8 nehmen. Erleide ich bei der Zwangsvollſtrecku Anzeigeblatt für Seckenheim, Rheinau und Jwesbelm. Erſcheint Mittwoch und Samstag.. Abonnement: Monatlich 25 Pfg., durch die Poſt bezogen vierteljährlich Mk. 0.80 Redaktian, Druck und Verlag von J. Helfrich in geckenheim. Anzeigen: Die Iſpaltige Garmondzeile oder deren Raum 10 Pfg. bei Wiederholungen entſprechenden Rabatt. Nr. 4. Samstag, den 11. Januar 1902. 2. Jahrgang. Grundbuch und Hypothek nach dem Bürgerlichen Geſetzbuch. Ganz anders aber verhält es ſich, wenn ich mir für die 1000 Mk. lediglich eine Grund⸗ ſchuld habe beſtellen laſſen. Dann habe ich(in der Regel) keine ſogen. perſönliche Forderung an den Schuldner, denn gerade darin beſteht das Weſen der Grundſchuld, daß dieſelbe eine perſönliche Forderung nicht vorausſetzt. Habe ich mir alſo für die 1000 Mk. lediglich eine Grundſchuld beſtehen laſſen, dann kann ich nur vom jeweiligen Eigentümer des Grundſtücks die Zahlung verlangen. Zahlt er nicht zur rechten Zeit, ſo kann ich mich lediglich an das Grundſtück halten und dasſelbe zur Verſteigerung bringen laſſen zu meiner Befriedigung. Ich kann alſo von demjenigen, welchem ich 1000 Mk. gegeben habe, nur verlangen, daß er, falls er mich nicht aus freien Stücken be⸗ zahlen will, die Zwangsverſteigerung ins Grund⸗ ſtück dulde. Dagegen kann ich eine Pfändung anderer Vermögensobjekte desſelben nicht vor; einen Ausfall, ſo kann ich nicht etwa verlangen, daß mich der Eigentümer für denſelben deckt. Ganz ebenſo verhält es ſich natürlich, wenn das Grundſtück in andere Hände z. B. durch Kaufvertrag übergegangen iſt. Dann kann ich mich eben wiederum nur ans Grundſtück halten; ich kann nur verlangen, daß der neue Eigen⸗ tümer mir die Zwangsverſteigerung geſtattet, falls er nicht etwa vorzieht, mich zu befriedigen. Hat das Grundſtück weniger Wert als 1000 Mk., dann wird natürlich der Eigentümer desſelben lieber die Zwangsvollſtreckung über ſich ergehen laſſen, als daß er die 1000 Mk. bezahlt. Das Eigentümliche der Grundſchuld beſteht alſo darin, daß Derjenige, zu deſſen Gunſten die Grundſchuld beſtellt, ſich nur an das belaſtete Grundſtück zu ſeiner Befriedigung halten kann. Geht z. B. das Grundſtück durch Ueberſchwemm⸗ ung unter, oder wird es durch Bergſturz verſchüttet, ſo iſt auch meine Grundſchuld mit vernichtet worden. Das Kapital der Grundſchuld wird nach der Beſtimmung des§ 1193 des Bürgerlichen Gefetzbuches erſt nach vorgängiger Kündigung fällig. Die Kündigung ſteht ſowohl dem Eigen⸗ tümer als dem Schuldner zu. Die Kündigungsfriſt beträgt 6 Monate. Abweichende Beſtimmungen ſind jedoch zuläſſig. Selbſtverſtändlich kann dieſe kurze Er⸗ läuterung auf jnriſtiſche Genauigkeit keinen Anſpruch machen, ſie ſoll vielmehr nur ein Verſuch einer gemeinverſtändlichen Darſtellung des Weſens der Grundſchuld ſein. Die Hypothek ſetzt im Gegenſatz zur Grundſchuld bei der Entſtehung eine perſönliche Forderung voraus. Ein Grundſtück, ſagt§S 1113 des B. G.⸗B., kann in der Weiſe belaſtet werden, daß an Denjenigen, zu deſſen Gunſten die Belaſtung erfolgt, eine beſtimmte Geldſumme zur Be⸗ friedigung wegen einer ihm zuſtehenden Forder—⸗ ung aus dem Grundſtück zu zahlen iſt. Das nennt das Geſetz Hypothek. In der Praxis werden die Hppotheken häufiger vorkommen als die Grundſchulden, denn die Gläubiger pflegen die perſönliche Haftung des Schuldners großen Wert zu legen. Man weiß ja nie, ob der Schuldner, wenn er auch momentan nichts hat, nicht z. B. das große Loos gewinnt oder einen reichen Onkel in Amerika beerbt. Wird ein Darlehen gegeben, ſo wird der Darleiher ſich in der Regel eine Hypothek be⸗ ſtellen laſſen. Er kann ſich dann mit der Darlehensklage an den Schuldner, als auch mit der Hypotheken⸗ klage an den jeweiligen Eigentümer des mit der Hypothek belaſteten Grundſtückes halten. Will der Schuldner nicht zahlen, dann verklage ich ihn und laſſe ihn pfänden, wie es mir be⸗ liebt. Hat der