2. Seite. Nr. 329. * ———— * Donnerstag, den 18. Juli 1918. Anklagen gegen Malvy zu bringen, nämlich erſtens den Feind über militäriſche Pläne unterrichtet zu hahen und zweitens den Feind begünſtigt zu haben durch Hervorrufung von Meu⸗ tereien. Der Bericht bemüht ſich, die Haltloſigkeit der beiden hauptſächlichſten Anklagepunkte zu beweiſen. Die militöriſche Meuterei vom Mai und Juni 1917, die eine gewiſſe Zahl von Regimentern ergriffen hatte, ſei nicht gegen das Hberkom⸗ mando, ſondern gegen die Regierung gerichtet geweſen. Die Meutereien wären verurſacht worden durch pazifiſtiſche Flug⸗ blätter, die in der Armee wie im Lande verbreitet worden ſeien. Ic Paris, 17. Juli.(WB. Nichtamtlich) Habas⸗Meldung Duval iſt heute früh hingerichtet worden. die heimtehr der verſchlepplen Elſäſſer. — Konſtanz, 17. Juli. In Ausführung des Berner Abkommens über Zivilgefangene traf am Montag Nachmittag der erſte Trans⸗ port mit gegen 800 Elſaß⸗Lothringern in Konſtanz ein, von dem großherzoglichen Hofe, dem Prinzen Max von Baden, dem kaiſer⸗ lichen Statthalter v. Dalwitz, Miniſter Düringer und den Sitzen der Militär⸗ und Zivilbehörden empfangen und vom Publikum und den Angehörigen jubelnd begrüßt. Bei dem gemeinſchaftlichen Frühſtück im Konzilſaal, an dem auch Prinz Max teilnahm, wur⸗ den die Heimgekehrten in herzlichen Worten von Miniſter Dü⸗ ringer, der auf die Stammesverwandtſchaft und die nachbar⸗ lichen Beziehungen Badens hinwies, im Namen des Großherzogs, der Zroßherzogin Luiſe und der badiſchen Regierung begrüßt, ſodann vom kaiſerlichen Statthalter, der ihrer völkerrechtswidrigen Verſchleppung und Behandlung und ihrer Treue und Anhänglich⸗ keit in ſchwerer Leidenszeit gedachte. Im Namen Elſaß⸗Lothringens das an ihrer endlichen Befreiung wärmſten Anteil nehme. Nach dem begeiſtert aufgenommenen Kaiſerhoch gab der Statthalter noch eine an ihn gerichtete Depeſche bekannt, worin die Kaiſerin herz⸗ liche Willkommengrüße und warme Wünſche an die Heimgekehrten richtete. Nach dem kaiſerlichen Statthalter von Dallwitz trat Bürger⸗ meiſter Coßman aus Mühlhauſen hervor, von ſeiner langen Leidenszeit geſchwächt, aber in freudiger Bewegung, um dem Dank der Heimgekehrten Worte zu leihen, dem Dank an die Kaiſerin, den Großherzog von Baden und an die Großherzogin Luiſe für die übermittelten hudvollen Grüße, an den Prinzen Max von Baden, an den Kaiſerlichen Statthalter und an die Vertreter der badiſchen Behörden ſowie an alle zum Empfang Erſchienenen. Er gedachte der langihrigen Verhandlungen, und der tiefen Nieder⸗ —— welche die Gefangenen bei allen Enttäuſchungen er⸗ en habe, aber auch der großen, jetzt glücklich überwundenen Sc wierigkeiten Er da kte der nachbarlichen Schweiz für ihre ſtete Hilfsbereitſchaft und dem Kaiſerlichen Statthalter dafür, daß kraft ſeiner Bemühungen die Elſaß⸗Lothringer als Erſte die Vor⸗ teile der neuen Vereinbarung hatten genießen dürfen. Er ſchil⸗ derte die Bedeutung des Abkommens. Noch wagten ſie kaum zu glauben, daß ſie das koſtbare Gut der Freiheit genießen ſollten! Vorbei die Vergangenheit, aber über die Gegenwart hindus wollten ſie in die Zukunft denken! Was ſie in den verlorenen Jahren ohne ihre eigene Schuld verſäumt hätten, das wollten ſie nun in doppelter Arbeit für ihr deutſches Vaterland nachholen. Mancher habe in der Gefangenſchaft gelernt, in ſeinem Innern zu leſen, mancher, der vielleicht vorher anderen Sinnes war, komme geläutert und gefeſtigt zurück. Sie hätten mitten in dem Giftdunſt der Verleumdung geſtanden, und wüßten, was hinter dieſem Lügengewimmel ſtecke.„Was Du ererbt von deinen Vätern hoſt, erwirb es um es zu beſitzen.“ Was das heißt, könnten am eheſten die heimgekehrten Elſaß⸗Lothringer ſagen: Heute gäbe es keine alten und neuen Elſaß⸗Lothringer mehr— alle, alle ſeien nur Deutſche!„Deutſchland, Deutſchland über alles“, das herrliche Lied ſei heute ſchon einmal geſungen worden. Unſere Feinde wollten uns dies ſchöne Lied vorwerfen; wir antworten heute noch einmal, um es zum Trutz erklingen zu laſſen:„Deutſch⸗ land Deutſchland über alles!“ Das Schichſal der Chiua⸗Deulſchen. Berlin, 17. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Die„Norddeutſche 3— Zeitung“ ſchreibt über das Schickſal der Deutſchen in deutſch⸗engliſchen Verhandlungen über den Gefangenenaus⸗ tauſch erſichtlich iſt, hatte der deutſche Vertreter gefordert, daß die chen in China nicht geben ihren Willen nach anderen Sändern abtransportiert würden. Die Nachricht beſtätigte er⸗ die vor einigen Wochen von uns veröſſentlichte g⸗ allem von verlangte Abtransport der China⸗Deut⸗ ſchen nach Auf ralien noch in der letzten Stunde verhindert wurde, und zwar infolge der Androhung von Vergeltungs⸗ maßnahmen, vor allem uſammenhanges dieſer —2 mit den Haager Verhandlungen, an denen Eng⸗ land ein ferr großes Intereſſe hat und die jetzt auch glücklich chloſſen wurden. Von dem Schickſal der Ausweiſung und der waren ens nicht nur die Deutſchen in China bedroht, ſon⸗ dern auch die Oeſterreicher und Ungarn, insgeſamt— die Jaht iſt nicht Kerſon feſtzuſtellen— etwa ſiebentauſend bis zehn⸗ ſend Perſonen, die in dem Wirtſchaftsleben des Reiches der eine ziemlich wichtige Rolle ſpielten. Der letztere Um⸗ ſtand gerade war es, der den Engländern keine Ruhe ließ. ——.— bereitet ſich darauf vor, bei der Aufnahme des Welt⸗ erkehrs nach dem Friedensſchluß den Handel in China an 169 zu reißen. Es handelt dabei nach dem alten honorigen ſatz, daß man eine Sache am wohlfeilſten erwirbt, wenn der derzeitige Beſitzer nicht anweſend iſt. Daher ſtammt die von England und Frankreich mit dem Verlangen der Aus⸗ verbundene Forderung, daß gleichzeitig ſämtliche — der Abgeſchobenen zwangsweiſe aufgelöſt und ſo der iſche Handel in China auf unabſehbare Zeit lahmgelegt werden ſolle. Die Angelegenheit wurde von den europäiſchen Weſtmächten mit einer höchſt verdächtigen Eile betrieben. Da ſt keinen Schiffsraum dafür zur Verfügung hatten, ſollte apan Schiffe hergeben. Es wurden ihm als Gegenleiſtung Konzeſſionen zugebilligt, die den Wert des Objektes weit über⸗ ſteigen und Verdacht erregt hätten, wenn man nicht von An⸗ ſang an Englands Spiel babei durchſchaut hätte. Die Sache war, als in der Reichstagsſitzung vom 15. Juni Miniſterial⸗ Direktor Dr. Kriege aufgrund einer Meldung des holländiſchen Geſandten in Peking mitteilte, daß die Gefahr vorläufig ab⸗ 9 5 ſei, ſchon ſehr weit gediehen war. Man hatte, im nach einem anderen Erdteil Zuſtimmung Japans betreffend die Stellung des aumes, ein Komitee gebildet; und der Setretär des Ko⸗ mitees, Dr. Yfur, war gerade im Begriff, nach Auſtralien ab⸗ Zureiſen, um dort die„Empfangsvorbereitungen“ zu treffen, die nun für den Augenblick R ſind.—Ganz — + von den wirtſchaftlichen Werten, die dabei auf dem Spiele ſtehen, darf man aus rein menſchlichem Intereſſe für die von der Ausweiſung Bedrohten hoffen, daß mit dem Ab⸗ ſchluß der deutſch⸗engliſchen Verhandlungen auch in dieſer An⸗ Helegenheit endlich das„letzte Wort“ geſprochen worden iſt. ina: Wie aus den Meldungen über den Abſchluß der daß der von den europäiſchen Weſtmächten, vor Mannheimer General⸗Anzeiger.(Rittag⸗Ausgabe.) Der türkiſche Tagesbericht. Konſtantingpel, 16. Jult.(WeB. Nichtamiſich.) Heeresbericht. Paläſtinafrant: Im Küſienabſchnitt nahm unſere Artiſlerie feindliche Unterkünfte wirkſam unter Jeuer. Zu beiden Seiten des Jordan krieb der Feind Aufklärungs⸗ ableilungen gegen unſere Slellungen vor; ſie wurden überall leicht abgewieſen. Von den übrigen Fronlen nichis von Be⸗ deutung. Die Erſien an der Marne. Von zum weſtlichen Kriegsſchauplap entſandten riegsberichterſtatter Hermann Katſ Kr.⸗Pr.⸗Au. Weſt, den 4. Juli 1918. Wer war der Erſte an der Marne? Welche Kompagnie welchen Regimentes? Aus den bei der..L. vorliegenden Meldungen ließe ſich das ja leicht feſtſtellen, wenn man ſie mit ſolchen Fragen beläſti⸗ gend ürfte. Der Zufall muß helfen. Dieſer Tage führte mich der Weg zu einer Diviſion, die in verhältnismäßig ruhiger Stellung eingeſetzt iſt. Man fragte natürlich nach ihrer Teilnahme an den letzten Groß⸗ angriffen. Und da ergab ſich, daß die Diviſion das Regiment zu den ihren zählt, das in dieſem Jahre die Marne zuerſt erreichle. Eine ſehr junge Truppe iſt die Diviſion, erſt vor 1½ Jahren aufgeſtellt, aber dem. Feinde als glänzende Angriffsdiviſion ſchon recht bekannt. „Ich habe beſten Gardeerſatz“, ſagte der General. Die drei Regimen⸗ ter haben im Gegenſatz zu ihrer Jugend Ziffern erhalten, die faſt der Hälfte eines Methuſalemalters entſprechen. Teile alſer deutſchen Stämme ſind darin vertreten, die Altpreußen überwiegen natürlich Ein wahres Wettrennen begann, als die Aisne und damit das eigentliche Angriffsziel überſchritten war. Denn wenn die Geg⸗ ner auch einmal wieder unſern Halt an der Marne als einen Sieg ausſchreien, ſo ſei ihnen geſagt, daß nur bis zur Aisne Angriffszeiten und Atempauſen angeſetzt waren, was darüher hinausging, war ein Plus. Von der Aisne über die Nesle bis an die Marne iſt aber ein ganz nettes Plus gegenüber dem neueſten Marneſieg. Die März⸗ offenſive ſah die drei Regimenter im Abſchnitt Quentin—Montdidier Had—Roye-—Aſſainvillers in ihren heißen Tagen. Dann kamen auch ſie in die„ruhige“ Front und wie die Engländer, die ſie ge⸗ ſchlagen hatten, an den Chemin de Dames. Und von hier ging ihr Siegeszug über den Vauclerker Rücken über Fismes, Fere Tardenois, am 30. Mai um 2 Uhr nachmittags an die Marne ſüdlich Chateau⸗ Thierry. Einzelnes aus dieſem Vormarſch erzählen Teilnehmer der großen Tage. Der eine und andere holt einen Zettel mit ſtark ver⸗ wiſchten Bleiſtiftzeichen aus der Bruſttaſche, um ſein Gedächtnis zu unterſtützen,„man vergißt ſo vieles, weil man ſo viel erlebt.