tiger 3. Anzeigeblatt für Seckenbeim, Rheinau und Moes beim. 5 Erſcheint Mittwoch und Samstag. Abonnement: Monatlich 25 Pfg., durch die Poſt bezogen vierteljährlich Mk. 0.80 Redaktion, Druck und Verlag von J. Helfrich in Seckenheim. . Anzeigen: Die Iſpaltige Garmondzeile oder deren Raum 10 Pfg. bei Wiederholungen entſprechenden Rabatt. Nr. 14. Samstag, den 15. Februar 1902. 2. Jahrgang. Ausland. London. Die Koſten des Burenkrieges ſind für England ganz rieſige. Nach den Be⸗ rechnungen, wie ſie im engliſchen Abgeordneten⸗ haus bekannt gegeben wurden, betragen die Ausgaben bis jetzt 163 405 000 Pfund Sterling oder 3300 Millionen Mark. Der Durchſchnitts⸗ preis eines Pferdes— es werden in den näch⸗ ſten Wochen noch weitere 60 000 Stück nach Südafrika transportiert werden, beträgt 800 bis 1000 Mark. Die Ernährung eines Mannes oder Pferdes koſtet wöchentlich 18 Mark. Aber die Engländer hatten von Anfang an es auf die Goldbergwerke des Burenlandes abgeſehen und hoffen, durch ihren Sieg ſich damit bezahlt zu machen. Amerika. In ſcheußlicher Weiſe müſſen die Amerikaner auf den Philippinen hauſen, welche ſie bekanntlich vom ſpaniſchen Joche„be⸗ freien“ wollten. Die„Evening Poſt“ erwähnt einen Artikel aus der„Manila Times“, in dem behauptet wird, daß ein Oberſtleutnant, deſſen Namen genannt wird, eine Anzahl verdächtiger Leute aus Samar foltern ließ, um Geſtändniſſe von ihnen zu erpreſſen.„Dieſer Offizier,“ ſagt die„Even. Poſt“,„iſt ſeit 1865 in der Armee und hat Kriegsdienſt gethan, um Kuba von den Schrecken des Generals Weyler zu retten.“— Weyler war der ſpaniſche Kitchener, eich grauſam wie dieſer, aber auch ebenſo ig erfolgreich wie dieſer. Nitteilungen aus der Seckenheimer Gemeinderats⸗Sitzung. Vom 12. Februar 1902. Zur Beratung des Voranſchlages für das Jahr 1902 waren die mit mehr als 50 000 Mark Steuerkapital veranlagten Steuerzahler ſchriftlich eingeladen worden und wurde den Erſchienenen der Voranſchlag zur Kenntnis ge⸗ bracht. Derſelbe weiſt eine Einnahme von Mk. 158 804.—, eine Ausgabe von Mk. 157 995.— aus und ſoll der gleiche Umlageſatz wie in den Vorjahren, d. i. 30 Pfg. beibehalten werden. Der ganze Voranſchlag wird hierauf vom Ge⸗ meinderate genehmigt. a Karl Wilhelm Bickon und Georg Seitz werden als Bürger aufgenommen. Die Schafweide 1902— 1903 ſoll nicht mehr zur Verpachtung kommen und wird Antrag in dieſem Sinne an den Bürgerausſchuß geſtellt werden. Die Koſten für die Kanaliſation der Friedrichſtraße ſollten ſr. Zt. aus Grundſtücks⸗ Mitteln mit Rückerſatz an die Wirtſchafts⸗ Mittel beſtritten werden; nachdem jedoch die Gemeinde größere Einnahmen erreicht hat, als im Wirtſchaftsplan vorgeſehen waren, wurde es möglich, die Kanaliſationskoſten aus Wirtſchafts⸗ Mitteln zu beſtreiten. Antrag zur Genehmi⸗ gung hierzu wird an den Bürgerausſchuß ge⸗ ſtellt werden. Die Gemeinde⸗Aecker im Niederfeld wurden verſteigert und brachten einen Erlös von Mk. 1160.50 pro Jahr; die Almende der Hauptlehrer⸗ Stellen brachten bei der Verſteigerung Mk. 296 pro Jahr; beide Verſteigerungen wurden ge⸗ nehmigt. 5 An die Steinzeugwaaren⸗Fabrik Friedrichs⸗ feld wird der alte eingehende, durch das Fabrik⸗ terrain ziehende Weg, zum Preiſe von Mk. 1.— pro qm verkauft. Dahingehender Antrag an den Bürgerausſchuß wird geſtellt. Ein zur Zucht untauglicher Farren wurde zu Mk. 361.— verſteigert. Die Verſteigerung wird genehmigt.