Anxeigeblatt für Rheinau, Npesheim ung Seckenbeim. N Erſcheint Mittwoch und Samstag. Abonnement: Monatlich 25 Pfg., durch die Poſt bezogen vierteljährlich Mk. 0.80 Redaktion, Druck und Verlag van J. Helfrich in Keckenheim. Anzeigen: Die Iſpaltige Garmondzeile oder deren Raum 10 Pf bei Wiederholungen entſprechenden Rabatt. Mittwoch, den 27. Auguſt 1902. 2. Jahrgang Nr. 69. ö Deutſches Reich. * Seckenheim, 26. Aug. In jüngſter Zeit ſind die Beſtrebungen hinſichtlich ländlicher Wohlfahrtspflege mehr und mehr in den Vor⸗ dergrund getreten. Von ganz hervorragender Wichtigkeit in dieſer Hinſicht iſt die Geſund⸗ heitspflege auf dem Lande. Damit iſt es 1 i vielerorts noch recht mangelhaft be⸗ ſtellt. 3 Alljährlich in den Ferienmonaten ſuchen tauſende von Städtern, denen es ihre Mittel erlauben, in friſcher Landluft Erholung und Kräftigung ihrer Geſundheit. Was die Land— leute im Freien täglich um ſich haben, unver⸗ dorbene Luft, Licht und Gottes ſchöne Natur mit ihrer erquickenden Ruhe, iſt ja den Stadt⸗ leuten in und zwiſchen den modernen Häuſer⸗ maſſen verſagt. Keine Parks, keine kunſtvollen Anlagen und auch nicht die kleinen Sonntags⸗ ausflüge vermögen ihnen jene Schätze zu bieten, an denen das Landvolk ſo reich iſt. Nur gegen teures Geld für Reiſe und Unterkunft können ſie ſich an demſelben ergötzen. n . Nichtsdeſtoweniger iſt es mit der Geſund⸗ heit der Bevölkerung, die auf dem Lande da⸗ beim iſt, in mancher Beziehung ſchlecht beſtellt Die Sterblichkeit der Landbevölkerung iſt frei⸗ lich im großen und ganzen geringer als die der ſtädtiſchen, dank eben jener Vorteile, die f das Land ſeinen ſtändigen Bewohnern bietet. Was aber die öffentliche und perſönliche Für⸗ ſorge zur Erhaltung und Wiedergewinnung der Geſundheit und zur Vorbeugung von Krank⸗ heiten angeht, ſo ſteht darin heute das Land noch weit hinter der Stadt zurück. Die Sterb⸗ lichkeit der Landbevölkerung hat daher noch lange nicht jenen niedrigen Stand erreicht, den ſie erreichen könnte wenn eine vernünftige Ge⸗ ſundheits⸗ und Krankenpflege allüberall in den Landſtädtchen, den Dörfern, Weilern und Höfen ihren Einzug gehalten hätte. Die Landbevölkerung hat in den letzten 30 Jahren überaus viel gelernt. Sie hat ſich it dem Genoſſenſchaftsweſen überaus vertraut emacht; ſie hat düngen gelernt; die Behand⸗ . lung des Pferdes und des Viehs, der Biene und des Obſtbaumes, der Wieſe und des Ackers iſt gegen früher eine völlig andere ge⸗ worden. Die ländlichen Vereine haben dieſer Dinge ſich angenommen; von allen Seiten ſind die Landwirte darüber belehrt werden. Durch eine 23jährige ausgedehnte Landpraxis, erzählt ein bayeriſcher Bezirksarzt in den„Blättern für Volksgeſundheitspflege“(1902, S. 215), in dem gleichen Orte habe ich Gelegenheit ge⸗ habt, die Früchte dieſer gleichmäßigen Beleh⸗ rung zu ſehen und es iſt geradezu überraſchend, wenn man den einfachen Bauern mit Verſtänd⸗ nis über die phyſikaliſchen und chemiſchen Eigenſchaften des Bodens ſprechen hört, wenn man erfährt, wie er die Stickſtoffarmut ſeines Bodens oder deſſen Kalkbedürfnis kennt und demgemäß dann die Düngung desſelben einrich⸗ tet, oder wenn man beobachtet, wie genau er über die Lebensweiſe der für ſein Getreide oder ſeine Obſtbäume wichtigſten ſchädlichen Mikro⸗ organismen(kleine Lebeweſen) unterrichtet iſt; wie er nicht nur vertraut iſt mit den Mitteln, welche ſich im Kampfe gegen dieſe Schmarotzer am beſten bewährt haben. Kommt man aber, ſo fährt der Arzt fort, auf den eigenen Körper zu ſprechen, berührt man die Vorgänge bei der Atmung, der Er⸗ nährung des Menſchen ꝛc., ſo trifft man nicht nur bei den Bauern, ſondern auch bei den ge⸗ bildeten Ständen eine Unkenntnis, die nur zu deutlich begreifen läßt, warum die notwendig⸗ ſten und wohlmeinendſten hygieniſchen Vor⸗ ſchriften(der Geſundheitslehre) ſo wenig be⸗ folgt, ja ſehr oft mit dem