Sktzenheiner Ati Hnzeigeblatt für Seckenbeim, Rheinau und Nioesheim. Erſcheint Mittwoch und Samstag. Abonnement: Monatlich 25 Pfg., durch die Poſt bezogen vierteljährlich Mk. 0.80 Redaktion, Druck und Verlag von J. Helfrich in Seckenheim. Anzeigen: Die Iſpaltige Garmondzeile oder deren Raum 10 Pfg. bei Wiederholungen entſprechenden Rabatt. Nr. 35. Mittwoch, den 30. April 1902. 2. Jahrgang. Deutſches Reich. Karlsruhe. Die Jubiläums⸗Feierlich⸗ keiten in Karlsruhe, zu denen außer vielen anderen Fürſtlichkeiten und Höchſten Herrſchaf⸗ ten auch der Kaiſer eingetroffen war, haben einen glänzenden Verlauf genommen. Der Großherzog hat eine Jubiläumsmedaille in Bronze geſtiftet; es wurden 30 000 ſolcher Me⸗ daillen und 2500 Orden und Auszeichnungen verliehen. Außerdem fand ein Amneſtie⸗Erlaß ſtatt. Freitag früh eröffnete der Großherzog eine Jubiläums⸗Kunſtausſtellung in Karlsruhe. An der Spitze einer Abordnung des Bundes ⸗ rates hielt der Reichskanzler am Freitag Nach⸗ mittag eine Anſprache an den Großherzog, die mit den Worten ſchloß:„Wie die Nation bis an das Ende ihrer Geſchicke niemals aufhören kann, das Gedächtnis der Männer zu ehren, die ihre Führer geweſen ſind auf dem Wege zu ſtaatlicher Einigung, ſo wird ſie alle Zeit in ihren liebſten Erinnerungen neben jenem un⸗ vergeßlichen anderen Friedrich, der Eurer königl. Hoheit ſo nahe ſtand, auch dem ritterlichen Eidam unſeres erſten großen Kaiſers einen be⸗ vorzugten Platz bewahren.“ Berlin, 26. April. Der Kaiſer von China hat ſeinem hieſigen Geſandten General Mn⸗Tſchang durch Verleihung der höchſten mili⸗ täriſchen Dekoration, der berühmten gelben Jacke ausgezeichnet. Der Geſandte hat als erſter Sekretär des Prinzen Tſching währeend der Okkupation Pekings durch die Truppen der verbündeten Mächte ſowie als Berater des Prinzen Tſchun bei Durchführung der Sühne⸗ Miſſion am deutſchen Kaiſerhofe ſeinem Lande roße Dienſte geleiſtet. Es iſt, wie der„Lok. Anzeiger“ hervorhebt, das erſte Mal, daß die 2 gelbe Jacke einem chineſiſchen Geſandten im Auslande verliehen wird. Ausland. Landen, 27. April. Aus Pretoria wird emeldet, die Burenführer halten ſeit einigen agen Verſammlungen zur Beſprechung der Friedensvorſchläge ab. Gerüchtweiſe verlautet, mehrere Kommandos hätten bereits Englands Vorſchläge rundweg abgelehnt. Landon, 28. April. Einer Herald⸗ Meldung zufolge gewährte Haiti an Deutſch⸗ land eine Kohlenſtation und wertvolle Handels⸗ konzeſſionen, wofür ein deutſches Syndikat dem Präſidenten ein Darlehen gewährte und deſſen Macht ſtützen will. Aus Nah und Fern. *Seckenheim, 28. April. Wie überall im ganzen badiſchen Lande, ſo ließ es ſich auch die hieſige Gemeinde nicht nehmen, das 50jäh⸗ rige Regierungsjubiläum unſeres allverehrten Großherzogs in feſtlicher Weiſe zu begehen. Schon am Samstag Vormittag war unſer Ort feſtlich beflaggt und wurde das Jubiläumsfeſt nachmittags 2 Uhr durch eine Schulfeier im neuen Saale des Zähringer Hofes eingeleitet. Abwechſelnd mit ſchönen Liedervorträgen der Kleinen gab zuerſt Herr Pfarrer Pfenning ein Lebensbild des Großherzogs, während Herr Pfarrer Roth dasjenige der Großherzogin vor Augen führte. Anſchließend an die anſprechende Vorträge trugen dann die Knaben und danach die Mädchen der Feier angepaßte, gut gewählte Gedichte vor. Sämtliche Kleinen waren durch⸗ gehend recht kouragirt und fand die Vortrags⸗ weiſe allgemeinen Beifall. Die einzelnen Vor⸗ träge anzuführen würde zu weit führen und wollen wir nur erwähnen, daß das Dialektge⸗ dicht vom Markgräfler Land und die Huldigung von„Manem“ und„Seckene“, welch letztere wir auf vielſeitigen Wunſch nachſtehend in Wortlaut bringen, ſehr gute Leiſtungen waren. Mannheim. Do helt ſich jede for die Beſchte. Na, ihr kennt ſage, was ihr wellt. ch, Mannheim bin halt doch die Greſchte nn ich hab aach das merſchte Geld. Die. wer kann ſich domit meſſe? Die Stroße, mer verlaaft ſich ſchier, So viel ſind's. Unn net zu vergeſſe: Wer liegt ſo an zwee Fliſf wie mir? Was, Reſidenz! Mir