r e · RO Kd⁰ x N W W. 1 * e Auteiler Anzeigeblatt für Seckenbeim, Npesheim und Rheinau. 1 Erſcheint Mittwoch und Samstag! Abonnement: Monatlich 25 Pfg., durch die Poſt bezogen vierteljährlich Mk. 0.80 Redaktion, Druck und Verlag von J. Helfrich in Seckenheim. 0 Anzeigen: Die Iſpaltige Garmondzeile oder deren Raum 10 Pfg. bei Wiederholungen entſprechenden Rabatt. Nr. 22. Samstag, den 15. März 1902. 2. Jahrgang Deutſches Reich. Nudolſtadt, 12. März. Die ſchwarzburg⸗ rudolſtädtiſche Staatsregierung hat beſchloſſen, anläßlich der ins Auge gefaßten Erhöhung der Matrikularbeiträge der Reichsregierung gegen⸗ über die finanzielle Unmöglichkeit auszuſprechen, über die bisherigen Matrikularbeiträge hinaus⸗ zugehen. Staatsminiſter v. Stark wird ſich zu diefem Zwecke nach Berlin begeben. Ausland. Wien. Ein bemerkenswertes Wort des Kaiſers wird aus Budapeſt berichtet, wo der Monarch zur Zeit weilt: Als bei dem geſtigen Hofdiner auf die Frage des Kaiſers an den penſionierten zweiten Präſidenten des Oberſten Gerichtshofes, Ezorda:„Sie ſind alſo in den Ruheſtand getreten?“ eine bejahende Antwort erfolgte, ließ der Monarch die Worte fallen: „Ja, Ruhe iſt es, wonach auch Ich mich ſehne!“ London, 13. März. Eine vom Kriegs⸗ amt veröffentlichte Liſte der engliſchen Verluſte bei der Niederlage Methuens giebt folgende Zahlen an: Getötet 1 Offizier und 63 Mann, verwundet 109, gefangen 204. Da 550 Mann gleich bei Beginn des Gefechts entflohen, ſo be⸗ tragen die Verluſte im Ganzen 936 Mann. Ueber die Flucht der engliſchen Soldaten vor den Buren ſchreibt„Daily Graphic“, ein chauviniſtiſches Blatt: „Die Nachricht machte in beiden Häuſern des Parlaments einen peinlichen Eindruck. Man befürchtet, daß das Ereignis den Buren⸗ widerſtand verlängern und Delarey bedeutenden Zuſtrom von Rekruten zuführen könne.— In den militäriſchen Klubs rief die Nachricht große Senſation hervor. Ein General bemerkte bitter, daß das Ereignis jedenfalls die Remonte⸗ kommiſſion entlaſte, denn die Fliehenden ſeien offenbar ſehr gut beritten geweſen. Er fügte dann hinzu:„Ich kann mir kaum ein Bild vorſtellen, daß 550 engliſche Soldaten ſo ſchnell ſie können, 4 Meilen weit von Buren verfolgt, davon galoppiren. Eine ſolche Anzahl von Eng⸗ ländern ſollte von keiner Anzahl Buren gejagt werden können. Das iſt das Schlimmſte an dem ganzen Unglück. Von dieſem Standpunkte aus betrachtet, muß ich ſagen, daß dies das 5 Ereignis des ganzen Feldzuges i 35 Mitteilungen aus der Seckenheimer Gemeinderats⸗Sitzung. (Vom 11. März 1902.) Die Einzämung des Lehrergartens an der Schule in Rheinau wird dem Alois Breunig als Wenigſtnehmenden zum Preiſe von 49.63 Mark übertragen. Wilhelm Probſt hat ein Angebot für den Ankauf der Weiden am Neckar gemacht; das⸗ ſelbe wird gutgeheißen mit der Bedingung, daß die Weiden innerhalb 14 Tagen entfernt ſein müſſen. Eine Anmeldung als Induſtrie⸗Lehrerin wird, da das betr. Fräulein ſchon ausgebildet iſt und der Gemeinde demnach für die Ausbil⸗ dung keine Koſten erwachſen, zur Berückſichti⸗ gung empfohlen. N Für eine bedürftige Familie wird für die Zeit vom März bis Mai eine monatliche Unter⸗ ſtützung bewilligt. Für die Schule in Seckenheim ſollen neue Vorhänge an Stelle der unbrauchbaren ange⸗ ſchafft werden; desgleichen ſind neue Vorhänge für einige neu eingerichtete Räume im Rathaus zu beſchaffen. Der Voranſchlag für das laufende Jahr wurde von dem Bezirksamt mit