Gegenteil beantwor⸗ tet werden. Wie ſollte es auch anders ſein— wie ſoll der gewöhnliche Mann die Wohlthaten der Verordnungen über Wohnungsaufſicht ver⸗ ſtehen, wie ſollen die mit dieſer Aufſicht be⸗ trauten Perſonen dieſe entſprechend zur Aus⸗ führung bringen, wenn keiner von der Woh⸗ nungshygiene auch nur eine Vorſtellung hat; was helfen alle Vorſchriften gegen das Kind⸗ bettfieber, dieſe mörderiſche Krankheit, die ihre Opfer in der Regel doppelt fordert, indem mit der Mutter nur zu oft auch das mutterloſe kleine Weſen dem Tode verfällt, wenn von dem Krankheitserreger und der Art, wie man ihn unſchädlich macht, die Mütter ebenſowenig wiſſen, wie die Hebammen? Wenig helfen alle ſonſtigen Verhütungsmaßregeln gegen Krank⸗ heiten, wenn das Volk noch ſo ſchlecht unter⸗ richtet iſt. Tierarzt, landwirtſchaftlichen Vereine die weitläufigſten Welchen Wert hätten eine ähnliche Beleh⸗ rung und ähnliche Kenntniſſe in geſundheitlichen Dingen, wie ſie dem Landwirt für ſeinen Be⸗ ruf ſo eingehend geboten werden, welche Unter⸗ ſtützung wären ſie für den Arzt, welcher Vor⸗ teil für den Kranken und wie viele würden dann ſich vor Krankheiten bewahren können! Oder iſt die Geſundheit des Menſchen nicht mehr wert, als die des Viehs, über welche Tierzuchtinſpektor wachen und die Belehrungen hinſichtlich Stallung, Ernährung und Nachwuchs anſtellen? Noch immer iſt das beſte Kapital der Bauernwirtſchaft der Menſch ſelber, und was Vieh und Acker recht iſt, dürfte auch für den Beſitzer und ſeine Familie billig ſein. Was wir als notweudig fordern, iſt hiernach eine beſſere und ausgebrei⸗ tetere Belehrung des Volkes über Hygenie (Lehre von der Geſundheit) und Krankenpflege. Als notwendig erachten wir dazu vorab eine hygieniſche Ausbildung der Hebammen, hygie⸗ niſche Kurſe für die Volksſchullehrer, welche mit den Lehrkonferenzen verbunden werden könnten, und öffentliche Vorträge von Aerzten in Ver⸗ ſammlungen der Landbevölkerung, zu welchen unter Umſtänden nach dem Alter und dem Ge⸗ ſchlechte getrennt die Gemeindeangehörigen ein⸗ zuladen wären. Wir glauben, daß jeder Arzt oder Gemeindebeamte oder Geiſtliche, der ſolche Verträge veranſtaltet oder anregt, des Dankes aller Beſucher ſich verſichert halten dürfte. In den Städten geſchieht dies vielfach ſchon längſt und der Geſundheitszuſtand hat ſich durch dieſe Belehrung und die mannigfachen geſundheit⸗ lichen Veranſtaltungen und Einrichtungen der Stadtgemeinden ſichtlich gehoben. Warum ſollte es nicht möglich ſein, wie der Schrift⸗ ſteller Roſegger einmal geſagt hat, die beſten Dinge unſerer Zeit nicht mit dem ländlichen Leben zu vereinen? München, 25. Aug. Die bayeriſche Staatsbahnverwaltung geht erfreulicher Weiſe mit der Abſicht um, dem übermäßigen Alkohol⸗ genuß des Eiſenbahnperſonals entgegenzuwirken. Sie hat kürzlich dem Miniſterium eine Denk⸗ ſchrift zugehen laſſen, nach welcher der Alkohol⸗ genuß während der Fahrt bezw. während des Dienſtes verboten oder wenigſtens ſtark einge⸗ Amerikaniſches Leben. Ein mächtiger Neufundländer ſtellte ſich hm drohend und die langen ſpitzen Zähne weiſend entgegen und eine fremde Stimme fragte ihn, was er wolle. Er nannte ſeinen Namen und fragte nach den Seinigen; der ann warf ihm ſtatt aller Antwort, die Thüre or der Naſe zu und noch lange hörte er das heiſere Bellen des Hundes, das allmählich in Knurren über ging und zuletzt mit einem langen Geheul endigte, verurſacht vermutlich durch ein paar Fußtritte ſeitens des neuen Beſitzers der Farm. Mein Begleiter ſchwieg hier und als ich hn fragend anſah, glänzten ihm ein paar gro⸗ e Tropfert im Auge, hell beſtrahlt von dem odernden Feuer' das vor der Thüre unſeres hanty's kniſterte.— Wir ſaßen lange Zeit chweigend neben einander. Ich frug ihn end⸗ ch, ob er erfahren, wodurch die Farm in an⸗ ere e gekommen ſei? 8 f„Zrbangsweiſe verſteigert,“ ſagte er,„vor s Jeihren, weil meine Eltern die Steuern t za len konnten.