“ Auf die Frage, wo zuerſt die Marne erblickt wurde, hieß es: bei dem Dorfe Mont St. Perel Vizefeldwebel Jüges berichtet: Wir lagen in dem Walde, ehe man an das Dorf kommt, dann kam der Angriff über eine breite Wieſe; wir gingen in weiten Zwiſchenräumen vor, am Ende der Wieſe wieder ein Wald, in der Mitte eine Ferme, die wahrſcheinlich gut befeſtigt war. Alſo rum, an beiden Seiten vorbei. Im Walde ſtoßen wir auf Reiter, ſie—4— lange gerade Pallaſche, alſo franzöſiſche Küraſſiere. Sie werden umgangen, müſſen ſich er⸗ geben.„Halt,“ ruft einer dazwiſchen„fünfe ſind uns ausgebüxt!“— Richtig, ja, fünfe entwiſchten, aber die anderen ergaben ſich, voran ein franzöſiſcher General(Tornadre mit Namen), er ſprach ganz gut deutſch, und hob die Hände hoch. Na, der mußte die anderen, die wir noch nicht geſehen hatten— es war ein Haufen Pferde da— auch rufen. Es waren im ganzen 16 Offiziere mit allen Burſchen und Pferden. Grenadier Züpfle fügte hinzu:„Der General hatte ein verrücktes Monokel, das war an einem Stiel befeſtigt, der durch den Stahlhelm ging; das fiel mir am meiſten auf.“ Na, dann gings weiter, über die Chauſſee und noch einen Hügel und da ſahen wir die Marne. Im Dorf Mont St. Pere war viel Leben, aber nicht ſehr freudiges, zwei Züge fahren eilig über die Marnebrücke, ein Güter⸗ zug und einer mit 12 Geſchützen, dann liefen—300 Franzoſen von dem Berge runter über die Brücke, dann eine ganze Kette von Laſt⸗ autos. In dem Dorf konnten wir aber noch nicht herein, der An⸗ marſch lag zu ſtark unter Feuer und die Flieger! Bis auf Haushöhe kamen ſie herunter und befunkten uns mit ihren.G. Und vier Panzerautos fuhren vor der Brücke auf, die Flieger lenkten das Feuer, wir mußten alſo warten, bis unſere Artillerie herankam. In⸗ zwiſchen gingen wir auf die Höhe zurück und bekamen dann Befehl, nach Chateau⸗Thierry zu marſchieren; das wer in der Hauptſache ſchon genommen, aber wir halſen beim Räumen der Stadt noch mit. Alſo Chateau⸗Thierry hat eine andere Truppe genommen, die iſt dann alſo die erſte an der Marne geweſen? Nein, das war unſer 2. Bataillon! Unſer Regiment war das erſte an der Marne! Das war ſo: Vier Bataillons waren nörd⸗ lich und nordweſtlich Chateau⸗Thierry in einem Wäldchen aufge⸗ ſtellt(von Oſten war die Stadt nicht zu nehmen. weil ſie durch den Braslegrund zu gut gedeckt war, der in ungehindertem Feuer der feindlichen Artillerie jenſeits der Marne lag). Wir marſchierten beiderſeits der Straße, die hinunter führte in die hübſche Stadt und die dann mittendurch weiter geht. Zuerſt nahmen wir einen ſtarken Anlauf, erhielten.⸗G.⸗Feuer, die erſte Welle löſt ſich auf in drei, wie auf den Exerzierplatz, das.⸗G.⸗Feuer wird ſtärker, der An⸗ ariff muß gruppenweiſe fortgeſetzt werden unter denkbar beſter Ausnutzung des Geländes, je näher wir der Stadt kamen, iunſo ſtärkeres Feuer erhielten wir, namentlich aus den Flanken, aus den Straßen und Häuſern, die linke Flanke wurde ſtärker aufgehalten, ganze Gruppen waren verwundet, z. B. die des Feldwebel Henche, der kam dann allein unverwundet zu uns, brachte ein ſchweres.⸗ G. in Stellung und ſchoß ſo gut, daß der rechte Flügel Luft bekam, wir kamen in die erſten Häuſer und ſäuberten ſie bis zum Bahn⸗ damm. Der Franzmann hatte hier mehrere Bataillons, der 10. Kolonial⸗Diviſion, lauter Schwarze und Braune mit vielen.⸗ Gewehrs eingeſetzt, die Barrikaden errichtet hatten und ſich von Haus zu Haus wütend verteidigten. An einer Straße, die auf die Kirche zuführt, ſehen wiß 2 Kompagnien eines anderen Regimen⸗ tes, die wurden durch ſo eine Barrikade und ſtarkes Feuer feſtge⸗ halten. Wir alſo um die Kirche herum und ſchon kommen wir an die Brücke. Die Brücke war ſtark verteidigt. Unteroffizier Lam⸗ mertz beſchoß ſie aber ſo ſchneidig mit ſeinem leichten.⸗G. und der Schütze Züpfle aus ſeinem umgehängten.⸗G., daß die Franzoſen ausriſſen und die Brücke räumten. Da ſprang Leutnant Pietſch (aus Illmenau) mit vier Mann vor, er dachte wohl, daß es nötig ſei, die Brücke zu ſichern, ehe der Feind ſie ſprengte. Der Kom⸗ vagnie⸗Führer, Leutnant Schmellenkamp, renni hinterher mit den übrigen Leuten, aber er ſah ſo verdächtige Stellen im Pflaſter, daß er laut rief: Kehrtl Kehrt! Kaum hielten wir im Laufen ein und waren wieder am Ufer, da flog die Brücke auch in die Luft. Von Leutnant Pietſch und den vier Kameraden haben wir noch nichts gehört. Das waren die erſten an der Marne. Ja aber da waren noch viele Sachen vorher, ſagt Gren. Lorenz (Meiningen) wie die zwei Gruppen vorgeſchoben wurden und dann die um uns herumſchlichen und uns von beſchoſſen. „Auf zehn Schritt, ſagr Gefr. Kielbaſſer, ein Oberſchleſier, haben wir ſie mit Handgranten“ zugedeckt!“„Und dann das, wie Gefreiter Hanuſchke und Kamlowski die Franzoſen, die unſere beiden ſchweren MG eingekreiſt hatten, erledigten und drei Schnelladegewehre er⸗ beuteten und wie unſere Minenwerfer auf die frechen Flieger ſchoſſen.“ Ja aber wir, die Infanterie hat ihn heruntergeholt! Und noch eins, das muß auch aufgeſchrieben werden, ſagt wieder ein anderer, daß unſer General v. H. immer in vorderſter Front war, ja und dann noch, wie der Neureuther aus Mannheim die Schützen einer ganzen MG.⸗Kompagnie wegraſierte auf dreißig Meterl Bizefeldwevel Jüges, der neben mir in ſeinem Notizbuch ge⸗ blättert hatte, ſoß die Erzählungen mit einem eigenartigen Berichte. „Als wir auf den Vormarſch von Fismes kamen, habe ich etwas erlebt, das werde ich nicht vergeſſen Der Weg war vollſtändig von Kolonnen aller Art verſperrr, wir kamen noch dazu. Alles drängte voll Ungeduld, aber keiner konnte einen Schritt vorwärts tun. Da kangen auf einnal die vielen hundert Leute an zu ſingen, alle Unſere liebſten Lieder, es war ſo ſchön, wie beim Ausmarſch. Iſt das nicht ein ergreifendes Bild? Alle die Männer, viele ſchon jahrelong ink Kriege, ſo weit weg von Heim ugd Haus, ſchwere Kämpfe, ermüdende Gewoltmärſche hinter ſich, die Schlacht vor ſich — ſingen! Dies brauſende Lied von Fismes ſpricht beſſer, als alles Aadere von der Seelenverfaſſung unſerec Kämpfer, die in ihrer Sehnſucht nach der Heimat und ihren trotzigen Drang, den Feind zu hefiegen, nichts beſſeres wußten, als das deutſche Lied. „Und dann wäre noch anzuführenn ja ich ſäße jahrelang bei den Braven die nicht müde werden, von ihren Kameraden zu crzählen. Aber der mir zuſtehende Platz geſtattet leider keine größere Ausführlichkeik gelegenklich ſoll alles, was mir Schmitz, Riepert, Lahme und Prittel berichtet haben, auch in die Kriegsberichte ein⸗ gereiht werden. Die Stenern im Beichstage. Von Dr. Junck, M. d. R. Die große Sieuerſchlacht iſt vorüher und diehenigen ſind Sieger geblieben, die von vorneherein entſchloſſen waren, dem Reiche oder beſſer: dem Vaterlande, zu geben, was ihm not tat. Damit ſoll natürlich nicht geſagt ſein, daß man wie mit Scheuklappen verſehen und aller Einwände ungeachtet darauf losgeſtürmt wäre, um nur recht bald ans Ziel zu kommen. O nein! Es iſt gar gründlich gear⸗ heitet worden und mehr als einer iſt dabei bis an die Grenzen ſeiner Leiſtungsfähigkeit gegangen. Selbſtverſtändlich ertönt auch jetzt der gewohnte Ruf, die Steuern ſeien„durchgepeitſcht“ worden. Aber darauf darf man nichts geben. Die ſo reden, ſind entweder grund⸗ ſätzliche Gegner oder gerade ſolche, die ſich nicht even zur Mitarbeit drängen— und auch im Reichstage ſoll es deren geden!— und dann ganz erſtaunt tun, wenn das Ding plötzlich ohne ſie fertig iſt. Menſchlich, allzumenſchlich! Das Wort„noxum premarur in annum“ mag für Bücher gelten; für die Steuergeſetzgebung während eines Welikrieges gewiß nicht. Hier taugt nur die Farbe der Entſchließung. Ob er Ja! oder Nein! ſagen will, mag der Einzelne vorher erwägen und mit ſich abmachen. Keinem Menſchen ſoll es verdacht werden, wenn er ſich zu ſchwierigen Problemen wie zu dem Spiritusmonopol oder zur Umſatzſteuer oder zum Steuerfluchtgeſetz nicht durchringen konnte. Wer ſich aber einmal gundſätzlich zur Beſayung entſchloſſen hatte, für den gab es auch nur eines: vurchl Es iſt auch bei Steuern ſelbſtverſtändlich leichter, Bedenken aufzudecken(worin manche gerade⸗ zu Meiſter ſind), als ſie zu überwinden. Manche Leute ertrinken geradezu im Meere ihrer eigenen Zweifel. Dankbar iſt ja das Geſchüft, Steuern zu machen, gerade nicht und gewiſſe Einwände muß man richtig einzuſchätzen verſtehen, wie etwa den: ſelbſtverſtändlich braucht das Vaterland Geld und ich laſſe mich an Opferfreudigkeit von Niemand übertreffen, aber ge⸗ rade dieſe Steuer uſw. uſw. Bei der Umſatzſteuer und hier wieder beſonders bei der Sonderbeſteuerung der ſog. Luxusgegenſtände, wurde Sankt Florian etwas reichlich oft angerufen. Luxus! Viel⸗ leicht wäre es beſſer geweſen, wenn dieſes Wort nicht ausgeſprochen worden wäre, Unklare Köpfe haben dahinter noch bis zuletzt eine Art von Tadel erblickt. Oder wenigſtens die Kennzeichnung der Entbehrlichkeit des betreffenden Gegenſtandes, z. B. auf dem Ge⸗ biete der Kunſt. Sie verwechſeln eben Entbehrlichkeit mit der Fähigkeit, eine Steuer zu tragen. Nur um letzteres handelt es ſich. Im übrigen iſt es nicht Zweck dieſer Zeilen, auf einzelne Ein⸗ wände zu antworten. Auch von dem gewaltigen Steuerſoll, dem⸗ gegenüber noch das der letzten„großen“ Reichsfinanzreform etwas beinahe rührendes hat, ſei hier nicht die Rede. Und endlich ſoll Niemand damit erſchreckt werden, daß auch die jetzt bewilligten Milliarden immerhin nur einen Teil des wirklichen Endbedarfs⸗ darſtellen, wobei wir ſogar davon ausgehen, daß der Weltkrieg wenigſtens in„abſehborer“ Zeit— ein Modewortl— endigt. Nur einige große Linien mögen hier gezogen werden. Die Beſtenerung der Getränke und des Geld⸗ und Börſen⸗ verkehrs bewegen ſich ſchließlich in bereits begangenen Bahnen. Dagegen iſt