Anzeigeblatt für Seckenheim, Rheinau und Jpesheſm. Erſcheint Mittwoch und Samstag. Abonnement: Monatlich 25 Pfg., durch die Poſt bezogen vierteljährlich Mk. 0.80 Redaktian, ruck und Verlag von J. Helfrich in geckenheim. Anzeigen: Die 1ſpaltige Garmondzeile oder deren Raum 10 Pfg bei Wiederholungen entſprechenden Rabatt. Nr. 50. Samstag, den 21. Juni 1902. 2. Jahrgang. Deutſches Reich. Sibyllenort, 19. Juni. Der König von Sachſen iſt heute Abend 8 Uhr 5 Min. ſanft und ruhig entſchlafen. König Albert war 1820 geboren. Vermählt war er mit der Prinzeſſin Karola von Waſa, geb. 1833, und dadurch auch mit dem Zähringer Hauſe verwandt. Die Ehe iſt kinderlos geblieben, Thronfolger iſt der Bruder des Königs, Feldmarſchall Prinz Georg von Sachſen, geboren 1832, vermählt mit Marie von Portugal, die 1884 ſtarb. Er machte den Krieg von 1870 in der Marsarmee mit, und iſt General⸗Inſpekteur der 2. Armee⸗ inſpektion. Sein älteſter Sohn iſt Prinz Fried⸗ rich Auguſt, der ſeit 1896 mit einer öſterreichi⸗ ſchen Erzherzogin, Prinzeſſin Luiſe, verheiratet iſt und drei Söhne und zwei Töchter beſitzt. Außerdem hat König Georg noch zwei Söhne und zwei Töchter. Der jüngſte Sohn, Prinz Mag, iſt bekanntlich katholiſcher Prieſter. Ausland. Paris, 19. Juni. Ueber die geſtrige Sitzung der Armeekommiſſion des Senates, in der über die Einführung der zweijährigen Dienſtzeit beraten wurde, legte der Kriegs⸗ miniſter ausführlich dar, in welcher Weiſe der Abgang von 50 000 Mann, der durch die Auf⸗ hebung eines Jahrgangs verurſacht werden würde, gedeckt werden könnte. Es ſollen dar⸗ nach die Hilfsmannſchaften etwas 6000 Mann liefern, ferner durch die Umgeſtaltung des Feuerlöſchkorps, die Aufhebung der Muſikſchulen der Artillerie und des Genie, des franzöſiſchen Kontingents der Spohis⸗Regimenter und andere derartigen Maßnahmen noch 8000 Mann ge⸗ wonnen werden. Schließlich ſollen 7000 Unter⸗ offiziere, 10 000 Korporale und 20000 Mann neu verpflichtet werden. Der Miniſter gab ſo⸗ dann befriedigende Erklärungen über die Ver⸗ wirklichung des Geſetzes betreffend die zwei⸗ jährige Dienſtzeit, auch über die Deckungen der Truppen und die Mobilmachung und betonte endlich die Notwendigkeit, das Geſetz über die Cadres und die Effektivbeſtände mit dem Re⸗ krutirungsgeſetz in Einklang zu bringen. Man glaubt, daß der Geſetzesantrag betr. die zwei⸗ jährige Militärdienſtzeit noch in dieſem Jahre dem Senat vorgelegt und ſodann der Kammer unterbreitet werden wird. Paris, 19. Juni. Aus Algier wird ge⸗ meldet, daß der Zuavenleutnant Gotteneſt mit eingeborenen Soldaten im April eine Expedition in die Sahara unternahm, um den Raubzügen der Tuaregs ein Ende zu machen. Er hatte ein Ge⸗ fecht mit 300 Tuaregs zu beſtehen, von denen 87 fielen. Auf franzöſiſcher Seite wurden nur 3 Solda⸗ tengetötet. G. ſelbſt wurde unerheblich verwundet. Sofia, 17. Juni. Wie nunmehr mit Beſtimmtheit verlautet, wird die Proklamation Bulgariens zum Königreich anläßlich des 25⸗ jährigen Gedenktages der Gründung des bul⸗ gariſchen Staates erfolgen. London, 17. Juni. Die„Morgenpoſt“ verzeichnet mit Vorbehalt das Gerücht, der Burengeneral Cronje ſei heimlich von St. Helena nach Vereeniging gebracht worden, wo er eifrig für den Frieden gewirkt habe. Washington, 18. Juni. Der Kriegs⸗ ſekretär Root nahm in einem Schreiben an den Staatsſekretär Hay die Einladung für die Generale Corbin, Yong, Woot zur Teilnahme an den deutſchen Manövern als Gäſte des Kaiſers an, indem er den Staatsſekretär bat, dem deutſchen Botſchafter mitzuteilen, wie das Kriegsdepartement die Liebenswürdigkeit des deutſchen Kaiſers zu ſchätzen wiſſe. Die Ein⸗ ladung ſei beſonders angenehm, weil ſie zeige, daß der Kaiſer die Gefühle perſönlicher Ach⸗ tung und Freundſchaft teile, die ſich während 90 Beſuchs des Prinzen Heinrich entwickelt ätten. Mitteilungen aus der Seckenheimer Gemeinderats⸗Sitzung. Vom 18. Juni 1902. Nachdem Dr. Hoffmann von Seckenheim wegzieht, erſucht ſein Nachfolger, Dr. Bruch, in die zwiſchen der Gemeinde und Dr. Hoffmann beſtehenden Verträge wegen der Gemeinde⸗ Krankenkaſſe und der Armenbehandlung ein⸗ treten zu dürfen, dies wird genehmigt. Der Kaufwert für drei Liegenſchaften in Seckenheim wird feſtgeſetzt. Für das Geſuch des Georg Burkhard für die Wirtſchaft„Zum Freiſchütz“ in Rheinau wird die Bedürfnisfrage bejaht. Die Rechnung des Schulbaufonds ergab folgendes: Das Vermögen dieſes Fonds be⸗ ſteht aus dem Schulhaus an der Friedrich⸗ ſtraße und der Lehrerwohnung, ſowie Kapital⸗ Vermögen, beſtehend in Hypotheken⸗Pfandbriefen und badiſchen Staats⸗Obligationen. Die Ein⸗ nahmen betrugen in den letzten zwei Jahren aus Coupons Mk. 2907.70; die uneigentlichen Einnahmen aus Zinſen Mk. 252.03, ſo daß ſich eine Geſamt⸗Einnahme ergiebt von Mark 3159.73. Dem gegenüber ſtehen Ausgaben von Mk. 3153.21 für Ankauf von Wertpapieren, ſo daß ſich am Schluß des Jahres 1901 ein Kaſſenvorrat von Mk. 6.52 ergiebt. Das reine Baarvermögen des Schulhaus⸗Baufonds in Wertpapieren beträgt Mk. 39 177.07 und hat ſich in den letzten zwei Jahren um rein Mark 2801.34 vermehrt. a Das Bezirksamt ſchreibt bezüglich der pro⸗ jektirten Abänderung der örtlichen Bauordnung von Seckenheim, man ſolle damit zuwarten mit Rückſicht auf die in den nächſten Jahren zu erwartende Aenderung der Landesbauord⸗ nung; bei Vorlage der Baugeſuche ſollen bis zur Aenderung der Landes⸗Bauordnung die Bedenken gegen die Geſuche von Fall zu Fall vorgebracht werden; dem wird zugeſtimmt. Einer kranken Frau wird die Unterſtütz⸗ ſtützung, welche ihr vorläufig nur bis 1. Juli gewährt war, bis auf Weiteres belaſſen. Es wird von einer Zuſchrift des Notoriats 6in Mannheim Kenntnis genommen, daß ein Einwohner ſeine Forderung an die Gemeinde an eine dritte Perſon abgetreten habe. Ein Geſuch wegen Errichtung eines öffent⸗ lichen Rheinbades in Rheinau wird dahin be⸗ ſchieden, daß das Baden im Rhein nicht ver⸗ boten ſei, wie die Petenten erwähnen, ſondern nur im Hafen. Auf ein Geſuch des ſozialdemokratiſchen Vereins in Rheinau um Errichtung eines Brauſebades ſoll geantwortet werden, daß die Bedürfnisfrage vom Gemeinderat nicht aner⸗ kannt werden könne, da alle Fabriken Bade⸗ anſtalten haben, in welchen die Arbeiter baden könnten. Das Preisgericht hat ſeinen Spruch über die für den Schulhaus⸗Neubau in Rheinau eingereichten ſieben Projekte gefällt und werden demgemäß erhalten: den 1. Preis, beſtehend Treue. Original⸗Roman von Irene v. Hellmuth. 2⁵ Nachdruck verboten. Iſa wußte und fühlte es, Graf Dornbuſch würde ſie nicht ſchonen, und ſie ſagke ſich, daß von dieſem Beſuch ihres Verlobten in der eſidenz ſehr viel, vielleicht alles abhing. Ihr Herz zitterte ver Angſt, nur mühſam ſuchte ſie ihre Faſſung zu behaupten. Es galt vor allem Friſt zu gewinnen, um vor der Reiſe den Ver⸗ lobten aufzuklären. „Ich wäre untröſtlich Komteſſe, wenn Sie mir deshalb zürnten, weil ich Ihnen Herrn v. ttrecht auf ein paar Tage entführe,“ ſagte ornbuſch mit der erheuchelten, niedergeſchlage⸗ zen Miene eines armen Sünders,„ich begreife qa vollkommen, daß ſich Ihr Herz nur ſchwer in die Trennung finden kann, aber gehen Sie it mir nicht allzuſtreng ins Gericht. Ich derſpreche Ihnen dafür, daß ich getreulich über Ihren Verlobten wachen werde, damit er in gig Gewühl der Großſtadt Ihrer nicht ver⸗ 8„Sehr gütig,“ lachte Uttrecht,„aber Ihrer dervlicherung bedurfte es nicht, Graf. Ich enke ohnehin faſt zu viel an meine Braut!“ lieb, Iſa hatte ſich gefaßt. Wenn Uttrecht ſie lebte, würde er ihrer Bitte Gehör ſchenken— der erſten, die ſie an ihn richtete.— Scheinbar unbefangen ſaßte ſie ſeine Hand und blickte ihm zärtlich in die Augen. „Ich möchte, daß— Du die Reiſe noch kurze Zeit aufſchiebſt,“ ſagte ſie innig, und rückte etwas näher zu ihm hin. „Aber weshalb?“ fragte er ein wenig er⸗ ſtaunt. „Nun— weil,“ ſie ſtockte—„nimm an — ich wünſche es ſo Hans, denke was Du willſt, aber jedenfalls bitte ich Dich darum!“ „Aber Kind, ich ſehe nicht ein, wo Du hinaus willſt.“ „Vielleicht iſt es eine Laune von mir!“ „Kleine Schelmin, Du möchteſt erproben, wie weit Deine Macht über mich geht!“ lachte Uttrecht und drohte ſeiner Braut mit dem Finger.„Doch gilt es hier Ernſt zu zeigen, ſonſt tyranniſirſt Du mich ſpäter nach Herzens⸗ luſt. Gebe ich dies ein Mal nach, dann bin ich verloren. Schon deshalb muß ich auf meinem Willen beharren.“ „Aber wenn ich Dich bitte!