eue Mannheimer Seituns Mannheimer General-Anzeige breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Für Familien⸗ und t Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle; R 1,-0. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 — Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Prei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn. in unſeren Heſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 9 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44. Meerfeldſtr. 13, 6 Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 55, W Oppauer Str. 8. Se Luiſenſtr. 1. Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen⸗Preisliſte Nr. 9. Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr i für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen 4 und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannbeim. — Mobeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim bend⸗Ausgabe R Freitag, 30. Juni 1959 150. Jahrgang— Nr. 293 Warſchauer Beſorgniſſe wegen Moskau Die Pariſer und Londoner Preſſe unterſtreichen Halijar Drohrede Will Moskau überhaupt nicht? Die Verhandlängen in Tokio der Grund für Moskaus Halsſtarrigkeit? dub. Warſchau, 30. Juni. Mit unverhohlener Beſorgnis verfolgt man in Warſchau die Entwicklung der Moskauer Verhand⸗ lungen. Stärkſtens beachtet wird der geſtrige Auf⸗ ſatz, den der Vorſitzende der Außenkommiſſion des Oberſten Rates der Sowjetunion, Schdanow, in der „Prawda“ veröffentlicht hat. „Kurjer Warſzawſki“ ſchreibt, daß der Auſſatz Schdanows die Anſchauung des Politbüros zum Ausdruck bringe; er beſage beſonders viel, da er am Vortage der erneuten Begegnung Molotows mit den Vertretern Frankreichs und Englands erſcheine. Man könne aus dieſer Tatſache den Schluß zie⸗ hen, daß die Sowjetregierung beizeiten die eigene unerſchütterliche Meinung auf verſchie⸗ dene Eventualitäten vorbereiten wolle. Es habe den Auſchein, als ob alles im Zuſammenhang mit dem Fernen Oſten und heute zum Teil mit den engliſch⸗japaniſchen Verhandlungen ſteht, die jetzt in Tokio beginnen. und die man in —Moskan von vornherein ablehnt. In der Beurteilung der einzelnen Argumente des „Prawda“⸗Artikels machen ſich die meiſten Blätter natürlich den engliſchen Standpunkt zu eigen. „Expreß Poranny“ meint z.., wenn Schdanow behaupte, daß England und Frankreich überhaupt keine Abkommen mit der Sowjetunion ſchließen wollen, dann habe er mit ſeinem Auſſatz das beab⸗ ſichtigte Ziel nicht erreicht, denn die Argumente, die er anführt, überzeugten nicht. Im übrigen ſei all⸗ „Beſcheidene“ Forderungen dub. Kattowitz, 30. Juni. Wie in allen Teilen Polens wurde auch in Katto⸗ witz das ſogenannte„Feſt des Meeres“ in ſehr ge⸗ räuſchvoller Weiſe begangen. Aus den zahlreichen Anſprachen verdient die Hetzrede des Kapitäns zur See Kloſſowſki aus Thorn Beachtung, der u. a. er⸗ klärte,„daß Polen den aufgezwungenen Krieg in Stettin, Königsberg und Breslau gewinnen werde“. Anſcheinend iſt man ſich in Polen ſelbſt noch nicht klar, welche deutſchen Reichsgebiete als„urpolniſch“ anzuſehen ſind, denn einmal liegt die neue polniſche Grenze bei Berlin und Leipzig. Nun wieder iſt man beſcheidener geworden und anſcheinend auch mit Oſtpreußen, Pommern und Schleſien„zufrieden“. Neue polniſche Aebergriſſe dnb. Poſen, 30. Juni. Am 25. Juni erſchien in Mechnatſch im Kreiſe Birnbaum der Polizeigemeindevorſteher mit einem Oberwachtmeiſter der Staatspolizei in der deutſchen Privatſchule. Sie verlangten die ſofortige Heraus⸗ gabe der Schlüſſel zum Schulgebäude und verſchloſ⸗ ſen dann die Schule, ohne ihre Maßnahme zu be⸗ gründen. Den deutſchen Eltern, die das Schulland in der Größe von 32 Morgen gepachtet haben, wurde mitgeteilt, oͤaß das Schulland bereits am 1. Juli, d. h. alſo in wenigen Tagen und noch vor der Ernte olelles inSumn Bewaffnete Patrouillen ſorgen dafür, daß kein Engländer dieſe Niederlaſſung ohne Unterſuchung und Einwilligung der Japaner betritt oder verläßt. Internationalen Brücke gemacht. Dieſe Aufnahme wurde in der Nähe der (Aſſociated Preß, Zander⸗M.) ————2 gemein bekannt, daß die Seite, die immer neue„neu feſtgeſetzt“ würde. Auch in Neu⸗Kattum im attel Schwierigkeiten mache, die Sowjets ſind, ſie wollen Kreiſe Birnbaum wurde die deutſche Schule ohne ietzt die Verantwortung für den Mißerfolg der Ver⸗ näbere Begründung geſchloſſen. In das Schul⸗ — handlungen nur abwälzen. gebäude wurde die Poſtagentur verlegt. EP. Waſhington, 30. Juni. Im Verlaufe der Beratung des neuen Neu⸗ tralitätsgeſetzes hat das Repräſentantenhaus einen der Hauptartikel mit 132:73 Stimmen an⸗ genommen. Durch dieſen Artikel wird dem Prä⸗ ſidenten der Vereinigten Staaten die Vollmacht zur Verhängung des Kriegszuſtandes in den 1SA erteilt. Kurz vor Schluß der bis in die ſpäte Nacht aus⸗ gedehnten Neutralitätsdebatte nahm das Repräſen⸗ tantenhaus mit 159 gegen 157 Stimmen die Beibehaltung der von Rooſevelt be⸗ kämpften Waffenſperre an, allerdings mit dem Vorbehalt, daß nur die Ausfuhr„tödlicher Waf⸗ ſen“ verboten ſein ſoll. Eine genaue Definition hierfür wurde nicht gegeben, es wurde nur erwähnt, daß Munition darin einbegriffen iſt. Vermutlich werden Flugzeugmotoren, Laſtwagen, allerlei Zube⸗ hörteile, kriegswichtige Rohſtoffe und ähnliche Kriegs⸗ materialien nicht dazu gerechnet. Der Außenausſchuß wurde im Laufe des Don⸗ XXTT————PPPPPP—PP Auf alles vorbereitet Die Bereitſchaft der Achſe gegenüber allen Ereigniſſen dub. Berlin, 29. Juni. Der Reichsminiſter des Auswärtigen von Ribben⸗ trop veranſtaltete am Mittwochmittag zu Ehren der auf ihrer Deutſchlandreiſe in Berlin weilenden 500 italieniſchen Frontkämpfer ein Frühſtück im Mar⸗ morſaal des Zoo. Im Namen des Reichsaußen⸗ miniſters, der verhindert war zu erſcheinen, begrüßte der Staatsſekretär im Auswärtigen Amt von Weiz⸗ ſäcker die Gäſte aufs herzlichſte. In ſeiner Erwiderung erklärte der kriegsblinde Ehrenpräſident der italieniſchen Frontkämpferver⸗ bände Delcroix, Frieden könne man nicht ſchaf⸗ ſen, indem man aus ſeinen eigenen Vorrechten ein Prinzip mache, vor dem ſich andere Völker zu⸗beu⸗ eeeeeee, Der Streit um das 18 A⸗Neutralitätsgeſetz: Kompromiß zwüchen Kongreß und Rooſevelt Darf Rooſevelt weiter den„Krieg erklären“?-Waffenſperre für tödliche Waffen“ Reihe von Zugeſtändniſſen zu machen, die Rooſevelts Vollmachten ſtark einſchränkten. Der Außenaus⸗ ſchuß ſtrich die Beſtimmungen, daß der Präſident im Kriegsfalle„Gefahren⸗Momente“ feſtſetzen, Kauf⸗ fahrtei⸗Schiffe bewaffnen, kurzfriſtige Kredite er⸗ neuern und Amerikanern Reiſen auf Schiffen Kriegsführender verbieten kann. Es wurde ſtatt deſſen beſchloſſen, Amerikanern das Reiſen auf eigenes Riſiko zu erlauben. Finanzminiſter Morgenthau ſenkte den Kauf⸗ preis für Auslandsſilber weiter von 38,5 auf 38 Cent. Dies iſt die dritte Senkung innerhalb von drei Tagen. Neuer Rüſtungskredit EP. Waſhington, 30. Juni. Der Senat der Vereinigten Staaten hat einen Zu⸗ ſatzkredit in Höhe von 223,4 Mill. Dollar(rund 570 Mill. Mark) für militäriſche Zwecke öewilligt. Neun⸗ zig Millionen Dollar ſind davon zum Bau von neuen gen hätten, ſondern nur durch die Herſtellung einer neuen Ordnung, an deren Verteidigung alle ein gleiches Intereſſe hätten. Deutſchland und Italien ſeien durch die Größe ihrer Führer und die Tatkraft ihrer Völker auf alle Ereigniſſe am beſten vorbereitet. Sollten die reaktionären Umtriebe der konſervativen Mächte einen neuen Zuſammenſtoß herbeifüh⸗ ren, dann könne der Ausgang nicht zweifelhaft ſein, weil die Vergangenheit niemals recht über die Zukunft behalten habe. Kundgebung der Tunis-Fialiener EP. Mailand, 30. Juni. Die Leiter allex italieniſchen Vereinigungen und Inſtitute in Tunis haben ſich in der tuneſiſchen Hauytſtadt verſammelt und eine Tagesordnung an⸗ Elektriſch geladen iſt dieſer Drahtzaun. Ein Berühren hat den ſofortigen Tod zur Folge (Aſſociated Preß, Zander⸗M.) genommen, in der gegen den Beſchluß der franzöſi⸗ ſchen Kammerkommiſſion auf Kündigung des ita⸗ lieniſch⸗franzöſiſchen Abkommens von 1896 und da⸗ mit gegen die Aufhebung der beſonderen Rechte der mit der Heimat und ihr reſtloſes Vertrauen in die faſchiſtiſche Regierung und ihre Ergebenheit ge⸗ genüber dem König⸗Kaiſer und dem Duce. Die Tagesordnung wurde dem italieniſchen Ge⸗ neralkonſulat übergeben, um dem itälieniſchen Außen⸗ miniſter zugeſtellt zu werden. Merkwürdige Brände Fünf Brände in London„mit unbekannter Urſache“ + London, 30. Juni. Geſtern brachen in London wieder zwei Brände aus; die Urſachen ſind bisher unbe⸗ kannt. Das Feuer, das in einem vierſtöckigen Warenhaus im Oſten Londons und in dem Haus eines Fiſchhändlers ausbrach, konnte rechtzei⸗ tig von Polizeibeamten bemerkt und von der Feuer⸗ wehr gelöſcht werden. Da in den vorausgegangenen Tagen drei Groß⸗ brände ſich ereignet haben, die man im Zuſammen⸗ nerstag gezwungen, die Bloom⸗Vorlage beinahe Militärflugzeugen beſtimmt, bis die Zahl von Italiener i ſchloſſ zinſ i ivitä iriſd igen, 50 5 4—* beſtüimmt, r in Tunis entſchloſſener Einſpruch erho⸗ hang mit der Aktivität der iriſchen Nationali ganz umzuſchreiben und der Oppoſition eine ganze 5500 Stück erreicht ſein wird. ben wird. Die italieniſchen Vereinigungen ver⸗ bringt, wird daß— dieſe— künden ihre unlösbare Verbundenheit teren Brände auf Attentate iriſcher Nationa⸗ liſten zurückzuführen ſind. Es iſt jedoch bisher noch kein Beweis dafür vorhanden. Die Themſe-Afer bewacht EP. London, 30. Juni. Die Ufer der Themſe bei Grays und Tilbury werden ſeit Donnerstagmittag von einem ſtarken Aufgebot von Spezialpolizeimannſchaften bewacht. Man befürchtet einen Anſchlag iriſcher Extremiſten. Die Polizei in den beiden genannten Städten wurde durch die Hinzuziehung von Mannſchaften aus ver⸗ ſchiedenen anderen Städten der Grafſchaft Eſſex ver⸗ ſtärkt. Am unteren Flußlauf führt die Themſe zur Zeit überdurchſchnittlich hohes Waſſer. Scotland ard hält es für möglich, daß iriſche Extremiſten den Verſuch unternehmen, die Ufer zu ſprengen, Dadurch würde die Gefahr einer Ueberſchwemmung heraufbeſchworen, die mehrere größere Induſtrie⸗ anlagen lahmlegen könnte, 2. Seite(Nummer 293 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Freitag, 30. Juni 199 Pariſer Begleitmuſik zur Halifax-RMede: „Das Drama von München wäre jetzt unmöglith“ Das iſt der Geiſt, in dem die Weſtmächte augenblicklich europäiſche Politik ireiben! Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 30. Juni. Die aufreizende Rede des engliſchen Außen⸗ miniſters Lord Halifax hat ſo ganz den Ton von Paris getroffen und wird deshalb hier ſehr leb⸗ haft begrüßt. Sämtliche Blätter bringen ſie in großen Auszügen und von links bis rechts findet man hier kein Wort der Mäßigung und kein Wort der Vernunft. In der bekannten Ueberheblichkeit der„großen Demokratien“ wird in Paris die Rede, die, wie man ſagt, ganz in den Spuren der letzten Erklärung des Miniſterpräſidenten Daladier wan⸗ dele, als die letzte große Warnung an die Achſen mächte bezeichnet. Man hat den Ein⸗ druck, als käme es den Pariſer Blättern darauf an, die Stimmung in Frankreich, die an ſich ſchon auf einem gewiſſen Höhepunkt angelangt iſt, noch weiter zu ſteigern. Sonſt iſt es nicht zu erklären, daß, wie geſagt, nirgendwo maßvolle Worte oder Einſchrän⸗ kungen vorgetragen werden. Niemals ſeit 1935 hat der Staatsſekretär des Foreign Ofſice mit ſolcher Kraft geſprochen“, ſchreibt der„Excelſior“. Auch der offiziöſe„Petit Pariſien“ lobt ſpalten⸗ lang die Rede von Halifax und meint, daß ſie zu gleicher Zeit eine der deutlichſten Warnungen an die totalitären Regierungen und eine beruhigende Geſte gegenüber dem deutſchen und dem italieniſchen Bolk geweſen ſei. Auch darin ſieht man wieder deutlich, wie man verſucht, einen Unterſchied zwiſchen den Regierungen und den Völkern der totali⸗ tären Staaten zu machen.„Nach den ſchwerwiegen⸗ den Worten Daladiers kommen die Worte des Staatsſekretärs des Foreign Office, die eine letzte Warnung an die Achſenmächte darſtellen, die in aller Ruhe einen neuen Angriff vorbereiten“, ſo ſchreibt die„Epoque“, während der„Jour“ triumphierend verkündet, „das Drama von München wäre jetzt unmöglich. Damals hatten England und Frankreich nämlich ihren Schild nur zur Hälfte geſchmiedet“. Daß angeſichts einer derartigen Preſſehaltung, die ſchon ſeit Wochen und Monaten zu beobachten iſt, die Oeffentlichkeit von nichts anderem mehr als vom Kriege ſpricht, iſt eigentlich ſehr verſtändlich.'Or⸗ meſſon im„Figaro“ findet, daß ſogar etwas Groß⸗ artiges in dem Schauſpiel liege, das die franzöſiſche Nation jetzt gebe, die nämlich wiſſe, daß ſie eines kommenden Tages die Ereigniſſe zu größten Opfern swingen können, die ihre Vorſichtsmaßnahmen in dieſer Hinſicht ergriffen habe, aber doch nichtsdeſto⸗ weniger jeden Tag ihr normales Leben führe, ſo als liege gar nichts Beſonderes vor. In dieſer Stimmung bereitet man nun wieder auch mit großem Pomp den kommenden Natio⸗ nalfeiertag am 14. Juli vor. In ganz Frankreich werden, insbeſondere da es ſich um das 150jährige Jubiläum der großen Revolution handelt, große Feiern aller Art aufgezogen. In Paris ſelbſt ſoll u. a. die„größte Parade der Dritten Republik“ ſtattfinden. Daran ſoll zum erſtenmal auch die berüchtigte Fremdenlegion mit einer Ab⸗ teilung teilnehmen, aber auch, und das iſt ſehr be⸗ zeichnend, ein Regiment der engliſchen Armee. Eine Flottendiviſion, die unter dem Kom⸗ mando des Konteradmirals Godfrey nach den Ver⸗ einigten Staaten fährt, wird dort eine Reihe von Feſten zur Erinnerung an die große Revolution veranſtalten. Am 14. Juli werden die franzöſiſchen Einheiten in Neuyork liegen und dort an Boro des Kreuzers„Georges Logues“ einen Empfang Staaten teilnehmen wird. Pariſer diplomatiſche Geſchäſtigkeit (Von unſerem Poriſer Vertreter) — Paris, 30. Juni. Der Außenminiſter Bonnet empfing geſtern den polniſchen Botſchafter Lukaſiewicz, mit dem er eine längere Unterhaltung hatte. Dabei dürfte der Vertreter Polens den franzöſiſchen Außenminiſter insbeſondere über die grundſätzliche Auffaſſung der polniſchen Regierung ins Bild geſetzt haben. Darüber hinaus aber wurde der franzöſiſche Botſchafter in Warſchau Noel zur Berichterſtattung ſofort nach Paris berufen. Er iſt ſchon auf dem Wege nach hier und wird heute ſofort nach ſeiner Ankunft von dem Außenminiſter, vorausſichtlich auch vom Miniſterpräſidenten Daladier ſelbſt, zu einer länge⸗ ren Unterhaltung empfangen werden. Die geſamte Preſſe bemüht ſich ſelbſtverſtändlich, die ihr vorlie⸗ genden Meldungen aus Warſchau in allergrößter Breite wiederzugeben und in der der franzöſiſchen Preſſe ſeit langem ſchon eigenen Art der ſcharfen Kehrtwendungen gegen Deutſchland zu verwenden. Neue engliſche Einberufungen? dub. London, 29. Juni. Wie die„Daily Mail“ in großer Aufmachung be⸗ richtet, ſollen„einflußreiche Regierungsanhänger jetzt Chamberlain drängen“, Jahrgänge bis zum Alter von 24 Jahren einzuberufen. Hierzu wären neue Geſetze notwendig, da das Parlament Ende Juli in die Ferien ginge. Viele Abgeordnete aber ſtünden auf dem Standpunkt, daß unverzüglich die notwendigen Vollmachten für eine Verſtärkung der Armee gegeben werden müßten. Hler ſlehe ich, ich kann nicht anders!