Al iner Anxeigeblatt für Seckenheim, Ppesheim und Rheinau. Erſcheint Mittwoch und Samstag. Abonnement: Monatlich 25 Pfg., durch die Poſt bezogen vierteljährlich Mk. 0.80 Redaktion, Druck und Verlag von J. Helfrich in geckenheim. Anzeigen: Die Iſpaltige Garmondzeile oder deren Raum 10 Pfg bei Wiederholungen entſprechenden Rabatt. Mittwoch, den 30. Juli 1902. 2. Jahrgang. Nr. 61. f Deutſches Reich. 5 Seckenheim, 29. Juli. Wir haben vor Heiniger Zeit auf die Nachteile der Großſtadt⸗ entwicklung hinſichtlich des Bevölkerungsrück⸗ ganges hingewieſen. Aber auch in anderer Hinſicht übt die Großſtadt und die durch ſie geſchaffene Lebenslage einen unheilvollen Ein⸗ druck aus. Die Statiſtik zeigt nämlich, daß die Großſtadt außerordentlich nachteilig auf die geiſtigen Fähigkeiten des Nachwuchſes einwirkt. Syſtematiſche Unterſuchungen darüber hat ein bekannter Berliner Kinderarzt angeſtellt, Dr. J. Caſſel; und dieſe Unterſuchungen beweiſen, daß es nirgends ſo viele geiſtig zurückgebliebene und unmittelbar ſchwachſinnige Kinder giebt, wie in Berlin. Im Jahre 1898 hat die Stadt Berlin nach dem Beiſpiele anderer Städte mit Einrichtungen begonnen, um ſchwachſinnigen Schulkindern, die an dem ge⸗ meinſamen Unterrichte nicht mit Erfolg teil⸗ nehmen, einen beſonderen Unterricht in Neben⸗ klaſſen zu erteilen. Die erſten 22 ſolcher Nebenklaſſen wurden in dem genannten Jahre mit 267 Kindern eröffnet; aber ſie reichten bei Weitem nicht aus. Im Jahre 1900 gab es bereits an 33 Gemeindeſchulen in Berlin 56 Nebenklaſſen mit 701 Schülern. Berlin hat 10 Schulkreiſe, in jedem Schulkreiſe einen Schularzt, und Dr. Caſſel iſt der Schularzt des neunten Schulkreiſes. In einem Zeitraume von zwei Jahren hat er allein in ſeinem Be⸗ dirke 129 ſchwachſinnige Schulkinder unterſucht, 71 Knaben und 58 Mädchen. Die unterſuch⸗ ten Kinder ſtanden im Alter von 7 bis 14 Jahren und gehörten zum größten Teile den amilien von Arbeitern und kleinen Handwer— erü an. Erbliche Belaſtung ſpielte bei ihnen ine große Rolle: Trunkſucht, Epilepſie, Nerven⸗ rankheiten uſw. der Eltern. Dieſe Kinder eigen erhebliche Abweichungen von normalen Kindern: ſie neigen zum Jähzorn, ſind eigen⸗ innig, lügenhaft, ſcheu und blöde und auffal⸗ end gedächtnisſchwach. Dieſe letztere Eigen⸗ chaft beeinflußt in erſter Reihe die Kinder un⸗ ünſtig, ſo daß ſie kaum einer Schulbildung zugänglich ſind. Von den 129 ſchwachſinnigen Kindern konnten nur 14 genügend leſen, 28 ge⸗ ügend ſchreiben,— 70 ganz ungenügend leſen nd 12 konnten gar nicht ſchreiben. Noch weit 2 * * 2 ſchlimmer war es mit dem Rechnen beſtellt. Zwölf dieſer Kinder erwieſen ſich als vollkom⸗ mene Idioten. Dr. Caſſel hat dieſe Ziffern nach den Unterſuchungen zweier Jahre ver⸗ öffentlicht. Die beiden Jahrgänge ergaben für einen von 10 Berliner Schulbezirken 129 ſchwachſinnige Kinder. Auf einen Jahrgang entfallen alſo 65, in den 10 Bezirken Berlins aber 650 ſchwachſinnige Gemeindeſchulkinder, die ſo zurückgeblieben in ihren geiſtigen Fähig⸗ keiten ſind, daß ſie dem allgemeinen Unterrichte nicht zu folgen vermögen— eine Thatſache die ein neues erſchreckendes Schlaglicht wirft auf die unheilvollen Einflüſſe der Großſtadt. Man darf ja nicht vergeſſen, daß es ſich hier nur um die Schulkinder von Gemeindeſchulen handelt, daß es dann außerdem noch viele ſolche arme Kinder gibt in den wohlhabenderen Kreiſen der Bevölkerung, ſo daß man die jähr⸗ liche Geſamtzahl auf 900 bis 1000 einſchätzen kann. Seckenheim, 29. Juli. Der„Reichsan⸗ zeiger“ meldet über den Saatenſtand des deut⸗ ſchen Reiches Mitte Juli 1902: Wenn 1 als ſehr gut, 2 als gut, 3 als mittel und 4 als gering angenommen wird, ſo iſt das Ergebnis folgendes: Winterweizen 2,2, Sommerweizen 2,4, Winterſpelz 1,9, Winterroggen 2,8, Sommerroggen 2,4, Sommergerſte 2,3, Hafer 2,6, Kartoffel 2,6, Klee 2,5, Luzerne 2,7, Wieſen 2,4. Die entſprechenden Ziffern im Juli des Vorjahres waren 3,5, 2,8, 2,6, 2,9, 2,7, 2,6, 2,9, 2,5, 3,5, 3,2, 3,0. Hiezu wird bemerkt: Von Mitte Juni bis Mitte Juli ge⸗ ſtaltete ſich der Witterungsverlauf recht ver⸗ ſchiedenartig. Einen leichten Rückgang gegen den Vormonat zeigen Hafer, Klee, und Luzerne. Gleich geblieben ſind die Ernteausſichten bei