Schuldner das verpfändete Grundſtück verkauft und kann ich nichts mehr von ihm erhalten, dann habe ich allerdings gegen den Käufer des Grundſtückes lediglich die Pfandklage, d. h. ich kann nur wie bei der Grundſchuld verlangen, daß er die Zwangsver⸗ ſteigerung ins Grundſtück dulde, falls er nicht vorzieht, die Pfandſumme an mich zu bezahlen. Vorausgeſetzt iſt natürlich dabei, daß der Käufer nicht auch die Darlehensſchuld mit übernom⸗ men hat. Auch bezüglich der Hypotheken bringt das Bürgerliche Geſetzbuch ganz weſentliche Neuer⸗ ungen. Man unterſcheidet zwei Gruppen von Hypotheken, nämlich die Verkehrs⸗Hypothek und die Sicherungs⸗Hypothek„nicht Sicherheits⸗ Hypothek; das iſt etwas anderes). Die Ver⸗ kehrs⸗Hypothek hat wiederum zwei Unterabteil⸗ ungen, nämlich: a) die Brief⸗Hypothek und b) die Buch-Hypothek. (Kurz bemerken will ich, daß der Ausdruck Verkehr⸗Hypothek im Geſetze ſelbſt nicht gebraucht wird, ſondern von der juriſtiſchen Wiſſenſchaft eingeführt iſt. Das Geſetz redet vielmehr von gewöhnlicher Hypothek im Gegenſatz zur Sicher⸗ ungs⸗ Hypothek.) Neu iſt für uns die Verkehrs⸗Hypothek. Die Sicherungs⸗Hypothek dagegen entſpricht im Großen und Ganzen unſeren bisherigen Vor⸗ zugsrechten und Unterpfandsrechten. Eine Hypothek, ſo ſagt das Geſetz im § 1184 wörtlich, kann in der Weiſe beſtellt werden, daß das Recht des Gläubigers aus der Hypothek ſich nur nach der Forderung beſtimmt und der Gläubiger ſich zum Beweis der Forder⸗ ung nicht auf die Eintragung berufen kann. Die Hypothek muß im Grundbuch als Sicherungs⸗Hypothek bezeichnet werden. Sie wiſſen, daß in den bisherigen Grund⸗ und Pfandbüchern zahlreiche Pfandrechte ein⸗ getragen waren, welche überhaupt nicht mehr exiſtieren.. i Die Käufer zum Beiſpiel, welehe die Kauf⸗ preisforderung abbezahlt hatten, hielten es viel⸗ fach nicht der Mühe wert, das Vorzugsrecht für den bezahlten Kaufſchilling löſen zu laſſen. Man half ſich dann bisher mit einer alle 10 Jahre vorgenommenen Grund- und Pfandbuch⸗ bereinigung. Anläßlich derſelben wurden alle über 30 Jahre alten Pfandrechte von Amts⸗ wegen gelöſcht, wenn nicht der Gläubiger ver⸗ langte, daß ſie erneuert werden. Ein ſolche Bereinigung gibt es nach dem Bürgerlichen Geſetzbuch nicht mehr. 5(Fortſetzung folgt.) Deutſches Reich. Rarlaruhe, 7. Jan. Für die im Vor⸗ bereitungsdienſt ſtehenden Juriſten wird künftig Die Macht des Geldes. Kriminal⸗Roman von Arthur Eugen Simſon. 35 Nachdruck verboten. „Ich kenne den Herrn nicht,“ ſagte Eliſabeth. „Damals hat mein Bruder mit ihm unter⸗ handelt; darum auch nehme ich kein beſonderes Intereſſe an ſeinem Geſchick. Aber an eine Verwechslung der Perſon kann ich hier auch nicht wohl glauben; unſere Behörde iſt in dieſem Punkt ſehr vorſichtig, und wenn einmal eine ſolche Anklage gegen jemand erhoben wird, dann iſt ſie auch nicht ganz und gar aus der Luft ge⸗ griffen. Wo ſich Rauch zeigt, da darf man auch Feuer ſuchen, und ich würde mir ſehr be⸗ danken, für einen ſolchen Mann Bürgſchaft zu übernehmen.“ „Sie mögen recht haben,“ erwiderte er ge⸗ dankenvoll;„indes die Behörde ſeiner Heimat muß ja am beſten darüber urteilen können. Sie hat ihm das Zeugnis eines Ehrenmannes ge⸗ 85 und mit dieſem Zeugnis iſt er abge⸗ reiſt.“ Er war von ſeinem Sitz aufgeſtanden; voll Erſtaunen ſchaute ſie zu ihm auf. „Sie wollen mich ſchon wieder verlaſſen?“ fragte ſie. N „Ich bedaure, nicht länger das Vergnügen aben zu können,“ erwiderte er mit ſcheinbarer Herzlichkeit;„ich bin ein geplagter Mann; ſelbſt auf meiner Erholungsreiſe verfolgen mich meine Amtsgeſchäfte.“ „Wir ſind ja in den Gerichtsferien!“ „Schleunige Sachen müſſen trotz der Ferien raſch erledigt werden, und mein Vertreter hat es für nötig gefunden, mir einige Fälle zur Begutachtung einzuſenden. Da werde ich wohl dieſen ganzen Abend den Akten widmen müſſen; eine angenehme Arbeit iſt das ſicher nicht.“ „Und ich hatte mit Sicherheit darauf ge⸗ rechnet, daß Sie heute abend mein Gaſt ſein würden!