Anzeigeblatt für Seckenheim, Rheinau und Noesheim. Erſcheint Mittwoch und Samstag. Abonnement: Monatlich 25 Pfg., durch die Poſt bezogen vierteljährlich Mk. 0.80 Redaktion, Druck und Verlag von J. Helfrich in geckenheim. Anzeigen: Die Iſpaltige Garmondzeile oder deren Raum 10 Pfg. bei Wiederholungen entſprechenden Rabatt. Nr. 17. Mittwoch, den 26. Februar 1902. 2. Jahrgang. Deutſches Reich. Berlin, 23. Febr. In den maßgebenden Kreiſen der Zolltarifkommiſſion neigt man zu der Anſicht, daß ſpäteſtens am nächſten Donners⸗ tag die Abſtimmung über die Getreidezölle er⸗ folgen wird. Es wird beſtätigt, daß Bayern eine wichtige Erklärung geben wird. Ausland. Paris, 24. Febr. Wie die Blätter aus Rom zu berichten wiſſen, haben die Vorver⸗ handlungen betreffend die Erneuerung des Drei⸗ bundes in Rom begonnen. Die italieniſche Regierung beſteht angeblich auf eine Abänder⸗ ung des Vertrags, die denſelben zu einem Militär⸗Abkommen machen würde. Belgrad. Die Königin Draga ſieht wieder einmal einem freudigen Ereigniſſe ent⸗ gegen. Abwarten, obs auch war iſt. Baku, 23. Febr. Die Ausgrabungen in Schemacha finden unter Leitung von Sappeuren ſtatt. Es ſind in Schemacha 5 Kommiſſion gebildet worden, eine mediziniſche, eine Ver⸗ pflegungskommiſſſon, eine Auswanderungs⸗ oder Ueberſiedelungskommiſſion, eine Ausgrabungs⸗ kommiſſion und eine Baukommiſſion. Täglich verlaſſen hunderte von Familien die Stadt, zum größten Teil auf Koſten des Komitees. Im ganzen ſind 4500 Häuſer zerſtört. In Schemacha iſt Kälte und Schneefall eingetreten. Seit 2 Tagen ſind Typhus und Scharlach aus⸗ gebrochen. Menſchen⸗ und Tierleichen gehen in VBerweſung über. Es herrſcht großer Mangel an warmen Räumen. i Maſhingtau, 24. Febr. Ein Peters⸗ burger Telegramm berichtet, Rußland vertrete die Anſicht, daß der engliſch⸗japaniſche Vertrag die Intereſſen Amerikas ſchädige. Trotz aller Verſicherungen über die Mandſchurei wird jedoch die Union⸗Regierung alle Maßregeln, welche die Mandſchurei betreffen, eingehend prü⸗ fen und nicht davor zurückſchrecken, einzugreifen, falls dies notwendig ſein ſollte. Aus Nah und Feru. * Seckenheim, 25. Febr. Geſtern Abend, um 8 Uhr beginnend fand im Gaſthaus z. Deutſchen Hof die Generalverſammlung des Ländlichen Credit⸗Vereins Seckenheim ſtatt. Der Vorſtand des Vereins, Herr Gemeinderat Gg. Jak. Seitz eröffnete die Verſammlung mit Erſtattung des Rechenſchaftsberichts. Das Re⸗ ſultat des abgelaufenen Geſchäftsjahres war ein äußerſt günſtiges und zwar betrugen die Einnahmen 419 827.81 Mk. und die Ausgaben 415 290.02 Mk., mithin ein Geſamtumſatz von 835 117.83 Mk. Es wurde in Vorſchlag ge⸗ bracht, aus dem Reingewinn von 7586.92 Mk. 15 pCt. Dividende mit 3170.25 Mk. zu zahlen und den Reſt mit 4416.67 Mk. dem Reſerve⸗ fond zu überweiſen, welcher Vorſchlag von der Verſammlung genehmigt wurde. Ebenſo fand ein Vorſchlag des Rechners des Vereins, Herrn Bürgermeiſter Volz, ein Beitrag zu der Groß⸗ herzog Friedrich Jubiläumsſtiftung zu bewilli⸗ gen, allgemeine Zuſtimmung. Die Entlaſtung der Vereinsverwaltung wurde dankend gutge⸗ heißen. Für Herrn Altbürgermeiſter Seitz, welcher wegen vorgerückten Alters als Mitglied der Verwaltungsrats zurücktrat, wurde Herr Aug. Hörner gewählt. Herr Landwirtſchafts⸗ inſpektor Kuhn aus Ladenburg erklärte ſodann in längeren überzeugenden Ausführungen Zweck und Ziel der Ländlichen Creditvereine und konnte mit Genugthuung konſtatieren, daß der Creditverein Seckenheim eines der beſten Re⸗ ſultate erzielt habe. Den lehrreichen Ausfüh⸗ rungen des Herrn Redners wurden ſeitens der Verſammlung reicher Beifall gezollt.