N Anzeigeblatt für Seckenbeim, Rbeinau und Noesbeim. tiger Erſcheint Mittwoch und Samstag. Abonnement: Monatlich 25 Pfg., durch die Poſt bezogen vierteljährlich Mk. 0.80 Redaktion, Druck und Verlag von J. Helfrich in Seckenheim. Anzeigen: Die Iſpaltige Garmondzeile oder deren Raum 10 Pfg. bei Wiederholungen entſprechenden Rabatt. Nr. 66. Samstag, den 16. Auguſt 1902. 2. Jahrgang Mitteilungen aus der Ortsſchul⸗ ratsſitzung in Seckenheim am 13. Auguſt 1902. Das Verzeichnis der Bewerber um die neuerrichtete Hauptlehrerſtelle an der hieſigen Volksſchule, welches 66 Bewerbungen enthält, wird der Kreisſchulviſitatur mit dem Antrage zurückgegeben, eine tüchtige jüngere Kraft, welche der kath. Konfeſſion angehört, an die Stelle zu berufen. J Einigen erholungsbedürftigen Schülerinnen wird zum Beſuche von Soolbädern Befreiung vom Schulbeſuch bis zum Beginn der Ferien gewährt. Mitteilungen aus der Seckenheimer Gemeinderats⸗Sitzung. Vom 13. Auguſt 1902. Die amtliche Schätzung von zwei Anweſen in Seckenheim wird vorgenommen. Die durch Gemeinderat Gg. Leonh. Volz am 9. ds. Mts. vorgenommene und mit einem Erlös von 237 Mk. 10 Pfg. abgeſchloſſene Obſtverſteigerung wird genehmigt. Mit der durch den Verwaltungsrat der Generalbrandkaſſe in Karlsruhe erfolgten Feſt⸗ ſetzung des durch den Brand vom 23. März 1902 in der Steinzeugfabrik verurſachten Scha⸗ dens erklärt man ſich einverſtanden. Das Bezirksamt teilt mit, daß Polizei⸗ diener Peter Volz auf ſeinen Dienſt verpflichtet worden iſt. Dem Gütererwerbungskommiſſär für den Rangierbahnhof wird erwidert, daß man mit den für die Mallau gemachten Angeboten ſich einverſtanden erklären wolle, für das übrige Gelände jedoch einen Preis von 100 Mk. für das Ar verlangen müſſe(vorbehaltlich der Ge⸗ nehmigung des Bürgerausſchuſſes). Mit einigen vom Bezirksamt zu dem Ent⸗ wurf über ein Ortsſtatut über den Beizug der Angrenzer zu den Koſten der Straßen und Kanalanlagen im Ort Seckenheim vorgeſchla⸗ genen Aenderungen wird ſolcher genehmigt. Die abweichend von dem diesſeitigen An⸗ trag genehmigten Pläne für das an das Schul⸗ haus in der Friedrichſtraße zu erbauende Trep⸗ penhaus werden mit dem Bericht an das Be⸗ zirksamt zurückgegeben und die Genehmigung des vom Gemeinderat vorgelegten Projektes beantragt. Die mit einem Erlös von 46 Mk. 80 Pf. ſtattgehabte Verſteigerung unbrauchbarer Ge⸗ genſtände(Schulbänke u. ſ. w.) wird genehmigt. Die Tagesordnung für die nächſte am Mittwoch, den 20. ds. Mts., Nachmittags 6 Uhr ſtattfindenden Bürgerausſchußſitzung wird aufgeſtellt. Martin Reinhard wird zum Antritt des angeborenen Bürgerrechts zugelaſſen. Die Koſten für die Krankensauspflege eines Kindes von Rheinau werden durch die Ge⸗ meinde vorgeſchoſſen. Für drei ortsarme Kinder in Seckenheim wird infolge anderweiter Unterbringung unter Genehmigung dieſer das Pflegegeld von je 60 auf je 80 Mk. erhöht. Verſchiedene Rechnungen werden zur Zah⸗ lung angewieſen. Deutſches Reich. Berlin, 12. Aug. Von der in Oſtaſien unter der chiniſchen Bevölkerung herrſchenden Choleraepidemie iſt auch die Beſatzungsbrigade nicht gänzlich verſchont geblieben. Am 27. Juni iſt ein Mann in Yangtſu, am 28. Juni je ein Mann in Schanghaikwan und Tientſin⸗ dorf, am 14. Juli ein Mann in Schanghai am 23. Juli drei Mann in Schanghai und am 4. Auguſt ein Mann in Schanghaikwan an Cholera verſtorben. Seit 4. Auguſt ſind neue Fälle unter den Truppen nicht vorgekommen; auch iſt deren Geſundheitszuſtand durchaus be— friedigend. Berlin, 13. Aug. Aus Groß⸗Kikinda in Ungarn wird gemeldet: Hier auf Ferien befind⸗ liche ungariſche Studenteu inſeenirten eine anti⸗ deutſche Straßen⸗Demonſtration. Sir machten vor dem Hauſe des deutſch⸗nationalen Führers von Süd⸗Ungarn Hans Korn eine Katzenmuſik und überſtrichen die Schilder deutſcher Ge⸗ ſchäftsleute mit Kalk. 5 Ausland. Haag, 13. Aug. Wie verlautet, beab⸗ ſichtigen die am Dienstag hier eintreffenden Burenführer Botha, Dewet und Delaray die die Krüger verwahrten transvaaliſchen Staats⸗ gelder zu verlangen, um dieſelben unter die Notleidenden in Südafrika zu verteilen. Pietermaritzburg, 12. Aug. Der Gouverneur von Natal hat 40 Burengefangene die vom Kriegsgericht verurteilt wurden, be⸗ gnadigt. Tondon, 13. Aug. Ans Johannesburg wird telegraphirt: Hier verlautet inoffiziell, Louis Botha und Delarey würden zu Mitglie⸗ dern des geſetzgebenden Rats der Transvaal⸗ kolonie ernannt werden. Aus Nah und Fern. Seckenheim, 15. Aug. Dem Obſtbau wird in Deutſchland noch viel zu wenig Be⸗ deutung beigelegt. Nach einer ſtatiſtiſchen Meldung hat Deutſchland im Jahre 1901 nur 15 Prozent des verbrauchten Obſtes ſelbſt pro⸗ duzirt, alſo mußten 85 Prozent vom Ausland bezogen werden. Wenn auch im vorigen Jahre das Obſterträgnis weniger günſtig war, ſo läßt ſich aus jener Thatſache doch der Schluß ziehen, daß an vielen Orten der Obſtbaumzucht nicht die gehörige Aufmerkſamkeit geſchenkt wird. Zunächſt müſſen die Gemeinden, wo es die Bodenverhältniſſe geſtatten, von Jahr zu Jahr mit Neuanpflanzungen vorangehen, um zu zeigen, in welcher Weiſe dieſe Kultur rationell betrieben werden muß, um Erfolge zu erzielen; die anderen werden dann dieſem Beiſpiele ſchon folgen. g ö London, 13. Aug. Der deutſche Kaiſer ließ dem Kapitän Hargreaves, dem Führer eines Boſtoner Schifferdampfers, eine goldene Uhr und 2 Leuten von der Beſatzung je 5 Pfund zuſtellen für die mutige Rettung von 4 Mann von der deutſchen Flotte während eines Sturmes in der Nordſee. Mannheim, 12. Aug. Der in Düſſel⸗ dorf abgehaltene Congreß der Allg. Radfahrer Union hat beſchloſſen, den nächſten im Jahre 1903 ſtattfindenden Congreß in Mannheim abzuhalten. Schwetzingen, 12. Aug. Ein ſchreck⸗ licher Unglücksfall ereigneite ſich hier geſtern Nachmittag. Der 19 Jahre alte bei Gebr. Meixner in Brühl bedienſtete Fuhrknecht Joh. Weber von Rohrhof, Sohn des Friedrich Weber 1. daſelbſt, kehrte mit einem leeren Treue. Original⸗Roman von Irene v. Hellmuth. 40 Nachdruck verboten. Ein unausſprechliches Glücksgefühl kam über ſie, und Kurt mochte nun wohl ahnen, daß dies Herz ihm entgegenſchlug, daß er nichts mehr zu befürchten hatte. Vielleicht las er es in den ſtrahlenden Blicken des Mädchens, das keinen Verſuch machte, die Hand, die er noch immer feſthielt, zu befreien. „Iſa, begann er endlich, und bückte ſich tief zu ihr nieder, um ihr in die Augen ſehen zu könen,— an den langen ſchwarzen Wimpern hingen helle Tropfen,—„Iſa,— ich kann das Wort nicht mehr zurückdrängen,— ich kann nicht! Laß es mich ausſprechen in dieſer erſter Stunde des Wiederſehens, ich fürchte, man könnte mir mein Glück noch einmal entreißen, und— das ertrüge ich nicht zum zweiten Mal! Sie ſagten dort im Cirkus, Du würdeſt den Direktor heirathen, iſt es wahr?“ Es lag eine bebende Angſt in den Worten des Mannes, deſſen Augen forſchend an denen des Mädchens hingen. Doch als dieſes heftig und abwehrend den ſchönen, blonden Kopf ſchüt⸗ a es über ihn, wie eine Tolle, über⸗ . wie ein Taume l, wie ein d an ſich und drückte ſie an die Brnſt in nie gekannter, wonniger Seligkeit. „Iſa, geliebtes, theures Mädchen,— ſo biſt Du mein, wirklich und wahrhaftig mein! O Gott,— kann es denn eine ſolche Fülle des Glückes geben?“ Iſa lachte und weinte in einem Athem. und dann ſchienen doch wieder bange Zweifel in der jungen Seele aufzutauchen:„Willſt Du mich denn noch, Kurt, nach allem, was geſchehen iſt!— Warſt Du— im Cirkus?“ „Ob ich Dich will!“ jubelte Kurt.„O wärſt Du doch eine Bettlerin, damit ich Dir beweiſen könnte, wie wenig ich nach dem äußeren Schein frage! Dich will ich, Dich allein, Du mein Glück! Ach Iſa, was habe ich gelitten um Dich, als ich Dich für immer verloren zu haben meinte. Was habe ich gelitten unten den Selbſtvorwürfen, daß ich nicht zur rechten Zeit das Wort ausſprach, das mir mein Glück ſicherte!