ſinn aach eene. Ja, ja, mer hewe aach e Schlo Unn was for eens! Ihr habt nor kleene, Ach! unſers is 0 smol ſo groß. Unn unſer Handel! unſer Hafe! Die Kohle, Holz und Ehl unn Korn! Wo iſt— ihr könntet lang rum laafe— E Ringſtroß, unn en Waſſerdorn? Unn erſcht die Menſche, die hier lewe, Des ärbet, wußelt, rennt und ſchreit, Mer mus uns doch des Zeignis W Ja, ja, die Mannemer ſinn Leit'! Zwar ka mer manchmol redde here, Mer hätten als e loſes Maul, Doch gilt's de Großherzog ze ehre, Jo, Kinner, no ſinn mer nit faul. Ihr ſollt uns do nor here kreiſche Er lebe hoch! unn nochmal hoch!! Ihr ſächt't: Wie man ſich doch ka deiſche: Die Mannemer ſinn die brävpſchte doch! Seckenheim. Er Mannema na net ſo eidl! ma Seckema ſinn a noch do, ma was, wu eier Geld her kimmt. S ganz Land muß greife in de Beidl, euch kimmerts ned wu her mas nemmt. Uns hot noch ko Menſch äbes gäwe und ſiſcht ma Daſch, mer häwes doch. Die Milich, de Duwack,'s Obſt unn's Kraut, die Spargel und was ſunſcht ma baut, die mache uns die Daſche voll, und Fleiß, Schinne und Sparſam⸗ keit. Ma Seckema könne grad ſo greiſche wie er, un was die Polidik bedrifft, derntwee darf uns kaner fobe, die Mannsleut trinken manchen Schoppe am Kaiſertag. Un heut, wo unſer geliebter Fürſt ſchun 50 Johr die Stell ſchun hot als Großherzog, un was va on, ſo lieb und gut, ſo weis und fromm, ſo deutſch und treu, heut ſag ich euch is alles gleich, ſo klan wie grouß, un arm wie reich, in Schul un Kerch un in der Feſchthall do. Mer hawe a ee Feſchthall ſag ich euch, un unſeri werd noch ender ferbig wie de Mannama ehri. Heut ſinn ma alle, reich. Drum wolle mer jetzt all minanner vun Herze gratulieren unſerm Jubilar. Un all zamme greiſche Hoch leb der Großherzog noch lang und gſund un d ſei Fra, die Landesmutter lieb un gut, un er Kinner a uns ganze Haus. Stimmt all mit ei un ruft: Hoch! Hoch! Hoch! 25 Den Schluß der Schulfeier bildete die Verteilung von Bretzeln an die Kinder. Abends nach 8 Uhr begann ſodann im gleichen Saale das allgemeine Feſt⸗Bankett. Der geräumige Saal war bis zum letzten Platz beſetzt. Herr W. Baier ſprach zuerſt gefühlvoll den Feſt⸗ prolog. Der Vorſtand des Militärvereins, Herr Mendel, begrüßte die zahlreichen Anweſenden und erteilte ſodann Herrn Pfarrer Roth das Wort zur Feſtrede, in welch letzterer der Jubilar als ürſt und Landesvater in allen ſeinen Verdienſten von dem Herrn Redner ge⸗ feiert wurde. Heer Pfarrer Pfenning ſchilderte ſodann in ſchönen Worten die Großherzogin als Landesmutter und ihre Werke der Nächſten⸗ liebe, während Herr Dr. Landfried auf de: Kaiſer als Verwandten und Verbündeten des Großherzogs toaſtete. Abwechſelnd mit ſchönen Liedervorträgen der Geſangvereine Sängerbund, Männergeſangverein und Liederkranz, ſowie Klaviervorträgen der Herren Merklein und Seitz wurden die Großherzoghymne, Deutſchland über Alles und die Wacht am Rhein von den Feſtteilnehmern ſtehend geſungen. Am Sonn⸗ Treue. Original⸗Roman von Irene v. Hellmuth. 8 Nachdruck verboten. Um ſie her wogte der Herbſtnebel in phantaſtiſchen Gebilden, weit hinten hämmerte noch ein Specht und ertönte der lockende Ruf eines Rehbockes. Leiſe rauſchte in den hohen Kronen der Bäume der Abendwind. Hie und da flatterte ein gelbes Blatt zur Erde Ein Häslein lief eilig über den Weg, dem ſicheren Verſteck zu. Sonſt war es totenſtill in dem herbſtlichen Walde. Das dürre Laub kniſterte unter den Tritten der Beiden, die ſtumm nebeneinander dahinwandelten, von den verſchie⸗ denſten Gedanken bewegt. Dem jungen Manne klopfte das Herz. Was wollte er dem Mädchen alles ſagen, von Liebe und Treus, die bis übers Grab dauern würde, von Glück und Seligkeit der herrlichen Zukunft. Ob dies Kind ihn verſtehen würde? 5 Iſa, der dies Schweigen befremdlich er⸗ ſcheinen mochte, blickte ihren Begleiter mehr⸗ mals von der Seite an. Es war ihr etwas ganz Ungewohntes, daß ſie mit Kurt allein im Walde ſpazieren ging. Immer war Suſanne oder Tante Martha dabei, und die Unterhal⸗ tung drehte ſich um allgemeine Dinge. Iſa blickte ſich um, und ſah gerade das letzte Zipfel⸗ chen von Suſannes Kleid zwiſchen den Bäumen verſchwinden.. „Warum ſie mich nur hier gelaſſen hat?