Anzeigeblatt für Seckenheim, Rheinau ung Jpesbeim. * Erſcheint Mittwoch und Samstag. Abonnement: Monatlich 25 Pfg., durch die Poſt . bezogen vierteljährlich Mk. 0.80 5 Redaktion, Druck und Verlag von J. Helfrich in Hockenheim. Anzeigen: Die[ſpaltige Garmondzeile oder deren Raum 10 Pfg. bei Wiederholungen entſprechenden Rabatt. Mittwoch, den 9. Juli 1902. g 2. Jahrgang. Aeber die Euſtehung, Verbreitung und . Bekämpfung der Cuberkuloſe. N b(Schluß.) ü 1 Auch der Wohnungsfrage iſt eine beſondere Aufmerkſamkeit zu widmen. Daß feuchte Wohnungen geſundheitsſchädlich ſind, iſt allge⸗ mein bekannt; aber auch alle jene Wohnungen hellem Tageslicht nicht geſtatten ſind ungeſund. Geſunde Luft und helles Sonnenlicht ſind zwei Bedingungen, ohne welche ein kräftiges Ge⸗ deihen des Körpers nicht ſtattfinden kann. Und doch, wie vielfach findet man, daß die beiden Erforderniſſe vollſtändig außer Acht gelaſſen werden! Selbſt da, wo die Verhältniſſe es geſtatteten, bei Neubauten Rückſicht auf dieſelbe zu nehmen, werden oft an den Wohn- und Schlafräumen nur möglichſt kleine und wenige Fenſter angebracht, dieſe dann ſpäter nur ſelten zur Durchlüftung der Zimmer geöffnet und oft wird noch durch teilweiſe überflüſſige Vorhänge der Zutritt von Luft und Licht verhindert. i Solche Wohnungen ſind wahre Brutſtätten der Tuberkuloſe, indem ſie nicht nur zur An⸗ ſteckung vermehrte Gelegenheit bieten, ſondern auch bei den Inſaſſen eine erhöhte Krankheits⸗ [anlage ſchaffen und unterhalten. Ebenſo be⸗ fördert eine Ueberfüllung der Wohnungen die Schwindſucht und es iſt von verſchiedenen Seiten darauf hingewieſen worden, daß die Erkrankung und Sterblichkeit an Tuberkulose in geradem Verhältnis zur Wohnungsdichtigkeit ſteht, das heißt, je mehr die Wohnungen über⸗ füllt und je dichter die Menſchen beſammen wohnen, deſto mehr Fälle von Schwindſucht kommen vor. N Da verſchiedene Berufsarten mehr oder weniger zur Erkrankung an Tubekuloſe em⸗ pfänglich machen, ſo iſt auch die Berufswahl bei ſolchen, die von allgemein ſchwächlicher Koörperbeſchaffenheit ſind oder zur Krankheit veranlagt erſcheinen, von großer Wichtigkeit. Man wird daher jene Berufsthätigkeit, die eine erhöhte Wahrſcheinlichkeit der Anſteckung be⸗ dingen oder eine größere Empfänglichkeit für den Krankheitserreger hervorrufen, vermeiden, nd einen andern Beruf wählen, der in geſund⸗ * u welche den freien Zutritt von friſcher Luft und heitlicher Beziehung von günſtigerem Einfluße ſein wird. d Bei der Bekämpfung der Tuberkuloſe als Voksſeuche kommt, wie erwähnt, außer den Vorbeugungsmaßregeln auch noch die Behand⸗ lung der bereits Erkrankten in Betracht. Da die Lungenſchwindſucht bis in die jüngſte Zeit noch als unheilbar und ärztlichem Eingreifen unzugänglich galt, ſo drängt ſich uns hier unwillkürlich die Frage auf: Iſt denn bei der Behandlung an Tuberkuloſe Erkrank⸗ ter überhaupt ein Erfolg zu erhoffen! Wir müſſen heute dieſe Frage entſchieden bejahen und können überdies als feſte Thatſache be⸗ haupten:„Die Lungenſchwindſucht iſt heil⸗ bar!“ Es iſt nämlich unzweifelhaft von den ver⸗ ſchiedenſten Seiten beſtätigt, daß eine vollſtän⸗ dige Vernarbung des tuberkulöſen Herdes ein⸗ treten kann und indem die Tuberkelbazillen eingekapſelt und ſo unſchädlich gemacht werden, 1 ein dauernder Stillſtand der Krankheit er⸗ olgt. ö Eine derartige Heilung iſt jedoch nur in Fällen zu erhoffen, in welchen die Krankheit ſich noch im Anfange der Entwicklung befindet und nicht in jenen, bei welchen in den Lungen eine größere Gewebszerſtörung ſchon ſtattge⸗ funden hat und das Allgemeinbefinden bereits vollſtändig geſchwächt iſt. Hieraus folgt, wie überaus wichtig es iſt, daß die Erkrankung frühzeitig erkannt und behandelt wird und des⸗ halb ſoll ſtets ſofort der Rat eines Arztes ge⸗ hört werden, ſobald jemandem ſein Geſund⸗ heitszuſtand verdächtig erſcheint. Als Krankheitserſcheinungen, die ſchon frühzeitig auf eine beginnende Tuberkuloſe hin⸗ weiſen, ſeien hier nur kurz erwähnt: Die Nei⸗ gung zu häufigen Katarrhen des Kehlkopfes und der Luftröhren, hartnäckiger Huſten, länger andauernde Mattigkeit, Appetitloſigkeit und Abmagerung, Bläſſe der Haut, das Auftreten von abendlichen Fieberſteigerungen und Nacht⸗ ſchweißen, öfters Stechen zwiſchen den Schulter- blättern und auf der Bruſt, mit Blut gemiſch⸗ ter Auswurf uſw. Auch die bekannten ſerofu⸗ löſen Erkrankungen der Kinder— chroniſche Lymphdrüſenſchwellungen und Vereiterung, chroniſche Augenentzündungen und Ohreneiter⸗ ungen, Haut⸗ und Schleimhauteitungen uſw. — gehören hieher. Ein Arzneimittel, welches gegen die Schwindſucht als ſolche ſicher wirkſam iſt, iſt zwar bis heute noch nicht gefunden worden, hingegen hat ſich die ſogenannte„phyſikaliſch⸗ diätetiſche Heilmethode“ als recht erfolgreich er⸗ wieſen. 