enhei Anzelgeblatt für seckendeim, Rheinau und Jbesbeſm. . Erſcheint Mittwoch und Samstag. Abonnement: Monatlich 25 Pfg., durch die Poſt 5 bezogen vierteljährlich Mk. 0.80 Redaktion, Druck und Verlag von J. Helfrich in Keckenheim. Anzeigen: Die Iſpaltige Garmondzeile oder deren Raum 10 Pfg bei Wiederholungen entſprechenden Rabatt. Samstag, den 26. Juli 1902. 2. Jahrgang. Nr. 60. Ausland. Nokohama, 24. Juli. Ein japaniſcher egierungsbeamter hat ſich von Tokio nach Markus Island begeben, um dasſelbe für Ja⸗ an in Beſitz zu nehmen. Ein amerikaniſcher t am 11. Juli von Honolulu nach demſelben eſtimmungsorte abgegangen. i 5 Kingstown in Irland. Der hier einge⸗ troffene Burenoberſt Schiel Jagte in einer Un⸗ terredung mit einem Berichterſtatter bezüglich des Friedensabſchluſſes,&s werde von der Art und Weiſe, wie die Engländer die Friedensbe⸗ dingungen durchführen, abhängen, ob die annek⸗ tierten Länder ſich friedlich verhalten werden. Er verſicherte, daß die Engländer ſich bewähren werden, Transvaal und der Oranjekolonie die engliſche Sprache aufzuzwingen, in welchem Falle vielleicht eine große Gefahr für den Frie⸗ den und die Wohlfahrt von ganz Südafrika entſtehen würde. 5 Mitteilungen aus der Seckenheimer g Gemeinderats⸗Sitzung. Vom 23. Juli 1902. Johann Schnabel, Georg Michael Frei und Adam Wolfert werden zum Antritt des angeborenen Bürgerrechts zugelaſſen. a Das Gr. Bezirksamt erteilt die Genehmi⸗ ung zur Errichtung des Treppenhauſes in der riedrichſchule unter der Bedingung, daß das Treppenhaus nach dem Garten zu verlängert wird; es wird beſchloſſen, den Bau vorläufig nicht auszuführen. i 5 Fuür zwei Anweſen in Seckenheim wird der Kaufwert feſtgeſetzt. Auf eine Zuſchrift des Bezirksamts wegen nterſtützung der durch Brand ſchwer geſchä— digten Gemeinde Bieſingen im Schwarzwald wird eine Beihilfe von 100 Mk. aus der Ge⸗ meindekaſſe gewährt. 5 „Das ſtreitige Stück Weg an der Stein⸗ zeugwaaren⸗Fabrik, welches die Gemeinde glaubte nicht an dieſe Fabrik abtreten zu müſſen, wird nach einer Beſprechung an Ort und Stelle mit den einſchlägigen Behörden und henauer Durchſicht des Vertrages, aus welcher die Verpflichtung der Gemeinde zur Abtretung hervorgeht, nunmehr an die Steinzeugfabrik — abgetreten und wird Bürgermeiſter⸗Stellvertreter Seitz zur Protokollirung ermächtigt. Die Verſteigerung des Dungs aus dem Farrenſtalle mit einem Erlös von 50 Mk. wird gutgeheißen. Der Ankauf von 20 Zentner Hafer zum Preiſe von 9.90 Mk. pro Zentner wird ge⸗ nehmigt. Es wird bekannt gegeben, daß die Ein⸗ wohnerzahl von Rheinau am 1. Juli 1902 im Ganzen 2642 Seelen betrug. 8 Die Kultur⸗Pläne für den Gemeindewald für 1903 und ebenſo die Wirtſchafts⸗Pläne werden zur Kenntnis gebracht und genehmigt. Die Einſchätzung des Feuerſchadens der Suberit⸗Fabrik in Rheinau wird genehmigt. Für zwei Schuppen in der Ziegelei des Thomas Herdt wird der Kaufwert feſtgeſetzt. Es wird ein Schreiben des Grunderwerb⸗ Kommiſſärs für den Rangir⸗Bahnhof zur Kenntnis gebracht, welches vorläufig nicht be⸗ antwortet werden ſoll. Ein Schreiben der beiden Geiſtlichen in Rheinau um Ausſchmückung des Betſaales im Friedhof wird dahin verbeſchieden, daß ein Kruzifix von e Größe, das dem Saale angepaßt iſt, beſchafft werden ſoll. Auf ein Schreiben des Bezirksamts über die Deckung der Koſten zum zweiten Schul⸗ hausbau in Rheinau wird geantwortet, daß der Aufwand hierfür dem Grundſtock entnom⸗ men werden ſoll, vorbehaltlich des Rückerſatzes an denſelben; die Bedingungen des Rücker⸗ ſatzes werden bei der ſeiner⸗zeitigen Genehmi⸗ gung der Verwendungsſumme erfolgen. Der Empfang des Rechnungs⸗Beſcheides über die Kath. Kirchenſtiftung in Seckenheim wird beſtätigt. Die Lieferung einer