“ dachte das junge Mädchen und wunderte ſich über ſich ſelbſt. a „Du,“ begann Kurt eben mit ſeltſam be⸗ klommener Stimme,— doch Iſa unterbrach ihn raſch! „Ich möchte doch gar zu gerne dabei ſein, wenn Suſanne das Kitzchen füttert, es iſt ein gar zu niedliches Ding, Du kaunſt Deinen Spaziergang ja ganz gut ohne mich machen, ich laufe Suſanne nach!“ Sie hatte ſchon ihren Arm aus dem ſei⸗ nigen gelöſt, und ehe Kurt, der vergebens ver⸗ ſucht hatte, der Bewegung Herr zu werden, ſprang ſie davon und lachte:„Du biſt heute ſo ſchweigſam,“— und wie ſie als Kind immer gethan, rief ſie jetzt übermütig zurück:„Haſche mich doch, wenn Du kannſt!“ Kurt machte eine Bewegung, als wollte er ſie zurückhalten, dann beſann er ſich und folgte ihr langſam und traurig nach. ** 2* 4. Es war einige Tage ſpäter. Für Kurt hatte ſich keine Gelegenheit gefunden, Iſa allein zu ſprechen. Suſanne ſchmollte noch ein wenig einer Ausſprache benutzt hatte. Es wollte ihm ſcheinen, als ginge Iſa einem Alleinſein ge⸗ fliſſentlich aus dem Wege, und dieſe Wahrneh⸗ mung erfüllte ihn mit bangen Zweifeln. Aengſtlich forſchend ruhten ſeine Augen oft auf dem roſigen Geſicht des Mädchens, das ſo ſorglos heiter erſchien und auf jede Frage nur mit einer Neckerei antwortete. In Buchecke herrſchte in dieſen Tagen eine emſige Geſchäftigkeit. Jedes Jahr im Herbſt. lud Kurt eine größere Anzahl befreundeter Herren zur Jagd ein, und von allen Seiten folgte man gerne dieſer Einladung, weil man in dem gaſtfreien Hauſe einer trefflichen Auf⸗ nahme gewiß war, und weil das große, zu Buchecke gehörige Jagdgebiet ſtets reiche Beute lieferte. An die Jagd ſchloß ſich dann Abends ein großes Feſt, das nicht ſelten bis zum grau⸗ enden Morgen dauerte. Verſchiedene der Gäſte logierten ſich auch für mehrere Tage ein, und da gab es natürlich immer ſehr viel vorzube⸗ reiten und herzurichten, Tante Martha war mit der Frau des Verwalters und deren Toch⸗ ter, die beim Serviren helfen ſollten, ſowie mit den übrigen männlichen und weiblichen Dienſt⸗ boten den ganzen Tag beſchäftigt, um alles anzuordnen, und richtig einzuteilen. Auch Iſa ſuchte ſich nützlich zu machen. Wenn ihre Arbeit auch nur mehr Spielerei war, ſo befand ſie ſich doch den ganzen Tag auf den Füßen, war bald mit ihm, daß er das Alleinſein zuerſt nicht zu da, bald dort, lief ſingend und trällernd durch's l Haus. i 8 ö tag Vormittag war Kirchenparade beider Kon⸗ feſſionen, nach welcher der Vorſtand des Kriegervereins ein Kranz am Reliefbild des Großherzogs am Kriegerdenkmal niederlegte, während Herr Lehrer Karle den Großherzog vom Fuße des Denkmals aus als Soldat feierte. Mittags 12 Uhr fand Feſteſſen im Badiſchen Hof ſtatt, und nahm im Verlauf desſelben Herr Bürgermeiſter Volz Veranlaſſung des Großherzogs als Schützer und Förderer der Landwirtſchaft zu gedenken. Nachmittags 3 Uhr begann ſodann auf den Planken dahier ein all⸗ gemeines Volksfeſt, an welchem ſich die beiden Turnvereine durch turneriſche Aufführungen und die Fußballgeſellſchaft Seckenheim durch Veran⸗ ſtaltung verſchiedener gelungener Spiele betei⸗ ligten, während eine Abteilung des Inf.⸗Rgts. Nr. ließ. 118 muntere Weiſen dazwiſchen ertönen Mannheim, 27. April. Geſtern Abend ereignete ſich in unmittelbarer Nähe des allgm. Krankenhauſes ein Unfall, der einen koloſſalen Menſchenauflauf zur Folge hatte. Der Fuhr⸗ mann Georg Giſenhauer ſtand bei ſeinem Fuh rwerke auf der Straße, als ein daherfah⸗ render Kutſcher, Bernhard Müller, den Erſt⸗ genannten mit ſeiner Drotſchke ſtreifte. Eiſen⸗ hauer wurde dadurch umgeworfen, geriet unter die Räder der Drotſchke und wurde ihm der eine Fuß abgefahren. Der Verletzte wurde als⸗ bald in das Allgem. Krankenhaus verbracht, wo ſich ber ihm der Fuß amputiert werden mußte. Mannheim, 28. April. Heute früh hat in der neuen Kaſerne ein Kompagnieſchrei⸗ (11. Kompagnie) mit ſeinem Dienſtgewehr erſchoſſen. Das Motiv ſoll darin zu ſuchen ſein, daß der Betreffende in eine Schlägerei verwickelt war und dieſerhalb eine Strafe be⸗ fürchtete. 