“ Die Londoner Preſſe gießt Oel ins Feuer der Haliſax-Rede Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters — London, 30. Juni. In der heutigen Preſſe bildet die Rede Halifax' faſt das einzige Thema. Die der Regierung nahe⸗ ſtehenden Blätter unterſtreichen insbeſondere den Teil, in dem ſich Lord Halifax gegen Deutſchland wendet. Der dem Auswärtigen Amt naheſtehende „Daily Telegraph“ ſchreibt im Leitartikel, diejenigen, die behaupteten, daß die britiſche Nation es mit ihren Verpflichtungen nicht ernſt meine, müßten iest ihre Meinung überprüfen. Das Blatt kennt ſich vor Stolz und Pathos kaum wieder und ver⸗ gleicht ſich mit Luther, als Luther ſagte:„Hier ſtehe ich, ich kann nicht andersl“ In der„Times“ wird einerſeits hervorgehoben, daß Lord Halifax energiſcher geſprochen habe als je ein anderer Staatsmann, und auf der anderen Seite wird jedoch darauf hingewieſen, daß der Widerſtand gegen irgend einen Angriff nur ein Teil der euro⸗ päiſchen Außenpolitik ſei. Der andere Teil beſtehe in der Bereitſchaft, eine Regelung durch friedliche Verhandlungen zu erreichen. heißt es im Leitartikel, die eine Regelung erfordern, nicht weil die gegenwärtige Regelung ungerecht oder grundſätzlich unbefriedigend ſei, ſondern weil die deutſche Regierung ſie fordere, ſei die Danzi⸗ ger Frage. Zu der Frage der Einkreiſung ſchreibt das gleiche Blatt, daß„Deutſchland in der Einkreiſungs⸗ methode Erfahrung geſammelt habe. Es habe die Tſchecho⸗Slowakei praktiſch eingekreiſt, bevor es ihre Unabhängigkeit zerſtört habe, und es habe ſeinen Einfluß in der Tſchecho⸗Slowakei und in Litauen verſtärkt, was praktiſch einer Einkreiſung Polens gleichkäme. Gleicherweiſe habe es ein Bündnis mit Nationalſpanien erſtrebt, um zuſammen mit dem faſchiſtiſchen Italien Frankreich wenigſtens in der gleichen Weiſe einzukreiſen wie Deutſchland jetzt eingekreiſt ſei. Schließlich halte es auch Jugoſlawien mit Italiens Hilfe in einer ähnlichen Zange. In der heutigen Morgenpreſſe iſt die vorbehalt⸗ loſe Zuſtimmung der Oppoſition zu Lord Halifax' Rede unverkennbar. Das Blatt der Arbeiterpartei,„Daily Herald“ ſchreibt, der Außenminiſter habe dem engliſchen Volk aus dem Herzen geſprochen. Man könne verſichert ſein, daß die Entſchloſſenheit dieſer Reoͤe die Stimmung des britiſchen Volkes ge⸗ treu wiedergebe. Auf der anderen Seite, ſo unter⸗ ſtreicht das Blatt, ſei das britiſche Volk genau ſo bereit, zu verhandeln wie zu kämpfen, wenn damit eine friedliche Entwicklung gewährleiſtet ſei unter einer Bedingung, daß der Ausdruck der Bereitſchaft zur Zuſammenarbeit ſeitens Deutſchlands begleitet werde durch ein Zeichen dafür, daß die Kriegs⸗ inſtrumente beiſeite gelegt würden. Die Maſchinerie für eine ſolche Regelung ſei ſicherlich nicht leicht in Gang zu ſetzen. Aber es könne getan werden. Lord Halifax habe geſtern abend dem deutſchen Volk ein Unter den Fragen, ſo Angebot ü gemacht, ebenſo wie er das deutſche Volk gewarnt habe. Das Angebot hätte ſchon viele Jahre früher gemacht werden ſollen, ſo ſchreibt das Blatt, als Deutſchland noch„friedlich und demokratiſch“ war. 8 2 Immerhin, obwohl es ſehr ſpät bomme, ſei es nun geſchehen, und wenn die deutſche Regierung es überlege, dann dürfe ſie in keinerlei Zweifel über die Folgen ſein. Auch das Blatt der Oppoſitionsliberalen,„News Chronicle“, unterſtreicht, daß die Rede der Anſicht der Oppoſition vollkommen entſpreche. Sie ſei gut ausbalanciert geweſen und in einer würdigen Sprache vorgebracht worden. Sie werde die all⸗ gemeine Billigung des ganzen britiſchen Volkes fin⸗ den. Zu dem ſogenannten„Angebot“ Lord Halifax ſchreibt das Blatt, daß dieſer Teil der Rede kon⸗ ſtruktive Anregungen enthalte, die verdienten, ſorg⸗ fältig ſtudiert zu werden, da ſie eine wichtige poli⸗ tiſche Erklärung darſtellten. Obwohl ſein Ausſpruch außerordentlich vorſichtig geweſen ſei, könne dieſer Teil der Rede lediglich bedeuten, daß England bereit ſei, vorausgeſetzt, daß andere Nationen ihre Rolle in ähnlicher Weiſe ſpielen, das geſamte britiſche Kolonialreich dem Mandatsſyſtem zu unterſtellen und in ihm das Syſtem der ofſenen Türe einzuführen. Das würde, ſo ſchreibt das Blatt, eine völlige Ab⸗ kehr von allem politiſchen und wirtſchaftlichem Im⸗ perialismus bedeuten und würde den größten Schritt darſtellen, den die engliſche Regierung je in Rich⸗ tung auf die Schaffung einer geſunden Weltord⸗ nung getan hat. Es würden damit Probleme auf⸗ geworfen, die der politiſchen Inſtitution der Menſch⸗ dex nationalen Souveränität. Rom:„ein Eäglicher Verſuch“ dib. Rom, 30. Juni. Die römiſchen Blätter ſtellen in ihren Berich⸗ ten aus den europäiſchen Hauptſtädten überein⸗ ſtimmend feſt, daß die Kriegstreiber mit allen Mitteln am Werke ſeien, um die internationale Lage zu verſchärſen und eine Hochſpannungs⸗ Periode herbeizufichren. Neben der Warnung, die den Londoner und Pari⸗ ſer Einkreiſungspolitikern von der Moskauer „Prawda“ erteilt worden iſt, ſteht die Rede von Lord Halifax im Mittelpunkt des Intereſſes.„Meſ⸗ ſaggero“, der ſie als ein Propagandamanöver charak⸗ teriſiert, ſieht darin vor allem einen kläglichen Ver⸗ ſuch, die augeblich„irregeleitete öffentliche Mei⸗ nung“ in Deutſchland zu beeinfluſſen. und betont, daß man ſich im demokratiſchen Lager umſonſt derartigen Illuſſionen hingebe, da Redens⸗ arten und Geſchwätz wahrlich nichts an dem fü jedermann klaren Sachverhalt ändern könne. 12306 „Popolo di Roma“ erklärt, es handle ſich u alles andere als um eine Friedensbot, ſchaft. Die Ausführungen von Lord Halifax ſei ſcharf und drohend und entbehrten, ebenſo wie die jüngſte Rede Churchills, der üblichen diplomatiſchen Formen. Was man vom engliſchen Friedenswillen zu halten habe, erkenne man am beſten aus dem eng⸗ liſchen Memorandum an Deutſchland. Während ſich die engliſche Regierung an Berlin wende, um glau⸗ ben machen zu wollen, daß ſie aufrichtig die Herſtel⸗ lung vertrauensvoller Beziehungen zu Deutſchland wünſche, gebe ſie gleichzeitig neue Weiſungen an ihre Unterhändler in Moskau und laſſe ihre Preſſe die Begleitmuſik für die Alarmrede Daladiers her⸗ ſtellen. Eine zweiſchneidige Waffe Juden gegen jüdiſchen Paläſtina⸗Terror dinb London, 29. Juni. Die neuen jüdiſchen Terrorakte in Paläſtina ma⸗ chen jetzt ſelbſt den jüdiſchen Behörden zu ſchaffen weile dieſe fürchten, daß das Judentum durch die andauernden Meldungen über jüdiſchen Terror ſein Anſehen bei den Demokratien verliere. 82—*22 22 2 2 200 bekanute Paläſtinajnden haben daher eine Erklärung abgegeben in der ſie den Terroxi mus verurteilen.. In der Erklärung heißt es, daß die Sympathien, deren ſich die Juden bei den Weltdemokratien er⸗ freuen, in Gefahr gerieten. 4 Ein britiſcher Poliziſt wurde geſtern in Nazare 4 von jüdiſchen Terroriſten ſo ſchwer verwundet, daße er ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Der Poliziſt hatte ſich genötigt geſehen, einen Araber gegen einen jüdiſchen Angreifer zu verteidigen. Er machte von der Waffe Gebrauch und erſchoß dabel den Juden. Graf Schwerin von Kroſigk in Prag. Der Reichs⸗⸗ miniſter der Finanzen, Graf Schwerin von Kroſigk, traf am Mittwoch in Prag ein. Wieder 5000 italieniſche Legionäre in Neapel ein⸗ getrofſen. am Mittwoch an Bord der Dampfer„Sardegina“ und„Piemonte“ in Neapel eingetroffen, wo ſie von Behörden und Bevölkerung überaus herzlich be⸗ grüßt wurden. Anſchließend nahm der Kronprins unter begeiſterten Kundgebungen die Parade der 5000 tapferen Legionäre ab. ieeeee Molorboot-Weltrekord Siucks dnb Berlin, 30. Juni. Auf dem Scharmützelſee öſtlich der Reichshaupt⸗ ſtadt ſtellte der zweifache deutſche Automeiſter Haus Stuck einen Stunden⸗Weltrekord in der 8o0⸗kg⸗ Motorboot⸗Klaſſe auf und erzielte ſomit für Deutſch⸗ land den zweiten Weltrekord für Motorboote. Hans Stuck's„Tempo“, das m einem 5,5 Liter 500 Ps ſtarken Rennwagenmoto der Auto⸗Union ausgeſtattete Boot erreichte na heit auf den Grund gingen einſchließlich der Frage eree Bereee e der 15¼8 Kilometer langen Rundſtrecke. Der B „herite“ Rekord der Italiener Venturi ſtäud ſeit 199 auf 70,74 Stundenkilometer. Mit einem Boot, das vor drei Tagen ſeine erſte Probefahrt beſtanden hatte, ſtellte Hans Stuck jetzt auf Anhieb die Welt⸗ beſtleiſtung auf. Hauptichetteietter und derantwortlich für Politik: Dr. Alois Wünbauer. Stellvertreter des Hauptſchriftieiters und verantwortlich für Theater, Wiſſenſchaft und Unterbaltung: Carl Onno Eiſenbart.— Han⸗ delsteil: Dr. Fritz Bode. Lokaler Teil: 1. B. E. Fenne l.— Sport: W. Mülter.- Südweſideutſche Umſchau, Bericht . V. R Schönfelder.— Bilderdienſt: C. W. Fennel, Schriftieitung m Berlin: Or. E.§. Schaffer, Berlin. Südweſtkorſo 60. Für unverlangte Beiträge keine Gewäh Rückſ bet Rückporto. Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Betting Or Kritz Bode& Co., Micndeen R 1,—6. Berantwortlich für Anzeigen and geſchäftliche Mitteilungen Jakob Faude. annheim. Herausgeber, BZur Zeit Preisliſte Nr. 9 gültig. Die Anzeigen der Ausgabe à Abend und A Mittag erſcheinen gleich⸗ teitig in der Ausgabe B Ausgabe A Mittag aber 10 Oo00 Ausgabe à Abend äber 9 500 Ausgabe B über 11 000 Geſamt⸗D.⸗A. Monat Mai über 21000 Schirokkonacht/ von e&. Smist Das Meer brodelt erregt, grüne Wirbel ſtoßen geſtaut aneinander, die verketteten Boote im Hafen ſchwanken; ein Segel, niedergeriſſen auf die Waſſer, ſteuert mühſelig der Mole entgegen. Die ſchroffen Umriſſe der Vorgebirge, ſteile Wächter der weiten Bucht, im Sonnenſchein ſanft gefügt zu klaſſiſch klaren Linien— ſie ſcheinen, im Sturm zerfetzt, zu pibrieren. Die breite Hafenſtraße, durch mächtige Tore und altersbraune Paläſte flankiert. wird von hochlodern⸗ den Staubmaſſen gepeitſcht, die Allee der bizarren Korallenbäume flattert und klirrt, am Schutzgelän⸗ der der Mole flötet der Sturm. Hinter dem Hafen liegt die ſüdliche Stadt, vom Schirokko durchpfiffen, ein Glutkeſſel, grau überwallt. Ich fahre, als der Abend dunkelt, hinaus vor die Stadt, zu dem ein⸗ ſamen Hauſe zwiſchen Zitronengärten, wo nur die wachſamen Hunde heulen. Die Zimmer ſind tot wie nie der heiße Atem des Windes jagt durch die offe⸗ nen Türen, aber die Einſamkeit macht ſie zu phan⸗ taſtiſchen Gewölben, über deren Wände mein Schat⸗ ten hilflos irrt. In Scharen flattern Motten mit goldglänzenden Slügeln gegen das Licht, die Mücken ſummen aufge⸗ regt, im dunklen Garten tobt ein Chor von myſti⸗ ſchen Tönen; die hohen Oelbäume ziſcheln, dicke Zi⸗ tronen poltern auf Erdreich, die Zweige der Kö⸗ nigspalme rudern wie Windmühlenflügel vor dem ſchwarzbraunen Himmel. Ich verlöſche das Licht und flüchte unter das Moskitonetz, um den mörderiſchen Blutſaugern zu entgegen, noch lange höre ich den Tanz der Motten um die Glaswände der Lampe, zu meinen Häupten ſurren die Einſchlupf ſuchenden Mücken. Im Halbſchlaf wälze ich mich quer über die und höre menſchliche Stimmen im Hof. Mühſelig rieche ich aus dem Netz, trete ans Fenſter und ſehe zwei Schemen zum Gärtnerhaus ſchleichen, es iſt vLeine Täuſchung, ſchwarze Männergeſtalten, ſchwei⸗ 8 zwiſchen ſeinen beiden Neffen. gend nun, gehen unhörbar über den raſchelnden Hof. Will man den alten Gärtner ſeiner kargen Habe be⸗ rauben? Ich lauſche in die fauchende Stille des Gartens hinaus, die Ratten quietſchen am Stamm der Palme, Fledermäuſe fliegen wie irrſinnige Schatten an der Hauswand entlang. Mein Gaumen klebt, die Kehle brennt, ich ſtürze ein Glas lauwarmes Waſſer hin⸗ ab, ſtecke die elektriſche Lampe und eine Waffe in die Pyjamataſche und tappe geräuſchlos die Treppe hinunter. Da ich im Dunkeln gehe, krachen meine Hausſchuhe auf Schabenrücken nieder, ſo daß ich bis ins Hirn den zermalmenden Druck verſpüre. Das Knacken morſcher Blätter und Zweige zerreibt der Sturm, ich ſchleiche dennoch wie ein Dieb dem dunk⸗ len Hauſe entgegen, nehme die uralte Olive, den laubſchweren Maulbeerbaum als Deckung und ſpähe endlich über das bizarre Gezweig einer hohen Oputie dem offenen Türloch des alten Nino entgegen. Meine Taſchenlampe zuckt auf im runden Schein des Lichtes, wie von einer Laterna magica beleuchtet, ſitzt der Gärtner ſtumm und friedlich Die jungen Leute erheben ſich und ſagen erſtaunt„Buona ſera“— ſie hatten, von ihrer Arbeit auf den Abhängen der nahen Berge heimkehrend, bei ihrem Onkel Raſt ge⸗ macht. Ich biete ihnen Zigaretten an und wandere beſchämt davon. Stundenlang ſuche ich vergeblich Schlaf. Die ſchwüle Luft, die in Böen bis unter mein Moskitonetz ſtößt, läßt mich nicht atmen; die Bäume im Garten knirſchen, ihre harten Blätter klappern gepeitſcht. Schließlich ſtehe ich auf und trinke den Saft einer Zitrone, der Pyjama klebt feucht auf meinem Körper, ich werfe ihn ab und fühle augenblicklich, wie die Mücken ſich feſtſaugen.“ Irrſinnig ſchlage ich auf ſie ein und laufe in Schuhen, weil ich die Schaben fürchte, die Treppe hinab in den Garten hinein. 3 Nun bläſt mir der Schirokko ungeſtüm in alle Poren, die heiße Luft hüllt mich wie ein Mantel ein; ich kreiſe um die Palmenſtämme, deren Wedel nach mir ſchlagen, voll Eile ‚aus Scheu vor Ratten, die oben in der Krone ſitzen und des Nachts am Stamm herabgleiten. Zuweilen wenn ich die Taſchen⸗ lampe aufzucken laſſe, huſcht eine Gecko, auf ſeiner Jagd geſtört, ins Gebüſch, eine Kröte hüpft davon, die Fledermäuſe entſtieben dem Schein des Lichts. Ich ſteige auf den Turm, der von Eidechſen wim⸗ melt, ſie fliehen erſchreckt, ich laſſe, auf der Platt⸗ form, den Südwind fauchend um meine Haut wir⸗ beln, faſt reißt er mich um, aber ich fühle entzückt die Wucht ſeines urhaften Wehens. Die hohe Fah⸗ nenſtange knirſcht, als wolle ſie auf mich ſtürzen. Unter mir ſehe ich ein dunkles gewaltiges Wogen von hunderttauſend Bäumen, an denen der Schirokko wie an ſtarken Gegnern zerrt, verſchwommen dringt 5000 italieniſche Spanienfreiwillige ſind Innenbord⸗⸗ .. S SSSnii SE 3 22 FvY98 — 293 3 HNgE3 8 ES das Heulen der Hunde aus den Tiefen der Gärten herauf, ſchemengleich recken ſich die Bergkonturen in der Runde, und fern über der Stadt zucken Tau⸗ ſende von Lichtern, ſchwach flimmernd und zugeweht von rötlichen Wolken iriſierenden Staubs. Ich fühle mich vor Müdigkeit ſchwanken und ſteige die morſche Treppe hinab, die Turmfenſter klirren, von neuem̃ umfängt mich die geſtaute Glut dieſer engen Wände, Ueber Hof und Garten ziehen, anſchwellend und ver⸗ ebbend, die Stöße des Schirokko, ich ſchließe mei Tür und krieche taumelnd unter die Falten deß Moskitonetzes. Bevor ich einſchlafe, weht das Sege vor mir her, das am Morgen ſchiefgepreßt im Haſen kreuzte, Rufe der Not dringen durch das Chaos an mein Ohr. Schweiß rinnt mir von Bruſt und Stirn, doch ehe ich ihn trocknen kann, entſchwinden mir die Sinne. Wie Ohnmacht iſt der Schlaf dieſer Nacht. —— Nenverpflichtungen des Mann⸗ heimer Nattonal⸗Theaters. Intendaut Brandenburg hat für die Spielzeit 1939/%0 als Mitglieder der Oper an das Nationaltheater neu verpflichtet: Ly Betzon als jngendl.