Anzeigeblatt für Seckenheim, Rheinau und Npoesheim. kiger Erſcheint Mittwoch und Samstag. Abonnement: Monatlich 25 Pfg., durch die Poſt bezogen vierteljährlich Mk. 0.80 Redaktian, Druck und Verlag von i J. Belfrich in Seckenheim. 5 Anzeigen: Die Iſpaltige Garmondzeile oder deren Raum 10 Pfg bei Wiederholungen entſprechenden Rabatt. Nr. 54. Samstag, den 5. Juli 1902. f 2. Jahrgang. Der Dreibund. Das Ereignis der letzten Tage, das in der Politik die größte Rolle ſpielt, iſt die Erneuer⸗ ung des Dreibundes, d. h. des Bündniſſes der drei Staaten Deutſchland, Oeſterreich und Italien. Um uns über die Entſtehung und den Zweck dieſes Bündniſſes Klarheit zu verſchaffen, wollen wir einen kleinen Rückblick in die Ge⸗ ſchichte werfen. Durch den Krieg des Jahres 1866, der, für Oeſterreich ungünſtig— mit der für die Preußen ſiegreichen Schlacht bei Sadowa(König⸗ grätz) ſein Ende fand, war Oeſterreich aus dem deutſchen Staatenbund ausgeſchloſſen und Preu- ßen übernahm die führende Rolle unter den deutſchen Staaten. Damals faßte ſchon Bis⸗ marck ſofort den Plan, Oeſterreich dennoch irgendwie zu einem engen Anſchluß an die deutſche Politik zu bringen und ſuchte darum gute Beziehungen mit dem habsburgiſchen Kaiſerreich herzuſtellen. 5 Denn Bismarck war ſich ſehr wohl bewußt, daß er gegen Rußland und das damals kriegs⸗ luſtige und übermütige Frankreich ein ent⸗ ſprechendes Gegengewicht, zum mindeſten einen neutralen, wenn nicht befreundeten Großſtaat brauche. Wie klug und richtig Bismarcks Politik der freundlichen Annäherung an Oeſter⸗ reich war, wurde erſt recht klar, als Frankreich im Jahre 1870 Preußen— Deutſchland den Krieg erklärte, um einen„militäriſchen Spazier⸗ gang nach Berlin“ zu machen und dort, als Sieger über die dummen Deutſchen,„einen Ball abzuhalten“, der den Deutſchen ſehr teuer gekommen wäre. Frankreich hatte nun ſeit 1866 verſucht, Oeſterreich zu einem Bündnis und zwar mit Frankreich gegen Preußen zu gewinnen. Die Franzmänner ſchrieen dann: » Rache für Sadowa“(Königgrätz); damit dachten ſie die Oeſterreicher ſoweit zu bringen, daß dieſelben in Preußen einfallen und dadurch die ſüddeutſchen, mit Preußen erſt loſe ver⸗ bundenen Staaten, Bayern, Württemberg und Baden vom Anſchluß an Preußen abhalten würden, während die Franzoſen ſelber von eſten her in Preußen einfallen und dann 1 Preußen demütigen wollten. Der franz. Geſandte in Wien hatte dieſe Sache mit Aufbietung aller Kräfte betrieben. Ein öſterreichiſcher Erzherzog der ganz für dieſen Plan begeiſtert war, arbei⸗ tete ſeinerſeits ebenfalls dafür und die ganze franzöſiſche Politik ſcheiterte damals nur daran, daß eben Bismarck bereits in Wien gute Be⸗ ziehungen wieder angebahnt hatte und damit im Zuſammenhang der Kaiſer von Oeſterreich ſich weigerte, wieder ſich mit Preußen in einen Krieg einzulaſſen. Oeſterreich blieb neutral, ja faſt preußenfreundlich und Frankreich blieb ſo nichts anderes übrig, als den„Spaziergang nach Berlin“ allein zu unternehmen, der frei⸗ lich zu einem blutigen Spaziergang der Deut⸗ ſchen nach Paris wurde, was Frankreich nicht erwartet hatte. Aber da Oeſterreich neutral blieb, ſie alſo im Rücken nicht bedroht