Winierweizen, Sommerweizen, Sommerroggen; eine leichte Beſſerung zeigen Winterſpelz, Winterroggen, Sommergerſte, Kartoffeln, Wieſen. Ein Vergleich zeigt, daß Winterroggen, Winter⸗ weizen, Winterſpelz und Sommerweizen von keinem der letzten 9 Vorjahre übertroffen werden.: Die Ernte des Wintergerreides iſt 8—14 Tage ſpäter als im Vorjahr zu erwar⸗ ten. Winterweizen ſteht im allgemeinen gut, Winterroggen nahezu gut, zeigt aber vielfach lückenhafte Aehren und ſtellenweiſe Lager. Gerſte und Hafer ſind in der Entwicklung etwas zurückgeblieben, namentlich bleibt der Hafer vielfach kurz. Die Sommerfelder ſind oft ſtark verunkrautet. Der Stand der Kar⸗ toffeln iſt ſehr verſchieden. Der erſte Kleeſchnitt iſt durchweg gut ausgefallen und gut eingebracht worden. Die Heuernte fiel faſt durchweg gut aus, in Süddeutſchland faſt aller Orten ſehr gut. Ausland. Genf, 26. Juli. Der italieniſch⸗ſchweize⸗ riſche Konflikt iſt endgiltig beigelegt. Die beiderſeitigen Geſandten Silveſtrella und Kar⸗ lin werden abberufen und proviſoriſch durch Geſchäftstäger erſetzt werden. Die Beilegung des Konfliktes erfolgte durch Vermittlung des kaiſerlich-deutſchen Geſandten v. Bülow. Paris, 27. Juli. Nach einer Depeſche des„Temps“ vom geſtrigen Tage aus Brazza⸗ ville iſt der Kommandant der Kongo⸗Miliz, Lauplaitre, in der Nähe von Libreville von Elephantenjägern ermordet worden. Der Milizoffizier Laurent wurde von Eingeborenen angegriffen. Er tötete den Häuptling des Dorfes Jombon. Gouverneur Gordet kann wegen des niedrigen Waſſerſtandes nichts unternehmen. Rom, 27. Juli. Alle Blätter begrüßen die Löſung des italieniſch⸗ſchweizeriſchen Kon⸗ fliktes auf das lebhafteſte.„Tribuna“ ſagt, alle Schwierigkeiten ſeien Dank der freundſchaft⸗ lichen Vermittlung Deutſchland überwunden worden, das Italien einen neuen Beweis ſeiner herzlichen Freundſchaft gegeben habe. Petersburg, 26. Juli. Die Regierung hat die Mächte zu einer internationalen Kon⸗ ferenz zur Prüfung der Frage eingeladen, welche Maßnahmen getroffen werden ſollen gegen die künſtliche Preisherabſetzung, die durch Exyortprämien, durch die zwangsweiſe Rege⸗ lung der Produktion und durch Spekulationen verurſacht werde. Großbritannien. Ein Blaubuch über die Ereigniſſe nach dem Kriege iſt erſchienen. In Beantwortung einer Anfrage Chamberlains, ob 10 pCt. der höchſte Satz ſei, den die ärme⸗ ren Minen leiſten und ob die reicheren Minen nicht im Verhältnis zu ihrem größeren Gewinn mehr zuſteuern könnten, erklärte Lord Milner, Treue. Original⸗Roman von Irene v. Hellmuth. Nachdruck verboten. 8 386 Aber keine Kunde von dem geliebten ruder war eingetroffen. Es ſchien faſt, als rchte er ſich davor, Nachrichten von den einen zu empfangen, und Suſanne meinte das ichtige getroffen zu haben, wenn ſie annahm, U erzeihung bat, und den Wunſch beifügte, man age ihr die zurückgelaſſenen Sachen nach⸗ cken. Seitdem ſchrieb Iſa wohl zuweilen, och glaubte Suſanne eine gewiſſe Schwermut piſchen den Zeilen herausleſen zu müſſen, und s that ihr leid, daß die geliebte Freundin nicht ffen ihre Verhältniſſe darlegte, in denen ſie gt lebte. i 5 Suſanne hatte Iſa herzlich eingeladen, ihr zeitsfeſt mitzufeiern, doch dieſe antwortete usweichend. e Si wäre men. Welcher Art ihre Beſchäftigung war, ſchrieb Iſa nie, trotzdem Suſanne ſchon mehr⸗ mals brieflich eine darauf hinzielende Anſpie⸗ lung gemacht hatte. 5 „Sie fühle ſich ſehr zufrieden, hieß es in jedem Schreiben,„dem lieben Vater eine wirk⸗ liche Stütze ſein zu können, ſie habe Arbeit, und dieſe gewähre ihr immer Befriedigung. Doch verſäumte ſie nie, innigen Dank bei⸗ zufügen für die Freundſchaft und Liebe, die ſie auf Buchecke gefunden, und bat, ihr dieſelbe auch ferner zu erhalten, vielleicht füge es ein gütiges Geſchick, daß ſie die lieben Menſchen einmal wiederſehen dürfe. Vorläufig ſei daran nicht zu denken, doch auf die Frage„warum“ müſſe ſie die Antwort ſchuldig bleiben. Nie unterließ Iſa, an Kurt herzliche Grüße beizufügen, falls er ſie noch nicht ver⸗ geſſen habe. 8 1 Suſanne ein Glück auf ihn wartete, von dem er ſich nichts tränmen ließ. Suſanne ſchrieb zwar an die Freundin nichts von alledem; denn wenn ſie auch über⸗ zeugt war, daß Kurt, deſſen