e Anxeigeblatt für Seckenheim, Rheinau ung Jpesheim. Erſcheint Mittwoch und Samstag. Abonnement: Monatlich 25 Pfg., durch die Poſt bezogen vierteljährlich Mk. 0.80 Redaktion, ruck und Verlag von J. Helfrich in geckenheim. a 5 Anzeigen: Die Iſpaltige Garmondzeile oder deren Raum 10 Pfg. bei Wiederholungen entſprechenden Rabatt. Nr. 18.(Erſtes Hlatt.) Samstag, den I. März 1902. 2. Jahrgang Mitteilungen aus der Seckenheimer Gemeinderats⸗Sitzung. (Vom 26. Februar 1902). Vor Beginn der eigentlichen Gemeinde⸗ ratsſitzung fand eine Sitzung des Ortsſchulrates ſtatt, bei welcher außer den Gemeinderatsmit⸗ gliedern die Geiſtlichen beider Konfeſſionen, ſo⸗ wie die erſten Hauptlehrer von Seckenheim ſo⸗ wohl als auch von Rheinau teilnahmen.— Der erſte Gegenſtand der Tagesordnung betraf die Erteilung des Turnunterrichtes in Rheinau; es ſind hierzu eine Anzahl neuer Anſchaffungen ſowie Reparaturen von vorhandenen Turnge⸗ räten erforderlich und ſollen künftig insgeſamt vorhanden ſein: ein Klettergerüſt mit vier Stangen und zwei Tauen, ein doppeltes Reck, zwei Barren und Sprungbrett mit Sprungge⸗ ſtell.— Die Erteilung des Turnunterrichts mit wöchentlich je zwei Stunden wird den Lehrern Auch und Schüßler gegen eine Vergütung von je Mk. 30 pro Jahr übertragen. 5 Nachdem eine Induſtrie⸗Lehrerin in Secken⸗ heim nächſtens austritt, ſoll eine neue auf Koſten der Gemeinde theoretiſch ausgebildet werden. Der Arbeitsunterricht in Rheinau ſoll künftig Mittwochs und Samstags von halb 2 bis halb 4 Uhr während des ganzen Jahres erteilt werden, und zwar im Winterhalbjahr für den 4. und 5. Jahrgang, und im Sommer⸗ halbjahr für den 6., 7. und 8. Jahrgang. Die fortwährende Zunahme der Schüler in Rheinau, beſonders die ſtarke Ueberfüllung der unteren Klaſſen, erfordert die Errichtung einer weiteren, alſo der 5. Lehrerſtelle. Nach längerer Debatte wurde mit Majorität ent⸗ ſchieden, daß die neue Lehrerſtelle ab Oſtern 1902 errichtet wird.— Mit Rückſicht darauf, daß bei der Anzahl der vorhandenen Lehrkräfte der geſetzlichen Vorſchrift bezüglich des Ver⸗ hältniſſes zwiſchen Haupt⸗ und Unterlehrern nicht entſprochen iſt, ſoll darauf gedrungen werden, daß ſofort ein weiterer Hauptlehrer nach Rheinau kommt. f 5 Einer Anregung der Geiſtlichen zufolge ſoll am bevorſtehenden Jubiläum des Groß⸗ herzogs auch eine Schulfeier in Seckenheim und Rheinau abgehalten werden, wobei die oberen Jahrgänge mit einem Erinnerungsgeſchenk in Form einer Feſtſchrift und die unteren mit Bretzeln bedacht werden ſollen. Nähere De⸗ tails über die bei der Schulfeier zu haltenden Vorträge bleiben vorbehalten. Nach Erledigung vorſtehender Gegenſtände, die ca. 2 Stunden zur Erledigung bedurften, wurde in die Tagesordnung der Gemeinderats⸗ Cups eingetreten und dieſelbe wie folgt er⸗ edigt: 5 Die Friſt für das Fliegenlaſſen der Tauben wird dahin feſtgeſetzt, daß vom 25. Februar bis 15. März, und vom 15. Juli bis 15. Au⸗ guſt das Fliegenlaſſen wegen der Saat⸗ bezw. Erntezeit verboten iſt. Bezüglich der vorgeſchlagenen Proportional⸗ wahlen zu den Gewerbegerichten, iſt der Ge⸗ meinderat der Meinung, daß es beim bisherigen Verfahren bleiben ſolle. f Martin Volz wird zum angeborenen Bür⸗ e ſei Schritte i ihres Sohnes vom Militärdienſt wird, nachdem neuere Erkundigungen eingezogen ſind, ſtattge⸗ geben, da der zu befreiende Sohn