waren, konnten die Süddeutſchen ſich an den nord⸗ deutſchen Staatenbund feſt anſchließen und ſo kam es, daß ganz Deutſchland auszog zum Kriege und Deutſchland als ein einig Reich unter einem Kaiſer in Verſailles ſich brüderlich zuſammenſchloß, durch Gottes wunderbare Fügung. Von da an war Bismarck erſt recht darauf bedacht, eine freundliche Annäherung Oeſterreichs zu fördern und dieſe freundſchaft⸗ lichen Beziehungen zeitigten im Jahre 1879 ein Schutz⸗ und Trutzbündnis zwiſchen Deutſch⸗ land und Oeſterreich. Nicht ein Kriegsbündnis war es, ſondern ein Friedensbund, weil beide Staaten ſich verpflichteten, möglichſt den Fall den in Europa zu erhalten, aber für den Fall, daß einer der beiden Staaten angegriffen würde, der andere ihm helfen ſolle. Dadurch wurde den, beſonders um 1879 wieder laut nach Rache für Elſaß⸗Lothringen ſchreienden Franzoſen ein Dämpfer aufgeſetzt, andererſeits war es auch Oeſterreich eher mög⸗ lich, auf der Balkanhalbinſel gegen das dort ſtark intriguirende Rußland feſten Stand zu bekommen u. auch Deutſchland ſelbſt war der nicht immer freundlichen Haltung Rußlands gegen⸗ über nicht mehr allein auf ſich angewieſen, ſondern im Kriegsfalle ſtänden die Oeſterreicher, wenn der Krieg ſelbſt von Rußland und Frank⸗ reich zu gleicher Zeit gegen uns begonnen würde, mit unſern Truppen gegen Rußland und Frankreich zuſammen. Dieſem Bündnis zwiſchen Deutſchland und Oeſterreich trat unter den gleichen Bedingungen im Jahre 1883 auch Italien bei, und ſo wurde aus dem Zweibund: der jetzige Dreibund. Dieſer wurde zuletzt erneuert am 6. Mai 1891 und auf weitere 12 Jahre geſchloſſen; ſonach wäre er erſt am 6. Mai 19083 abgelau⸗ fen. Nun iſt dieſer Bund aber ſchon wieder faſt ein Jahr vor dem Ablauftermin verlängert worden; wir werden darin die Gewähr für eine fernere Erhaltung des Friedens erblicken dürfen. Man munkelte vor dem Wiederabſchluß dieſes Vertrags immer von Verſtimmungen zwiſchen den drei Staaten. Das war aber in der Hauptſache leeres Gerede, vielleicht auch der Verſuch der Feinde des Dreibunds, denſel⸗ ben zu ſprengen. Durch die Erneuerung dieſes Bundes iſt aber nur unſere Lage in Europa wieder ſicherer, wir haben beſonders auch draußen in der Weltpolitik dadurch freie Hand. Außerdem hat Deutſchland durch ſeine dreißig Jahre Friedenspolitik und erſt recht durch den erneuten Abſchluß dieſes Friedensbundes den Gegner Deutſchlands, vor allem den Franzo⸗ ſen, nun ganz und gar den Boden für ihre Behauptungen und ihr Geſchrei entzogen, als ob Deutſchland gerne Krieg wolle. Kam der Wiederabſchluß dieſes Bündniſſes trotz der frühzeitigen Erneuerung auch nicht überraſchend, ſo wirkt er doch immerhin be⸗ ruhigend. Bismarcks Politik war eine feſte Freundſchaft und Bundesgenoſſenſchaft mit Oeſterreich und Italien, gute Beziehungen zu Rußland, nicht unfreundlicher Verkehr mit England und möglichſt friedenerhaltende Be⸗ ziehungen zu Frankreich. Daß dieſe Politik die richtige war und noch iſt, muß heute wohl jeder zugeben. Immerhin iſt aber anzuerkennen, daß die leitenden Staatsmänner von Oeſterreich und Italien, zur Zeit Graf Goluchowski und und Prinetti, treu zum Bunde gehalten haben, trotz mancher Schwierigkeiten, die neuerdings der deutſche Zolltarif mit ſich brachte. So ſteht aber nun zu hoffen, daß wie die politi⸗ ſchen Beziehungen günſtig ſind, ſo auch die wirtſchaftlichen ſich günſtig geſtalten werden, ſo daß auch in dieſer Hinſicht der Dreibund ge⸗ feſtigt daſteht. — Treue. Original⸗Roman von Irene v. Hellmuth. 