bona und Batalona Anzeigeblatt für Seckenbeim, Rbeinau und Jes beim. . Erſcheint Mittwoch und Samstag. Abonnement: Monatlich 25 Pfg., durch die Poſt 5 8 bezogen vierteljährlich Mk. 0.80 Redaktion, Druck und Verlag von J. Helfrich in geckenheim. Anzeigen: Die Iſpaltige Garmondzeile oder deren Raum 10, Pfg. bei Wiederholungen entſprechenden Rabatt. Nr. 16. Samstag, den 22. Februar 1902. 2. Jahrgang. Deutſches Reich. Karlsruhe, 18. Febr. Mit Wirkung vom 1. Januar 1902 ab iſt bis auf Weiteres unter Wegfall der bisher gewährten Naturalien⸗ vergütungen das aus der Staatskaſſe fließende Einkommen der Domkapitulare wie folgt feſt⸗ geſetzt: für den Domdekan auf jährlich 10 000 Mk., für den erſten Domkapitular auf 8000 Mk. für den zweiten, dritten, vierten, fünften und ſechſten Domkapitular auf je 5400 Mk. Ausland. Madrid, 20. Febr. Nach Depeſchen aus Barcelone herrſcht in Fertale große Erregung. Die telephoniſche Verbindung zwiſchen Barce⸗ iſt unterbrochen. In Villanueva in Geltru kam es zu Zuſammen⸗ ſtößen mit der bewaffneten Macht. In Madrid iſt der Verkauf von Zeitungen unterſagt. Die Geſellſchaft vom Roten Kreuz erhielt Befehl, ihr geſamtes Material bereit zu halten. Es wird eine Ausdehnung des Ausſtandes auf die Provinz Saragoſſa befürchtet. Ab 1. März wird ein allgemeiner Ausſtand für ganz Spanien erwartet. Mitteilungen aus der Seckenheimer Gemeinderats⸗Sitzung. (Vom 19. Februar 1902.) Für die Verpflegung der Ehefrau eines Ortseinwohners im Krankenhauſe ſoll Vorſchuß bezahlt werden, vorbehaltlich des Rückerſatzes durch den Ehemann. Betreffend der ortspolizeilichen Vorſchrift wegen Vermietens von Schlafſtellen wird eine Anfrage des Bezirksamts beantwortet und auf der vom Gemeinderat vorgelegten Faſſung be⸗ ſtanden. a 1118 190 ö Wegen der Bitte einer Mutter um Befrei⸗ Aung ihres Sohnes vom Militärd ienſt müſſen vorerſt beſondere Informationen eingezogen werden. f Das Verzeichnis der zur Waſſerwehr Ver⸗ pflichteten, ſowie das Verzeichnis der Pferdebe⸗ ſitzer, welche zu Spanndienſten vorgeſehen ſind, . werden vorgelegt und genehmigt. Vertrag mit der Firma Holzmann wegen Anfertigung eines Projektes für die Straßen und Kanäle öſtlich der alten Heidelberger Land⸗ ſtraße wird genehmigt. 1 Eine geringe Abänderung des Entwurfes der ortspolizeilichen Vorſchriften wegen Abfuhr des Kerichts und der Haushaltungsabfälle wird gutgeheißen. Die Rheinbauinſpektion teilt nach vollzoge⸗ ner Deichſchau mit, daß die auf den Damm⸗ böſchungen ſtehenden Brennneſſeln entfernt und die Böſchungen neu mit Grasſamen angeſäet werden ſollen; entſprechende Anordnung wird getroffen. angeborenen Bürgerrechts zugelaſſen. Die Gemeinde Friedrichsfeld offerirt für die Entnahme von Sand aus der Gemeinde⸗ Sandgrube einen Averſal⸗Betrag von Mk. 250 für die Zeit vom 1. März 1902 bis 1. März 1903: der Gemeinderat erteilt ſeine Genehmi⸗ gung hierzu. f Auf die Holzmacherlöhne wird eine ent⸗ ſprechende Abzahlung angewieſen. Für die Schule in Rheinau wird auf An⸗ trag des Hauptlehrers die Sammlung der Schulgeſetze in neueſter Auflage angeſchafft. Das Grundbuchamt benachrichtigt den Ge⸗ meinderat, daß die jüngſt erworbenen Grund⸗ ſtücks⸗Parzellen an der Kapellen⸗Straße vor⸗ ſchriftsmäßig ins Grundbuch eingetragen ſind. Ein Grundſtück, auf welchem die Gemeinde eine Hypothek vou 3000 Mk. hat, ging durch Kauf in andere Hände über; der Uebernahme der Hypothek durch den Käufer wird zuge⸗ ſtimmt. ö. Bezüglich einer Wirtſchafts⸗Konzeſſion in Rheinau iſt neue Bekanntmachung erforderlich. Da die Blutlaus auf den Apfelbäumen ſich wieder zeigt, wird das nötige Gift von Auguſtenburg auf Koſten der Gemeinde ange⸗ ſchafft und an die beteiligten Baumbeſitzer un⸗ entgeltlich abgegeben werden. Für das Schulhaus in Rheinau ſind raturen und Anſchaffungen als notwendig be⸗ zeichnet; dieſelben werden genehmigt. f Herſtellung des Lauers dortſelbſt; ſeitens des Gemeinderats beſteht kein Bedenken hiergegen. Betreffend der Fürſorge für die Gemeinde⸗ Hermann Bühler wird zum Antritt des ſeitens des Stabhalteramts verſchiedene Repa⸗ beamten iſt der Gemeinderat mit der Feſt⸗ ſetzung des Einkommenanſchlags für Ratſchrei⸗ ber Rieß durch das Bezirkamt einverſtanden. Vom Amtsgericht wird Mitteilung gemacht, daß eine Ortseinwohnerin wegen Geiſteskrank⸗ heit entmündigt und derſelben Vormund beſtellt wurde. Das Bezirksamt verlangt die Statiſtik der Kranken und die Rechnungsführung für dieſel⸗ ben; die betreffenden Nachweiſe werden auf Grund der Ausſchreibungen und Rechnungen für das Jahr 1901 geliefert werden. 