Anzeigeblatt 3 Seckenheim. 8 * Erſcheint Mittwoch und Samstag. Abonnement: Monatlich 25 Pfg., durch die Poſt 5 bezogen vierteljährlich Mk. 0.80 ch in ZJeckenheim. dene be Anzeigen: Die Iſpaltige Garmondzeile oder d bei Wiederholungen entſp en Raum 10 enden Rabatt. Pfg Mittwoch, den 11. Juni 1902. 2. Jahrgang. Jr. 17. Deutſches Reich. Berlin, 8. Juni. Der Chef der Admi⸗ ralität der Marine, Admiral von Diederichs reichte ſein Abſchiedsgeſuch ein und trat bereits einen letzten Urlaub an. Ausland. Haag, 9. Juni. Krüger hat das ihm vertraulich von der engliſchen Regierung zur Rückfahet nach Südafrika angebotene Kriegs- ſchiff abgelehnt, dagegen wird er das ihm on der Königin Wilhelmina angebotene nieder⸗ ndiſche Kriegsſchiff zur Rückfahrt benutzen. London, 9. Juni. Der„Standard“ veröffentlicht folgende vom 31. Mai datirte otſchaft Schalk Burghers und Bothas: Offe⸗ ner Brief an alle Offiziere, Beamte und Burg- bers, die bis zum heurigen Tage ihre Pflicht gegenüber dem Lande und Volk treu erfüllt haben. Kameraden, Brüder, Landsleute! Wir danken Euch herzlichſt für den Heroismus und für die Aufopferung und ſo Vielem, was uns euer und lieb war. Wir danken Euch für den 6 Gehorſam und die treue Pflichterfüllung und lles, was dem afrikaniſchen Volk zur Ehre d Ruhm gereicht. Wir raten Euch Allen, uch in den Frieden zu ſchicken, Euch ruhig ind friedlich zu verhalten und der neuen Re⸗ gerung Gehorſam und Achtung zu erweiſen. Gon den Vertretern beider Staaten iſt eine Ommiſſion ernannt zur Beſchaffung von Geld⸗ itteln ufw. für Witwen und Waiſen, deren zatten und Väter ihr Leben ließen im Kampfe für Freiheit und Recht, und die in unſerer Ge⸗ ichte ſortleben werden. Wir ſprechen unſer nigſtes Mitgefühl denen aus, welche trauern, dd bitten Gott, daß er ihnen Kraft geben Hachte; das Kreuz zu tragen. Auch unſeren eibern und Kindern möchten wir unſeren ank ausſprechen, die ſo tapfere Opfer ge⸗ cht, und bittere Leiden getragen haben. etzt, da der Friede geſchloſſen iſt, wenn auch t ein Friede, wie wir ihn erſehnten, laſſet da verharren, wohin Gott ums geführt Mit gutem Wiſſen können wir erklären, 5 2¼ Jähre lang das Volk in einer Weiſe führte, wie es die Geſchichte bisher kaum e. Laſſet uns nun einander die Hände für einen anderen großen Kampf, der vor uns liegt, für die Wohlfahrt des Volkes. Laſſet uns allen bitte⸗ ren Gefühlen entſagen, laſſet uns vergeſſen und vergeben, auf daß die tiefe Wunde heilen möge. Waſhingtau, 10. Juni. Das Reprä⸗ ſentantenhaus nahm heute mit 175 gegen 88 Stimmen das Geſetz gegen die Anarchiſten an. Der Antrag, die Beſtimmung, daß die Ermor⸗ dung fremder Botſchaften und Geſandten mit dem Tode beſtraft werden ſollen, zu ſtreichen, würde abgelehnt. Liſſaboan, 9. Juni. Gerüchtweiſe verlau⸗ tet, daß ein engliſches Kriegsſchiff nach Liſſabon kommen werde, um die ſich in Portugal auf⸗ haltenden Buren nach der Heimat zu befördern. Aus Nah und Fern. Seckenheim, 10. Juni. Der heutige Ferkelmarkt war mit 73 Stück befahren und wurden 65 Stück zum Preiſe von 24—28 Mk. rd Paar abgeſetzt. Secken heim. 10. Juni. Durch das freundliche Entgegenkommen der hieſigen Ge⸗ meindeverwaltung war es möglich, daß die 3 oberen Klaſſen der hieſigen Volksſchule die landwirtſchaftliche Wanderausſtellung in Mann⸗ heim unter Leitung des Lehrerkörpers am Mon⸗ tag beſuchen konnten. Dieſe ſeltene Gelegen— heit zum Beſuche der Ausſtellung, welche jedes Jahr bald im Süden bald im Norden unſeres großen deutſchen Vaterlandes tagt, wird unſe⸗ ren Kleinen noch lange im Gedächtnis bleiben und darf unſere Gemeindeverwaltung der dankbaren Anerkennung ſämmtlicher Kinder und Eltern ſicher ſein. Ilvesheim, 10. Juni. Einen ſchönen Erfolg hatte das am Sonntag in Mutterſtadt (Pfalz) abgehaltenen Geſangwettſtreit für den hieſigen