⸗ dramatiſche und Zwiſchenfachſängerin(bisher Staats⸗ theater Oldenburg), Glanka Zwingenberg als hochdramatiſche Sängerin(bisher Staatsoper Ham⸗ burg) und Haus Tolksdorf als erſten lyriſchen Teuor(bisher Gautheater Saarpfalz, Saarbrücken). Zygmunt Nowakowfki: Ich und meine Brüder. Geſchichte einer Kindheit. Propyläenverlaa Berlin. Broſchürt .60/. Leinen.80 J. Erinneruig an die Zeit der Kinoͤheit, Rückſchau auf die eigene Entwicklung, auf das Heranreiſen zum bewußten Leben— die Dichter ſind nicht müde geworden, ſie dartu⸗ ſtellen und im dichteriſchen Bilde zu geſtalten. Den klaſ⸗ ſiſchen Beiſpielen der Lebensrückſchau ſtehen zahlreiche an⸗ dere gegenüber, die mehr durch Ereigniſſe und Erlebniſſe feſſeln als Hurch die Kraft und Tieſe des geſtaltenden Ver⸗ mögens. Beides uns in bobem Maße das Buch Nowakowſkis zu vereinigen. Der Verſaſſer, ein polniſchen Schriftſteller und bekannter Publiziſt, gibt nicht eine ſort⸗ laufende Erzählung ſeiner Kindheitsentwicklung; in locke⸗ ren Bildern fängt er die Welt ſeiner frühen Jugend ein, ſchildert er die frohen und traurigen Erlebniſſe, die exn und ſeine Brüder als das Beſondere und Unvergeßliche in der Erinnerung ſpäterer Jahre bewahrten. Es iſt eine ſremde Welt, eine Welt von eigenartigem Zauber und Reiz, das Krakau um die Wende des Jahrhunderts, as hier lebendig wird; es iſt zugleich ein Stück des alten Oeſterreich, der ſterbenden Donaumonarchie, das Nowa, kowſki beſchwört: in der ſcheinbaren Ruhe und Sicherheit äußeren Friedens bereits von den töölichen, Swannungen aleichſam unterirdiſch erſchüttert, die den Untergang in den Stürmen des Weltkrieges vorbereiteten. In einer Reihe lebensechter, ungemein ſcharf und ſicher umriſſener Geſtal⸗ ten wird der tiefe und unüberbrückbare Gegenſatz oſſen bar, der hier im Oſten aufgebrochen war, deſſen Auswir, kungen auch in das umſorgte Daſein eines Kindes die Schatten kommender Kämpfe warfen. Eine leiſe Wehmut und ein ſchmerzliches Abſchiednehmen klingt immer wieder auch in der Schilderung fröhlicher Streiche und kindlich Forheiten auf. Ein natürlicher Humor und eine anmut Heiterkeit führen Nywafomſki die Feder; durch ſie maa er auch die Not und Soroe des Daſeins mit ſener 3 laſſenen Ruhe und Leichtigkeit kinzunchmen, die ure e Erbe des flawiſchen Menſchen ſind. eabwia Böhen Breitag, 30. Juni 1989 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 293 vDie Siadiseiie Mannheim, 30. Juni. Falſch gewählt „Hier Hr. von der Neuen Mannheimer... „Wie heeße Sie?“ „Hier meine Wenigkeit, wen wünſchen Sie?“ „Was hawwe Sie ͤann für e Nummero?“ „Was haben Sie denn für eine?“ „Hach, was wolle Sie dann mit Nummero?“ „Garnichts, aber Ihr Name tät' mich intereſſieren, nur ſo der Form halber!“ „Ich will awwer doch de Mayer, de Direktor meinerer ti. „Mayer hawwe“ ma,„Leider nicht vorrätig. Vielleicht probieren Sie em mal eine andere Nummer. Aber es geht immer fei raſcher, wenn Sie Ihren Namen gleich zu Anfang nennen.“ „Bleedöer Kerl!“ „Danke gleichfalls!“ Schluß des Geſprächs. Das war freilich ein beſonders hartnäckiger. Aber an denen hat man doch eine gewiſſe Freude, wenn ien, man Zeit hat. Und wer nicht ſchlagfertig von Natur er⸗ aus iſt, der ſollte ſich für dieſe Fälle immer ein paar beſonders ſchöne und harmloſe Fragen zurecht legen: retl Wie geht's Ihrem armen anſtändigen Vater? Haben daß Sie die Unterſuchungshaft gut überſtanden? Be⸗ Der kommt Ihnen das Wechſelreiten immer noch ſo gut? ber] Und ſo weiter, es iſt ja kein Kunſtſtück am Telephon. Er Sowas iſt Volkserziehung. Der merkt ſich's nächſtes bei] Mal und wählt ſeine Ziffern in der richtigen Rei⸗ henfolge. Es iſt nämlich kein Vergnügen, bloß weil man eine Nummer in der Nähe von Krankenhaus, Stadt⸗ h5“/ verwaltung, Ortskrankenkaſſe, Polizeipräſidium hat, a, Tag und Nacht aus der Arbeitsruhe oder gar aus den Federn geholt zu werden. Es gibt Leute, die in⸗[werden frech und machen einen Mordsſpektakel, ind] wenn ſie nicht gleich richtig bedient werden. Die ſind ia“ das ſo gewöhnt und meinen, das gehört zum Ge⸗ on ſchäft. Wer auftrumpft, behält immer Recht, ſagen he⸗ ſie ſich, und nachher ſitzt man da wie ein getretener ng Hund, und weiß nicht warum, bloß weil man eine her Nummer hat, die halt leicht verwechſelt wird. „„Falſch verbunden“, hieß es früher, und dann war das Telephonfräulein ſchuld. Da konnte man noch höflich ſein auf Koſten der anderen und ge⸗ waltige Worte auf den abweſenden unſchuldigen Dritten, von dämlichen Frauenzimmern und ſo riskieren. Aber heute bei„Falſch gewählt“ da iſt nichts zu machen, da iſt man ſelber ſchuld, und da kommt es manchen hart an, gleich alles zuzu⸗ geben und ein paar freundliche Worte anzufügen als da ſind: Entſchuldigen Se bitte! Kleines Ver⸗ ſehen! Etwas verblödet heute Montag, wiſſen Se! Nein, es wird wortlog eingehängt, eg wird ge⸗ brummt und angegeben:„Sage Se's doch glei, wann Se net de Müller ſin. Was babbele Se denn do noch long rum,— ſowas, Kaffer, dabbiſcher!“ Das iſt der Verkehrston der Selbſtwähler, die's eilig haben, und darum iſt es gut, wenn man ſie ich ein wenig dämpft und ſich dabei vorſtellt, wie ſie am andern Ende der Strippe den Mund auf⸗ machen vor Zorn und Verblüffung. Da kann man hinterher noch lachen, ſonſt ſitzt man da und muß die eigne Wut in ſich reinfreſſen, die einem ein wilöͤfremder, vollkommen gleichgültiger Menſch pfälzer oder norddeutſcher Frechheit eingebrockt hat. Aber wenn man ſelber mal ſo blöd oder ſo ver⸗ ſchlafen war,— immer hübſch beſcheiden und freund⸗ das ſich auh ſchon mal entwickelt, den trefflichen Rat⸗ ſchlag geben, beim Amt eine neue Nummer zu be⸗ antragen. Denn wer in der Nähe von großen Sam⸗ melnummetzentralen liegt, der ſchläft nur noch wenig und ſtirbt früh. Und nut in Büros und Familien, wo hübſche Mädels uid beſonders erfolgreiche bel amis zu Hauſe ſind, da wird man ſich auch weiterhin nicht wundern dirfen, wenn es ſtrengen Chefs und ge⸗ fürchteten Schwiegereltern gegenüber immer wieder ſehr kurz klugt:„Falſch gewählt!“ Dr. Hr Nochmals: Beſtimmunen, die in Mannheim noch nicht gelten In unſerr Abendausgabe vom Montag(Nr. 285 Jvom 26. Juſ) veröffentlichten wir unter der Ueber⸗ ſchrift„Die Wohnungsbeſchaffung für Kinderräche“ einen Artikel, der ſich mit der Durchfürungsverordnung zu der Ver⸗ ordnung ükr die Erleichterung der Woh⸗ nungsbechaffung für kinderreiche Fa⸗ milien bfaßte. Es handelte ſich dabei um einen aus Berli ſtammenden Beitrag. hei dem leider nicht zum lusdruck kam, daß all dieſe Beſtimmun⸗ gen nur fr den Fall Geltung haben, daß die mit der Preisildung bei Mieten beauftragten Behör⸗ den— daß iſt in Mannheim der Oberb ürger⸗ meiſter— von der Kannvorſchrift des 81 der Verornung vom 20. April 1939 Gebrauch ge⸗ macht habn. Der Mannheimer Oberbürgermeiſter kann beſmmen, daß die Vermieter eine angemeſ⸗ ſene Zahl von Wohnungen bei Freiwerden an kin⸗ derreiche familien zu vermieten haben, aber er hat vondieſer Befugnis bisher noch keinen Hebrauch gemacht. Ob eine ent⸗ 3 ſprechende Anordnung in unſerer Stadt künftig er⸗ laſſen wis, iſt zur Stunde noch nicht entſchieden. Wir möchen es aber faſt für unwahrſcheinlich hal⸗ ten, da ii Mannheim die meiſten kinderreichen Fa⸗ milien utergebracht ſein dürften.—m. in Abeitsjubiläum. Der Prokuriſt der Sch' fahrtsgefllſchaft„Rhenania“, Herr Karl Bretzel. der an Juli 1914 bei der Firma eingetreten iſt, Feiert morgen ſein 25jähriges Arbeitsjubiläum! Wir gratuleren! e Ernannt wurden Regierungsrat Dr. Rudol? „Leiber beim Oberverſicherungsamt Mannheim zur Direktor und Kanzliſtin Emmy Bieber beim Lauratsamt Mannheim zur Kanzleiaſſiſtentin. *Wegen Ruheſtörung mußten drei Perſonen zurlnzeige gebracht werden. 5 535 ich bleiben und vielleicht bei längerem Getratſch, Wohnunpsbeſchaffung für Kinderreiche Mythologiſcher Fries entſteht im neuen Vörjengebüude Emſige Tätinkeit im neuen Haus im Fricorichspark— Bilohauer Ourſy gibt Auskunſt— Bubenhände verunſtalteten In der neuen Börſe im Friedrichspark arbeitet ſeit etlichen Wochen Bildhauer Auguſt Dur ſy an dem Fries, der die eine Querwand ſchmücken ſoll. Er war ſogar ſchon fertig, als ſich am Sonntagabend ein paar üble Burſchen dort zu tun machten und mehrere Figuren verunſtalteten, z. B. dem Odin die Naſe abſchlugen. Sie mußten dazu auf ein hohes Gerüſt hinaufklet⸗ tern, es kann wohl kaum von irgendwelchen ſpäten Gäſten des Friedrichsparks ausgeführt worden ſein, ſondern von Lausbuben, die ſich ſowaz überlegt haben mußten, daß ſie auch gerade dann ihre lumpige Ar⸗ beit verrichteten, als das Perſonal durch die vielen Gäſte in Anſpruch genommen war. Nun, Bildhauer Durſy iſt ein tüchtiger Mann und wohlgeübter Techniker, wie man den Winter ſchon merken konnte, als er im Handumdrehen, d. h. jedenfalls in 14 Tagen, die vielen Märchenfiguren der Ludwigshafener Weihnachtswerbung ſchuf. Es war ja gottlob keine Steinbildhauerei, dort in der Börſe, ſondern Gips, und ſo konnte er denn ſchon nach einem Tage den Schaden ausbeſſern. Der Frieg iſt ein Hochrelief, eine Reihe von Figuren ohne Rahmen auf die glatte Wand, mit ein wenig Aehren und Garben hier und da heraustretend, rechts im Hintergrund auch ein Wikingerſchiff. Links eine ſchöne wohlgeſtaltete Schnitterin, die die Erzeugung des Getreides ſym⸗ boliſiert. Daneben ein Mann mit einer Schale; da⸗ mit hätten wir den Kaufmann, der es ſammelt und verteilt. Ein Müller gießt das Korn über eine Figuren— Der Schaden ausgebeſſert Mühle zu Füßen; ein Schmied mit Schwert und Amboß kann wohl als verbrauchender Induſtriear⸗ beiter oder dergleichen gewertet werden. In der Mitte des Ganzen, etwas erhöht und zu Pferde Odin, der oberſte der germaniſchen Götter, der auch gute Ernte ſchenken kann und darum Aehren in der Linken trägt. Es iſt natürlich gut, wenn man ſolche Art der Deutung nicht zu wörtlich nimmt. Sie iſt wohl von den Auftraggebern ſo gedacht(Vom Erzeuger zum Verbraucher“), und Bildhauer Durſy hat ſie mir auch ſo erklärt. Aber beſſer, man nimmt die Fi⸗ Der Fries im Saale des neuen Börſengebäudes (Photo: Göller.) guren, wie ſie ſind und läßt einmal das Ganze auf ſich wirken als ein ſchönes, wohlgegliedertes Bild⸗ werk, das zweifellos mit der Materie der Börſe zu tun hat; denn auch das Wikingerſchiff muß ja nicht unbedingt etwas„bedeuten“(etwa Unternehmungs⸗ geiſt und Wagemut), ſondern ſelbſtverſtändlich ge⸗ hört eben zur Vorſtellung von Getreidemarkt und Getreidetransport ein Schiff—, und darum ſteht es wohl vor allem da. Bildhauer Durſy betont immer wieder:„Ich hätt' natürlich auch ſtatt des Manns mit der Schale einen geflügelten Merkur hinmachen können. Aber das gibts erſtens ſchon tauſendmal, und es wirkt auch ſo künſtlich! Warum nicht einfacher, und wir haben ja genug Stoff in der germaniſchen Götter⸗ welt. Ob Odins Speer der wundertätige Speer Gungnir iſt, kann man ihm nicht ohne weiteres an⸗ ſehen. Aber die beiden Raben Hugin und Munin fliegen ihm zu Häupten, und auch ein Sonnenrad fehlt nicht. 55 Das Arbeitsamt nimmt Anmeldungen an: In der Nähe von Mannheim Zum Pflichtjahr für Mädchen ſchreibt uns die Berufsberatung des Arbeitsamtes: In den landwirtſchaftlichen Umſchu⸗ lungslagern in der Nähe von Mannheim(auch Pflichtjahrheim genannt) ſind für Anfang Juli noch einige Plätze zu beſetzen. An alle Mädel, die mit der Ableiſtung ihres Pflichtjahres noch nicht begonnen haben, ergeht die Einladung, ſich umgehend dafür zu melden. Immer wieder wird die Berufs⸗ beraterin in den Schulen gefragt, ob die Mädel mit 15 Jahren noch nicht in den Arbeitsdienſt gehen könnten; dafür möchte ſich jedes Mädel melden, ſchon der ſchönen Kameradſchaft wegen, Aber mit 15 Jah⸗ ren kann man noch nicht in den Arbeitsdienſt, dazu muß man älter ſein. Wie wäre es, wenn man ſein Pflichtjahr ſtatt deſſen im landwirtſchaftlichen Pflicht⸗ jahrheim ableiſten würde? Da gibt es auch eine ſchöne Lagerkameradſchaft, ähnlich wie im Arbeitsdienſt. 20 bis 25 Mädel ſind im Lager beiſammen, die mor⸗ gens zu ihrer Bäuerin abmarſchieren und tagsüber in Haus, Garten und Feld mithelfen. Es iſt eine Freude, wie ſchnell unſere Großſtadtmädel ſich auf das Landleben umſtellen, wie froh ſie alles mit⸗ erleben und wie ſtolz ſie ſchon nach kurzer Zeit zu berichten wiſſen non den Spargeln, die ſie haben ſtechen dürfen und von den kleinen Hühnern und Im Pflichtjahrheim wird es den Mädels gejallen! Enten, die zu füttern ſind und wie ſchön im Garten dieſes Jahr das Obſt und Gemüſe ſtehe. Auch im Haushalt gibt es allerhand zu ler⸗ nen, ganz beſonders, wenn jetzt die Einmach⸗ zeit herankommt. Und wieviel ſchöner und geſünder iſt es doch, das bäuerliche Leben einmal in ſeinem ganzen Jahres⸗ rhythmus kennenzulernen, als immer in der Groß⸗ ſtadt zu leben, die auch den jungen Menſchen auf die Dauer der Natur entfremdet. Nach der Tagesarbeit kommen unſere Mädel abends ins Lager zurück und werden dort von ihrer Führerin betreut. Da wird genäht, geflickt und ge⸗ baſtelt, es wird geſungen und geſpielt. Am Sonntag gibt es einen frohen Ausmarſch in den Wald und manchmal darf man auch nach Hauſe fahren, um Eltern und Geſchwiſter zu beſuchen. Die Mädel, die im Mai ſchon ins Pflichtjahrheim ein⸗ treten konnten, ſind mit Eifer dabei und ſehen jetzt ſchon viel friſcher und geſünder aus: Sie haben un⸗ tereinander und mit ihrer Führerin eine gute Ka⸗ meraoͤſchaft und möchten nirgends anders als im Schulungslager ſein. Wer von den Mannheimer Mädel noch mittun will, um in einem ſolchen Lager ſein Pflichtjahr abzuleiſten, der melde ſich ſoſort auf dem Arbeitsamt. ————————————.—.:——...