Frankreich wolle 11 5 Anzeigeblatt für Seckenbeim, Rheinau und Jivesheim. . Erſcheint Mittwoch und Samstag. a Abonnement: Monatlich 25 Pfg., durch die Poſt * bezogen vierteljährlich Mk. 0.80 Redaktion, Druck und Verlag von J. Helfrich in Zeckenheim. Anzeigen: Die Iſpaltige Garmondzeile oder deren Raum 10 Pfg. bei Wiederholungen entſprechenden Rabatt. Nr. 7. Mittwoch, den 3. September 1902. 2. Jahrgang Ausland. 3 Bourgoin, 1. Sept. Bei der geſtrigen Einweihung des Denkmals zur Erinnerung der für das Vaterland gefallenen Soldaten hielt der Kriegsminiſter eine Rede, in der er aus⸗ führte, zwiſchen der Armee und Frankreich könne keine Meinungsverſchiedenheit beſtehen. 2 eine ſtarke Armee, denn es wolle künftig ſiegreich ſein. Dazu ſei erforder⸗ lich, daß alle geſunden Franzoſen militäriſche Erziehung erhalten, welche das bewunderns⸗ werte Offizierkorps ihnen in zwei Jahren bei⸗ zubringen bereit ſei.(Beifall). Der Miniſter erklärte, er ſei für die Aufrechterhal⸗ tung der militäriſchen Reſerveübungen von 28 und 13 Tagen und ſchloß, eine ſtarke, gut aus⸗ gebildete Armee ſei unumgänglich erforderlich, um den territorialen Beſitz zu ſichern. Aus Nah und Fern. . Seckenheim, 2. Sept. Der heutige Ferkelmarkt war mit 33 Stück befahren und wurden dieſelben zum Preiſe von 25—32 Mk. pro Paar abgeſetzt. i g f*Seckenheim, 2. Sept. Inſeratenteile der heutigen Nr. erſichtlich, wird der Männergeſangverein am Samstag, den 6. und Mittwoch, den 10. ds. Mts. im Gaſthaus zum roten Löwen dahier humoriſtiſch⸗theatraliſche Aufführungen zum Beſten geben. Das uns vorliegende ſchön gewählte Programm iſt äußerſt reichhaltig und verſprechen die Auf⸗ führungen bei den tüchtigen Kräften, über welche der Verein verfügt einige recht ſchöne Stunden. 3* Seckenheim, 2. Sept. Das am ver⸗ floſſenen Sonntag im Bierkeller dahier abge⸗ haltene Vierte Stiftungsfeſt des Medizinalver⸗ bandes war gut beſucht. Der Vorſtand des Vereins, Herr Anton Ruf, hieß die Anweſen⸗ den herzlich willkommen, worauf ſich ein recht gemütliches Leben 8 entwickelte. Die beiden Geſangvereine Liederkranz und Sängbund tru⸗ gen ſchöne Männerchöre vor, während Turnverein und Atlethenverein gut durchgeführte Uebungen zum Beſten gaben. Glückshafen und Kinderſpiele ſorgten für weitere Unterhaltung Wie aus dem munteren Weiſen ertönen. Das Feſt war ein recht gemütliches und verlief in ſchönſter Weiſe. [H Seckenheim, 2. Sept. Anläßlich des Radfahrens in Viernheim erhielt die hieſige Radſahrergeſellſchaft zwei erſte B-Preiſe, den einen beim Corſofahren und den anderen beim Mannſchaftsfahren. Beim Mannſchaftsfahren fuhren ab als Erſter Moſer, der die Führung bis an das Band übernahm, dann folgten Pfiſterer, Volz, Lochbühler, W. Bühler und L. A. Ding als Erſatz. Retour fuhren vom Band ab A. Volz, der die Führung übernahm mit einem großen Vorſprung und dann Moſer, Bühler, Pfiſterer und Lochbühler. Die Strecke von 4000 Meter wurde in 4,47 Minuten zurückgelegt. * Ilvesheim, 2. Aug. Nächſten Sonntag findet die hieſige Kirchweihe ſtatt und dürfte auch in dieſem Jahre wie bisher viele Fremde, beſonders von unſerer Nachbar⸗ gemeinde Seckenheim anlocken. 8 Schwetzingen, 1. Sept. In der Ritter⸗Brauerei hier explodierte in der verfloſ⸗ ſenen Nacht der Dampfkeſſel. Ein Mann, der im Eiskeller beſchäftigt war, wurde als Leiche unter den Trümmern hervorgezogen, ein Heizer wurde tötlich verletzt. Ein Nebenhaus geriet in Flammen, die Bewohner konnten nur mit knapper Not gerettet werden. Der Schaden iſt ſehr bedeutend. a f Mannheim, 1. Sept. Am Sonntag Nachmittag wurde unterhalb der Friedrichs⸗ brücke am linken Neckarufer die Leiche des Mannes, welcher in der Nacht vom 27. bis 28. Auguſt von der Friedrichsbrücke aus in den Neckar geworfen worden ſein ſoll, geländet und in die Leichenhalle auf den Friedhof hier verbracht. Die Leiche iſt als die des Taglöh⸗ ners Franz Sittinger von hier anerkannt. Außerdem wurde bei der unteren Nachenüber⸗ fahrt heute Früh 6 Uhr im Neckar die Leiche eines unbekannten Mannes geländet und in die Leichenhalle hier überführt. Der Geländete iſt etwa 45 bis 50 Jahre alt, 1,6065 Meter groß, hat dunkelblonde Haare, Glatze, roten Schnurrbart, trägt hellgraue Juppe, dunkle Hoſe, die an den Knieen mit großen Flecken ausgebeſſert iſt, ein rotkarrirtes Hemd und alte Zugſtiefel.