treues Herz ſie genau kannte, nie eine Andere lieben würde, ſo mochte ſie doch dem Bruder nicht vorgreifen und Iſa Andeutungen machen. An all das dachte Suſanne, wäbrend ſie in ihrem Mädchenſtübchen am Fenſter ſtand, um in den von goldenem Sonnenlicht überflu⸗ teten Garten hinausblickte. Träumeriſch ſchweif⸗ ten ihre Augen über die friſchgrünenden Bäume und Büſche hin, als ein Klopfen ſie erſchreckte. Es war die Jungfer, die der jungen Herrin bei der Toilette helfen wollte. Sie trug einen Karton mit Kranz und Schleier in der Hand, über den Arm die weiße, aus Atlas und Spitzen gefertigte Brautrobe, und legte alles behutſam, damit es nicht zerknittert werde, auf den Divan nieder. Suſanne be⸗ trachtete mit glücklichem Lächeln den Staat, und dachte daran, ob ſie ihrem Fritz wohl ge⸗ fallen werde. Dann begann ſie langſam das reiche Haar aufzulöſen, ſetzte ſich auf einen Schemel und überließ ſich ihren Gedanken, während die Jungfer die Friſur ordnete. Tante Martha ſteckte den Kopf zur Thüre 8 i. 15 nicht bald frend räutchen frieden. Am 2. Juni ſuchte Milner die ſofor⸗ tige Ermächtigung nach, außer der Zeit eine halbe Million aufwenden zu dürfen. Dies ſei erforderlich auf Grund der letzten Klauſel der Uebergabebedingungen und eine Sache von ſol⸗ cher Bedeutung, daß wenn nicht die grund⸗ legenden Finanzfragen ſofort geregelt würden, der Zuſammenbruch unvermeidlich ſei. Darauf gab Chamberlain am 13. Juni die Ermäch⸗ tigung. Aus Nah und Fern. Seckenheim, 30. Juli. Geſtern Abend gegen 9 Uhr gerieten auf einem an der Ilvesheimer Seite gelegenen Schiffe drei Schiffer wegen geringfügiger Urſache in Streit, wobei der eine in den Neckar geſtoßen wurde und ertrunken iſt. Die Thäter wurden ver⸗ haftet. Der Ertrunkene, ein Schiffer aus Neckarſteinach, iſt Vater von 8 Kindern. Seckenheim, 29. Juli. Der heutige Ferkelmarkt war mit 50 Stück befahren, welche zum Preiſe von 23—35 Mk. pro Paar ver⸗ kauft wurden. Seckenheim, 29. Juli. Ein weit ver⸗ breiteter Irrtum herrſcht immer noch bei Herr⸗ ſchaften und bei Dienſtboten bezüglich des Dienſtaustrittes und der Kündigung. Nach dem B. G.⸗B. kann der Austritt der Dienſt⸗ boten nur am erſten eines jeden Monats er⸗ folgen und nicht, wie es ſehr häufig geſchieht, am 15. Die Kündigung für monatlich gemie⸗ tete Dienſtboten muß 14 Tage vor Ablauf eines Monats erfolgen und zwar ſpäteſtens bis zum 15. Bei Dienſtboten, welche auf das Vierteljahr gemietet ſind, iſt die Kündigung nur für den Schluß eines Kalendervierteljahres und unter Einhaltung einer ſechswöchigen Kündi⸗ gungsfriſt zuläſſig. Mosbach, 28. Juni. Das zwei Jahre alte Kind des Oberpoſtaſſiſtenten geriet in der Nähe der Poſt unter ein Fuhrwerk, welches dem Kind ſo unglücklich über den Hals ging, daß der Tod ſofort eintrat. Die Teilnahme mit den Eltern iſt eine um ſo größere, als die⸗ ſelben früher ſchon ein Kind durch einen Brand⸗ unfall verloren. f Mosbach, 26. Juli. Die Trockenheit iſt bei uns ſo groß, daß dieſelbe über einen Meter tief des Bodens geht. Wir hatten zwar in den letzten Tagen etwas Regen, doch war der⸗ ſelbe ſo unbedeutend, daß er kaum 2 Zoll tief das Erdreich befeuchtete. Die zweite Gras⸗ und Kleeſchur fällt deshalb ſehr mager aus und es ſterben ſchon viele Kartoffeläcker ab. In Folge der Trockenheit ſind ſogar noch Burgun⸗ der zu ſetzen. Reichenbach bei Ettlingen, 27. Juli. Heute Vormittag paſſirte in der Nähe unſeres Ortes einem Maurermeiſter aus Karlsruhe⸗ Mühlburg ein ſehr verhängnisvolles Ereignis. Derſelbe transportirte auf einem mit zwei Pferden beſpannten Wagen 27 Bienenſtöcke, deren Inſaſſen infolge der herrſchenden Gewit⸗ er ſei mit dem Satz von 10 PEt. ganz zu⸗ ** terſchwüle in Unruhe gerieten. Hierbei gelang es zwei Bienenvölkern, aus den Körben ins Freie zu entkommenund nun ſtürzten ſich die erregten Inſekten auf den Fuhrmann und die beiden Pferde. In kürzeſter Zeit waren dieſe dermaßen mit Stichen überſät, daß der Fuhr⸗ mann beſinnungslos vom Platze getragen wer⸗ den mußte, die beiden Pferde aber verendeten auf dem Thatplatze, bevor ihnen Hilfe gebracht werden konnte. Freiburg. Ein geriebener Heiratsſchwind⸗ ler ſtand hier in der Perſon des 51 Jahre al⸗ ten Franz Joſef Palme von