der einzige Ernährer ſeiner Mutter iſt. Zum Standesbeamten des beſonderen Standesamts⸗Bezirk Rheinau wurde gemäß eines vom Amtsgericht übermittelten Erlaſſes des Kultus⸗Miniſteriums Stabhalter Wöllner ernannt. Die Pflaſterung der Gartenſtraße wurde dem Adam Otto 2. aus Dieburg zum Preiſe von Mk. 3.30 für den qm. neues Pflaſter und zu Mk. 1.25 bei Verwendung der vorhandenen Steinen übertragen und entſprechender Vertrag abgeſchloſſen. Mehrere Anfragen vom Bezirksamt, Er⸗ hebungen über den Preis der Bodenfrüchte, be⸗ ſonders der Gerſte, ſowie der letztjährigen Tabakpreiſe, werden teils direkt erledigt, teils ſollen über dieſelben Erhebungen ſeitens einer beſonderen Kommiſſion gepflogen werden. Für eine Wirtſchaft in Rheinau wird die Bedürfnisfrage verneint; für eine andere, eben⸗ falls in Rheinau, wird die Bedürfnisfrage da⸗ gegen bejaht. Die von Seiten der Rheinauer Gemeinde⸗ räte beantragte Errichtung eines Wochenmark⸗ tes auf dem Rheinauer Marktplatz wird ge⸗ nehmigt, und ſollen die Märkte am Dienstag und Freitag abgehalten werden, und zwar im Winter von 8— 11 Uhr und im Sommer von 7—11 Uhr. Es wird nun entſprechende Markt⸗ ordnung ausgearbeitet werden. Dier Ankaufspreis von Wieſenheu für den Farrenſtall, ſowie die Zufuhrkoſten desſelben werden zur Kenntnis gebracht und genehmigt. Eine Einladung zur Teilnahme an der Religionsprüfung in der Rheinauer Schule am 12. März wird zur Kenntnis gebracht und des⸗ halb die ordentliche Gemeinderats⸗Sitzung jener Woche auf den 11. März verlegt. Die Waſſer⸗ und Straßenbau⸗Inſpektion iſt erſucht worden, für die Herſtellung der Gartenſtraße Koſtenanſchlag ſowie ein Verzeich⸗ nis aufzuſtellen, welche Beträge von den ein⸗ zelnen Hauseigentümern umgelegt werden können. Die Tagesordnung für die Bürgerausſchuß⸗ Sitzung vom 5. März wird wie folgt feſtgeſetzt: 1. Verzicht auf Verpachtung der Schäferei, 2. Kanaliſation in der Friedrich⸗Straße, hier Deckung des Aufwandes aus Wirt⸗ ſchaftsmitteln betr. 3. Gehaltregelung des Gemeinderechners, der Polizei⸗ und des Ratsdieners in Secken⸗ eim, 4. 1 der Kontroll⸗Behörde für die Gemeinderechnungen des laufenden Jahres, 5. Beratung des Voranſchlages für 1902, 6. Ausſtockung des Riemenwaldes, 7. Ortspolizeiliche Vorſchrift für die Unrat⸗ abfuhr in Rheinau, l 8. Herſtellung des oberen Teils der Luiſen⸗ und Hildaſtraße in Rheinau; hier Um⸗ legung der Koſten auf die Beteiligten betreffend. 9. Herſtellung der Gartenſtraße; ebenfalls Umlegung der Koſten auf die Beteiligten betreffend, i Ein Schreiben eines Grundbeſitzers, welcher Erhöhung des Preiſes für abzutretendes Straßen⸗ gelände wünſcht, wird dahin beantwortet, daß der Gemeinderat nicht in der Lage iſt, die Erhohung zu bewilligen und auch die Einteilung der Plätze vom Miniſterium noch nicht ge⸗ nehmigt ſei. Die Feldwege, die auf den Waſenweg einmünden, ſollen nun mit Steinbruchabraum che iſt nun au r und wi worden, bevor man Errichtung einer Weide, welche die Ziege vo großer Bedeutung iſt. daß derartige Tiere, Für die alten Akten ſoll auf dem Speicher des Rathauſes ein Verſchlag hergeſtellt werden. Auszug aus dem Ortsbereiſungsprotokoll vom 30. Januar 1902 wird mitgeteilt und beſchloſſen, an zwei Stellen die Straßenrinnen auszubeſſern; die in den Schulen gerügten Mängel ſollen behoben werden. N Verſchiedene Rechnungen werden zur