Geſangverein„Aurelia“, indem der unter der tüchtigen Leitung des Herrn Lehrer Himmelsbach ſtehende Verein einen 1. Preis, beſtehend aus goldener Medaille, ſilbernen Krug und Ehrendiplom errang. Dem ſtrebſa⸗ men Verein unſere beſten Glückwünſche. i Mannheim, 9. Juni. Die deutſche Landwirtſchaftsgeſellſchaft hielt im Mollſchul⸗ sauh die erſte Geſammtausſchußſitzung abe Nach geiſtige und ſoziale 31. Dezember 1901 13524; auch aus Süd⸗ einen Zuwachs von 550 erhalten, er betrug am deutſchland trat eine größere Reihe von Mit⸗ gliedern bei. Der Jahresabſchluß des Jahres 1901 brachte eine Verſtärkung dor Rücklage von rund 243000 Mk. und ſtieg damit die ge⸗ ſammte Rücklage der Geſellſchaft auf 1650000. Karlsruhe, 9. Juni. Die Einwohner⸗ zahl der Stadt Karlsruhe betrug Ende März 98,346. Die Volkszählung vom 1. Dezember 1900 ergab eine ortsanweſend Bevölkerun goon 96,876; es hat ſich darnach in deu 16 Mona⸗ ten ſeit Vornahme der Volkszählnng die Be⸗ völkerung der Stadt um 2470 Perſouen ver⸗ mehrt. Im Auguſt dürfte die badiſche Reſi⸗ denz 100,000 Einwohner zählen. 8 Wiesloch, 6. Juni. Als der bei dem Freihofwirt Steidel bedienſtete Martin Schleich von hier heute Nacht ſich zu Bett begeben wollte, geriet er in die Dunggrube, die zur Zeit mit etwas Jauche angefüllt iſt, und ertrank. Der Verunglückte war mit Epilepſie behaftet und ſo nimmt man an, daß er, von einem Anfalle überraſcht, in die Grube fiel und ſo ſeinen Tod fand, den nur mit ſeinem Kopf war er in dem Dungwaſſer, während der übrige Körper außerhalb desſelben war. Pforzheim, 8. Juni. In Niefern ver⸗ unglückte die 54 Jahre alte ledige Katharina Leutenſchlager. Sie zeigte einem Beſucher das Mühlwerk und die Räumlichkeiten der Oelmühle. Dabei ſiel ſie in den engen Schacht des Mühl⸗ rades und ertrank. i Raſtart, 7. Juni. Vor einigen Monaten lauerte hier ein Soldat des Inf.⸗Regiments Nr. 111 ſeinem Sergeanten auf und verſetzte ihm einen Säbelhieb über den Kopf. Hiefür wurde er jetzt vom Kriegsgericht zu 5 Jahren und 2 Monaten Feſtungsgefängnis verurteilt. Der Verwundete iſt erſt kürzlich aus dem Lazareth nach achtwöchentlichem Aufenthalt entlaſſen worden. Während der Unterſuchungs⸗ dauer wurden hier gegen 70 Zeugen ver⸗ nommen.“ Eppingen, 7. Juni. Geſtern Mittag gegen 7 Uhr entdeckte man bei der Weickge⸗ nanntſchen Mühle den Körper eines Kindes im Mühlkanal und ſtellte ſich derſelbe als das ertrunkene 3jährige Töchterchen des hieſigen Treue. i Original⸗Roman von Irene v. Hellmuth. 8 Nachdruck verboten. bu,„Allerdings ſprach er mit mir. Ich habe auch eine große Neuigkeit mitgeteilt,— lich,— daß ich mich ſoeben verlobt habe.“ „Ach“, machte Suſanne, als hätte ihr and von hinten einen Stich velſetzt,„das P ihm, und er,— was antwortete er, och!“ Iſa ſah die Freundin betroffen an. „Nun möchte ich aber doch wirklich wiſſen, — 35 habt; Ihr macht einem ja ordentlich 25 a faßte Iſa um den Hals und ie. e Beruhige Dich, Liebſte,— Du kannſt ja is dafür, daß Du ſo ſchön biſt, und daß ch Jeder gern hat, der Dich ſieht. Hoffent⸗ geht alles gut hinaus.—“ drinnen. kratzende Feder über das Papier flog. Kurt. dem Jahresbericht hat der Mitgliederſtand 82 Kurt hatte ſich in ſein Zimmer eingeſchloſ— ſen. Stunde um Stunde verrann, ohne daß er wieder zum Vorſchein kam. Suſanne ſchlich wiederholt zur Thüre, legte das Ohr an das Schlüſſelloch und lauſchte. Nichts regte ſich Vorher hatte ſie wohl den raſtlos auf- und abwandernden Schritt des Bruders vernommen, dann wieder das Raſcheln verſchie— dener Papiere, ſie hatte gehört, wie eine leiſe hatte lange Zeit geſchrieben, dann war es ſtill geworden,— totenſtill. In banger Angſt wanderte Suſanne durch das Haus. Ihr war, als müßte ein ſchreckli— ches Unglück geſchehen, ratlos ſtand ſie wieder vor Kurt's Thür und horchte. Alles ſtill.