“ „Iſa,“ ſagte Uttrecht ernſt werdend,„Du biſt doch kein Kind, dem man ſeinen Willen thun muß, damit es nicht weint. Sei doch vernünftig und bedenke, daß ich mich vor Graf Dornbuſch lächerlich machen würde, wollte ich um Deiner Laune willen mein Wort zurück⸗ nehmen. Ich habe es gegeben und werde es halten. Ich füge mich gern jedem Deiner Wünſche, weil ich Dich lieb habe, aber diesmal kann ich es nicht. Die Reiſe hat auch noch den Zweck, daß in der Reſidenz Deinen Vater, welcher, wie Du mir ſagteſt, in einigen Tagen die Reſidenz verlaſſen wird, vorher perſönlich ſprechen kann. Vielleicht iſt ſeine Abreiſe nicht ſo dringend, daß er ſie nicht um wenige Wochen verſchieben kann, es wäre mir lieber, wenn wir unſere Hochzeit womöglich vorher feierten.“ Graf Dornbuſch ſaß da, als ginge ihn die ganze Sache jetzt gar nichts mehr an. Er ſpielte nachläſſig mit der roten Quaſte ſeines Seſſels, nur zuweilen glitt ein raſcher Blick zu Iſa hin. Er weidete ſich an deren angſtvollem Geſicht. „Ich glaube nicht,“ begann er dann langſam und ſich dabei an Iſa wendend,„daß Ihr werter Herr Papa ſeine Abreiſe noch verſchieben kann. Es liegen zwingende Gründe vor.“ „Was könnten das wohl für zwingende Gründe ſein“ lächelte Uttrecht, der bemerkte, daß Dornbuſch auf die letzten Worte einen be⸗ ſonderen Nachdruck gelegt hatte.„Ich denke, mein zukünftiger Schwiegerpapa lebt in der Reſidenz als ein freier, unabhängiger Mann nur ſeinen Neigungen und Wünſchen, und es ſteht wohl in ſeinem Belieben, eine Reiſe an⸗ zutreten oder aufzuſchieben.“ In den Augen des Grafen blitzte es dämoniſch auf. Ein häßliches Lächeln glitt über ſein Geſicht. „Darüber, ober er ein„freier“ Mann iſt, aus 2 Prozent der Anſchlagsſumme, mit dem Kennwort;„Für lange Zeit“: Leonhard Volz; den 2. Preis, beſtehend aus Mk. 200 in baar, mit dem Kennwort:„Immer Vorwärts“: K. Scheffel; den 3. Preis, beſtehend aus Mk. 150 in baar, mit dem Kennwort:„Fortſchritt“: Friedrich Frei. Das mit dem 1. Preis be⸗ dachte Projekt ſoll nach dem Vorſchlag des Preisgerichts, womit ſich der Gemeinderat ein⸗ verſtanden erklärt, eine andere Lage erhalten und wird dasſelbe nach Aenderung des Si⸗ tuationsplanes ſofort dem Bezirksamt zu bau⸗ polizeilichen Genehmigung vorgelegt werden. Das Kanaliſations⸗Projekt für Rheinau iſt endlich fertig geworden; es ſoll nun mit der Firma Holzmann u. Co. in Frankfurt ſchriftlich Vertrag über die Projektierungskoſten geſchloſſen werden, worauf das Projekt dem Bezirksamt zur Einholung der waſſer- und bau⸗ polizeilichen Genehmigung vorgelegt werden foll. Das Projekt umfaßt die ganze künftige Kanaliſation von Rheinau. Es wird jedoch den Behörden mitgeteilt, daß vorerſt nur fol⸗ gende Strecken zur Ausführung kommen ſollen: a. der Kanal in der Schwetzinger Land⸗ ſtraße von der kathol. Kirche bis zur Wirtſchaft von Adolf Knodel; b. der Kanal in der Poſtſtraße; c. das kurze Stück vom Gemeindehaus bis zur Schwetzinger Straße; d. der Kanal im Backofenweg; e. Der Kanal in der Mirtelſtraße; 1. der Kanal vom Backofenweg zur Mit⸗ telſtraße mit Fortführung bis zu dem neu erſtellten offenen Graben in den Riedwieſen. Hiedurch können ſämtliche Fabriken und ſämtliche Wohnhäuſer in Rheinau an die Ka⸗ naliſation angeſchloſſen werden. Verſchiedene Rechnungen werden zur Zah⸗ lung angewieſen. Aus Nah und Fern. * Seckenheim, 21. Juni. Kaum war die Witterung etwas günſtig umgeſchlagen ſo zeigt der Himmel heute wieder ein mürriſches Geſicht und ſtockt die Heuernte ſchon wieder. Trotz der ſchlechten Frühjahrswitterung ſteht das Fut⸗ ter dieſes Jahr im allgemeinen ſehr gut. Auch das Getreide verſpricht eine gute Ernte. Das Tabakſetzen iſt jetzt hier ziemlich vollendet. Die Tabakspflanzen ſind ein ſehr geſuchter Artikel und wurden dieſelben zu ſehr ſchönen Preiſen 1.20— 1.50 verkauft, trotzdem konnten viele Fremden, die wiederholt hierher kamen, ihren Bedarf nicht decken. (Rheinau, 20. Juni. Es iſt bei Un⸗ glücksfällen ſchon häufig vorgekommen, daß ein Kranken⸗Transportwagen benötigt wurde und man nicht wußte, wo raſch ein ſolcher zu er⸗ halten war. Die Firma Rheinau, Geſellſchaft mit unbeſchränkter Haftung, macht nun darauf aufmerkſam, daß ſie einen derartigen Wagen bereits vor einigen Jahren beſchafft hat und daß derſelbe bei Herrn Wilhelm Wöllner, ſchluß Nr. 1057) ſteht. Mannheim, 18. Juni. Im Auftrage der Großherzogin überſandte das Großh. Geheime Kabinet 130 Bilder des Großherzogs an das Bürgermeiſteramt mit der Bikte, ſie den Lehrerinnen der Mannheimer