Zahl⸗ ung angewieſen. Deutſches Reich. Stuttgart, 26. Febr. Wie der„Staats⸗ anzeiger“ mitteilt, wird der König durch Ver⸗ mittlung des päpſtlichen Nuntius in München an den Papſt aus Anlaß des Jubiläums des⸗ ſelben ein Glückwunſchſchreiben richten. In gleicher Weiſe werde auch der Großherzog von Baden ſeiner Anteilnahme Ausdruck verleihen. Ausland. Haag, 26. Febr. Gegenüber den amt⸗ lichen Meldungen Kitcheners und den Depeſchen Reuters, wonach Dewets Durchbruch durch die Blockhauslinien am 6. oder 7. Februar erfolgt ſein ſoll, haben wir die auffallende Thatſache feſtzuſtellen, daß Kitcheners Mißerfolg bereits am 24. Januar in Johannesburg bekannt war, ferner, daß am 25. Januar die engliſchen Offi⸗ ziere in Prätoria im Prätoriaklub ſchadenfroh über Kitchener ſpotteten, der an der Spitze von 40000 Mann perſönlich die Operationen gegen Dewet geleitet hatte. Kitchener mit ſeinem Stabe war am 29. Januar bereits von dem mißglückten Keſſeltreiben nach Prätoria zurück⸗ gekehrt. Dewet durchbrach ſchon vor dem 24. Januar das Einſchließungsviereck und zwar Kitcheners Fighting⸗Scouts angreifend und vier Kanonen erbeutend. Sofern die angegebenen Thatſachen richtig ſind, ſind die engliſchen De⸗ peſchen länger als 14 Tage zurückgehalten ſich zur Veröffentlichung entſchloß. M. N. N. 45 50114890 London. Von parlamentariſcher Seite wird mitgeteilt, Lord Roſebery hege den Wunſch, als Friedensvermittler mit engliſcher Vollmacht nach Südafrika zu gehen, um als Friedens⸗ bringer von dort zurückzukehren und nach der Krönung die Erbſchaft Lord Salisburys als Premierminiſter anzutreten. An höchſter Stelle 115 dieſer Plan auf das lebhafteſte unter⸗ tützt. N London. Lloyd George fragt im Unter⸗ hauſe an, ob Lord Milner irgend welche Mit⸗ teilung von Botha erhalten habe, in welcher dieſer ſeine Ergebung anbiete. Chamberlain erwidert:„Nein, keine.“(Beifall.) Aus Nah und Fern. —Seckenheim, 29. Febr. Der diesjäh⸗ rige Schützenball hatte ein recht günſtiges Re⸗ ſultat aufzuweiſen, indem 50 Mark für die Buren abgeliefert werden konnten. l]! Seckenheim, 27. Febr. Die auf geſtern Abend im Gaſthaus z. Pfälzer Hof anberaumte Verſammlung der hieſigen Ziegen⸗ beſitzer war ſehr gut beſucht. Herr Uhrmacher Wolf begrüßte im Namen der Einberufer die Anweſenden herzlich und dankte für das zahl⸗ reiche Erſcheinen. Hierauf ergriff Herr W. Eder das Wort und legte den Anweſenden klar, um was es ſich eigentlich handelt. Es wurden ſodann die Statuten des Ziegenzucht⸗Vereins Heppenheim(Bergſtraße) verleſen, nach welchen der hieſige Verein aufgebaut werden ſoll, was allgemeine Zuſtimmung fand. Es enſpann ſich hierauf eine lebhafte Debatte und wurden wich⸗ tige Punkte erörtert, unter anderem auch die Da es bewieſen 4 die in friſcher Luft und auf der Weide ſich bewegen, viel beſſer gefeſſelt ein jämmerliches Daſein friſten, was den Geſchmack der Milch ſehr ſtark beeinflußt. Es ſprachen noch die Herren Zahn und Volz und entwarf namentlich erſterer durch ſeine Kenntniſſe, die er an Ort und Stelle geſam⸗ melt hatte, ein klares Bild über die Ziegen⸗ zucht öberhaupt und zeigte hiermit, daß er die Sache auch praktiſch kennt. Sodann wurde beſchloſſen, in Bälde wieder eine Verſammlung anzuberaumen und wird Zeit und Ort durch den Inſeratenteil dieſes Blattes bekannt gege⸗ ben. Die zweite Verſammlung dürfte noch