10 175 Eine Anfrage des Bezirksamts wegen Teilung von Waldgrundſtücken, die Abtrennung, kleinerer, unbedeutender Parzellen betreffend, wird dahin beantwortet, daß der Gemeinderat keine Bedenken hiergegen habe. Verſchiedene Rechnungen werden ange⸗ wieſen. 7 f Das Verzeichnis der Geräte für die Waſſerwehr wird vorgelegt und genehmigt. Der Aufnahme einer proviſoriſchen Schuld von 5000 Mk. beim Kreditverein wird zuge⸗ ſtimmt. i 55 Der Kaufwert für 5 Anweſen in Rheinau und eines in Seckenheim wird feſtgeſetzt. Das Fahren von Sand und Kies in den Schulhof in Rheinau wird Jakob Pfliegens⸗ dörfer zum Preiſe von 95 Pfg. für den obm Sand und von 1.25 Mk. für den obm Kies als Wenigſtnehmenden übertragen. Die Lieferung eines Handkarrens für den Wegwart in Rheinau wird dem Mindeſtfor⸗ dernden Valentin Böhles zum Preiſe von 54 Mk. übertragen. Die Stellung der für den Nebenort Rheinau benötigten Fuhrwerke wird dem Hrch. Gramlich als Mindeſtfordernden zu folgenden Preiſen übertragen: E Mk.. 1 Wagen mit 2 Pferden: pro Tag 12.— pro ½ Tag 6.50 Mk. 1 Wagen mit 1 Pferd: pro Tag 7.— Mk. pro ½ Tag 3.50 Mk. Für das Gemeindehaus Rheinau wird der Anſchluß an das Telefonnetz beſchloſſen. Die Gemeinde Ladenburg beabſichtigt die Zur Ausſchmückung des Amtszimmers des Stabhalters in Rheinau werden die nötigen Bilder angeſchafft werden. 1 Für die Verſammlungen des Bürgeraus⸗⸗ Die Macht des Geldes. Kriminal⸗Roman von Arthur Eugen Simſon. 46 8 Nachdruck verboten. „Die lederne Taſche habe ich allerdings geſehen, aber ich weiß nicht, was ſie enthielt. Mein Mann trug ſie auf allen Touren, aber ſelten habe ich Geld in ihr geſehen.“ „Wenn man ſich zu einer großen Reiſe rüſtet, dann verſieht man ſich auch mit der nö⸗ tigen Geldſumme; haben Sie denn gar nicht daran gedacht, als Sie ſpäter dieſe Taſche ver⸗ mißten?“ „Wie konnte ich daran denken? Der furchtbare Schickſalsſchlag, der ſo plötzlich mich traf, hat alle meine Sinne betäubt; es iſt mir noch immer, als müßte das alles nur ein wüſter raum ſein.“ a V Nichtsdeſtoweniger mußte es Ihnen auf⸗ fallen, daß die Taſche fehlte; man denkt doch in ſolchen Fällen auch über die Urſachen des traurigen Erlebniſſes nach.“ 17 nicht auch die Reiſetaſche?“ Das Verſchwinden dieſes Gepäckſtücks läßt ſich leicht erklären,“ ſagte der Richter ernſt, 5 Verſchwinden der Geldtaſche hingegen Der Richter ſchüttelte mißbilligend das Haupt. „Sie weichen mir aus,“ erwiderte er;„ich mache Sie darauf aufmerkſam, daß Ihnen da⸗ raus die größten Unannehmlichkeiten erwachſen können. So betrübend und erſchütternd auch der Unfall ſein mag, der Sie betroffen hat, jedenfalls werden Sie ſchon darüber nachgedacht haben, wie Ihre Zukunft ſich nun geſtalten ſoll. Da iſt es natürlich, daß Ihre Gedanken ſich auch mit dem Nachlaß des Verſtorbenen beſchäftigt haben—“ 8 „Bis jetzt noch nicht,“ unterbrach Eliſabeth ihn;„ich werde daran erſt denken können, wenn die Leiche beerdigt iſt.“ „In der ledernen Taſche ſoll ſich eine be⸗ deutende Geldſumme befunden haben.“ „Wer behauptet das?“ „Ich weiß und kann nicht glauben, daß Sie es nicht auch gewußt haben ſollten. Ich muß Sie erſuchen, ſich in Ihre Gemächer zu verfügen und bis auf weiteres dieſelben nicht zu verlaſſen. Sie tragen ſelbſt die Schuld. daran, daß ich die Anordnung treffen muß; ich gebe Ihnen den wohlgemeinten Rat, ſich derſelben geduldig zu fügen.“ i In den dunklen Augen der jungen Frau blitzte es zornig auf; eine heftige Erwiderung ſchwebte ihr auf den Lippen, aber ſie bezwang ſich und drängte ſie zurück. 72 — im Keller zu beginnen; es mußte ja befrem⸗ den, daß Gruner am Morgen nach dem Ereignis ſo früh im Keller geweſen war. Eliſabeth ging in den Salon, der mit dem Wohn⸗ und Schlafzimmer in Verbindung ſtand, und kaum war ſie hier in einen Seſſel nieder⸗ geſunken, als ſie draußen den gleichmäßigen Schritt eines Mannes vernahm, der vor der Thür auf⸗ und nieder wanderte. Ein ſpöttiſches Lächeln glitt über ihre Lippen; raſch entſchloſſen erhob ſie ſich; es war nicht nötig, daß ſie auf den Korridor hinaus⸗ trat, wenn ſie aus dem Salon das Zimmer ihres Bruders erreichen wollte. i Er ſtand am Fenſter, als ſie eintrat; er⸗ ſchreckt fuhr er bei ihrem Anblick zuſammen. „Was willſt du hier?