Unterrichtsanſtal⸗ ten zur Erinnerung an die ſchönen Tage des Aufenthalts der Allerhöchſten Herrſchaften in Mannheim und die unvergeßliche Huldigung der Schuljugend übermitteln zu wollen. Dem Geſuche iſt ſofort entſprochen worden. Mannheim, 18. Juni. Die Staatsan⸗ waltſchaft erläßt folgende Fahndung: Am 13. Juni l. J., Nachmittags zwiſchen 12 und 1 Uhr, wurde hier in L. 8 an einem 11jährigen Mädchen ein Sittlichkeitsverbrechen verübt. Der unbekannte Thäter wird wie folgt beſchrie⸗ ben: Ziemlich jung, etwa 1,65 1,68 Meter groß, dunkles Haar, ohne Schnurrbart. Be⸗ kleidet war derſelbe mit braunem Anzug, ſchwarzem, weichen Filzhut. Die Staatsan⸗ waltſchaft erſucht um ſachdienliche Mitteilungen behufs Entdeckung des Thäters. Hornberg, 16. Juni. Der 24 Jahre alte Joſeph Emmler von Villingen, wollte geſtern Nachmittag ſeinen Sportskollegen, welche das hieſige Radfahrerfeſt beſuchten, folgen, ver⸗ unglückte aber unterwegs beim„Hohen Felſen“ dadurch, daß er lt.„Schw. Chron.“ mit ſeinem Rade in die Gutach ſtürzte und an dem Felsgeſtein ſich den Schädel zerſchmetterte. Der Tod trat ſofort ein. Der Verunglückte wurde in das Spital nach Triberg verbracht. Die Gegend um den„Hohlen Felſen“, zwiſchen Triberg und hier, hat trotz angebrachter War⸗ nungstafeln ſchon manches Unheil in Rad⸗ fahrerkreiſen angerichtet. Vom Bodenſee, 18. Juni. Nachdem jetzt ſämmtliche Bäume verblüht haben und die Blüten, die nicht angeſetzt haben, abgefallen ſind, läßt ſich der Stand verſchiedener Obſtar⸗ ten ziemlich genau beurteilen. Kirſchen gibt es faſt überall, namentlich aber den See entlang von Hemmigkofen bis Lindau, aber auch aus⸗ wärts im Argenthal und im Bezirk Tettnang. Sehr gut iſt auch der Stand der Pfirſiche und Aprikoſen, die heuer eine ſehr günſtige Blüthe⸗ zeit hatten. Die Birn⸗ und Apfelbäume haben in der letzten Zeit eine Menge der angeſetzten Früchte abgeworfen. Kälte, Froſt und Nebel haben die Entwickelung beeinträchtigt, auch der Apfelblütenſtecher hat hier und da im Verein mit den Geſpinſtmotten erheblichen Schaden angerichtet. Sowohl Aepfel⸗ wie Birnbäume ſtehen ſehr ungleich. Man ſieht ſolche, welche reichlich tragen, aber auch völlig leere Bäume, immerhin wird eine halbe Ernte zu erwarteen ſein. Die Reben ſtehen überall ſchön, warmes ſchönes Wetter iſt aber für die bevorſtehende Blüthezeit dringend nötig. Vom Bodenſee, 18. Juni. Für den Preis von 218 150 Mk. wurde nunmehr bei der Inſel Reichenau das Gelände zu der ſtaat⸗ lichen badiſchen Irrenanſtalt angekauft. Schwetzingerſtraße Nr. 60, hier(Fernſprechan⸗ Stuttgart, 19. Juni. Der Deutſche Gewerkſchaftskongreß ſprach ſich heute nach dreiſtündiger Debatte mit 120 gegen 31 Stim⸗ men für die Errichtung eines Central⸗Arbeiter⸗ ſekretariats aus. Stuttgart, 19. Juni Württemberg hat mit ſeinen im Jahre 1900 gezählten 8 100000 ertragsfähigen Obſtbäumen pro Quadratkilometer unter allen deutſchen Staaten am meiſten Kernobſtbäume und trotzdem kann der Obſtbedarf des Landes durch die eigenen Ernten nicht voll gedeckt werden. Unter den zur Förderung des Obſtbaues gemachten Vor⸗ ſchlägen befindet ſich auch der, in der zu er⸗ wartenden neuen Wege⸗Ordnung gewiſſe Wünſche iu Bezug auf den Baumſatz an Staatsſtraßen und anderen öffentlichen Wegen zu berückſich⸗ tigen. Frankfurt a. M., 18. Juni. In der geſtrigen Stadtverordnetenverſammlung wurde in geheimer Sitzung der bisherige Oberbürger⸗ meiſter Dr. Adickes mit 47 Stimmen auf weitere 12 Jahre zum Oberbürgermeiſter ge⸗ wählt. Berlin, 17. Juni. Die preußiſche Eiſenbahnverwaltung beſtellte neuerdings 2 Lokomotiven beſonderer Konſtruktion, womit Verſuche angeſtellt werden ſollen, die Fahrge⸗ ſchwindigkeit der Schnellzüge auf 150 Kilometer gegenüber der jetzigen Höchſtgeſchwindigkeit von 90 Kilometer zu bringen. a Berlin, 19. Juni. Der Arbeit Kuzai in Rummelsburg geriet mit ſeiner Frau in Streit. Schließlich ergriff er einen eiſernen Klöppel und ſchlug ſeine Frau derart über den Kopf, daß ſie nach kurzer Zeit ſtarb. Kiel, 18. Juni. Der wegen Meſſer⸗ ſtecherei in Euskirchen verhaftete Aſſiſtenzarzt Kleinerz wurde wegen mehrerer Diebſtähle in den Univerſitäts⸗Krankeninſtituten zu 5 Mona⸗ ten Gefängnis verurteilt. Elbing, 18. Juni. Vor dem hieſigen Schwurgericht begann heute die Verhandlung im Roſenberger