5 Dieſelbe ſucht die Widerſtandsfähigkeit des Körpers gegen die zerſtörende Kraft der einge⸗ drungenen Tuberkelbazillen zu erhöhen und ihr Weſen beſteht deshalb nach Brehmer⸗Dettweiler vor allem„in der Darbietung ausgiebigen Ge⸗ nuſſes ſtaubfreier friſcher Luft, womöglich in waldreicher Gegend, guter und kräftiger Er⸗ nährung, regelmäßiger, den Körper abhärtender Hautpflege und Erziehung der Kranken nach den Regeln der perſönlichen Geſundheitspflege“. Daß eine derartige Behandlung nur in eigens zu dieſem Zwecke errichteten und unter fachmänniſcher Leitung ſtehenden Heilanſtalten mit Erfolg durchgeführt werden kann, iſt ſelbſtverſtändlich. Nachdem man nun erkannt hatte, daß Lungenkranke überall geheilt werden können, wo ihnen die angegebene Behandlung zu Teil werden kann, und daß ein beſtimmtes Klima oder eine beſtimmte Höhenlage über dem Meere dabei nicht in Betracht kommen, iſt man jetzt bemüht, überall im deutſchen Reich ſolche Volksheilſtätten zu errichten, um auch unbemit⸗ telten Lungenkranken die Vorteile einer ſolchen Behandlungsweiſe zuzuwenden. Die Erfolge, die in den bisher errichteten Anſtalten erzielt worden ſind, ſind recht erſreu⸗ liche: etwa 70% der dort Behandelten können als geheilt entlaſſen werden. Der Begriff„ge⸗ heilt“ iſt allerdings nur in erweitertem Sinne hier zu verſtehen, indem nicht bei allen ſoge⸗ nannten Geheilten ein dauernder Stillſtand des Krankheitsverlaufes eintritt; aber auch dieſe ſind nach ihrer Entlaſſung aus der Anſtalt ſoweit gebeſſert und gekräftigt, daß ſie für viele Jahre ihre Berufsarbeit wieder aufneh⸗ men können und wieder erwerbsfähig werden: im wirtſchaftlichen Sinne ſind ſie alſo mit Recht als geheilt zu betrachten. Dr. med. Windhäuſer, Zell(Moſel). — * Ereue. DOriginal⸗Roman von Irene v. Hellmuth. Nachdruck verboten. 90 1 Iſa taumelte zurück. Einen Augenblick ſchien es ihr, als thäte ſich ein weiter Abgrund vor ihren Blicken auf, als verſänke alles rings⸗ umher und mit ihr in die Tiefe. b 05„O, Lüge, erbärmliche Lüge!“ ſchrie ſie * dann gellend auf,„Sie ſelbſt haben das er⸗ boennen, um ihren Rückzug einigermaßen zu Vllioiren.“ n„Keine Lüge, Iſa,“ entgegnete Hans v. Alrecht ſich gewaltſam zur Ruhe zwingend. 5 n Blut geriet in Wallung,— ihn packte f 15 Mitleid mit dem Mädchen, das ſo gewalt⸗ am aus allen Himmeln geriſſen wurde. f Iſa rang nach Faſſung. Sagen Sie mir alles, ich will die Wahr⸗ Wer hat Ihnen denn das geſagt, mein Vater, um Geld zu verdienen, zum Kunſtreiter geworden iſt?“ begann ſie nach mer Weile, um vieles ruhiger als zuvor. 61 enn dieſe Mitteilung aus dem Munde des zafen Dornbusch ſtammt, ſo dürfen Sie der⸗ 5 ien Glauben ſchenken. Dornbusch iſt die Aufgabe geſtellt hat, Ihren Vater ſyſtema⸗ tiſch zu Grunde zu richten! Dornbuſch weiß ihn zum Spiel zu verleiten, wobei ſehr hohe Einſätze gewagt werden. Iſt Ihr Vater im Verluſt, ſo bekommt er bereitwilligſt große Summen vorgeſtreckt. Ich überzeugte mich durch Augenſchein, daß Ihr Papa dem Grafen 2000 Thaler ſchuldet, die er an einem Abend im Spiel verlor! Wenn das ſo weitergeht, hat ihn Dornbuſch bald völlig bei der Hand. Und das iſt ſein Ziel. Deshalb wird er ihn auch als ſein„beſter Freund“ auf der bevor⸗ ſtehenden Reiſe begleiten, und nicht eher ruhen, als bis er ſeinen Zweck erreicht hat. Ich durchſchaute das Spiel dieſes Menſchen und wandte mich voll Ekel von ihm ab. Verſuchen Sie es, auf Ihren Vater einzuwirken, ehe es zu ſpät iſt. Vielleicht wäre es beſſer, Sie ſtänden ihm zur Seite, um zu warnen, zu retten! Graf Dornbuſch iſt der Dämon Ihres Vaters geworden, der unabläſſig und ſicher an ſeinem Untergange arbeitet. Er drängt ihn ja niemals um das geliehene Geld, im Gegenteil, er ſtreckt ihm mit der größten Bereitwilligkeit neue Summen vor, aber ſpäter wird er die dadurch erlangte Macht und Gewalt zu ſeinem eigenen Vorteil ausnutzen. So ſcheint es mir wenigſtens.