— Herr Gg. Volz brachte auf die bewährte umſichtige Vereinsleitung ein dreifaches Hoch aus, in welches die Verſammlung lebhaft einſtimmte. — Die Verwaltung des Vereins beſtand im abgelaufenen Geſchäftsjahr aus folgenden Herren: Gemeinderat Gg. Jak. Seitz, Vorſtand, Stellvertreter Gg. Leonh. Volz, Gemeinderat, Joh. Gg. Hofmann, G. J. Gund, Gg Jakob Seitz Gg. Ph. Sohn, Gg. Zahn, Gemeinderat, Bürgermeiſter Volz, Rechner. Aufſichtsratsmit⸗ glieder die Herren: Altbürgermeiſter Seitz, Gemeinderat Phil. Karl, J. Hilsheimer, Phil. Pfiſterer, Joſ. Spanagel, Jakob Volz, Gg. Phil. Sohn, Franz Gropp, Stephan Arnold, Gg. Volz, Joſ. Sohn. n ecken heim, 25. Febr. Infolge Rücktritt des Präſidenten Herrn Gg. Heidenreich, Gemeinde⸗ rat, ſah ſich der Bauernverein veranlaßt, am 21. ds. Mts. eine Verſammlung zur Neuwahl des Präſidenten einzuberufen. Die vorgenom⸗ mene Wahl hat folgendes Reſultat ergeben: Herr Gemeinderat Joh. Phil. Volz, Präſident (Vorſitzender), Herr Aug. Hörner, deſſen Stell⸗ vertreter. Die Herren nahmen die Wahl dankend an. Herr Aug. Hörner ſprach dem von ſeinem Amte zurückgetretenen Herrn Ge⸗ meinderat Gg. Heidenreich für ſeine langjährige, treugeleiſtete Dienſte im Namen des Vorſtands beſten Dank aus und hob auch die warme Sympathie, die ſich ſein Nachfolger Herr Ge⸗ meinderat Joh. Ph. Volz ſeit Gründung des Vereins jederzeit erworben hat, hervor. Das auf den ſcheidenden und neugewählten Präſi⸗ denten ausgebrachte Hoch fand freudige Auf⸗ nahme. Herr Gemeinderat J. Ph. Volz dankte für das Vertrauen und die Anerkennung, die man ihm ſchenkte und verſprach, nach Kräften die Intereſſen des Vereins zu wahren und zu fördern. Den Reviſoren Herrn Albert Treiber und Herrn Karl Volz, welche ſich mit Mühe der Prüfung der Rechnungen unterzogen, wurde von Herrn Aug. Hörner beſter Dank gezollt. Mannheim, 24. Ein ſchweres Unglück ereignete ſich heute früh 7 Uhr auf der Feudenheimer Landſtraße. Der Landwirt Georg Kling aus Heddesheim befand ſich mit ſeinem Zweiſpänner auf dem Wege zum Markte in Mannheim, als ſeine Pferde durch einen von hinten herankommenden Zug der Dampfbahn ſcheuten und Kling unter den letzten Wagen des Zuges drängten. Der Unglückliche erlitt hierbei derartige Verletzungen, daß er ſofort ins Allgemeine Krankenhaus überführt und ihm dort unmittelbar darauf das rechte Bein am⸗ putiert wurde. Kling iſt 30 Jahre alt und Vater zweier Kinder. 1 20 Konſtanz. Der Wäſchedieb, der von 1898 bis zum Herbſt 1901 in Konſtanz und im Thurgau mindeſtens 38 Diebſtähle an Wäſche uſw. ausführte, wurde in der Perſon des 28jährigen Taglöhners und Heizers Hermann Glanz von Weingarten bei Ravensburg von der Strafkammer zu 1 Jahr 6 Monat Gefängnis verurteilt. f Darmſtadt, 23. Febr. Die Abdankung der geſchiedenen Großherzogin als Chef des 117. Infanterieregiments erregt Aufſehen. Es Die Macht des Geldes. Kriminal⸗Roman von Arthur Eugen Simſon. 47: Nachdruck verboten. „Zu meinen Zimmern gehört auch dieſes,“ erwiderte Eliſabeth,„und ich denke, Sie müſſen es natürlich finden, daß ich meinen Bruder auf⸗ ſuchte, um ihn zu fragen, was dies alles zu be⸗ deuten habe.“ ö 5 a„Sollte nicht ein anderer Grund Sie be⸗ wogen haben, Ihren Bruder aufzuſuchen? Kennen Sie dieſe Taſche?“ Gruner zuckte die Achſeln, ſein Geſicht war noch fahler geworden; er preßte die Lip⸗ pen aufeinander, damit ihm nicht ein Laut entſchlüpfte, der ihn verraten könnte. „Sie iſt der Taſche ähnlich, die mein Mann beſaß,“ ſagte Eliſabeth,„aber es giebt ſolcher Taſchen viele, ſie werden ja in großen Mengen angefertigt. „Waren Sie nicht geſtern morgen in aller Frühe im Keller?“ „Ich leugne das nicht. Aber hat die Magd Ihnen das behauptet, dann wird Sie Ihnen wohl auch behauptet haben, daß ich mir eine Flaſche Selterswaſſer holte.“ „Das war wohl nur der Vorwand. Dieſe Taſche trug Griesheim, als er Abſchied nahm, um ſeine Reiſe anzutreten; ſie war mit Geld gefüllt, jetzt finde ich ſie leer hier im Keller; wer außer Ihnen kann ſie hier verſteckt haben?“ 5 „Das ſind beleidigende Vermutungen—“ „Die ſich auf Wahrheit ſtützen! Die Taſche enthält einen kurzen aus Leder gefloch⸗ tenen und mit einer Bleikugel verſehenen Stock, einen ſogen. Totſchläger, mit dem man ohne Mühe einen Menſchen niederſtrecken kann. Sie haben ſich dieſer Waffe bedient, um ihr Opfer zu betäuben. Sie haben den Riemen der Taſche durchſchnitten und darauf den Bewußt⸗ loſen ins Waſſer geworfen. Wollen Sie es eingeſtehen?