Giftmordprozeß. Angeklagt ſind die Ehefrau des Dechslermeiſters Grabowski wegen Giftmordes, der penſionirte Lehrer Hoff⸗ mann aus Roſenberg wegen Verleitung und Beihilfe zum Morde. Die Angeklagte iſt ge⸗ ſtändig, am 11. September vorigen Jahres ihren Mann, mit dem ſie in unglücklicher Ehe lebte und der ein Trunkenbold war, vorſätzlich durch Gift getötet zu haben. Die Anregung zum Morde hätte ſie von Hoffmann, der ſie mit unſittlichen Anträgen verfolgte und ſie zu heiraten verſprach, erhalten. Hoffmann leugnet alles. Willsdruff i. Sachſen, 17. Juni. Heute Früh erſchoß in Hullendorf der 27jährige Büchſenmacher Rüle die 15jährige Tochter des Gaſtwirts Schmidt, mit der ein Liebesverhält⸗ 1 nis unterhalten hatte. Rüle richtete ſpäter die Waffe auf ſich ſelbſt und tötete ſich. Breslau, 17. Juni. Der Kaufmann Thomas wurde, als er heute früh ſeinen Laden öffnen wollte, das Opfer eines Verbrechens. und über alles, was Sie zu wiſſen wünſchen, können Sie in der Reſidenz die ſicherſte Aus⸗ kunft erhalten.“ 5 Iſa war nun nicht mehr im Zweifel darüber, was Dornbuſch mit dieſer Reiſe be⸗ zweckte. Er würde ihren Verlobten ſchonungs⸗ los in alles einweihen, um ihn womöglich von ihr abwendig zu machen. Einen Augenblick dachte ſie daran, ihrem Peiniger die Maske vom Geſicht zu reißen, offen und frei mit ihrem Verlobten zu ſprechen, aber,— ihr fehlte der Mut dazu. Sie warf einen hilfeſuchenden Blick auf Suſanne, die ſofort alles begriffen hatte, und ſich zur Ruhe zwingend, ſuchte ſie auf Uttrecht einzuwirken. „Ich bin der Anſicht,“ ſagte ſie,„daß ſie die Bitte Ihrer Braut erfüllen ſollten, denn wenn Iſa nicht ihre beſonderen Gründe hätte, würde ſie nicht darauf beſtehen.“ HV Verzeihen Sie, gnädiges Fräulein, wenn ich auf Ihre Wünſche keine Rückſicht nehmen kann; ich werde Ihnen ſehr ungalant erſchei⸗ nen,— aber ändern werde ich meinen Plan nicht.“ Iſa warf trotzig die Lippen auf; ihre Augen funkelten, und die kleinen Hände ballten ſich unwillkürlich zur Fauſt. Doch erhob ſie keinen Einſpruch mehr. Mochte es nun kom⸗ men, wie es wollte, jedenfalls war das, was oft verſichert hatte, dann mußte ſie dieſen erſten Anprall ſchon aushalten, und Iſa glaubte ein großes Unrecht zu begehen, wenn ſie daran zweifelte. Ein ſiegesgewiſſes Lächeln umſpielte den kleinen Mund. Graf Dornbuſch fixirte das ſchöne Mädchen ganz unabläſſig, und noch heißer denn je ſtieg der Wunſch in ihm auf, Iſa zu beſitzen. „Du ſollſt aber dennoch mein werden,“ flüſterte er für ſich. Die Unterhaltung wollte nicht recht in Gang kommen, Uttrecht fühlte wohl, daß er ſeine Braut etwas verletzt hatte. Er ſah öf⸗ ters nach der Uhr, nach kaum einer halben Stunde empfahl er ſich mit ſeinem neuen Freunde, und er mußte ſich nun auch geſtehen, daß es ein ziemlich froſtiger Abſchied war. 9. Der Andrang des ſchauluſtigen Publikums an der Kaſſe des Cirkus Conradty war heute größer denn je. Der Direktor ſchritt ſtolz ein⸗ her und muſterte die ſich drängende und ſchie⸗ bende Menge mit ſeinen kleinen, liſtigen Aeug⸗ lein, im Stillen berechnend, wie hoch die Tageseinnahme ſich etwa belaufen würde. Da⸗ bei rieb er ſich heimlich die dicken Hände und murmelte einige abgeriſſene Worte vor ſich hin, wie:„Teufelskerl, dieſer Johnſon, er macht ſich,— macht ſich ganz ausgezeichnet,— ich uß ſelbſt ſtaunen, 8 ha, ha, wie ſie alle tig gerührt worden, kein Wunder, weun zu dieſer„Abſchieds⸗Gala⸗Vorſtellung, zugleich Benefiz für den beliebten Jokey⸗Reiter Johnſon“ — Alt und Jung herbeiſtrömte. gen Buntdruckbilder hatten Schuldigkeit gethan, wiederum teten, die Leiſtungen dieſes Jokey⸗Reiters lohn-ſ hM ten allein ſchon den Beſuch des Cirkus, gan; abgeſehen von der niedlicheu Miß Bella und den übrigen Mitgliedern, lauter Koryphäen auf dem Gebiete der Reitkunſt, ſo konnte es natür- lich an Beſuchern nicht fehlen. In einer Mittelloge ſaßen auch Graf Dornbuſch und Hans v. Uttrecht. „Sie machen mich wirklich neugierig „dieſen Johnſoan kennen zu lernen, er muß nach Ihrer Beſchrei? ein. Graf,“ ſagte der Letztere, bung ein ganz großartiger Künſtler Merkwürdig, daß ich nie von ihm hörte. Un? Sie ſagen, wir werden nach Schluß der Vor? ſtellung mit ihm zuſammentreffen?