grundſätzlich neu der Bruch mit dem Vor⸗ urteilen ggen Staatsmonopole: die landläufigen Ein⸗ wände dagegen„ziehen“ in ſo ſchwerer Zeit nicht mehr und es könnte ſein, daß bis Herbſt oder Winter andere und noch größere Monopolgedanken ausreiften. Grundſätzlich neu iſt auch die Aus⸗ bildung der Umſatzſteuer, die bisher etwas ſchamhaft in das Ge⸗ wand eines Stempels gekleidet war, zu einer ſelbſtändigen Steuer⸗ form: zweifellos das ſchwierigſte, aber auch bedeutungsvollſte Werk der verfloſſenen Tagung. Hier wurde der Grund gelegt zu der großen allgemeinen Verbrauchsſteuer der Zukunft. Aber gerade ſie forderte den Ausgleich durch ſtärkere Belaſtung der tragfähigeren Scheltern heraus und dies führt dann weiter zu dem ſo viel be⸗ ſprochenen Einbruche des Reichs in das Gebiet der direkten Ab⸗ gaben. Zunächſt zum Schmerze der bundesſtaatlichen Finanz⸗ miniſter, die für ihr vorbehaltenes Steuergärtlein bangten, dam aber in ihrer überwiegenden Mehrheit(wir hoffen freilich immer noch auf Einſtimmigleitl) ſich nicht länger verſagten, was ihnen hoch angerechnet ſei. So kam es zur außerordentlichen Kriegabgabe nicht nur der Geſellſchaften, ſondern auch der phyſiſchen Per⸗ ſonen, und zwar vom Mehreinkommen und Vermögen. Auf dieſe Weiſe zog ein Glied das andere nach ſich. Aber da⸗ mit nicht genug! Die leider nicht zu ferne Möglichkeit, daß ſich juſt der ſog. Kriegsgewinnler, alſo der Deutſche, für den der Krieg eine günſtige Konjunktur bildete, dereinſt dem Steuerdienſte beim Vater⸗ lande entziehen und in das mildere Neutralien flüchten könne,— führte dazu, den Begriff der„Steuerflucht“ aufzuſtellen. Der Welt⸗ krieg hat den Kreis der ſteuerlichen Pflichten gegenüber dem Vater⸗ lande, deſſen ſtarker Arm auch das Vermögen ſchützte, erhöht. Sich ihnen entziehen, bedeutet ſchimpfliche Steuerflucht. Von Aus⸗ nahmen, wo die Auswanderung gerade im deutſchen Intereſſe liegt, natürlich abgeſehen. Darin, ſolche Ausnahmen richtig zu faſſen, lag die Hauptſchwierigkeit dieſes Geſetzgebungswerks. Aber der Gedanke ſelbſt iſt von unbeſtreitbarer Tiefe. Niemand wagte, ihn abzulehnen und das Steuerfluchtgeſetz, dem wir glückliche Fahrt wünſchen, wurde in der ihm vom Hauptausſchuß gegebenen Form ſchließlich im Reichstage einſtimmig angenommen. Einſtimmigkeit war denn auch dem Reichsfinanzhof be⸗ ſchieden. Wenigſtens im Reichstage. Möge der Bundesrat, deſſen Mehrheit längſt gewonnen iſt, ſich zur gleichen Höhe der Entſchloſſen⸗ heit erheben. Der Reichswagen geyt eben ſeinen Gang und ihn aufhalten wollen, dünkt uns wenig erhaben. Seltſam, wie ſich hier im Reichstage plötzlich alle zuſammenfanden. Nicht nur die von jeher des Unitarismus dringend verdächtigen Liberalen! Gerade dieſe Steuerreform macht es unabweisbar, auch dem Reiche eine oberſte, reichseigene richterliche Spitze zu geben. Möchte der Reichs⸗ finanzhof den Weg zum Herzen der Nation finden, wie das Leip⸗ ziger Reichsgericht. Wir halten ihn für die Krönung des ganzen Steuergebäudes und glauben uns keiner Uebertreibung ſchuldig zu machen, wenn wir— in ſinngemäßer Umgeſtaltung eines Goethe⸗ ſchen Wortes— denen, die hier mit Hand anlegten, zurufen: von hier geht eine neue Epoche der— Reichsgeſchichte aus und Ihr (o ——————————— „„ — 8993 9228&R2 232 0„„„r—— ( 7 Donmerstag, den 18. Juli 1918. Maunheimer General- Anzeiger.(mimaog-ñbe.) Nr. 329. 3. Seite⸗ Aus Staoòt und Land. Die Verbreitung der„ſpaniſchen Krankheit“ in Baden. Die„Karlsruher Zeitung“ ſchreibt halbamtlich: Gegenüber in badiſche Zeitungen aufgenommenen Nachricht der „Boſſiſchen Zeitung“ über die in Süddeutſchland und beſonders auch in den Städten Karlsruhe und Mannheim beobachteten Maſſen⸗ erkrangungen an der ſogenannten„ſpaniſchen Krankheit“ wird von zuſtändiger Seite mitgeteilt, daß die Nachricht ſtarke Ueber⸗ treibungen enthält, denen im Intereſſe der Verhütung un⸗ nötiger Beunruhigung entgegenzutreten iſt. Zutreffend an der Mit⸗ teilung iſt nur, daß die angeblich ganz neue Krankbeit, die in Wirk⸗ lichkeit nichts anderes iſt, als die altbekannte Influenza, in letzter Zeit, insbeſondere in der zweiten Junihälfte, auch in Süd⸗ deutſchland ſtärker aufgetreten iſt, aber keineswegs in irgendwie bösartiger und beängſtigender Form. Von Maſſenerkrankungen bis zu einem Drittel der Bevölkerung und noch mehr, wie in der Zeitungsnachricht angegeben wird, kann keine Rede ſein. Wenn auch beim Mangel einer Arzneipflicht für die Krankheit beſtimmte über die Zahl der Erkrankungs⸗ fälle nicht gemacht werden können, ſo dürfte doch die ſtarke Ueber⸗ treibung der Nachricht ſchon daraus herborgehen, daß beiſpielsweiſe eine in den letzten Tagen gemachte Erhebung in den Karlsruher Volksſchulen ergeben hat, daß von etwa 16 000 Schülern nicht mehr als 2600, und zwar nicht etwa allein wegen Influeaza, ſondern auch wegen ſonſtiger Krankheiten, die Schule verſäumten und daß in einer der größten Karlsruher Fabrikanlagen die Zahl der als krank gemeldeten Arbeiter des Arbeiterbeſtandes nicht überſteigt. Fügen wir noch bei, daß nach allgemeinen ärztlichen Beobachtungen die Krankheit nicht nur Kaft ſondern auch in verhältnismäßig Zeit abläuft, ſo dürfte das genügen, um die etwa da und dork entſtandenen Befürchtungen als unberechtigt erſcheinen zu laſſen. 6* *BVerſetzt wurde Eiſenbahnſekretär Friedrich Bauer in Mann⸗ heim nach Heidelberg. * Ernaunk wurden die Ingenieure Reinhold Lichtenauer in Schwe und Adolf Kurz in Kehl die Ingenieure Wilhelm Schumann ia Villingen und Karl Erles in Karlsruhe und nieur Karl Köhler in Karksruhe zu Eiſenbahningenieuren. Kirchenkollekte. Nach einem Erlaß des Erzbiſchöflichen Ordi⸗ nariats findet am Jugendpflegeſonnteg(Feſt des heiligen Bernhard von Baden) in der katholiſchen Kirche eine Kollekte für die Ju⸗ gendpflege ſtatt. BO. Neuer Ritter des Pour le meriie. Dem Fliegerleurnant Emil Thuy, Soha des Fabrikanten Thuy in Hagen, iſt der Orden Pour le merite verliehen worden. * 70. Geburtstag. Am nächſten Sonntag feiert in Sigma⸗ 41 der Königl. preußiſche Generalmajor z. D. Ferdinant Frhr. Röder v. Diersburg ſeinen 70. Geburtstag. Geboren am 21. Juli 1848 zu Karlsruhe i.., ſtudierte er von 1866—70 auf den Univerſitäten Heidelberg, Berlin und Freiburg die Rechte und trat am 17. Juli 1870 als Kriegsfreiwilliger im Badiſchen Feld⸗ artillerieregiment ein. Als Teilnehmer an der Belagerung und Be⸗ 0 ſchießung von Straßburg ſowie an 10 Gefechten und der Schlacht an der Liſaine, erhielt er das Eiſerne Kreuz 2. Klaſſe. Am 6. März 1871 zum Sekondeleutnant befördert, wurde er 1877 Abteilungs⸗ und 1878 Regimentsadjutant. 1880 zum Premierleutnant vorge⸗ rückt und im folgenden Jahre als Adjutant der damaligen 10. ſan artilleriebrigade nach Hannover verſetzt, wurde er unter Belaſſung in dieſer Stelle am 11. Juni 1881 in das 1. und 3 Jahre ſpäter in das 2. Garde⸗Feldartillerieregiment verſetzt. Nach Enthebung als Adjutant 1885 wurde er am 13. November 1886 als Hauptmann und Batteriechef in das 1. Garde⸗Feldartillerieregiment zurückverſetzt und nach 7 Jahren unter Verleihung des Charakters als Major wiederum dem 2. Garde⸗Feldartillerieregiment überwieſen, woſelbſt er am 23. März 1895 eine Abteilung erhielt. Ein Mnoat darauf erfolgte ſeine Verſetzung in gleicher Eigenſchaft zum dritten Mal in das 1. Garde⸗Feldartillerieregiment, von wo er am 1. Oktober 1899 zum Kommandeur des neu zu bildenden 3. Badiſchen Feld⸗ artillerieregiments Nr. 50 berufen wurde. Am 14. September 1900 zum, Oberſtleutnant, am 2. März 1903 zum Oberſt und am 19. Okto⸗ ber 1904 zum Kommandeur der 7. Feldartilleriebrigade ernannt, er⸗ folgte am 24. April 1906 ſeine Verſetzung in gleicher Eigenſchaft zur 28. Feldartilleriebrigade. Zum Generalmajor am 14. April 1907 befördert, wurde er am 1. Juli desſelben Jahres in Genehmigung ſeines Abſchiedsgeſuches zur Dispoſition geſtellt. Seit 1908 gehört er als Präſidialmitglied dem Badiſchen Militär⸗Vereinsverbande und ſeit dem 3. d. M. als deſſen 2. Vizepräſident an. h. Beſtellung zu Jahlmeiſterſtellvertretern, Beauftragung mit ſenehmung von Anterzahlmeiſterſtellen. Das Kriegsminiſterium hat wie folgt verfügt: 1. Der Erlaß vom 5. Mai 1918(.⸗V.⸗Bl. S. 286), betreffend Beſtellung zu Beamtenſtellvertretern, wird dahin ergänzt, daß mit der nachträglichen ſchriftlichen Beſtätigung einer Beſtellung zum Zahlmeiſterſtellvertreter gemäß Erlaß vom 21. 8 19918(.⸗V.⸗Bl. S. 44) auch die Beförderung zum Unterzahlmeiſter mit rückwirkender Kraft ni cht verbunden iſt. 2. Die gemäß Wf vom 25. Oktober 1915(.⸗V.⸗Bl. S. 492) in Unterzahlme erſtellen zu verwendenden Perſonen ſind von dem zuſtändigen Kommandeur durch ſhriftlichen Befehl mit Wahrnehmung der— beſtimmt zu bezeichnenden— Stelle zu beauf⸗ tragen, womit die Verleihung von Rang, Gebührniſſen und Uniform Das häuslermäochen. Ballade von J. L. Runeberg.“) Ueberſetzt von Johann Oehquiſt. Die Sonne ſank, der Abend kam, der Sommerabend milde, ein von mattem Purpur floß rings über die Gefilde. Von ſeiner Arbeit froh und müd ein Häuflein Bauern kehrt' zurück nach wohlvollbrachtem Wert zum heimatlichen Herd. Sie hatten eine Ernte heut“ gar koſtbar heimzutragen: den frechen Feind in blut'ger Schlacht gefangen und geſchlagen. Hinausgezogen waren ſie beim erſten Frührotſchein, als ſie den Sieg errungen, brach der Abend ſchon herein. Ganz nah am Felde, wo der Kampf am heißeſten gewütet, da ſtand ein kleiner Häuslerhof, faſt leer und unbehütet. Auf ſeinen Treppenſtufen ſaß ein Mädchen und ſah zu, wie ſie vorüberzog, die Schar, nach ſchwerem Kampf zur Ruh. Ihr Blick war forſchend u. geſpannt; wem galt wohl ihr Verlangen? tiefer als das Abendrot erglühten ihre Wangen. ſo ſtill und doch ſo warm in Schau'n gerſunken da; ihr Herz gehört, wenn ſie gelauſcht, ſo wie ſie ſah. Die Truppe zog, ſie aber ſah in wortlos ſtummer Klage nach jedem Zug, nach jedem Mann hinüber eine Frage, ein Fragen bebend und voll Scheu, ein Fragen ſtumm und baug, das ſtummer als der Seufger ſelb, der ſtill ſich ihr entrang. Doch als der letzte Mann vom Trupp an ihr vorbeigegangen, da ſank ihr Mut, da ward ihr Herz von Traurigkeit umfangen; ſie ſchluchzte nicht, ſie ſentte nur die Stirne ſtumm und ſchlicht und ſtille Tränen netzten ihr das holde Angeſicht. „Warum willſt du mit Weinen dir das arme Herg verwunden?