Anzeigeb att für Seckenheim, Rheinau und Ives beſm. Erſcheint Mittwoch und Samstag. Ab ofnnement: Monatlich 25 Pfg., durch die Poſt bezogen vierteljährlich Mk. 0.80 Redaktion, Druck und Verlag von 2. Helfrich in geckenheim. Anzeigen: f Die Iſpaltige Garmondzeile oder deren Raum 10 Pfg bei Wiederholungen entſprechenden Rabatt. Nr. 43. Mittwoch, den 28. Mai 1902. 2. Jahrgang. Deutſches Reich. . Köln, 26. Mai. Nach Meldungen aus Amſterdam ſteht jetzt feſt, daß durch das Ein⸗ greifen des Königs Eduard in der Frage der Amneſtie und Selbſtverwaltung der Buren, ſeitens England ein derartiges Entgegenkommen gezeigt wird, daß ernſtliche Differenzen kaum noch vorliegen. Man erwartet, daß in den nächſten Tagen auch das Kabel für eine Ver⸗ bindung Krüugers mit den Burengeneralen frei⸗ gegeben werden wird. Ausland. Amſterdam, 26. Mai. Die Stimmung in der Umgebung des Präſidenten Krüger iſt ſeit Samstag eine hoffnungsvollere geworden, nachdem feſtſteht, daß in den beiden Haupt⸗ fragen, der Amneſtie und und der Selbſtver⸗ waltung, durch das Eingreifen des Königs eine den Buren freundliche Auffaſſung zu Tage tritt. Es ſteht zu erwarten, daß der Friedens⸗ ſchluß nunmehr doch baldigſt herbeigeführt wird 4 Liſfabon. Der König hatte ſein Erſchei⸗ nen bei Feſtlichkeiten angemeldet, die in Oporto zum Gedächtniſſe des Dichters Almeida⸗Garett begangen werden ſollen. Die Antwort der Stadt lautete, daß man ſich hochgeehrt und glücklich ſchätzen würde, Se. Majeſtät begrüßen und ihm die ſchuldige Ehrfurcht und Liebe er⸗ weiſen zu können— falls ihn aber einer ſeiner Miniſter begleiten ſollte, ſo würde man den Verräter ſteinigen. Sehr liebenswürdig! Peking, 24. Mai. Ein dringend nötige Reform iſt jetzt mit der Konſolidation des Ziollamts durchgeführt worden, das bisher aus drei verantwortlichen Abteilungen beſtand. Das alte korrupte Syſtem, das allſeitig ſo ſcharf verurteilt wurde, iſt dadurch beſeitigt. Durch die Enthüllungen Sir Robert Harts ſind die wirklichen Erträge der Inlandszölle, welche die füdlichen Vizekönige eifrigſt zu verheimlichen ſtrebten, klar gelegt worden. Die Vizekönige bemühten ſich, die beſtehende Korruption zu ſchützen und für die Bezahlung der Entſchädi⸗ gung unrechtmäßige Fonds unterzuſchieben. Andere Enthüllungen Sir Robert Harts be⸗ ziehen ſich auf die Einnahmen der proviſoriſchen Regierung in Tientſin. Die Einnahmen waren, wie jetzt bekannt wird, zehn Mal ſo hoch wie der dafür in den Reichsſchatz entrichtete Be⸗ trag. Sir Robert Hart hat auch die Miß⸗ bräuche aufgedeckt, die unter dem Prinzen Su in der Handhabung des Oktroiweſens in Peking herrſchten. In dieſem Falle waren die Einnahmen 15 Mal ſo hoch, wie die der Re⸗ gierung angegebene Summe. Diejenigen, welche die Reformen im Schatzamt durchführen ſollen, haben eine ſehr ſchwierige Aufgabe vor ſich. Wie tief die Korruption eingewurzelt iſt, zeigte die Thatſache, daß die ſüdliche Vizekönige auch wei⸗ terhin die Kontrolle über die Inlandszölle behalten. Aus Nah und Fern. Seckenheim, 27. Mai. Die am letz⸗ ten Sonntag im Gaſthaus zum Reichsadler dahier einberufene Verſammlung des Ziegen- zuchtvereins Seckenheim war recht gut beſucht. Der 2. Vorſtand des Vereins, Herr Uhrmacher Wolf, hieß die zahlreich Erſchienenen herzlich willkommen und erteilte ſodann Herrn Bezirks⸗ tierarzt Ulm aus Mannheim das Wort zu einem Vortrage über Ziegenzucht. In ca. zweiſtündigem ſehr intereſſanten Vortrag führte der Herr Redner die Entwicklung der Ziegen⸗ zucht vom grauen Altertum bis zur Jetztzeit den dankbaren Zuhörern vor Augen und wies nach, daß die rationelle Ziegenzucht recht rentabel iſt. Die mit kernigem Humor gewürzten Ausführungen fanden ungeteilten Beifall, wie auch das uneigennütze Eintreten des Vortragenden für Hebung der Ziegenzucht in hieſigen Kreiſen dankbar gewürdigt wird. Anſchließend an dieſen lehrreichen Vortrag er⸗ ſuchte Herr Bürgermeiſter Volz die hieſigen Schweinezüchter, jetzt, nachdem der hieſige Fer⸗ kelmarkt endlich wieder abgehalten werden kann, denſelben beſſer befahren zu wollen, da das Weiterbeſtehen des mit vieler Mühe durch den hieſigen Gemeinderat errichteten Marktes infolge ſchlechten Beſuchs ſehr in Frage geſtellt ſei. *Seckenheim, 27. Mai. Der heutige Ferkelmarkt war mit 32 Stück befahren und wurde bis zu 44 Mark pro Paar bezahlt. Mannheim, 26. Mai. Ueber die Feſt⸗ lichkeiten im Juni erfährt der„Gen.