ſtärker beſucht ſein als die erſte, da der Wunſch, beſteht, die Sache ſo bald als möglich ins Leben zu rufen. Plankſtadt. Zwiſchen den hieſigeu Milch⸗ produzenten und Händlern ſind ernſtliche Diffe⸗ renzen ausgebrochen. Die Produzenten haben beſchloſſen, von den Händlern, ſtatt wie bisher 13, 14 Pfg. pro Liter zu verlangen. Letztere verkaufen den Liter ſelbſt nur zu 15 Pfg. und lehnen dieſe Forderung ab. Die Milchprodu⸗ zenten einigten ſich daher bei einer Konventinal⸗ ſtrafe von 25 Mk., den Händlern keine Milch mehr zu liefern. Eberbach. Ein ſchwerer Unglücksfall hat ſich in der Gaimühle bei Eberbach zugetra⸗ gen. Der 23 Jahre alte Säger Philipp Haas von Mülben, der in beſagter Schneidemühle beſchäftigt war, half dem Fuhrmann Schild von Strümpfelbrunn einen Buchenſtamm, den er zur Sägemühle brachte, abladen, wobei Haas das Unglück hatte, von dem Baumſtamm getroffen zu werden. Er wurde infolge deſſen zu Boden geſchleudert und kam mit dem Kopfe unter den Stamm zu liegen, wobei ihm der Schädel zerquetſcht und der ſofortige Tod ein⸗ trat. Lörrach. In der Nähe von St. Ludwig ſprang ein Irrſinniger aus dem Zuge und be⸗ gab ſich nach Hüningen, wo er ein Fenſter ein⸗ ſchlug. Durch das Klirren der Scheiben aus dem Schlafe geweckt, glaubte der Bewohner, daß in das Haus einzubrechen verſucht werde, worauf er zu ſeiner Waffe griff und auf den Irrſinnigen einen Schuß abfeuerte. Man glaubt, den Verwundeten retten zu können. Neſſelwangen(A. Ueberlingen), 25. Febr. Seit dem 20. ds. Mts. wurde der 10 Fahre alte Volksſchüler Johann Mayer, Sohn des Landwirts Mayer von Homburg, deſſen Mutter zur Zeit hier wohnhaft iſt, vermißt. Derfelbe war bis jetzt bei ſeinem Onkel Baptiſt Stocker in Laubegghof untergebracht, und alles Suchen nach dieſem war bis jetzt erfolglos. Heute brachte ein Dienſtknecht von Stocker die traurige Nachricht, daß der arme Knabe heute Vormittag 10 Uhr in einem Heuſtock anſchei⸗ nend tot aufgefunden worden ſei. Die Mutter desſelben war nach Homburg abgereiſt in der Hoff⸗ nung, denſelben in ſeinem früheren Wohnort ſicher aufzufinden, aber vergebens. Glücklicher⸗ weiſe wurde der Scheintote infolge von Wieder⸗ belebungsverſuchen der Gendarmerie und des Leichenſchauers in Ludwigshafen in kurzer Zeit wieder ins Leben zurückgerufen und hat bereits wieder etwas Nahrung zu ſich genommen. Nur noch einige Zeit und der Unglückliche wäre jedenfalls nicht mehr unter den Lebenden ge⸗ weſen, denn die Gliedmaßen ſollen vor Froſt ſchon ganz ſchwarz geworden ſein. Wie der „Seeb.“ hört, ſoll ſich der Juge aus Furcht vor einer Strafe verſteckt haben. Kaſſel, 26. Febr. In vergangener Nacht gelang es einem Transportgefangenen aus dem hieſigen Polizeigefängnis zu entwiſchen. Der 20jährige Friedrich Nitſche, gebürtig aus Poſen, war hier auf dem Transport von Bretten nach Rawitſch zur Verbüßung einer längeren Zucht⸗ hausſtrafe eingebracht worden. Auf raffinirte Weiſe öffnete er mittelſt eines verborgen gehal⸗ tenen Dietrichs die Zellenthür und gelangte auf dieſelbe Weiſe auch durch die übrigen verſchloſ⸗ ſenen Thüren ins Freie. 5 Darmſtadt, 26. Febr. Die Strafkam⸗ mer verurteilte heute den Sparkaſſenrechner Maier aus Offenbach wegen Unterſchlagung im Amte zu 2 Jahren 6 Monat Gefängnis und 3 Jahren Ehrverluſt. Liegnitz. Wegen ſchwerer Rekrutenmiß⸗ handlung wurde der Unteroffizier Kluge vom Königsgrenadierregiment vom Kriegsgericht der 9. Diviſion zu 4 Monaten Gefängnis und De⸗ gredation verurteilt. Ansbach, 26. Febr. Die„Fränk. Ztg.