“ fragte er.„Haben die Leute das Haus noch immer nicht ver⸗ laſſen.“ „Ich fürchte, daß ſie es nicht ohne uns verlaſſen werden,“ erwiderte Eliſabeth mit zit⸗ ternder Stimme,„und doch weißt du ſelbſt, wie ſchuldlos ich an allem bin.“ 5 „Schuldlos? Woran? fragte er ſarka⸗ ſtiſch „An der Ermordung meines Mannes.“ „Glaubſt du auch ſchon an dieſe Dumm⸗ heit?“ fragte er. f Ich habe das Verbrechen vermutet, ehe das Gericht kam, und ich glaube auch zu wi wo ich den Mörder ſuchen muß. ſchuſſes in Rheinau iſt es notwendig, eine Anzahl Stühle anzuſchaffen. ie Ausſtockung eines weiteren benötigten Teiles des Riemenwaldes(1 ha 45 a) welcher noch in den neuen Rangirbahnhof fällt, wird genehmigt. Für einen im Gang befindlichen Prozeß der Gemeinde werden die drei Prozeß⸗Bevoll⸗ mächtigten ernannt. i Bezüglich eines Schreibens der evangeli⸗ ſchen Kirchengemeinde⸗Verwaltung in Rheinau, Pfarrhausplatz betreffend, müſſen mit der Neuen Immobilien⸗Geſellſchaft noch Verhand⸗ lungen gepflogen worden. Aus Nah und Feru. * Seckenheim, 21. Febr. Die am ver⸗ floſſenen Sonntag im Saale des Gaſthauſes zum Löwen abgehaltene außerordentliche Generalverſammlung des Bauern⸗ Vereins Seckenheim war verhältnismäßig gut beſucht. Herr Gemeinderat Heidenreich, der Präſident des Vereins, eröffete die Verſammlung worauf Herr Aug. Hörner in eindringlichen Worten die Mitglieder ermahnte, trotz aller Anfechtungen gegen den Verein ſtets feſt zu⸗ ſammenzuhalten, denn nur Einigkeit könne zum Ziele führen. Die ſodann vorgenommene Be⸗ ratung der Statuten brachte bei einem Para⸗ graphen eine längere Dabette, jedoch wurde ſchließlich der vorliegende Entwurf genehmigt. Die hierauf folgende Neuwahl der Geſamtvor⸗ ſtandſchaft ergab die Wiederwahl des alten Vorſtandes, nämlich der Herrn: Gg. Heidenreich, Gemeinderat, Joh. Phil. Volz, Gemeinderat, Ph. Karl, Gemeinderat, Leonh. Söllner, Wilh. Söllner, Aug. Hörner, Joh. Jof. Volz, Math. Volz, Gg. Bühler, Gg. Lochbühler, Mart. Eder, Andreas Ruf. In längerer ausführlicher Dar⸗ legung ſchilderte ſodann Herr Philipp Volz 2 die vielen Vorteile, die der Verein ſeinen Mit⸗ gliedern bietet und legte denſelben dringend ans Herz, dieſelben auch ausgiebig zu benützen. Be⸗ ſonderen Wert legte Redner auf die Fortführung des im vorigen Jahre begonnenen Verſuchs⸗ feldes auf verſchiedene Düngung, und wünſcht, da dieſelben nur mit wenigen Koſten verknüpft iſt, die Verſuche auch auf Hafer, Kartoffeln uſw. auszudehnen. Dem erſtatteten Rechenſchafts⸗ berichte entnehmen wir, daß der 415 Mitglieder zählende Verein einen Geſamtumſautz von 110000 Mark aufzuweiſen hat. Seckenheim, 21. Febr. Infolge Mißverſtändniſſes wurde der Preis des von Hrn. Phil. Volz 1. an Hrn. Maurermeiſter Kettner in der Schloßſtraße verkauften Grund⸗ ſtückes auf 2400 Mark angegeben. Der Ver⸗ hierdurch richtig ſtellen. Mannheim. In Kreiſen, von denen man vorausſetzt, daß ſie ernſt zu nehmen ſind, wird davon geſprochen, daß die Abſicht des Kaiſers beſtehe, Ende April der Stadt Mann⸗ heim einen Beſuch abzuſtatten. Dieſen Beſuch will der Kaiſer mit dem Großherzog⸗Jubiläum, kaufspreis beträgt indeß 3924 Mk., was wir zu welchem er in Karlsruhe eintreffen wird, verbinden und zwar deshalb, weil in die Jubi⸗ läumstage auch die Einweihung des Mannhei⸗ mer Offtzierskaſinos, welches bei den neuen Kaſernements erbaut wurde, fällt. Die„Neue Bad. Edsztg.“ regiſtrirt dieſes bis jetzt noch nicht in die große Oeffentlichkeit gedrungene Gerücht, ohne die Bürgſchaft für deſſen Rich⸗ tigkeit zu übernehmen. Mannheim, 19. Febr. Vermutlich wird anläßlich des Regierungsjubiläums auch ſeitens der Stadt Mannheim eine Einladung an den Großherzog zum Beſuche der hieſi⸗ gen Stadt ergehen, um in Anweſenheit des all⸗ geliebten Landesherrn— wie dies im Septem⸗ ber 1896 nach dem 70jährigen Geburtstage des Landesfürſten in Verbindung mit der Ein⸗ weihung des Kriegerdenkmals geſchah— auch diesmal eine Nachfeier des ſeltenen und bedeut⸗ ſamen feſtlichen Ereigniſſes veranſtalten zu können. N Pforzheim. Geſtern iſt in der Nähe des Seehauſes, auf der Straße von Friolzheim nach Seehaus, von zwei Kerlen ein frecher Raubanfall verſucht worden, Ein Herr aus Mülhausen im Elſaß hatte in Cannſtadt einen Motor⸗Rennwagen übernommen und befand ſich auf der Fahrt nach Pforzheim. Als er bei einen Straßenbiegung langſam fuhr, bemerkte