“ „Und es ſtört Dich nicht,— daß ich— — daß ich—“ a „O still davon, Geliebte,“ unterbrach Kurt die Rede Iſa's. „Ich wußte es ja„murmelte ſie,„denn Du biſt treu!“ Während die beiden Glücklichen ſich um⸗ ſchlungen hielten, die Welt ihnen verſank, und die Gegenwart ihnen entrückt war, hatte Su⸗ ſanne mit ihrem Fri gt. vor der Thüre Poſto gefaßt. Mit einem 5 ale hör 5 ſie raſche telte er den Kopf. Schritte ung ſahen eine Geſtalt daher kommen, die ihnen bekannt ſchien. Sie traten etwas in den Schatten zurück, um nicht geſehen zu werden. Der Näherkommende trug einen hübſchen Strauß in der Hand und blieb wie lauſchend ſtehen. „Ah, Herr Graf,“ ſagte Fritz vortretend und begrüßte Graf Dornbuſch mit auffallender Freundlichkeit. Dieſer ſchien indeß nicht beſon⸗ ders angenehm überraſcht zu ſein, er grüßte nur flüchtig, als auch Suſanne auf ihn zukam. Er erwartete offenbar, daß die Beiden weiter⸗ 4 gingen, doch als ſich keines vom Flecke rührte, zog er finſter die Brauen zuſammen. i „Sie erwarten wohl die ſchöne Signora Gratiana?“ fragte Fritz Heßfeldt mit leichtem Spott, und indem er auf die Blumen deutete, fügte er lächelnd hinzu.„Der Strauß iſt wohl für ſie beſtimmt?“ Graf Dornbuſch nickte hochmüthig mit de Kopfe.. 8 Fritz zuckte die Achſeln. „Ich glaube nicht, daß Siguora Gratiana heute noch in der Lage ſein wird, mit Ihnen zu ſprechen, oder von Ihner Blumen anzunehmen. Das würde ihr Verlobter kaum geſtatten! Der Graf fuhr zurück, wie von einer Natter gebiſſen. 5 „Ihr Verlobter? Der Direktor Conradty? So hat ſie ſich doch von ihm überreden laſſen?“ Fritz weidete ſich einen Augenblick an den zornfunkelnden Augen des Grafen. Dann ſchüt⸗ 0 er Direktor nich 2 Backſteinwagen von Heidelberg zurück. Nach⸗ dem er ſich mit einem Kollegen in Eppelheim ſchon geſtärkt hatte, beſuchte er trotz deſſen Ab⸗ raten hier noch einmal die Wirtſchaft zum Meierhof, wo er ſich raſch nach einander drei Viertel Wein geben ließ, dann aber gings auf den Wagen und im Galopp davon. Nach kaum 100 Meter ſtürzte er vom Wagen, das Hinter⸗ rad ging ihm über den Kopf, ſo daß der Un⸗ glückliche alsbald tot war. Die Leiche wurde in die Leiche nhalle des Spitals verbracht. Karlsruhe, 11. Aug. Am 1. Auguſt d. J. betrug die Zahl der hieſigen Einwohner 100 197. Damit iſt die Stadt Karlsruhe be⸗ völkerungsmäßig in die Reihe der deutſchen Großſtädte eingetreten. Adelsheim, 12. Aug. Seitens des Miniſteriums des Innern wurden dem Unter⸗ badiſchen Zuchtgenoſſenſchaftsverbande zur Be⸗ ſtreitung der Koſten der erſten Einrichtung 4065 Mk. bewilligt. Boxberg, 12. Aug. Wie gerne unſer Großherzog ſolchen Perſonen, die unverſchuldet in Not geraten ſind, hilft, davon haben wir in unſerem Amtsbezirk wieder ein Beiſpiel. Das Gemeinderatmitglied M. in S. wandte ſich vor einigen Wochen an unſeren teueren Landesvater und bat um Unterſtützung. Der Bittſteller gab an, er ſei leidend und habe viele Kinder. Dieſes Bittgeſuch ging an die Gemeindeverwaltung zur Begutachtung zurück, und die Herren Gemeinderäte unterſtützten die Bittſchrift ihres Kollegen. Hieraufhin wurde dem Gemeinderat M. in S. die Summe von 1000 Mk. vom Großherzog geſchenkt. Kehl, 11. Aug. Vergangene Nacht ent⸗ ſtand auf der hieſigen Hauptſtraße zwiſchen dem Vorarbeiter Johann Renner und dem Maurer Santo Pares, einem Italiener, Wort⸗ wechſel, der ſchließlich in Thätlichkeiten über⸗ ging. Hiebei verſetzte der Italiener dem Ren— ner nicht weniger als vier Stiche und zwar in den linken Vorderarm, in den Bauch und in den Rücken. Die Verletzungen ſollen teilweiſe ſchwere, jedoch keine lebensgefährlichen ſein. Der Meſſerheld wurde feſtgenommen. Raſt(A. Meßkirch), 12. Aug. Ueber das am 8. d. Mts. gegen Abend hier nieder⸗ gegangene ſchwere Unwetter wird berichtet: Die Fenſter wurden zum Teil von Hühnerei großen Hagelkörnern zertrümmert. Der Hagel hielt etwa 20 Minuten in furchtbarer Stärke an, begleitet von orkanartigem Sturm, der teil— weiſe unter ſtetem Bliz und Donner die Dächer abdeckte. Und wie ſah es dann aus? Die Erde glich einer Winterlandſchaft, die Frucht war teilweiſe total dem Boden gleichge⸗ macht, der Klee und die Futtergewächſe waren vernichtet, in den Gärten alles zerſtört. Die Obſtbäume lagen entwurzelt am Boden. Den a ungefähren Schaden beziffert der Berichterſtatter auf ca. 150090 Mk. i Speyer, 12. Auguſt.