Steigleiter für die Pflicht⸗Feuerwehr in Seckenheim wird dem Daniel Sichler zum Preis von 19 Mk. über⸗ tragen. Bezüglich der allenfallſigen Verlegung der Baulinie in der Gartenſtraße und Neueintei⸗ lung der Bauplätze iſt nach einer Mitteilung des Bezirksamts vorerſt ein Plan hierfür vor⸗ zulegen, mit deſſen Fertigung der Bezirks⸗ Geometer beauftragt wird. Verſchiedene Rechnungen werden zur Zah⸗ lung angewieſen. Die Tabellen der Polizei⸗Strafen, ſowie das Verzeichnis der Schulſtrafen für den ver⸗ gangenen Monat werden vorgelegt. f Für Abhör der Gemeinderechnung vom vorigen Jahr verrechnet das Bezirksamt 134 Mark. Für die vier verwaiſten Kinder des ver⸗ ſtorbenen Peter Klumb wird Pflege⸗Vertrag abgeſchloſſen. Das Stabhalteramt Rheinau ſtellt den Antrag, für den Rheinauer Markt eine Anzahl Böcke und Dielen zum Aufſtellen der Waaren zu beſchaffen; desgleichen ſoll ein Brunnen und ein Schutzhäuschen für den mit der Erhebung der Marktgebühren betrauten Beamten errichtet werden. Es wird beſchloſſen, die ſämtlichen Lieferungen öffentlich auszuſchreiben. Aus Nah und Fern. Seckenheim, 25. Juli. Geſtern Nachmittag halb 6 Uhr iſt Herr Altbürger⸗ meiſter Jacob Seitz nach ſchwerer Krankheit im Alter von 74 Jahren verſchieden. Der Verſtorbene, der ca. 18 Jahre der hieſigen Gemeindeverwaltung vorgeſtanden, war eine hochgeachtete Perſönlichkeit und hatte es ver⸗ ſtanden durch gerechte und umſichtige Amts⸗ führung die Liebe und Achtung der ganzen Gemeinde zu erwerben. Erſt das zunehmende Alter veranlaßte den dienſteifrigen Herrn vor einigen Jahren die Bürde des Bürgermeiſter⸗ amts niederzulegen.— Nur wenigen Stunden nach dem Hinſcheiden des Gatten iſt auch die im Alter von 71 Jahren ſtehende Gattin, Frau Marie Seitz, geb. Mieg, dem Verbliche⸗ nen im Tode gefolgt. Die nach langjähriger glücklicher Ehe zuſammen abberufenen Ehegatten werden nun in gemeinſamem Grabe zur ewigen Ruhe gebettet werden, während ſie der hieſigen Gemeinde in ehrender Erinnerung bleiben werden. Rheinau, 24. Juli. In der heutigen Strafkammerſitzung des Großh. Langerichts Mannheim kamen die vor einiger Zeit hier ausgeführten Kupferdiebſtähle zur Verhandlung. Wegen Diebſtahl erhielten Karl Renius zwei — * Treue. 4 Original⸗Roman von Irene v. Hellmuth. 4 Nachdruck verboten. 8* le,„Ich fürchte, Iſa,“ begann er nach einer einen Weile wieder,„es war doch ein un⸗ überlegter Kinderſtreich von Dir, daß Du ſo ahne Weiteres von Buchecke fortliefſt. Ich Fun Dir nichts bieten, und dort hatteſt Du Meunde, die Dich aufrichtig liebten.“ Iz.»Nicht unüberlegt handelte ich, Papa, Zöre zu: Man ſagte mir, daß Graf Dornbuſch Lich zum Spiel verleitet, daß er Deinen völli⸗ den Ruin herbeiführen will, um deſto ſicherer kal. meine Hand rechnen zu können! Deshalb am ich her!“. „Alſo ſo viele Sorgen hat ſich mein ines Mädchen um den böſen Vater gemacht“, chelte Tennewitz halb verlegen. Er ſchämte mit einem Mal, daß er ſo vor ſeinem nde ſtehen mußte. Die klaren Augen des gen Mädchens hingen fragend an dem Ge⸗ es Vaters, der den Blick zu Boden Die Beiden nahmen an der Reſtaurations⸗ 1 Platz, und der Graf bed klei zu, wie ſich Iſa das köſtlich duftende Gericht ſchmecken ließ. „Ah, das war herrlich,“ ſagte ſie, die Serviette weglegend, während Tennewitz von Neuem begann: „So willſt Du wirklich noch heute mit mir abreiſen, mein Kind?“ 0 „Jawohl, das will ich! Ich werde Dein kleines Hausmütterchen ſein, das unabläſſig bemüht iſt, Dir das Leben zu erleichtern.“ „So mißbilligſt Du es nicht mehr, daß ich meinen jetzigen Beruf ergriff?