er hinter einem Baume zwei Kerle, von denen einer alsbald auf ihr ſchoß. Die Kugel ging dem Motorfahrer durch die Mütze und ſtreifte das Haar. In der Verblüffung und Aufregung zeug und dieſes rannte gegen einen Baum. Nun zog der Ueberfallene ſeinen Revolver und ſchoß zweimal nach den Kerlen, worauf dieſe flohen. Wäre der Mann nicht im Beſitze eines Revolvers geweſen, dann hätte der Ueber⸗ fall wohl nicht mit der Flucht der Räuber ge⸗ endet. Da der Fahrer nicht weiterfahren konnte, begab er ſich nach Pforzheim, wohin ſpäter der Wagen zur Reparatur gebracht wurde. Der Polizei wurde Anzeige erſtattet. München. Allen Klagen über flauen Geſchäftsgang zum Trotz lautet die Geſchäfts⸗ überſicht der Münchener Aktienbrauereien im Jahre 1900/1901 ſehr gut. Der Geſamtabſatz von 1 651609 Hektoliter zeigt gegen das Vor⸗ jahr eine Steigerung um 28 255 Hektoliter (4,74 Prozent), die Dividenden ſtiegen im Prozent. An Dividenden zahlten Löwenbräu 20 Prozent, Bürgerbräu, Paulanerbräu und Hackerbräu 10 Prozent, Mathäſerbräu und Eberl⸗Faberbräu 6 bezw. 4, Kloſterbrauerei 3 Prozent. An Dividenden wurden von ſämt⸗ lichen Münchener Großbrauereien 1900/1 die hübſche Summe von 2953 500 Mk., alſo rund 3 Millionen Mark ausbezahlt.§ 11.— Bamberg. Eine angenehme Ueber⸗ raſchung wurde einem hieſigen Kuttlermeiſter nach dem Tode ſeiner Frau, welchen den Herrn Gemahl in punkto Taſchengeld ſehr knapp ge⸗ verlor der Fahrer die Gewalt über ſeine Fahr⸗ Durchſchnitt von 10,67 Prozent auf 11,27 bayeriſcher Löwe 8, Schwabinger Brauerei und halten hatte, zuteil. In einem hinterlaſſenen Briefe teilte die Biedere mit, daß ſie mehrere höhere Geldbeträge an ſicherer Stelle angelegt habe, die ſie im Laufe der Jahre heimlich zurückgelegt, weil ſie wußte, daß der bauluſtige Gatte dieſe Erſparniſſen ſonſt ſeinem Baueifer geopfert haben würde. Die Verſtorbene machte dem Gatten in ihrem Briefe all das Geld zum Geſchenk und fügte bei, daß er, der 20 Jahre jünger iſt als die Verſchiedene ſich recht glücklich wieder verheiraten möge. Kiel. Wegen vorſätzlicher Brandſtiftung ſtand die 15 Jahre alte Henriette Fillbach aus Berlin vor der hieſigen Strafkammer. Sie war bei dem Hauptmann Erik vom 85. Infanterie⸗Regiment in Rendsburg in Penfſion und wurde mit der Tochter des Haupmanns ausgebildet. Mitte Dezember und am 31. Dez. v. J. entſtand Feuer in der Wohnung des Offi⸗ ziers, welches jedes Mal durch raſches Eingrei⸗ fen gelöſcht wurde. Am 1. Januar brach aber, an vier Stellen Feuer aus. Die Fallbach wurde als Thäterin ermittelt. Verhaftet geſtand ſie ihr Vergehen zu und motivierte die That mit Sehnſucht nach Berlin. Während der Ver⸗ handlung wiederrief ſie ihr Eingeſtändnis. Auf 1 Jahr 1 Monat wandert das ſchöne Mädchen ins Gefängnis. g Aus Heſſen. Viel Leid auf einmal iſt über die Familie des Apothenbeſitzers Buch in Beſſungen bei Darmſtadt gekommen. Am Mitt⸗ woch ſtarb ſeine Frau an einem Schlaganfalle und faſt zur ſelben Zeit ſein Sohn, Apotheken⸗ beſitzer Buch in Halle a. S., ebenfalls an einem Schlaganfall. Der ſo ſchwer heimgeſuchte alte Herr iſt ſeit kurzer Zeit ganz erblindet. Thorn, 20. Febr. verurteilte den Unterofgzier Paul Guſt vom 17. Pionier⸗Bataillon, welcher einen Infanterie⸗ Leutnant auf der Straße läſſig gegrüßt und deswegen gerügt, ihn durch ein Schimpfwort beleidigt hatte und dann auf dem Wege zur Wache entlief, wegen Achtungs⸗Verletzung, Be⸗ harrens im Ungehorſam, Beleidigung und Wi⸗ derſetzung zu zwei Jahren Gefängnis und De⸗ gradation. Vermiſchtes. — An einer Ritzwunde geſtorben iſt inn Eger der praktiſche Arzt Dr. Anton Pladiaur. Er hatte ſich mit dem Heftdraht einer illu⸗ ſtrierten Zeitſchrift in einem Kaffeehauſe verletzt. Dr. Pladiaur ſchenkte anfänglich dem winzigen Ritzer keine Bedeutung, bis ſich nach einiger Zeit die Anzeichen einer Blutvergiftung ein⸗ ſtellten, welche ſo raſche und verheerende Fort⸗ ſchritte machte, daß der Unglücklchie ſein Leben laſſen mußte. — Ein furchtbaren Erdbebes hat in Schemacha(Gouvernement Tilſit in Trans⸗ kaukaſten) große Verheerungen angerichtet. Die Zahl der bei dem Erdbeben umgekommenen Perſonen wird auf 2000, die Zahl der zer⸗ ſtörten Häuſer auf 4000 geſchätzt. Im Kreiſe Schemacha ſind 34 Dörfer vom Erdbeben heim⸗ „Weiß ich es?“ Ja, du weißt es, du mußt es wiſſen?