— Ein Fabrikarbeiter aus Musbach ſprang am Samstag Nachmittag in ſelbſtmör⸗ deriſcher Abſicht unterhalb der Arnheiter'ſchen Ueberfahrtsſtelle vom Rheinvorland aus in den Rhein, wurde aber von Schiffern geländet. Beweggrund der That ſoll Eiferſucht ſein. Mannheim, 1. Sept. Geſtern Abend 8¼ Uhr wurde ein noch unbekannter Mann, als er zwiſchen Z und P 7 vor einem in voller Fahrt befindlichen elektriſchen Straßen⸗ bahnwagen über die Straße ſpringen wollte, von letzterem erfaßt und ſo unglücklich auf den Boden geſchleudert, daß er einen Schädelbruch erlitt und bewußtlos liegen blieb. Mittelſt Sanitätswagens in das Allgem. Krankenhaus hier verbracht, verſtarb er bald nach ſeiner Ein⸗ lieferung, ohne das Bewußtſein wieder erlangt zu haben. Der Verunglückte iſt ungefähr 20 bis 22 Jahre alt, 1,60— 64 Meter groß, trug grauen Anzug, ſchwarzen Hut, farbiges Hemd, weißes Vorhemd, und iſt auf dem rechten Unterarm wie folgt tatowirt: einen Anker mit zwei gekreuzten Rudern, darunter J. F. 1901. Heidelberg, 30. Aug. Eine Entſchä⸗ digung von 160000 Mk. muß der bayeriſche Eiſenbahnfiskus dem beim Eiſenbahnunglück bei Horgatz(Juli 1899) vorunglückten Fabri⸗ kanten Joſef Blank aus Heidelberg nach dem ſoeben ergangenen Urteil zahlen. Blank, der vollſtändig erwerbsunfähig geworden iſt, hatte eine Abfindung von 300 600 Mk. verlangt. Straßburg, 31. Aug. Der Statthalter der Reichslande, Fürſt Hermann zu Hohen⸗ lohe Langenburg, vollendete am Sonnabend, den 30. Auguſt, ſein 70. Lebensjahr. Der Fürſt, der durch den Verzicht ſeines älteren Bruders in den Beſitz des Fürſtentums Hohen⸗ lohe⸗Langenburg und der Grafſchaft Gleichen getreten iſt, iſt ſeit 1897 Senior des Geſamt⸗ hauſes Hohenlohe. Sein älteſter Sohn Erb⸗ prinz Ernſt iſt Regent in Coburg und Gotha. Konſtanz, 31. Aug. Die Frau des Land⸗ wirts Stadelhofer 2., dem in Wollmadingen vorige Woche der Blitz das Haus angezündet, wurde vorgeſtern als Leiche aus dem Rhein gezogen. Die Unglückliche ſcheint aus Ver⸗ zweiflung über die Folgen jener Gewitternacht den Tod geſucht zu haben.— Vorgeſtern haben in Wollmadingen neuerdings Kinder einen Wagen Heu angezündet die Fuhre befand ſich und die Ilvesheimer Muſikkapelle ließ ihre Das 1 Geheimnis des Staatsanwalts. DOriginal⸗Roman von Arthur Eugen Simſon. f Nachdruck verboten. 1 Für Diejenigen, welche an eine unwan⸗ delbare Vorherbeſtimmung aller menſchlichen Schickſale glauben, gilt eine Beobachtung, die wohl ein jeder Leſer ſchon gemacht haben wird, ls ſiegreiches Argument. Es iſt die, daß oft, ja meiſtentheils, diejenigen Begebenheiten welche, den größten Einfluß auf unſer Leben ausgeübt, die kleinſte, unſcheinbarſte Urſache hatten, welche von uns mit der größten Leichtigkeit zu um⸗ gehen geweſen wäre. 5 Das Schickſal meines Lebens wurde durch ein Gewitter entſchieden, welches— nicht aus⸗ brach! Seltſam! Jener Augenblick, welcher ein Menſchenleben entſchied, erfüllte mein In⸗ neres mit keinem jener ahnungsvollen Zweifel, welche uns oft bei dieſer und jener Gelegenheit rgreifen;— das„ſoll ich, oder ſoll ich nicht“ ſchwieg gänzlich in mir;— ich handelte ſchnell e mit der H fleckenloſes Firmament, welches im äußerſten Horizonte von den letzten Strahlen den ſchei⸗ denden Sonne goldig erhellt wurde, während fenerhin im Oſten dumpfes Donnergetöſe das Abziehen des Gewitters bezeugte. Augenblicklich— ohne Zaudern hatte ich einen Entſchluß gefaſt, oder vielmehr den urſprünglichen geändert. Da das Unwetter ſich verzogen, wollte ich meinem erſten Pro⸗ gramme wieder treu werden und am nächſten Morgen meine Fußtour fortſetzen. Dies iſt in ſeiner ganzen proſaiſchen Ein⸗ fachheit das Ereigniß, welches ſo entſcheidend auf mein ganzes Daſein gewirkt hat! Wahrlich, ich wiederhole es,— Diejenigen, welche an eine Vorherbeſtimmung ſelbſt der kleinſten Zufälle unſerr Exiſtenz glauben— ein Glauben, der die Prüfung der Vernunft nie aushalten wird und kann— werden hierin ein treffendes Scheinargument für ihren Fatalismus finden. 