Jizin(Böhmen) vor der Strafkammer. Er hatte ſich wegen Betrugs im Rückfall und Bedrohung zu ver⸗ antworten. In den letzten Monaten vorigen Jahres kam Palme nach Freiburg als Damen⸗ ſchneider; er erhielt Stellung in einem hieſigen Ausſtattungsgeſchäft. Mit füßlicher, einſchmeich⸗ elnder Manier verſtand er ſich beliebt zu machen und ſcheute ſich dabei nicht, die erbärmlichſten Betrügereien zu begehen. Im Laubfroſch hier wurde er mit einer Kellnerin, einem ordentlichen Mädchen, bekannt, das er zu betören ver⸗ mochte. Er erfuhr von ihr, daß es 4500 Mk. beſitze und bot ihm das Heiraten an, wobei er ſich als Mitbeſitzer des Ausſtattungsgeſchäftes mit einer Vermögensbeteiligung von 35 000 Mark gerirte. Gleichzeitig hatte er ſich bei den Verwandten des Mädchens einlogirt und ſo verſtand er ſich in das Vertrauen desſelben ein⸗ zuſchleichen, was für das Mädchen verhängnis⸗ voll wurde. Im Dezember ging es die Ver⸗ lobung mit ihm ein. Unter allerhand Vor⸗ ſpiegelungen nahm er darauf nach und nach dem Mädchen einen großen Teil des Vermö⸗ gens ab und als es zur Heirat drängte, ver⸗ zögerte er dieſen Schritt unter der Vorgabe, daß ſeine Papiere noch nicht eingetroffen ſeien. Eines Tages reiſte er nach Böhmen wegen der Papiere, wie er vorgegeben hatte. Als er zu⸗ rückkam, ſchlug er vor, in Straßburg den künf⸗ tigen Wohnſitz zu nehmen, womit ſich die Braut einverſtanden erklärte. Von dem Reſte des Vermögens kaufte ſie das Möblement für eine Wohnung; ſie ließen ſich in Straßburg durch das Standesamt aufbieten und machten noch eine Reiſe miteinander nach Prag. Nach ihrer Rückkunft geſtaltete ſich das Drängen der Braut zur Eheſchließung eindringlicher, wobei ſie von ihren Verwandten, Onkel und Tante, in Freiburg unterſtützt wurde, bis das Blatt ſich wendete. Eines Tages erklärte der„Bräu⸗ tigam“, wenn er den Onkel und die Tante träfe, ſchieße er ſie nieder. Das geſchah nun nicht, denn als die Verwandten auf einer Reiſe nach Straßburg die Drohung erfuhren, kehrten ſie zurück und ſtanden von einem Beſuch ab. Nunmehr hatte man aber auch Nachforſchungen nach dem ſauberen Bräutigam angeſtellt, welche ihn als Schurken entlarvten; er war ſeit 1881 verheiratet. Nicht genug, als die betrogene Braut abreiſen ſollte, trat er ihr mit einem Revolver entgegen und ſagte ihr: Wenn Du die Schwelle überſchreiteſt, ſchieße ich Dich tot! Das Mädchen kam endlich doch fort und als lich verhaftet. ſeine Thaten wenig Raum in ihm war. Gerichtshof verurteilte ihn zu zwei Jahren Ge⸗ fängnis. Meter unterhalb derſelben vom Schlage ge⸗ troffen und war ſofort tot. geſtern nach Partenkirchen verbracht. Schlettſtadt, 28. Juli. Ein Jagdun⸗ Nacken. Der Getroffene, rauch war ſofort tot. Augsburg, 28. Juli. 20 Min. zu einer Nachtdauerfahrt auf und flog über die ruſſiſche Grenze. Der Ballon, im Gouvernement Kaliſch. glücklich von ſtatten. Königsberg, 28. Juli.“ iſt das Verſchwinden des Grenadiers Paul „Kronprinz“. ſchrieb mehrere Briefe an ſeine Mutter, aus denen man entnehmen kann, daß der junge Mann gerne Soldat war und von ſeinen Vor⸗ geſetzten gut behandelt wurde. machte er ein Vergnügen mit, von dem er nicht zurückkehrte. ö Hamburg, 28. Juli. Auf dem heute in„Sprite“ hatte ſich ein 25jähriges Mädchen aus Weſthartelepool als Paſſagier eingeſchifft. Geſtern kurz vor der Einfahrt in die Elbe be⸗ gab ſich das Mädchen bei ſehr ſtürmiſchem ſchöpfen. Seitdem iſt es ſpurlos verſchwunden. Selbſtmord begangen hat, iſt noch nicht auf⸗ geklärt. Berlin, 25. Juli. Im Bereiche der preußiſch⸗heſſiſchen Eiſenbahngemeinſchaft ſollen nunmehr alle diejenigen Beamten und Arbeiter eine ganze Weile in begreiflicher Ungeduld. Du mußt Dich ein wenig beeilen, Suſannchen, ich habe meine liebe Not mit dem Fritz, weißt ja, wie toll er es treibt, wenn Du nicht da biſt. Tauſendmal hat er mich ſchon gefragt: Kommt Suſanne denn noch nicht bald,— iſt Suſannchen noch immer nicht angezogen. Er hält mich mit ſeinen ewigen Fragen auf, und ich habe ſo viel zu thun. Wenn Du da biſt, kann ich ungeſtört das Nötige beſorgen. Suſanne lächelte glücklich. Fritz wird ſich ſchon noch ein Weilchen ge⸗ dulden müſſen, er ſoll inzwiſchen einen Spazier⸗ gaug machen, es iſt ja ſo herrlich draußen.