1 2 f f 750 —— 4 2 ** * 2. Selte. Nr. 357 Mannheimer Geueral-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Samsfag, den 2. Dezember 1922 die vorgänge in Athen Der Korreſpondent der„Chicago Tribune“ in London will aus guter Ouelle wiſſen, daß die engliſche Regierung beabſichtige, energiſch bei der griechiſchen Regierung einzuſchreiten, wenn Prinz Andreas oder König Georg unter Anklage geſtellt und verur⸗ teilt werden ſollten. Gegen die Athener Bluturkeile Der Papſt hat den Nuntius des Heiligen Stuhles in Athen be⸗ auftragt, Vorſtellungen zu erheben gegen eine Fortſetzung der Blut⸗ urteile. Der Nuntius in Bern wurde angewieſen, in gleichem Sinne ſich gegen Veniſelos in Lauſanne auszuſprechen. 3 FJrankreich rechtfertigt ſeine Haltung! Havas veröffentlicht folgende offtziöſe Aeußerung:„Im letzten ttalieniſchen Miniſterrat hat Muſſolini bei der Beſprechung der Hinrichtungen in Athen ſich gewundert, daß die franzöſiſche Regierung nicht, um die Hinrichtungen zu verhindern, auf das grie⸗ chiſche Außenminiſterium eingewirkt habe, wie das Londoner und das römiſche Kabinett es getan haben. Der italieniſche Miniſterpräſident ſcheint über das Vorgehen des franzöſiſchen Vertreters in Athen unrichtig informiert geweſen zu ſein. Dem lezteren ſei ſeine Haltung durch die Tatſache diktiert worden, daß die griechiſchen Be⸗ hörden die franzöſiſche Regierung offiziell davon in Kenntnis geſetzt hatten, daß ſedes Eingreifen der Großmächte zu Gunſten der Beteilig⸗ ten für dieſe Gefahren mit ſich bringen würden. Frankreich habe alſo bei der ſummariſchen Hinrichtung der grie⸗ chiſchen Miniſter und des griechiſchen Generaliſſimus, die die offiziel⸗ len Kreiſe und die öffentliche Meinung in Frankreich mit der gleichen Entrüſtung mißbilligten, keinerlei Verantwortung über⸗ nehmenkäönnen.“ 4** 0 Der„Matin“ beginnt heute mit der Veröffentlichung einer an⸗ geblichen geheimen Korreſpondenz Venifelos“, woraus hervor⸗ gehen ſoll daß der kleinaſtiatiſche Feldzug auf die Zuſicherun⸗ gen Llogd Georges hin beſchloſſen und geführt wurde. Clemenceaus Fiasko Nach einer Meldung der„Deutſchen 77 475 Ztg.“ aus Newyork, hat die amerikaniſche Reglerung lemenceaus Vor⸗ haben, vor den Seekadetten in N eine Rede zu halten, unterſagt. Weitere Abſagen aus aſhington dürften Clemen: geaue Entſchluß, ſein amerikaniſches Gaſiſpiel erheblich abzukürzen, herheigeführt haben. 5 Auslanòsrunòſchau die in eyon beſchlagnahmten eheenl gs gegenſtünde die zur werden, wie Geh. Rat ozilalpolitiſchen Abteilu gehörten, 8 K. 5 Deutſchland wieder r. Freund im„B..“ mitzuteilen weiß, zugeſtellt werden. «Der Drang zum Meere. Eine Meldung kommt aus Reoal. Darnach ſoll die ſowjetruſſiſche egierung von Eſtland den Haſen von Balliſchport zu Tranſitzwecken ge pa ch⸗ tet haben. Das würde beweiſen, mit welcher Natur ſewalt auch Sowfſetrußland zu dem Meere drängt, von dem es durch die Rand⸗ ſtaatenbildung abgeſchloſſen wurde. Das Märchen von einem deutſch⸗ ruſſiſchen Vertrag. Die Pa⸗ riſer Ausgabe der„Dailn Mail“ bringt wieder einmal Nachrichten über einen deutſch⸗ruſſiſchen Geheimvertrag und über Vorbereitungen zu einem Revanchekrieg. Die„D. A..“ ſagt dazu: Es lohnt ſich nicht, weiter darauf einzugehen. polniſcher Ueber fall auf ein lifauiſches Slädichen. Die litauiſche Geſandtſchaft in Berlin teilt mit, daß 40 polniſche Soldaten das Städichen Lubawa überfallen und mehrere Einwohner ermordet n. Dle Einführung der polniſchen Valuta in Oberſchleſten, die auf den 1. Dezember feſtgeſetzt war, iſt verſchoben worden. Der iriſche Brandherd. Drei wettere republikaniſche Führer lind wegen unerlaubten Waffentragens erſcholſen morden, da⸗ runter der Stadtverordnete von Dublin, John Murphey. Die Repu⸗ blikaner haben die Eiſenbahnbrücke von Multyfaanham in die Luft geſprengt. Alle Telegraphenleitungen dieſer Gegend ſind durch⸗ ſchnſtten worden wodurch der Verkehr im Norden und Weſten Ir⸗ lands ſchwer geſchädigt wurde. deutſches Reich der Keichsaußenminiſter v. Roſenderg wird ſich am Somstag nach Kopenhagen begeben, um ſich dort vom König and von den Behörden zu verabſchieden. Am nächſten Dienstag wird der Miniſter wieder in Berlin ſein. Ein bemerkenswerler Beſchluß. Die Breslauer Stadtver⸗ ordnetenverſammlun 15 nte es nach einer eindringlichen Rede des rbürgermeiſters Dr. Wa gnerab, die zum Bau einer Flußbade⸗ anſtalt aus alten Heeresbeſtänden gekauften Pontons ohne Entſchã⸗ digung ſofort an die Entente abzulle ſeen. Euer Rhein muß ewig Deutſchlands Herrlichkelt ſein. Arndt Theater und Muſik Der ſljegende Holländer 1 Jede Freiheit hat ihre natürlichen Schranken. Dies Grund⸗ geſetz haben beide, der Operndirektor Erich Kleiber und der Maler Heinz Grete anerkannt. Heinz Gretes neue Inſzenierung war freilich gebunden an die Bühnenbilder, die wir damals— als ſie neu waren— ſtilwidrig nannten. Dies Urteil bezog ſich zunächſt auf die Spinnſtube, die W agner als„großes Zimmer“ im Hauſe des reichen Seefahrers Daland mit entſprechender Ausſtattung vor⸗ geſchrieben hat. Heinz Grete tat, was er konnte, das Mißverhält⸗ nis zu mildern. Farbe, Beleu, tung und Gewandung haben das Bild verſchönt, ſo daß Wagners Grundwille nach Möglichkeit befolgt war. Die ganze Arbeit als Uebermalung war darum lobenswert, weil der moderne Maler hier auf moberne„Auffaſſungen“ ver⸗ zichtet hat. 1 Kleiber, ſe mit über⸗ Denſelben Verzicht übte N raſchender Strenge an Wagners Vorſchriſten hielt. reilich, wo er beiden in OQuerſtänd: von Wagner abwich, geriet er mit mit den muſikaliſchen und den dramatiſchen. ieſe Querſtände wären aber leicht zu beſeitigen, denn in einer nordiſchen Spinnſtube iſt es gemütlicher, und Daland, der Heldenvater gibt ſich— in Aus⸗ ſicht auf den„ſteinreichen“ Freier— behaglicher. Wagner aug, auch dem Allegretto der Spinnerinnen wie dem Allegro Dalands das behutſame Wort moderato hinzu. Beides iſt geſanglich wichtiger und dramatiſch richtiger, als man— durch falſche Gewohnheit ge · leitet— zumeiſt annimmt. Dazu kommt N die Rückſicht auf den Klang einer„ſchweren“ Baßſtimme, und die otwendigkeit, der tra⸗ giſchen Muſik keine Scherzi einzubauen. Die ganze Neueinſtudierung war im Uebrigen eine künſtleriſche Tat, mit dem deutſchen Herzen eines echten Künſtlers und mit großer Liebe durchgeführt. Was kam nicht zum Vorſchein an ſinnigen, feinen und wahren Färbungen des Vortrages, wie viele Figuratſonen der Bratſchen und der Violoncelle wurden bereits in der Ouvertuüre hörbar, wie war die ideale, die metaphyſiſche Bedeutung des Kunſtwerks in dieſer ſymphoniſchen Einleitung herausgemeißelt! Sentas Liebe in ihres Herzens höchſter Reine und ihr mächtiger Aufſchwung, Eriks große Erzählung und das Preſto poſſible von 1842 waren zu ihrer dramatiſchen Geltung gebracht. Da es gerade in dieſen Dingen feit lan gen Jahren gefehlt hat, ſo war die Freude doppelt groß: die Freude über den zeuen Orcheſterklang, die ſchön geſungenen Chöre und die Fortſchritte ber einzelnen Sänger. 2 treter der Staatsanwaltſchaft wandte ſich nachdrücklich Zur verhaſtung Ehrharoͤts Berlin, 2. Dez.(Von unf Berl. Büro) Ueber die Vor⸗ berlahlch te der Verhaftung Ehrhardts weiß eine hieſige Lokal⸗ orreſpondenz noch folgende Einzelheiten zu berichten: Der Ober⸗ reichsanwalt hat durch beſondere Beamte den Kapitän Ehrhardt ſeit langem überwachen laſſen. Schon zur Zeit des Jagow⸗Prozeſſes ſei es dem bekannt geweſen, daß Ehrhardi ſich damals in einem Münchner Vorort aufhalte und über den Verlauf des Pro⸗ zeſſes täglich durch Telephonanrufe ſich auf dem Laufenden habe hal⸗ ten laſſen. Es ſei jedoch nicht möglich geweſen, ihn damals bereits zu verhaften, da die Münchner Polizei den Aufenthalt Ehrhardts, wie ſie guf Anfrage mitteilte, nicht ermittelt hätte und Ehrhardt ſich in München, wie die Korreſpondenz behauptet, mit einer Leibwache umgeben hätte, die ihn bei jeder Gefahr rechtzeitig gewarnt und ſeine Reiſen von München nach Salzburg oder Roſenheim gedeckt hätte. Im Leipziger Unterſuchungsgefängnis ſind für Ehrhardt beſon⸗ dere Sicherheitsma 5na 5 men getroffen worden. Die Leip. ziger Polizei hat einen beſonderen Wachdienſt vor der Zelle und in der Umgebung des Unterſuchungsgefängniſſes eingerichtet. In Wlien ſo Ehrhardt, wie dem„B..“ pon dort gemeldet wird, ſich niemals lange aufgehalten haben, vielmehr ſel er dort nur einmal auf der Durchreiſe geweſen Vor einem halben Jahr wur de gemeldet, Ehrhardt habe aus Wien Briefe an bayeriſche Zeitungen eſandt, in denen er die„Organiſation Conſul“ dom Verdacht ge⸗ eime Umtriebe zu ſich bemühte. Es wird nun behauptet, daß Ehrhardt damals in Berlin geweſen ſei und die Brieſe nur zur Irreführung von einer Mittelsperſon in Wien habe aufgeben laſſen. Feſt ſteht indes, daß Ehrhardt ſich oft in Salzburg und Tirol aufge⸗ —5 hat, und dort mit Geſinnungsgenoſſen zuſammen gearbeitet at. Aeber die Verhaftung teilt die„Deutſche Allgem. Ztg.“ mit: Ehrhardt wohnte unter dem Namen eines Dr. Ef chwege in Paſing b. München Am Donners⸗ tag erhielt er ſchriftlich von dem nach München gekommenen Unter⸗ ſuchungsrichter des Staatsgerichtshofes eine Norlabung Beim erſten erhör wurde er gefragt, ob er Ehthardt ſei oder zu ihm in Be⸗ ziehungen ſtehe, was Ehrhardt verneinend oder ausweichend beant⸗ wortete. Auf die Frage, woher er den Doktortitel habe, erwiderte er, das ſei nur eine ihm ſreiwilig von einem Bekannten gegebene Titu⸗ latur. Die Frage, wo er denn eigentlich ſtudiert habe, geriet E in Verwirrung. Darauf ſagte ihm der Unterſuchungsrichter auf den Kopf zu:„Sie ſind Ehrhardt ſelbſt und von mir verhaftet.“ er„Vorwärts“ teilt mit, daß die Verhaftung Ehrhardts ohne Mitwirkung der Münchner politiſchen Polizei erfolgt ſel, und daß E. ohne Mitwirkung des Münchner Polizeipräſidiums zum Bahnhof gebracht worden ſei. Wie die„Voſſ. Ztg.