einigen Be⸗ merkungen zurückgegeben, über welche ſofort die nötigen Aufklärungen erteilt werden. Für ein Anweſen in Rheinau wurde der Kaufwert feſtgeſetzt. a Vertrag über die Entnahme von Sand durch Einwohner der Gemeinde Wieblingen gegen eine jährliche Entſchädigung von 400 Mk. wird mit der Bedingung vierteljährlicher Kün⸗ digung, die jeweils am 1. Oktober auszusprechen iſt, genehmigt. Nachdem Seckenheim? Rheinau durch die Zunahme der Bevölkerung in eine höhere Klaſſe eingerückt iſt, müſſen zwei weitere Mitglieder für den Schatzungsrat ernannt werden; es werden dem Gr. Ober⸗Steuerkommiſſär ent⸗ ſprechende Vorſchläge gemacht. Verſchiedene Rechnungen werden zur Zah⸗ lung angewieſen.„ Die Voranſchläge für die Herſtellung der Gartenſtraße in Seckenheim wurden vom Be⸗ zirkamt genehmigt mit der Auflage, daß auch der Wert der Grundflächen, die zur Straßen⸗ herſtellung notwendig waren, in den Koſtenan⸗ ſchlag eingeſetzt werden müſſe.— Es wird dem Bezirksamt erwidert, daß daß betr. Gelände von den Eigentümern ſr. Zt. unentgeltlich an die Gemeinde abgetreten worden iſt und des⸗ halb eine Koſtenberechnung nicht angängig ſei. Vertrag über die Vergebung der Geſpanne für den Weghobel in Seckenheim an Leonhardt Wagner zum Preiſe von 3 Mk. pro Tag und Pferd wird abgeſchloſſen. 85 Der Entwurf einer ortspolizeilichen Vor⸗ ſchrift für das Meldeweſen wird gutgeheißen. Jakob Schreck wird zum Antritt des an⸗ geborenen Bürgerrechts zugelaſſen. f Dem Porphyrwerk Doſſenheim wird die Lieferung von 200 ebm Abraum zum Preiſe von 3.80 Mk. pro ebm franko Verwendungs⸗ ſtelle Seckenheim übertragen. Der evangeliſchen Kirchengemeinde wird an Stelle des ihr ſr. Zt. angebotenen Bauplatzes Hilda⸗Straße Nr. 11 nunmehr der Bauplatz Kirchplatz Nr. 10 überlaſſen, um ihr die Mög⸗ lichkeit zu geben, neben dem Pfarrhauſe einen Garten anzulegen. Der Entwurf einer Gehweg⸗Ordnung für den Ortsteil Rheinau wird zur Kenntnis ge⸗ bracht und genehmigt; desgleichen ein beſonde⸗ rer Entwurf für den Ort Seckenheim. In dem vom Bezirksamt überſandten Auszug aus dem Ortsbereiſungsprotokoll für den Nebenort Rheinau wird mitgeteilt, daß von den Rheinauer Gemeinderäten und dem Bürger⸗ ausſchuß in lobenswerter Weiſe erſtrebt werde, die erweiterte Volksſchule einzuführen und er⸗ klärt ſich der Nebenort bereit, die Mehrkoſten für Lehrkräfte durch eine beſondere Rheinauer Umlage aufzubringen, falls die Geſamt⸗Ge⸗ meinde die notwendigen Schulräume beſchafft. Der Gemeinderat beſchließt mit Mehrheit, daß er im Hinblick auf die dadurch der Gemeinde erwachſenden Koſten der Einführung des er⸗ weiterten Unterrichts nicht beiſtimmen könne. Die Macht des Geldes. Kriminal⸗Roman von Arthur Eugen Simſon. 52 Nachdruck verboten. Guſtav Varnay erſchrack; an dieſes furcht⸗ bare Los, das Eliſabeth bedrohte, hatte er noch nicht gedacht. 8 „Vielleicht können doch noch Milderungs⸗ ründe gefunden werden,“ erwiderte er.„Die rau wurde möglicherweiſe von ihrem Manne und ihrem Bruder tyranniſiert.“ „Das entſchuldigt ſie nicht!“ „Aber es kann die Schuld mildern.“ w Warten wir, welche neue Verbrechen noch hinzukommen werden! Die Leute ſind hier auf⸗ getreten, als ob ſie über ein kleines Fürſten⸗ tum zu gebieten hätten, und ich habe bereits von mehreren Seiten gehört, daß man die Anklage auf Betrug gegen ſie erheben wird. In dem Hauſe ſoll eine Spielhölle geweſen ſein, und man ſagt, Madame habe die Netze ausgeworfen und manchen Einfaltspinſel darin gefangen. Es wird ſchließlich eine langwierige Unterſuch⸗ ung werden; die Betrogenen melden ſich ja in der Regel erſt dann, wenn es zu ſpät iſt. Aber ich muß ſcheiden, meine Amtspflichten rufen mich; denken Sie an meinen Rat, und verſäu⸗ Wer Sie nicht, ſich den erſten Anſpruch auf die ertpapiere zu ſichern.