beantragt die zur Deckung durch den Krieg her⸗ borgeruſenen Ausgaben, insbeſondere zur Beſtreitung des ſtädtiſchen Anteils an der Kriegsunterſtützung des Lieferungsberbandes nöti⸗ gen Mittel exforderlichenfalls in der Weiſe zu beſchaffen, daß Wech⸗ ſel von der ſtädtiſchen Sparkaſſe auf die Stadtgemeinde ausgeſtellt, von dieſer angenommen und weiter begeben werden. Begrün⸗ dung: Um den Gemeinden die Aufbringung der für die Kriegs⸗ unterſtützungen und die Beſchaffung von Dauerwaren zur Volks⸗ ernährung erſorderlichen Mittel zu erleichtern, hat der Bundesrat mit Beſchluß vom 18. April 1916 für die zu dieſem Zwecke ausge⸗ gebenen Wechſel Befreiung vom Reichsſtempel(Zweizehntel Prozent der Wechſelſumme) gewährt. Die Wechſel müſſen von den Gemein⸗ den ausgeſtellt oder angenommen ſein, außerdem die Unterſchrift eines zweiten Verpflichteten tragen und, ohne daß eine Geldhergabe von anderer Seite ſtattgefunden hat, bei der Reichsbank diskontiert worden ſein. Um bei Bedarf von dieſer Vergünſtigung Gebrauch machen zu können, wurde mit der ſtädtiſchen Sparkaſſe vereinbart, daß ſie Wechſel bis zum Betrag von 15 Millionen Mark ausſtellt, die von der Stadtgemeinde angenommen und an die Reichsbank weitergegeben werden. Das Or. Miniſterium des Innern erblickt in der Uebernahme einer derartigen wechſelrecht⸗ lichen Haftung durch die Sparkaſſe die Begründung eines Dar⸗ lehensverhältniſſes zwiſchen Sparkaſſe und Stadtgemeinde, das ge⸗ mäߧ 14 Ziffer 3 und§8 9 Ziffer 6 des Sparkaſſen⸗Geſetzes der Zu⸗ ſtimmung des Bürgerausſchuſſes bedürfe. Unter Umſtänden kann auf dieſem Wege Geld auch zu anderen als jenen Zwecken beſchafft werden, zu deren Gunſten die Stempelfreiheit eingeräumt iſt; daher iſt dem Beſchluſſe eine allgemeinere Faſſung gegeben worden. ————— * Berſetzt wurde Gerichtsvollgieher Karl Lauer beim Amts⸗ gericht Mannheim zum Amtsgericht Heidelberg. * Die Eierpreiſe. In der„Karlsr. Ztg.“ wird halbamtlich ge⸗ ſchrieben: In den ländlichen Kreiſen herrſeht vielfach die Anſicht, daß die von den Hühnerhaltern an die Aufk bandes abgelieferten Eier zu unverhält den Städten perlauſt würden. Die Auff den Städten für 82 Pfennig verkauften während die Spannung zwiſehen dem hüch näßig hohen Preiſen in ſten Erzeugerpreis und dem höchſten Weiterverkaufspreis für inländiſche Eier einſchließlich aller Unkoſten 4 Pfg. nicht überſchreiten darf. Nachdem nunmehr für die Zeit bis zum 31. Januar 1947 die Kommunalverbände eine —— des Erzeugerpreiſes für inländiſche Eier bis auf 22 Pfg. zulaſſen dürfen wird der Verkaufspreis für inländiſche Eier in den Städten höchſtens 26 Pfg. betragen. Daß beim Verkauf der aus⸗ ländiſchen Eier ein höhexer Preis verlangt werden muß, hat ſeine Urſache darin, daß der Zentraleinkaufsgenoſſenſchaft die ausländi⸗ ſchen Eier infolge der Schwierigkeiten bei der Einfuhr und der Ungünſtigen Valluta ſo teuer zu ſtehen kommen. Auf die ausländi⸗ ſchen Eier kann aber unter den derzeitigen Verheutniſſen nicht ver⸗ Zichtet werden. Es wäre gewiß ein unbilliges Verlangen, wenn der inländiſche Hühnerhalter deswegen, weil die ausländiſchen Gier infolge der Schwierigkeiten bei der Einfuhr teurer zu ſtehen kommen, den gleichen Preis fordern wollten, * Der Höchſtpreis für Preißelbeeren iſt mit ſofortiger Wirkung außer Kraft geſetzt worden. * Teuerungszulage und Heimatdankſpende. In der geſtrigen Sitzung des Aufſichtsrates der Süddeutſchen Disconto⸗ Geſellſchaft.⸗G. Mannheim wurde auf Antrag des Borſtandes beſchloſſen, den Beamten wiederum, nach den gleichen Grundſätzen wie im Frühjahr, eine Leuerungszulage zuzu⸗ weiſen und außerdem für den Badiſchen Heimatdanf eine Spende von 50000 Mark zu bewilligen. in Krauzniederlegung. Aus Anlaß des Todestages des geſtern zehm Jahren verſtorbenen Begründers der bekannten„Süddeutſchen Tabaizeitung“ des Herrn Iſidor Katz, wurde deſſen Grabmal mit Blumen und Blattpflangen reich geſchmückt. Der Tabakverein und eine Reihe weiterer Vereinigungen und Fächverbände ließen kſtbare Kränze niederlegen. * Ein hervorragendos Ergebnis hatte, wie wir in Bexichtigung unſerer Meldung in letzter Kummer mitteilen möchten, die Zeich⸗ nung zur 5. Kriegsanleihe bei der 4. Kompagnie 3, Land⸗ ſt ur.I u.⸗GrſBatl. Heidelberg XIV. 20.(Standort eim). Es wurden von dieſer Kompagnie im ganzen 55 400 Manr M teseichnet. ifkäufer des Kommunalver⸗ iſt ärrig. Die in r ſind Auslamdseier, Am Mittwoch, den 11. Oktober gelten folgende Marken: Kartoffeln: Für je 5 Pfund die Kartoffelmarken und 28. Brot: Für je 750 Gramm die Marken J und I. Brot oder Mehl: Für 750 Gramm Brot oder 500 Gramm brotmehl(das Mehl jedoch nur bei Bäckern) die Butter: Für je 25 Gramm die Marken 16 bis 19 und 24. Setle Verteilung: an die Verkaufsſtellen mit geraden Nummern rote Plakate. Speiſeöl und Fett:(Schweinefett, Feintalg oder Maraarine) 6, 7 und 8.(Fünf 2* 9 für je 25 Gramm die Fettmarken 3, 5, Fettmarken=*4 Liter Speiſeöl.) 65 Zucker: Für je 250 Gramm die Zuckermarken 12, 18 und 14. Grünkern: Für je 150 Gramm die Marke K 1.(50 Pfg. das Pfund) Seife: Für 50 Gramm Feinſeife(Toilette⸗, Kern⸗ und Raſierſeiſe) und 250 Gramm Seifenpulver die Oktobermarken der Seifenkarte. Eier: Für ein holländiſches Ei die Eiermarke 17 im geſamten Stadtbereich, die Eiermarke 1 im 7. bis 13. Bezirk. Süßſtoff: Für jede Haushaltung ein Briefchen mit 1,25 Gramm Kriſtallſüßſtoff in den Drogerien und Apotheken gegen die Hauhaltungsmarke 1 der neuen„Ausweiskarte zum Bezug von Lebensmitteln“. Wöchentlich 250 Gramm. Städtiſches Lebensmittelamt. *** Die Fleiſch⸗ und Wurſtpreiſe. Das Preisprüfungsamt macht darauf aufmerkſam, daß die Ueberſchreitung nachſtehender Höchſtpreiſe mit ſchweren Strafen bedroht iſt. 1. Rindfleiſch(Fleiſch von Ochſen, Rindern, jungen Kühen und jungen Farren): a) für alle Stücke mit Knochenbeigabe, die einſchließlich der eingewachſenen Knochenteile 20 pom Hundert des Fleiſchgewichts nicht überſchreiten darf 1,90 W. b) für ausgebeinte Stücke ohne Knochenbeigabe, ausge⸗ nommen Lummel.30 N. c) für Lummel ohne Knochen(ausgebeint) 2,70 Mk. 2. Kalbfleiſch: a) für alle Stücke mit Knochenbeigabe, die einſchließlich de Fleiſch: eingewachſenen Knochenteile 25 vom Hundert des Fleiſchgewichts nicht überſchreiten darf 1,90 Mk. b) für Schnitzel ohne Knochenbeigabe 2,60 Mk. 3. Hammelfleiſch: flür alle Stücke mit Knochenbeigabe, die einſchließlich der eingewachſenen Knochenteile 25 vom Hundert des Fleiſchgewichts nicht überſchreiten darf 2,00 Mk. A4. Schweinefleiſch: 0 a) für alle Stücke mit Knochenbeigabe, die einſchließlich der eingewachſenen Knochenteile 20 vom Hundert des Fleiſchgewichts nicht überſchreiten darf 1,90 Mk. b) für ausgebeinte Stücke ohne Knochenbeigabe 2,30 Mk. ) für geſalzenes(gepökeltes) Fleiſch ) für geräuchertes Fleiſch e) für friſches(rohes) Schweinefett für ausgelaſſenes Schweinefett 5) für friſchen Speck für geſalzenen Speck für geräucherten Speck e) für Schinken roh im ganzen roh im Aufſchnitt(ohne Schwarte) gekocht im Aufſchnitt(ohne Schwarte7 5. Wurſt: 2) feine(Frankfurter, Thüringer) Leberwurſt (friſch) N dieſelbe geräuchert 2 8 b) gewöhnliche Leberwurſt(auch abgebunden) 1,00 Mk. e) Blutwurſt(Griebenwurſt, auch gebunden) 1,00 Mk. 4) Schwartenmagen(roter und weißer) 4,40 derſelbe geräuchert 1,60 Mk. e) Schinkenwurſt(Loyonerwurſt) 2,20 Mk. 4) gewöhnliche Fleiſchwurſt(abgebundene Frankfurterwurſt)— 1,60 8) friſche Bratwurſt h) Landjäger 2,00 Mk. Dieſe Höchſtpreiſe verſtehen ſich für ein Pfund und für Ware beſter Beſchaffenheit. 