8 e Ich hatte meine Zeche dem Kellner berich⸗ tigt, hatte mir von ihm einen Gaſthof anwei⸗ ſen laſſen, Taſche und Stock genommen, eine Cigarre angezündet und war langſamen Schrit⸗ tes dem Städtehen zugegangen. Mit einem wahren Wohlbehagen athmete ich die reine und abgekühlte Luft ein, als ich plötzlich eilige Schrit⸗ te hinter mir vernahm und„Herr! Herr!“ rufen hörte. Ich wendete mich ſofort um und ſah einen Menſchen, der mir näher kam un winkte, ihn zu erwarte glücklicher Weiſe noch im Freien, wo ſie weni⸗ ger Schaden anrichten konnte. f Salm bach(i. württ. Schwarzwald), 31. Auguſt. Nach verſchiedentlich ſtattgefundenen Verhören wegen des letzten Brandes wurde die 1 des bereits verhafteten Ochſenwirtes öffler ebenfalls unter dem Verdachte der Brandſtiftung feſtgenommen und nach Neuen⸗ heim abgeführt. i Altkirch i. Elſ., 1. Sept. Eine Frau A. hier erhielt vom franzöſiſchen Kriegsminiſter die Mitteilung, daß ihr Mann, der in der Fremdenlegion dient, heute erſchoſſen werden würde. A. hatte einen Mordverſuch auf einen Vorgeſetzten unternommen, weswegen er zum Tode verurteilt worden war. A. hat eine ſchlimme Vergangenheit; im deutſchen Heere war er mit 2 Jahren Feſtung wegen Beleidi⸗ gung eines Offiziers beſtraft worden war. Mit ſeiner Frau, die 30 Jahre älter als er war, hatte er in unglücklichſter Ehe gelebt, durch ſeine Schuld. Er war auch mit der Behörde mehrfach in Konflikt geraten. Koblenz, 31. Aug. Am Kaiſerdenkmal ſprang heute Abend eine gutgekleidete Dame mit einem ſechsjährigen Knaben, den ſie feſt umſchlungen hielt, in den Rhein. Die Leichen ſind noch nicht gefunden. a Friedberg, 1. Sept. Als heute Morgen eine Abteilung des 9. Feld⸗Artillerie-Regiments den Friedberger Berg paſſirte, fiel ein Proviant⸗ wagen um und tötete 2 Pferde und verletzte 2 Soldaten, 1 davon ſchwer. Lauda, 30. Aug. Geſtern Nachmittag fiel ein mit Strohabladen beſchäftigtes Mädchen von 19 Jahren, Namens Vierneiſel, ſo unglück⸗ lich vom Gebälk herunter, daß es nach 20 Minuten ſeinen Geiſt aufgab. Das brave, fleißige Mädchen war die Stütze ſeiner Mutter, welche Witwe iſt. St. Etienne, 1. Sept. Der Ausſchuß des Bergarbeiterverbands des Loiredepartements hat für den 12. September den Ausſtand im Loire-Revier beſchloſſen. Vermiſchtes. — Ein Eiſendreher in Schwabing bei München, welchem in einer Wirtſchaft ein ge⸗ ſprungenes Glas vorgeſetzt wurde, ſchnitt ſich damit in die Unterlippe, wodurch er mehrere Tage arbeitsunfähig wurde. Gegen den Wirt iſt Klage auf Schadenerſatz eingereicht. — Oberleutnant Biſchof vom 4. Cheveaux⸗ legerregiments iſt am Samstag im Mannöver bei Landau(Pfalz) geſtürzt. Er hat ſich er⸗ hebliche Verletzungen zugezogen. — In Niedermirsberg bei Ebermannſtadt wurde die 70jährige Armenhäuslerin Anna Geck verhungert aufgefunden. Gegen die Ar⸗ menpfleger des Ortes iſt eine gerichtliche Un⸗ terſuchung eingeleitet. — In Zirndorf(Bayern) hat der Vieh⸗ händler Hahn aus einer Stallung in Debern⸗ dorf ein Kalb käuflich erworben, deſſen Vor⸗ derfüße und Oberkörper den Körperteilen eines . Dachshundes gleichen. Die Höhe des Tieres beträgt vom Boden bis zum Bauche nur 45 Centimeter. Der Kopf iſt durchaus normal gebildet und nimmt ſich auf dem ſo ſeltſam ge⸗ formten Körper gar wunderlich aus. — Als die 70jährige Witwe Schneider den Bahnübergang in Kappelrodeck(Baden) über⸗ ſchreiten wollte, kam im ſelben Moment der Zug von Ottenhöfen daher, erfaßte die Frau und warf ſie zur Seite. Sie erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß ſie denſelben bald darauf erlag. — Am letzten Mittwoch fiel in Engelwies einem Soldaten ein kaum 1 Meter langer und 3 Centimeter dicker Holzſtab von unbedeutender Höhe auf den Kopf. Obwohl ſich nicht die ge⸗ ringſte äußere Verletzung zeigte und der Sol⸗ dat wohlgemut zum Frühſtück ging, trat bald Bewußtloſigkeit und kurz darauf der Tot ein. — Als der prakt. Arzt Dr. Dupin von Toulouſe von einer Konſultation über Land per Rad zurückkehrte, wurde er plötzlich von einem wütenden Eſel verfolgt. Zwei Kilometer hindurch behielt der verzweifelt Zufahrende die Vorderhand, dann wurde er von Meiſter Grauhaar erreicht und zu Boden geworfen. Der Eſel brachte ihm erhebliche Bißwunden bei und zerriß ihm die Kleider. Erſt nach länge⸗ rem Kampf mit dem ſeltſamen Radlerfeind konnte er ſich desſelben erwehren. — Der bei dem Oekonomen Breitſchaft in Liſſenthen(Bayern) bedienſtete Knecht Ried war mit ſeinem Bauern mit Habermähen beſchäftigt, warf plötzlich die Senſe weg und ging in den anſtoßenden Wald. Als er längere Zeit ausblieb, ſuchte ſein Dienſtherr nach ihm und fand ihn im Walde, an einem Baum hängend, bereits tot vor. — Ein Radfahrer, Lehrer Hans Warſcher aus Sillian, verunglückte, indem er an der Straßenbiegung des Pentelſtein(Ampezzo⸗ thal) die Richtung verlor, an die Böſchungs⸗ mauer fuhr und über dieſe in den Abgrund geſchleudert wurde. Er brach ſich bei dem ge⸗ waltigen Sturz Genick und Rückgrat und war augenblicklich tot. — Vor dem Geſchäftslokale der Firma Gebr. Guggenheimer in München ſah man dieſer Tage eine 80 bis 100 Köpfe zählende Menſchenmenge. Als man der Sache auf die Spur ging, ſtellte ſich heraus, daß im fraglichen Hauſe eine offene Stelle zu beſetzen ſei. — Einem Fremden wurden kürzlich in einem Münchener Hotel 4 Mk. 50 Pfg. für 3 Liter Milch abverlangt. Der Oberkellner begnügte ſich ſchließlich mit 3 Mark, was aber noch immer eine koloſſale Ueberforderung be⸗ deutet. — Die Metzger Kratzer und Nothmund von Dinkelsbühl(Bayern) wurden, als ſie Nachts nach Hauſe fuhren, von einem Rad⸗ fahrer angerannt. Derſelbe wurde mit ſolcher Wucht gegen die Deichſel des Metzgerwagens geſchleudert, daß ihm dieſelbe tief in den Leib drang. Der Radler ſtarb anderen Tags. 0 —»Der geweſene Oberleutnant Mattachich der wegen der Wechſelaffaire der Prinzeſſt Louiſe von Coburg zu 6 Jahren ſchwere Kerkers veructeilt wurde, hat, nach Verbüßung von 3 Jahren 8 Monaten die Strafanſtalt Nachdem die Affaire im Parlamente vielfach erörtert wurde, erfolgte durch das Kriegsminiſterium die Be⸗ Möllersdorf bei Wien verlaſſen. gnadigung. — Der Kunſtſchreiner Schuller in Mün⸗ chen wurde auf einem für Radfahrer verbote⸗ nen Fußwege fahrend von einem Schutzmanne Schuller ſchrie den Schuzmann an:„Was wollen denn Sie da? Ich bin mehr wie Sie, ich bin ſel⸗ Glauben denn Sie, ich paß auf Ehana auf, fangt's Spitzbuben, dös is g'ſcheidter, i bin ſelber ſcho' 60mal Wegen Beleidigung und Uebertretung der Radfahrordnung wurde Schuller zu 18 Mk. event. 4 Tagen Haft ver⸗ betroffen und zur Rede geſtellt. ber bei dem Amtsgericht. Schöffe geweſen u. ſ. w.“ urteilt. — In Beuren(Schweiz) wurde ein 1 dreijähriges Knäblein, deſſen Eltern auf dem Felde arbeiteten, von einem Weſpenſchwaim überfallen und derart in das Geſicht und in den Körper geſtochen, daß nach der Tod eintrat. s — Als ein Herr in Dresden eine ſoeben 1 zwei Minuten aus Südamerika einlaufende Sendung friſchen Orchideen auspackte, fühlte er plötzlich am Ver⸗ rechten Daumen einen heftigen Schmerz. urſacht war dieſer durch einen Skorpion, der unwillkommener„blinder Paſſagier“ der Sen⸗ dung geweſen war. Der Geſtochene mußte ſich in die Behandlung eines Arztes. — Die niederländiſche Poſtverwal⸗ tung hat kleine Briefmarkenheftchen zur Aus⸗ gabe gebracht. Das Format dieſer Heftchen, die vier Blätter mit je ſechs Marken enthalten, iſt ſo bemeſſen, daß ſie bequem in der