—— Da freuen ſich alle Naöfahrer! Der Radfahrweg am Stadion fertig Es iſt ein ſehr nobler, ſchwarzer Radweg, an dem geſtern der letzte teerige Rand der Aſphaltierer ge⸗ legt wurde. Er läuft an Mannheims neueſten und modernſten Straßen entlang, und war übrigens ſchon lange dringend nötig. Denn ſowohl auf der Secken⸗ heimer Anlage vorm Stadion wie auch weiter nach der Rhein⸗Neckar⸗Halle zu, hatten die Radfahrer ein ſchweres Daſein und konnten wohl manchmal Angſt haben, es würde ihnen was von hinten hineinfahren. Heimatlos waren ſie geworden, die Straße ſehr ichmal und außerdem noch die vielen Löcher und Wellen Nun ſind ſie in ſicherer Hut von der Riedbahn⸗ brücke ab, wo ſie alſo auf einen vorbildlich rauh Iſphaltierten Radweg einſchwenken, und nun weiter⸗ Ihren mit der Straßenbahn zur Kuno⸗Fiſcher⸗ nde binüber, und ſogar über die Auguſta⸗ u“ us auf die Höhe des Schlachthofs. Es iſt eine garz ieine Strecke, die abends herrlich erleuchtet iſt. * Reſerviert für Rollſchuhläufer Die Roonſtraße zwiſchen Moltkeſtraße und Piedrichsplatz hat ſeit einigen Tagen weißsrote Schilder mit„Durchfahrt verbote“, eine weiſe Maßnahme, die etwas ſpät aber doch noch recht⸗ zeitig gugunſten unſerer fleißigen Rollſchuh⸗ läufer eintrifft. Sie haben ja hier ihren Stand⸗ ort, in der Turnhalle des Gymnaſiums iſt es manch⸗ mal ſchon zu eng, und friſche Luft iſt in dieſen Sommertagen auch was Gutes. Alſo tummeln ſie ſich und können ungefährdet vor den Autos ein kleines Sportidyll blühen und glänzen laſſen. Keine Hochwaſſergeſahr! Doch hat es im Waldpark unbedeutende Ueber⸗ ſchwemmungen gegeben Trotzdem es, ſo man einen Spaziergang am Maunheimer Rheinufer unternimmt, den Anſchein hat, als ſtände wieder eine Hochwaſſerwelle bevor, wird uns vom Badiſchen Hafenamt erklärt, daß keine unmittelbare Hochwaſſergefahr beſtehe. Allerdings ſind einige niedriger gelegene Wege des Wald⸗ varks und der dem eigentlichen Ufer vorgelagerte üntz am Bellengrabben, auf dem ſich auch Ruhe⸗ inke befinden, zur Zeit von dem an ſich ſehr hohen Rheinwaſſer überſpült. Inſolge dieſes Zuſtan⸗ des iſt es auch nicht möglich, das gegenüber dem Bellengrabben gelegene Ludwigshafener Strandbad zu benützen. Angeſichts des relativ hohen Waſſer⸗ ſtandes des Rheines iſt an der Neckarſpitze, wo die beiden Flüſſe ſich vereinigen, beim Neckar ein ge⸗ wiſſer Rückſtau eingetreten, der darin ſeine Ur⸗ ſache hat, daß der Pegel des Rheines zur Zeit um 16 Ztm. hüher als der ſeines kleineren Bruders⸗ iſt, Durſy hat hier in Mannheim noch nichts Größeres ſchaffen können. Er hat an der Ausgeſtal⸗ tung der Muſikhochſchule mitgearbeitet, und auch in Schwetzingen im Schloß und im Badhaus hat er wichtige Reſtaurierungsarbeit durchgeführt. Seine eigentlichen Hauptwerke ſind der Brunnen in Mun⸗ denheim, das Denkmal des 38. IR. in Pirmaſens und die Plaſtiken am Geſundheitsamt in Ludwigs⸗ hafen. In der Halle der neuen Börſe iſt die Hauptarbeit z. Zt. die Anbringung der Kojen und Verſchläge, die nun einmal zu einer Börſe ge⸗ hören, und das eigentliche innenarchitektoniſche Pro⸗ blem des Ganzen bilden. Man hat leider die alten aus der alten Börſe hinübernehmen müſſen, und un⸗ ſchön genug ſehen ſie aus, wie ſie da herumliegen und zum Teil ſchon eingebaut ſind. Es wird aber nicht ſo ſchlimm, verſichert Architekt Bender. Die über⸗ flüſſigen Verzierungen werden heruntergehobelt and die dunkle Farbe wird abgelaugt, ſo daß alles in einem hellen Holznaturton am Ende daſtehen wird, und das mag ja angehen. Auch wird dafür geſorgt, daß die Beſchriftung einheitlich wird, und nicht die vielen Firmennamen da kreuz und quer durchein⸗ ander ſtehen. Schließlich iſt noch vorgeſehen, durch einen Vorhang auf beiden Längsſeiten die beiden Kojenwände abzuſchließen, und dann hätte man einen hübſchen kleineren Feſtſaal für zirka 350—400 Perſonen, der bei großen Volksfeſten natürlich gut mitkommt, aber auch für kleinere und mittlere Ver⸗ anſtaltungen, Muſikabende, an Räumen dieſer„Harmonie“⸗Größe fehlt es ja ſehr, B Die täglichen Verkehrsunfälle Geſtern: 5 Perſonen verletzt Immer wieder Nichtbeachtung der Verkehrs⸗ vorſchriften Kameradſchaftsabende ſeinen Zweck vorzüglich erfüllen wird; denn gerade —* *— ——— 2 P 2 8 985 ——⏑ 2. Geſtern eveigneten ſich wie der Polizeibericht vom— 30. Juni unfälle. mitteilt, hier ſieben Berkehrs⸗ Hierbei wurden fünf Perſonen verletzt, vier Kraftfahrzeuge und ein Fahrrad be⸗ Sämtliche Verkehrsunfälle ſind auf Nicht⸗ ſchädigt. beachtung der Verkehrsvorſchriften zurückzuführen. pflichtig verwarnt und an zwei Kraftfahrzeug⸗ halter wurden rote Vorfahrtsſcheine aus⸗ gehändigt, weil ihre Fahrzeuge techniſche Mängel 4 aufwieſen. Schäferhundeſchau in Neckarau Am Sonntag, 2. Juli auf dem Uebungsplatz hinter Stotz⸗Kontakt Die Ortsfachſchaft für Deutſche Schüferhunde Mannheim⸗Neckarau wird am Sonntag, dem 2. Juli, auf ihrem Uebungsplatz hinter Stotz⸗Kontakt eine größere Sonderſchau für Deutſche Schäfer⸗ — Wegen verſchiedener Uebertretungen der Stra⸗ ßenverkehrsordnung wurden 11 Perſonen gebühren⸗ hunde veranſtalten. Jeder Beſitzer eines Deutſchen Schäferhundes— gleichviel ob er Fachſchaftsmitglied iſt oder nicht— hat damit Gelegenheit, ſein Tier von fachkundiger Seite beurteilen und ſich auf Wunſch auch darüber beraten zu laſſen, ob eine Ausbildung als Dienſt⸗ und Meldehund geboten erſcheint. Da die Ortsfachſchaft Mannheim⸗Neckarau ſeit Fahren mit ihrer Schäferhundezucht in unſerem engeren Heimatbezirk führend iſt, wird es gewiß an Meldun⸗ edelſtes Material unſerer bewährten Gebrauchshunderaſſe gen nicht fehlen, ſo daß der Beſucher beieinanderſehen dürfte. Der Beginn ges Richtens iſt auf 13 Uhr feſtgeſetzt. Fahelehrer ſpannen aus Wohlverdiente Pauſe vom 1. bis 15. Anguſt Die Ferienzeit iſt nun auch für unſere Fahr⸗ lehrer angebrochen. Sie verzichten darauf, eine un⸗ rühmliche Ausnahme zu machen und für ihre durch Fahr⸗ und Lehrbetrieb angegriffenen Nerven nichts zu tun. Tauſende, die noch vor Eintreffen des neuen Wagens Das iſt ganz in Ordnung. Die vielen und der erſten Lieferung des Koͤc⸗Wagens im Be⸗ ſitz des Führerſcheins ſein wollen, laſſen ſich lieber von einem Fahrlehrer unterrichten, der nicht vor Aufregung über eine Fehlſchaltung gleich aus den freundlichen Schäſchen⸗Wolken fällt. Alſo halten ſie mit ihrem Lenk⸗ und Schaltdrang für die Tage zurück, während derer der Fahrlehrer ſich ausſpan⸗ nen und ſeine Augen von der Fahrbahn mit ihren peinlichen Ueberraſchungen weg ans ſaftige Grün einer ſommerlichen Wieſe gewöhnen möchte. Wir gönnen dieſen Männern, die Tag für Tag der Kilometerfreſſerei in allen Gangarten an der Seite ihres Schützlings zu huldigen und ſich bei aller im Verkehr erforderlichen Aufmerkſamkeit über die Bedeutung von Verkehrstafeln und Kregeln wund⸗ 92 zureden haben, die verdiente Ruhe. Die Atempauſe wird ihnen gut tun. Und wir werden ja in Kürze wieder Gelegenheit haben, uns von ihnen in himm⸗ licher Geoͤuld in die Wiſſenſchaft des Fahrens und der Kurventechnik einführen zu laſſen. Nur in drin⸗ genden Fällen ſteht ein Kraftfahrlehrer während des Urlaubs zur Verfügung. ** Neue Lichtmaſten an der Friedrichsbrücke Die neuen Eiſenbeton⸗Maſten auf dem ſtadtſei⸗ tigen Brückenkopf der Friedrichsbrücke ſind nun alle erſtellt. Insgeſamt ſind es dreizehn Maſten, die hier Auſſtellung gefunden haben. In dieſen Tagen geht man jetzt dazu über, an der Spitze der einzelnen Eiſenbeton⸗Maſten die Beleuchtungskörper anzubrin⸗ en, denn die neuen Maſten haben die doppelte Be⸗ immung, einmal die Oberleitungsanlage der elek⸗ triſchen Straßenbahn zu tragen und zum anderen für die Beleuchtung des Platzes vor der Friedrichs⸗ brücke zu ſorgen. Die neuerſtellten Maſten erhalten moderne Beleuchtungskörper. 5 FFPPPPTT Sotialismue, wie Rdolf fitter ihn one Jlehrt, heißt vorbehaltioſen Dienſt an der Semeinſchan. ntſchuese Dich * Jar Mügedges ie e 98 * e Bodenſees gelegenen Ortſchaft Markdorf Aus Baden Wieslocher Allerlei L. Wiesloch, 30. Juni. Unter außergewöhnlich großer Beteiligung wurde der im Alter von 66 Jahren verſtorbene Schlachthausverwalter Jakob Wagner zur letzten Ruhe geleitet. Seine beſondere Liebe galt der Turnſache. Nach langjähriger Führung des hieſigen Turnvereins wurde er zum Ehrenvorſitzenden er⸗ nannt. Dem NS⸗Reichskriegerbund gehörte er als Ehrenkameradſchaftsführer an. Für beide Organi⸗ ſationen leiſtete er außerordentlich wertvolle Auf⸗ bauarbeit. In den Nachrufen wurden ſeine Ver⸗ dienſte nochmals eingehend gewürdigt. Für den verhinderten Bürgermeiſter ſprach der Leiter des Verkehrsamtes Robert Hummel, den Dank der 4. Seite/ Nummer 293 Stadtgemeinde für die in 25 Jahren bei der Ver⸗ waltung des Schlachthauſes gezeigte Pflichttreue aus. Kameradſchaftsführer Seiler ſprach im Namen des NS⸗Reichskriegerbundes und Vereins⸗ führer Adam im Namen des Turnvereins 1885. Ferner legten Metzgermeiſter Zugelder im Na⸗ wen der Metzgerinnung ſowie Vertreter des Landes⸗ und Kreisverbandes der Fleiſchbeſchauer Kränze nieder. Frau Eva Augsdörfer legte die Meiſter⸗ prüfung im Schneiderinnenhandwerk mit gutem Erfolg ab.— Am Auftrage des Reichsnährſtandes führte Frl. Ullmer in der Siedlung Frauenwei⸗ ler und in Altwiesloch Kurſe über„Saftbereitung und Kräuterverwertung“ durch, wobei die Teil⸗ nehmer vor allen Dingen auf die Vorzüge der deut⸗ ſchen Heilkräuter hingewieſen wurden.— In der hieſigen Heil⸗ und Pflegeanſtalt iſt dieſer Tage der ehemalige Abgeordnete Nußbaum geſtorben, der 1933 verhaftet werden ſollte und dabei in Frei⸗ burg die beiden Wachtmeiſter Schelshorn und We⸗ ber erſchoß. Auf Grund des ärztlichen Gutachtens wurde er in die hieſige Anſtalt eingeliefert. Verleihung der Freiherr⸗vom⸗Stein⸗Plakette an die Stadt Adelsheim * Adelsheim, 28. Juni. Zur 700⸗Jahr⸗Feier der Stadt Adelsheim ließ, wie bereits kurz berichtet, der Reichsleiter und Vorſitzende des Deutſchen Ge⸗ meindetages, Oberbürgermeiſter Fiehler, die Frei⸗ herr⸗ vom⸗Stein⸗Plakette in feierlicher Form überreichen. Der Kreisobmann des Deutſchen Gemeindetages, Bürgermeiſter Dr. Kiefer, der hmit der Ueberreichung beauftragt war, nahm in der gus Anlaß der 700⸗Jahrfeier in Adelsheim ſtatt⸗ gefundenen Bürgermeiſter⸗Verſammlung die Gelegenheit wahr, die Ehrung vorzunehmen. Unter Anweſenheit des Landrates von Buchen, der Beigeordneten und Stadträte der Stadt Adelsheim ſowie ſämtlicher Bürgermeiſter des Kreiſes wurde die Plakette dem Bürgermeiſter der Stadt überreicht und gleichzeitig die Grüße des Reichsleiters, des Vorſitzenden der Landesdienſtſtelle Baden des Deut⸗ ſchen Gemeindetages, Oberbürgermeiſter Dr. Ker⸗ ber, des geſchäftsführenden Direktors, Dr. Jäckle ſowie der geſamten badiſchen Gemeinden über⸗ bracht. Unter Würdigung der Perſon des Freiherr vom Stein ſchloß der Kreisobmann mit dem Wun⸗ ſche, daß die Stadt Adelsheim in den kommenden Hahren ſich weiterhin günſtig entwickeln möge zum Wohle der Stadt und ihrer Mitbürger. * Karlsruhe, 90. Juni. Im Alter von 81 Jahren iſt in der Mediziniſchen Klinik in Freiburg der frühere Direktor der Badiſchen Maſchinenfabrik und Eiſengießerei vormals G. Sebold und Sebold K Neff Ac. Karlsruhe⸗Durlach, Fabrikdirektor Auguſt Schaber, in die ewige Heimat abberufen worden. Seit dem Jahre 1880 hat der Verſtorbene ſeine ganze Arbeitskraft, ſein Wiſſen und Können mit voller Hingabe und Treue in den Dienſt der Dur⸗ lacher Maſchinenfabrik geſtellt und damit weſentlich zu dem gewaltigen Aufſtieg des Werkes beigetragen. Wegen ſeiner großen Verdienſte wurde Schaber von der Techniſchen Hochſchule Karlsruhe zum Ehren⸗ ſenator ernannt. Vor einigen Jahren trat Schaber in den wohlverdienten Ruheſtand. Unter ſtärkſter Anteilnahme weiter Kreiſe wurde Schaber auf dem Durlacher Bergfriedhof im Familiengrab zur letzten Ruhe gebettet. Die Betriebsführung und Gefolg⸗ ſchaft der Bad. Maſchinenfabrik, zahlreiche Männer des öffentlichen Lebens und der Induſtrie, viele Freunde und die Vereine, denen der Verſtorbene an⸗ gehörte, gaben ihm as letzte Geleit. * Markdorf, 20. Juni. In der in der Nähe des iſt vor einigen Tagen die Frau des Landwirts Schu⸗ lex durch einen ſchwerbeladenen Heuwagen über⸗ fahren worden. Dabei erlitt ſie einen Beckenbruch — 1me —242 5˖ * *— 4 55 ulf Neue Mannheimer Künftige Geſtaltung 2 N Zeitung/ Abend⸗Ausgabe der Kriegsehrenmale Forderung nach heiöiſchem Ausdruck bld. Karlsruhe, 20. Juni. In einer Preſſekonferenz machte Gaukultur⸗ ſtellenleiter Stähle Mitteilung über ſeine bei einer Beſichtigungsfahrt durch den Gau Baden gewon⸗ nenen Eindrücke über die vielfach künſtleriſch und weltanſchaulich abzulehnende Geſtaltung der Krieger⸗ ehrenmale. Auffallend iſt zunächſt, daß bei den aller⸗ meiſten, in den vergangenen 20 Jahren erſtellten Kriegerehrenmale das betont Heldiſche fehlt, wie dies unſere heutige Zeit in ihrer Auffaſſung von der Ge⸗ ſtaltung des Opfertodes verlangt. Sterbende Krieger in ihrer Gebrochenheit, unſchön angebrachte Tafeln auf ſogenannten Findlingen ſind nicht die echten Vermittler heldiſcher Kraft, wie ſie ein Ehren⸗ mal ausſtrahlen ſoll. Es mußte feſtgeſtellt werden, daß ein großer Teil der Ehrenmale in keiner Weiſe dem Geiſte der Zeit des großen Weltkrieges und der aus dieſem gebore⸗ nen nationalſozialiſtiſchen Bewegung entſpricht. Ganz abgeſehen davon, daß die meiſten Denkmäler, vor allem auf dem Lande, und hier wieder in den klei⸗ neren Gemeinden, nach ihrer künſtleriſchen Geſtal⸗ Einweihung einer Sporthalle in Löhrbach Löhrbach, 29. Juni. Mit der Einweihung der Sporthalle des Turnvereins Löhr⸗ bach war die Austragung kreisoffener ſportlicher Wettkämpfe verbunden, an denen ſich die Vereine des Kreiſes Bergſtraße beteiligten. Das herrliche Wetter trug zum guten Gelingen des feſtlichen Ta⸗ ges bei. Die ſehr geräumige Holzhalle erwies ſich für den Maſſenbeſuch als nicht ausreichend. Nach dem Fahneneinmarſch— die Vereinsaktiven hatten Aufſtellung genommen hieß Vereinsführer Schmitt die Feſtverſammlung willkommen und begrüßte beſonders die Vertreter der Kreisführung des NSRe, an der Spitze Kreisführer Metzner. Sein Dank galt allen, die an dem Werk mitgeholfen haben, bei dem ſich Bürgermeiſter Schaab beſondere Verdienſte erworben habe. Nach einer Anſprache des Bürgermeiſters Schaab ergriff Kreisführer Metzner das Wort, um ſeiner Bewunderung und Freunde darüber Ausdruck zu geben, daß es eine ſo kleine Gemeinde fertiggebracht habe, eine derartige Sportſtätte zu errichten. Mitwirkende des Feſtes waren außer dem feſtgebenden Verein eine aus Turnern der verſchiedenen Vereine zuſammen⸗ geſtellte Riege und zwei Geſangvereine. Bei den am Vormittag durchgeführten Kreiswehrkämpfen für Leichtathletik war Kreiswehrkampfwart We⸗ ber⸗Gorxheim mit der Organiſation beauftragt. Es gingen ſolgende Sieger hervor: Allgemeine Klaſſe: 1. Leonhard Kohl, Tröſel, 1517,3 Punkte; 2. Ernſt Bernauer, Birkenau, 1410,8 Punkte.