“ Ein drohender Blick traf ſie aus ſeinen ſte⸗ chenden Augen. i 5 „Dein Verſtand ſcheint Not gelitten zu haben,“ ſagte er;„du ergehſt dich in Vermn⸗ tungen, die jeder Begründung entbehren. Setzen wir den Fall, hier läge wirklich ein Verbrechen vor, muß ich es dann auch begangen haben? Kann der ſchwer berauſchte Mann nicht auf der Brücke einem Vagabunden begegnet ſein, der ihn niederſchlug und beraubte?“ „Hätte ein anderer es gethan, ſo würdeſt du augenblicklich die Geldtaſche vermißt haben.“ „Hatte ich denn Zeit daran zu denken? Nahmen nicht meine eigenen Angelegenheiten mich in Anſpruch? Kann nicht die Taſche noch im Waſſer liegen?“ 5 w, Mich betrügſt du nicht,“ ſagte Eliſabeth ernſt;„wäreſt du nicht mein Bruder, ſo hätte ich dem Richter anders geantwortet. Glaube nicht, daß ich das Verbrechen deshalb entſchul⸗ dige; im Gegenteil, zwiſchen uns beiden iſt fortan das Band zerriſſen; aber ehe wir ſchei⸗ den auf Nimmerwiederſehen, wirſt du mir mein Eigentum ausliefern. Nur unter diefer Beding⸗ ung will ich verſchweigen, was ich weiß ſt du dir Rede,„durch Y. überliefern? Soll ich Griesheim an der Brücke verlaſſeu; was weiter geſchehen iſt, kann ich unmöglich wiſſen.“ Eliſabeth ſchüttelte das Haupt; ihre fein gewölbten Brauen zogen ſich drohend zu⸗ ſammen. „Ich verlange kein Bekenntnis deiner Schuld,“ ſagte ſie,„ich fordere nur mein Eigentum. Was ich thun konnte, um den Bru⸗ der zu retten, ohne mich ſelbſt eines Meineides ſchuldig zu machen, das habe ich gethan; ſage mir, wo ich das Geld finde, dann fliehe, ſo raſch du es vermagſt.“ „Weshalb ſoll ich fliehen?“ „Weil die Verhaftung droht. Ich werde bereits in meinen Zimmern bewacht; man hat mir verboten, ſie zu verlaſſen; dennoch habe ich dieſen Schritt gewagt, um dich zu warnen.“ „Wozu? Gerade das erregt Verdacht! Bedanke dich bei dem Advokaten Varnay dafür, er allein hat uns die Suppe eingebrockt. Könnte ich nur dieſer ganzen Bande einen Tort anthun, an dem ſie zeitlebens genug hätte!“ „Denke jetzt an dich ſelbſt; die Kohle liegt dir auf dem Fuß. Willſt du dich meiner Be⸗ dingung fügen?“ 5 1„Wie kann ich es? Ich habe das Geld nicht.“ a „Du haſt es!“ ſagte Eliſabeth ſcharf. „Willſt du mich zwingen, dich dem Richter zu 3 dich an die Aeußerungen 772 e erinnern, Du er ſchon fallen ließeſt? it dem, we e ſtets von der Notwendigkeit einer Trennug und zwar einer ſolchen Trennung, bei der uns das geſamte Vermögen geſichert wurde. Soll ich dem Richter mitteileu, was du noch vorgeſtern nachmittag mir ſagteſt?“ „Ba, man ſagt manches Wort, ohne es zu überlegen.“ „Das mag ſein, du aber thuſt es nicht, und ich weiß nur zu gut, daß—“ „Wenn du mich verderben willſt, ſo thu's in Gottes Namen,“ erwiderte Gruner zornig auffahrend,„du ſelbſt wirſt keinen Vorteil da⸗ von haben!“ 8 „Wie(önnte ich darin einen Vorteil ſuchen wollen? Ich kann ja ſelbſt nur wünſchen, daß die Schmach nicht auf deinen Namen fallen möge, denn es iſt der Name unſerer Eltern,. den ich gern in Ehren halten möchte.“ „Wie viel Unehre haſt du ſelbſt auf ihn gehäuft?“ 1 „Auf dieſen Namen? Keine! Entſchließe dich raſch, ich vermute, daß—“ Sie konnte die Vermutung nicht ausſpre⸗ chen; die Thür wurde in dieſem Augenblick ha⸗ ſtig geöffnet und die Gerichtsherren traten ein. Im erſten Moment ſtutzte der Richter, als ſein Blick auf die junge Frau fiel, die er hien zu finden nicht erwartet hatte. „ich hatte Ihnen befohlen, ihn Ihrem 3 zu bleiben,“ ſagte er,„was ſuchet Das Kriegsgerict 5 geſucht. Dei dem Dorfe Maraſa, öſtlich von Schemacha, iſt der Vulkan thätig. Der Bach Geontſchatia veränderte infolge eines Erdrutſches die Richtung ſeines Laufes. —(peterchens Aufſatz über die Kuh.) Der nachfolgende Aufſatz wird der„Tr. Lsztg.“ zur Verfügung geſtellt: Die Kuh iſt kei Pärd, aber die Kuh iſt ein Tür. Die Kuh iſt groß. Die Kuh iſt dick. Die Kuh hat ein großer Kopp. Die Kuh hat in dem Kopp zwei Augen und ein Maul. Die Augen von der Kuh ſind groß. Aas Maul von der Kuh iſt auch groß wenn die Kuh es aufmacht. Die Kuh hat fier Bein und an die Bein ſind fier Hufenfüß. Die Kuh hat ein Schwanz. Und dieſen hat ſie hinten. Der Schwanz iſt lang. Der Schwanz iſt träckig das iſt nicht ſchen von der Kuh. Auf dem Kopp hatt die Kuh zwei Ohren und zwei Hörner die ſtoßen. Die Kuh kann fahren abber die Kuh kann nicht reitten. Die Kuh iſt rod iſt auch anderſch. Die Kuh hat eine große Zung. Mit der Zung putzt die Kuh die Nas. Die Kuh hat kei Taſchentuch ich habb