(Jägerpech) Ein nicht ſehr erfreuliches Abenteuer hatte ein all⸗ zueifriger Nimrod aus M. bei Speyer zu be⸗ ſtehen. Derſelbe ſchoß nach einem„Rehbock“, der jedoch, nicht tötlich getroffen, die Flucht er⸗ griff. Der heißſpornige Schütze beſann ſich nicht lange, legte das Gewehr ab und ſetzte dem Wild nach. Die Verfolgung, Aufgreifung und Inſicherheitbringen des vermeintlichen Rehbockes mag längere Zeit in Anſpruch genommen haben. Als der Schütze aber nach dem Orte zurückge⸗ kehrt war, wo ſein wertvolles Gewehr lag, das noch, nebenbei geſagt, ein teures Erbſtück iſt, war dasſelbe verſchwunden und konnte bis heute noch nicht gefunden werden. Ammberg, 10. Aug. Eine jener un⸗ ſinnigen Wetten, die von Zeit zu Zeit vorkom⸗ men und der Welt offenbaren, auf welcher Stufe das Geſchmacksempfinden mancher Leute ſteht, ſpielte ſich vor einigen Tageu hier ab, indem ein Blecharbeiter um„20 deutſche Reichs⸗ pfennige“ einer unmittelbar vorher getöteten Ratte den Kopf abbiß. . München, 13. Aug. Um fortgeſetzten Betrügereien mit den Fahrkarten entgegenzu⸗ wirken, ſollen in Bayern in nächſter Zeit zwei⸗ teilige Rückfahrkarten zur Einführung kommen. Dieſelben werden für je Hin⸗ und Rückfahrt aus zwei Abſchnitten beſtehen. Für die Hin⸗ fahrt müſſen die beiden zuſammenhängenden Abſchnitte vorhanden ſein und das Datum wird nur auf den Rückfahrtabſchnitt eingeprägt. Der erſte Abſchnitt wird bei der Hinfahrt vom Bahnſteigſchaffner abgenommen, ſo daß beim Antritt der Rückfahrt der Fahrgaſt nur noch den für dieſe beſtimmten Fahrkartenabſchnitt beſitzt. i Breslau, 13. Aug. Der Kanzleidiener Leichfeld, ſowie deſſen 23jährige Tochter wurden unter dem Verdachte des dreifachen Giftmordes verhaftet. In den Leichen der kurz hinter ein⸗ ander verſtorbenen zwei Kinder und der Ehe⸗ frau des Kanzleidieners wurden bei der Obduk⸗ tion Arſenik gefunden. Leichfeld hat ſich in der vergangenen Nacht in ſeiner Zelle entleibt. Koburg, 12. Aug. Während der ſtädti⸗ ſchen Kaſſenreviſion entfernte ſich plötzlich der Kaſſenaſſiſtent Klett. Die Prüfung der Kaſſe ergab einen Fehlbetrag von 2300 Mk. Klett wurde bald darauf im Walde erhängt ge— funden. Kiel, 18. Aug. Auf dem großen Kreuzer „Freya“ wurde beim Kohlen-Einnehmen von einem herabfallenden Kohlenſtück ein Ober⸗ matroſe erſchlagen. Wenige Stunden ſpäter ſtürzte auf dem Schiff ein Oberheizer vom Schornſtein auf Deck und wurde lebensgefähr⸗ lich verletzt. Köln, Aufregung befanden ſich geſtern etwa 75 Damen und Herren, die mittelſt der Zahnrad⸗ bahn in Rüdesheim zum Nationaldenkmal hinauffuhren, als an einer beſonders ſteilen und gefährlichen Stelle das Verſchlußventil des Zuges erſchlaffte, ſodaß der Contredampf entwich und die beſetzten Waggons mit großer Gewalt bergab ſauſten. An einer Kreuzung gelang es glücklicherweiſe dem Maſchinenführer, den Zug zum Stehen zu bringen. Wäre das nicht gelungen, ſo würde der Zug den Abhang 13. Aug. In ungemein großer hinabgeſtürzt und ſämmtliche Inſaſſen verloren geweſen ſein. Ein holländiſcher Herr ſpra 91 während der raſenden Fahrt aus dem Zuge und erlitt einen ſchweren Beinbruch und Arm verletzungen. Er wurde ins katholiſche Kranken haus in Rüdesheim gebracht. Eine Anzahl Damen war ohnmächtig geworden. N ſchrieen um Hilfe und waren ſelbſt, als der Zug ſchon hielt, kaum zu beruhigen. n Leipzig, 12. Aug. Für das Völker ſchlacht⸗Denkmal ſind bisher 492 475 Mark aufgebracht worden. 