“ 5 aufzufinden; ich bin endlich ihrer Spur bis hier⸗ her nach Minneſota gefolgt; ich habe im Gan⸗ zen Territorium in jeder. Land⸗Office die Re⸗ giſter nachſchlagen laſſen, die über den Ort ihrer Anſiedelung Auskunft geben könnten; es iſt nur noch die einzige in Leſſueur übrig, an die ich mich morgen wenden will. Wenn auch dieſe mir keinen Nachweis geben kann, ſo habe ich jede Hoffnung, ſie aufzufinden, verloren,“ Die helle Flammen vor der Thüre beſchien abermals eine Thräne, die langſam über die gebräunten Wange meines Begleiters rann. Er hatte ein offenes, ehrliches Geſicht, das beim erſten Blick für ihn einnahm. Das Oberhemd von roter Wolle, das ſich eng an ſeinen Kör⸗ per ſchmiegte, hob deſſen kräftige Formen an⸗ mutig hervor und nervigen Fäuſte, denen man ſchwere Arbeit wohl anſah, paßten gut zu der kraftvollen und rüſtigen Geſtalt. Ich nahm innigen Anteil an ſeinem Schmerze, ſprach ihm Mut zu und ſagte ihm, daß ich je⸗ denfalls morgen in Leſſueur den Erfolg ſeiner Nachforſchungen abwarten wolle. Er drückte mir ſchweigend und ſichtlich bewegt die Hand. Wir brachen am andern Morgen ſchon ſehr früh auf. Die Strecke nach Leſſunur war ziemlich beträchtlich und es war zweifelhaft, ob mir unterwegs an bewohnten Farmen vorü⸗ ſerkom 5 ſcc zwar Stadt ane fanden den Wald gehauene Schneiſen. 5 überwuchert ſie das nachwachſende Unterholz, l ſt mit ſtolzen S Tot ge Verhältniſſe Uneingeweihter leicht erwartet haben würde, wenigſtens ein Schluck Brando und einen ſoliden Imbiß vorzufinden, indeſſen wußten wir Beide beſſeren Beſcheid. Ich war erſt am geſterigen Tage an einer„Stadt“ vorübergelaufen, die San Franzisco hieß und aus einem halb verfallenen Blockhauſe beſtand, aus dem drei große Raubvögel krächzend und ſerſchrocken herausflogen, als ſie mich gewahrten. 85 Das Land iſt hier meiſtens in den Händen von Spekulanten, die— das Vorkaufsrecht für ſich ausbeutend— große Strecken in Beſitz genom⸗ men haben und günſtige Gelegenheit, projektirte Eiſenbahnen oder zuſtrömende Einwanderung, abwarten, um es zu vorteilhaften Preiſen los⸗ ſchlagen zu können. Der Weg, den wir zu verfolgen hatten, war auch nicht von der Be⸗ ſchaffenheit, ein ſchnelles Zuſchreiteu zu ge⸗ ſtatten. Gewöhnlich mit den, an den Hoch⸗ ſtämmen des Urwaldes mit ein paar Axthieben von der Vermeſſungs⸗Kommiſton angezeigten Sektionslinien zuſammenfallend, ſind dieſe We⸗ ge nichts weiter, als aus dem Gröbſten durch Hie und da die Axteinſchnitte an den Stämmen vernarben, ſchränkt werden ſoll. Auch iſt in Ausſicht ge⸗ nommen, die Verabreichung alkoholiſcher Ge⸗ tränke an Bedienſtete ſeitens der Bahnhofwirte während der Nachtſtunden, von 11 Uhr nachis bis 8 Uhr früh zu verbieten, Kochgelegenheit in den Uebernachtungslokalen und Unterkunfts⸗ räumen zu ſchaffen, dieſe behaglicher einzurich⸗ ten und Lektüre zur Unterhaltung zu bieten. Dieſe Lokale ſollen zu Erfriſchungsſtationen ausgeſtattet werden, in denen unter finanzieller Beihilfe der Verwaltung Thee, Kaffee, Soda⸗ waſſer und Limonade verabreicht werden. Aus Nah und Fern. * Seckenheim, 26. Aug. Der heutige Ferkelmarkt war mit 32 Stück befahren und wurden dieſelben zum Preiſe von 26—32 Mk. pro Paar abgeſetzt. (JSeckenheim, 25. Aug. Die Folgen der Haftpflicht machen ſich, wie uns von be⸗ freundeter Seite mitgeteilt wird, bereits jetzt ſchon fühlbar. Nachdem durch Inkrafttreten des neuen bürgerlichen Geſetzbuches ſeit Anfang dieſes Jahres Jedermann gezwungen iſt, für verurſachten Schaden Erſatz zu leiſten, kann es ſich nur empfehlen, ſich dagegen durch Unfall⸗ verſicherung zu ſchützen. Der erſte Fall von Schadenerſatz wurde dieſer Tage durch die Oberrheiniſche Verſicherungsgeſell⸗ ſchaft erledigt. Die Sache verhielt ſich näm⸗ lich folgendermaßen: Landwirt Hieronymus Gehr von hier beſchädigte bei einer Rückfahrt aus dem Eichwald am Uebergang der Bahn die Barriere und mußte deshalb die Reparatur⸗ koſten bezahlen. Auf ſeine Reklamation bei obiger Geſellſchaft wurde ihm die Entſchädigung ſofort zuerkannt und durch den hieſigen Agen⸗ ten daraufhin ausbezahlt. Michelbach(A. Raſtatt), 19. Aug. Der 74jährige Farrenhalter Rieger von hier wollte am Samstag einen Farren anbinden. Hierbei wurde er laut„Raſt. Tgbl.