* Anuzeigeblatt für Seckenheim, Rheinau und Ives beim. Erſcheint Mittwoch und Samstag. Abonnement: Monatlich 25 Pfg., durch die Poſt — bezogen vierteljährlich Mk. 0.80 Nedaktian, Druck und Verlag von J. Helfrich in Seckenheim. f Anzeigen: Die Iſpaltige Garmondzeile oder deren Raum 10 Pfg. bei Wiederholungen entſprechenden Rabatt. Nr. 67. Mittwoch, den 20. Auguſt 190. 2. Jahrgang Ausland. Landon, 18. Auguſt. Wie aus New⸗ Vork gemeldet wird, ſind die amerikaniſchen Generale Corbin und Yonng, die am deutſchen Herbſtmanöver in Poſen teilnehmen werden, am Samstag nach Europa abgereiſt. Ihre Aufgabe iſt, die Generalſtabsorganiſation der verſchiedenen europäiſchen Heere zu ſtudieren, wobei ſie der deutſchen Organiſation beſondere Aufmerkſamkeit widmen ſollen. Präſident Rooſevelt iſt äußerſt beſtrebt, die amerikaniſche Armee nach europäiſchem Muſter zu organiſiren. * Peking, 17. Aug. Ein Edikt macht be⸗ kannt, daß die kaiſerlichen Truppen die Auf⸗ ſtändiſcheu in der Provinz Sz'tſchwan völlig geſchlagen haben. Viele Rebellen wurden ge⸗ tötet und über 1000 hingerichtet, unter ihnen auch der Führer der revolutionären Bewegung, Tonkuhung. Aus Nah und Fern. 2* Secken heim, 19. Aug. Der heutige Schweinemarkt war mit 51 Stück befahren, welche zum Preiſe von 27 bis 38 Mark das Paar verkauft wurden. Mann heim, 16. Aug. Selbſtmordver⸗ ſuche. Am Donnerstag Abend legte ſich ober⸗ halb der Rheinbrücke im Schloßgarten ein junger ungefähr 23 Jahre alter Mann, anſcheinend Kaufmann, auf das Geleiſe eines daherkom— menden Güterzuges. Nur durch raſches Da⸗ zwiſchentreten eines Spaziergängers konnte der Lebensmüde vom ſicheren Tode errettet werden. Mit Dank für ſeinen Retter ging er alsdann weiter und erwiderte nur auf Befragen, daß übergroßer Schmerz ihn zu dieſer That veran⸗ laßt habe.— In Ludwigshafen ſprang geſtern Nachmittag ein 30 Jahre alter verheirateter Kaufmann aus einem Fenſter ſeiner im zweiten Stock belegenen Wohnung in der Bismarck⸗ ſtraße, nachdem er bereits den ganzen Vormit⸗ tag über Kopfſchmerz geklagt hatte. Er erlitt einen Bruch des linken Fußes und wurde in das ſtädtiſche Krankenhaus verbracht. Der erunglückte ſoll ſich in Mannheim in Stellung befinden. in einem augenblicklichen Anfalle von Irrſinn beging. 3 Man nimmt an, daß er die That Karlsruhe, 19. Aug. Ein ſchweres Eiſenbahn⸗Unglück ereignete ſich auf dem hie⸗ ſigen Hauptbahnhof. Als der Münchener Schnellzug aus dem Bahnhof ausfuhr, ſtieß demſelben eine Rangirmaſchine in die Flanke. Durch die Heftigkeit des Zuſammenſtoßes ent⸗ gleiſte die Rangirmaſchine und wurden zwei Perſonenwagen umgeworfen. Ein dritter Per⸗ ſonenwagen wurde ſtark beſchädigt. Paſſagieren des Schnellzuges entſtand große Panik. Glücklicherweiſe wurde niemand unter ihnen verletzt. Dagegen wurde ein Schaffner, Georg Romacker, der hier in der eine Morgenſtraße wohnhaft iſt, ſtark gequetſcht und erlitt einen Beckenbruch und Blaſenzerreißung. Der lebensgefährlich Verletzte wurde ins Kranken⸗ haus gebracht. Die Schuld an dem Unglück wird dem Führer der Rangirmaſchine beige⸗ meſſen. Sandhauſen bei Heidelberg, 17. Aug. Einem hieſigen Landwirt wurden von Buben⸗ hand auf ſeinem in unmittelbarer Nähe des Ortes gelegenen Hopfenacker Hopfenſtöcke im Werte von mehreren hundert Mark abgeſchnit⸗ ten. Der Hopfenertrag dürfte durch die ruch⸗ loſe That auf Jahre hinaus ſehr beeinträchtigt ſein. Von dem Thäter fehlt jede Spur. Wiesloch, 13. Aug. Ein größeres Schadenfeuer entſtand vergangene Nacht auf dem Heßler'ſchen Kalkwerk bei Station Roth⸗ Malſch auf bisher unaufgeklärte Weiſe. Das ganze Werk mit Ausnahme des Maſchinen⸗ hauſes fiel den Flammen zum Opfer. Das Feuer ſchien gar nicht bemerkt worden zu ſein, denn als die Arbeiter früh 5 Uhr zur Arbeit kamen, fanden ſie die Arbeitsſtätte in einen rauchenden Trümmerhaufen umgewandelt vor. Nach einer anderen Meldung ſoll Stationswärter Weigel von Malſch das Feuer zuerſt bemerkt haben. Der Schaden beträgt ca. 30 000-55 000 Mk. Eine Betriebseinſtel⸗ lung iſt für die Firma nicht nötig, da der Produktionsausfall von dem Alt⸗-Wieslocher Werk gedeckt werden