“ hört, wird der Rechtsbeiſtand Hardens beantragen, in dem Prozeß gegen den Verüber des Anſchlags auf Harden Ehrharot als Zeuge zu vernehmen, ob er irgendetwas mit dem Attentat zu tun habe. die„Frankurter Zeltung“ und öie darmſtäoter Nusſchreitungen Aus Darmſtadt wird uns geſchrieben: In Nr. das berichtet die Frankfurter Zeitung über die Gerichtsverhandlungen in Darm⸗ ſtadt, die ſich mit den Ausſchreitungen vom 27. Juni befaſſen. Nach der mehr als einſeitigen und geradezu hämiſchen Art und Weiſe, mit der die Frankfurter Zeitung die Vorgänge vom 27. Juni ſelbſt behandelte, mußte man annehmen, daß auch jetzt gelegentlich der Gerichtsperhandlungen ſie in ihrer Berichterſtattung verſuchen würde, ein vollkommen falſches Bild der Ereigniſſe zu geben. Dieſe Erwartung iſt auch eingetreten. Nach der Frankfurter Zeitung handelt es ſich angeblich nur um Ausſchreitungen pu gendlicher Raufbolde, die unter dem Einfluß der Arbeiterin Frieda Sämann, eines hyſteriſchen Frauenzimmers, geſtanden hätten. Ohne dem Endergebnis der Verhandlungen vorzugreifen,— die ſchwerſten Fälle kommen erſt in den nächſten Tagen vor dem Schwurgericht zur Aburteilung,— wollen wir heute nur darauf hinweiſen, daß der Vorſitzende des Gerichtshofes ausdrücklich betonte, daß die Führer die Maſſen wohl in größter Ordnung zu der Demon⸗ ſtration führten, aber es nicht mehr fertig brachten, ſie auch nach Hauſe zu bringen. Sie hätten durch die Duldung des Tragens der Revolukionsabzeichen aller Art. wie Galgen, ebenſo wlie die Sturm⸗ angriffe der Preſſe mit dem Aufruf zur Mobilmachung, recht er⸗ hebliche Schuld an den Vorkommniſſen, da hierdurch beſon⸗ ders die ſugendliche Elemenke aufgehetzt wurden. Auch der Ver⸗ gegen die Auf⸗ faſſung der Frankfurter Zeitung und bemerkte ausdrücklich, daß es ſich um recht tiefliegende Vorgänge handelte, die man nicht dadurch abſchwächen könne, daß man nur von einer Unterordnung jugend⸗ licher Elemente unter die Frieda Sämann ſpräche. Außerdem haben die bisherigen Verhandlungen bereits ergeben, daß auch in dieſen Fällen, wie leider ſo oft bei ähnlichen Vorkomm⸗ niſſen, die elgentlichen Führer und Hetzer nicht zu faſſen waren. Ganz zu dieſem Rahmen paßt das Bild, das mung der Angeklagten in der Verhandlung gab, ihr ſcheues Schweigen. wenn nach den Führern geſorſcht wurde. Die Frank⸗ furter Jeilung macht verglelchend auf angebliche Ausſchreitungen der Nationalſozialiſten anderswo aufmerkſam, und wiederholt das alte Märchen, die„reaktionäre“ Preſſe, die mit einer moraliſchen Mit⸗ ſchuld am Rathenaumord belaſtet ſei, habe verſucht, die Ausſchrei⸗ tungen mit den Verfoſſungsparteien und der von ihnen veranſtal⸗ teten Demonſtratlonsfeier in Zuſammenhang zu bringen. Wer die Wir haben hier zunächſt Frau Leopold⸗Ruske zu nennen. Sie iſt ihrem künſtleriſchen Weſen wie ihrer Stimme nach allerdings mehr Santuzza als Senta, ader ſde ſang und ſpielte ihre Senta mit dem Aufgebot ihrer dramatiſch⸗muſtkaliſchen Begabung dem Publi⸗ kum zu beſonderem Dank. Natürlich war Hans Bahling ihr Eenmeag iger Partner, und Mathien Frank vervollſtändigte den erzettſieg des zweiten Akts. Beſondere Erwähnung ſchulden wir den geſangstechniſchen Fortſchritten des Erik⸗Alfred ärbach und ſeiner fleißigen Durcharbeitung dieſer wichtigen Rolle. Fügen wir hinzu, daß Betty Kofler und Fritz Bartling ihre Epiſoden in beſter Form durchführten, widmen wir der Innenregie(Eugen Gebrath) noch unſere Anerkennung, ſo ergibt ſich ein Wagner⸗ abend, der unſerem alten Nationaltheater neuen Glanz verleiht. A. BI ktonzerk des Bühnenvolksbundes Einen ſehr bedeutſamen muſikaliſchen Abend beſcherte der Bühnen⸗ volksbund ſeinen Mitgliedern. Lulſe Linke⸗Moekel kennen wir ſeit langem als eine Geigerin von eleganter, prächtiger Technik und kriſtallreinem Ton, und der Erfolg dieſer äußeren Vorzüge wird geſtützt durch ein reifes, grundmuſikaliſches Empfinden. Das Ge⸗ heimnis ſatter und wohllautender Klangfülle, kraftvolle Bogen⸗ führung und erſtaunlich entwickelte Fertigkeit der linken Hand, ver⸗ eint mit Temperament und rhythmiſcher. Schärfe und mit einer bon ſicherem Geſchmack beherrſchten Auffaſſung ſtellen die Künſtlerin in die allererſte Reihe der guten Geiger, die man hier hörte. Sie macht ihr techniſches Rüſtzeug zum Dſener ihres ſtarken künſtleriſchen Wol⸗ lens, und ihr Inſtrument iſt der Träger einer ebenſo ſchlichten wie ſelbſtbewußten, einer ebenſo feinen wie großzügigen Kunſt. Die uUnvergleichliche Schönheit des Mendelsſohnſchen Violinkonzertes— im langſamen Satze ſingende Lyrik, deren Ueberſchwang ein vor⸗ nehmer Kunſtwille vielleicht etwas zu ſtreng zügelt, in den Allegro⸗ ſätzen vollendet geſchliffene Klatheit ohne jede brutale Bravour—, dann die aus dem Geiſt der Geige heraus geborenen Corellivariatio⸗ nen von Kreisler und eine entzückend feine Kaprice von Paganini waren vollgüftige Beweiſe echter und hoher Künſtlerſchaft. Hans Bruch ſchien als Begleiter in Feinheit und Vornehmheit der Auf⸗ faſſung und Geſtaltung mit der Geigerin wette' fern zu wollen, und in der wirkungsſtarken C⸗Moll-Sonate von Grieg gaben Violine und Flügel den Eindruck echten Kammermuſikſpiels, das in der Aus⸗ geglichenheit der Stimmung, in der Charakteriſtik des Ausdrucks und in der rhythmiſchen Präziſton zwar auf kleineren Raum ab⸗ geſtimmt war und dennoch auch im großen Nibelungenſaale zu eindringlicher Geltung kam. Hans Bruch erwies ſich auch in ſoliſti⸗ ſcher Betätigung als einer der Berufenen, deren Ausdeutung den Hörer bezwingt und überzeugt. Er gab in der herrlichen F⸗Moll⸗ die Verneh⸗ F Reden. die damals auf dem Doriſtadter Marktplatz gehalten wur⸗ den, gehört hat, weiß, wie ſie gemeint waren. Ünd der berüch⸗ tigſte Aufruf„Mobilmachung“ im Darmſtädter Volksfreund war ganz unmißverſtändligg Die Fraakſurter Zeitung ſollte mit der von ihr ſo beliebten Methode Haltet den Dieb“ endlich einmal auf⸗ hören. Sadiſche politik Neue Steuererhöhungen Der Haushaltsausſchuß des Landtages hat der Erhöhung der Wandergewerbeſteuer und der Aenderung der Fleiſch⸗ ſteuer zugeſtimmt. Eine ſehr lebhafte Debatte entſpann ſich dann zwiſchen Vertretern der Landwirtſchaft und den Sozialdemo⸗ kraten, über den Wunſch der Landwirtſchaft. Hausſchlachtungen von Schweinen ſteuerfrel zu laſſen. Der Wunſch fand keine Mehrheit im Ausſchuß Es folgte die Beratung der Hundeſteuer, die a 1. Juni 1923 auf 500 Mart erhöht wird und eine Valuta klauſel enthält Auch die Kurhunde, die in den Bade plätzen, Sommer⸗ friſchen uſw in Be leitung ausländiſcher Kurgäſte auftreten, müſſen beſteuert werden, 30 dem von meheren Abgeordneten geäußerten Wunſch, ob es nicht möglich ſei, die Hundeſteuer den Gemeinden, vorab den Städten zu überlaſſen, erklärte der Finonzminiſter Köh⸗ ler, daß der Staat auf jede Million angewieſen ſei, er ſei aber bereit, die Begrenzung für die Zuſchläge der Gemeinden a uf zu⸗ heben, falls ſich dieſe bereit erklärten, ein Viertel ihrer Zuſchläge dem Lande zukommen zu laſſen. Es wurde auch angeregt, die Ge⸗ meinden möchten aus dem Hundehandel einen Gewinn erzielen, da heute für Hunde Preiſe erzielt werden, die zum Teil an eine Million heranreichen. Die Blindenhunde ſollen auch künftighin ſteuerfrei ſein, während die Bewachungshunde abgelegener Höfe Schäferhunde nur die halbe teuer zu zahlen iſt. Das Berggeſetz Der Landtagsausſchuß fü. Rechtspflege und Verwaltung hat die von der Regierung vor eſchlagene Aenderung des Berg⸗ geſetzes ohne weſentliche enderungen gebilligt. In der Aus⸗ ſprache wurde von ſozialdemokratiſcher Seite ein Antrag geſtellt, alle Bodenſchätze(Mineralien) der Ausbeutung durch den Staat vorzubehalten. Von Re ierungsſeite wurde mitgeteſlt, daß dieſem Wunſche ſchon fetzt auf gelee n Wege Rechnung getragen werden kann. Bei uns in Baden kommen zur Zeit Eiſenerze faſt garnicht in Betracht. Der Staat dürſte die Arbeiten der Prioal, bergwerke nicht unterbinden, er habe größte Intereſſe daran, das privat anzuſpornen. Da ſich die Vertreter der bürgerlichen Parteien gegen den ſozialdemokratiſchen Antrag ausſprachen, wurde dieſer in eine Entſchließung umgewandelt, die aber mit allen gegen die Stimmen der Sozialdemokraten und Demokraten abgelehnt wurde. Auch ein Antrag, das ſtaatliche Bergwerkseigentum als unver⸗ äußerlich zu erklären, wurde gegen die Stimmen der Sozialdemo⸗ kraten abgelehnt. vielmehr das * 2 0 N. Karlsruhe, 1. Dez. Ueber die Verteilung der Stadt⸗ ratsſitze haben unter den einzelnen Parteien Verhandlungen ſtattgefunden, die zu dem Reſultat führten, daß die Sozialdemokratle acht, das Zentrum ſechs, die Demokraten drei, die Deutſchnationale Volkspartei drei, die Deutſche Volkspartei ſtiſche Partef und die Kommunale wirtſchaftliche Vereinigung je einen Stadtratsſitz erhalten werden. Letzte Meldungen Bom Schauſpielerſtreik UBerlin, 2. Dez.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Ber⸗ liner Bühnenleiter verſenden eine Erklärung, in der ſie ber⸗ ſichern, mißberſtanden worden zu ſein. Sie hätten in ihrer Antwort an Herrn Haeniſch nicht alle Verhandlungen rundweg abgelehnt, ſondern nur darauf hingewieſen, daß zuvor die in den öffentlichen Verſammlungen gegen einzelne ihrer Mitglieder erhobenen Be⸗ ſchimpfungen zurückgenommen werden müßten. Mit dieſer Erklärung hätten ſie 8555 den Weg zu unverbindlichen Verhandlungen weiſen wollen. Dieſe Erklärung hatte auch berelts geſtern abend einer ſogenannten rominenten⸗Verſammtung vorgelegen. EJ Berlin, 2. Dez.