ande man ohne weiteres auf. f drüben der Boden unter den Füßen zu heiß Anzeigeblatt für Seckenheim, Rheinau und Noeshe Im. Erſcheint Mittwoch und Samstag. Abonnement: Monatlich 25 Pfg., durch die Poſt bezogen vierteljährlich Mk. 0.80 Nedaktion, ruck und Verlag von J. Helfrich in Zgeckenheim. — Anzeigen: Die Iſpaltige Garmondzeile oder deren Raum 10 Pfg. bei Wiederholungen entſprechenden Rabatt. Nr. 5. Mittwoch, den 15. Januar 1902. 2. Jahrgang. Grundbuch und Hypothek nach dem Bürgerlichen Geſetzbuch. Wenn Termine auf den Kaufpreis oder die Darlehensſchuld abbezahlt wurden, ſo wurde in der Regel eine entſprechende Löſchung für die abbezahlte Summe nicht vorgenommen. War z. B. der Schuldner 1000 Mark ſchuldig und hat er hievon 400 Mk. bezahlt, ſo beſtand ſelbſtverſtändlich das Pfandrecht nur noch für die Reſtforderung von 600 Mark., obwohl im Pfandbuch noch die urſprüngliche Forderung von 1000 Mark eingeſchrieben war. Ich ſetze den Fall, daß ein hypothariſch geſicherter unredlicher Gläubiger ſeine Forderung von 1000 Mk. verkaufen will, an einen ver⸗ trauensſeligen Mann. Obwohl ſchon 400 Mk. bezahlt ſind, ſpiegelt der Gläubiger dem Manne vor, daß die Fordung noch in der(urſprüng⸗ lichen) Höhe von 1000 Mk. beſtehe. Der Käufer der Forderung(Zeſſionar genannt) glaubt das insbeſondere deshalb, weil ja im Grundbuch die 1000 Mk. noch eingetragen ſind und eine Löſchung für die bezahlten 400 Mk. noch nicht erfolgt iſt, und er bezahlt auch für die Forderung wirklich 1000 Mk.. Wenn er nun ſpäter vom Schuldner er⸗ fährt, daß ja 400 Mk. bezahlt ſeien, dann kann er ſich, falls es ſich um eine Sicherungs⸗ Hypothek handelt, nicht auf den Eintrag im Grundbuch berufen. Den Schaden hat der Käufer der Forderung und nicht der Schuldner derſelben zu tragen. Denn das Weſen der Sicherungs⸗Hypothek beſteht gerade darin, daß der Gläubiger, wie das Geſetz ſagt, ſich zum Beweis der Forderung nicht auf die Eintragung berufen kann, d. h. lediglich durch die Eintragung der Forderung im Grundbuch wird deren Exiſtenz überhaupt oder deren Exiſteuz in voller Höhe noch nicht bewieſen. In Anſehung der Forderung alſo gilt der öffentliche Glaube des Grundbuches bei der Sicherungs⸗Hypothek nicht. Ganz anders bei der Verkehrs⸗Hypothek. Dieſe iſt für uns in Baden neu. Sie unter⸗ ſcheidet ſich hauptſächlich dadurch von der Sicherungs⸗Hypothek, daß der öffentliche Glaube des Grundbuches für die Hypothek auch in An⸗ ſehung der Forderung gilt(§S 1138 B. G.⸗B.), d. h. Derjenige, welcher eine durch eine Ver⸗ kehrs⸗Hypothek geſicherte Forderung erwirbt, darf ſich dacauf verlaſſen, daß die Forderung wirk⸗ lich auch noch exiſtiert und zwar in der Höhe, in welcher ſie im Grundbuch eingetragen iſt. Erwirbt Jemand eine durch Verkehrs⸗Hypothek geſicherte Forderung in der Höhe von 1000 Mk. ſo kann er gegen den Eigentümer des ver⸗ pfändeten Grundſtückes die Hypothenklage für die ganze Summe von 1000 Mk. anſtrengen und falls etwa ein Teil oder die ganze Forder⸗ ung ſchon bezahlt iſt, kann der angegriffene Eigentümer des belaſteten Grundſtückes dieſe Tilgung der Forderung nicht vorſchützen, er muß alſo unter Umſtänden doppelt bezahlen. Den Schaden trägt alſo hier der Schuldner, bezw. der Eigentümer des belaſteten Grundſtückes. Will ſich der Eigentümer eines mit einer Verkehrs⸗Hypothek belaſteten Grundſtückes gegen doppelte Zahlung ſchützen, ſo muß er eben dafür Sorge tragen, daß jede Teilzahlung auch im Grundbuch vermerkt wird. f Sie werden nun auch begreifen, wie man zum Ausdruck Verkehrs⸗Hypothek gelangte. Dieſe Hypothek dient eben den Bedürfniſſen des Verkehrs in beſonderem Maße, weil ſich der Käufer einer mit dieſer Hypothek geſicherten Forderung darauf verlaſſen kann, daß ihm nicht etwa eingewendet wird vom Eigentümer des Grundſtückes, die Forderung exiſtiere nicht mehr, und weil deshalb eine ſolche Fordernng auch leichter in den Verkehr gebracht werden kann, als eine blos