“ „Ja der weicht nicht von der Stelle, da will ich lieber mithelfen, damit Du eher fertig wirſt, der ſpielt mir ſonſt noch einen Streich und geht herauf.“ „Was für einen ſchönen, guten Mann Sie bekommen, Fräulein,“ meinte die Junfer, und ſandte einen ſchwärmeriſchen Blick zur Zimmerdecke empor,„ach. wer doch auch ſo glücklich wäre, wie Sie!“ 5 „Jawohl,“ ſchalt Tante Martha halb ärgerlich, halb gutmütig,„machen Sie mir das Mädel noch verliebter, es iſt ohnehin kaum auszuhalten.“ In dieſem Augenblicke ertönte von draußen ein Klopfen. f darf ich hereinkommen?“ fragte Fritz durch das Schlüſſelloch. 5 1 nein,“ vernehmen, ſo daß der ungeduldige etwas ſch Myr Bräutigam einen hörbaren Seufzer ausſtieß. „Dauert das aber lange, ſagte er dabei, „ich war viel früher fertig,— in kaum zwan⸗ zig Minuten.“ „Das wird auch darnach ſein!“ lachte Suſanne, doch Fritz proteſtirte eifrig: „Oho, fein habe ich mich gemacht.“ Die Geduld des Bräutigams wurde indeß noch auf eine Probe geſtellt. Faſt eine halbe Stunde dauerte es, ehe die Thüre ſich öffnete, und eine glückſtrahlende Braut auf der Schwelle ſtand. Mit dem entzückten Ausruf:„O wie ſchön, wie wunderſchön!“ wollte Fritz die Geliebte in ſeine Arme ſchließen, doch Tante Martha wehrte dem Ungeſtümen: „Aber nicht ſo, Fritz, Du verdirbſt ja die Robe, gieb doch acht!“ Das half aber ſehr wenig. In aufwal⸗ lender Zärtlichkeit drückte Heßfeldt die Braut an ſeine ſtürmiſch klopfende Braut und küßte ſie innig. f „Du Süße, Holde, Reine,“ flüſterte er tiefbewegt,„Du mein Glück, mein Alles, mein Sonnenſchein! Wie ſchön Du biſt! Kaum kann ich es faſſen, daß Du ganz die Meine ſein ſollſt!“ Suſanne wehrte errötend:„Aber Fritz, wir ſind ja nicht allen!“ N Dann zupfte ſie ihm die Cravatte, die Treppe hinab. Gleich darauf rief ſie haſtig, wie in freudiger, innerer Bewegung: „Suſanne, Fritz,— kommt doch ſchnell herunter,— ſeht nur, was ich habe!“ das ſie luſtig hin und her ſchwenkte, wie eine Fahne. N „Von Kurt?“ ſchrie Suſanne in freudigem Schrecken, und als die Tante lebhaft mit dem Kopfe nickte, raffte die junge Braut die lange Atlasſchleppe zuſammen, und eilte immer zwei Stufen auf einmal nehmend, die Treppe hinab, um im nächſten Augenblick das Telegramm an ſich zu reißen. „Bin auf der Rückreiſe, treffe in einigen Tagen bei Euch ein, freue mich auf mein ſtilles Buchecke und auf Alle.— Kurt,“ las ſie, noch atemlos vom raſchen Lauf. „Ach, Kurt,— endlich,— endlich kehrt er zurück!“ jubelte Suſanne,„o wie ich mi freue, und daß gerade heute dieſe Nachricht eintrifft,— gerade heute!“ „Wenn wir das geahnt hätten,“ meinte Fritz, der lächelnd ſein glückliches Bräutchen betrachtete,„dann hätten wir mit der Hochzeit noch einige, Tage gewartet.“ „Ich ja, ich bei ſein könnte!“ Nachfeier, mein Schatz,“ tröſtete Fritz. ſaß, 1 5 hief (Fortſetzung folgt.) er ihm nach Freiburg nachreiſte, wurde er end⸗ Darauf ſtellte ſich heraus, daß der Unterſuchungsgefangene in Vozen in Tirol eine Näherin aus dem Württembergiſchen be⸗ 3 trogen und ſie mit zwei Kindern im Stiche ge-“ laſſen hatte. Von Bozen war er über München in Stuttgart wieder aufgetaucht, wo ihm eben⸗ falls keine Segenswünſche nachgerufen wurden. 1 Die Ausflüchte, welche er zu ſeiner Entſchul“ digung vorzubringen ſuchte, deuteten alle darauf,* daß für ein Gefühl der Verantwortlichkeit 9 3 er fall mit tötlichem Ausgang hat ſich hier geſtern ereignet. Zwei Offiziere des hieſigen rheiniſchen 4 Jägerbataillons Nr. 8 begaben ſich geſtern 5 früh auf die Jagd, um einen Rehbock zu ſchießen. Auf noch unaufgeklärte Weiſe entlud ſich das Gewehr des einen Jägers, und die volle Ladung traf ſeinen Begleiter in den 8 Leutnat Erich Stuben? Der Luftballon „Auguſta“ der Riedingſchen Ballonfabrik in. Augsburg ſtieg am Samstag Abends 8 Uhr Vor 3 Wochen* Ob es vo einer Sturzſee fortgeſpült wurde oder ö 6 In der Hand hielt ſie ein Blatt Papier, wäre ſo froh, wenn Kurt da⸗ „Nun, wenn Kurt da iſt, halten wir eine 3 Partenkirchen, 28. Juli. Am Sams⸗ 3 tag nachmittag wurde Reallehrer Kreuter aus Regensburg beim Abſtieg von der Zugſpitze 19 Der Realſchul⸗ aſſiſtent Pollein, ſein Begleiter, erſchrack hier⸗* über ſo ſehr, daß er abſtürzte und dabei eben falls den Tod