— Nachdem ein zur Probe genommener Farren als nicht geeignet auch zurückgegeben werden muß, ſollen zwei weitere Farren angekauft werden. Es wird mitgeteilt, daß die Prüfung der Induſtrieſchüler in Seckenheim am 13. Februar ſtattfindet, ferner daß die Pferde⸗Aushebung am 15. Febr. in Seckenheim und am 17. Febr. in Rheinau erfolgt. n Infolge der Kanaliſation in der Friedrich⸗ Straße ſind eine Anzahl Sinkkäſten neu hinzu⸗ gekommen und wird die Reinigung derſelben den bisherigen Kanalräumern unter den gleichen Bedingungen wie für die anderen Sinkkäſten übertragen. Der Weg zum Sandloch ſoll fahrbar her⸗ geſtellt werden. Die Auffüllung des Schulhofes in Rheinau ſoll in Submiſſion vergeben werden. a Eine Anzahl Rechnungen werden ange⸗ wieſen. Es wird mitgeteilt, daß die Bevölkerungs⸗ zahl in Rheinau am 1. Februar d. J. 2505 Seelen betrug, ſomit gegen den Stand am 1. Januar d. J. um 31 zugenommen hat. Mehrere Anfragen vom Bezirksamt werden beantwortet, darunter eine bezüglich der Kanali⸗ ſation von Rheinau; hierüber wird mitgeteilt, daß die Pläne faſt fertig ſind und die Abliefe⸗ rung derſelben nebſt Koſtenanſchlag in vier Wochen erfolgen werde. Für ein Grundſtück mit Gebäuden in Seckenheim wird der Kaufwert feſtgeſetzt. Eine Rechnung über Straßen⸗Kanaliſation ſoll einer beſonderen Kommiſſion von vier Mitgliedern überwieſen werden. Einem Gemeindebeamten wird für Lei⸗ ſtungen außerhalb der Dienſtſtunden eine Ver⸗ gütung gewährt. Es wird mitgeteilt, daß auf Verfügung des Bezirksamts vom 1. März ab die Ein⸗ ſchätzung der Gebäude in Rheinau und Secken⸗ heim von der Einſchätzungs⸗Kommiſſion des 5. Bezirks vorgenommen werden wird. Die Mitglieder dieſer Kommiſſion ſind: 1. Architekt Hermann Schirmer, 2. Baumeiſter Georg Schollmeier(Stell⸗ vertreter: Architekt Vogt), 3. Maurermeiſter Georg Neegge Aus Nah und Feru. * Seckenheim, 12. Febr. Die ſeitens des Männergeſangvereins Seckenheim am Sonn⸗ tag, den 9. und Dienstag, den 11. ds. Mts. im Gaſthaus z.„roten Lörben“ dahier veran⸗ ſtalteten humoriſtiſch⸗theatraliſchen Abendunter⸗ halrungen waren, wie bei den bekannt vielſeiti⸗ gen guten Darbietungen des ſtrebſamen Vereins nicht anders zu erwarten war, überaus zahl⸗ reich beſucht. Die einzelnen Nummern des reichhaltigen, gewählten Programms wurden ſehr gut gegeben und zeigten durch die Sicher⸗ heit und Natürlichkeit ihrer Wiedergaben, daß es den einzelnen Mitwirkenden recht am Herzen liegt, nur Schönes zu bieten. An die Lachmus⸗ keln der Anweſenden waren große Anforder⸗ ungen geſtellt, da der Humor von den bekann⸗ ten Humoriſten des Vereins den Herren Albert Bühler, Karl Volz, Adolf Seitz, Karl Zahn, Hermann Seitz, W. Bauer, Hermann Bühler Die Macht des Geldes. Kriminal⸗Roman von Arthur Eugen Simſon. 44 i Nachdruck verboten. „Hätte ich einen ſolchen Ruf gehört, ſo würde ich ſofort wieder umgekehrt ſein,“ er⸗ widerte Gruner trotzig. „Aber ein anderer vernahm ihn, der dem Verunglückten nicht ſo nahe war, wie Sie!“ „Vielleicht war es auch nur eine Täuſchung, aber es kann ja ſein!“ „Sie ſind ſofort nach Hauſe gegangen?“ „Sofort.“ „Und wie erklären Sie den Unfall, den Ihr Schwager betroffen hat?“ ſagte Gruner,„und es nützt ja auch nichts, wenn man ſich den Kopf darüber zerbricht. Mein Schwager hatte einen ſtarken Rauſch; es fiel meiner Schweſter und mir auf, daß er beim Abendeſſen und auch noch nach demſelben ſo viel und ſo haſtig trank; es iſt keineswegs un⸗ hat daß er einen Selbſtmord beabſichtigt at.“ „Lag irgend eine Veranlaſſung zu dieſer Abſicht vors“ W 5 5 „Ich denke doch. Er hatte mit falſchen Karten geſpielt und einen Freund unſeres . um eine namhafte Summe betrogen. „Ich habe darüber noch nicht nachgedacht,“ arten befanden ſich in den Händen des Betrogenen, der mit polizeilicher Anzeige ge⸗ droht hatte—“ „Griesheim leugnete die Schuld?“ „Vor ſeiner Frau allerdings, aber ich kannte ihn beſſer; mir gegenüber konnte er aber nicht leugnen.“ „Er betrieb das falſche Spiel wohl ge⸗ werbsmäßig?“ „Das will ich nicht behaupten; er war lange in Amerika geweſen, dort mögen böſe Beiſpiele gute Sitten verdorben haben. Ich hatte ihm allerdings verſprochen, den betrogenen Freund am nächſten Tage zu beſuchen und die Sache ſo gut wie möglich zu ordnen, aber es fehlte daneben auch nicht an verdienten Vor⸗ würfen, und meine Schweſter drohte ihm ſogar mit gerichtlicher Scheidung. Mochte die Angele⸗ genheit nun auslaufen, wie ſie wollte, die Ach⸗ tung ſeiner Frau hatte er verloren, und der häusliche Friede war für alle Zeiten geſtört.