“ meldet aus Dinkelsbühl: Heute Morgen 7.45 Uhr entſtand Feuer in einem Hauſe im nörd⸗ lichen Viertel. Ehe noch die Fenerwehr eintraf, ſtürzte der herab und betrug zwölf mit der Rettung des Mobilars beſchäftigte Nachbarsleute. Sämmt⸗ hervorgezogen. f b Zürich, 27. Febr. Geſtern Nachmittag ſtürzten bei einer Tour am Lys⸗Joch die beiden von Bern aufgebrochenen Touriſten Walter Flender aus Düſſeldorf und der stud. jur. Paul König in einen ca. 40 Meter tiefen Gletſcherſpalt. Beide ſind tot, die Leichen noch nicht geborgen.. Ea Waſhington. Im Senat ſagte Senator Mac Laurien, daß Tillmann, ein anderer Senator, ein Lügner ſei. Tillmann ſprang über die Sitze und ſchlug ihn ins Geſicht. Es kam zwiſchen den Beiden zu einer regelrechten Boxerei und nur mit Mühe gelang es den Dienern, die Streitenden zu trennen. New⸗York, 26. Febr. Nach einer De⸗ peſche aus Halifax iſt dort der Dampfer des Nordd. Lloyd„Karlsruhe“ mit dem derſelben Geſellſchaft gehörenden und anſcheinend beſchä⸗ digten Dampfer„Neckar“ im Schlepptau ein⸗ getroffen.(Der Neckar war ſeit 8 Tagen mit 1000 Paſſagieren überfüllt.)„ — Gegen die Firma J. Silberſtein in Geſchmackloſigkeit bezeichnenden Kneißl⸗Poſtkar⸗ ten am Abend vor der Hinrichtung Kneißls Giebel des brennenden Hauſes liche wurden tot aus den rauchenden Trümmern München, die die jüngſten, den Gipfel der 5 auf den Markt brachte, wird ein Strafverfah⸗ ren wegen groben Unfugs eingeleitet werden. Die Karten werden von der Poſt nicht mehr befördert. Brüſſel, 25. Febr. Geſtern Abend iſt die Zucker⸗Raffinerie der Firma Groſſe u. Co. in der Vorſtadt Molenbeek ein Raub der Flammen geworden. Der Schaden iſt be⸗ deutend. — Das Kriegsgericht in Bromberg verurteilte den Hauptmann Hillmann vom Feldartillerie⸗Regiment Nr. 53 wegen Nicht⸗ weitergabe einer Beſchwerde über Mißhandlung zu drei Wochen Feſtungshaft. — Von den Geſchworenen in Liver⸗ pool iſt dieſer Tage ein dreizehnjähriger Knabe zu zehn Jahren Gefängnis verurtelt worden, weil er einen Geſpielen, dem er die Uhr ent⸗ wendet, in ein Reſervoir geſtoßen und ertränkt hatte. Wäre der Knabe ein Jahr älter ge⸗ weſen, würde er wegen Mordes abgeurteilt worden ſein. — Zu einem Jahr Gefängnis wurde in Freiburg ein Arbeiter verurteilt, welcher in der Fabrik von Gebr. Großmann zu Brombach den Keſſel mit 7000 Liter Sodalauge, ſowie die Waſſer⸗ und Dampfleitung geöffnet hatte, wodurch ein Schaden von 800 Mark ent⸗ ſtand. — Ein geſtohlenes Zehnmarkſtück ver⸗ ſchluckte der Kanonier J. Ellenberger vom 10. Feld⸗Artillerie⸗Regiment in Erlangen. Der des Diebſtahls verdächtige Mann wurde im Lazareth beobachtet, und ſiehe da, eines ſchönen Tages erſchien das einem Kameraden gehörige Goldſtück wieder. Das Kriegsgericht verurteilte den Goldſtückſchlucker zu 16 Tagen Mittelarreſt. — In Berlin ſtarb das 3 Monate alte Töchterchen eines Omnibuskutſchers, das von ſeinem öjährigen Bruder Franz entſetzlich zuge⸗ richtet wurde. Während die Mutter Einkäufe beſorgte, fügte der Junge ſeinem Schweſterchen in der Wiege mit einem Küchenmeſſer an Stirn, Naſe, Oberlippe und Hinterkopf, an Händen und Beinen Schnitte und Stiche zu. Als die Mutter nach Hauſe kam, brachte ſie das