⸗ O Tochter, glaub mir, noch iſt uns die Hoffnung nicht entſchwunden⸗ Er, den dein Auge jüngſt geſucht und nirgends wiederſah, er lebt noch und hat dein gedacht und darum lebt er ja. Er folgte meinem leiſen Rat, Gefahren klug zu meiden, als er ins Feld mit jenen zog, wär dies mein Wort beim Scheiden. Nicht kämpfen wollt er; mit dem Trupp ging er aus Zwang u. Not, Aoch Sie ſee h er wollte leben, glaube mir, und ſuchte nicht den Tod.“ ) J. L. Runcberg, einer der bedeutendſten Dichter Finnlauds, neht daut ſeinem geſundkräſtigen Realismus über Teaner. Er lebte — gußerdem eine rungen für beſondere Zwecke(Ausgleich von Härten, Verſcegung von der Unierzahlmeiſte! für die Dauer ihrer Verwendung im Zahl⸗ meiſterdienſt während des Krieges für ſie verbunden iſt. Soweit früher eine ſchriftliche Beauftragung nicht ſtattgefunden hat, findet Abſatz 2 des Erlaſſes vom 21. Januar 1918(A..⸗Bl. S. 44) ent⸗ ſprechende Anwendung 3. Vor Bekanntgabe des Erlaſſes voin 25. Oktober 1915(.⸗B.⸗Bl S. 492) waren die in Unterzahl⸗ meiſterſtellen verwendeten Perſonen gemäß Erlaß vom 14. Auguſt 1914(.⸗V.⸗Bl S. 316) von dem zuſtändigen Kommandeur durch beſonderen— ſchriftlichen— Befehl(Kriegsbeſoldungsvor⸗ ſchrift§ 4 Zifſer 3) zu Unterzahlmeiſtern zu befördern. Soweit ein ſolcher Beſehl unterblieben iſt, können die betreffenden Perſonen nicht ale zu Unterzahlmeiſtern ernannt angeſehen werden. Auch in dieſen Fällen findet Abſatz 2 des Erlaſſes vom 21. Januar 1918 (.⸗B.⸗Bl. S. 44) ſinngemäße Anwendung, und zwar mit der Maß⸗ gabe, daß den betreffenden Perſonen lediglich Rang, Gebührniſſe und Uniſorm der Unterzahlmeiſter für die Sauer ihrer Verwendung in der Unterzahlmeiſterſtelle nachträglich verliehen werden darf. Die nachträgliche Beförderung zum Unterzahlmeiſter iſt ausgeſchloſſen. G. Erhöhung der Zuckerzuweiſung. Durch den Erwerb von Zucker in der Ukraine, von dem eine gewiſſe Menge ia Deutſchland bereits eingetroffen iſt, wird es möglich. nicht nur die Süßigkeiteninduſtrie in dem zu Anfang des Wirtſchaftsjahres vor⸗ N Umfang weiter mit Zucker zu beliefern, ſondern auch die hisher aufgeteilte Einmachezuckermenge von 600 000 Doppelzentner auf die 10 Menge von 900 000 Doppelzentner zu erhöhen und enge von 150 000 Doppelzentger den Byndesregie⸗ Krankenanſtalten, gegebenenfalls auch zum Erſatz für die ausfallende Brotmenge) zuzuteilen. Die Reichszuckerſtelle wird die Bezugsſcheine ſofort gach Beendigung der Verteilungsarbeiten herausgeheg. Durch dieſe Sonderzuteilungen erledigt ſich auch die vielfach aufgeworfene Frage, was mit dem Ukrainezucker wird. Es iſt bei dem geſamten Stand der Ernährungs⸗ und Zuckerwirtſchaft ausgeſchloſſen, dieſen Zucker in den freien Verkehr zu bringen, weil die öffentliche Zucker⸗ wirtſchaft ihn nicht enthehren kann. Er iſt, wie der inländiſche Zucker, der Reichszuckerſtelle für ihre Verteilungszwecko zur Ver⸗ fügung geſtellt worden. Eine gewiſſe Schwierigkelt macht dabei die Aufbringung der ſehr hohen Koſten des Ükrainezuckers. Um nicht den allgemeinen Verbrauch der Bevölkerung damit zu belaſten, werden von beſtimmten Gruppen von Zuckerempfängern, in erſter Linie von der Süßigkeiteninduſtrie, erhebliche Zuſchläge erhoben. (WTB. Nichtamtlich.) Die Ernleſchätzung im Jahre 1918. Das Miniſterium hat beſtimmt, daß ſich die Ernteſchätzung auf Körnermais(Welſch⸗ korn) erſtreckt. Die Ernteſchätzung für Körnermais iſt während de⸗ Monats Auguſt zuſammen mit den Ernteſchätzungen der übrigen Früchte vorzunehmen. Beſitzwechſel. Das Gebäude in C(Ecke Kunſtſtraße), in dem die Süddeutſche Disconto⸗Geſellſchaft.⸗G während der Erbauung ihres jetzigen Heims untergebracht war, iſt in den Beſitz der Mann⸗ heimer Gewerbebank übergegangen. Die Verlegung der Gewerbe⸗ bank in das nunmehrige eigene Heim erfolgt im Sommer 1919. Da das Gebäude ein früheres Palais aus der Karl Theodorzeit, modern baukmäß'ig eingerichtet iſt, ſind keine durchgreifenden Umbauten er⸗ forderlich. Man darf ſich darüber freuen, daß der Beſtand des ehr⸗ würdigen Baudenkmals aus der Blütezeit Mannheims während ſeiner Zugehörigkeit zur Ehurpfalz durch den Beſitzwechſel gewähr⸗ leiſtet iſt. Die Mannheimer Gewerbebank ſiedelt aus gemieteten ſtädtiſchen Räumen in ein Gebäude über, das ihr die notwendige Ausdehnung geſtattet. Vorerſt werden nur die Parterreräume bean⸗ ſprucht, in denen gegenwärtig noch die Hypotheken⸗Abteilung der Süddeutſchen Disconto⸗Geſellſchaft untergebracht iſt. Die General⸗ verſammilung der Mannheimer Gewerbebank hat die Erwerbung des Gebändes, das bereits früher zwei Bankgeſcheifte, die Deutſche Union⸗ bank Mannheim.⸗G. und die Firma Weil u. Benſamin beherbergte, genehmigt. Das Feſt der ſülbernen Hochzeit begehen heute die Eheleute Johann und Clara Gremm, Buchdruckereibeſitzer und Verleger des„Neuen Mannheimer Volksblattes“. Den zahlreichen Freunden des Jubelpaares iſt dieſer Feſttag ein willkomwener Anlaß, die Ge⸗ fühle der Freude und Wertſchätzung zum Ausdruck zu bringen, die ſie am heutigen Tage beſeelen. Der noch immer tobende Krieg ver⸗ bietet laute Feſtlichkeiten und groß Feiern; wie wir das Jubelpaar zu kennen glauben, wird ihm auch kaum der Sinn danach ſtehen. So mögen ihm die an dieſer Stelle dargebrachten Glück⸗ u. Segens⸗ wünſche Erſatz dafür bieten und ihm zeigen, daß es verſtanden hat, ſich die Liebe und Verehrung weiter Kreiſe zu erwerben. Diie Hundstage haben ſich mit kalendermäßiger Pünktlichkeit eingeſtellt. Wer den kochenden Mauern unſerer Stadt entfliehen kann, iſt zu beneiden. Geſtern Nachmittag zeigte das Thermometer 33 Grab C im Schatten an. Die Schilien ſchloſſen infolgedeſſen vorzeitig den Nachmittagsbetrieb. Die tropiſche Hitze begünſtigte die Gewitterbildung. In der verfloſſenen Nacht ſchien der ſehnlichſt herbeigewünſchte Regen nahe zu ſein. Leider erreichten uns nur die Ausläufer des Gewitters, die in einem unheimlichen Sturm mit außergewöhnlich heftigen Böjen beſtanden. Eine Abkühlung iſt nicht eingetreten. Dafür aber hat ſich der geſtrige wolkenloſe Himmel überzogen, eine Erſcheinung, die bei dem zunehmenden Mond nicht ungern geſehen wird. Das Aehrenleſen. Im Gemeindeverband Heidelberg⸗Land war ſeither den Sammlern von Leſefrucht geſtattet, dieſe zu behalten und ohne Anrechnung auf die Brotkarten oder den Verſorgungsanſpruch mit einem auf Leſefrucht lautenden Mahlſchein vermahlen zu laſſen. Nachdem die Neichsgetreideſtelle dies beanſtandet hat, Punſen nun⸗ mehr von den Bürgermeiſterämtern Mahlſcheine auf Leſefrucht nicht Und bebend ſah das Mädchen auf, von dunklem Traum befangen, als drängte ſich in ihren Schmerz ein Ahnen voller Bangen. Noch etumal blickte ſie dorthin, wo jüngſt der Kampf entbrannt, dann ſchlich ſie leiſe auf den Weg und huſchte und verſchwand. Und Stund' auf Stunde rann dahin, ſchon ſchien es Nacht zu werden, die Wolken glänzten ſilberweiß, doch Dänmrung lag auf Erden. „O Tochter, komm, vergebens machſt du Angſt und Sorge dir, eh' morgen früh die Sonne ſcheint, iſt dein Verlobter hier.“ Die Tochter kam, zur Mutier ging ſie ſtillen Angeſichtes; nun trübten keine Tränen mehr den Glanz des Alggenlichtes. Die Hand, die ſie zum Gruße bot, war aber kalt wie Schnee, und ihre Bangen weißer als die Wolke in der Höh'. „Bereitet, Mutter, mir ein Grab, ich mag nicht läuger leben; der Mann, dem ich mein Herz geweiht, hat ſich der Schmach ergeben. Er dacht' an mich und dacht' an ſich und folgte eurem Rat, er, floh vor'm Feind und übte feig am Vaterland Verrat. Als er nicht kam, weint' ich um ihn, den von Gefahr Bedrohten, ich glaubt' ihn auf dem Schlachtfeld dort als Toten unter Toten; wohl trug ich Trauer, doch mein Schmerz nur ſüß, nicht bitter war, um ihn zu trauern, lebte ich wohl gerne tauſend Jahr. Ich hab' geſucht, bis Tag und Licht in Dunkelheit verlohten, doch des Geliebten Züge trug kein einz'ger von den Toten. Nun will ich fort von dieſer Welt, voll Trug und voll Verderben; er iſt dem Tode ſeig entfloh'n, drum will ich ſelber ſterben.“ Aus dem Mannheimer Kunſtleben. Jnſtitut für höheres Klavierſpiei und Seminar zugleich Inſtrumenkal⸗ und Geſangſchule. von Friedrich Häckel.* Iin Vortragsſaale der Auſtalt fand nachträglich der wegen Er⸗ kankung des Schülers verlegte 3. Vortragsabend des Schul⸗ iahres 1917/18 fiatt, in welchem ſiceh Wilhelm Gernsheim, Stüdierender der Ober⸗ und Kontrapunktklaſſe des Direktors, als Interpret und angehender Worttonlyriker mit beſtem Erfolg vor⸗ ſtellle. Eine eigenperſönliche Note lann man von dem jungen Kom⸗ poniſten billigerweiſe noch nicht erwarten. Aber die n deutſchon Lyriker ſcheinen ihm als Vorbild zu gelten. Die Muſik ſchmiegt ſich dem poetiſchen Worte ſtets innig an und erwächſt aus der jeweiligen Stimmung. Angenehm berührt das Streben nach klarer melodiſcher mehr ausgeſtellt werden. Die Sammler von Leſefrucht hahen dieſe gegen Bezahlung an die Kommiſſionäre abzuliefern.