“ „Und Sie glauben, daß ihn dies zum Selbſtmord getrieben haben könne?“ „Es hat ſchon mancher aus minder trif⸗ tigen Gründen ſeinem Leben ein Ende gemacht.“ Auf eine Entdeckung ſeiner Betrügereien mußte er jederzeit vorbereitet ſein, und ich zweifle auch nicht, daß er es war“, ſagte der Richter kopfſchüttelnd; ein notoriſcher Verbrecher faßt den Entſchluß der Selbſtentleibung nicht ſo raſch. Griesheim trat die Reiſe wohl mit dem Vorſatz an, nicht mehr hierher zurückzukehren?“ „Darüber hat er uns im Unklaren gelaſſen; er wollte abwarten, welchen Erfolg meine Miſ⸗ ſion hatte, und dann von Bern aus ſchreiben.“ „War er darüber ſelbſt noch im Zweifel, ſo muß er auch eine namhafte Geldſumme mit⸗ genommen haben“, erwiderte der Richter, den forſchenden Blick feſt auf ihn heftend;„in ſeiner Börſe wurde nur ein kleiner Betrag ge⸗ funden, und da er in Unfrieden von Ihnen und ſeiner Frau ſchied, ſo durfte er auch nicht erwarten, daß man ihm Geld von hier nach⸗ ſenden würde.“ „Das ließe ſich allerdings behaupten, wenn mein Schwager in der That ein reicher Mann geweſen wäre“, ſagte Gruner.„Ich weiß frei⸗ lich nicht, wieviel er hinterlaſſen hat, aber an ſeinen Reichtum habe ich nie geglaubt. Was ſollte er da mitnehmen? Ganz ohne Mittel konnte er ſeine Frau auch nicht zurücklaſſen—“ „Er hatte kurz vorher über dreitauſend Franken gewonnen; es läßt ſich wohl anneh⸗ men, daß er ſie mitgenommen hat. Ein Porte⸗ feuille iſt auch nicht bei dem Toten gefunden worden—“ ö „Ich glaube nicht, daß er eins beſaß.“ „Und außer der Reiſetaſche hatte er kein Gepäck?“ 2 5 „Ich habe keins geſehen. Wenn dieſe Taſche aufgefiſcht wird, ſo findet man in ihr vielleicht das Geld; ich vermag Ihnen darüber gar keine Antwort zu geben.“ i„ „Wo waren Sie g und Louis Seitz äußerſt ſtark engagirt war. Reicher Beifall lohnte die Darbietungen und kann der Männergeſangverein Seckenheim mit Stolz auf die Faſchingsunterhaltung 1902 zurück⸗ blicken. e] Secken heim, 14. Febr. Wenn nicht alle Zeichen trügen ſo entſteht hier wiederum ein neuer Verein. Es haben ſich hier mehrere Herren die Aufgabe geſtellt, der Kuh des armen Mannes etwas mehr Beachtung zu ſchenken, als dies bisher der Fall war. Es ſoll zu dieſem Zwecke ein Ziegenzuchtverein gegründet werden, welcher es ſich zur Aufgabe macht, nur gute raſſenreine Milchziegen zu beſchaffen. Hoffentlich kommt das Unternehmen in Stand, dann wäre wieder ein großer Schritt vorwärts gethan. Näheres wird noch durch den Inſeraten⸗ teil ds. Bl. bekannt gegeben werden und ſei jetzt ſchon darauf hingewieſen, einer etwaigen Verſammlung zahlreich beizuwohnen, denn nur vereinigte Kräfte führen zum Ziel. (Rheinau, 13. Febr. Einen großen Fremdenandrang brachte für unſeren Ort der Faſtnachtsdienstag, wo es galt, den Prinzen Karnval mit ſeinem Hofſtaat zu empfangen. Abgeſehen von dem Faſtnachtstrubel, der ſich hier entwickelte, wußte man, daß noch etwas Großartiges bevorſtand, und aller Augen war⸗ teten auf den von der Geſellſchaft Feierio Rheinau veranſtalteten Feſtzug. Der Halte⸗ punkt Stengelhof, wo die Aufſtellung des Zuges erfolgte, war das Eldorado der Rheinauer Faſtnacht. Um 3 Uhr ſetzte ſich der Zug in Bewegung, an deſſen Spitze ein Herold mit der Feirio⸗Fahne war, zwei weitere Herolde als deſſen Begleiter und der ordengeſchmückte Zugsordner, ebenfalls hoch zu Roß. Dieſem ſolgte der hieſige Radfahrer⸗Verein, die Kehr⸗ maſchine, die Kleppergarde mit ihrem fidelen Kleppermeiſter. Die frohen Kindergeſichter der Kleppergarde zeigten, daß man ihnen eine große Freude machte. Der Muſik, die melodiſch aus dem Tumult und Rädergeraſſel herausdrang, folgte