⸗Anz.“ Fol⸗ gendes: Nach Mannheim werden folgende Fürſt⸗ lichkeiten kommen: Der Großherzog und die Groß— herzogin von Baden, der Erbgroßherzog und die Erbgroßherzogin von Baden, der König und die Königin von Württemberg, Prinz und Prinzeſſin Ludwig von Bayern, der Kronprinz und die Kronprinzeſſin von Schweden und Norwegen, ſowie Prinz Max von Baden. Im Gefolge Seiner Kgl. Hoheit des Großherzogs befinden ſich 130 Perſonen. Auch werden 30 Pferde mit 18 Hofequipagen von Karlsruhe nach Mannheim verbracht werden. Mannheim, 25. Mai. Vom 30. Mai bis 11. Juni tritt auf dem Ausſtellungsplatze der Deutſchen Landwirtſchafts-Geſellſchaft in Mannheim eine Poſtanſtalt mit Telegraphenbe⸗ trieb und öffentlicher Fernſprechſtelle in Thätig⸗ keit. Die Poſtanſtalt führt die Bezeichnung „Mannheim, Landwirtſchaftliche Ausſtellung“ und befaßt ſich mit dem Verkaufe von Wert⸗ zeichen, der Annahme und Ausgabe von Brief⸗ ſendungen, Poſtanweiſungen und Telegrammen, ſowie der Vermittelung von Fernſprechverbin⸗ dungen. Ladenburg, 25. Mai. Wegen Sittlich⸗ keitsverbrechen, begangen an kleinen Mädchen wurde geſtern der Maurer Egenmeier von hier verhaftet und ins Unterſuchungsgefängnis nach Mannheim abgeführt. Edingen, 25. Mai. Wegen dringenden Verdachts eines Sittlichkeitsverbrechens, be⸗ gangen an ſeinem eigenen Kinde, wurde der hieſige Cigarrenarbeiter Ulmer verhaftet und ins Amtsgefängnis Schwetzingen eingeliefert. Aus Baden, 27. Mai. Ab 1. Juni d. J. ſollen laut Bekanntmachung im Verord⸗ nungblatt bei der Heilanſtalt Illenau folgende Beſtimmungen in Kraft treten; Die Averſal⸗ vergütung für die Verpflegungskoſten werden feſtgeſetzt: für die 1. Klaſſe auf 1000- 1500 Mark pro Jahr, 2. Klaſſe 600—800 Mark, 3. Klaſſe 350—450 Mk. Innerhalb dieſer Grenzen iſt die Averſalvergütung mit Rückſicht auf die Einkommens⸗ und Vermögenverhält⸗ niſſe des Kranken oder Zahlungspflichtungen zu bemeſſen. Ausländer ſollen in der Regel, ſo⸗ weit ihre Verpflegung nicht in der Klaſſe Pen⸗ ſionäre ſtattzufinden hat, nur in 1. Klaſſe gegen Entrichtung einer Averſalvergütung von 1800 Mk. pro Jahr verpflegt werden. Bei einer Unterkunft und Verköſtigung über das Maß der 1. Klaſſe hinaus ſoll die Vergütung Treue. Original⸗Roman von Irene v. Hellmuth. 3 18 Nachdruck verboten. „Ich begreife Sie nun aber wirklich nicht! Weshalb wollen Sie fort, und ſo plötzlich? Glauben Sie, daß ich einen ſo pflichttreuen eamten mir nichts dir nichts fortlaſſen werde? Auf Sie konnte ich mich unbedingt verlaſſen, was fällt Ihnen ein, jetzt auf einmal davonlaufen zu wollen? Ich werde Ihren Gehalt gern erhöhen, wenn er Ihnen zu nied⸗ nig dünkt. Oder was paßt Ihnen ſonſt nicht? ie konnten es doch ſagen, deshalb brauchten Sie wrkklich nicht gleich zu kündigen! Nun arbeiten wir Beide ſchon ſeit zwei Jahren zu⸗ ammen, und ſiud gut mit einander ausge⸗ kommen, und jetzt wollen Sie fort? Ja, weshalb?“ Kurt hatte dem vor ihm ſtehenden Inſpek⸗ tor die Hand hingeſtreckt, die dieſer haſtig er⸗ griff und eine Weile feſthielt. „Laſſen Sie mich fort, Herr Baron,“ bat n dann mit vibrirender Stimme, die eine tief⸗ her ch] und war. doch!“ „Nein, ich glaube Ihnen nicht,— nicht Aber es muß ſein, glauben Sie mir eher, bis Sie mir alles geſagt haben,“ entgeg⸗ nete Kurt mit ernſter Miene,„faſſen Sie Ver⸗ trauen zu mir, Heßfeldt, ich will Ihr Beſtes, vielleicht läßt ſich ein Weg finden, daß Sie bleiben tönnen; Zwei wiſſen immer mehr, wie Einer!