. habe AHnzeigeblatt für Seckenheim, Rheinau und Jpesheſm. Erſcheint Mittwoch und Samstag. Abonnement: Monatlich 25 Pfg., durch die Poſt bezogen vierteljährlich Mk. 0.80 Redaktion, Druck und Verlag von J. Helfrich in Seckenheim. g Anzeigen: Die Iſpaltige Garmondzeile oder deren Raum 10 Pfg. bei Wiederholungen entſprechenden Rabatt. Nr. 19. 1 Mittwoch, den 5. März 1902. 2. Jahrgang Deutſches Reich. Berlin, 3. März. Eine von ca. 4000 Perſonen beſuchte Veteranenverſammlung nahm Stellung zur Frage des an die Veteranen zu zahlenden Ehrenſoldes. Der Reichstagsabgeord⸗ nete Dr. Arendt ließ ſich in ausführlicher Rede über die Angelegenheit aus und betonte, daß der Staat unter allen Umſtänden die Verpflich⸗ tung habe, für diejenigen, welche die großen Siege haben miterkämpfen helfen, ausreichend zu ſorgen. Die geringſte Summe, die jeder Veteran zu erreichen beſtrebt ſein müſſe, wäre ein Betrag von 600 Mk. Die jetzt gezahlten 120 Mk. kämen einer Armenunterſtützung gleich. Lieber ſollten die ſtädtiſchen Behörden ihre Bürger angemeſſen unterſtützen. Zum Schluſſe wurde eine Reſolution an den Reichstag ange⸗ nommen, in welcher den Reichsbehörden dringend ans Herz gelegt wird, die Sache endlich zum Abſchluß zu bringen. Ausland. Belgrad, 1. März. rüchte waren doch nicht ganz ungerechtfertigt. Zu den allgemeinen Audienzen beim König hatte ein Unteroffizier unter einem Vorwande Zutritt erlangt, der dann vom Könige ſchreiend ſeinen rückſtändigen Lohn begehrte und ſagte, es ſei eine Schande, daß die Soldaten hungern müß⸗ ten, während der König und ſeine Miniſter im Ueberfluß lebten. Gardiſten ſtürzten infolge des Geſchreies herbei und überwältigten den Sol⸗ daten, der ſich lebhaft zur Wehr ſetzte. Der König brach nach dieſem Zwiſchenfall die Audienzen ab. Aus Nah und Feru. * Seckenheim, 3. März. Seit 1. ds. Mts. werden die Geſchäfte für Kranken⸗, Alters-, Invaliden⸗, Unfall⸗ und Viehverſicher⸗ ungsangelegenheiten, ſowie das polizeiliche Melde⸗ weſen und Militärſachen durch Herrn Rat⸗ ſchreiber Schmitt, Rathauszimmer Nr. 5 da⸗ hier beſorgt. ö 2* Seckenheim, 3. März. Wie aus dem IJnſeratenteile der heutigen Nr. erſichtlich, findet nächſten Freitag im Gaſthaus z.„goldenen Adler“ bei Herrn Stephan Arnold dahier Ausſchank des rühmlichſt bekannten Edinger Die Attentatsge⸗ Urquellſtoffes ſtatt, worauf wir unſere geſchätz⸗ ten Leſer beſonders aufmerkſam machen. )(Seckenheim, 4. März. Am ver⸗ floſſenen Sonntag hielt der hieſige katholiſche Schweſternverein ſeine diesjährige Generalver⸗ verſammlung ab, die zahlreich beſucht war. Herr Hochw. Pfarrer Pfenning verlas den Rechenſchaftsbericht pro 1901, welcher erfreu⸗ licherweiſe mit einem Mehr von faſt 600 M. abſchloß, was um ſo mehr zu begrüßen iſt, da der Verein dieſes Jahr nicht unerhebliche Aus⸗ gaben zu machen hatte. Nachdem die Rech⸗ nung geprüft war und ſich in dieſer Angelegen⸗ heit niemand zum Wort meldete, wurde der ergriff hierauf Herr Pfarrer Pfenning das Wort, um in kurzen klaren Zügen ein Bild von den Leiſtungen der Schweſtern zu geben, die mit wahrer Todesverachtung auf dem Ge⸗ biete der Krankenpflege, in der Erziehung der Kinder, im Erteilen von weiblichen Hand⸗ arbeiten u. ſ. w. großes leiſten, was den Bei⸗ fall aller Anweſenden fand. Hierauf zollte Herr E. W. Hauck, dem Gründer des Vereins, Herrn Schläfer, der ebenfalls unter den An⸗ weſenden war, den gebührenden Dank. ) Seckenheim, 4. März. Geſtern Abend hielt der hieſige Gewerbeverein ſeine üb⸗ liche Monatsverſammlung ab, die wieder ſehr gut beſucht war, was von der Einigkeit der hieſigen Handwerker zeigt. Der für den Ge⸗ werbeverein zu liefernde Aktenſchrank wurde an Herrn Schreinermeiſter G. Seitz zu dem Preiſe von 45 Mark übertragen. Daß der Gewerbe⸗ verein ſich ſeiner Aufgabe voll und ganz be⸗ wußt iſt, beweiſt der Umſtand, daß der Schrank ohne Anſtrich vergeben wurde, was allgemeinen Beifall fand, da die Tünchermeiſter auch exiſtenzberechtigt ſind. Die Tüncherarbeit wurde Herrn Tünchermeiſter Ph. Reffert hier über⸗ tragen. 1 Aus Baden, 1. März. Bekanntlich wurden Anfangs ds. Js. im Bergwerk Kappel drei Arbeiter verſchüttet, wovon zwei getötet, der dritte aber nach 112ſtündigem unterirdiſchen Aufenthalt ausgegraben werden konnte. Der Gerettete ſcheint nun ein echter Gutedel zu ſein, denn im Laufe der letzten Zeit ſtellte es ſich heraus, daß derſelbe mit einer Italienerin un⸗ ehelich zuſammenlebte, während er fern im Kunſtmühle der Herren Karl Mez Rechnungsführer, Herr W. Eder, entlaſtet. Es Süden, im ſchönen Italien, ein Weib und Kinder ſitzen hat. Die auf ſeine Heirat bezughabenden Papiere machte er auf ſeine Konkubine geltend und täuſchte damit lange Zeit ſeine Umgebung. Nun die Sache aber an den Tag gekommen, erfolgte durch Vermittlung der Gendarmerie lt. „Schwarzw.