— Die 9 dieſer wieder recht bureaukratiſchen Verordnung dürfte ſein, daß das Aehrenleſen entweder ganz eingeftellt wird oder daß die Körner al⸗ Hühnerfutter verwendet werden. Warum muß denn nun auch noch das Aehrenleſen den armen Leuten verekelt werden Die Brotver⸗ ſorgung der Allgemeinheit wäre nicht gefährdet worden, wenn man den Aehrenleſern die mühſam geſammelte Frucht belaſſen hätte. Mit der Bezahlung iſt den Leuten garnicht gedient, denn Geldſcheine kann man bekanatlich bis jetzt noch nicht eſſen. Am„grünen Tiſch“ ſcheint wieder die Einſchätzung der verbitternden Folgen dieſes„fürſorg⸗ lichen“ Erlaſſes gefehlt zu haben. * Das Rauchen von Waldmeiſter iſt nichl ſchädlich. Kürzlich wurde von verſchiedenen Zeitungen die Nachricht verbreitet, daß das Rauchen von Waldmeiſter ſchädlich ſei, da dieſer ein ſtarkes Herzgift enthalte, das leicht Herzſchlag verurſachen könne. Das pharmatologiſche Inſtitut der Univerſität Würzburg hat nun auf eine Anfrage geantwortet:„Soweit hier bekannt, enthält der Wald⸗ meiſter kein Herzgift. Ein ſolches müßte ja unzerſetzt flüchtig ſein, um beim Rauchen zur Wirkung kommen zu können. Das iſt an und für ſich ſchon unwahrſcheinlich. Denkbar wäre es, daß das Cumarin des Waldmeiſters, das ja auch die Kopfſchmerzen nach reichlichem Bowlengenuß(natürlich neben dem Alkoholgehalt des Weines) zum Teil verurſacht, auf das Herz indirekt wirken könnte. Deshalb darf man aber das Cumarin doch noch nicht als Herzgift bezeichnen.“ Die Raucher können alſo ihren Tabak ruhig weiter mit Waldmeiſter ſtrecken— wenn ſie welchen haben. Mannheimer Strafkammer. Strafkammer J. Sitzung vom 13. Juli. Vorſ.: Landgerichts⸗ direktor Dr. Benkiſer. Vor vierzehn Tagen hat das Schwurgericht zwei junge Bur⸗ ſchen, die im Wald bei Rheinau einen Altersgenoſſen überfallen und ſeiner Barſchaft im Betrage von 18 Mk. beraubt hatten, zu Ge⸗ fängnisſtrafen von 9 und 6 Monaten verurteilt. Drei weitere Jungen, die an dem Lausbubenſtreich beteiligt waren, konnten nicht vor das Schwurgericht verwieſen werden, weil ſie noch nicht 18 Jahre alt waren. Mit ihnen befaßte ſich heute die Strafkammer. Der 17 Jahre alte Taglöhner Nikolaus Zeilfelder aus Schwetzingen wurde zu 5 Monaten, der 16 Jahre alte Taglöhner Franz Wolf aus Brühl zu 4 Monaten Gefängnis verurteilt, der 16jährige Philipp Schwab aus Ketſch wurde freigeſprochen. Der 19 Jahre alte Taglöhner Nikolaus Huckele aus Plank⸗ ſtadt beſtahl im März und April ds. Is. zu verſchiedenen Malen die Lanz'ſchen Gutsverwaltungen auf Straßenheim und Sandtorf, wobei er Treibriemen, Lederdecken, Schuhe Gamaſchen und dergl. mitnahm. Nach ſeiner Verhaftung riß er, als er am Amtsgericht zum Verhör vorgeführt weden ſollte, wiede aus. Als man ihn wieder feſtgeſetzt hatte, gelang es ihm abermals, zu entkommen, worauf er ſich eine Zeitlang mit den geſtohlenen Papieren eines ge⸗ wiſſen Wiegandt durchſchlug. Der ſeiner Jugend ungeachtet ſchon häufig vorbeſtrafte Angeklagte wird heute zu 2 Jahren 6 Monaten Gefängnis verurteilt. Eine ſchlimme Ueberraſchung wartete kürzlich einer in J 7 wohnenden Frau Liebler, als ſie von einer plötzlichen Erkrankung geneſen aus dem Krankenhaus zurückkehrte. Die Alleinſtehende fand ihre Wohnung geöffnet und völlig ausgeplündert vor. U. a. waren die Erſparniſſe der Frau fort, 90 Mark in bar und 250 Mark auf ein Sparkaſſenbuch. Als die Diebin wurde eine Hausgenoſſin, die 24 Jahre alte Arbeiterin Emma Kramm, in Unterſuchungshaft genommen, die jedoch beharrlich leugnete, bis ſie keinen Ausweg mehr fand. Heute gab ſie wenigſtens die Entwendung des Sparkaſſenbuches zu. Neben ihr ſaß als Ange⸗ klagter ihr 18 Jahre alter Bruder, der Taglöhner Auguſt Kramm Er ſoll auf dem Bahnhof der Nebenbahn beim Straßenbahndepot aus einem Wagen 8 Sack Hafer geſtohlen haben, gab aber nach langem Leugnen nur zwei Sack zu. Ein bei dieſem Haferdiebſtahl Beteiligter, der Heizer E. F. iſt inzwiſchen Soldat und dadurch der Wohltat des kürzlichen Gnadenerlaſſes des Groß⸗ herzogs teilhaftig geworden, ſo daß er von der Anklagebank zur Zeugenbank wandert und frei ausgeht. Emma Kramm aber, als rückfällige Diebin, wird zu einer Gefängnisſtrafe von 1 Jahr 3 Monaten verurteilt und erhält wegen ihres ſtarr⸗ köpfigen Leugnens von ihrer 14 wöchigen Unterſuchungshaft keine Stunde angexechnet; gegen Auguſt Kramm wird eine Gefängnis⸗ ſtrafe von fünf Monaten ausgeſprochen, abzüglich 1 Monat Unter⸗ ſuchungshaft. Vert.: Rechtsanwalt Dr. Hirſchler. Aus Luòwigshafen. Der Bedürfnisnachweis für das Wirtsgewerbe. Die pfäl⸗ ziſch⸗bayeriſchen Gaſtwirte⸗Organiſationen haben ſich in letzter Zeit u. a. mit der Bedürfnisfrage für neue Wirtſchaften beſchäftigt. Dazu ſtellte der Kreisverband Pfalz den Antrag, daß bis fünf Jahre nach dem Krieg überhaupt keine Neukonzeſſionen er⸗ teilt werden ſollen, der Kreisverband Mittelfranken verlangte den Befähigungsnachweis für Städte über 5000 Einwohner⸗ Die Anträge drangen jedoch nicht durch, dafür wurde beſchloſſen, in Bayern die Einführung des allgemeinen Bedürfais⸗ nachweiſes anzuſtreben. Es wurde nunmehr eine entſprechende Eingabe an das Staatsminiſterium des K. Hauſes und des Aeußeren gerichtet, auf die das Miniſterium antwortete, daß nur durch ein Reichsgeſetz, nicht durch ein Landesgeſetz, der allgemeine Bedürfnisnachweis eingeführt werden kann. Das Staatsmini⸗ ſterium hat bereits beim Reichsamt des Innern angeregt, der reichsgeſelichen allgemeinen Einführung näher zu treten, wobei auch die Wirtevereinigungen gutachtlich zu hören ſind. Linienführung und die gewählte harmoniſche Einkleidung, die im „Herbſtgefühl“ auch eines gewiſſen aparten Reizes nicht entbehrt. In ſeiner Mutter, der Konzertſängerin Frau Martha Gerns⸗ heim, fanden die ſechs Geſänge die denkbar beſte Interpretin. Mit ihrem wohlgebildeten Sopran und ihrer hervorragenden Geſangs⸗ kunſt wußte ſie, vom Komponiſten begleitet, die einzelnen Geſänge beſtens zur Geltung zu bringen. Zu einem hoffnungsvollen, vielverſprechenden Talente hat ſich auch der Pianiſt Gernsheim entwickelt. In Bachs Ehromatiſcher Fantaſie und Fuge“, Beethovens Rondo op. 129(„Die Wut über den verlorenen Groſchen“), ſowie in einer Etude und einer Polo⸗ naiſe von Chopin hatte er ſich Aufgaben geſtellt, mit denen ſich auch ein fertiger Pianiſt nicht zu ſchämen braucht. Und in der Durch⸗ führung dieſer ſchwierigen Aufgaben bewies Wilhelm Gernsheim neben techniſcher Klarbeit, neben Phraſierungs⸗ und plaſtiſcher Ge⸗ ſtaltungskunſt ein reſpektables Maß von Stilgeföhl, das ihn be⸗ fähigte, die Polyphonie Bachs ebenſo ſicher zu erſchöpfen, wie das kapriziöſe Rondo von Beethoven und die poeſievolle Etude Chopins, ſowie deſſen glanzvolle As⸗dur⸗Polomaiſe. Zwar vermißte man dann und wann noch die feinere Differenzierung, ins Beethoven⸗ ſchen Rondo auch die ſtählerne Rhythmik und den rechten Humor. Doch ſind das kleine Ausſtellungen, die an dem erfreulichen Ge⸗ ſamtbilde nichts ändern. Es war ein ſchöner Erfolg, gleich ehrend für Lehrer wie Schiller und des Beifalls durchaus würdig. E. 8 Lteratur. Das goldene Buch vom deutſchen Geiſte. Warum Deutſchland ſelbſt einer Welt von Feinden nicht unter⸗ liegt, das iſt in der geſunden Voltskraft, im deutſchen Geiſte he⸗ gründet. Es war deutſcher Geiſt, der das alte römiſche Reich ſtürzte und die Neugeſtaltung Europas in Staat, Kunſt und Wiſſen⸗ ſchaft vollzog. Die Einheit des deutſchen Volkes vom Aufang ſeiner Geſchichte bis auf den heutigen Tag und ſein Einfluß auf die an⸗ grenzende Völker. Das ganze innere Weſen wird in„Das gol⸗ dene Buch vom deutſchen Geiſte“ von Univ.⸗Prof. R. von Raumer und Dir. E. Abigt, Wiesbaden 1918, für alle Welt, Freund und Feind, Heimat und Front in packender und überzeugender Weiſe dargeſtellt, es ſei jedermann als ein bebeutſames Buch der Zeit empfohlen. Es iſt ein Dokument des deutſchen Geiſtes für Volk und Heer. 4. Seite. Nr. 329. Mannheimer General⸗Anzeiger. * (Mittag⸗Ausgabe.) Donnerstag, den 18. Juli 1918. O Tödlicher Uuglücksfaſl. Infolge eines Ohnmachtanfalle⸗ ſtürzte in der Hartmannſtraße vom zweiten Stock ſeiner Wohnung ein Wirt die Treppe herab. Der Mann fiel ſo unglücklich, daß er im Krankenhaus, wohin man ihn verbracht hatte, an den erlittenen Verletzungen verſtarb OEiſerſuchtsiragödie. Ein Landſturmmann, der geſtern ſeine im ſtädtiſchen Krankenhaus untergebrachte Frau in Begleitung ſeiner Tochter beſuchte, übenfiel infolge plötzlicher Eiferſucht ſeine rau und verſetzte ihr mehrere Meſſerſtiche: Die Frau wurde chwer verletzt. Die Tochter, die abwehren wollte, erhielt ebenfalls einen Meſſerſtich. Der Täter wurde feſtgenommen. 2 Nachtrag zum lokalen Teil. 9 Polizeibericht vom 18. Juli 1918. Totſchlag. Vor dem Hauſe Dalbergſtraße 4 wurde in ver⸗ —9 Nacht die 42 Jahre alte, verwitwete Kellnerin Thereſe eff von Erlangen, zuletzt wohnhaft Dalbergſtraße 18, von dem zur Zeit zu einem Landſturmhatl. eingezogenen 39 Jahre alten, ledigen Heizer Ernſt Hofſtätter von hier nach vorausgegangenem Wortſtreit erſtochen.„Der Täter ſtellte ſich freiwillig guf der Wache des 6. Polizeireviers und iſt verhaftet. Leichenländung. Geſtern mittag wurde im Neckar ge⸗ genüber der Otto Beckſtraße am rechten Ufer die Leiche des am 16. ds. Mts. abends unterhalb der Seckenheimer Fähre beim Baden ertrunkenen 11 Jahre alten Arthur Guſtao Heidt, Sohn des Guſtav Heidt von Seckenheim geländet und in die Leichenhalle des Friedhofs hier verbracht. Ertrunken beim Baden im Binnenhafen iſt geſtern nach⸗ mittag 374 Uhr der 26. Jahre alte, verheiratete Taglöhner Johann Jakob Rupp aus Neulußheim, wohnhaft J 7, 27. Seine Leiche wurde ebenfalls nach dem Friedhof verbracht. Nus dem Großherzogtum. Frieſenheim bei Lahr, 17. Juli. Am Sonniag fand in der Brauerei Neff hier eine Verſammlung ſtatt, zu welcher zahl⸗ reiche Landwirte aus dem Bezirk Lahr, Ettenheim und Offenburg erſchienen waren. Direktor Dr. Aengenheiſter ſprach üher wirtſchaftliche Tagesfragen und über die zommende Friedenswirt⸗ ſchaft. Anſchließend erläuterte Verbandsrepiſor Scholb aus Frei⸗ burg den praktiſchen Betrieb landw. Lagerhäuſer und beſprach ein⸗ ehend die mit der verbundenen Pflichten und Rechte. Hicrauf erfolgte einſtimmig die Gründung des„Landwirt⸗ ſchaftlichen Lagerhauſes Risd und Tale. G. m. b..