“ f Der junge Inſpektor ſchüttelte mit einer verzweifelnden Geberde den blonden Kopf. „Sie können mir nicht helfen, gnädiger Herr, Keiner kann es. Mir bleibt kein anderer Ausweg, als zu gehen!“ Suſanne ſtand dabei mit glühenden Wangen. Ihr Athem ging raſch, und aus ihren Augen brach ein warmer Strahl. Sie ahnte, warum Heßfeldt gehen wollte, warum er heute, nachdem er ſein Entlaſſungsgeſuch ge⸗ ſchrieben, ihr ſeine ſchönſten Roſen gebracht. Sie ſann und grübelte, wie ſie es anſtellen ſollte, Heßfeldt zu halten. Konnte ſie, ein Mädchen— ihm ſagen, daß er ihretwegen nicht zu gehen brauchte, daß der Grund, der ihn forttrieb, hinfällig ſei? Nein— nein— und doch, wie ſollte ſie die Sache in den rech⸗ ten Weg leiten?“ a f „Wie kommſt Du denn ſchon ſo früh hier⸗ 2“ fragte Kurt auf einmal die Schweſter, riß ſie aus ihren Gedanken. br früh aufge i 95 ſtehend hier draußen etwas herumſchleichen ſah, ſo dachte ich an Diebe und wollte einmal nach⸗ ſehen. Daß es kein Dieb war— davon über⸗ zeugte ich mich freilich ſofort, denn Diebe bringen für gewöhnlich nichts— ſondern neh⸗ men etwas mit.“ „Nun, und Herr Heßfeldt hat etwas ge⸗ bracht?— Etwas für Dich?“ ſagte Kurt, auf⸗ merkſam werdend und ſeinen Inſpektor, der die Augen zu Boden ſchlug, ſcharf beobachtend. Suſanne nickte und zeigte nach den Roſen. Kurt ſchien ſofort den Zuſammenhang zu ahnen, denn ein gedehntes, halb lächelnd ge⸗ ſprochenes„Ach ſo“— entſchlüpfte ſeinen Lippen. „Und— deshalb wollen Sie fort, Heß⸗ feldt?“ fragte Kurt und ließ ſeine guten Augen wohlgefällig auf dem hübſchen, jungen Mann ruhen, der in peinlichſter Verlegenheit Rh Hut zwiſchen den Händen hin⸗ und her⸗ rehte. 5 5 „Was ſagſt Du denn dazu, Suſanne 28 Kurt wartete die Antwort der Schweſter nicht ab, ihr lächelndes, roſig angehauchtes Ge⸗ ſicht zeigte ihm den Weg, den er gehen mußte. „Ich denke,“ fuhr er dann fort,„dieſe Angelegenheit bedarf einer längeren Erörterung, die wir doch unmöglich hier in dem feuchten abmachen kö l für inländiſche Kranke nicht unter 2500 Mk. pro Jahr betragen. Aus Baden, 23. Mai. Nach einer Verordnung des Miniſteriums des Inner wird der Verkehr mit Kuhmilch einer neuerlichen ge⸗ ſundheitspolizeilichen Ueberwachung unterſtellt. Es ſind weiter in der Verordnung Beſtim⸗ mungen über den Verkauf und Feilhalten der Milch, ſowie über das Verkaufsverbot während einer im Hauſe des Verkäufers herrſchenden Infektionskrankheit enthalten. Raſtatt, 25. Mai. Der zu einer acht⸗ wöchentlichen Uebung beim 1. Rheiniſchen Inf. Reg. Nr. 25 in Raſtatt eingerufene Leutnant der Reſerve, Rechtspraktikant Gockel von Heidelberg, rettete dieſer Tage einem Kinde da⸗ durch das Leben, daß er raſch entſchloſſen den Säbel abſchnallte und in Kleidern und Stiefeln in den Gewerbekanal ſprang und dasſelbe den Fluthen entriß. 5 Vom Jagſtkreis, 25. Mai. In dem Nachlaß eines verſtorbenen Fräuleins zu Ell⸗ wangen fand man unvermutet in einer Hut⸗ ſchachtel 78,000 Mk. in Gold, Silber und Papiergeld. Die Verſtorbene traute dem Landfrieden nicht, weshalb ſie für den Fall eines Krieges das Baargeld in Vorrat hielt. Donaueſchingen. Eine freudige Ueber⸗ raſchung durfte der 8sjährige Leibgedinger Kaſpar Scherzinger in Hubertshofen noch erle⸗ ben. Durch den Tod eines ledigen Fräuleins Chrettenne in Paris fiel ihm eine reiche Erb⸗ ſchaft mit 80 000 Mk.(100 000 Fres.) zu. Von dieſer Verwandtſchaft hatte er gar keine Ahnung; ſie iſt durch den Geneologen Richard Silling in Frankfurt ermittelt worden, der nun dem getroffenen Ueberetniommen gemäß 40 Prozent dafür bekommt. Immerhin bleibt dem glücklichen Erben die ſchöne Summe von 48 000 Mark(60 000 Fres.). f Konſtanz, 26. Mai. Der Lokomotiv⸗ führer Werle aus Villingen that neim Auf⸗ ſpringen auf die Maſchine einen Fehltritt und wurde überfahren. Er war ſofort tot. Kirrweiler, 27. Mai. Eine ſchreckliche That wollten dieſer Tage zwei in den 70er Jahren ſtehende Brüder, genannt„Groſchen⸗ jakels“, begehen. Die beiden lebten mit der Frau ihres Neffen beſtändig in