kann. Langenbrücken(A. Bruchſal), 17. Aug. Nach hier eingetroffener Meldung hat ſich der verheiratete Gärtner Eduard Faſchon von hier geſtern auf dem Heidelberger Friedhof erhängt. Unter den Zerrüttete Vermögensverhältniſſe ſind als Ur⸗ ſache anzuſehen. Oos, 16. Aug. Der hieſige Bahnhof⸗ arbeiter Zepfel wurde beim Verbringen von Gepäck nach dem Wien⸗Pariſer Schnellzug von der Maſchine des gleichzeitig einfahrenden Konſtanz⸗Frankfurter Schnellzugs heute Mittag erfaßt; dem Unglücklichen wurden beide Beine abgefahren. Seine Verbringung nach dem Spi⸗ tal in Baden-Baden wurde alsbald veranlaßt, doch wird an ſeinem Aufkommen gezweifelt. Zepfel hat noch eine junge Frau. a Hüningen, 17. Aug. Das 6jährige Söhnchen des Schuhmachers Brecht hier hängte ſich an die Deichſel des hinteren Wagens zweier aneinander geketteter Schnappkarren, kam da⸗ bei zu Fall und geriet unter die Räder, welche ihm über die Bruſt gingen. Der Knabe konnte noch einige Schritte gehen, brach aber dann tot zuſammen. Waibſtadt, 16. Aug. Geſunden Appe⸗ tit und kräftigen Durſt entwickelte juͤngſt im Gaſthaus„zur Roſe“ dahier ein Bauer aus Helmſtadt, welcher morgens auf dem Felde arbeitete, dann ſein Reff weglegte und hierher ging. Derſelbe verzehrte 1. einen Sülzſalat, 2. zwei Schweinsknöchel, 3. Beefſteck, 4. eine Portion Lyonerwurſt, 5. eine Leberwucſt mit Eſſig und Oel, 6. noch einen Sülzſalat, 7. ein Schweinsrippchen. Dazu trank er das entſpre⸗ chende Quantum Bier. Infolge der Rieſen⸗ zeche ging ihm das Geld zur Neige, weshalb er mittelſt eines markierten Haustelephons ſeine Frau um Geld bat. Die hierauf eingegangene ablehnende„Antwort“ ſoll von keineswegs ſchmeichelhaftem Wortlaut geweſen ſein. Er wurde aber hierüber nicht in Aufregung ver⸗ ſetzt und verließ erſt abends das Lokal mit den Worten:„Einmal gut gelebt, gedenkt ein'm lang.“ Neuſtadt, 15. Aug. Vergangene Nacht wurden in der Gemarkung Hambach, von einem Wingert der Witwe Ohler in Neuſtadt die ſämmtlichen Traubenſtöcke abgeſchnitten, im Ganzen 300 Stück. Die Gendarmerie und die Feldkommiſſion waren zur Unterſuchung geſtern an Ort und Stelle, um den Thatbeſtand feſt⸗ zuſtellen. Als der That verdächtig wird ein Knecht, der früher bei Witwe Ohler in Dien⸗ Treue. Original⸗ Roman von Irene v. Hellmuth. 0 Nachdruck verboten. (Schluß.) 5 Warmer Sonenſchein liegt in Buchecke auf dem alten Herrenhauſe, das im Schmucke friſch⸗ rüner Guirlanden, zahlreicher Kränze und Blumen einen recht feſtlichen Eindruck macht. nd immer noch hatte Tante Martha etwas uszuſetzen, die Leute können es ihr gar nicht ſchön genng machen,— hierher müſſen noch Blumen und dorthin. Es hilft dem alten ärtner nichts, daß er verſichert, er habe kein lümchen mehr im ganzen Park, im Garten i Alles geplündert, er wiſſe nicht mehr, woher e es nehmen ſoll. Tante Martha läßt das icht gelten, ſie droht dem Alten mit dem Fin⸗ er: „Ich weiß ſchon, Sie wolleu Ihre Lieb⸗ unge nicht abſchneiden, aber diesmal hilft Ihnen das nichts, heute muß Alles vom Stocke!“ 5 Und ſie geht ſelbſt uoch einmal, um nach⸗ iſchauen, und bringt zur Verzweiflung des ärtners die ganze Wirhtſchaftsſchürze voll der hönſten, eben erblühteu Camelien, die der tolz des alten Mannes ſind. Arbeit war ihr warm geworden. Seufzend fügt Endlich iſt „Nun mögen ſie kommen,“ ſagt ſie aufath⸗ mend, und wiſcht ſich über die Stirn. Bei der Aufmerkſam ſpäht ſie die Straße hinab, ob der Wagen, der die Neuvermählten bringen ſoll, noch nicht ſichtbar iſt. Sie ſetzt ſich in ihrem Stübchen auf das bequeme Sopha. Der Tag hat ſie doch recht müde gemacht. Graf Tennewitz, der wieder vollſtändig hergeſtellt iſt kommt herein und nimmt neben ihr Platz. Er ſieht faſt jung aus. N„Wo iſt denn Suſanne mit dem Fritz wieder hin?“ fragte er. f Die Tante thut ſehr geheimnißvoll. „Es handelt ſich um eine Ueberraſchung, die auch Ihnen gilt, ich darf nichts verrathen, Kurt hat Alles ſo angeordnet,“ ſagt ſie und lächelt.. „Ei da bin ich aber wirklich neugierig,“ meint Tennewitz und blickt forſchend auf die alte Dame. 8 „Ja, ja“ nickte ſie vergnügt,„eine große Ueberraſchung!