durch eine Sicherungs⸗Hypothek geſicherte Forderung. N Für die Verkehrs⸗Hypothek gibt es wieder⸗ um zwei Unterarten, nämlich: a) die Brief- Hypothek und b) die Buch⸗Hypothek. Die letztere, die Buch-Hypothek, wird des⸗ halb ſo genannt, weil ſie lediglich ins Grunds⸗ buch eingetragen wird. Die Brief-⸗Hypothek dagegen hat das Eigentümliche, daß außer dem Bucheintrag noch ein ſogen. Hypotheken⸗Brief ausgeſtellt wird. Derſelbe iſt jedoch durchaus nicht zu verwechſeln mit der bisherigen Unter⸗ pfandsverſchreibung. Es hat vielmehr den Zweck, die Hypotheken noch verkehrsfähiger zu machen. Er enthält im Weſentlichen eine Ab⸗ ſchrift des Grundbucheintrages und ſoll gleichſam für den Verkehr das Grundbuch vertreten. Das Geſetz geht davon aus, daß die Brief⸗ Hypothek das Normale ſei. Wird eine Hypothek ohne weitere Bezeich⸗ nung eingetragen, ſo gilt ſie als Brief⸗Hypothek. Soll die Erteilung des Hypotheken⸗Briefes ausgeſchloſſen ſein, ſo muß das ausdrücklich im Grundbuch bemerkt werden. Soll eine Sicherungs⸗Hypothek begründet werden, ſo muß ſie ausdrücklich im Grundbuch als Sicherungs⸗Hypothek bezeichnet werden. Ob eine Hypothek als Sicherungs⸗Hypothek oder Buch- oder Brief-Hypothek beſtellt werden ſoll, hängt in der Regel von der freien Ver⸗ einbarung der Parteien ab. Nur die ſogen. Maximal⸗Hypothek kann nur als Sicherungs⸗Hypothek beſtellt werden. Dieſer Hypothek werden ſich insbeſondere die Banken bedienen. Wird nämlich einem Schuld⸗ ner ein Kredit bewilligt bis zu einer gewiſſen Höhe, ſo wird die Höhe der Forderung vielfach im Laufe der Zeit wechſeln; denn der Kredit wird vielfach erſt nach und nach in Anſpruch genommen werden.— Für einen ſolchen Fall wird der Höchſt⸗ betrag der Forderung, d. h. der Höchſtbetrag des bewilligten Kredits in das Grundbuch ein⸗ getragen und zwar als Sicherungs⸗Hypothek. § 1190 B. G.⸗B) (Fortſetzung folgt.) 5 Ausland. Paris, 12. Jan. Der frühere Adjudant des Burenführers Botha, Sandberg hielt geſtern Abend einen Vortrag über den ſüdafrikaniſchen Krieg. Der Redner trat in voller Kriegsrüſt⸗ ung auf und erntete großen Beifall. Man bewarf ihn mit Blumen unter fortgeſetztes Hoch⸗ rufen auf Krüger und Transvaal. Der Redakteur Monnet Sully verlas verſchiedene Gedichte von Victor Hugo und Roſtand. Auch ein anderer Redner verlas ein auf den Krieg bezügliches Gedicht, welches großen Beifall fand. Die Verſammlung trennte ſich unter Abſingung der Burenhymne und der Marſeillaiſe. London, 12. Jan. Eine Kommiſſion, deren Aufgabe es war, über die Wirkung vou Die Macht des Geldes. Kriminal⸗Roman von Arthur Eugen Simſon. 36 Nachdruck verboten. „Ich kann's mit Worten nicht ausdrücken, wie ſehr ich den geſtrigen Vorfall bedaure“, ſagte er in einem ſo aufrichtigen Tone, daß man faſt zu der Annahme gezwungen wurde, er ſei völlig unbeteiligt an dem Verbrechen ſeines Schwagers;„ich bin mir auch jetzt noch nicht ganz klar über denſelben; aber die Mög⸗ lichkeit, daß Sie betrogen worden ſind, will ich nicht ausſchließen.“ 8 „Die Möglichkeit?“ erwiderte Hallſtädt ſcharf.„Ich habe die überzeugende Gewißheit!“ „Und ich darf fragen—“ „Die Karten ſind gezeichnet, ich habe ſie unterſucht und die Zeichen bald entdeckt.“ „Ich kann und darf es leider nicht be⸗ ſtreiten,“ antwortete Gruner mit bedauerlichem Achſelzucken; mein Schwager wird die Kunſt⸗ griffe drüben in Amerika gelernt haben, ſie mögen dort erlaubt ſein—“ „Im Gegenteil, mein Herr; wenn man drüben beim falſchen Spiel ertappt, den hängt Dem Herrn mag geworden ſein; jetzt verſucht er hier ſeine Kunſt⸗ griffe, wie Sie es zu nennen belieben; aber bei Wem mir iſt er an den Unrechten gekommen! er auch durch narkotiſche Mittel mich zu be⸗ täuben verſucht, in meinem Kopfe blieb es doch noch klar genug—“ „Dieſe zweite Behauptung befremdet mich weit mehr als die erſte,“ unterbrach Gruner ihn,„Sie glauben durch die Zigarre betäubt worden zu fein—“ „Ich behaupte das mit voller Sicherheit!