Streit, und nun faßten ſie vor einigen Tagen den Entſchluß, die Frau aus dem Wege zu räumen. Sie zündeten desbalb im Backofen Feuer an, und als dasſelbe hell aufloderte, packten ſie die ahnungsloſe Frau und wollten ſie in den Ofen ſtecken, um ſie zu verbrennen. Durch ver⸗ zweifeltes Wehren gelang es der Frau jedoch, glücklicherweiſe ſich von den beiden Unmenſchen loszureißen und ſo einem ſchaudervollen Tode zu entgehen. Wald⸗ Michelbach, 24. Mai. Der 62jährige Zimmermeiſter Heim von hier fiel an Pfingſten im Gaſthaus zum Darmſtädter Hof ſo unglücklich rückling die Stiege herab, daß er einen Schädelbruch und noch andere ſchwere Verletzungen erlitt, daß ihn geſtern der Tod von furchtbaren Leiden erlöſte. worden. Berlin, 24. Mai. Dem Reichstag wurde die internationale Uebereinkunft zum Schutze der für die Landwirtſchaft nützlichen Vögel übermittelt. Italien hat ſich an der Uebereinkunft nicht beteiligt, der Maſſenmord von Vögeln wird alſo dort weiter verübt werden dürfen. Friedenau, 25. Mai. Bei dem Rad⸗ fahrer⸗Kennen um das goldene Rad wurde Kohl(München) erſter, Dickentmann zweiter und Tom Linton dritter. Aus der Schweiz. Im Appenzelliſchen ſtarb ein 7jähriges Mädchen in Folge Ge⸗ nuſſes von Sauerampfer, der von einer mit Kunſtdünger beworfenen Wieſe herrührte. Wien, 27. Mai. Der geachtete Wiener Hiſtorienmaler Paul Merwart, der ſeit vielen Jahren in Paris lebte, iſt auf einer Kunſtreiſe ein Opfer der Kataſtrophe auf Martiniqui ge⸗ als dieſer ſchon in Thätigkeit, beſtiegen hatte, um Skizzen zu zeichnen. Sein Bruder iſt in Wien Gymnaſialprofeſſor. Paris, 26. Mai. Der interimiſtiſche Gouverneur von Martinique, Lhuerre, hat an den Kolonialminiſter einen zuſammenfaſſenden Bericht über die Eruption des Mont Pelee ge⸗ richtet. In demſelben heißt es, der erſte Aſchenregen ging am 3. Mai über dem Gebiet von Precheur und St. Philomene nieder, deren Bewohner flüchten mußten. Als am 5. Mai Ströme heißen Schmutzwaſſers eine Fabrik zerſtörten und 30 Perſonen verſchlangen, ent⸗ ſtand in St. Pierre eine große Aufregung. Man glaubte jedoch nicht, daß eine Kataſtrophe unmittelbar bevorſtehe. Am 6. Mai nachts ſteigerte ſich der Sturm, alle Bäche waren überſchwemmt und die Schlammmaſſen breite⸗ ten ſich aus. Nun erfaßte die Bevölkerung von St. Pierre Entſetzen. Sie begann, den Ort zu verlaſſen und Geſindel plünderte die geräumten Häuſer. Die Nacht des 7. Mai verlief ruhig. Am 8. Mai zwiſchen 6 und 8 Uhr vormittags brach die gräßliche Kataſtrophe herein, die die Stadt mit der Bevölkerung ver⸗ nichtete. Um 8 Uhr traten plötzlich außeror⸗ dentliches Emperſchwellen des Meeres, Stein⸗ regen und andere Phänomene ein. Der Bericht ſchilderte dieſelbeu ausführlich und beziffert die ahl der umgekommenen Perſonen auf 30000. huerre rühmt die von verſchiedenen Leuten gebrachten Hilfeleiſtungen ſowie die zur Ver⸗ proviantierung und Pflege der Verwundeten getroffenen Maßnahmen. New⸗York. Ein Gruppe Weißer ver⸗ brannte einen Neger bei lebendigem Leibe, weil dieſer Kanibalismus an einer weißen Frau be⸗ gangen hatte. f Rom, 22. Mai. Der jüdiſche General Joſeph Ottolenghi, der erſt vor einiger Zeit zum kommandierenden General eines der zwölf Armeekorps des italieniſchen Heeres ernannt worden iſt, wurde zum kommandierenden Chef des italieniſchen Heeres im Kriege erhoben. Durch dieſe Ernennung, durch welche Ottolenghi den Rang eines Feldmarſchalls verliehen wurde, Er war der Letzte, der den Vulkan, hat er die höchſte Stufenleiter des militäriſchen Hierarchie erklommen. Liſſabon, 26. Mai. beobachtet. 5 Ein merkwürdi⸗ ges Naturereignis wurde 6 Meilen von Oporto Feuer und Rauch ſtiegen plötzlich aus Erdſpalten empor, gleichzeitig herrſchte ein Tornado. in Zuſammenhang ſtehe. Vermiſchtes. — In Karlsruhe ſprang ein elfjähri⸗ griff f entwendete 7 Pfg. und ſprang davon. Ein Schutzmann ergriff den jungen Dieb, als er gerade für das erbeufete ger Knabe auf ein 5jähriges Mädchen zu ihm in die Rocktaſche, 5 1 Geld Obſt einkaufen wollte. — Ein Bijouteriefabrikant in Pf„ heim hatte ſeinen Lehrling in ein Sachen geſchickt, wo demſelben 720 Mk. ausgehändigt wurden. Als nun der Junge auf dem Rück⸗ weg begriffen war, wobei er den das Geld in der Hand trug, ihn* dass 8 Dem neuangeſtellten Jagdaufſeher von Iſpringen Baden), der 15 955 152. 