8 die Söchſigrenge auf 2000 Mi, und für die Hinterbliebenen auf en 40 Prozent aus 3000 Mk. 1200 Mk, gu bemeſſen. Die Teuerungs⸗ an Zulage ſelbſt beträgt für den Unverheirgteten 6 Ml.; die Beihilf 1 M ſemit für die alleinſtehende ertwachſene Perſon auf 4 30 gerheirgtete auf das Doppelte 8 Mk,, für Kinder guf Ift 2 Mk. feſtgelegt. Eine beſondere Regelung bleibt für die zuruhe heſetzten Lehrer und deren Hinterbliebene gu ireffen. Ihre Ver⸗ Gegüng iſt in der Weiſe Hesſche daß ſie vom Sigat einen Ruhe⸗ r⸗ odex nterſtützungsgehalt beziehen, der von der Siadtgemeinde in 4 Faliliger Weiſe ergänzt wird, Die Gewährung einer allg r⸗ 5—— an Vexabſchiedete ſeitens des Staates iſt ſeb⸗ en Krer Zeit kaum gu exwarten. Es iſt daher in Anhetracht des bis⸗ ſe ieen Erunblabes Per Wleichbel, ben Beamte 5 9 Anſere Wehr zur See. 0 Kriegsreiſebilder von Libau bis Oſtende de von Kapitän g. D. v. Puſtau. er“ IV. er⸗ ie⸗ Beim Marinekorys in Slandern. ie September 1916. . BVon der oberſten Plattform des trotzig die altehrwürdige 15 Hanſeſtadt hoch überragenden Belfrieds überſehe ich mit ainem Blicke das geſanite Gebiet, deſſen Verteidigung dem ffe ktarinekorps anvertraut iſt, Die Ortſchaften am öſtlichen Ho⸗ 10 tzont, hinter denen die Scheldemündung als ſchmaler gelber ch⸗ Streifen ſichtbar iſt, gehören ſchon zu Holland; links davon ue grüßt über Knocke, Blanckenberghe, Oſtende hinweg die Nord⸗ ſee, und weiter im Weſten bezeichnet die dunkle Silhouette der arg zuſammengeſchoſſenen— den Abſchluß rüuſter Weſtfront, in deren nördlüchſtem Abſchnitte unſere Ma⸗ 0n übetruppen nun ſchon bald 2 Jahre lang dem Gegner gegen⸗ 95 zöſtettegen. Dahinter eichnet ſich noch ein Stück der fran⸗ en. Filiſchen Küſte ab. Die Führer der beiden Flugzeuge, die in ht Wiſet Richtung in 4000 Meter Höhe kreiſen, können bei dem die underbaren klaren Wetter ſicher auch noch die Umriſſe der 50⸗ engliſchen Küſte ausmachen, ege 5 Schon dieſe kurze Aufzählung läßt die hohe politiſche und it erlatäriſche Bedeutung des flandriſchen Küſtengebietes klar hen K ennen, Um ſeinen Beſitz haben in den großen europäiſchen ſie riegen der letzten Jahrhunderte nach den Spaniern die gBe⸗ fübmöoſen und Engländer langwierige erbitterte Kämpfe ge⸗ ſen hrt, ohne ſich hier dauernd halten zu können. Zum erſten im⸗ ale hahen jetzt deutſche Truppen das vielumſtrittene Küſten⸗ c—— beſetzt und in treuer Waffenbrüderſchaft haben unſere 590—— und Marine ſich vereint, um alle Anſtrengungen der ei neunde auf dem Lande, zu Waſſer und in der Luft, uns dieſes 5e reiße wichtige Ausfallstor nach dem Meere wieder zu ent⸗ er, en, zu Schanden zu machen, Eil Bekanntlich war der zu Anfang September 1914 in aller 1 e zuſammengeſtellten Marinediviſion ein ehrenvoller Anteil n den ſchweren Kämpfen der Armee gegen die unſeren rechten Fſügel bedrohenden Belgier und an der Einnahme en Ank vergönnt. Bald darauf wurde die Bildung einer zweiien Marinediviſon angeordnet und dem nunmehr nach See zu, ſondern auch des weſtlich anſchließenden Ab⸗ ſchnitts unſerer Landfront übertragen. Die Verhältniſſe in dem vom Marinekorps beſetzten Ge⸗ biet haben einen ſo ſtabilen Charatter angenommen, wie man das bon feinem anderen der Operationsgebiete antrifft. Dem Feuer der Küſtengeſchütze wagen die engliſchen Schiffe ſich ſchon ſeit längerer Zeit nicht mehr auszuſetzen. Die Hafeneinrichtungen konnten in vallkommenſter Weiſe den Bedürfniſſen der zahlreichen Schiffe und Fahrzeuge an⸗ 93 8 werden, die für die Offenſive auf hoher See und für den Sicherheitsdienſt in der Nähe der Küſte beſtimmt ſind. Vor allem iſt in beroundernswert kurzer Zeit und mit verhält⸗ nismäßig geringen Mitteln eine Werft errichtet worden, die ſich den hier vorkommenden Anſprüchen nach jeder Richtung hin gewachſen gezeigt hat. Mit der 9 Gründlichkeit iſt durch das bald nach der Beſetzung gebildete Waſſerbauamt den Ueberſchwem⸗ mungen der ausgedehnten, niedrig gelegenen Landesteile ein Ende gemacht worden, unter denen anfänglich unſere Trup⸗ pen ſehr ſchwer zu leiden hatten. Auch die Verpfſegungsverhültniſſe konnten ſich im all⸗ gemeinen ſehr günſtig entwickeln, In dieſer Gegend gibt es keine größeren Induſtriebetriebe, ſondern Ackerbau und Viehzucht herrſchen vor, und zu dem, was der fruchtbare Boden erzeugt, treten noch die durch das ſpaniſch⸗amerika⸗ niſche Hilfstomitee,— notabene gegen ſchwere Bezahlung! — eingeführten Lebensmittel, die nach den getroffenen Ver⸗ einbarungen ausſchließlich der einheimiſchen Vevölkerung zugute kommen. 0 Den Landwirten geht es ſogar infolge der prompten baren Bezahlung ihrer Erzeugniſſe durch die deutſchen Be⸗ hörden anſcheinend recht gut. Die engliſch⸗franzöſiſchen Be⸗ richte über die armen notleidenden Belgier ſind jedenfalls nichts als dreiſte Lügen und Erfindungen Das Generallommando hat ſeloſtverſtändlich alle im Intereſſe der militäriſchen Sicherheit erforderlichen Maß⸗ nahmen verfügt, läßt aber im übrigen den einheimiſchen Behörden möglichſt weitgehende Freiheiten. und belgiſchen Auſſichts⸗ und Verwaltungsorgane haben ſich jedenfalls im Laufe der Zeit vorzüglich miteinander, eingearbeitet, und die gegenſeitigen behördlichen Beziehungen errichteten Marinekorps die Verteidigung nicht bloß der Küſte Die deutſchen Säädtiſces Preisprüfungsant. ſind ſo gut, wie man das auf feindlichem Gebiete nur er⸗ hoffen kann. Auch im bürgerlichen Leben iſt von der finſteren ge drückten Stimmung, der ich Ende 191 bei meinem erſter Beſuche im flandriſchen Küſtengebiete faſt auf Schritt u Tritt begegnete, jetzt nichts mehr zu merken. Wenn ma ſieht, wie Sonntags auf dem weltberühmten Marktplaßz von Brügge die Bürger der Stadt und ihre Familien ge⸗ meinſam mit den deuiſchen Militärs jeden Ranges den Klängen der Matroſenkapelle lauſchen, fällt es ſchwer, ſich vorzuſtellen, daß man ſich mitten im Kriegsgebiet befindet, und daß wenige Meilen entfernt tagaus, tagein Hundert⸗ tauſende auf Tod und Leben miteinander ringen. Zwif dem vlamiſchen Teil der Bevöllerung und den Deutſchen läßt ſich ſogar eine gewiſſe perſönliche Annäherung im privaten Verkehr unſchwer feſtſtellen. Die nahe Verwandt⸗ ſchaft der Sprache und die guten Geſchäfte, die die einge borenen Händler mit uns machen, ſprechen hierbei ſehr weſentlich mit. Vor allem aber haben die einſichtigen unter den Vlamen klar erkannt, daß ihr Volksſtamm, der ſolange das vor ſchobene Bollwerk germaniſcher Sprache und Kultur Weſten hin zäh und tapfer verteidigt hat, aus eigener Kroft die Erfüllung ſeiner nationalen Hoffnungen und Anſprüche niemals bewirken können wird. Sie fürchten deshalb nichts mehr als die Rückkehr der alten belgiſchen Regierung und wiſſen, ebenſo gut wie wir, daß ſie, von uns im Stiche ge laſſen, mehr denn je in die Abhängigkeit von den „Franskiljons“ gebracht werden würden, und daß in dem gleichen Augenblicke, in dem die belgiſche Herrſchaft in ih alten Form wieder einſetzen würde, das ganze Land don neuem dem verderblichen engliſchen und franzöſiſchen Ein⸗ fluſſe verfiele. 3 Der Beginn dieſes Weltkrieges hat uns ein für alle Male gezeigt, daß ein neutrales Belgien ein uns feindliches Belgien iſt, und daß wir zur Anwendung auch der äu Een Mittel berechtigt, ja verpflichtet ſind, üm das Land nicht wieder zum verräteriſchen Werkzeug unſerer Todfeind werden zu laſſen. Und darum iſt es gut, daß wir ſe Landgebiet mit feſter Hand halten, und daß an ſeiner Küſt das Marinekorps auch des ſtärtſten Angriffs vön der Se her ſpotten kann. M 0 4. Seite. Mannheimer General⸗Anzeiger 2 Badiſche Neueſte Nathrichten.