“ mit dem Sitz zu Lahr In den Vorſtand wurden gewählt die Herren Landwirt Franz Kiefer in Frieſenheim, Landtagsabg. Rudolf Seubert in Kippenheim und Landwirt Franz Anton Nautaſcher in Ichenheim. Bonndorf, 16. Juli. Die Ortskrankenkaſſe Göppingen(Würt⸗ kemberg) erwarb als Erholungsheim für ihre Mitglieder das Bad Boll bei Bönndorf im badiſchen Schworzwald im Wutachtal um den äutzerſt billigen Preis von 120 000 Mark. Die Koſten für Umbauten und Neueinrichtungen werden ſich auf etwa 40 600 Mark belaufen. Das Bad enthält außer Parkanlagen auch einen Land⸗ Wirtſchaftsbetrieb mit 24 Morgen Gütern, durch welche die not⸗ wendige Viehhaltung geſichert ift Die Schwefelquelle hat ſich ſchon ſeither beſonders bei Magen⸗ und Darmkrankheiten bewährt. Die —— erfolgt auf 1. September, doch werden ſchon von 1. Auguſt an Erholungsbedürftige Aufnahme finden. Radolfzell, 18. Juli. Der Mörder des Polizeidieners Sontheimer in Ueberlingen a. R. der Maſchiniſt Joſef Bieder⸗ mann, hatzſich in dem Augenblick als er auf der Landſtraße Steh⸗ ringen—Göttingen von einem Landſturmmann angehalten wurde, erſchoſſen. Der Polizeidiener Sontheimer iſt vorgeſtern unter Beteiligung der geſamten Gemeinde Ueberlingen a. R. zur letzten Kuhe beſtattet worden. Pfalz, Heſſen und Umgebung. XPirmaſens, 17. Juli. Belohnungen für Nachweis leerſtehender Wohnungen werden nun auch in Pirma⸗ 32 Zeitungen öffentlich ausgeſchrieben. In der Pfalz rührt ſich Kriegsinduſtrie als Hauptintereſſentin der Wohnungsfrage, von einzelnen Ausnahmen abgeſehen, leider gar nicht, auch einzelne Ge⸗ meindeverwaltungen zeigen ſich recht rückſtändig. * Aus der Pfalz, 16. Juli. In Ludweiler wurde der Berg⸗ mannsehefrau Bachelier, die in der Nacht einem Kinde das Le⸗ ben gegeben hatte nur mit einem Hemde bekleidet blutüberſtrömt tot aufgefunden. Der Mann, der zur Schicht war, fand die Schränke durchwühlt, und das neugeborene Kind lebend in ſeinem Bettchen. Ein Hammer mit Blut und Menſchenhaaren beſudelt lag am Tatort. Die Unterſuchung hat noch nicht mit Beſtimmtheit er⸗ geben, ob Mord oder Selbſtmord vorliegt. Nicht ausgeſchloſſen iſt daß die Wöchnerin in Geiſtesverwirrung und Uebermaß der Schmerzen Hand an ſich gelegt hat. Die Wunden am Hinterkopf können von Hammerſchlägen, aber auch von einem ſchweren Fall herrühren. Das Haus war durch einen ſcharfen Hund bewacht. I+ Darmſiadt, 16. Juli. Zu einer erhebenden Trauerkundgebung geſtaltete ſich heute in dem Krematorium auf dem hieſigen Waldfried⸗ 99. die ſtattgehabte Einäſcherungsfeier für den plötzlich nach kurzem ankſein verſtorbenen Gr. Kammermuſiker Albert Diedrich, zu Der ſich zahlreiche Leidtragende von hier und auswärts eingefunden halten. An dem über und über mit Kranzſpenden und Blumen be⸗ deckten Sarg hielt zunächſt Stadtpfarerr Vogel die von inniger Liebe getragene Gedächtnisrede. Unter den Segensworten des Geiſt⸗ lichen, begleitet von Harmoniumklängen mit Violinſolo, verſchwanden die ſterblichen Ueberreſte in die Tiefe. Im Namen und Auftrag der Hofthegterleitung und des neuen Generalintendanten Dr. Kraetzer ſprach Hofrat Ottenheimer dem hochverdienten Mitgliede des Hoſchealers, der eine Zierde ſeines Standes war, anerkennende Worte unter Widmung eines Kranzes. Kammermuſiker Mehmel gedachte der ganz hervorragenden Verdienſte des Verſtorbenen um die Muſik im allgemeinen, wie insbeſondere un die Gr. Hofkapelle und deren Angehörigen, für die er mit allen Kräften eintrat, ſodaß man ſagen darf, daß D. für ſeinen Stand geſtorben iſt. Eine weitere Kranz⸗ ſpende wibmete er im Namen des Darmſtädter Streichorcheſters, deſſen Mitbegründer und eifriges Mitglied er war. Im Auftrag de⸗ Deutſchen Orcheſterbundes fprach Herold⸗Frankfurt ſein tiefes Bedauern über den ſchweren Verluſt aus, den der Verband durch das Hinſcheiden ſeines treueſten Beraters und allzeit hilfberciten Freunde⸗ erlitten habe. In gleicher Weiſe widmete Prof. Kordz, der Vor⸗ ſitzende des Allgemeinen deutſchen Muſikerverbandes, Berlin, dem utſchlafenen einen herzlichen Nachruf, wobei er beſonders darauf inwies, wie erſt durch D. der deutſche Muſikerſtand zu Würde und ſehen gekommen ſei und wie ihm hierfür unauslöſchlicher Dank gebühre. Ebenſo gedachte noch Prof. Winderſtein im Namen des Deutſchen Orcheſter⸗ und Chorleiterverbandes in ehrenden Aus⸗ führungen dewgroßen aufopfernden Tätigkeit des Entſchlafenen. Wei⸗ tere Kranzſpenden widmeten noch die Kgl. Kapelle in Wiesbaden, das Städt. Orcheſter in Mainz, das Kurorcheſter Bad Nauheim Zum Schluß gedachte Zahnarzt Gehrke⸗Bensheim in herzlichen Ab⸗ ſchiedsworten im Namen der„Schlaraffia“ des treuen Freundes und Bruders, dem es leider nicht mehr vergönnt war, die in allernächſter Zeit in Ausſicht ſtehende Feier ſeiger 25jährigen Mitgliedſchaft zu be⸗ 95 ſen. Auch er ſpendete, wie alle Vorredner, einen prachtvollen nz mit Schleife.— Der jetzt aus dem heſſiſchen Staatsdienſt aus⸗ eſchiedene Landeswohnungsinſpektor Gretzſchel, der ſich um die ohnungs⸗ und Wohnungsbaufrage in Heſſen große Verdienſte er⸗ worben, iſt als Regierungsrat in das Reichswohnungsamt berufen worden. Hherr Bernſtein und Fütſt Lichnowstu. „E! Berlin, 18. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) paar Tagen teilten wir hier den Wortlaut eines Briefes mit, den Fürſt Lichnowsky, wie wir einem Wiener Blattt entnahmen, einem ſozialdemokratiſchen Abgeordneten geſandt hahen ſollte. Im„Ber⸗ ler Tageblatt“ meldet ſich nun heute Herr Eduard Bernſtein als Empfänger dieſes Lichnowsky⸗Briefes. Herr Bernſtein erzählt, daß er mit dem Fürſten im Herbſt 1912 im Hauſe eines Berliner Gelehrten bekannt geworden ſel, daß er ihm dann ſm Frühjahr 1915 einen Aufſatz aus der Neuen Zeit geſandt hätte, in dem Bernſtein eine ihm im Gedächtnis gebliebene Aeußerung des Fürſten Lich⸗ 23— Vor ein nowsky zitiert hatte und die Folge war ein Beſuch beim Fürſten Lichnowsky, der inzwiſchen nach Berlin übergeſiedelt war, in ſeiner Berliner Wohnung. Bei der Gelegenheit hätte ſich Fürft Lichnowsky jeder Bemerkung über Jaterna der deütſchen Regierung und Politik enthalten. Dann folgte der inzwiſchen durch das Wiener Blatt bekanntgewordene Brief vom 21. Mal 1915. Van der Denkſchrift des Fürſten Lichnowsdy hat Bernſtein, wie er weiter berichtet, nur indirekt erfahren. Als er den Fürſten im Spätjahr 1916 auſſuchte und die Sprache auf ſie brachte, bat Fürſt Lichnomsky Herrn Bernſtein, es nicht als einen Beweis mangelnden Vertrauens anzuſehen, wenn er ihm die Denkſchrift nicht zu leſen gebe. Dagegen wandte ſich Lichnowsky im Sommer 1917 mit der Bitte an Bernſtein, doch auf ſeine politiſchen Freunde dringend einzuwirken, daß man davon abſehe, die inzwiſchen durch die bekannte Vervielfältiggung einem größeren Perſonenkreis zugängig gemachte Denkſchriſt, behufs allgemeiner Bekanntgabe ins Ausland gelangen zu laſſen. Das hätte Bernſtein Lichnowsky auch verſprochen und die unab⸗ hängige Sozialdemokratie hätte mit der Drucklegung der Deukſchrift nicht das geringſte zu tun gehabt. In ähnlicher Weiſe hat ſich daun Herr Bernſtein auf Bitten Lichnowskys noch ein paar mal im Inland und Ausland verwandt. Aus alledem zieht Herr Bernſtein den Schluß. daß Fürſt Lichnowsky ſein Möglichſtes getan hätte, die Denkſchrift nicht über den Kreis ſeiner intimſten Freunde hinaus⸗ gelangen zu laſſen. Herr Bernſtein hat denn auch, wie er weiter be⸗ richtete, dem Herrenhausausſchuß zur Unterſuchung des Falles gich⸗ nowsky ein Material und ſen: Beobachtungen mitgeteilt und beibes hat wie Herr Bernſtein dann erſahren hat, neuerdings auch in der gehein en bung des Hereenhenſer vorgelegen Der Wiener Gericht. Wien, 17. Juli.(WB. Nichtamitlich.) Amllich wird ver · lautbart: Südlich von Aſiago vermochten zwei engliſche ſtom ⸗ pagnien vorübergehend in unſere Gräben einzudringen. Sie wurden nach kurzem Kampfe zurückgeworfen. Zm Breuta⸗ Tal brachte ein Patronillenunternehmen 30 Gefangene und 2 Maſchinengewehre ein. Die Berluſte des Feindes in den letzien Kämpfen auf dem Monte Solarolo erwieſen ſich als außerordeni⸗ lich ſchwer. In ſchmalem Frontabſchnitt wurden über 500 ilalieniſche Leichen gezählt. In Albanſen iſt die Lage unverändert. Der Chef des Generalſiabs. Letzte Melòungen. Die neue Oſſenſive. Fronzöſiſche und deuiſche Taktik. Berlin, 17. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Der Kampf tobt in derſelben Gegend, in der dieſelbe Armee des Generals von Einem in mehreren Champagne⸗Herbſtſchlachten dem Sturm⸗ heer Joffres den Durchbruch verwehrte. Damals ſtanden fünf deutſche Diviſionen gegen 30 franzöſiſche im Kampfe. Die deut⸗ ſchen Maſchinengewehre mähten die Reihen der franzöſiſchen Stürmer nieder. Berge von Leichen häuſten ſich überein⸗ ander. Jetzt kämpfen dort mit Ueberlegenheit u. Liſt deutſche Infanteriſten, ohne einen Mann zu verlieren. Die deutſche Artillerie fährt im offenen Felde auf, während die franzöſiſche nur mit wenigen Batterien antwortet, deren matte Schüſſe un⸗ beachtet bleiben. Eine neue Faſſung der Kriegsziele.——— c. Von der ſchweizer. Grenze, 18. Juli.(Priv.⸗Tel. g..) Auf Wunſch Wilſons hat der Verſailler Kriegsrat die neue Faſſung der Kriegsziele in Angriff genom⸗ men, auch die ſtrategiſche Lage des kommenden Jahres auf Wunſch Wilſons einer Prüfung unterzogen, um den Krieg ſchneller und erfolgreicher zu Ende zu bringen und die Leiden der Menſchheit abzukürzen. 4 Pariſer Stimmungen. c. Von der ſchweizer. Grenze, 18. Juli.(Priv.