“ von dem Thier derart mit dem Horn durch den Hals geſtoßen, daß er nach kurzer Zeit eine Leiche war. Konſtanz, 24. Aug. Der Großherzog beſichtigte geſtern den Brandplatz in Wollma⸗ tingen und ließ ſich über die Verhältniſſe der durch das Unglück betroffenen Familien ein⸗ gehend Bericht erſtatten. Der allzeit mild⸗ thätige Fürſt verſprach ſämmtliche von aller Gabe entblößten Leute auf ſeine Rechnung zu kleiden. Beſonderes Lob verdient auch die Feuerwehr. Sie hielt tapfer in ihren Löſch⸗ arbeiten aus, trotzdem während des Brandes der Blitz wiederholt in das ſchon brennende Objekt ſchluig. i Kehl, 24. Aug. Im Kehler Hafen trä⸗ nirten anläßlich der heutigen internationalen Regatta ſeit zwei Tagen die Mannſchaften der verſchiedenen Ruderklubs mit ihren Fahrzeugen im Hafen. Geſtern Nachmittag wurde ein Franzoſe, welcher mit einem Schiff den Hafen durchfuhr, vom Hitzſchlag befallen, kippte mit ſeinem kleinen Fahrzeug um und ſtürzte ins Waſſer. Kapitän Bienemann vom Radſchlepp⸗ Dienſte der Großh. Gükerverwaltung ſteht, er⸗ kannte die Gefahr, löſte ſein Rettungsboot, eilte zur Unfallſtelle und rortete den Franzoſen vom Tode des Ertrinkens. Köln, 23. Aug. Der Ausſtand der Bauhilfsarbeiter iſt beendet, nachdem der Ver⸗ band der Bauerd⸗ und gewerblichen Hilfsarbei⸗ ter in einer außerordentlichen Mitgliederver⸗ ſammlung beſchloſſen hat, das Anerbieten des Kölner Baugewerbevereins(36 Pfg. Mindeſt⸗ lohn bis 1. April von da bis 1. April 1904 38 Pfg.) zu acceptiren und die Arbeiter wieder aufzunehmen. Auch der Ausſtand der Maurer ſcheint im Erlöſchen begriffen zu ſein, da ſich nur noch annähernd 300 Maurer im Ausſtand befunden hatten, während etwa 600 zu den neuen Bedingungen arbeiteten. Danzig, 23. Aug. Auf dem Nachhauſe⸗ wege von einem Ausflug, den geſtern zwei Unteroffiziere des 2. Leibhuſarenregiments mit einem mit 2 Remontepferden beſpannten Regi⸗ mentswagen nach Bohnſack unternommen hatten, ſcheuten beim Ueberſetzen über die Weichſel die Pferde vor einem Dampfer, ſprangen aus der Fähre in das Waſſer und ertranken. Aus Furcht vor Strafe hat heute Morgen Unter⸗ offizier Kirſchke ſich erſchoſſen. Berlin, 25. Aug. Die Abendblätter melden aus Hamburg: Der Paſſagierdampfer „Billwaerder“ mit 114 Mitgliedern eines Ver⸗ eins ſtieß heute Nacht oberhalb der Stadt mit dem großen Paſſagierdampfer„Adalbert“ zu⸗ ſammen. Es entſtand eine große Panik. Zehn Paſſagiere wurden verletzt.„Billwaerder“ traf den„Adalbert“ vor dem Radkaſten. „Adalbert“ iſt leicht beſchädigt. Innsbruck, 24 Aug. Das„Tir. Tagbl.“ meldet, daß die Leiche des ſeit 3. Auguſt vermißten Schriftſetzers Adolf Dups aus Karlsruhe durch die Gendarmerie bei St. Jodok aufgefunden wurde. Die Auffindung erfolgte im Schmirn⸗ bache, oberhalb der erſten kleinen Brücke. Es beſtätigt ſich alſo, daß Dups von dem höchſt ſchadhaften Stege in den Bach gefallen und ertrunken iſt. An der Leiche waren von Klei⸗ dungsſtücken nur mehr die Schuhe und Strüm⸗ pfe, ſowie die Quaſte am Kragen des Touriſten⸗ hemdes vorhanden; alles andere hatte das Waſ⸗ ſer weggeführt. Im übrigen war die Leiche wenig verletzt. Das Begräbniß des auf ſo traurige Art ums Leben Gekommen fand im Friedhofe von Schmirn geſtern um 3 Uhr Nachmittags ſtatt. i Seewen, 24. Aug. In Seewen am Lowerzerſee(Schwyz), dem Kuraufenthalt vieler Karlsruher Familien iſt in der Nacht vom Samstag auf Sonntag das Badhotel zum Sternen niedergebrannt. Da das Feuer ſchon Abends halb 9 Uhr ausbrach, konnten