“ die Feſtnahme des ſauberen Pärchens, und ſitzt ſomit„Sie“ und„Er“ im dunkeln Gelaß des roten Ochſen in Freiburg. Von der Elz, 28. Febr. Die bedeutende und Söhne aus Freiburg, am Elzfluſſe und auf der Ge⸗ markung Oberhauſen gelegen, wurde lt.„Brsg. Ztg.“ neuerdings wegen ungünſtiger Abſatzver⸗ hältniſſe, die ſeit einiger Zeit überall in Land⸗ wirtſchaft und Induſtrie herrſchen, zu einer Kundenmühle eingerichtet und von dem bisheri⸗ gen Obermüller in Pacht genommen. Dieſe Neuerung wird von den Landwirten der großen Gemeinden in der Umgebung mit Freuden be⸗ grüßt, weil dieſe nunmehr in einer Mühle mit ſeltener Leiſtungsfähigkeit in unmittelbarer Nähe ihr Getreide nach Wunſch mahlen laſſen können. Endingen, 1. März. Auf Veranlaſſung der Staatsanwaltſchaft, welche am Donnerstag hier weilte, um wegen der kurz hintereinander in der Nähe des Spitals vorgekommenen Brände Erhebungen zu machen, wurde lt. „Frbg. Ztg.“ eine ältere ledige Frauensperſon, welche ſchon lange Jahre im Spital iſt, als der That verdächtig verhaftet und in das Amtsge⸗ fängnis nach Kenzingen abgeführt. N Konſtanz, 2. März. Bei dem hieſigen Infanterie⸗Regiment ſtellte ſich der vor acht Monateu deſertirte Soldat der 6. Kompagnie Siegel. Derſelbe ging damals in die Schweiz, wurde in Arbon wegen Diebſtahls verhaftet, brach im Arreſt durch eine Mauer aus, wurde dann in Kreuzlingen wieder feſtgenommen und flüchtete auf dem Transport zum zweiten Male. Gries heim(bei Frankfurt a. M.) 3. Mörz. Heute Mittag geriet der Invalidenpenſionär Scharlach mit ſeiner Hauswirtin in Streit, in deſſen Verlauf er mit einem ſchweren Hammer die Frau zu Boden ſchlug. Dieſelbe wurde ſchwer verletzt ins Krankenhaus gebracht. Schar⸗ lach erſchoß ſich. f Hagenau(Elſ.), 3. März. In einem Gehölz in der Nähe von hier erſchoß ſich der Die Macht des Geldes. Kriminal⸗Roman von Arthur Eugen Simſon. 4 Nachdruck verboten. „Und du wirſt natürlich die Einladung annehmen!“ „Ich fürchte deine Vorwürfe, wenn du dich morgen wieder langweilſt.“ f „Scherz bei ſeite, Friedrich, ich rate dir zur nnahme.“ „Kannſt du denn zweifeln, daß ich dazu ſchon entſchloſſen bin? Ich werde morgen früh mit dem erſten Schiff fahren, und komme ich nicht als Verlobter zurück, dann kann ich mein offnungen zu Grabe tragen.“ i „Auch in dieſem Falle würde ich doch nicht verzagen,“ erwiderte Guſtav, während er eine Eigarre anzündete;„und nun komm, ich habe uſt, einen recht weiten Spaziergang zu machen.“ „Am Morgen nach dieſem Abend erwartete Eliſabeth mit ſteigender Ungeduld den Freund, auf deſſen Rat und Hilfe ſie ihre letzten Hoff⸗ nungen baute. Sollte ihr Bruder wirklich recht gehabt ben, als er den Advokaten Varnay als den lrheber aller Verfolgu bezeichne ie der ju zu ihr geeilt war, um ihr ſeinen Beiſtand an⸗ zubieten. Aus dem Gefängnis drang auch keine Kunde zu ihr und der Polizeibeamte bewachte noch immer die Hausthür; ſie hatte ihm ſogar im Erdgeſchoß des Hauſes ein Zimmer einräumen müſſen, und es war nicht anzunehmen, daß er ſobald wieder abziehen würde. Endlich kam Varnay; ihre Ungeduld konnte ihm nicht entgehen, als ſie ihm entgegeneilte, um ihn zu begrüßen, ſo wenig wie der Vorwurf den er aus ihren Augen las. Er führte ſie zum Divan und nahm ihr gegenüber Platz. „Verzeihen Sie, wenn ich erſt heute komme“ ſagte er.„Die Ueberzeugung, Ihnen in dieſer Lage nicht helfen zu können, hielt mich zurück.“ ö „Und worauf ſtützen Sie dieſe Ueberzeug⸗ ung?“ fragte ſie vorwurfsvoll.„Können Sie e daß ich an dem Verbrechen beteiligt ſei?“ „An dieſem? Nein; aber ich glaube an die Schuld Ihres Bruders.“ f „Auch ſie iſt noch nicht bewieſen!“ „Die Beweiſe, die man hier gefunden hat, ſind genügend.“ f Die Glut des Zornes übergoß das Antlitz Frau; jetzt mußte es ihr klar werden, die Freun dſchaft dieſes Mannes nicht „Sie ſcheinen ſehr gut unterrichtet zu ſein,“ ſagte ſie mit zitternder Stimme. „Ich habe mit dem Unterſuchungsrichter geſprochen—“ „In meinem Intereſſe?“ f „Auch das, aber leider mußte ich entdecken, daß von einer Wahrung Ihrer Intereſſen nicht mehr die Rede ſein kann.