⸗Tel. g..) Die Schweizer Blätter berichten: Im Pariſer Rathaus wurde im Saal der Bibliothet des Gemeinderates an der Wand ein Plakat angebracht, auf dem zu leſen iſt:„Es iſt ſtrengſtens verboten, irgendwelche Worte der Entmutigung oder der Kritik auszuſprechen oder Aeußerungen fallen zu laſſen, die die patriotiſche Energie oder das unbegrenzte Vertrauen der Soldaten zu ihren Führern und Verbündeten ſchwächen.“— Die„Opinion“ fragt ſich mit Bangen, ob dieſe Warnung am Ende für die Pariſer Gemeinderäte beſtimmt iſt, da ſie die einzigen ſeien, die den Bibliothekſaal betreten. c. Von der ſchweizer. Grenze, 18. Juli.(Priv.⸗Tel. g..) Der Pariſer„Temps“ und der„Matin“ ſchreiben, der Vor⸗ ſtoß des Feindes ſei mit Ruhe und Vertrauen aufzunehmen. General Foch ſelbſt habe für die Sicherheit von Reims und des Seinedepartements gebürgt.„Petit Journal“ berichtet, daß der Heeresausſchuß der Kammer ſich auf Wunſch Elemen⸗ ceaus ins Hauptquartier begeben habe, um ſich von dem günſtigen Stand der Fochſchen Gegenmaßnahmen zu über⸗ zeugen. der Ausban des Fieges. Berlin, 17. Juli.(WTB. Nichtamtlich) Der neue deutſche Sieg an der Marne und in der Chanmpagne wurde am 16. Juli er⸗ weitert. Heftige Gegenangriffe, die der Feind mit ſtärkſten Kräften und unter Einſatz zahlreicher Panzerkraftwagen unternahm, ſteiger⸗ ten lediglich ſeine Blutopfer ſowie ſeine Enbuße an Gefangenen. Ueberall brachen die feindlichen Maſſenangriffe blutig zuſammen. Dagegen konnten dmie Deutſchen den Reſt des Bois de Conde ſäu⸗ bern, hierbei mehrere Geſchütze erbeuten, und 5 Offiziere und 125 Mann gefangen nehmen. Um 2 Uhr nachmittags griff der Feind abermals die deutſche Front ſüdlich der Marne unter Einſatz aller Kampfmittel an. Wiederum ſcheiterten hier wie an der Straße von Epernay—Dermans ſämtliche Anſtürme unter außerordentlich hohen Feindverluſten. Auch während der Nacht fanden hier ſchwere Kämpfe ſtatt, in denen der geſamte Geländegewinn des 15. Juli behauptet und teilweiſe erweitert wurde. In der Champagne, wo. der deutſche Angriffsſtoß an einem einzigen Tage den Franzoſen faſt den geſamten Gelände⸗ gewinn jahreslanger, mit blutigſten Opfern erkaufter Kämpfe ent⸗ riß, wurden ebenſalls drei feindliche Vorſtöße abgewieſen und auch hier unſere Stellungen verbeſſert. Gerade in der C ne, wo Hunderttauſende franzöſiſcher Soldaten im Winter und Herbſt 1915 und im April 1917 klägliche Anfangsgewinne mit ihrem Blute bezahlenmußten, tritt die Bedeutung des großen deutſchen Erfolges im Vergleich mit den damaligen Maſſenangriffen der drei Franzoſenſchlachten deutlich hervor. * Amerikaniſchet Heereshericht vom 16. Juti. Im Laufe der Schlacht bei Reims unternahmen unſere Truppen geſtern zuſammen mit den fronzöſiſchen Truppen Gegenaagriffe gegen den Feind. Sie hielten ihre Stellungen an allen Punkten, machten eine gewiſſe Anzahl Gefangene und erbeuteten Maſchinengewehre. Heute früh verſuchte der Feind in den Vogeſen, nach Feuervorbereitung unſere Linien auf einer Front von 1000 Hards anzugreifen. Der Angeiff wurde durch Artilleriefeuer abgewieſen Keine Friedensbeſprechungen. c. Von der ſchweizer. Grenze, 18. Juli.(Priv.⸗Tel. g..) Die„Baſler Nachrichten“ melden: Die engliſche Geſandiächan sollen, gegen in Bern iſt zu der Erklärung ermächtigt, daß die gen über angeblichel engliſch⸗öſterreichiſche Frie⸗ densbeſprechungen jeder Begründung ent⸗ behren. Laut dieſen Behauptungen ſollte der öſterreichiſch⸗ ungariſche Geſandte im Haag ſich neulich nach Wien begeben und beſtimmte Vorſchläge mit ſich geführt haben, die ihm ſowohl von franzöſiſcher wie von engliſcher Seite gemach worden ſeien. Amerikaniſche Luftpoſt. —Berlin, 18. Juli.(Von unſ. Berl. Büro.) Aus dem Haag wird gemeldet: Aus Newyork meldet das Holland Rieuwe Büro, daß der gelungene Verſuch eines Luftpoſtdienſtes zwiſchen Waſhington und Newyork den Generalpoſtmeiſter ver⸗ anlaßt habe, einen ähnlichen Dienſt zwiſchen Newyork und Bo⸗ ſton zu organiſieren. Dieſer Verſuch iſt aber vollkommen ge⸗ ſcheitert, da die Probefahrt nicht gelungen iſt und der Flie⸗ ger nur bis zu einer Entfernung von einigen Meilen von Boſton vorwärtsgekommen iſt und dann abſtürzte. Der Umſchwung in Kußland. t. Köln, 18. Juli.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölni Volkszeitung“ nieldet au⸗ In Helſingfors 1 80 aus Moskau gemeldet, daß auf dem dortigen Kadettenkongreß ein vollſtändiger Stimmungsumſchwung zu Gunſten Deutſchlands ſtattgefunden bor, den ſelbſt ausgeprägte Ententefreunde unterſtützen. Mehrere Kadetten⸗ —.— ſollen wie verlautet nach Kiew gereiß ſein, um mit den rtigen deutſchen Militärbehörden Fühlung— wegen gemeinſamen Vorgehens mit den bürgerlichen euſiſchen eiſen gegen die Sowjetregierung. * Handel und industrie. Vom süddeutschen Hänte- und Fellmarkt. Man berickiet uns: Nach dem vorliegenden Jalrresberichit für 1917—18 hat der Verband Süddeutscher Häutever⸗ wertungs-Vereinigungen im Kalenderjahr 1917 an⸗ eckient: an Großviehhäuten aus Baden 89 634, Bayern 113522, Ps 28 332, Hessen 27 814, Preußen 108 902, Württemberg 75 402. sammen 443 750 Stück im Werte von 21 926 527 M. mit 148 000 Mark für al e Schäden; an Kalbieſlen aus Baden 92183, Bayern 127 833, Elsaß 17 018, Hiessen 20 436, Preußen 88 608, Würt temberg 00 922, zusammen 445 100 Stück im Werte von 4841 638 Mark mit 42 408 Mark für— Schäclen; an Schaflellen aus Baden 7350, Bayern 6380, EEaB 5780, Hessen 2071, Preußen 17 101. Wütte 7680, zusammen 46 376 Stück im Werte oun 687 730 Mark mit 915 Mk. für ahgezogene Schäden; an Ziegenfällen aus Baden 6260, Bayeru 1860, EIsaß 230, Hſessen 1194, Preußen 4104, Württemberg 858, zusammen 14 506 Stück im Gesamtbettage von 64 807 Mk.— Bemerkenswert ist, daß die der Häut⸗ in leichtere Gewichtsklassen nach der aufgemachten Statistik für Sückcleutschland erheblich eingesetzt hat. Von Stahlwerks-Verband. r. Düsseldorf, 18. Juli.(Priv.⸗Tel.) Die Miglieder wer⸗ den zu einer Versammlung auf Donnerstag, den B. ds. Mts. nach Düsseldorf eingeladen. Auf der T. anung steht neben der Erstattung des Markctberichtes sowie geschäftlichen Angelegen⸗ heiten die Wahl des Vorsitzenden und seines Stellvertreters für das neue Geschäftsjahr. Deutsche Schiflskreditbank in Duisburg⸗ Veber die Auigaben dieses mit einem Kapital von 7 Mil- liouen Martk ründ Unternehmens an dem eine Reihe von Banken, Reecdern und Industriellen beteiligt ist, erfährt die„Köln. Zig.“: Der Gegenstand des Unterneluneus ist die För derung des Schiffskredits, insbesondere zugunsten der deutschen Sclkiffahrt. Zu diesem Zwecke gewührt die Bank Darlehen, die durch Forderungen aus Schifispfandrechten gesichert sind. Sie be- treibt auch den Erwerb, die Veräußerung und die Beleihung von Solchen Darlehen, ferner gibt sie nach Maßgabe ihrer Satzungen Verzinsliche Schuldverschreibungen aus, übernimmt die kommis⸗ Sarische Vermitilung des Erwerbs, der Beschanung und der Ver- äuber von Schiflispiandrechten für Rech des Schuldners gegen Sichierstellung. Die Beteiligung an Schiffsversicherungs- Unteruclimuugen sowie die Vermittlung von Schiffsverkäulen und Schiffbauten ist ebenfalls vo Auf die Aktien sind bei Er- lichtung der Geseltsckaft 25 Prozent und das Aufgeld von 10 Prozent in har eingezahlt. Die Einforderung der übrigen 75 Proz. Wird auf Beschluß des Aufsichtsrats durch den Vorstand vor genommen. Bei der Beleihung von Sctiffen darf der angenon:- mene Wert des Schiſles den durch Sorgfältige Ernüttiung ſesi⸗ gestelllen Verkehrswert nicht übersteigen, bei dessen Aufnach nur die dauernden Eigenschatten des Schiſies und Sein bei orc⸗ nungsmäßiger Wirtschaft zu erwartender Ertrag berücksichtigt Werchen. Ebenso miüssen Sclriſie, die von der Bank belichen werden Verlust oder Schaden versichert sein der durch Un- fall oder höhere Gewalt dem Schifte erwückst, oder den der Ver- sicherte wegen 2 nstoß des Schifies durch Anfahren mit einem andern zu Die Versicherung muß derart erfolgen, daß die Auszahlung Anes etwaigen——— von der Ver⸗ sicherungsgesellschait unmittelbar an die Bank ieirt. Diese —— regeimäßig Ablösungsdarlehen, von 3 Viertel innen Uängstens 12 ſahren zu tilgen sind. Die Bantc gibt bis zur Höhe ihrer durch Schiffspfandrechit gesicherten Forderungen, insc- weit Sie den Vorschriſten ihrer Satzungen cutsprechen, innerhalb der ihr gezogenen Grenzen verzineli Schhuldverschreibungen aus, deren im Umlauf befindlicher Gesamtbetrag in der Höhe des Nennwertes der Handdartehensforderungen von mindestens gleicher Höhe und mindestens gleichem Zinsertrag uch gececket Sein muß. Die Künftige Rohholaabgabe in Preusen. Wie es heißt, schweben jetzt Erwügungen icher die Abschaf- jung des im letzten Winter in den preußischen Staatsforsten üblick gewesenen Veriahrens der freihändigen Holzabgabe. Es wird u. a. die Wiedereinführung des Meistgebotsverfahrens umter Zulassung einer bestimmien Anzahi von Bietern erwogen. Vrankturter Wertpapiervörse. Fraukfurt a.., 17. Juli. Bei ziemlich belebtem Geschün Standen wiederum Einheitswerte im Vordergrund des Interesses. Textilwerte lagen ſest. Höher gingen Esäß.-Bad. Wolltabrik, Tränkner und Würker. Fest lagen ferner Emaille Ulrich, Ma⸗ Schinenfabrik EBlingen, Rütgerswerke, Filt u. Brauer, Euzinger dagegen niederiger Siegener Eisenkonstruktion. Bankaltien schwächer, besonders Deutsche Bank, Montanaktien schwächten sich ab, desgleichen Norddeutscher Lioyd. Wasserstandsbeobachtungen im Monat Iuli. Pegeistation vom Datum Rhein 14. 16.] 16. J16. 1. 