(nittag⸗ Ausgabe⸗— Dienstag, den 10. Ottober 1910 Anmeldungen von Jabriken für die Kriegsküche. Diüejenigen Fabriken, deren Arbeiter das Eſſen aus der Kriegsküche beziehen wollen, werden gebeten, dies ſchriftlich an die Leitung der Kriegsküche, Schlachthof, mitzuteilen. Der Preis des Eſſens iſt auf 30 Pfennig feſtgeſetzt worden. Die Fabrikleitung wird gebeten, durch Anſchlag feſtzuſtellen, wie⸗ viel Portionen in ihrem Betrieb gebraucht werden. Die An⸗ zFahl der gewünſchten Portionen iſt der Kriegsküchenleitung Mitzuteilen. Telephoniſche Anfragen von 9 bis 11 Uhr. Aende⸗ ungen in der Anzahl der beſtellten Portionen können nur je⸗ weils bei Beginn einer neuen Woche vorgenommen werden und ſind bis ſpäteſtens Freitags abends ſchriftlich zu melden. — —————————— * Bortrag Ali Almas. Am 26. Oktober wird der in gutev Grinnerung ſtehende türkiſche Staatsangehörige Ali Almas einen Bortrag halten, dem diesmal das Thema zu Grunde liegt:„Woe⸗ Ffür kämpfen wir“. Dieſe Veranſtaltung verſpricht beſonders ſſant zu werden. Iſt doch Almas nicht nur ein glänzender, ie deutſche Sprache reſtlos beherrſchender Redner, ſondern auch eine Perſönlichkeit, welche es verſteht, ſeine Beobachtungen und Erfah⸗ kungen in klarer eindringlicher Weiſe zu geſtalten. Karten ſind zu haben im Mannheimer Muſikhaus, P 7, 14a. —— Tageskalender flür Dienstag, den 10. Oktober 1916. Theater: Großh. Hof⸗ und Nationaltheater: 8 Uhr Einheitspreis⸗ vorſtellung„Der Biberpelz“. Maunheimer Künſtlertheater Apollo: 8 Uhr Varietee. Konzerte: Café Hohenzollern; Café Stern; Café Continental; Café 55 Corſo; Café Friedrichsbau; Café Karl Theodor; Deutſches Tee⸗ haus; Café Apollo⸗Theater. 9 ſengarten: I. Akademie. Anfang 7½ Uhr. Aus dem Großherzogtum. Heidelberg, 9. Okt. Der 62 Jahre alte Fabrik⸗ ſchloſſer Adam Iber, wohnhaft Bergheimer Straße, geriet bei einer Rohr⸗Reparatur in der Maquetſchen Fabrik in die Transmiſſion, von der er erfaßt und ſo ſchwer verletzt wurde, daß er auf dem Transport nach dem akademiſchen Kranken⸗ uus geſtorben iſt.— Morgen feiert unſer Mitbürger, Privatmann Moritz Leyy und Gemahlin das ſeltene Feſt der goldenen Hochzeit. SWeinheim, 9. Oktbr. Die 20 jährige ledige Lin a Seidi„Tochter eines in der Norrſtraße wohnhaften Gipſers, warf ſich heute früh unmittelbar vor Ausfahrt des%7 Uhr⸗ Perſonenzuges nach Darmſtadt auf die Eiſenbahnſchienen. Die inglückliche wurde totgefahren. Der Beweggrund war beskummer. 5 Tauberbiſchofsheim, 9. Okt. Der mit Fallſucht ftete frühere Poſtbote Wendelin Weber fiel beim Wei⸗ chneiden am Brehmbach infolge eines Anfalls in den Fluß dertrank, Die Leiche wurde am Rechen der Hoferſchen kühle geländet. Adelsheim, 8. Okt. Zu dem Großfeuer erfährt das„Heidelb. Tgbl.“ noch, daß die verſchiedenen Meldungen, vonach das Brauereigebäude und die Maſchinen mit in Aſche egt wurden, nicht richtig ſind. Der Betrieb der Brauerei ud die Ausführung der Beſtellungen kann in erfreulicher iſe voll durchgeführt werden. Freiburg, 6. Okt. In dem Landbezirk Freiburg ind eine polizeiliche Kontrolle der Salatöl⸗Erſatz⸗ ittel ſtatt, wobei ſich ergab, daß mit Ausnahme einer ein⸗ igen Probe ſämtliche zum Verkauf genommenen Erſatzmittel Verdorben waren. Es erfolgte Beſtrafung der Verkäufer wie Vernichtung der Vorräte. Uun Aus dem mMa nheimer Kunflleben, Ronzert im Kaſinoſaal. Zu dem Konzert im Kaſinoſaal, das am nächſten Montag Fräulein Margarethe Brandes und Fräulein Johanna denwang mit ihren Schülerinnen veranſtaltet wird, alten wir aus unſerem Leſerkreis eine Zuſchrift, der wir e Raum geben: Mit außerordentlicher Freude haben wir d mit uns ſicher die noch immer ſehr zahlreiche Gemeinde frichtiger Verehrer und Verehrerinnen von Frl. Margarethe ndes in Ihrem Blatte geleſen, daß das einſtige hervor⸗ ude Mitglied unſeres Hoftheaters mit ihren Schülerinnen annheim vor die Oeffentlichkeit treten will. Wir denken Dankbarkeit und Freude der Zeit, da Margarethe Brandes ich an Geſtalt und Stimme, tief durchglüht von heiligſter ibegeiſterung, eine wahrhaft ſchöpferiſche Darſtellerin, Frauengeſtalten heißes, übervolles Leben verlieh. Wag⸗ ind Tiefe. Und denken in Wehmut der großen und ſchönen Huldigung bei ihrem Abſchied, da ſie den Lorbeerkranz hoch 88 wie zum treuen Gelöbnis an die große und reine zunſt. Wir erfahren nun aus der Mitteilung in Ihrem Blatte, die Künſtlerin im Stillen weiter gewirkt hat als ldnerin eines neuen Geſchlechts von Künſtlerinnen und wir eifeln nicht, daß ſie dieſen mitgegeben hat von der großen lleriſchen Glut und ft, die ſie ſelbſt erfüllte. Wir öchten die verehrl. Redaktion bitten, dieſen kurzen Worten „Weg ins Freie“ zu bahnen, damit auch andere Kunſt⸗ de aufmerkſam gemacht werden und die Gelegenheit des möertes am nächſten Montag ergreifen, um der unver⸗ ſſenen Künſtlerin ſchuldigen Zoll der Dankbarkeit darzu⸗ gen. Ludwigshafen a. Rh. E. V. tex⸗Rachricht. Die Bühnenbilder der neuen„FI esdermaus!⸗Inſzenierung nach Entwürfen von Ludtoig Sievert in den Werkſtätten des eaters angefertigt worden. Die Regie hat der Intendant, mufihcliſche Leitung zum erſten Male Wilhelm Furtwängler. Aufführung der„Schneider von Schönau“ beginnt Die Beſetzung non Goethes„Clavigo“ der für Donners fi wird, ift in allen Rollen neu. Es ſpielen Paß berg den„ 60“, Wilhelm Kolmar den„Carlos“, Fritz Beaumarchias“, Grete Sandheim die„Marie“, Thila n 8 0 5 ueneo, er Tautz den„Saini George“. die Bal Emil Reiter 3— KRunſt und Wiſſenſchaſt. 0 Duucker t. F Die bekannte Schriftſtellerin Dora Duncker iſt geſtern d in ihrem Berliner Heim geſtorben. Sie war eine des bekannten Ver⸗ ä 4 ichtſpiele: Saalbau⸗Lichtſpiele;.⸗T.⸗Lichtſpiele; Palaſt⸗Lichtſpiele. Frauen in ihrer ganzen Fülle wiederſchuf voll Seelenadel Pfalz, heſſen und Umgebung. Altenglan, 9. Okt. Ein ſchwerer Betriebs⸗ unfall ereignete ſich Samstag Mittag in dem Bell'ſchen Hartſteinbruche bei Altenglan. Durch frühzeitiges Losgehen eines Sprengſchuſſes wurde der Steinbrecher Jakob Kralehl aus Welchweiler ſofort getötet und der Steinbruchaufſeher Friedrich Cappel aus Altenglan, der das Sprengen leitete, ſo ſchwer verletzt, daß er kaum mit dem Leben davon⸗ kommen wird. Zwei weitere Arbeiter wurden ebenfalls nicht unbedeutend verletzt. Frankfurt a.., 9. Okt. Samstag Mittag zwiſchen 1 und 2 Uhr wurde in dem Hauſe Neugaſſe 27 an der Kauf⸗ mannsehefrau Meyenſchein von zwei jungen Burſchen ein Raubüberfall in der gleichen Weiſe verübt, wie am Donnersiag in der Kaiſerſtraße und vor einer Woche auf der Zeil. Die Täter drangen in den Laden ein, ſchlugen die allein anweſende Frau mit wuchtigen Stockhieben nieder, knebelten ſie und raubten dann die Ladenkaſſe aus. Die Frau brach ſchwerverletzt zuſammen und kam in hoffnungsloſem Zuſtande ins Krankenhaus. Die Täter ſtehen ini Alter von 20 und 30 Jahren. Der jüngere iſt Ausländer, anſcheinend Italiener. Einer der Räuber benutzte zu ſeiner Flucht ein Fahrrad. Beide flohen und konnten noch nicht ergriffen werden. Anſcheinend handelt es ſich um die gleichen Räuber, die auch die beiden an⸗ deren Ueberfälle verübten. 6085 Sportliche Runoͤſchau. gung Mannheim⸗Neckarau über Turnerbund Jahn mit 311, nicht umgekehrt, wie im Samstag⸗Abendblatt mitgeteilt wurde. Die Kriegslage am Balkan. Hariſer Auſionen über den Donauübergang. O Rotterdam, 10. Okt.(Priv.⸗Tel. z..) Wie man aus Meldungen aus Paris erfährt, iſt dort das klägliche Ende des rumäniſchen Donau⸗Uebergangs bei Riahova noch nicht bekannt. Es wird wohl auch weiter verſchwiegen wer⸗ den. Ueber die Tatſache, daß es einer rumäniſchen Diviſion gelang über die Donau zu ſetzen, hatten die Pariſer Militär⸗ ſchriftſteller lange Betrachtungen angeſtellt und der Unterneh⸗ mung eine Rieſenbedeutung beigelegt. Ausnahmslos vertra⸗ ten ſie die Meinung, daß dieſer Donau⸗Uebergang die Kriegs⸗ lage auf dem Balkan entſcheidend zugunſten des Vierverban⸗ des ändern müßte. Selbſtverſtändlich vergrößerte man die über den Fluß gegangenen rumäniſchen Streitkräfte und hatte ſie dazu beſtimmt, der Armee Mackenſen in den Rücken zu fallen. Marcel Hutin im„Echo de Paris“ behauptet ſogar, daß der rumäniſche Streich eine große ſtrategiſche Unternehmung ſei, deren Ausführung vom großen Pariſer Generalſtab und dem Vierverband an⸗ geordnet ſei und ſollte in naher Verbindung mit der Aktion der Armee Sarrail ſtehen. Juſammentritt des rumäniſchen Parlaments. m. Köln, 10. Okt.(Priv.⸗Tel.) Die Kölniſche Zeitung meldet von der Schweizer Grenze: Wie die Havas⸗Agentur meldet, erfährt der Rußkojo Slowo aus Bukareſt, das ru⸗ mäniſche Parlament werde unverzüglich zu einer kurzen Tagung zuſammentreten. S Die Jtaliener in Epirus. Bern, 9. Okt.