“ Der Ri chied mit Guſtav, der, in Nachdenken verſunken, noch lange auf und nieder wanderte und Eliſabeths wegen faſt bereute, die Sache ſo auf die Spitze getrieben zu haben. a 13. Kapitel. Die Sonne ſank, die ſchneegekrönten Alpen⸗ ſpitzen erglühten in purpurfarbenem Licht. Auf dem Rigi ſtanden zwei glückliche Men⸗ ſchen abſeits von der Menge, Theodore, von dem Arme Friedrichs umſchlungen, und heller wie das Sonnenlicht leuchteten aus ihren Augen die Strahlen des Glückes. „So iſts denn wahr, Geliebte, du willſt lie ſein für Zeit und Ewigkeit?“ fragte er leiſe.. „Für Zeit und Ewigkeit,“ erwiderte ſie, die leuchtenden Augen zu ihm erhebend;„ſo ſagte ich, und daß ich es darf, das macht mich unaus⸗ ſprechlich glücklich.“ Er zog ſie feſter an ſich und hauchte einen Kuß auf ihre Lippen. „Ich hatte keine Ahnung von dieſer Liebe,“ flüſterte er. f f „Sie erwachte in meinem Herzen in jenem Augenblick, als du dem Schurken gegenüber⸗ ſtandeſt und meine Ehre ſchützteſt,“ ſagte ſie. „Und nun liegt das Leben vor uns in ſtrahlendem Sonnenglanze, und was es auch ngen mag, wir wollens gemeinſam tragen. „Beides, die Tage des Glückes, wie die trüben Stunden,“ nickte Theodore.„So ſon⸗ nenhell iſt ja kein Menſchenleben, daß es frei von jedem Schatten wäre aber uns ſollen dieſe Schatten nicht ſchrecken.“ AJn Schweigen verſunken, blickten ſie auf die in allen Farben leuchtenden Schneefelder der Alpen; ſie fanden keine Worte für das un⸗ nennbar ſüße, beſeligende Gefühl, das ſie be⸗ rauſchte. 8 „Vor einiger Zeit ſtand ich an der Seite eines anderen Mannes hier auf derſelben Stelle,“ brach Theodore endlich das Schwei⸗ gen;„auch er iſt mir ein lieber Freund ge⸗ worden, und mich betrübts, daß er nicht gleich uns ſich ganz ſeinem Glücke hingeben darf.“ „Hoffen wir, daß auch hier die dunklen Schatten zerfließen werden!“ g „Ich habe ihm eine Ueberraſchung bereitet, von der ich das beſte erwarte.“ Er ſchaute ihr mit fragendem Blicke in das Antlitz, das ein freudiges Lächeln verklärte. „Ich habe Paula eingeladen, hieher zu kommen,“ fuhr ſie fort;„ich darf wohl an⸗ nehmen, daß ſie dieſe Einladung nicht ablehnen wird.“ „Das hatteſt du gethan?“ fragte er über⸗ raſcht.„In der That, es war ein kluger G⸗ danke, er kann alles wieder ins Geleiſe bringen. Wann iſt es geſchehen?“ N „Schon vor einigen Tagen“ „So könnte ſie ſchon bald hi Aus Nah und Feru. Karlsruhe. Im September v. J. wurde ein hieſiger Schuhwuarenhändler an das Telephon gerufen und gebeten, er möchte an die angebene Firma einige Paar Schuhe von der und der Nummer und Fagon zur Auswahl überſenden. In dem guten Glauben, er habe es mit dem Geſchäftsinhaber zu thun, ließ er die Waare durch ſeinen Hausburſchen über⸗ bringen, wovon ein paſſendes Paar im Werte von 18.50 Mk. zurückbehalten wurde. Als in⸗ zwiſchen die Rechnung präſentirt wurde, ſtellte ſich der Irrtum des Schuhwaarenhändlers her⸗ aus, er hatte nämlich nicht dem Geſchäftsin⸗ haber, ſondern deſſen Bureaugehilfen geliefert, von dem er keine Zahlung erhalten konnte, weshalb er wegen Betrugs zur Anzeige kam. Freiburg. Prinz Friedrich von Mei⸗ ningen, der Kommandeur des hieſigen Artillerie⸗ Regiments, ſoll kürzlich, wie die„Frb. Ztg.