ein Schiff mit flotten Matroſen und einem wirklichen Kapitän, die Schifffahrt ver⸗ körpernd. Der Wagen, der den Handel dar⸗ ſtellte, auf dem Händler um einen Ziegen⸗ bock feilſchten, war ſo großartig, wie die Ge⸗ meinde⸗ und Ortskrankenkaſſe, ſowie die Hiſſung der Flagge auf Peking, die ein lokales Vor⸗ kommnis verſinnbildlichte. Die Burenkanone (Haager Friedenskonferenz) mit ihrer hunger⸗ ſtillenden Munition, wäre in den engliſchen Konzentrationslagern ſo willkommen geweſen, wie bei unſerer Rheinauer Jugend. Es ging kein Schuß fehl, dafür ſorgten die beiden Richt⸗ kanonire. Die Gruppe Sternberg, Fleiſchbe⸗ kandidat, Blattlausinſpektor und der Sieben⸗ Handwerksmann war in voller Natura. Die zweite Abteilung wurde durch zwei ſchöne Herolde eröffnet, denen die Kanaliſation des Backofenweges, der im Projekt ſchwebende Schulhausneubau, in dem ein Oberlehrer ſeiner Pflicht oblag und deſſen Scholaren bereits ge⸗ lehrte Geſichter in die Welt machten. Dann der Bahnhofvorſtand mit Feldſtecher, ein Bahn⸗ wart, der mit einer Laterne den Rheinauer Centralbahnhof ſuchte. Der Stengelhofer Markt, die Stengelhofer Meſſe, auf dem ſich Bären⸗ treiber, Zigeuner u. ſ. w. herumtrieben, war originell genug. Wie eine Brücke über das öſtliche Hafenbecken zu Stande käme, zeigt eine große Sammelbüchſe, mit der Aufſchrift:„Im Jahr nur einen Nickel, für das arme Brückel.“ Ein mit einem Hund beſpannter Karren brachte die im Gemeinderat angeregte Abfuhranſtalt. Nicht nach links und nicht nach rechts war die Deviſe eines Clowns, der ein Gemeindebürger mit dieſer Richtung verkörperte. Eine Muſik⸗ kapelle, ein Kinderwagen, ſowie ein Clown mit Wurſtfiſcherei bildeten den Schluß des ge⸗ lungenen Zuges, der ſich nach 5 Uhr am Halte⸗ punkt Stengelhof auflöſte. Der Geſellſchaft Feierio Rheinau, die den Zug veranſtaltete, gebührt alle Anerkennung; auch die Wirte haben dadurch ihre Rechnung gefunden, da es luſtig herging, bis der Aſchermittwoch mit ſeiner nüchternen Proſa ſich zeigte und alles wieder in die Bahnen der Alltäglichkeit brachte. Ludwigshafen. Als Zauberer produ⸗ zierte ſich ein 34 Jahre alter Tagner in einer in der Wredeſtraße gelegenen Wirtſchaft. Er ließ ſich vom Wirt drei Thaler geben, legte einen davon auf den Tiſch, deckte den Hut da⸗ rüber und ſagte, er werde ſich mit den andern Thalern in den Hof begeben. Sobald er ſich draußen befinde, ſollten die Gäſte den Hut 3 mal umdrehen und dann würden 4 Thaler an Ort und Stelle liegen. Geſagt, gethan. Voller Spannung warteten die Gäſte auf den ver- heißungsvollen Augenblick. Allein die erſehnte Thalervermehrung wollte nicht vor ſich gehen. Dafür aber war der Zauberer mit den beiden anderen Thalern verſchwunden. Neuſtadt a. H., 9. Febr. Ueber folgen⸗ des Stückchen pfälziſchen Jägerhumors wird berichtet: In einer hieſigen Weinwirtſchaft ſaß geſtern Abend ein Jägersmann. Ein alter Herr trat ein und wollte ſich zu ihm ſetzen. Als er jedoch einen Stuhl hervorzog, lag ein Dackel darauf, der ſofort unter den Tiſch ſprang. Der Herr zog nun den nächſten Stuhl hervor, der zu ſeinem Erſtaunen ebenfalls von einem Dackel belegt war. Mit einem„Donner und Doria“ griff der Herr nach einem dritten Stuhl, auf dem abermals ein Dackel lag! Das allgemeine Gelächter der Gäſte ſteigerte ſich noch, als ſich herausſtellte, daß es nur der eine und einzige Dackel des Jägers war, der das U unter dem Tiſche vollzogen atte. Heidelberg, 12. Febr. Verhaftet wurde hier der 17 Jahre alte, aus Darmſtadt gebür⸗ tige Kaufmann Adolf Ruland, der aus der An⸗ ſtält Niederramſtadt entlaufen war und dem dortigen Anſtaltspfarrer durch Erbrechen eines Pultes über 2100 Mark geſtohlen hatte. Bei ſeiner Verhaftung fand man noch den größten Teil des geſtohlenen Geldes bei ihm vor. Worms. Von den Verwaltungsbehörden der Provinz Rheinheſſen ſind die Bürgermeiſter