“ N 5 N hae ha Ohre Pulſe fl zu ihm zurückzukehren, dann gehörte ſie ihm. Sie verbrachte ihre Tage in Wohlleben und Nichtsthun, während er ſich bemühte, ſeinen Lebensunterhalt zu verdienen. Da war es ihre Pflicht, mitzuarbeiten, den Vater zu unter⸗ ſtützen und ihm das ſchwere Loos nach Kräften zu erleichtern, über ihn zu wachen, für ihn zu ſorgen. Warum erfuhr ſie denn das alles erſt heute? Weshalb war der Vater nicht offen gegen ſein Kind geweſen, und hatte ſchlimme Lage verheimlicht? Um ſie zu ſcho⸗ nen? Iſa fühlte plötzlich ein tiefes und inni⸗ ſeine ges Mitleid in ihrem Herzen aufſteigen. Was mochte ihr armer Vater gelitten haben, ehe es ſo weit mit ihm kam, ehe er ſich ſo tief er⸗ niedrigte und den ſtolzen Nacken beugte! Ja, ſie wollte, ſie mußte zu ihm, wenngleich ein leiſes Grauen vor dem, was die nächſte Zu⸗ kunft ihr bringen würde, den zarten Körper ſchüttelte. Während all dieſe Gedanken in ihrem Hirn tobten, begann es heftiger zu. regnen, ſo daß ſie eilen mußte, unter Dach zu kommen. Noch einmal wandte ſie das blaſſe Geſicht dem jungen Manne zu. 5 „Leben Sie wohl,“ klang es leiſe. Uttrecht machte eine Bewegung, als wollte er ſie zurückhalten, ihr noch etwas ſagen, doch bezwang ſich.% Leben Ausland. London, 6. Juli. Aus Singapore wird berichtet, daß eine Expedition von 10 000 Eng⸗ ländern und Eingeborenen in der Nähe des Fluſſes Battang⸗Lopar Neu⸗Guinea, wohin ſie entſandt worden war, um einen Eingeborenen⸗ ſtamm zu züchtigen, weil derſelbe Europäer ermordet hatte und Piraterei betrieb, völlig vernichtet wurde. Die Nachricht beſagt weiter, daß/ des Beſtandes der Kolonne an der Cholera geſtorben ſind. Täglich waren bis 500 Todesfälle zu verzeichnen, der Fluß war mit Leichen dicht beſäet. Konſtautinopel, 3. Juli. In der letz⸗ ten Zeit ſind im Vilajet Monaſtir mehrfach Räuberbanden und revolutionäre bulgariſche Banden aufgetaucht, welche den zu ihrer Ver⸗ folgung entſandten kürkiſchen Truppen ſchwer zu ſchaffen machen. Auch albaneſiſche Banden terroriſiren die Bevölkerung. In Folge des letzten Zuſammenſtoßes in Horing wurden über 100 kompromitirte Bulgaren verhaftet. Gegen⸗ wärtig werden Entwaffnungen im Diſtrikt Florina durchgeführt. Aus Nah und Fern. * Seckenheim, 8. Juli. Der heutige Ferkelmarkt war mit 29 Stück befahren, welche zu 34— 40 Mark pro Paar abgeſetzt wurden Mannheim, 7. Juli. Wegen dreifachen Mordes, begangen an den eigenen Kindern, ſtand heute vor dem hieſigen Schurgericht die Ehefrau des Taglöhners Karl Hermann, Anna geb. Wirt aus Krautheim und deren Ehemann we⸗ gen Anſtiftung dazu. Das Scheuſal von einer Mutter hatte am 27. Juni 1899 ihre 2 Tage alte Tochter und am 3. Juli 1900 ihren 1 Tag alten Sohn durch einen Stich mit einer eiſer⸗ nen Stricknadel in den Schädel getötet, wäh⸗ rend ſie am 3. April d. Is. ihre 3 Tage alte Tochter durch Zuhalten von Naſe und Mund erſtickte. Die Beſtie in Menſchengeſtalt erhielt 13 Zahre Zuchthaus, der Ehemann 3½ Jahre Gefängnis. 5 Kappel, 4. Juli. Bei der Anweſenheit der Großherzoglichen Herrſchaften auf St. Ottilien am 2. v. M. erregte die in Tracht erſchienene Tochter des hieſigen Straßenwarts, Maria Maier, die Aufmerkſamkeit der Groß herzogin durch ihr prachtvolles, ſelbſtgeſticktes Mieder. Das Mädchen erhielt lt.„Fbg. Ztg.“ von der hohen Frau den ehrenvollen Auftrag, ihr das gleiche Mieder zu ſticken, ein Auftrag, der wohl zur größten Zufriedenheit der hohen Beſtellerin ausgeführt wurde; denn die Sticke⸗ rin erhielt aus dem Kabinet der Großherzogin ein in den huldvollſten Ausdrücken verfaßtes Dank⸗ und Anerkennungsſchreiben, dem der klingende Erfolg bald folgen wird, was dem beſcheidenen Mädchen wohl zu gönnen iſt. Freiburg, 4. Juli. Die Stadt Freiburg plant den Bau einer neuen Gewerbeſchule. Die Koſten betragen über 1 Million Mark. Königsbach(A. Durlach), 5. Juli. Geſtern Nachmittag brach in der Scheuer des Lammwirts Scherle Feuer aus, das ſofort auch. das Wirtshaus und die Scheuer und das Wohnhaus