“ erzählt, am Schalter einer ſtaatlichen Stelle das folgende ergötzliche kleine Erlebnis gehabt haben: Es war nötig, Namen und Stand an⸗ zugeben und der jedenfalls jugendliche Schalter⸗ beamte interpellierte den Prinzen(der Zivil trug): Wie heißen Sie? Friedrich, Prinz von Meiningen, war die Antwort. Was ſind Sie? Offizier, antwortete der Prinz und las dann auf dem ausgehändigten Schriftſtück zu ſeinem und ſeiner Gemahlin großem Vergnügen: Friedrich Prinz aus Meiningen, Tapezier.— „Was man in Freiburg nicht Alles werden kann!“ ſoll der Prinz geſagt haben, als er das intereſſante Dokument vergnügt in die Seiten⸗ taſche ſchob. Grafenhauſen(A. Ettenheim). Die Woche ſtarb hier eine Frau, die ziemlich klein, aber dennoch ohne Frage die gewichtigſte Per⸗ ſon des Ortes war; ihr Gewicht duͤrfte drei Zentner weit überſchritten haben. Die bedau⸗ ernswerte Frau lag ſchon uͤber drei Jahre an Fettſucht darnieder und hatte während dieſer Zeit an Umfang immer noch zugenommen. Da der Sarg weder durch die Thüre noch durch die Stiegenwindungen zu bringen geweſen wäre, entſchloß man ſich der„Lahr. Ztg.“ zu⸗ folge, die Leiche durch die Fenſteröffnung zu be⸗ fördern, nachdem die Fenſterrahmen herausge⸗ nommen waren. Der eigenartige Vorgang ſpielte ſich Morgens in aller Frühe ab, ſo daß unberufene Zuſchauer nicht zugegen waren. Berlin. Der Kaiſer hat die Pläne zur Umgeſtaltung des Grunewald in einen Volks⸗ park genehmigt. i Chemnitz. Ein Einſiedel wurde auf dem Heuboden einer Brauerei ein junger Mann Namens Max Kaiſer ermordet und beraubt aufgefunden. Altenburg. Der Beſitzer Franz Bajola hat ſeine ihm erſt im Oktober vorigen Jahres angetraute Frau ermordet. Dieſelbe befand ſich in geſegneten Umſtönden. Mühlhauſen(Thüringen). Der vor 26 Jahren wegen Ermordung ſeines Schwieger⸗ vaters zu lebenslänglichem Zuchthaus verur⸗ teilte Ludwig Buſch aus Kammerforſt wurde begnadigt und aus dem Zuchthaus entlaſſen. Lemberg. In der Kaſſe des hieſigen Staatsbahnhofes wurde ein bedeutendes Defizit entdeckt, welches viele tauſende Kronen beträgt. Ein Beamter der Fahrkartenausgabe geſtand, den fehlenden Betrag veruntreut zu haben. Paris. Durch einen großen Brand in der Rue Montmartre entſtand ein Schaden von etwa 20 Millionen Francs. Lyon. Der ehemalige Abteilungsvor⸗ ſtand in der hieſigen Präfektur, Mayer, iſt wegen Unterſchlagung amtlicher Gelder im Be⸗ trag von 265 000 Fres. zu 1½ Jahren Ge⸗ fängnis verurteilt worden. Mayer iſt jener Beamter, der ſein Bureau durch geheime Telefonanlagen mit den Räumen des Präfek⸗ ten und des Generalſekretärs verbunden hatte und die dort geführten Verhandlungen be⸗ lauſchte.. Konſtinopel, 12. März. Die Stadt Tſchangoi am ſchwarzen Meer, Vilapet Caſtamun, iſt durch furchtbare Erdſtöße, die ſich im Laufe einer Stunde 6 Mal wiederholten heimgeſucht worden. 