1 be feſtgenommen hatte, wurde junges lebendes Reh in den Das kleine Tierchen hatte enthaltenden Beutel frei trat 15 a 5 f gut gekleideter Mann auf zu und entriß ihm das Geld, Weite ſuchte. e ſchiedene Wilddiebe dieſer Tage ein A gelegt. einen Zettel um den Hals hä leſen ſtand: Bitte, W e kommen. Brötzinger Wald Nro. — Zum Kapitel Rechtsanwaltsgebühren wurde vom Oberlandesgericht Zweibrücken eine liſch. Rechtsanwalt Schnell hat in einer Bergwerksangelegenheit des Rentners Heinrich Klein in Neuſtadt für ſeine Summe von 20000 Mk. Ge⸗ Da ſich 5 weigerte, dieſe f am die Angelegen⸗ heit vor das Landgericht in Frankenthal, daß. wichtige Entſcheidung gefällt. Bemöhungen die bühren verlangt. hohe Summe zu bezahlen, dem Anwalt 1200 Mark des Rechtsanwalts Oberlandesgericht in der„Pfälz. Kurier“ Ein O zubilligte. Die ſeitens meldet, abgewieſen. nach dem Gewicht, den Zentner um 10 Mark. Er war aber ebenſo erſtaunt als enttäuſcht, als ſeine Enten zuſammen nur 2 er hierfür nur Der gutmütige Käufer er hörte, daß Pfund 400 Gramm wogen und 28 Pfg. erhalten ſollte. ließ den Handel zurückgehen. In S Als dies verweigert wurde, Meſſer und ſtach ſowohl auf als auch auf den Ortsdiener los. Die Verletzungen unbedeutender Art. — Der Gemeinderat eines größeren Ortes J wollen dort weiter mit einander reden, und ſehen, ob Heßfeldt unbedingt fort muß.“ „Erlaſſen Sie mir weitere Erörterungen, Herr Baron,“ bat der Inſpektor mit verſchlei⸗ erter Stimme,„wenn Sie geſtatten, ziehe ich mich jetzt zurück.“ „Ach was,“ ſagte Kurt ermunternden Tones,„machen Sie doch nicht ſo viele Um— ſtände und kommen Sie mit; man wird ja ganz kalt in dieſem Nebel. Mein Schweſter⸗ chen ſieht einſtweilen nach, ob wir ſchon etwas Warmes zu frühſtücken bekommen, ich denke, Sie werden mir das nicht abſchlagen, inzwiſchen erzählen Sie mir auf meinem Zimmer, was Ihr Herz bedrückt.“ Damit ſchob Kurt ohne Weiteres ſeinen Arm in den des Inſpektors, und zog ihn mit ſich fort, während Suſanne vorauseilte, um einige Anordnungen zu treffeu. — ſchon vom verſchwand eiligſt durch die nächſte Thüre. „Wunderliches Ding,“ lächelte die Ma⸗ trone,„was ſie nur haben mag?“ In dieſem Augenblick ſah ſie Kurt, Arm in Arm mit dem Inſpektor eintreten. Die Herren grüßten, und Tante Martha fragte ihren Neffen: „Was iſt nur mit Suſanne? Sie kommt mir wie ausgewechſelt vor, ſie lachte und weinte zugleich, und küßte mich eben ganz ſtür⸗ miſch, das that ſie ſonſt niemals.“ „Haben Sie gehört,“ wandte ſich Kurt an ſeinen Begleiter,„merken Sie nun endlich, daß Sie nicht fortzugehen brauchen, Sie thörichter Menſch?“ Die Tante verſtand nicht, was dieſe Worte zu bedeuten hatten, ſie ſchüttelte den Kopf, und Kurt rief ihr lachend zu: „Ja, wundere Dich nur, Tantchen, frag“ doch Suſanne ſelbſt.“ Dann verſchwanden die Herren im nächſten Zimmer. „So, und nun wird gebeichtet,“ ſagte Kurt, nachdem Beide Platz genommen.„Alſo friſchweg, Heßfeldt, ſo kommen wir am eheſten zum Ziel!— Sie lieben meine Schweſter?“ Heßfeldt nickte. „Ja, Herr Baron,— es giebt ja nun nichts mehr zu leugnen. Ich liebe das gnädige Fräulein ſchon faſt ſo lange, als ich hier bin. ſten Sehen an. Ich kämp achſende Leidenſchaft, 82 — dieſer Liebe iſt ſtärker als mein Wille. und verſuchte mir immer wieder klar zu machen, daß der Unterſchied des Standes zu groß iſt 4 . Wen die Liebe einmal ſo gewaltig gepackt hat, den läßt zwiſchen uns,— alles umſonſt. ſie ſo leicht nicht mehr los. Da war es doch das Beste, ich ging,— möglich weit fort da ⸗ mit ich vergeſſen lernte. Nur einmal wollte ich Diejenige noch ſehen, nach der mein Herz ſo ſtürmiſch verlangte. Deshalb kam ich heute hierher mit dem Vorſatze, nicht eher fortzugehen, 4 bis ich ſie irgendwo erblickt hätte. Wie ich das fernere Leben ertragen ſollte, wußte ich freilich nicht, es gibt hier nur ein Mittel, Arbeit,— 1 viel Arbeit!