(WTB. Nichtamtlich.) Giornale'Italia ſchreibt: Die Landung in Santi Quaranta und die anſchlie⸗ ßende Beſetzung von Argyrcaſtro und Delvino durch italieniſche Truppen bilden einen Teil des zwiſchen Sarrail und Cadorna vereinbarten Balkanprogramms. Allein für Italien hat die Beſetzung dieſer Zentren in Epirus auch eine erhebliche politiſche Bedeutung. zas auch das Schickſal Albaniens nach dem Kriege ſein mag, ſo ſteht doch allgemein feſt, daß Valona nicht zwiſchen zwei allzu engen Grenzen eingeſchloſſen bleiben darf. Es iſt daher not⸗ wendig, daß Valona in der Flanke und im Rücken ein breites Hinterland hat. Mit der Beſetzung dieſes Hinterlandes wollen wir uns ſichere Pfänder verſchaffen, die im Friedenskongreß zur Verteidigung unſerer Intereſſen in Valona von Wert ſein werden. Drei Sonderzüge mit von den Ruſſen gefangenen Oeſter⸗ reichern italieniſcher Zunge treffen heute, dem„Giornale .Italia“ zufolge, in Turin ein, wo ſie der Miniſter Comon⸗ din empfangen wird. Die ſchwarzen Franzoſen. O Rotterdam, 10. Okt.(Priv.⸗Tel. z..) Nach ihrer Verwendung bei der Verteidigung von Verdun, wurden die hart mitgenommenen Negerbataillone vor zwei Monaten hin⸗ ter die Front und zwar nach verſchiedenen Feldlagern in den mittleren und ſüdlichen Departements gebracht. Dort ſollten ſie ſich erholen und gleichzeitig die in ihren Reihen entſtan⸗ denen Lücken friſch auffüllen. In den militäriſchen Kreiſen Frankreichs war man allerdings von dem Gefechtswerte der Neger, den man bei den ſchweren Kämpfen um Verdun am beſten beurteilen konnte, nicht ſonderlich befriedigt. Aber trotz der gemachten ungünſtigen Erfahrungen, kommen die ſchwar⸗ zen Truppen jetzt wieder an die Front und zwar in die Ab⸗ ſchnitte, wo am heftigſten gefochten wird. So paſſierten mit⸗ tels Eiſenbahn am 23. September etliche Negerbataillone; ſie ſollen von der Elfenbeinküſte ſtammen. Der italieniſche Bericht Rom, 10. Okt.(WTB. Nichtamtlich.) Amtlicher Bericht vom 9. Oktober. Vom geſamten wird eine größere Tä⸗ tigkeit der feindlichen Artillerie gemeldet, die von beſonderer Heftigkeit auf der Hochebene von Schlegen, längs der Karſtfront, vom Hochbut bis zur Quelle des Pontebana, ſowie in der Zone von Görz und auf dem Karſt war. Angriffe und Gegen⸗ angriffe bei vorausgegangenem und begleitendem Bombardement von äußerſter Heftigkeit folgten aufeinander in der bergiſchen Ge⸗ gend zwiſchen Abiſio und Vonoi Cismon. Am Abend des 7. Oktober griff, der Feind unſere Stellungen bei Gardinar und Buſc Alta an.“ Er wurde überall zurückgeſchlagen. Er unternahm in der Nacht einen ſehr heftigen Angriff auf die Höhe 2456 und zwang unſeren rechten Flügel, ſich ein Stück zurückzuͤziehen. Nach⸗ dem die Reſerven herbeigeeilt waren, unternahmen wir am 8. Oktober morgens einen kräftigen Stoß, der von dem genauen Feuer unſerer Artillerie unterſtützt wurde und den Gegner in die Ab⸗ gründe von Buſa Alta zurückwarf; er erlitt dabei ſehr ſchwere Verluſte. Nach nachträglichen Meldungen über den glänzenden Kampf am 5. Oktober an den Hängen der Coſta Bella(San Pelle⸗ grinotal) ſtieg die von unſeren Alpinis gemachte Beute auf 1 Berg⸗ geſchütz und 6 Maſchinengewehre mit viel Munition, die ſofort lers Alexander und eine des Hiſtoriters Max Dunckers. Sie meun erreicht. riäl wurden in Brand geſetzt. Der Gegner ging in * Fußball. Am Sonntag vor acht Tagen ſiegte Verein i⸗ rück. Auf dem Karſt machten wir bei kleinen Gefechten etwa 40 Gefangene. Feindliche Flugzeuge warfen Bomben auf Civigno (Suganatal), im Hochfella und auf die Lugane Grado auf Monfal⸗ cone und Cervignano und Torre Zuino. Es wurde kleiner Schaden an Fabriken angerichtet. Cadorna. Gegen Lloyd George. London, 9. Okt.(WTB. Nichtamtlich.) In der Wochen⸗ ſchrift„The Nation“ ſchreibt der Herausgeber Maſſyng⸗ ham: Das Interview von Lloyd George muß natürlich als eine Improviſation aufgefaßt werden. Weder das Kabinett noch der Staatsſekretär des Auswärtigen kann damit in Ver⸗ bindung gebracht werden. Phraſen, Geiſt und der oberfläch⸗ liche Journalismus ſind der reine Lloyd George. Aber das Interview iſt ſehr bedauerlich. Der ernſte Tadel des„Man⸗ cheſter Guardian“ entſpricht zu einem guten Teil der liberalen Auffaſſung. Maſſyngham ſagt weiter: Selbſt diejenigen, die den Geiſt des Interviews billigen, finden ſich durch die ge⸗ wöhnliche Art des Ausdruckes abgeſtoßen. Ich glaube, daß von einem Soldaten, der mit großer Kompetanz ſpricht, daß dieſe leichte ſportmäßige Manier den Mann an der Front zurückſtößt. Die Rede hat tatſächlich etwas wie eine Ableh⸗ nung von einer extremen Politik. Kleine Kriegsnachrichten. Heimkehr von Verwundeten aus England. Aachen, 9. Okt. In der vergangenen Nacht trafen hier auf dem Weſtbahnhof 89 deutſche Austauſchgefangene aus England ein, und zwar ſchwer verwundet zwei Offiziere und 50 Unteroffiziere und Mannſchaften, verwundet 19 Sanitäts⸗ offiziere und 9 Mannſchaften. Nach einer kurzen Stärkung wurden die Offiziere in das Kaiſerbad, die Unteroffiziere und getauſchten waren am Samstag Morgen von England auf einem engliſchen Hoſpitalſchiff nach Hoek van Holland abge⸗ fahren. Dort nahm ſie der Vereinslazarettzug F 2, geſtiftet von der Firma van der Zypen und Charlier in Köln⸗Deutz, auf und brachte ſie hierher. Der Zug hatte am Samstag Morgen zum Austauſch 57 ſchwer verwundete Engländer nach Hoet van Holland gebracht. In Holland, an der holländiſch⸗ belgiſchen Grenze und bei der Ankunft in Aachen ſind die heimkehrenden Deutſchen wieder reich mit Blumen und ſonſti⸗ gen Geſchenken bedacht worden. Es war dies der ſiebte Ge⸗ fangenen⸗Austauſch mit England. * Berlin, 10. Ottbr.(Von unſerm Berliner Büro.) Aus Rotterdam wird gemeldet: Die Londoner Verlags⸗ firma Caſſel u. Co., die früher ſchon ein Buch des Fürſten Bülow unter dem Titel„Imperial Germany“ veröffentlicht hat, wird auch die Ueberſetzung des letzten Buches des Fürſten herausgeben. Der Direktor der Firma ertlärte, daß das eng⸗ liſche Miniſterium des Aeußern das Erſcheinen der engliſchen Ueberſetzung gerne ſehe. Kopenhagen, 9. Okt.(WTB. Nichtamtl.) National⸗ tidende meldet aus Bergen: Ein ſchwediſcher Steuermann, der im letzten Sommer an der Ueberführun g engliſcher Dampfer von Rußland nach England teilnahm, be⸗ richtet einem Bergener Blatte darüber folgendes: Die Schiffe wurden von den ruſſiſchen Beſatzungen nach Finland geführt, wa ſie von ſchwediſchen Beſatzungen übernommen wurden. Die Fahrt von Finland längs der ſchwediſchen Küſte erfolgte unter Beobachtung größter Vorſicht, nur am Tage und inner⸗ halb des ſchwediſchen Seegebietes. der ganzen Fahrt deutſche Kriegsſchiffe. Kopenhagen, 9. Okt.(WTB. Nichtamtl.) National⸗ tidende berichtet aus Ehriſtiania: Auf der Landesver⸗ ſammlung der norwegiſchen Frauen wurde mitgeteilt, es werde geplant, gleichzeitig mit den Friedensver hand⸗ lungen einen großen internationalen Frauen⸗ kongreß abzuhalten, der für einen Frieden auf der Grund⸗ lage der Gerechtigkeit wirken ſoll. London, 9. Oktbr.(WTB. Nichtamtlich.) Meldung des Reuterſchen Büros. Geſtern wurden bei Pottersbar die Leichen der Bemannung des niedergeſchoſſenen Zeppelin beigeſetzt. Auf dem Sarge des Kapitäns mar die Inſchrift angebracht:„Kapitänleutnant Mathy. Gefallen im Dienſt am 1. Oktober 1916.“ Das königliche Fliegerkorps hatte die Anordnung für die Beerdigung über⸗ nommen. Während der Beiſetzung zog ein Flugzeug über die Stätte. Eine ſtarke Truppe von Polizei war anweſend. Wie„Mancheſter Guardian“ meldet, hatte diesmal die Be⸗ hörde Sorge getragen, Tag und Stunde der Beerdigung geheim zu halten, ſo daß nur wenig Publikum zugegen war. Berlin, 11. Okt. Ueber deutſche Ordensauszeich⸗ nungen für höhere öſter reichiſche Offiziere erfährt die„Kreugzeitung“, daß während der Anweſenheit unſeres Kaiſers bei den Truppen an der Oſtfront u. a. auch folgende öſterreichiſch⸗ ungariſche Offiziere Ordensauszeichnungen erhielten: General⸗ major und Chef des Generalſtabes der k. und k. 2. Armee Dr. Bardolf die Schwerter zum Roten Adlerorden zweiter Klaſſe und Generalmajor Berndt, Chef des Generalſtabes der k, und k. 4. Armee den Roten Adlerorden zweiter Klaſſe mit Schlvertern. IIL aäuuunnnuneurgknsliasauuntunulnnmwmmn Zigarette 2* Pig. einschließlich Kriegsaufschlag Trotz Steuererhöhung beheiten unsere Zigaretten ihre alten anerkannten Qualitéten! eineeeeneeneeeeeegennn gegen den Feind benutzt wurde. 