“ ſagte Eliſabeth vorwurfsvoll. „Zwänge mich nicht die Pflicht, dieſe freundliche Einladung abzulehnen, ſo würde mich nichts abhalten können, ſie mit herzlichſtem Danke anzunehmen.“ „Sie werden die Arbeit raſch beendet haben, darf ich Sie nach derſelben erwarten?“ „Ich würde mich glücklich ſchätzen, wenn ich es Ihnen verſprechen könnte!“ „Machen Sie es möglich!“ bat die junge Frau. Sie können den Schluß ja morgen früh hinzufügen. Mein Bruder wird wohl ſehr ſpät heimkommen. wenn er nicht überhaupt in Brunnen bleibt; wünſchen Sie ſeine Geſellſchaft nicht, ſo kann er in ſeinem Zimmer ſpeiſen.“ Guſtav Varnay zog langſam ſeine Hand⸗ ſchuhe an; ſie ſah das ironiſche Lächeln nicht, das flüchtig ſeine Lippen umzuckte. „Ich werde ſehen, ob ich es ermöglichen kann,“ ſagte er,„aber verſprechen kann ich nichts.“ 5 55. Er nahm mit einem Händedruck Abſchied von ihr und atmete tief auf, als er das Haus verlaſſen hatte. Griesheim war geflüchtet, weil er die Folgen des falſchen Spiels befürchtete und Eliſabeth wollte ſich den Anſchein geben, als wiſſe ſie nichts davon. Sie wußte ſehr genau, wo ihr Gatte weilte; ſie wußte auch, welchen Zweck die Reiſe ihres Bruders nach Brunnen hatte. Guſtav hatte trotz ſeines ſcheinbaren Gleich⸗ muts ſie ſcharf beobachtet; ihre Erregung, die ſie vergeblich zu verbergen ſuchte, bewies ihm, daß auch die falſche Verdächtigung und Ver⸗ haftung des Agenten ihr nicht unbekannt ge⸗ weſen war. s Und lag nicht in der Bitte, den heutigen Abend mit ihr allein zu verbringen, die Abſicht, ihn wieder in ihre Netze zu locken? Sie kannte die Macht ihrer Schönheit; ſie mochte glauben, daß der Mann, der ſie einſt geliebt hatte, dieſer Macht auf die Dauer nicht widerſtehen könne, und auch dieſe Abſicht war nur eine Komödie, der unlautere Zwecke zu⸗ grunde lagen. Und eben deshalb, weil ſie nur an ihre eigenen unlauteren Abſichten dachte, war es ihm ſo leicht geworden, ſie zu täuſchen. i Gelang es Gruner, Hallſtädt zu beſchwich⸗ tigen, dann kehrte Griesheim ohne Zweifel in einigen Tagen zurück; im andern Falle mußte man befürchten, daß er verſchwunden blieb und die Bezeichnung„Referendar“ und nach be⸗ ſtandenem Staatsexamen die Bezeichnung „Aſſeſſor“ wie in Preußen eingeführt an Stelle der bisherigen Bezeichnung„Rechtspraktikant“ und„Referendär“. g Karlsruhe, 8. Jan. Die Regierung legte der Kammer einen Geſetzentwurf, Beſſer⸗ ſtellung der Volksſchullehrer betreffend, vor, der den Wünſchen der Lehrerpetition entſpricht, ohne daß einer ſpäteren endgiltigen Regelung der Lehrergehälter vorgegriffen werden ſoll. Finanziell wird die Staatskaſſe dadurch mit 620000 Mk. belaſtet. Seitens des Finanzminiſteriums wird ieh Warenhausſteuer als Staatsſteuer abge⸗ ehnt. a — Berlin. Die Höhe der Reichsſchuld hat zur Zeit den Nominalbetrag von 2 Milli⸗ arden 700 Millionen Mark erreicht. Für dieſen Nominalbetrag ſind erlöſt worden— da die betreffenden Schuldverſchreibungen im Durch⸗ ſchnitt nicht zum vollen Nennwerte verwertet worden ſind— nur 2½ Milliarden. Ausland. Paris. In einem Schuppen zu Pantin (vor Paris) iſt ein fahnenflüchtiger deutſcher Unteroffizier, Franz Dausmann aus Merſch⸗ weiler(Lothringen) trotz verzweifelter Gegenwehr verhaftet worden. Es wurden bei ihm gefunden: zwei deutſche Dienſtvorſchriften, zwei Karten des deutſchen Generalſtabes mit den hauptſächlichſten Befeſtigungen um Metz, ein(Gewehr⸗) Ver⸗ ſchluß mit fünf Mauſerpatronen, ein Verſchluß mit Lebelpatronen und ein dritter mit Patronen in Nickelhülſen für Schnellfeuer, eine Brieftaſche mit vielen Aufzeichnungen. Dausmann beſaß auch einen geladenen Revolver und einen langen Dolch. Er verweigerte hartnäckig alle Aus⸗ kunft. Paris. Der letzte Polizeipräfekt des Kaiſerreichs, Pietre, iſt, nahezu 84 Jahre alt, geſtorben. Er galt als das Muſter eines ver⸗ ſchlagenen, rückſichtsloſen, zu Allem fähigen Regierungswerkzeuges. Paris, 