“ Gruner ſtampfte mit dem Fuß auf den Boden. „Ich ſage es noch einmal, es ſind Ver⸗ mutungen, aber die Beweiſe fehlen,“ erwiderte er.„Ich kenne dieſe Taſche nicht—“. „Die Beweiſe ſind genügend. Ich ver⸗ hafte Sie im Namen des Geſetzes!“ g, als Grun hefti be me de da n reife folgte er den Beamten, die ihn in Unterſuch⸗ das Zimmer verlaſſen; der Richter befahl ihr wohnen, wollte, aber in demſelben Moment hielt auch ſchon die Fauſt des Beamten ſein Handgelenk umklammert. 5 „Ich proteſtiere als deutſcher Bürger ener⸗ giſch gegen dieſe Behandlung!“ rief er.„Unſer Konſul muß mich ſchützen! Ich errate wer mich verleumdet und dieſen entehrenden Ver⸗ dacht auf mich geworfen hat; nimmermehr hätte ich geglaubt, daß Beamte der freien Schweiz ſolchen aus perſönlicher Feindſchaft entſprunge⸗ nen Verleumdungen Gehoͤr geben würden. Der Advokat Varnay iſt der Verleumder; er glaubt durch ſolche Mittel das Huhn beſeitigen zu 1 das ich noch mit ihm zu pflücken abe.“ ö „Wollen Sie dem Beamten gutwillig fol⸗ gen oder muß ich Sie feſſeln laſſen?“ fragte der Richter kalt.„Bevor Sie gehen, werden Sie den Inhalt Ihrer Taſchen hier niederlegen. Und nun vorwärts, durch Ihr trotziges Gebah⸗ ren iſt mir ſchon zu viel Zeit verloren ge⸗ gangen.“ i 5 Gruner mochte einſehen, daß weiteres Prote⸗ ſtieren erfolglos blieb; zähneknirſchend kam er der Aufforderung, ſeine Taſchen zu leeren, nach, und nachdem er mit ſeiner Schweſter verſtohlen einen bedeutungsvollen Blick gewechſelt hatte, ungshaft führten. Eliſabeth wollte ebenfalls zu bleiben, um der ferneren Hausſuchung beizu iſt der erſte Fall in der Geſchichte der preußiſch⸗ deutſchen Armee, daß ein Regimentsinhaber bei Lebzeiten von ſeiner Stellung zum Regiment zurücktritt. König Georg von Hannover, ſowie der letzte Kurfürſt von Heſſen, obwohl landes⸗ verwieſen, waren Chefs ihrer preußiſchen Regi⸗ menter und empfingen den monatlichen Rapport. Man vermutet, daß eine bevorſtehende Heirat der Großherzogin, welche ſich zur Zeit in Nizza amüſtert, dabei im Spiele iſt. Achern, 22. Febr. Dem Unteroffizier Fraaß aus Achern, im 5. Bad. Inf. Reg. Nr. 113 in Freiburg, wurden lt.„Mb. Nchr.“ von der Stadt Achern 20 Mk., vom Veteranen⸗ verein 10 Mk. als Anerkennung für die dem Vaterlande bei der China⸗Expedition geleiſteten Dienſte überreicht. Wurzen. Auf dem zugefrorenen Teich des Rittergutes Kammenhain brachen die drei Kinder des Obergärtners, 12, 6 und 7 Jahre alt, durch das mürbe Eis des Teiches und er⸗ tranken. Gleiwitz. Das Schwurgericht verur⸗ teilte den 29 Jahre alten Lehrer Stein in Zabrze wegen zahlreicher Sittlichkeitsverbrechen die er an Schülerinnen aus hochachtbaren Be⸗ amtenfamilien von 1899 bis November 1901 fortgeſetzt verübte, zu 6 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverluſt. Berlin, 23. Febr. In der geſtrigen Strafkammerſitzung des Landgerichts 1 kam es dadurch zu einer regelrechten Schlägerei, daß der wegen Zuhälterei zu 1⅛⁰: Monaten Gefäng⸗ nis verurteilte Athlet Prahm nach Schluß der Verhandlung den Hauptbelaſtungszeugen am Halſe packte und würgte. Als die Gerichts- diener eingriffen, drangen aus dem Zuhörer⸗ raume die Freunde des Angeklagten heraus und beteiligten ſich an der Rauferei, wurden aber ſchließlich doch überwältigt. Von den Gerichtsdienern war einer durch einen Fauſt⸗ ſchlag, einer durch einen Tritt vor den Unter⸗ leib und einer durch eine Stichwunde am Finger verletzt. Braunſchweig, 23. Febr. Dem Land⸗ tag ging ein Geſetzentwurf zu, wonach die Gehälter der Schullehrer in den Landgemeinden auf 1200 bis 2500 Mark außer freier Woh⸗ nung erhöht werden. Bremen, 23. Febr. Nach telegraphiſcher Mitteilung wurde der Dampfer des Nord⸗ deutſchen Lloyd„Neckar“ mit dem