“ „Nun es kann ja ſein, ich vermag darüber nicht zu urteilen, denn es iſt das erſtemal, daß ich meinen Schwager auf dieſem Wege ertappte. Meiner Schweſter war dieſe Entdeckung furcht⸗ bar; zwiſchen ihr und dem Gatten iſt es gleich nach Ihrer Entfernung zu einem heftigen Wortwechſel gekommen; die Folge davon war, daß Griesheim mit dem nächſten Zuge ab— reiſte.“ „Um ſich der Beſtrafung zu entziehen!“ „Er beteuert ſeine Schuldloſigkeit; er be⸗ hauptet, nichts davon gewußt zu haben, daß die Karten gezeichnet waren und ich weiß wirklich nicht, wie man ſeine Schuld feſtſtellen will. Eliſabeth hat mit einer Scheidung gedroht; ſie wird dieſe Drohung ausführen, ſollte die ent⸗ ehrende Anklage gegen ihren Gatten erhoben werden.“ ö Während Gruner dies ſagte, ſtreifte ſein forſchender Blick das Mädchen, das mit ihrer Handarbeit am Fenſter ſaß und der Unter⸗ haltung nur wenig Aufmerkſamkeit zu ſchenken schien Der alte Herr anderte auf und nieder; auf ihn ſchienen die letzten Worte nicht den er⸗ warteten Eindruck zu machen. „Gegen dieſen Vorſatz meiner Schweſter läßt ſich nun freilich nichts einwenden,“ fuhr Gruner fort,„aber die Scheidung würde Auf⸗ ſehen erregen, und wenn Eliſabeth auch die Achtung vor ihrem Mann verloren hat, er bleibt doch ihr Gatte, und neben den ſchlimmen Eigen⸗ ſchaften fehlen auch die guten Seiten nicht.“ „Wer einmal die Bahn des Verbrechens betreten hat—“ „Sagen Sie das nicht, Herr Hallſtädt; ich gebe meinen Schwager nicht verloren, ſo tiefſchmerzlich auch ſchon ſeine Verirrung mich berührt. Er wird ſich ſchon in die Bedingungen fügen, die Eliſabeth ihm ſtellt, und dann kann noch alles gut werden. Dieſe Hoffnung iſt es, was meine Schweſter bewegt, Ihnen die ver⸗ lorene Summe zurückzuerſtatten, ſie läßt Sie dringend bitten, ihr dafür die Schuldbeweiſe herauszugeben.“ Hallſtädt war ſtehen geblieben; ein bitten⸗ der Blick, der auch dem Gaſt entging, traf ihn aus den Augen ſeiner Tochter.. g „Nicht der Verluſt des Geldes iſt es, was mich empört,“ ſagte er,„ſondern der Betrug ſelbſt, die ganze Art und Weiſe, in der ich um dieſes Geld gebracht worden bin. verzichte ich.“, liefern; auf eine Rückerſtattung des Geldes ollen Sie dennoch die Antlage Und eben 8 dies verbietet mir, die Schuldbeweiſe auszu: militäriſchen Sprengſtoffen Unterſuchungen an⸗ zuſtellen, iſt zu der Anſicht gelangt, daß das bisher für die engliſchen Geſchütze und Gewehre als Treibmittel verwendete Cordit wegen ſeines ſchädlichen Einflußes auf die Waffe zu ver⸗ werfen ſei. Das Cordit iſt ſeit ſieben Jahren verwandt worden. Man glaubt, ein rauchloſes Pulver ohne die ſchädliche Nebenwirkung des Cordits herſtellen zu können. Aus Nah und Feru. ( Seckenheim, 14. Jan. Vergangenen Sonntag Nachmittag fand im Gaſthaus zum „Zähringer Hof“ die Generalverſammlung des Turn⸗Vereins Seckenheim ſtatt; ſelbige war von den Mitgliedern außerordent⸗ lich ſtark beſucht. Herr Vorſtand Reinhardt eröffnete mit einer kurzen Anſprache die Ver⸗ ſammlung und dankte den zahlreichen Anweſen⸗ den für ihre rege Teilnahme an den Intereſſen des Turnweſens. Alsdann verlas er den Vereinsbericht das abgelaufenen Vereinsjahres, aus dem zu ſehen war, daß der Verein in dieſem Jahr ſehr ſchöne Erfolge errungen. Als genügender Beweis unermüdlichen Fleißes und fortgeſetzter Uebungen ſeitens der Vorſtand⸗ ſchaft wie der Mitglieder, mag hier erwähnt ſein, daß ſich der Verein 37 Preiſe, beſtehend aus Kränzen und Diplomen, im abgelaufenen Jahr erkämpft 3 Nachdem Herr Kaſſier Peter Münd den Kaſſabericht veröffentlicht hatte, wurde die Wahl der Vorſtandſchaft vollzogen, welche teils durch Stimmzettel, teils durch Acclamation ſehr raſch von ſtatten ging. Das Wahlreſultat iſt folgendes: Als Vorſitzender wurde abermals Herr Gg. Reinhardt gewählt, der ja die Intereſſen des Turnvereins mit aller Aufopferung gefördert hat, und auch in dieſem Jahr ſein Möglichſtes zum Wohle des Vereins thun wird. Als 1. Turnwart wurde gleichfalls der bisherige, Herr Peter Schüßler aus Fried⸗ richsfeld, gewählt. Trotz des oft ſchlechten Weges den er jeden Turnabend von Friedrichs⸗ feld nach Seckenheim zurücklegen muß, ſteht er mit Freuden an der Spitze der Turnerſchaar, und durch ſeine aufopfernde Thätigkeit wird es dem Verein gelingen, auch in kommender Zeit ſehr ſchöne Erfolge zu erzielen. 