28 Nachdruck verboten. Es war alles ſo jäh über Iſa hereinge⸗ brochen, daß ſie nicht im Stande war, die ganze Tragweite des Unglückes zu erfaſſen. Sie verhaßte den Mann, der ihr ſo ſchonungs⸗ los die vernichtende Wahrheit geoffenbart hatte. 8 Uttrecht wartete anſcheinend auf ein Wort von ihr. Doch da ſie ſtumm blieb, fuhr Utt⸗ recht eindringlich fort: N „Du begreifſt doch, daß wir uns trennen müſſen, nicht wahr? Wir ſind Beide ein pfer der Verhältniſſe geworden und jedes muß ſehen, wie es ſich mit dem Schickſale ab⸗ det. Ich kann leider nicht anders handeln. er—“ unterbrach er ſich wiederum, als er ben zornigen Ausdruck auf Iſa's Geſicht ge⸗ wahrte,„ſprich doch ein Wort, N— und ſieh mich nicht ſo grimmig an. Ich wäre Dir wahrhaftig treu geblieben,—— kann ich denn dafür, daß alles ſo gekommen iſt?“ I Die junge Dame ſagte noch immer nichts. hre Gedanken flogen zurück. Sie ſah ſich wieder im Cirkus ſitzen, ſah ihren Vater in die anege reiten, fühlte noch immer den Schreck, er ſie damals plotzlich durchzuckt hatte. Aber ie anders, wie ganz anders hatte Kurt, der treue Freund ſich damals benommen! Wie war er bemüht geweſen, ſie zu beruhigen, zu beſänften, zu tröſten. Und dieſer hier? Wie klein, wie erbärmlich kam ihr vor gegenüber dem ſelbſtloſen, herrlichen Mann, der ſich nicht das Geringſte darum gekümmert hatte, was etwa die Welt zu dem Treiben ihres Vaters ſagen würde. Eine heiße, unbezwingliche Sehn⸗ ſucht nach dem fernen Freunde erfaßte plötzlich ihr Herz. Ach wenn ſie jetzt zu ihm flüchten könnte, um an ſeiner treuen Bruſt ſich auszn⸗ weinen! Welche Wohlthat müßte das für ſie ſein! Wenn ſie ihm ſagen könnte:„Laß mich hier bei Dir, Du allein biſt echt und treu und wahr, die Anderen alle ſind faſch und ſchlecht, hinterliſtig und eigennützig, wiſſen nichts von echter, rechter Liebe! Ein Windſtoß, eine kleine Widerwärtigkeit bläſt alle Liebe und Treue über den Haufen, wie ein Kartenhaus. Auf Dich nur kann man bauen in allen Fällen! Aber der Freund war fern, und um ſie her wogte der Herbſtnebel in phantaſtiſchen Ge⸗ bilden. Ein feiner Regen ſprühte hiernieder, die ganze Umgebung ſchien in einen weißlichen Schleier gehüllt. Ein namenloſes Weh ſchnürte Iſa das Herz zuſammen, die Thränen wollten ſich ihr in die Augen drängen, doch gewaltſam ſuchte ſie ſich zu beherrſchen. Der Mann da vor ihr durfte ſie nicht weinen ſehen,— um keinen Preis! Er könnte denken, ſie weine um ihn, und er ſchien ihr doch keiner Thräne wert. Ihre ganze Verachtung ſollte er fühlen, ſie raffte all ihren Stolz zuſammen, um ihm zu zeigen, daß ſie ſich nichts, rein gar nichts aus ihm machte. „Nun mein Herr v. Uttrecht,“ begann ſie endlich in ſpöttiſchem Ton,„was ſagt denn Ihr Herz zu alledem? Sie werden möglichſt dafür ſorgen müſſen, um einen Erſatz zu bieten, damit es nicht bricht vor lauter Gram. Sie behaupteten doch oft genug, ohne mich nicht leben zu können! Wie werden Sie es nun anſtellen, dennoch ohne mich fertig zu werden? Oder haben Sie in der Reſidenz bereits Troſt gefunden? Ich wünſche Ihnen für die Zu⸗ kunft Glück, aber ſehen Sie ſich vor, ehe Sie ſich wieder verloben, Sie haben nun ſchon ein⸗ mal Pech gehabt, leicht könnte es ſich ereignen, daß ſich ein ſolcher Fall wiederholt!