“ „Ganz gewiß, falls Sie dann noch Luſt dazu haben, lächelte Dornbuſch hämiſch,„Sie werden ſtaunen, mein lieber Freund, ma 2 Sie ſich auf eine große Ueberraſchung gefaßt! Uttrecht ſah ſeinen Begleiter mißtrauiſch N von der Seite an. 8 (Fortſetzung folgt.) Die mächti⸗ ihre ebenſo wie die rieſigen Inferate in allen Zeitungen der Reſidenz. da. auch die Kritiker mit ſeltener Einigkeit behaupf“ en 4 10 * derſelben ſtarben im Laufe des geſtrigen Nach⸗ Im Begriff, das Verkaufslokal zu betreten, traf er einen Einbrecher bei der Arbeit, der ihn, als er ſich ertappt ſah, mit einem Ham⸗ mer zu Boden ſchlug. Der Schwerverletzte wurde ins Krankenhaus gebracht. Der die Flucht ergreifende Thäter wurde verfolgt und feſtgenommen. E Grabor(Mecklenburg), 19. Juni. Der Erbpächter Bernik auf Meiersdorf ſteckte ſein Anweſen in Brand und ſuchte den Tod in den Flammen. Eſſeg(Oeſterreich), 17. Juni, Durch den Genuß einer Erbſenſuppe in einem hieſigen Gaſthof wurden 6 Perſonen vergiftet. Vier mittags. leitet. 5 Temesvar, 17. Juni. Der Gutsbeſitzer Scheffer wurde am 15. ds., als er in Geſell⸗ ſchaft ſeiner Gattin und ſeines Verwalters beim Nachtmahl ſaß, durch einen Schuß durchs Fenſter niedergeſchoſſen. Der Mörder iſt ent⸗ kommen. Es handelt ſich um einen Racheakt. 9 Paris, 17. Juni. An Bord des Unter⸗ ſeebootes„Silure“, welches geſtern Schnellig⸗ keitsverſuche machte, gerieten drei Mann der Beſatzung in Gefahr, zu erſticken, nachdem das Boot zwei Stunden unter Waſſer geweſen war. Die Mannſchaft wurde in das Hoſpital ge⸗ bracht, doch iſt ihr Zuſtand nicht beſorgniser⸗ regend. An Bord des Unterſeebootes„Triton“ wurde der Marineoffizier Pere in Folge Platzens eines Dampfrohres ſchwer verbrüht. Liſſabon, 16. Juni. Einen eigenartigen Einfall hat die Liſſaboner Polizei gehabt. Das Kreuz der Bevölkerung und der Fremden ſind die über jedes menſchliche Maaß hinaus uunverſchämten Bettler und Vagabunden der Stadt. Am Freitag nun veranſtaltete die Polizei, nachdem alle anderen Mittel verſagt hatten, ein großes Keſſeltreiben auf die Bande. Eine Unmaſſe Blinde, Lahme— echte und falſche— Bettler, Drehorgelſpieler, Gelegen⸗ heitsarbeiter uſw. wurden eingefangen, ohne Umſtände auf einen im Hafen bereitgehaltenen Ozeandampfer verladen, und noch am ſelben Abend dampften ſie mit viel Proteſt nach den portugieſiſchen Kolonien ab. * Warſchau, 17. Juni. Ein ſenſationeller Raubmord auf offener Straße wird gemeldet. Eein Bankdiener Namens Conſtantin Cardaſz wurde mit 30,000 Rubel zur Kaiſerl. Bank geſandt, als ihm unterwegs ein Herr eine Strenge Unterſuchung iſt einge⸗ Cigarette als Dank dafür anbot, daß jener ihm eine Straße bezeichnet hatte, wonach jener gefragt. Nach wenigen Zügen aus der Cigarette ſtürzte der Bankdiener tot zuſammen. Der Fremde nahm die Kaſſentaſche des Toten an ſich verſchwand ſpurlos damit. Die Cigarette erwies ſich bei der Unterſuchung als vergiftet, Vermiſchtes. L Ein Streckenarbeiter lief auf der Eiſenbahnbrücke beim Nußbacher Tunnel, als gerade der /ôà88 Uhr von Triberg abgelaſſene Zug auf der Brücke daherfuhr, was den Ar⸗ beiter beſtimmte, ſich zwiſchen die Schienen zu legen und den Zug über ſich wegfahren zu laſſen. Man hielt den Zug an und zog den Mann unter den Wagen hervor. Er hatte nur einige leichte Kopfverletzungen erhalten. — Der Kommandant der Feſtung Ger⸗ mersheim, Generalmayor Frhr. v. Feilitzſch ein Bruder des bayeriſchen Staatsminiſters erlitt, als er auf dem Exerzierplatz ritt, einen Schlaganfall und ſtarb alsbald. ö — In das Oberamtsgefängnis in Wald⸗ ſee wurde ein alter Stromer eingeliefert, der ſich den Luxus geſtattete, einen Hund mit zu führen. Da der Stromer täglich einen Nickel zur Beköſtigung ſeines Hundes opfert, teilt auch letzterer die vorübergehende Freiheits⸗ beraubung. — In Durchhauſen gerieten zwei Nachbarn wegen eines Bienenvolkes in Streit. Schließlich warf der eine„in der Hitz'“ den Bienenſchwarm dem andern an den Kopf. Die erſchreckten Tiere richteten dieſen ſo zu, daß er ärztliche Hilfe in Anſpruch nehmen mußte. — Der in München geborene und im 13. Infanterieregiment ſtehende Fähnrich Rudolf Steger iſt nach Verübung mehrerer Diebſtähle von ſeinem Regiment aus flüchtig gegangen. — Im Konkurſe eines Bäckermeiſters in München ſteht für die Schlußverteilung eine Maſſe von 39 Mark 66 Pfg. zur Verfügung. Der Betrag dient zur Befriedigung der bevor— rechtigten Gläubiger. Für die nicht bevorrech⸗ tigten Gläubiger mit feſtgeſtellten Forderungen zu insgeſamt 14,208 Mk. 42 Pfg. iſt eine ver⸗ teilbare Maſſe nicht vorhanden. — Der Eiſenbahnſchreibgehilfe Störcher von Augsburg fand eine Natter und trug ſie auf dem Kopfe(unter dem Hut) nach Hauſe. Erſt dort merkte er, daß das Vieh eine Kreuz⸗ otter war. — Der Privatier Kapſer aus Rott hat ſich in der Seeanlage in Roſenheim erſchoſ⸗ ſen. Als er kurz zuvor zu dieſem Zweck einen Revolver kaufte, ſuchte er— Macht der Ge⸗ wohnheit!