des Wilhelm Fränkle ergriff. Mit großer Anſtrengung konnte das untere und obere Mühlgebäude geſchützt werden. Nun liegen 3 Wohngebäude, 2 Scheuern und 2 Nebengebäude in Aſche. Es wird Brandſtif⸗ tung in der Scheuer des Lammwirtshauſes ver⸗ mutet. Landſtuhl, 5. Juli. Dieſe Nacht ent⸗ ſtand auf bis jetzt noch unaufgeklärte Weiſe in dem in der Ludwigſtraße inmitten der Stadt gelegenen dreiſtöckigen großen Wohnhaus des Schreinermeiſters Dommaß, in welchem ſich auch die ſeit etwa einem Vierteljahre errichtete Apotheke zum„Rothen Kreuz“ von Guſt. Schäfer und das Spezereiwaarengeſchäft des Kaufmanns Stoffel befinden, ein Brand aus, der ſo raſch um ſich griff, daß in kurzer Zeit das ganze Anweſen in hellen Flammen ſtand und die in dem Hauſe wohnenden 5 Familien nur das nackte Leben retten konnten. Alle Mobilien der 5 Familien, ſowie alle Waaren der Apotheke, alle Waaren des Kaufmanns Stof⸗ fel, und die ganzen Einrichtungen desSchreiner⸗ meiſters Dommaß und des Drehermeiſters Moog wurden ein Raub der Flammen. Die Bewohner des Hauſes befanden ſich in der Mehrzahl in großer Gefahr, den Tod durch Verbrennen zu erleiden. Die Feuerwehr war jedoch ſehr ſchnell zur Stelle und rettete alle in Gefahr ſchwebenden Hauseinwohner durch die Fenſter. Eine 16 Jahre alte Tochter des Drehermeiſters Moog ſprang in der äußerſten Gefahr von einem Fenſter des 3. Stockes des Hauſes auf die Straße, und erlitt dadurch ſchwere innere Verletzungen. Zahlreiche Haus⸗ einwohner konnten nicht ein einziges Kleidungs⸗ ſtück retten und mußten von Nachbarsleuten bekleidet werden. Berlin, 6. Juli. Tot in ihrer Woh⸗ nung und auf einem Stuhle ſitzend wurde geſtern von ihrem Rektor die 53jährige ſtädt. Lehrerin Thereſe Meier aufgefunden. Nachdem dieſelbe zwei Tage lang nicht in die Schule gekommen war, wollte der Rektor ſich perſön⸗ lich nach ihr erkundigen, fand aber die Thür verſchloſſen und ließ ſie daher von einem Schloſſer öffnen. Die Selbſtmörderin hatte ſich an beiden Handgelenken mit einem Meſſer die Pulsadern durchſchnitten. Leipzig, 6. Juli. Am 3. Juli war in Jena eine Harzwaarenhändlerin ermordet auf⸗ gefunden. Geſtern wurden die Mörder in dem Schloſſer Behnert, dem Bahnarbeiter Fouſſe und Oskar Goldſchmidt ermittelt. Behnert, der 1875 in Magdeburg geboren wurde, ge⸗ ſtand bei ſeiner Vernehmung ein, auch die Frau Lory, welche am 9. Dezember 1901 in ihrem in der Fleiſchergaſſe zu Leipzig gelegenen Laden beraubt wurde, ermordet zu haben. Marburg, 6. Juli. Die Strafkammer verurteilte geſtern den Bürgermeiſter a. D. Dickhaut aus Schrecksbach im Kreiſe Ziegenhain wegen Amtsvergehen zu 100 Geldſtrafe. Dick⸗ haut hatte ſich von Alters- und Unfallrenten eine Gebühr von 20 Pfg. für die Beglaubigung. Dies iſt nicht der Quittungen geben laſſen. erlaubt.* Breſt(Dep. Finiſtere), 3. Juli. Der Wachtpoſten einer Pulverniederlage in einem benachbarten Fort wurde geſtern von mehreren Strolchen angegriffen und durch Revolverſchüſſe verwundet. Der Soldat antwortete mit Ge⸗ wehrſchüſſen und ſchlug die Angreifer in die. Flucht. anarchiſtiſchen Anſchlag handelt. Paris, 7. Juli. Wie das Blatt„Me⸗ morial Diplomatique“ berichtet, iſt bald nach der Proklamation des Friedens in Südafrika die Idee aufgetaucht, in Kapſtadt eine große Ausſtellung engliſcher Kolonialprodukte zun ver⸗ Dieſe Idee fand großen Anklang und es wurde unter dem Vorſitz des General- gebildet, welches ſich mit der Angelegenheit befaßt hatte.. Die Ausführung ſoll nunmehr in der Zeit vom* anſtalten. gouverneurs Milner ein Komitee November 1903 bis März 1904 ſtattfinden. New⸗ Mork, 7. Juli. Die Flüſſe traten aus, Brücken und Pork. Häuſer wurden fortgeriſſen und die Straßen* uͤberſchwemmt. Der Schaden wird auf mehrere Hunderttauſend Dollar geſchätzt.* Madrid, 2. Juli. Alle Eiſenbahn⸗Be⸗ dienſteten Spaniens verlangen Aufbeſſerung 1. Am 15. Juli findet eine allge- ihres Lohnes. meine Verſammlung ſtatt, um den Streik zu beſchließen, wenn die Geſellſchaften die Fordes rung nicht bewilligt. 5 Vermiſchtes. 1 —„Hoch klingt das Lied vom braven Mann!“ Eine wackere That vollbrachte der Landwirt Pius Unſer von Oberhauſen. g Wagen, mit zwei Kühen beſpannt, benützte die oberhalb Rheinhauſen über den Rhein gehende Fähre. 