“ Wären nur ihre zuckenden Lippen, ihr blaſſes Geſicht nicht geweſen, er hätte ſich räuſchen laſſen. Aber beides widerſprach dem Spott, den ſie in ihren Ton zu legen ſuchte. Uttrecht mochte wohl fühlen, daß er eine kläg⸗ liche Rolle ſpielte, und war bemüht, dieſe Szene möglichſt abzukürzen. Er faßte wieder nach ihrer Hand, ſie entzog ihm dieſelbe raſch. „Laſſen Sie das,“ rief ſie heftig und trat einen Schritt zurück.„Nur eines möchte ich noch wiſſen, ehe wir uns trennen: Haben Sie 0 hen gebracht, warum mein Vater das hae „Warum?“. Uttrecht zuckte halb mitleidig die cen Dreibund das ABC der Politik zu nennen, weil die vertragſchließenden Miniſter einſt hießen Andraſſy, Bismarck und Crispi. Möge es das ABC aller Weltpolitik ſein zur Erhaltung des Friedens von Europa, zum Wohle unſerer Bundesgenoſſen und beſonders zum Segen und Ruhm unſeres lieben deutſchen Vaterlands. Asbach. Guſtav Sailer. Mitteilungen aus der Seckenheimer Gemeinderats⸗Sitzung. Vom 2. Juli 1902. Die dem Planfertiger für den Schulhaus⸗ neubau erteilte Inſtruktion wird dahinabgeän⸗ dert, daß von der Erſtellung einer Dienerwoh⸗ nung im Souterrain Abſtand zu nehmen iſt. Vom Bezirksamt iſt angeregt, die Fried⸗ hof⸗ und Begräbnisordnung in einigen(ſchon bei Ortsbereiſung im Frühjahr beſprochenen) Punkten abzuändern; nach geeigneter Beratung wird das Bürgermeiſteramt zur Einleitung der notwendigen Verhandlungen veranlaßt und an⸗ gewieſen ſ. Zt. das Ergebnis der Verhand⸗ lungen dem Gemeinderat nebſt einem entſprech⸗ enden Entwurf der Begräbnis⸗ und Friedhof⸗ ordnung zur Beſchlußfaſſung vorzulegen. Für zwei Anweſen in Seckenheim werden die Kaufwerte feſtgeſetzt. Der Gemeinderechner hat ein Verzeichnis der Gemeindeſchuldner vorgelegt; es wird be⸗ ſtimmt, welche derſelben betrieben und welchen Aufſchub erteilt werden ſoll. Die vom Bezicksamt in die zu erlaſſende ortspolizeiliche Vorſchrift über das Vermieten von Schlafſtellen gewünſchte Aufnahme der Beſtimmung, daß bei Belegung eines Zimmers mit mehr als drei Schläfern die bezirksamt⸗ liche Genehmigung einzuholen ſei, wird für die hieſige Gemeinde als illuſoriſch abgelehnt. Dem Gütererwerbungskommiſſär für den Rangierbahnhof wird unter bezüglicher Begrün⸗ dung erwidert, daß für das abzutretende Ge⸗ lände ein Preis verlangt wird, der mindeſtens den höchſten an Private gezahlten Preiſen nebſt einem entſprechenden Aufſchlag gleichkommt. Die Bewegung der Gemeindekaſſe im Mo⸗ nat Juni wird bekannt gegeben. „Ich dächte, das wäre unſchwer zu erra⸗ en, und brauchte nicht näher erklärt zu werden! Zu ſeinem Vergnügen that er es wahrhaftig nicht!“ Iſa's Augen ſchienen immer größer zu werden, ſie hafteten wie vorhin in angſtvoller Spannung an dem Geſicht des ihr gegenüber ſtehenden Mannes. i Ww Wenn nicht zum Vergnügen— weshalb dann?