ſämmt⸗ liche Gäſte, etwa 60 an der Zahl, ſich retten, einige nur im Nachtgewande oder durch die Fenſter, doch den meiſten ſind ihre Kleider, Werthgegenſtände, Geld und die Fahrſcheinhefte verbrannt. Leider iſt das jünſte Kind des Be⸗ ſitzers Huber, ein Zjähriges Knäblein' im Bett⸗ dampfer der Gebrüder Mellinghof, welcher im dem Kaiſer lein erſtickt und konte trotz ſofortiger Heraus⸗ holung nicht mehr zum Leben gebracht werden. Unter den Kurgäſten herrſcht natürlich große Panik und die Bewohner der übrigen Penſions⸗ hotels ſind in begreiflicher Aufregung. Kempten, 25. Aug. Durch den S nell⸗ zug Nr. 79 wurde am 23. Aug. beim Bahn⸗ wärterpoſten Nr. 11 der Strecke Kaufbeuren⸗ Stiefenhofen ein Fuhrwerk der Aktienbrauerei Kaufbeuren überfahren. Der Lenker des Fuhr⸗ werks wurde verletzt, ein Pferd wurde getötet, der Wagen zertrümmert. Wegen ſtarker Be⸗ ſchädigung der Lokomotive wurde der Zug durch eine Hilfslokomotive mit Verſpätung von 88 Minuten weitergeführt. London, 25. Aug. In Paddy ſind eine Frau und ihre beiden unehelichen Kinder von dem Vater eines der Kinder ermordet worden. New⸗ York, 25. Aug. Der Dampfer „Fürſt Bismarck“, der vorgeſtern New⸗York verließ, fährt nur mit einer Geſchwindigkeit von 15 Knoten infolge Beſchädigung einer Maſchine. Pilſen, 24. Aug. Die Ortſchaft Kadolz iſt in Folge Unvorſichtigkeit von Kindern, welche mit Feuer ſpielten, bis auf zwei Häuſer nieder⸗ gebrannt. Die ganze heurige Ernte und fämmtliche landwirtſchaftlichen Geräte ſind ein Raub der Flammen geworden. Die Lage der Abgebrannten iſt, da ſie wenig verſichert waren, eine troſtloſe. Rennes, 24. Aug. In Gahard iſt die Lokomobile einer Dreſchmaſchine explodirt, wobei vier Perſonen getötet und vierzehn ver⸗ wundet wurden. 5 Vermiſchtes. — Bei dem jüngſten Kaiſerbeſuch in Düſſeldorf brachte der dortige Schwimm⸗ verein dem Kaiſer eine Huldigung dar durch eine„Schwimmparade“. Als das Kaiſerſchiff unter dröhnenden Böllerſchüſſen in die Höhe der Ambach'ſchen Badeanſtalten kam, ſetzten ſich an 100 Schwimmer in Begleitung von Nachen in Bewegung und boten im Vorbeiſchwimmen aus dem Waſſer ein kräftiges „Gut Naß, Hurrah!“ — Im Landgericht Regensburg erwie⸗ derte ein Zeuge auf die Frage des Vorſitzenden, wo ſein Vater wohnhaft ſei, einfach:„Dahoam.“ — Während einer Felddienſtübung hat der Oberleutnant Wolf Otto von Ehrenſtein vom Jägerbataillon Nr. 12 in Freiberg dem Jäger Götz mehrere heftige Ohrfeigen gegeben und ihn mit Schimpfreden beleidigt. Das Militär⸗ gericht in Dresden verurteilte den Offizier, der wegen ähnlicher Behandlung Untergebener ſchon vorbeſtraft iſt, zu drei Wochen fünf Tagen Stubenarreſt. — Auf einem Ball in Neuhaldensleben gab ein junger Mann einem Mädchen eine di ſchallende Ohrfeige, weil ihm die Schöne einen Tanz abgeſchlagen hatte. Vor Gericht machte der ungalante Jüngling geltend, es ſei„Rechts- ſitte“ eine Tanzablehnung auf dem Tanzboden aus, als möglich; unſere Blicke von Zeit zu Zeit nach den Axtmalen an den Bäumen— der Linie— richtend. Das tiefe Schweigen des Waldes wurde nur hie und da durch einen Zug wilder Tauben unterbrochen, die praſſelnd durch das dichte Laubwerk ſchwirrten. Mein Begleiter pfiiff jedes Mal, gerade wenn der Zug über unſeren Köpfen war; die ganze zahlloſe Taubenſchaar flog wie auf ein Kommando ein und ſetzte ſich auf die ſich unter ihrer Laſt biegenden und knarrenden Aeſte; er ſchoß in der Regel eine einzelne Taube mit dem Revolver herunter, ſo das Signal zum plötzlichen Aufbruch für die übrigen gebend. Ich habe dasſelbe Verfahren ſpäter noch häufig von Indianern geſehen und es ſelbſt oftmals und nie ohne Erfolg ange⸗ wendet. „Haben Sie die Linie?