6 ees KHdningen)i 22524320 225 22 2erde 8 Uur i 422J9i 210 2 esbe. 2 P Mensg 4480 4754½% 4½ 41 Lahe. 2 Ur Mannheifmmm 4353383327 273*8 Lerveas 7 Uür Maiar 4149 1214187 F Kad 2 2351228522% 283 Vorm. 2 NRSN.88 Teebm, 2 Ul ——— a 2REa 27 290 Vosn 7 Ilmgm Rollbronnn EEEE— + 8 5 Wetter-Aussichten für mehrere Tage im Veran (Z..) Undefugter Becborvok Wird geeciebtek vertelgt 19. Juti: Wenig verändert. e n Jali: Soune, Wolkenzug, orml tenperiert, Srkäkm e N W rerrrrr — 1 9 Donnerstog, den 18. Juſi 1918. besorgter Bruder, Schwager und Onkel im Alter von nur 92 Jahren. gerissen wurde. den 18. Juii 1618. Rrno Fetaold Am 7. Juli starb in Castelnuovo mein innigstge⸗ liebter, unvergesslicher Mann, meines Jungen treu⸗ Vater, unser braver Soh Unterseeboots-Obermaschinisten-Mant d. R. Arno Petzold mn. des Eie. Kreuzes I. u. U. Kl., der dsterr. Tapfer- Keits- Medanie 1. Kl. und des türkischen Halbmondes Nahezu 4 Jahre trug er alle Strapazen dieses schrecklichen Krieges, bis er durch einen Unglücksfall für immer von uns Wer ihn kannte, weiss, was wir in ihm verloren. MANNHEIM, Waldhofstr. 12, Duisburg W.., Die trauernd Hinterbliebenen Frau Emilie Petzold Familie Hermann Petzold Frau Ida Stein. n, Schwiegersohn, unser liebes Töcht 3243a Statt jeder besonderen Anzeige. Heute früh entschlief nach Kurzer schwerer Krankheit erchen im Alter von 31½ Jahren. In tiefer Trauer: Hauptlehrer Mien, Mouinger z. Zt. im Felde und Frau Amalie geb. Meier. MANNHEIM, den 17. Juli 1018. Max-Josephstr. 29. Die Beerdigung findet Samstag, den 20. J ubi nachmittags E Uhr von der Friedhofkapelle aus statt. 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Martha oder: Der Markt zu Richmond Romantische Oper in 4 Aufzügen von Friedrich von Fietow. Soli und Chöre werden von Künstlern erster Bühnen in voller Ueber⸗ einstimmung Bewegungen der Bilder gesungen mit den Dle vorstellung dauertca.2 Stunden u. Ist der Elntritt während.Vorstellung nlent gestattet. Seginn der Vorstellungen: Wochentags 6 und 8% Uhr. Kassen-Eröffnung 1 Stunde vorher. Da die Abendvorstellungen aller Voraussicht nach ausverkauit sein werden, empfiehlt sich der Besuch der Nachmittags-Vorstellungen. (Große EKünstler-Wochel VORNEHMSTESLICHTSPIELHAUSN Heute zum letzten Mal: piestätieder Verführung. Nordisches Drama in 3 Axkten. Das goldene Onkeichen unci der Böse Papa Lustspiel in 3 Akten mit Oskar Stribolt als Onkel. * 8 Friedrichspark Donnerstag, den 13. Juli, abends 8 uhr KONxzERT Kagelle Petermann) Mitwirkung: Swog Senxtett Neumann 4 Damen, 2 Herren(Frankfurt). Eintrittspreis 50 Pfg., Kinder 20 Pfg., Militär 20 Pfg. Abonnenten gegen Vorzeigen der Jahreskarten frei. Ballhaus. Heute BVonnerstag von—/11 Uhr — 2 Militär-Konzert der Kapelle des Erſ.⸗Batl. Nr. 110. Ausſchank: Münchner Bier. 3238a Damen-Frisier-Salon Vornehme Handpflege. Gewis- senhafte Bedienung durch erste Kraft. Anfertigung sämtlicher Haararbeiten. Täglich geöffnet von—12 und—8 Uhr. N25a Sonntags von—12 Uhr. 9 Vorteilhaft Ween Korsetts Widerxaun Lähe des Kaufhauses, N 2, 13 Tuglich VSIm Künstier-Monzert. 2 Eintritt frei. 3 almen schneider“ 42 Rita⸗ EZuschneider) 8 S3 RIta liefert 8. Form, aus gutem .— amast mit Raer. 25.— — 8 aus älteren Jacken⸗ 8— 8 kleider mache die mo- 82——— dernsten Reise-Mäntel 8 und fHlotte E— tesche Mantel-Kleidel.] 3 35„Sirene“ Komme persönlich vor. 8 eretra langes Rorsett 8 Aufträge werden nur noch bis 22. Juli angenommen. Für Herest und Winter⸗ Saison ab 5. September 6— ſestem rell mit Hal-· ter Mk. 30.— wieder. 3013a Damenschneider— Effland, Heidelberg Dreikönigstr.4 60 Bitte ausschn. aufbewahren. 5„Luise schr lang nack unten, 8 für starke Damen. 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Kaffee⸗Erxſatzmittel: Für 250 Gr. der Stammabſchnitt der Kolonialwarenkarte(Mai-—Juli) in den Ber⸗ kaufsſtellen—998. Zur Ausgabe kommt Kaffee⸗ Erſatz, offen, das Pfund 80 Pfig, in Paketen das Pfund 84 Pfa., Zichorie das Pfund 81 Pig., ſowie Eſſenzen zu aufgedruckten Preiſen. 5 Einen Anſpruch auf Lieferung je zur Hälfte in Kaffee⸗Erſatz und Zichorie oder Zuſatz kann nicht gemacht werden, da bei der diesmaligen Ber⸗ teilung nur ein kleiner Teil Zuſatzmittel zur Verfügung ſtand. Gramm 85 Pfg.) die Buttermarke 30 in den Verkaufsſtellen 181—300 Sbſk: Für 1 Pfd. die Buttermarke 35 in den Ver⸗ kaufsſtellen 26—89. Die Marke ailt bis Freitag⸗ abend 7 Uhr. Ackerbohnen: Für 250 Gr.(das Pfund 70 Pfg.) die Kolonialwarenmarke 60 in den Verkaufsſtellen —988. Fleiſch: Die Wochenmenge iſt auf 250 Gr. feſtgeſetzt. —— Für 500 Gramm die Zuckermarke K in den Verkaufsſtellen—998. In dieſer Menge iſt der Reſt der Sonderzulage mitenthalten. Kinderzucker: Für 400 Gr. die Marke 8 der Kinder⸗ nährmittelkarte in den Verkaufsſtellen 1908. Der Stammabſchnitt dieſer Karte iſt, da auf denſelben eine Verteilung vorgenommen wird, aufzubewahren. II. Für die Verkaufsſtellen: Bei den Großhändlern ſind zur Abgabe bereit: Graupen(250 Gramm): Für die Kolonialwaren⸗Bev⸗ kaufsſtellen—998. Marmelade(250 Gramm): Für die Kolonialwaren⸗ Verkaufsſtellen—500, ab Freitag gültig. Feit: Für die Fettverkauſenellen 468—619 bei der Freibankkaſſe, Biehhofſtr., am Freitag, den 1g9. ds. Mts., nachmittags von—5 Uhr. Das Geld iſt abgezählt mitzubringen; ohne Ausweis wird kein Feit abgegeben. Der Abgabeyreis für die Kleinhändler beträgt 2,0% für das Pfund. Kondenſierte gezuckerte Vollmilch: Für die Butter⸗ verkaufsſtellen 686—830 bei der Milchgentrale am Freitag, den 19. ds. Mts., vormittags von—12 Uhr, Kopfmenge 4 Pfd. Der Abgabeyreis für die Kleinhändler beträgt 4,42 für das Kilo. ſoweit die Milchzentrale auswiegt; bei Abaabe von Original⸗Kübeln.20 Mark für das Kilo. Für Mengen unter und über 50 Kilo ſind Ge⸗ fäße mitzubringen.(Für die Kübel mit 50 Kilo Inhalt wird ein Pfand von 6„/ erhoben.) Eier: Für die Eierverkaufsſtellen 85—550 am Frei⸗ tag, den 19. ds. Mts.(1 Auslandsei zu 54 Pfa.) Auslanbseier⸗Verteilung betr. 6 In den nächſten Tagen trifft ein Waggon Aus⸗ landseier ein, welcher die Verteilung von einem Ei an den größten Teil der Bevölkerung geſtattet. Dieſe Eier ſind zum Preiſe von 54 Pfg. für das Stück abzugeben. Es handelt ſich hier um Eier, welche die Zentral⸗Einkaufs⸗Geſellſchaft vom Auslaud nur dadurch bekommen konnte, daß ſie auch einen ſehr hohen Einſtandspreis bezahlte. Es iſt immerbin beſ⸗ ſer, dieſe Zwiſchenverteilung zu einem hohen Rreiſe 555—38* als 27 den Nährwert,, welchen dieſes Ei darſtellt, zu verzichten Städtiſches Lebensmittelamt, C 2, 16/18. Schuhfürſorge P 6, 20). Kurſe zur Selbſtanfertigung von Haus⸗ und Straßenſchuhen beginnen jeden Montag. N66 Schuhflickſinbe. Anleitung zum Flicken und Sob⸗ ken der Schuhe von—12 und von—6 Uhr. Verbot des unbefugten Betretens der Feldwege und der Feldgemarkung betr. Zum Zwecke der Verhütung von Feldfrevel und Felddiebſtahl und zur Ordnung in der Feldgemar⸗ kung wird auf Grund der 88 28, 145, P. Str.⸗G.., für die Gemarkung der Stadt Mannheim ortsvoli⸗ zeilich vorgeſchrieben: §S 1. Das Betreten der Feldwege iſt Unbefugten verboten. Als befugt gelten nur: a) die Beſitzer der im Bereiche der einzelnen Feld⸗ wege gelegenen Aecker und Felder; b) deren Angehörige und Angeſtellte; eh die zur Ausübung der Jagd berechtigten Per⸗ ſonen und deren Angeſtellte. § 2. Das Betreten der Feldgemarkung zur Nacht⸗ zeit iſt vor wie nach erfolgter Ernte, iedermann, auch den Beſitzern von Grundſtücken. verboten. Als Nachtzeit gilt die Zeit von abends 10 Uhr bis morgens 4 Uhr. § 3. Zuwiderhandlungen werden mit Geld bis —— tel und Koſtümen uſw. Bekanntmachung. Die Ausloſung ſtädtiſcher Schuldverſchrei⸗ bungen betr. Nachlaß⸗Verſteigerung. loſung ſind die nachverzeichneten Schuldverſchrei⸗ bungen des 1907er Anlehens der Stadtgemeinde Hei⸗ delberg zur Heimzahlung gezogen worden: Freitag, den 19. Juli d. J. ————— PPPCTPT——————— Im Auftrage der Erben verſteigere ich aus dem Bei der am 4. Juli d. Js. ſtattgehabten Aus⸗ Nachlaß der Frau Kath. Rupp Wwe. und anderen am zu 20 Mark beſtraft. § 4. Die Vorſchriften treten ſofort in Kraſt und am 30. November 1018 wieder außer Kraft. C6² Mannheim, den 15. Juli 1918. Das Bürgermeiſteramt. E. Marz D 3, 8 Lit. A zu je 2000&: Nr. 1, 21, 52, 70, 351, 381, 469, 484, 515, 729. 8 Lit. B zu je 1000: Nr. 889, 849, 857, 920, 1013, 1133, 1237, 1259, 1417, 1524, 1573, 1616, 1727, 1846. Lit. C zu je 500 /: Nr. 1934, 1942, 1951, 2154, 2228, 2276, 2278, 2311, 2540, 2625, 2847, 2855, 2884, 2954, 3098, 3164, 3201, 3221. Lit. D zu je 20 /: Nr. 3283, 3331, 3434, 3581, 3720, 3767, 4076, 4240 und 4249. Die Heimzahlung der ausgeloſten Schuldverſchrei⸗ bungen erfolgt vom 1. November d. Is. an bei der Stadtkaſſe Heidelberg, bei der Bank für Handel und Induſtrie in Darmſtadt, Berlin, Frankfurt a.., Mannheim und deren ſonſtigen Niederlaſſungen, bei der Nationalbank für Deutſchland in Berlin und bei der Firma Veit L. Homburger in Karlsruhe gegen Rückgabe der betreffenden Schuldverſchreibungen und der noch nicht verfallenen Zinsſcheine nebſt Er⸗ neuerungsſchein. Für die etwa fehlenden Zinsſcheine wird der entſprechende Betrag am Kapital in Abzug gebracht. 2b1⁴ Die Verzinſung der ausgeloſten Schuldverſchrei⸗ bungen hört mit dem 81. Oktober d. J. auf, für nicht richtzeitig eingelsſte Schuldverſchreibungen wird eine Zinseniſchädigung in keinem Falle bezahlt. Bon den in früheren Jahren gekündieten Schuld⸗ verſchreibungen ſind z. Zt. nicht eingelbſt: Lit. E Nr. 971; Lit. C Nr. 2878; Lit. D Nr. 2777. Heidelberg, den 5. Juli 1918. Der Stadtrat. Umpressen vonDamenhüten nach neuen Formen. Auf Wunſch wiedergarnieren bei Verwendung gebrauchter u. neuer Zutaten. Beoa Hercn-Filzhut u. Panama-Wäsche. A. PFAFF, Modistin. früher H 8, 21 jetat P 3, 3, 1 Treppe Caleron 5457 Planken Leipziger Messe. Ich ſtelle auf der Baumeſſe und techn. Meſſe aus und bin bereit, noch die Vertretung einiger weiteren leiſtungsfähigen Fabriken zu übernehmen. Beſonders intereſſiert Bau⸗ und Wohnungsbedarf. Acdolf Lucdwig E 4, 12/16(Börse), Telephou 7664. Suſfernun9 ven, Mixen,, Haaren, uHand: u. Pörſlehe HpermasA9e im u. außer d. Nause. Guſ osbexꝙe Ganantio Hereehwiegenril⸗ Dleiaancl, Bis. 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