5 gewordenen Kühe nicht mehr halten— Wagen, 5 Kühe und Fuhrmann ſtürzten in den Rhein. N Unſer ſchwamm ſofort, trotz den Bitten ſeiner Familie, die auch auf der Fähre war, dem Greiſe nach und rettete ihn und hierauf die Kühe, indem er ſchwimmend die Stränge durchſchnitt. Eine edle That! 1 5— Ein junger Kaufmann betrat mit dem 5 1 Hut auf dem Kopfe den Zuſchauerraum des Schöffengerichts in Mainz. Da er den Hut auch noch fernerhin aufließ, wurde er wegen Ungebühr zu 3 Mk. — In Riedern erſchoß ſich wie verlautet aus Furcht vor dem Militärdienſt nächſtes Frühjahr werden. zum Train Nähe von Schwelm(Weſtfalen entdeckt worden.— — daran, wie ſie es anſtellen ſollte, um ſo bald als möglich von hier fortzukommen. Die Be⸗ wohner von Buchecke durften vorläufig nichts erfahren, man wurde ſie nicht fortlaſſen, ihr den Plan auszureden ſuchen, und dann bangte Iſa vor dem ſchmerzlichen Abſchied von der treuen Suſanne und Tante Martha. Sie fürchtete, es würde den Beiden gelingen, ſie in ihrem Entſchluß wankend zu machen, das wollte ſie um jeden Preis vermeiden und mußte wohl heimlich das Haus verlaſſen. Dazu bedurfte es allerdings verſchiedener Vorbereitungen, denn das Nötigſte mußte gleich mitgenommen werden. „Vielleicht wäre es beſſer, Sie ſtänden ihm zur Seite, um ihn zu warnen, zu retten!“ hatte Hans v. Uttrecht geſagt. Unabläſſig tönten ihr dieſe Worte in den Ohren, während 15 durch den regennaſſen Wald heimwärts eilte. „Ja, heimwärts!, zog es ihr durch den Sinn. Als ob ſie überhaupt eine Heimat hätte, ein Fleckchen, das ihr gehörte, wohin ſie ſich flüchten könnte mit all' ihrem Jammer! Man hatte ſie vielleicht aus Mitleid in Buchecke aufgenommen, aus Mitleid ihr ein Aſyl geboten weil man wußte, daß ihr Vater um das täg⸗ liche Brot arbeitete! O, ſie wollte auch ar⸗ beiten, gleichviel was, nur nicht unthätig hier ſitzen und ſich von Anderen ernähren laſſen. Wie konnte ſie nur ſo blind ſein und anneh⸗ men, der Vater mache ſich daraus, im Cirkus ärm ſſir ein Vergnügen 8 kriti ſchwieg gegen ſeine eigene Tochter, die ah⸗ nungslos im Nichtsthun dahinlebte. Das durfte ferner nicht geſchehen. Unterwegs über⸗ legte ſie, wie ſie am leichteſten entkommen konnte Den Weg zur Bahnſtation kannte ſie genau, es war eine kleine halbe Stunde dort⸗ hin. Um ſieben Uhr ging ein Zug nach der Reſidenz. dann konnte ſie um zehn Uhr ſchon bei dem Vater ſein. Freilich, für ein junges Mädchen war es gefährlich, allein in der Nacht zu reiſen, ſie verhehlte ſich das nicht. Aber bis morgen konnte ſie nicht warten, denn da entkam ſie ſicher nicht. Auch war es Iſa be⸗ kannt, daß der Vater bald abreiſen werde, es galt daher, keine Zeit zu verlieren. Raſcher ſchritt die junge Dame dahin. Die Dämmer⸗ ung ſank ſchon hernieder, die alte Turmuhr von Buchecke hatte bereits fünf Uhr geſchlagen. Iſa wollte eben an dem kleinen, aber netten, im Schweizerſtil erbauten Häuschen vorbei ſchlüpfen, das dem Verwalter Fröhlich zur Wohnung diente. Unwillkürlich hemmte ſie den Schritt und ſchaute durch die unverhüllten lange Pfeife angezündet, und lehnte behaglich 1„ in dem lederbezogenen Sorgenſtuhl, während die Tochter, auf deren Ausbildung der Alte fehr viel verwendet hatte, am Klavier ſaß und ein Opernbruchſtück ſpielte. N* Iſa vermochte kaum den Blick zu wenden 9* Sie be? von dem ſchönen Bild da drinnen.* neidete dieſe Menſchen, die ſo ruhig und fried? lich dort ſaßen, als hätten ſie nie etwas erfah ren von dem Kampf und Streit und dem Jammer, den es auf der Welt gab. Namens, den ſie trug. Waren dieſe einfacher denn nicht viel glücklicher als ſie? Und das blonde Mädchen dort am Klavier! Wie ſichen und geborgen mußte es ſich fühlen im treuſorgender Eltern. Wie zärtlich die 95 ihr Töchterchen blickte, ſo voll Stolz un iebe. Noch immer ſtand Iſa unbeweglich auf* demſelben Fleck, und ſtarrte trübe vor ſich hu während drinnen das Mädchen zu ſingen bes f Die Lauſchende konnte jedes Wort ver. ö gann. ſtehen, es war ſo ſtill ringsum, nur der plätſcherte leiſe hernieder. (Fortſetzung folgt.) Regen Man glaubt, daß er ſich um einen Ein ſchwerer 1. Sturm wütete im Weſten des Staates New⸗ Ein! Der Fuhrmann, ein 72jähriger Mann 1 namens Lenz, konnte die auf der