— Dann ſtieg Suſanne die Treppe empor nach Iſa's Zimmern. Sie bemerkte, daß die junge Freundin ſtark fieberte, und brachte ihr heißen Thee mit Zwieback, zog ihr die feuchten Kleider aus und trug ſie wie ein Kind ins Bett. 5 Willenlos ließ es Iſa geſchehen. Sie ſprach ſehr wenig und bald verkündigten die regelmäßigen Atemzüge, daß ſie eingeſchlafen war. 5 Geſicht des a auf den weißen, Man b reinen, kindlichen Züge. Sachte ſchlich Su⸗ ſanne hinaus, um die Schläferin nicht zu ſtören. i 8 i Wieder ſtand ſie vor der Thüre zu Kurt's Zimmer und lauſchte— „Laß ihn erſt den Schmerz ein wenig austoben,“ mahnte Tante Martha.„In ſol⸗ chen Fällen iſt es am beſten, man bleibt mit und ſeinem Kummer allein. So findet man daß Herz Und als waren, da als die Welt über mir uneubrech ich un Augen ſtanden. Jagdaufſehers Heinzmann heraus. Jedenfalls war das Kind ohne Aufſicht und ſtürzte wäh⸗ rend des Spieles ins Waſſer. Die angeſtellten Wiederbelebungsverſuche waren leider ohne Erfolg. 5 Mos bach, 8. Juni. Landwirt Heinrich Pfeil von Schwabhauſen (Amt Boxberg), der zur Ausſtellung nach Mannheim fahren wollte, wurde zwiſchen Neckarburken und Mosbach von einem Herz⸗ ſchlage betroffen und ſtarb alsbald. Durbach, 8. Juni. Am Donnerstag früh ſtarb hier die 79 Jahre alte Witwe Karoline Harter. Gerüchtweiſe verlautete bald hald darauf, daß die alte Frau keines natür⸗ lichen Todes geſtorben ſei, ſondern in Folge er⸗ littener Mißhandlungen von Seiten ihres Stief⸗ ſohnes, des Webers und Rebmanus Joſeph Harter, bei dem ſie in Pflege war. Harter ſoll ſeine Stiefmutter im Verdacht gehabt haben, mehrfach Feuer in ſeiner Wohnung an⸗ gelegt zu haben, und ſie deshalb mißhandelt haben. Bei der Beſichtigung der Leiche fand der Leichenſchauer Spuren von Verletzungen und erſtattete deshalb Anzeige. Die, Verletz⸗ ungen ſollen nur leichter Natur ſein, doch iſt Unterſuchung eingeleitet, die Licht in die Sache bringen dürfte. Freiburg, 7. Juni. Geſtern Nachmittag gegen 6 Uhr wurde der 3 Jahre alte Knabe des Schutzmanns Frank bei der Sautierſtraße von einem Laſtfuhrwerk überfahren und an Kopf und Bruſt derart verletzt, daß der Tod in einigen Minuten eintrat. Den Kutſcher, der ſich ſelbſt ſtellte, trifft keine Schuld, da er im Schritt gefahren iſt.— Kürzlich fiel der 29 Jahre alte, in Haslach wohnende verheiratete Fuhrknecht Karl Winter von ſeinem Fuhrwerk wobei ihm das Hinterrad des ſchweren Wagens über die Bruſt ging und er derart ſchwere innere Verletzungen erhielt, daß vorgeſtern in der Klinik, wohin er alsbald verbracht worden war, der Tod eintrat. Freiburg, 8. Juni. Wie der„Freib. Ztg.“ mitgeteilt wird, iſt der Bezirksagent Hermann D. der Lebensverſicherungsgeſellſchaft „Teutonia“ verhaftet worden. D. hat die für die Witwe eines im März d. J. verſtorbenen Maurers beſtimmte Lebensverſicherungsſumme von nahezu 3000 Mk. für ſich verwendet. Da die bezugsberechtigte Witwe der Verſicherung gegenüber ſchon Quittung erteilt hat, iſt die Frau ſchmählich betrogen, wenn die Geſellſchaft ſich nicht großherzig zeigt. Wiesbaden, 7. Juni. Geſtern Abend kurz vor Schluß des Betriebes in einer Möbel⸗ fabrik bei Wiesbaden entſtand zwiſchen den Arbeitern Schreiner Stauber und dem Drechs⸗ ler Förſtel aus ganz geringfügiger Urſache ein Streit, in deſſen Verlauf Förſtel den Stauber tötlich verletzte und dann ſich ſelbſt tötete. Förſtel hatte in ſeiner Wut ein Drechlermeſſer ergriffen und es mit den Worten:„Ich ſteche Dich tot!