“— Kurt hatte den Ellenbogen auf den Tiſch 9 K geſtützt und das Geſicht in die Hand gelegt. „Ach Heßfeldt,— Sie ſind wirklich thöricht,“ ſagte er ſinnend. Sie ſo raſch die Flinte in's Korn werfen? Warum verſuchten Sie nicht erſt das Aeußerſte, die Geliebte zu erringen?“ Ich fürchtete, das würde mir nicht ge⸗ lingen. Wie konnte ich, der Untergebene es wagen, meine Augen zu ihr erheben? Der Unterſchied des Standes——“ „Ach was, gehen Sie mir doch mit Ihrem ewigen Standesunterſchied!“ zwiſchen. N Man glaubt, daß dieſe Erſcheinung mit den vulkaniſchen Ausbrüchen auf Martinique 1 ſtat nehmen Sie ſich dieſes Waiſenkindes an, ſein Vater wird 15 92 4 erhobene Berufung zum Zweibrücken wurde, wie 5 ekonom verkaufte in einer Wirt⸗ ö ſchaft in Balingen 26 Stück junge Enten cheppach verlangte ein Burſche aus Waldbach auf dem Rathaus unter Pech* ungen die Freilaſſung ſeines verhafteten Bruders. zog der Burſche ein den Ortsvorſteher, ebenfalls Auen 4 Gemeindevorſtandes und Amtsdieners ſind nicht er Liebe iſt 8 Verge⸗ 1 g bens rief ich die Gründe der Vernunft zu Hilfe,. „Warum wollten rief Kurt da? im Bezirk Tübingen erließ das Verbot:„Zigeu⸗ nern iſt der Aufenthalt auf hieſiger Markung nur gegen ein Platzgeld von 5 Mk. pro Stunde geſtattet.“ Dieſes Mittel hat gezogen. — Die Bierführersfrau Käſer in München wurde in ihrer Wohnung am hellen Tage über⸗ fallen und niedergeſchlagen. Der Unhold er⸗ beutete 400 Mark. — Gerichtsvollzieher Fechter von Lörrach wollte in Baſel auf den ſich in Bewegung ſetzenden Wieſenthaler Zug aufſpringen, prallte jedoch mit dem Kopf gegen die Wagenecke und fiel unter den Zug, der über ihn hinwegfuhr. Der Unglückliche war nach wenigen Minuten eine Leiche. — Das Kriegsgericht in Nürnberg ver⸗ urteilte den verheirateten Porzellanmaler Volkel⸗ Hof, welcher, während er zur Landwehrübung nach Bayreuth eingezogen war, am 24. April in der Kantine ſeines Truppenteils in betrunke⸗ nem Zuſtande den Unteroffizier Hübner be⸗ ſchimpfte und nach dieſem auch, ohne ihn indeß zu treffen, mit einem Seitengewehr warf, wegen Achtungsverletzung und thätlichen Vergreifens erhängt. — Der Schuhmacher Paulus von Neu⸗ ſtadt(Bayern) warf ſein ſechsjähriges Sö hn⸗ chen aus geringfügigem Anlaſſe vom Tiſche herab, daß das Kind einen Schädelbruch erlitt und ſtarb. Die Eltern riefen ärztliche Hilfe erſt herbei, als das Kind ſchon im Sterben lag. — Aus Furcht vor Strafe hat ſich in Thorn ein Kanonier vom 15. Artillerie-Reg. Er hatte, als er auf Kammerarbeit kommandiert war, heimlich ſeine ſchlechte gegen eine beſſere Drillichjacke umgetauſcht. Als dies entdeckt wurde, hänſelten ihn die Kameraden, er werde auf Feſtung, vielleicht gar ins Zucht⸗ haus kommen. — Ein Einjähriger des 19. Inf. Regmts., der in Hof den Zug verſäumte, hat ſich, um rechtzeitig in der Garniſon einzutreffen, mittels Extrazuges nach Erlangen bringen laſſen. — Bei einem Wirte in Unterreichen⸗ bach beſtellte ein junger Menſch ein Mittag⸗ eſſen für 41 Perſonen. Am feſtgeſetzten Tage war alles zugerichtet, aber kein Menſch kam. Nun ſtellte es ſich heraus, daß der Beſteller — In einer Stadt wurde eine Poſtkarte an eine in der Stadt erſcheinende Zeitung auf⸗ gegeben. Statt den Namen der Stadt ſchrieb der Abſender einfach in Loco. Die Poſtkarte wanderte nun ſieben Tage lang in der Welt herum und kam ſchließlich an den Adreſſaten zurück. Vermutlich hat die Poſt den berühm⸗ ten Ort„Loco“ ausfindig zu machen geſucht. — Der begehrteſte ruſſiſche Tenor iſt gegenwärtig der Tenor Sobinow. Er erhält von der Direktion der ruſſiſchen Oper eine Gage von 24000 Goldrubel(76 800 Mark) für ſieben Monate. Die übrigen fünf Monate des Jahres kann er überdies noch Gaſtſpiel⸗ reiſen unternehmen. braucht, billigſt. 