“ 3 „Ich verſtehe das nicht, Herr Doktor; man beſchuldigt mich der Teilnahme an einem Ver⸗ brechen, von dem ich bis zur Entdeckung des⸗ ſelben keine Ahnung hatte, man hat mein ganzes Vermögen konfisziert und bewacht mich in mei⸗ nem Hauſe wie eine Gefangene, und das alles ſoll ich mir ruhig gefallen laſſen?“ „Was wollen Sie dagegen machen?“ er⸗ widerte der Advokat mit bedauerndem Achſel⸗ zucken.„Wenn Sie aufrichtig ſein wollen, ſo werden Sie zugeben müſſen, daß Sie an der Schuld Ihres Bruders nicht zweifeln.“ „Und geſetzt, ich gebe dies zu, was beweiſt das in Bezug auf meine Perſon?“ „Nichts, aber es fällt dabei auch auf Sie ein Verdacht, der nur durch ein offenes Geſtänd⸗ nis Ihres Bruders entkräftet werden kann. Und ſoweit ich Gruner kenne, wird er ſich zu einem ſolchen Geſtändnis nicht verſtehen. Sie werden alſo in Geduld abwarten muͤſſen, bis Akten Kelle en ſind.“ hmen Sie denn die Unterſuchung beendet und die gerichtlichen a Hauptmann Beck vom 31. Feldartillerie⸗ Regiment. — Während im Londoner Grafſchafts⸗ rat bei den Kommiſſionsſitzungen jedes Mitglied ſeine leiblichen Bedürfniſſe aus eigener Taſche beſtreitet, ſind die Stadtväter in Liverpool in dieſem Punkte anderer Anſicht, wie aus einer ſoeben an die Oeffentlichkeit gelangten Rech⸗ nungsaufſtellung hervorgeht. Danach verur⸗ ſachte eine Sitzung des Bade⸗Komitees den Steuernzahlern folgende Ausgaben.„24 Diners à Mk. 7.50- Mk. 180; Champagner Mk. 196.50; andere Weine und Schnäpſe Mk. 55; Selter, Kaffee und Cigarren Mk. 110. Das ergiebt eine Geſamtſpeſenſumme von Mk. 22.50 pro Kopf.“ Man wird zugeben, daß dieſe Sitzungen ſich ziemlich teuer ſtellen, aber ſie mögen für die Beteiligten ihre Annehmlichkeiten haben. Neben der oben erwähnten Ziffern ſieht ſich die Rechnung des Pferdebahn⸗Komitees mit einem Diner für Mk. 17.40 pro Kopf ver⸗ hältsmäßig beſcheiden an, während man die Mk. 13.30 pro Kopf für das Diner des Markt⸗Komitees bei den Sitzungen geradezu ärmlich nennen muß. 5— Wegen Mißhandlung von Untergebenen wurde in Liegniß der Unteroffizier Kluge vom Königs⸗Grenadier⸗Regiments zu 4 Monaten Gefängnis und Degradation verurteilt. In der Begründung des Urteils hob das Kriegs⸗ gericht hervor, daß Kluge das Ehrgefühl der Soldaten aufs Gröblichſte verletzt habe, da er die Mißhandlungen ſtets vor den Augen der übrigen Kameraden vollzogen habe. Nach dem „Neuen Görl. Anz.“ wurden dem Unteroffizier u. a. folgende Vergehen zur Laſt gelegt: Er hieß den im Herbſt eingetretenen Grenadier Beer aus Schmiedeberg ſich über einen Schemel legen und verſetzte ihm 5—6 Schläge mit der Klopfpeitſche auf den nackten Körper, ſo daß Schwielen entſtanden; ein andermal erhielt Beer Schläge mit der Klopfpeitſche über den bedeckten Rücken. Wenn Beer bei dem Gewehr⸗ reinigen das Gewehröl umgeſchüttet hatte, mußte er es aus dem Kaſten, vom Tiſche oder von der Diele mit der Zunge auflecken. New⸗ Mork, 3. März. Von den gegen⸗ wärtigen Hochwaſſer ſind die Staaten Pennſyl⸗ vanien, New⸗Jerſey, New⸗Pork und Connecticut am ſchwerſten betroffen. Der unterſte Teil von Paterſon iſt überſchwemmt. Von der Stadt Elmira ſteht die Hälfte unter Waſſer. — In Kaſſel kehrte ein Barbier nach durchſchwärmter Nacht heim, als ſeine Eheliebſte ſchon den Kaffee kochte. Ihren Herrn der Schöpfung ſehen und ihm das kochende Waſſer über den ohnehin ſchon erhitzten Schädel gießen, war für die ſonderbare„beſſere Hälfte“ das Werk eines Augenblicks. Mit ſchweren Brand⸗ wunden an Kopf, Geſicht, Bruſt und Händen wurde der Bedauernswerte in das Landes⸗ krankenhaus gebracht. Seine Holde aber wird ſich vom Strafrichter über den Umgang mit Männern belehren laſſen müſſen. — Fünf Millionen Franken hat eine arme Taglöhnersfrau in Rotterbeck bei Hennef im Siegkreis von einer Schweſter geerbt, die letzthin in Paris geſtorben iſt. Berlin. In der Nähe von der Heydtſtraße wurden einer Rentnerin Brillanten im Werte von 75000 Mark geſtohlen. Der Dieb konnte bisher nicht ermittelt werden. Gleichwitz, 3. März. In der Petro⸗ leumraffinerie in Oderberg ereignete ſich ein ſchwerer Unglücksfall. Bei Verſuchen mit Kohlenfeuer explodirte ein mit Kohlenfeuer ge⸗ füllter Behälter. Ein Schloſſer wurde getötet, zwei Monteure ſchwer uund der Direktor leicht verletzt. — Eine auffallende Entdeckung machte man in der vorigen Woche bei der Neckar⸗ korrektion, welche zur Zeit in Verbindung mit der Erbreiterung der Neckarbrücke bei Unter⸗ türkheim(Cannſtatt) neckaraufwärts