“ dieſe Weisheit he. Die junge Dame blickte nachdenklich vor ſich hin. Jahre Zuchthaus, Albert Rohde 1 Jahr 4 Monate Gefängnis, Franz Boll 11 Monat Ge fängnis und Friedrich Renius 10 Monate Ge fängnis. Der wegen Hehlerei angeklagte Händ ler Witkowsky wurde freigeſprochen. Mannheim, 24. Juli. Die Kohlenein⸗ kaufsgenoſſenſchaft Mannheim, welche im ver⸗ gangenen Winter in der Zeit der Kohlenteuer⸗ ung entſtanden war, iſt in Konkurs geraten. Die Mitglieder ſetzen ſich zum größten Teile aus den Kreiſen der kleinen Bürger und Be⸗ amten zuſammen. Heidelberg, 22. Juli. Fröhliches Stu⸗ dentenleben pulſirt noch in Heidelberg und wird vom größten Teil der Bevölkerung auch als ſolches aufgenommen und beurteilt. Das bewieſen geſtern wieder zwei Vorgänge, die von einer vielköpfigen Zuſchauermenge herzlich belacht wurden. Morgens gegen 8 Uhr beglei⸗ tete eine Studentenverbindung einen zu einer Karzerſtrafe verurteilten Commilitonen nach dem„fidelen Gefängnis“. Der Delinquent befand ſich, mit ſchweren, roſtigen Ketten ge⸗ feſſelt, auf einem zweirädrigen, mit einem Pferde beſpannten Karren und wurde an dem Thore des berühmten Studentengefängniſſes zur Verbüßung ſeiner Strafe abgeliefert.— Am Nachmittag brachten Mitglieder einer anderen Verbindung dreier ihrer Commilitonen die auf einige Tage in den Karzer wanderten, ein fröhliches, etwas glänzenderes Comitat. Eröffnet wurde dasſelbe durch Herolde, denen ein Trompetercorps auf einem Leiterwagen folgte. Die Karzerkandidaten waren in einem großen, von Kühen gezogenen Käfig unterge⸗ bracht. Der Henker in rotem Gewande hielt Wache davor, und jammernd umſtanden ihn drei„zarte Mägdelein“. In emer aus dem vorigen Jahrhundert ſtammenden Kaleſche wurden die Betten und ſonſtigen Requiſiten der „Verbrecher“ mitgeführt, während die Aktiven unter Singen das Ganze durch die Anlage und Hauptſtraße an ſeinen Beſtimmungsort escorkirten. Bretten, 23. Juli. Ein gräßlicher Un⸗ glücksfall ereignete ſich geſtern Abend hier. Der Müller Pieper auf der Weißhofer-Mühle wollte mit einem mit Fruchtgarben ſchwer be— ladenen Wagen nach Hauſe fahren. An einer Anhöhe führte er die Pferde, kam aber dabei zu Fall und geriet unter den Wagen, der über den Bedauernswerten hinwegfuhr. Ein Bein wurde ihm faſt ganz abgefahren und auch an der Schulter erhielt er bedeutende Verletzungen. Karlsruhe, 23. Juli. Am 20. d. M., früh Morgens halb 5 Uhr, verlangte ein junger Mann in der Scheffelſtraße von einem über ihm wohnenden Hausgenoſſen, daß er ſeinen Käfig mit einer Amſel, durch deren Geſang er in ſeiner Nachtruhe geſtört würde, entweder von ſeinem Fenſter weg in ſeine Wohnung nehme oder aber den Käfig mit einem Tuche verhänge. Da man ſeinem Verlangen nicht nachkam, griff er zur Selbſthilfe und ſchoß mit einem Revolver nach dem Vogel, worauf der Eigentümer des letzteren den Schützen mit Blu⸗ N mentöpfen bombardirte, wobei jedoch weder Menſchen noch der Vogel zu Schaden kamen. Wittenweiler, 23. Juli. Während der Einquartierung der Artillerie erlitt ein Soldat einen ſchweren Unfall, indem er von einem bös⸗ artigen Pferde an den Kopf getreten wurde. Er wollte dem Pferde Streu unterwerfen und erhielt dabei unverſehens einen ſo heftigen Schlag auf den Kopf, daß der Stirnknochen über dem rechten Auge bis auf das Gehirn zerſchmettert war. Trotzdem iſt die Wunde nicht direkt le⸗ bensgefährlich; denn nachdem der Bedauerns⸗ werte ſich erholt und einen guten Verband er⸗ halten hatte, konnte er allein per Bahn in das Lazareth nach Neubreiſach geſchickt werden. Niedergiesbach, 23. Juli. In der Wirtſchaft zur Schlagſäge kam es letzten Sonn⸗ tag Abend nach einem Tanz wegen eines Mäd⸗ chens zwiſchen Burſchen von Hogſchür und einem Italiener zu einem Streit, wobei der Italiener mehrere nicht ungefährliche Stiche in den Rücken erhielt. Montags war das Ge⸗ richt zur Vernehmung anweſend. Ein Beteiligter Emil Waßmer von Hogſchür wurde verhaftet und nach Säckingen verbracht. Donaueſchingen, 23. Juli. In der Nacht vom 21. auf 22. d. M. brach im Bahn⸗ hof von Schönenbach(Bergthalbahn) Feuer aus und äſcherte das Gebäude ein. Man nimmt an, daß das Feuer durch Unachtſamkeit von Kindern, die im oberen Stock des Gebäudes ſchliefen, verurſacht wurde. Das Mobiliar des Stationszimmers und des Warteſaales konnten gerettet werden, dagegen fiel das Mobiliar der Privatwohnung des Stationsverwalters dem Feuer zum Opfer. Der Mann iſt nicht ver⸗ ſichert. 