Weſten?s?? taſche getragen werden können. Die Hefte werden mit einem Zuſchlag von 1 Cent zu dem Verkaufswerte der darin enthaltenen Mar⸗ ken an den Poſtſchaltern verkauft und ſolln bei dem Publikum ihrer Bequemlichkeit wegen großen Anklang gefunden haben. Vereinigten Staaten beſteht eine ähnliche Ein⸗ richtung. Auch von der deutſchen Reichspoſt⸗ verwaltung wird der Gedanke, ein Anzahl verſchiedener Sorten von Freimarken in Heft⸗ chen zum Handgebrauch für das Publikum her⸗ ſtellen und verkaufen zu laſſen, erwogen. — Ein Kaufmann, der nach Rußland Hafer fahren wollte, fragte zuvor beim Haupt⸗ zollamt in P. an, ob man Hafer durch Ruß⸗ land gegen Einfuhrſchein ausführen könne. Die Antwort des Hauptzollamts lautete bee jahend, war aber falſch. Als daher der Kauf- mann ſeinen Hafer über die Grenze führen wollte, wurde ihm dies verweigert. Er machte In den nun den betreffenden Zollbeamten für die ihm 1 erwachſenen Transportkoſten in Höhe von 192 Mark verantwortlich. Das Reichsgericht ent⸗ 1 ſchied zu ſeinen Gunſten. — Glücklicherweiſe war es noch Tag, und betrug die Entfernung von der Stadt nur wenige hundert Schrite, denn auf einem der einſamen Gebirgswege, welche ich am Morgen paſſirte, hätte ich keineswegs den Ruf des mir Nachlaufenden, ihn zu erwarten, Folge geleiſtet; ſein Aeußeres lud gar wenig dazu ein. Eine alte Joppe hing nachläſſig über ſeine mageren Glieder und ein formloſer Strohhut bedeckte einen der buſchigſten Haarwüchſe, die man ſich nur denken kann;— die Züge des Geſichtes konnte ich genau unterſcheiden; aber ein Bart, der ein Urwald zu ſein ſchien, deckte die ganze untere Hälfte desſelben. Nun füge man dieſem Bilde noch hinzu, daß ein ſchwerer, eiſenbe⸗ ſchlagener Stock, mit dem er von Schritt zu Schrtt auf den Boden ſtampfte, mit einem Liederriemen an ſeinem Handgelenk befeſtigt war, und man wird begreifen, trotzdem es noch Tag und der Bahnhof ziemlich nahe war, ich dennoch einige Schritte zurückwich, als ich dieſe „ Erſcheinung auf mich zukommen ah. Endlich war er mir ganz nahe und ſtreckte mir die Hand entgegen, an welcher der Stock befeſtigt war. 8. „Hier, Herr!“ ſagte er. „Was wollen Sie von mir?“ rief ich und trat unwillkürlich einen Schritt zurück. „Hier!— Das haben Sie auf dem Tiſch liegen laſſen— dort in der Bahnhofsreſtaura⸗ tion!“ ſagte er mit rauher Stimme, die, wi es mir vorkam, nach Branntwein— klang. 1 F 1 „Zum Teufel auch, Ihr Portemonnaie, welches Sie liegen ließen. Da! Nehmen Sie es oder nicht?“ Der Leſer kann ſich mein Erſtaunen wohl vorſtellen;— ich griff erſchreckt in meine Ta⸗ ſche— ich blickte auf meinen Verfolger— und wahrlich! die Idee, daß dieſer Menſch mir mein verlorenes Portnmonnaie nachbringe, wollte durchaus keinen Eingang in mein Hirn finden. „Wollen Sie es, oder wollen Sie es nicht,, rief er, ungeduldig mit dem Fuße ſtampfend. — Ich ſtreckte mechaniſch die Hand aus— er, ließ das ziemlich ſchwere Tächſchen hineinfallen — und wandte ſich, ohne ein Wort weiter zu ſagen, zum Abgehen um. Nun kam mit die Geiſtesgegenwart wieder; — ich ſprang ihm nach und erhaſchte ihn beim Zipfel ſeines Rockes. Warten Sie doch einen Augenblick“, rief ich—„ich muß Ihnen doch erſt“— und dabei öffnete ich das Portemonnaie und erfaßte ein paar Geldſtücke, die ich ihm hinreichte. —„Wollen Sie ſich nicht einen vergnügten Abend machen?“ Ich brauch' kein Geld“, erwiderte er barſch und ſchickte ſich wiederum an, vorwärts zu gehen. „So laſſen Sie mich wenigſtens danken“, ſagte ich ziemlich außer Faſſung durch dieſes mehr als ungewöhliche Benehmen.— Er blieb plötzlich ſtehen, wandte ſich zu mir, und mit einer Stimme, die wie eine Drohung ertönte, „Danken? Wofür wollen Sie mir rief er: d aus dem Konzept, denn in der That! man* kann doch keinem Menſchen, ohne ihn zu belei?“. digen, dafür danken, daß er ehrlich gegen uns gehardelt hat!