2. Turwart iſt Herr Peter Klumb, Zeugwart Herr Adolf Wolfarth, Kaſſier Herr Peter Münd, Schrift⸗ führer Georg Jakob, Beiſitzer die Herren Adam Neubauer und Georg Volz, Fähnrich Hr. Wilh. Seitz, Vereinsdiener Hr. Gg. Schmidthäuſer. Dem rührigen Verein, der eifrig beſtrebt iſt, die Jugend in körperlicher, wie in geiſtiger Beziehung auszubilden, den vaterländiſchen Sinn zu befeſtigen, ſei an dieſer Stelle gedankt und wir wünſchen dem Verein unter einem kräf⸗ tigen„Gut Heil“ auch fernerhin recht ſtarkes Wachſen, Blühen und Gedeihen, möge er auch in dieſem Jahre recht Gutes leiſten durch feſtes Zuſammenhalten. Lg. Stetten, 11. Jan. Eine gewiſſe Mag⸗ dalena Hummel von hier wurde wegen Karten⸗ ſchlagen, Wahrſagerei u. ſ. w. verhaftet. Ueber ihre unlauteren Manipulationen, die ſie mit ihren Opfern vornahm, werden Dinge bekannt, die gerade unglaublich zu ſcheinen. So wird erzählt, daß ſie einer Frauensperſon, die bei ihr Rat einholte, wie man in der Lotterie ge— winnen konnte, aufgetragen hat, es folgender⸗ maßen anzufaſſen: Gegen Abend müſſe ſie auf den Friedhof gehen, von neun Gräbern Erde wegnehmen und dieſelbe in einem Behälter unterbringen. Auf den Humus ſoll ſie neun Bohnen legen und den Behälter ſchließen. Wenn dann nach neun Tagen die Bohnen ausgeſchlagen hätten, dann ſoll ſie jede derſelben mit den Fingern berühren und ſofort, ohne die Finger zu waſchen zum Looshändler gehen und ein Loos ziehen— dann werde ſie ſicher ge— winnen. Die Frau that, wie ihr befohlen, ge⸗ wonnen aber hat ſie nichts.— Dieſes iſt eines der harmloſeſten Stückchen von den vielen, welche die Frau trieb! Steinach i. K., 13. Jan. Der 16 Jahre alte Xaver Schindler, welcher bei Schneider⸗ meiſter Andreas Heintzmann in Lehre iſt, ver⸗ ſuchte ſeinen Meiſter mit Phosphor zu vergiften. Die Ehefrau Heintzmann hatte Kaffee gekocht, und, da ihr Ehemann ſich etwas zur Ruhe gelegt hatre, den für ihn beſtimmten Kaffee in den Ofen geſtellt und das Haus verlaſſen. Dieſe Gelegenheit benutzte der Lehrling dazu, Phosphor, das er von Streichhölzern abgeſchabt hatte, in den Kaffee zu thun. Als der Meiſter von dem Kaffee trank, merkte er zum Glück alsbald den ſonderbaren Geſchmack. Er fühlte ſich unwohl und der Arzt konſtatierte Phosphor⸗ vergiftung. Die ſofort angewendeten Mittel waren von Erfolg begleitet, ſo daß ſchlimme Folgen für Heintzmann ausgeſchloſſen Der jugendliche Verbrecher ſoll übrigens laut „Ort. Bote“ ſchon vorher die gleiche Manipu⸗ lation vorgenommen haben. Die Frau Heintz⸗ mann hat damals aber die Milch, die ſie ihres Ansſehens wegen nicht für genießbar hielt, ohne natürlich an einen ſo ſchlechten Streich zu denken, nicht verbraucht, ſondern ausgeſchüttet. Der jugendliche Giftmiſcher wurde verhaftet. Als Grund zur That gibt er an, daß er von vornherein nicht zu Heitzmann, ſondern zu einem anderen Meiſter wollte. Um nun von der ver⸗ haßten Stelle loszukommen, verübte er die That. Nach dem Gutachten des Arztes wäre der Meiſter geſtorben, wenn er den Kaffee, in welchem eine große Doſis Phosphor war, ganz getrunken hätte. Stuttgart, 13. Jan. Dem„Schwäb. Merk.