8 und Mate⸗ Unordnung zu⸗ Georg AJasmatzi, Räaümm ſſſi III die ſtärkſte Kritik von der britiſchen Armee kommt. Ich höre Mannſchaften in den Lochner⸗Garten gebracht. Die Aus⸗ Den Schiffen folgten auf 4 — 2—— 222 2 Se S — — Dienstag, den 10. Oktober 1916. Maunheimer Seneral⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. BHandet und Industrie. die Einzahlungen auf die füntte Kriegsan- leine in vollem Flus. a Berlin, 10. Okt. Von uns. Berl. Büro.) Die Einzahlung neue Kriegsanleihe ist in vollem Fluß. Zu den 5½ arden Mark, die bereits am 30. Septeniber eingezahlt waren, liete mzwischen noch bedeutende Weitere Beträge ge⸗ grögte Die Berliner Großbanken dürften bereits den weitaus 0i en Teil aus dem Gesamtbetrag der bei innen gemachten 4 M ungen beglichen haben. Behnliches wird aus Frankiurt Semeldet. N* Krl Die erstaunlich schnellen Einzahlungen wurden bei allen ESsanleihen des Deutschen Reiches beobachtet. Bis zu den dien Pftichteinzahlungstagen waren bezalilt: bei der ersten An- Aneine 4481 Mill. Gesamtzeichnung 2568 Mill., bei der zweiten 8 von 9106 Mill. insgesamt 6085 Mill., bei der dritten An- on von 12 163 Mill. insgesamt 8732 Mill. und bei der vierten 10 768 Mill. insgesamt 8271 Mill. Von diesen großen Sum- llein Wurden mit Hilſe der Darlehnskassen verhältnismäßig aue und von Anleine zu Anleihe fallende Beträge entrichtet. iis der ersten Anleine waren es 710 Mill gleich 20 v. H. des ersten Pflichtzahlungstage entrichteten Betrages, bei der cer eu nur 521 Mill. gleich 8,6 v. H. der genannten Summe, bei dritten 560 Mill. gleich 6,5 v. H. und bei der vierten nur 300 Mill. gleich 4,8 v. H. Auch diesmal Sind bereits vor der ersten pflichtmäßigen Zah- Sähestrist außerordentlich große Beträge bar bezahlt worden. 05 am 30. September— also dem ersten Tage, von dem ab eUise Zahlungen entgegengenommen wurden— waren bei Gesamtergebnis von 10,50 Milliarden über 5,5 Milliarden Will, kund 52 Prozent bar eingezahlt. Inzwischen machen die frei- * Eingahlungen weitere erfreuliche Fortschritte. In Mann- 1385 Waren, wie wir eriahren, bei einer Gesamtzeichnung von 0 Hlionen bis zum 30. Sez ber 85 Millionen gleich 61 Milnt eingezahit. Bis gestern sind die Einzahlungen auf 11 0 i Hionen Mark gestiegen. Das sind, selbst wenn wir die irk gezeichneten 164,17 Mill. M. berücksichtigen, bereits W01l Proꝛent der Gesamtzeichnung. In Frankfurt a. M. zalen auf die gezeichneten 305 Millionen, nach der Frki. Zig., Achnl tag nicht weniger als 80 Prozent entrichtet worden sein. or ich günstige Nachrichten Iiegen auch aus anderen Städten 18 Dabei ist bis zum ersten Pflichitmäßigen Zahlungstage— dem 8 Setcber— noch über eine Woche Zeit. Außerdem sind ja meh& Oktober nur 30 Prozent fällig, während schon am 30. Sept. in 4 eingezahlt war, als nach den Zalilungsbedingungen überhaupt ausdesem Jahre ait entrichten ist. Wenn unsere Feinde üüber- diobt die Wahrheit vertragen könnten, so müßten sie zugeben, daß rögetmellen und freiwilligen Einzahlungen erst recht die volle be des Zeichuungserfolges erkennnen Lassen. E Müt. Aus Baden, 10. Okt. eich en Lande liegen noch folgende bemerkenswerte Einzel- Wchnungen auf die fünfte Kriegsanleihe vor: Es wurden ge⸗ EAuet. im Amtsbezirle Veberlingeu 4 760 000 NMaarle(hei der but, uleihe 4 356 000 Mark), in Salem 1 550 000 Mark, in Meers- Ms etwas Uber 400 000 Mark, in Heiligenberg rund 238 000 ul in Markdork rund 176 000 Marle, in Steiczitgen bei Padolt fart 00 000 Mark, bei der Reichsbanknebenstelle Lahr 5 891 000 LShhecer der 4. Auleihe 6 881 000 Mario, int Auntsbezirlt Wolkach 188 0 Mark, in Bretten 1250000 Mark, in Emmendingen Reic 200 Mark, in Denglingen bei Freiburg 30 000 Marte, bei der ke banlenebenstelle Offenburg 5100 000 Marle(hei der 4. An⸗ 4 Millionen), in Haagen bei Schopfheim 380 200 Mark(bei ſbei Anleihe 376 100 Marl), in Weil bei Schopiteim 180,000 M. Kder 4. Anleihe 160 000 Miart), in Zell 300 000 Marke(pei der Münnleine 488 000 Mart9, in Lörrach 5½ Millionen Marte. in ſbei 0 bei der Reichsbanknebenstelle Konstanz 18 738 500 Mark Mt r 4. Anieihe 10 522 500 M) im, Kreis Konstame 26 218 500 Mat,(bei der 4. Anleihe 25 727 800 Marke), in Stockach 1 310 000 Marke in Hilzingen bei Konstanz 100 000., in Engen 1 160 000 in He Meſzlcirch 1 776 400 Mark, in Schopſheim 928 300 Mark, lekeh ubere 650 000 Mark(gegen 615 000 Mark bei der 4. An- mungs der Reichsbanluebenstelle Triberg(einschl. den Zeich- Kaud Stellen in Furtwangen und Hornberg) 6212 600 Mark, in J Aern bei Lörrach 592000 Mark(gegen 633 200 Marle bei der Aualleihe), in Staufen 1 047 000 Marle(bei den friiheren Anleihen men 4541 000 Marlo, in der Gemeinde Badenweiler 10000 18000 Kirchzarten bei Freiburg 250 000 Mark, in Waldleirch A Mark, in Todtnau im Schwarzwald 122 200 Mark(bei der Veihe 56 000 Maric. 14 883 Schulzeichnungen wären noch zu nennen: Schule in Lahr Aansb dark, Realschule Ueberlingen 5005 Mark, Schulen des 1000 Perirkes Staufen 19 000 Mark, Schule in Buchenbach i, Schw. 200 Narke, Realschule Waldkirch 5800 Marle, Vollesschule Kandern rk, Bürgerschule Kandern 6000 Markxk. Eine neue Milliardenvorlage. 11 . Wulrte die„Köln. Volkszeitung“ aus parlamentarischen Kreisen Mine wirc in dieser Tagung noch ein Kredit von 12 kolge larden angelordert werden. Das wäre eine natürliche Reicheee Umstandes, daß Von dem pichericen Kriegstredit drs keiheerf in Höhe von 52 Milliarden Marb infolge des neuen An⸗ mäcig diees zur den Lanfenden Bedarl mur noch. ein Verkätlis- Wüncenkeiner Rest on rund 5 Millianden verblieben ist. Bisher Aug u dem Reich 6 Kriegskredite bewilligt, und Zwar am 4. 9. B. d 2. Dez. 1914 je 5 Milharden, am 10. März, 20. Aug. und Aüt Cen15 je 10 Mülllarden und in Jant d. J. 17 Mimtarden ———— Summne jetzt angeiorderten neuen 12 Mihliarden würde sich die in qies der Kriegskredite auf 64 Milliarden Marle stellen. Auch Vietler Ziliern spiegelt sich das gigantische des Weltlrieges Sind 9 Anmeldung von Wertpapieren- der Bomäg der Bundesratsverordnungen vom 23. August d. J. bei 20. Seschsbankk anzumelden, und zwar nach dem Besitzstande des Sute 1916. Es sei nochmals dlarauf hingewiesen, daß die urchführung dieser Bestandsaufnahme im Interesse einer beraus Valuta- und Handelspolitik iür die Reichsregierung ur Ste Wichtig ist, daß aber eine Benutzung der Anmeldungen aseunetterzwecke nicht in Frage kommt. Sämtliche Zweignieder- der Reichsbank, in Berlin das Konior 85— Wirk Figener Bericht.) Aus dem K im 1 761 000 Mark, in Neustadt im Schwarzwald 2 570 700 Marxs in Pfullendori 3 664 000 Mark(bei der 4. Anleihe 3276 100 der Reichsbank die Lage im für Wertpapiere(am Hausvogteiplatz Nr. 14) geben die zur An⸗ meldung nötigen Formulare, von denen je ein besonderer Bogen für die Wertpapiere jedes Landes verwendet werden muß, ab und sind gern bereit, in Zweifelsfällen die Anmelder durch persönliche Beratung zu unterstützen. Es darf noch darauf verwiesen werden, daß mit Geldstrafe bis zu 1500 M. oder mit Gefängnis bis zu drei Monaten bestraft wird, wer vorsätzlich seinen Verpflichtungen zur Aumeldung der fraglichen Wertpapiere nicht oder nicht innerhalb der vorgeschriebenen Frist nachkommt, und ferner wer bei der Anmeldung oder bei einer von der Anmeldestelle geforderten Aus- kunkt wissentlich unvollständige oder unrichtige Angaben macht. Gelsenkirchener Gußstahl- und Eisenwerke vormals Munscheid& Co., Gelsenkirchen. WIB. Düsseldorf, 9. Okt. In der heutigen Sitzung des Aufsichtsrates wurde die Bilanz für das am 31. Juli d. Js. zu Eude gegangene Geschäftsjahr vorgelegt. Dieselbe ergibt einschließlich Vortrag aus 1914-15 von M. 305 000(340 141) einen Gewinn von Mark 3 894 023(1 978 510). Die Abschreibungen betragen Mark 1/538 663(550 865). Eine Sonderrücklage einschließlich Kriegs- gewinnsteuer erhält Mark 2 Millionen. Es wird die Verteilung einer Dividende von 25 Progent G. V. 12 Prozent) vorge- schlagen und Mark 445 437 auf cieue Rechnung vorgetragen. Eschweiler Bergwerkverein. r. Düsseldorß, 9. Okt.