(Von unſerem Berliner Büro.) In Dres⸗ den gab es geſtern einen Krawall in einer Markthalle. Eine Anzahl Leute ſammelte ſich vor den Verkaufsſtänden und for⸗ derte Butter zum Preis von 770 Mark, trotzdem die Händler nach⸗ weiſen konnten, daß ſie die Ware teuerer eingekauft hatten. Schließ⸗ lich wurde, ehe es zu Ausſchreltungen kam, Polizeibeamte gerdum!. Konſtanz, 1. Dez. Einem ausgedehnten Schmuggel iſt die Grenzbehörde auf die Spur gekommen. Der geiſtige Leiter, ein gewiſſer Pickel aus Markelfingen iſt bereits verhaftet. Reichenauer iſcher brachten in Gondeln die aufgekauſten Waren nach der Schweiz. Zwei Reichenauer Fiſcher ſind verhaftet worden, wurden aber nach abgelegtem Geſtändnis wieder auf freien Fuß Der Ausfuhrſchmuggel am Bodenſee blüht noch immer: laufenen Monat wurden von der Staatsanwaltſchaft Konſtanz über ſecchs Milllonen Mark Geldſtrafen ausgeſprochen für Perfonen, die ausfuhrverbotene Gegenſtände an den hieſigen Grenz⸗ übergängen ſchmuggeln wollten; dazu treten noch Gefängnisſtrafen und Beſchlagnahme der Waren. Fantaſie von Chopin glühende Leidenſchaft des Ausdrucks und ver⸗ klärte Tonſchönheit, ſuchte Debuſſys Impreſſionen durch kühne Klang⸗ ſchattungen nahezukommen und ſchuf der ungariſchen Rhapſodie Nr. 12 in meiſterhaft perlender Technik eine begeiſtert überzeugte Darſtellung, wie Liſgt ſie ſelten erführt. Kein fall für beide Künſtler ſtürmiſche Formen annaähm. Zugaben wurden ſtürmiſch verlangt und gerne gewährt. Kar! löfler. r. Der Mannheimer„Sängerbund“ veranſtaltete Donnerstag unter der Leitung ſeines Dirigenten, Muſikdirektors Albert Gug⸗ genbühler, ſein erſtes diesjähriges Vereinskonzert, der Mendels⸗ ſohn-Bartholdy gewidmet wär. Karl Eberts ſprach, anziehend wie immer, die führenden Worte. Die Chöre wurden von der ſtatt⸗ lichen, beſtens geſchulten Sängerſchar tonſchön und ſtarkem Empfinden geſungen. Beſten Eindruck hinterließen auch die Soli des Baritons Henneka, der Soprankſtin Frau Radloff und des Tenors Emig Die künſtleriſche Bedeutung des Abends wurde durch die Mitwirkung Lene Heſſes noch ganz beſonders geſteigert. Die ſunge Meiſter⸗ geigerin ſpielte mit reſſer Technik und klarem Ausdruck das Violin⸗ konzert in G⸗Dur. Kapellmeiſter Max Sinzheimer begleitete die Soliſten in bekannt aufmerkſamer Weiſe. Geheimrat Dr. Auguſt Baſſermann, von 1895—1904 Inten⸗ dant des Mannheimer Hof⸗ und Nationaltheaters, feiert am 4. Dez. ſeinen 75. Geburtstag. Seiner Bedeutung als Menſch und Künſtler iſt ein Aufſatz in unſerer Beilage„Aus Zeit und Leben“ ge⸗ widmet, die mit dem heutigen Abendblatt erſcheint. Runſt und Wiſſenſchaſt Mannheimer Geſchichtsblätter. Wegen der enorm geſtiegenen Druckkoſten mußten die beiden Nummern 11 und 12 der vom annheimer Altertumsverein herausgegebenen Ge⸗ ſchichtsblätter zu einem Hefte vereinigt werden. Dieſes Schlußheft des Jahrgangs loes enthält u. a. folgende Auffähe: Stadtrat Karl Zinkgräf,„Volksſagen und Geſchichten aus der Gegend von Weinheim“, Geheimrat Karl Opſer„Selbſtmordfälle in Kurpfalz im 16. Jahrhundert“, Direktor C. Blümlein„Aus Mannheims Schreckenstagen 1795“, Dr. Paul Hirſch„Ein pfälziſcher Nachti. gallengeſang aus dem Jahre 1621“ Ferner unter Kleine Beiträge: Farl Philipp als Statthalter von Tirol. Dieſe für die Geſ⸗ichte Mannheims und der ehemaligen Kurpfalz ſo überaus wichtig ⸗ un, wertvolle Zeitſchrift wird im nächſten Jahre nur aufrecht erlten werden können, wenn opferwillige Freunde dem Mannheimer Alter⸗ tumsverein möglichſt leiſten. und für e Kapital auf dieſem Gebiet zwei und die Kommuni⸗ die Markthalle durch Wunder, daß der Bei⸗ große Zuwendungen zu den Herſtellungstoſten eſetzt. m abge⸗ 2

Jemstag. den 2. Dezember 1922 Mannheimer General-Anzeiger(Mitfag⸗Ausgabe) 3. Leite. Nr. 557 Städtiſche Nachrichten. der Stadtratsſitzung vom 30. November 1922 Nachruf Vor: Eintritt in die Tagesordnung widmet der Oberbürgermeiſter kn in den jungſten Tagen entſchlafenen Herrn Geh. Kommerzientat Ir. Adolf Clemm, der in den Jahren 1887—.96 dem Stadtrat und Ageuden wichtigen ſtädtiſchen Kommiſſionen angehört hat, einen u Eiuführung der Preisauszeichnung im äleinhandel Es wird eine örtliche Vorſchrift erlaſſen, durch die der Klein⸗ verpflichtet wird, die feilgebotenen Gegenſtände notwendigen Lebensbedarfs mit Preisſchildern oder ſlon. igen Preisauszelchnungen zu verſehen. Dieſe Vorſchriſt witt am 15. Dezember in Kraft. Neue Gebührenerhöhungen 70 Die Volksbäderpreiſe werden für ein Brauſebad auf eme für ein Wannenbad auf 80 M. feſtgeſetzt. Die Preiſe für die uzung der Einrichtungen des Herſchebbades werden um Vurchſchnittlich 75 Prozent erhöht. 0 dem u. 10 1 f Die Pflegeſätze in den ſtädtiſchen Krandenanſtal⸗ en werden ab 1. Dezember erhöht und vorläufig bis 15. Dezember mm einzelnen wie folgt feſtgeſetzt: J. Klaſſe täglich 1300 M. für hier wohnende Perſonen, 1450 M. für auswärts wohnende, II. Klaſſe 850 und 950., III. Klaſſe 520 M. und 580., für Kinder 225 M. und 340., für geſunde Säuglinge bei der erkrankten tter 80 M, ferner für dos Geneſungsheim Neckar⸗ aan 320 M Gtkeichzeitig werden die Nebengebühren nach Antrage der Krankenhausdirektion neu feſtgeſetzt. Der Pflege⸗ un bdei Aufnahme von Kindern im Viktor Lenel⸗Stift wird 150 M. erhöht. 20. November auf täglich Für Auslagen für Wae b⸗geeh und Gepäckbeförderung iſt ein einmaliger. Betrag ſe 30 M. zu erheben. Hochherzige Spende Ein in Mannheim weilender Deutſch⸗Amerikaner hat Geſchenkefonds des Fürſorgeamts außer 50 000 M. vor Auigen Wochen nunmehr noch den Vetrag von 1 Millton Na rk überwieſen mit der Beſtimmung, aus der Spende bedürftigen und würdigen Perſonen, in erſter Linie Empfängern von Armen⸗ interſtützung, eine Weihnachtsfreude zu bereiten. Der Stadt⸗ tat nimmt mit großer Vefriedigung von dieſer edlen Tat Kenntnis und ſpricht ſeinen herzlichſten und wärmſten Dank dafür aus. 5* Herr Geh. Medizinalrat Dr. Heuck, der hochverdlente erſte irurg des ſtädt. Krankenhauſes, wird nach 38jähriger r Pflſchterfüllung mit Ende des laufenden Jahres ſeine Tätigkeit O. ſtädtiſchen Krankenhauſe aufgeben. Die bisher nebenamtliche * eines Chlrurgen wird in eine ha uptamtliche umgewan⸗ und zur Neubeſetzung ausgeſchrieben. Zur Einrichtung der künſtlichen Beleuchtung bei Tuberkuloſe⸗ Ipantungen wird für das Spital für Lungenkranke eine denſonne angeſchafft. eb die Angemeſ ſenheitspreiſe für Marktwaren für die Zeit dom.—11. Dezember 1922 In der geſtrigen Sitzung der Preisprüfungskomwiſſton für Narktwaren dem Vorſitzenden Regierungsrat Dr. Zeltnann daß in der Sitzung am Donnerstag der VBe — adtrat mit Genehmigung des Miniſteriume des Innern eine rſügung angenommen hat, wonach bei ſämtlichen lebensnolwen⸗ den Waren in Geſchäften, auf den Märkten und im Straßen⸗ del Prelsſchilder angeheftet werden müſſen. Die ügung, deren e eee mit hohen Strafen belegt iſt, wird am 1 5. Dezember ds. Js, in Kraft treten. ſpr Die Richtpreiſe für Marktwaren wurden der Teuerung ent⸗ echend erhöht und wie folgt feſtgeſetzt: 9 Pfd. 18 per Pfd. 7., Weißkraut ſd. 16., Karotten per 8., r 05 18., Wirſing per Pfd. 18 Vei„Gelbe Rüben per 5 de Rüben per Pfd. 12., Zwiebeln per Pfd. 25 M. Endivien⸗ Falal per Stück bis 8., Sellerie per Büſchel 20., Lauch per .0—3 M. Peterſiie per Büſchel 3., Spinat per Pfd. ., Erdtohlraben per Pfd. 10—12 M. Roſenkohl geſchl. Pfd. 8., Rotkraut Rote Rüben per Pfd. Pfd 80—85., Feldſalat per Pfd. 90—.90., Obſt arege, nitten per Pfd. dis 65., Eßäpfel per Pfd. bis i8 N. Edel, lel per Pfö bis 25., Eßbirnen per ſöſd. bis 18., Edelbirnen per Pfd bis 28 M. 5 gleich wurden die nach der Methode des Statiſtiſchen Reichs⸗ autes ermittelten Teuerungszahlen für Mannheim mitgeteilt. J. G. 1 Sahnhofmißſtände 1 Auf unſere unter obiger Ueberſchriſt in der Mittagsausgabe vom ſt vember enthaltenen Ausführungen ſchreibt man uns non zu⸗ 5 ger Stelle:„Die Reichsbahn wird bekanntlich wegen ihres viel⸗ S behaupteten Perſonalüberfluſſes ſowohl in der Preſſe als auch kel dn—5— en öffentlichen Erörterungen über die Wirtſchaftlich⸗ er St! — 95 Neuer Komel. Die Landesſternwarte auf dem Königſtuhl teilt mit: m 26. November wurde von Skillerup auf der Kap⸗Stern⸗ — ein neuer Komet entbeckt. Er ſtand etwa in der Mitte zwiſchen 10 Stern 41 des Sextanten und Delta des Bechers und eilt ſehr f ſ0 nach Südoſten, wird alſo für die nördliche Halbkugel immer Gaalerger zu beobachten ſein. Aim 1. Dezember wird er nahe beim zu—5 5 im Becher ſtehen. Er iſt nur mit kräftigen Fernrohren Ibachlen. w1 iElne deutſche Bücher⸗Ausſlellung in Rom. Am 9. Dezember rd in Rom eine deutf he Bücher⸗Ausſtellung eröffnet werben, die en der Deutſchen Geſellſchaft für Auslandsbuchhandel, Leipzig, in igſter Zuſammenarbeit mit der deutſchen Botſchaft in Rom veran⸗ let wird. Es handelt ſich babei gleichſam um eine Weanfegeich a der Internationglen Büchermeſſe in Florenz erfolgrei unenen Kulturwerkes, da die Ausſtellung die gleichen Werke Abaft, die innerhalb des Deutſchen Saales in Satengz bei der leniſchen Gelehrtenwelt und dem Publilum größte Beachtung 9 Teilnahme jür das deutſche Geiſtesleven erweckt haben. Er⸗ anzt wird die Ausſtellung durch eine beſondere Abteilung, die den igen Beziehungen zwiſchen Italien und Deutſchland gewidmet und die bekannteſten deutſchen Italienwerke zuf dem Gebiet der Neſchichte, Kulturgeſchichte, Landeskunde, Kunſt und ſowie deutſchen lleberſetzungen italieniſcher Werke enthält. An der ichen Eröffnung der Ausſtellung un Ausſtellun n gspalaſt der Via Ne konale werden außer dem deutſchen Botſchaſter in Rom, Baron urath, und dem 2. Vorſitzen d Ausl en der Deutſchen Geſellſchaft für Uali ſandsbuchhaudel, Dr. Kirſtein, eine Anzahl hervorragender leniſcher e teilnehmen, darunter der Kultusminiſter tile, der Präfekt und der Mürgermeiſter von Rom. Ein Ehren⸗ itee aus Veriretern der Univerſität Rom und ſonſtigen hervor⸗ Paenden Perſönlichkeiten(der Generaldirektor der ſchönen Künſte dacceler Cofeſanti, die Prinzen Caetant und di Sermoneta, Pro⸗ Büor Benedetto Croce u..) iſt in der Bildung begriffen. Das der teitorat der Deutſchen Buchausſtellung wird vorausſichtlich von deſic zonigln⸗Mutter, die bereits den Wauer Saal in Florenz btigt hat und ſich außerordentlich günſtig über die dort em⸗ ngenen Eindrücke ausſprach, übernommen werden. st. Wa Ein unbekannter Pieter de Hoogh. In Donalhs„Kunſt⸗ Nenderer“ publiziett Profeſſor Dr. Theodor v. Frimmel⸗ Alk. ein bisher unbekanntes Gemölde von Pieter de Hoogh. Da⸗ I. das einen Herrn und eine Dame beim Kartenſpiel darſtellt, iſt Veſt Groots Verzeichnis nicht aufgeführt, da en ſich in vorſtecktem beend. Jetzt gehört das Gemälde des 1629 geborenen Hollän⸗ sbetriebe ſtark angegrifſen. Die Klage über einen dem„das Spiel des Lichts auf den Geſichtern und auf den Sioſſen meltnd Schenen A, ben Gcests ſtabsarzt De. Guſtav Mangel an Abfertigungsbeamten antden Fahrkartenſchaltern iſt dem⸗ gegenüber immerhin verwunderlich. Bei der Beſetzung der Perſonen⸗ ſchalter— insbeſondere der größeren und der zanz großen Bahn⸗ höfe— wird der Verkehrsumfang der einzelnen Züge und der Zugsgruppen ſorgfältig berückſichtigt. Die Zuteilung von Ab⸗ fertigungsbeamten nach Zahl und Eignung wird ſo bemeſſen, daß gegebenenfalls auch geſteigerten Anforderungen begegnet werden kann. Der Vorſchlag der vorübergehenden behelfsweiſen Oeffnung weiterer Schalter, jeweils kurz vor bis nach Abgang der Züge durch ſonſt anderweitig beſchäftigtes Stationsperſonal überſieht die per⸗ ſonellen, die verkehrs⸗ und kaſſenlechniſchen Hinderniſſe, die einem dergetigen Verfahren entgegenſtehen. Jeder Fahrkartenſchalter ent⸗ hält bekanntlich in den Fahrkarten geldwerte Urkunden, die heute ſe nach Umfang des Fahrkartenſchrankes in die Millionen gehen. Es dürfte auch dem Nichtfachmann einleuchten, daß ein ſolcher