1 Düſſeldorf, 9. Aug. Auf einem Gute in der Nähe von Mettmann geriet der Beſitzer mit ſeinen Knechten infolge von Lohndifferenzen in Wortwechſel. Von den Leuten thätlich be⸗ droht, griff der Landwirt zum Jagdgeweht und ſchoß einen der Knechte nieder. Der Un“ glückliche war ſofort tot. Der Gutsherr befin“ det ſich auf freiem Fuße, da die That als in Notwehr begangen, angeſehen wird. 1 Barcelona, 12. Aug. Zwei Arbeiter, die während des letzten Ausſtandes entlaſſen“ wurden, ermordeten ihren ehemaligen Arbeit“ geber Fabrikbeſitzer Karl Rikole. Vermiſchtes. 1 — Gur Warnung.) Wie dem„Ham Korreſpondent“ aus Barcelona geſchrieben wird, f ſind in letzter Zeit wiederholt deutſche Reich?? angehörige, die als Techniker oder Werkmeiſter in ſpaniſchen Zuckerfabriken oder als Braumeiſter in ſpaniſchen Brauereien beſchäftigt waren, da- durch empfindlich geſchädigt worden, daß unten Verletzung der abgeſchloſſenen Anſtellungs⸗Ver⸗ träge die fraglichen Angeſtellten ohne Künd? gung durch die Fabrik⸗Leitungen entlaſſen wor“ den ſind. Es duͤrfte daher Deutſchen, die ſolche oder ähnliche Anſtellungen in ſpaniſchen Eta“ bliſſements erlangen wollen, beim Abſchluß der bezüglichen Verträge große Vorſicht anzuraten ſein. s Annahme einer ſolchen Stellung bei dem zu ſtändigen deutſchen Konſultate Erkundigungen über die Vertrauenswürdigkeit des Unternehmens 1 einzuziehen und in jedem Falle einen notariellen Andere“ 8 — Insbeſondere wird es ſich empfehlen, vor Vertrag, womöglich ſchon in Deutſchland abzu ſchließen, worin die Parteien ſich von vornherein eines Schiedsgerichts, vielleicht des deutſchen Konſuls unterwerfen. a — Der älteſte Turner, welcher am ver! N bezüglich aller Streitfragen der Entſcheidung floſſenen Sonntag im Feſtzuge der Turner in Worms marſchierte, war ein 83jähriger Greis aus Neu⸗Iſenburg. Er hatte genau den Typus des Altvaters Jahn. Mehrere hervorragende Bildhauer und Maler benutzten ihn, der Worm Ztg. zufolge, ſchon wiederholt als Modell zur Herſtellung von Jahnbüſten. Der wackere Turner fehlt ſeit Jahren bei keinem mittel⸗* rheiniſchen Turnfeſte. 3 — Ein ſtädtiſcher Schutzmann in Lu. wigsburg wurde plötzlich aus dem Dienſ 5 entlaſſen, weil er ſich durch Spendung einet Mark hat beſtimmen laſſen, eine Uebertretung 22 i ie nicht anzuzeigen. Der Schutzmann ſowohl, 1 aber ein Anderer! Bitte, überzeugen Sie ſich!“ Er wies auf den kleinen Spalt in der Thüre; der Graf bückte ſich und warf einen Blick durch die Ritze in das kleine Gemach, und was er da ſah, mußte ihm genug ſein, und ihn zu der Ueberzeugung bringen, das ſeine Blumen überflüſſig ſeien. Mit einer Ver— wünſchung ſchleuderte er den Strauß in einen Winkel, und ging davon, ohne die Zurück⸗ bleibenden noch eines Grußes zu würdigen. „Die armen Blumen,“ ſagte Suſanne mitleidig, und hob den Strauß auf. Dann klopfte ſie leiſe an die Thüre:„Seid Ihr noch nicht bald fertig?“ Gleich darauf erſchien das junge Paar, ſtrahlend vor Glück. Kurt bot Iſa den Arm zuld führte fie zu dem bereit ſtehenden Wagen. Unterwegs begegnete ihnen der Direktor, der ſtehen blieb, und als traue er ſeinen Augen nicht, ſie beſtürzt anſtarrte. 5 „Herr Conradty,“ wandte ſich Iſa an den Ueberraſchten,„meine Laufbahn als Schul⸗ reiterin iſt nun zu Ende,— ich habe mich ſoeben verlobt!“ „Und Ihr Kontrakt? Glauben Sie, daß ich Sie ſo ohne Weiteres forklaſſen werde?“ rief er, mit einem letzten, verzweifelten Verſuch, ſie zu halten. In ſeinen Augen glühte es unheimlich, wie Wetterleuchten. „Was kümmert uns der Kontrakt, Herr!“ lachte Kurt; das klang ſo N daß Suſanne den Bruder mit freudige Heirath. — nun uns ſtört das nicht im Geringſteu. Wir zahlen die Konventionalſtrafe! Leben Sie wohl, mein Herr, und bleiben Sie hübſch geſund!