5 Achern, 27. April. Heute Nachmittag entſtand in der Champagner⸗Flaſchenfabrik hierſelbſt in einem aus Holz erbauten Magazin aus bis jetzt unbekannter Urſache Feuer, das in⸗ deſſen größeren Schaden nicht anrichtete. ten annover, 25. April. Zwei Studen⸗ der Rechtswiſſenſchaften, Söhne angeſehener Hannover ſchen Familien, erſchoſſen ſich zu gleicher Zeit in den Häuſern ihrer Eltern. Frankfurt a. M., 26. April. Heute fand hier die Verhandlung gegen den Lokomo⸗ tivführer Chriſt und den Heizer Peters, welche am 6. Dezember v. J. mit dem Luxuszug Oſtende⸗Wien in de Warteſaal des hieſigen Hauptbahnhofes fuhren, ſtatt. Der Staatsan⸗ walt beantragte gegen Chriſt eine Gefängnis⸗ ſtrafe von 3 Monaten. Nach längerer Bera⸗ tung wurde Chriſt zu einer Geldſtrafe von „ Mk. verurteilt und der Mitangeklagte Peters freigeſprochen. Die Verhandlung dau⸗ erte über acht Stunden. 5 Frankfurt a. M., 28. April. Geſtern Mittag veranſtalteten mehrere Werkmeiſter der hier mit Adler Fahrradwerke vorm. Kleyer zwiſchen und Homburg v. d. H. eine Probefahrt drei Automobilen. Eines derſelben, welches Der ebenfalls in dem Gefährt ſitzende Werk⸗ ben. Er wurde nach dem Bockenheimer Krankenhauſe gebracht, wo er heute Mittag perde 1287 i gerieten Offiziere und Mannſchaften des ame⸗ rikaniſchen Kreuzers„Chicago“ auf dem Mar⸗ ſtiftenden Poliziſten und Bürger mißhandelten. Ein Major und zwei Offiziere wurden ver⸗ haftet.. 3— Algier, 26. April. Eine eingeleitete Gemeinderats⸗Wahlen ein förmlicher Stimmen⸗ handel ſtattgefunden hat. Die Stimmen wur⸗ den mit 8 bis 15 Francs bezahlt. Tilſit, 28. April. Der Gefangenwärter zu 2 ein halb Jahren Gefängnis verurteilt, mit weiblichen Gefangenen mißbrauchte. f — Ein Apotheker in München hatte eine Sommerſproſſenſalbe hergeſtellt und als Heilmittel verkauft. Das Gericht ſah darin etwas Geſetzwidriges und der gerichtliche Sach⸗ verſtändige erklärte, Sommerſproſſen ſeien keine Krankheit und ein dagegen angewendetes Mittel daher kein Heilmittel. Die beiden an⸗ deren Sachverſtändigen, darunter ein Spezialiſt für Hautkrankheiten, erklärten Sommerſproſſen als Krankheit. Das Gericht glaubte dem erſten und verurteilte den Apotheker zu einer wird noch weitere Inſtanzen beſchäftigen. L Bei der Geſtellung gab ſich in Schleſien ein Bauernſohn als hochgradig kurzſichtig aus, um als dienſtuntauglich befun⸗ den zu werden. Der unterſuchende Arzt ſchob in das Brillengeſtell, welches der angeblich Kurzſichtige aufgeſetzt hatte, verſchiedene Gläſer, aber immer konnte der Burſche die Schrift einer ſehr ſcharfen Nummer verſuchen. Er Moment wieder heraus. Und ſiehe da, jetzt las der Kurzſichtige zur großen Heiterkeit der Kommiſſion die entfernte Schrift ganz geläufig Er wurde als dienſttauglich befunden und brauchte hinterher für den Spott nicht zu ſorgen. 3 — Die Frau des Kantors in Uttenreuth (Bayern) ſtärkte mit ihren vom Waſchen wunden Händen die Bügelwäſche und zog ſich hoffnungslos. i N — Eine Dame in Aachen hatte vor Sie nahm an, das Geld ſei geſtohlen worden Verdachte, jetzt fand ſie die Börſe in einem von einem jungen Monteur gelenkt wurde, rannte hinter Hauſen gegen einen Prellſtein. meiſter Auguſt Berbner, verheiratet und Vater von drei Kindern, wurde aus dem Fahrzeuge herausgeſchleudert und ſchwer verletzt aufgeho⸗ Venedig, 26. April. Geſtern Nacht vom Militär werden 10 Tote und 12 Ver⸗ i kusplatz hart aneinander, wobei ſie die frieden⸗ Chroneck auf Kopatſchütz gehöriges Automobil Unterſuchung hat ergeben, daß bei den letzten Sipplip wurde von der hieſigen Strafkammer weil er ſeine Stellung zu unerlaubtem Verkehr 5 IJ Vergehens gegen die Sicherheit des Lebens den Veranſtalter der Wette zu 8 Wochen, die Wirtin und den Spediteur zu 6 Wochen ſtrengen Arreſt. l geringen Geldſtrafe. Der Sommerſproſſenſtreit Liebliche Gerüche von Thüringer Klößen mit Hammelbraten umſpielten ſein Riechorgan, und nicht leſen. Da wollte es der Arzt noch mit ſchob das Glas ein, zog es aber in demſelben ˖ f ſchiedete. Am Nachmittage ſtellte ſich der Mann dadurch Blutvergiftung zu. Ihr Zuſtand iſt einem Jahre eine Börſe mit 90 Mk. vermißt. und entließ ihr Dienſtmädchen unter dieſem alten Kleide. ö auf, leiſtete Abbi fundene Geld.