“ dem Stauber in die Bruſt geſtoßen. Alsdann tötete er ſich ſelbſt mit einem dalie⸗ genden kleineren Werkzeug. Der 40 Jahre alte Mainz, 9. Juni. Der Lackirer Friedrich Reh, welcher mit der Ehefrau des Hausburſchen Johann Keller ſchon ſeit längerer Zeit ein Verhältnis unterhielt, wurde heute Nacht von Keller erſtochen. Der Getötete iſt Vater von 6 Kindern. Keller und ſeine Frau wurden ver⸗ haftet. Roſtock, 9. Juni. Heute Mittag explo⸗ dirten Feuerwerkskörper in der Werkſtatt des Feuerwerkers Brenner. Das entſtandene Feuer brannte. Hagsfeld(A. Karlsruhe), 6. Juni. Geſtern Mittag fiel das 2¼œ Jahre alte Töch⸗ terchen des Fabrikarbeiters Fr. Pallmer in den hinter dem Dorfe hinziehenden Bach und konnte nur noch als Leiche herausgezogen werden. Berlin, 10. Juni. Das„Berl. Tagebl.“ meldet: In dem Zuchthaus an der Lerther⸗ ſtraße, in dem ſogen. Zellengefängnis, über⸗ fielen geſtern Nachmittag zehn Sträflinge einen Aufſeher, ſtopften ihm ein Tuch in den Mund, knebelten ihn mit Handtüchern und legten ihn in die Ecke eines Saales, wo er hilflos liegen bleiben mußte. Dann uahmen ſie ihm die Schlüſſel ab, ſchloſſen die übrigen Aufſeher in ihre Zellen ein und zerſchnitten die elektriſche Lärmleitung. Es gelang nur 2 aus der An⸗ ſtalt zu entwiſchen. Die übrigen wurden teils bei dem Fluchtverſuch und kurz darauf wieder dingfeſt gemacht. Berlin, 9. Juni. Der Bankbuchhalter Franz Bolda, der in einem größeren Bank⸗ hauſe angeſtellt war, iſt nach Verübung erheb⸗ licher Defraudationen flüchtig geworden. Er hat Wechſel im vorläufig feſtgeſtellten Betrage von 20000 Mark gefälſcht. Danzig, 9. Juni. Vor dem alten Sal⸗ vator⸗Kirchhofe in Petershagen fuhr heute ein elektriſcher Wagen in eine Gruppe Leichenträ⸗ ger, welche eine Leiche nach dem Friedhofe brachten. Der Metallſarg ſtürzte auf vier Träger, die ſo ſchwer verletzt wurden, daß an ihrem Aufkommen gezweifelt wird. Auch mehrere andere Perſonen ſind verletzt. London, 9. Juni. Ein furchtbarer Mord, der an einer Frau in den ärmeren Di⸗ ſtrikten Londons verübt wurde, verſetzte die ganze Stadt in die größte Aufregung. Die näheren Umſtände der grausigen That erinnern an Jack den Aufſchlitzer, der vor mehreren Jahren hier ſein blutiges Handwerk trieb. Die Leiche der Frau, allem Anſchein nach einer Fremden, wurde auf einer Thürſchwelle gefun⸗ den. Der Körper der Unglücklichen war nach der Ermordung in ſiedendes Waſſer geworfen, dann ſkalpirt und in Dutzend Stücke geſchnit⸗ ten worden. Die Eingeweide fehlten. Die Geſichtszüge der ungefähr 30 Jahre alten Frau ſind unerkennbar. Bisher hat man keine An⸗ haltspunkte, die zur Ermittelung des Verbrechers führen könnten. London, 9. Juni. Im Gebäude der Allgemeinen Elektrizitätsgeſellſchaft in der Queen⸗Victoria⸗Street in der City, deſſen obere Stockwerke der Firma Murdoch u. Nephews konnte bald gelöſcht werden, Brenner aber ver⸗ gehören, brach heute Nachmittag Feuer aus. Oben arbeiteten viele Mädchen, von denen einige mit Leitern gerettet werden mußten. Ob⸗ wohl das Gebäude äußerlich ziemlich unver⸗ ſehrt iſt und um 8 Uhr nur leichte Rauchwol⸗ ken aus den Fenſtern ſtiegen, war das Brand⸗ unglück doch erheblich. Als der Brand aus⸗ brach, ſchrieen mehrere Mädchen aus dem 5. Stock erbarmungsvoll um Hilfe; verſchiedene ſchrien, ſie müßten hinunterſpringen, um nicht zu erſticken. Die Feuerwehr breitete dann ihre Tücher aus. Fünf Mädchen ſprangen herab; zwei ſprangen beinahe gleichzeitig, kollidirten miteinander und verletzten ſich ſchwer. Vier Mädchen und ein Mann ſind verletzt; mehrere andere Mädchen wurden bewußtlos aus dem brennenden Gebäude gerettet. Im Schutt ſind heute Abend die Leichen von acht Mädchen und einem Jungen aufgefunden worden. Man be⸗ fürchtet noch weitere Leichen in dem glühenden Schutte. Fort de France, 8. Juni. Geſtern erfolgte ein neuer furchtbarer Ausbruch des Mont Pelee. Fort de France blieb mehrere Stunden in Dunkelheit gehüllt. Das Gelände von Mornerouge wurde mit heißem Schlamm bedeckt. Eine Anzahl Fiſcher werden ſammt ihren Booten vermißt. Vermiſchtes. — Ein 19jähriger Kaufmann in München beſtieg den