“. Der übermüthige, von einem waren Glücks⸗ taumel erfüllte junge Mann machte dem Ver⸗ blüfften eine artige Verbeugung uud ſchritt mit Iſa davon, gefolgt von den Anderen. Noch lange, nachdem das Rollen des abfahrenden Wagens längſt verklungen war, ſtand Direktor Conradty auf demſelben Fleck, und ſtarrte vor ſich hin.——— Iſa's Vater ſaß inzwiſchen auf ſeinem Lager. Die Sorge um das lange Ausbleiben der Tochter ließ ihm keine Ruche. Er konnte ſich garnicht denken, was das Mädchen, das ſonſt mit jeder Minute pünktlich nach Hauſe kam, heute aufgehaltene haben könnte Ange⸗ ſtrengt lauſchte er auf die Straße hinab, bei jedem Geräuſch athmete er auf: Jetzt wird ſie kommeu! Aber ſoviel Wagen auch unten vorbeifuhren, keiner hielt vor dem Hauſe. Tenne⸗ witz rief dem Mädchen, das allerlei Dienſte verrichtete, und die gröberen Arbeiten beſorgte, und fragte nach ſeiner Tochter. Aber dieſes konnte keine Auskunft geben. i 5 Aengſtlich lauſchte er wieder. Im Zim⸗ mer war es ſo ſtill, nichts konnte man ver⸗ nehmen als das Ticken der Uhr. Unruhig warf er ſich hin und her. Endlich,— faſt eine halbe Stunde ſpäter als gewöhnlich, hörte taunen er den Wagen vorfahren. ö floh ſei 5 eder horchte ſtrich zierliche Butterbrödchen. Ein leichter Seuf⸗ ch unterſchied, lachende, fröhliche Stimmen. Wa, brachte das Mädchen denn für Geſellſchaft mit! Halb aufgerichiet ſaß er da, als Iſa haſtig die Thüre aufriß und mit dem Jubelrnf:„Vater mein lieber Vater!“ ihm jubelnd an den Hals flog. 3 „Aber Kind, was iſt denn nun wieder los 4 Weiter kam er nicht denn die übrige Geſel“ ſchaft trat eben in das kleine Zimmer. a fliegender Haſt erzählte Iſa dem erſtaunenden Vater unter Lachen und Weinen, was ich 4 zugetragen. 9 Kurt drückte kräftig ſeine Hand. 4 „Geben Sie mir Ihre Tochter, ich will e halten als mein köſtlichſtes Gut!“ fagte er bewegt „Nehmen Sie das Mädel, und machen ein gutes Kind!“ 1 Tennewitz ſchluckte die Thränen hinunter 1 die ſich ihm in die Augen drängen wollten. Dann ſaß die luſtige, junge Geſellſchaft um den kleinen Tiſch, und Iſa bereitete wieder, wie damals in der Reſidenz den Thee, und Kurts Blicke hingen entzückt an dem lieblichen Geſicht des jungen Mädchens,„ Bis nach Mitternacht ſaßen die glücklichen Menſchen beiſammen in dem kleinen Stübchen, Noch lange lag Iſa wach. Wieder gu ein Mondenſtrahl herein, aber heute fiel er 2 ein glückſeliges Mädchengeſicht, deſſen endlich, Züge wie verklärt erſchienen. Sie träumte vol zukünftig nte mit offenen A 1 75 Sie es glücklich,'s iſt ein gutes Kind—— ö die Perſon, welche ihn beſtach, haben Strafen zu gewärtigen. — Ein Bauer von Seitsberg legte ſeine Senſe in die Nähe der Pferde. Dieſelben liefen vorwärts und einem derſelben ſchnitt die Senſe einen Fuß durch, ſo daß es getötet werden mußte. f — Am oberen Ende des Wieſenthales bei Todtnau ſoll eine große Thalſperre aufge⸗ führt werden. Dieſe ſoll das 6 Kilom. lange Brandenbergerthal abſchließen mit einem an der Sohle 50 Meter breiten und 50 Meter hohen Damm. Die Waſſer der Wieſe und ihrer Seitenbäche ſollen ſeeartig aufgeſtaut und ſämtliche Fabriken im Wienthal von einem ſtarken Kanal geſpeiſt werden, der auch die Wieſen und Matten verſorgt. Die Koſten des Planes werden auf 5 Millionen Mark ge⸗ ſchätzt. e — In Brünlisbach(Baden) wurde ein Mann, welcher während eines Gewitters zum Fenſter hinausſchaute, vom Blitze er⸗ ſchlagen. — Das Automobil einer franzöſiſchen Herrſchaft, die aus dem Elzthal kam, verſagte Rauf der„Prechthäler Höhe“ bei Hornber g (Baden) den Dienſt. Das Fahrzeug ging ſeinen eigenen Weg und landete in einem„Weiher“, wo es Abkühlung fand. Die Inſaſſen hatten von dem Fahrzeug ſchon vorher beichleunigten Abſchied genommen. ö— Ein 23jähriger Korbmacher in Ans⸗ bach lockte ſeine Geliebte, eine Ladnerin, in . einen Hof und biß ihr, nachdem er ſie aus Eiferſucht zu erdroſſeln verſucht hatte, jedoch durch das Dazwiſchentreten eines taubſtummen Arbeiters daran