“ In dieſem Augenblick fährt draußen ein Wagen vor. „Herrgott,— da ſind ſie ſchon,— und ich ſitze hier, ſtatt die junge Herrin zu em⸗ pfangen!“ näherkommend aus dem Fenſter, hinter welchem N e 3 drückt die Tante das jugendliche Weib an ihre treue Bruſt. „Gott ſegne Deinen Eingang, mein liebes Kind,“ ſagte ſie bewegt. Dann drückt ſie auch Kurt die Hand. der glücklich ausſieht. Nachdem Iſa Reiſehut und-Mantel abge⸗ legt, blickt ſie ſich ſuchend um: „Aber wo iſt denn Suſanne und Fritz?“ „Das ſollſt Du ſchon ſehen, mein Schatz,“ lacht Kurt, und tauſcht mit der Tante einen verſtändnißinnigen Blick. Nach etwa einer Stunde, als Iſa die herrlich geſchmückten Räume genügend bewundert hatte, läßt Kurt anſpannen, und bittet auch Tennewitz, mitzufahren. i „Ich bin nur neugierig, wo das hinaus will,“ ſagt Iſa, und biegt ſich aus dem Wa⸗ gen, um zu ſehen, wohin die Fahrt eigentlich geht. Es iſt der altbekannte Weg, den ſie als Kind ſo oft zurückgelegt hat, wenn ſie von Tennewitz nach Buchecke ging. Jeder Baum ſcheint ihr ein alter Bekannter, es war als grüßten die alten Rieſen die Heimgekehrte. Aber was iſt denn das? Iſa glaubt ihren Augen nicht trauen zu dürfen. Weht denn dort, von dem runden Thurme auf Tenne⸗ witz nicht eine roth-weiße Flagge?— Die Farben ihres Hauſes?— Was bedeutet das? Und dort? Iſa meint zu träumen, als ſie fie einſt ihre Mädchenträume geſponn ücher i ſch . ſten ſtand und beim Weggang mit ihr Diffe⸗ renzen bekam, eifrig geſucht und dürfte ſich nicht mehr lange der goldenen Freiheit erfreuen. Sein Name iſt Franz Clade. Triberg, 13. Aug. Der ehemalige Präſident der franzöſiſchen Republik, Caſimir⸗ Perier iſt heute Abend mit Gemahlin und Dienerſchaft hier eingetroffen. Er kam direkt von ſeinem in der Nähe von Paris gelegenen Schloſſe Pont⸗ſur⸗Seine und beabſichtigt in in Triberg mit ſeinem gegenwärtig in Leipzig ſtudierenden Sohne zuſammenzutreffen und ſich hier mehrere Tage aufzuhalten. Worms, 13. Aug. Wie ſtark in der Umgegend die Mäuſeplage überhand nimmt, beweiſt der Umſtand, daß vom Mittwoch bis Samstag im benachbarten Abenheim ſage und ſchreibe 45000 Stück abgeliefert wurden. Einige Mäuſefänger lieferten in dieſen paar Tagen 23000 Stück ab. Metz, 16. Aug. Geſtern wurde, wie all⸗ jährlich an dieſem Tage, die Ausſchmückung der Kriegergräber und Denkmäler von Metz und Umgegend von der zu dieſem Zwecke beſtehen⸗ den Vereinigung vorgenommen. In aller Frühe fuhren die Wagen mit Denen, die ſich dieſem Liebeswerke widmen wollten, hinaus. Jedes Denkmal und jeder Grabhügel erhielt ſeinen Schmuck. Nachmittags halb 4 Uhr be⸗ gann die allgemeine Jahresfeier am Denkmal der 67er auf der Höhe von Ferme St. Hubert bei Gravelotte. Das Bezirkspräſidium war durch Geh. Regierungsrat Albrecht vertreten. Die Feſtrede hielt K. Sell. Er ſchloß mit einem Hoch nuf den deutſchen Kaiſer. Der Metzer Männergeſangverein führte muſikaliſche Vorträge auf. Kamerad Lieſendahl aus Köln trug ein ſelbſtverfaßtes patriotiſches Gedicht vor. Die Kapelle des Königs⸗Infanterieregiments Nr. 145 konzentrierte nach der Feier. Die Zuſchauer zählten nach Tauſenden. Eſigheim(Elſ.), 16. Aug. Ueber einen Vorfall im hieſigen Zuchthaus, bei dem ein Sträfling erſchoſſen wurde, berichtet der„Ex⸗ preß“: Der Sträfling gelangte auf ſeiner Flucht auf das Dach und bombardirte einen ihn verfolgenden Wächter mit den Dachziegeln, ſo daß ſich dieſer ihm nicht nähern konnte. Der Wächter rief nun um Hilfe, und das Wacht⸗ kommando beſetzte die Mauer. Der wacht⸗ habende Leutnant forderte den Flüchtling auf, ſich zu ergeben. Dieſer ſetzte aber ſein Bom⸗ bardement um ſo eifriger fort. Darauf erhielt ein Unteroffizier Befehl zum ſchießen. Der Schuß traf und der Sträfling fiel herab. Er hauchte bald ſeinen Geiſt aus. Der aufre⸗ gende Vorfall hatte eine große Menſchenmenge herbeigelockt. Mainz, 16. Aug. Geſtern Abend kamen zur Ankunft des Kaiſers und zur Beſichtigung der Rheinbeleuchtung anßerordentlich viele Fremde hier her, die Hotels waren überfüllt. Der Sicherheitsdienſt war ein ſehr umfangreicher. Leider kam auch ein ſchwerer Mißgriff vor. Ein Gendarm verhaftete am Rheinufer wäh⸗ rend der Kaiſerankunft