— Doch ich ſaßte wich cell und ſagte: „Dafür, daß ſie mir ſo eilig gefolgt ſind, 1 ö und mir, ſo vielleicht, wenn ich den Verluſt früher bemerkt hätte einige Minnten peinlicher Unruhe erſpart haben.“ „Hm“, meinte er— zuckte mit den Achſeln 4 5 und wandte mir den Rücken zu. „Wollen Sie mir denn nicht wenigſtens die Hand geben 2, rief ich.— Er fuhr ſich⸗ bar zuſammen;— ich ſah, wie ſein Vorder arm ſich verwirrt bewegte;— doch denſelben mit einem Male wieder an ſich ziehend, wandte er ſich ſchnell um, brummte:„Laſſen Sie mi in Ruhe!“ und eilte mit mächtigen Schritten von dannen,— denſelben Weg, den er gekom⸗ men war. Unbeweglich ſtand ich eine Zeit lang da; — dann von Argwohn ergriffen, öffnete i mein Portemonnaie, zählte meine Barſchaft nach und ſchüttelte gerade den Kopf mit- einem gewiſſen Erſtaunen, da ich ſie richitg befand, als ungefähr dreißig Meter von mir— ein grelles, mißtönendes Gelächter erſcholl. Ich richtete ſchnell meine Blicke dorthin? — da ſtand er auf ſeinen Knotenſtock geſtützt und hatte mir zugeſehen, als ich mein Geld Jühlts. 5 Gortſetzung folgt 75 5 Ein Müllerknecht aus Illkirch fuhr in angetrunkenem Zuſtand und ſchlafend auf dem Wagen liegend nach Straßburg auf dem Stra— ßenbahngeleiſe dahin. Ein Zug der elektriſchen Straßenbahn mußte anhalten und da der Fuhr— mann nicht aus dem Schlafe zu bringen war, mußte ſein Wagen auf die Seite geſchafft wer— den, wo er über eine Stunde ſtehen blieb bis der Schläfer von einem Schutzmann geweckt und zur Weiterfahrt veranlaßt wurde. — In Thränheim(Unter⸗Elſaß) hat ein Müller, der ſeine Dreſchmaſchine zu vermieten pflegte, in dieſe ein Loch gebohrt, durch das ein Teil der gedroſchenen Frucht in eine unter ihr angebrachte Grube lief, natürlich nur, wenn das Getreide anderer Leute gedroſchen wurde, ſonſt wurde das Loch ſauber zugehalten. Der Müller wurde verhaftet und einige 50 Säcke Getreide bei ihm beſchlagnahmt. — Ueber 692½ Millionen telephoniſche Fernſpräche wurden 1901 im Reichstelegraphen⸗ gebiet(alſo ohne Bayern und Württemberg) vermittelt. Dabei ſind die von außerhalb des Reichstelegraphengebiets, alſo auch von Bayern und Württemberg veranlaßten Geſpräche nicht einmal mitgezählt. Täglich wird im Durch⸗ ſchnitt 2212017 Mal der Fernſprecher benutzt. Auf den Tag und die Stelle kommen 7,6 Ge⸗ ſpräche. Von den Geſprächen beſchränken ſich die meiſten auf den Bereich des Ortsfernſprech— netzes. Zwiſchen Teilnehmern am Ort wurden 600 ¼ Millionen Geſpräche gewechſelt, im Nach— barorts⸗ und Vorortverkehr einſchließlich des Bezirksverkehrs etwas über 73 Millionen, im Fernſprechverkehr 19½ Millionen. Den Fern⸗ ſprechanſtalten zur Weiterbeförderung wurden 1095 498 Telegramme und von den Aemtern an Teilnehmer wurden 689 305 Telegramme zugeſprochen. Zur Bewältigung der Vermitt⸗ lung der mehr als zwei Drittel Milliarden Ge⸗ ſpräche waren 8489 Beamte erforderlich. — In Paris verſtarb die dreißigjährige ſehr beliebte Schauſpielerin Wanda de Boneza von der Comedie Francaiſe. Nun erſchien der Gerichtsvollzieher und klebte im Auftrage meh⸗ rerer Koſtümlieferanten ſeine Zettel auf die Hinterlaſſenſchaft, weil die Paſſiva der Diva bis jetzt die Kleinigkeit von 500 000 Franes ausmachen. — Die 22jährige Führerin einer rumäni⸗ ſchen Räuberbande iſt mit ihren Leuten in der Nähe von Jaſſy gefangen genommen worden. Wochenlang hatte die Bande die Dörfer im nördlichen Teile von Rumänien terroriſiert, nachts zahlreiche Häuſer überfallen und die Bewohner durch Martern gezwungen, ihre Wertſachen auszuliefern. Wer Widerſtand leiſtete, wurde ermordet. Die Behörden legen ihr und ihrer Bande 86 Morde, 198 andere Gewaltthaten und 648 Räubereien zur Laſt. Auf ihren Kopf war eine Belohnung von 12 500 Franes geſetzt. — Der ſchwerſte Mann der Welt, Henry Morris Cannon, iſt in San Franeisco ge⸗ ſtorben; er war der Inhaber des beſuchteſten Bierſalons der Stadt. Der Verſtorbene, ein vor etwa fünfzig Jahren nach der Neuen Welt ausgewandeter Bürger Zürichs, hatte im Ver⸗ laufe des