fand. Beide Leichen wurden deſſen Inſaſſen der Ingenieur Scherle und der 1 J Fabrikbeſitzer Ziegler waren, landete bei Sieradz 1 Die Landung ging Unaufgeklart Vietz von der 1. Kompagnie des Regiments 1 N Vietz, der im erſten Jahre diente,. Mittag hier eingetroffenen engliſchen Dampfer Wetter an Deck, um wie es ſagte, Luft zu — %— ad ̃/¾; ᷑ ᷑ ̃ 2 welche zur Begleitung von Rettungszügen ſtets zur Verfügung ſtehen müſſen, im Samariter⸗ dienſte ausgebildet werden. Köln, 27. Juli. Im nördlichen Teile der Rheinprovinz wütete geſtern ein fürchter⸗ liches Unwetter, das mehrere Unglücksfälle und großen Schaden anrichtete. In Aachen wur— den während des Sturmes erdbebenartige Er⸗ ſcheinungen wahrgenommen. In Jülich wur⸗ den mehrere Fabriken zerſtört und dabei zwei Perſonen getoͤtet. London, 27. Juli. Geſtern Nacht und heute morgen wütete hier ein heftiger Sturm, der viele Bäume entwurzelte und die anläßlich der Krönungsfeierlichkeiten angebrachten Deko⸗ rationen in verſchiedenen Teilen der Stadt zerſtörte. Der Sturm warf die für die Krönung errichtete Tribüne am Strand um, welche beim Fallen eine Anzahl Vorübergehen⸗ der verletzte. Andere Tribünen ſind ebenfalls beſchädigt. a Vermiſchtes. — Holzhändler R. von Conweiler fand eines Morgens ſeine im Holzbachthal bei Neuſatz gelegene Sägmühle total abgebrannt vor. Der Brand war zwar in der Nachbar⸗ ſchaft bemerkt worden, allein zum Löſchen fand ſich niemand ein. Der Brandſtifter wurde in dem bei R. beſchäftigten Säger Ruff von Dobel entdeckt. 8 — Der Schwager des Pfarrers in R. bei Sulz, welcher von dieſem Geld zu erpreſ⸗ ſen verſucht hatte, gab auf ihn 2 Revolver⸗ ſchüſſe ab, ebenſo einen auf den zu Hilfe herbeigeeilten Oberförſter. Der Oberförſter ſtreckte den Raſenden mit einem Schuß nieder. Der Oberförſter und der Pfarrer ſind leicht, der Schwager des letzteren ſchwer verletzt. i— Der Magiſtrat der Stadt Nürnberg beſchloß nach dem löblichen Vorbild der Mün- chener Polizeidirektion, in die ortspolizeiliche Vorſchrift für das Volksfeſt eine Beſtimmung aufzunehmen, die ſchlechtes Einſchenken des Bieres unterſagt. 5— Eine Ururgroßmutter lebt in Gro m⸗ bühl(Würzburg). Sie zählt 94, die Urgroß⸗ Segelboot an, mittels deſſen mutter 73, die Großmutter 52, die Mutter 32 und das Kind 13 Jahre. Die Ururgroßmutter lebt zur Zeit in Roth am Sand und erfreut ſich einer guten Geſundheit. Der Söldner Mathias Eder von Warth kaufte auf dem Markte in Reisbach (Bayern) einen Stier. Auf dem Heimtrans⸗ porte packte der Stier den Eder an und tötete ihn. — Bei Eintreten der Polizeiſtunde ließ der Gaſtwirt M. in K. die noch vorhandenen Gäſte in das Nebenzimmer treten, wo der Skatklub noch„tagte“. Das Landgericht ver⸗ urteilte den Wirt wegen Ueberſchreitung der Polizeiſtunde, da das geſchloſſene Zimmer durch das Betreten jener Gäſte zur gewöhnlichen Schankſtube geworden ſei. Das Kammergericht in Berlin ließ dieſen Grund nicht gelten, ſon⸗ dern ſprach den Wirt frei. — Sieben Söhne beim Militär hat im Dörfchen Schwanden bei Goldach(Schweiz) der Wirt z.„Bären“. In zwei Jahren ſtellt ſich der achte dieſer Bruderſchaft zur Rekruten⸗ aushebung. s 5 — Unter der feinen Welt Londons (Prinz von Wales ꝛc.) bewegte ſich ein jetzt in Paris„gaſtierender“ Mann, namens Parmaduke, welcher die Kunſt lehrt, eine Krawatte zu binden.„Die Krawatte muß“, ſo lautet ſein Rezept,„im Finſteren geknüpft werden; je unregelmäßiger, verwa hrloſter die Krawatte ausſieht, deſto mehr wird ſie zum Erkennungszeichen des eleganten Mannes.“ — In Paris wurde ein baufälliges Haus abgeriſſen. Bei den Aufräumungsarbei⸗ ten fanden Maurer unter alten Ziegeln eine eiſerne Kaſſette, welche Kaſſenſcheine im Werte von 50 000 Fres. enthielt. — Herr und Frau Bradley, ein neuver⸗ mähltes Ehepaar aus Neuſchottland, kamen in London über Dover in einem 16 Fuß langen ſie ganz allein über den Atlandiſchen Ozean gefahren waren. Sie ſind angeblich auf einer Hochzeitsreiſe be⸗ griffen. Das Paar hatte unterwegs ſehr rauhes Wetter und hat heute die Fahrt nach Antwerpen fortgeſetzt. — Bei Waldſee wurde ein verendeter Storch aufgefunden, der eine tote Natter um einen Hals gewunden hatte. — Zur Kennzeichnung der Saurengurken⸗ zeit und Seeſchlangen