vorge⸗ nommen werden ſoll. Es zeigte ſich nämlich, daß hier der Neckar bereits korrigiert iſt. Nach Abhub einer 2 bis 3 Meter mächtigen Schlamm⸗ und Erdmaſſe trat ein tadellos erhaltenes, aus⸗ gezeichnet gearbeitetes Pflaſter im Flußbett und an den beiden Uferrändern bis zur Markung von Obertürkheim zu Tage. Bis jetzt iſt dieſe alte Korrektion auf 700 Meter flußaufwärts feſtgeſtellt. Wann dieſe Korrektion durchgeführt und wann ſie durch Ueberſchwemmungen wieder zugedeckt worden und damit der Erinnerung der Lebenden verſchwunden iſt, konnte bis jetzt nicht feſtgeſtellt werden. Mit 1. Jan. iſt für das Familienrecht des Staates New⸗ York ein elgentümliches Inſtitut in Kraft getreten. Das neue Geſetz führt nämlich als erlaubte Form der Ehe⸗ ſchließung den von zwei Zeugen und einem Notar apgeſchloſſenen ſchriftlichen Privatvertrag ein. Die Eheſchließenden dürfen es nicht unter⸗ laſſen, das notariell beglaubigte Vertragsinſtru⸗ ment binnen ſechs Monaten vom Tage ſeiner Unterzeichnung beim Stadtſchreiber zur Re⸗ giſtrierung einzureichen. Unterlaſſen ſie es, dann erkennt das Geſetz keine ſtattgefundene legale Eheſchließung an, und die Parteien ſind dann nach ſtaatlichem Recht offenbar auch be⸗ rechtigt, als ledige Perſonen eine neue Ehe ein⸗ zugehen. Alle haben es auf dieſe Weiſe in der Hand, eine— Ehe auf Probe einzugehen; ge⸗ fällt es ihnen, ſo laſſen ſie vor Ablauf von ſechs Monaten ihren Kontrakt im Rathauſe regiſtrieren; gefällt es ihnen dagegen nicht, ſo gehen ſie einfach wieder auseinander, denn der Kontrakt, der ſie bindet, verliert ſchon ſechs Monate nach erfolgtem Abſchluß ſeine rechts⸗ verbindliche Kraft. a Schweinfurt, 1. März. Ingenieur Untied, der auf der Ausſtellung zu Hamburg⸗ Altona im vorigen Jahre die höchſte Auszeich⸗ nung erhielt, will eine Erfindung gemacht haben, Eiſenbahnunfälle beinahe unmöglich zu machen. Der Apparat bedarf keinerlei Beding⸗ ung, ſondern tritt bei drohender Gefahr, wie Entgleiſung, Schienenbruch, Zuſ ammenſtoß uſw. von ſelbſt in Thätigkeit. Die Einfachheit und die Billigkeit des Apparates wird, ſo ſagt der Erfinder, deſſen Einführung bei allen Zügen möglich machen. Trieſt. Ein Bahnbeamter, welcher die Bahnlinie viſierte, auf welcher ein Extrazug mit einem Erzherzog paſſieren ſollte, entdeckte, daß eine Schiene losgeriſſen worden war. Der Beamte vermochte mit Petardenſignalen den Zug zum Halten zu bringen. Es liegt ein verbrecheriſcher Anſchlag vor. Peſth, 27. Febr. Hier wurde ein Ar⸗ tilleriſt beim Einwechſeln falſcher Kronenſtücke betroffen. Die eingeleitete Unterſuchung ergab, daß in der Büchſenwerkſtätte der Kaſerne des 4. Artillerieregiments aus Zink maſſenhaft Kronenſtücke hergeſtellt wurden. Die Verwer⸗ tung der Falſchſtücke wurde von zwei Soldaten und deren Geliebten beſorgt. Die verdächtigen Perſonen wurden verhaftet. — Ein Schutzmann in Nürnberg hatte auf einem nächtlichen Patrouillengang in einem Vorort einen ruhig nach Hauſe gehenden Ar⸗ beiter in die Hand geſchoſſen, weil er ihn mit einer anderen Perſon, der er auflauerte, ver⸗ wechſelt hatte. Die Strafkammer verurteilte den Schutzmann Namens Mühling wegen fahr⸗ läſſiger Körperverletzung zu 20 Mk. Geldſtrafe, 150 Mk. Buße an den verwundeten Arbeiter und allen Koſten. Poſen, 2. März. Das hieſige Tagebl.“ meldet aus Gneſen von geſtern: Vorgenommene Hausſuchungen ergaben, daß dort eine geheime polniſche Gymnaſiaſtenverbindung beſteht. Die Abiturientenprüfung wurde deshalb verlegt und 4 Oberprimaner von der Prüfung zurückgewie⸗ ſen. Viele Bücher, Zeitſchriften uſw. wurden beſchlagnahmt. — Den größten und ſchwerſten Briefträger im Deutſchen Reiche dürfte die Ortſchaft Stöwen im Bezirk Bromberg aufzuweiſen haben. Der dortige Landbriefträger Albert Schmidt verfügt über die reſpektable Größe von 2.05 Meter bei einem Körpergewicht von 120 Kilo. — Gus dem Zeitalter des Verkehrs.) Die erſte Lokomotiv⸗Eiſenbahn, die dem öffentlichen Verkehr diente, wurde 1825 in England zwi⸗ ſchen Stockton und Darlington eröffnet. Nach⸗ dem die Verbeſſerung der Lokomotive 1829 durch Stephenſon erfolgt war, wurde 1830 die Bahn von Prag nach Laua und 1832 die Linzer Eiſenbahn eröffnet, die jedoch noch Pferdebetrieb hatte. Die erſte mit Dampf be⸗ triebene Eiſenbahn wurde in Belgien 1835 zwiſchen Brüſſeln und Mecheln und der erſte von Lokomotiven gezogene Eiſenbahnzug auf deutſchem Boden am 7. Dez. 1835 zwiſchen Nürnberg und Fürth in Betrieb geſtellt. Darauf folgten 1837 die Leipzig⸗Dresdener, 1838 die Wien⸗Wagramer und die erſte preu⸗ ßiſche Eiſenbahn Berlin-Potsdam. In dem⸗ ſelben Jahre wurde auch als die erſte Staats⸗ bahn die Braunſchweig⸗Wolfenbütteler Bahn eröffnet. — Ein Verzeichnis der erbeuteten chineſi⸗ rüſtet.