8. Jan. In einem Hetzartikel des„Matin“ war die Direktion der franzöſiſchen Oſtbahn des Vaterlandsverrats angeklagt, weil ſie eine Anzahl neuer Lokomotiven aus Deutſch⸗ land bezogen habe. Die Verwaltung entſchuldigt ſich damit, daß keine franzöſiſche Fabrik die Maſchinen zur rechten Zeit habe liefern können. Paris, 8. Jan. Wie aus Petersburg gemeldet wird, ſoll der Zar auf Betreiben des franzöſiſchen Generalſtabs hin beſchloſſen haben, eine Eiſenbahn von großer ſtrategiſcher Be⸗ deutung von Petersburg über Moskau bis an die deutſche Grenze zu bauen. Rapſtadt, 9. Jan. Der„Argus“ hat die wöchentlichen Berichte Kitchenes ſtatiſtiſch ſummiert und kommt zu dem Reſultat, daß die Buren danach vom 1. Juni bis Dezember 1901 im Ganzen an Verluſten hatten: 1162 Tote, 876 Verwundete, 7593 Gefangene und 1912 freiwillige Ueberläufer. Erbeutet wurden: 5696 Gewehre, 656 041 Patronen, 5565 Wagen, 50469 Pferde und 166 027 Stück Vieh. f Landon, 9. Jan. Unſummen ſind in England für die kranken und verwundeten engliſchen Soldaten, ſowie ſür die Hinterbliebenen der im Kriege Gefallenen geſammelt worden. Der Fonds, der von dem Lordmayor Londons ins Leben gerufen wurde, hat jetzt die ſtattliche Summe von 1131805 Pfund Sterling erreicht (beinahe 25 Millionen Mark). Davon wurden an die Witwen und Waiſen verausgabt 445 760 Pfund Sterling; ferner für die Verwundeten und Kranken in Südafrika 98 113 Pfund Ster⸗ ling; für Invaliden des Heeres und der Marine 112300 Pfund Sterling; zur Unterſtützung der Familien von Soldaten 197 920 Pund Sterling. Fortwährend kommen noch ganz bedeutende Beträge hinzu, die von einzelnen Ortſchaften Englands Tauſende von Pfunden betragen. Aus Nah und Feru. Seckenheim, 10. Jan. Wie oft iſt in den letzten Tagen die Aeußerung gefallen: Einen ſo abnormen Winter haben wir doch noch niemals erlebt! Und dabei braucht man nur noch lumpige 20 Jahre zurückkehren, um auf einen noch wärmeren Winter zu ſtoßen: Im Jahre 1880 war— wie die Wiener meteoro⸗ logiſche Zentralanſtalt mitteilt— der Dezember noch wärmer, als der des Jahres 1901, und im Dezember 1868 beſcheerte der 17. den Wienern ſogar eine Mittagswärme von 19 Grad im Schatten! Dagegen kommt der ver⸗ floſſene Dezember mit ſeinen 11 oder 12 Grad ja gar nicht auf. Der Wiener Bericht von 1880 und 1868 ergibt aber„weiße Oſtern,“ dem Winter 1902 iſt daher noch nicht zu trauen! N Rhein au, 8. Jan. Trotz der geſchäft⸗ lichen Depreſſion, die ſich auf alle Gebiete unſeres wirtſchaftlichen Leben erſtreckt und faſt ſich der Verkehr im Rheinauhafen auch im Jahre 1901 weiter zu heben vermocht. Es ſind im abgelaufenen Jahre im Ganzen 562148 Tonnen Güter aller Art hier umge⸗ ſchlagen worden, was gegen das Vorjahr eine Zunahme von etwas mehr als 5000 Tonnen bedeutet. In Anbetracht der mißlichen allge⸗ meinen Verhältniſſe erſcheint dieſer Fortſchritt immerhin bemerkenswert und legt fur die ge⸗ ſunden Lebensbedingungen des Rheinauhafens das beſte Zeugnis ab. Im einzelnen wäre zu bemerken, daß der Kohlenverkehr am meiſten zu wünſchen übrig ließ, worin ſich gerade die un⸗ günſtigen Verhältniſſe am deutlichſten wieder⸗ ſpiegeln. ( Seckenheim, 10. Jan. Die hieſige Zimmerſchützen⸗Geſellſchaft hielt ihre diesjährige Generalverſammlung am 8. ds. Mts. im Gaſthaus zum„Reichsadler“ hier ab. Der Rechenſchaftsbericht wurde durch den 1. Schützenmeiſter Herrn Albert Volz erſtattet. Die Geſamtvorſtandſchaft pro 1902 ſetzt ſich nach beendigter Wahl wie folgt zuſammen: keinen gewerblichen Betrieb unberührt läßt, gal direkte Schaden . Kaſſier Herr Phil. Heidenreich, 1. Waffenmſtr. Herr Hieronymus Seitz, Materialverwalter Herr Leop. Schaffner. Bei Beſprechung der internen Angelegenheiten wird insbeſondere das Fehlen gerügt und beſchloſſen, die Säumigen für die Folge in Strafe zu nehmen. Es iſt Ehrenpflicht der Aktiven, die Schießabende regelmäßig und vor allen Dingen pünktlich zu beſuchen, damit der Einzelne ſeine Fertigkeit im Schießen erhält, bezw. erhöht, denn nur dadurch iſt der Verein in der Lage, bei Preisſchießen gegenüber aus⸗ wärtige Konkurrenz mit Ehren abzuſchneiden. Daß Uebung den Meiſter macht, zeigte am Sonntag des 5. ds. Herr Albert Volz— wohl einer der fleißigſten Schützen— in Mannheim, wo er gegen ganz hervorragende Gegner im Gäſteſchießen den 1. Preis und im Konkurrenz⸗ ſchießen einen namhaften Geldpreis erhielt. Auch Hr. Ph. Heidenreich, gleichfalls ein eifriger Schütze, erſchoß einen hübſchen Preis.