furchtbar blutende Kind nach dem Kranken⸗ haus, wo es ſtarb. Verloren wurde auf dem Wege von Secken“ heim zum Staatsbahnhof eine Fahrrad⸗Glocke (Federglocke). Um freundl. Rückgabe in der Expedition des Blattes wird gebeten N VFC i eee 12455 e 0 JCEEEFFFTTECCCCCCCCCCbCcCCCcbc W 720 5 Zu verkaufen ca. 10 große ſteinerne Fenſterge⸗ Louis Landauer ene are ab 42855 Breitest rasse i Breitestras bei 2 6 A1 No 1. Mannheim 2 1 N 1.5 8 Emil Werber, f Telephon 1838. Seckenheim. Geschäftshaus für: m 5 5 Damen- und Kinder Kinderwäſche, Blühende Linnerarien, . e Confection. Wollwaren, Hyazinthen, Primel 5 Baumwollwaren, 1 5 Haudſchuhe und hat abzugeden i 9 Leinen, 5 N 1 Strümpfe. 5 Gärtnerei Schröder, Weißwaren, Damen- und Kinder- b Tricotagen- 5 87 ö Hu Herrenwäſche und e e ereange⸗ lüte. EFEravatten. Fuß ballgeſelſchaft 1 Artitel. e 2* Teppiche, Gardinen 5 775. 2 f 5 5 rere fee e 5 Seckenheim 1898. 5 1 2 0 8 Sountag, den 2. Mär; 1902 5 Möbel, Betten, Federn und Dæunen. 3 5 Nachmittags he e 97 85 Tür die Winter ſalſan 9 für alle„ bietet mein in allen Abteilungen reich ſortirtes Lager die denkbar Der 1. Captain. 5 grösste Auswahl bei ausserordentl. billigen Preisen. e 8 1 Mär; 5 Nur ſtreng ſalide Muſter gratis 7 2 5 1 1 g 3 5 Coulauteſte gedienung. 0 Geueralverſammlun 5 ee Umtauſch 85 a. f Anfang punkt halb 9 Uhr 1 5 5 Sendungen von 10 Mk. an franeo. Es wird um pünktliches Erſchei⸗ nen gebeten. Der Vorſtand. „ 3 Bek anntmachung. Die Sonntagsruhe im Fleiſcherei⸗ und Wurſtlerei⸗Gewerbe betreffend. No. 18760 J. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß der Bezirksrat als höhere Verwaltungsbehörde unterm Heutigen auf Grund der§8 105b, 1056, 41a Gew.⸗ O. die Sonntagsruhe im f Fleiſcher⸗ und Wurſtlereigewerbe unter Abänderung der bisher giltigen Beſtimmungen, wie folgt geregelt 585 Unter Aufhebung der bezüclichen Beſtimmungen in 1 C 1 der amt⸗ * 5 lichen Bekanntmachung vom 23. Febr. 1893 No. 22527 wird den Metzgern und Wurſtlern der Verkauf ihrer Waaren geſtattet: a) am Oſter⸗ und Pfingſtſonntag, ſowie am erſten Weihnachts⸗ Kier in den Stunden von 6—9 Uhr Vormittags, b) an allen übrigen Sonn⸗ und Feſttagen: vom 1. Mai bis 30. September von 5 Uhr Morgens bis 1 Uhr Mittags und von 6—8 Uhr Abends, vom 1. Oktober bis 30. April von 6 Uhr Morgens bis 1 Uhr * Mittags und von 6—8 Uhr Abends. * Dieſe erweiterte Verkaufszeit iſt an die Bedingung geknüpft, daß Gehilfen, Lehrlinge und Arbeiter, falls ſie mehr als 5 Stunden an Sionn⸗ und Feſttagen beſchäftigt werden, 1 a) entweder an jedem 2. Sonntag von Morgens 6 Uhr bis Abends 6 Uhr, b) oder in jeder 2. Woche an einem Werktage volle 24 3 g von der Arbeit eee i Dis vorſtehend unter 1 näher geregelten erweiterte Verkaufszeit gilt nur für ſoche offenen Verkaufsſtellen, in denen ausſchließlich Erzeugniſſe des Fleiſcherei⸗ und Wurſtlereigewerbes feilgehalten werden; ſie gilt ins⸗ beſonders alſo nicht für diejenigen offenen Verkaufsſtellen, die außer anderen Waaren auch Erzeugniſſe des Fleiſcherei⸗ und Wurſtlereige⸗ werbes nebenher feilhalten. . Unter Aufhebung der bezüglichen Beſtimmungen in Ziffer 4 der 1 Bekanntmachung vom 21. März 1895 No. 104161 wird in dem . Fleiſcherei⸗ und Wurſtlerelgewerbe die Beſchäftigung von Arbeitern an allen Sonn⸗ und Feſttagen, ausgenommen am erſten Oſter⸗, Pfingſt⸗ und Weihnachtstage, ſowie am