ſchreibt man: Dutzende von rieſig langen,— Rätſelhaften Waſſer⸗ ſchlangen,— Doppelköp'ge Pferd und Rinder, Ganz enorme Wunderkinder,— Ausprobierte Flugmaſchinen,— Sperlingsgroße Rieſenbienen, — Hundertfünfzigjähr'ge Greiſe,— Maſſen⸗ mord durch giftige Speiſe,— Freundſchaft zwiſchen Hund und Katze,— Erbſchaft in der Strohmatratze,— Fünfzigender, Waidmanns⸗ beute,— Nicht Erinnern ält'ſter Leute,— K⸗karätige Diamanten, Größer als die ſchon gekannten,— Ueberfluß an Geld in— Spanien,— Roſentragende Kaſtanien,— Hausknecht im Auguſt erfroren,— Frau, die Sechslinge geboren, Andree plötzlich auf⸗ gefunden, Dresden Wien zu Pferd 5 Stunden, — Alles dies, Ihr Abonnenten,— Sind die ſogenannten Enten,— Die zur ſauren Gurken⸗ zeit,— Ueberall ſich machen breit. — Der Oekonom Mutter von Bettrich (bayr. Schwaben) wollte in ſeiner Behauſung Bier trinken, erwiſchte aber die Flaſche, welche mit Eſſigeſſenz gefüllt war und verbrannte ſich im Halſe derart, daß er ſtarb. i — Von einem Eber zerfleiſcht wurde der Hütknecht Albert Metz von Utrichtshauſen (Bayern), als er das Tier von einem Kornacker vertrieb. Der Eber warf ihn zu Boden und ſchlitzte ihm den rechten Oberſchenkel auf. — Das„Lahnſteiner Tageblatt“ hatte mitgeteilt, daß auf der elektriſchen Straßenbahn Niederlahnſtein⸗Coblenz für die liebe Schul⸗ jugend“ Fahrkarten zu beſonders billigen Prei⸗ ſen ausgegeben werden. Dies hat dem Blatt eine geharniſchte Zuſchrift ſeitens der Primaner Lahnſteins eingetragen, worin ſie darauf auf⸗ merkſam machen, daß ſich unter der„lieben Schuljugend Primaner von 18 bis 20 Jahren befinden, die wohl einen etwas achtungsvolleren Titel verdienen als„liebe Schuljugend“. Zum Schluß heißt es:„Wir weiſen dieſen ſo herab⸗ laſſend klingenden Namen und verbitten uns ein für allemal eine ſolche Bezeichnung.“ 2 Zwangs ⸗Verſteigerung. Im Wege der Zwangsvollſtreckung ſollen die in Gemarkung Il⸗ von Ilvesheim Bd. 6 Heft 8 zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungsvermerkes auf den Namen der J. Johann Wagner, Möbeltransporteur in Mannheim, 2. Juſtina geb. Wagner, Ehefrau des Otto Weiß in Mannheim, 3. Margareta geb. agner, Ehefrau des Friedrich Heckmann in Mannheim, 4. Anna Maria geb. Wagner, Ehefrau des Hermann Lindner in Mannheim, 5. Maria Katharina geb. Wagner, Ehefrau des Jakob Holländer in Mannheim, 6. Peter Wagner, Fuhrmann in Mannheim, 7. Eva Mar⸗ garetha geb. Wagner, Ehefrau des Friedrich Kunz in Großſachſen, 8. Maria Katharina geb. Wagner, Ehefrau des Friedrich Leiſt in Mann⸗ geb. Wagner, Ehefrau des Georg Bachimont in Metz, Wagner, Ehefrau des Zimmer in Preungesheim, 11. Karolina Wagner in Großſachſen eingetragene, nachſtehend beſchriebenen vesheim belegenen, im Grundbuche . heim, 9. Veronika 10. Eliſabeth geb. Grundſtücke am Donnerstag, den 9. Oktober 1902, Vormittags 9 Uhr durch das unterzeichnete Notariat im Rathauſe zu Ilvesheim verſtei⸗ gert werden. Der Verſteigerungsvermerk iſt am 25. April 1902 in das Grund⸗ buch eingetragen worden. 5 Die Einſicht der Mitteilungen des Grundbuchamts, ſowie der übrigen die Grundſtücke betreffenden Nachweiſungen, insbeſondere der Schätzungsurkunde iſt jedermann geſtattet. Es ergeht die Aufforderung, Rechte, ſoweit ſie zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungsvermerkes aus dem Grundbuch nicht er⸗ f ſichtlich waren, ſpäteſtens im Verſteigerungstermine vor der Aufforde⸗ zur Abgabe von Geboten anzumelden, und, wenn der Gläubiger widrigenfalls ſie bei der Feſtſtellung s Geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der Verteilung des Retſteigerungserlöſes dem Anſpruche des Gläubigers und den übrigen ung widerſpricht, glaubhaft zu machen, Aechten nachgeſetzt werden. haben b berſteigerten Gegenſtandes tritt. Diejenigen, welche ein der Verſteigerung entgegenſtehendes Recht werden aufgefordert, vor der Erkeilung des Zuſchlags die Auf⸗ ung oder einſtweilige Einſtellung des Verfahrens herbeizuführen, wdrigenfalls für das Recht der Verſteigerungserlös an die Stelle des Hof 25 weicher Seckenheim ein Wer um Umtauſch die Exped. ds. Bl. Vertauſcht wurde am letzten Sonn⸗ tag im Gaſthaus„zum Badiſchen ilzhut. 