auch kei Taſchentuch. Die Kuh gibt Millich. Mei Mutter macht abber die Butter. Mei Mutter macht auch Käs, das gibt eine gute Schmier. Mir haben eine Kuh von dem Judd. Die kleine Kuh iſt ein Kalb die große Kuh iſt eine Kuh. Es geben viele Kühe. — In füngſter Zeit mehren ſich die Fälle, daß an Stelle von Zehnmarkſtücken öſterreichiſche Zehnkronenſtücke in Zahlung ge⸗ geben werden, wodurch der Empfänger einen Schaden von ungefähr 1 M. 50 Pfg. erleidet. Da die Aehnlichkeit der beiden Münzſorten leicht Urſache zu derlei betrügeriſchen Operatio⸗ nen wird, ſei dieſem Umſtand beſondere Auf⸗ merkſamkeit empfohlen. — Der bisherige Gaſtgeber des Hotel Oberpollinger in München verließ plötzlich mit 5 und einem Teil des Perſonals Hotel und okal, ſo daß bis zum Eintreffen des aufge⸗ ſtellten Brauereiverwalters der— Hotelhaus⸗ knecht die Geſchäfte verſehen mußte. — Dem Germanen vom Kriegerdenkmal in Neuhauſen⸗München, wurde jüngſt das Schwert geſtohlen. Ein Krieger ohne Waffe iſt aber ein trauriger Held; der Magiſtat von München erbarmt ſich daher des Germanen und läßt ihm um 70 Mk. ein neues Schwert machen. NAH a b — In Blaibach bei Landshut erhängte ſich das Sjährige Söhnchen des Hausbeſitzers Clement aus Zorn, weil ihm ſeine Schweſter ein Spielzeug weggenommen hatte. 8 Rund 30000 Mark in Wertpapieren fand ein Schaffner der Charlottenburger Straßen⸗ bahn in einem Wagen der Straßenbahn. Der. Beamte ſandte das wertvolle Objekt ſofort nach dem Fundbureau der Geſellſchaft, wo es bald darauf von der Eigentümerin, einer Rentiere in Steglitz, reklamiert wurde. Die Verliererin deponierte 300 Mark für den ehr⸗ lichen Finden ig ad 1 — Ein Chemiker, Dr. Fietz in Hamburg hat ein Fluidum erfunden, das, gewöhnlichem Waſſer zugeſetzt, eine von Petroleum nicht zu unterſcheidende Flüſſigkeit ergiebt. Dasſelbe kann ſowohl zu Beleuchtungs⸗ als zu Heizungs⸗ zwecken verwendet werden. In einer gewöhn⸗ lichen Lampe, mit gewöhnlichem Docht gebrannt, ergiebt ſich eine außerordertlich weiße Flamme von der doppelten Stärke einer Petroleum⸗ flamme. nützung dieſer Erfindung gebildet. Heidelberg. Die Handelskammer hat an das Miniſterium der Auswärtigen Angele⸗ genheiten eine Eingabe gerichtet betr. den durch Verlegung des Perſonenbahnhofes in ſüdweſt⸗ licher Richtung notwendig gewordenen direkten Das Fluidum iſt nicht exploſiv. Es hat ſich in London eine Geſellſchaft zur Aus⸗ bei Weinheim. Schon durch Erbauung der Rheinthalbahn, die einen großen Teil des Durchgangsverkehrs von der Stadt ablenkt, ſei Heidelberg benachteiligt. Künftig dürfte dies in noch höherem Maße der Fall ſein. Durch einen direkten Anſchluß an die Main⸗Neckar⸗ bahn bei Weinheim würde mindeſtens ein Teil des Durchgangsverkehrs Heidelberg erhalten bleiben. Zu Gunſten einer Bahn Weinheim— Heidelberg wird ferner angeführt, daß dieſelbe einer Anzahl an der Bergſtraße belegener, bis⸗ her vom Hauptbahnverkehr ausgeſchloſſener recht bedeutender Orte als Lützelſachſen, Groß⸗ ſachſen, Doſſenheim, Handſchuhsheim uſw. zu Gute käme. Die beſtehende Straßenbahn ver⸗ mag dieſem Verkehr nicht gerecht zu werden. — Ein drolliges Vorkommnis erlebte am Dienstag die Reiſenden des aus dem Elſaß über Heilbronn nach Nürnberges laufenden Schnellzuges auf der württembergiſchen Station Weg. Schon iſt das Zeichen der Abfahr: gegeben, der Zug ſetzt ſich raſch in Bewegung und alles ſcheint in Ordnung zu ſein— da auf einmal rennt im ſchnellſten Lauf Jemand hinter dem Zug her, um ihn einzuholen. An dem hübſchen blauer Jäckchen und den Silber⸗ ſchnüren iſt er ſofort erkenntlich, es iſt ein bayeriſcher Schaffner und trägt zwei— volle Maßkrüge. Schrecklich iſt ſeine Angſt, über Kopf und Hals läuft er, um ſeine Beute in Sicherheit zu bringen, aber zu ſpät. Höchſt⸗ wahrſcheinlich nun, daß der württembergiſche Zugführer einen Blick ins Innere ſeines Kruges thun wollte; der Krug aber fehlt und ſchnell blitzt es dem Zugführer auf. Sofort hält der Zug. Vergnügt und im Bewußtſein des über neuzeitliche Pedanterie errungenen Sieges ſtie⸗ gen Schaffner und Maßkrüge ein. Dieſe ſind noch voll bis oben. Der Zugführer gibt ſchmunzelnd das Zeichen zur zweiten Abfahrt. Ein allgemeines fröhlichzs„Proſit“ ertönte von allen Seiten des Bahnſteigs her, während der Zug nach Nürnberg zudampft. Und da macht man beſtändig faule Witze über die Neben⸗ bahnen! — Am Montag erhielt der