auf dem Hausdach angebrachten Telephonſtänder und ſtürzte ſich in ſelbſtmörde⸗ riſcher Abſicht herab. Er verſtarb kurz nach ſeiner Ankunft im chirurgiſchen Spital. — Eine ergötzliche Scene ſoll ſich, ſo ver⸗ ſichert man dem„Mainzer Tagbl,“ ernſthaft, letzthin an einem rheinheſſiſchen Amtsgericht thatſächlich abgeſpielt haben. In der Prozeß⸗ angelegenheit eines Händlers war deſſen Sohn zur Vernehmung geladen worden. Als aber der 14 Jahre alte Sohn bei ſeinem Aufruf im Saal erſchien, brach eine unbändige Heiterkeit los und ſelbſt der Richter hatte große Mühe, ernſt zu bleiben. Der Junge ſah aber auch zu komiſch aus. Sein ſchmächtiges Körperchen verſchwand faſt unter einem großen weiten Gehrock, der bis auf die mit rieſigen Stiefeln bekleideten Füße herabfiel. In den gleichen Dimenſionen waren die Hoſen, der Kragen und der unförmliche Hut gehalten. Außerdem trug der ſonderbare Zeuge einen Mordsſtock in der Hand. Auf die ent⸗ rüſtete Frage des Vorſitzenden, wie er ſich unter⸗ ſtehen könne, in einem ſolchen Aufzug vor Ge⸗ richt zu erſcheinen, meinte der arme Junge ſ chüch⸗ tern, das ſtände doch in der Ladung vorgeſchrie⸗ ben. Allgemeines Erſtaunen. Der Kleine aber ſtürzte die Aermel zurück und ſuchte eine Weile in den tiefen Taſchen herum, bis er endlich tief⸗ aufatmend die Ladung zum Vorſchein brachte und mit triumphirender Miene auf die Worte zeigte, welche ihm befahlen:„In Sachen Ihres Vaters.“ — Zwei Knaben im Alter von 8 und 10 Jahren wurden in Köln in betrunkenen Zu⸗ rung die Thränen über die Wangen, eine Weile überließ ſie ſich ihren Gedanken, dann hub ſie wieder au: 5 „Lange hat's freilich gedauert, bis es ver⸗ wunden war, aber ich überlebte es doch. Laß es gut ſein, Kindchen, das Menſchenherz ver— mag viel auszuhalten. Schickt uns Gott ein großes Leid, ſo ſchickt er auch die Kraft, es durchzumachen. Er weiß wohl, was wir tra- gen können.“ 5 e Tante Martha hatte die Hände im Schooß gefaltet, doch ihre Lippen bewegten ſich nicht. Suſanne ſaß dicht an ſie geſchmiegt auf einen niedrigen Schemel. Leiſe fiel draußen der Regen nieder. a So verging der Nachmittag. Der trübe Herbſttag neigte ſich ſchon zu Ende. Als die Dämmerung hereinbrach, kam Heßfeldt, wie er es am Morgen mit Kurt verabredet hatte. Sie wollten im engſten Kreiſe die Verlobung feiern, und einige gute Flaſchen auf das Wohl des Brautpaares leeren. 5 Suſanne flog dem Verlobten entgegen. Sie lächelte, wenn ihr auch die Thränen in den Sie empfand es als einen großen Troſt, daß er kam. Vielleicht gelang es ihm beſſer, den geliebten Bruder zu be⸗ ruhigen. ſie zärtlich an ſich. 3 „Ach„ mir iſt ſo baug,“ 5 doch, Scha 5 „Um Gott, Du weinſt, was iſt Dir, mein 2 Liebling?“ rief Heßfeldt erſchrocken und drückte Und Suſanne berichtet getreulich, was ihr das Herz ſo ſchwer machte. „Tröſte Dich, mein liebes Mädchen, es wird ſo ſchlimm nicht werden,“ beruhigte Fritz, nachdem ſie geendet. a Darauf ſtand er vor der verſchloſſenen Thür und rief bitten: Komm doch, Kurt, wir wollen ja Verlo— bung feiern! Haſt Du es mir nicht heute Morgen verſprochen? Nun ſei vernünftig!“ Keine Antwort, kein Laut drang heraus. Er rüttelte an dem Schloß, und verſuchte es zu öffnen. Der Riegel wollte nicht nach⸗ geben. „Sprich doch nur ein Wort,“ flehte Su⸗ ſanne.„Haſt Du vergeſſen, daß Du der Mutter verſprachſt, für mich immer treulich 15 5 zu wollen? Kurt, bitte, bitte mach auf.“ Es half nichts. In halber Verzweiflung rannte Suſanne nach der Küche, und kam gleich darauf mit einem Beil zurück, das ſie zwiſchen die Thüre in den kleinen Spalt ſteckte, und ſo dieſelbe zu bBlitzendes. das Knacken hatte ſie angelockt. „Kurt, lieber Kurt, thu' es nicht,— um der Mutter willen, thu' es nicht!