eine fremde Dame, an⸗ geblich, weil ſie ſich„auffällig“ benommen habe. Die Dame wurde von dem Gendarmen nach dem erſten Polizeibezirk verbracht, hinter⸗ her folgte deren weinendes Dienſtmädchen und Hunderte von Neugierigen. Die Dame konnte ſich auf der Polizei als Kurgaſt aus Wies⸗ baden ausweiſen, ſie iſt eine Baronin aus Berlin. Sie wurde von der Polizei ſofort unter Entſchuldigungsworten entlaſſen, während der Gendarm in ihrem Beſein eine ſcharfe Rüge wegen Ueberſchreitung ſeiner Amtsbefug⸗ niſſe erhielt. Köln, 18. Aug. Nachdem, wie bereits gemeldet, die Maurer, ſowie die Zimmerleute und Stuckatenre beſchloſſen, mit den wegen Lohnerhöhung in den Ausſtand getretenen Aus⸗ hilfsarbeitern ſich ſolidariſch zu erklären, hat der urſprünglich mit dem Siege der Maurer endende Maurerſtreik eine gefährliche Wendung genommen. Es iſt ſchon ſo weit gekommen, daß die Polizeibeamten gegen die Ausſchrei⸗ tungen der Streikenden mit blanker Waffe vor⸗ gehen und verſchiedene Perſonen feſſeln und inhaftiren mußten. Der allgemeine Streik ſpringt bereits auf die Vororte über. Des⸗ gleichen macht ſich die Gährung unter den ge⸗ ſammten Bauhandwerkern am Niederrhein und im Bergiſchen Lande bemerkbar. Es handelt ſich anſcheinend um ein planmäßiges Vorgehen an den Hauptplätzen in Rheinland und Weſt⸗ falen. Berlin, 18. Aug. Das vor wenigen Tagen ermordete Mädchen Eliſabeth Baake wurde geſtern unter enormer Beteiligung des Publikums beerdigt. Man ſchätzt die Erſchie⸗ nenen auf viele Tauſende. Die Umgebung der Gruft war für die Angehörigen und Ver⸗ wandten abgeſperrt. Nachdem ſich der Grab⸗ hügel geſchloſſen hatte, wurden viele Hunderte von Kränzen und Palmen niedergelegt. Die angeſammelten Maſſen konnten den Friedhof nur langſam verlaſſen.. Elberfeld, 16. Aug. Im Walde bei Ohligs hat ſich ein junges Liebespärchen von hier erſchoſſen, da die Eltern das Verhältnis nicht dulden wollten. Breslau, 16. Aug. In Cziernakow (Rußland) nahe der ſchleſiſchen Grenze iſt in der Nacht zum Donnerstag ein verheerendes Feuer ausgebrochen. Ueber 200 Gebäude wurden vollſtändig eingeäſchert. 150 Familien ſind obdachlos, und die Ernte iſt vernichtet. Mehrere Kinder ſind in den Flammen umge⸗ kommen. Bei den Rettung sarbeiten wurden viele Perſonen verwundet. Hamburg, 18. Aug. Das Kriegsgericht der 17. Diviſion verurteilte den Rittmeiſter von Heinsberg vom 15. in Wandsbeck garni⸗ ſonirenden Huſaren⸗Regiment wegen Beleidi⸗ gung von Vorgeſetzten und Kameraden zu Zmonatlicher Gefängnisſtrafe. 5 Paris, 13. Aug. Der jüngſt begnadiget Apotheker Danval, welcher 25 Jahre unſchuldig im Bagno zugebracht hatte, langte Nachmittags auf dem Lyoner Bahnhof an und wurde von einer nach Tauſenden zahlenden Menge begrüßt. Der Apotheker Danval war vor 25 Jahren als der Vergiftung ſeiner Frau ſchuldig zum Tode verurteilt und dann zu lebenslänglicher Zwangs⸗ arbeit begnadigt worden. Er führte ſich in Neu⸗Kaledonien ſo gut auf, daß er in einer Apotheke als Gehilfe thätig ſein durfte und ſchon nach 6 Jahren als freier Sträfling eine Konzeſſion erhielt, die er ſelbſt bebaute. Letztes Jahr machte ein Pariſer Publiziſt, Jean Thurr, auf einer Rundfahrt durch Neu-Kaledonien die Bekanntſchaft Danval's und ließ ſich von ihm ſeine Schickſale und die Leiden eines Unſchul⸗ digen erzählen Nach Paris zurückgekehrt, lei⸗ tete Thurr einen Preßfeldzug zu Gunſten des Apothekers ein, der mit dem beſten Erfolge ge⸗ krönt wurde, denn der Präſident der Republik begnadigte ihn. Für den Heimkehrenden, den die Frau, die er in Numea heiratete, und ſeine drei Kinder begleiten, hat das Syndikat der Pariſer Apotheker eiue Apotheke gekauft, die ihm als Geſchenk übergeben werden ſoll. Alle ſeine Gedanken ſind nun darauf gerichtet, binnen kürzeſter Friſt die Rehabilitierung zu erlangen. London, 18. Aug. Als die britiſche Barke„Highfields“ von Cardiff geſtern Nacht bei ſtarkem Sturm in den hieſigen Hafen ein⸗ lief, ſtieß ſie mit dem dort vor Anker liegen⸗ den hamburgiſchen Dampfer„Kaiſer“ zuſam⸗ men. Die Barke ſank ſofort. Von der Be⸗ mannung ſind 23 Mann ertrunken, 4 wurden gerettet. Ob der„Kaiſer“ gerettet iſt, iſt nicht bekannt. 