“ fragte mein Neiſe⸗ gefährte, als er eben eine blutende Taube auf⸗ hob. Ich hatte, gerade ſo wie er, auf die Tauben, aber nicht auf die Linie geachtet. Wir gingen eine Strecke zurück und ſpähten verge⸗ bens nach angehauenen Stämmen; ſie ſahen alle glatt und kerngeſund aus, keine Spur von einer Axtwunde. Wir mochten wohl eine Stunde vergeblich geſucht haben, als mein Begleiter plötzlich rief: i i 5 Hier iſt ſie,“ und weiter ging es nach Weſten zu, wie wir wenigſtens wähnten. Gut, daß wir die paar 5 2 8 — — 585 N — 3 — 2 2 wir unſerem Beſtimmungsorte ſehr nahe wären; Leſſueur liegt auf einer Prairie und wir be⸗ fanden uns recht eigentlich im Hochwalde, von dem es ſchwer zu ſehen war, wo und wann er ein Ende nehmen würde. Ein ſelbſtbereitetes Jägermahl, das mein Gefährte redlich mit mir teilte und während deſſen er ſein Pferd für ſich und uns nach Waſſer ſuchen ließ, ſtärkte uns zum Weitermarſch, den wir noch immer mit leidlicher Zuverſicht antraten. Erſt als es dunkel wurde, der Wald noch immer kein Ende nahm und wir die fragliche Linie alle Augen⸗ blicke mit den Fingern, ſtatt mit den Augen ſuchen mußten, fingen wir an, etwas beſorgter zu werden. Es iſt kein Spaß, im Urwalde unter ganzen Wolken von Mosquito's die nur der Rauch ſpärlich vertreibt, das helle Feuer aber geradezu anlockt, bivouakieren zu müſſen, und waren entſchloſſen, ſo lange als nur irgend möglich unſeren Weg fortzuſetzen, da der Wald doch endlich einmal aufhören müſſe. Wirklich wurde er nach einiger Zeit lichter und noch ehe es völlig dunkel geworden war, ſahen wir eine weite Wieſenfläche vor uns. Unſer erſter Blick, als wir das Freie be⸗ traten, war dem Himmmel zugerichtet; er war bedeckt, vergebens ſuchten wir nach Mond und Sternen, wir wußten ohne Wegweiſer die ein⸗ Gegenden oft bis in den Spätſommer hinein naß ſind. Jetzt fing aber das Waſſer an, uns faſt bis an die Knie zu reichen; dazu wurde der Grund unter unſeren Füßen immer weicher und nur mühſam konnten wir uns mit jedem Schritte aus dem Schlamme herausarbeiten. Das Pferd meines Begleiters machte uns die uns dabei die meiſte Not; es zitterte heftig an allen Gliedern und gab durch allerlei Zeichen Widerwillen gegen unſeren ſeinen lebhaften N 0 Endlich gefährlichen Nachtmarſch zu erkennen. konnten wir es gerade nicht mehr von der 9 Stelle bringen, es drängte nach der Seite aus, riß unter ein paar gewaltigen Sprüngen, denen mein Begleiter nicht ſchnell genug folgen konnte, dieſem die Zügel aus den Händen und trat keuchend, dampfend und uns das Sumpfwaſſer in's Geſicht ſpritzend mit wilder Eile den Rück⸗ weg an, bald in der Dunkelheit unſeren Augen entſchwindend. 0 Da ſtanden wir nun mitten in der Nacht offenbar wenn nicht ſchon innerhalb, doch minde⸗ ſtens ſehr nahe einem jener Sümpfe, die ſi dort häufig meilenweit in die wilde Gegend erſtrecken, und ſchon das Grab manchen Wande⸗ rers geworden ſind. Die Mosgquitos, die uns in ganzen Schaaren umſauſten, und die wir buchſtäblich zu Hunderten mit den Händen aufgreifen konnten, fielen mit wahrem H. hunger über uns her, und trieben uns faſt 31 on hellleuchten den Ohren, die ga veiß⸗ 3 durch Ohrfeige zu rächen. Die Richter verur⸗ teilten den rechtskundigen Tänzer zu ein an Tage Gefängnis. 4 — Ein Anzeigen⸗Duell fand kürzlich in Neuhaus a. d. Oſte ſtatt. Es erſchienen folgende Anzeigen: i„Warnung! Ich warne hiermit jeden, meiner Frau auf meinen Namen zu borgen, da ich für die Schulden meiner Frau nicht hafte. Ziegler Wilhelm Hunſtock, z. Zt. Ziegelei Ahlf u. v. Heyn, Bülkan.“— „Erwiderung! Lieber Mann! Habe nur keine Angſt, daß mir jemand etwas auf Deinem Namen borgt, denn Dir borgt ja ſelbſt niemand etwas. Frau Marie Hunſtock, z. Zt. Dingwörden.“ ö 5— Der Vater des Ackermann Berner in [Opperhauſen(Braunſchweig) konnte im Grabe keine Ruhe finden und fing deshalb im Hauſe ſeines Sohnes zu„ſpuken“ an. So glaubte wenigſtens dieſer, welcher nachts oft durch allerhand unheimlichen Lärm aus dem Schlafe geweckt wurde. Berner erhielt nun einen Brief aus dem„Jenſeits“, in welchem 6000 M. Löſegeld für ſeinen zur Zeit in der Holle befindlichen Vater verlangt wurden. Eine Witwe Heine ſtellte ſich als Ueberbringerin vor. Berner ſchöpfte Verdacht und erſtattete Anzeige. Die Frau wurde zu einem Jahr, ihr Sohn, der Schreiber„aus dem Jenſeits“ zu acht Monaten Gefängnis verurteilt. 