(Priv.-Tel.) In dem am 30. Juni abgeschlossenen Geschäftsſahr 1915-16 stellten sich der Anteil des Eschweiler Bergwerkesvereins in der Interessengemeinschaft mit den Vereinigten Hüttenwerken Burbach-Eich-Düdelingen auf.“ 7 720 612(6807 772). Die Abschreibungen werden auf Mark 3 500 000(2 577 503) erhöht. Von den danach verbleibenden M. 4220 612(4 230 270) werden dem Arbeiterunterstützungs- und Versorgungsbestand wieder M. 60 000 überwiesen, als Belohnun⸗ gen an Beamte M. 88 212(27 753) und als vertragsmäßigen Ge⸗ Winnanteil M. 95 000(103 333) verwandt. Die Dividende, die wie bereits mitgeteilt, wieder 10 Prozent beträgt, erfordert M. 3 800 000 wie im Vorjahr. Der Auisichtsrat erhält an Gewinn⸗ anteilen M. 182 400(230 183). Außerdem erhält er eine vertrags- mäßige durch die Vereinigten Hüttenwerke Burbach-Fich-Düde- lingen bezahlte Zusatzvergütung von M. 22 614, die in dem Ge⸗ Winn von M. 4 220 612 nicht inbegriſſen sind. Ueber die Aus-⸗ sichten für das laufende Geschäitsjahr können dem Bericht zu- folge bestimmte Angaben nicht gemacht werden. Immerhin be⸗ rechtigen die bisherigen Ergebnisse, die andauernd starke Nach- frage nach allen Erzeugnissen des Kohlenbergbaus und die Tat- Sache, daß die Hüttenabteilung mit reichlichen Aufträgen zu Iohnenden Preisen ins neue Geschäftsjahr übergetreten ist, zu der Hofinung auf eine weitere Fortdauer den augenblicklichen Ge⸗ Scliäftslage. Gewerkschaft des Steinkohlenbergwerks„Vereinigte Helene und Amalie“, Essen. r. Düsseldorf, 9. Okt.(Priv.-Tel.) Die Verwaltung be⸗ Schloß die Ausbeute für das 3. Vierteljahr 1916 in den Höhe von 300 Mark für den Kux mit Rücksicht auf die Einzahlungen auf die 5. Kriegsanleihe schon an 18, d. Mts. zu verteilen Wiener Wertpapierbörse, Wien, 9. Oktober Devisenkurse). 9.* 9. 930 Macknoten. 144.80 144.75 Sofia.„ 115.75 115.75 Holland.. 329.50 329.50 New Vork. 704.50 704.50 Schweiz. 155.— 280 Skandinavien. 230.75 230.75 WITB. Wien, 9. Okt. Die Wäedereinnahme von Kronstadt und den große Erfolg der deutschen Kriegsanleihe beeinflußten den Verkechr zu Beginm der neuen Woche günstig. Auf nahezu allen Gebieten herrschte lebhafte Kauflust. Ungeachtet der rasch ge- stiegenen Kurse hielt die Nachfrage bis zum Schlusse in unver⸗ mindertem Maße an. Besonders lebhaft Wurden einzelne Muni- tions- und Eisenbahnwerte umgesetzt. Ferner waren ungarische Kohlenwerte, Zucker-, Petroleum-, Schiflahrts-, Elektrizitäts- und Maschinenaktien geiragt. Anlagewerte waren ausgesprochen ſest. Zürcher Devisemkurse. Zürich, den 9. Oktober. 7. Geld Brief Geld Brief Deutschlannckt 91.50 91.80 91.50 92.— Oesterreich-Ungarn 62.— 62.30 61.75 62.25 Englanſct 25.20 25.26 25.25 25.30 Frankreich„ 90.40 90.80 90.80 91.10 Italien 81.70 82.10 82.— 82.25 Amsterdamer Wertpapierbörse. AuSTERDAM, 9. Oxtober. 8 9.. 8 Sch. Berln 42.26 42.42¼5% Riederid. 103— 103—Soutk. Pao.. 105.— 104.— „ Wien. 28.J0 28.75 3%„ 75½] 751/½%„ Rallw. 261/6 „ Schwelz. 46.32½ 46.20 Kol. Petr. G 516— 514½[Union Pao. 154¼153½6 „ Kopenhg. 86.30 68.32 ½tHoll.-Am.-l. 450— 440—[Anaconda. 197/%8 197— „ Stookhol. 69.60 69.60 Hdl-ind. H. Steelis 116¾8 114½ „ Eondon. 11.67½11.68 ½atohlson 1087/ 109/0Franz.- engl. 7 Faris. 42.— 41.95 Rock island. 78 2/10 Anlelhke Soheok auf New-Vork 244.50(243.—). Ausweiss des Notendepartements der Société Générale de Belgique vom 6. Okt. 1916(gegen die Vorwoche). Aktiva: Erü Fr. Metallbestand und deuisches Geld. 24,405,505 24, 413,960 Guthaben im Auslande 309,072,611 300,605,142 Darlehen gegen Guthaben im Ausland 72,504,261 71,971,730 Darlehen geg. Schatzsch. ausländ. Staat. 1, 360,000 1,360,000 Darlehen gegen Schatzscheine der belgischen Provinzen 480,000,000 480,000,000 Wechsel u. Schecks auf belg. Plätze 40,124,580 44, 360,247 Darlehen gegen inländ. Wertpapiere 3,815,730 3,815.728 Sonstige Aktiven 3193.027 9,167,557 Gesamtsumme 940,475,723 J 944,094,304 Passiva: Betrag der umlaufenden Noten. 813,344,348] 808,910,978 Giroguthaben 110,199,096 118,918,375 Sonstige Passvnn 156932279 16,865,010 Gesamisumme 540,475,723 944,694,364 Ein Stimmungsbild zuu Frankreichs Wirtschaftslage. Man schreibt der Deutschen Orient-Korrespondenz“: Der „Temps“ veröffentlicht eine Unterredung eines seiner Mitarbeiter mit einer leitenden Persönlichkeit aus dem Transportgewerbe. Wenn man berücksichtigt, daß die französische Presse im allge⸗ meinen bemült ist, ernste Schwierigkeiten der wirtschaftlichen Lage der Oeſientlichkeit und vor allem dem Ausland zu verheim⸗ lichen, dann wird man beurteilen können, wie geradezu trostlos Verkehrsgewerbe sein muß, wenn eine maßgebend Aenten Sie immer auf die Inschrift, Osramtt?— Ueberall erhditlici. Persönlichkeit aus demselben derartige Mitteilungen macht. Der „Temps“ berichtet darüber: Die augenblickliche Lage im Trans Portwesen ist derart, daß die Sicherheit und die Zulcunit des Lan- des, ja unter Umständen sogar der Ausgang des Krieges in Frage gestellt sind, wenn nicht bald ein Umschwung eintritt. Tag für Jag kommen von Industriellen und Kaufleuten, die große Aufträge ſür die Landesverteidigung übernommen haben, zahllose Klagen und Beschwerden, weil das Transportgewerbe nicht imstande ist, die Rohmaterialien und vor allem die Kohle, Heranzuschaſſen. Fortgesetzt werden Schadenersatzklagen ange⸗ strengt. Und doch trifft das Transportgewerbe nicht die mindeste Schuld, denn wie soll es seinen Verpflichtungen nachkommen, wenn Weder Eisenbahnwagen noch Schüfſe zur Ver⸗ fügung stehen. In den Häfen stapeln sich Waren auf, die duxch die Witterung zugrunde gehen, da sie nicht abtransportiert werden können. Die Verluste, die das Trausportgewerbe auf diese Weise erleidet, sind ungelieuer. Viele Schifte die in den Häfen liegen, können aus Mangel an Arbeitskräften und Transportmitteln nicht ausgeladen werden. Dieses trostlose Bild gewährt einen Einblick in Frankreichs wirtschaftliche Lage. Irgend einen Vorschlag, wie dem Uebel abzuhelfen wäre, konnte aben der Gewührsmann der zLemps nicht machen.(B..) Nürnberger Hopfenmarkt. R. In der abgelaufenen Woche haben sich die Umsätze etwas lebhafter gestaltet. Sie bezifferten sich auf durchschuittlich 300 Ballen täglich, während die Bahnabladungen einschließlich kleinen Mengen Landzufuhren 350 Ballen im Tagesdurchschnitt waren. Zum Verkauf gelangten Hopien aller Herteiinfte, wie Markt-, Land- Gebirgs-, Hallertauer, Spalter, Württemberger, Badische, und Elsässer Hopien. Die Preise bewegten sich für geringe bis feinste Ware zwischen 38 und 95 Mark. Letzteren Preis erzielten Spalter schwerer Lage. Die Kaufstimmung ist am hiesigen Markt cuhäger als an den Produktionsorten, an denen die Brauer, die mit Rück- sicht auf ihre starken alten Vorrüte keinen dringenden Bedarf haben, Vorteiinafter einzukauſen trachten. Die Produzenten sind, namentlich für die khappe gute Ware, jetzt aurückhaltender in der Abgabe, nachdem sie anfangs vieliach rasch ihre Ernte angaben undt Ziemlich niedrige Preise verlangt hatten. Die Preise für feine grüne Ware ziehen darnach leicht an, während am Markt, wie den Produktionsorten die geringeren Sorten noch zu weichenden Preisen von den Eignern willig abgegeben werden. Die Mengen⸗ ergebnisse der Ernte stellen sich jetzt vielfach als noch erheblich geringer heraus als man geschätzt hatte. Besonders lebhaft wird von Münchener, Nürnberger und westdeutschen Brauereien, be- sonders auch an den Produtionsorten, sowie am Saazer Markt u 80 bis 130 Kronen) gekauft. Amsterdamer Warenmarkt. AUsTERDAR, 9 oktober. 