Wert⸗ beſtand nicht einfach von Hand zu Hand überlaſſen oder behelfsweiſe und kurzerhand von einem Zweiten mitbeſorgt werden kann— Bei einer zu häufigen Uebergabe oder bei ſtändiger Beſetzung würde ein zu großer Perſonalaufwand und auch ein ganz un wirt⸗ ſchaftliches Abrechnungsgeſchäft nötia fallen. Darin läge eine zu unproduktive Perſonalausnüt, ing, die ſich die Reichs⸗ bahn heute weniger als je leiſten kann. Die Quelle der Klage. liegt, wie jeder Verkehrsmann weiß und auch der Artikelſchreiber im zweiten Teil ſeiner Auslaſſung richtig erwähnt, in der mangelhaften Vorſorge vieler Reiſenden für eine raſche Abfertigung. Es iſt bekannt, daß viele Reiſenden, haupt⸗ ſächlich Frauen, an den Schalter treten, ohne ſelbſt das Fahrgeld in der Hand, viel weniger noch abgezählt bereit zu haben, datz viele Reiſende noch umſtändliche Fragen über Zugsabgang, Anſchlüſſe und dergleichen ſtellen, ſtatt ſich vorher an den Fahrplan⸗ und Fahr⸗ preistafeln oder bei den Pförtnern zu vergewiſſern. Rechtlich kann die Reichsbahn verlangen, daß das Fahrgeld a bgezählt bereit⸗ gehalten wird. Wenn ſie dem Publikum gegenüber auf dieſer Rechts⸗ vorſchrift entgegenkommenderweiſe nicht beſteht, ſo darf ſie andere⸗ ſeits bei den Fahrgäſten Verſtändnis und eine gewiſſe Vorkehr für die Erleichterung ihres Schalterbetriebs vorausſetzen. Denn es iſt Tatfache, daß das Geldwechſeln, das bei dem früheren Hartgeld⸗ verkehr noch verhältnismäßig glatt vonſtatten ging, heute bei dem Papiergeld außerordentlich viel zur Verlangſamung der Abfertigung Eiſenbahn, kann hier Abhilfe und Beſſerung geſucht werden. Es geht nicht an, die Eiſenbahn für Unterlaſſungen der Reiſenden ver⸗ antwortlich zu machen und ſie zu unwirtſchaftlichen Vorkehrungen veranlaſſen zu wollen. 8 Landwirte der Nachbarbezirke Gedenket der Kranken und Schwachen, der Säuglinge und Greiſe und liefert Mllch und Nahrungsmittel nach Mannheim! Unterſtützt die Mannheimer Aotgemeinſchaft durch Abgabe von Naturalien! EECCCCCCCCCCͥã ĩ³ĩꝛAA Aòvent Am kommenden Sonntag den 3. Dezember beginnen die chriſt⸗ lichen Kirchen mit dem erſten Adventſonntag das neue Kirchenſahr. die erſte Hälfte des Kirchenjahres umfaßt die großen Feſte der Chriſtenheit: Weihnachten, Oſtern und Pfingſten. Sie ſchließt mit dem Dreifaltigkeitsſonntage ab. Während der feſt⸗ reichen Hälfte des Kirchenjahres haben die Sonntage(mit Ausnahme der Adventſonntage und der Sonntage nach Epiphanias) ihre be⸗ ſonderen Namen; in der feſtloſen Jahreszeit werden die Sonntage in der evang. Kirche als Sonntage nach Trinitatis, in der kath. Kirche als Sonntage nach Pfingſten gezählt. Die Adventszeit umfaßt die vier Wochen vor Weihnachten, ſie gilt der Vorbereitung auf die Ankunft(lateiniſch: advenlus) Chriſti auf Erden. In der altchriſt⸗ lichen Kirche wurde das Peſt bereits ſehr frühe gefeiert, denn ſchon auf der Synode von Lerida im Jahre 524 wurde es erwähnt. Ent⸗ ee dem Charakter als einer Zeit der Sammlung und der orbereltung auf ein hohes Feſt verbietet die kath. Kirche ihren Gläubigen während der Advenkwochen laute öffentliche Vergnügun⸗ gen und Hochzeitsfeierlichkeiten. Der Streik in der Nnilinfabrik Bei Verhandlungen der Polizei und der, Streikleitung hat dieſe zugeſagt, die Angeſtellten, denen ſeit geſtern Mittag 12 Uhr der Zu⸗ krikt zu dem Werk von den Streikpoſten verr eigert worden war, nicht mehr am Betreten der Fahrit verhindern. Die Fabrik Glulini, deren Belegſchaft in einen Sympathieſtrei elngetreten iſt, macht bekannt, daß ſie auf Grund gon 5 125 Se 3 der Gewerbeordnung die geſamte Velegſchaft ent⸗ aſſen hat, weil ſie die Arbeit verließ. Auch bei den Straßenbahnern wie bei den Eiſenbahnern iſt der Verſuch der wilden Streikleitung mißglückt, die Straßenbahnen ſtill u legen. Die Straßenbahner haben erklärt, daß ſie nur der Wei⸗ ſe er Gewerkſchaften folgen und den wilden Streik aus Gründen er Rentabilität der Straßenbahn entſchieden ablehnen. Höchſtbetrag für Poſtaufträge. Vom 1. Dezember an wird der Höchſtbetrag für Poſtaufträge zur Geldeinziehung, Poſtproteſt⸗ aufträge und Nachnahmeſendungen von 30 000 M. auf 150000 M. erhöht. „ Verkehrsſperren. Geſperrt iſt die Annahme von Frachtgut⸗ wagenladungen nach Mmünchen Ort und Uebergang. Ausgenommen ſind Lebensmittel, Umzugsgut. Wiederaufbauſendungen, Brotgetreide und Brennſtoffe. 5 „Aus der katholiſchen Kirchengemeinde. Die Mariani ſche Jungfrauen⸗Kongregation der Jeſuitenkirche feiert am morgigen ihr 25jähriges Jubiläum. Abends 7 Uhr ſſt Feſtpredigt durch den Hochw. Herrn Miſſionar Auguſtin Schuldis, dem früheren Kaplan an der hieſigen Oberen Pfarrei. Nach der Feſtpredigt iſt feierliche Andacht, Prozeſſion, Te Deum und Segen, *Rene Erhöhung der Brotpreiſe. Wie die Bäckerinnung Mann⸗ heim im Anzeigenteil der geſtrigen Abendausgabe bekanntgab, wer⸗ den die Brotpreiſe infolge zunehmender Materialteuerung ab heutigem Samstag wie folgt erhöht: Brötchen ca. 40 Gramm 23„ bisher 20„, Weißbrot, 500 Gramm 250 bisher 200 und Roggenbrot, 1000 Gramm 350 bisher 300 l. Wie etz gewöhnlich vor Preiserhöhungen der Fall iſt, ſuchten noch während des geſtrigen Abends die Verbraucher ihren Bedarf an Brot einzudecken. Teilweiſe gelang dies, teilweiſe aber auch nicht. Vielfach hörte man in den Bäckerläden daß ausverkauft iſt. Höfliches Benehmen gegen dag Publikum wird den Eiſen⸗ bahnbedienſteten von neuem in einem Erlaß der Reichsbahn⸗ direktion Berlin empfohlen, der überall Bedeutung hat. Die wiederholten Ermahnungen waren zwar nicht ganz ohne Erfolg gablieben. Trotzdem würde das Verhbältnis des Pe ſonals vielfach zu wünſchen übrig laſſen. Bei der Ueberfüllung der Züge im. Berufsverkehr ſall alles vermieden werden, was das Publikum unnötig reizt und erbittert. Alle. Schroffheiten ſind unbedingt gu vermeſden. Anfragen ſind ſtets entgegenkommend und ſachgemäß zu beantworten oder es ſind! die Reiſenden höflich an die Aus⸗ kunftsſtellen oder die dafür beſtimmten Beamten zu verweiſen. Insbeſondere haben die Aufſichtsbeamten Höflichkeit, Enigegen⸗ kommen und Zuporkommenheit an den Tag zu legen. Bedienſtete, denen der Umgang mit dem Publikum in den höflichen Formen ſchwer fällt, oder die das Verſtändnis für ihre Obliegenheiten ver⸗ miſſen laſſen, ſollen in anderen Stellen verwendet werden. Es ſoll dem Perſonal immer wieder zum Bewußtſein gebracht werden, daß die Eiſenbahner des Verkehrg und der Reiſenden wegen da ſind und nicht umgekehrt. Ethaltung der heimiſchen Bögel nökiger als ſe. Die heimiſche Vogelwelt foll zur Förderung der eigenen Erzeugung noch mehr als bisher gepflegt werden. Sie iſt für das Gedeihen unſerer Forſt⸗ und Gartenkufturen von beſonderer Bedeutung. Bei der Bekämpfung der Pflanzenſchädling, leiſten die Vögel neben den Abwehrmaß⸗ nahinen durch Menſchenhand unſchätzbare Dienſte. Wie früher die Schwalbern. 4 been ledzt auch bie Abrigen Vogelarten, insbeſondere der beiträgk. Nur beim reiſenden Publikum ſelbſt, nicht bei der ſtat wie Meiſen, Stare, Rotſchwänze, Mauerſegler uiw gehegt werden. Es ſoll ihnen künſtliche Niſt⸗ gelegenheit geboten werden. Außer den hölzernen Niſthöhlen nach den Modellen des Freiherrn bon Berlepſch wird der Einbau von Niſtſteinen in die Mauern neuer und alter Gebäude empfeh Ueber die Bauart der Niſtgelegenheiten gibt die ſtaatlich anerkannte Verſuchs und Muſterſtation für Vogelſchutz auf Burg See bach im Kreiſe Langenſalza Auskunft. veranſtaltungen 3 Theaternachricht. Das Krippenſpiet„Das Gottes-Kind“ von Emil Alfred Herrmann das Freitag, den 8. Dezember im Nationaltheater zur ee gelangt, iſt ein weihnachtliches Feſtſpiel für Kinder und Erwachſene. gelkerer Opernabend. Im Rahmen der volkstümlichen Or⸗ cheſtet⸗Konzerte des Natlonal⸗Theate-Orcheſters, die mit dem Johann Strauß⸗Abend mit großem Erſolge in den letzten Oktobertagen begonnen wurden, findet am Montag, den 4. Dezember ein heiterer Opernabend ſtatt. ie Leitung hat Kapellmeiſter Max Sinzheimer. Berta Malkin von der großen Staatsoper in Berlin wird Arien aus„Fra Diavolo“„Varbler von Sevilla“ Ent⸗ führung aus dem Serail“,„Figaros Hochz⸗it“ ſingen 3 Der Künſtler⸗Abend im Nibelungenſaal bringt dieſen Sonn⸗ tag ein reichhaltiges Programm, an deſſen Durchführung allererſte Kräfte, wie Gertrud Runge Walzer⸗ und Kabarettlieder), Hans Blum(Heitere Vorträge) und A. Sander(Poſaune) beteiligt ſind. Die Tanzdarbietungen bringt an Stelle von Edith Bielefeld die erſte Sbrotänzerin des heſſiſchen Landestheaters, Aenne Osborn, zur Durchführung 147. Orgelkonzert Arno Landmann. Am Sonntag, den 3. Dezember veranſtaltet Arno Landmann in der Chriſtuskicche ſein 147. Orgelkonzert. Beſonderes Intereſſe wird die Neubearbeitun der Sonate B⸗moll, Op. 9 für Orgel von dem Veranſtalter ſelbſt, er⸗ wecken. Man wird in dieſer Sonate das einzigartige Orgelwerk in allen ſeinen Klangwirkungen hören. Für die geſangliche Mitwirkung wurde Luiſe Heuber gewonnen, die die 4 ernſten Geſänge von e mit Orgelbegleitung für Altſtimme zum Vortrag bringen wird. 3 der heitere Dahl⸗Abend findet Montag, den 4. Dezember t Apollo-Theaker. Im Mittelpunkt des neuen Programms ſteht natürlich das Auftreten des bekannten vielſeitigen Künſtlers Sylveſter Schäffer, der den ganzen zweiten Teil allein aus⸗ füllt. Die Exzentriker Spiſell und Spiſell eröffnen den Reigen der erbienpen hre Arbeit iſt ganz gut. Die Ge⸗ ſchwiſter Balfot zeigen als Equilibriſten ſchwierige Gleichgewichts⸗ übungen auf ener rotierenden Leiter. Sie arbeiten hier ſo ſicher wie auf ebener Erde. Sehr wirkungsvoll waren die ungariſchen Tänze der Drei Peuſellis So wild und mit ſoviel Tem⸗ perament können nur echte Ungarn tanzen. Dies war mit die beſte Darbietung des erſten Teils des Programms. Als Springer ſtellten ſich Drei Augſtein⸗Klatt vor. Ihre Vorführungen, die exakt ausgeführt ſind, laſſen etwas Abwechflung vermiſſen. Man hat das Gefühl, daß di de drei noch nicht lange auf der Bühne zuſammenarbeiten. Einen großen Heiterkeitserfolg erzielte Carl Edler als Bauchredner. Schon die ganze Aufmachung iſt vor⸗ nehm, dazu kommt noch die vorzüglich arbeitende Puppe und das deutliche Sprechen. Mit ſeinen mitunter recht guten Einfällen konnte er fehr gut unterhalten Die zweite Hälfte des Prigramms gehörte Sylveſten Schäffer, der zum letzten Mal im März 1914 in Mannhem war, am dann im Lande des Dollars zu ar⸗ beiten. Er bot im