1— In Mertes heim(Pfalz) ſtarb der 87 Jahre alte Lehrer Miedreich, der in höchſt ärmlichen Verhältniſſen gelebt hatte. Das Gericht ſtellte nun aber eine Hinterlaſſenſchaft von 90 000 Mk. an Gold und Effekten feſt. In Sinzig a. Rh. wurde ein acht⸗ jähriges Mädchen durch einen Motorwagen überfahren und ſofort getötet.— In Brohl (am Oberrhein) überfuhr ein Motorwagen einen älteren Herrn. Der Tod trat alsbald ein. Der Beſitzer des Motorwagens, ein bel—⸗ giſcher Graf, wurde verhaftet.— Eine bel⸗ giſche Geſellſchaft durchſauſte mit Motorwagen den Moſelort Pünderich, wobei ein Kind überfahren und tötlich verletzt wurde. Die rheiniſchen Behörden wollen dem überhandneh⸗ menden Unfug, durch geſchloſſene Ortſchaften kaſch zu fahren, energiſch entgegentreten. — Die„Gerſtetter Alb⸗Zeitung“ ent⸗ hält folgende„Warnung“: 5 *„Das Mähen in meiner Waldkur im ſäuberen Thal mit der Senſe, auch das Graſen mit der Sichel iſt verboten, nament⸗ lich wegen der dort gepflanzten Lärchen und Weymutskiefern. Perſonen, welche(in An⸗ betracht der heurigen Futternot) bei mir Futter ſtehlen müſſen, bitte ich, ihren Bedarf lieber in meinen Futteräckern zu decken als in der Kultur, welche ſehr der Schonung, insbeſondere des Graswuchſes, als einzigen Schutzbeſtandes, bedarf. Weitmann“ — Die Dienſtmagd Aufinger ſtellte ſich dem Gütler Kobold von Altenberg als Heirats⸗ luſtige vor, die gerne bereit wäre, ihn zu hei⸗ raten. Kobold war nicht abgeneigt. Als er ſich aber auf kurze Zeit aus ſeiner Wohnung entfernte, ſtahl ihm ſeine junge„Braut“ die Börſe mit 85 Mk. und verſchwand damit. Die Fee, welche auch noch andere Schwindeleien begangen hatte, wurde in Augsburg zu 10 Monaten Gefängnis verurteilt. Der bei Marienberg ertrunkene 73jährige Kuhhirt Lange war früher Gutsbe⸗ ſitzer und Amtsvorſteher im Regierungsbezirk Königsberg. Durch ſeinen bodenloſen Leichtſinn und durch Kartenſpiel hat er ſein Vermögen verloren, Nach Königsberg iſt er früher ſtets in einem Wagen mit 4 Pferden gefahren. Zuletzt war er bei einem Beſitzer in Schroop als Kuhhirt thätig. — Zwei Knaben im Alter von 10 und 13 Jahren hüteten unweit des Waldes von Kulmen(Inſterburg) eine Schafherde, als ein Wolf dieſelbe überfiel. Die Knaben gingen dem Wolfe mit Knütteln zu Leibe, wurden aber von demſelben zerfleiſcht. — Auf den bei Siegen gelegenen Gruben Martinshardt und Schlüſſel, deren Betrieb ſeit einiger Zeit ruht, erſchienen eine Anzahl Leute, die das Zechenhaus abbrachen, die Roſt⸗ öfen einriſſen, die Schienen aus den Stollen holten und alles verwertbare Material verkauf⸗ ten unter der Angabe, die Anlagen der Gruben auf Abbruch gekauft zu haben. Erſt jetzt ſtellt es ſich heraus, daß man es mit Schwindlern zu thun gehabt habe. Einer von ihnen iſt nach Belgien entflohen, die andern ſehen ihrer Beſtrafung entgehen. — Der„Ausrufer von Wyk“ auf Föhr macht folgendes bekannt:„Verloren vor der Muſikdirektion ein mit Brillanten beſetztes, blauſeidenes Strumpfband mit Monumental⸗ verſchluß und Gummiklappen, abzugeben morgen zwiſchen 7 und 8 Uhr in der Villa Schneider beim Hofſchauſpieler Reimers gegen zehn Mark Belohnung; Kindern die Hälfte!“ — In einem Dachkämmerchen in Lauſanne fand man einen kleinen Knaben auf einem geklagt?