Fähre ſcheu 0 Geldſtrafe verurteilt. Außerdem wurde ihm das Betreten des Saales während der Verhandlungen verboten. in den Wohnung ſeines Vaters ein 20jähriger Mann. in einem Anfall von Schwermut; er ſollte ö 6 eingezogen — Eine große Tropfſteinhöhle iſt in der 4 5 Wie eine Bettlerin kam ſie vor trotz des hochtönendn Schug Mutten von Tenneriffa mehrere Dolchſtiche. — Dieſer Tage reichten ſich in Hornberg 2 Taubſtumme die Hand zum Lebensbund. Als Trauzeuge fungierte ebenfalls ein Taub—⸗ ſtummer. — Auf die Aufforderung„Setzen Sie ſich“ nahm in München im Gerichtsſaal eine Zeugin zum Gaudium der Anweſenden behag— lich ſchmunzelnd neben dem Richter Platz, der ſie jedoch höflich von ihrem erhabeuen Sitz heruntergeleitete. f 0 — Der im Jahre 1881 aus Augsburg deſertirte Soldat Kaſpar hat vom Heimweh getrieben Amerika verlaſſen und ſich dem Kriegsgericht geſtellt. Dieſes verurteile ihn zu 1 Jahr und 21 Tage Gefängnis. — Die Bauersleute Schramm in Rödel⸗ . ſee(Unterfranken) ließen ihren 8jährigen Sohn bei einer auf dem Felde an einem Baum an⸗ gebundenen Kuh zurück, welche plötzlich ſcheu . wurde und den Knaben an den Baum drückte daß er ſchwere innere Verletzungen erlitt, denen er alsbald erlag. 5 — Joſeph Pulitzer, der Herausgeber der „„World“, eines der größten New⸗Yorker Blät⸗ ter, iſt jetzt in Berlin, wo er Rettung vor Er⸗ blindung ſucht. Vor etwa 40 Jahren kam Pulitzer als mittelloſer Schnorrer in New⸗York aan, heute iſt er vielfacher Millionär und einer der einflußreichſten Männer Amerikas. Aber er hat dafür mit ſeiner Geſundheit bezahlt und iſt ein blinder, gebrechlicher Greis geworden. — In Morsbach(Aachen) wurde ein junger Bergmann, der um ſeine Fertigkeit im Klettern zu zeigen, einen Maſt der elektriſchen Stromleitung hinaufkletterte, vom Strome ge⸗ troffen und blieb tot an den Drähten, die er mit den Händen angefaßt hatte, hängen. Ein 5 Gefährte, der ihm Hilfe bringen wollte, wurde am Fuße gelähmt. — Aus Eiferſucht verſetzte ein junger Ehemann ſeiner hübſchen Frau auf der Hoͤhe Als der Arzt die ohnmächtig gewordene Dame Runterſuchen wollte, fand er, daß ſie einen leich— ten Kettenpanzer trug. — Vor einem Berliner Gericht war am Freitag ein Einbrecher von einem Referen⸗ dar warm verteidigt worden, worauf der Vor⸗ ſitzende den Langfinger fragte, ob er noch etwas hinzuzuſetzen habe.„Nein,“ erwiderte der An⸗ geklagte,„ich habe an meinem Verteidiger nichts auszuſetzen. 5— Schneidermeiſter Brunner in Regens⸗ burg feierte mit ſeinem Zwillingsbruder, einem Schuhmacher in Paſſau, ſeinen 80. Geburtstag. .— Einige junge Leute, welche in einer Wirtſchaft in München nach einer Ziehhar⸗ monika tanzten, gerieten wegen Anrempelns in Streit, wobei mit Maßkrüger, Tellern, Stühlen de. geworfen wurde. Hiebei erhielt ein 18jäh⸗ riger Burſche einen Wurf an die Schläfe, ſo daß er ſofort tot war. Fünf hauptbeteiligte Burſchen ſind verhaftet. — In München ſuchte ſich eine den beſſeren Ständen angehörige Dame mit ihren zwei Kindern im Alter von 6—7 Jahren in den hochgehenden Fluten der Iſar zu ertränken. Paſſanten, die den Vorgang bemerkten, hielten die Lebensmüde davon ab und brachten ſie nach Hauſe. — Barnums größter Elefant„Fritz“ mußte in Tours(Frankreich) mittels dicker Seile und Kloben erwürgt werden, weil er ruppig wurde und nicht nur das Publikum, ſondern auch ſeine Wärter bedrohte. Er hatte ſchon früher einen Menſchen getötet und meh— rere andere verwundet.„Fritz“ war 2,60 Meter hoch und iſt 80 Jahre alt geworden. Auszug aus den Standesregiſtern der Gemeinde Seckenheim. Geborene: Juni. J. Luiſe Regina, T. v. Jakob Baſilius Ditſch, Landwirt u. ſ. E. Anna Maria geb. Hingerle. Anna Barbara, T. v. Leonhard Bauer, Fabrikarbeiter u. ſ. E. Sophie geb. Maier. Wilhelm, S. v. Peter Biedenbänder, Wagner u. ſ. E. Margaretha geb. Bauer. Johannes Wilhelm, S. v. Wilhelm Stern, Grundarbeiter u. ſ. E. Anna Maria geb. Maier. i Anna Maria, T. v. Rudolf Stauder, W u. ſ. E. Maria Anna geb. olk. Anna Katharina, T. v. Peter Winkler, Bahnarbeiter u. ſ. E. Bertha geb. Glaſer. Georg Leonhard, S. v. Georg Jakob Volz, Math. Sohn, Fabrikarbeiter u. ſ. E Chriſtina geb. Speidel. „Katharia Luiſe, T. v. Jakob Ludwig Arnold, Landwirt u. ſ. E. Maria geb. Seitz. Jakob, S. v. Karl Gruber, Metzger u. ſ. E. Suſanna geb. Karl. Georg Albert, S. v. Philipp Klumb, Adam Sohn, Landwirt u. ſ. E. Philippine geb. Sponagel. Luiſe Chriſtina, T. v. Johann Chriſtoph Bender, Fabrikarbeiter u. ſ. E. Eliſabetha geb. Gärtner. Eliſabetha, T. v. Martin Keller, Zimmer⸗ mann u. ſ. E. Eva geb. Schreck. Ludwig, S. v. Peter Heſter, Hilfswärter u. ſ. E. Barbara geb. Keller. Juni. Geſtorbene: 4. Heinrich Zwingenberger, Zimmermeiſter, 63 Jahr 6 Monate alt.. 8 Peter Klumb, Magazinarbeiter, 50 Jahre 3 Monate alt. Wilhelm, S. v. Georg Sponagel, Land⸗ wirt u. ſ. E. Margaretha geb. Böhles. 