— Am 8. nächſten Mts. findet im badiſchen Hof dahier ein Ball verbunden mit Unterhaltung ꝛc. ſtatt und bürgt die Zuſammenſetzung der mit den Vorarbeiten betrauten Kommiſſion für ein ge⸗ lungenes Feſt. *Seckenheim, 10. Jan. Nach mehr⸗ wöchentlicher Dauer wurde geſtern die infolge der hier herrſchenden Maul⸗ und Klauenſeuche über die hieſige Gemarkung verhängte Ge⸗ markungsſperre aufgehoben und darf Vieh aus nichtverſeuchten Stallungen bis auf Weiteres ausgeführt werden, doch muß für dasſelbe ein Geſundheitsſchein ausgeſtellt ſein. Die ſchon ſeit Kirchweihe graſſierende Seuche hat für unſere Gemeinde einen bedeutenden Schaden gebracht; ca. 60 Stück Großvieh ſind bis jetzt gefallen oder mußten abgethan werden und dürfte der dadurch direkt entſtandene Schaden ca. 35000 Mark betragen, während der in⸗ durch Schließung des Faſſel⸗ ſtalles, Anfhebung des Ferkelmarktes ꝛc. obige Summe öberſteigen dürfte. Es wäre unſeren Landwirten herzlich zu wünſchen, daß die bös⸗ artige Krankheit endlich verſchwinden würde. * Seckenheim. 10. Jan. Die Zivil⸗ ſtandesregiſter unſerer Gemeinde weiſen pro 1901 auf: 300 Geburten, davon in Seckenheim 179, in Rheinau 114, auf Steinzeugfabrik 7. Geſtorben ſind im Jahr 1901 133, davon in Seckenheim 89, in Rheinau 43, auf Steinzeug⸗ fabrik 1. Eheſchließungen kamen vor im Jahre 1901 50, davon in Seckenheim 34, in Rheinau 16. Durmersheim. Dieſer Tage ereignete ſich infolge Unvorſichtigkeit beim Schießen hier eiu Unglücksfall. Ein Knabe der Fortbildungs⸗ ſchule ſchoß mit einer geladenen Piſtole den Volksſchüler Schorpp, Sohn des hieſigen Kauf⸗ manns Schorpp, unvorſichtiger Weiſe derart in den Unterleib, daß an dem Aufkommen des Knaben gezweifelt wird. Eckartsweier(A. Keh), 6. Jan. Kommt 1. Schützenmſtr. Herr Alb. Volz, 2. Schützen⸗ meiſter Herr F. Hilsheimer, Schriftführer und da vor einigen Tagen ein Fechtbruder um Unterſtützung bittend zu einem Bauern. Da Der Vater Theodores mußte dieſes Opfer bringen; er konnte die Anzeige ja ſpäter, nach der Verhaftung dieſer Verbrechergeſellſchaft, immer noch machen. Der Advokat wanderte über die alte, hiſtoriſch merkwürdige Kapellbrücke, um auf der Poſt anzufragen, ob Briefe für ihn angekom⸗ men ſeien. f Ungefähr auf der Mitte der Brücke ſtanden einige Polizeibeamte, die mehrere Kähne auf dem See⸗Ausfluß zu überwachen ſchienen. In den Kähnen ſtanden Schiffer, die mit langen Stangen das Waſſer durchſuchten und dabei im Zickzack von Ufer zu Ufer fuhren. Die Vorübergehenden blieben ſtehen; auch Guſtav konnte der erwachten Neugier nicht ge⸗ bieten. i Einer der Beamten berichtete, was hier vorging. Ein Schiffer hatte an dieſem Morgen der Polizeibehörde die Anzeige gemacht, er habe in der vorigen Nacht in der Nähe der Kapellbrücke einen Hilferuf gehört und müſſe hieraus an⸗ nehmen, daß ein Menſch verunglückt ſei. Er habe zwar das Seinige gethan, um dem Be⸗ drängten zu Hilfe zu kommen; aber in der ſtockdunklen Nacht ſeien ſeine Bemühungen reſultatlos geblieben; die Polizei möge nun die nötigen Nachforſchungen anſtellen. Guſtav intereſſierte ſich für die Sache nicht; er nahm die unterbrochene Wanderung wieder auf und fand auf der Poſt außer einigen Ge⸗ ſchäftsbriefen auch einen Brief Paulas, deſſen Inhalt ihn ſehr unangenehm berührte. Machte Paula ihm auch keine direkten Vorwürfe wegen ſeiner Reiſe, ſo las er doch zwiſchen den Zeilen, daß ſie ihm zürnte und daß ihr