ganzen nicht weniger als 10 verſchiedene Num⸗ mern. Was man bei dieſem vielſeitigen Menſchen beſonders loben —5 iſt ſchwer zu ſagen. Seine Leiſtungen, ſeine Gewandtheit, die ufmachung und die ganze Abwicklung ſind verblüffend. Seine ſtärkſte Seite ſcheint allerdings das Jonglieren zu ſein. Aber auch als Schnellmaler, als Reiter— er ritt mit eigenem, präch⸗ tigem Pferd die hohe Schule auf der Bühne vor— und als Kunſt⸗ ſchütze iſt er wohl unübertrefflich Große Wirkung erzielte Schäffer auch mit ſeſpen Violinvorträgen. Er beherrſcht dieſes Inſtrument genau ſo gut, wie ſeine anderen Darbietungen Welche Wirkung man durch die Aukmachung erzielen kann, zeigte er in ſeiner Jagd⸗ ſzene. In einer Waldlandſchaft bewegten ſich ein Reh und ein Haſe, und in dieſer Umgebung gab Schäffer Proben ſeiner Schieß⸗ kunſt ab. Zum Schluß ſtellts er noch zwef ſchöne lebende Bilder zu Pferd: Parſival und einen griechiſchen Streiter. Was an Schäffer noch verblüffte, war die Sczmelligkeit ſeines Koſtümwech⸗ ſels. Hier gab es koum eine Unterbrechung, eine Darbietung folgte der anderen Man darf neben Schäffer, ſeine jugendliche, bildſchöne— wirklich ein hübſches Mädel— Gehilfin nicht ver⸗ geſſen, die durch ihre Schönpheit und ihre ſehr auten Tanzdorbie⸗ tungen die Juſchauer ſofort für ſich einnahm. Man findet ſelten einen Menſchen von einer ſolchen Vlelſeitigkeit wie Schäffer. Die Direktion hat in ihm einen ſehr guten Griff getan, ein volles Haus wird ihr immer ſicher ſein. U⸗ „ Ein lehrreicher Filim. Am Sonntag, vormittags ½1 Uhr läuft in der Schauburg(K 1) auf Veranlaſſung des Deutſchnat. Handtungsgehilfenverbandes ein Film, der in die bedemendſten Stät⸗ ten der Kohlen⸗ und Eiſeninduſtrie füyhrt. Er behandelt Abſchnitte aus einem Koßlenbergwerk, Malswerk, einer Grosſchmiede, Ma⸗ ſchinenfabrik. Giezeref u. a. Die Veranſtaltung wird durch waren⸗ kundliche und technologiſche Erläuterungen von Herrn Profeſſor Dr. Pöſchl von der Handelshochſchule beſonders lehrreich. Näheres ſtehe Anzeige. Aus dem Lande )( geidelberg. 1. Dez. Im hieſigen Joſephskrankenhaus ſtarb nach langem ſchwerem Leiden Graf Berlichingen aus Helmſtadt im Alter von 65 Jahren. Es war ein direkter Nach⸗ komme des bekannten Ritters Götz von Berlichingen mit der eiſernen Hand. 12: Brellen, 30. Nov. Ein von Pforzheim kommendes Automobil eines Frankfurter Herrn, das außer dem Beſitzer noch von deſſen Frau und einem zweiten Herrn beſetzt war, überſchlug ſich laut „Prettener Tagblatt“ geſtern abend an der Steinkurve beim Hohberg. Während die beiden andern Inſaſſen herausgeſchleudert wurden, kam der am Steuer ſitzende unter den umgeſtürzten Wagen zu liegen und konnte erſt nach Eintreffen von Hilfe durch die Bewohner der in der Nähe liegenden Bergmühle unter erheblichen Anſtrengungen befreit werden. Der Verletzte wurde bewußtlos zur Bergmüßle ge⸗ ſchleppt und dann in der Nacht nach dem Krankenhaus Bretten über⸗ führt. Ad. Freiburg, 1. Dez. Eln tödlicher Rodelunſall hat ſich auf der Rodelbahn in Immenthal zugetragen, Ein Student ftürzte ſo unglücklich, daß er einen Schädelbru ch erlitt und ſtar b Gutach(Schwarzwald), 30. Nob. Beim Bahnübergang zwiſchen Hauſach und Wolfach fuhr das La ſtauto einer Zigarren⸗ fabrik in die geſchloſſene Bahnſchranke direkt ver einen Perſonen⸗ zug. Bei dem ZJuſammenſtoß wurde der Kraftwagen noch etwa 80 Meter weit geſchleudert und dann voſlſtändig rtrümmert. Der Kratfwagenführer hatte infolge des Nebels zu ſpät die geſchloſſene Bahnſchranke bemerkt und konnte bei der Elätte des Schnees den Wagen nicht mehr ſchnell genug zum Halten bringen. Der Kraft⸗ wagenführer und ein Arbeiter konnten im letzten Augenblick von dem Laſtauto herobſpringen und ſo ihr Leben retten. )0 Konſtanz, 30. Nov. Der Schneeſturm am Dienstag abend hat der Schiffahrt auf dem Bodenſee große Schwierigkeiten bexeitet. Das Dampfboot geriet zwiſchen den ſchweizer Statſo⸗ nen Gottleben und Ermatingen auf Grund und ſitzt heut noch ſeſt. Die Reiſenden mußten durch Boote an das ſchweſzer Ufer ge⸗ bracht werden. Das Dampfboot„Radolfzell“ gerlet bel Reichengu⸗ Niederzell ebenfalls auf Grund und konnte auch noch nicht flott gemacht werden. Der geſamte Verkehr nach der Höri war geſtern dadurch ſtillgelegt. Heute wurde er durch ein Konftanzer Motor⸗ boot wieder vermittelt. “Konſtanz, 1. Dez. Ein eigenortiger Feueralarm hat ſich letzter Tage hier zugetragen. Eintge Buben warfen mit Schneeballen nach einem Feuermelder und trafen ſo gut, daß die Scheibe zertrümmert und die Glocke in Bewegung geſetzt wurde. Das Feuerwedrauto⸗ mobil rückte nun aus, blieb aber unterwegs im Schneeſtecken. Ganz, und Halbhöhlenbrüter, 5 der blinde Alarm bald aufgeklärt war, ſo hatte das niches zu agen.

————— 4. Seite. Nr. 387 Samstag. den 2. Dezember 1922 Aus der pfolz Die Anmeldung der Gebäudeſdaden in Oppon Ludwigshafen, 1. Dez. Dem ee des daye · riſchen Landtages lag heute u a. eine Eingabe der Hausbe gervereine von Ludwigshafen(Rhein) und Franken hal dor, die eine e der Friſt zur Anmeldung von Gebäudeſchäden aus dem Exploffonsunglück in Oppau um ein weiteres Jahr fordert. Der fälziſche Abgeordnete Bernzott wies als Referent darauf hin, daß ſch aus dem furchtbaren Unglück von Oppau immer noch Schäden an Gebäuden bemerkbar machten. Es könne den Hausbeſitzern nicht zugemutet werden, derartige Schäden aus ihrer A 5 aſche zu tragen. Der Regierungsvertreter wies 8— hin, daß die Friſt vom 22. September 1922 durch das Brandver icherungsgeſet nicht durch die Verſicherungskammer feſtgelegt worden ſei. Die eſtim. mung habe nicht den e begründete Anſprüche zu beſeitigen, ſon⸗ dern zu verhindern, daß unbegründete Anſprüche da die Verhältniſſe nach Ablauf der Verjährungsfriſten me ſt nicht mehr genau unterſucht werden könnten. Auch bel den nachträglich ange⸗ meldeten Schäden in Appen zeige ſich, daß ſie größtenteils durchaus unbegründet ſeien. Teilweiſe würden Schäden zum Erſatz gemeldet. bei denen keine Rede davon ſein könne, daß ſie noch auf das Oppaue: Unglück zurückzuführen ſeien. Teils ſeien ſie auch durch Nachläſſig⸗ keit der Seisbeſiher ſelbſt nicht früher gemeldet worden. Wenn der Eingabe ſtattgegeben würde, wäre den maßlofeſten Anſprüchen Tür und Tor geöffnet. Die Brandverſieherungsanſtalt ſtehe älſo der Ein⸗ —5 ſehr fkeptiſch gegenüber. Der Regierungsvertreter beionte je· och, daß jeder auch nachträglich Schadensfal einer ge⸗ nauen Unterſuchung unterzogen werde Der Mitberichterſtatter Abg Groll beantragte nach den Erklärungen des Regierungsvertteters die Eingabe der Regierung als Material zu überweiſen. Der Referent ſchloß ſich dieſem Antrag an. Der Ausſchuß beſchloß demgemäß. 1* Homburg, 1. Dez. Ein Sittlichkeitsverbrechen wurde am hellen Tag auf der Straße Homburg⸗Sanddorf an einem 16jährigen Mädchen verübt, das von einem gut gekleideten Manne überfallen und in einen in der Nähe gelegenen Schuppen geſchleppt wurde, wo der Täter dem Mädchen, um es am Schreten zu verhindern, das Taſchentuch in den Mund ſtopfte und einen Strick um den Hals legte. Nur auf das inſtändige Bitten des Mädchens ließ der noch nicht ermittelte Täter das Mädchen gehen. Mußwbach, 1. Dez. Erſtickt iſt der 34 Jahre alte Winzer Konrad Walcher m ſeinem Keller. Er machte in ſeinem Wein⸗ keller mit Koks Feuer, um den neuen Wein beſſer in Gärung zu bringen. An den ſich entwickelnden Kohlengaſen iſt er erſtickt. Gerichtszeitung Lokomotivführer als Grenzſchieber Karlsruhe, 30. Nop Ein Grenzſchmuggelprozeß, der die Prak⸗ tiken der Schmuggler enthüllten, fand vor der hieſigen Strafkammer att. Der Biſouteriehändler Emil Schweigert aus Pforzheim, der reſſer Gottfried Rentſchler aus Niefern, die Uhrenhändlerin Frieda Lager aus Schallſtadt in der Schweiz und eine Kontoriſtin aus Altona verführten drei Lokomotivführer zum Schmuggel von Silber⸗„ Gold⸗ und Schmuckgegenſtänden wie Platin über die badiſche Grenze nach der Schweiz Der Biſouteriehändler und der Preſſer erhielten von den Lokomotivführern Eiſenbahnermützen und Eiſenbahnermäntel und die Lokomotipführer nahmen die Schmuggler mit ihrer Schmug⸗ gelware auf die Maſchine. Auf dieſe Weiſe wurden das Gold, Sil⸗ ber uſw. in die Schweiz geſchmuggelt. Die Schmuggler wurden zu Gefängnisſtrafen van 3 bis 10 Monaten und zu Geldſtrafen von 9000 bis 143 000 Mark verurteilt. Zweil Lokomotivführer erhielten und 3 Monate Gefängnis und Geldſtrafen von 9000 bis 21 000. Ein Lokomotivführer wurde freigeſprochen. Neben der Geldſtrafe wuürde auf Erſatz des Wertes der Waren erkannt. * Offenburg, 30. Nor. Wie die Singener, Bruchſcler und Kon⸗ ſtanzer Ausſchreitungen anläßlich des Rathenaumordes fand jetzt auch der Offenburger Landfriedensbruch anläßlich der Rathenau⸗ demonſtrationen ſeine gerichtliche Sühne. Von radikalen Elementen wurden ſ. Zt. mehrere Geſchäftshäuſer ſowie das Bezirksamt und das Gefängnis geſtürmt. Nach dreitägiger Verhandlung verurteilte das Offenburger Schwurgericht einen der Täter zu vier Monaten drei Wochen Gefängnis, einen anderen zu vier Monaten Gefängnis und einen dritten zu acht Monaten Gefängnis. Zwei Angeklagte wurden freigeſprochen. Neues aus aller Welt — Wie ſchmeckt Menſchenfleiſch? Dr. Ernſt Higmann, der wãh⸗ rend des Kriegee Oberſt in Deutſch⸗Oſtafrita war, hatte unter den Soldaten ſeiner Kompagnie auch einen vom Stamme der Mangema, die beſonders im Rufe des Kannibalismus ſtehen. Der Schwarze gab denn auch zu, daß er ſchon Menſchenſleiſch gegeſſen hatte, doch ſollte das niemand erfahren, da auch bei den Negern das Eſſen von Menſchenfleiſch ein Zeichen außerordentlichen Sen c iſt. Als Entſchuldigung gab er an, das Vieh ihree Stammes ſel durch Seuchen efallen und man müßte doch Fleiſch eſſen. Auf die Frage, ob das Fleiſch von Schwarzen oder von Weißen beſſer ſchmecke, antwortete der wackere Mangema⸗Soldat:„Mit Weißen habe ich keine Erfah⸗ rung, ich habe nur von Schwarzen gegeſſen. Aber meine Landsleute, die Weiße gegeſſen haben, die ſagen, die Weißen ſchmecken nicht: die ſchmecken ſo nach altem Hammel!