— Wie ſie ſchnell ein falſches Urteil enige be⸗ nehmen ſich, wenn ſie über ihren Irrtum auf? geklärt ſind, ſo korrekt wie dieſe Dame! 1 Warſchau. Bei Bauernunruhen im Gouvernement Poltawa ſollen insgeſamt 98 Bauern durch Truppen getötet worden ſein; wundete bekannt gegeben. Veranlaſſung der Unruhen war die letzte ſchlechte Ernte und die dadurch entſtande Notlage. a. 8— In Folge Verſagens der Hemme ſtürzte ein dem Rittergutsbeſitzer von Walther⸗ während der Fahrt nach Prausnitz(Schleſien) in den Chauſſeegraben und überſchlug ſich. Zwei der Inſaſſen wurden herausgeſchleudert und erheblich verletzt, der Führer getötet und der Wagen vollſtandig zertrümmert.* — Der Großfuhrmann Maurer in Inns⸗ bruck hatte infolge einer Wette 8 Weingläſer Cognac getrunken und war nach einer Stunde geſtorben. Das Gericht verurteilte nun wegen — Das große Feſtmahl, das König Eduard am 5. Juli 500 000 Armen Londons geben wird, beſteht aus folgenden Gerichten: Kalter Rinderbraten und warme Kartoffeln, Plumpudding, Bier, Limonade, 5 Thee und Kaffee. Die Männer erhalten je eine Unze Tabak, die Frauen ſollen Schokolade erhalten. Dieſe Extrageſchenke überſchreiten die vom König ausgeſetzten 600 000 Mk. 3 »Von einem höflichen Fechtbruder berich- tet die Dorfztg. aus dem thüringiſchen Städt⸗ chen Mühlhaufen: Ein fahrender Bettler kam 5 „auf der Walze“ zur Mittagszeit in ein Haus. beſcheiden, aber mit nicht mißzuverſtehender Innigkeit bat er um eine kleine Probe dieſes ſeines„Leibgerichts“. Er erhielt eine anſehn⸗ liche Portin, die er mit gutem Appetit verzehrte, worauf er ſich mit vielen Dankesworten verab⸗ unter höflichen Entſchuldigungen wegen fei nochmaligen Erſcheinens wieder ein und über⸗ reichte der Hausfrau mit artiger Verbeugung ein hübſches kleines Blumenſträußchen, das er im Stadtwalde gepflückt hatte. — Eine heitere Reiſegeſchichte erzählen thüringiſche Blätter. Profeſſor W. aus B. kam mit ſeiner Gattin nach Halle und reiſte von dort weiter, vergaß aber in Halle, ſeinen Reiſeſack mitzunehmen. Die Frau Profeſſorin ſtieg deshalb in Naumburg aus, um nach alls zu telegraphieren, daß 1 5 Reiſeſack nach Gotha geſchickt werde. Sie hatte ſich aber wahrſcheinlich etwas zu lange aufgehalten, denn der Zug ging ohne ſie ab. Deshalb ſtieg nun . Im linken Flügel des Schlößchens, wo die Fremdenzimmer lagen, wurde geſcheuert, ge⸗ hämmert, geklopft, daß ſich Iſa oft die Ohren zuhielt und erklärte, den Lärm nicht mehr mit anhören zu können, dann nahm ſie ihren Hut und ſtürmte davon, ehe Jemand etwas dagegen einwenden konnte. Sie folgte überhaupt im⸗ mer ihren plötzlichen Entſchlüſſen und Einfällen. Wenn ihr irgend ein Gedanke durch den Kopf ſchoß, ſo wurde er in der nächſten Minute auch ſchon ausgeführt. In dieſen unruhevollen Tagen konnte Kurt natürlich an eine Ausſprache mit Iſa erſt recht nicht nicht denken, und er wünſchte auch die Sache hinauszuschieben, bis die letzten Gäſte wieder abgezogen ſeien. Was brauchten dieſe neugierigen, klatſchſüchtigen Menſchen Zeugen eines ſtillen Glückes zu werden? Sie würden das glückliche Ereignis doch gleich in alle Welt hinaustragen, und Kurt beabſichtigte, ſeine Ver⸗ lobung, wenn dieſe ſtattgefunden haben würde, nicht ſofort öffentlich bekannt zu geben, ſondern mit der Veröffentlichung zu warten, bis er das Gut Roſenbühl käuflich erworben habe, um Iſa um dort einen Zufluchtsort bieten zu können, ſie vor jeder üblen Nachrede zu ſchützen. Nur Suſanne war mit dieſer Verſchiebung durchaus nicht einverſtanden. So begriff den Bruder nicht, daß er ſo lange zögern konnte, ſich letzten Aſter ſein Glück zu ſichern. Iſa ſaß— ganz gegen ihre Gewohnheit grübelnd und ſchweigſam in dem geräumi⸗ eine Art Empfangsſalon bildete. Die junge Dame ſtützte den Kopf in die Hand, draußen wurde eben die leichte Viktoria⸗Chaiſe aus der Remiſe geſchoben, Kurt wollte einige Gäſte an der Station abholen. Da das Fenſter offen ſtand, trat er heran, und rief von Außen Iſa zu:„Was ſitzeſt Du hier ſo allein, warum ſchauſt Du heute ſo ſchwermütig aus?