“ weinte ſie. Dann folgte ein lauter Schlag. Den verzweifelten Anſtrengungen Heß⸗ feldt's war es gelungen, die Thüre in dem Moment aufzuſprengen, als drinnen ein Schuß krachte. Durch dieſes unvorhergeſehene Ereig- nis war die Waffe der Hand Kurts entfallen, hatte ſich dabei entladen, glücklicherweiſe ohne zu treffen. 01 Kurt ſtand aufrecht mitten im Zimmer, in dem ſich langſam verziehenden, bläulichen Dampf, und Suſanne ſtürzte mit lautem Auf⸗ ſchrei dem Bruſt. „Gott, Gott, wie danke ich Dir, daß Du das Aergſte gnädig abgewendet haſt!“ ſprach ſie mit zitternden Lippen.„Ach Kurt, warum wollteſt Du mir das anthun? Denkſt Du nicht an unſere verſtorbenen Eltern, willſt Äu ihren Namen durch eine ſolche That der Ver? zweiflung Unehre machen? Fritz,“ wandte, ſie ſich noch bebend von der durchgemachten Auf? regung an ihren Verlobten,„hilf mir doch den 1 armen Bruder zu beruhigen, vielleicht gelingt es Dir beſſer, Gott, welch ſchreckliche Verlo⸗ bungsfeier!“ 2 Fritz Heßfeldt hob ſchweigend die Waffe vom Boden auf und trug ſie hinaus. 1 Tante Martha ſtand mit allen Zeichen des Schreckens da. Der ungewöhnliche Lärm Gortſezung folgt) ſtande hinter einem Exe e liegend aufgefunden. Die beideu Kinder wurden nach dem Alexianerkloſter gebracht, wo der Arzt eine Alkoholvergiftung feſtſtellte. Erſt nach den allergrößten Anſtrengungen und Mühen ge⸗ lang es, die Knaben zum Bewußtſein zu bringen. Der Zuſtand der Kinder ſoll noch immer be⸗ ſorgniserregend ſein. — Der große Banditen-Prozeß gegen Muſolino in Lucca geht ſeinem Ende ent⸗ gegen. Die zurückgetretenen Verteidiger ſind durch drei neue erſetzt worden. Es iſt jetzt kein Zweifel mehr, daß der Brigant im Jahre 1898 unſchuldig zu 21 Jahren Zuchthaus ver⸗ urteilt worden iſt. Er entfloh damals und rächte ſich auf ſeine Weiſe. — Der Rentier Karl Faber in München ein Sohn des verſtorbenen Großinduſtriellen Johann Faber in Nürnberg, hat für eine Stif⸗ tung zu Gunſten des bayeriſchen National- muſeums in München und des germaniſchen Muſeums in Nürnberg eine Million Mark N 4 geſchenkt. — Der Ziegelarbeiter Fries in Aſchaf⸗ fenburg ließ ſich in ſeiner Ziegelei ungelöſch⸗ ten Kalk geben, löſchte dieſen in ſeinem Hut und trank das Präparat in ſelbſtmörderiſcher Abſicht. Schwer verletzt wurde er ins Kranken⸗ haus transportiert. — Der Nachtwächter Lutz in Dettel⸗ bach a. M. wurde von mehreren Bauernknech⸗ ten durch 11 Stiche lebensgefährlich verletzt. Die Thäter ſind verhaftet. — Ein Berliner Kellner ſtand vor dem Spiegel, um ſich zu raſſieren, als er plötzlich nieſen mußte. Dabei wurde ihm die linke Backe bis auf den Kiefer durchſchnitten. — Vor dem Kriegsgericht der 27. Diviſion in Ulm ſtand am Freitag der Landwehrmann 1. Aufgebotes Weiß von Bondorf bei Saulgau, angeklagt wegen Gehorſamsverweigerung und Achtungsverletzung gegenüber einem Vorgeſetzten. Weiß hatte bei einer Kontrolverſammlung in Saulgau ſeinen Schirm mit in das Lokal ge⸗ nommen, in dem die Kontrolverſammlung ab⸗ gehalten wurde. und der Aufforderung den Schirm zu entfernen, anfänglich nicht Folge geleiſtet. Die Strafe lautete auf 8 Wochen Gefängnis. zu der am Donnerstag, den 12.] abgepaßten Juni 1902, abends halb 9 Uhr 5 . 1 an B Wollwar* Außerordentl. Generalverſammlung. Tages⸗Ordnung: COupOnS Erſcheinen der aktiven wie paſſiven — Der Jagdaufſeher Anzinger in Roſen⸗ heim wurde auf ſeinem Pirſchgang von zwei Wilderern in nächſter Nähe der Stadt über⸗ l fallen und ſchwer verletzt. —— Prinz Ludwig von gayern im Pauco⸗ rama. Am Samstag Vormittag ſtattete Prinz Ludwig von Bayern in Begleitung ſeines Hofmarſchalls Grafen von Holſtein und des Herrn Regierungspräſidenten der Pfalz Freiherrn von Welſer ſowie der Geheimrat Ritter von Lavale und Bürgermeiſter Krafft von Ludwigs⸗ hafen dem Mannheimer Panorama einen Be⸗ ſuch ab. Kurz nach 10 Uhr traf der Prinz im Panorama ein und