9.— 9. 7. 8.* Rüböl 1oko. 70./ 70.4 per Nov. 51½ 52/ per- lan.— per NooVv..—.—“—.—. Dez..52./ 53.½ Kaffsant. Ok.] 56.— 53.— Lelnöl loko 53.— 53.%½ perklov-Dez.] 53.½[94.—[Java-Kaffes (Oele zu den Bedingungen des Miederländischen Uebersestrustes.) Winservereinigungen. § Wachenheim a, d. Haart, 10. Okt. Von allgemeinerem Interesse sind die Bilanzen einiger Vinzervereinigungen über das abgelaufene Geschäftsjahr 1915-16. So erreichten die Aktiva und Passiva der Winzervereinigung Wachenheim bei 92 Mitgliedern die Höhe von über 258 600 Mark. Das Weinlager hatte einen Wert von 216 600 Mark, das Inwentar 18 000 Mark, Stammanteile bei Genossenschaften waren 9550 Mark vorhanden. Die Vorauszahlungen auf Weine erreichten demgegenüber 24 300 Mark, die Schulden bei Lieferanten 87 600 Mark, die Bankschuldten 88 500 Mark, die Stammanteile der Mitglieder 11 600 Mark, der Reservefonds 11 000 Mark, die Rüclclage 20 600 Mark. Der Jahres- gewinn betrug 14 700 Mark. Der Winzerverein Königsbach Zählte 81 Mitglieder und 180 800 M. in Aktiva und Passiva. Die Weinkonto beträgt 100 000 Mark, das Hauskonto 72 600 Mark, da- egen das Schuldnerkonto 40000 Mark, rückständige Mostgelder 20 000 Mark, das Bankkonto 53 900 Mark, die Geschäftsguthaben 12 700 Mark, der Traubenfonds 26800 Mark, der Reserveionds 500⁰ W die Betriebsrücklage 4700 Mark und der Gewinn 3700 93— 14 Letzte Nandelsnachrichten. ELDresden, 10. Okt.(Von uns. Berl. Büro.) Die Kre⸗ ditanstalt für Iudustrie und Haudel schließt das letzte Liquidationsjahr mit 17 508 260 Mark Verlust bei 20 MiII. Mark Alctienkapital ab(i. V. 17 595018 Marlk Verlust.) IBerlin, 10. Okt.(Von uns. Berl. Büro.) Aus Luxem- burg wird gemeldet: Nach Aeußerungen des Generaldirelctors Welte in der luxemburgischen Kammen, dürfte die Einführung einer Kriegsgewinnsteuer in Luxemburg beschlos- sene Sache sein. Welter erwähnte die Filiale von Adler u. Oppen- heimer in Straßburg, als Beweis starker und enorm zu belastender Kriegsgewinne. Daneben wird auch die Esenindustrie betroffen, ebenso die Großgrundbesitzer. Die Krieggewinnsteuer soll be⸗ Sonders zur Deckung des Deiizits der Verproviantierung herange⸗ zogen werden. 0 Ueberseeische Schifäs⸗Felegramme. Holland-Amerika-Linie Rotterdam- Der Dampfer„Noordam“, am 2. September von Newxork, ist am 9. Oktober vormittags in Rotterdam angekommen. Mitgeteilt durch die Generalagentur Gundlach& Bärenklau Nachf., Mannheim. Telefon No. 7215. Schifferbörse zu Duisburg-Ruhrort. Duisburg- Ruhrort, 9. Okt.(Amtliche Notierungen“) Berglahrt-Frachtsätze: Maimz-Gustavsburg Mark.— Mainplätze bis Franlciurt am Main M..10, Mannheim M..—, Karlsruhe M..15, Lauterburg M..25, Straßburg Mark.50. Schlepplöhne: St. Goar M..65—.70, Mainz-Gustaysburg M..90—1, Mannheim M.—.10. Talfrachten ſür Kohlen⸗ ladungen Tiel kleine Schiſie M..65.(100 fl= 221.50 Marbr) Wasserstandsbeobachtungen im Monat Oktober. Pegelstation vom Datum ühein 8.[ 6. I 2. 1.1. 1 10.] Bemerkunnen Hüningen))ß; 242.003.02.60.00.72 abends 6 Uhr Kentdes,.: 3 9 39. 270 370 Kachm. 2 Uür MHaxauu.15/.40.10.82.76.8/ Naahm. 2 Uhr Mannheim.5 4314.36.765.11.15] Norgens 7 Uhr Ralnzn„ 129 10 6 181.-B. 12 Uhr KaubB 22255 278 89.20 Vorm. 2 Uhr. FUNRR S 90.67.93.20 Rachm. 2 Uhr Vom Neckar: S 650.95.01 Vorm. 7 Uhr Hellbronn 0,53.53.65.64.85.05 Vorm. 7 Uhr ) Rebel 89. Auergesellschaſt Berlim 0. 77. — ——— 6. Seiie. WMannheimer Seneral⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Wittag⸗Ausgabe) An der Waſſerkante. Roman von K. v. d. Eider. (Nachdruck verboten.) 17)(Fortſetzung.) „Ach, er bleibt ſich immer gleich. Sieh, ich dachte immer, wenn man jemand liebt, das muß eine Glut ſein, als ob einem das Herz in der Bruſt verbrennt, man kann nicht los. Das muß Seligkeit ſein, keine Qual, nicht wahrd?“ „Arme Kaſcha!“ „Ach Liete, was mache ich, daß ich von ihm loskomme?“ mußt ihm offen ſchreiben, daß Du ihn nicht heiraten „Ich mag nicht.“ »Das mußt Du aber,“ ſagte Liete in ihrer altklugen, be⸗ ſtimmten Weiſe.„Es muß klar werden zwiſchen Euch. Du könnteſt doch nicht eher einem anderen Manne in die Augen ſehen. Das wäre——“ „Was wäre es?“ „Untreue.“ „Ach, Liete, Du nimmſt alles viel zu ernſt.“ „Und Du— Du wirſt noch mal——“ Liete wollte etwas hinzufügen, da fiel ihr Blick auf eine Photographie, die auf der Kommode ſtand. Sie ſtellte eine ſehr ſchöne, jugendliche Frau dar, deren Züge denen Kaſchas äußerſt ähnlich ſahen. Dieſe folgte dem Blick der Schweſter; ſie erblaßte und biß die Lippen aufeinander. Noch an dem⸗ ſelben Abend ſchrieb ſie an Doktor Stahl, „Wir paſſen nicht zueinander— es war ein Irrtum— ich— 9910 von der Großſtadt nicht trennen— vergiß mich — wo— Nach dem Abgang des Briefes wurde Kaſchas Gemüts⸗ zuſtand nicht ruhiger. Sie ging umher wie eine Nachtwand⸗ lerin. Manchmal ſaß ſie ſtundenlang in ihrem Zimmer, das Haar aufgelöſt, in einer Toilette, die halb Negligé, halb Ball⸗ kleid war. Ein andermal lief ſie, aufs eleganieſte gelleidet, plan⸗ und ruhelos durch die Straßen— Liete vermochte kaum Fritz Anton badischen silbernen Verdienstmedaille arSSeptember d. Is. aach monatlicher treuer Pflichterfilliung in btädenden Alter von 23½ Jahren den Heldented für sein d erliten bat. 4 Vaterlaud erlitten In tiefer Trauer: Maria Anton Wwe. —— Familie Dorner Meanbeim,.S, 3, den 10. Oktober 1916. 8 Ludwig Anton ſo ſchnell zu folgen—, ſah ſich dieſes und jenes an, kaufte Sachen, die ſie gar nicht gebrauchte, bis die jüngere Schweſter ernſthaft dazwiſchen fuhr. Eines Tages kam Liete wieder mit dem alten Ungeſtüm ins Zimmer geſtürzt. Kaſcha hatte ein maleriſches Chaos um ſich geſchaffen und hockte mitten drin mit einem Romanbuch auf einem niedrigen Schemel. Ihr ſchönes, blauſchwarzes Haar hing nachläſſig friſiert in den Nacken. Sie trug einen neuen dunkelblauen Sammet⸗ ſchlepprock, eine weiße Friſierjacke und darüber einen gift⸗ grünen Chiffonſchal. Die Füße ſteckten in Tennisſchuhen. Liete faßte ſie um den Hals.„Kaſcha, es iſt jemand da, der Dich ſprechen will. Du kannſt Dir wohl denken, wer es iſt. Komm, mach' Dich zurecht, ich helfe Dir.“ Kaſcha ſah auf, als ob ſie aus einem Traume erwachte. „Wer iſt denn da?“ „Doktor Stahl.“ „Ich will ihn nicht ſehen. Sag' ihm, ich wäre nicht zu Hauſe, ich wäre krank, was Du willſt. Ich gehe nicht hinunter.“ „Kaſcha, Du biſt nicht geſcheit! Der Vater will es. Er weiß auch, daß Du da biſt. Komm nur, es geht nicht anders. Zwingen wird Dich ſchon keiner. Was willſt Du anziehen?“ 9 Mit einem Seufzer erhob ſie ſich und ließ ſich von Liete elfen. Unten ſaß Hartwich Stahl dem Kaufmann und ſeiner Frau gegenüber. Er hatte ihnen ſeine Verhältniſſe dargelegt, hatte erklärt, daß er Kaſcha liebe und ſie zu ſeiner Frau machen möchte— ſie ſcheine noch zu ſchwanken—, dann bat er, ſie ſelbſt ſprechen zu dürfen. Die Eltern waren einverſtanden. Einen ſolchen Mann hatten ſie gerade für Kaſcha gewünſcht. Der beſaß Kraft ge⸗ nug, um ſie zu halten, falls ſich das mütterliche Blut in ihr regen ſollte. Es war ihr heilſam, in einfache, wohlgeordnete Verhältniſſe zu kommen. Kaſcha trat ein, in der Eile nicht ganz ordentlich, aber doch reizend angezogen, eine fliegende Röte auf den Wangen. keit keinen Abbruch. Kaſcha mußte ſich geſtehen: ein ſolcher Mann hatte noch niemals an dieſer Stelle geſtanden. Sieghaft ſtrahlten ſeine Augen.„Kaſchal“ rief er, und als ſie ihn ſah, als ſie ſeine Stimme hörte, da vergaß ſie alles was ſie ſich noch vor einem Augenblick vorgenommen hatte, Sie zitterte, ſchwankte und ſtürzte mit einem leiſen Schrei in ſeine Arme. „Du liebſt mich ja doch,“ flüſterte er,„ich wußte es. Du liebſt mich. Nun halte ich Dich feſt, und wenn eine ganze Well Dich mir abſpenſtig machen will.“ „Ja, ich liebe Dich!