5 Newyork, 16. Aug. Manchem Zeitungs⸗ leſer wird es wie ein Märchen aus alter Zeit vorkommen, wenn ihm erzählt wird, daß der Mann, welcher als Erſter das Petroleum zu Beleuchtungszwecken verwendet hat, geſtorben iſt.„Petroleum— Gas— Elektriſchlicht, alles im Zeitraum eines Menſchenlebens zu⸗ ſammengedrängt“ hört man Zweifler ausrufen. Aber Thatſache iſt, daß vorgeſtern in Haſenſack, New⸗Jerſey, A. C. Ferris geſtorben iſt, der über Nacht zur Berühmtheit wurde, als er in New⸗York eine Lampe ausſtellte, welche Pe⸗ troleum brannte. Vermiſchtes. — Der Apotheker Gall aus Stuttgart wurde bei Heidelberg von 2 Handwerks⸗ burſchen ſchlafend auf der Straße gefunden. Er wurde in ſchlafendem Zuſtande in das Akademiſche Krankenhaus in Heidelberg ver⸗ bracht, woſelbſt Schlafſucht konſtatiert wurde. — Ertrunken aufgefunden wurde im Weiher bei Röſſelsberg(Bayern) der Tag⸗ löhner Greitner. Derſelbe hat wegen unerlaub⸗ ten Fiſchens einen Strafbefehl über 8 Tage Gefängnis erhalten und es ſcheint dies den Mann in den Tod getrieben zu haben. inem Ehepaar aus Berlin, das infolge des ſchlechten Wetters ſeine Badereiſe in Heringsdorf plötzlich abbrach und nach Berlin zurückkehrt, fiel der feſtliche Lichtſchim⸗ mer in dem Vorderzimmer des Hauſes auf. Als ſie in die Wohnung kamen, wurden ſie iſt denn das wirklich Suſanne, die ihr ſchon von Weitem herzliche Willkommgrüße zuruft und dann, gefolgt von Fritz herunter gelaufen kommt und ſie als der Wagen hält, ſtürmiſch in ihre Arme ſchließt? 5 „Ich weiß gar nicht, wie mir iſt,— was das Alles bedeuten ſoll?, ſagt Iſa, und blickt mit den großen Kinderaugen fragend den Gat— ten an. Ihrem Vater, der ſtumm neben ſeiner Tochter ſteht, treten die Thränen in die Augen. Er hat begriffen. Das alſo war die große Ueberraſchung, von der Tante Martha geſpro⸗ chen. Wortlos, in tiefer Bewegung drückt er Kurt die Hand. Herr ſeiner inneren Erregung geworden iſt, ſtammelt er leiſe:„Möge Gott es Dir lohnen, mein Sohn!“ Iſas Augen haben ſich immer mehr erwei⸗ tert. Sie kann auch jetzt noch nicht faſſen was vorgeht. Alles war ſo überreich und feſt⸗ lich geſchmückt, die Terraſſe mit Blumen geziert. Ueberall freudiges, geheimnißvolles Leben. „Sagt mir doch, was bedeutet das?“ „Mein Brautgeſchenk für Dich, Herzens⸗ ſchatz, verſtehſt Du es noch nicht?“ ruft Kurt jubelnd, und deutet mit glücklich verklärtem Geſicht auf das im lachenden Sonnenſchein liegende Haus. 8 Anfſchrei ſtiinkt Iſa an des Mit einem Lieber— bin ich denn deſſen Gatten Bruſt. „Du Guter, . Nach einer Weile, als er verſammelt, darunter manch' altes, freundliches Geſicht, das die junge Herrin willkommen heißt. Wie im Traum wandert Iſa dann Hand in Hand mit dem Gatten durch all' die wohl⸗ bekannten, vertrauten Räume. Was wachten da für Erinneruugen auf! Dann kniete ſie am Grabe der Mutter, das unter einem Hollunderbaum liegt. Die Dahingeſchiedene hat ſich dies Plätzchen ſchon bei Lebzeiten ausgeſucht. Sie mochte nicht in der Kapelle ruhen. Der lachende, blaue Him⸗ mel ſollte ſich über der Stätte wölben, wo ſie den langen Schlaf ſchlief. Die Vögel ſollten auf ihrem Grab ſingen. Ja, ſo war ſie ge⸗ weſen. Singend, tändelud, lachend ging ſie durchs Leben: Die Sorgen kannte ihr Herz nicht, nur Freude und Genuß, ernſten Ge⸗ danken hing ſie niemnls nach. „Und das ſoll nun Alles wieder mein ſein? fragt Iſa noch immer ungläubig und ſtaunend. „Es war juſt um billigen Preis zu haben,“ entgegnete Kurt.„Uttrecht wollte es wieder los ſein, er iſt fort gezogen, um einer Begeg⸗ nung mit Dir auszuweichen. Sollte ich das liebe, alte Haus noch einmal fremden Menſchen überlaſſen? So kaufte ich es denn, das heißt, Fritz beſorge das Geſchäft. Ich denke, wir wollen für's Erſte hier wohnen bleiben. Su⸗ ſanne mag mit ihrem Fritz in Buchecke hauſen, und dort als Herrin walten. Wenn es uns wo I bier dann zu ſam wird, wiſſen wir ja, 5 uſtig e ellſcho lich, daß Dein Vater ſich wieder hinausſehnen 34 möchte in die Welt.“ „Nein, o nein!“ fällt Tennewitz eifrig ein. Trübe ſchüttelt er dabei den „Fürchte nichts!“ Kopf.