— Du darfſt mir das aber nicht übel nehmen,“ ſetzte er nach einer kleinen Pauſe, etwas ver⸗ legen, hinzu. — Schreckliche Jolgen eines Treppenbrandes. Am Samstag abend geriet im Flur des Hauſes Alerandrinenſtraße 33 in Berlin auf noch nicht aufgeklärte Weiſe eine Kiſte mit Holzwolle in Brand. Das Feuer dehnte ſich derart ſchnell aus, daß bald der ganze Trep⸗ penflur in Flammen ſtand. Die Rauchwolken erfüllten das Treppen⸗ haus und drangen auch in die Wohnung ein. Der im zweiten Stock⸗ werk wohnende Steindrucker Karl Schiller ſprang mit ſeinem neun⸗ jéhrigen Sohn Fredy im Arm auf die Straße herab. Schiller war auf der Stelle tot, ſein Sohn erlitt ſchwere Verletzungen. Faſt zu gleicher Zeit ſtürzte ſich der zweite Sohn des Schiller, der ſechsjährige Hans, aus einem anderen Fenſter ebenfalls auf die Straße. Er er⸗ litt gleichfalls ſchwere Verletzungen. Die herbeigerufene Feuerwehr konnte den Brand ſehr ſchnell löſchen. Irgendeine Gefahr für die Hausbewohner hatte nicht im mindeſten vorgelegen. — Gewallſame Verſchleppungen in die Fremdenlegion. In Nord⸗ bayern ſcheinen Menſchenräuber für die franzöſiſche Fremdenlegion ihr Unweſen zu treiben. Verſchiedentlich ſind bereits junge Leute mit Gewalt im Auto vetſchleppt worden. — Ein Reiſeluftſchiff mit Bade⸗Einrichtung. Das größte ſtarre Luſtſchiff der Welt ſoll jetzt von der Airship- anufacturing Com- any of America in Newyork gebaut werden. Es ſoll den Luxus⸗ uftverkehr zwiſchen Newyork und anderen amerikaniſchen Haupt⸗ ftädten verſehen. Das Rieſenſchiff wird aus Federgewichtmetall ge⸗ daut und ſoll einen Inhalt von 7000 000 Kubikfuß Gas aufweiſen. Es wird mit ſeparaten Schlafräumen und einer Einrichtung verſehen lein, die es geſtattet, während der Fahrt kalte Bäder zu nehmen. Die Maſchinen werden Tauſende von Pferdekräften entwickeln und wer⸗ den das Luftſchif; mit 80 Meilen pro Stunde durch die Luft jagen. Waßerflandsbesbachtungen im Monat dezember bein Beger I27. 2. d..2 TTcger-HeeIf 25..30. 7. 2. 8005 ereJ 2J1.28z.20 fl.88 fl.42 Mannneim.40f8. 1a 104.78f.04.46 1....20.252.34.61.80 Heilbronn.000..5⁰.43 Harau...594.1 40517.3.55 Nannbeim.19.08 302,05.62.09 Raud...25.18.20.44 Röin 22.40.36).82.71 12·8¹ e Oſtwind. Nebel. 4 10 Mannheimer Wetterbericht v. 2. dez. morgens 7 Uhr Barometer 758,.2 mm. Thermometer.20 C. Niedrigſte Temperatut nachts.4 C. Höchſte Temperatur geſtern:.00 C. Niederſchlag:.0 Liter am den qm. Windſtill. neblig. 8 dustrie Handef und Die DBorsenwoctie Wieder stehen die deutschen Börsen im Zeichen der „Katastrophenhuusser. Die Aussichten für eine vernunft- gemalle und für Deutschland erlrägliche Regelung der Repa- ralionsfrage werden angesichts der neuen französischen Drohungen und der Verstimmung der englisch-amerikani schen Finanzwelt über diese altung Frankreichs sehr pes- simistisch beurteilt. Dazu kommt die Verstimmung über die gewullige Zunahme der schwebenden Reichsschuld und die immer Zunahme des Notenumlaufes. Auch inner- holitische Sorgen bedrücken die Oeffenllichkeit. Kein Wun. der, daß die Sucht, eine Sicherung, èinen Gegenwert gegen die neue Markentwertung zu erlangen, sich immer weiter ausbreitet und Kreise ergreift, die früher sich der Börse prinzipiell fernhielten. So kàm es, daß der Kauf- andrang wieder ungeheler war und daß auf der ganzen Linie neue Kurssprünge eintraten, zumal die Efreklenbesltzef an ihrem Besitzstande festhalten. Die große Masse des Publi kums sieht in den Industriewerten nichi nur Sachwerte, die ein Gegengewicht gegen die Geldentwertung bilden können. sondern sle ist auch von der Veberzeugung durchdrungen, daß die meisten Industriegesellschaflen die Möglichkeit haben, ihre Substanz zu erhalten, weil sie sich immer mehr auf die Goldkalkulation einstellen. Die Kauflust wird noch durch die Keite der Preis- erhöhungen in allen Industrien, dut ch Dividendensteigerun- gen und hohe Bezugsrechte, die bei den zabhlreichen Kapitals- erhöhungen die Rente des Aktionärs— zum mindesten vor erst— erhöhen, angefeuert. Freilich sieht man heutzutage weniger auf die Rentabilität einer Industriegesellschaft, son- dern mehr auf ihren inneren Wert. Und gerade nach diesei Richtung hin hat sich in der Oeffentlichkeil die Ansicht fest- gesetzt, daß selbst die jetzigen stark gesliegenen Kurse dem inneren Werte der meisten Industriegesellschaften in Papier- mark noch bei weitem nicht entsprechen. Immer wieder Wird die Rerhnung aufgemacht, daß bei einer Stabilisierung der Mark auf Basis eines Dollalstandes von etwa 3200 der Kurs. stand der Eſfektien in Papiermark eine starke Ausgleichs- möglichkeit nach oben in sich birgt. Und selbst dlie Gefahr einer schweren Industriekrisis, die alle Welt im Falle einer Stabilisierung der Mark erwartet, durchkreuzt diese Berech- nungen nicht, vielmehr hört man immer wieder die Ahsicht. daß in den jetzigen Papiermarkkursen selbst eine schwere Industriekrisis bereiis ausreichend zum Ausdruck gelange. Wieder 1 auch aus dem Auslande enorme Kauf- aufträge vor Eine starke Anregung übt ferner die Beobach. tung aus, daf die Zusammenschlußbewegung in allen In- dustrien und im Bankgewerbe immer weiter kortschreitet Da gleichzeitig infolge grofe Wechseldiskontierungen und der starken Vermehrung des Nolenumlaufes augenblicklich Geid reichlich vorhanden ist. so ist auch die Furcht vor Geld. schwierigkeiten von der Börse genommen. Skeptiker be- lürchlen freilich. dafßl bei weiteren Kurssprüngen es allmäh- lich doch im Inlande an neuen Käufern mangeln könnte, die die jelzi notwendigen großen Summen für den Ankauf von Wertpapieren aus eigenen Mitteln aufzubringen in der Lage sind. Sle denkt an das Beispiel der Wiener Börse, die nach dem Beginn der Stillegung der Notenpresse und dem Beginn des Preisabpaues krilische Zeiten infolge von Geldnot und Zunahme der Arbeitslosigkeit in der òsterreichischen In- dustrie durchzumachen hat. Aus diesem Grunde geht die be- rufsmaßige Spekulatſon immer wieder mit Gewinnrealisa. Uonen vor. Trotzdem schreitet die Haussebewegung unaufhaltsam wWelter. Außſer den schweren Montanwerten fanden beson- ders Braunkohlenwerte auf Kombinationsgerüchte lebhafie Beachtung, aus dem gleichen Grunde auch Kalipapiere und Elektrowerte. Für Schiffahrtswerte bedeutete die Fusion Argo-Rolandlinie eine starke Stark gesteigert wurden ferner Zellstoffwerte und Wie eraufbauwrerte, wie lolzmann und Berger, ebenso Textilwerte, weil man auch hier neue Zusammenschlüsse erwartet. Am Bankaktien- markto rechnet man mit neuen Fusionen, wobei die deutschen ũberseeischen Banken anscheinend den Mittelpunkt abgeben werden; auch Provinzbanken fanden als evll. Fusionsobjekte lebhafte Beachtung. Die Valulapapiere stiegen im Einklang mit dem Dollar. Von heimischen Renten Wurden Sparpra- mienanleihe und Schulzgebietsanleihe gesteigert, während die Pfandbriefe und die Industrieobligationen unter der Kon- e des neuen höher verzinslichen Typus zu leiden akken. Ausfuhrwert u. Ausfuhrabgabenberechnung. Die Auflen- handelsabteiluug der Ilandelskammer Mannhelm leilt uns mil: Hinsichuleh des Ausluhrwertes zwecks Berechnung der Ausfuhrabgabe herrschen in Ausfuhrkreisen immer noch Unklarheiten, Nach 5 9 der Auslührungsbeslimmungen vom 8. April 1920 zu der Verordnung über die Aubenhandels- kontrolle vom 20. Dezember 1919 ist die Ausluhrabgabe von dem Wert zu erheben, der dem ausländischen Euplanger ius- gesamt berechnet wWird. Nach einer Verfügung des Reichs- kommissars für Aus- und Einfuhrbewilligung(29. November 1920— A III 6757) ist im Einverständnis mit dem Reichs- Wirtschaftsminister dieser 58 9 wie lolgt auszulegen: Nur der reine Warenwert, der sich ab Fabrik oder ab Lager 05 einschließlich der Verpackung wird mit einer Ab- 4 belegt. Ein Abzug des Wertes der Verpackung von em Warenwert ist also nicht zulassig. Abzu skähig sind dagegen die Kosten, die unmittelbar mit dem Versand der Ware zusammenhängen, wie beispielsweise Fracht ab Fabrik oder Lager bis zum Empfangsori im Ausland, Trans- deee„ Ausländische Zölle und ähnliche Neben- osten. Falls der inländische Exporteur derartige abzugs- lähige Aufwendungen in den seinem ausländischen Abnehmer gestellten Preis eingerechnet hal, sind die Ausfuhrbewilli. gungsstellen befugt. diese zur Berechnung der Ausfuhrabgabe von dem Gesamtpreis abzuziehen, sowelt dieselben in dem Ausfuhrantrag gesondert aufgeführt sind und zahlenmäßjig degründet erscheinen.— Kosten, die den Vertrieb der Ware belreffen, wie z. B. Kosten für Reisen, Provisionen, Reklame usw. dürfen jedoch nicht abgezogen werden. Auskfuhrgenehmigung für Reparationslieferungen aus den besetzten rheinischen Gebieten. Die Auhbenhandels- abteilung der Handelskammer Mannheim teilt uns mit: Es besteht Veranlassung darauf hinzuweisen, daß bei der Aus- luhr von Reparalionswaren aus den besetzten rheinischen Gebieten der auf Ausfuhrgenehmigung nicht nur bei der zuständigen deutschen Außenhandelsstelle, sondern gleichzeitig auch bei dem Aus, und Einfuhramt Bad Ems eingereichf werden muß. Andernfalls muß damit gerechnet werden, daß die Ware, obwohl das betreffende Reparations- geschäft durch die deutsche Regierung genehmigt worden ist, an der Grenze zurückgehalten wird, weil die Ausfuhr- genehmigung von Bad Ems nicht 107 Diese Regelung gilt kur Reparationslieferungen nach rankreich, Belgien und Portugal. Börsenberiente Mannheimer Htentenbörse »Mannheim, 1. Dez. In Bankaktien fand heute anregen- der Verkehr statt und zwar erfolgten Ahschlüsse in Rhein. Credilbank zu 1275%, Pfälz. in zu 525½, Rhein. Hypothekenbank zu 450% und in Südd. Disconio 20 1500%. berner wurden von Industriewerten gehandelt: Dellindusirſe z2u 2600% Benz zu 2800%, Rodberg zu 3000%, Pingler 5 2650%, Fahr zu 3500%%. Fuchs Waggan zu 2100%, Mannheim Gummi zu 2500%, Maschinenfabrik Neckarsulmer zu 4000%, Rhein. Elektra Ziegelwerke zu 2200%, Wayß u. Freytag zu 8 Badenia zu 1900% zu 2200%, Freiburger J, Zellstelh kabrik Waldhof zu 9600%, Zucker Frankenthal zu 6700%„. Zucker Waghäusel zu 7200%. Chemische industrie ruhigelf. Anilin 9000., mhenanla 3800 doez. u 6525 bez. u.., rat. Von Brauereien 6. und Oelfabriken stellten sich Sinner 4000 bez. u. G. und von Versicherungs-Aktien Assekurans 2400 bez. u.., Oberrheinische 1100 Transport-Versicherung 1700 G. Deusenmarkt Mannheimer Devisenmarkt, 2. Dez. Mitteldeutschen Creditbank, hier) Mew Paris 591 532, Italien 407—9. New Lork, 1 Dezo(Wa] devisen Llolland 3˙2(300), Londlon 38000 34.250, Schwelz 1570 1⁴—t⁰ 20 1 29. 