— Jungmannen: 1. Rich. Lörzer, Heppenheim, 1833 Punkte; 2. Georg Flößer, Unter⸗Flockenbach, 1516,6 Punkte; 3. Richard Herrmann, Heppenheim, 1476 Punkte.— Altersklaſſe 1: 1. Georg Hoffmann. Unter⸗Flockenbach, 15144 Punkte; 2. Leonhard Kaufmann, Unter⸗Flockenbach, 1359,5 Punkte.— Altersklaſſe 2: 1. Wilhelm Wetzel, Weiher, 657,5 Punkte.— Frauen(Allgemeine Klaſſe): 1. Hilde Jobſt, Heppenheim, 843,9 Punkte. Landkreisordnung verkündet * Karlsruhe, 30. Juni. Nachdem die Reichsregie⸗ rung ihre Zuſtimmung erteilt hat, wird im Badi⸗ ſchen Geſetz⸗ und Verordnungsblatt(Nr. 11) das vom Staatsminiſterium beſchloſſene Geſetz über die Landkreisſelbſtverwaltung in Baden(Landkreisord⸗ nung) vom 24. Juni 1939 verkündet. Danach wer⸗ den die Landkreiſe als untere ſtaatliche Verwaltungs⸗ bezirke unter Ausſcheidung der Stadtkreiſe zugleich Selbſtverwaltungskörperſchaften nach Maßgabe dieſes Geſetzes. Stadtkreiſe ſind die Städte Mannheim, Karlsruhe, Freiburg, Hei⸗ delberg, Pforzheim, Konſtanz und Baden⸗Baden. * Pforzheim, 30. Juni. Im benachbarten Würm brannte im Jahre 1925 ein Teil des Gaſthauſes „Zur Linde“ nieder. Unter dem Verdacht der Brandſtiftung wurde gegen den Inhaber der Wirt⸗ ſchaft das Verfahren eingeleitet, das aber mangels ausreichender Beweiſe wieder eingeſtellt werden mußte. Nunmehr iſt die Verhaftung des mut⸗ maßlichen Täters— eben dieſes Wirtes— er⸗ folgt, weil der Sohn nach einem Streit mit dem Vater aus Rache dieſen der Brandſtiftung beſchul⸗ tung hin als unwürdig, wenn nicht gar als kitſchig zu bezeichnen ſeien, ſei die Raumgeſtaltung für Auf⸗ marſchfeiern an den großen Gedenktagen für die Helden des Weltkrieges und die Opfer der Bewegung im März und November völlig unzulänglich. Zur Forderung wird daher, künftighin unſere Ehremmale in geſchloſſenen Anlagen zu errichten in Zuſammenhang mit Partei⸗ und Sportanlagen, die damit weltanſchaulichen Mittelpunkt bilden, beherrſcht durch das betont heldiſche Ehrenmal. So wird man auch künftighin in der Denkmalsgeſtaltung ſelbſt auf die Einzelgeſtalt verzichten und ſich bemühen, die Gemeinſamkeit des Opfergangs durch Gruppen⸗ darſtellung auszudrücken. An den Vortrag ſchloſſen ſich Lichtbilder, die einen Querſchnitt. gaben über die tatſächlichen Unmöglich⸗ keiten ſo vieler unſerer Ehrenmale, denen einige Einzelſchöpfungen— ſie bleiben leider in der Min⸗ derzahl— einer wirklich guten Geſtaltung im Sinne unſerer heutigen Forderung gegenübergeſtellt wer⸗ den konnten. Vor dem großen Odenwälder Bauerntag in Beerſelden * Beerfelden, 28. Juni. markt, der auf eine faſt 250jährige Ueberlieferung zurückblickt und in den letzten 40 Jahren als der „Große Beerſelder Pferde⸗, Pohlen⸗, Schweine⸗ und Zuchtvieh⸗Markt“ weit über die Grenzen des Heſſenlandes hinaus bekannt iſt, findet in dieſem Jahre am 9. bis 11. Juli ſtatt. Der Marktſonntag bringt, diesmal wieder das be⸗ liebte Reit⸗ und Fahrturnier, in dem neben Reitern der Sa die Soldaten der Wehrmacht mehrere Programm⸗Nummern belegt haben. Der Hauptmarkttag am Montag, dem 10. Juli, bringt den bekannten Prämienmarkt, bei dem etwa 3000 Mark für Preiſe ausgezahlt werden. Die Qualität der ausgeſtellten Tiere wird von Jahr zu Jahr beſſer; der Auftrieb immer größer. Aber auch für Käufer und Verkäufer bieten ſich gute Ausſich⸗ ten, zumal der Markt immer mit Händlerpferden in allen Preislagen gut beſchickt wird. Das über die Pferdemarktstage währende Volksfeſt bietet den Gäſten allerlei Kurzweil. Mit dem Markt iſt auch wieder eine große Lotterie verbunden. Dank der günſtigen Gewinnausſichten erfreuen ſich die Beerfelder Pferdemarktsloſe ſtets beſon⸗ derer Beliebtheit. Insgeſamt gelangen 5 lebende und 395 Gewinne als land⸗ und hauswirtſchaftliche Maſchinen und Geräte, ſowie nützliche Gebrauchs⸗ gegenſtände zur Verloſung. Sonntagsrückfahrkarten gelangen in einem Umkreis von 75 Kilometer von Beerfelden zur Ausgabe. Darum, Volksgenoſſen aus Stadt Land, kommt zum Odenwälder Bauern⸗ tag 1939 nach Beerfelden! * Bad Rappenau, 30. Juni. gelang es einem dort anſäſſigen Bauer, fuchsroten Maulwurf zu fangen. L. Karlsdorf, 30. Juni. Bäckermeiſter Robert Schlindwein fand beim Kartoffelhacken Ehering ſeines verſtorbenen Vaters wieder. 30 Jahre lang war der Ring verſchollen. L. Unteröwisheim, 30. Juni. Die älteſte Ein⸗ wohnerin unſerer Gemeinde, Frau Magdalena Kä⸗ ſer, Witwe, konnte ihren 91. Geburtstag begehen. * Karlsruhe, 30. Juni. Steinhauerlehrling Hein⸗ rich Bruder erhielt für ſein entſchloſſenes und mutvolles Verhalten— er rettete am 26. Januar in Gamshurſt ein dreijähriges Kind vom Tode des Ertrinkens unter Lebensgefahr— eine Geld⸗ belohnung. Außerdem wurde ihm im Namen des Führers eine öffentliche Belobigung zuteil. r* Singen, 29. Juni. Auf dem Bahnkörper der Schwarzwaloͤbahn wurde die verſtümmelte Leiche eines etwa zwölfjährigen Schülers aufgefunden. Die Ermittlungen ergaben, daß der Junge aus der Umgebung von Singen ſtammt und einige Zeit vor⸗ her, als man ihn ſand, durch einen Zug überfahren worden iſt. * Pforzheim, 30. Juni. Im Spitalwäldle wurde der ſeit dem 9. Mai vermißte Chriſtian Walz von hier tot aufgefunden. Es liegt Selbſttötung vor. * Waldshut, 29. Juni. Im Falle des Knechtes Siebold aus Hochfal, der als Leiche in der Alb aufgefunden wurde, haben die Ermittlungen ergeben, daß dieſer in der Dunkelheit in den Fluß einen Sit.-Ju. Uo. U. 100,6 100,5 Der Beerfelder Vieh⸗ In Böckingen den —— Freitag, 30. Juni 1939 Nachbargebiete Blick auf Hirſchhorn L. Hirſchhorn, 30. Juni. Für den von hier ver⸗ ſetzten Stadtrechner Didier wurde als Nachfolger der ſeitherige Geſchäftsführer der Ortsgruppe der NSDaP, Adam Bißdorf, beſtimmt und im Bei⸗ ſein der Ratsherren durch Regierungsrat Denzer (Heppenheim) in ſein Amt eingeführt und ver⸗ pflichtet.— Für die aus dem Gau Magdeburg—An⸗ halt hier eingetroffenen 112 Köͤ F⸗Urlauber wurde ein ſtimmungsvoller Empfangsabend bereitet. — Zwiſchen der Oberförſterei Hirſchhorn und dem Hotel„Zum Naturaliſten“ wurde neuerdings ein Parkplatz geſchaffen und damit einem ſeit langer Zeit gehegten Bedürfnis entſprochen.— In einer ſchlichten Feier auf dem Forſtamt konnte Forſt⸗ meiſter Köhler Förſter Krebs mit dem goldenen, die Förſter Aßmus, Bauer, Forſtſekretär Wal⸗ ter, Forſtgehilſe Kohler und 9 Waldarbeiter mit dem ſilbernen Treudienſtehrenzeichen für 40⸗ und 25⸗ jährige Dienſtzeit ehren. Wimpfener Talmarkt * Bad Wimpfen, 28. Juni. Seit Jahrhunderten findet an Peter und Paul in Wimpfen der traditio⸗ nelle Talmarkt ſtatt. Heuer wird der Markt durch ein Landsknechtstreiben und eine Stadtbeſchießung, die an die Zeiten des 30jährigen Krieges erinnern ſoll, erweitert und bereichert. Am Donnerstag⸗ und Samstagabend werden die Türme und Mauern der Kaiſerburg bengaliſch beleuchtet. Neu iſt auch die Beleuchtung der Wimpfener Stadtſilhouette. Internationaler Feuerwehrbund aufgelöſt * Friedrichshafen, 29. Juni. Nach 79jährigem Beſtehen iſt der Internationale Booenſee⸗Feuer⸗ wehrbund aufgelöſt worden. In einer in Friedrichs⸗ hafen abgehaltenen Sitzung unter dem Borſitz des Präſidenten Hauptbrandmeiſter Maier⸗Ravensburg zu der ſich ſieben der größeren deutſchen Wehren ein⸗ gefunden hatten, wurde die Auflöſung beſchloſſen, Die Protokollbücher werden dem Bodenſee⸗Muſeum in Friedrichshafen zu treuen Händen bis zur Grün⸗ dung eines Feuerwehr⸗Muſeums übergeben. * Bürſtadt, 29. Juni. Im Saale„Zur Krone“ veranſtaltete der Kaninchenzuchtverein 1912 Bürſtadt eine Jungtier⸗ und Produkten Werbeſchau, die mit 184 Nummern, vorwiegend Wirtſchaftsraſſen, beſchickt war. Geſondert konnte man auch die Produkten⸗ und Pelzſchau bewundern, Ausſtellungsleiter Joh. Rothenheber hatte weder Mühe noch Koſten geſcheut, um die Schau zu einem vollen Erfolg zu geſtalten. Die Preisrichter Buſch⸗Worms und Schmitt⸗Hemsbach konnten nach gewiſſenhafter Prüfung des umfangreichen Tiermaterials und der Fertiginduſtrie eine große Anzahl wertvoller Preiſe vergeben. * Worms, 30. Juni. Polizeirat a. D. Jakob Bögner iſt im Alter von 75 Jahren nach längerer Krankheit geſtorben. Er ſtand jahrzehntelang im Polizeidienſt der Stadt und hat ſich insbeſondere während des Krieges und der Beſatzungszeit Ber⸗ dienſte erworben. * Bickenbach, 29. Juni. Am Südatsgang von Bickenbach wurde an der Kreuzung der Neuen Berg⸗ ſtraße mit der Nebenbahn Bickenbach-Seeheim ein Landmaſchinenhänder aus Pfingſtadt mit ſeinem Perſonenkraftwagen durch einet Triebwagen erfaßt. Der Händler mußte mit einer Behirnerſchüt⸗ terung und anderen Verletzungen ins Krankenhaus geſchafft werden. Der Wagen wurde erheblich be⸗ ſchädigt. Der Uebergang iſt durch ene Blinklicht⸗ Signalanlage geſchützt. U Winterkaſten, 29. Juni. Bei em ſchweren Gewitter ſchlug der Blitz in die Rehweide des Bauern Hamann und tötete zwe Rinder. Weinheim, 29. Juni. Einen Ein bruch ver übten nachts bis jetzt unermittelte Siter in das Kaufhaus Birkenmeier in der Hauptraße. Man nimmt an, daß die Diebe von der Inſtitutſtraße aus in die Geſchäftsräume eingeoͤrunge ſind. Einen Sack mit verſchiedenen Waren und dre vollbepackte Ruckſäcke mußten ſie zurücklaſſen, da ſi von einem Bewohner des Hinterhauſes, der dun Geräuſche aufmerkſam geworden war, bei ihren Vorhaben geſtört wurden. * Karlsruhe, 30. Juni. Durch Erlaßdes Reichs⸗ ſtatthalters wird mit Wirkung vom 1. zuli ab der und ſehr ſchwere Nierenverletzungen, die nun den digte. Es wird abzuwarten ſein, inwieweit. die Be⸗ geſtürzt und ertrunken ſein muß. Verletzungen Name der Gemeinde Marlen im Labkreis Kehl Tod der Bedauernswerten herbeiführten. ſchuldigung aufrecht erhalten werden kann. konnten an der Leiche nicht ſeſtgeſtellt werden. in Goldſcheuer abgeändert 5555 1 90 209 30. 29 30. 29 30 2⁰ anleihen d. Kom. Verb. 30. 29 Goldhyb.-Pfan ibriete 6 3 5 20. Frankfurt eeneseane g.- Ker, ür.,, Po, 7o Pigee var, r erteen Oberbeſſ. Pr.⸗Anl. 135,0 135.0 Anſi. 5 100,0 100, 30 29 4½½ do. R85,36,30 00,— 90.— Bayr- Motorenw. Jafenmühle 55 ellſt. Waldhof⸗ 108/0. B0b. AG. f. Rün⸗ Deuische Stadtenſeihen vo R 22. 100,0 100,0½ BayrBodener. 5/ d0, Lig. Bfbr. 100.8 100,8 B. 1222 122,00 lald u. Meu 1630 103.0 r e 9900 13500 ement Heidelbg. 38.7 ſchiff. und ee⸗ lestver zinsi. Werte Angerurg 26 06. 28 98,250 do.⸗Sm12 100.0 100.0„Sürab.-VII 99.75 99.75/4½ Rh.-Hyp: Ot. Julius Berger 140 3..Hanauer, Hofbr. 150.0 158,00 Pf. Preßh.⸗Sprit 163,0 163. tranzvortUm. 110,5 130.5 1½B.⸗Baden 26 98.— 93.—4½ Württ,Wohn. 1½ Bahr.Vandw⸗.⸗Kom. Rl-Ui 98.50 08.50 Brauer.Kleinlein 147,0 117,“Hanſwerke Füſſen 124.2 124.0 9 Sank-Alctien 91.Reich sb. Arz. 121.7 124, 4½ BerlinGold24 102.5 102, e K U..„ 09.50 99,50 bank K 32.100,7 101.)5½ Südd Voder.27 Bronce Schlent... Harpener. 131.0 130,0 210,7 210,00 Badiſche Bank„. 109,5 100,5 Otsch. Staatsanleihen 4¼ Darmſtabt 26 90.12 00,% Berl. 9yp, ⸗Bk. Lig. Gpfbr. 8 1 Brown. Boveri... 101,5Hartmann& Br.... Ibeinelektra St. 110,5.Som. u. Privatb 105,0 105,0 4½ Dresben 28 97,50.5,]Landes- und Provinz-.6,00n 25, 99.— 90, zund li o. 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Heſſen 05— 08,50 98,30» Röchling, Eiſen 99.25 99,25 Werger 109.5 100,5l Ronſerven Braun 88,5.„.Sinalco.. 10770 107.0 8 4% Baden 2 88,00 Scrſs lm 26.. R 2 98,50 96,50½ Goth. Grder.⸗ in Attien umwandelbar 104.3„ktaftw. Al württ. 50.— 80.— Sinner, Grünw. 82,— 82. Amtlien nicht notierte Werte 4% Sabern 27-8 9830 93·500btannhem.NusL 137,7 1/7½% do. 4 88.55 9% Pant 100,5 100,55G. Farben RM⸗ EſchwelerBeryw... anz.⸗G... 150,0 156 50 Stuttgärt. Hoſbr. 104,0 106,0 Umtausch-Oblisationen 920 en 28 A- 98,50 98,50 4½ do. E 10 98,50 68.5/ 4½ Mein. Hyp. Bi. PN 0 1 Swee, Maſc 5 SFRR % Pe.St.⸗Anl.23.00 100ſ Ptandbriefe u. Schuld-4½ do,& 1 88.62 68,52(pfpr. M, M,Mü 90.— 00,⸗ ee en enEnlinder Spinn 103,0 105..Söwenbr. Münch 165.0 185, 11 4½ Thüringen 26 99.50 90,50 verschreibungen 4½ NaffauLdsbk. Wg or 3„ ohne Zinsberechnun— pinn 4„ndwigsh. Ak. Br. Vergbau 108,0 108,0 4¼% Berliner Städtiſche Elettr⸗Werke fällig 30 Jum. .—.——.— Srechtansteltea der Linde, Gpfbr. 25, K* 1— 441/70 li1X 90,.75 99,760NecarStultg.2 10120 100.7 5 dto. Walzmühle 132,0 132,0 Anl. von 1925 861% 47 Dt. bahn 35 100,5 10, 104½ peſſ. Sdsbt. 26, 30—— 5½ do. Lig. 26.26 ahr. Gebr. 145.0 102,“ alntrafswert,. 88,. 85.— ſereindr elſab, 130.s 130.58% Grhßkeaſt Nannbeten u, Pfanwe 82l 10. aen ſ e.:r. ſ — 5„ 9 23* 3 3 98.50 98.50 U 88* Jeinmech.(Jetter)—*9— 9 + 1600 65014% 8 7 * do. Gol SE* E G. 85 Noenuz do. Strohſtoff 100.0 100,04½0, 1930 1055 Sreue gufſchelnz 98,50 90,Landschaften ½% Breuß. Bortr Andrege-Roris 165.0 163,00Peldmäbie Bapier.. 9555, Koloren Parmit. 11740 11470], derülramarin 113,5 113.4% magogmeing Iltbeſig Di Reich 83.37 83,375½Heſſ..⸗Hypbt 6¼% Oſtyr. Laud Aig. Gold xll, Aſchaff. Buntpap 60,50 00,50 Koldſchmidt.. 126,0 155,0 fteoerro. Leder. Voigt& Haeffner.„ 5% Her. tahlwerke(Rheinelbe ünlon) 1846 0 (ausAch-a 131,5 131,51 LIa.o. Ank.-24 100, 7 100,714 1 C In. 17—— do. Sellſtoff. 83,37 84,— Urigner ⸗ Kayſer 83,— E Bolkhom Seil. 90.