3000 Häuſer wurden zerſtört. Es ſind 20000 Perſonen obdachlos; aus den Trümmern ſind bis jetzt 100 Verwundete und 4 Tote hervorgezogen worden. Kapſtadt. Der Diamantenkönig Cecil Rhodes, wegen deſſen der Krieg mit den Buren begann, war ſchwer erkrankt, befindet ſich aber jetzt beſſer. Unkraut verdirbt nicht. Vermiſchtes. — Dieſer Tage kam auf dem Aufſtellungs⸗ gelände in Düſſeldorf das ſchwerſte Stück zur Ausladung, das wohl bis jetzt auf einer Ausſtellellung gezeigt worden iſt. Es iſt die größte Panzerplatte der Welt im Gewicht von 106 Tonnen— 2120 Zentner, die Krupp zur Ausſtellung bringt. Dieſes Stück überragt bei weitem auch diejenigen Stücke, die auf der Pariſer Ausſtellung zu ſehen waren. Die größte Panzerplatte, die bisher zur Ausſtellung gebracht wurde, war die Achtundſechzigtonnen⸗ platte in Chicago. — Das Kriegsgericht Frankfurt a. O, verurteilte den Unteroffizier Krafft der 2. Kompagnie des 88. Regiments wegen Miß⸗ handlung von Rekruten im Dienſt in 103 Fällen und Mißbrauch der Dienſtgewalt zu einem Jahr Gefängnis und Degradation. — Duellieren wollte er ſich, der Bozner ausgediente Gefreite Marinitſch, mit ſeinem ehe⸗ maligen Vorgeſetzten, dem Leutnant Jurlowitſch. Der Marinitſch war während ſeiner Dienſtzeit von dem Leutnant häufig„Schwein“ geheißen worden. Als nun die Dieſtzeit um war, ſchrieb Marinitſch dem Leutnant einen Schmäh⸗ brief. Dafür wurde Marinitſch, ſeines Zeichens ein Schneider, vor Gericht geladen und zu einer Geldſtrafe verurteilt. Nach Erlegung derſelben fragte der Angeklagte den Richter, ob es nicht am beſten wäre, wenn er, der Schneider, den Leutnant forderte. Der Richter hatte Mühe, dem Manne das auszureden. — Einen„ſchlauen“ Handel wollte dieſer Tage in München ein Geſchäftsmann machen, indem er ein Pferd nach dem Pfund verkaufte und zwar für zwei Nickel pro Kilo. Ein langes Geſicht dagegen machte der„Schlaue“ als er nach dem Abwiegen für die edle Roſinante ganze— 70 Mk. vereinnahmte. Nun ſollte der Handel aber nichts gelten und beide Streit⸗ teile haben mit Hilfe von Anwälten einen erbitterten Prozeß angeſtrengt. — Geh. Kommerzienrat Krupp in Eſſen hat das an der ſchönſten Stelle Honnefs gele⸗ gene Gut Feuerſchlößchen angekauft, um es zu einem Erholungsheim für ſeine Arbeiter zu verwenden. In Mezö⸗Laborez(Ungarn) war⸗ tete eine Frau mit ihren Zwillinstöchtern auf den Zug nach Krakau. Als der Zug einfuhr, ſtand das eine Mädchen zu nahe dem Geleiſe und wurde von der heranbrauſenden Lokomotive erfaßt. Die Schweſter wollte es retten, wurde jedoch ebenfalls überfahren. Beide Kinder blieben auf der Stelle tot. Die Mutter iſt vor Schrecken wahnſinnig geworden. — Der Gememeindearzt von Egerbegg (Ungarn), Dr. Gral, wurde von dem Grund⸗ beſitzer Vueſak erſchoſſen, weil er Frau und Kind Vueſaks nicht vom Tode erretten konnte. — Der ſeit ca. 8 Jahren im Artillerie⸗ Regiment Nr. 25 Darmſtadt ſtehende Hauptmann Otto von Selaſinsky, ca. 38 Jahre alt, ledig, fiel Mittags 12 Uhr im Ka⸗ ſernenhof, als er mit einigen Offizieren ſich nach dem Dienſt unterhielt, plötzlich in Geiſtes⸗ umnachtung und wurde zur Beobachtung ſeines Geiſteszuſtandes nach dem Militärlazareth ge⸗ bracht. — Am Montag betrat den Sitzungssaal der dritten Strafkammer des kgl. Landgerichtes München eine als Zeugin geladene Frau, ein Wickelkind auf den Armen. Auf Befragen des Vorſitzenden, wie ſie dazu käme, mit dem Kinde zu erſcheinen, das Gericht ſei doch keine Kinderbewahranſtalt, meinte ſie:„Ja mei', ich hab' halt Niemand g'funden, der mir's aweil b'halten hätt' und ſchlafen thuts a ſo gut!