1. erankreion.99.08 Sohwelz 15.9 18.75 Selglen 658 681 ngla.49 17.52 New Vork, 1. Dez. ez. u. G. und Wa (Aitteilung der vock 8400 77 0 zpanlen taſon Börsenschluß 0019½5(0,%% 1% cents, was einem Kurs 7 7804,88(8000—) enlspricht. Waren und NRarkte Erhöhte Sackleihgebühr. Die Mannheimer Produrteg börse hal die haudelsubliche Sackleihgebcehr für den Mon Dezember auf 60 Plg. pro Slück und Iag lestgesetzi. * Neue starke kohlenpreiserhöhung. Vie Lohn- und Malerialpreiserhöhungen zwungen, wie wir bereits beclon⸗ telen, die Organe der kohlenwirtschaft zu weiteren Kohlen bpreiserhöhungen, die ab 1. Dezember Platz greiſen, schreiten. Die beschlossenen Erhohungen betragen je Ton lür Rneinland. Weslkalen teutorderkoule) 5787, Jachsen(durchschnitilich) 8149, Niederschlesien 7318 4 Aachen-Eschweiler 6478, Aachen-Nordstern 7395%, Nieder Sachsen-Burwinghausen 7377, desgleichen Ibbenbühreß 6708, rheinische Braunkohle(Rollkohle) 919,30 Un Briketts 3264, mitteldentsche Braunkohle 0 0 12750& und Brikelis 3558. Einbegriffen in diese 1 (Robkoble schläge ist eine Erhöhung der sozialen Beiträge um 10 (indem sich die Zuschläge für Bergmann-Heimstätten 1 48 auf 120„ je Tonne sleigern, während die Lebengz mittelzuschläge von 2 4 künftig wegfallen). Das Ausm 1. der Preiserhöhung wurde nach den beigebrachten Unte lagen wesentlich mehr durch die der Holz- un Malerialienpreise als der Löhne beein gehender Erörterung, in der von allen Seiten die ernel lußt. Nach sehr 10 Sorge für die Wirkung dieser neuen starken Kohlenpreie erhöhung Ausdruck fand, erfolgte die lich einmülig gegen die Stimme eines Arbeitnehmers Kohlenverbraucher. Starke Preiserhöhungen. Die Solinsg⸗ Stahlwarenfabrikanten hat die Aufschläge auf di li chlie Zustimmung sc der ＋ e Grun reise vom 21. August mit Wirkung vom 21. November 750 olgt erhöht: Allgemeiner Aufschlag 7900%(bisher 3000% kür Rasiermesser 6400%(3000%).— Die dem Verein Deu“ scher Gummirelfenfabrikanten angeschlossenen Firmen e 25 höhen die Preise ihrer Erzeugnisse ab Donnerstag, de 30. November, einschließlich wie folgt 45% Motorradreifen um 65%, Autoreifen etwa 507%, Voll, reifen 50%, sämtliches Zubehör um : Fahrradreifen etWwa 45%. 5 Deutsche Salzhandels Bank hat den Preis für Salz um 1007 erhöht. Erhöhung der Preise für Bleitabrikate. Die Rheinisch- Westif Bleifabrikatehändler- 8 hat Lagef preise für gepreßte und gewalzte B Alische N eifabrikate mi sofortiger Wirkung um 40 000 auf 160 000 für 100 erhöhl. Erböhte Benzolpreise. Der Benzolverbaud G. m. b. H. hat mit Wirkung vom 1. Dezember ab die Kleinverkaufspreis wie folgt festgesetzt: Motorenbenzol 757, Lösungsben 2 2690, Tetralitbenzol 688 Die Herstellung von eiſene benzol mußte wegen völligen Versagens der rungen seitens des Reiches eingestellt werden. ine Llele rung kommt nur noch in Beirscht, soweit es sich um Räumung der bei der Verkaufsst geringen Bestände handelt. Berllner Metaſibörse vom 1. Dezember Frelse in Rart fur Kg. 80 Rov. f. dev Aluminlum kElektrolytkupfer 20355— in Barren afflnadekupfer 2103.21 Slel 875.925 850 90 ſuttenaian foheink(Vb.-Pr.) 1450 185 14˙2—— Mokel d0. 145⁰0 1370•1 Anumon 0 Plattenzink 115-1200 1153.200 Ziider für 1 Kg. 160 00. 16000 Aleminlum 3050.— 3061.—[latin g. Gr.— 2255.— 55 50 250 2100 klng. ausAnd. 6 552 noch vorhandenen London, 1. Derbr.(WS) netalimarkt. Un Lst. für d. engt... 1018 170 30 1 Kupfer Kass 62.— 62.25 d0. J Uonat 58.36 6.15 d0. Elektrol 69.50 69 75 Mokel Einn Ka888 .— 135.— 13 125.— destseleot. 122 68.— 40. 3 Honat 175.15 176.— Ael 8 27 2575 Elnk 735 15 dusekeer 15 5 165 aauimͥn—.— Amerlkanischer Funkdlenst New Tork. 1. Derbr.(wa] Fundienet.(Maehdruck vordeton). 4 75 29 1. ee,.00 72˙⁰ 1275 13. 1 00⁰—11.—2 N.8. rod.— —— 5 92—5 2 Aang— 75 zuoke, Dontrt 78 2 bärz.33.45 Ziel 25.22 ferbestia 53.—154.— nal 920.F72Liak 8 2 10] Wraanen 14, 142½5 Iull r. 885 2isen 27.— 27.— Ort aaum.25 4 deremder.45.35 elgdbdieeh 25.eizen rot..— 134. aumw. 1000 25.45 25.30 ohmav 12.73 12.78 daet 1080— 897 Aovembe.22—— faig 12.— 10.—ale 0on0 Oeremder— 75 28&aamwaath:.80.65 teni niede. yr 5 e ee ehruar. 8 Sotrol..—— 8— Uürz 5 27 25•00] tanke 50.50 Konunent 15.— 15. * lan. 10. dork lan— zippen Jan. 1. welzen Dez 119 15 1192 25 fo gden 1 87.48 86. nal117.43 L16.85 onmmalz 555 76.5 2 85 0 dale 00 2 5 KAn, dater Dez 43 a 8 43 8 L 4 8 foggen Oez 5 31 hoonst. I Herausgeber, Dructer und Verieget: Druckerei Generul⸗Anſeiger G. m. b. Dr. 8 mant aen Mannheim. E 5 99 225 —*2 0 t. N „ aee 11 8 7 b 87 zpeok nledr. 13.2 1— 1 Cge 2 zut. OMOAGN⁰ Wentge 134% 160 2 Ditektton Ferdinand Heume.— Cheiredukteur. Kurt 1 5 Verantwortlich fur Polluik. Dr Jritz Hammes; für Handel: für Feuilleſon Alired Maderno; für Lokales und den übrigen redakltton Inbalt: Franz Kircher; fur Anzergen: Korl Hügel.— Weihnachtswünſche Nun rüſten wir zum Weihnachtsfeſte, Da wünſcht ein jeder ſich das Beſte. So will der Hans, der kleine Mann, Cin Schaukelpferd, das— wiehern kann, Und Lieſel träumt ſchon wochenlang Von einer Puppe mit Geſang —2* — Den Vater ſchaudert's, und er denkt: Wenn mir nicht einer in Dol lar ſchenkt, Dann weiß der Deubel, wie ich alles Einkaufen ſoll bei meinem Dalles! Bedrückt horcht er die Gattin aus: „Was wünſchſt denn Du Dir, liebe Maus?“ „Ach“ tröſtet ſie,„es iſt nicht viel Schenk mir ein paar Paket Per 7 ür 29. 1 7%. Die Reichsmark nolierte bel 2 8 e

7JVSFFFEECC AAAA NASNNn — N X „ 2. 2. — 0 Zamstag. den 2. Dezember 1922 Mannheimer General⸗Anzeiger.(Miſtag-Ausgabe.) B. Seite. Nr. 557 Sportliche Kunoſchau Allgemelnes sr. Deutſche Meiſterſchaft im Ilu⸗-itſu. Der Verband deu Berliner Sportpalaſt ſeine hal der Verband den Poli⸗ Reuter ernannt. Au.Jitſü-Kampfer wird erſtmalig im leiſterſchaft austragen. Als Anwärier eitrainer Rahn und den ſüddeutſchen Meiſter elde werden den Kampf in der kommenden Fußball des Deulſchen Fußboll⸗Bundes, Frankfurt a. M. ſtattfenden. Turnen. *Kunſtturnen-Städtekampf. Ein Kunſtturn iſchen Berlin, Hamburg und Leipzig Die Berliner Mannſchaft ſiegte mit cheidung. burg 2313 und Leipzig 2252. Boxen Borxen. Um die Europameiſt far Mittelgewicht ſtanden ſutz un Ning der Titelberteidiger Ted Kid jorderer Roland Todd in einem egenüber. Das Treffen wurde recht er onnte von Ted Kid Lewis nur zu e erſchaft im Boxen Londoner Hollandpark⸗ Lewis und deſſen Heraus⸗ Kampf über zwanzig Runden dittert durchgeführt und inem knappen Punkt⸗ sr. FJußball-Bundespokal. Das Endſpiel um den Bundespokal für das ſich aus der Zwiſchenrunde Veſtdeutſchland und Süddeutſchland qualifiziert haben, foll in oche austragen. en⸗Städtekampf kam in Berlin zur Ent⸗ 2411 Punkten vor Gottesdienſt⸗Ordnung. Evangeliſche Gemeinde. Sonutag den 3. Dezember, 1. Advent. Trinitatiskirche. 49 Pred., Vik. Hahn; 10 Pked., Plr. Schenkel, Frauen⸗ chor; 11 Kinbergottesdienſt, Vil. Hahn; 11¼ Chriſienl., Pfr. Roft. Konkordienkirche. 10 Pred., Kirchenrat v. Schöpffer; 11 Kindergottesdienſt, Vik. Bach; 2 Chriſtenl., Kirchenr. v. Schöpffer; 6 Pred., Vik. Neumann. Chriſtustirche. 10 Pred., Pfr. P. Klein; 1½ Chriſtenl., Pfr. Dr. Hoff u. Pfr. D. Klein; 6 Adventsfeier, Vik. Steinmez. Friedenskirche. 10 Pred., Vik. Waeltner; 11 Kindergotesd., Vit. Waeltner; 6 Pred., Pfr. Knobloch. Johannistirche. 10 Pred., Vik. Sittig: 11 Kindergottesd., VBit. Siitig; 8 Vortrag Pfr. Renz; Bedeutung der Familien für das Volksleben. Lutherkirche 10 Pred., Pfr. Dr. Lehmann; 11 Kindergotiesd., J0 Huß; 11 Chriſtenl. f. Knaben, Pfr. Dr. Lehmann; I Chriſtenl. ſ. Mädchen. Pfr. Dr Lehmann: 6 Pred. Pfr. Huß. Melanchihenpfarrel. 10 Pred. Vif. Baſtine; 11 Kindergotiesd. Btt. Baftine. Diatoniſſenhaus. 11 Pred. Pfr. Scheel, Heinrich Lauz⸗Kranulenhaus.„11 Pred., Pfr. Sauerdrunn. Fendenheim. Sountag 10 Pfr. Dr. Fink; 412 Kinder⸗ ttesd., Pfr. Dr. Fink; 42 Chriſtenlehre für Müdchen. Donnerstag: 2 Wochengottesdienſt. Pfr. Dr. Fink. Babler Miſſionsfrauenverein. Mitiwoch nachm. 97j6 im Diakoniſſenhaus. Wochen-Gotiescoienſte. Trinitatiskirche: Dienstag abd. 8 Pred. Bik, Hadn. Konkordienkürche: Donnerstag abd§ Pred, Bik. Baſtine. Ehriſtuskirche: Mittwoch abd. 168 Pred. Pfr. Dr. Hoff. riedenskirche: Donnerstag abd. 6 red. Vit. Herrmann ohanniskirche: Donnerstag abd. 6 Pred., Pfr. Sauerbrunn. Lutherkirche: Minwoch abd. 8 Pred., Pfr. Huß. Liebfrauenki Herz Jeſukircht Necka ſo daß ein ſchöner kportlicher Verlauf der Veranſtaltung gewiß iſt. gewicht antreten. Ddiernach S 0 Verllerer 40 Prozent. leg geſtaltet werden. »Boxen. Bei den Ringkämpfen im Zirkus Buſch zu Berlin ſegte Rudſ Wagener.Duisburg gegen Röſeman n⸗Hannover in er erſten Runde durch Knockout, Wiegert gegeen Stefgen n der zehnten Runde nach Punktwertung.— Der e Schwer⸗ gewichtler Otto Flun! traf in Rom auf den italieniſchen Schwer⸗ — Barbareſi und wurde ſchon in der zweiten Runde ge⸗ chlagen. der Mannheimer » Boxen. Wie uns mitgeteilt wird, eröffnet 3. Dezember, die Atzietenklub Schwetzingervorſtadt am Sonntag, iesjährige Winterſaiſon im Boxkampf mit einem Mannſchafts⸗ ampf gegen die Vereinigung Freiburger Fauſtkämpſer. Die Mannſchaft dee.A K. Schwetzingervorſtadt iſt in den Sportkreiſen urch ihre großen Erſolge in der Sommerfaiſon hinreichend bekannt, Die Mannſchaft der Vereinigung Freiburger Fauſtkämpfer hat in der zten Zeit eine gewaltige Formverbeſſerung aufzuweiſen, die ſie urch Kämpfe im ganzen Reiche bekundet hat. Zum erſten Male 8 Gelegenheit geboten, bei einer derartigen Veranſtaltung ſämt⸗ iche Gewichtsklaſſen, von den leichteſten bis zu den ſchwerſten. zu leben und ſich ſo ein Bild über die erzleheriſchen und ſportlichen Eigenſchaften des ſich immer mehr in den Vordergrund drängenden exſports zu machen und neue Anhänger zu gewinnen. Die Leitung großzügigen Veranſtaltung liegt in bewährten Händen. Boxen. Beim Groß-Kampftag der Sportpereinigung Stutt⸗ 15 v. 1883 erzlelten die Meiſter von Baden und Pfalz A. Schu⸗ öc, H. Frank und A. Grokenberger ſchöne Erfolge. Schuböd ſiegte über Bäumling, mehrfacher Sieger von nationalen ttſtreiten, Frank gegen den Meiſter von Württemberg Judt un⸗ entſchieden, während Grokenberger dem Kampfſpiel⸗Sieger und württembergiſchen Meiſter Adrion nach imereſſantem un gleich⸗ wertigem Kampfe den Sieg laſſen mußte. Die 3 badiſch⸗pfälziſchen eiſter gehören der Mannſchaft des Mannheimer Athletenklub wetzingervorſtadt an, welche morgen vormittag im Apollo⸗Theater kegen die Vereinigung Freiburger Fauſtkämpfer im Ring ſteht. Der Mittelgewichte⸗Meiſter Schuböck wird ausnahmsweiſe im Halbſchwer ⸗ Lawnutennis erfolge deutſcher Tennisſpieler. Die deutſchen Tennismeiſter, anlen gegangen ſind, haben dort e Erfol errungen: Klelnſchroth ſiegte gegen J Alonſo mit 678.:4, beg und Kreuzer gegen Flaquet 621,:0. 