wurde daſelbſt von der Leitung am Eingang begrüßt. Der Prinz, welcher den 70ziger Feldzug ſelbſt als Batterie⸗ chef mitmachte, intereſſirte ſich eingehend für alle Details des trefflichen Rundgemäldes „Erſtürmung von Bazeilles“ und ſprach ſeine höchſte Anerkennung über die vorzügliche lebens⸗ wahre Darſtellung des Schlachtenbildes aus, wie er ſich auch über die Mitteilung freute, daß das Panorama ſeitens des Publikums ſo außergewöhnlich ſtark frequentirt wurde. Vom Panorama aus begab ſich Prinz Ludwig direkt nach der Landw. Ausſtellung. Mitteilungen aus der Seckenheimer Gemeinderats⸗Sitzung. Vom 9. Juni 1902. Die Landes⸗Feuerwehrunterſtützungskaſſe in Karlsruhe teilt mit, daß der freiwilligen Feuerwehr in Rheinau eine Beihilfe von 400 Mark für die Ausrüſtung gewährt ſei. Die Koſten für die Handwerker-Kammer im Betrage von Mk. 129.97 ſollen innerhalb von drei Monaten an die Kaſſe dieſer Kam⸗ mer bezahlt werden.— Nach dem Geſetze hat die Gemeinde das Recht, dieſen Betrag auf die Handwerker umzulegen; es wird jedoch be— ſchloſſen, von der Umlegung Abſtand zu nehmen und den Betrag auf die Gemeindekaſſe zu über⸗ nehmen. Einer Witwe wurde für ihre Tochter, die in dieſem Jahr erſt aus der Schule entlaſſen, jedoch im Vorjahr ſchon konfirmirt wurde, auf ihre Reklamation eine Unterſtützung bewilligt. Das Notabilienbuch für die Gemeindekaſſe wird vorgelegt und unterzeichnet. Die Beurkundung der Holzmengen, welche iu vergangenen Jahr für Gemeindezwecke ver⸗ wendet worden ſind, wird zur Kenntnis gebracht und unterzeichnet. Die Verträge für die Vergebung der Re— paraturarbeiten für verſchiedene Gemeinde-Ge⸗ bäude in Seckenheim(Schulhaus, Lehrerwoh— nung ꝛc.) werden zur Kenntnis gebracht, ge— nehmigt und unterſchrieben. Der Abſchluß vom Bürgerbuch für das Jahr 1901 zeigt Folgendes: Stand am 31. Dezember 1900: Abgang während des Jahres 1901 durch Tod oder Wegzug Zugang während dieſes Jahres: 29 Stand am 31. Dezember 1901; 858 Bürger Von den 858 Bürgern ſind ortsanweſend: 705 orts abweſend: 753 Die Geſamtzahl der Bürgerwittwen beträgt: 181 hiervon 173 ortsanweſend und 8 ortsabweſend. Das endgiltige Ergebnis der Volkszählung vom 1. Dezember 1900 wurde vom Statiſti⸗ ſchen Amt zugeſchickt. Verſchiedene Rechnungen werden zur Zah— lung angewieſen. Das Geſuch der Bürgerausſchuß-Mitglie⸗ 864 Bürger 35 der von Rheinau um Einführung der erwei⸗ terten Volksſchule in Rheinau wird abgelehnt. Auszug aus den Regiſtern des Standes⸗ amtsbezirks Rheinau. Geburten: Mai. 2. Johann, S. d. Maurers Peter Lauden⸗ klos u. ſ. E. Eliſabetha geb. Gels. 7. Chriſtian Anton Franz, S. d. Kutſchers Ottmar Heer u. ſ. E. Maria geb. Götz 10. Karl Chriſtian, unehelich. 13. Karolina Franziska, T. mann Reifenberg u. s. tonia geb. Laux. 13. Kark Friedrich, unehelich. 17. Maria Margaretha, T. d. Krahnenführers Peter Haupt u. f. E. Maria geb. Seens⸗ mann. 17. Guſtav Chriſtian, S. d. Taglöhners Joh. Peter Altrieth u. ſ. E. Maria geb. Mandel. 18. Maria Eliſabetha, T. d. Schloſſers Friedrich Joſeph Buttnu u. ſ. E. Eliſabetha geb. Kling. 19. Anna Hildegart, T. d. Fabrikarbeiters Georg Goos u. ſ. E. Eva geb. Ballreich. 19. Friedrich Anton, S. d. Bahnwarts Joſef Fütterer u. ſ. E. Walburga geb. Lang. Karl Wilhelm, S. d. Maurers Johannes Volkert u. ſ. E. Auguſta geb. Rohlfzen. 31. Heinrich, S. d. Krahnenführers Karl Kiefer u. ſ. E. Guſtine Mathilde geb Frank. Mai. 29. Karl Chriſtian Schilling, Schreiner und Margaretha Meixner. Geſtorbene: Mai. 16. Wilhelm Ludwig Pfefferkorn, Kaufmann, 31 Jahre alt. 26. Peter Paul, S. d. Kapitäns Nikolaus Auſtatt, 4 Jahr alt. 28. Joſeph Simon, S. d. Paul Grimm, 7 Monat 18 Tag alt. d. Formers Till⸗ E. Franziska An⸗ 28. Getraute: Einige tauſend Pens ese (Stiefmütterchen) 10 Stück 25 Pfg., 5 100 Stück 2 Mk. Blühende und Blattpflanzen. F. W. Sehröder, Gärtnerei. 