“ Auf die Frage, ob ſich unter dem Auditorium nicht Jemand befände, welcher den kleinen Weltbürger auf kurze Zeit abnehme, meldete ſich eine Dame, welche das Wickelkind ver⸗ wahrte. — Der Grundbeſitzersſohn Johann Piſus in Oberwalz bei Marburg(Oeſterreich) kam betrunken nach Hauſe. Als ſeine Mutter ihm deshalb Vorwürfe machte, erſchlug er ſie mit einer Hacle, worauf er di Leiche in einem Düngerhaufen vergrub. Ein Knecht, der dazu kam und Piſus an der That verhindern wollte, wurde von ihm gleichfalls erſchlagen. Piſus war eben daran, dieſe zweite Leiche in einem Stalle zu verſtecken, als eine Magd erſchien. Auch ſie griff der Raſende an. Er verletzte ſie ſchwer, doch gelang es ihr, zu entfliehen und die Gendarmerie zu verſtändigen. Piſus wurde verhaftet und dem Kreisgerichte eingeliefert. treffen?!“ „Heute ſchon, wenn ſie gleich nach Em⸗ 90 5 meines Briefes ſich zur Abreiſe entſchloſ⸗ en hat.“ „Du haſt ihr mit geteilt, was hier vorge⸗ fallen iſt!“? v. i „Ich habe ihr nur kurz das Nötigſte be⸗ richtet, ſagte ſie.„Das Uebrige werde ich hier ausführlich erzählen.“ 7 „Wenn ſie nur kommt!“ „Zweifelſt du daran? Muß ſie nicht ſelbſt wünſchen—“ „Gewiß, Geliebte, aber Mißtrauen und Eiferſucht geſtatten ſelten, daß eine Brücke über die Kluft gebaut wird, die ſie mit jedem Tage zu erweitern ſtreben. Dein Vater ſchrieb mir, er wollte morgen Brunnen ver⸗ laſſen.“ „Daraus kann nun nichts werden, einige Tage muß er noch bleiben, inzwiſchen verab⸗ reden wir den Plan zur Weiterreise.“ Ein leiſer Seufzer entrang ſich ſeinen Lippen. i „Mein Urlaub läuft in einigen Tagen ab.“ ſagte er:„ich werde bald an die Heimreiſe denken müſſen.“ „Das wäre der erſte Schatten, der auf unſer junges Glück fällt,“ erwiderte ſie ſcherzend. „Ich fürchte, ausgehen!“ ihm könnte ein anderer vor⸗ Hoffnungen ſeines Kinde „Theodore blickte ſich lächelnd nach dem alten Herrn um; ziemlich weit von ihnen ent⸗ fernt ſtand er bei einigen Damen, denen er die Alpenkette zu erklären ſchien. N „Auf dem Schreckhorn dunkelts, die Spitzen des Mönchs und der Jungfrau ſind bereits unſichtbar geworden,“ ſagte ſie;„wir wollen ins Hotel zurückkehren. Ueberlaß es mir, mit Papa zu reden, ich vertraue auf ſeine Güte.“ „Wird er nicht das erſte Wort von mir erwarten? Er könnte mir den Vorwurf machen, daß ich ihm gegenüber nicht offenherzig geweſen ſei-“ 5 „Nicht doch, ich werde dieſen Vorwurf fernhalten.“. Sie gingen ins Konverſationszimmer, in dem eben die Gaslampen angezündet wurden, und bald nach ihnen fand ſich auch Hallſtädt ein. i Theodore legte ihren Arm in den des. ö „ich habe mich recht herzlich gefreut, denn ich Vaters und verließ mit ihm den Saal. In fieberhafter Erregung trat Friedrich ans Fenſter; ihm bangte vor der Entſcheidung, die Zuverſicht Theodores vermochte er nicht zu teilen. ö Hallſtädt war ein reicher Herr, er kannte den Wert des Geldes und um die Hand ſeines einzigen Kindes wagte nun ein Mann zu wer⸗ ben, der nichts beſaß, als einen ehrlichen Namen. 445 f f Wer konnte wiſſen, welche Wünſche und Hallſtädt wen bezüglich der Zukunft dieſem Bunde verweigerte, was konnte und durfte dann uoch geſchehen, um ſein Herz zu erweichen und die Einwilligung zu erlangen? Vielleicht wäre es doch beſſer geweſen, wenn Friedrich ſelbſt mit männlicher Offenheit das erſte Wort geſprochen hätte; ſchon darin, daß dies nicht geſchehen und die Verlobung hinter ſeinem Rücken bereits erfolgt war, konnte Hallſtädt einen Grund zur Verweigerung ſeiner Zuſtimmung finden.