der Landgemeinden in dieſem Jahr beſonders darauf aufmerkſam gemacht worden, daß für die Faſtenzeit Erlaubniſſe zum Abhalten von Tanzvergnügen nicht erteilt werden dürfen. Nur an geſchloſſene Geſellſchaften, Vereine uſw. darf unter beſonderen Umſtänden eine ſolche Tanzerlaubnis erteilt werden. In der ganzen Karwoche ſind alle geräuſchvolle Luſtbarkeiten ſowie auch öffentliche Tanzbeluſtigungen ver⸗ boten; dasſelbe gilt auch an den erſten Tagen und dem Vorabend der drei hohen chriſtlichen Feſte Berlin, 11. Febr. Das Gouvernement dahier erläßt an die Offiziere einen Befehl, worin dieſelben aufmerkſam gemacht werden, daß ſie bei polizeilichen Abſperrungsmaßregeln von Straßen ꝛc. den polizeilichen Beſtimmungen wenn ſie lediglich Zuſchauer ſind, ſich zu fügen haben und nur einen Platz wie jeder andere Zuſchauer zu beanſpruchen haben. Nürnberg. Bei der Verhaftung des Maurers Gärtler, welcher ſeine Geliebte durch Meſſerſtiche verletzte, wurde derſelbe, nachdem er mehrere Schüſſe auf Schutzleute abgegeben hatte, ohne zu treffen, durch einen Säbelhieb über den Kopf ſchwer verletzt. Diedenhofen, 16. Febr. Im Bureau der Krankenkaſſe wurde eingebrochen und der Geldſchrank mit 2000 Mark weggetragen. Von den Dieben fehlt jede Spur. Kiel, 12. Febr. Das Kriegsgericht ver⸗ urteilte den Oberbootsmannsmaat Rabau zu 6 Monaten 1 Tag Gefängnis, weil er den aus den chiniſchen Kämpfen bekannten Oberleutnant v. Krohn, der ihn wegen unterlaſſener Ehren⸗ bezeugung zur Rede ſtellte, beſchimpft hatte und handgreifllich gegen ihn geworden war. Aachen. In einem hieſigen Reſtaurant hat ein Gaſt einen anderen aus Unvorſichtig⸗ keit erſchoſſen. Der Thäter hat ſich der Polizei ſofort geſtellt. Rom. Die Mönche von St. Bernhard haben drei im Schnee begrabene Reiſende, dar⸗ unter einen Deuſchen, Ernſt Poſt, gerettet. Liſſabon. Eine bodenloſe Roheit ver⸗ übte ein unbekannt gebliebener Mann beim heurigen Karnevalzuge, indem er Masken, die lange Härte trugen, dieſelben in Brand ſetzte. Hierdurch verletzte er mehrere Perſonen ſchwer. Eine Anzahl derſelben mußte ins Hoſpital ge⸗ bracht werden. Eine derſelben, Carvalno mit Namen, iſt bereits unter fürchterlichen Qualen an den Brandwunden geſtorben. Auszug aus den Regiſtern des Standes⸗ amtsbezirks Rheinau. Geborene. Dezember. 21. Hermann, S. v. Chriſt. Bopp, Schuhmacher u. ſ. E. Pauline geb. Seubert, 26. Otto Paul, S. v. Jakob Wetzler, Maurer u. ſ. E. Barbara geb. König. 2 05 dem dieſer Trotz die Galle ins Blut rieb. Gruner warf das Haupt zurück; ein höh⸗ niſches Lächeln umſpielte ſeine Lippen. „Iich halte mich zwar nicht verpflichtet, dieſe Fragen zu beantworten,“ ſagte er,„aber ich will es dennoch thun. Ich war in Brunnen, um den betrogenen Freund zu verſöhnen.“ „Wann kehrten Sie von dort zurück?“ „Geſtern Abend.“ „Bedurften Sie ſo langer Zeit, um Ihren Zweck zu erreichen?“ „Keineswegs, ich habe den Nachmittag zu einer kleinen Tour benutzt.“ „Wohin?“ 5 g „Ich war auf dem Anenſtein.“ „Und von dort kehrten Sie direkt nach Luzern zurück?“ „Dieſe Fragen—“ „Haben Sie zu beantworten,“ ſagte der Richter ſcharf;„es iſt meine Pflicht, die Sache gründlich zu unterſuchen, und ich ſtelle keine Fragen unnütz. Alſo geben Sie mir Antwort!“ „Fordern Sie die Antwort als Unterſuch— undsrichter, ſo muß ich ſie geben, aber Sie werden mir geſtatten, Sie nach dem Verhör zu fragen, welche Veranlaſſung Sie zu dieſen Fra⸗ gen gehabt haben. Jawohl, ich bin vom Axen⸗ ſtein nach Brunnen und von dort direkt nach Luzern zurückgekehrt.“ „Und heute morgen?“ „Bin ich von Pontius zu Pilatus gelaufen, um die Vorbereitungen zur Beerdigung zu treffen.“ 5 5 Strafricht „Sie waren mit Ihrem Schwager nicht ſehr befreundet?“ „Ich habe auch nicht in Feindſchaft mit ihm gelebt. Seine Anſichten waren nicht die meinigen; ich konnte ſie nicht billigen, der Be⸗ trug iſt mir immer verhaßt geweſen.