Mißtrauen noch immer nicht geſchwunden war. Er kannte den Grund des Mißtrauens, er wußte, daß Eliſabeth die böſe Saat in das Herz ſeiner Verlobten geſäet hatte, und es beun⸗ ruhigte ihn ernſtlich, daß dieſe Saat ſchon ſo feſt und tief Wurzeln ſchlug. d Was ſie ſchon vor ſeiner Abreiſe verlangt hatte, forderte ſie jetzt noch einmal von ihm— ſofortige Rückkehr und volle Verzichtleiſtung auf die Verfolgung Eliſabeths. Er konnte ihr dieſen Wunſch nicht ge⸗ währen, ſie wußte auch nicht, wie die Dinge inzwiſchen ſich geſtaltet hatten; unter den ob⸗ waltenden Umſtänden durfte man auf die Ver⸗ folgung jetzt nicht mehr verzichten. Und wenn Paula das jetzt auch nicht ein⸗ ſehen wollte, ſpäter mußte ſie doch erkennen, daß er in dieſer Angelegenheit nur ihr eigenes Intereſſe gewahrt hatte und daß ihr Mißtrauen grundlos geweſen war. ö R i Der Brief hatte ihn verſtimmt; er begriff dieſes Mißtrauen nicht, das ſich doch nur auf iſche Lügen Eliſabeths ſtützen i ken als jenen Lügen, denen unlautere Abſichten zugrunde lagen. 9. Kapitel. Obgleich Hallſtädt überzeugt war, daß Gruner ſich bei allen Betrügereien ſeines Schwa⸗ gers beteiligt hatte und auch jetzt noch beteiligte, empfing er den ihm unangenehmen Gaſt den⸗ noch mit freundlicher Höflichkeit. Er hatte das ſeiner Tochter verſprochen; Theodore glaubte heute ihr Ziel zu erreichen; waren doch ſchon geſtern von ſeiten Gruners Aeußerungen laut geworden, die ſich in dieſer Hoffnung nur beſtärken konnten. Nachdem ſein Schwager als Betrüger ent⸗ larvt war, konnte es Gruner nicht ſchwer fallen, ihn und die Schweſter zu opfern, iwenn dieſes Opfer ihm an der Seite einer reichen Gattin eine glänzende Zunkunft ſicherte. Darauf baute Theodore ihre Hoffnungen und Hallſtädt war, wenn auch mit innerem Widerſtreben, auf ihren Plan eingegangen, deſſen Gelingen die ganze Gaunerbande dem Richter überliefern mußte. Und erfüllten die Hoffnungen Theodores ſich nicht, ſo blieb ihm ja immer noch übrig, die gefälſchten Karten der Behörde zu überliefern und die Beſtrafung das Betrügers zu bean⸗ tragen. Mit einer Unbefangenheit, die unter den obliegenden Umſtänden überraſchen mußte, hatte ihm angebotenen Stuhl Plaz genommen. Gortſetzung folgt.) 1 mancher aktiven Schützen bei den Schießabenden Gruner Vater und Tochter begrüßt und auf dm 1 — es gerade Eſſenszeit iſt, ſo gibt man ihm vom Tiſch, was gerade vorhanden iſt. Nachdem der Mann ſeine Schüſſel geleert und weggeſtellt hat, läßt ſich der Bauer mit ihm in ein Geſpräch ein über das„woher und wohin?“ Im Laufe des Geſpräches bietet der Bauer den Stromer Arbeit an, weil er doch ſo geſund und ſtark wäre. Ausweichend erwiderte der Stromer: „Ich kann keine Arbeit vertragen; ich habe ſeit 17 Jahren nicht mehr gearbeitet und fange jetzt auch nimmer an.“ Treffend antwortet darauf der erzürnte Bauer:„Das hätteſt Du mir vorher ſagen ſollen, dann hätteſt Du aber bei mir nicht gegeſſen!“ Sprachs und jagte den frechen Stromer zum Hauſe hinaus. Von dieſer Sorte wird wohl noch mancher herum⸗ ziehen. Marlen(A. Offenburg), 8. Jan. Ein ſchreckliches Unglück ereignete ſich geſtern auf dem Rhein. Ein mit Kies beladenes Schiff mit vier Schiffern wollte landen, faßte jedoch Waſſer und ſank. Während es Dreien gelang, ſich mit knapper Not zu retten, fand der vierte Schiffer, Karl Klem, Sohn des Acciſor Klem in Goldſcheuer, den Tod in den Wellen. Der Verunglückte iſt 42 Jahre als und Vater von 3 unerwachſenen Kindern. 