“ ſtieß ſie wie atemlos hervor. Man glaubte faſt das Herzklopfen aus dieſer Frage heraushören zu können. „Wenn Sie es durchaus wiſſen wollen, —— Ihr Vater arbeitet— ums tägliche Man hat früher den Scherz gemacht, den Ludwig Schmitthäuſer wird zum Antritt ſeines angeborenen Bürgerrechts zugelaſſen. Die Staatsgnehmigung des Status über Beſtellung einer Schulkommiſſion für die im Ortsteil Rheinau belegene Volksſchule wird be⸗ kannt gegeben. Die Verſteigerung von Windfallholz, welche einen Erlös von 5 Mark zur Folge hatte, wird genehmigt. i Dem Herrn Bürgermeiſter wird für die Zeit vom 10. Juli bis 10. Auguſt d. Is. Ur⸗ laub bewilligt; mit deſſen Stellvertretung wird Herr Gemeinderat Seitz betraut. Aus Nah und Fern. Ettlingen, 30. Juni. Tot aufgeſunden wurde heute Morgen im ſtädtiſchen Holzhofe der im hieſigen Schlachthauſe beſchäftigte Tag⸗ löhner Joſeph Boch. Man hatte es mit einem Selbſtmordkandidat zu thun, welcher unter ſeltenen Umſtänden aus dem Leben ſchied, in⸗ dem er eine Schlachtmaske mit Patronen ver⸗ wendete. Um die Entladung herbeizuführen, mußte er mit einem Glipfel auf den Stift des Inſtrumentes ſchlagen. Den Hammer ſelbſt hielt ſeine Hand im Tode noch krampfhaft umſpannt. Die That iſt anſcheinend ſchon am Samstag vollführt worden und da kein trifti⸗ ger Grund dafür vorliegt, nimmt man an, dal der Mann in geiſtiger Umnachtung han⸗ elte. Kürzell(A. Lahr), 2. Juli. Der Land⸗ wirt Lorenz Karotſch fiel bei ſeiner Wohnung von einem geladenen Heuwagen herab und zog dabei ſchwere Verletzungen zu. Ohne das Be⸗ wußtſein noch einmal zu erlangen, iſt er am folgenden Morgen denſelben erlegen. Elbing, 1. Juli. In der Schule der Ortſchaft Zuſchken, Kreis Berent, die aus⸗ ſchließlich polniſche Bevölkerung hat, überfiel während des Unterrichts auf das Signal eines Schülers die ganze Schuljugend den Lehrer mit Stöcken, der ſich nach Kräften wehren mußte, um den Angriff ſeiner Schüler abzuſchlagen. Graz, 3. Juli. Ein Wolkenbruch mit Hagel richtete in Ober- und Mittel⸗Steiermark enormen Schaden an. Die ganze Ernte ging zu Grunde. Die abſtürzenden Gebirgsbäche trugen das Erdreich weg, zahlreiche Brücken wurden weggeriſſen und die Gebirgswege ver— nichtet. In Trofaiach mußten die Leute auf den Berg flüchten und Pferde und Wagen den Fluten überlaſſen. Halle, 3. Juli. Der ſozialdemokratiſche Redakteur Swienty, ein Schwiegerſohn Lieb⸗ knechts, war an Typhus erkrankt und ſtürzte ſich heute im Fieberwahn in der Frühe aus dem Fenſter. Der Unglückliche zog ſich einen Schä⸗ delbruch zu und verſtarb auf dem Weg zur Klinik. Stuttgart, 3. Juli. In Tübingen hat völlig überraſchend das alte renommirte Bank⸗ und Kaufhaus Wilhelm Breuning fallirt. Der Inhaber Eugen Breuning wurde wegen Unter⸗ Mark verhaftet. Die Urſache des Falliſſements iſt in mißglückten Differensgeſchäften zu ſuchen. Die Paſſiva ſollen anderthalb Millionen, die Aktiva 50 000 Mk. betragen. i Paris, 3. Juli. Der Schaden, welcher durch die letzten Unwetter in der Provinz ver⸗ N urſacht worden iſt, wird auf über 20 Millionen Franks geſchätzt. — In Halberſtadt wurde ein Knecht durch Blitzſchlag getötet; ein anderer, der in der Nähe ſtand, ſtarb infolge Schreckens.