“ „Beſitzen Sie ſelbſt Vermögen?“ „Nein.“ „Sie wurden alſo von Ihrem Schwager unterhalten?“ „Das auch nicht; ich habe bisher von meinen Erſparniſſen gelebt, und wegen meiner Zukunft mache ich mir keine Sorgen; wenn dieſe Frage an mich herantritt, werde ich ſchon ein Unterkommen finden.“ „Nun, Sie werden ſelbſt begreifen, daß unter den obwaltenden Verhältniſſen ein Un⸗ glücksfall kaum denkbar, wenn auch nicht ge⸗ radezu unmöglich iſt,“ ſagte der Richter nach einer Weile, da liegt alſo ein Verdacht immer⸗ hin nahe.“ g „Aber dieſer Verdacht kann doch nicht mich treffen!“ s „Davon iſt noch keine Rede geweſen.“ „Und ehe Sie an ein Verbrechen denken, ſollten Sie doch auch die Möglichkeit eines Selbſtmordes berückſichtigen. Gründe dafür ſind genug vorhanden, und ein Menſch, der mit ſeiner Ehre und ſeinem Vermögen derartig umgeht, thut es im gegebenen Falle auch mit ſeinem Leben. Sein Reichtum war vielleicht Schwindel, er ſah den Ruin vor Augen, die Achtung ſeiner Frau hatte er verloren, und der and hinter iht in ei 5 chen verzweifelten Lage weiß man oft ſelbſt nicht, was man thut. Als wir an der Brücke ankamen, verbat er ſich meine weitere Beglei⸗ tung, er wurde grob, als ich trotzdem folgen wollte; ſpricht nicht auch dieſer Umſtand für die Richtigkeit meiner Vermutung?“ Der Richter erwiderte darauf nichts; er befahl ihm durch einen Wink, ſich zu ent⸗ fernen. Gleich darauf führte der Beamte das Dienſtmädchen ins Zimmer. Scheu und ſchüch⸗ tern trat es vor den Tiſch, an dem der Rich⸗ ter ſaß; mit ängſtlichem Blicke erwartete es die erſte Frage. „Haben Sie keine Furcht,“ ſagte der Richter, nachdem er die Perſonalfragen geſtellt hatte;„ich verlange nichts weiter von Ihnen, als die wahrheitsgetreue Beantwortung der Fragen, die ich an Sie richten werde. Wie lange dienen Sie ſchon in dem Hauſe?“ „Seit ſechs Monaten,“ erwiderte ſie. „Wie war das Verhältnis der Eheleute zu einander und zu Herrn Gruner?“ Die Magd hatte ihn offenbar nicht ver⸗ ſtanden; ſie ſah ihn an, als ob ſie ihn fragen wolle, welche Antwort er erwarte. „War Friede und Eintracht, oder auch oft Zank im Hauſe?“ fragte der Richter. „Heute ſo, morgen ſo!“ erwiderte das Mädchen achſelzuckend.„Gezankt haben ſie ſich oft mit einander.“ (Fortſetzung folgt.) 27. Franz, S. v. Franz Bachmann, Maſchiniſt u. ſ. E. Jul. Philippine geb. Riekert. 30. Luiſe, T. v. Joh. Askani, Maurer u. ſ. E. Anna geb. Melbert. Januar. 1. Franziska, T. v. H. Berinighof, Aufſeher u. ſ. E. Eva Maria geb. Herm. 3. Richard, S. v. Mich. Huſſy, Schloſſer u. u. ſ. E. Anna geb. Kempf. 4. Sophia Anna, T. v. Wilh. Fuller, Ofen⸗ bauer u. ſ. E. Sophia geb. Friſchler. 5. Hemrich, S. v. Math. Schwarz, Taglöhner, u. ſ. E. Maria geb. Farner. 5. Alfred Konrad, S. v. Nikolaus Flick, Magaziner u. ſ. E. Emilie geb. Helbig. 8. Johann Jakob, S. v. Joh. Jak. Grull, Abermonteur u. ſ. E. Magareta geb. Bertram. Magdalena. Alfred Felin, S. v. Ed. Wilh. Heinr. Forſtmayer, Chemiker u. ſ. E. Anna geb. ieberrich. . Karl Heinrich, S. v. Joh. Katz, Schmied u. ſ. E. Eliſabetha geb. Schmitt. 25. Joſeph, S. v. Natale Aldrighetti, Tagl. u. ſ. E. Virginia geb. Salvadori. 27. Friedrich Wilhelm, S. v. Fr. Jak. Joſ. Kuhnle, Schloſſermſtr. u. ſ. E. Anna Maria geb. Berberich. Verkündete: Januar. 17. Johann Urſchlechter und Katharina Keil. 29. Chriſtian Feigion und Maria J—ekl. Getraute. Januar. 28. Wilhelm Didrich Strunk und Pauline Luiſe Hiller. Geſtorbene. Januar. 15. Jakob Knittel, verheirateter Fabrikarbeiter von Ketſch. Franz Bachmann, 25 Tage alt, S. v. Franz Bachmann. Hilda Frieda Oehlbach, 3 Mon. 27 Tage alt, T. v. Ferd. Oehlbach. 24. 