— 90,—1 4½% 8 4 1051¹ — * Seite“ Nummer 293 —— Die Deutſchen Leichtathletik⸗Meiſterſchaften mit ihren 54 Teilnehmer und Teilnehmerinnen bringen in allen lebungen ein Rieſenfeld von Bewerbern an den Start. Werden alle Meldungen erfüllt, dann bietet ſchon jeder Porlauf der Titelkämpfe am 8. und.Juli im Olympia⸗ Ptadion zu Berlin ein gutbeſetztes Rennen. Im ein⸗ elnen werteilen ſich die Meldungen auf die verſchiedenen Bettbewerbe wie folgt: Männer: 100 Meter: 50; 200 Meter: 49; 400 Meter: 50; 800 Neter: 48; 1500 Meter: 46; 5000 Meter: 32; 10 000 Me⸗ 000 Meter Hindernis: 34; Weitſprung: 40; Dreiſprung: 5; Hochſprung: 23; Stabhochſprung: 25; Hammerwurf: 4 Diskus: 22; Speerwurf: 28; Kugelſtoßen: 20; ferner ſteichsſieger⸗Wetibewerbe im 35⸗Kilometer⸗Lauf: 84 und m 50⸗Kilometer⸗Wettmarſch: 28 Teilnehmer. Frauen: 100 Meter: 25; 200 Meter: 17; 80 Meter Hürden: 16; Beitſprung: 20; Hochſprung: 22; Speerwurf: 13; Diskus⸗ purf: 20; Kugelſtoß: 14 Teilnehmerinnen. Die Sreitmacht der Gaue: An der Spitze der 18 deutſchen Gaue ſteht Berlin⸗ Prandenburg mit 192 Teilnehmern; es folgen dann: Sach⸗ en mit 67, Nordmark mit 64, Bayern mit 61, Mitte mit 3, Südweſt mit 45, Niederſachſen mit 42, Württemberg nit 37, Niederrhein mit 32, Baden mit 25, Heſſen it 24, Schleſien mit 22, Oſtmark mit 21, Weſtfalen mit 0, Oſtpreußen mit 18, Mittelrhein mit 16, Pommern⸗ Prenzmark mit 13 und Sudetenland mit 2 Teilnehmern. Die erſte Hälfte der diesjöhrigen Regattazeit beſchränkte ch ſaſt ausſchließlich auf die einzelnen Ruderreviere und alt in der Hauptſache der erſten eeee der Lei⸗ ungsfähigkeit, aus deren Ergebnis dann die Mannſhaf⸗ en weiterentwickelt wurden. An den vergangenen Sonn⸗ hgen gab es bis zu 8 Regatten in den verſchiedenen pauen und man weiß heute, von wo erſtklaſſige Mann⸗ haften zu erwarten ſind. Feſt ſteht, daß alle vorjährigen deutſchen und Europameiſter⸗Mannſchaften wieder im raining ſind, daß aber darüber hinaus auch neue Boots⸗ emeinſchaften in Erſcheinung getreten ſind. Mit der bproßen Grünauer Regatta am kommenden Wochenende eginnen nun die Veranſtaltungen, in denen die Beſten ller Klaſſen im Kampf gegeneinander ihr Können bewei⸗ en müſſen. Eſſen, Hamburg mit den Eichkranzrennen, kaiz, Schwerin ſind dann die nächſten Etappen auf dem Bege zur Meiſterſchaſt am 18. Auguſt in Hannover. An erſtklaſſigen Achtermannſchaften ſind bir auch in dieſem Jahr wieder gut beſetzt. Der Vor⸗ hrsmeiſter Berliner Ré mit zwei neuen Leuten an sord Hürfte ſeine große Form wieder erreichen. Beim zuderklub am Wannſee rudert die ſtarke /⸗Mannſchaft, ie allerdings ſchon von der ſchnellen Amicitia Mann⸗ eim geſchlagen wurde. Sehr beachtlich dürfte der Achter er Ruderzelle Baldeneyſee⸗Eſſen ſein. Renngem. BRV 76⸗ uftwaffe Berlin. Vorwärts⸗Elbing. Bremer R ſolaen iſchtauf. en beiden Riemenzweiern gebildete Renngemeinſchafts⸗ Der Deutſche Schutzenverband, die zweitgrößte Sport⸗ rgoniſation Deutſchlands im NSRe, hat ſeine Beteiligung n den Weltwmeiſterſchaftskämpfen im Schießen, die vom 0. Juni bis 11. Juli 1939 in Luzern ſtattfinden, an⸗ emeldet. Nach gewiſſenhaften Vorbereitungen und den eiden letzthin errungenen Länderſiegen gegen Italien und ngarn wird die deutſche Nationalmannſchaft mit berech⸗ gten Siegeshoffnungen die Reiſe nach Luzern antreten. peutſchland hat ſeine Beteiligung in folgenden Waffen⸗ rten angemeldet: 1. Freie Waffe 300 Meter, 2. Armee⸗ paſfe 300 Meter, 3. Kleinkolibergewehr 50 Meter, 4. Freie iſtole 50 Meter, 5. Schnellfeuerpiſtole 25 Meter. Auf Grund der Ergebniſſe des letzten Trainings, das om 8. bis 11. Juni in der thüringiſchen Bogen⸗ und Baffenſtadt Zella⸗Mehlis veranſtaltet wurde, ſind fol⸗ ende Meiſterſchützen gemeldet worden: Den Wettkampf u freier Waffe, Armeewaffe und Kleinkalibergewehr be⸗ reiten unſere Meiſterſchützen Gehmann, Sturm, Spörer nnd Steigelmann. In freier Waffe und Kleinkaliber tre⸗ en Sigl und Rauch an. Für Armeewaffe und Klein⸗ aliber ſind Brod, Rau und Pehl gemeldet worden. Die Rannſchaft in dem Wettkampf„Freie Piſtole“ hat ſol⸗ ende Aufſtellung erfahren: Friedrich Krempel, Erich Krem⸗ el, Martin, Fellbuſch, Krafft, Dr. Wehner und Lang. hei dem Schnellfeuer⸗Piſtolenſchießen ſieht die berühmte Rannſchaft folgendermaßen aus: van Oyen, Zindel, Dr. Bf Stuttgart ſchlug in einem FußballFreunoſchafts⸗ piel den Stuttgarter SC mit:2(:2) Toren. Die Fußball⸗Punkteſpiele der bayeriſchen Gauliga be⸗ nnen am Sonntag, 27. Auguſt. Die Ulmer Amateurboxer verloren ihren erſten Kamp ihrer Italienreiſe in Ferrara gegen eine Stadtmann⸗ ſhaft mit:13 Punkten. Dem Kampf wohnten 3000 Zu⸗ chauer bei. zum Abſchluß nochmals 10 Runden Erſtaunlich niedriges Gewicht Max Schmelings Mit dem letzten öffentlichen Training hat Max Schme⸗ ng am, Donnerstagnachmittag ſeine Vorbereitungsarbeit den Euvopameiſterſchaftskampf mit Adolf Heuſer in lbach abgeſchloſſen. Unter den anweſenden 1600 Zu⸗ hauern bemerkte man manchen früheren Aktiven und ch den Deutſchen Meiſter Walter Neuſel, der jo als herousforderer für den Stuttgarter Sieger gilt. ſamt fahen bei ſeinen Vorbereitungen in Fellbach den Deutſchen Meiſter aller Klaſſen. Im Gegenſatz zu den letzten Togen zeigte Schmeling ſch einmal ſein überaus vielſeitiges Können. In rein chniſchen Dingen hat er kaum irgendwelche Schwierigkei⸗ n zu befürchten, die Froge iſt nur, ob ſein äußerlich iſch und jung wirkender Körper noch über die inneren räfte und Härte verfügt, mit der er die ſchwerſten ümpfe durchſtand. Zu denken gibt auch etwas ſein Gewicht on nur 86 Kg., denn auch im letzten Louis⸗Kampf lag ſchmeling unter ſeinem Normalgewicht von rund 176 Pid. In den erſten ſechs Runden arbeitete Schmeling im ing je zwei Rundew mit den Mittelgewichtlern Peter Pannover) und Gurray(Stuttgart) und dem Münche⸗ r Halbſchwergewichtler Schmidt. Prächtige linke Ha⸗ En, rechte Geraden, Konters und Aufwärtshaken mach⸗ n den Sporringspartnern ſehr zu ſchaffen und nahmen e ſtark mit. Bei ſeinen ſicheren Augen genügte für ihn eiſt nur ein einfaches Zurücknehmen des Kopfes, um den chlägen der Soorringspartner die Wirkung zu nehmen der ſie ganz leerlaufen zu laſſen. In den reſtlichen vier unden mit Bodengymnaſtik, Schattenboxen am Sandſack nd Seilſpringen rundete ſich das geſamte Training zu ner überaus eindrucksvollen Leiſtung, die klar erkennen ſeß, daß Schmeling beſtens vorbereitet iſt. Rekordrunde von Meier Bei den erſten Trainingsfahrten zur Holländiſchen TT, ie als Großer Motorrad⸗Preis am Sonntag in Aſſen 10 4 er: 32; 110 Meter Hürden: 29; 400 Meter Hürden: 35; In den Vierern ſind wir nicht ſo ſtark. Der aus Neue Maunheimer Zeiiung' Abend⸗Ausgabe R ieſenfelder bei den Leichtathlelik⸗Meiſterſchaſten Alle Titelverteidiger am Start In Berlin werden bei den Männern alle Meiſter ihre Titel verteidigen. Bei den Frauen gibt es eine Aus⸗ nahme: Käthe Kraus hat dem Nachwuchs die Bahn frei⸗ gegeben und wird ihren vorjährigen Doppelerfolg über 100 und 200 Meter nicht mehr wiederholen. Neue Abteilungen in der NSRe-Führung In der Reichsführung des NSRe wurden zwei neue Abteilungen geſchaffen, eine Inſpektions⸗Abteilung und eine Werbe⸗Abteilung. Die NSR⸗Reichsführung gliedert ſich danach wie folgt: 1. Führung, 2. Wirtſchaft,., Per⸗ ſonal, 4. Inſpektion, 5. Sport, 6. Ausbildung, 7. Diet⸗ arbeit, 8. Propaganda, 9. Werbung, 10. Leibeserziehung der Frau. Der Reichsführung angegliedert iſt der Gau Ausland des NSRe. Die Geſamtverantwortung für die Leitung des NSR trägt der Stabsleiter Guido v. Mengden. Der Genkral⸗ beauftragte für alle Angelegenheiten des Sport⸗ und Spielbetriebs, Olympia⸗Inſpekteur Chrſtian Buſch, wurde zum Reichsſportwart ernannt. Sein Stellvertreter iſt der Leiter der Inſpektions⸗Abteilung und Lehrgangsleiter an der Reichsakademie für Leibesübungen Willi Wagner. Zum Leiter der Werbe⸗Abteilung des NSRie wurde der Reichsgeſchäftsführer der Deutſchen Sporthilfe, Hoff⸗ mann, ernannt. Halbzeit in der Rennruberei vierer RaW⸗Frieſen iſt ſehr ſchnell. Viel erwarten darf man auch von der Mannſchaft des Berliner RC, der ſich wohl auf den Vierer ohne konzentrieren wird. Der vor⸗ iährige Meiſter Wratiſlavia Breslau wurde vom Berliner „Club“ geſchlagen, ſchien aber von ſeiner Leiſtungshöhe noch entfernt. Die Zelle Baldeneyſee und die Schweriner Rudergemeinſchaft verfügen über ſtarke Mannſchaften. Das Können der Vorjahrsmeiſter im Vierer ohne, Regensburger RV, iſt noch nicht einzuſ hätzen. Vom Etuf⸗Eſſen iſt in die⸗ ſer Bootsgattung der Europameiſter 1937 wieder mit dabei. Auch der 1. Breslauer RV fährt einen Vierer ohne. Dem überragenden Zweier ohne vom RaW(Eckſtein⸗Stelzer) Hürfte auch in dieſem Jahr nicht nur in Deutſchland, ſon⸗ dern auch in Europa keine Mannſchaft geſährlich werden. Guſtmann⸗Adamſki(Frieſen) haben ſich durch das Vierer⸗ training verbeſſert und ſind gut in Form. Die Wikinger aus Berlin und Leipzig und der Berliner Hellas müſſen ſchon was können, wenn ſie die alten Kämpen ſchlagen wollen. Unter den Skullern herrſcht große Ungewißheit. Haſen⸗ öhrl⸗Wien, der Vorjahrsmeiſter, wird ſich ſeiner Haut ſehr wehren müſſen. Kaidel⸗Schweinfurt, Seedorf⸗Tanger⸗ münde, Neuburger⸗Godesberg, Lindner⸗Breslau, Füth⸗ Berlin und Netzer⸗Worms wollen erſt geſchlagen ſein. Olympiaſieger Guſtav Schäfer und Kaidel, auch Klotz und Lindner haben ſich gut zuſammengefunden. Die Wormſer und Dresdner Ro werden gegen ſie kaum auſkommen. Die Vorjahrsmeiſter Paul⸗Marquardt(Frankfurt) müſſen ſich ſehr verbeſſern, wenn ſie ihren Titel halten wollen. 23 deutſche Meiſterſchützen fahren nach Luzern Jaſper, Bucherer, Maurer, Leupold und Walther. Vergleicht man die letzten Trainings⸗ und Kampf⸗ ergebniſſe der führenden Schützen⸗Nationen. Finnland, Eſtland, Schweiz, Frankreich, Italien, Ungarn und Deuiſch⸗ land miteinander, ſo ſteht Deutſchland mit ſeinem Meiſter⸗ ſchützen Steigelmann an erſter Stelle. Steigelmanns Stärke iſt das Kleinkalibergewehr; er holte vor kurzem eine Geſamtbewertung von 1168 Punkten heraus, dem der bekannte eſtländiſche Schütze Kiwiſtik nur eine Zahl von 1163 Punkten entgegenſetzen konnte. Im liegenden Klein⸗ kaliberanſchlag erreichte Steigelmann 398 Ringe, den die Eſten mit 1 Ring überboten. Im knienden und ſtehenden Anſchlag aber iſt Gefr. Steigelmann nach den vorliegenden Ergebniſſen um mehrere Punkte überlegen. Im freien Gewehr iſt der Meiſterſchütze Gebirgsjäger Gehmann mit 1110 Ringen beſter deutſcher Schütze, dem allerdings die Eſten gefährlich werden können. Auch in der freien Piſtole wird ſich Friedrich Krempel anſtrengen müſſen, um für die deutſchen Farben einenk Sieg heraus⸗ zuholen, denn die Finnen, Schweizzer und Ungarn ſind in dieſer Wettkampfart beſonders gut vertreten. Im Schnellfeuerpiſtolen⸗Wettbewerb ſteht unſer Cornelius van Oyen an der Spitze der deutſchen Meiſterſchützen; ihm, der während der Olympiade eine Gold⸗Medaille für Deutſchland erringen konnte, wird wohl der Sieg be⸗ ſchieden ſein. Kleine Syort-Nachrichten ausgetragen wird, ſchnitten die deutſchen Fohrer auf ihren deutſchen Maſchinen ausgezeichnet ab. Europameiſter Meier erzielte auf ſeiner 500⸗cem⸗BMW mit:28,4 Min. und 153 Stökm. eine Zeit weit unter dem Rundenrekord. Die Gilera des Italieners Serafini war vier Sekunden langſamer, Kraus(BMW) fuhr:42,3 Min. In der 350⸗cem⸗Klaſſe liegen fünf deutſche Maſchinen vorn, und zwar die Auto⸗Union mit ihren DaW⸗Fahrern Fleiſch⸗ mann mit 720 Min. 135 Stökm. und Wünſche, dann die drei Nu unter Rührſchneck, Bodmer und White. Die Gutzzi war, wie ſchon auf der Inſel Man, der kleinen DaW leicht überlegen. Tenni erzielte:24,3 Min. und 133,5 Stoͤkm., Winkler(Auto⸗Union⸗DKW) benötigte:45 Min. und Kluge(Auto⸗Union⸗DK⸗W):53 Minuten. Nun doch Ausreiſebewilligung Frankreich mit ſtärkſter Mannſchaft Aus Paris kamen alarmierende Gerüchte, daß die frart⸗ zöſiſche Mannſchaft zum Leichtathletik⸗Länderkampf gegen Deutſchland am 2. Juli in München mit vierfachem Erſatz antreten müßte, weil den zum Heeresdienſt einberufenen Athleten der Urlaub verweigert worden wäre. Dieſe Meldungen haben ſich erfreulicherweiſe nicht be⸗ wahrheitet. Der franzöſiſche Verband hat die Ausreiſe⸗ erlaubnis für ſeine unter den Fahnen ſtehenden Mit⸗ glieder erhalten. Die geſamte Mannſchaft verſammelte ſich am Donnerstag in Paris, um gemeinſam unter Führung ihnes Präſidenten Poul Mericamp die Reiſe nach München anzutreten. Heoͤwig Haß geſchlagen Deutſche Fechtmeiſterſchaften begannen Die Deutſchen Fechtmeiſterſchaften wurden am Donners⸗ tag in der Wuppertaler Stadthalle mit dem Florettfechten der Frouen begonnen. Man kämpfte auf acht Bahnen und erreichte bereits die Endrunde, in die acht Fechterinnen einzogen. In der Vorrunde blieben alle Favoritinnen ſiegreich. In der Zwiſchenrunde ſchied dann aber die Münchnerin Rotraud v. Wachter unerwartet aus. Sehr ſchwer hatte es in der Vorſchlußrunde die Titelverteidigerin Hedwig Haß(Offenbach), die von Liho Deutzer(Offenbach) und der Leipzigerin Leni Oslob geſchlagen wurde. Die Meiſterin nimmt in der Reihenfolge der Teilnehmerinnen on der Schlußrunde den letzten⸗Platz mit drei Siegen und zehn erhaltenen Trefſern ein. Die Offenbacherin Trude Jacobs unterlag der Wiener Olympiaſiegerin von 1003, El⸗ Freitag, 30. Junk 1939 BILDER VONHTAGE General Valle begrüßt Edda Göring Der Oberbefehlshaber der italieniſchen Luftwaffe, General Valle, weilte mit ſeiner Begleitung als Gaſt des Generalfeldmarſchalls Göring in Karinhall. Unſer Bild zeigt General Valle bei der Begrüßung der kleinen Edͤda, der Tochter des Generalfeldmarſchalls. (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) Immer neue Brände in der Londoner Ciiy Londons geſamte Feuerwehr wurde bei dieſem Rieſenſeuer eingeſetzt. Geſchäftshäuſer fielen dem Brand zum Opfer. Das dritte Großfener in drei Tagen! Während die Ueberreſte des rieſigen Citybrandes in der Barbican⸗Straße vom 27. Juni noch ſchwe⸗ len, brach am Abend des 28. Juni kurz nach fünf Uhr in einem großen Lagerhaus einer Eiſen⸗ cießerei an der Themſe in der Upper⸗Thames⸗ Street ein neuer Brand— Tagen— aus.(Aſſociated Preß, Zander⸗M.) Sieben große (Aſſociated Preß, Zander⸗M.) Die feierliche Aufbahrung von Conſtanzo Ciaus In ſeiner Heimat, in Ponta a Moriano bei Lucca, verſtarb der Vater des italieniſchen Außen mimiſters, Graf Conſtanzo Ciano. Seine Beiſetzung wird in einem großen Denkmal auf dem Monte Nero ſtatt⸗ ſinden.(Aſſociated Preß, Zander⸗M.) PTTTTT len Preis. Die Wienerin ſchnitt mit fünf Siegen und ſie⸗ ben erhaltenen Treffern in der Vorſchlußrunde am beſten ob.