engliſchen Dampfer„Philadelphia“ im Schlepptau auf dem Atlandiſchen Ozean weſtwärts ſteuernd angetroffen. Vorausſichtlich wird der„Neckar“ den engliſchen Dampfer nach Halifax zu bringen verſuchen. a New⸗ Pork. Kaiſer Wilhelm wird der Tochter des Präſidenten, Miß Alice Rooſevelt, ein„reich mit Diamanten beſetztes, goldenes Juwellen⸗Käſtchen“ zum Geſchenk machen. In der Mitte des Deckels ſoll ein Portrait des Kaiſers und darunter ſein„Monogramm in. Diamanten“ angebracht ſein. Vermiſchtes. — Da nach den Beſtimmungen des neuen Handwerkergeſetzes vom 1. Okt. v. Irs. ab niemand den Meiſtertitel führen darf, der nicht nach einer ordentlichen Lehrlingszeit die Geſellen⸗ prüfung beſtanden hat, haben die Mitglieder des Baugewerbevereins Stuttgart beſchloſſen, von jetzt ab Speisbuben nicht mehr einzuſtellen und hierfür junge Leute als Maurerlehrlinge aufzunehmen und dieſe in den Stammrollen einzutragen. Die Lehrzeit dauert 3 Jahre, darauf folgt die Geſellenprüfung. Nur ſolche Jungmaurer, die ſich dieſer unterzogen haben, werden vom Frühjahr 1905 ab durch die Mit⸗ glieder des Baugewerbevereins Stuttgart be⸗ ſchäftigt. N — Einer Dame in Augsburg ſchwoll nach einer Faſchingsunterhaltung der Fuß derart an, daß ärztliche Hilfe beigezogen werden mußte. Der Arzt ſtellte Blutvergiftung feſt, als deren Urſache die grünen Strümpfe ermittelt wurden, die die Dame getragen hatte. — Einem plumpen Schwindel fiel ein Landmann in München zum Opfer, der dieſer Tage an der Sparkaſſe einen Betrag von 700 Mk. erhob. Nachdem der Mann das Geld erhalten hatte, ging er in den Hausgang und zählte nach, ob ihm die Summe richtig ausbezahlt worden ſei. Im gleichen Moment trat ein Mann hinzu, der behauptete, das Geld ſtimme nicht, er ſolle einmal die„ganze Geſchichte“ hergeben, er werde das Geld zurück⸗ tragen und den richtigen Betrag wieder bringen; der Bauer ſollte einſtweilen vor der Thüre warten. Der vertrauensſeſige Landmann hän⸗ digte dem Gauner das geſamte Geld ein. Als aber eine Viertelſtunde nach der andern ver⸗ rann, ohne daß der Mann mit dem Geld wiederkam, ſah der Bauer ſelbſt im Auszah⸗ lungszimmer ſich nach ſeinem neuen Freunde um— allein derſelbe war und blieb bis heute verſchwunden. Der Gauner war allem An⸗ ſchein nach in dem gleichen Momente, als der Bauer in das Bureau hineinging, durch eine zweite Thüre auf den Gang getreteu und hatte ſich aus dem Staube gemacht. — Ein Münchener Blatt berechnet, daß was in Mönchen am Faſchingsdienstag allein an Confetti(Papierſchnitzel) auf die Straße geworfen worden iſt, ſich auf rund 75 000 Mk. Wert beziffert.„Wieviel Elend,“ ſo meint dazu das Blatt.„beſonders in den heutigen Zeiten der Arbeitsloſigkeit hätte damit geſtillt werden können, zumal, wenn man bedenkt, daß die Confettiwerferei drei Tage lang dauerte, und daß viele Ballons Confetti drei bis viermal hintereinander verkauft und verſchoſſen wurden.“ Dazu iſt dieſe Unſitte noch vom hygieniſchen Standpunſt aus ſehr zu tadeln! f — Fidele Gefängniſſe ſcheint es in München zu geben. Nachdem erſt kürzlich in der Fronfeſte ein Gefängniswärter ſich in eine Strafgefangene verliebt hatte und mit derſelben durchgegangen war, hat am Montag vormit⸗ 8 e tags wieder eine im Gefängniſſe an der Bader⸗ ſtraße internierte„Dame“ geräuſchlos das Weite geſucht. Dieſelbe erfreute ſich, obwohl ſie noch fünf Jahre Zuchthaus abzuſitzen hatte und nur wegen einer neu zu erwartenden Aburteilung ſich in München befand, des vollſten Vertrau⸗ ens der Hausverwaltung, ſodaß ſie in der Küche beſchäftigt wurde, zu allen Gelaſſen Zu⸗ tritt hatte und ſo am hellen Tage, angethan mit ihrem Büßerinnengewande, durch das Hauptthor abmarſchierte. Draußen wurde ſie von verſchiedenen Paſſanten zwar bemerkt, aber man hielt ſie allgemein für eine vom„Ver⸗ brecherballe“ der Münchener Künſtler heimkeh⸗ rende Dame, und die gelungene realiſtiſche „Maske“ erregte allgemeines Bewundern. Seit⸗ dem hat