5 Neuſtadt, 23. Juli. Laut„Pfälz. Kurier“ wurde heute früh in den Reiſegüter⸗ ſchuppen ein Einbruchsdiebſtahl entdeckt. Zehn große Reiſekörbe waren erbrochen oder aufge⸗ ſchnitten, und ihr Inhalt auf einen Haufen zu⸗ ſammengeſchütter. Die Diebe hatten es an⸗ ſcheinend auf Schmuckgegenſtände und ſonſtige Wertſachen abgeſehen. Wie viel entwendet worden iſt, kann erſt durch die Unterſuchung feſtgeſtellt werden. Wiesbaden, 24. Juli. An einem Sonntag war Turnfeſt in einem freundlichen Taunusorte. Unter den vielen auswärtigen Vereinen befand ſich auch ein ſolcher, deſſen Heimatsgemeinde mit dem Feſtorte ſich des Se⸗ gens telephoniſcher Verbindung erfreut, und ein eifriges Mitglied der Ausgerückten verſäumte nicht, die in der Heimat Zurückgebliebenen über den Verlauf des Feſtes auf dem Laufenden zu erhalten.„Alleweil ſtoße mer Staa!“ „Jetzt ſin mir an der Geräte-Iwung; unſere Ausſichte ſind nur prima!“—„Der Schorſch is ewe 9 Punkte weit geſprunge— hurra!“ So ähnlich lauteten die kurzen, inhaltſchweren Mitteilungen, die mit kurzen Zwiſchenräumen ſich im Laufe des Tages folgten und jedesmal große Begeiſterung hervorriefen. Da, gegen Abend, als man mit grotzer Spannung auf die Nachrieht von der Preisverteilung wartete, er⸗ mergäſte aus tönte plötzlich der Wecker mit beſonderer Schärfe:„Hier Tornverein, wer dort?“— „Hier Philipp— alleweil raufe mer uns!“— Gut Heil! 5 Sulzburg, 23. Juli. Der Sägereibe⸗ ſitzer Steuert wurde heute früh in ſeiner Sä⸗ gerei von einigen herabfallenden Stämmen der⸗ art an den Kopf getroffen, daß derſelbe voll⸗ ſtändig platt gedruckt wurde und der Tod ſo⸗ fort eintrat.— Die etwa 60jährige Witwe Oettlin erhängte ſich aus Lebensüberdruß in ihrem Hauſe. Bingen. Im Kellerloch des Hauſes des Steuermannes Becker fand man einen jungen Handwerksburſchen derart eingezwängt, daß er weder vor- noch rückwärts konnte. Er wurde, da ihm der Schaum vor den Mund getreten war und ſo den Eindruck eines Epileptikers machte, ins Hoſpital gebracht, wo ſich heraus⸗ ſtellte, daß er ſinnlos betrunken war. In der Nacht war er in den Keller durchs Kellerloch eingedrungen und hatte die dort vorhandenen Lebensmittel und mehrere Flaſchen Wein zu ſich genommen. Die Quantität des Genoſſenen war jedoch zu groß, daß er nicht mehr hinaus⸗ konnte und entdeckt wurde.* Leipzig, 23. Juli. In dem Prozeß der Leipziger Bank verurteilte der Gerichtshof Eck, ner zu 5jährigem Zuchthaus und 5jährigemm Ehrverluſt, Gentſch zu dreijährigem Gefängnis; beiden wurden 7 Monate der Unterſuchungs⸗ haft angerechnet. Dodel wurde zu 1500 Mark Geldſtrafe verurteilt, Schröder, Maier, Wölker zu je 10000 Mk., Fiebinger zu 8000 Mk., Förſter und Wilkens zu je 5000 Mk. Den Angeklagten werden die Koſten des Verfahrens auferlegt. 