„Sie haben mir Ihre Freundſchaft an⸗ geboten, als der ſchwere Schickſalsſchlag mich traf und nun— o, Herr Doktor, ich hatte ge⸗ glaubt, auf Ihr Wort vertrauen zu können!“ „Was kann ich für Sie thun?“ „Viel, wenn Sie es wollen! Sie können bei dem Richter für meine Schuldloſigkeit ein⸗ treten und Aufhebung dieſer polizeilichen Be⸗ wachung beantragen, Sie können Auslieferung meines Vermögens fordern—“ „Sie vergeſſen. daß ich hier ein Fremder bin und die hieſigen Geſetze nicht kenne!“ „Wenn Sie mit einem hieſigen Advokaten darüber beraten wollten, ſo würde er Ihnen gewiß die Wege angeben, die eingeſchlagen wer⸗ den müſſen.“ „Ich habe Ihnen ſchon geſagt, daß dies fruchtlos ſein würde,“ erwiderte Guſtav in kühlem Tone. entkräftigt wird—“ „Dieſer Verdacht iſt ein Unſinn!“ fiel Eliſabeth mit ſteigender Gereiztheit ihm in die Rede.„Welche Vorteile hätte mir denn der Tod meines Gatten bringen können?“ „Ich weiß das nicht. Griesheim hatte ſich eines entehrenden Vergehens ſchuldig gemacht, er war auf der That ertappt und als Betrüger entlarvt worden; ſeine Schande mußte auf ſeine Angehörigen zurückfallen. Auch der beſte Schauſpieler muß von den Brettern abtreten, wenn er ſeiner Rolle nicht mehr gewachſen iſt.“ „Sie ſchlagen da einen ſeltſamen Ton an, Herr Doktor! Mein Bruder, ap ch die Ver⸗ itun „So lange der Verdacht nicht zu verdanken habe; ich wollte das nicht glauben, nun aber entſtehen doch Zweifel in mir.“ „Und hätte Ihr Bruder recht, ſo dürfen Sie mir darum noch keinen Vorwurf machen, im Gegenteil, Sie ſelbſt haben mich gezwungen, eine Rolle zu ſpielen, die meinem Charakter widerſtrebte.“ Eliſabeth blickte ihn ſtarr an; er hatte dieſe Worte in einem Tone geſprochen, der ſie erken⸗ nen ließ, daß ſie getäuſcht worden war und daß ſie auf keine Schonung mehr rechnen durfte. „So alſo liegen die Dinge?“ fragte ſie, und ein Baſtliskenblick traf ihn aus den Augen, die ihn einſt bezaubert hatten.„Hätte ich das ahnen können—“ „Ich wiederhole Ihnen, Sie ſelbſt ver⸗ ſchuldeten es. Sie benutzten die Waffe niedri⸗ ger Verleumdung, um mich mit meiner Verlob⸗ ten zu entzweien. Sie verleumdeten mich, wohl wiſſend, daß Fräulein Hallſtädt alle dieſe Lügen ihrer Freundin berichten würde—“ „Ich ſagte ihr nur die Wahrheit!“ „Iſt es Wahrheit, daß ich die Sache meiner Verlobten nur übernommen habe, um Sie zu warnen und zu ſchleuniger Flucht zu veranlaſſen? Später verleumdeten Sie meine Braut; Sie wagten ſogar, die Behauptung auszuſprechen, daß Fräulein Hagen den Schuld⸗ ſchein Ihres Mannes gefälſcht habe, um meine Teilnahme zu erregen und durch ſolche nichtswür⸗ dige Mittel mich zu kapern. Hätten Sie das alles nicht gethan, ſo würden wir, meine Braut i geſchwiegen und Ihnen den Raub „Das geht zu weit!“ rief Eliſabeth, zor⸗ nig auffahrend. „Laſſen Sie mich ausreden. Gelang es Ihnen auch damals, mich zu täuſchen, ſo bin ich heute doch zu gut unterrichtet, als daß es Ihnen noch einmal gelingen könnte. Nachdem Sie mich gezwungen haben, meine Ehre und die Ehre meiner Braut zu ſchützen, habe ich energiſche Schritte gethan, um den Beweis zu finden, daß Ehre und Wahrheitsliebe Ihnen fremd geworden ſind. Ich kann Ihnen jetzt durch einige Zeugen beweiſen, daß Sie in alle Betrügereien Ihres verſtorbenen Mannes ein⸗ geweiht waren: Sie empfingen ſogar die betro⸗ genen Gläubiger, um ſie mit leeren Verſprech⸗ ungen zu tröſten, von denen Sie im voraus wußten, daß ſie niemals eingelöſt werden ſollten.“ „Wer hat Ihnen das geſagt?“ „Ihr früheres Dienſtmädchen, eine Perſon, die darüber ſichere Auskunft geben kann.“ „Eine Perſon, die ich wegen Untreue und Verleumdungsſucht entlaſſen mußte.“ „Mit dieſer Anklage, die mir aus der Luft gegriffen zu ſein ſcheint, werden Sie die Aus⸗ ſagen der Zeugin nicht entkräften,“ erwiderte der Advokat achſelnzuckend.„In dem Nachlaß Ihres Mannes befinden ſich Wertpapiere—“ „Die mein Eigentum ſind!