man ſie nicht mehr geſehen. — In Kaſſel iſt der verhaftete Direktor Schmidt von der Aktiengeſellſchaft für Treber⸗ trocknung eingetroffen und in das Landgerichts⸗ gefängnis eingeliefert worden. Schmidt wurde in Avricourt der deutſchen Polizei übergeben; er ſah ſehr bleich aus und befand ſich in ſicht⸗ lich ſehr gedrückter Stimmung, als er ſtumm vor ſich hinſehend dem Waggon 2. Klaſſe ent⸗ ſtieg und in der Mitte der beiden franzöſiſchen Geheimpoliziſten dem Bureau der Station zu⸗ ſchritt, um an die deutſchen Grenzbehörden aus⸗ geliefert zu werden. Der Gefangene war bis dahin nicht geſchloſſen, ſobald er jedoch deut⸗ ſchen Boden betrat und der Aufſicht der deut⸗ ſchen Beamten unterſtellt wurde, wurde er ge⸗ feſſelt, was auf den Herrn Direktor einen ge⸗ radezu niederſchmetternden Eindruck machte. Darauf erhielt der Gefeſſelte eine kleine Er⸗ friſchung und wurde ſodann um 7 Uhr bereits in einem Wagen 3. Klaſſe nach Zabern trans⸗ portiert, von wo ihn dann die Kaſſeler Krimi⸗ nalpolizei weiterſchaffte. — In St. Louis wurde der Millionär Cooper im Bade von einem Badediener ermor⸗ det. Cooper hatte einen koſtbaren Ring am Finger, der die Habſucht des Negers wachrief. Der Ermordete hatte in St. Louis ſeine kauf⸗ männiſche Laufbahn als Laufburſche begonnen. — Ein thörichter Scherz mit traurigen Folgen ereignete ſich in dem im Frankenwalde gelegenen Dorfe Gifting. Bei einer Hoch⸗ zeit war, nachdem ſchon wacker gegeſſen und getrunken, das Fleiſch ausgegangen, der Appe⸗ tit jedoch noch nicht geſtillt. Aus Scherz wurde nun einer der Gäſte mit Tüchern und Decken verkleidet, um als„Ochſe“ in den Saal geführt und dort„geſchlachtet“ zu werden. Den Kopf bildete ein irdener Topf, der auf dem breiteſten Körperteile des„Ochſen“ befeſtigt werden ſollte. Der Verkleidete war nun ange⸗ wieſen, in entſprechender Haltung von rückwärts d. h. mit dem falſchen Kopfe voraus, das Zimmer zu betreten, wo dann ein Schlag auf den verdeckten, natürlich in Trümmer gegange⸗ nen Topf große Heiterkeit erzielt haben würde. Der„Ochſe“ war jedoch in ſeinem Vegriffs⸗ vermögen etwas ſchwerfällig und ging mit dem natürlichen Kopfe nach vorne dem„Schlächter“ Nicht nur eine ſehr bedeutende Geldſumme, ſondern auch mehrere Pakete Wertpapiere wur⸗ den teils in den Schubladen des Schreibſekre⸗ tärs, teils unter den Kiſſen und Matratzen des Bettes gefunden, und ein ſchwerer Seufzer ent⸗ rang ſich den Lippen Eliſabeth, als der Richter dies alles zuſammenpackte, verſchnürte und mit einem Siegel verſah. „Die Unterſuchung wird das weitere erge⸗ ben,“ ſagte der Richter mit gemeſſenem Ernſt; „ich kann Ihnen nicht verhehlen, daß ihre Aus⸗ ſagen auch Sie verdächtigen. Aus diefen Aus⸗ ſagen geht hervor, daß Sie Kenntnis von dem Verbrechen hatten—“ „Nicht die geringſte!“ unterbrach Eliſabeth ihn raſch,„wohl aber, ich leugne das nicht, ſagte mir eine dunkle Ahnung, daß hier ein Verbrechen vorliegen könne. Fragen Sie mich nicht, worauf dieſe Ahnung ſich geſtützt habe, ich weiß das ſelbſt nicht; ich that auch nichts, mir Gewißheit zu verſchaffen, weil ich dieſe Ge⸗ wißheit fürchtete.“ „Wäre es nicht vielmehr ihre Pflicht ge⸗ weſen, das Verbrechen zu rächen?“ „Unter anderen Verhältniſſen— gewiß! Aber der Mann, auf dem der Verdacht ruhte, war mein Bruder, ibn mußte dieſe Rache ver⸗ nichten. Ich weiß nicht, wie Sie in ſolchen Falle gehandelt haben würden; ich konnte es nicht übers Herz bringen, die Anklage zu er⸗ heben.“ „Will ich Ihnen deshalb auch keinen Vor⸗ wurf machen, ſo haben Sie doch, als von an⸗ derer Seite die Anklage erhoben war, den 3 3 verlaſſen; hier habe ich ſo Thatbeſtand zu verdunkeln und die Unterſuch⸗ ung zu erſchweren verſucht,“ ſagte der Richter, während er das Protokoll ſchloß,„und hierauf gründet ſich der Verdacht der Mitſchuld.