letzte Dezenniums das anſehnliche Körpergewicht von 306 Kilogramm ange⸗ nommen. — Was alles verloren wird, grenzt ans Unglaubliche. Einem kürzlich verlorenen oder geſtohlenen Möbeltransportwagen reiht ſich eine ganze Schafheerde, beſtehend aus 15 Stück Schafen und Hammeln würdig an, die auf dem Wege von Augsburg nach Aufheim, gelegentlich des dortigen Schafmarktes,„ver⸗ loren“ ging. Dem„ehrlichen“ Finder wird eine gute Belohnung zugeſichert. — Prinz Ferdinand von Bayern, der mit den Kriegsſchütern zur Zeit in Pfaffenhofen weilt, unternahm mit ſeinem Automobil einen Ausflug nach Tegernbach. Bei der Rückkehr ſtürzte das Fahrzeug mit dem Prinzen eine Böſchung hinab. Außer einigen Beulen erlitt der Prinz keine Verletzungen, jedoch funktionirte das Automobil nicht mehr, und als der Prinz einen Bauern erſuchte, es um 5 Mark nach Pfaffenhofen zu fahren, lehnte dieſer mit der . ab, er habe Notwendigeres zu thun. Auszug aus den Standesregiſtern der Gemeinde Seckenheim. Geborene: Auguſt. 1. Anna Maria, T. v. Franz Berlinhof, Wirt u. ſ. E. Anna geb. Winkler. 3. Katharina, T. v. Georg Michael Rhein⸗ hard, Bahnarbeiter, u. ſ. E. Frieda geb. Augspurger.. 4. Paul, S. v. Paul Baſilius Koger, Bahn⸗ arbeiter, u. ſ. E. Eva geb. Schneider. Anna, T. von Philipp Weißling, Tüncher⸗ meiſter u. ſ. E. Katharina geb. Raufelder. 8. Helena, T. von Jakob Klumb, Gypſer, u. ſ. E. Anna geb. Volz. 8. Suſanna, T. v. Heinrich Wagner, Land⸗ wirt, u. ſ. E. Luiſe geb. Brecht. 10. Karl, S. v. Nikolaus Zoller, Erdarbeiter, u. ſ. E. Margaretha geb. Münd. 18. Hermann(unehelich.) 18. Albertine, T. v. Jakob Volz u. ſ. E. Maria Albertine geb. Karl. 19. Auguſt, S. v. Johann Wittmann, Tagl., u. ſ. E. Marie geb. Egner. 21. Eva Maria, T. v. Friedrich Weiß, Pfläſterer, u. ſ. E. Anna geb. Weißling. a 22. Marie, T. v. Friedrich Jakob Volz, Land⸗ wirt, u. ſ. E. Katharina geb. Klumb. 28. Georg Ludwig, S. v. Georg Peter Scholl, Maurur, u. ſ. E. Roſine genannt Roſa geb. Zwick. 5 27. Luiſe(unehelich.) 31. Friedrich Jakob, S. v. Valentin Grimm, Maurer, u. ſ. E. Barbara geb. Blümmel. Getraute: A Auguſt. 5 2. Franz Kohl, Tagl., mit Peter Chriſtian Huber Ww., Eliſabetha geb. Falter. 14. Karl Philipp Hirſch, Schneider, mit Kath. Pfliegensdörfer. 14. Ludwig Schließmann, Faſchinenleger, mit Anna Winkler. 16. Georg Philipp Volz, Bahnarbeiter, mit Friederike Volz. 20. Ernſt Himmelspach, Kaufmann, mit Bertha Metzermacher. 23. Georg Philipp Krauth, Landwirt, mit Anna Barbara Erny. 8 30. Adam Erny, Gypſer, mit Anna Kammerer. Humoriſtiſches. — Unangenehme Auffaſſung. Amtsrich⸗ ter:„Schämen Sie ſich denn nicht— zum ſieb— zehnten Male während meiner Amtszeit ſtehen Sie jetzt vor mir?“— Stromer:„Ja, Herr Amtsrichter, ick kann nich dafür— dat Se ſo langſam vorwärts kommen!“ — Kühner Vergleich. Oberſt:„Na, Kind, haſt du auch keine Furcht vor den vielen Leut⸗ nants?— Tochter:„Nein Papa, ich bin mili⸗ tärfromm.“ — Moderner Schwindel. A.:„Wie ſind denn aber die zwei Brüder ſo reiche Leute geworden?“— B.:„Ganz einfach— ſie haben immerfort zu Selbſtkoſtenpreiſen verkauft!“ — Eile thut not. Portier: Meine Herren, wenn Sie mit wollen, dann iſt's die höchſte Zeit; der Zug iſt ſchon fort! — Ausweg. Sie:„Eduard, unſeres Jungen Bett iſt zu kurz geworden, wollen wir ihm nicht ein neues kaufen?“— Er:„'s ſind ſchlechte Zeiten... laſſen wir ihm doch lieber die Haare ſchneiden.“ — Abgeblitzt. Wirt(zum Gaſt):„He, läuft heut' net das Bier wie Oel in die Kehle hinunter?“— Gaſt:„Ja, aber grade wie— Rieinusöl!“ N — Pünktlich. Lehrjunge(zum Meiſter, der ihn durchprügelt):„Halten Sie ein, Meiſter,— ſoeben hat's Feierabend geſchlagen! — Galgenhumor. Gefängnisbeamter: Je⸗ denfalls iſt es Ihre bedauerliche Leidenſchaft für das Schnapstrinken, die Sie wieder hieher⸗ gebracht hat.“— Strolch:„Nee Euer Gnaden — fehlgeſchoſſen— wenn ick Durſcht habe, jehe ick ins Wirtshans und nich hierher.