Charfreitag, * a) vom 1. Mai bis 30. September in der Zeit von 5—11 Uhr * Morgens, eib) vom 1. Oktober bis 30. April in der Zeit von 6—11 Uhr . Morgens Runter der Bedingung geſtattet, daß, wenn die Sonntagsarbeiten länger aals 3 Stunden dauern, die Arbeiter entweder an jedem dritten Sonntag für volle 36 Stunden, oder an jedem zweiten Sonntag mindeſtens in deer Zeit von 6 Uhr Morgens bis 6 Uhr Abends, oder in der Woche wiuährend der zweiten Hälfte eines Arbeitstages und zwar ſpäteſtens von 1 Uhr Nachmittags ab von e freizulaſſen ſind. 0 f Die porſtehenden Beſtimmungen treten am 15. März ds. Js. in 1 gaff 1 Zuwiderhändlungen gegen die Geiſteh den! Beſtimmungen werden auf Grund des§ 1462 Gew.⸗O. mit Geldſtrafe bis zu 600 Mk. im Unvermögensfall mit Haft, gerichtlich beſtraft. Mounß pm, den 20. Februar 1902. 4 N Großh. Bezirksamt: 3. 08 Fr E ch. Vorſtehendes 19 9 war hiermit zur öffentlichen Kenntnis 8 aan den 27. Februar 1902. 6 Burgermeiſteramt: Volz. Präsend-Chocolode in feinſter Packung p. Tafel 20, 25, 30, 35 40 Pf. Chrem-Chocolade friſche Füllung. Chocolade- Hasen- a2 5, 10, 15, 20, 30, 40, 60 380 Pfg. 1, 1.20 Mk. Zucker-Hasen Colonia-Chocolade rot Volksspeisechocolade 1 à 3, 5, 10, 15, 20, 30, 40 Vanill-Chocolade 60 Pfg.( Slock-Chocolade. — E Zuckeratlasen 4 Ostereier-Farbe 1 9 f. uro. Zucker-Eier ellnaarangen.. mit feiner Dekoration à 20, 25, 30, 40, 60 Pfg. Aepfel p. Pfd. 18 Pfg. Cl Cb. e Schuhmacher Aheinau Iisenstrasse 15 t ſich im Anfertigen von Schuhwaren, von den einfachen den feinſten. Gleichzeitig bringe mein reichhalti 85 im handelsgewerblichen Teil des Fleiſcherei- und Wurſtlereigewerbes z Zwangs oersteigerung. 1. Im Wege der Zwangsvollſtreckung ſollen die in Seckenheim, Ortsteil Rheinau⸗Stengelhof belegenen, im Grundbuche von Seckenheim zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungsvermerkes auf den Namen des Gottfried Hirſch, Bäcker und Konditor in Mannheim, ein⸗ getragenen, nachſtehend beſchriebenen Grundſtücke am Montag, den 17. März 1902, Vormittags 9 Uhr, durch das unterzeichnete Notariat im Rathauſe zu Seckenheim verſteigert werden. Der Verſteigerungsvermerk iſt am 23. November 1901 in das Grundbuch eingetragen worden. Die Einſicht der Mitteilungen des Grundbuchamts, ſowie der übrigen, die Grundſtücke betreffenden Nachweiſungen, insbeſondere der Schätzungsurkunde iſt jedermann geſtattet. Es ergeht die Aufforderung, Rechte, ſoweit ſie zur Zeit der Ein⸗ tragung des Verſteigerungsvermerkes aus dem Grundbuch nicht erſicht⸗ lich waren, ſpäteſtens im Verſteigerungstermine vor der Aufforderung ur Abgabe von Geboten anzumelden und weun der Gläubiger wider⸗ ſpricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls ſie bei der Feſtſtellung des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der Verteilung des Ver⸗ ſteigerungserlöſes dem Anſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. Diejenigen, welche ein der Verſteigerung entgegenſtehendes Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des Zuſchlags die Auf⸗ hebung oder einſtweilige Einſtellung des Verfahrens herbeizuführen, wid⸗ rigenfalls für das Recht der Verſteigerungserlös an die Stelle des ver⸗ ſteigerten Gegenſtandes tritt. Beſchreibung der zu verſteigernden Grundſtücke: Grundbuch von Seckenheim Band 7, Heft 15, Beſtandsverzeichnis I. 1. Lagerbuch Nr. 6981 g, 7 a 13 qm Bauplatz, Stengelhof, Wil⸗ hilmſtr. 