“ Das junge Mädchen wandte ſich etwas er⸗ ſchrocken zu dem Frager. „Ach Du biſt's, Kurt, ich machte mir eben Gedanken über die Zukunft.“ i „So, ſo, das iſt ja ſehr intereſſant,“ lächelte Kurt, und wünſchte im Stillen, daß dieſe Gedanken ihm gegolten hätten. „Ja,“ fuhr Iſa fort,„ſiehſt Du, ſo kann es doch nicht immer bleiben, ich kann doch nicht ewig Euer Gaſt ſein, wie ſoll ich all das Gute, das ich hier genieße, jemals wieder vergelten?“ jetzt das geliebte Mädchen in ſeine Arme hätte nehmen und ſein übervolles Herz hätte aus⸗ ſchütten können. Er wollte etwas erwidern, aber in dieſem Augenblick trat der Knecht heran und meldete: f „Gnädiger Herr, es iſt angeſpannt.“ Kurt ſtampfte leiſe mit dem Fuße auf über dieſe verwünſchte Störung, aber was half's? Es war die höchſte Zeit, wollte er ſeine Gäſte noch rechtzeitig am Bahnhofe em⸗ pfangen. 75 f a „„du ſollteſt ſo etwas gar nicht ſagen,“ artenſaal, mit Guirlanden und rief er Di 2 Buchecke keine Laſt, denn alle umgaben ſie mi Kurt hätte viel darum gegeben, wenn er Iſa noch zu,„Du weißt doch, daß wir .. 3 0 8 — er wollte noch mehr ſagen, aber das ſelt⸗ ſam lächelnde Geficht des Knechtes, der mit verſtändnisinniger Miene dabei ſtand, hielt ih ab. Er ſchwang ſich in den Wagen, nickte Ia zu, und fuhr in leichtem Trabe davon. 1 Die junge Dame ſah ihm ſinnend nach Sie fühlte es wohl, ſie war den Bewohnern in einer Aufmerkſamkeit und Liebe, daß ſie ſich oft fragte, ob ſie dies Alles denn verdiene Die Tante Martha verwöhnte ſie geradezu wenn Iſa einmal eine Anſpielung machte, da ſie hier ſo viel Gutes genoß, und daß ſie doc einmal wieder fort müſſe, dann konnte die alt Dame ordentlich böſe werden, und ſie verdope pelte dann ihre Zärtlichkeit. a Iſa verlangte ja gar nicht fort, und de Gedanke wieder in der geräuſchvollen Groß ſtadt mit dem ohrenbetäubenden Lärm wohne zu müſſen, erregte ihr diesmal einen leiſe Schauder. Wie verlaſſen und unglücklich hatt ſte ſich dort oft gefühlt, ſo allein mitten in dem Gewühl, und wie hatte ihr Herz ſich geſehn nach den treuen Freunden, nach der ländliche Stille, dazu die Blumen, der ſchöne Wald, de ſie ſo ſehr liebte. f i Wenn der Vater ſie nun eines Tage zurückforderte, mußte ſie nicht gehorchen? hörte ſie nicht zu ihm? Cortſezung folgt) nee 8 8 der Profeſſor in Apolda aus, um mit dem nächſten Zuge die Gattin zu treffen. Als er nicht wieder im Waggon erſchien, bemerkten die anderen Paſſagiere, daß der Profeſſor ſeinen Mantel und ſeine Hutſchachtel hatte liegen laſſen und gaben die Sachen auf dem Bahn⸗ hof in Gotha ab. So befanden ſich nun die Hutſchachtel und der Mantel in Gotha, der Profeſſor in Apolda, die Frau Profeſſorin in Naumburg und der Reiſeſack in Halle. — Von dem Standgericht wurde in Stuttgart wegen Achtungsverletzung und Kundgebung des Ungehorſams, begangen durch ein an das Hauptmeldeamt Stuttgart gerichte⸗ tes Schreiben, der Landwehrmann Hillmann aus Lieberoſe zu 4 Wochen ſtrengen Arreſt ver⸗ urteilt. — Der frühere Bäckergeſelle Will, welcher vor 12 Jahren in Wartingen(Schwaben) ſeinen Meiſter und deſſen Ehefrau mit einer Hacke erſchlagen und ſich nach Amerika geflüch⸗ tet hatte, kehrte als reicher Mann wieder zurück, ohne die 20jährige Verjährungsfriſt ab⸗ zuwarten. Er wurde erkannt und ſieht jetzt einem Todesurteil entgegen. — Eine Verfügung der Kreisregierung für die Oberpfalz über die Wohnungsaufſicht ent⸗ hält nachſtehende Stelle, nach der es mit dem Reinlichkeits⸗ und Ordnungsſinn dort noch nicht überall muſterhaft beſtellt zu ſein ſcheint:„In Wohn⸗ und Schlafräumen iſt es verboten, Schweine zu halten. — Die Dienſtmagd Gedanke in Berlin wollte ſich und ihr Kind im Weißenſee er⸗ tränken. Als ſie im Waſſer ſtand, empfand ſie Reue, kehrte um, glitt aber aus und ließ das Kind fallen. Als ſie es wieder fand, war es tot. Sie ſtellte ſich ſelbſt der Polizei. Das Schwurgericht verhandelte gegen ſie wegen Mord, die Geſchworenen aber ſprachen ein Nichtſchuldig. b g i f— Der Zigeuner Lazarovie hatte in Wölferdingen(Elſaß) ein Mädchen überfallen; das Mädchen wurde zudem vom Bären, welchen der Zigeuner bei ſich hatte, verletzt. Darauf wurden in ganz Elſaß alle Zigeuner(46 Per⸗ ſonen mit 16 Bären) ſo lange feſtgehalten, bis der Thäter ermittelt und feſtgenommen war.: f— Der älteſte aktive Gerichtsreferendar geht dieſer Tage in Berlin in das Aſſeſſor⸗ examen. Er 1 Mitte der Fünfziger, Major a. D. und mit mannigfachen Orden und Ehrenzeichen dekoriert. Er hat es fertig ge⸗ bracht, als älterer Herr die vorgeſchriebenen drei Jahre Rechtswifſenſchaft zu ſtudieren und ſich dann wie der jüngſte Referendar vier Jahre lang auf den verſchiedenſten Stationen ausbil⸗ — Der zu Bonapriſe in Kamerun gebo⸗ rene Neger Martin Dibobe wurde in Berlin auf der Hochbahn als Zugfahrer angeſtellt. Er iſt 26 Jahre alt und mit einer Weißen verheiratet. — Ein großer Ochſe iſt von Fleiſchner⸗ meiſter Behrendt in Dirſchan geſchlachtet worden. Das kapitale Tier, eine Bulle, wog 23 Zentner Lebendgewicht und koſtete 740 Mk. Ausgeſchlachtet lieferte der Rieſenbulle insge⸗ ſamt 1440 Pfund Fleiſch. — Ein penſionierter Beamter wollte in Paris ſeine Penſion für die letzten 8 Monate abholen, wobei er eine Beſcheinigung vorzeigte, daß er jetzt noch am Leben ſei. Der Beamte forderte aber, da die Penſion für 4 Monate bezahlt wird, ein Certifikat, daß er nicht blos jetzt noch lebe, ſondern auch im Jahre 1901 gelebt habe. f — Die Tochter einer angeſehenen Familie in Offenbach, die 17jährige Franziska Oppenheim, nahm ſich ein Vergehen ihres Bruders ſo zu Herzen, daß ſie ſich im Bach⸗ rainweiher ertränkte. i In Landau a. d. J. legte ſich ein elfjähriges Mädchen auf die Schienen, um ſich überfahren zu laſſen. Der Bahnwärtersfrau gelang es noch rechtzeitig, das Kind aus dem Geleiſe zu bringen. Die junge Selbſtmörderin gab auf Befragen an, daß ſie aus Furcht vor Strafe, die fie von ihren Eltern zu erwarten habe, der Grund ſei. — In Oberlangen(Ermland) zog ſich ein 40jähriger Mann beim Reinigen eines Fiſches eine kleine Wunde am Finger zu. Bald ſchwoll die ganze Hand und der Arm bedeutend an, und trotz ärztlicher Hilfe ſtarb der rüſtige Mann nach mehrſtündigem furcht⸗ baren Leiden an Blutvergiftung. — Eine Reiſe um die Welt für 10 Pfg. hat eine württembergiſche Weltpoſtkarte gemacht, welche am 1. November 1901 zur Poſt gegeben wurde. Sie traf laut Poſtſtempel am 9. Dez. in Tſingtau ein und ging von da, weil der Adreſſat inzwiſchen nach San Franziska ver⸗ zogen war, über Japan nach San Franzisko weiter. Poſtſtempel„Japan“ 18. Dez., San Faru we an 10. Jan 02. Hier blieb die zarte, weil der Adreſſat nicht aufzufinden, bis 25. März 1902 liegen und ging von da, der Zeit nach über Nem⸗York, an den Abſender hieher zurück, wo ſie am 17. April glücklich wieder einlief. — Ein deutſches Mädchen, Marie Schippau in Towittgu(Zuͤd⸗Auſtralien) war ange⸗ klagt, ihre Schweſter ermordet zu haben. Der Prozeß, welcher 8 Tage dauerte, erregte im ganzen Lande ungeheures Aufſehen. Das Mädchen wurde freigeſprochen. — Vom Schöffengericht Hech ingen wurde der 78jährige Jakob Löb wegen Baum⸗ frevel zu 450 Mk. Geldſtrafe und Tragung der Koſten verurteilt. Sein Alter ſchützte ihn vor dem Gefängnis. — Zu Cagliari auf Sardinien wurde ein Student zu 6 Monate Haft verurteilt, weil er einem Mädchen, als es aus der Kirche trat, einen Kuß gab. Nach dem Urteil entſtand ein ſolcher Höllenlärm, daß man den Gerichtsſaal räumen laſſen mußte. a — Der 100 Jahre alte Martin Cosnard in einer Pariſer Vorſtadt hat ſich erhängt, weil er