“ (Fortſetzung folgt.) ſchen Fahnen wird im„Militärwochenblatt“ abgedruckt. Es handelt ſich nm 8 Fahnen der Leibtruppe des Vizekönigs von Nanking, 15 Fahnen der„treuen und ſtandhaften Armee“, 7 Fahnen, die vermutlich als Boxerfahnen ur⸗ ſprünglich für religiöſe Zeremonien beſtimmt waren, 9 Ordreflaggen mit der Inſchrift„Be⸗ fehl“, 23 Fahnen ohne Inſchrift, 18 Fahnen mit dem Drachen oder mit myſtiſchen Zeichen und 7 Artilleriefahnen mit der Inſchrift „Kanone“. i — Der älteſte Mann in Deutſchland dürfte der Glasarbeiter O. Paul Müller aus Kleintettau ſein, der am 22. März 1793 ge⸗ boren iſt und alſo drei Jahrhunderte geſehen hat. Er lebt zur Zeit in ſeinem letzten Ar⸗ beitsorte Weitersglashütte bei Carlsfeld im Erzgebirge. „ In der Papierfabrik zu Elſenthal kam der Arbeiter Waldherr mit dem Kopfe zwiſchen die Speichen eines ſog. Haſpelrades, welches ſich im Gange befand. Selbſtbefreiung war nicht mehr möglich. Zufällig wurde er von einem anderen Arbeiter bemerkt, welcher raſch den Transmiſſionsriemen abwarf, ſodaß der Haſpel zum Stehen kam. Immerhin war Waldherr ſchon derart eingeklemmt, daß Ab⸗ ſchraubungen vorgenommen werden mußten, um ihn befreien zu können. Er kam mit dem Schrecken davon. — Eine intereſſante Reiſe von Gericht zu Gericht und von Gefängnis zu Gefängnis ſteht dem Hotel- und Eiſenbahndieb Samſon bevor, der in Zürich verhaftet und von dort nach Aachen ausgeliefert worden iſt. Er hat auch in Berlin ein Konto zu beglichen; außerdem hat er noch an 12 verſchiedenen Orten Deutſch⸗ lands mit Erfolg gearbeitet— ganz abgeſehen von ſeiner erſprießlichen Thätigkeit in den Niederlieden, in Belgien und in Frankreich. Es iſt daher die Entſcheidung des preußiſchen Juſtizminiſters angerufen worden, ob Samſon in jeder einzelnen Stadt, in der er ſein Diebes⸗ handwerk ausgeübt hat, abgeurteilt werden ſoll. Jedenfalls wird dies der Fall ſein, da ſich eine zuſammengefaßte Verhandlung an einer be⸗ ſtimmten Gerichtsſtelle wegen der Umſtände und Koſten der Zeugenvernehmung nicht empfehlen dürfte. Die Strafthaten, wegen deren er im Auslande verfolgt wird, gelangen ebenfalls in Dieutſchland zur Aburteilung, weil Samſon aus Hamburg ſtammt und deutſcher Reichsangehö⸗ riger iſt. ö Civilkammer des Landgerichts Direktor des Stiftes, hauſes, 300 000 Mk. geltend machte. Mark betragen, verurteilt wurde. wie Zoogoliſcher Garten, Menſchen verarbeitet wurde. dicht gefüllt. erlitten. — Seit dem Jahre Einwohner hat, nämlich netto 500! Febr. 4. Guſtav Joſef, S. v. hauſer. — Ein intereſſanter Prozeß iſt vor der] 8. Emma Katharina, T. v. Johann Anton in Hanau Tranſier, Maurer, u. ſ. E. Helena Suſanna dieſer Tage entſchieden worden. Es handelte ſich geb Schmich. um eine Klage des freiadeligen Damenſtiftes] 9. Heinrich, S. v. Albert Seltenreich, Tag⸗ Wallenſtein zu Fulda, welches an den früheren löhner, u. ſ. E. Eliſabeth geb. Schmitt. den Grafen von der[ 9. Luiſe, T. v. Peter Mund, Bahnarbeiter, Schulenburg, erbliches Mitglied des Herren⸗ u. ſ. E. Anna geb. Schwöbel. einen Entſchädigungsanſpruch von] 11. Karl Philipp, S. v. Karl Joſef Noe, Dieſe Summe Schriftſetzer, u. ſ. E. Anna geb. Heierling. hatte ſich als Fehlbetrag während der 17jähri⸗[ 18. Bertha, T. v. Martin Reinhard, Grund⸗ gen Amtszeit des Beklagten ergeben. Der arbeiter, u. ſ. E. Barbara geb. Laudenklos. Prozeß ſchwebte ſeit drei Jahren und wurde 21. Katharina(unehelich.) i zu Gunſten des Damenſtiftes entſchieden, indem 21. Georg Peter, S. v. Peter Weber, Heizer, der Beklagte zur Zahlung eines Betrages von u. ſ. E. Eva Katharina geb. Vay. 250 000 Mark nebſt Zinſen, die etwa 50000[ 23. Chriſtian, S. v. Georg Halter, Fabr.⸗Arb., u. ſ. E. Roſa geb. Lang. — Ganz genau 12 929 Pferde ſind im 24. Karl Friedrich, S. v. Heinrich Herrmann, vergangenen Jahre in der Zentral⸗Roßſchläch⸗ Fabr.⸗Arb., u. ſ. E. Marie geb. Senn. terei zu Berlin geſchlachtet worden, gegen 23. Paul Otto, S. v. Paul Kermas, Buch⸗ 11610 Pferde im Jahre 1900. Im Januar halter, u. ſ. E. Elfriede geb. Thoms. 1902 hat die Zahl der geſchlachteten Pferde] 24. Anna, T. v. Gg. Leonh. Biegel, Bleilöther, noch eine erhebliche Vergrößerung gegen den u. ſ. E. Margaretha geb. Volz. gleichen Monat des Vorjahres erfahren. Von 24. Maria, T. v. Jakob Sponagel, Schuh⸗ den geſchlachteten Tieren diente nur der kleinere machermeiſter, u. ſ. E. Marie geb. Schüßler. Teil als Futterfleiſch für zoologiſche Anſtalten, Getraute. Aquarium uſw., 15. Johann Jakob Ockert, Landwirt, mit während die Mehrzahl zu Nahrungsmitteln für] Suſanna Bauer Wtw. geb. Obermaier. 