— Die Teilnehmerinnen an den Endkämpfen ſind: El⸗ len Preis(Wien) 5 Siege, 7 erhaltene Treſſer; Brigitte Schöne(Chemnitz) 5/15; Lilo, Deutzer(Offenbach) 5/18; Leni Eslob(Leipzig) 4½11; Marga Schäfer(Offenbach) 4/13; Ul⸗ rike von Gregurich(Villingen) 4/16; Trude Jacbs Offen⸗ bach) 4/17; Hedwig Haß(Offenbach) 3/10. Das Schachturnier in Bad Harzburg Am Donnerstag wurden zwei Runden ausgetragen. Wie zu erwarten war, gab es ſehr viele Hängepartien. In der fünften Runde am Vormittag gewann nur Elis⸗ kaſes. Sein Gegner, Stahlberg, mußte eine Figur opfern, um einem ſcharfen Königsangriff zu entgehen und gab danach auf. Abgebrochen wurden die Spiele Sämiſch Reinhardt, Dr. Lange— Poulſen, Zollner— Ahues und Ein Blümchen für Miſter Chamberlain Englands Miniſterpräſident wird von einer jungen Dame am Sammeltag für Krankenhäuſer mit einer Blume geſchmückt. (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗M.) Rellſtab— Cortlever. Lange ſteht erheblich, Zollner nur wenig beſſer. Cortlever hat in einem Turmendſpiel einen Bauern mehr, doch ſind ſeine Gewinnausſichten nicht groß. Sämiſch ſchließlich hat eine Figur mehr und wird ge⸗ winnen. In der ſechſten Runde wurden nachmittags zwei Spiele entſchieden. Ahues gewann gegen Dr. Lange, obwohl er in der Eröffnung überſpielt wurde, und Stahlberg ge⸗ wann gegen Reinhardt. ſchwache Fortſetzung. Sämiſch überſpielte Poulſen und erlangte eine klare Gewinnſtellung. Als er aber die Früchte ernten ſollte, befand er ſich in Zeitnot und machte zwei grobe Fehler nacheinander, ſo doß er jetzt gar auf Verluſt ſteht. Eliskaſes gewann durch Ausnutzung klein⸗ ſter Ungenauigkeiten gegen Cortlever einen wertvollen Bauern und wird wahrſcheinlich gewinnen. Dos Treffen Zollner— Rellſtab ſteht für den Nachniehennen günſtiger, aber ein Gewinn iſt ſehr ſchwer möglich. der dritte in drei e Reinhardt ſtand lange Zeit im Mittelſpiel beſſer, verdarb aber ſeine Stellung durch eine 9 Freitag, 30. Juni 1939 O Rheiniſche Elektrizitäts⸗Ac, Mannheim. Die Haupt⸗ verſammlung, in der ein Aktienkapital von 10 980 800 4 vertreten war, beſchloß, auf das nunmehr 14 Mill. be⸗ tragende Aktienkapital eine Dividende von 7(i. V. 6) v. H. zu verteilen. Die aus dem Auſſichtsrat ausſcheidenden Herren Direktor Eruſt Henke(RWeE, Eſſen) und Dr. Oscar Bühring(Mannheim) wurden wiedergewählt. * Bruns bey Rhein, Zigarrenfabriken AG, Mannheim. Dieſe Tochtergeſellſchaft der J. H. Bruns Zigarrenſabriken Ach. Eiſenach, erzielte im Geſchäftsjahr 1938 einen Roh⸗ überſchuß von 1,29 Mill. 4, zu dem noch 47 000/ ao. Er⸗ träge treten. Nach Abzug der Aufwendungen, darunter 0,99 Mill. Löhne und Gehälter, 0,074 Mill. Sozialabgaben und 0,12 Mi;. ½„ Steuern, und 68 603 ½ Anlageabſchrei⸗ Verteilung des Holzes für die Banwirtſchaft. * bungen verbleibt ein Reingewinn von 67 664(31.26) 4, von dem 20 000/ der geſetzlichen Rücklage zugeführt wurden. Aus der Bilanz(in Mill.): AK 0,50, geſetzliche Rücklage 0,05, Wertberichtigung 0,025. Rückſtellungen 0,15, Verbind⸗ lichleiten 0,69, darunter 0,20 Zölle, 0,29 Shulden an Kon⸗ zerngeſellſchaften und 0,18 ſonſtige Schulden, andererſeits Umlaufsvermögen 1,04, darunter 0,55 Vorräte und 0,39 Lieſerforderungen, Anlagen 0,43. * Bayeriſche Stickſtoff⸗Werke Ac, München⸗Berlin.— Ausgeglichener Abſchluß. Wie die Geſellſchaft im Bericht für 1938 hervorhebt, hat ſich der Stickſtoffabſatz zufrieden⸗ ſtellend entwickelt Auch im Frühjahr 1939 hielt die Nach⸗ frage an, ſo daß die Lagerbeſtände und die laufende Er⸗ zeugung abgeſetzt werden konnten. Die Gewinn⸗ und Ver⸗ luſtrechnung weiſt einen Rohüberſchuß von 17,29(17,31) Mill.„/ aus. Hierzu treten noch 0,04(0,04) Mill. Be⸗ teiligungserträge und 0,28(0,12) Mill./ außerordentliche Erträge. Die Gewinn⸗ und Verluſtrechnung für 1938 iſt ausgeglichen, während ſich 1937 ein Jahresgewinn von 200 142/ ergab, der ſich um den Vortrag auf 460 873/ erhöhte. Dieſer Gewinnvortrag ſoll wieder auf neue Rech⸗ nung gehen. 4 * Guſtav Genſchow u. Co. AG, Berlin. Die o. HV der Guſtav Genſchow u. Co. AG, Berlin, nahm den be⸗ kannten Abſchluß zum 31. Dezember 1938 zur Kenntnis, der auf Grund der vertraglichen Abrechnungen mit der Dynamit Ac vorm. Alfred Nobel einſchließlich 18 522 4 Gewinnvortrag einen Reingewinn von 162 602/ aus⸗ weiſt. Es wurde beſchloſſen, hieraus unv. 3,2 v. H. Divi⸗ dende zu verteilen. Mitteilungen über das laufende Ge⸗ ſchäftsjahr wurden nicht gemacht. * Chemiſch⸗Pharmazeutiſche Aktiengeſellſchaft Bad Hom⸗ burg in Frankfurt a. M.— Wieder 10 v. H. Dividende. Noch dem Jahresbericht ergibt ſich ein Reingewinn von 103 600(147 200)/ für 1998. Hieraus wurde die Ausſchüt⸗ tung von wieder 10 v. H. Dividende auf 500 000/ be⸗ ſchloſſen. Die Vermünderung des Reingewinnes erklärt ſich daraus, daß die Zuweiſung an die Penſions⸗ und Unter⸗ ſtützungskaſſe von unv. 50 000/ diesmal vorweg über Un⸗ koſtenkonto verbucht wurde. Der Jahresertrag ſtellte ſich auf 1,48(i. V. 1,28) Mill.. r Münchner Lebensverſicherungsauſtalt AG, München. In der am 27. Juni abgehaltenen o. HV der Münchner Lebensverſicherungsanſtalt AG, München, wurde der be⸗ reits veröffentlichte Abſchluß für das Geſchäftsjahr 193“ einſtimmig gebilligt, wonach aus dem Ueberſchuß von 285 156(122 723)/ der geſetzlichen Rücklage 14258(6137) zugeführt, dem Gewinnfonds der Verſicherten 265 000 (115000) überwieſen und der Reſt von 5898(1586)/ auf neue Rechnung vorgetragen werden. Neu in den AR gewählt wurde der Präſident der Riunione Adriotico di Sicurta⸗Trieſt, Nationalrat Dr. Fulvio de Suvich. *'DoO. Tachometer AG Vereinigte Deuta⸗Ota, Frankfurt a. M.— Bei verbeſſertem Exportgeſchäft um 32 v. H. erhöhte Umſätze. Die Heb genehmigte den Abſchluß für 1938 und beſchloß, aus dem Reingewinn von 71881 (957 366)/ einſchl. 4315(4851)/ eine Dividende von insgeſamt 10(i. V. 8) v. H. zu verteilen, davon 2 v. H. ols Bonusdividende. Die Verringerung des Reingewinns erklärt ſich aus den diesmal norweg vorgenommenen Rück⸗ lagezuweiſungen. Die Geſellſchoft, eine Spezialfabrik für Kraftfahrgeuginſtrumente, entwickelte ſich 1938 nach einer BVerwaltungsmitteikung günſtig weiter. Im Fabrikenge⸗ ſchäft(Serienausrüſtung]) ergaben ſich bedeutende Umſatz⸗ — ſteigerungen, ebenſo auch im Erſatzteile⸗ und Zubehörge⸗ ſchäft. Auch dos Exportgeſchäft konnte gegenüber 1997 we⸗ ſentlich vergrößert werden. Der Geſamtumſatz ſtieg um 92 v. H. Das laufende Geſchäftsjahr zeigt ein weiteres Anſteigen der Umſätze und berechtigt auch in dieſem Jahre zur Hoffnung auf ein ongemeſſenes Geſchäftsergebnis. Reichsantobahnen durch den deutſchen Wald.— Holz ſür die Bauwirtſchaft. Auf der 4. Vollſitzung der groß⸗ deutſchen Reichstogung der Forſtwirtſchaft ſprach der Ge⸗ neralinſpektor für das deutſche Straßenweſen, Profeſſor Dr. Todt, zu den deutſchen Forſtleuten. Er wies ein⸗ leitend darauf hin, daß von den rund 14000 Kilometer geplanten Reichsautobahnen 3000 bis 4000 Kilometer und von den 46 000 Kilometer Reichsſtraßen etwa 12 000 Kilo⸗ meter dͤurch Waldgebiete führen. Schon aus dieſer Tat⸗ ſache ergebe ſich ſeine rege Verbundenheit zur deutſchen Forſtwirtſchaft, mit der er ſchließlich noch in ſeiner Figen⸗ ſchaft als Generalbevollmächtigter der Bauwirtſchaſt hin⸗ ſichtlich der Holzverbrauchslenkung in ſtändigem Kontakt ſtehe. Am Beiſpiel der Reichsautobahn München—Sartz⸗ burg legte Dr. Todt dar: Straßen ͤürften dem deutſchen Wald, der der beſte Inhalt deutſchen Weſens ſei, keine Wunden ſchlagen, ſondern müßten ihn ſo zigen, wie ihn der deutſche Menſch ſeit Jahrhunderten empfinde: als das große Wunder der Natur. Der Generalinſpektor beſchäk⸗ tigte ſich dann kurz mit der Frage der Lieferung und Bei dem Rieſenbedarf ſei der derzeitige Mangel nicht mehr als zakut, ſondern als chroniſch zu bezeichnen. Sparſamkeit ſei daher das oberſte Gebot. Durch entſprechende Maß⸗ nahmen ſei z. B. im Wohnungsbau u. a. erreicht worden, daß man ſtatt einem Verbrauch von 8 bis 10 Kubikmeter Holz je Wohnungseinheit heute bereits mit 6,5 bis höch⸗ ſtens 8 Kubikmeter auskomme. Dr. Todt machte in dieſem Zuſammenhong einige intereſſante Zahlenangaben über die Verteilung des anfallenden geſamten Holzkontingentes. 28 bis 40 v. H. ſeien für die Baumaßnahmen der Landes⸗ verteidigung beſtimmt, 30 v. H. für den Wohnungsbau, 12 v. H. für wirtſchaftliche Bauten und 10 v. H. für kul⸗ turelle Bauvorhaben. Von dem verbleibenden Reſt dienten nur 1 v. H. der Bedarfsdeckung für den Straßenban. der — Neuen Mannbeimer Zeitung Akiien eiwas schwächer Weilerhin uneinheiiliche Kurseniwicklung— Renien ruhig Rhein⸗Mainiſche Börſe: Meiſt ſchwächer Frankfurt, 30. Ju ni Die Börſe hatte am Aktienmarkt kein beſonderes Ge⸗ ſchäft. Es fehlte an Kundſchaftsbeteiligungen. Die Kurs⸗ entwicklung blieb weiterhin uneinheitlich, es überwogen aber erneut Rückgänge. Von den zunächſt nur wenig notierten Werten JG Farben mit 142 bis 1414(141740, Metallgeſellſchaft mit 110(111), Aſchaffenburger Zellſtoff mit 8276(8356), Berger Tieſbau mit 140(141), Verein. Deutſche Metall mit 165(167) und Deutſche Linoleum mit 143(150½), bei 7,.2 v. H. Dividendenabgang. Leicht erhöht waren Reichsbank auf 185(18454), Mannesmann mit 102/¼(102) und Rheinmetall bei 6,2 v. H. Dividenden⸗ abſchlag auf 113/½(1107), Hoeſch mit 105 und AEc mit 108 lagen unv. Am Rentenmarkt waren Steuergutſcheine angeboten. Serie 1, die vorbörslich noch mit 103,45 umgingen, ließen bis auf 102,60 nach, Serie 2 Juni auf 97,40(97,50) und per Juli etwa 97,05(97,35), das zunächſt wenig lebhafte Geſchäft war ſpäter etwas reger. Am Pfancbriefmarkt hat das Angebot weſentlich nachgelaſſen, ebenſo in den Konſolidierungsanleihen des Reiches. Liquidationspfand⸗ bräefe und Stadtanleihen behauptet, Induſtrie⸗Obligationen bis 4 v. H. nach beiden Seiten abweichend. Reichsalt⸗ beſitz unv. 13176, Reichsbahn⸗VA 1276(12194), Dekoſama 1374(13694). 8 Im Verlaufe blieb das Geſchäft ohne Belebung. die zum Teil bekannt gewordenen Ausführungen des Reichs⸗ bankpräſidenten auf der Reichsbank⸗HV. blieben ohne Einfluß. Weitere Notierungen ergaben ſich kaum. Die ſpäter feſtgeſtellten Kurſe wichen etwa bis 1 v. H. ab. Motorenwerte waren etwas erholt, BMW 126—426¼4 (125½), Daimler 117½(117), feſter Südd. Zucker mit 218 (2165). Der Freiverkehr war ruhig, etwas höher Verein. Fränk. Schuh mit 75—77(74—76). Tagesgeld zog auf den Bedarf zum Halbjahres⸗Ultimo auf 3“) an. Berlin: Aktien meiſt ſchwächer, Reuten ruhig Berlin, 30. Juni Hingegen den vorbörslich gehegten Erwartungen mit einer geringen Befeſtigung der Aktienkurſe war zu Be⸗ ginn des Verkehrs eher das Gegenteil zu beobachten. An Gründen für dieſen Rückgang fehlt es, zumal der Ultimo am Geldmarkt praktiſch überwunden ſein dürfte. Die Umſätze blieben auch heute wieder gering. Montan⸗ werte lagen nicht ganz einheitlich. U. a. ſtiegen Mans⸗ feld um 1 und Mannesmann um 76, während Buderus 3 v. H. niedriger bewertet wuröden. Durchweg höher gelangten Chem. Werte auf die Tafel. Goloſchmidt kamen 1, Schering und Farben bei lebhafteren Umſätzen 7 v. H. höher an. Elektro⸗ und Verſorgungswerte wurden, ſoweit notiert, auf dem Vortagsſchlußkurs angeſchrieben. Mit größeren Abweichungen noch hervorzuheben ſind: Deutſche Waffen, Deutſcher Eiſenhandel, Berger und A6 für Verkehr mit je minus 1, Holzmann und Aſchafſen⸗ burger Zellſtoff mit je minus 1/4 ſowie Eiſenbahnver⸗ kehr mit minus 2, Dortmunder Union mit plus 1 und Sücdd. Zucker mit 1½ v. H. Am variablen Renten⸗ markt gaben Reichsaltbeſitz um 5 Pfg. auf 131“4 nach. Reichsbahn⸗ʃ3vA waren um 1 v. H. erholt. Steuergut⸗ ſcheine 2 wurden auf geſtriger Baſis von 97 bzw. 97,35, dito 1 mit 102(103/½) gehandelt. Die Gemeinde⸗ umſchuldungsanleihe ſtellte ſich auf 93,35(— v..). Im weiteren Verlauf traten heute Kurseinbußen an den Aktienmärkten ein, die bis zu 0,75 v. H. ausmachten. Deutſche Erdöl waren 1 v. H. ſchwächer. Durch kleine Beſ⸗ ſerungen fielen andererſeits Braubank(plus 0,5), BMuw und Mansfeld(pplus 0,25) ſowie Rütgers und Farben(ie plus v..)) auf. Reichsaltbeſitz notierten im Verlauf 131,70. Am Kaſſa⸗Rentenmarkte waren Liquidations⸗ ppfandbriefe zum Teil etwas geſucht. Hyp.⸗Pfandbriefe und Kommunalobligationen bewegten ſich auf letztem Stande. Stadtanleihen waren überwiegend unverändert bzw. ge⸗ ſtrichen. Auch Provinz⸗ und Länderanleihen wichen nur vereinzelt vom letzten Stande ab. Reichsanleihen blieben behauptet. Am Markt der Induſtrieobligationen wor die Kursentwicklung uneinheitlich. JG Farben verloren.5 v. H. Steuergutſcheine 2 woren bei einem Umſatz von ca. 0,25 Mill. mit 97,40 um 10 Pfg. ſchwächer, dto. Juli gaben 35 Pfg. her und ſtellten ſich auf 97, wobei der Umſatz ca. 0,5 Mill./ ausmachte. Steuergutſcheine 1 wur⸗ den ſpäter mit 102,60(103,50) genannt. Der Privatdiskont blieb mit 2,75 v. H. unverändert. Am Kaſſamarkt blieben Banken unverändert, ebenſo die Mehrzahl der Hypothekenbanken. Bei den zu Einheitskurſen gehandelten Induſtrieaktien ſah mnan vielfach Einbußen von—3,50 v. H. Demgegen⸗ über ergaben ſich gelegentlich auch Beſſerungen von 2 bis 2,0 v. H. Triumphwerke waren gegen letzte Notiz ſogar befeſtigt. Reichsſchuldbuchforderungen Ausgabe 1: 1940er 99,87 G 100,62 B; 1941er 100 G 100,75 B; 1943er 99,37 G 100,12 B; 1944er 99 G 99,75 B; 1947er 98,87 G 99,62 B; 1948er 99 G 99,75 B. Wiederauſbauanleihe: 1944⸗45er und 1946⸗48er 83,62 G 84,37 B; aproz. Umſchuld.⸗Verb. 99,275 G 94,025 B. Gegen Ende des Verkekrs erfuhr das Geſchäft eine weitere Schrumpfung. Schlußnotierungen kamen nur wenig zuſtande. Soweit dies doch der Fall war, blieren die Notierungen im Vergleich zum Verkaufsſtande größ⸗ tenteils behauptet. Nachbörslich war von Umſätzen nichts mehr zu hören. Geld- und Devisenmark! Berlin, 30. Juni. Am Geldmarkt wurden die Blonko⸗ Tagesgeldſätze heute abermals um auf—3¼1 v. H. heraufgeſetzt. Am Diskontmarkt kam der ſtarke Ultimo⸗ anſpruch nicht ſo ſehr im Angebot zum Ausdruck, das verhältnismäßig klein war, als vielmehr in der Ab⸗ ſchöpfung der aus den verſchiedenen Fälligkeiten fließenden Beträge. In dieſer Hinſicht iſt gut vorgeſorgt worden. Der Privatdiskontſatz wurde bei 274 v. H. belaſſen. An den internationalen Deviſenmärkten blieben die anfänglichen Valuten auf geſtriger Baſis gehalten. Pfunde Kabel notierten unverändert 4,6813. Von den kontinental⸗ europäiſchen Valuten lag der Schweizer Franken etwas ſchwächer. Gegen Samstag ſtellte er ſich auf 42,43(42,49), gegen London auf 20,7794(20,7696). Der Gulden war da⸗ gegen etwas befeſtigt, während der franzöſiſche Franken gehalten blieb. Diskont: Reichsbank 4, Lombard 6, Privat 8 v. H. Amtlich in Rm. Dis⸗ 30. Juni 20. Juni für kont Seld Brief Geld J Brief 11,985 11,975/ 11,085 0,570 0,575] 0,570 .249.331 42,42 42.34 0,132 0,130 87.10 87,01 3,047 52,05 47.— 11.655 68,130 5,140 6,558 .353 132.22 14,40 43,18 13,09 0,580 5,694 2,485 48,75 41,94 10,585 9,376 58.57 47,— 10.580 60,02 50,14 Aegypten lägypt.Pfd. Argentinien 1P.⸗Peſo Auſtralien 1 austral pid. Belgien 100Belga Braſilien IMilreis Brit. Indien 100 Rupien Bulgarien. 100veva Dänemart 100Kronen Danzig 100Gulden England... 1Pfd Eſtland. 100eſtn Kr. Finnland100finn Mk. F ankreich.. 100Fr. Griechenland 100 Dr Holl nd 10.0 Nen ran(Teheran) 100 Mels Island. 10% Msttr. Italien.. 1001Lire Japan Ien Fugoſlaw. 100 Dina Kanada lätan.Dollar Lettland 100 Latts Litauen.. 100Litas Luxemburg ſobluxemb. fr Meuſeeland 1 neuszel. f fd. Norwegen 100Rronen Polen. 100loty Poriugal 100 Eskudo Rumänien. 100Le Schweden.„100Kr. Schweiz 100Franken Spanſen. 100Peſeten S owa i 100 Kronen Südafrika 1 Sdatr Pfd. Türtei.. tü 1 Pfd. Ungarn„.0Pengi Uruguay. 1Goldpeſe Ver Siaaten 1Dollan * Frankfurt, 29. Juni. 48,75 41,94 107585 .376 58,57 — 10,580 60,02. 56511 .304 58.00 47.10 10,90 60,14 50,20 60,14 50,23 .530 11.507 17080 8,52 11,543 1,978 8,530 11.507 .08. 8,521 11.543 1978 0,889 .401 1,801 .405 0,880 .401 1801 .405 Tagesgeld unv. 2,75 v. H. * Bekleidungs⸗Ac, Berlin.