ſich mit ſeiner 78 Jahre alten Tochter nicht mehr vertragen konnte. — Graf Felix Alberti von Poja, der einer reichen Adelsfamilie entſtammt, iſt im all⸗ gemeinen Krankenhauſe in Wien an Hunger ge⸗ ſtorben. Er war früher Dragoner-⸗Rittmeiſter, mußte aber quittieren, weil er ſich„etwas“ zu ſchulden kommen ließ. Alles zog ſich von ihm zurück, und zuletzt mußte er buchſtäblich hungern. Halbtot vor Erſchöpfung wurde er dem Kranken⸗ hauſe übermittelt, wo er den Folgen der Enr⸗ behrung erlag. — In London fuhr ein Motorwagen nachts um 2 Uhr infolge zu großer Fahrge⸗ ſchwindigkeit direkt in einen Juwelierladen hinein. Die Front des Ladens wurde ganz zertrümmert. Der Schaden beträgt Tauſende von Pfund Sterling. Von den Inſaſſen des Motorwagens wurde Niemand verletzt, dagegen wurde ein vorbeigehender junger Mann, ein ruſſiſcher Pole, überfahren und Armknochen, Rippen und Schulterblatt der rechten Seite wurden ihm gebrochen. 5 8 Berlin, 26. April. Bei der ſtädtiſchen Sparkaſſe wurden in der Hauptkaſſe Unter⸗ ſchleife entdeckt. Die Höhe derſelben beträgt etwa 280000 Mark. Die Unterſchleife voll⸗ führte ein Buchhalter namens Werkmeiſter, er bediente ſich dabei einer Mittelsperſon, welche geringe Beträge einzahlte, worauf der Buch⸗ halter im Sparkaſſenbuch und Konto höhere Summen eintrug. Die Sache wurde entdeckt, als der Buchhalter ans ſtädtiſche Gaswerk ver⸗ ſetzt wurde. Werkmeiſter ſtarb geſtern abend in ſeiner Wohnung; die Umſtände laſſen ver⸗ muten, daß er Gift genommen hat. N Vertauſcht wurde am Samstag Abend in dem Saale des Zähringer Hofes bei dem Feſtb ankett— ein ſchwarzer weicher Lilzhut mit grünem Futter aus der Hutfabrik Dippel in Mannheim. Nach⸗ weis in der Exped. d. Bl. i * den und beſchäftigen zu laſſen. Es wird hiermit zur öffentlichen Kenntnis Verſicherungsweſen und das polizeiliche Meldeweſ eingeführt werden, und zwar: Anmeldung zur Krank bohne gleichzeitige polizeiliche Anmeldung) Bekanntmachung. 10 Das An- und Abmeldeweſen in der a. Gemeinde Seckenheim betr. ken⸗ bezw. Invaliden verſicherung gebracht, daß für das en getrennte Formulgre Eb. Bopp, Schuhmacher Biheinau uisenstrasse 15 1 empfiehlt ſich im Anfertigen von Sehuh waren, von den einfachen bis zu den feinſten. Gleichzeitig bringe mein reichhaltiges Sehuhwarenlager 5 in empfehlende Erinnerung. Reparaturen prompt und billig. Empfehle erklaſſiges Fabrikat, ſowie gebrauchte blau 5 Abmeldung von der Kranken⸗ bezw. Inv alidenverſiche⸗ rung(ohne gleichzeltige polizeiliche.. 1 10 2* Anmeldungen über Zuzug 1 von auswärts) . gelb. Bei Wegzug hat ſich entweder der betr. ſelbſt oder durch eines ſeiner Familienangehörigen abzumelden, bezw. abmelden zu laſſen. 1 lle Meldungen haben bei dem Bürgermeiſteramt (Rathaus) Zimmer Nr. 5 zu erfolgen. i Die ſeither im Gebrauch geweſenen weißen Formulare können daher nur noch bei gleichzeitig zu erſtattender poli⸗(e zeilicher Meldung und An⸗ bezw. Abmeldung zur Kranken bezw. Inva⸗ lidenverſicherung verwendet werden. a Zugleich machen wir die zur An⸗ bezw. Abmeldung Verpflichteten wiederholt darauf aufmerkſam, daß jeder Ein⸗ und Austritt, ſowie jeder Zu⸗ und Wegzug binnen drei Tagen gemeldet werden muß, und daß Säumige gemäߧ 49 des Pol.⸗Straf⸗Geſ.⸗Buches bezw.§ 49 des Krankenverſ.⸗Geſ. und§ 179 des Inv.⸗Verſ.⸗Geſ. unnachſichtlich beſtraft werden.. 1902. Bürgermeiſter. Volz, Schmitt mel⸗Anzeiger des Bauern⸗Vereins O 5 Secken heim. Erbſen, Mais und ſonſtige Lutter und in der Verkaufsſtelle entgegen genommen Seckenheim, 18. April * neue Opelräder, Räder und alle Erſatzteile für Räder, Schläuche und Mäntel erſter Güte. Reparaturen prompt und billigſt. Gleichzeitig bringe meine Kchloſſerei in empfehlende Erinnerung. Anlagen von Waſſerleitungen und Hausinſtallationen, von elektriſchem Läutewerk(Schwachſtromleitung). Stets Vorrat in ſämtlichen Schlaßf und Schlüſſel. 15 Hochachtungs voll Karl Eiermann, Seckenheim. Modes M. Zscherper Rheinau ⸗Stengelhof. 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