1 Neue Halbrenner nur 150 Mark mit zweijähriger Garantie. Martin Klamm, Mechaniker, an einem Vorgeſetztenzu 2½ Jahren Gefängnis. ein Schwindler geweſen war. Neckarau, Seckenheimerweg Nr. 11. 7. y Neckarau! Neckarau! Medizinal-Wein Medizinal-Cognac, Rotwein ganze Fl. von 80 Pfg. an, Weisswein ganze Fl. von 70 Pfg. an, 75 Französische, spanische, griechische, ungarische. Weine in allen Preislagen. I1Garantie für Naturreinheit! 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Mai 1902 Abends 9 Uhr im Kaiserhof Verſammlung mit wichtiger Tagesordnung. Zu zahlreichem Beſuch ladet ein „„ e O O ſcheinen dringend gebeten. Der Voxſtand. 5 . Zahn- Atelier Carl Bossert Mannheim. Breitestrasse U 1, 2. visaà- vis d. Rest. z. Storehen. 4 Lösbar befeſtigter b Zahnersatz ohne Gaumenplatte. D. R. Patent Ar. 93 522. Allein Licenz für Mannheim. Zähne in Kautſchouk und Metall von 3 Mk., ganze Gebiſſe von 80 Mk. an unter Garantie. 5 f Schmerzlaſes Jahnziehen unter Anwendung der neueſten Angeſthaeticas, ſowi in Nareoſe. b f e Ortskrankenkasse Seckenheim. Die RKaſſenärfzte hieſiger Kaſſe betr. In der heutigen Vorſtandsſitzung wurde beſchloſſen, für die in 5 Mannheim und Rheinau wohnhaften Kaſſenmitglieder folgende Aerzte zu beſtimmen, welche dieſelben in Fällen, wo Krankenhauspflege ausge⸗ ſchloſſen, konſultieren können, nämlich: Als Augenarzt: Herrn Dr. Luchs. „ Ohrenarzt: 5„ Werner. „ Zahnarzt: 7„ Künzel. „ ſonſtige Aetzte:„„ A. Gutkind. „„ Witzenhauſen. 1„ Julius Neugaßt. Vor Conſultierung der Aerzte ſind als Ausweis der Mit⸗ gliederſchaft jeweils Anweiſungen von Seiten des Rechners in Em⸗ pfang zu nehmen. Seckenheim, den 26. Mai 1902. Der Vorſtand: gühler. Bekanntmachung. Die Abfuhr des Kehrichts und der Haushalt⸗ tungsabfälle im Ortsteil Rheinau betreffend. Nachſtehende, mit Zuſtimmung des Gemeinderats erlaſſene, von dem Bürgerausſchuß genehmigte und von Großh. Herrn Landeskommiſſär in Mannheim mit Erlaß vom 14. Mai 1902 Nr. 2410 für vollziehbar erklärte ortspolizeiliche Vorſchrift bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. Seckenheim, 25. Mai 1902. Das! Bürgermeiſteramt. Volz. Ortspolizeiliche Vorſchrift. Die Abfuhr des Kehrichts und der Haushalt⸗ ungsabfälle im Ortsteil Rheinau betreffend. 854. Jeder Hauseigentümer im Ortsteil Rheinau iſt verpflichtet, den geſammten Hausunrat, als Kehricht, Küchen⸗ und ſonſtige Haushaltungs⸗ abfälle, Feuerungsrückſtände abführen zu laſſen. Die Abfuhr erfolgt auf Rechnung der Gemeinde, welche den Auf⸗ wand als Genoſſenſchaftsausgabe gemäߧ 76 der Gemeindeordnung auf die Verpflichteten nach Maßgabe der Häußerſteuerkapitalien umlegt. 2 Ausgeſchloſſen von der hier nach 8 1 erfolgenden Abfuhr ſind ſämmtliche gewerblichen Abfälle, einſchließlich der bezüglichen Feuerungs⸗ rückſtände, ſowie Bauſchutt zur Abfuhr dieſer Gegenſtände ſind die be⸗ treffenden Gewerbetreibenden verpflichtet. 3 Merklein. 8 3. i Die Abfuhr erfolgt zweimal wöchentlich und werden die dazu be⸗ ſtimmten Tage öffentlich bekannt gemacht. 4 Die Abholungszeit wird im Sommer d. h. in den Monaten April bis einſchließlich September auf die Stunden von Morgens 7 Uhr bis Abends 7 Uhr, in den Wintermonaten auf die Stunden von; Morgens 8 Uhr bis abends 4 Uhr feſtgeſetzt. 5 Der Kehricht und die Haushaltungsabfälle ſind von den Hausbe⸗ wohnern in beſonderen Behältern bereit zu halten, welche zu den feſtge⸗ ſetzten Abholungszeiten unmittelbar hinter einem nach der Straße gerich⸗ teten Haus⸗, Hof⸗ oder Garten⸗Eingange, eventuell in dem unmittelbar 0 Vorderhaus gelegenen Hofraum zu ebener Erde aufgeſtellt werden müſſen. 8 6. Die Hausbewohner haben dafür zu ſorgen, daß das Abfuhrper⸗ ſonal die betreffenden Eingänge offen findet, daß dasſelbe die Gefäße leicht wahrnehmen und daß das Aufladen ihres Inhaltes ohne Verzug geſchehen kann. 8 7. Die den Kehricht und die Abfälle enthaltenden Gefäße müſſen voll⸗ ſtändig dicht, haltbar und mit zwei Henkeln verſehen ſein. Sie dürfen bis zu ihrem oberen Rande nicht mehr als 50 Liter Inhalt haben und höchſtens bis zu 5 em. unter dieſem Rande gefüllt werden. 