“ „Ich rufe Gott zum Zeugen an—“ „„ Laſſen wir das, Madame, die Unterſuch⸗ ung wirds ja klarſtellen. Bis auf weiteres dür⸗ fen Sie dieſes Haus nicht verlaſſen; von der Verhaftung will ich einſtweilen Abſtand neh⸗ men; aber der geringſte Fluchtverſuch, der leiſeſte Verſtoß gegen meine Anordnungen würde ſie zur Folge haben.“ ö „Und wie lange ſolle dieſe Haft dauern?“ fragte Eliſabeth, aus deren Augen ein Strahl der Entrüſtung zuckte. i „So lange, bis Gruner ein offenes Ge⸗ ſtändnis abgelegt hat und Ihre Schuldloſigkeit erwieſen iſt.“ „Dazu haben Sie keine Berechtigung—“ „Madame, verkennen Sie den Ernſt der Sachlage nicht! Ich bin berechtigt, Sie augen⸗ blicklich in Unterſuchungshaft bringen zu laſſen; dort würden Sie bleiben, bis der Prozeß been⸗ det und das Urteil geſprochen iſt.“ „Und das Geld? Ich reklamiere es als mein Eigentum!“ „Alles?“ „Jawohl, mein Bruder nannte nichts ſein eigen.“ „Auch dieſer Punkt wird unterſucht wer⸗ den; was Ihr Eigentum iſt, wird man Ihnen zurückſtellen.“ n „Wann? Ich wünſche Luzern bald zu viele bitter Erfah⸗ rungen gemacht, daß man mir dieſen Wunſch nicht verargern kann.“ „Sie werden trotzdem bleiben müſſen, bis das Gericht Ihnen die Abreiſe erlaubt. Halten Sie ſich ſtreng meinen Anordnungen, Madame, wenn Sie auf freiem Fuße, wenigſtens in Ihrer Wohnung bleiben wollen.“ Der Richter grüßte nach dieſen Worten kurz und als Eliſabeth einige Minuten ſpäter auf die Straße hinterblickte, ſah ſie vor dem Hauſe einen Polizeibeamten, der von einer Gruppe Neugieriger umringt war. 13. Kapitel. „Du magſt es noch ſo hartnäckig leugnen, ich bleibe dabei, Paula hat dich hierher geſchickt, und ihr Mißtrauen gegen mich war die Trieb⸗ feder, die ſie dazu bewog,“ ſagte Guſtav Varnay, während er langſam die Aſche von ſeiner Zi⸗ garre abſtrich;„geſtehe es nur, ich kenne ja den Grund deines Mißtrauens.“ „Weshalb ſollte ich es nicht zugeben, wenn deine Vermutung begründet wäre?“ erwiderte der Premierleutnant, deſſen Blick ſinnend auf den See hinüberſchweifte.„Paula weiß ja nicht einmal, daß ich hier bin. Aufrichtig ge⸗ ſagt hätteſt du allerdings beſſer gethan, ihr deine früheren Beziehungen zu jener Frau Griesheim mitzuteilen, aber ich verkenne auch nicht, daß Gründe vorhanden ſind, die dieſe Unterlaſſungsſünde entſchuldigen.“ f(Fortſetzung folgt.) 3 beil ließ zwar den„Ochſen“ niederfallen, jedoch hörte man nichts vom Zerbrechen eines Gefäßes weshalb der„Schlächter“ noch einen zweiten Hieb folgen ließ. Nun erſt bemerkte man den verhängnisvollen Irrtum— und der„Ochſe“ liegt jetzt lebensgefährlich verletzt darnieder. — Der Schnelldampfer„Kronprinz Wil⸗ helm“ des Nordd. Lloyd, auf welchem Prinz Heinrich von Preußen nach New⸗York reiſte, hat eine Lönge über Deck von 202 Meter und und eine Breite von 20 Meter. Die 1. Kajüte enthält 208 Kabinen mit 402 Betten, 179 Sofabetten, 12 Kinderbetten; darunter befinden ſich zwei Abteilungen, ſog. Staatszimmer, je beſtehend aus Wohn⸗, Schlaf⸗ und Badezimmer, 5 Lüxuszimmer,(Salon mit Badeeinrichtung und Waſſercloſet), ſowie 10 Kabinen für je 1 Perſon.— Die 2. Kajüte bietet 102 Kammern für 360 Perſonen; im Zwiſchendeck ſind Ein⸗ richtungen für 700 Perſonen. Die Geſamt⸗ paſſagierzahl beträgt 1651 Perſonen. Dazu kommt eine Beſatzung von 520 Perſonen: Deckperſonal 70 Mann, Maſchinenperſonal 240 Mann, Küchenperſonal 50 Mann und Zedie⸗ nung mit 155 Köpfen. Unter dem Maſchinen⸗ perſonal ſind allein 192 Heizer und Kohlen⸗ zieher, 30 Maſchiniſten und 12 Schmierer.— Das Küchenperſonal umfaßt u. a. 14 Köche, 4 Konditoren, 5 Bäcker, 3 Metzger.