„Es war eine ſchlimme Zeit, die ich draußen verleben mußte, mich lockt nichts mehr von hier fort. Ich werde mich an Eurem Glücke laben, und bin Dir unendlich dankbar, daß Du mir auf meine alten Tage eine ſo freundliche, ruhige Stätte bereitet haſt.“ „Alt?“ lachte Kurt luſtig.„Ich glaube, Du ſtellſt uns Innge noch in den Schatten, ſo ſtattlich und friſch ſiehſt Du jetzt wieder aus, ordentlich verjüngt.“ Iſa iſt es ſo wunderſam zu Muthe. Sie lehnt den blonden Kopf an die treue Bruſt des Gatten der ſie mit ſeinen ſtarken Armen feſt und innig umfaßt. Breit liegt der warmer Sonnenſchein auf dem alten Hauſe, das ſo viel junges Glück in. Mauern birgt. — Ende. — Pech:„Der Apotheker Miſch hat ſchon wieder einen andern Proviſor!“— B.:„Ja. der hat in letzter Zeit viel Pech gehabt; erſte war Morphiniſt, der z weite Alkoholiſt und der letzte Bicyeliſt. — A.:„Was iſt denn der Herr, der jeden Abend an unferem Stammtiſch Platz nimmt? — B.:„Ja, was iſt er denn gleich? Wie nennt man doch einen ſolchen Beamten, der den elektriſchen Strom 3 unſerer Straßenbahn zu egulieren hat?“— A.:„Hm! Vielleicht der S Derr 0 —- D — 09 5555 5„ e gerade mit einem donnernden„Hoch“ em⸗ pfangen. Zu ihrem nicht geringen Erſtaunen war eine urfidele Geſellſchaft von acht Perſo⸗ nen vorhanden, welche die Verlobung des Dienſtmädchen feierte. 3— Eine neue Gattung von Warenhäuſern thut ſich in dem mit Waarenhäuſern reichlich ver— ſehenen Berlin auf. Sie handeln ausſchließ⸗ lich mit Lebensmitteln. Man findet in einem ſolchen Hauſe eine eigene Konditorei und Bäckerei, Fleiſchverkauf aus eigener Schläch⸗ terei, Milchverkauf aus eigener Molkerei, Wurſt Raus eigener Wurſtfabrik uſw. Als Lockartikel wird z. B. Zucker ausgeboten der— natürlich beſte Ware!— per Pfund 25 Pfg. koſtet. Dieſe neuen Lebensmittelwarenhäuſer ſcheinen nicht nur den Kleinhändlern, ſondern ſogar den großen Warenhäuſern gefährlich werden zu können, die bekanntlich auch im großen Maß⸗ ſtabe init Lebensmitteln handeln. n— Schwere Ausſchreitungen hatte ſich der Musketier Jan Seeberg vom 78. Regiment in Osnabrück zu Schulden kommen laſſen. Der⸗ ſelbe hat Vorgeſetzte mit blanker Waffe ange⸗ Pelſon eine Frau lebensgefährlich und andere Perſonen leichter verletzt. Das Kriegsgericht pberurteilte ihn zu 2¼ Jahren Gefängnis. 8— Der Sohn eines Bergwerkbeſitzers in Dortmund, Karl Leibold, hatte ſich aufge⸗ macht, um nach ſeinem Bruder, welcher den Burenkrieg mitgemacht hat, zu forſchen. Unter⸗ wegs erfuhr er, daß derſelbe gefallen ſei; dies empfand der junge Mann ſo ſchwer, daß er ſich in Neapel erſchoß. Die Behörde der Stadt Dürkheim am Hardtgebirge 05 in einem Aushängekaſten am Eingange des Gemeindehauſes eine„ſchwarze Liſte“ anbringen, auf der alle diejenigen Per⸗ ſonen verzeichnet ſind, deren Gemeindeſteuern der Uneinbringlichkeit wegen niedergeſchlagen perden mußten. Die Stadtverwaltung ſpeku⸗ rt hier auf das Ehrgefühl der Steuerſchuld⸗ ner, Obs hüft t⸗ Der Sohn des Schloſſermeiſters Kramer in Bremen erſchoß im Laufe eines Streits ſeinen Vater, der ihn mit einem Hammer bedroht hatte. Der Mörder ſtellte ſich den Behörden, 5— Einem Engländer fiel eine„Mumie“, die eine egyptiſche Prinzeſſin darſtellen ſollte und die er in Paris für ſchweres Geld erwor⸗ ben hatte, hin und wurde am Fuße beſchädigt. Da zeigte ſich denn, daß die angebliche Prin⸗ zeſſin aus Papiermachee beſtand und mit Aus⸗ kahme der äußeren Umwicklung in Zeitungs⸗ bogen gehüllt war. 5— Ein in raſender Eile über die Neſſe⸗ brücke bei Eiſenach fahrendes Automobil ge⸗ iet an das Geländer und ſtürzte ſamt dieſem 24. in den Fluß. Die zwei Inſaſſen nahmen nur leichten Schaden. Zwei Fiſcher, die vor zwei Minuten dort gefiſcht hatten, dankten Gott, daß ihnen das Vehikel nicht auf den Kopf ge⸗ fallen war. — Ein Schweinehändler in Hannover verkaufte an einen Landwirt 6 Schweine, den Meter zu 35 Mark. Als die Schweine nach⸗ her gewogen wurden, merkte der Händler, wel⸗ cher 357 Mk. erhalten hatte, daß er um ca. 100 Mk. zu kurz gekommen war. — Einen merkwürdigen Leſeſtoff bietet ſeinen Leſern das Kreisblatt zu Soeſt(Weſt⸗ falen). Durch Beſchluß des Kreisausſchuſſes müſſen alle Hunde, die ſich im Kreis befinden, in der Zeitung aufgeführt werden. So iſt denn eine ganze Seite des Blattes mit der Liſte der Neros, Amis ꝛc. gefüllt, und zum Schluß findet ſich das entſetzliche Bekenntnis: „Fortſetzung folgt.