29. Vermiſchtes. — Einen amüſanten Soldatenbrief leſen wir in Nr. 7 der„Jugend“. Er lautet: Lieber Franzl! Indem ich dieß ſchreibe ſitze ich in der Würthſchaft zum goldenen Engel in R- burg, weil mann am ſondag ausgehen kan wer will Iſt treifirdelſtund zum laufen von der Kaſernne. Aber morgen iſt wider einzel marſch, wo ich vil ſchwitzen mus, aber es hilft nichts den ich bin krum und ein kalb hat der Herr leidnand geſagt bei die iſtruzionsſtund wo ich nichts verſtehe. er weis ales ohne Buch und wird ober leidnand wo ſehr vil iſt. Dan kommt der Hauptmann hat einen groſen gold⸗ nen Dahler an einem hübſchen gelben band und er ſiht groſardig aus und er wird ein major oder er ſtirbt ſriher. Dan gibt es noch genneral aber nicht bei uns das ſelden vor⸗ kommt und ſind ale alt und könen nicht mer laufen iſt nadierlich und müſen reiten. Noch ein oberſcht iſt da, der iſt das meiſde und er iſt ſer zornich. er hat mich gefragd wi ich heise und ich hab nicht meinen Nahmen gewiſt weil ich mich gefirchd hab. Dan hat der oberſcht den Herr leidnand geſchimpfd wo aber nichts dafor kan und hat nichts geſagd, hat mich auf die leuder naufgeſchikd und ich hab imer müſen ſchreien ich heise Alois Ripperl und bin ein kammel das iſt war weil ich meinen Nahmen nicht mehr gewiſt hab der Herr ſcherſchand hat geſagd ich ſol mich nur aufhenken daß hat kein Werd und ſagd ſo zu alle Rekrudn und henkt ſich keiner auf und brauchsd keine ankst haben. Soldad ſein i der genneral da iſt hat 3 dag loch es griſt dich beſtens Dein Alois Ripperl Reckrud. — In einem Gaſthaus in Ulm miſchen ſich drei Unteroffiziere des Artillerieregiments Nr. 49 in die Unterhaltung einer Geſellſchaft, die zur Feier einer ſilbernen Hochzeit verſam⸗ melt war. Der Wirt forderte die unangenehm aufdringlich werdenden Unteroffiziere wiederholt zum Verlaſſen des Lokals auf; ſie leiſteten aber dem Gebot keine Folge, ſondern zogen, als der Wirt die gewaltſame Entfernung veranlaßte, die Säbel und hieben damit auf den Wirt ein, der ſehr erhebliche Wunden davontrug. Eine infolge des Lärmes vor der Wirtſchaft ſich anſammelnde Menſchenmenge bemächtigte ſich daraufhin der Unteroffiziere, entriß ihnen die Waffe und prügelte ſie weidlich durch. — Der Freiherr Götz von Berlichingen in Jagſthauſen ſtellte an die Gemeindevertretung dortſelbſt das Anſinnen, ihm die Gemeindejagd unter der Hand zu vergeben. Der Wunſch wurde abgeſchlagen, und nun warf Freiherr Götz von Berlichingen der Gemeinde den mo⸗ dernen Fehdehandſchuh des Boykotts hin. Alle bei der Gutsherrſchaft beſchäftigten Taglöhner, Putzerinnen, Wäſcherinnen uſw. des Orts wurden ſofort entlaſſen; Bäcker, Metzger und Kaufleute in Acht erklärt, den Bedienſteten ver⸗ boten, iu dem verfehmten Orte ein Glas Bier zu trinken. Die Nahrungsmittel für die Schloß⸗ bewohner werden von auswärts beſtellt; die Pferde auswärts beſchlagen uſw. Wie lang⸗ ſich der ſtreitbare Ritter in ſeinem„Götzenturm“ einſchließt, iſt noch ungewiß. — Eine förmliche Panik rief ein Zucht⸗ häusler im Sitzungsſaale der erſten Strafkam⸗ mer des Landgerichts Berlin 1 hervor. Der Arbeiter Fiebranz war vorgeführt, gegen den wegen Diebſtahls verhandelt werden ſollte. Als er den Anklageraum betreten und der Vor⸗ ſitzende, Landgerichtsdirektor Tackmann, ihn ge⸗ fragt hatte, ob er der Arbeiter Fiebranz ſei, ſchrie der Gefragte den Vorſitzenden an:„Du Lump! Du Spitzbube: Du kennſt mich ja, Du haſt mich ja ſchon einmal verurteilt. Ich werfe Dir einen Stuhl an den Kopf!