— noch 30 Pfg. vom„feſten Preiſe“ abzumarkten. — Ein Musketier vom 44. Infanterie⸗ regiment in Inſterburg wurde wegen Fah⸗ nenflucht im Rückfalle, Wegwerfens von Dienſt⸗ gegenſtänden, Einbruchsdiebſtahls, Betruges, Urkundenfälſchung, Selbſtbefreiung, vorſätzlicher Brandſtiftung, Gehorſamsverweigerung zu 6 Jahren Zuchthaus verurteilt. * Ilvesheim, 21. Juni. Ein ſeltenes Feſt begeht morgen der hieſige Geſang⸗Verein „Germania“, nämlich das 40jährige Stiftungs⸗ feſt verbunden mit Fahnenweihe. Da die äußerſt thätige Vereinsleitung nebſt den Mit⸗ gliedern weder Mühe noch Koſten ſcheuten, das Feſt zu einem erhabenen zu machen, ſo ſtehen den zahlreich angemeldeten Feſtgäſten recht ver⸗ gnügte Stunden in Ausſicht. Recht zu wün⸗ ſchen wäre es, daß ſich auch der Himmel gün⸗ ſtig zeigt und ſein in letzter Zeit ſtets trübes Geſicht erheitern möge. Sonnenwendfeuer. Was lodert auf um Mitternacht, Auf jenen Bergen dort? Ein Feuer iſt's, hoch aufgefacht Glänzt es von Ort zu Ort. Und ſieh, was hebt ſich ſcharf und klar Ab von des Feuers Glanz? Es tanzt der Frauen bunte Schaar In geiſterhaftem Kranz. „Heil!“ tönt der Männer Schwerterklang, „Heil Frö!“ ſchallt's überall; „Dir Sonnengott gilt unſer Sang!“ Erklingt der Wiederhall. Einſt ſcholl dies Lied ſo hoch und hehr, So hell, ſo frei, ſo ſchön; Heut' aber ſchallt es nimmermehr Von ſteilen Bergeshöh'n. ö Das Feuer ebenfalls verſchwand Im großen Strom der Zeit.— Als Chriſti Lehre Eingang fand, Lag's in Vergeſſenheit. Seckenheim. Eduard Sauer. Bekanntmachung. Den Fett⸗ und Waſſergehalt der Butter betr. Ziegenzucht⸗Oerein Seckenheim. Der verehrten Einwohnerſchaft, Freunden und Gönner der Sache, Wir bringen nachſtehende Bekanntmachung des Herrn Reichskanz⸗ lers vom 1. März lfd. Jahres, betr. den Fettgehalt und Waſſergehalt der Butter, welche am 1. Juli d. J. in Kraft tritt, zur öffentlichen Renntnis. Seckenheim, den 19, Juni 1902. Bürgermeiſteramt Von. 5 Auf Grund des§ 11 des Geſetzes, betreffend den Vehrkehr mit Brutter, Käſe, Schmalz und deren Erſatzmitteln, vom 15. Juni 1897 RM-Reichs⸗Geſetzblatt S. 475) hat der Bundesrat beſchloſſen: 5 Butter, welche in 100 Gewichtsteilen weniger als 80 Ge⸗ wichtsteile Fett oder in ungeſalzenem Zuſtande mehr als 18 Ge⸗ wichtsteile, in geſalzenem Zuſtande mehr als 16 Gewichtsteile Waſſer enthält, darf vom 1. Juli 1902 ab gewerbsmäßig nicht D N 5 Rheinau. Scehwetzingerstr. empfiehlt ſeine fortwährend mit friſchen Backwaren verſehene Bäckerei. ferner empfehle meine Rolonialwaren und Tandesprodukte in li e ee, eee eee Hauptſtraße Nr. 116. Wohnung zu vermieten. Jakob Sponagel, Buchbinder. Ein braves tüchtiges . Ein Zimmer büöbſch möblirt im 1. Stock, billig du vermieten. Näheres bei Franz außler, Stengelhofſtr. 51 1. St. Rheinau. Mohnung eſtehend aus 2 Zimmer, Küche und ubehör, zu vermieten bei Ra 25 Syrechſtunden 5 ſowie unſeren werten Mitgliedern zur Nachricht, daß wir durch den hohen Anſchaffungspreis der Zuchttiere gezwungen ſind, den Eintritt auf funf Mark zu erhöhen und ſolches laut Vorſtandsbeſchluß vom 15. Juni in Kraft getreten iſt. Der Vorſtand. Eingeſandt. Im Intereſſe der Einſender und Anfertiger ſämmtlicher zum Schul⸗ haus⸗Neubau Rheinau eingereichten Pläne, ſowie im Inteſſe der Steuer⸗ reſp. Umlagezahler in Seckenheim und Rheinau richten viele Bürger an den verehrl. Gemeinderat die ergebene Bitte ſämmtliche ſieben ein⸗ gelaufene Concourrenzpläne 8 Tage in Seckenheim und 8 Tage in Rheinau zu Jedermanns Einſicht auszuſtellen. s Viele Bürger von Seckenheim und Rheinau. Rothe s Luft Commanditgeſellſchaft L 8, No.! L 8, No. l. Mannheim. Installation von Gas⸗, Waſſer⸗ und Telechon compl. elektriſchen Dampfleitungen. 