20. Friedrich Wilhelm Seitz, Landwirt, mit — In der Stadt Ceccano(Eiſenbahn⸗ Katharina Seiz. a N linie Rom⸗Neapel) war bei einer Gerichtsver⸗ 22. Georg Seitz, Landwirt, mit Kath. Schmitt. handlung der Zuſchauerraum des Sitzungsſaales Geſtorben e. Plötzlich brach der Fußboden des 2. Heinrich Karl, 2 Monat alt, S. v. Ludwig Saales und etwa zweihundert Menſchen ſtürzten Bauſch, Bahnarb., u. ſ. E. Suſanna geb mit den Bodenplatten hinab in die Tiefe. Obermaier. f n Ungefähr hundert Perſoneu haben Verletzungen] 5. Marie Katharina, 1 Monat alt, T. von Karl Winkler, Maurer, u. ſ. E. Magda⸗ 1880 find von lena geb. Riedinger. i Berenthal(Hohenzollern) ſo viele junge Leute] 5. Barbara Raule geb. Schmitt, 71 Jahr alt. nuch Amerika ausgewandert, als dieſe Ortſchaft 25. Katharina geb. Appel, Ehefrau v. Lorenz Pfening, 69 Jahr 1 Monat alt. 20. Georg Jakob Winkler, 62 Jahre alt. Auszug 25. Männl. Totgeburt, S. v. Friedr. Dauen⸗ g hauer, Schirmmacher u. ſ. E. Franziska aus den Standesregiſtern der geb. Unwerig. Gemeinde Seckenheim. 5 a N r 5 etnau. 2. Lina Hildegard, T. v. Karl Auguſt Hörner, 5 Privatier, u. ſ. E. Luiſe 225 e rene e Uhr tas eorg Heierling, Schloſſer, u. f. E. Wilhelmine geb. Lang⸗ Versammlung N Der Vorſtand. Vekanntmachung. Am 5. März d. J. wird mit dem Austragen der Kriegsbeor⸗ derungen in hieſiger Gemeinde und in dem Ortsteil Rheinau begonnen. i Sämtliche Reſerviſten, Landwehrleute 1. und 2. Aufgebots ſowie alle Erſatz⸗Reſerviſten werden hierdurch angewieſen, geeignete Vorkehr⸗ ungen zu treffen, daß ihre Militär⸗ bezw. Erſatz⸗Reſervepäſſe zu jeder Tageszeit den Perſonen, welche die Kriegsbeorderungen austragen, zu⸗ gängig ſind. Seckenheim, den 4. März 1902. Bürgermeiſteramt: Volz. Bekanntmachung. Die Einſchätzung der Grundſtücke betreffend. Das Protokoll über die neue Einſchätzung der Grundſtücke der Ge- markung Seckenheim zur Steuer iſt während der drei Wochen vom 4. bis 25. März 1902 im Rathauſe in Seckenheim öffentlich aufgelegt. Einwendungen gegen die Schätzung können während dieſer Friſt bei dem Großh. Steuerkommiſſär für den Bezirk Mannheim⸗Land oder bei dem Rathſchreiber in Seckenheim mündlich oder ſchriftlich vorgebracht werden. Spätere Einwendungen dagegen ſind nicht zuläſſig. Seckenheim, den 3. März 1902. Bürgermeiſteramt: Volz. Michael Keil Johann Heß Nachfolger Rheinau. Schwetzingerstr. empfiehlt ſeine fortwährend mit friſchen gackwaren verſehene Bäckerei. Ferner empfehle meine 0 Kolonialwaren und Tandesprodukte in vorzüglich guter Ware. 5 Schmitt. Klein& Webers Kaffergeſchäft Inh. Maria Scherer Wilhelmſtr. 10. Rheinau. geſte u. billigſte gezugsquelle für Kaffee, Thee Chokolade ꝛc. Großes Lager in Rhein⸗, Moſel⸗ u. Ahrweinen. Sekt und Branntweine. * 2* LL Keine Zähne und Wurzeln ſollen mehr ausgezogen werden. Kranke und ſchmerende Zähne werden geheilt und mit Gold, Platin oder Emaille gefullt. Meine Ideal- Kronen, D-R-P, ſind der ſchönſte, ſchmerzloſeſte und haltbarſte Zahnersatz ohne Platten und Haken von natürlichen Zähnen nicht zu unterſcheiden. Künstliehe Zähne in Gold fassung, Brückenarbeit, Alu- minium und Kautsehuekgebisse. Dentist Mosler, n Sedeſchen Hanse Elektriſche Einrichtung zum Plombieren, ſowie Unterſuchen des Mundes Nachweislich 1500 künſtliche Zähne im letzten Jahre eingeſetzt. Georg Rohr Rheina 1 St e Holz Mannheim, U 1, 13,(lüchſt ber Settenhrimer Nebenbahn) Zahnbehandlung! Zahnerſatzz Lachgas od n Seckenheim. Freitag, den 7. Mürz im„goldenen Adler“ Anſtich von Edinger Urquell. Stephen Ano! d. Heffenſſiche Bürger⸗Oersammlung Der Unterzeichnete erlaubt ſich, auf. Donnerstag, den 6. März, abends 8 Uhr im Gaſthaus zur Naſe eine zweite öffentliche Bürgerversammlung einzuberufen, in welcher die für die hieſige Gemeinde ſo hochwichtige Bahnfrage beraten werden ſoll. Avesheim, den 4. März. Ludwig Schäfer. N 3 Neckarau! Neckarau! Medizinal-Wein Medizinal-COgnac, Rotwein ganze Fl. von 80 Pfg. an, Weisswein ganze Fl. von 70 Pfg. an, Französische, spanische, griechische, ungarische Weine in allen Preislagen. 5 16arautie für Naturreinheit! Himbersaft, Medicinal-Leberthran. 15 Sämmtliche dem freien Verkehr übergebenen Drogen und Arzneimittel. Sämmtliche Farben, trocken und fertig zum Anſtrich. Lacke, Pinsel, Sroncen eto. Oolonialwaaren! 5 Kaffee, täglich friſch gebrannt, gar., reinſchmeckend per Pfund 80 Pfg. per Pfd. 15 Pfg. 15 per Pfd. 26 Pfg. Reis, Maccaroni,/ Stengel Linsen, gut kochend per Pfd. 12 Pfg. Bohnen, weiße per Pfd. 12 Pfg. N Central-Drogerle Heckarau Gebr. Keller, nur Katharinenstr. 