778, während M. Alonſo muit 63,:4,:7.:5 den deutſchen Spieler Rahe ſchlug Den kampf gewannen die Deutſchen gegen den Pompeyaklub mit 12:0. Schach e Schoch-Weltmeiſterſchafl. Für den Kampf um die Weltmeiſter⸗ bal der Titelhalter Capablaaca folgende Bedingungen aufgeſtellt: Sieger iſt der Gewinner von ſechs Partien. Remis⸗ parſſen zählen nicht. Es ſind immer 40 Züge in zweleinhalb Stunden u machen. Fünf Stunden hintereinander wird geſpielt. Capa⸗ anca iſt berelt mit Rubinſtein um den Titel zu ſpielen, falls eſer bis Eude 1923 10 000 Dollars hinterlegen kann. Davon erhält Capablanca von vornhereln 20, von dem Reſt der Sieger 60, der Butz&Leitz MANNHEIM Brückenwaagen Rrane und Hebezeuge. in leinsten Qualitzten linden Sie in dekannt grüsster und 2 schöünster Auswahl dei 8 Lucdwig Groß F2, 42 Pene DbFEUTSCHER Evang. 10 Feſtpredigt, Pred. Rrchier; Montag bis Freitag je abds. 8 23(Sadt dei ebangeliſchen Gemeinſchalh. dend 8, Donnerstag abend 8¼. Jedermann: Baptiſten⸗Gemeinde, nachm. Uhr Predigt— Verein für Wee„Haus Chriſtliche .80; nachm..80. t m. Untere 0l Cen Adventskommunion der — 2. Süßſtoff 1 H ung— Süßkraft von reichlich 1 Pfund Tab 938 Jucker M. 30.— vorzüglich zum Kochen, Backen uſw. Kann mitgekocht werden. Erhäntich in Kolonlalwaren⸗, Vereinigte evangeliſche Gemeinſchaſten. K 2, 10: Sonntag nachm. 8 Uhr; — Schweßingerſtr. 90: Senntag Donnereiag abends 8 Ugr.— Donnerslag abends onniag abends 8 Uhr; abds 8 Biveibeſprech ſut 2(Luzenberg): Sonnieag cherſtraße 31 danmſir Diensiag abds 8 10 Ge⸗ dbund für E C; Sam⸗iag Juagbuſch. G abenſtr. 15: Sonntag nachm. 8 und Freuag apde 8 Biblliche Ausiptache. Gemeiuſchaft, I) 3. 23. Sonntag. Verein für Innere Miſſion(.⸗B.): Donnerstag abends 8 Uhr. vorm. 9 Uhr und nachm. 8 Uhr; onntag nachm. 3 Uhr; 8 Uhr.— Meerwieſenſtr. 7(Lindenhof). S Dienstag abds. 8 Bibelſtunde. Donnersta Männer und Jünglinge abds 8, Miitwoch abds. 8.— Süddeutſche Stamitzſtr. 15: S Bereimgung 9 Weihenunde; abds. meinſchafisſtunde; .30 Kinderſtunde.— kagsſchule. Chriſten Gemeinde. U 3, ſammlungen Sonntag a herzlich willtommen. 4 Uhr tag 8 Sonn Aula des 1. Adventsſonntag. Jeſuitenkirche. Sams: Von 6 an Be⸗ der Jungfrauenkongreg. m. Pred.); kommun. der Erſttommuntk.); 6 10 Je Marian. Jungfrauentongreg.); 3 Corporis Cyriſti⸗Bruberſchaftsandach! mit Segen; ungfrauenkongreg. m. Feſipred.gt udacht, Proz., Tedeum u. 6 Roraieamt m. Segen. Amt für die lebenden u. ver⸗ tag. Jubiläum der 2 Chriſtenl.; abds. 7 feierl. Aufnahme in die Jun durch hochw. Herrn Miſſionar Schuldis, An u. Mittwoch(Feſt des hl. Nikolaus), 1 benen Mitglieder des St. Segen. Montiag ſtoy tag. Von 6 an Beicht; 6 7410 Feſtpred. u. levik. Hochamt; 11 Amt; n. Pfarrlirche. Sa t n. Sege 6 Salve Beicht; 6 Frühmeſſez kongreg. anläßl. des m. Pred. u. hl. Kommun. der Kinder; d. 11 Kindergottesdtenſt m. Pred; 2 Chriſtenl. für Mädchen. der hl. Adventszeit iſt jed. Dienstag u. Von d an iſt zu denſelben Stunden wie an Sonntagen; um 8an Beicht. der, die ſchon kommuniziert haben. Donnerstag. Der Gottesdienſt iktb Mittwoch abds.10 Jugen Max⸗Joſephſtr. Jugendverein; abends yhr Gebeisſtunde.— Donnersiag 4 Uhr Frauenſtunde; Verſammlung, B 2, 10 a2: Dien tag nachm. 3t Ubhr. Neuapoſtoliſche Gemeinde. Realgymnaſiums, Tullaſtr. 4. Gotitesd. Sonntag vorm. — Mittwoch. Abends.80. Ratholiſche Gemeinde. Feſt des hl. Franziskus Kav.) —7 Adventsbeichte onnta — Sandpofetſtr. Linden rf., Rhein 8 Worioertündigung: 4 Feſtfeier Mitiiwo Miltwoch 8 ch!; 6 Fruhmeſſe; 7 hl. 8˙ Singm Donnerst9 6 Salpe. Frühmeſſe; 7 hl. Meſſe; Beicht. Freit iſt Muttergottesveſper. lürche. Samstag. —7 u. v. Schullin Preiſe im Deze — 12 0 15 Sühtraft von je 1½ Würfel Zucker 728 Jahres Evaugeliſationsverſammlig. 12: Sonntag vorm. 9½ Uhr und ch abende 8 Uhr Gebeiſtunde. Salem“, K 4. 10: Sonntag nachmittags Un Wortverkundigung.— Dieus⸗ 6Uhr Jünglingsverein. gtag abends 8 Uhr.— 6.—1 u. v. 8 an Bercht; 6 Weſſe(Genetalkommun. eſſe m. Pred.(General⸗ ſtpred. u. Nikolaus⸗Schiffervereins. Freita 3 Herz Mariä⸗Bruder ⸗ * nt8 a g.—½8 u. v.—9 Beicht; Kommunſonſonntag der Kinder. Von 6 an F hl. Meſſe m. Generalkommun. der Titularfeſtes Mariä Empfängnis; 10 Pred., Freitag um 7 Rorate⸗Amt. Koſtergold EDELIIKOER voNd ANTrON RIENMENSCUNMID MENCHEN 39: Sonnta] vorm. des Jugendvereins. red. Richter; 11 Sonn⸗ Oer⸗ Um Männerverein.— Salve. Son n⸗ kepit. Hochamt(25jähr. 11 hl. Meſſe m. Pred.; Donners⸗ g(Mariä Empfängn.). 8 Singmeſſe m. Pred.; Jungfrauen⸗ 8 9 nachher Amt; Während ag(Mariä Ernpfängu.). Sonntag. 100 8 Fran mber. 20⁰ 6 Beicht, bl. Meſſe, 7 u. Amz 11 hl. Meſſe m. Pred. 540 Ehriſti⸗Bruderſchaftsandacht m. Sege ommunikantenunterrichts in der Kirche m. u. Freitag abds. 8 Mitgl. der N tag, Donnerstag Jungfrauen, insbeſ die ta g.—7 u. 8 Beicht 7 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe m. Pred.; Frühmeſſe; Freitag 2 Chriſtenl. 8 Singmeſſe m. Pred.; 10 Pred. f. Jungfrauen; 43 Cor⸗ n; Eröffnung des Erſt⸗ Anſprache u. Segen. Mon⸗ relig. Vorträge für jreg. Don ners⸗ 6 Beicht; 510 Pred. u. Hochamt; 11 hl. riä Empfängnis). Meſſe; 3 Herz Mariä⸗Andacht m. Segen. 8, Beicht; 6 Salve. Sonn⸗ on 6 an Beicht; 7 Früh⸗ tag. — 5 Pred.; Donnerstag. Adventskommunion der Schulkinder. rche. Sam10 g.—7 u. nach Adventskommunion der Männer. 8 Singmeſſe m. Pred. 2 Chriſtenl. für Mädchen; 10 Amt m. Pred.; 11 hl. Meſſe mit 53 Sakramentale Bruderſchaft. —7 u. nach 48 Beicht; 6 Salve. Von 6 an Beicht; reitag. 97 Früh⸗ 8 Singmeſſe m. Pred.; 10 Amt; 11 hl. Meſſe m. Predigt; meſſe; 8 Muttergoktesveſper. Kath. Bürgerhoſpual. Sonn: Narid Empfänmis). cltadt⸗Wen. Samsag. Beicht von 4 Uhr an. rühmeſſe u. Beicht; 7 hl. Meſſe u. Bundeskommun. Pred., Monatskommun. der Schulkind.; red.; 2 Chriſtenl. für Von l. Meſſe mit 1ag Sonniaz. 6 der Männer; 8 10 Pred. u. Amt;! Mädchen; 8 Corporis 5 an Benßgt. Beicht; 7 hl. Meſſe; 8 gottesdienſt; nachm. 2 St. Boniſatiuslirche Neckarſtadt⸗Oſt. 0 (Adventsbeichte für Männer u. Jüngl.). Beicht: 7 Frühmeſſe, 8 Männerkongreg. u. der männk. Ju 11 Singmeſſe m. Pred.: 2 Chriſtenl für nahme in die Männerkongreg. m. ta g.—7 Beicht. Beicht. ingmeſſe m 11 Kindergottesdienſt m. Cbriſti⸗Bruderſchaft. (Mariä Empfängnis). 6 9h meſſe m. Pred.; 10 Amt; 11 Kinder⸗ ariä⸗Andacht. Samstag. 65 Freite t. derz M Singmeſſe m. ndvereine); Pred. u. onnerstag. nntag. 4 2085 Singmeſſe m. Pred. Frei⸗ —7 u.—9 Beicht Von 6 ab red.(Generalkommunion der Andacht. 10 Hochamt m. Pred.; Mödchen; 5 3 feierl. Auf⸗ Donners⸗ Gottesdienſt am Freitag (Maria Empfängnis). Vormitfag wie an den Sonntagen, um 7, 8, Von 6 ab 1 10 u. 11; nachm. 763 Andacht zur Muttergottes. St. Joſephslirche Maunheim⸗iudenhoſ. Beicht. Sonntag. 6 Beitht; 77 Frühmeſſe; Jungmanner⸗ Jünglengs⸗ 8 Singmeſſe m. Pred.; 72 Chriſtenletzre Unterrichts m. Segen. Die Ko Dienstag, Mit! vortr für rid für red meſſe; 2 feie St. Jatobskirche in Nedarau. Samstag. 2, ungfrauen. tag( mpfängnis). aſ 8 m. Pred.; 10 .Beſper. Kommunionſonntag der u. Arbeitervereins 160 Hochamt m. Pred.; Ju u. Andacht; 7 Herz woch u. Donnerstag. 6 Beicht; 7 Samsta g. Männer u. Jünglinge. 7 Kommunionmeſſe m. Adventskommun. des —7 und nach 8 u. der Männerſodal.; 11 Singmeſſe m. Pred.; .; 2 feierl. Eröffnung des Erſtkommunion⸗ eſu⸗Pred. m. Andacht u. e iſt für das Waiſenhaus St. Anton bier beſtimmt. Donnerstag abds. 8 Standes⸗ —7 Beicht. rühmeſſe; 7 Kommunton⸗ red. u. levit. Hochamt; 11 Sing⸗ 5 u. 7 Beicht. Fret⸗ Sonn⸗ ta g. 6 hl. Kommunlon; 47 Kommuntonmeſſe(Ad⸗ ännerapoſtolats u. des Jünglengsver.), 8 Sing⸗ ventskommun, des meſſe m. Pred.; Donnerstiag u. Donnerstag. 2, 5 u. 7 Beicht 6 u. 7 hl. Meſſe m. Kommun.; ochamt m. Pred.; 11 h1 istustirche in Waldhof. Samstag. 2 Beicht; Sonntag. 6 Beicht; 7 Kommunionme der Mütterbruderſchaft); 49 Singmeſſe m. 10 Amt u. 1⸗Bruderſchaft 7 Sonn⸗ eicht. (Generallommun. in der Kapelle der Spiegel fabrik; Chriſtenl. für Jungfrauen u. Corporis Chriſt onnerstag. 7 Kommunionmeſſe; 9 hl. Meſſe in 10 Amt; 2 Muttergottes⸗Andacht. Samstag.—7 Bei 7 Frühmeſſe m. Kommun.; 9 zred.; 10 Pred. m. Amt; 2 Chriſtenl. ſ. Jünglinge, Seld Mariä⸗Bruderſchaft m. Segen. icht. tag(Maria Empfängnis). E 3 u. ½8 Beicht, tagsabendandacht m. (Mariä Empfängnis). der K Katholiſche Sonntag. ottesdienſt m. ann 4 an Hre Frei Schülergottesdienſt; 10 Pred. u. Amt; 2 Herz ſarrkirche Sandhofen. Samstag. inder u. Chriſtenlehrpflichtige. 9 Schülergottesdienſt m. Pred. u. gemeinn. 162 Chriſtenl. u. Corporis Chri ti⸗Bruder⸗ Katholi che für Kommunikanten 447 Beicht; 7 10 aft m. Segen. (Mariä⸗Empfängnis). St. Peter⸗ und Paulskirche Jeudenheim. Beicht, beſond. für vents⸗Andacht; 48 Mar. Saddereene 18 E. 7 St. Aatouinfkirche in 3 85 chaft m. Segen. Marid Empfä nachm. Herz 10 apelle der Spiegelfabrik; Kirche in Käſertal. rühmeſſe; red. u. Amt; Donnetstag. 4 u. Gottesdienſt wie an Sonntagen. Samstag. 8 Frühmeſſe(Oeneralk der Nar. 3 frauenk i meſſe(Generalkommun. der Mar. Jungfrauenkongregatſon); 45 Tadlergvt enz 10 Hauptgottesdienſt; 2 Chriſtenl.) 2 Ad⸗ Jungfrauenkongregation. Donnerstag. 0(Mariä Empfängnis). ſeierl. Hauptgottesd.; Rheinau. 47 Beicht; es8 Frühmeſſe m. A uptgottesdienſt, darnach Chriſten Donnerztiag. Ne 7 Beicht: 18 Frühmeſſe; 4 10 Hauptgottesd.; — mis). ariä⸗Bruderſchaft. Hochamt m. rettag abds. Segen. D 6 Beichtz eicht; Ki Jungfrauen. t Pred.; 11 nachm. 3 2 Chriſtenl.; 2 Corporis Chriſti⸗Bruderſchaſt. 8 Standesvborträge für Jungfr⸗ Freitag(Martä Empſängn. Singmeſſe m. Pred.; 10 feierkt. Meſſe; nachm. 2 Muttergottes⸗Andacht. Donnerstag. Herz . 2, 5 U. 8 Beicht. S ventskommunion der Kinder; 1: 2 Corporis Chriſti⸗Bruder⸗ Nachm. ö 5 Singmeſſe u. Pred.; Mittwoch, 8 Salve, hernach ſe m. Frühpredigt Homilie red.; nachm 42 2 Beihe⸗ Freitag t. 6 Roſenkranz. Schüler⸗ Von 49 eſond. Sonnta 6 Frühmeſſe; 8 Beicht. reitag —7 u. v. 8 ab Von 7 ab Beichtz 7 Frühmeſſe: 9 Wuarfg rubnric onn⸗ Beicht. Freitaz Alttatholiſche Gemeinde. Schloßkirche. Sountag. 50⁰ Hl. 53.— 1605.— 283.— zum Süßen von Kaffee, Tee uſw. Drogenhandlungen und Apolheten. vertteter: Aug. Herm. Schueider, Mannhelm, 0 6, 6. Tel. 2398. Nacksaenen e 8 erle eer! rchnel Druckerei Or. 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