1 Berlin, 24. Juli. Fräulein Dr. Thielen und Eliſe Neumannn, die Tochter des ver ſtorbenen Profeſſors der Zoologie und Scheſter des bekannten Afrikaforſchers Neumann wur⸗ den in einem Laboratorium, wo ſie elektroche? miſchen Studien oblagen, tot aufgefunden.'s ſoll ſich um eine Vergiftung mit Cyankali han? deln, doch glaubt man eher an ein Verſehen als an Selbſtmord. a 1 Berlin. Von einem weiblichen Räuber berichten die Blätter. Auf dem Gute Boxfelde an der unteren Havel, wo auch mehrere Som Berlin wohnen, waren in Ab weſenheit derſelben mehrere Diebſtähle verübt worden. In einer Nacht wurde nun von den ausgeſtellten Wachen ein junges Mädchen an? gehalten, das im Begriff war, durch ein Fenn? ſter einzuſteigen. Bei näherer Beſichtigung der? ſelben entdeckte man in ihrem Beſitz einen ſcharf geladenen Revolver. Sie wurde ver“ haftet und überführt, auf dem Gute und auß anderswo Einbruchdiebſtähle begangen zu ha ben, von deren Erträgnis ſie ihr Leben friſtete. Auch den Revolver hatte ſie geſtohlen und führte ihn ſeitdem zu ihrer Verteidigung mit. Dieſer tdeibliche„ſchwerer Junge“ iſt die Toch⸗ ter ehrbarer Leute aus Spandau.— Wollen die Frauen jetzt auch ſchon auf dieſem Gebiett witz anſchlug, und Iſa, die ſich zutraulich an den Vater geſchmiegt hatte, fuhr erſchrocken und mit bleichem Geſicht zurück. „Ich bitte Dich, Vater,“ rief ſie mit einer ganz fremd klingenden, harten Stimme,„be⸗ rühre dieſen Punkt nie wieder, wenn wir gut mit einander auskommen ſollen! Ich werde Graf Dornbuſch nie heiraten, darauf verlaß Dich! Lieber will ich mein Brot vor fremden Thüren betteln, dies dünkte mir noch eine Wonne gegenüber dem Gedanken, an einen Mann gefeſſelt zu ſein, den ich— verachte! Ich laſſe mich nicht verkaufen, das merke Dir! Vater,— laß Dich erbitten, mach Dich los von dieſem Menſchen! Ich weiß, Du ſchuldeſt ihm eine größere Summe, aber durch gemein⸗ ſame Arbeit wird und muß es uns gelingen, dieſelbe aufzubringen! Dann ſind wir frei, und können unſre Thüre vor ihm verſchließen! Vater, laß Dich nicht wieder von ihm verlei⸗ ten, höre auf mich!“ bat ſie mit Thränen in den Augen;„ich will ja alles thun, was Du von mir verlangſt, und ſollte ich ſelbſt, gleich Dir im Cirkus auftreten!“ 5 Tennewitz ſchaute ſehr verblüfft auf Iſa, deren Wangen ſich während des Sprechens lebhaft gerötet hatten. Er merkte es wohl, ſein Lieblingswunſch würde ſich nicht erfüllen, das war endgültig vorüber. Das Mädchen da an ſeiner Seite, das er immer für ein willenloſes Kind gehalten hatte, entpuppte ſich öglich als ein ener 5 In dieſem Augenblicke ertönte das Signal zur Abfahrt. Tennewitz hob Iſa in den Wagen und ſprang raſch nach. Ein greller Pfiff ertönte, ein Schnauben und Toſen, dann verſchwand die lange Wagenreihe im Dunkel der Nacht. 5 12. Der Winter war vergangen. Neu ge⸗ ſchmückt ſtanden die mächtigen, uralten Baum⸗ rieſen rings um Buchecke, wo hinten an den ſonnigen, geſchützten Stellen, zwiſchen den be⸗ reits Knoſpen tragenden Fliederhecken die Veilchen blühten und dufteten, und die blauen Köpfchen unter den ſchon grünen Blättern bar⸗ gen. Zwiſchernd ſchoſſen die im hellen Son⸗ nenlicht glänzenden Schwalben um das alte Herrenhaus. Tauſend und abertauſend Thau⸗ tropfen glänzten an dem jungen, friſchen Grün der zarten Blätter, an den Blütenknoſpen, die freudig ihre Kelche der Sonne öffneten. Tief⸗ blau war der ganze Himmel, nirgends ein Wölkchen zu ſehen. Trotz der frühen Morgenſtunde quoll aus dem Schornſtein ſchon bläulicher, feiner Rauch, und ſtieg kerzengerade, von keinem Windhauch bewegt, hinauf in die lichte Höhe, wo er in Nichts dar Heller und heller wurde es. geſchoben worden. i 5 Haus, einem reizenden Füllhorn ordneten, das von einem großen, von Buxbaum⸗ und Heidelbeer? blättern gebildeten Viereck umrahmt wurde. 