— Das Schiff hat eine Geſamttragfähigkeit von 5250 To(a 20 Zt Die Kohlenvorra 1 0 ahn⸗Doppel⸗Waggons Kohlen). Der Kohlen verbrauch beträgt täglich 55 Eiſen⸗ bahn⸗Doppelwaggons. Damit werden 16 Keſſel mit 112 Feuer(8800 Quadratmeter Heiz⸗ und 251 Quadratmeter Roſtfläche geheizt, welche zum Betrieb von 68 Dampfmaſchinen, darunter 2 vierfachen Expanſionsmaſchinen mit 33 000 Pferdekräften, 2 Stück vierflügeligen Schrauben (von je 6½ Meter Durchmeſſer und 10 Meter Steigung, der elektriſchen Beleuchtungsanlage für 2000 Glühlampen ſowie der Kühlmaſchine erforderlich ſind. 5 *— Ein Handwerksburſche erhielt in dem d Bezirksorte Felldorf verſehentlich ſtatt eines Pfennigs ein Zehnmarkſtück. Als er das Dorf ſchon verlaſſen hatte und Mühringen zuwanderte, zählte er ſein geſammeltes Zehrgeld und be⸗ merkte das Goldſtück. Sofort kehrte der Mann um, fragte in allen Häuſern, in welchen er um Unterſtützung gebeten hatte, wegen desſelben nach und konnte nach längerem Suchen dem unfreiwilligen Spender das ſchmerzlich ver⸗ mißte Geldſtück zurückgeben. Auf dieſem Weg ver⸗ fiel der ehrliche Burſche aber noch der Strenge des Geſetzes und mußte ſo für ſeine löbliche That auch noch büßen. Doch ſoll die Strafe nicht gerade hart ausgefallen ſeinn. — Der Tod des Reichstagsabgeordneten faſſen entgegen. Ein kräftiger Hieb mit dem Holz⸗ Freiherrn v Hammerſtein in Celle(Hannover) welcher das jüngſte von 21 Kindern des hannov. Oberforſtmeiſters v. Hammerſtein war, wovon 18 lebten, erinnert an verſchiedene Schnurren über dieſen Familienſegen. Daß der glückliche Vater die 18 nicht immer richtig unterſcheiden konnte, auch ſehr häufig die betreffenden Namen nicht mußte, iſt das Wenigſte. Einmal ſoll er aber einen 6jährigen Burſchen auf der Straße in der Goſſe umherwühlen geſehen haben mit entſprechendem Anzug. Er ſchallt ihn voll Ent⸗ rüſtung gehörig aus, war aber ſehr verblüfft, als auf ſeine Frage:„Wie heißt Du Schmutz⸗ fink?“ der kleine Knirps ihm indigniert vor⸗ hielt:„Papa! Kennſt Du mich denn nicht?“ — Bei ſolchem Segen iſt es übrigens kein Wunder, daß vor mehreren Jahren einmal beim Hammerſtein' ſchein Familientage 66 aus⸗ gewachſene männliche Hammerſteine aufmar⸗ ſchlerten. — Mit erfrorenen Füßen wurde ein Poſt⸗ gehilfe aus Georgsmarienhütte bei Osnabrück aufgefunden, der eine namhafte Summe unter⸗ ſchlagen hatte und flüchtig geworden war. Der Unglückliche war mehrere Tage im Walde planlos umhergeirrt. — In der Villa Haas auf dem Vomero bei Neapel wohnte ſeit drei Jahren Herr Adolf Paula, der Generalſekretär einer italie⸗ niſchen Dampfergeſellſchaft, mit ſeiner Frau und ſeinen beiden Töchtern im von 14 und 18 Jahren. In das Mädchen verliebte ſich der 23jährige Nino, der Sohn des Portiers der Villa, mit der ganzen Glut ſüdlicher Leidenſchaft, ſo daß Herr Paula ſich entſchloß, ſeine Tochter zu Verwandten nach Livorno zu ſenden, um ſie den Zudringlichkeiten des jungen Burſchen zu entziehen. Als nun die Abreiſe erfolgen ſollte und Fräulein Paula in eine Droſchke geſtiegen war, um zur Bahn zu fahren, erſchien plötzlich Nino, zog einen Revolver hervor, ſchoß durch das Fenſter des Wagens auf die Geliebte und tötete ſich darauf ſelbſt. Das Mädchen blieb unverletzt, da die Kugel an einer Gütelſchleife abprallte. — Aus Valera, einer Ortſchaft der ſpaniſchen Provinz Cuenca, wird folgender Vorfall mitgeteilt: Zwei 11 jährige Knaben, Anonio Gonzalez und Petro Rivas, welche einem 12 jährigen Mädchen den Hof machten, hatten ſich ſchon öfter gezankt und gebalgt. Vor einigen Tagen beſchloſſen ſie, ſich auf Tod und Leben zu duellieren. Die hierzu erwählte Waffe war die Navaja, das ſpaniſche Meſſer. Das Duell fand in einem Buſch außerhalb des Dorfes ohne Zeugen ſtatt. Beide Gegner, das Meſſer in der Rechten, den Kittel als Schild um den linken Arm gewickelt, ſtürzten wütend aufeinander zu. Bald darauf ſank Antonio lautlos nieder. Sein Rival hatte ihm Mörder ging darauf, ohne ſeine Seelenruhe zu Alter ältere das Meſſer bis ans Herz geſtoßen. Der kleine verlieren, ins Dorf zurück und ſtellte ſich den Behörden. — Am Freitag Nacht iſt in New⸗York die an der Ecke der Parkavenue und der 34. Straße gelegene Wachthalle des 71. Miliz⸗ regiments niedergebrannt. Eine große Menge von Patronen explodierte. Die Kugeln flogen nach allen Richtungen. Die Flammen ſprangen auf einen nahen Straßenbahnſchuppen und auf das mit Gäſten dicht beſetzte