verhindert worden war, die Naſe bis zum Naſenbeim vollſtändig durch. — Leutnant Wilhelm Richter vom 3. bayeriſchen Chevauxlegers⸗Regiment in Dieuze (Elſaß⸗Lothringen) wurde vom Kriegsgericht in Landau wegen Beleidigung, Mißbrauchs der Dienſtgewalt und Mißhandlung von Unterge⸗ benen zu zwölf Tagen Stubenarreſt verurteilt. Beantragt waren achtzehn Tage. — Der Schäfer Geſſenheimer in Witzig⸗ hauſen hat einem Schafe die Haut abgezogen und dasſelbe noch lebend in eine Jauchegrube geworfen. Wegen Tierquälerei wurde er vom Schöffengericht Weißenhorn zu vier Wochen Haft verurteil. — In Teplitz⸗Schönau(Oeſterreich) wurde ein aus Frankfurt ſtammender Touriſt, der mit ſeiner Familie einen Ausflug unternahm, vom Blitz erſchlagen. Die Familie kam mit dem Schrecken davon. — Der Dienſtknecht Leibinger ließ ſich, um militärfrei zu werden, von der Futterſchneid⸗ maſchine unter Beihilfe einer Dienſtmagd einen Finger abſchneiden. Er wurde wegen Selbſt⸗ verſtümmlung und Verſuchs, die Magd zum Meineid zu verleiten, vom Kriegsgericht Augs⸗ burg zu einem Jahr und acht Monaten Zucht⸗ haus verurteilt. — In einer Wirtſchaft in Augsburg ſchlug Verluſte im Kartenſpiel einen Maßkrug an den Kopf. Der Krug ging in Trümmer, der Kopf blieb ganz. Nachher rieb ſich der Getroffene die Stelle, auf welche er den Hieb erhalten hatte, und meinte zu ſeinem Gegner:„Du, dös hätte bös ausfalle kinna!“ Bekanntmachung. Es wird hiermit zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß am Donnerstag, 31. Juli 1902, nachmittags, im Feldweg oberhalb der Seckenheimerſtraße(ſogen. Hallenweg) eine Fuhr mannspeitſche gefunden worden iſt. Der betr. Eigentümer wolle dieſelbe bei unterzeichneten Behörde in Empfang nehmen, widrigenfalls die Peitſche nach Umfluß eines 1 dem Finder als Eigentum ausgehändigt wird. ö Rheinau, 4. Auguſt 1902. Stabhalteramt Wöllner. Ries 8 ſehr wenigge⸗ J ah TA 0 er braucht, billig. Neue Halbrenner nur 150 Mark mit zweijähriger Garantie. Martin Klamm, Mechaniker, Neckarau, Seckenheimerweg Nr. 11. ein Arbeiter einem Kameraden aus Zorn über Bekanntmachung und Einladung. Am Mittwoch, den 20. Auguſt 1902, Nachmittags 6 Uhr findet im Rathausſaale eine Sitzung des Bürgerausſchuſſes ſtatt. Die Herren Mitglieder werden dazu, mit dem Erſuchen um pünktliches und zahlreiches Erſcheinen eingeladen. Gegenſtände der Fagesordnung ſind: 1. Die Abänderung des Statuts des Gewerbegerichts Mannheim. Den Neubau eines Schulhauſes in Rheinau. Die Erlaſſung eines Ortsſtatuts über den Beizug der Angren⸗ zer zu den Straßen- und Kanalkoſten in Seckenheim. 4. Desgleichen eines ſolchen bezügl. der Koſten für Herſtellung und Unterhaltung der öffentlichen Gehwege und Rinnenpflaſter in Seckenheim. . Ratſchreiberdienſt. Die Aufſtellung eines Ventilbrunnens und einer Schutzhütte ſowie die Lieferung von Böcken und Dielen auf den Marktplatz in Rheinau. 7. Genehmigung der Verpachtung von Grundſtücken unter der Hand. 8. Geländeerwerbung von Thomas Herdt. 9. Geländeerwerbung von Peter Wagner. 0. Die Feſtſtellung der Gebühren der Desinfektoren ſowie Verzicht auf den Erſatz der Desinfektionskoſten. f 11. Den Verzicht auf den Erſatz der Koſten für die Wiederherſtel⸗ lung verloren gegangener Eigentumsgrenzmarken vom Jahr 1900. 12. Aufrechterhaltung 1899 bewilligter Kredite für das Jahr 1900. Seckenheim, den 13. Auguſt 1902. Der Bürgermeiſter. Der Ratſchreiber. Volz. Ritter. Bekanntmachung. Die Lieferung und Aufſtellung eines Ventilbrunnens auf dem Marktplatz 5 in Rheinau betr. Der Gemeinderat Seckenheim vergibt die Lieferung und Aufſtellung eines Ventilbrunnens auf dem Marktplatze in Rheinau, nebſt Lieferung und Legung der nötigen Zuleitung. 