658. Lichtu Kraftanlagen Uebernahme completter Cloſet⸗, geſundheitstechniſcher⸗ und Entwäſſerungsanlagen. Heisswasseranlage mittelst Herdsehlange für Koch und Badezwecke. Blitzableiter, Haustelegraphen- und Telephonanlagen. Centralheizungen. Koch- u. Heizapparate. Zahnbehandlung! Zahnerſatz! J. Eckard. Preise mässig. Behandlung sehonend. Zahnziehen nach Wunſch mit Lachgas oder anderen ſchmerzloſen Mitteln Wachentagen ee 9.12, nachm. 2—5 20 Panorama Mannheim. Neu ausgeſtellt: Erstürmung von Bareilles(Ledan) 1. September 1870. Täglich geöffnet von 8 Uhr früh bis zur Dämmerung. Empfehle 3 klaſſiges Fabrikat, ſowie geh t neue Opelräder, ib and ale Gage fer Ader Schläuche und Mäntel erſter Güte. Reparaturen prompt und billigſt. Gleichzeitig bringe meine Schloſſerei in empfehlende Erinnerung. Anlagen von Waſſerleitungen und Haus inſtallationen, von elektriſchem Läutewerk(Schwachſtromleitung). Stets Vorrat in ſämtlichen Fchloß und Schlüſſel. Hochachtungsvoll Karl Eiermann, Seckenheim. Radler] fahre Adler Aolerräder, Sturmräder, Näbhmaſchinen, Zubehörteile, Reparaturwerkstätte. Philipp Heidenreich, Seckenheim. Schloßſtraße 29. Bekanntmachung. Die Neuwahl der Beiſitzer des Ge⸗ werbegerichts Mannheim betreffend. Unter Bezugnahme auf die Bekanntmachung vom 5. Juni l. Js. bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis: 5 Die Friſt zur Eintragung in die Wählerliſten wird um weitere 2 Wochen und zwar bis 6. Juli l. Js. einſchließlich erſtreckt. Anmeldungen werden zu den in der Bekanntmachung vom 5. Juni l. Is. beſtimmten Zeiten auf dem Rathaus Seckenheim und dem Gemeindehauſe Rheinau entgegengenommen. 2 Anmeldungen können von dem Inhaber eines Betriebes für ſämmtliche bei ihm beſchäftigten Perſonen in einer gemeinſamen Liſte gemacht werden. Formulare zur Anmeldung werden auf der Gerichts⸗ ſchreiberei des Gewerbegerichts abgegeben. Bezüglich der Legitimation hinſichtlich des Alters genügt es, daß der Arbeitgeber den Geburtstag der einzelnen Arbeiter auf Grund der Invaliden-Verſicherungskarten ꝛc. vermerkt und am Schluſſe der Anmeldung durch Unterſchrift beurkundet, daß die Altersangaben richtig ſind. Wir weiſen darauf hin, daß die Anmeldungen auch ſchriftlich unter Beifügung der vorgeſchriebenen Legitimationen, welche unverzüglich zurückgegeben werden, erfolgen können.— Es iſt ferner zuläſſig, daß die Anmeldungen durch einen Vertreter bewirkt werden. Seckenheim, den 18. Juni. Gemeinderat Ratſchreiber Volz. Ritter. Bekanntmachung. Den Einwohnern von Rheinau wird hiermit wiederholt bekannt gegeben, daß Zahlungen an die Gemeindekaſſe Seckenheim, am 7. und 21. jeden Monats von 1—5 Uhr im Gemeindehauſe in Rheinau gemacht werden können. Fällt auf einen dieſer Tage einen Sonn⸗ oder Feiertag, ſo tritt an deſſen Stelle der folgende Tag. Seckenheim, den 17. Juni 1902. Bürgermeiſteramt Gemeindekaſſe Volz. Bühler E. Werber, Seckenheim empfiehlt billigſt: Fliegennetze, Ohrenkappen, Brustnetze Leinene Pferdedecken. Badhoſen. Sommerkittel u. Hosen in allen Grössen. Strob⸗Hüte und Mützen. E. Merklein Seckenheim. Bei eintretendem Bedarf in meinen Artikeln halte mein Waaren-Lager Breitestrasse QI, 1. MANNHEIRI. EBreitestrasse G 1, 1. Telephon Nr. 1838. . Beſe und billigſte Bezugsquelle für g Fertige Betten, Bettwaren, Federn und Daunen. beſtens empfohlen. Dessert- und Stärkungsweine 0 Malaga, Sherry Portwein unterſucht u. begutachtet in 3 Flaſchengrößen bei: Spezialität: Schlafzimmermöbel in allen Preislagen. Beſonders preiswert: Fertiges Bett für Mk. 45.— federdichter Barchend und Bei meinen Betten kommen nur n Georg Sichler Schloßstraße. Seckenheim. Fußball Geſelſſchaf Seckenheim 1898. Während des Fertiges Bett für Mk. 70.— dazu gehörig: 1 742 1 däzit gehskte Saiſonſchluſſes 1 Betiſtele nußb. lackiert J doppeltgereinigte Federm zur 1 Wette 3 ündet bis auf Welles jeden Mk. 12.— Verwendung. dackiert Mk. 18— 1 abend 5 1 Strohmatratze, 4.— 1 1 Bettroſt„ 18.— e un Ssp el *. 9— Sämtliche. 5. 5 N ee 1 Deckbett„ 4840 Matratzen und Bettröſte 1 Dectbett„ 15.50 enen, 1 Kiſſen 2 50 f ſind eigenes Fabrikat aus ſolideſten Drell 1 Kiſſen 50 In mei in der 1 0 eee In meinem Wohnhauſe in 5 3 2 1 und beſten Zuthaten hergeſtellt. 5 a e 5 2 GGartenſtraße ſind Damen- Rinderconfektion, Kleſderstoffe, Leinen n Baumwollwaren e en 1 ver⸗ in nur guten Qualitäten, hervorragend billig. mieten 8 1 eee ee n. Herdt-