— Frau: Nein, da hat er ſich bloß Seine Hände und Füße waren an Holzkeile gebunden, die in die Dielenritzen getrieben waren. Der verkrüppelte Knabe, der ſeit Jahr und Tag das gräßlichſte Martyrertum erdulden mußte, iſt das Kind eines Ehepaars namens Groſſe. Die Mutter erklärte, daß ſie ihren Mann nicht hätte hindern können, das Kind zu mißhandeln, da er ihr drohte, ſie umzubringen, wenn ſie ſich einmiſchen würde. — Ein Ehepaar, das ſich in München in einem Hotel eingemietet hatte, gab dem Portier ein Packet mit Banknoten in Verwah⸗ rung. Flugs ging der Mann zur Polizei, denn er glaubte, die Gaunerſamilie Humbert vor ſich zu haben. Als das Ehepaar abends zum Hotel kam, wurde es von Kriminalbeam⸗ ten in Empfang genommen und war dasſelbe natürlich überraſcht und empört. Ihre Legiti⸗ mation beendete jedoch ſchnell die peinliche Situation. 5 — Gelegentlich der ſubmiſſionsweiſen Ver⸗ gebung von Anſtricharbeiten am neuen Schul⸗ haus vor dem Roten Thor in Augsburg wurden Abgebote bis zu 47,8 Proz. gelegt. — Wegen Abſchneidens von Hopfenſtöcken erhielt der Sohn des Gemüſehändlers Butz in Spalt(Bayern) zwei Monate Gefängnis. — In Grünſtadt(Pfalz) wurde der 83jährige Franz Miethreich ermordet in ſeinem Bette aufgefunden. Als der That verdächtig erſcheint die gleichalterige zeitweiſe geiſtig um⸗ nachtete Ehefrau des Getöteten, bei welcher auch ein Hammer gefunden wurde, mit dem allem Anſcheine nach, während der Alte ſchlief, die That begangen worden ſein muß. — Ein Knabe von 10 Jahren hat in Marienburg mit eigener Lebensgefahr zwei Mädchen vom Tode des Ertrinkens gerettet, während Erwachſene wie Bildſäulen dabeiſtan⸗ den und vor Schreck kein Glied rühren konnten. — Der Schah von Perſien ließ ſowohl auf der Hinreiſe nach Portsmouth als auf der Rückreiſe von da verſchiedene Male die 1 ziehen, da ihm der Zug zu ſchnell uhr. — Unerwartete Antwort. Arzt: Hat der Kranke früher vielleicht auch ſchon über Durſt darüber gefreut. ö Das Ohrfeigengeſicht. Bettelnder Strolch: Wollen Sie mir auf mein ehrliches Geſicht etwas geben?— Herr: Ja— ein paar Ohrfeigen! 5 Bekanntmachung. niſſe ꝛc.) genau auszufüllen. Das polizeiliche Meldeweſen betr. Nachdem in letzter Zeit die Vorſchrift über das polizeiliche Meldeweſen zu ſehr wenig beachtet worden iſt, machen wie wiederholt darauf aufmerkſam, daß lede Perſon, die nach zurückgelegtem 14. Lebensjahr in die hieſige Gemeinde ein⸗ geht, um in derſelben den Wohnſitz oder Aufenthalt zu nehmen, verpflichtet iſt, lch binnen 3 Tagen nach dem Einzug bei der Ortspolizeibehörde unter Vorleg⸗ ung der iran dem bisherigen Wohn⸗ oder Aufenthaltsort erteilten Abmelde⸗ beſcheinigung perſönlich oder ſchriftlich anzumelden, und den bei der Ortspolizei⸗ behörde unentgeldlich erhältlichen Anmeldebogen(über ihre perſönlichen Verhält⸗ Bei Verheirateten hat ſich die Anmeldung auf die Ehefrau und die Kinder Haufen von Schutt und Lumpen ausgeſtreckt. 5 Mein Wohnhaus 1 in der Herdtſtraße Nr. 13 iſt ſofort zu vermieten oder auf Eigentum zu verkaufen. Andreas Winkler, Seckenheim. Empfehlung. Empfehle mich höfl. im Kleider machen in allen Faconen. Sanchen Heidenreich Schloßſtraße 3 Den Alters zu erſtrecken. Zugleich iſt jedes, das nach zurückgelegtem 14. Le⸗ nsfahr aus der Gemeinde wegzieht, um ſeinen Wohn⸗ bezw. Aufenthaltsort in derselben aufzugeben, verpflichtet, vor ſeinem Wegzuge ſich bei der Ortspolizei⸗ örde perſönlich oder ſchriftlich abzumelden, und dabei anzugeben, wohin es 1 2 U verziehen gedenkt. Die Anzumeldenden haben bei der Anmeldung ihre im Beſitz befindlichen, um Ausweis über ihre Perſon ſonſt dienlichen Papiere(Reiſeausweiſe, Päſſe, Staatsangehörigkeitsausweife, Heimatſcheine dc.) vorzulegen. 5 Uebertretungen dieſer Vorſchriften werden nach 8 49 d. P. St. G. B. an eld bis zu 20 Mark beſtraft. a Seckenheim, den 12. Auguſt 1002. Bürgermeiſteramt: Volz. Schmitt l f e 3 pezial⸗ i ſeltige amen⸗ und K Abteilung inderſchürzen leu S N 55 Spareinlagen in jeder beliebigen Höhe werdan von der Volksbank Schwetzingen (eingetragene Genoſſenſchaft mit unbeſchränkter Haftpflicht) vom Tage der Einlage bis zum Tage der Rückzahlung zu 4% Gt. verzinst. 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