“ — Ein grober Schaffner. Reiſender: „Hören Sie, Schaffner, reichts auf dem näch⸗ ſten Bahnhof zu einem Glas Bier?“ Schaffner:„Das müſſen Sie wiſſen, ich habe nicht in Ihr Portemonnaie geſchaut.“ — Die empfindlichen Köter. Herr Müller: „Sie zeigten ja geſtern ſchon wieder an, daß Ihnen ein Mops entlaufen iſt. Das iſt nun ſchon der vierte in einem Monat. Wie kommt denn das?“— Herr Schulze:„Meine älteſte Tochter, die Rieke, lernt Singen; ſeitdem hält's kein Köter mehr bei uns aus!“ Auszug aus den Standesregiſtern der Gemeinde Ilvesheim. Geborene: Mai. 2. Leonhard, S. v. Leonhard Moll, Schuh⸗ macher u. ſ. E. Katharina geb. Müller. 10. Peter, S. v. Joſeph Mentel 2., Landwirt u. ſ. E. Anna geb. Herre. Heinrich, S. v. Georg Brunner, Fabrikar⸗ beiter u. ſ. E. Stephanie geb. Braun. 17. Cleopha Maria, T. v. Franz Sommer, N u. ſ. E. Eliſabetha geb. atz. Bernhard, S. v. Johann Heim, Taglöhner u. ſ. E. Katharina geb. Schnitzler. Friedrich, S. v. Georg Leonhard Bühler, Aktuar u. ſ. G. Margaretha Philippine Luiſe geb. Stumpf. 22. Emma Eva, T. v. Johann Werner, Schiffer u. ſ. E. Mathilde geb. Feuerſtein. Karl Georg, S. v. Ludwig Thome, Fabrik⸗ arbeiter u. ſ. E. Maria Anna geb. Braun. Luiſe Jakobine, T. v. Thomas Werner, 14. 20. 20. 28. Geſtorben: Mai. 1. Richard, S. v. Friedrich Braun u. ſ. E. Eliſabetha geb. Karch, 2 Tage alt. 7. Maria Sophia, T. v. Johann Matt 1 u. ſ. E. Franziska geb. Baumgärtner, 4 Jahre 2 Tage alt. Suſanna Loſter geb. Zeh, 28 Jahre 10 Monate 26 Tage alt. Adam, S. v. Friedrich Fath u. ſ. E. Suſanna geb. Grohmüller, 2 Jahre 5 Monate 4 Tage alt. Sophia, T. v. Jakob Heim u. ſ. E. 1 0 geb. Götz, 1 Jahr 11 Monate alt. Mein altes Rad. Ich hat ein altes Radel, Ein beſſres findſt Du nit, Was mich am meiſten freute, Fuhr d'rauf ich in die Weite, Das war ſein leichter Tritt. Ein Stein bracht uns zum Sturze, Die Sinne ſchwanden mir, Die Gabel weggeriſſen, Lag's Rad zu meinen Füßen, Die Speichen ein Gewirr. Ich that's dem Meiſter reichen: „Geh, mach mir's wieder grad,“ Der ſprach bei meinem Leben, Kann Dir den Rat nur geben, Kauf Dir ein neues Rad.“ 155 Kath. Arbeiterverein Rheinau. Anläßlich der Katholiken⸗Verſammlung in Mannheim, beteiligt ſich der Verein an dem am Sonntag, den 24. Auguſt, Nachmittags ſtattfindenden Feſtzuge der kath. Arbeitervereine. Nach dem Feſtzuge findet große Feſtver⸗ ſammlung in der Feſthalle ſtatt. Eintritt frei. Vereinsabzeichen ſind anzulegen, ohne die⸗ ſelben keinen Zutritt. Abfahrt 1 Uhr ab Rheinau. Es wird gebeten, pünktlich und recht zahlreich zu erſcheinen, da der Verein geſchloſſen marſchieren muß. Der Vorſtand. . Pinscher (edle Raſſe), ſtuben⸗ und geflügelrein, zu ver⸗ kaufen. Schlaßſtraße 9, Seckenheim. — Bekanntmachung.— Die Reinigung der öffentlichen Geh⸗ wege in Rheinau betr. 5 Nachſtehend bringen wir die mit Zuſtimmung des Gemeinderats erlaſſene ortspolizeiliche Vorſchrift obigen Betreffs, nachdem dieſelbe durch Erlaß Großh. Herrn Landeskommiſſärs vom 28. Juli d. Js. Nr. 4081 für vollziehbar erklärt worden iſt, zur öffentlichen Kenntnis. Seckenheim, 14. Auguſt 1902. Das Bürgermeiſteramt. Volz. Ortspolizeiliche Vorſchriſt über die Reinigung der öffeutlichen Gehwege im Ortsteil Rheinau. Auf Grund der§s 366 Ziff. 10 R. St. G. B.,§ 87a Pol St. „B. und 8 9 Ziff. 4 der Miniſterial V. O. vom 10. November 1896, die Sicherung der öffentlichen Geſundheit und Reinlichkeit betr., wird mit für den Gemarkungsteil Rheinau orts⸗ Juſtimmung des Gemeinderats Lolizeilich beſtimmt, was folgt. * 1 2 2 eſtens bis 5 Uhr. Die Gehwege ſind bei trockener Witterung vor dem Reinigen aus⸗ diebig zu ſprengen; im Sommer iſt ferner eine zweite Sprengung Nach⸗ mittags 6 Uhr vorzunehmen. 8 3. 8 Der Kehricht von den Gehwegen darf nicht auf die Straße ge— ehrt werden. 