39. Dickrübensamen, rote und gelbe Eekendorfer, rote und gelbe Oberndorfer, rote olwinformige Riesen hat abzugeben 5 5. Gärtnerei Schröder. n 5 8 Chocolade- Präsend-Chocolode in feinſter Packung Hasen- p. Tafel 20, 25, 30, 35 40 Pf. 2 5, 10, 15, 20, 30, 40, 60 Chrem-Chocolade 0 80 Pfg. k, friſche Füllung. 70 Zucker-Hasen Colonia-Chocolade rot Volksspeisechocolade à 3, 5, 10, 15, 20, 30, 0 Voanill-Ohocolade 60 Pfg. SBlock-Chocolade. E . Ostereier-Farbe à 20, 30, 40 Pfg. 933 a utaraugen. Zucker⸗Eier Meſfingorangen. r Pfg. mit feiner Dekoration à 20, 25, 30, 40, 60 Pfg. Anauſt Jericho. I —— ¹Üdaü 5 b Vorteile der Looſung und gelangen in erſter Linie zur Aushebung. Tagen beſtraft werden. Bekanntmachung. Erſatzgeſchäft pro 1902 betr. Die Muſterung der Militärpflichtigen des Aushebungs⸗ bezirks Mannheim findet am 4., 5., 6., 7., S., 10., 11., 12., 13., 14., 15., 17., 18., 20., 21., 22. März, 1., 2., 3. 4., 5. 7., 8., 9., 10., 11., 12., 14., 15. 16., 17., 18. und 19. April I. IArs., feweils Vormittags 8 Uhr beginnend, im großen Saale des gallhauſes, Schloß, dahier ſtatt. Es haben zu erſcheinen: Dienstag 4. März l. Is. die Pflichtigen des Jahrgangs 1880 aus der Altſtadt Maunheim, deren Familiennamen mit dem Buchſtaben A und B anfängt, ſawie alle Nückſtändigen aus früheren Jahren aus dem ganzen Bezirk. Mittwoch 16. April l. Is. die Pflichtigen der Jahrgänge 1880, 1881 und 1882 aus der Ge⸗ meinde Feckenheim⸗Rheinau. Donnerstag, 17. April l. Is. Zugänger und Gefangene. a Am Freitag 18. l. Is., Vormittags 8½½ Uhr, findet die Verbeſcheidung der rechtzeitig eingekommenen Rekla⸗ mationsgeſuche ſtatt und haben die Beteiligten an dieſem Tage wiederholt zu erſcheinen. Am Samstag, 19. April, Vormittags 8½ Uhr, 5 beginnt die Looſung der Pflichtigen des Jahrgangs 1882, ſowie der Pflichtigen älterer Jahrgänge, ſoweit ſolche ohne ihr Verſchulden noch nicht gelooſt haben. Jedem Militärpflichtigen iſt das perſönliche Erſcheinen im Looſungs⸗ termin überlaſſen. Für die Nichterſchienenen wird durch ein Mitglied der Erſatz⸗ kommiſſion gelooſt werden. Jeder Militärpflichtige, gleichwohl ob er ſich im 1., 2. oder 3. Militärpflichtjahr befindet, darf ſich im Muſterungstermin freiwillig zur Aus hebung melden, ohne daß im hieraus ein beſonderes Recht auf die wahl der Waffengattung oder des Truppen⸗(Marine) Teils erwächſt. urch die freiwillige Meldung verzichten die Militärpflichtigen auf die 82 725 Die Militärpflichtigen haben zur Muſterung in rein⸗ 0 lichem und nüchternem Zuſtande zu erſcheinen. Wer durch Krankheit am Erſcheinen im Muſterungstermine ver⸗ hindert iſt, hat ein ärztliches Zeugnis einzureichen. Dasſelbe iſt, wenn der ausſtellende Arzt nicht Staatsarzt iſt, bürgermeiſteramtlich zu be⸗ glaubigen. Militärpflichtige, welche in den Terminen vor den Erſatzbehörden nicht pünktlich erſcheinen, können ſofern ſie nicht dadurch zugleich eine härtere Strafe verwirkt haben, mit Geld bis zu 30 Mark oder Haft bis zu 3 Außerdem können ihnen von den Erſatzbehörden die Vorteile der Looſung entzogen werden(§S 267 W.⸗O.). Wer ſich der Geſtellung böslich entzieht, wird als unſicherer Dienſt⸗ pflichtiger behandelt, er kann außerterminlich gemuſtert und zum Dienſt eingeſtellt werden. Die Pflichtigen der Jahrgänge 1880 und 1881 ſowie früherer 165 Jahrgänge haben ihre Looſungsſcheine mitzubringen. annheim, den 20. Februar 1902. Der Civilvorſitzende der Erſatzlommiſſton des Aushebungs⸗ Bezirks Mannheim: Frech. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. Seckenheim, 24. Februar 1902. Bürgermeiſteramt. Volz. Rothe& Luft g Commanditgeſellſchaft. Elektrotechnisches iInstallations-Bureau L 8, 1 Mannheim L 38, 1 Zweiggeſchäfte: Heidelberg und Worms. Telephon Nr. 1655. Großes Lager in Beleuchtungskörpern und Inſtallations⸗Materialien. Ausführung von Central- und Einzelnanlagen für Licht und Kraft, ſowie Hausinſtallationen im Anſchluß an die Kabelnetze Aheinan, Auannheim, Heidelberg, Worms u. ſ. w. Vertreter für Seckenheim: Herr Stephan Arnold zum gold. Adler. l(bbruch Unterzeichneter empfiehlt: Fahrräder, N Nähmaſchinen, Waſchmaſchinen, alle landwirtſchaftliche Gut erhaltenes Abbruchmaterial Maſchinen, wie Thüren, Fenſter mit Steinum⸗ rahmungen und Läden, Ladenfenſter mit Spiegelſcheiben und Säulen, Balken ꝛc. billig abzugeben. Näheres bei Baumeister Fesenbeeker, Mannheim patentirte Pfuhlpumpen, leicht zu handhaben, zu billigſten Preiſen N Martin Klamm, Mechaniker, Kaiſerring Nr. 8.