3 Eine außerordentliche Emſigkeit machte ſich überall bemerkbar. Für einen Augenblick erſchien Tante Martha's Kopf mit dem ſchwar! zen Spitzenhäubchen an einem der Fenſter, ver? ſchwand aber ſofort wieder. i 1 Suſanne's Hochzeitstag war heute, und da gab es natürlich für die gute, alte Dame fehr viel zu ſchaffen und anzuordnen. Man brauchte ihren Rat bei der Zuſammenſtellung des Menus ſowohl, als auch beim Aufſtellen der Tafel im Speiſeſaal. Das Feſt ſollte zwar nur im engſten Kreiſe gefeiert werden,. wollte es die junge Braut, aber es gab denno ungeheuer viel zu thun, zumal Suſanne nich zu gebrauchen war. 1 Sie hatte für nichts Anderes Sinn, als. für ihren Fritz, ſo daß Tante Martha öfters 1 den Kopf schüttelte. Sie hatte ja ihren Sel⸗ gen gewiß auch lieb gehabt, und er ſie ebenfa 5 aber ſo ein verliebtes, glückliches Paar meinte ſie in ihrem Leben noch nicht geſehen zu haben. 8 Nur Eines fehlte Suſanne, um ihr Glück voll zu machen: Sie hätte es gar zu gern ge⸗ habt, daß Kurt an dem Feſte teilgenommen Deshalb war die Hochzeit immer noch hinaus“ Faortſetzung folgt.) 8 ihre„Gleichberechtigung“ mit den Männern durchführen? 3 Hamburg, 24. Juli. Bis nachts 12 Uhr wurden 71 Perſonen als gerettet ange⸗ meldet. Da nun 112 als vermißt feſtgeſtellt ſind, würde dies als endgiltiges Ergebnis an⸗ zuſehen ſein. Bremen, 23. Juli. Oberbaudirektor Franzius hat im Auftrage des Bremer Senats ein Kanal⸗ und Hafenprojekt ausgearbeitet, das zur Verbindung der Seeſchifffahrt mit der Binnenſchifffahrt auf der Weſer und dem Mit⸗ tellandkanal dienen ſoll. Der geplante Kanal ſoll von der Oberweſer durch die Neuſtadt nach der unteren Weſer führen. Die Koſten ſind auf 15 Millionen geſchätzt. Der Bau des Kanals iſt jedoch nur dann ins Auge gefaßt, wenn die Ausſichten des Mittellandskanals geſichert ſind. i Berlin, 22. Juli. Unter Mitnahme von 54000 Mark iſt geſtern Nachmittag der bei der Seehandlung in Berlin angeſtellte frühere Schutzmann Friedrich Wagner flüchtig geworden. Wagner war beauftragt, Effekten im Werte von 200,000 Mark bei hieſigen Banken einzulöſen. Nachdem er 54,000 Mark eingezogen hatte, verſchwand er, ohne daß bis— her eine Spur von ihm entdeckt werden konnte. Hamburg, 24. Juli. wurden geſtern 7 weitere Leichen geborgen. Der Landrat forderte die Hamburger Strombau⸗ verwaltung auf, ernſtliche Maßregeln zur Berg⸗ ung der Leichen zu treffen. Nach amtlichen Schätzungen ſollen noch 80 Leichen in der Elbe ſchwimmen. Das Wrack des„Primus“ wurde geſtern Abend noch nach Teufelsbrück geſchleppt. N Gothenburg, 24. Juli. Großes Auf⸗ ſehen erregt der Brand der Villa des Direktors Andree, des Bruders des Nordpolforſchers Andree. Offenbar liegt Brandſtiftung vor. Der Brand war im erſten Stock ausgebrochen. In den Partereräumen brannten inmitten von mit Proleum übergoſſenen Kleidern die Reſte mehrerer Kerzenlichter. 5 Verſailles, 24. Juli. Bei dem Ver⸗ ſuche des hier liegenden Genie-Regiments, auf dem Latory⸗Felde Minen auffliegen zu laſſen, ereignete ſich eine vorzeitige Erploſion. Hierbei wurden drei Offiziere und zwei Unteroffiziere getötet, ſechs Mann verwundet. London, 24. Juli. Nach dem heute Vormittag an Bord der königlichen Pacht „Albert and Victoria“ ausgegeben Krankheits⸗ bericht macht die Beſſerung in dem Befinden des Königs weitere Fortſchritte. Der König kann zwar den Liegeſtuhl noch nicht verlaſſen, doch nehmen die Kräfte in befriedigender Weiſe zu. Konſtantinopel, 23. Juli. Die„Allg. Korreſp.“ meldet von hier, der franzöſiſche Bot⸗ ſchafter Conſtans ſei auf der Durchreiſe durch die Stadt Afium⸗Kara⸗Hiſſar(aſialiſche Türkei, Vilajet Bruſſa) von der türkiſchen Menge be⸗ ſchimpft worden. Der herbeigeeilte Muteſſarif bat Conſtans, die Sache nicht weiter zu ver⸗ folgen, was dieſer unter der Bedingung zuſagte, daß die Schuldigen ſtreng beſtraft würden. Die Beſtrafung erfolgte unverzüglich. Kln. Z. . London, 24. Juli. Nach Telegrammen aus Liſſabon ſind neue Meldungen aus Loando in Portugieſiſch Weſt⸗Afrika eingetroffen, wo⸗ . nach die Eingeborenen in 13 