5. Jakob, S. v. Karl Gruber, Metzger u. ſ. E. Suſanna geb. Karl, 7 Stunden alt. Jakob Brug, Ehefrau Margaretha geb. Hirſch, 66 Jahre 10 Monate alt. Peter Arnold, Schneidermeiſter Witwe Anna Barbara geb. Klumb, 90 Jahre 2 Monate alt. Johann Jakob Gruber, Landwirt Barbara geb. Schmitt, toter Knabe. Peter Volz, Bahnarbeiter, Witwe Anna Maria geb. Obermaier, 35 Jahre 5 Monate alt. Bekanntmachung. Sauntag, den 13. Juli c., nachmit⸗ tags 3 Ahnrt Landwirtſch. Verſammlung des Bezirksvereins Ladenburg im Gaſthaus zum„Reichsadler“ hier, wobei Herr Land⸗ wirtſchafts⸗Inſpektor Kuhn über die in der Landw. Ausſtellung in Mannheim über Tabakbau ge⸗ machten Erfahrungen ſprechen wird. Zugleich findet die Verteilung der Preiſe der ſtaatlichen Rindviehprämirung ſtatt. Zu recht zahlreicher Beteiligung wird eingeladen. Seckenheim, den 8. Juli 1902. Volz, Bürgermeiſter. Bekanntmachung. Die Vornahme einer geſundheits⸗ polizeilichen Ortsunterſuchung betr. Herr Bezirksbaukontrolleur Hecht von Mannheim wird mit einem Vertreter der Ge⸗ meinde am Jounerstag, den 10. Juli c., vormittags 8 Uhr im Ort Seckenheim mit der geſundheitspolizeilichen Vorunterſuchung von Seckenheim-Rheinau beginnen. Es werden hiebei bereits ſämtliche Ge— bäude, ſowie die Abort-, Dunggruben⸗ ꝛc. An⸗ lagen beſichtigt; die Hausbeſitzer und Hausbe⸗ wohner ſind verpflichtet, der Commiſſion den Eintritt in das Haus und die Beſichtigung aller Haus- ꝛc. Räume zu geſtatten. Seekenheim, den 9. Juli 1902. Gemeinderat Volz. und Hühnerfutter gemiſcht. prima Qualität, hat zu verkaufen Fritz Scherer z. Bad. Hof, Rheinau. a Bekanntmachung. Das Einſperren der Tauben während der Erntezeit betr. 5 Es wird hiermit zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß das Aus⸗ fliegen der Tauben während der Erntezeit, und zwar vom Dienstag, den 15. Juli bis Freitag, den 15. Auguſt 1902 verbaten iſt. 4 Die Beſitzer werden bei Vermeidung einer Strafe bis zu 60 Mark oder Haft bis zu 14 Tagen aufgefordert, ihre Tauben einzuſperren. Seckenheim, 5. Juli 1902. 5 Bürgermeiſteramt Volz. Bekanntmachung. Am Exeitag, den 11. Juli 1902, Vormittags 10 Uhr läßt die hieſige Gemeinde den Farrendung auf dem Platze öffentlich ge⸗ gen Baarzahlung vor der Abfuhr verſteigern. i Seckenheim, den 8. Juli 1902. Bürgermeiſteramt. Volz. Bekanntmachung. Die Gemeinde Seckenheim läßt das Anfertigen einer Leiter öffent⸗ lich in Submiſſion vergeben. i (.. Angebote ſind bis längſtens Dienstag, den 15. Juli 1902 auf hieſigen Rathaus(Zimmer Nr. 6) einzureichen, woſelbſt auch die Be⸗ ingungen eingeſehen werden können. n Seckenheim, den 8. Juli 1902. ö Bürgermeiſteramt. Volz. i Bekanntmachung. Donnerstag, den 10. Juli 1902, Vormittags 10 Uhr, äßt Andreas Winkler ſein in der Herdtſtraße gelegenes Anweſen 9 auf Ei N 7 Joachim. Rothe S. Commanditgeſellſchaft L 8, No.! Mannheim. 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Halte mich einer verehrlichen Einwohnerſchaft von Seckenheim als Haus- und Hotschlächter unter Zuſicherung prompter und reeller Bedienung beſtens empfohlen. Hochachtungsvoll Fritz Bortt. Langjähriger Metzger bei Herrn Daniel Groß, Mannheim. Zahnbehandlung! Zahnerſatz! J. Eckard. Behandlung schonend. Preise mässig. Zahnziehen nach Wunſch mit Lachgas oder anderen ſchmerzloſen Mitteln Surechſtunden aun Wachentagen vorm. 9 12, nachm. 