Rentier Janſſen in Dresden von ſeinem Rechtsan⸗ walt ein Couvert mit 75000 Mk. in Tauſend⸗ und Fünfhundertmarkſcheinen ausgehändigt und begab ſich dann in die innere Stadt, um noch einige Geſchäfte zu beſorgen. Als er zu Haus angelangt war, fand er das Couvert in ſeiner inneren Ueberziehertaſche, in die er dasſelbe auf der Straße geſteckt zu haben glaubte, nicht vor — offenbar hat es der hochbetagte Herr ver⸗ ſehentlich zwiſchen Rock und Ueberzieher geſteckt, und es war ſo auf das Trottoir geglitten. Für die Wiedererlangung des Geldes ſetzte Herr Janſſen eine Belohnung von 5000 Mk. aus, die er jetzt auf 10 000 Mk. erhöht hat. Er macht weiter in den Zeitungen bekannt, daß der Finder die 10000 Mk. gleich zurückbehalten könne, wenn er nur das übrige in eingeſchriebe⸗ nem Briefe anonym zurückſchickte. Das iſt nun noch nicht geſcheheu, wohl aber erhielt der Ver⸗ luſtträger am Sonntag eine Karte mit dem Anerbieten, er möge dem„ehrlichen“(I) Finder die Hälfte laſſen, dann würde er die andere Hälfte prompteſt zurückerhalten. Die Nummern der verlorenen Bankſcheine ſind nachträglich veröffentlicht worden; nach dem Finder wird polizeilicherſeits eifrigſt gefahndet. — Zwiſchen Modane und Paris iſt aus einem Eiſenbahnabteil 350000 Franken in Wertpapieren geſtohlen worden. Von dem Verbleib des Koffers fehlt jede Spur. 5 — Doodica, das eine der beiden zuſam⸗ mengewachſenen indiſchen Mädchen, die durch eine Operation getrennt worden waren, verſtarb in Paris unerwartet an Schwäche. Doodica war das kränkere der beiden Kinder. ein Koffer mit. ration war vorgenommen worden, um im Falle, ihres Ablebens das andere Mädchen, Radiea zu retten. — Ein Offizier in Ansbach, welcher bei einer Zugsentgleiſung verletzt wurde, hat von der Bahnverwaltung eine Entſchädigung von 250000 Mk. gefordert. Der Verunglückte, der inzwiſchen wieder ſoweit hergeſtellt wurde, daß er nach ärztlichem Gutachten vollſtändig dienſt⸗ tauglich ſein ſoll, hat ſchließlich ſeine Forderung auf 150000 Mk. ermäßigt, wogegen ihm von der Bahnverwaltung eine Entſchädigung von 80 000 Mk. angeboten worden ſein ſoll. * Seckenheim, 20. Febr. Eine für die Landwirtſchaft gewiß intereſſante Wette kam letzter Tage dahier zum Austrag. Hr. Land⸗ wirt Franz Gropp wettete mit einem hieſigen Geſchöftsmann, daß ſeine ſeit Weihnachten ge⸗ kalbte Kuh noch jetzt jeden Tag 26 Liter Milch gebe, und hat die von jedermann ver⸗ loren geglaubte Wette glänzend genommen, indem das erzielte Milchquantum die angegebene Literzahl noch etwas überſchritten hat. Gewiß ein erfreuliches Zeichen, daß die Viehzucht unter Umſtänden recht rentabel ſein kann. (2) Seckenheim, 21. Febr. In Bälde wird wieder ein Stück Alt⸗Seckenheim von der Bildfläche verſchwinden. Herr Maurermeiſter Th. Herdt hat das Anweſen des Drehermeiſters Martin Eder käuflich erworben, und wird das⸗ ſelbe abtragen und 4 neue Wohnhäuſer darauf erſtellen. Dieſelben ſollen bereits in feſten Händen ſein und der Neuzeit entſprechend ge⸗ baut werden. Es dies immer noch ein erfreu⸗ liches Zeichen, daß Neubauten einenſo ſchlanken Abſatz finden, und zeigt aufs neue wieder, daß unter den hieſigen Einwohnern immer noch ein gewiſſer Wohlſtand herrſcht. Bekanntmachung. Liegenſchafts⸗Verpachtung und Verſteigerung. Herr Landwirt Jakab Karl dahier als Vormund des Philipp Gruber läßt am Montag, den 24. Februar 1902, Vorm. 10 Uhr a auf dem Rathauſe(Bürgerausſchußſitzungsſaale) 5 Aecker des Philipp Gruber auf die Dauer von 4 Jahren(1902/5) öffenlich verpachten. Gleichzeitig wird das Haus des Philipp Gruber gegen Baarzahlung zu Eigentum ver⸗ ſteigert, ſofern der Anſchlag erreicht wird. Seckenheim, 18. Februar 1902. Bürgermeiſteramt: Volz. Ritter. Bekanntmachung. Liegenſchafts⸗Verſteigerung. Herr Landwirt Peter Karl läßt am Montag, den 24. Februar 1902, Vorm. 10 Uhr auf dem Rathauſe(Bürgerausſchußſitzungsſaal) 11 Aecker zu Eigentum verſteigern. Die Zah⸗ lung hat in 3 Terminen, von denen der erſte ſofort, die übrigen Martini 1902 und Martini 1903 fällig wird, zu erfolgen; doch iſt auch Baarzahlung geſtattet. Die weiteren Be⸗ dingungen können auf dem Rathauſe Zimmer Nr. 7 eingeſehen werden. Seckenheim, 19. Februar 1902. Bürgermeiſteramt: Volz. Ritter. in denkbar größter Auswahl. Anſchluß Heidelbergs an die Main⸗Neckarbahn empfehle ich außergewöhnlich billige und vor Zur Confirmation teilhafte Gelegenheitspoſten