“ Drei Tage danach wurde Verlobung gefeiert. Der Dokton konnte ſich nicht lange in Hamburg aufhalten. Es ging alles in Eile: die Einladungen, das Kochen Backen und Herrichten der Zimmer. Die Verlobungsanzeigen waren ſchon gedruckt, die Ringe lagen bereit. Es klappte alles, Liete half Kaſcha beim Anziehen. Sie wäre ſonſt ſicher nicht fertig geworden. Noch niemals war ſie ſo zerfahren ge⸗ weſen wie in dieſen Tagen. „Wenn Du ihn nur liebſt,“ murmelte Liete, und ihre junge Stirn zog ſich in ungewohnte, krauſe Falten. „Ich liebe ihn. Laß mich! Mache mir die Sache nicht leid⸗ „Und das Kleid willſt Du anziehen?“ 3 Kaſcha zog ein Kleid hervor, um das es ſeinerzeit einen harten Kampf geſetzt hatte. Es war von hochroter Seide mit ſchwarzem Voile bearbeitet. Kaſcha hatte den Stoff gekauft. Sie hatte es durchgeſetzt daß das Kleid nach ihrer Angabe genäht wurde. Sie trug es ſogar, und es kleidete ſie auch, freilich nur ſie, wie alle Ver⸗ wandten einſtimmig beteuerten. „Rot iſt die Liebe, ſchwarz die Nacht oder der Tod. Liebe rot, ſchwarz der Tod! Es paßt zuſammen, und es paßt für 8„Ich ziehe es an, und ich tanze darin, bis ich nicht meht ann. Verſtört blickte Liete ſie an. Sah ſo das Glück aus? Sie Tieferschũttert machen wir Rreunden und Be⸗ kannten die schmerzliche Mitteiſung, dass unser innigstgeſiebter, guter, treuer Soha, Bruder und Neſfe Wefeldwebel im Reserve⸗Infanterie-Regt, Nr. 239 Iahaber des Eisernen Kreuzes II. Klasse, sowie der Karl Anton, aur Zeit im Felde Die Eltern zogen ſich zurück. Sie ſollte ſich allein ent⸗ ſchließen. Einen Augenblick blieb ſie zögernd ſtehen, als müßte ſie ſich erſt beſinnen, um was es ſich handle. Hartwich ſtand im vollſten Lichte. Die fremde Umgebung tat ſeiner ſchönen, großzügigen und doch ſo friſchen Männlich⸗ Ihre Augen ſprühten. ausdrücklich EPEP. Carmo Ist Carmol in der von Ihnen in Anspruch genommenen Verkaulsstelle nicht zu haben und wird Besorgung abgelehnt, so wenden Sie sich bitte an uns, wir veranlassen dann, daß Sie Gewünschtes erkalten. 915⁵7 Todes-Anzeige. In tiefem Schmerz bringen wir zur Kenntnis, daß unser innigstgeliehter, herzensguter Gatte und Vater, Sohn, Bruder, Schwieger⸗ Todes-Anzeige. Bckannten mit, verschieden ist. MANNHEIM GStamitzstr. 0 den 9. Oktober 1916. In tiefer Trauer: Familie Franz Rehschätz Schmidt, z. Et, Velde Bernh, Leyer,*»* 75 Kurt Gosrau,»»„ ——— nachmittags 8 Uhr im hiesisen Krematorium statt, E Schmerzertfüllt teilen wir Verwandten, Freunden und 5 dass meine liebe Frau, unsere hergensgute, — Mütter, Schwiegermutter, Gressmutter, Schwügerin und Pante Frau Rosalie Rehschütz ——3——— 76050 Hermaun Rehschütz, 2, Zt. im Felde Eritz im 9* Die Feuerbestattuns findet Mittwech, den 11. Oktober, sohn, Schwager und Onkel 5269 Fritz Fink Landsturmmann im Res.-Int.-Rgt. 40 im Kampfe für das Vaterland am 27. September den Heldentod erlitten hat Mannheim, 9. Oktober 1916 Die trauernden Hinterbliebenen: Bilda Fink geb, Finzer und Kind, Rosa Fink Wtwe,, Mutter, Auna Fink, Haria Fink, Buenos Ayres, akob Frank und Frau Luise geb. Fint, Familie Finzer. früh auf der Freibank Gi999 Kalbſleiſch Anfang Nr. 517 es können nur 200 Per⸗ ſonen berückſicht. werden. Die Berwaltung. Messuraut hilligſt. 61822 Eiergrosshandel 6 2, ia. Teleph. 7564. FReenfrüeltigste Biltel deren Auftrag wir die Hindenburg“5⸗6 Früchte ca. 1 Pfd. Geſchmackdelik.]Jerkolgt, uberweisen zu wollen. 4685⁴ Die verehrl. Leser unseres Blattes, in Feldausgabe versenden, werden im Hinblick auf den“ immer ſuhlbarer werdenden Personalmangel und die hierdurch notwendig werdende Ver- einſachung und Einschrunkung der Arbeiten höflichst gebeten, die Bezugsgebühren bis—.— einschließlich S0. Oktober baldmäg- lichst an unserer Kasse entrichten oder mittelst Zahlkarte unserem Postscheck⸗ 708. 100 67 4. Pfanse 54s Cude Die Geschäſtssiche. Er. Sptttel, Telephonnummern 218 und 7569. Arufadt 17,(Thüringen) Honorar. Lugeb. M. 200.9. d. Gelco. Grändliche Carmol-Fabrik, Rheinsberg, Mark. Gewiſſenhaften u. gründl. Klapiexunterricht erteilt iunge Dame zu 9 E. U 4 23, 2. Eig. 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Gelernter Bäcker, ledig, 30 Jahre alt, ſucht Vertrauenspoſten als Einkaſſierer. Rechts Arm und Hand ſteif. 3. Früherer Schreibgehilfe, verheiratet, 23 Jahre alt, ſucht Stelle als Bürodiener, Schreibgehilfe oder dergl. Hat ſchwache Lunge. 4. Gelernter Former, ſpäter Packer, ledig, 25 Jahre alt, ſucht geeignete Beſchäftigung im Sitzen. Rechts ſteifes Kniegelenk. 5. Ehemaliger Fabrik⸗ und Hafenarbeiter, ver⸗ heiratet, 29 Jahre alt, ſucht geeignete Beſchäftigung im Sitzen. Linker Unterſchenkel durchſchoſſen. 6. Bisheriger Fabrikarbeiter, verheiratet,31 Jahre alt, ſucht leichtere Beſchäftigung, möglichſt im Freien. Verletzung des Unterleibs durch Granatſplitter. 7. Bisheriger Fabrikarbeiter, verheiratet, 39 Jahre alt, ſucht Stelle als Ausläufer oder leichte Arbeit im Freien. Iſt lungenſchwach. 8. Fabrikarbeiter, ledig, 32 Jahre alt, ſucht ge⸗ eignete Arbeit. Verluſt des linken Auges. Hat ab und zu Schwindelanfälle. 9. Ehemaliger Fabrikarbeiter, 22 Jahre alt, ſucht 5 als Ausläufer, Diener und dergl. Linker Arm ahm. 10. Bisheriger Hilfsmonteur, ledig, 20 Jahre alt, ſucht Stelle als Bedienungsmann für Benzin⸗ oder Gasmotoren. Rechtes Auge blind, linker Oberarm gelähmt. 11. Bisheriger Fürbereiarbeiter, ledig, 21 Jahre alt, ſucht ähnliche oder ſonſt geeignete Beſchäfti⸗ gung. Linkes Handgelenk und Daumen ſteif. 12. Ein Vorarbeiter, verheiratet, 40 Jahre alt, mit guten Zeugniſſen, ſucht Stelle als Lagerau fſeher (ſtaubfreie Arbeit). Iſt nervenleidend. 13. Bisheriger Straßenarbeiter. verheiratet, 27 J. alt, ſucht Stelle als Diener, Ausläufer. Rechts Arm und Hand ſteif. 14. Ehemaliger Gummiſchneider, früher Glas⸗ packer, verheiratet, 38 Jahre alt, mit guten Zeug⸗ niſſen, ſucht Stelle als Wächter, Portier, Ausgeher. Linker Arm vollſtändig gelähmt. 15. Lagerverwalter, Witwer, 46 Jahre alt, ſucht Stellung als Aufſeher, Platzmeiſter. Gehiner⸗ ſchütterung und leichte Armquetſchung. 16. Bisheriger Taglöhner, verheiratet 36 Jahre alt, ſucht Stelle als Auffeher, Ausläufer. Verluſt ſämtlicher Finger der linken Hand und Oberarmſchuß. 17. Ehemaliger Hafenarbeiter, ledig, 30 Jahre alt, wünſcht Stelle als Ausläufer. Linker Unter⸗ arm gelähmt. 18. Seitheriger Gärtner, 25 Jahre alt, verhei⸗ ratet, wünſcht Stellung als Aufſeher, Bürodiener. Verſteifung des linken Oberarms. 19. Bisheriger Hoteldiener, ledig, 24 Jahre alt, ſucht Beſchäftigung als Portier, Herrſchaftsdiener oder Lageriſt. Granatſplitter rechts Unterarm und Bauchſteckſchuß. 20. Gelernter Maurer, verheiratet, 27 Jahre alt, gute Handſchrift und tadelloſe Zeugniſſe, ſucht Stelle als Lagerverwalter. Verluſt des linken Armes. Wir bitten die geehrten Arbeitgeber um wohl⸗ wollende Prüfung dieſer Geſuche. Im Intereſſe der Kriegsbeſchädigten iſt es gelegen, daß ſie dauernde und angemeſſen entlohnte Beſchäftigung erhalten. Anmeldungen offener Stellen nimmt das Städtiſche Arbeitsamt— Abteilung für Kriegsbeſchädigte— N 6, 3, 3. Stock, Fernſprecher 1855 und 1866, jederzeit entgegen. Mannheim, den 7. Oktober 1916. Städtiſches Arbeitsamt. Dame, m. langj. Praxis, vertr. mit allen Büroarb., ſucht Stellung als Buch- halterin. Gute Zeugn. Angebote an Kulbach, Kaiſerring 261. 5297 Geprüfte Säuglings- Intelligente junge Frau (kinderl.), ſchreibgewandt, tücht. Verkäuierin ſucht Stellung im Büro oder Verkaul. Zuſchr. an Müller, Weiden⸗ ſtraße 8. 5154 Stelle. Näheres Wintrr, Mütter⸗ u. Säuglingsheim Mannheim. 5275 Jung, Mädchen gesucht. Wanke, P2, 8/9, 4. St. 5101 Jüngeres Mädchen zur ſelbſtändig. Leitung eines kleinen Haushaltes und Mithilfe im Laden tags⸗ über bei guter Bezah⸗ lung geſucht. 5304 Hut⸗Weber, J1, 5. Jüngere unabhängige Honatsfrag ſofort geſucht. 61830 Mann, E 35 1 9 III. Unabhängige, junge Frau oder ordentliches Mädchen, welches kochen kann, für kl. Haushalt tagsüber geſucht. 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