Bezirken die Forts Bei Nienſtedten a niedergelegt, die Vorräte geplündert und die Bewohner niedergemacht haben. Seit Anfang Juli ſeien alle Verbindungen mit der Küſte abgeſchnitten. Eine kleine Kolonne von Euro⸗ päern, die ſich unter vielen Gefahren durchge— ſchlagen hat, glaubt, daß 400 Weiße ermordet worden ſeien, darunter zahlreiche Frauen und Kinder und mehrere Miſſionare. Es ſoll zu⸗ nächſt eine kleine Hilfstruppe ausgeſchickt wer⸗ den, der eine größere Expedition von einigen tauſend Mann unter 50 Offizieren folgen wird. Orſowa, 23. Juli. Zwei mit 20 Per⸗ ſonen beſetzte Boote wurden mitten auf der Donau von einem fürchterlichen Unwetter über⸗ raſcht und zum Kentern gebracht. Sämmtliche Boots⸗Inſaſſen fielen ins Waſſer und er⸗ tranken. Verutiſchtes. — Eine unliebenswürdige Gattin ſcheint Herr Auguſt Gorny in Lyck zu beſitzen. Er ſieht ſich genötigt, in der„Lycker Zeitung“ folgende Anzeige zu veröffentlichen:„Meine Frau iſt nicht recht, ſie beißt und ſchlägt und ſchreit, weshalb ich zur Scheidung gehe. Warne davor, ihr etwas auf meinen Namen zu borgen. Auguſt Gorry.“ —„Schießt ihr her, ſo ſchieß ich hin,“ ſcheint es neulich beim Wetterſchießen in Weiz bei Kraz geheißen zu haben. Als man näm⸗ lich gegen ein heranziehendes Gewitter losbom⸗ bardirte, fuhr plötzlich ein Blitzſtrahl in das Pulverfaß in der Schießhütte; dasſelbe explo⸗ dirte und von den fünf Perſonen wurden vier tötlich verletzt. — Der ledige Bauer Wilhelm Schöne⸗ mann von Michelbach iſt mit gezücktem Meſſer auf ſeinen ſchon bejahrten Vater losge⸗ gangen und hätte denſelben niedergeſtochen, wenn es dieſem nicht gelungen wäre, ſich zu flüchten. Hierauf nahm Schönemann ein Ge⸗ wehr zur Hand, um den fliehenden Vater niederzuſchießen. Dem herbeigeeilten Landjäger widerſetzte ſich der Burſche ganz energiſch und zerſchlug im Ortsarreſt alles, was ihm unter die Hände kam. — Der 64jährige Zimmermann Peter Pollinger in Dachau wurde, nachdem er mit ſeiner Frau getanzt hatte, von einem Herzſchlag getroffen und war ſofort eine Leiche. In Pfaffenzell bei Viechtach (Bayern) wurde der Bauersſohn Joſef Plötz im Wohnhauſe ſeiner Eltern während eines Gewitters vom Blitze erſchlagen. Die neben ihm ſtehende Schweſter blieb unverſehrt. Im Stalle wurde ein Rind getötet. — Dr. Hebold, der Leiter der Berliner ſtädtiſchen Anſtalt für Epileptiker in Wuhl⸗ garten(Berlin) hatte von der Leiche eines 16jährigen Mädchens den Kopf abnehmen laſſen zum Zwecke von Unterſuchungen. Er wurde wegen Leichenſchändung zu drei Tagen Gefängnis verurteilt. Dr. Hebold richtete ein Gnadengeſuch au den Kaiſer; dieſes iſt aber abſchlägig beſchieden worden. — In die Braunſchweiger Hütte, Pitzthal (Tirol) ſchlug der Blitz ein. Ein Proviant⸗ träger wurde vom Strahl getroffen und ſchwebt in Lebensgefahr; mehrere Inſaſſen des Führer⸗ raumes erlitten durch den Blitz Brandwunden; vor der Hütte wurden acht Schafe erſchlagen. — Einen netten Soldatenbrief, das Feder⸗ zeugnis eines Polen der Garniſon Potsdam, veröffentlicht die„Potsd. Ztg.“. Er wirkt in ſeinem ungeſuchten Humor höchſt drollig und lautet wörtlich:„Geliebtes Anna! Du biſt ge⸗ wundert, daß Ich ſo lange nicht geſchrieben bin. Hab' ſich bekommen einen Brief von zu Hauſe. Hat ſich geſchrieben Vater hat krankes Bauch weil ſich zuviel hat geſauft von das Buttermilch. Kann nich verdienen und mir nicht ſchicken. Bin darum in größtes Verlegen⸗ heit gerathen, weil mir hat geſtohlen die Hoſe der Kamis ein Dieb. Da nun geſagt Feld⸗ webel Du bezahlen das Hoſe ſonſt holt dich der Loch und kriegs das Teufel. Was ſoll machen verfluchtes Zucht. Willſt ſchicken mir 8 Mark iſt alles gut. Wenn dann kommen auf Urlaub, gehen auf das Tanz. Schickſt Du mir nich's ſchieß Ich mir ganz tot. Vor lautes Kram mein Herzen und Liebe das mir verſtohlen das Hoſe der Kamis. Hab mich ge⸗ kauft Hoſe die Extra paſſen ſich wie Leutnant. Willſt geliebtes Anna mir ſchicken das Geld bald. Ich habe noch zu ſchreiben doch muß Ich Holz hacken für Frau vom Feldwebel. Der Teufel mag hakken das Holz. Ich auch ſchon ganz gut hab gelernt Deutſch bei das Militär. Nun lebſt Du wohl und giebſt du Kuß. Dein geliebtes. Auguſt. Amen.