5 Kaſtel. Ein hier beſchäftigter Schiffer hatte vor den Feiertagen ſeinen Spitzhund in Mannheim verkauft. Dieſer Tage iſt nun das treue Tier wieder bei ſeinem Herrn hier ein⸗ getroffen. Er hatte den Weg richtig zurück⸗ gefunden. a München, 9. Jan. Dr. Sigl, Begründer und langjähriger Beſitzer des bayeriſchen„Vater⸗ land“, der vor kurzem in eine Heilanſtalt hatte verbracht werden müſſen, iſt heute Mittag ge⸗ ſtorben. Nizza, 9. Jan. Henry Vidal, der Mör⸗ der der Schweizerin Hirsbruner, hat einge⸗ ſtanden, vor 7 Jahren in Marſeille ein Mäd⸗ chen ermordet und ins Meer geworfen zu haben. Außerdem habe er noch zwei Mordverſuche auf junge Mädchen ausgeübt Breslau, 8. Jan. In einer hier abge⸗ haltenden Verſammlung des Bundes der Land⸗ wirte teilte Frhr. v. Loen mit, er werde vom Kaiſer nach Amerika geſandt, um die dortige Landwirtſchaft und ihre Nebenzweige zu ſtudieren. Berlin, 8. Jan. Dem oſtaſiatiſchen Expeditionskorps wurde zum erſten Male ein Feld⸗Zahnarzt zugeteilt und auch die Beſatz⸗ ungsbrigade hat einen ſolchen erhalten. 5 Kopenhagen, 9. Jan. An der jüt⸗ ländiſchen Küſte bei Harboöre wurden am Strand 2 Leichen gefunden anſcheinend von Seeleuten, die bei einem Schiffsunfall verun⸗ glückt ſind. Wien, 9. Jan. Der Gerichtshof vorur⸗ teilte geſtern Abend den ehemaligen Kavallerie⸗ Offizier v. Carina wegen Verbrechens der Spionage zu 4½ Jahren ſchweren Kerkers, verſchärft durch einen Faſttag in jedem Viertel⸗ 5 jahre und durch Dunkelhaft und hartes Lager auf jeden 1. Februar, ſowie zum Verluſt des dels und immerwährender Ausweiſung aus Oeſterreich. Der Verteidiger Carinas hat die Nichtigkeitsbeſchwerde und Berufung gegen das Strafmaß angemeldet. St. Etienne. Nach einer heftigen Eifer- ſuchtsſzene tödete ein hieſiger Conditor ſeine rau durch einen Revolverſchuß, verbrannte die N 5 im Backofen und verübte dann Selbſt⸗ mord. Vermiſchtes. — Gauernregeln für Januar.) Ge⸗ linder Januar bringt ein ſpätes Frühjahr. Wenn der Tag fängt an zu langen, kommt die Kälte angegangen. Gibts im Januar viel Regen, bringts im Frühjahr keinen Segen, Fabian Sebaſtian läßt den Saft in die Bäume gahn. Januar muß vor Kälte knaken, wenn die Ernte gut ſoll ſacken. Wenn Pauli Bekehr viel Nebel fällt, der Tod gerne Ernte im Lande hält. Wenn Froſt nicht bis zum Januar kommen will, dann kommt er im März oder April. Viel Morgenrot im Januar, viel Un⸗ gewitter das ganze Jahr. St. Paulitag ſchön und Sonnenſchein, bringt reichen Segen, Frucht und Wein. Iſt der Januar feucht und blau, wird das Frühjahr trocken und rauh. Iſt der Januar hell und weiß, wird der Sommer ſicher heiß. — In Gaildorf gerieten ein Gutsbeſitzer und deſſen Knecht von Kornberg, Gemeinde Oberroth O.⸗A. Ellwangen, in einer Wirtſchaft in Streit. Beim Nachhauſegehen erſtach dann der Knecht ſeinen Herrn. Der Gutsbeſitzer wurde am Morgen in einer Blutlache tot vor ſeinen Hauſe aufgefunden. Der Thäter iſt verhaftet. Mit einem Geldbrief von 26000 Mk. ſind zwei Lehrlinge der Zuckerfabrik Dr. Bergmann in Ouerfurt durchgebraunt. Sie hatten den Geldbrief erhalten, um ihn zur Poſt zu bringen. Bei ihrer Rückkehr erklärten ſie dem Buchhalter, der ſie nach dem Poſteinſchreibebuch fragte, ſie hätten es in der Privatwohnung des Dr. Berg⸗ mann abgegeben. Abends nach Schluß des Geſchäfts ergriffen ſie dann die Flucht. Der eine von ihnen hatte erſt vor kurzem eine längere Gefängnisſtrafe abgeſeſſen. — Durch den Konkurs des Bankiers C. Dompert Göppingen verlor der in ſeiner Gemeinde ſehr beliebte Schultheiß Frey von Aupendorf 26000 Mark. Durch zwei andere Konkurſe, einer durch den Domertſchen veran⸗ laßt, wurde Frey gleichfals in Anſpruch ge⸗ nommen, ſo daß ſein ganzes, großes Vermögen verloren iſt. Es wurde zuletzt verhaftet, da angeblich auch amtliche Gelder an jene Quellen abfloſſen. — Ein angenehme Neufjahrsüberraſchung wurde mehreren Arbeitern der Eiſengießerei Währer in Stetten(Löhrrach) zu Teil, die ein Loos der Badener Pferdelotterie gemein⸗ ſchaftlich ſpielten, das mit 30000 Mark herauskam. — Verjährung. In den letzten Tagen des zu Ende gegangenen Jahres erwuchs den Amtsgerichten noch eine ſehr beträchtliche Arbeit. Infolge der Verjährung der Forderungen wurden nämlich Hunderte von Zahlungsbefehlen erwirkt, um gegen die ſäumigen Zahler ein Memento in der Hand zu haben. — Ein anſpruchsvoller Dieb.) Kürzlich wurde der Frau eines Braunſchweiger Ingenieurs eine Gans, die unter dem Küchenfenſter aufge⸗ hängt war, geſtohlen. Dieſer Tage erhielt nun die Beſtohlene eine Poſtkarte folgenden Inhalts: „Leibe Fruh B.] De Ganſebraten had mich nich gud geſchmeckt. Die Ganz war ja no ollte. Annermal möt ſe ordentlich taukieken, wenn Se wedder ne Ganz köpet. Viele Grüße von Chriſtian und Frau.