“ zufolge vergiftete geſtern Abend in Gmünd ein Goldarbeiter drei ſeiner Kinder mit Cyankali, von denen zwei alsbald ſtarben und nahm dann ſelbſt Gift. Der Vater wurde ſterbend am Bahnhof gefunden; nur das dritte Kind konnte gerettet werden. Darmſtadt. Faſt ein ganzes Jahr als Arzt praktizierte, ohnen es zu ſein, im Oberen Vogelsberg ein Mann, der ſich Dr. Haag nannte. Er ſoll eine ſehr bewegte Vergangenheit hinter ſich ja ſogar wegen Bigamie im Zuchthaus geſeſſen haben. Der falſche Herr Doktor iſt mit Hinter⸗ ſind. laſſung bedeutender Schulden aus ſeinem „Amtsſitz“ Ulrichſtein verſchwunden. München, 12. Jan. Auf Wunſch der Hinterbliebenen fand die Sektion der Leiche Dr. Sigl's ſtatt, welche ein hochgradiges Ge⸗ hirnleiden ergeben hat. Sigl hinterließ 300 000 Mark. Lindau, 12. Jan. Aufſehen erregt eine Rede, die der offizielle Vertreter der k. und k. öſterr. Staatseiſenbahnen, Oberinſpektor Reichs⸗ freiherr Dr. Weichsclon, anläßlich der General⸗ verſammlung des Verbandes für Fremdenver⸗ kehr in Vorarlberg und Lichtenſtein am 6. Jan. im Hotel„Montfort“ in Bregenz gehalten hat. Derſelbe führte u. A. aus,„daß das Haupt⸗ augenmerk des Verbandes darauf gerichtet ſein ſolle, mehr Fremde aus England, Frankreich und hauptſächlich aus Rußland heranzuziehen, während man Deutſchland auf der Seite liegen laſſen ſolle, da der Deutſche doch verhältnis⸗ mäßig wenig verzehre.“ Die Hoteliers in Vorarlberg und Tirol werden wohl mit Dr. Weichsclon nicht einer Anſicht ſein. Ein Be⸗ weis dafür iſt, daß der Berbandsvorſitzende, Hotelier Ettenberger-Bregenz, in eine Erwider⸗ ung betonte, daß man Deutſchland nicht bei Seite ſetzen dürfe. Anſcheinend entſprach dies der Anſicht der Mehrheit, wenn nicht der Ge⸗ ſamtheit der Verſammlung. Berlin, 12. Jan. Das Reichs⸗Militär⸗ gericht hat im Kroſigprozeß der Reviſion ſtatt⸗ gegeben, bezüglich Marten wegen nicht ord— nungsmäßiger Beſetzung des Oberkriegsgerichts, ſowie unſtatthafter teilweiſer Ausſchließung der Oeffentlichkeit bezüglich Hickels wegen der Ab⸗ lehnung des Geſuches des Vertreters der Anklage auf Entfernung der Zeugen Meltzer und Schneider, während der Vernehmung des Zeugen Skopek. Breslau, 12. Jan. In einer Verſamm⸗ lung des Bundes der Landwirte hat Frhr. v. Loen auf Niederbisnitz erzählt, er werde vom Kaiſer nach Amerika entſendet, um die dortige Landwirtſchaft und ihre Nebenzweige zu ſtudieren. Hierzu ſchreibt die„Nordd. Allg. Ztg.“: Es iſt unerfindlich, wie dieſer Erzählung in Umlauf geſetzt werden konnte. Frhr. v. Loen hat für ſich und ſeine Gemahlin durch den Kaiſer ein Rundreiſebillet zur Fahrt nach Weſtindien und Mexiko an Bord des Dampfers„Viktoria Luiſe“ geſchenkt erhalten. Irgend ein Auftrag vom Kaiſer iſt dem Freiherrn ſo wenig zuteil geworden wie anderen mit gleicher Auszeichnung bedachten Privatperſonen. Leipzig, 12. Jan. Die Koſten für den projekiterten Zentralbahnhof ſind mit 100 Mill. Mark veranſchlagt. Wird das Projekt durch⸗ geführt, erhält Leipzig den größten Bahnhof der Welt. Düſſeldorf, 10. Jan. Aus Anlaß der Düſſeldorfer Gewerbeausſtellung will die Mar⸗ ineverwaltung das Kanonenboot„Panther“ hierher ſenden, damit ſo auch die deutſche Marine vertreten ſei. Köln, 13. Jan. Einem 15 jährige Mädchen, das in Köln⸗Niehl ihrem Vater— heben?“ fragte Gruner in vorwurfsvollen Tone. „Meine Schweſter würde unglücklich werden; Sie aber hätten nur eine zweifelhafte Genug⸗ thuung!“ „Nein, ich werde auf die Anklage vorläufig verzichten; Frau Griesheim mag ſich dafür bei meiner Tochter bedanken, die durch ihre Bitten meinen Zorn entwaffnet hat. Aber ich wünſche Ihrem Schwager nicht mehr zu begegnen; ſein Anblick könnte mich an die Waffen erinnern, die ich gegen ihn beſitze.“ i Gruner hatte ſich dankend gegen Theodore verneigt; die Gefahr war durch ihre Ver⸗ mittelung beſeitigt; das gab den Hoffnungen bezüglich ſeines eigenen Projektes eine feſte Stütze. f „Griesheim iſt, wie ich Ihnen ſagte, geſtern abend abgereiſt,“ erwiderte er. „Wohin?“ fragte Hallſtädt raſch. „Wir wiſſen es nicht; er hat das Ziel ſeiner Reiſe nicht genannt, und fragen wollten wir ihn nicht. Jedenfalls wird er in den nächſten Tagen ſchreiben, er muß ſich ja er— kundigen, wie die Sache hier ausgelaufen iſt.“ „Nun, wir werden auch in den nächſten Tagen Brunen verlaſſen,“ erwiderte der alte Herr,„ſomit liegt alſo die Möglichkeit einer 5 Begegnung mit ihrem Schwager ter Fern 5 dieſem Punkte gerne vom augenblicklichen Ent⸗ ſchluß leiten.