“ — Der Maurer Keller von Wertach fiel im Hirſchbräu in Sonthofen(Bayern) vom Oberlich in den Keſſelraum hinunter und ſchlug mit dem Kopf auf dem Dampfkeſſel auf. Schwerverletzt und bewußtlos wurde ins Krankenhaus überführt. — Der Miiſſiſſippi überflutete oberhalb St. Louis die Ufer und ſetzte das benachbarte Gebiet unter Waſſer. Die Ernte, die als die beſte in dem Gebiete galt, iſt ſo tief unter Waſſer, daß man im Dampfboot darüberfahren kann. Der Verluſt wird auf 6 Millionen geſchätzt. — In einer Wirtſchaft in Heilbronn kam es zwiſchen zwei Burſchen wegen einer Meinungsverſchiedenheit zum Wortwechſel. Plötz⸗ lich ſtand der eine auf, nahm alles was an Flaſchen und Gläſern auf dem Tiſch ſtand und warf dieſe dem andern an den Kopf. Dieſer erhielt mehrfache Verletzungen. — Beim Einmarſch der Dragoner in Stuttgart fuhr ein Dienſtmädchen in wilder, ausgelaſſener Freude den Soldaten entgegen, ſtieß in ihrer Haſt an einen Auffüllhaufen an, warf den Wagen um, ſo daß die beiden Kleinen herausfielen, während das Dienſtmädchen ſelbſt über das Wägelchen hinwegſtürzte und ſich leicht verletzte. 5 5 1 0 J 7 0 2 Die Soburt eines gesunden& Alnaben ꝛeigen Hocherfreul an Seelenfeim, S. Juli voog. 8 Ralsohreiber Ritler& Frau 8 2 SGeeſchäfts⸗ Empfehlung. * Einer verehrlichen Einwohnerſchaft von Seckenheim, Ilvesheim und Umgebung die ergebene Mitteilung, daß ich an hieſigem Platze die binderei 2 Buch Holz-, Georg Rohr Rheinau, Stengelhofſtraße 18. Alle Sorten Ruhrkohlen, Coaks, prima Qualität, zu den billigſten Preiſen ſtetsauf Lager. Bündelholz in jedem Quantum. Kohlen und Coaaks betreibe und halte mich in allen in mein Fach einſchlagenden Arbeiten ei prompter Bedienung und billiger Berechnung beſtens empfohlen. Neckarhauſen, im Juli 1902. 5 Theodor Hauck, 1 Buchbindermeiſter Aufträge wollen gefl. in Keckenheim im Gaſthaus zum Pfälzer Hof abgegeben werden. a — Adlerräder, Sturmräder, Näbmaſchinen, Ffeparaturwerkstätte. 1 U lipp Heidenreich, Seckenheim. Ghz. Wopp, Schuhmacher, Rlzeinau Luisenstrasse 15 empfiehlt ſich im Anfertigen von Sehuh waren, von den einfachſten bis zu den feinſten. Bringe auch mein reichhaltiges Schuhwarenlager in empfehlende Erinnerung. 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Dr. Bruch. „ Hockenheim, Alt- und Neu⸗ lußheim Dr. Erkenhrecht. „ Rheinau Dr. Girshauſen. „ Altripp Dr. Keiler, Rheingönnheim. „ Plankſtadt Dr. Böhmer. „Neckarau Dr. Zaier. „Schwetzingen, Brühl, Ofters⸗ Dr. Lüdken müller, Dr. Schmidt heim u. Dr. Baumann. Dr. A. Gutkind, Dr. Witzen hauſen, Dr. Julius MNeugaß, Dr.-Fuchs, Augenarzt, Dr. Wer- ner, Ohrenarzt und Zahnarzt Künzel. Vor Konſultierung der Aerzte ſind als Ausweis der Mitglieder⸗ ſchaft jeweils Anweiſungen von Seiten des Rechners in Empfang zu nehmen. Seckenheim, den 19. Juli 1902. Der Vorſtand: Bühler. Zahn-Atelier Carl Bossert Mannheim. Breitestrasse U 1, 2. Visa- vis d. Rest. 2. Storchen. Lösbar befeſtigter Zahnersatz ohne Gaumenplatte. D. R. Patent Nr. 93 522. Allein Licenz für Mannheim. Zähne in Kautſchouk und Metall von 3 Mk., ganze Gebiſſe von 80 Mk. an unter Garantie. Schmerzloſes Zahnziehen unter Anwendung der Anaeſthaeticas, ſowie in Narcoſe. Plombieren in Gold, Silber, Email. 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