4 heim, 25. Juni 1902.. Bürgermeiſter: 8 Die Reinigung und Ueberkiefung der nur aus Kies hergeſtellten 1285 vor den nicht bebauten Plätzen erfolgt auf Koſten der Gemeinde. Schiffer u. ſ. E. Eliſabetha geb. Englert. a 2 Tahndungs⸗Nücknahme. Die Fahndung nach dem Spenglerlehrling Joſef Naule wird hiermit zurückgenommen. Seckenheim, 8. Auguſt 1902. Bürgermeiſteramt Volz. Ritter. geſucht. werden können. triebe der Gaſt-Wirtſchaft Seckenheim, den 16. Auguſt 1902. Bekanntmachung. err Joſef Bildſte in aus Mannheim hat um die Erlaubnis zum Be⸗ Oder Hast b in dem Hauſe Friedrichſtraß 4 in Rheinau nach⸗ Wir bringen dieſes mit dem Anfügen zur öffentlichen Kenntnis, daß Ern⸗ ſprachen gegen Gewährung des Geſuches innerhalb 8 Tagen nach erfolgtem An⸗ ſchlag bei Ausſchlußvermeiden bei dem unterzeichneten Gemeinderat vorgebracht Gemeinderat Volz. Ritter. Bekanntmachung. Die e. vergiebt im Submiſſionswege die Lieferung von 50.5 er für den g i f Die Hauseigentümer ſind gehalten, die an ihre Anweſen grenzen⸗ 55 Aangdote find bis längſtens 15. September d. Is. dahier einzureichen, wo⸗ en öffentlichen Gehwege einſchließlich des Rinnenpflaſters täglich zu einigen und zwar im Sommer Morgens bis ſpäteſtens 7 Uhr, im inter ſpäteſtens bis 8 Uhr, außerdem noch am Samstag Abend ſpä— Herbſt und Winter kommenden Jahres. ſelbſt auch die Bedingungen eingeſehen werden können. Seckenheim, 20. Auguſt 1902. Gemeinderat Mein verkaufen. 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Um geneigten Zuſpruch bittet Frau Coos Seckenheim. Oeschäfts- Uebernahme u. Empfehlung. Einer verehrl. Einwohnerſchaft von Seckenheim und Umgebung die ergebene Mitteilung, daß ich das elterliche Geſchäft übernommen habe b Küferei nunmehr ſelbſtändig betreibe. Halte mich in allen in das Fach einſchlagenden Arbeiten bei prompter Bedienung und billigen Preiſen beſtens empfohlen, mit der Verſicherung, daß es mein eifriges Beſtreben ſein wird, eine geehrte Kundſchaft beſtens zu bedienen.. 5 5 Hochachtungsvollſt 5 0 Karl Zwingenberger, 5 Küfermeiſter. Bekanntmachung. Das polizeiliche Meldeweſen betr. Nachdem in letzter Zeit die Vorſchrift über das polizeiliche Meldeweſen zu ſehr wenig beachtet worden iſt, machen wie wiederholt darauf aufmerkſam, daß jede Perſon, die nach zurückgelegtem 14. Lebensjahr in die hieſige Gemeinde ein⸗ zieht, um in derſelben den Wohnſitz oder Aufenthalt zu nehmen, verpflichtet iſt, ſich binnen 3 Tagen nach dem Einzug bei der Ortspolizeibehörde unter Vorleg⸗ ung der ihr an dem bisherigen Wohn⸗ oder Aufenthaltsort erteilten Abmelde⸗ beſcheinigung perſönlich oder ſchriftlich anzumelden, und den bei der Ortspolizei⸗ behörde unentgeldlich erhältlichen Anmeldebogen(über ihre perſönlichen Verhält⸗ niſſe ꝛc.) genau auszufüllen. Bei Verheirateten hat ſich die Anmeldung auf die Ehefrau und die Kinder jeden Alters zu erſtrecken. Zugleich iſt jedes, das nach zurückgelegtem 14. Le⸗ bensjahr aus der Gemeinde wegzieht, um ſeinen Wohn- bezw. Aufenthaltsort in derſelben aufzugeben, verpflichtet, vor ſeinem Wegzuge ſich bei der Ortspolizei⸗ behörde perſönlich oder ſchriftlich abzumelden, und dabei anzugeben, wohin es zu verziehen gedenkt. Die Anzumeldenden haben bei der Anmeldung ihre im Beſitz befindlichen, zum Ausweis über ihre Perſon ſonſt dienlichen Papiere(Reiſeausweiſe, Päſſe, Staatsangehörigkeitsausweiſe, Heimatſcheine ꝛc.) vorzulegen. Uebertretungen dieſer Vorſchriften werden nach 8 49 d. P. St. G. B. an Geld bis zu 20 Mark beſtraft. Seckenheim, den 12. Auguſt 1002. Bürgermeiſteramt: i Volz. Schmitt l N —— N 2 beehrt ſich mitzuteilen, daß die aparten ZAhbuxkin⸗Muſter für Herbſt und Winter in reicher Wahl und billigen Preiſen eingetroffen ſind und bitte meine werte Kundſchaft um vertrauensvolle Benützung derſelben. 8 * eee N 2 Gleichzeitig bringe meine Ia. Wachstücher für Schürzen in empfehlende Erinnerung. eee 0* Keine Zähne und Wurzeln ſollen mehr ausgezogen werden. Kranke und ſchmerende Zähne werden geheilt und mit Gold, Platin oder Emaille gefüllt. Meine Ideal- Kronen, H-R-P, ſind der ſchönſte, ſchmerzloſeſte und haltbarſte Zahnersatz ohne Platten und Haken von natürlichen Zähnen nicht zu unterſcheiden. 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