“ g i „Können Sie ſich nicht zur Beſteigung des Pilatus entſchließen? Ich gebe Ihnen mein Wort darauf, Sie werden dieſe Tour nicht be⸗ reuen.“ i „Sie iſt uns zu beſchwerlich.“ nahm jetzt Theodore das Wort;„wir wollen heute nach⸗ mittag noch einmal den Axenſtein beſuchen; das wird wohl die letzte Tour ſein, die wir an dieſem See machen.“ 3 f Ein bedeutungsvoller Blick ſtreifte ihn bei dieſen Worten; Gruner mußte ſich gewaltſam bezwingen, um ſeine Freude nicht zu verraten. „So oft man ihn auch beſuchen mag, der Axenſtein mit ſeinem herrlichen Waldpark bleibt immer ſchön,“ ſagte er.„Sie werden dann auch den Druidenhain beſuchen—“ a „Gewiß, ich werde Abſchied nehmen von jedem ſchönen Plätzchen dort oben,“ erwiderte Theodore; eine freundliche Erinnerung an dieſes reizende Fleckchen ſoll mich in die Heimat be⸗ gleiten.“ Gruner hatte ſich erhoben; er erwartete, daß man ihn einladen würde, ſich an dieſer Tour zu beteiligen, aber Hallſtädt ſchien nicht daran zu denken; ſo mußte er ſich damit be⸗ guügen, dieſe Einladung in dem Blick Theodores zu ſuchen. „Darf ich hoffen, daß wir Sie vor Ihrem Scheiden noch einmal ſehen werden?“ wandte Waffe in Di „Ich kann dieſe Frage heute noch nicht beantworten,“ ſagte ſie,„weiß ich doch nicht, welche Entſchlüſſe mein Vater faſſen wird.“ „Eliſabeth würde dadurch eine große Freude bereitet-“ „Entſchuldigen Sie, jenes Haus werde ich nicht mehr betreten,“ fiel Hallſtädt ihm in die Rede;„Sie können mir das nicht übel nehmen. Aber will Ihre Frau Schweſter uns hier be⸗ ſuchen, ſo iſt ſie uns herzlich willkommen.“ „Ich danke Ihnen,“ ſagte Gruner,„eine ſchwere Laſt wird ihr von der Seele fallen, wenn ich ihr dieſe Botſchaft bringe.“ Er nahm mit einer Verbeugung Abſchied und entfernte ſich. Wie ganz anders würde er den Erfolg dieſes Beſuches beurteilt haben, wenn er das ſpöttiſche Lächeln geſehen hätte, das die Lippen Theodores umſpielte. i „Er wird kommen,“ ſagte ſie, heute nach⸗ mittag ſehe ich ihn im Druidenhain wieder dort wird die Komödie beendet werden.“ Der alte Herr ſchüttelte mit bedenklicher Miene das Haupt. „Faſt bereue ich, Deinem Plane meine Zu⸗ ö ſtimmung gegeben zu haben,“ ſagte er;„es iſt ein gefährliches Spiel und durchſchaut es dieſer Schurke, ſo darf man von ſeiner Wut das Schlimmſte erwarten.“ „Für dieſen Fall iſt ja immer noch eine einen Händen.“„ i Mittageſſen bringen wollte, wurde von Burſchen im Feld Geld abgefordert, worauf es einen lebensgefährlichen Stich mittelſt eines Meſſers in den Leib erhielt. Der 16 Jahre alie Thäter wurde verhaftet. Karsruhe. Samstag Nachmittag wollte ein Heizer in dem Hofe ſeinen Wohnhauſes auf Ratten ſchießen. Dabei ging beim Laden des Gewehrs eine Patronen zu früh los, wodurch der Schütze am Daumen und Zeigefinger ſo verletzt wurde, daß er nach Anlegung eines Notverbandes mittelſt Droſchke ins ſtädtiſche Krankenhaus verbracht werden mußte. Schiltach, 12. Jan. Geſtern wurde der älteſte Mann hieſiger Gemeinde zu Grabe ge⸗ tragen, welcher ein Alter von 89 Jahren und 4 Wochen erlebte. Es iſt dies Herr Kaufmann Ziegler ſen., Begründer der Firma J. D. Ziegler hier, welcher ſich durch ſein ſchlichtes, freundliche Weſen die Herzen aller gewann. Der Verſtorbene war Mitbegründer und lang⸗ jähriges Vorſtandsmitglied des hieſigen Vor⸗ ſchußvereins und Sparkaſſe, welcher einen Kranz am Grabe des Verblichenen niederlegen ließ. Schneide mühl, 13. Jan. Bei dem Bahnübergange in Garbatka wurde ein mit Getreide beladenes Fuhrwerk vom Schneide⸗ mühler Perſonenzuge überfahren. Der Kutſcher wurde getötet und der Wagen zertrümmert, die Pferde ſchwer verletzt. Konitz, 12. Jan. In der Mordaffaire Winters dauert die Arbeit der Behörden in aller Stille fort. Trotz der ſcheinbaren Ausſichts⸗ loſigkeit der Bemühungen zur Aufklärung des Verbrechens wird mit großer Vorſicht