* — Aus Rudolſtadt und Saalfeld wird gemeldet: Hagelſchlag richtete Abend großen Schaden an der Ernte an. Schloſſen lagen ſtellenweiſe 30— 40 Centimeter hoch. Im Bahngebäude zu Rudolſtadt ſchlug der Blitz ein und zerſtörte die Telegrafen⸗ und Telefonleitungen. Kaſſel, 2. Juli hat am Dienstag Heſſen und die Nachbarpro⸗ vinzen heimgeſucht und vielfach Schaden ange⸗ N rechtet. In Niederelſungen wurde ein Gehöft g durch Blitzſchlag eingeäſchert. 1 — In der Nacht zum Sonntag ſchoß in Freiburg ein 20jähriger Zimmermann auf zwei junge Zimmerleute im Alter von 19 und 20 Jahren nach kurzem Wortwechſel und traf ſie in den Leib, ſo daß dieſelben ſchwer verletzt wurden. den Kopf, wodurch die Schädeldecke des letzte⸗ ren ſprang und er lebensgefährlich verletzt. wurde. „Ein Münchener Bettler, welcher eine jährliche Penſion von 340 Mk. bezieht, verſteht es, wie man bei Nachrechnen ſeiner 1 Ausgaben entdeckt hat, ſein Jahresgehalt durch Betteln auf 3000 Mk. zu erhöhen. — Ein 12jähriges Mädchen, Kreszentia Pelzer von Wendlmuth(Bayern) hat das Anweſen ihres Dienſtherrn in Brand geſteckt, ſo daß das ganze Anweſen niederbrannte. Die Strafkammer des Landgerichtes Paſſau hat das Mädchen zu einem Jahr Gefängnis ver⸗ urteilt. Das Mädchen hat ſein Verbrechen aus Rachſucht begangen. — In Mauers münſter(Elſaß⸗Loth⸗ ringen) verletzte ein Knabe infolge Unvorſich⸗ tigkeit ſeinen Vater mit der Senſe, ſo daß dieſer an Verblutung ſtarb. — Unweit der Ruine Saal eck(Bonn? war vor ca. 20 Jahren der Amtsgerichtsdienen Müller in Dornburg, der eine große Geld? ſumme bei ſich trug, ſpurlos verſchwunden.. Jetzt hat man dort ein Skelett ausgegraben, das nach allem auf den ſeither Vermißten 5 paßt. vor. Mayer in Eppingen 84 Mk. 1 merie nahm dann die ganze Sippe, die mit Dolchen und Revolvern bewaffnet war feſt, fand aber von dem Gelde faſt nichts mehr vor. 5 Brot!“ i(Fortſetzung folgt.) empfiehlt ſein Warenlager in: Leinen, Melton farbige Sommerkittel und Hoſen Cattun, Druckcattun und zu Kleider, Schürzen und Blouſen fertige Arheiter⸗ und Sportshemden. 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Darnach N erfolgt ſofort Einfüllung in die Betten, welch' letztere dann wieder in unmittelbaren Gebrauch genommen werden können. f Dieſe Art der Federreinigung muß vom theoretiſchen wie vom praktiſchen Standpunkt aus als einedurchaus rationelle bezeichnet werden und genügt jedenfalls auch den Zwecken der Desinfektion. s 3 Mit meinen eigenen Betten, die ich derartig reinigen ließ, bin ich ſehr zufrieden. i Weinheim, den 31. Januar 1900 Dr. Karrillon. ſtändig entſpricht. Die Bettfedern werden der⸗ art ſchön, ſauber gereinigt und wieder vollſtän⸗ dig trocken in die Bettſtücke gefüllt, daß alle Erwartungen übertroffen werden. Heidelberg, 2. Juni 1902. 1 Renkert, Spengl., Frau Otten, Stickgeſch. Frau 1 Dinkel, Direkt., Frau Kerrle Buchh. Frau Schuh⸗ macher, Tapez.“ Frau Scholl, Oberamtsrichter, Frau Schmitt Louiſe, FrauKunſt, Frau Zahn. Feinsprit 90 u. 86 pot. August Jericho. Limonade. Ansetz-Branntweine per Liter 38, 45, 58, 65 Pig. 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