8 88. Das Abfuhrperſonal iſt verpflichtet, in jedem Hauſe die Gefäße, welche obigen Beſtimmungen entſprechen, aus der unmittelbar an der Straße gelegenen, offenen Haus⸗, Hof⸗ oder Gartenflur— eventuell aus dem unmittelbar hinter dem Vorderhaus gelegenen Hofraum— zu holen, ſie zu entleeren und ſodann wieder an dieſe Stelle zurückzutragen. 5 Dem Abfuhrperſonal iſt es ausdrücklich verboten, für ſeine Ver⸗ richtungen Trinkgelder zu verlangen oder anzunehmen. 10 Zuwiederhandlungen gegen dieſe Vorſchrift werden gemäߧ 87a Pol. St. G. B. und§ 366 Ziff. 10 R. Str. G. B. mit Geldſtrafe bis zu 60 Mk. oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft. Außerdem können die dem Zweck dieſer Vorſchrift entſprechenden Anordnungen durch die Ortspolizeibehörde auf Koſten der Zuwiderhan⸗ delnden getroffen werden. Seckenheim, den 29. Januar 1902. Der Bürgermeiſter: Volz. Ch. Bopp. Schuhmacher, Rheinau Luisenstrasse 15 empfiehlt ſich im Anfertigen von Sehuhwaren, von den einfachen 8 bis zu den feinſten. Bringe auch mein reichhaltiges JV 2255! Dankſagung. 5 Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme an der Krank⸗ heit und dem Ableben unſerer innigſtgeliebten Gattin, Mutter und Schwiegermutter Elisabetha Kreutzer geb. Eder ſowie für die großen Kranzſpenden und die überaus zahlreiche Begleitung zur letzten Ruheſtätte der Verblichenen ſagen wir unſern innigſten Dank. Ganz beſonders Dank auch den ehrw. Krankenſchweſtern für ihre aufopfernde Pflege. Seckenheim, den 26. Mai 1902. Die trauernden Hinterbliebenen. Commanditgeſellſchaft. g Elektrotechnisches Installations- Bureau L S, 1 Mannheim LS, 1 Zweiggeſchäfte: Heidelberg und Worms. Telephon Nr. 1655. Großes Lager in Beleuchtungskörpern und Inſtallations⸗Materialien. Ausführung von Central⸗ und Einzelnanlagen für Licht und Kraft, ſowie Hausinſtallationen im Anſchluß an die Kabelnetze Rheinau, Mannheim, Heidelberg, Worms u... w. Vertreter für Seckenheim: Herr Stephan Arnold zum gold. Adl s Keine Zähne und Wurzeln ſollen mehr ausgezogen werden. Kranke und ſchmerende Zähne werden geheilt und mit Gold, Platin oder Emaille gefullt. Meine Ideal- Kronen, D-R-P, ſind der ſchönſte, ſchmerzloſeſte und haltbarſte Zahnersatz ohne Platten und Haken von natürlichen Zähnen nicht zu unterſcheiden. Künstliehe Zähne in Gold fassung, Brüekenarbeit, Alu- minium und Kautschuekgebisse. Peitist Mosler, ee Elektriſche Einrichtung zum Plombieren, ſowie Unterſuchen des Mundes Nachweislich 1500 künſtliche Zähne im letzten Jahre eingeſetzt. Philipp Wolf, Abrmacher, Seekenbheim, Neckarſtraße 9. Empfehle alle Sorten and und au Taschenuhren ſowie Gold- und Silber-Waaren 1 in allen Preislagen. Altes Gold und Silber wird in Zahlung genommen. Zahnbehandlung! Zahnerſatz! J. Eckard. Behandlung schonend. Preise mässig. Zahnziehen nach Wunſch mit Lachgas oder anderen ſchmerzloſen Mitteln Sprechſtunden an Wochentagen vorm. 9— 12, nachm. 25. Sonntags von 10—12 Uhr. Mannheim, U 1, 13,(nüchſt der Seckenheimer Nebenbahn. Verein für badiſche Blinde unter dem Protektorate Ihrer Nöniglichen Hoheit der Großherzogin Luiſe. Der verehrl. Einwohnerſchaft Seckenheims bringen wir hierdurch zur Kenntnis, daß in dankenwerter Weiſe Herr Pfarrer Roth eine Sammelſtelle für unſern Verein übernommen hat und bereit iſt, Bei⸗ träge und Anmeldungen entgegenzunehmen. Herr Pfarrer Roth wird auch die Güte haben, den Einzug der jährlichen Beiträge beſorgen zu laſſen. Indem wir für das unſern Beſtrebungen bereits bewieſene In⸗ tereſſe und Wohlwollen beſtens danken, richten wir an den bewährten auch in Zukunft unterſtützen zu wollen. Ilvesheim, den 19. Mai 1902. i Der Vorſtand: Wohlthätigkeitsſinn der verehrl. Einwohnerſchaft die Bitte, unſer Werk