“ ugeflogen eine Gans. Abzuholen gegen Einrückungsgebühr und Futtergeld in der Gärtnerei Schröder, Seckenheim Fahrräder baut dil Neue Halbrenner nur 150 Mark mit zweijähriger Garantie. Martin Klamm, Mechaniker, Neckarau, Seckenheimerweg Nr. 11. Bekanntmachung. Herr Kaufmann Philipp Kegel dahier hat um die Erlaubnis zum Betriebe einer Schankwirtſchaft mit Branntweinſchank in ſeinem Hauſe Riedſtraße Nr. 24 dahier nachgeſucht. . Wir bringen dieſes mit dem Anfügen zur öffentlichen Kenntnis, daß Eeinſprachen gegen Gewährung des Geſuchs innerhalb 8 Tagen nach er— folgtem Anſchlag bei Ausſchlußvermeiden bei dem unterzeichneten Ge— meinderat vorgebracht werden können. b Seckenheim, 1, September 1902. 8 Gemeinderat. Volz. Bekanntmachung. Das polizeiliche Meldeweſen betr. Nachdem in letzter Zeit die Vorſchrift über das polizeiliche Meldeweſen zu ſehr wenig beachtet worden iſt, machen wie wiederholt darauf aufmerkſam, daß jede Perſon, die nach zurückgelegtem 14. Lebensjahr in die hieſige Gemeinde ein⸗ zieht, um in derſelben den Wohnſitz oder Aufenthalt zu nehmen, verpflichtet iſt, ſich binnen 3 Tagen nach dem Einzug bei der Ortspolizeibehörde unter Vorleg⸗ ung der ihr an dem bisherigen Wohn⸗ oder Aufenthaltsort erteilten Abmelde⸗ beſcheinigung perſönlich oder ſchriftlich anzumelden, und den bei der Ortspolizei⸗ behörde unentgeldlich erhältlichen Anmeldebogen(über ihre perſönlichen Verhält⸗ niſſe ꝛc.) genau auszufüllen. 5 f 8 Bei Verheirateten hat ſich die Anmeldung auf die Ehefrau und die Kinder jeden Alters zu erſtrecken. Gefunden. Pfennig an dem Fenſter des Jakob 5 Geſtern nachmittag wurden 60 Sponagel, Buchbinder gefunden. Weiter wurde gefunden ein Negenſchirm an der Einfaſſung des Kriegerdenkmals, ſowie ein Radfahrergummimantel auf der Haupt⸗ 4 ſtraße beim badiſchen Hof.. Sachdienliche Nachricht über Ermittelung des Eigentümers mögen dem unterzeichneten Bürgermeiſteramt gemacht werden. Seckenheim, 28. Auguſt 1902. s Bürgermeiſteramt Volz. Zugleich iſt jedes, das nach zurückgelegtem 14. Le⸗ bensſahr aus der Gemeinde wegzieht, um ſeinen Wohn- bezw. Aufenthaltsort in derſelben aufzugeben, verpflichtet, vor ſeinem Wegzuge ſich bei der Ortspolizei⸗ zu verziehen gedenkt. behörde perſönlich oder ſchriftlich abzumelden, und dabei anzugeben, wohin es Die Anzumeldenden haben bei der Anmeldung ihre im Beſitz befindlichen, zum Ausweis über ihre Perſon ſonſt dienlichen Papiere(Reiſeausweiſe, Päſſe, Staatsangehörigkeitsausweiſe, Heimatſcheine de.) vorzulegen. Uebertretungen dieſer Vorſchriften werden na § 49 d. P. St. G. B. an Geld bis zu 20 Mark beſtraft. Seckenheim, den 12. Auguſt 1002. Bürgermeiſteramt: Volz. Schmit bis zu den feinſten. Ch. Bopp, Schuhmacher, hheing 8 Luisenstrasse 15 empfiehlt ſich im Anfertigen von Sehuhwaren, von den einfachſten Bringe auch mein reichhaltiges lag. 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Vormittags von 9—10 Uhr für den Ort Seckenheim auf dem Rathauſe in Seckenheim(Zimmer Nr. 6), für den Ortsteil Rheinau im Ge⸗ meindehauſe in Rheinau zur Einſicht der Beteiligten offen liegen. 5 Einſprachen gegen die Richtigkeit der Liſten ſind während der Dauer der Auslegung derſelben bei dem Gemeinderat Seckenheim oder bei dem Gewerbegericht zu erheben. Spätere Einſprachen werden nicht berückſichtigt. Der Gemeinderat trifft über ſolche Einſprüche nach Anhörung des zuſtändigen Wahlausſchuſſes entgültig Entſcheidung. Es wird nochmals darauf aufmerkſam gemacht, daß nur die in die Wählerliſten eingetragenen Perſonen ſich an der Wahl beteiligen können. i Seckenheim, den 30. Auguſt 1902. Gemeinderat Volz. Empfehlung. 1 Den hieſigen Landwirten und Einwohnern zr höfl. Mitteilung, daß ich wieder 3 alle Sorten Früchte kaufe und zur Vermittlung bringe. Achtungsvoll d. d. Seitz, Seckenheim. Hauptſtraße 153. Zahn- Atelier Carl Bossert Mannheim. Breitestrasse U 1, 2. 9 ö Ritter. 3 Visà- vis d. 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