— Wieder 6.H. Dividende. Nach 0,05(0,07) Mill./ Abſchreibungen auf Anlagen weiſt die Bellꝛidungs⸗Alch, Berlin, zum 31. Dezember 1938 ein⸗ ſchließlich 25 269(14.888)/ Gewinnvortrag einen Rein⸗ gewinn von 161 734(278 199) aus. Die HV nahm die⸗ ſen Abſchluß zur Kenntnis und beſchloß, unv. 6 v, H. Divi⸗ dende zu verteilen und 23 794/ vorzutragen. Laut Ge⸗ ſchäftsbericht zeigten die Umſätze weiter eine ſteigende Ent⸗ wicklung. Durch die Verkaufsgeſellſchaft(die Deutſche Fa⸗ milien⸗Bekleidungsgeſellſchaft mbch Defaka BG.) wurden rd. 16,8 Mill. umgeſetzt. Die Beziehungen zu der Ver⸗ koufsgeſellſchaft, der Defaka BG., und zu der Hauptaktionä⸗ rin, der Emil⸗Köſter⸗Ach, Berlin, ſind unverändert ge⸗ blieben. Die Geſamtentwicklung der neuen Verkaufsſtelle wird bisher als günſtig bezeichnet. * Süddeutſche Held u. Franke Bauaktiengeſellſchaft, München.— 8(6) v. H. Dividende. Im Berichtsjahr 1938 verzeichnet die Geſellſchaft eine Umſatzſteigerung um 75 v.., was ſich beſonders in einem entſprechend geſtei⸗ gerten Rohertrag widerſpiegelt. Der Bruttoertrag iſt lalles in Mill. /) von 3,88 auf 7,04 geſtiegen, wobei be⸗ rückſichtigt werden muß, daß im Berichtsjahr die Ab⸗ rechnung einiger aus früheren Jahren ſtammender Groß⸗ aufträge erfolgte. Abſchreibungen auf Anlagen wurden von 0,44 auf 0,83 erhöht. Beſitzſteuern einſchließlich Rück⸗ ſtellungen von 0,37 auf 0,94. Vor Errechnung des Rein⸗ gewinns wurden der ſozialen Rücklage 0,15 und der freien Rücklage 0,10 überwieſen. Unter Einrechnung des Vor⸗ trags von 0,04(0,03) verbleibt ſchließlich ein Reingewinn von 101 415(90 141) /, aus dem 8(6) v. H. Dividende 30 29 Berlin 4¼% KaſſelBz. Verd 1333 133,5 135,2 135,2 Oſtpreuß. Altbeſ. Pommern Altb. 1 theinprov. Alibei .-Holſt. Altbeſ⸗ Weitfalen Altbei. 4½ Uachen v. 29 40 Berlins⸗S.33 4½ Bochum 29. Deutsche lestverzunsi. werie Anleihen: Reich, Länder, Reichspoft, Rentenbrieie. Schusgebiete 10⁵0 30. 20 9 ugterhsont2) 10170 101.½ Breslas 281 ½%-Schatz 65 99.80 99,894¼ Dutsburg 28. 97.87 4% do. 1636 2. F. 90.12 24½ Düſſeldorf 20 885 6Reichsanl. 1994 98,62 4½ Eſſen 20. 940 ½ Houng⸗Anl 102.0 3 0 UKaſſel 29. acg 4—— 109 109,0 45 Leipzig 28 5 4% do. 1086. 1 f ½% Baden 27—* 0 4½% Bayern 27. 9 3 4½0d0. Ser.-Anl.51 46½ Braunſchw.29 6½ Heſſen. 1040 4½ Sachſen 1927 ½% Rchspoſt, o. 94 134.0 134. 97,87 98.— 08,— —— 98.75 1/ Baur 99.62 90,02 90.— 9 6050 08.0 6½ München 2 4½ Pforzheim 20 4½ Wiesbaden 29 ManndeimAltben Landschaften 1½DSchl. Landſch. Gpf. km.1(fr.%) 99.— 99,— 6½ Weſtf.L. Gdpf 99.80 90,80 / do. Abfind Stadtschaften 1½ Berl. Pfbrüm: —ꝗ 0 ½% Pr. Zentral⸗ 19, 10 Stadtſch. R 5. 7 99.— 99. Hypothek.-Ban Werte dbk. 1⸗0 1½ßBayrVereins⸗ 104 bank 536-112 170⸗ . 5¼ Berl. Lig 8. 4½ Braunſchwg⸗ Hann. Hyp. 29 6¼ D. Centrbkr. E9 4½ D Hypoth.-Bk. ausgeſchüttet werden, von denen 2 ſtock gehen. * Telefunken übernimmt Röhrenfabrik Osram. Mit dem 1. Juli 1939 übernimmt die Telefunkengeſellſchaft für drahtloſe Telegraphie mbcH., die bisher unter Leitung der Osram GmbcH., Kommandit⸗Geſellſchaft, geführte Röhrenfabrik(Werk A) in der Sickingenſtraße, Bertin. Die Fabrik, 1905 als Glühlampenwerk der AéEc er⸗ richtet, hat ſeit dem Jahr 1913 auch die Herſtellung von Röhren aufgenommen und wurde 1919 mit anderen Be⸗ trieben zur Osram⸗Geſellſchaft vereinigt. Das Werk geht mit ſeinen geſamten techniſchen und baulichen Einrich⸗ tungen, ſeinen Rohſtoff⸗ und Warenlagern, ſeinen For⸗ ſchungs⸗ und Prüfeinrichtungen und allem Zubehör an Telefunken über. Der derzeitige Leiter der Fabrik, Di⸗ rektor Dr. Mehy, tritt in gleicher Eigenſchaft in den Vor⸗ ſtand der Telefunken⸗Geſellſchaft ein. Mit der Ueber⸗ nahme des Osram⸗Röhrenwerkes in den Telefunkenbetrieb wird ein weſentlicher Schritt im Sinne der Rationali⸗ ſierung vorwärts getan. Durch Verkürzung des Weges von der Entwicklung über die Fabrik zum Kunden wird die Leiſtungsfähigkeit für Werk und Vertrieb erhöht, ſo daß ſich aus der inneren Vereinfachung und Verbeſſerung des Weges auch günſtige Ausſichten für die wirtſchaftliche Geſtalbung ergeben. Wenn das Werk nunmehr von Tele⸗ funken übernommen wird, ſo werden damit alle die Ar⸗ beitsgebiete in einer Hand zuſammengefaßt ſein, die auf dem Gebiet der Hochfrequenztechnik zuſammen gehören. v. H. an den Anleihe⸗ HaNDRLS- WIRTSCHAFTS-ZETTUNG Abend-Ausgabe Nr. 293 Waren und Märkte Magdeburger Zuckerterminnotierungen vom 30. In (Eig. Dr.) Unverändert, Tendenz ſtetig.— Gemahlen Mehlis per Juni 31,45—31,50; per Juli 31,50; Tende ſtetig; Wetter warm. Hamburger Schmalznotierungen vom 30. Jur (Eig. Dr.) American Steamlard tranſito ab Kai 167 American Purelard raff., je vier Kiſten je 25 Kilo nett verſchiedene Standardmarken, tranſito ab Kai(Preiſe Dollar für 100 Kilo) 1756—1776; Marktlage ruhig. Berliner Metallnotierungen vom 90. Juni.(Ei Dr.) Es notierten in/ für die 100 Kilo Elektrolytkun (wirebars) 57,75; Standard⸗Kupfer lſd. Monat 52 non Originalhüttenweichblei 18,25 nom.; Standard⸗Blei lſd. A 18,25 nom.; Originalhüttenrohzink ab nordd. Stationg 17,25 nom.; Standard⸗Zink lfd. Monat 17,50 nom.; Orig nalhütten⸗Aluminium 98—90 v. H. in Blöcken 183; dto. Walz⸗ oder Drahtbarren 90 v. H. 187; Fein⸗Silber 88, bis 36,50 pro Kilo. * Bezirksabgabeſtelle Bühl. Erobeeren 18,50—30 Pf Kirſchen 25—28, Stachelbeeren, grün 15—20, Stachelbeer reif, 20—25, Heidelbeeren 35—40, Himbeeren 35—40, 3 hannisbeeren 20—35, Birnen 30. Anfuhr 1100 Ztr. * Bezirksabgabeſtelle Achern. Erdbeeren 18,5—30 P Kirſchen 25—28, Sauerkirſchen 25, Stachelbeeren, grü 15—20, Stachelbeeren, reif, 20—35, Heidelbeeren 35— Johannisbeeren 20—225. Anfuhr gut. * Markthalle Zwingenberg. Kirſchen 90—02, Erdbeer 38—72, Johannisbeeren 52, Stachelbeeren 42, Birnen g Himbeeren 130. Die Preiſe verſtehen ſich pro 100 Kg. * Feinblechausfuhrpreiſe weiter unverändert.— N Verhandlungen mit den Amerikanern. In der am 26. u 27. Juni in London abgehaltenen Sitzung des Internatſ nalen Feinblechverbandes wurde beſchloſſen, die⸗ Ausſul preiſe unverändert zu laſſen. Im Hinblick auf die ni unerhebliche Belebung dͤer Nachfrage konnten jedoch die b her für Lieferungen nach einzelnen Abſatzgebieten eing räumten Rabatte wieder beſeitigt werden. Auch für v zinkte Bleche wurden die bisher gewährten Rabattſä wieder aufgehoben. Wie man erfährt, konnte eine 9 ſchließende Regelung hinſichtlich der Abrechnung von Pfli und Anſpruch zum 30. Juni ds. Irs. noch nicht getroff werden. Dieſe Regelung bleibt den Beſchlüſſen der nä ſten Sitzung vorbehalten. Mit den Vertretern der ame kaniſchen Erzeuger wurden erneut Verhandlungen üh eine Beſeitigung des UsA⸗Außenſeiterwettbewerbs g führt. Faber⸗Bleiſtift⸗Geſellſchaften. Gemäß HV⸗Beſch werden für 1938 unv. Dividenden verteilt, alſo wie 7 v. H. auf 2,5 Mill./ AK der A. W. Faber Caſt Bleiſtift⸗Fabrik Ac und wieder 5 v. H. auf 1,5 Mill. StA der Bleiſtiftfabrik vorm. Johann Faber AG. * Deutſche Mittelſtandskrankenkaſſe„Volkswohl“, Ve cherungsverein a.., Dortmund.— Geſchäftsjahr 1938. Jahreshauptverſammlung vom 11. Juni 1939 genehmi den Abſchluß für das Geſchäftsjahr 1938. Die Deu Mittelſtandskrankenkaſſe„Volkswohl“, der auch in dief Jahre wieder das„Gaudiplom für hervorragende Leiſt gen“ verliehen worden iſt, kann im Jahre 1938 auf günſtiges Geſchäſtsergebnis zurückblicken. Der Vorſtg berichtete über einen auten Zugang von Mitgliedern, 0 ſer betrug nach Abzug aller Abgänge 16 746 Verſicherte. Verſichertenbeſtand am 1. 1. 1939 beläuft ſich demnach 464 031 Verſicherte. Der Vorſtand konnte auch für 4 laufende Geſchäftsjahr eine weſentliche weitere Steiger des Mitgliederzuganges bekanntgeben. Am 1. Mai 1 wurden bereits 480 000 Verſicherte gezählt. Durch beſond Genehmigung des Reichsaufſichtsamtes für Privatverſi rung wurde das Geſchäftsgebiet auch auf die Oſtmarkt das Sudentenlang ausgedehnt. Adlerſchild des Deutſchen Reiches für Ingent Albert Pietzſch. Der Führer hat dem Leiter der Reig wirtſchaftskammer und Präſidenten der Induſtrie⸗ Handelskammer München, Ingenieur Albert Pietzſch Berlin, aus Anlaß der Vollendung ſeines 65. Lebensjah den Adlerſchild des Deutſchen Reiches mit der Widmu „Dem Führer und Förderer der deutſchen Wirtſchaft“ v liehen. * Die induſtrielle Beſchäftigung iſt im Mai noch wei geſtiegen und ͤürfte wie alljährlich den Höhepunkt erſten Halbjahres erreicht haben. Nach der Induſt berichterſtattung des Statiſtiſchen Reichsomtes ſtieg Zahl der beſchäftigten Arbeiter von 121,0(1936 100) April auf 121,9 und die Zahl der geleiſteten Arbe ſtunden von 126,2 auf 128,2. „ Amtl. Bekanntmachungen Satzung über Erhebung eines Zuſchlag zur Grunderwerbſteuer. Auf Grund des§ 38 des Finanzausgleichsgeſe in der Faſſung des Dritten Geſetzes zur Aender des Finanzausgleichs vom 31. Juli 1938(RGB Seite 966), des§ 6 des bad. Steuer⸗ und Laſt verteilungsgeſetzes vom 29. Juli 1938(GVBl. S. und der Verordnung über die Erhebung von ſchlägen zur Grunderwerbſteuer vom 24. Juni 1 (GBBl. S. 112) erhebt der Stadtkreis Mann mit Wirkung vom 1. Juli 1939 einen Zuſchlag Grunderwerbſteuer von den Grundſtücken, die in halb des Kreisgebietes liegen, in Höhe von 2 v. des ſteuerpflichtigen Wertes. Der Zuſchlag wirda erhoben zur Grunderwerbſteuer von Berechtigun im Sinne des§ 2 des Grunderwerbſteuergeſetzeg Die mit Gemeindebeſchluß vom 5. Februg 2. März 1920 ergangene Ordnung der Stadt Ma heim für den Gemeindezuſchlag zur Grunderw ſteuer und die dazu ergangenen Aenderungen blei für die vor dem 1. Juli 1939 grunderwerbſten pflichtig gewordenen Rechtsvorgänge in Kraft. Mannheim, den 30. Juni 1939. 9 Der Oberbürgermei Drucksachen jeder Art liefert preiswert Druckerei Dr. Haas, R 1,-6 30 29. 30 4¼ Rhein. Hypdr. achm ALademtg R 0—* Maſchinen Baſalt.⸗G. Bayr. El. Lief. Geſ. do. Elektr.⸗We. Bergmann Elekt. Berl. Kindl Br. do. St.⸗Pr. do. Kraßt u. 8. Beton⸗ u Monier. Boswauckſtnauer Drauh Nürnberg Braunk. u. Briketi Brem. Wolltäm. Brown, Bov.& G Buderus, Eiſenw. Buſch, Oot. artonn Dresden arl. Waſſerw. hem Buckau. do Grünau * 9 5¼, do. 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Elöcner: Werie Eins Sute-Sptün Klöckner⸗Werke 250 Rnorr,&.. Felten& Guill. Frauſtadt. Zucker Hhea. Froebeln, Zuckerj. onmar g Jourd. ſötitzer Leder ebhardt 4 G0 kraſtwerk Thür. ehe& Co. 7 Krefft, W. Gerreshm. Glash Nordd. Kabel 17⁰55 91.25 73.— 129,2 129,0 Breußengrube 117 94.5 130,8 118,5 24 ein. Braunk. 94.— 139.8 88,— fronpr. Metall N 0 eckarwerke Niederl. do, Steingutfb. abrück. Kupfer Polen Braunk. 63,— kittler, Werkzeug 147,0 E onarth Brau. Pongs æ Zahn ce Keigeleuftaſch J. 4 Reinecker. Rheinfelden Kraßß 0. Elektrizitat do. Spiegelglas do. Stahlwerke Rh.⸗Weſtf. Elekin u RiebeckMontan 30 20, 30 20. 183.7 185,5 90,25 96,50 116/0 115.0 75,25 75,75 129,2 120.2 30. 112.0 105,0 1115 103,2 Siemmeno 4 Oa1 1010 ere Stader vederfabr Steatit⸗Magneſia . Stettin. Portl.⸗3. 125 2 Stock& Cie. 95,75 StöhrKammgarn Stolberger Zink. 92.—8——— [Südd Kucker 217,5 215.5 empelhofer Ferd 73,25 73.75 hür Elektr. u. S Triumph. Werke. 187.5 Tucher, Brauerei 100/2 Tuchfabr. Aachen 104.1 104,1 75,— 76,— ſer. Opielkarten Cbem. Coarl.. 110,0 do. Gumb Maſch. 67,25 67,50 do. di. Nickelwerke 166,0 do. Stahlwerke. 97,50 97,50 do. Trik. Bollm 81,50 do Ultramarin, 114,5 114,0 Ulttoria-Werke, 90,50 93,50 Vogel. Tel.⸗Draht DPert. Handelsgeſ. Com. e u. Privatb. Deutſche Sank. Dt Centrald.-fer., Dt. Eff.⸗ u..⸗Bk. Dr. Bolddise.⸗Ber Dt. Hyopoth.⸗Ban⸗ Dt. Ueberſee⸗Ban — ing. Hop. 30,7 Reichsbank. R Sächſtſche Bank Südd. Bobenerdb. Vereinsdk. Hamb. 117.7 Wſtb. Bodenkrebit 103,5 Verkehrs-Aktien Aachenſeleinbahn 63,87 uf. Vertebrsw 104 8 Allg. Sotb. u. Krw. 133.7 Dt. Giſenb.-Bert. 47.50 Dt. Reichb. 7½ d 121,8 101½2 15272 102.K 7⁵.— 105,5 105.0 135⁵,5 127.0 120,5 100,0 92„ 2„ ——— —*. 180,5 4% do. 85 F. 1 100.5 4¼ Pr. Ldsrtbt. Gd. Rentbr. R 1,2 do. vid. Gortor 99.50 103.0 Diſch. Anl. Aust. Unhalt Altbeſitz amburg Altbeſ füring⸗Altbeſig 13177 133,2 129,7 120 2 IDr Schußgeb.- Anleihe 99* Da. 190 1914 Anteihen: Provinz, Bezirks⸗, gweckver⸗ bäade. Kreiſe und Städte 4½%Brandenbg.30 99.25 99.37 4½ annovei 1B 6% Pommern 30 *2 84. A. 18 98,50 98. 99.— — —* Pfandbr. und Schuld 4½Brſchwet Ke; 4½ Heſſvandesbt. „, 4, 4½ do. R. 10u 11 4½ Old. St. R. A. 20 4½Propfbr. R. 16 4½ Württ. Wer. f 1 100,0 00,50 öffentl Kredit-Anstalt. —„ 99,— 99.— 100,0 4/Hann.Ldkr. 27 4½Raſſ.Ldkr f.6 4½ Mkitteidvbt. 30 4½ ObſchlPrbt. R 4/•—* 5 4 1 4½ Weſtf. Lorz7z! CD-Bf.A. 26k1 90 00.50 98.87 100,2 08.50 99.50 99 50 „.87 956 100, 98,50 8 6½ St.-Rom. 25/20 99,12 Goldpfbr. 2 66 ½ D. Wohnſtat.⸗ Hyp.⸗Bt. 1-9 4½ Frkf. Hyp. 1 16 1½ Gotha Grdkr. Goldpfbr. 48,9 Haub Hyp. Bt. Em. 10— K ½ Hann. Bodkr. Goldbop. 118 ¼% Mitteld. Bor R ½ Pr. Bodenkr. Goldpfbr. k 21 4½% Pr. CentrBod. Golbpf. 1928 5½ do. Viquid. 25 % Pr. Hyp.⸗Bt .9. Pſ. 29 914 99, % Pr. Pfandbr. 99.— 99.— 99.— 99,— 99.— 90, 90, 99.— 90. 99,— 99.— 99.— 99.— 99.— 9 100,0 1000 99.7 5o-M⸗Don., 0 Aucker Kr.⸗Bk. 9 Uſchinger 20 4% Harp Bergd. 6 Siem Halske ccumulat.⸗Fadt ug⸗Baugeſ Lenz . G Alſen, Portl. Zem Ammendori. Pap Amperwerke Anhatt-Kohlenw. Goldhyp. k 80 89,— chabe: Barat 28 885 950 Aſchaſfog. Zellſt. Angab.⸗ aſch⸗ 101½0 100,5 103˙2 1 3. ohne Zinaberechuung 164.7 164.7 11095 175, Ahllen industrie-Aktien 201.8 112,0 101.5 00.50 67. 114,2 114.5 12,7 113.0 83,— 84,75 130,2 135,5 Concordia Bergb. Conti. Gummi imter⸗Weng. emag 8 Dlich. Utlant. Tel. do Bavcock do. Conti Gas do Erdöl do. Rabelwerke do. Binoleum do. Spiegeigl. do. Steinzeug do Tel u. Kab do Ton u. Stzg do Waffen do Eiſeghand Tidier⸗Wecte Dierig, Cyriſtian Dortm. Att.⸗Br. Draadner Gardis do. Unionbr. Geſ. f. el. Untern Glas Schalke Glauzig. Buckerk. Goedhart, Gebr. Goldſchmidt, To Grün& Bilfüngez Guano-Werte. aberm. 4 Guckes ackethal. Draht agede Halleſche Maſch. Hamburg. Eleitr. Harburg. Gummt Harven. Bergdau Heidenau Papf Hemmoon Portl eſſzu. Heckul Br. ildebrand Mühl rſchberg. Lederf. ochti=. 0* 13770 13⁵,0 ſrüppersbuſch, 8 ſahmeyer 60. baurahütte Jeipz. Br. Riebeck geopoldgrube dunde'sEismaſch sindner. 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Bank-Aktien 150,3 158.5 140,2 150,0 85,50 83.— 1515 153,7 93,75 94/75 3 111 90,— 90,— 135,0 135,0 213.0 202.0 108,6 169.7 ——— 91,07 91,37 115.0 115,0 98,25 96,25 104.7 104.7 Hapg. 4 ang6gae 95,37 Ro„Sübam ordd. Llovd. 46,— Versicherungs-Akk Uach. u. M. Feuen da. Rückverr Ullianz u. Sttg. B. 235,0 do. Lebensdbk. 202,5 Berlin. Feuerverf Colonia⸗Feuerd. ermes Rreditv. agdebg. Feuen Thuringie ürt. 4 845.0 Kolontal-Werte Otſch.⸗Oitafrita 73, Kamerun Giſend Neu⸗Guineg Otavi⸗Minen„ 18,50 Schanteng⸗d.4 86,—