7 1 Den Beſitzern von Jubi⸗ Wichtig! Ans e zur Nach⸗ richt, daß die beliebten Faſſungen in Silber jederzeit zu haben ſind und werden diesbezügliche Beſtellungen baldigſt erbeten. s Hochachtungsvoll Philipp Wolf, Uhrmacher Fuß ball⸗Geſellſchaft Seckenheim 1898. Einladung 1. Wahl des 1. Vorſitzenden. 2. Verſchiedenes. Um zahlreiches und pünktliches Mitglieder erſucht J. V. des Vorſtandes: Der 1. Captain. Deere Welche Firma iſt geneigt, eine Niederlage meiner zum commiſſionsweiſem Verkaufe zu übernehmen? Georg Reichart Kempten i. 8. Philipp Molf, Abrmacher, Seckenbheim, Neckarſtraße 9. Empfehle alle Sorten Wand- 8 8 8 800 mes 1 7 7 2 ſowie Gold- und Silber-Waaren — in allen Preislagen. 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Mts. anberaumte Bürgeraus⸗ ſchußſitzung wegen ungenügender Beteiligung nicht ſtattfinden konnte, findet am Samstag, den 14. Zuni 1902, Nachmittags 6 Ihr, im Rathausſgale dahier eine Sitzung des Bürgerausſchuſſes ſtatt. Die Herren Mitglieder werden dazu, mit dem Erſuchen um pünktliches und zahlreiches Erſcheinen mit dem Anfügen eingeladen, daß unentſchuldigtes Ausbleiben eine Strafe von 3 Mark nach ſich zieht. Gegenſtände der Gagesordnung find: „Genehmigung des Tarifs zur Marktordnung für den Ortsteil Rheinau. Die Abänderung der Friedhofs⸗ und Begräbnisordnung für den Ortsteil Rheinau. Die Verpachtung eines Seckenheim. s Weideplatzes an den Ziegenzuchtverein 4. Die Verpachtung eines Spielplatzes an die Fußball-Geſellſchaft Seckenheſm. 5. Den Beitritt des Gemeinderechners zur Fürſorgekaſſe. 6. Den Ratſchreiberdienſt in Seckenheim. 7. Verkündigung der Gemeinderechnung für 1901. 8. Desgleichen der Rechnung der Gemeindekrankenverſicherung für 1901. 9. Desgleichen der Rechnung der Ortsviehverſicherungsanſtalt für 1901. Seckenheim, den 9. Juni 1902. Der Bürgermeiſter Volz. Bekanntmachung. Diejenigen Hundebeſitzer, welche mit Entrichtung der noch im Rückſtand ſind, werden hieran erinnert. Seckenheim, den 10. Juni 1902. Bürgermeiſteramt. Valz. Pflaf ſterſteine-Verſteigerung. Am TCreitag, den 13. Zuni 1902, Vormittags 10 Ahr werden die in der Luiſenſtraße abgängigen Pflaſterſteine gegen Baar⸗ zahlung öffentlich verſteigert. Seckenheim, den 9. Juni 1902. N Gemeinderat. Volz. Bekanntmachnug. Metzgermeiſter Georg Burkard in Feudenheim hat um die Er⸗ lauauis zum Betriebe einer Schankwirtſchaft mit Branntweinſchank zum Freiſchütz⸗ in Rheinau, Rheinſtraße Nr. 1 nachgeſucht. i Wir bringen dieſes mit dem Anfügen zur öffentlichen Kenntnis, daß Einſprachen gegen Gewährung des Geſuchs innerhalb 8 8 Tagen nach erfolgtem Anſchlag bei Ausſchlußvermeiden bei dem unterzeichneten Ge— meinderat vorgebracht werden können. Seckenheim, den 9. Juni 1902. Gemeinderat. Der Ratſchreiber Ritter. Hundstaxe 1 Ratſchreiber Netter 1 N Medizinal-Wein Wedizinal-Cognac, Rotwein ganze Fl. von 80 Pig. an, n Weisswein ganze Fl. von 70 Pig. an, Französische, spanlso ne, griechische, ungarische. Weine in allen Preislagen. 1 Garautie für Naturreinheit! tümbersaft, 85 Medicinal-Leberthran. Sämmtliche dem freien Verkehr übergebenen Drogen und Arzneimittel. Sammtliche! Farben, trocken und fertig zum Anſtrich. Lacke, Pinsel, Broncen eto. 5 Coloniawaaren!. . Kaffee, täglich friſch gebrannt, gar. reinſchmeckend per Pfund 80 Pfg. per Pfd. 15 Pfg. Reis . per Pfd. 26 Pfg. Maccaroni,/ Stengel Linsen, gut kochend per Pfd. 12 Pfg. Bohnen, weiße per Pfd. 12 Pfg. Centrar Drogerie heckarau⸗ 0. Michael Neil. Hef HBheinau. Schwetzingerstr. 5 eine fortwähr end 1. eee e 5 gefüllt. Dentist Mosler, tothe& Luft Commanditgeſellſchaft. Elektrotechnisches installations⸗ Bureau L, n beim IL 835 1 r Gr Und* OPs. elez en Nr. 1655. 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