Parkavenuehotel wo eine große Panik entſtand. Um 3 Uhr morgens ſprang eine Anzahl Hotelbewohner aus den Fenſtern auf die Straße, wo ſie mit gebrochenen Gliedern aufgehoben wurden. Bundesoberſt Pfeffer und die Frau des Hotel⸗ beſitzers ſind tot, Admiral Miller iſt tötlich verletzt. Die Mauern des Hotels und der Turm ſind eingeſtürzt. Wie viele Perſonen noch unter den Trümmern liegen, iſt unbekannt. Die Polizei ließ die benachbarten Häuſer räumen, viele Familien wurden einſtweilen in Stallungen untergebracht. Nach 4 Uhr morgens gelang es, des Feuers Herr zu werden. — In Mecheln(Belgien) iſt dieſer Tage der größte Vielfraß Belgiens geſtorben, und zwar an dem 69. Ei, das als Nachfolger von 68 vorhergegangen in ſeiner Kehle ſtecken geblieben war. Sonſt hatte er mit Leichtigkeit im Laufe einer Mahlzeit zwei Kaninchen und einen Kalbskopf verzehrt, und eines ſchönen Tages war es ihm auch geglückt, 11 Meter Wurſt zu verſchlingen, ohne dadurch die gering⸗ ſten Beſchwerden zu erleiden; er war ſogar imſtande geweſen, am nächſten Tage 300 See⸗ muſcheln in rohem Zuſtande und zwei Pfund Brot daraufzuſetzen. f Abbruch. 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Irs., feweils Jormittags 8 Uhr beginnend, im großen 13., 14. 15., 17., 18., 20., 21. 22. Saale des Kallhauſes, Schloß, dahier ſtatt. Es haben zu erſcheinen: Dienstag 4. März l. Is. die Pflichtigen des Jahrgangs 1880 aus der Altſtadt Maunheim, alle Nit ner mit dem Buchſtaben A und Bl anfängt, ſamie 8 ückſtändigen aus früheren Jahren aus dem ganzen ezirk. Mittwoch 16. April l. Is. die Pflichtigen der Jahrgänge 1880, 1881 und 1882 aus der Ge⸗ meinde Feckenheim⸗Rheinau. Donnerstag, 17. April l. Is. Zugänger und Gefangene. Am Freitag 18. l. Is., Vormittags 8½ Uhr, findet die Verbeſcheidung der rechtzeitig eingekommenen Nekla⸗ mations geſuche ſtatt und haben die Beteiligten an dieſem Tage wiederholt zu erſcheinen. Am Samstag, 19. April, Vormittags 8½ Uhr, beginnt die Looſung der Pflichtigen des Jahrgangs 1882, ſowie der Pflichtigen älterer Jahrgänge, ſoweit ſolche ohne ihr Verſchulden noch nicht gelooſt haben. Jedem Militärpflichtigen iſt das perſönliche Erſcheinen im Looſungs⸗ 90 termin überlaſſen. Für die Nichterſchienenen wird durch ein Mitglied der Erſatz⸗ kommiſſion gelooſt werden. Jeder Militärpflichtige, gleichwohl ob er ſich im 1., 2. oder 3. Militärpflichtjahr befindet, darf ſich im Muſterungstermin freiwillig zur Aushebung melden, ohne daß im hieraus ein beſonderes Recht auf die Auswahl der Waffengattung oder des Truppen⸗(Marine) Teils erwächſt. Durch die freiwillige Meldung verzichten die Militärpflichtigen auf die Vorteile der Looſung und gelangen in erſter Linie zur Aushebung. Die Militärpflichtigen haben zur Muſterung in rein⸗ lichem und nüchternem Zuſtande zu erſcheinen. i Wer durch Krankheit am Erſcheinen im Muſterungstermine ver⸗ hindert iſt, hat ein ärztliches Zeugnis einzureichen. Dasſelbe iſt, wenn der ausſtellende Arzt nicht Staatsarzt iſt, bürgermeiſteramtlich zu be⸗ glaubigen. a Militärpflichtige, welche in den Terminen vor den Erſatzbehörden nicht pünktlich erſcheinen, können ſofern ſie nicht dadurch zugleich eine härtere Strafe verwirkt haben, mit Geld bis zu 30 Mark oder Haft bis zu 3 Tagen beſtraft werden. Außerdem können ihnen von den Erſatzbehörden die Vorteile der Looſung entzogen werden(§ 267 W.⸗O.). Wer ſich der Geſtellung böslich entzieht, wird als unſicherer Dienſt⸗ pflichtiger behandelt, er kann außerterminlich gemuſtert und zum Dienſt eingeſtellt werden. Die Pflichtigen der Jahrgänge 1880 und 1881 ſowie früherer Jahrgänge haben ihre Looſungsſcheine mitzubringen. Mannheim, den 20. Februar 1902. Der Ciwilvorſitzeude der Erſatzkommiſſion des Aushebungs⸗ Bezirks Mannheim: Frech. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. Seckenheim, 24. Februar 1902. i Bürgermeiſteramt. Volz. 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