“ Und blitzſchnell ergriff er dabei einen der Stühle und ſchleuderte ihn gegen den Vorſitzenden. Einer der Beiſitzer verſuchte, dem Wurfgeſchoß eine andere Richtung zu geben, er packte den Stuhl an einem Bein und erzielte dadurch, daß derſelbe auf den Richtertiſch fiel. Von den Richtern wurde keiner beſchädigt, aber eine heilloſe Verwirrung wurde auf dem Richtertiſch angerichtet. Mehrere Tintenfäſſer wurden zer⸗ trümmert, ihr Inhalt ergoß ſich nicht nur über faſt ſämtliche Richter, ſondern auch über die Akten, die auf dem Tiſche lagen. Im Nu war der Verbrecher gefeſſelt und unſchädlich ge⸗ macht. Der Zuhörerraum wurde geräumt, die Gerichtsdiener ſuchten vom Aktenmaterial zu retten, was zu retten war und das Richter⸗ kollegium begab ſich ins Beratungszimmer, um eine oberflächliche Reinigung mit Bimsſtein vorzunehmen. Als die Verhandlung wieder aufgenommen werden konnte, beſchloß der Ge⸗ richtshof, den Angeklagten auf ſeinen Geiſtes⸗ zuſtand unterſuchen zu laſſen. — Ein Duellant aus China trifft in dieſen Tagen von Oſtaſien in Bremerhaven ein. Es handelt ſich um einen Heizer, welcher ſich in China der Tötung eines anderen Heizers ſchul⸗ dig gemacht hat. Beide Kameraden waren in bittere Feindſchaft geraten, die ſie ſchließlich in einem regelrechten Piſtolenzweikampfe zum Aus⸗ trag brachten. Als der eine der Heizer⸗ Duellanten tot auf dem Platze geblieben war, wollte ſein Gegner über Bord ſpringen; er wurde jedoch noch rechtzeitig hieran verhindert und in Eiſen gelegt und ſieht jetzt ſeiner Ab⸗ urteilung entgegen. — Der Vizepräſident der City Savings Bank, Hoch in Detroit(Michigan), unterſchlug eine Million Dollars. Die Bank iſt fallit. Vizepräſident Andrews der genannten Bank verlor eine Million Doll., ſowie eine weitere halbe Million eigenen Vermögens in Kupfer⸗ aktien. — In Oberikelsheim wurde der„drei Ohrfeigen⸗Wirt!“ Metzger unter großer Betei⸗ ligung zur letzten Ruhe beſtattet. Seinen Na⸗ men verdankte er folgendem Vorfall: Als ſeinerzeit das Attentat auf Fürſt Bismarck in Kiſſingen bekannt wurde, äußerte ein in ſeiner Wirtſchaft zugereiſter Handwerksburſche, er hätte es gerade ſo gemacht wie Kullmann in Kiſſingen. Metzger war darüber ſehr aufge⸗ bracht, ging auf den Menſchen zu und gab ihm die Ohrfeigen mit den Worten:„Die iſt im Namen ſeiner Majeſtät, die zweite im Namen des Fürſten Bismarck, und die dritte in meinem Namen. 5 Gegenbeweis. Lehrer: Man kann nie⸗ mals verſchiedenartige Gegenſtände addiren, zum Beiſpiel vier Liter Milch und ein Liter Petro⸗ leum geben niemals fünf Liter Milch, verſtehſt Du das Paul?— Paul(Sohn eines Gaſt⸗ wirts): Das mit der Milch und dem Petro⸗ leum verſtehe ich ganz gut; aber nicht wahr, Herr Lehrer, vier Liter Wein und ein Liter Waſſer geben fünf Liter Wein? Dies hab ich nämlich ſchon oft geſehen! Die Abänderung des Ortsbauplanes der Gemeinde Seckenheim betreffend. Der Gemeinderat Seckenheim hat beſchloſſen, die Baufluchtlinien an der Luiſenſtraße in Secken⸗ heim abzuändern. Die Pläne liegen während der Einſprachsfriſt— das iſt vom 13. ds. Monats. bis 26. ds. Mts. einſchließlich— auf dem Rathauſe Seckenheim, Zimmer 7 und der Kanzlei des Gr. Bezirksamts Mannheim zur Einſicht offen. Wir bringen dies mit dem Anfügen zur öffentlichen Kenntnis, daß etwaige Einwen⸗ dungen bei dem unterzeichneten Gemeinderat oder dem Gr. Bezirksamt Mannheim während der obigen Einſprachsfriſt vorzubringen ſind, widrigenfalls alle nicht auf privatrechtlichen Titeln beruhenden Einwendungen als verſäumt gelten. Seckenheim, den 14. Febr. 1902. Gemeinderat: Ratſchreiber: Volz. Ritter. ein großer, langhaariger graubrauner Hund. Abzuholen gegen Futtergeld und Einrück⸗ ungsgebühr bei Metzgermſtr. Hartmann, Seckenheim. Fußball⸗Geſellſchaft Seckenheim 1898. Morgen Sonntag findet in Mannheim das 1. Verbands⸗Wettſpiel zwiſchen F. G. S. 1898 und„Vereinigung Schwetzingen ſtatt. Abfahrt hier 1 Uhr 24 M. Aufſtellung nebſt Näheres im Lokal erſichtlich, In meinem Wohnhauſe, Gartenſtraße, ſind ſofort 2 Wohnungen je 2 Zimmer und Zubehör zu vermieten. Th. Herdt, Maurermeiſter, ſchön und wehr die Knie nicht durchdrikd wo Empfehle alle Sorten Gand- und Taschenuhren owie 0 Gold- und in allen Preislagen. Dhilinp Wolf, Zchrmacher, Seckenheim, Neckarſtraße 9. Silber⸗Waaren Altes Gold und Silber wird in Zahlung genommen. bis zu den feinſten. Gb. 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