immer von neuem verſucht, Licht in das Dunkel zu bringen. Nahezu zwei Jahre ſind ſeit der Blutthat, die ſo großes Aufſehen erregt hat, vergangen. In jüngſter Zeit glaubt man nun einen Schritt vorwärts gekommen zu ſein. Es gilt als feſtgeſtellt, daß eine in der Winterſchen Mordaffaire mehrfach vernommene Perſönlichkeit in einem nicht. unweſentlichen Punkte konſequent nicht wahrheitsgemäß aus⸗ geſagt hat. Warum das geſchehen iſt, und ob das Unzutreffende dieſes Ausſage zur Sache von Belang iſt, bedarf des Nachweiſes. Die Hoffnung auf Enträtſelung des merkwürdigen Kriminalfalles iſt nicht aufgegeben. Erfurt, 12. Jan. Das Kriegsgericht verurteilte einen Reſerviſten, welcher im China⸗ kriege geplündert hatte, zu 5 ¼ Jahren Ge⸗ fäugnis. Hamburg, 22. Jan. Die Polizeibehörde verhaftete eine Diebesbande, welche die ſyſte⸗ matiſche Güterberaubung auf Schiffen betrieb. Sie hatte allein über 3000 Pfund Kaffee und große Mengen Zucker geſtohlen. Zürich, 12. Jan. Die ſchweizeriſchen Schuhhändler haben heute den Boykott gegen die ſchweizeriſchen Schuhfabriken beſchloſſen. Frauenfeld, 12. Jan. Im Jahre 1903 wird eine große ſchweizeriſche landwirt⸗ ſchaftliche Ausſtellung ſtattfinden. Bei dem großen und ſchönen Viehbeſtand, den man in der Schweiz hat und durch den bedeutenden Export von Zuchtvieh nach Süddeutſchland, iſt dieſe Ausſtellung von großem Intereſſe. Reval, 12. Jan. Bei der Inſel Stenſcher riß ſich eine Eisſcholle los, auf der ſich 30 Fiſcher mit 10 Pferden befanden. Nur ein Fiſcher konnte die Inſel noch erreichen. Ein Eisbrecher iſt zur Rettung abgeſandt. Vermiſchtes. L Ein Knecht des Mühlenbeſitzers Link in Zimmern bei Oſterburken hatte gewettet, 7 zwei Zentner Korn eine volle Stunde auf den der Schultern ruhen zu laſſen. Er hat die Wette gewonnen. — Dem Tode entronnen iſt der Oekonom Rammelsberger vou Haders bach bei Geiſel⸗ hörning(Bayern). Derſelbe fuhr abends 8 Uhr mit ſeinem Fuhrwerk nach Hauſe, als das Pferd vor einem in Sicht gekommenen Bahn⸗ zuge ſcheute, die Schranken durchbrach und direkt auf dem Geleiſe dem Zug entgegen lief. Nach kurzen, bangen Minuten erfolgte der Zuſammenſtoß, bei welchem Rammelsberger vom Sitze geſchleudert und das Pferd voll— ſtändig zermalmt wurde. Die Zugsbeamten ſuchten ſofort nach dem Leiter des Fuhrwerks, welcher unverletzt neben dem Geleiſe gefunden wurde und dann mit der Bahn heimfuhr. — In Elbing(0ſtpreußen) bereitet ſich eine„Sternberg“-Affaire vor, welche die bekannte Berliner weit in den Schatten ſtellen ſoll. Etwa 70 Schullinder ſind bis jetzt in die An⸗ gelegenheit verwickelt. Ein Handlungsgehilfe und ein Kaufmann wurden verhaftet. — Die Verwendung von Autombils im Reichspoſtdienſte nimmt zu; für Anſchaffung von Poſtwagen und Briefeinholungswägen ſind für die Jahre 1902 und 1903 200 000 Mark eingeſetzt. — Bei Schreinerarbeiten für das Nebenius⸗ ſchulhaus in Karlsruhe betrug das höchſte Angebot 10354 Mark und das niederſte 5953 Mark! — Aus„Liebeskummer“ in den See ge⸗ ſprungen iſt am Seehafen die 18;ähr. Tochter des Wirtſchaftspächters„zum Inſelgraben“. Es gelang jedoch, das Mädchen zu retten. — Die Frau des Bauern Koch von Wachen buchen bei Hanau wurde vom Schöffengricht wegen Milchfälſchung zu 500 Mk. Geldſtrafe verurteilt. Die Angeklagte hatte an Frankfurter Händler Milch mit 13 Prozent Waſſerzuſatz, ſowie abgerahmte Milch für Vollmilch verkauft. N — Die ehrſame Gemeinde Ehrns dorf (Wien) hat ſich einen neuen Leichenwagen an⸗ geſchafft, damit Jeder eine„ſchöne Leich“ haben könne. Letzten Sonntag wurde der Leichen⸗ wagen von der Eiſenbahnſtation mit Muſik ab⸗ geholt und bereits fand zu Ehren des freudigen Ereigniſſes ein— Tanzkränzchen ſtatt. — Die Tochter eines höheren Beamten in Ulm lernte im vorigen Jahre in Schrunn einen Herrn kennen, der ſich als Otto Gerlach, Schlachtenmaler von Berlin vorſtellte und bald die Gunſt des Fräuleins erwarb. Erkundigungen, die eingezogen