— Die Polizei fahndet auf das ſpitzbübiſche Leckermaul. —(Honig als Schlafmittel.) Vor dem Schlafengehen ſollte man regelmäßig 1 bis 2 Kaffeelöffel Honig zu ſich nehmen, da derſelbe blutbildend, nahrhaft und für nervöſe Perſonen ungemein beruhigend iſt und wohlthätigen Schlaf bewirkt. genießen will, kann ihn auf ein Stückchen Sem⸗ Wer den Honig nicht allein für ſich mel oder Weißbrot ſtreichen, oder denſelben mit Milch oder Kaffee trinken, da erſterer ſtets gute Wirkungen erzielt. 8 —(Eingetroffen)„... Was hat Dir denn eigentlich die alte Zigeunerin prophezeit?“ —„Es ſtehe mir ein großer Verluſt bevor!“ —„Iſt's eingetroffen?“—„Freilich! Als ich heim kam, fehlten mir Uhr und Kette! — Macht der Gewohnheit.) Geſchäfts⸗ reiſender(auf einem Ozeandampfer während der Fahrt von Europa nach Amerika zum Steward):„Kellner zahl'n! Ich muß gleich wieder fort!“ — Göchſter Grad.)„Die Mäller'ſche Familie ſoll ja mit wahrer Leidenſchaft dem Automobilſport huldigen.“—„Und ob! Dort riecht ſchon das Baby nach Benzin.“ — GVerwöhnt.) Vermieter:„Jetzt ſind Sie mir bereits ein halbes Jahr die Miete ſchuldig, und die beiden erſten Monate haben Sie doch ſo prompt bezahlt!“— Stud. Süffel: „Ja, da hab's S recht, Frau Stamperl, das hätt ich nicht thun ſollen!“ Oeffentliche Aufforderung. Die Anmeldung zur Stammrolle betr. In Gemäßheit des§ 25 der Wehrordnung werden die Militärpflichtigen, welche bei dem Erſatzgeſchäft des Jahres 1902 meldepflichtig ſind, aufgefordert, ſich zur Stammrolle anzu⸗ melden. 1. Zur Anmeldung ſind verpflichtet a) alle Deutſche, welche im Jahre 1902 das 20. Lebens⸗ jahr zurücklegen, alſo im Jahre 1882 geboren ſind, b) alle früher geborenen Deutſchen, über deren Dienſtpflicht noch nicht endgiltig durch Ausſchließung, Ausmuſterung, Ueberweiſung zur Erſatzreſerve der Seewehr, Aushebung für einen Truppen⸗ oder Marineteil entſchieden iſt, ſofern ſie nicht durch die Erſatzbehörde von der An⸗ meldung ausdrücklich entbunden oder über das Jahr 1902 hinaus zurückgeſtellt wurden. 2. Die Anmeldung erfolgt bei dem Ge⸗ meinderat desjenigen Ortes an dem der Militär⸗ pflichtige ſeinen dauernden Aufenthalt hat. Hat er keinen dauernden Aufenthalt, ſo muß die Anmeldung an dem Orte des Wohnſitzes und beim Mangel eines inländiſchen Wohnſitzes an dem Geburtsort, oder wenn auch dieſer im Ausland liegt, an dem letzten Wohnſitz der Eltern geſchehen. 3. Iſt der Militärpflichtige von dem Orte, in dem er ſich nach Ziff. 2 zu melden hat, zeitig abweſend, ſo haben die Eltern, Vormünder, Lehr, Brot⸗ oder Fabrikherrn die Verpflichtung zur Anmeldung. 4. Die Anmeldung hat vom 15. Januar bis 1. Februar zu geſchehen, ſie ſoll enthalten Zu- und Vorname des Pflichtigen, deſſen Ge⸗ burtsort, Geburtsjahr und Tag, Aufenthaltsort, Religion, Gewerbe oder Stand, ſodann Name, Gewerbe oder Stand und Wohnſditz der Eltern, ſowie ob dieſe noch leben oder tot ſind. So⸗ fern die Anmeldung nicht am Geburts— ort erfolgt, iſt ein Geburtszeugnis vorzulegen. Bei wiederholter Anmeldung müſſen die Loſungsſcheine vorgelegt werden. 5. Wer die vorgeſchriebene Meldung unter⸗ läßt, wird mit Geldſtrafe bis zu 30 Mk. oder mit Haft bis zu 3 Tagen beſtraft. Seckenhe im, den 8. Januar 1902. Der Gemeinderat Volz. Ritter. Schränke, vollſt. Betten, Commoden, Kanapees, Küthen⸗ ſchränke und ſonſlige zöbel, neu und gebraucht, billig zu ver⸗ kaufen. Mannheim, Traitteur⸗Straße 17, Schwetzingervorſtadt. Januar Wirtſchaft zur Halteſtelle Rheinau, Wilh. Piſter. Morgen Sonntag, von Nachmittag 3 Uhr ab: Streich-Konzert ü Wilhelm Piſter. 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