“ g N Schwankend zwiſchen Fürchten und Hoffen ſuchte Friedrich gewaltſam ſeine Erregung zu bemeiſtern; mochte die Entſcheidung auch ſeine Hoffnungen vernichten, ſie ſollte ihn ſtark und ruhig finden, wie es dem Manne geziemte. Aber er ſchrak doch zuſammen, als eine Hand ſich jetzt auf ſeine Schulter legte und er umſchauend in das Antlitz Hallſtädts blickte. „Hier iſt meine Hand und mit ihr mein Segen zu dieſem Bunde,“ ſagte der alte Herr; wüßte keinen Mann, dem ich lieber die Zukunft meines Kindes anvertrauen würde.“. Im erſten Augenblick fand Friedrich keine Worte; auf dieſes herzliche Entgegenkommen war er doch nicht vorbereitet. 2 Hand in Hand ſtanden die beiden Männer eine geraume Weile einander gegenüber, nur die Blicke ſprachen, und dieſe ſtumme Sprache ſagte mehr als Worte es vermochten. 55 Gortſetzung folgt) 0 Eine Zigeunerbande, welche 32 Wagen mit ſich führte, wurde in Niederſchleichach angehalten, da ſie einen Pferdetransport des Pferdehändlers Burckmann ſich rechtswidrig an⸗ geeignet hatte. Die Zigeuner eröffneten gegen die Gendarmen, die ſie verfolgten, ein regel⸗ rechtes Feuer, ſo daß dieſe ebenfalls von der Waffe Gebrauch machen mußten. Eine größere Anzahl Zigeuner ſowie der Pferdetransporteur Rottmann vonKaltenſondheim( Sachſen⸗Weimar) wurden feſtgenommen, die Pferde dem Eigen⸗ tümer ausgehändigt. tertem Schädel tot liegen. — Dieſer Tage ſpielten in Teplitz mehrere Knaben„Buren und Engländer“ auf der Stephanshöhe. Der 10 Jahre alte Mon⸗ teursſohn Joſeph Prauſe, der„Burenkomman⸗ dant“, kletterte an dem ſteilen Abhange eines Felſens herum, als er plötzlich von den„Eng⸗ ländern überraſcht wurde. Bei dem Verſuche, der Gefangennahme zu entgehen, ſtürzte er kopfüber in die Tiefe und blieb mit zerſchmet⸗ Am nächſten Mor⸗ gen zirkulirte in der Schule unter den Mit⸗ 2 2 e ſchwarzumrändeter Zettel, auf dem olgende Mitteilung ſtand:„Pretoria, 6 März. Buren⸗ kommandant Prauſe iſt heute am Spionskop gefallen. Heil ſeinem Andenken!“ Den ettel hatte der beſte Freund Prauſe's, ein 12jähri⸗ ger Knirps, geſchrieben. — Mißverſtändnis.) Alte Dame(ent⸗ rüſtet): Sagen Sie mal, Kondukteur, iſt denn das Rauchen im Coupee hier erlaubt?— Kondukteur(gemütlich): Jawohl, Madamchen! Wenn die Herren nichts dagegen haben, können ſchülern des unglücklichen Knaben ein mit Tinte Sie ſich eine anſtecken! J 2 2 hahn, di b von 95 Afg, 1 l. 30 und 1 li. 90. 955 1 5 15 l* i(0 afelhutter täglich fri 10 Pfd. 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Die von dem Gemeinderat Seckenheim beantragte Abänderung And Neufeſtſetzung der Baufluchtlinien der Luiſenſtraße daſelbſt auf der f Strecke von der Hildaſtraße bis zum Faßloch iſt durch Entſchließung des Bezirksrats Mannheim vom 6. März 1902 nach Maaßgabe des Planes vom 7. Februar 1902 auf Grund des Art. 2, Abſ. 5 des Orts⸗ 1 ſtraßengeſetzes genehmigt und ſind die Baufluchten an genannter Straßen⸗ fluchten an genannter Straßenſtrecke hiernach für feſtgeſtellt erklärt wor⸗ en. Der genehmigte Plan liegt während 14 Tagen— vom 13. bis 27. März d. J.— auf dem Rathauſe in Seckenheim zur Einſicht offen. * Geſchluß. 8 1 J. gleiche Bekanntmachung durch Ausſchellen, Anſchlag hier und Einrücken. d 2. W.⸗A. 28. III. Seckenheim, 13. März 1902. Gemeinderat Volz. 1 Bekanntmachung. Das Kürgergabholf für 1903 gelangt zur Verteilung. Die Looszettel werden gegen Entrichtung der Holzmacherlöhne mit 2 Mk. 05 Pfg. für das Loos am 5 Mantag, den 17. März 1902, von Nachmittags 2 Uhr ab im Rathausſaale ausgeteilt. Vollzähliges Erſcheinen der Gabholzberech⸗ tigten in Perſon oder durch Vertretung iſt erforderlich. 