34, tax. 8500 Mk. 2. Lagerbuch Nr. 6981 h, 6 a 98 qm Bauplatz, e Wil⸗ helmſtraße 36, tax. 8400 Mk 3. Lagerbuch Nr. 69811, 6 a 84 qm Bauplatz, Stengelhof, Wil⸗ helmſtraße 38, tax. 8200 Mk. Mannheim, 14. Januar 1902. Gr. Notariat 7 N als Vollſtreckungsgericht. Eſſelbarn. Bekanntmachung. Die Stelle einer theoretiſch ausgebildeten Arbeitslehrerin in Seckenheim iſt neu zu beſetzen. Die von der Ortsſchulbehörde anzuſtellende Lehrerin kann auf Koſten der Gemeinde ausgebildet werden, und muß ſich zur Erteilung des Unterrichts in der Gemeinde auf 10 Jahre verpflichten. Bewerbungen um dieſe Stelle und Anmeldungen zum Beſuch des Sommerkurſes zur Ausbildung von Arbeitslehrerinnen des badiſchen Frauenvereins in Karlsruhe, Abth. 1, ſind ſogleich dahier einzureichen. Seckenheim, den 26. Februar 1902. Ortsſchulbehörde. Volz. Einladrurg Sonntag, den 2. März, nachmittase halb 4 Ihr, find et im Saale z.„goldenen Adler“ Generaluerſammlung des Aathsliſchen Zchmeſtern-Bereius getkenheim ſtatt, wozu die Mitglieder höflichſt eingeladen werden. Ta ges⸗Ordnung: 1. Rechenſchaftsbericht, 2. Wahl. a — 22 eee Enn noch gut erhaltener ein- ſpänner 7 17777 Gut erhaltenes Abbruchmaterial wie Thüren, Fenſter mit Steinum⸗ f rahmungen und Läden, Ladenfenſter preiswert zu verkaufen. mit Spiegelſcheiben und Säulen, Näheres in der Exped. ds. Bl. Balken ꝛc. billig abzugeben. Näheres bei Baumeister Friſch gewäſſerte e Mannheim Ito N Fische Radfahrer⸗Verein Aug. Jericho. Rheinau. Borddentscher Deren Heute Samstag Abend Rheinau. Frei-Bier Heute Abends 8 1 8 den 1. im Vereins⸗Lokal, wozu alle aktiven März ſiven Mitglieder eingeladen Verkauf So lange Vorrat. nur gilt für. f„ März uumwoll Llanellrrrr. ae 25% S Betflattune,„ 6 a. Kiſſenbe züge. 48 63 Gerſtenkorn⸗Handtücher“ 8.25, dan een E g 832 1 DrellHandtücher. 13%&. Ciſchtücher e, 2 1.8 Stück zum Aussuchen Stück Damen-Gürtel aas 38 o, Auhüngetäſchche 22055 Samstag, den I. März bis inel. Dienstag, den Medicigürte kla ng 48 s Waffeltücher ee 6 gulterdrut pkt 23 22. dantteachen 2 25 qö Gemüſe⸗Jpargel 2.25„ Stech-Spurgel egen danch uu d wohlſchmeckende Qualitäten* 5 ä 1 1 12 U 0 37 f. 5 1 58 Pfg. 0 n 1 pfl. Pfg. 0 7 0 9 0 1 Mischung III 50 Mischung 1x 62 1 Pfd. Pfg.. Pfd. Pfg. Herm. Schmoller& Co. en, J ohann Brenk, Zahn Ktelier Carl Bossert Mannheim. Breitestrasse U 1, 2. Kalkbrennerei, Visa- vis d. Rest. z. Storehen. Mannheim. Neckarau, Seckenheimer Weg 23], befeſtgter empfiehlt zu den billigſten Preiſen:. Zahnersatz ohne Gaumenplatte. Schwarzkalk 70 Pfg., Weiss kalk(Sackkalk) 70 Pig., D. M. Datent Ar. 98 522. Allein Liteng für Mannheim. Gelöschten Kalk 80 Pfg. Zähne in Kautſchouk und Metall von 3 Mk., ganze Gebiſſe von 80 Mk. an unter Garantie. 212 1 ö 78 Schmerzlaſes ZJahnziehen unter Anwendung der neueſten Philipp Volf, Ahr macher, Anaeſthaeticas, ſowie in Nareoſe. 4 5 VTV Peter Blümel Nachfolger 7 Kolonialwaren- und Landesprodukte Jand⸗ und Taschenuhren Apernes, use 12 g empfiehlt ſtets in beſter Qualität ſämmtliche einſchlägigen Artikel, ſowie prima Flaschenweine Gold- und Süͤber⸗Maaren billigſt; ferner in allen Preislagen. gos ge Milch, Butter, Küſe, Eier u. ſ. w. 1 Gold und 2 25 in 7 genemmen. 5 i Schulhefte, S ſbücher, W u. 12 w. Truck⸗Corſet e 4 3 75 Damen- Corſe Hades rg 3.95 Ec