25 Sonntags von 10—12 Ahr. pfohlene, nach neueſtem Syſtem eingerichtete aufgeſtellt. Glaſtizität wieder, ſo daß jede Hausfrau verſichert ſein kann, daß Erwartungen. Sonnen ſofart benützt werden. Jedermann iſt es erlaubt, 1 wieder frei ins Haus geliefert. Seit Juni 1899 betreibt die Firma Ohristian Wagner von Ebersbach allhier das Geſchäft des Bettfedern- reinigens und erfreut ſich eines großen Zuſpruches ſeitens der hieſigen Hausfrauen, ein Beweis dafür, daß das unmittelbar erzielte Reſultat ein gutes iſt. Die Methode der Federnreinigung iſt vermittelſt überhitzten Dam⸗ pfes unter dem Druck von ungefähr 2 Atmosphären. Der Waſſer⸗ dampf wird aus Waſſer hergeſtellt, in welchem Formalin gelöſt iſt. In dem überhitzten Dampf bleiben die Federn je nach ihrer größeren oder geringeren Verunreinigung 3 bis 5 Minuten. Dann erfolgt deren Ich beſcheinige hiermit mit voller Zufrieden⸗ heit dem Herrn Chr. Wagner aus Ebersbach 3. Z. in Schwetzingen für die von ihm gelie⸗ ferte Arbeit im Bettfedernreinigen. Ich gab waren, da ich mein Augenmerk nur auf die alten Federn richtete, und ſah dabei, daß die⸗ iſt Chriſtian Dampf Bettfedern⸗ Reinigungs ⸗ Anstalt. Meine amtlich genehmigte, von vielen 100 Familien, Hotels, Gaſthäuſern, Aerzten und Krankenhäuſern beſtens anerkannte und em⸗ Dampf-Bettfedern-Reinigungs⸗-Anſtalt habe ich nur kurze Zeit im Hauſe des Herrn Bruno Yorneg, Seckenheim, Dammſtraße. Die Federn werden desinfiziert und mit 2 Atmosphären Hampfdrum aufgedämpft und mit derſelben Heißluft wieder voll⸗ ſtändig getrocknet, ſo daß die Federn von Rraukheitsſtoffen, Schweiß, Schmutz, Staub, Schaben und ſämtlichen anhaftenden Jufek⸗ 5, leicht und voll ohne feden Flaumverluſt und erhalten ihre frühere ihre Betten lange Jahre leicht und voll bleiben. Es übertrifft daher alle „Sämtliche von mir gereinigten Vettfedern und Flaumen werden ſofort in die tionen vollſtändig befreit ſind. Die Federn werden wieder ſchön wei vorher von der Einrichtun Prampteſte gedienung und billigſte gerechnung wird zugeſichert. 7 W ee Jausfrauen! ö agners Mannheim, U 1, 13,(iichſt der Settenheimer Nebenbahn. Bettſtücke gefüllt und können ohne weiteres Eine einmalige Prabe beweiſt die Thatſache, daß die Federn chön gereinigt und wie nen werden. g Einſicht zu nehmen und der Reinigung ſeiner Federn ſelbſt beizuwohnen. Die Betten werden im Hauſe abgeholt und am gleichen Tag „Hochachtungsvoll! Christian Wagner Dampf-gettfedern-⸗Reinigungs-Anſtalt. Aerztliches Atteſt. Trocknung mittelſt heißer Luft in der Art, daß die Federn um einen rotierenden Cylinder geworfen werden, bis ſie trocken ſind. Darnach erfolgt ſofort Einfüllung in die Betten, welch' letztere dann wieder in unmittelbaren Gebrauch genommen werden können. Dieſe Art der Federreinigung muß vom theoretiſchen wie vom praktiſchen Standpunkt aus als einedurchaus rationelle bezeichnet werden und genügt jedenfalls auch den Zwecken der Desinfektion. 8 Mit meinen eigenen Betten, die ich derartig reinigen ließ, bin ich ſehr zufrieden. Weinheim, den 31. Januar 1900 Dr. Karrillon- Zeugniſſe: kann ich die Bettfedern⸗Dampf⸗Reinigungs⸗ Anſtalt Jedemann auf's Beſte empfehlen. Schwetzigen, 6, Juli 1899. Joh. Zahn, Glaſerei. ihm alle meine Betten, woſelbſt noch neue und 3. Adler, Frau Ph. Bräuninger, Manufakt.⸗Geſch., Heidelberg, 2. Juni 1902. auch ziemlich alte und ſchwere Federn dabei Louis Montag, Hermann Wuſt z. Schwanen. Die Unterzeichneten bezeugen wahrheitsgemäß, daß die Dampfbettfedern-Reinigungsanſtalt von ſelben wie neu und leicht zurückkamen. So Chr. Wagner hier allen Anforderungen voll⸗ ſtändig entſpricht. Die Bettfedern werden der⸗ art ſchön, ſauber gereinigt und wieder vollſtän⸗ dig trocken in die Bettſtücke gefüllt, daß alle Ernſt Ihm, Hotel Erwartungen übertroffen werden. Renkert, Spengl., Frau Otten, Stickgeſch. Frau Dinkel, Direkt., Frau Kerrle Buchh. Frau Schuh⸗ macher, Tapez. Frau Scholl, Oberamtsrichter, Frau Schmitt Louiſe, Fraugkunſt, Frau Zahn Limonade. Nugust Jericho. Ansetz-Branntweine per Liter 88, 45, 55, 65 Pfg., Feinsprit 80 u. 66 pot. Rum, Arae, Cognae, deutsche u. französiche Marken. Himbeerſaft. (Schnarchendorfſche.) Von 10 Fläſchen an En- gros Preis und alle ſonſtigen Mineralwaſſer in ſtets friſcher Füllung, Zum Einmachen ſämmtliche Gewürze, Fruchteſſig, Wei 9.. l. l Vorzügliche Tiſchmeine in Flaſchen von 50 Pfg. an ohne Glas. Wein für Reconvalescenten und Kranke. 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