5 Die Zeichnungen der Zuleitung nebſt Lieferungsbedingungen können auf dem Bürgermeiſteramt Seckenheim oder auf dem Stabhalteramt Rheinau ein⸗ geſehen werden, woſelbſt auch verſchloſſene Angebote bis längſtens Montag, den 15. September 1902 einzureichen ſind. 5 Seckenheim, den 25. Juli 1902. Der Gemeinderat: Volz. Bekanntmachung. Lieferung von Böcken und Dielen für den Marktplatz in Rheinau betr. Die Gemeinde Seckenheim vergibt für den Marktplatz in Rheinau die S N 3 Lieferung von 50 Stück Böcken aus Forlen⸗ oder Tannenholz, ſowie 25 Stück Dielen. Die Zeichnungen der meer enſtände, ſowie die näheren Beding⸗ ungen ſind beim Bürgermeiſteramt eckenheim oder beim Stabhalteramt heinau einzuſehen, woſelbſt auch verſchloſſene Angebote bis längſtens Montag, en 15. September 1902 abzugeben ſind. Seckenheim, den 25. Juli 1902. 5 Gemeinderat: Volz. N Bekanntmachung. Die Lieferung einer Schutzhütte für den 5 Marktplatz in Rheinau betr. Der Gemeinderat in Seckenheim vergibt die Lieferung einer transportablen 5. Schutzhütte aus verzinktem Wellblech für den Marktplatz in Rheinau. 8 Die Hütte ſoll eine Länge von etwa 5 Meter und eine Breite von etwa 2,50 Meter erhalten. f. Verſchloſſene Angebote hierfür ſind bis längſtens Montag, den 15. ptember 1902 an das Bürgermeiſteramt Seckenheim oder an das Stab⸗ zalteramt Rheinau zu richten.„ Seckenheim, den 25. Ju FVV Bekanntmachung. Das polizeiliche Meldeweſen betr f Nachdem in letzter Zeit die Vorſchrift über das polizeiliche Meldeweſen zu · ſehr wenig beachtet worden iſt, machen wie wiederholt darauf aufmerkſam, daß jede Perſon, die nach zurückgelegtem 14. Lebensjahr in die hieſige Gemeinde ein⸗ zieht, um in derſelben den Wohnſitz oder Aufenthalt zu nehmen, verpflichtet iſt, ſich binnen 3 Tagen nach dem Einzug bei der Ortspolizeibehörde unter Vorleg⸗ ung der ihr an dem bisherigen Wohn⸗ oder Aufenthaltsort erteilten Abmelde⸗ beſcheinigung perſönlich oder ſchriftlich anzumelden, und den bei der Ortspolizei⸗ behörde unentgeldlich erhältlichen Anmeldebogen(über ihre perſönlichen Verhält⸗ niſſe ꝛc.) genau auszufüllen. a Bei Verheirateten hat ſich die Anmeldung auf die Ehefrau und die Kinder jeden Alters zu erſtrecken. Zugleich iſt jedes, das nach zurückgelegtem 14. Le⸗ bensjahr aus der Gemeinde wegzieht, um ſeinen Wohn- bezw. Aufenthaltsort in derſelben aufzugeben, verpflichtet, vor ſeinem Wegzuge ſich bei der Ortspolizei⸗ behörde perſönlich oder ſchriftlich abzumelden, und dabei anzugeben, wohin es zu verziehen gedenkt. Die Anzumeldenden haben bei der Anmeldung ihre im Beſitz befindlichen, zum Ausweis über ihre Perſon ſonſt dienlichen Papiere(Reiſeausweiſe, Päſſe, Staatsangehörigkeitsausweiſe, Heimatſcheine de.) vorzulegen. Uebertretungen dieſer Vorſchriften werden nach§ 49 d. P. St. G. B. an Geld bis zu 20 Mark beftraft. Seckenheim, den 18. Nuguſt 1002. 8 Bürgermeiſteramt: Volz. Schmitt Bekanntmachung. 8 Die Huldigung für 1902 betr. Alle ſtändig hier wohnenden Männer, welche zwiſchen dem 9. September 1901 und dem 9. September 1902 das 21. Lebensjahr zurücklegten oder zurück⸗ legen werden und noch nicht den Huldigungseid und Verfaſſungseid 45 t haben, werden, vorausgeſetzt, daß ſie badi ches Staatsbürgerrecht beſitzen und nicht beim Militär dienen— aufgefordert, ſich innerhalb acht Tagen auf dem Rat⸗ haus dahier, Zimmer Nr. 5 anzumelden. Seckenheim, den 18. Auguſt 1902. Bürgermeiſteramt: Volz. l Schmitt. Geschäfts⸗Eröffnung und Empfehſung. Einer verehrlichen Einwohnerſchaft von Seckenheim, Ilvesheim, 5 Rheinau und Umgebung die ergebene Mitteilung, daß ich am hieſigen Platze, Wörtſtraße eine Volz-Dreherei eröffnet habe und halte mich in allen in mein Fach einſchlagenden Ar⸗ beiten bei prompter Bedienung und billigen Preiſen beſtens empfohlen. Reparaturen von Schirmen, Stöcken, Pfeifen und Zigarren⸗ ſpitzen werden ſchnell und billig ausgeführt. Seckenheim, den 2. Auguſt 1902. Hochachtungsvoll Jakob Schreck Drehermeiſter. Holz-, Kohlen und Coaks ä Georg Rohr ö Rheinau, Stengelhofſtraße 18. 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