2 1 eckenheim, Zahn- Atelier Carl Bossert Mannheim. Breitestrasse U 1, 2. visà-visfd. Rest. z. Storchen. Lösbar befeſtigter Zahnersatz ohne Gaumenplatte D. N. Patent Nr. 93522. Allein Licenz für Mannheim. Zähne in Kautſchouk und Metall von 3 Mk., ganze Gebiſſe von 80 Mk. an unter Garantie. f Schmerzloſes Jahnziehen unter Anwendung der neueſten Anaeſthaeticas, ſowie in Narcoſe. Plombieren in Gold, Silber, Email. in ſchönen Muſtern mit hübſcher Kaſſete Viſitkarten fertigt billigſt an u rutkerei 52 A. 2 2 2* 7 Kieine Zähne und Wurzeln ſollen mehr ausgezogen werden. Kranke und ſchmerende Zähne werden geheilt und mit Gold, Platin oder Emaille gefüllt. Meine Ideal- Kronen, D-R-P, ſind der ſchönſte, ſchmerzloſeſte und haltbarſte Zahnersatz ohne Platten und Haken von natürlichen Zähnen nicht zu unterſcheiden. 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Im Wege der Zwangsvollſtreckung ſollen die in Seckenheim, Ortsteil Rheinau⸗Stengelhof belegenen, im Grundbuche von Seckenheim zur 852 der Eintragung des Verſteigerungsvermerkes auf den Namen des Gottfried Hirſch, Bäcker und Konditor in e ein⸗ getragenen, nachſtehend beſchriebenen Grundſtücke am Montag, den 17. März 1902, Vormittags 9 Uhr, durch das unterzeichnete Notariat im Rathauſe zu Seckenheim verſteigert werden. Der Verſteigerungsvermerk iſt am 23. November 1901 in das Grundbuch eingetragen worden. Die Einſicht der Mitteilungen des Grundbuchamts, ſowie der übrigen, die Grundſtücke betreffenden Nachweiſungen, insbeſondere der Schätzungsurkunde iſt jedermann geſtattet. Es ergeht die Aufforderung, Rechte, ſoweit ſie zur Zeit der Ein⸗ tragung des Verſteigerungsvermerkes aus dem Grundbuch nicht erſicht⸗ lich waren, ſpäteſtens im Verſteigerungstermine vor der Aufforderung ur Abgabe von Geboten anzumelden und wenn der Gläubiger wider⸗ ſpricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls ſie bei der Feſtſtellung des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der Verteilung des Ver⸗ ſteigerungserlöſes dem Anſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten“ nachgeſetzt werden. Diejenigen, welche ein der Verſteigerung entgegenſtehendes Recht 1 haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des Zuſchlags die Auf⸗ hebung oder einſtweilige Einſtellung des Verfahrens herbeizuführen, wid⸗ rigenfalls für das Recht der Verſteigerungserlös an die Stelle des ver⸗ 1 ſteigerten Gegenſtandes tritt. Beſchreibung der zu verſteigernden Grundſtücke: Seckenheim Band 7, Heft 15, Beſtandsverzeichnis I. 1. Lagerbuch Nr. 6981, 7 à 13 qm Bauplatz, Stengelhof, Wil⸗ hilmſtr. 34, tax. 8500 Mk. 2. Lagerbuch Nr. 6981, 6 a 98 qm Bauplatz, Stengelhoſ, Wil⸗ helmſtraße 36, 3. Lagerbuch Nr. 698i, helmſtraße 38, Miaunheintz, 14. Januar 1902. i Gr. Notariat 7 als Vollſtreckungs gericht. Eſſelb i 3 tax. 8400 Mk 6 a 84 qm Bauplatz, Stengelhof, Wil⸗ tar. 8200 Mk. Grundbuch von Oilal. Dickrübsamen per Liter 40 Pf. Q. Confirmation Blühende u. Blattpflanzen. 100,000 Salat⸗Setzlinge 20,000 pignirte Salat⸗Setzlinge Gärtnerei Schröder. Johann Brenk, Kalkbrennerei, Mannheim Neckarau, Seckenheimer Weg 23 empfiehlt zu den billigſten, Preiſen: Schwarzkalk 70 Pfg., Weiss kalk(Sackkall) 70 Pfg., Oelöschten Kalk 80 Pfg. Bodenöl 38 r. 5. vd Bernstein- und f Spirituslack in allen Farben. Salmiakgeist 0 Terpentinöl 9 Alle Grössen 5 Pinsel. 1 Lamperie-Buürsten 5 22 Pfg. Waschbürsten Fensterleder von 38 Pfg. his 1,40. August jericho. %% A ⁵ v