in ſchwarzen, weißen und farbigen 2 Kleiderſtoffen Buxkin, Cheviots und Kammgarne ſehr billig. J. Lindemann, Die Ope⸗ Bekanntmachung und Einladung. Am Freitag, den 28. Februar 1902, Nachmittags 2 Uhr findet im Gemeindehauſe in Rheinau eine Sitzung des Bürgerausſchuſſes Rheinau ſtatt. Die Herren Mitglieder werden dazu, mit dem Erſuchen um pünktliches und zahlreiches Erſcheinen eingeladen. Gegenſtände der Tagesordnung ſind: 1. Die Nachſichtserteilung von dem Vorhandenſein einer zweijährigen Dauer der Erforderniſſe zur Wählbarkeit in den Bürgerausſchuß bezüglich des Schmieds Alois Bräunig in Rheinau betr. 2. Die Ergänzung des Bürgerausſchuſſes Rheinau durch 1 oder 2 Mitglieder.— 2¼ bis 2⅛œ Uhr— Seckenheim, den 19. Februar. Der Bürgermeiſter: Der Ratſchreiber: Volz. Ries. N 5— 5 55 2 11 3 5 Jeigwaaren. 3 Obst 8 e Fadenfuppennudeln 3 getrocknetes. 5 Zandgemüſe⸗Rudeln Zwetſchen A 3 2 Hausmacher Band 8 8 8 Nudeln 405 85 Birnſchnitze 8 2 ausmacher Laden- elſchnitze 2„ 5 8 Uudeln, per Pfund Auf ſch 1 85 4 b von 28 Pfg. an bis zu S Dampfäpfe S 2 e e Feigen S accaroni La. 19 5* 65 5 à 30 bis 50 Pfg. 2 Apriroſen 2 2 2 e 2 Brünelle N S i a 30 bis 50 Pfg. 8 8 Zuppeneinlage A 8 Air ſchen 2 E Eiergerſte S Datteln 25 Achtung! Mittwoch, den 26. d. M., abends 8% Uhr findet im Gaſthaus zum Pfälzer Hof in Seckenheim eine öffentliche Jersammlung ſtatt, wozu ſämmtliche Ziegenbeſitzer freundlichſt eingeladen werden, mit dem Bemerken, daß die Sache von großer Wichtigkeit iſt und bittet man deßhalb um vollzähliges Erſcheinen. f N Die Einberufer. Zahn- Atelier Carl Bossert Mannheim. Breitestrasse U 1, 2. Visà-vis d. Rest. z. Storehen. Lösbar befeſtigter Zahnersatz ohne Gaumenplatte. D. R. Patent Nr. 93522. Allein Licenz für Mannheim. Zähne in Kautſchouk und Metall von 3 Mk., ganze Gebiſſe von 80 Mk. an unter Garantie. Schmertloſes Zahnziehen unter Anwendung der neueſten Angeſthaeticas, ſowie in Narcoſe. Gh. Bopp, Schuhmacher, Rheinau a Luisenstrasse 15 empfiehlt ſich im Anfertigen von 8ehuhwaren, von den einfachen bis zu den feinſten. Gleichzeitig bringe mein reichhaltiges Scehuhwarenlager in empfehlende Erinnerung. Reparaturen prompt und billig. Mannheim, U 1, 13,(uüßhſt der Setenheimer Nebenbahn) Zahnbehandlung! Zahnerſatz! J. Eckard. Preise mässig. Behandlung schonend. Jahnziehen nach Wunſch mit Lachgas oder anderen ſchmerzloſen Mitteln Sprechſtunden an Wochentagen vorm. 9—12, nachm. 2—5 empfiehlt ſeine fortwährend Sonntags von 10—12 Ahr. für Familiengebrauch und gewerbliche Zwecke. 0 2 Die vielen Vorzüge und Verbeſſerungen, welche die 5 Pfaff⸗Pähmaschinen aufweiſen, haben dieſem Fabrikat einen Weltruf ö verſchafft. i Tür Güte und Leiſtungsfähigkeit der Pfaff⸗Hähmaschinen 0 kann daher jede gewünſchte Garantie geboten werden. 5 Allein-Verkauf in Mannheim bei Martin Decker, A 3, 4 72 vis-à-vis dem Theatereingang.— Telephon 12998. Eigene Reparaturwerkſtätte. 7 Lager in ſämmtlichen Nähmaschinen und Strichmaſchinen i im allen Syſtemen und für jedes Gewerbe. Michael Keil Johann Heß Nachfolger Rheinau. Schwetzingerstr. mit friſchen gackwaren verſehene g Bäckerei. Ferner empfehle meine Kalonialwaren und Tandesprodukte in P 5 Philipp Wolf, Abrmacher, Seckenheim, Neckarſtraße 9. Empfehle alle Sorten 5 5 Wand- und . 896 Gold- und in allen Preislagen. Taschenuhren owie Silber⸗Waaren Louis Landauer Friſch gewäſſerte Stock⸗Fische Breitestrasse Mannheim Breitestrasse ö 1 No 1. 1 No. 1. 2 Geschäftshaus für:„ 5 i a J dDamen⸗ und .. Damen- und Kinder. Kinderwäſche, Abbruch. Seidenwarren, S Wollwaren 8 8 50 8 5 t 8 terial Baumwollwaren, Onfection. Handſchuhe und 5 Thüren, 95 12 Sen 88 1— l Strümpfe. rahmungen und Läden, adenfenſter Weiſwaren, Damen- und Kinder- Tricotagen. Sa 35 25 1 Herrenwäſche und Näheres bei: Baumeister Ausſtattungs⸗ Hüte. Gatte F err er. 8. Artitel. a Teppiche, Gardinen e Spezialabteilung: Möbel, Betten, Federn und Daunen. Für die Winterſaiſon bietet mein in allen Abteilungen reich ſortirtes Lager die denkbar grösste Auswahl bei ausserordentl. billigen Preisen. 95 Unterzeichneter empfiehlt: i 5 Fahrräder, 5 Nähmaſchinen Waſchmaſchinen, alle landwirtſchaftliche Maſchinen, patentirte Pfuhlpumpen, Muſter gratis! Umtauſch geſtattet! Nur ſtreng ſolide Fabrikate. Coulanteſte Bedienung. leicht zu handhaben, zu billigſten Preiſen 5 vt O Mk an fra g eo Martin Klamm, CU 8