wurden, lauteten ſehr günſtig: iſt ja doch dieſer Mann als Schlachtenmaler berühmt. Am vorigen Weihnachtsfeiertage fand die Verlobung ſtatt. Nach einigen Tagen ſtellte ſich durch einen Zufall heraus, daß der Bräutigam wohl Gerlach heiße, nicht aber „Otto“, ſondern„Julius“. daß er nicht Schlachtenmaler, ſondern verbummelter Kauf⸗ mann ſei und ſich durchaus nicht eines unge⸗ trübten Leumundes erfreute. Der Schwindler hatte ſeinem künftigen Schwiegervater bereits mancherlei Opfer auferlegt. — In Wien ſtürzte ſich eine fein ge⸗ kleidete Dame in den Donaukanal, wurde aber von einem Sicherheitswachmann Gros gerettet, der ſich ſofort nach vollzogener Rettung ſelbſt in den Donaukanal ſtürzte und ertrank. — Bei einer Verſammlung der freien Methodiſten in Verona in Ontario(Canado) erklärte ein Mann, er könne fliegen und fing zum Beweis deſſen an, ſich vom Boden empor⸗ zuſchwingen. Er ſtieß mit dem Kopf gegen eine Petroleumlampe, die herunterfiel und ex⸗ plodierte. Das entſtehende Feuer ergriff die Kleider von fünf Männern und drei Frauen und breitete ſich im Saale aus. Es entſtand ein furchtbares Gedränge, bei dem viele Per⸗ ſonen lebensgefährlich verletzt wurden. Oeffentliche Aufforderung. Die Anmeldung zur Stammrolle betr. In Gemäßheit des§ 25 der Wehrordnung werden die Militärpflichtigen, welche bei dem Erſatzgeſchäft des Jahres 1902 meldepflichtig ſind, aufgefordert, ſich zur Stammrolle anzu⸗ melden. 1. Zur Anmeldung ſind verpflichtet a) alle Deutſche, welche im Jahre 1902 das 20. Lebens⸗ jahr zurücklegen, alſo im Jahre 1882 geboren ſind, b) alle früher geborenen Deutſchen, über deren Dienſtpflicht noch nicht endgiltig durch Ausſchließung, Ausmuſterung, Ueberweiſung zur Erſatzreſerve der Seewehr, Aushebung für einen Truppen⸗ oder Marineteil entſchieden iſt, ſofern ſie nicht durch die Erſatzbehörde von der An⸗ meldung ausdrücklich entbunden oder über das Jahr 1902 hinaus zurückgeſtellt wurden. 2. Die Anmeldung erfolgt bei dem Ge meinderat desjenigen Ortes an dem der Militär⸗ pflichtige ſeinen dauernden Aufenthalt hat. Hat er keinen dauernden Aufenthalt, ſo muß die Anmeldung an dem Orte des Wohnſitzes und beim Mangel eines inländiſchen Wohnſitzes an dem Geburtsort, oder wenn auch dieſer im Ausland liegt, an dem letzten Wohnſitz der Eltern geſchehen. 3. Iſt der Militärpflichtige von dem Orte, in dem er ſich nach Ziff. 2 zu melden hat, zeitig abweſend, ſo haben die Eltern, Vormünder, Lehr⸗, Brot- oder Fabrikherrn die Verpflichtung zur Anmeldung. 4. Die Anmeldung hat vom 15. Januar bis 1. Feb ruar zu geſchehen, ſie ſoll enthalten Zu- und Vorname des Pflichtigen, deſſen Ge⸗ burtsort, Geburtsjahr und Tag, Aufenthaltsort, Religion, Gewerbe oder Stand, ſodann Name, Gewerbe oder Stand und Wohnſtitz der Eltern, ſowie ob dieſe noch leben oder tot ſind. So⸗ fern die Anmeldung nicht am Geburts⸗ ort erfolgt, iſt ein Geburts zeugnis vorzulegen. Bei wiederholter Anmeldung müſſen die Loſungsſcheine vorgelegt werden. 5. Wer die vorgeſchriebene Meldung unter⸗ läßt, wird mit Geldſtrafe bis zu 30 Mk. oder mit Haft bis zu 3 Tagen beſtraft. Seckenhe im, den 8. Januar 1902. Der Gemeinderat Ritter. Volz. koſtet dieſes Blatt pro Monat mit dem jeden Samstag er⸗ ſcheinenden illustrierten Unter⸗ haltungsblatt Keine Zähne und Wurzeln ſollen mehr ausgezogen werden. Kranke und ſchmerende Zähne werden geheilt und mit Gold, Platin oder Emaille gefüllt. Meine Ideal-Kronen, D-R-P, ſind der ſchönſte, ſchmerzloſeſte und haltbarſte Zahnersatz ohne Platten und Haken von natürlichen Zähnen nicht zu unterſcheiden. Zähne in Goldfassung, Brückenarbeit, Alu- minium und Kautsehuekgebisse. 5 Dentist Mosler, Elektriſche Einrichtung zum Plombierenſowie Unterſuchen des Mundes Nachweislich 1500 künſtliche Zähne im letzten Jahre eingeſetzt. Mannheim O 3, 10, im Heckelſchen Hauſe. Künstliche errichtet habe. zu verkaufen. Sb. 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