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Nr 1714 03 Ar Ackerland ef. Nr. 2118 af. Nr. 2120 Seckenheim, den 25. Juli 192. 8 i 1 9 Mannheim VII. Schätzung 640 Mk. 370 Mk. 370 Mk. 590 Mk. 550 Mk. Mannheim nur O 4, 8% ann am lehman n, ſowie Unterſuchen des M Hi mn beers aft 1/1 Flaſche Mk. 1.30, / Flaſche Mk.. 75. H i m beer s aft 7/1 Flaſche Mk. 1.05, ½ Flaſche Mk. 65. Hi mbeers aft per Pfund 55 Pfg. BBrauselimonade Citronensaft Brausepulver Oitronenessenz Natron Mineralwasser Weinsteinsãure Cognac OCitronen Wein Apfelblümchen. Die Perle alkoholfreier Getränke. Billiges und vorzügliches Tafelgeträuk auch für Nerverleidende. f Aerztlich empfohlen. In Flaſchen à 40 Pfg. ahne Glas. Aug. Jericho. 88 5 Geschäfte Empfehlung. Dem verehrl. Publikum von Rheinau⸗Stengelhof die ergebene Mitteilung, daß ich am hieſigen Platze, Stengelhofſtraße 51, von heute ab die Schuhmacherei betreibe und bitte um geneigten Zuſpruch. Reparaturen prompt u. billig. Rheinau⸗Stengelhof, den 26. Juli 1902. Gottlieb Reichert, Schuhmacher.“ * the s Luft Cammanditgeſellſchaft L 8, No. 1 mMannbeim. I. 8, No. l. installation von Gas⸗, Waſſer⸗ und Telephon Compl. elektriſchen Dampfleitungen. 1655. Lichtu Kraftanlagen Uebernahme completter Cloſet⸗, geſundheitstechniſch er a und Entwäſſerungsanlagen. Heisswasseranlage mittelst Herdschlange 5 für Koch und Badezwecke. Blitzableiter, Haustelegruhen- und Telephouaulagen. eee Koch⸗ u. Heizapparate. Bekanntmachung. Zur Fortführung des Vermeſſungswerks und Lagerbuchs der Ge⸗ markung Feckeuheim iſt Tagfahrt auf Famstag, den 9. Auguſt Ds. Js. in das Rathaus zu Heckenheim anberaumt. in das Rathaus zu Seckenheim anberaumt. Die Grundeigentümer werden hiervon mit dem Anfügen in Kennt⸗ nis geſetzt, daß das Verzeichnis der ſeit der letzten Fortführungstagfahrt alſo ſeit dem 24. September v. Is. eingetretenen, dem Grundbuchamte bekannt gewordenen Veränderungen im Grundeigentum während 1 Woche vor der Tagfahrt zur Einſicht der Beteiligten in den Räumen des Grundbuchamts aufliegt und etwaige Einwendungen gegen die Eintra⸗ gung dieſer Veränderungen im Vermeſſungswerk und Lagerbuch in der Tagfahrt vorzutragen ſind. Die Grundeigentümer werden gleichzeitig aufgefordert, die aus dem Grundbuch nicht erſichtlichen und noch nicht zur Anzeige gebrachten Ver⸗ änderungen im Grundeigentum, insbeſondere auch bleibende Kulturver⸗ änderungen anzumelden und die Meßbriefe(Handriſſe und Meßurkunden) über Aenderungen in der Form der Grundſtücke vor der Tagfahrt dem Fortführungsbeamten vorzulegen, widrigenfalls die Fortführungsunter⸗ klagen auf Koſten der Beteiligten von Amtswegen beſchafft werden. Auch werden in der Tagfahrt Anträge der Grundeigentümer auf Anfertigung von Meßurkunden, Teilung von Grundſtücken, Grenzfeſt⸗ ſtellungen und Wiederherſtellung ſchadhafter oder abhanden gekommener Grenzmarken entgegen genommen. Seckenheim, den 24. Juli 1902. Bürgermeiſteramt J. V.: Seitz, Turner-Bund„Jahn“ Seckenheim. Am Fountag, den 3. Auguſt, findet in Friedriehsfeld das 13. Verbands-Turnfest der vereinigten Turngenoſſenſchaft der bad. Pfalz verbunden mit Ver- einsturnen und Einzelturnen ſtatt. Morgens 5 Uhr Abmarſch der Preisturner. Mittags 12 Uhr Abmarſch der paſſiven Turner. Vereinszeichen ſind anzulegen und können dieſelben im Vereinslokal (Gaſthaus zum goldenen Hirſch) in Empfang genommen werden. Um zahlreiches und pünktliches Erſcheinen bittet Die Geschäftsräume der. ev. Colleotur Mannheim befinden sieh nunmehr werderplaß Ur. 6 (Vaublack öſtlich der neuen Feſthalle). 8 C. Werber, beehrt ſich mitzuteilen, daß die aparten DAutkkin⸗ Mutter für Herbſt und Winter in reicher Wahl und billigen Preiſen eingetroffen ſind 18 8 eim und bitte meine werte Kundſchaft um vertrauensvolle 9 80 75 1 5 Benützung derſelben. 2 Gleichzeitig bringe meine Ia. Wachstücher für Schürzen in empfehlende Erinnerung. inen Raſtenwagen und 2 E Pferdegeſchirre hat billig abzugeben; ferner offeriert I. Gualitat Weissrübensamen Gärtnerei Schröder. Zuchthühner Ja. Gänsefedlern (ſelbſt gerupft) empfiehlt Karl Berlinghoff Fußball⸗Geſellſchaft Seckenheim 1898. Während des Saiſonſchluſſes findet bis auf Weiteres Dounuerſtag abend ein Uebungsspfel (Goalverteidigung) ſtatt. Der 1. Captain. jeden Der Varſtand. N